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Die Erfindung betrifft eine Schale
aus thermoplastischem Werkstoff nach dem Oberbegriff von Anspruch
1 zum bedarfsgemäßen Vermischen
von zwei Produkten A und B. Die Erfindung lässt sich insbesondere zum Vermischen
von Produkten zum Färben
der Haare mit einem Farbmittel und einem Oxidationsmittel einsetzen.
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Auf dem Gebiet des Haarefärbens werden ein
Farbmittel und ein Oxidationsmittel verwendet, die man getrennt
verpackt, damit ihre Eigenschaften nicht beeinträchtigt werden, und die direkt
vor der Verwendung vermischt werden. Für die insbesondere in flüssiger Form
vorliegenden Produkte gibt es Mischbehälter mit zwei Abteilungen,
die durch einem abnehmbaren Verschluss voneinander getrennt sind. Es
sind Bedienungsmittel vorgesehen, um den Verschluss vor der Verwendung
zu entfernen, sodass sich das Farbmittel und das Oxidationsmittel
vermischen können.
Solche Vorrichtungen sind insbesondere im europäischen Patent EP-A-O 333 541
oder im US-Patent 1 275 315 beschrieben. Diese Vorrichtungen sind
oft komplex und relativ kostspielig. Außerdem sind sie ausgesprochen
ungeeignet, wenn der eine und/oder der andere der Bestandteile als Creme
oder Pulver vorliegen.
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Ebenfalls auf dem Gebiet des Haarefärbens ist
es bekannt, solche Produkte in zwei separaten Abteilungen zu verpacken.
Vor der Verwendung nimmt die Benutzerin die erste Abteilung, entfernt
den Deckel und gießt
dann nach Entfernen des Deckels der zweiten Abteilung den Inhalt
der ersten in die zweite Abteilung und vermischt die beiden Produkte
beispielsweise mit einem Spatel. Im Allgemeinen sind die beiden
Abteilungen völlig
voneinander getrennt, das heißt
nicht miteinander verbunden. Eines der Probleme, das sich bei dieser
Art von Produkt stellt, betrifft die Handhabung des Behälters, dessen
Inhalt zum Inhalt des anderen Behälters hinzugefügt werden
muss. Denn da die Produkte, insbesondere beim Kontakt mit der Luft,
sehr instabil sind, müssen
die Behälter
maximal gefüllt
sein, damit im Wesentlichen kein Luftvolumen zwischen der freien
Oberfläche
des Produkts und dem Verschlussdeckel bleibt. Nach dem Öffnen wird
die Handhabung dann sehr schwierig, da die Gefahr besteht, dass
ein Teil des Produkts daneben fällt.
Außerdem
kann beim Ausgießen, wenn
der Inhalt des ersten Behälters
in den zweiten gefüllt
wird, insbesondere bei einem flüssigen
Produkt und einem Rand des ersten Behälters von ungeeigneter Form
ein so genannter „Teekannen"-Effekt auftreten, der sich darin äußert, dass
ungewollt Flüssigkeit
am Rand des ersten Behälters
entlangfließt und – wenn keine
besonderen Vorkehrungen getroffen werden – aus dem Behälter herausläuft. Ein
Teil des Produkts ist damit definitiv verloren, was nicht nur eine
Verschwendung und eine Verschmutzung der Umwelt darstellt, sondern
auch eine Färbung
von verminderter Qualität
nach sich ziehen kann, da die Dosierungen von Farbmittel und Oxidationsmittel verändert wurden.
