-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Bildung besonders guter Dispersionen von Polytetrafluorethylen-
und anderen Fluorcarbonpolymerpartikeln in Flüssigkeiten, insbesondere in
Schmierfluids.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Fluorcarbonpolymere wie Polytetrafluorethylen
(PTFE) sind für
ihre Eigenschaften wie hohe chemische Beständigkeit und geringe Reibung
bekannt. Diese Materialien haben eine solch geringe Reibung, dass sie
alleine oder in Kombination mit Schmiermitteln eingesetzt werden,
um eine Schmierung zwischen Metalloberflächen zu erzielen, die unter
hohen Druckbedingungen arbeiten. Schmiermittelformulierungen, die
PTFE enthalten, sind derzeit zum Beispiel als Zusätze für Motoröl für Personenwagen
erhältlich,
bei denen das PTFE Reibung und Verschleiß im Motor reduziert.
-
Um als effektives Schmiermittel zu
wirken, müssen
die Partikel des PTFE sehr klein und in dem Trägerfluid gut dispergiert sein.
Eine geringe Partikelgröße gewährleistet,
dass die PTFE-Partikel zwischen die eng voneinander beabstandeten
beweglichen Teile eindringen können,
die geschmiert werden müssen,
ohne dass schmale Durchgänge
blockiert oder verstopft werden. Darüber hinaus können kleine
Partikel, vor allem solche mit einer Größe von 0,5 μm (Mikron) oder weniger, durch
Brownsche Bewegung in einem stabilen, dispergierten Zustand gehalten
werden. Solche kleinen Partikel können auf unbestimmte Zeit in
einem Fluid dispergiert bleiben, solange die Partikel nicht ausflocken.
Schließlich
können
solche kleinen Partikel ohne weiteres einen Motorölfilter
passieren, ohne dabei entfernt zu werden oder den Filter zu verstopfen.
-
Es wurden verschiedene Techniken
für die
Herstellung einer stabilen PTFE-Dispersion zur Verwendung in Schmiermitteln
gelehrt.
-
Die U.S. 3,194,762 von Browning und
Walz lehrt die Verwendung von Kunststoffpartikeln, die in einem speziellen
Präzipitationsverfahren
ausgebildet werden, in Schmiermitteln. Das spezielle Präzipitationsverfahren
soll gewährleisten,
dass die Partikelgröße der Kunststoffe
klein genug ist, um eine stabile Dispersion nach dem Vermischen
mit einem Trägerfluid
zu bilden. Browning und Walz lehren jedoch nicht die Verwendung
trockener PTFE-Partikel.
-
Zur Verbesserung der Dispersion von
PTFE in Flüssigkeiten
lehrt die U.S. 3,432,511 von Reiling, dass PTFE-Partikel auf eine
Temperatur zwischen 418,3 und 471,1°C (785 bis 880°F) erhitzt
werden sollen, um ein gewisses Maß an thermischem Abbau und
den Verlust mechanischer Eigenschaften in den Partikeln zu erzielen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung lehrt Reiling, dass gesintertes
PTFE, wie zum Beispiel der Abfall aus einem Dichtungsstanzbetrieb,
erhitzt und zu einem Pulver vermahlen werden kann. Dieses Verfahren
bringt bekanntlich große
Partikel hervor. Solche großen
Partikel bleiben in Trägerfluids
nicht suspendiert und können schmale
Durchgänge
oder Filter verstopfen.
-
In der U.S. 4,806,281 lehrt Huth
die Verwendung einer speziellen Vorrichtung, die eine Wärmebehandlung
erbringt, um eine Dispersion aus kleinen PTFE-Partikeln zu bilden.
Der Zweck der Wärmebehandlung
besteht darin, ein Antistatikum oder Benetzungsmittel an die PTFE-Partikel
zu binden und somit ihr Vermögen zur
Benetzung von und Adhäsion
an Metallteilen zu erhöhen.
Das beschriebene Mischverfahren ist ein Verfahren mit geringer Scherwirkung
und geringer Intensität,
das wohl kaum eine sehr feine Dispersion hervorbringt.
-
In der 4,465,607 lehrt Cottell die
Anwendung eines Schallrührverfahrens,
um eine PTFE-Dispersion
in einem Schmieröl
zu erzeugen. Kernstück
des Verfahrens ist eine Schallmischkammer, in der das Gemisch aus PTFE
und Öl
Schallenergie ausgesetzt wird, um eine kräftige Vermischung zu erreichen.
Das Verfahren wird unter geringem Druck von 69–1379 kPa (10–200 psig)
durchgeführt.
Ferner lehrt das Verfahren von Cottell nicht die Verwendung eines
Dispergiermittels. Der Autor der Erfindung hat festgestellt, dass
Dispersionen, die ohne Dispergiermittel hergestellt werden, äußerst viskos
und schwierig zu bearbeiten sind und dazu neigen sich abzusetzen,
wenn sie mit Öl
verdünnt
werden, um in einem Motor oder einer anderen Maschine verwendet zu
werden. Schallgeräte
haben mehrere allgemein unerwünschte
Merkmale, wie eine übermäßige Probenerwärmung, die
zu einem Abbau, einer Titanverunreinigung von der Schallsondenspitze
selbst und Schwierigkeiten bei der Gewährleistung einer einheitlichen
Verarbeitung des gesamten Materials führt, und zwar aufgrund von „toten" Zonen im Schallmischbereich.
-
In der
US
3,875,262 lehrt Milne die Verwendung synthetischer organischer
Polymere zur Stabilisierung von Dispersionen vorgeformter fester,
synthetischer, organischer Polymere in organischen Flüssigkeiten
zur Verwendung in Beschichtungen. Es werden keine Zusammensetzungen
zur Verwendung in Schmiermitteln beschrieben, und die beschriebenen
Stabilisierungspolymere werden nicht in Schmiermitteln verwendet.
Andere, neuere Patente befassen sich speziell mit PTFE-Dispersionen
für Schmiermittel,
wie zum Beispiel die
US 4,224,173 von
Reick. Diese Technik lehrt, dass mehrere Zusätze und komplizierte Verfahren
notwendig sind, um stabile Dispersionen von hoher Qualität zu erhalten.
Solche vorsichtig ausgewogenen Formulierungen sind mit anderen Inhaltsstoffen
in dem vollständig
formulierten Schmiermittel höchstwahrscheinlich
inkompatibel. Es sind einfache Zusammensetzungen erwünscht, um
das Potenzial für
Inkompatibilität
auf ein Minimum zu reduzieren.
-
PTFE-Dispersionen sind im Handel
erhältlich,
wie z. B. SLA-1612 (SLA-1612 ist ein Warenzeichen der Acheson Colloids
Company, Port Huron, MI). Ein PTFE-Konzentrat ist auch von Mechtrol,
Nutley, NJ erhältlich. Obschon
dies die besten PTFE-Dispersionen zu sein scheinen, die derzeit
im Handel erhältlich
sind, hat der Erfinder beobachtet, dass noch immer eine unerwünschte Absetzung
von PTFE vor allem in formulierten Produkten auftritt, in denen
eine kleine Menge des PTFE-Konzentrats mit einer großen Menge
anderer Inhaltsstoffe verdünnt
wird, wie zum Beispiel Motoröl,
das in Verbrennungsmotoren eingesetzt wird.
-
Geeignete PTFE-Pulver mit der zuvor
erwähnten
Primärpartikelgröße von weniger
als etwa 0,5 μm (Mikron)
sind zwar im Handel erhältlich,
doch sind die Primärpartikel
in solchen trockenen Pulvern stets agglomeriert. Zum Aufbrechen
agglomerierter Partikel sind spezielle Verfahren erforderlich, um
eine Feinpartikeldispersion in dem Schmiermittel zu erzeugen. Es
wurde die direkte Verwendung einer nicht agglomerierten Ex-Reaktor-Dispersion
aus der Herstellung der Polymerpartikel selbst als eine Möglichkeit
vorgeschlagen, um sicherzustellen, dass die kleinstmöglichen
Partikel in der Dispersion vorhanden sind. Solche Ex-Reaktordispersionen
enthalten jedoch Wasser, und die Partikel und das Wasser werden
in dem Schmiermittel eingeschlossen. Die Anwesenheit von Wasser
im Schmiermittel ist nicht erwünscht.
