DE635844C - Verfahren zur Herstellung von hochplastischen Wolframverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochplastischen WolframverbindungenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von hochplastischen Wolframberbindungen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von hochplastischen Wolframverbindungen, aus denen besonders günstig Drähte für elektrische Beleuchtungszwecke, weiterhin jedoch auch Legierungen und harte Werkzeuge sowie Hohlstäbe hergestellt werden können. Insbesondere eignen sich die nach der Erfindung hergestellten plastischen Wolframverbindungen zur Herstellung von Drähten in Anwesenheit großer Mengen von Leitern 2. Klasse mit hoher Elektronenemission, wie z. B. Thoriumoxyd u. dgl.
- Man ist schon von jeher bemüht gewesen, als Ausgangsmaterial für die Herstellung derartiger Gegenstände Wolframverbindungen zu benutzen, die eine gewisse Plastizität aufweisen. So ist z. B. (vgl. die amerikanische Patentschrift i 071 568) ein Verfahren vorgeschlagen worden, Wolframverbindungen der genannten Art durch Ausfällen von organischen Wolframverbindungen aus Lösungen von Ammoniumwolframat und Gallussäure mittels Schwefelsäure herzustellen.
- Es wurde nun gefunden, daß sich organische Wolframverbindungen von erheblich größerer Plastizität und Bindefähigkeit herstellen lassen, wenn man die Konzentrationen bzw. das Verhältnis zwischen löslichen Wolframverbindungen und Gallussäure wesentlich ändert. Im Gegensatz zu den früher gemachten Angaben, wonach das Verhältnis zwischen Gallussäure -und Ammoniumwolframat etwa wie r : 4 bis i : 5 ist, wird nach dem vorliegenden Verfahren das Verhältnis zwischen der anwesenden Gallussäure und den löslichen Wolframaten mindestens wie i : 2 gewählt. Es soll also gegenüber dem bekannten Verfahren der Anteil an Gallus= säure in der Lösung im Verhältnis zu der löslichen Wolframsäureverbindung erheblich größer sein. Entsprechend diesem veränderten Verhältnis der reagierenden Komponenten werden auch andere Verbindungen ausgefällt. Während früher neutrale (tertiäre) Verbindungen ausfielen, erhält man jetzt saurere (Mono- und Di-) Verbindungen.
- Am günstigsten hat sich nach den bisherigen Versuchen ein Verhältnis erwiesen, was etwa den gleichen Anteil Gallussäure auf eine bestimmte Menge Wolframsäureverbindung ergibt, jedoch zeigen auch noch kleine Überschreitungen dieses Verhältnisses günstige Resultate. Es mag dahingestellt bleiben, wie die Formeln der organischen Wolframverbindungen sind, die bei einem Verfahren gemäß Erfindung erhalten werden. Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht darauf, daß nur eine ganz bestimmte Qrganische Wolframverbindung erhalten wird. Es ist vielmehr möglich, daß die bei den verschiedenen Konzentrationen ausgefällten Wolframverbindungen gleichfalls verschieden sind. Solange man jedoch die Konzentrationen in den angegebenen Grenzen wählt, erhält man durchgehend hochplastische organische Wolframverbindungen. Geringe Verschiedenheit dieser Verbindungen unter sich kann man dabei vorteilhaft-.ausnutzen, um sie den verschiedenen Verwendungswecken am besten: anzupassen. _ ; In einem Beispiel sei die Erfindung -äunächst näher erläutert: In 1/¢ 1 Wasser werden 12 g Gallussäüre' bis auf Siedetemperatur erhitzt. Dieser Lösung werden 12 g sehr feines pulverförmiges Ammoniumwolframat zugefügt. Im Gegensatz zu dem bisher Bekannten fällt darauf unmittelbar, d. h. zunächst ohne weiteren Zusatz von Säure, eine organische Wolframverbindung aus. Diese Verbindung kann abfiltriert werden und zeigt außerordentlich plastische Eigenschaften. Zu der Restlflsung können dann noch etwa 5 cm3 verdünnte Salzsäure zugegeben werden, worauf der Rest des vorhandenen Wolframs, der ungefähr die Hälfte des insgesamt vorhandenen Wolframs darstellt, auch noch in Form einer ähnlichen hochplastischen organischen Verbindung ausfällt. In der Praxis könne. beide Operationen vereinigt werden, worauf die Niederschläge gemeinsam filtriert werden. Der gebildete Niederschlag wird vorsichtig erhitzt, um den größten Teil des noch vorhandenen Wassers auszutreiben.
- An Stelle des Ammoniumwolframats können auch andere lösliche Verbindungen der Wolframsäure verwendet werden, doch hat sich gerade das Ammoniumwolframat wegen der leichten Flüchtigkeit des Ammoniumradikals am zweckmäßigsten erwiesen. Die Konzentration der Gallussäurelösung kann gleichfalls in geringen Grenzen verändert werden, wenn nur das Verhältnis zwischen Gallussäure und dem Wolfram4t gewahrt bleibt. Die obere :Grenze des Verhältnisses beider liegt etwa bei .4"Teilen Gallussäure auf i Teil wolframsaures auf diese Weise erhaltenen organischen -Wolframverbindungen werden z. B. zur Herstellung von Wolframstäben für Beleuchtungszwecke in an sich bekannter Weise verwendet. Auch für Zwecke der Radioihdustrie sind sie geeignet, da gemeinsam mit dem feinverteilten Metall, das als Leiter i. Klasse dient, auch noch in erheblichem Umfang Oxyde des Zirkons oder Thoriums als Leiter 2. Klasse zugesetzt werden können.
- Für die Herstellung von Hartmetallen eignen sich die Verfahrensprodukte besonders deshalb, weil mit dem Bindemittel gleichzeitig Wolfram und ein. gesteigerter Anteil Kohlenstoff einsgeführt wird.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochplastischen organischen Wolframverbindungen durch Umsetzen von wasserlöslichen wolframsauren Salzen und Gallussäure, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zusatz der Wolframsalze in der Hitze zu der wäßrigen Lösung der Gallussäure das Verhältnis von Gallussäure zu wolframsaurem Salz gewichtsmäßig mindestens wie i : 2 ist.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumwolframat als Wolframsalz verwendet wird.
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