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Auf einem ganz anderen Gebiet, nämlich in der
Nahrungsmittelindustrie, ist es bekannt, einen Behälter herzustellen,
an dessen Hinterseite ein Deckel angelenkt ist. Ein solcher Behälter ist
in der französischen
Patentanmeldung FR-A-2 731 412 beschrieben. Das beschriebene Scharnier
dieses Behälters
ist so starr, dass es nur eine einfache Schwenkbewegung zwischen
dem Deckel und der Hinterseite erlaubt. Da die einzige Funktion
des Deckels darin besteht, die Öffnung
des Behälters
widerruflich zu verschließen,
ist die einzige benötigte
Bewegung eben eine Schwenkbewegung insofern, als der Boden des Deckels
in offener Position gegenüber der
Hinterseite des Behälters,
der das Produkt enthält,
hochgezogen ist. Ein Gelenk, das eine Bewegung mit weiteren Komponenten
erlaubt, könnte
diese Funktion des Schließens
und Öffnens
nicht zufrieden stellend erfüllen.
Dagegen könnte
ein solcher Gelenkbereich aufgrund der einzigen von ihm erlaubten
Schwenkbewegung auf keinen Fall zum Anlenken eines ersten Behälters an
einen zweiten verwendet werden, dessen Inhalt in den ersten Behälter gefüllt werden
soll.
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Die GB-A-1 053 868 beschreibt einen
Aufbau mit zwei durch eine Gelenkachse verbundenen Abteilungen.
Bei der Verwendung wird die zweite Abteilung gegenüber der
ersten um diese Achse gekippt, sodass der Inhalt der zweiten in
die erste Abteilung gefüllt
wird. Aufgrund des Aufbaus des Gelenks, insbesondere wenn die zweite
Abteilung eine Flüssigkeit
enthält,
die im Wesentlichen bis zum Rand ihrer Öffnung reicht, geht ein nicht
zu vernachlässigender Teil
des Produkts beim Umfüllen
verloren und verschmutzt die Vorrichtung.
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Daher besteht eine der Aufgaben der
Erfindung darin, eine Schale zum Vermischen kurz vor der Anwendung
von zwei Produkten zu liefern und dabei die zuvor beschriebenen
Probleme ganz oder teilweise zu lösen.
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Insbesondere besteht eine Aufgabe
der Erfindung darin, eine Vorrichtung zum Vermischen durch Umfüllen des
Inhalts eines ersten Behälters
in einen zweiten Behälter
zu liefern, und dies bei einfacher, reproduzierbarer Handhabung,
bei der kein Produkt verloren geht.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Verpakkung zu liefern, die insbesondere unter
Einsatz moderner Herstellungstechnologien wie vor allem das Thermoformen
oder das Spritzgießen
dünnwandiger
Werkstücke
günstig
herzustellen ist.
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Weitere Aufgaben gehen detailliert
aus der folgenden Beschreibung hervor.
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Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch
Herstellen einer Schale aus thermoplastischem Material zum bedarfsgemäßen Vermischen von
mindestens zwei Produkten A und B gelöst, wobei die Schale ein Gehäuse aus
thermoplastischem Material mit mindestens zwei Abteilungen umfasst, wobei
eine erste Abteilung das Produkt A und eine zweite Abteilung das
Produkt B enthält,
wobei die Abteilungen eine Öffnung
aufweisen, die von einem peripherischen Rand festgelegt und widerruflich
durch geeignete Mittel verschlossen ist, wobei die beiden Abteilungen über mindestens
einen Gelenkbereich miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
dass es der Gelenkbereich ermöglicht,
mindestens einen Abschnitt des peripherischen Rands der zweiten
Abteilung durch eine im Wesentlichen zur zweiten Abteilung parallele
Bewegung über
die Öffnung
der ersten Abteilung zu führen
und dann die zweite Abteilung zu kippen, sodass das Produkt B in die
erste Abteilung gefüllt
wird, um die beiden Produkte dort zu vermischen.
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Die Bewegung, mit der der Abschnitt
des peripherischen Rands der zweiten Abteilung über die Öffnung der ersten Abteilung
geführt
wird, weist eine horizontale und eine vertikale Komponente auf.
Die zweite Abteilung besitzt vorteilhafterweise eine Seitenwand,
von der ein an den Gelenkbereich angrenzender Abschnitt derart geneigt
ist, dass die horizontale Komponente größer ist. Dieses Merkmal erleichtert
außerdem
gegebenenfalls das Ausformen der Schale.