Ferner sind Dispergiermittel mit PTFE, das keine Oberflächenfunktionalisierung
aufweist, möglicherweise
nicht wirksam.
-
PTFE-Dispersionen können durch
Polymerisierung in CFC-(Chlorfluorkohlenwasserstoff)-Lösungsmitteln anstelle von Wasser
hergestellt werden, die Verwendung dieser Lösungsmittel ist aber der Umwelt
zuliebe ebenfalls nicht erwünscht.
-
Trockene PTFE-Pulver werden mit Geräten wie
konventionellen Schleifgeräten,
Strahlmühlen
und Ultraschallgeräten
dispergiert. Bei den Mahl- und Schleifgeräten, die gewöhnlich Schleifmaterial
einsetzen, wird das erwünschte
Produkt stets durch feine Abriebteile von der Mühle und/oder dem Material verunreinigt.
Der Autor der Erfindung hat außerdem
festgestellt, dass allgemein gebräuchliche materialfreie Techniken
wie Kolloidmühlen
oder Rotor-Stator-Dispergierer die feinen PTFE-Partikel im Allgemeinen
nicht ausreichend deagglomerieren, um eine stabile Dispersion zu
ergeben.
-
Ferner lehrt der Stand der Technik
eine Vielfalt von Zusätzen
wie Dispergiermittel und Eindicker, um eine Ausflockung der dispergierten
PTFE-Pulver zu verhindern. Die U.S. 4,127,491, U.S. 4,224,173 und
U.S. 4,284,518 von Reick beschreiben zum Beispiel ein Schmieröl mit PTFE,
das nicht weniger als 8 separate Komponenten und ein mehrstufiges
Verfahren erfordert, um ein stabiles Produkt zu erhalten. In diesen
Patenten wird wässriges
Ex-Reaktor-PTFE verwendet und sie haben daher ebenfalls den Nachteil,
dass unerwünschtes Wasser
im Schmiermittelprodukt eingeschlossen wird.
-
Die vorliegende Erfindung bietet
ein wirksames Mittel zur Bildung und Stabilisierung einer PTFE-Partikeldispersion,
ohne dass unnötige
Zusätze
zugeführt
werden, die die Kosten und Komplexität des PTFE-haltigen Schmiermittels
erhöhen.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
außerdem
ein Mittel zum Dispergieren von PTFE bereit, ohne die potenzielle
Einführung
einer vom Schleifen oder von Zusätzen
herrührenden
Kontamination, die unerwünschte Wirkungen
auf die Eigenschaften des Schmiermittels hat. Die vorliegende Erfindung
stellt außerdem
ein Mittel zum Dispergieren von trockenem PTFE-Mikropulver bereit,
wobei die Einführung
von unerwünschtem
Wasser in das Schmiermittelprodukt vermieden wird.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine gleichförmige,
stabile PTFE-Dispersion aus trockenem PTFE-Pulver in Schmiermitteln
oder Trägerfluids
bereitzustellen.
-
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, PTFE-Dispersionen mit verbesserter Stabilität bereitzustellen,
die kontaminationsfrei sind.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Bildung einer Dispersion aus trockenen Polytetrafluorethylenpartikeln
in einem organischen Trägerfluid
bereit, umfassend die folgenden Schritte:
- (a)
Oberflächenfunktionalisieren
der Polytetrafluorethylenpartikel mit einer durchschnittlichen Primärpartikelgröße von weniger
als 1 μm
(Mikron) mit einem Elektronenstrahl oder mit Gammabestrahlung von
wenigstens 4 Mrad in Anwesenheit von atmosphärischem Sauerstoff und Wasser
oder Selektieren von Polytetrafluorethylenpartikeln mit einer durchschnittlichen
Primärpartikelgröße von weniger
als 1 μm
(Mikron), die einem Elektronenstrahl oder einer Gammabestrahlung
von wenigstens 4 Mrad in Anwesenheit von atmosphärischem Sauerstoff und Wasser
ausgesetzt wurden, um die Partikeloberfläche zu funktionalisieren;
- (b) Vermischen der bestrahlten Partikel mit der Flüssigkeit
und wenigstens einem Dispergiermittel in einer Menge, die ausreicht,
um die Dispersion zu stabilisieren, um ein Gemisch zu bilden;
- (c) Leiten des Gemischs wenigstens einmal durch eine Mehrzahl
von Düsen
innerhalb einer Flüssigkeitsstrahl-Interaktionskammer
bei einem Druck von wenigstens 6894,8 kPa (1000 psi), um die Polytetrafluorethylenpartikel
zu deagglomerieren.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ist das bevorzugte PTFE ein Dispersionspolymer mit einer durchschnittlichen
Primärpartikelgröße von etwa
0,25 μm
(Mikron) oder weniger.
-
Das im erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugte Dispergiermittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es
eine Molekülstruktur
mit einer interagierenden Gruppe, die mit den oberflächenfunktionalisierten
Partikeln interagieren kann, einer Solubilisierungsgruppe, die mit
dem Trägerfluid
der Dispersion interagieren kann, und einer ausreichend hohen relativen
Molekülmasse
hat, um eine wirksame sterische Stabilisierung für die dispergierten Partikel
zu erbringen.
-
Es wird außerdem bevorzugt, dass das
Trägerfluid
ein Schmiermittel ist und ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Paraffin- und naphthenischen Mineralölen, hydrogekrackten
Mineralölen,
lösungsmittelraffinierten Ölen und
Mischungen dieser Öle,
aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen, Polyalphaolefinen,
hydrierten Polyalphaolefinen, alkylierten Aromaten, Estern, Diestern,
Polyolestern und Komplexestern, Phosphatestern, Dihydrocarbylcarbonaten,
Ethern, Polyalkylenglykolen, Perfluoralkylpolyethern, Silikonfluids,
Siliciumkohlenwasserstoffen, Alkoholen, Ketonen, Aminen und heterocyclischen
Verbindungen, N-Methylpyrolidinon, Isophoron und Tetrahydrofuran
und Gemischen aus beliebigen Kombinationen davon.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1-A zeigt
ein Transmissions-Elektronenmikrophotogramm einer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten PTFE-Dispersion.
-
1-B zeigt
ein Transmissions-Elektronenmikrophotogramm einer handelsüblichen
PTFE-Dispersion.
-
2 zeigt
die Dichte von Carbonsäure-
und Säurefluoridgruppen
auf dem PTFE-Partikel in Abhängigkeit
vom Bestrahlungsniveau in Mrad.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
-
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine Methode
zur Herstellung einer stabilen Dispersion aus trockenem PTFE-Pulver
in einem Schmiermittelfluid bereit, die kontaminationsfrei ist,
wie zum Beispiel die, die entsteht, wenn Schleifen als ein Mittel
zum Dispergieren angewendet wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugte PTFE-Dispersionen sind solchen, die mit konventionellen
Schleifverfahren hergestellt werden, und solchen, die im Handel
erhältlich
sind, überlegen,
wie in den Figuren und den folgenden Beispielen dargestellt wird.
-
Die zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugten PTFE-Partikel werden durch ein Dispersionspolymerisationsverfahren
hergestellt. Dispersionspolymerisation ist allgemein bekannt (siehe S.
V. Gangal in Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 4.
Ausgabe, Band 11, Seiten 621–644 (1994)).
Geeignete PTFE-Partikel sind im Handel erhältlich.
-
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die PTFE-Partikel
zunächst
behandelt, um ihnen Oberflächenfunktionalität zu verleihen,
anschließend
werden sie mit einem Dispergiermittel vermischt und wenigstens einmal
durch eine Mehrzahl von Düsen
innerhalb einer Flüssigkeitsstrahl-Interaktionskammer
geleitet, wie sie zum Beispiel in einem Microfluidizer der Microfluidics
International Corporation aus Newton, MA, zu finden ist. Der Begriff „oberflächenfunktionell" oder „oberflächenfunktionalisiert" bedeutet, dass die
Dichte von oberflächenfunktionellen
Gruppen auf dem PTFE-Partikel so erhöht wird, dass sie über der
Dichte des nicht funktionalisierten Polymers liegt. Man geht davon
aus, dass diese oberflächenfunktionellen
Gruppen Orte bereitstellen, die für eine Interaktion mit dem
Dispergiermittel benötigt
werden. Verfahren, mit denen PTFE-Partikeln Oberflächenfunktionalität verliehen
werden kann, sind in der Technik bekannt und beinhalten einen thermischen
Abbau durch Erwärmung,
Gamma- oder Elektronenstrahlbestrahlung und andere derartige Verfahren. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst das bevorzugte Verfahren
zur Oberflächenfunktionalisierung eine
Bestrahlung. Die Bestrahlung ist in der Technik bekanntlich eine
Möglichkeit
für den
Abbau von PTFE, um es bröckliger
zu machen, wie zum Beispiel von Brown und Rodway in der UK 1,354,471
beschrieben wird.