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Zur Information: Der von der Seitenwand
gebildete Winkel kann von 5 bis 45 Grad und vorzugsweise von 5 bis
20 Grad betragen.
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Vorzugsweise bildet der peripherische
Rand, der die Öffnungen
umgibt, eine im Wesentlichen zu einer Hintergrundebene der ersten
und zweiten Abteilung parallele Fläche und weist dem Gelenkbereich
zugewandt einen ersten an die von dieser festgelegte Öffnung angrenzenden
Rand sowie einen zweiten Rand auf, der an den Gelenkbereich angrenzt,
wobei es der Gelenkbereich ermöglicht,
zumindest den zweiten Rand über
die Öffnung
der ersten Abteilung zu führen.
Die Fläche,
die die Öffnungen
der ersten und zweiten Abteilung umgibt, kann vorteilhafterweise
zum Anschweißen
(Thermoschweißen
oder eine andere Technik) oder zum Festkleben eines Deckels genutzt
werden, der die Öffnungen
auf dichte Weise verschließt
und sich abnehmen lässt.
Erfindungsgemäß können auch
andere Verschlussmittel verwendet werden.
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Nach einer ersten Ausführungsart
besitzt die erste Abteilung die Achse X und die zweite Abteilung die
Achse Y, wobei der Gelenkbereich zwei Gelenkachsen aufweist, die
senkrecht zu einer Ebene ausgerichtet sind, welche durch die Achsen
X und Y verläuft,
und von einem starren bis halbstarren Bereich von ausreichender
Breite getrennt sind, sodass der Abschnitt des peripherischen Rands
der zweiten Abteilung durch eine im Wesentlichen zu dieser parallele
Bewegung über
die Öffnung
der ersten Abteilung geführt
werden kann. Diese Ausführungsart
ist ganz besonders vorteilhaft, weil sie eine gute Führung und Wiederholbarkeit
der Bewegung der Abteilung bietet, deren Inhalt in die andere Abteilung
zu füllen
ist. Diese Gelenke können
so angeordnet werden, dass ein Biegen oder Schwenken eher in der
einen als in der anderen Richtung ermöglicht oder erleichtert wird. Bei
dieser Möglichkeit
kann die bevorzugte Richtung des Biegens oder Schwenkens der beiden
Gelenkachsen die gleiche oder entgegengesetzt sein.
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Die beiden Gelenke sind beispielsweise
aus Folienscharnieren gebildet, was eine besonders wirtschaftliche
Ausführungsart
des erfindungsgemäß verwendeten
Gelenkbereichs darstellt.
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Es können jedoch auch andere Arten
von Gelenken verwendet werden. Als Variante wird der Gelenkbereich
von einem Gelenkband gebildet. Ein solches Gelenkband kann aus einem
flexiblen Bereich zwischen den beiden Abteilungen bestehen, also
einem Bereich, dessen Breite und Flexibilität zum einen eine parallele
Bewegung der Abteilung, deren Inhalt in die andere Abteilung gefüllt werden soll,
zu sich selbst erlaubt, bis sich ein Bereich ihres peripherischen
Rands zumindest teilweise oberhalb der Öffnung der Abteilung zum Vermischen
befindet, und zum anderen eine Kippbewegung, um das Einfüllen des
Produkts in die Mischabteilung zu ermöglichen. Ein solcher flexibler
Bereich besitzt beispielsweise eine Struktur mit Wellen oder Falten,
die senkrecht zu einer Ebene ausgerichtet sind, welche durch die
Achsen X und Y der ersten beziehungsweise zweiten Abteilung verläuft.