-
Bei Gamma- oder Elektronenstrahlbestrahlung
in Luft werden Carbonsäure-
und Carbonsäurefluoridgruppen
auf die Oberfläche
des PTFE-Partikels geführt.
Man geht davon aus, dass diese funktionellen Gruppen größtenteils
auf der Oberfläche
des Partikels ausgebildet werden, aber auch im Inneren des Partikels
erzeugt werden können.
Dies ist in der Technik allgemein bekannt und wurde beispielsweise
von W. K. Fisher im Journal of Industrial Irradiation Technology,
1(2), Seiten 105–139
(1983) beschrieben. Die Anzahl von Säure- und Säurefluoridgruppen kann durch
Infrarotanalyse bestimmt werden, wie im US-Patent Nr. 5,547,761
beschrieben ist. Nach ihrer Zuführung
durch Bestrahlung können
diese Carbonsäure-
und Säurefluoridgruppen durch
konventionelle chemische Reaktionen modifiziert werden. Zu Beispielen
für solche
allgemein bekannten Reaktionen gehören Reaktionen mit Alkoholen
zur Erzeugung von Estern, Reaktionen mit Ammoniak, Primär- oder
Sekundäraminen
zur Erzeugung von Amiden und Reaktionen mit Aminen und anderen Basen
zur Erzeugung von Salzen. Diese Carbonsäure- und Säurefluoridgruppen oder ihre
Derivate sind die Oberflächenfunktionalität, die als
Interaktionsorte auf der Partikeloberfläche für das Trägerfluid (Schmiermittel) und/oder
ein Dispergiermittel benötigt
werden. Ohne diese Oberflächenfunktionalisierung
hat die Oberfläche
von PTFE sehr wenig andere funktionelle Gruppen als Fluorkohlenwasserstoff-CF2-Gruppen.
Die überwiegende
Fluorkohlenwasserstoffoberfläche
interagiert mit dem Trägerfluid
oder Dispergiermittel nur über
sehr schwache Interaktionen und bildet nicht die stabilisierenden
Verbindungen, die für
eine sich nicht absetzende Dispersion nötig sind. Eine PTFE-Dispersionsformulierung,
die für
eine längere
Nutzung in einem Schmiermittelsystem stabil ist, benötigt sowohl
oberflächenfunktionalisierte
PTFE-Partikel als auch ein geeignetes Dispergiermittel. Die vorliegende
Erfindung setzt eine Kombination aus einer funktionalisierten PTFE-Partikeloberfläche, einer
ausgewählten
Partikelgrößenverteilung,
einem kompatiblen Dispergiermittel und Trägerfluid und einem hochenergetischen
Dispersionsverfahren voraus, und diese Kombination bringt eine stabile
Dispersion hervor, die keine weiteren Zusätze oder Behandlungen erfordert.
Im erfindungsgemäßen Verfahren
können bestrahlte
handelsübliche
trockene, dispersionspolymerisierte PTFE-Partikel mit der gewünschten
Partikelgrößenverteilung
verwendet werden.
-
Der prozentuale Gewichtsanteil von
PTFE in den erfindungsgemäßen Dispersionen
kann zwischen etwa 0 und etwa 25 Gew.-% der Gesamtdispersion liegen.
Eine Konzentration von etwa 20% PTFE wird bevorzugt, da eine geringe
Menge eines solchen Konzentrats durch Vermengen mit anderen Inhaltsstoffen
verdünnt
werden kann, um ein Endprodukt zu formulieren. Höhere Konzentrationen als 25%
PTFE sind möglich, solange
der Schlamm aus PTFE-Partikeln, Dispergiermittel und Trägerfluid
durch die Mehrzahl von Düsen
innerhalb der Flüssigkeitsstrahl-Interaktionskammer
gepumpt werden kann.
-
PTFE-Pulver, die für eine Dispersion
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet sind, sind im Handel erhältlich. Insbesondere sind handelsübliche Produkte
mit einer Primärpartikelgröße von etwa
0,25 μm (Mikron)
oder weniger erhältlich,
die der notwendigen Bestrahlung ausgesetzt wurden. Außerdem können trockene
PTFE-Pulver, die dadurch erhalten werden, dass die Ex-Reaktor-Dispersion
von PTFE koaguliert und dann getrocknet wird, in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, nachdem sie bestrahlt wurden.
-
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Reihe
verschiedener Stabilisatoren oder Dispergiermitteln Verwendung finden.
Der Autor der vorliegenden Erfindung hat entdeckt, dass bestimmte
Dispersantpolymere, die kommerziell in Motorölformulierungen als multifunktionelle
Dispergiermittel und Viskositätsindexverbesserer
(so genannte Dispersant-VI-Verbesserer) verwendet werden, besonders
gut als Dispergiermittel für PTFE
in Öl wirken.
In einem Verbrennungsmotor haben diese Dispergiermittel die Aufgabe,
Verbrennungsnebenprodukte und Ölabbauprodukte
in einem dispergierten, suspendierten Zustand zu halten, damit sie
die Innenflächen
des Motors nicht als Schlamm überziehen.
Die spezifische Zusammensetzung dieser Materialien ist oft geschützt, allerdings
sind die allgemeine Chemie und die Merkmale hinlänglich bekannt, wie zum Beispiel
von R. L. Stambaugh in Kapitel 5 von Chemistry and Technology of
Lubricants beschrieben (herausgegeben von R. M. Mortier und S. T.
Orszulik, VCH Publishers, Inc., NY 1992). Einige Polymerzusätze von
Texaco werden von M. K. Mishra und R. G. Sacton in Chemtech, April
1995, S. 35–41
beschrieben. Zu Beispielen für
handelsübliche
Dispergiermittel gehören
Acryloid 954, 956 und 985 von RohMax, Paratone 8510 und 8511 von
Paramins, TLA 626A, 646, 656, 1605 und 7700 von Texaco, MobilAD
C203 von Mobil und HiTec 5710 und 5725 von Ethyl. Acryloid 956 von
RohMax, von dem man annimmt, dass es vom Polymethacrylattyp ist,
ist ein bevorzugtes Dispergiermittel.