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Nach einer anderen Variante der Erfindung umfasst
die Schale zwei Gelenkbereiche, die von zwei Streifen auf beiden
Seiten einer Ebene gebildet werden, welche durch die Achsen X und
Y der ersten beziehungsweise der zweiten Abteilung verläuft. Vorteilhafterweise
ist jeder der Streifen über
eine erste Verbindungslinie mit der ersten Abteilung und über eine
zweite Verbindungslinie mit der zweiten Abteilung verbunden, wobei
die Verbindungslinien den jeweiligen seitlichen Rändern der
ersten und zweiten Abteilung zugewandt angeordnet sind. Dieses Merkmal
bietet eine größere Weite
insbesondere in der horizontalen Komponente der Bewegung der Abteilung,
deren Inhalt in die andere gefüllt
werden soll, und erlaubt darüber
hinaus, den Platzbedarf des Ganzen deutlich zu verringern.
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Nach einem anderen vorteilhaften
Merkmal der Erfindung umfasst die erste Abteilung Mittel zum Einhängen (von
der Art eines Sperrwulsts), die mit komplementären Mitteln (von der Art einer
Kehle) zusammenwirken können,
welche von der anderen Abteilung getragen werden, sodass sich die
beiden Abteilungen aneinander einhängen können, wenn eine über die
andere geklappt ist; so entsteht ein kompakter Aufbau, der sowohl
die Primär-
als auch die Sekundärverpackung
des Ganzen bildet. Hierzu kann der Boden jeder der Abteilungen (durch
Kleben oder Schweißen)
auf individuelle Weise auf einer Auflage beispielsweise aus Karton
oder Kunststoff montiert werden, die als Schutz und als Fläche zum
Auszeichnen oder Markieren für
bestimmte technische oder kommerzielle Daten dient. In umgeklappter
Position liegen sich die Kartons, die jeweils eine der Abteilungen
tragen, gegenüber.
Dieses Merkmal ist besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Herstellungskosten.
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Eine solche erfindungsgemäße Schale
kann durch Thermoformen oder durch Spritzgießen dünnwandiger Werkstücke hergestellt
werden. Sie kann aus einem Material hergestellt werden, das aus
den Polyethylenen (PE), Polyproylenen (PP), Polyvinylchlorid (PVC),
Polystyrol (PS) oder aus einem Komplex vom Typ PE und Ethylen/Vinylalkohol-Copolymer
(EVOH/PE) oder PP/EVOH/PPP gewählt
ist.
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Die Produkte können Produkte für das Haar sein.
Insbesondere kann Produkt A ein Oxidationsmittel und Produkt B ein
Farbmittel sein. Das eine und/oder das andere der Produkte kann
in Form von Pulver, Creme, Gel, Flüssigkeit oder jeder anderen galenischen
Form vorliegen.
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Abgesehen von den oben beschriebenen Anordnungen
besteht die Erfindung aus einer bestimmten Zahl anderer Anordnungen,
die nachfolgend als nicht einschränkende Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen erklärt
werden.
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Die 1A und 1B zeigen eine erste Ausführungsart
der Schale gemäß der Erfindung;
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Die 2A und 2B zeigen die Verwendung einer
Schale wie in den 1A und 1B zum Vermischen von zwei
Produkten A und B;
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Die 3A–3B und 4A–4C zeigen verschiedene Varianten
des Gelenkbereichs, der die beiden Abteilungen der Schale gemäß der Erfindung
verbindet; und
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5 zeigt
eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsart der Schale gemäß der Erfindung.
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1A,
auf die nun Bezug genommen wird, zeigt eine Schnittansicht einer
ersten Ausführungsart einer
Schale 1 gemäß der Erfindung.
Diese umfasst ein Gehäuse 2,
das durch Thermoformen oder Spritzgießen dünnwandiger Werkstücke aus
Material wie Polyethylenen (PE), Polyproylenen (PP), Polyvinylchlorid
(PVC), Polystyrol (PS) oder aus einem Komplex vom Typ PE und Ethylen/Vinylalkohol-Copolymer
(EVOH/PE) oder PP/EVOH/PPP hergestellt wird. Das Gehäuse 2 legt
zwei Abteilungen 3 und 4 fest, die ein Produkt
A beziehungsweise B enthalten. Die Abteilung 3 mit der
Achse X weist einen Boden 5, eine Öffnung 8 und gegenüber der
Achse X leicht geneigte Seitenwände 6 auf.