-
Es können auch andere Stabilisatoren
verwendet werden, die mit dem Trägerfluid
kompatibel sind. Die Hauptanforderung, die an einen Stabilisator
gestellt wird, der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, besteht
darin, dass der Stabilisator eine Molekülstruktur mit (1) einer interagierenden
Gruppe, die mit dem oberflächenfunktionalisierten
PTFE-Mikropulver interagieren kann, und (2) einer Solubilisierungsgruppe,
die mit dem Trägerfluid
der Dispersion interagieren kann, und (3) einer ausreichend hohen
relativen Molekülmasse hat,
um eine wirksame sterische (entropische) Stabilisierung für das dispergierte
PTFE zu erzielen. Eine sterische Stabilisierung ist ein Dispersionsstabilisierungsmechanismus,
bei dem der Stabilisator an die Partikeloberfläche angelagert wird und eine
Schutzlage oder einen Schutzmantel um den Partikel bildet, die/der
andere Partikel daran hindert, sich so stark anzunähern, das
es zu einer Ausflockung kommt. Dieser Stabilisierungsmechanismus
wird im Zusammenhang mit Pigmenten und nichtwässrigen Beschichtungen von
Henry L. Jakubauskas im Journal of Coatings Technology, Band 58,
Seiten 71–82
(1986) beschrieben. Geeignete Stabilisatoren sind gewöhnlich polymer,
sie können
allerdings ein Zufalls-, Block-, Pfropfpolymer oder ein anderer
Polymertyp sein. Dispersant-VI-Verbesserer, die in Motoröl verwendet
werden, sind Beispiele für
Stabilisatoren, die die vorangehenden Kriterien erfüllen. Mann
nimmt zum Beispiel an, dass Acryloid 956, eines der am meisten bevorzugten
Dispergiermittel, ein Zufallspolymer aus einem Gemisch aus kurz-,
mittel- und langkettigen Methacrylatestern ist, von denen man annimmt,
dass sie Pyrrolidinonanteile von 1-Vinyl-2-pyrrolidinon enthalten, die
am Polymethacrylat durch ein Pfropfverfahren angelagert sind. Die
Acrylatester mit gemischter Kettenlänge machen das Polymer in Öl löslich, wohingegen
die Pyrrolidinonfunktionalität
interagierende Orte für
eine Interaktion mit oberflächenfunktionalisiertem
PTFE bereitstellt. Dispersant-VI-Verbesserer können auch durch Pfropfen geeigneter
Monomere mit interagierenden Gruppen auf öllösliche Olefincopolymere hergestellt
werden (zum Beispiel Ethylen-Propylen-Dienpolymere,
EPDM-Polymere), wodurch die so genannten Dispersant-Olefincopolymere
(DOCPs) erzeugt werden. Man geht davon aus, dass Paratone® von
Paramins vom DOCP-Typ ist. Bei Polymethacrylaten agiert das Polymethacrylatpolymer
als Solubilisierungsgruppe und das Pyrolidinon als interagierende
Gruppe. Blockpolymethacrylate, die Aminfunktionalität als interagierende
Gruppe und langkettigen Sterylester als Solubilisierungsgruppe enthalten,
sind ebenfalls wirksame Dispergiermittel für das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
Die exakte Menge des erforderlichen
Dispergiermittels ist von der chemischen Beschaffenheit des verwendeten
Dispergiermittels, Basisfluids und PTFE-Pulvers abhängig. Einige
Dispergiermittel sind wirksamer als andere und können in geringeren Konzentrationen
verwendet werden. Die entsprechende Menge des Dispergiermittels
muss in jedem Fall durch die Herstellung von Dispersionen mit variierenden
Mengen des Dispergiermittels und Beurteilung von Qualität und Stabilität der resultierenden
Dispersion bestimmt werden. Diese Qualitäts- und Stabilitätsbeurteilung
kann die Messung von Viskosität,
Partikelgrößenverteilung,
Sedimentationsgeschwindigkeit, Gleichförmigkeit einer Oberflächenbeschichtung,
Stabilität
der Dispersion nach Verdünnung
und anderen Eigenschaften beinhalten, die der fachkundigen Person
bekannt sind. Die Beurteilung einer Dispersion wird in den nachfolgenden
Beispielen erläutert.
-
Geeignete Trägerfluids oder Flüssigkeiten
umfassen eine große
Auswahl von organischen Flüssigkeiten;
die organische Flüssigkeit
sollte das PTFE jedoch nicht merklich auflösen. Zu Beispielen gehören unter anderem
Mineralöle
(sowohl paraffinische als auch naphthenische, einschließlich verschiedener
Raffinationen wie hydrogekrackte Mineralöle, lösungsmittelraffinierte Öle und Mischungen),
aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe (die eine beliebige
Kombination aus linearen, verzweigten und cyclischen Strukturen
haben können
und außerdem
Polyalphaolefine, hydrierte Polyalphaolefine und alkylierte Aromaten
einschließen),
Ester (einschließlich
einfacher Carbonsäureester,
Diester, Polyolester und Komplexester sowie Phosphatester und Dihydrocarbylcarbonate),
Ether (einschließlich
Polyalkylenglykole und Perfluoralkylpolyether), Silikonfluids, Siliciumkohlenwasserstoffe,
Alkohole, Ketone, Amine und heterocyclische Verbindungen wie N-Methylpyrolidinon,
Isophoron und Tetrahydrofuran. Es können Gemische dieser Materialien
verwendet werden. Als Trägerfluid
wird ein mit dem beabsichtigten Endgebrauch der Dispersion vereinbares
Fluid ausgewählt.
Für Motorölanwendungen
wird zum Beispiel Mineralöl
oder ein schwersiedender Ester bevorzugt.
-
Der Autor der vorliegenden Erfindung
hat gefunden, dass die Bildung einer besonders guten PTFE-Dispersion
zwei allgemeine Schritte erfordert: (1) die Entwicklung einer Formulierung,
die für
den beabsichtigten Gebrauch geeignet ist, und (2) die Bearbeitung
der Formulierung durch wenigstens einen Durchlauf durch eine Fluidisiervorrichtung.
-
Der Zweck von Schritt 1 ist es, eine
Formulierung zu entwickeln, die für den beabsichtigten Endgebrauch
der Dispersion geeignet ist. Dieser Schritt ist wichtig, da der
beabsichtigte Endgebrauch die Auswahl des Trägerfluids und vielleicht des
Dispergiermittels sowie anderer Zusätze beschränken kann, wenn man beabsichtigt,
andere Zusätze
zu verwenden. Eine PTFE-Dispersion, die in Motoröl verwendet wird, muss zum Beispiel
mit handelsüblichen
Motorölen
kompatibel sein, mit denen sie schließlich vermischt wird. Es ist
daher vernünftig,
ein Trägerfluid
zu verwenden, dessen Verwendung in Motoröl bereits üblich ist, wie Mineralöl, Polyalphaolefin
oder Ester. Ebenso können
bevorzugte Dispergiermittel solche sein, die in Motoröl bereits
verwendet werden, damit keine neuen Materialien auf ihre Eignung
hin geprüft
zu werden brauchen und eine mögliche Inkompatibilität mit anderen
Motorölzusätzen ausgeschlossen
wird.
-
Schritt 1, d. h. die notwendigen
Bestimmungen zur Auswahl des Trägerfluids
und Dispergiermittels und die Bestimmung der Konzentration des Dispergiermittels,
braucht nicht unter Verwendung einer Fluidisiervorrichtung wie dem
Microfluidizer durchgeführt
zu werden, da der Zweck von Schritt 1 darin besteht, eine Formulierung
zu entwickeln, und nicht unbedingt darin, den höchstmöglichen Dispersionsgrad zu
erzielen. Viel kann von den relativen Unterschieden zwischen verschiedenen
Formulierungen gelernt werden. Folglich kann jedes geeignete Verfahren
zur Herstellung von Dispersionen in Schritt 1 angewendet werden.
Kleine Erkundungsexperimente können
günstigerweise
durchgeführt
werden, indem Testgemische mit Sand in einem Farbschüttler geschüttelt werden.
Der im Gemisch enthaltene Sand unterstützt das Schleifen und Dispergieren
der Partikel. Die resultierenden Dispersionen können visuell anhand von Differenzen
bei Viskosität,
Einheitlichkeit und Beständigkeit
gegen Absetzen beurteilt werden. Mit 20% PTFE hat eine sehr schlechte
Dispersion eine dicke, schlammartige Viskosität, wohingegen gute Dispersionen
weit fluider sind und sich ohne weiteres gießen lassen. Eine gleichmäßige, einheitliche
Beschichtung, die zurückbleibt,
nachdem die Dispersion an den Wänden des
Behälters
herunter gelaufen ist, weist auf eine gute Dispersion hin, wohingegen
eine Streifen- oder Fleckenbildung auf eine schlechte Dispersion
schließen
lässt.
Der Klärungsgrad
in der Nähe
der Oberfläche
der Dispersion und die Dicke der Sedimentlage nach dem Stehen sind
beides Hinweise auf die Qualität;
dabei deuten eine geringere Klärung
und weniger Sediment auf eine qualitativ hochwertigere Dispersion
hin. Im Idealfall ist natürlich überhaupt
keine Sedimentation oder Klärung
vorhanden.
-
Unter Anwendung dieser Verfahren
kann eine große
Auswahl von Formulierungen schnell hergestellt und beurteilt werden.
Eine oder mehrere Formulierungen können dann zur Verwendung im
2. Schritt ausgewählt
werden.
-
Im 2. Schritt wird ein Gemisch der
Formulierung, die im 1. Schritt entwickelt wurde, durch wenigstens einen
Durchlauf durch eine Fluidisiervorrichtung wie dem Microfluidizer
bearbeitet, allerdings müssen
die Betriebsbedingungen der Fluidisiervorrichtung für jede spezielle
Formulierung optimiert werden. Zu diesen Bedingungen gehören der
Betriebsdruck und die Anzahl von Durchläufen durch die Interaktionszone
des Geräts. Diese
beiden Parameter können
unabhängig
voneinander geregelt werden.
-
Zum Dispergieren des PTFE ist wenigstens
ein Durchlauf durch die Fluidisiervorrichtung erforderlich. Je nach
den Betriebsbedingungen sind möglicherweise
2 oder 3 Durchläufe
erwünscht,
um eine feinere Dispersion zu erhalten. Es können zwar zusätzliche
Durchläufe
stattfinden, doch haben wir festgestellt, dass bei einem ausreichenden
Betriebsdruck der größte Teil
der Deagglomeration innerhalb von 2 Durchläufen erreicht werden kann,
so dass es kaum Bedarf oder einen zusätzlichen Nutzen von der zusätzlichen
Zeit und dem zusätzlichen
Aufwand für
zusätzliche
Durchläufe
gibt.
-
Unnötige Durchläufe durch die Fluidisiervorrichtung
sollten aus Zeit-, Kosten- und Leistungsgründen vermieden werden. Bei
einigen Dispergiermitteln kann eine zusätzliche Bearbeitung die Dispersionsqualität in der
Tat herabsetzen. Die Fluidisiervorrichtung setzt das Prozessmaterial
einer extrem hohen Scherwirkung aus. Es ist allgemein bekannt, dass
eine hohe Scherwirkung Polymere von hoher relativer Molekülmasse physikalisch
abbauen kann. Ist das im Schritt 1 ausgewählte Dispergiermittel zum Beispiel
für diese
Art des Scherabbaus empfänglich,
so kann eine übermäßige Bearbeitung
seine Wirksamkeit herabsetzen, und die Dispersionsqualität kann abnehmen.
Es gibt kein versuchsfreies Verfahren, mit dem die Geschwindigkeit
des Scherabbaus eines individuellen Dispergiermittels und die Wirkung
dieses Dispergiermittel-Scherabbaus auf die Dispersionsstabilität vorausgesagt
werden kann. Hersteller von Dispersant-VI-Verbesserern berichten
häufig über Scherstabilitätsindex-(SSI)-Werte,
die einen Hinweis auf die Scherstabilität des Polymers geben, und diese können bei
der Auswahl behilflich sein. Die Fluidisierungsbedingungen müssen jedoch
noch immer experimentell optimiert werden. Testdispersionen müssen über eine
große
Palette von Betriebsdrücken
hergestellt werden, wobei bei jedem Druck mehrere Durchläufe stattfinden.
Es können
verschiedene Techniken zur Auswahl der optimalen Bearbeitungsbedingungen
angewendet werden, die unter anderem Partikelgrößenmessungen, Sedimentationstests
und Endgebrauchstests beinhalten.
-
Es ist allgemein erwünscht, den
geringsten Betriebsdruck und die geringste Anzahl von Durchläufen zu
wählen,
mit dem/denen die erwünschte
Dispersionsfeinheit erzielt wird.
-
Höhere
Betriebsdrücke
führen
dem Dispersionsverfahren möglicherweise
mehr Energie zu und erzielen voraussichtlich die feinsten Dispersionen
mit den wenigsten Durchläufen.
Hohe Betriebsdrücke
führen
aber auch zu Lecks und einer stärkeren
Beanspruchung der Geräte,
so dass die Nutzungsdauer und die Zuverlässigkeit der Geräte abnehmen
kann. Ein hoher Betriebsdruck scheint den Scherabbau der Dispersantpolymere zu
verstärken,
wodurch die Wirksamkeit des Dispergiermittels und die Qualität der PTFE-Dispersion
reduziert werden können.
-
Die Deagglomeration ist das Aufbrechen
von Agglomeraten von Partikeln in separate, individuelle Primärpartikel,
aus denen das Agglomerat besteht. Gemäß unseren Erfahrungen bringt
das Erhöhen
des Betriebsdrucks über
den Mindestwert hinaus, der zum Aufbrechen von Agglomeraten auf
nahezu Primärpartikelgröße notwendig
ist, beim Deagglomerieren von beispielsweise PTFE-Mikropulver keinen
zusätzlichen
Vorteil. Dies liegt daran, dass es, nachdem die Agglomerate aufgebrochen
und in Primärpartikel
getrennt wurden, zu keiner weiteren Größenreduktion kommt; Primärpartikel
werden nicht zerbrochen.
-
Aus diesen Gründen ist es allgemein erwünscht, den
zum Erreichen des gewünschten
Dispersionsgrads in einer minimalen Anzahl von Durchläufen (gewöhnlich 2,
höchstens
3) niedrigsten Betriebsdruck zu wählen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren wird weiter in
den folgenden, nicht beschränkenden
Beispielen beschrieben.
-
Der im Folgenden benutzte Begriff
Materialvolumen bezieht sich auf die Materialeinsatzmenge in einer Materialmühle/die
Höchstmenge
an Material, die in dieser Mühle
enthalten sein könnte, × 100%.
-
Der Begriff Fraktionsvolumen bezieht
sich auf das tatsächliche
Materialmühlenvolumen,
das vom Material eingenommen wird, unter Berücksichtigung von Hohlräumen. Ein
Füllwert
von 0,6 (für
Kugeln) ergibt einen nützlichen
Annäherungswert;
d. h. 100% Materialvolumen = 60% Fraktionsvolumen.
-
Die Elektronenmikrophotogramme in
den 1-A und 1-B wurden von in ähnlicher
Weise hergestellten und behandelten Proben von derselben Bedienungsperson
gemacht. Es ist ohne weiteres erkennbar, dass die PTFE-Partikel
in 1-A (vorliegende
Erfindung) stärker
dispergiert sind als die in 1-B.
In 1-A sind mehr einzelne
Partikel und lose Ketten vorhanden, wohingegen in 1-B weniger einzelne Partikel und viel
mehr große
Aggregate erkennbar sind.
-
BEISPIELE
TABELLE
1. IN DEN BEISPIELEN VERWENDETE PTFE-MIKROPULVER
-
1. BEISPIEL
-
Ein Gemisch aus 20% PTFE B (siehe
Tabelle 1), 10% Acryloid 956 und 70% 150 N Mineralöl wurde
in drei Chargen aufgeteilt. Jede Charge wurde im Rahmen von 6 Durchläufen durch
einen Microfluidizer M210 der Microfluidics International Corporation
aus Newton, MA bearbeitet.
-
Nach jedem Durchlauf wurden Proben
entnommen. Charge 1 wurde bei 68947,6 kPa (10000 psi), Charge 2
bei 137895,2 kPa (20000 psi) und Charge 3 bei 206842,8 kPa (30000
psi) bearbeitet. Von jeder Charge wurden die Proben aus dem zweiten
und dem sechsten Durchlauf durch dynamische Lichtstreuung (DLS) analysiert,
um die durchschnittliche Partikelgröße zu bestimmen, die einen
Hinweis auf die Feinheit der Dispersion gibt. Die Ergebnisse in
Tabelle 2 zeigen zunächst,
dass zwei Durchläufe
bei 68.947,6 kPa (10000 psi) im Wesentlichen die gleiche durchschnittliche
Partikelgröße wie 6
Durchläufe
bei 68.947,6 kPa (10000 psi) liefern. Die 4 zusätzlichen Durchläufe bringen
daher wenn überhaupt
nur wenig Vorteile. Ferner liefern 2 Durchläufe bei 68.947,6 kPa (10000
psi) im Wesentlichen die gleiche durchschnittliche Partikelgröße wie 2
Durchläufe
bei 137.895,2 kPa (20000) oder 206.842,8 (30000 psi); höhere Drücke scheinen
keinen Vorteil zu bringen. Schließlich nimmt bei einem äußerst aggressiven
Betrieb die Dispersionsqualität
tatsächlich
ab. Die scheinbare durchschnittliche Partikelgröße ist nach 6 Durchläufen bei
206.842,8 (30000 psi) in der Tat größer als nach nur 2 Durchläufen. Das
gleiche Verhalten ist im geringeren Maße bei 137895,2 kPa (20000
psi) erkennbar, wobei eine bimodale Partikelgrößenverteilung in der 6-Durchlauf-Probe
beobachtet wurde. Man ist der Ansicht, dass dies am Scherabbau des
Dispersantpolymers liegt, durch den der dispergierte Zustand des PTFE
nicht so gut beibehalten werden kann, so dass es zu einer Ausflockung
kommen kann. Die Wirkung einer Druckzunahme auf den Scherabbau wird
durch eine GPC-Analyse deutlich zum Vorschein gebracht, gemäß der die
gewichtsgemittelte Molekülmasse
des Acryloid 956 nach 6 Durchläufen
95.500 beträgt,
wenn die Bearbeitung bei 68947,6 kPa (10000 psi) erfolgt, 75000
bei 137895,2 kPa (20000 psi) und 69.400 bei 206.842,8 (30000 psi).
-
TABELLE
2. WIRKUNG DES BEARBEITUNGSDRUCKS AUF DIE PARTIKELGRÖSSE
-
Zu traditionellen Verfahren zur Herstellung
feiner Dispersionen von Pulver in Flüssigkeiten gehört die Nassvermahlung
mit verschiedenen Materialien in einer Materialmühle. Materialmühlen sind
von vielen Herstellern im Handel erhältlich.
-
Die nachfolgend aufgeführten Vergleichsbeispiele
1 und 2 beschreiben die Herstellung von PTFE-Dispersionen unter Verwendung von zwei
gängigen
Materialmühlen:
einer Sandmühle
und einer Dyno-Mühle. Im 2.
Beispiel der vorliegenden Erfindung wurde das gleiche Basisöl wie in
den Vergleichsbeispielen 1 und 2 verwendet, so dass analytische
Ergebnisse direkt miteinander verglichen werden können.
-
Das Sandmühlverfahren wird seit langem
zur Herstellung von Dispersionen aus weißen Pigmenten, wie TiO2, angewendet. Zu den Vorzügen des
Sandmühlverfahrens
gehören
geringe Kosten und helle Bruchstücke
vom Materialabrieb, die beim Dispergieren weißer Pigmente wichtige Faktoren
sind. Zu den Nachteilen gehört
eine Kontamination vom Sandabrieb, die bei der Herstellung von PTFE-Dispersionen
zur Verwendung in Schmiermitteln nicht akzeptabel ist. Zirkondioxid-SEPR-Material,
das im Dyno-Mühlen-Beispiel
(2. Vergleichsbeispiel) verwendet wird, ist ein im Handel erhältliches
Material aus Zirkoniumsilikat. SEPR-Material ist wesentlich teurer
als Sand, aber auch haltbarer, wodurch der Kontaminationsgrad durch
Materialabrieb reduziert wird. Dennoch kommt es selbst beim SEPR-Material
noch immer zu Kontaminationen durch Materialabrieb.
-
Alle Materialmahlverfahren leiden
in gewissem Maße
unter einer Produktkontamination vom Materialabrieb. Selbst abriebbeständiges Material
weist in gewissem Maße
diesen Mangel auf. Darüber
hinaus kann härteres
oder stärker
abschleifendes Material zu Kontamination durch Geräteabnutzung
führen.
Diese kann je nach dem Endgebrauch akzeptabel sein, wie z. B. bei
weißen
Pigmenten, oder nicht akzeptabel, wie z. B. bei PTFE-Dispersionen.
Im Falle von PTFE-Dispersionen für
Schmiermittel ist die Anwesenheit von abschleifenden Materialpartikeln
eindeutig unerwünscht,
da solche Partikel zu einer Abriebsabnutzung des Mechanismus führen kann,
der gerade geschmiert wird. Metallkontaminanten aus der Geräteabnutzung
könnten
unter anderem zu einer Öloxydationskatalyse,
Schlammzunahme, Viskositätsveränderung
führen,
wodurch die Haltbarkeit des Schmiermittels verkürzt würde.
-
Die Kontamination aus der Material-
oder Geräteabnutzung
kann anhand einer Elementaranalyse der Produktdispersion bestimmt
werden. In Tabelle 3 ist die Elementaranalyse von PTFE-Dispersionen
durch Röntgenfluoreszenz
(XRF) dargestellt. Anhand einer Untersuchung dieser Daten ist es
offensichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren (2. Beispiel)
weit weniger Kontamination hervorruft, als die Verfahren der Vergleichsbeispiele
1 und 2. Es ist zu bemerken, dass der in diesen Proben vorhandene
Schwefel im Wesentlichen derjenige ist, der in dem Basisöl natürlich vorkommt,
das in allen 3 Fällen
das gleiche war. Da der Schwefel in dem Basisöl vorhanden war, war der Stoff
aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
(2. Beispiel) praktisch frei von Kontamination aus der Bearbeitung.
-
TABELLE
3. XRF-ANALYSE VON PTFE-DISPERSIONEN (ERGEBNISSE IN ppm).
-
Es ist allgemein bekannt, dass viele
kritische Eigenschaften einer Dispersion von der Feinheit der Dispersion
abhängig
sind. Zu diesen Eigenschaften gehören zum Beispiel die Gleichmäßigkeit
einer Beschichtung sowie die Fähigkeit
des dispergierten Produkts, einer Absetzung zu widerstehen. Die
Feinheit einer Dispersion kann durch Partikelgrößenmessung oder Mikroskopie
direkt beurteilt werden. Sie kann auch indirekt durch visuelle Beobachtung
einer Beschichtung oder des Sedimentationsgrads mit der Zeit beurteilt
werden.
-
Die Partikelgröße wurde durch DLS mit einem
Brookhaven Instrument BI-200SM Goniometer, der mit einem 4-Watt-Argonionenlaser
ausgestattet war, und einem BI-9000AT Autokorrelator gemessen, die
von Brookhaven Instruments im Handel erhältlich sind. Die Z-Mittel-Partikelgrößen sind
in Tabelle 2 aufgeführt.
Aus den Beispielen 1 und 3 geht eine vergleichbare oder geringere
Partikelgröße im Vergleich
zum 1. Vergleichsbeispiel hervor, allerdings mit weniger Bearbeitungsdurchläufen durch
die Dispergierausrüstung.
Beide Beispiele haben eine wesentlich geringere Partikelgröße als die
im Handel erhältliche
PTFE-Dispersion (SLA-1612).
-
TABELLE
4.
DURCHSCHNITTLICHE PARTIKELGRÖSSE (Z-MITTEL-VERTEILUNG) GEMÄSS DLS
-
Die großtechnische Dispersion aus
dem 4. Beispiel wurde mit der handelsüblichen PTFE-Dispersion SLA-1612
durch Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) verglichen. Das obere
Bild in 1-A zeigt die Dispersion
aus dem 3. Beispiel bei einer 10.000fachen Vergrößerung. Es sind viele einzelne
Partikel erkennbar, sowie einige Partikel, die in der Form loser
Ketten und kleiner Cluster nahe beieinander liegen oder sich berühren. Das
untere Bild von 1-B zeigt
die handelsübliche
PTFE-Dispersion
SLA-1612, die für
die TEM in der gleichen Art und Weise präpariert wurde, in der gleichen
Vergrößerung.
Es sind einige einzelne Partikel erkennbar, allerdings liegen die
meisten Partikel in Mehrpartikelclustern vor. Diese in den TEM-Bildern
erkennbaren Unterschiede stimmen mit den Unterschieden bei der Partikelgröße überein,
die durch DLS aufgedeckt wurden. Im Rahmen einer DLS würden Cluster
aus mehreren kleinen Partikeln so gezählt, als wären sie ein einzelner größerer Partikel,
was in einer höheren
scheinbaren Durchschnittspartikelgröße resultieren würde.
-
Für
eine höhere
Empfindlichkeit, und damit Sedimentationsstabilitätstests
für Endanwendungen
in der Verbrennungsmotorschmierung relevanter werden, wurden Sedimentationstests
an PTFE-Dispersionen durchgeführt,
die auf PTFE-Konzentrationen verdünnt waren, die solchen ähnlich waren,
die in handelsüblichen
Motorölzusätzen zu
finden sind (etwa 0,5 bis 1,5 Gew.-% PTFE). Ein solcher Test simuliert
die Lagerbeständigkeit
eines Motorbehandlungs- oder Ölzusatzes
für Bereiche,
in denen es wichtig ist, dass das PTFE über lange Zeiträume bei
der Lagerung oder im Verkaufsregal suspendiert bleibt.
-
Dieser Ansatz wurde zur Beurteilung
von Proben von PTFE-Dispersionen aus dem 2. Beispiel, 1. Vergleichsbeispiel
und einer handelsüblichen
PTFE-Dispersion (SLA-1612, erhältlich
von Acheson Colloids) angewendet. Alle diese Dispersionen sind Konzentrate,
die nominell 20% PTFE enthalten. Proben der jeweiligen Materialien
wurden mit vollständig
formuliertem 10W30 Motoröl
verdünnt,
um Gemische zu erhalten, die 0,5, 1 und 1,5 Gew.-% PTFE enthielten.
Jede verdünnte
Probe wurde 90 Sekunden lang mit einem IKA Ultra-Turrax T2S Dispergierermotor
homogenisiert, der mit einem 10 mm Rotor-Stator-Dispergierelement ausgestattet war (Teilenummer
S25N-10G).
-
Die neun homogenisierten Dispersionen
wurden in eckige, durchsichtige Glasflaschen mit einem Fassungsvermögen von
2 Unzen gegeben und ungestört
bei Umgebungsraumtemperatur (20–25°C) stehen
gelassen. Sie wurden in regelmäßigen Abständen untersucht,
um den Absetzgrad zu bestimmen. Die relativen Absetzmengen wurden
durch Messen der Höhe
einer geklärten
oberen Zone und der Sedimentmenge am Boden der Flasche bestimmt.
Letzte Beobachtungen, die nach 6 Monaten erfasst wurden, sind in
der folgenden Tabelle 5 dargestellt. In jedem Fall weist die im
2. Beispiel hergestellte Dispersion eine geringere Absetzung auf
als die beiden Vergleichsdispersionen, was durch eine geringere
klare obere Lage, weniger Sediment am Boden der Flasche oder beides
belegt wird.
-
TABELLE
5.
SEDIMENTATIONSTESTERGEBNISSE – UMGEBUNGSTEMPERATUR, 6 MONATE
-
Proben der PTFE-Dispersion aus dem
2. Beispiel, den Vergleichsbeispielen 1 und 2 und eine Probe von
SLA-1612 (eine im Handel von Acheson Colloids Company aus Port Huron,
MI, erhältliche
PTFE-Dispersion) wurden durch Vermischen von einem Teil Dispersion
mit 19 Teilen vollständig
formuliertem 5W30 Motoröl (Marke
Motorcraft) verdünnt.
50-ml-Proben in Zentrifugenröhrchen
mit kegelförmigem
Boden wurden in ein Ölbad
gegeben, das 144 Stunden lang auf 100°C gehalten wurde. Die Höhe der geklärten oberen
Lage und der unteren Sedimentlage wurde gemessen (s. Tabelle 6).
Auch hier schneidet die mit dem aktuellen Verfahren aus dem 2. Beispiel
hergestellte Dispersion besser ab als die aus den Vergleichsbeispielen
und SLA-1612.
-
TABELLE
6. STABILITÄT
VERDÜNNTER
DISPERSIONEN, 100°C,
144 STUNDEN.
-
1. VERGLEICHSBEISPIEL – In diesem
Beispiel wird eine Dispersion beschrieben, die mit dem Sandmühlverfahren
hergestellt wurde.
-
Ein Gemisch aus 4328 g 150 N Öl, 618 g
Acryloid 956 und 1236 g PTFE B wurde mit einem Standard-Mischer
mit über
den Boden streichendem Messer 15 Minuten lang vermischt. Diese Vormischung
wurde durch eine 1,89-Liter-(0,5 Gallonen)-Sandmühle bei 110 ml/min (äquivalent
zu etwa 6567 g/Stunde oder 6,59 Liter/Stunde (1,74 Gallonen/Stunde)
gepumpt. Die Sandmühle
wurde mit 2450 UPM betrieben, was einer Spitzengeschwindigkeit von
9,6 m/sec entsprach. Die Sandcharge umfasste 2392 g von 20–30 Mesh
Quackenbush Quack Sand, was einem Materialvolumen von 91% (100%
Materialvolumen = Höchstmenge
an Material, das in die Mühle
passt) oder einem Fraktionsvolumen von 55% (Volumen der Mühle, das
tatsächlich
eingenommen wird vom Material/Gesamtvolumen der Mühle) der
Mühle entsprach.
Das PTFE-Gemisch wurde in insgesamt 5 Durchläufen durch die Mühle bearbeitet.
Die Gesamtbearbeitungsdauer betrug etwa 4,7 Stunden, was einer durchschnittlichen
Gesamtbearbeitungsgeschwindigkeit von etwa 1313 g/Stunde (1,32 Liter/Stunde (0,348
Gallonen/Stunde)) entsprach.
-
2. VERGLEICHSBEISPIEL – In diesem
Beispiel wird eine Dispersion beschrieben, die mit einer Dyno-Mühle unter
Verwendung von Zirkondioxid-Silikakeramikmaterial hergestellt wurde.
-
Ein Gemisch aus 4900 g 150 N Öl, 700 g
Acryloid 956 und 1400 g PTFE B wurde mit einem Standard-Mischer
mit über
den Boden streichendem Messer 15 Minuten lang vermischt. Diese Vormischung
wurde durch eine 1,4-Liter-Dyno-Mühle (Chicago Boiler Typ KDL
Pilot) gepumpt, die mit 1200 ml SEPR-Material (SEPR, Mountainside,
NJ, 0,8–1,0
mm Zirkondioxid-Silikakeramikkugeln, 83% Materialvolumen, 50% Fraktionsvolumen)
beschickt war und mit 2387 UPM betrieben wurde, was einer Spitzengeschwindigkeit
von 10 m/sec entsprach. Die Eintraggeschwindigkeit betrug 158 ml/Minute
(9433 g/Stunde bzw. 9,5 Liter/Stunde (2,51 Gallonen/Stunde)). Insgesamt
fanden 5 Durchläufe
durch die Mühle
statt. Die durchschnittliche Gesamtbearbeitungsgeschwindigkeit lag
daher bei etwa 1887 g/Stunde oder 1,89 Liter/Stunde (0,5 Gallonen/Stunde).
-
2. BEISPIEL – In diesem
Beispiel wird eine dispersion beschrieben, die unter verwendung
eines microfluidizers in 3 durchläufen bei 55.158,1 kpa (8000
psi) hergestellt wurde.
-
Ein Gemisch aus 800 g PTFE B, 400
g Acryloid 956 und 2800 g 150 N Öl
(das gleiche Öl,
das auch in den Vergleichsbeispielen 1 und 2 verwendet wird) wurde
in einem Rotor-Stator-Homogenisator vermischt (Silverson L4R Labormischer
mit 1/3 PS, 6000 UPM Motor, Zweiarmmischer mit kleinem Quadratlochsieb
mit hoher Scherwirkung, 8 Minuten bei voller Geschwindigkeit). Die
resultierende Vormischung wurde in drei Durchläufen durch einen Microfluidizer
(Microfluidies Corp. M110 mit F12Y Interaktionskammer) bei 55.158,1
kPa (8000 psig) bearbeitet.
-
3. BEISPIEL. Dieses Beispiel
beschreibt die großtechnischere
herstellung einer dispersion in 2 durchläufen durch einen microfluidizer
bei 137.895,2 kpa (20.000 psi).
-
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde maßstäblich vergrößert, um
die Qualität
einer Charge aus der gewerbsmäßigen Produktion
zu demonstrieren. Ein Gemisch aus 18 kg (88 lb) PTFE B, 9 kg (44
lb) Acryloid 956 und 63,5 kg (308 lb) 150 N Öl wurde 30 Minuten lang mit
einem Cowles-Mischer vermischt und in zwei Durchläufen durch
einen Microfluidizer M210 bei 137.895,2 kPa (20.000 psi) bearbeitet.
Die durchschnittliche Fließgeschwindigkeit
der beiden Durchläufe
betrug 0,91 Liter/Minute (0,24 Gallonen/Minute). Da zwei Durchläufe stattfanden,
lag die Nettoproduktionsgeschwindigkeit bei der Hälfte dieses
Wertes; 0,45 Liter/min oder 27,3 Liter/Stunde (0,12 Gallonen/min
oder 7,2 Gallonen/Stunde).
-
3. VERGLEICHSBEISPIEL
-
Dieses Beispiel veranschaulicht die
Notwendigkeit für
sowohl ein dispersionspolymerisiertes PTFE, das oberflächenfunktionalisiert
wurde, als auch für
ein Dispergiermittel. Im Rahmen dieses Vergleichsbeispiels wurden
Dispersionen per Sandmühlverfahren
in einem Farbschüttler
hergestellt. Dieses Verfahren zur Herstellung von Dispersionen bringt
zwar keine so hohe Qualität
und gleichförmigen
Dispersionen wie das erfindungsgemäße Verfahren hervor, doch deckt
es die Grundanforderungen des Verfahrens auf. Gemische wurden auf einer
Gewichtsbasis von 15 g von jedem der in Tabelle 1 enthaltenen 5
Mikropulver hergestellt. Jedes Gemisch enthielt 20% PTFE (3,0 g),
wobei einige durch Elektronenstrahlbestrahlung oberflächenfunktionalisiert
waren. Einige Gemische enthielten 10% Acryloid 956 (1,5 g) Dispergiermittel
und einige enthielten kein Dispergiermittel, wie in Tabelle 7 angedeutet
ist. Die einzelnen Gemische wurden in eine 59-ml-(2 oz)-Glasflasche
zusammen mit 10 g Standard-Ottawa-Sand gegeben. Die Flaschen wurden
vorsichtig in eine 3,8-Liter-(1 Gallone)-Farbdose gepackt und mit
einem Red Devil Farbschüttler
(Kat. Nr. 5119, 0,25 PS) 30 Minuten lang geschüttelt. Die Proben wurden aus
der Farbdose genommen und ungestört
72 Stunden lang stehen gelassen. Die jeweiligen Gemische wurden
unter Verwendung der nachfolgend beschriebenen Skala von 1 bis 5
visuell eingestuft, wobei 1 für
das beste und 5 für
das schlechteste Ergebnis steht. Die in Tabelle 7 enthaltenen Ergebnisse
zeigen deutlich, dass sowohl ein dispersionspolymerisiertes PTFE,
das oberflächenfunktionalisiert (bestrahlt)
wurde, als auch ein Dispergiermittel für eine qualitativ hochwertige,
stabile Dispersion notwendig sind.
-
TABELLE
7. DISPERSIONEN AUS DEM 3. VERGLEICHSBEISPIEL
-
Das visuelle Einstufungssystem ist
wie folgt:
- 1 Feste Lage aus abgesetztem Sand.
Keine Anzeichen für
eine abgesetzte Lage aus PTFE. Gleichmäßige Dispersion ohne Anzeichen
für eine
beginnende Absetzung (z. B. Schichtenbildung oder Helligkeit nahe
der Oberfläche).
Gleichmäßige Beschichtung
auf Flaschenwänden
ohne Streifenbildung.
- 2 Eine gewisse Aufhellung an der Oberfläche der Flüssigkeit, die auf ein gewisses
Maß an
Absetzung schließen
lässt.
Leichte Streifenbildung in Beschichtung auf Flaschenwänden.
- 3 Ein erhöhtes
Maß an
Schichtenbildung, mit einer deutlichen Lage aus abgesetztem PTFE,
allerdings bleibt das überstehende Öl ganz trüb. Deutlichere
Streifenbildung in Beschichtung auf Flaschenwänden.
- 4 Stärkere
Absetzung, mit einer größeren, deutlicheren
Lage aus PTFE, jedoch ist die obere Lage noch immer trüb. Keine
klare Zone.
- 5 Entweder vollständig
getrennt, mit einer vollständig
klaren Zone, oder vollständig
vermischt, d. h. Sand ist nicht als getrennte Lage abgesetzt, sondern
mit dem PTFE vermischt. Eine vollständige Vermischung tritt dann
auf, wenn die Viskosität
des Gemischs so hoch ist, dass sich selbst Sand nicht absetzt; das
Gemisch bildet eher eine stabile Struktur aus miteinander vermischtem
Sand und PTFE. Eine abgesetzte Sandlage mit darauf befindlicher
abgesetzter PTFE-Lage
und ein klarer Überstand
deuten darauf hin, dass das PTFE dispergiert war, jedoch wieder
vollständig
ausflockte und sich absetzte. Eine Klärung mit schwebendem PTFE lässt auf
eine schlechte Befeuchtung schließen.
-
4. VERGLEICHSBEISPIEL
-
Dieses Beispiel demonstriert, dass
ein Mindestmaß an
Oberflächenfunktionalisierung
erforderlich ist, um eine stabile Dispersion zu erhalten. Dieses
Beispiel basiert auf einem Dispersionspolymer von PTFE, das nicht
bestrahlt wurde (PTFE E aus Tabelle 1). Anhand einer Rasterelektronenmikroskopie
wurde gezeigt, dass die Größe der Primärpartikel
von etwa 0,07 μm
bis 0,12 μm
reichte. Dieses PTFE wurde mit einem Elektronenstrahl auf mehreren
verschiedenen Niveaus bestrahlt, und die Polymere wurden analysiert,
um die Beziehung zwischen Bestrahlungsniveau und der Anzahl der
Carbonsäure-
und Säurefluoridendgruppen
je Million CF2-Gruppen zu bestimmen. Die in Tabelle 8 enthaltenen
und graphisch in 2 dargestellten
Ergebnisse zeigen eine lineare Beziehung zwischen Bestrahlungsniveau
(über diesem
Bereich) und eingeführten
Endgruppen. Hinweis: diese lineare Beziehung trifft nicht unbedingt
für andere
PTFE zu und setzt sich möglicherweise nicht über diesen
Bestrahlungsbereich hinaus fort.
-
TABELLE
8. WIRKUNG DES BESTRAHLUNGSNIVEAUS AUF DIE ANZAHL VON SÄURE- UND SÄUREFLUORIDGRUPPEN.
-
Proben des nicht bestrahlten PTFE
E selbst und von PTFE E nach einer Bestrahlung mit einem Elektronenstrahl
mit 4, 8, 12 und 36 Mrad wurden mit 150 N Mineralöl unter
Anwendung der oben beschriebenen Farbschüttler-Sandmahltechnik vermischt.
Die Zusammensetzung aller Dispersionen umfasste 20% PTFE, 10% Acryloid
956 und 70% 150 N Öl.
Nach einer Stehzeit von 72 Stunden wurden die Gemische visuell beurteilt
und eingestuft. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 9 enthalten.
-
TABELLE
9. EINFLUSS DES AUSMASSES DER OBERFLÄCHENFUNKTIONALISIERUNG (ELEKTRONENSTRAHLBESTRAHLUNG)
AUF DIE DISPERSIONSQUALITÄT.
-
Diese Ergebnisse legen nahe, dass
eine Bestrahlung von wenigstens 4 Mrad, bevorzugter von wenigstens
8 Mrad, erforderlich ist, damit dieses PTFE in Mineralöl dispergiert
werden kann. Auf der Basis der linearen Beziehung zwischen Endgruppen
und Bestrahlungsniveau entspricht dies wenigstens etwa 315 und bevorzugter
etwa 540 Carbonsäure-
und Carbonsäurefluoridendgruppen
je Million C2-Gruppen.
-
5. VERGLEICHSBEISPIEL
-
Dieses Beispiel zeigt die Beurteilung
potenzieller Dispergiermittel unter Anwendung des Sandmahlverfahrens
in einem Farbschüttler.
Mit dieser Technik kann die Wirksamkeit des Dispergiermittels beurteilt
und die zu verwendende gewünschte
Konzentration bestimmt werden, wenn die Dispersion mit dem Dispersionsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird.
-
Es wurde eine Reihe von Gemischen
mit der gleichen nominellen Zusammensetzung hergestellt: 20% PTFE,
10% Dispergiermittel und 70% Basisöl, allerdings wurde eine Auswahl
verschiedener Dispergiermittel verwendet. Fünfzehn Gramm jedes Gemischs
wurden 30 Minuten lang mit 10 g Sand in einem Farbschüttler vermahlen.
Die Dispersionen wurden ungestört
72 Stunden lang stehen gelassen und dann anhand der oben beschriebenen
Skala von 1 (bestes Ergebnis) bis 5 (schlechtestes Ergebnis) visuell
eingestuft.
-
TABELLE
10. VISUELLE EINSTUFUNG DER TESTDISPERSIONEN AUS DEM 5. VERGLEICHSBEISPIEL
-