Die Seitenwände 6 bilden in
der Nähe
des Bodens 5 einen Absatz 7, sodass der Querschnitt
der Abteilung 3 in der Nähe des Bodens 5 kleiner
ist als in der Nähe
ihrer Öffnung.
Dieser Absatz erleichtert insbesondere das Greifen der Schale an
ihrem Boden. Die Öffnung 8 der
Abtei lung 3 ist von einem peripherischen Rand 9 festgelegt,
der eine zum Boden 5 im Wesentlichen parallele Fläche bildet,
was vor al- lem das Versiegeln (durch Kleben, Schweißen oder
auf andere Art) eines Deckels 10 erlaubt. Die Abteilung 4 mit
der Achse Y besitzt einen Boden 11, eine Öffnung 12 und
gegenüber
der Achse Y leicht geneigte Seitenwände 13. Die Öffnung 12 der
Abteilung 4 ist von einem peripherischen Rand 14 festgelegt,
der eine zum Boden 11 im Wesentlichen parallele Fläche bildet,
was vor allem das Versiegeln (durch Kleben, Schweißen oder
auf andere Art) eines Dekkels 15 erlaubt.
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Die beiden Abteilungen 3 und 4 sind über einen
Gelenkbereich 16 an ihren jeweiligen Enden miteinander
verbunden, der zwei Gelenkachsen C und D aufweist, die im Wesentlichen
senkrecht zur Ebene ausgerichtet sind, die durch die Achsen X und
Y verläuft.
So verbunden, sind die beiden Abteilungen nebeneinander mit ihren
jeweiligen Böden
im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet. Die beiden Gelenkachsen
sind durch einen starren oder halbstarren Abschnitt 17 voneinander
getrennt. In dieser Ausführungsart
bestehen die Gelenkachsen aus Folienscharnieren, die aus Bereichen
geringerer Dicke gebildet sind. 1B ist
eine Draufsicht auf die in 1A im
Schnitt gezeigte Schale.
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Die 2A und 2B veranschaulichen die Funktionsweise
und die Verwendung der Schale gemäß der Erfindung. In 2A wird nach dem Entfernen
des Deckels der beiden Abteilungen 3 und 4 die Abteilung 4 durch
eine im Wesentlichen zu ihr parallele Bewegung in die Position gehoben,
in der sich der Abschnitt des peripherischen Rands 14,
der dem Gelenkbereich 16 zugewandt ist, oberhalb der Öffnung 8 der
Abteilung 3 befindet. Eine solche Bewegung erfolgt durch
ein doppeltes Biegen oder Schwenken des Gelenkbereichs zum einen
um die Achse C und zum anderen um die Achse D, wobei das doppelte
Biegen eine Bewegung mit einer horizontalen und zugleich einer vertikalen
Komponente ermöglicht.
So kann der Rand der Abteilung 4 über die Öffnung 8 der Abteilung 3 geführt und
dabei die Abteilung 4 im Wesentlichen horizontal gehalten
werden. Die horizontale Komponente der Bewegung wird durch die Neigung
der Wand 13 der Abteilung 4 verstärkt. Typischerweise
kann der Neigungswinkel der Wand von 5 bis 45 Grad und vorzugsweise
von 5 bis 20 Grad betragen. Eine solche Neigung erleichtert darüber hinaus
das Ausformen der Schale. Die vertikale Komponente hängt weit
gehend von der Breite des Bereichs 17 zwischen den beiden
Gelenkachsen C, D ab. Typischerweise kann dieser Bereich 17 von
5 bis 40 Millimeter und vorzugsweise von 10 bis 30 Millimeter breit
sein.
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In 2B wird,
nachdem der Rand der Abteilung 4 über die Abteilung 3 geführt wurde,
die Abteilung 4 durch Verschwenken um die Achse D gekippt.
So ergießt
sich das Produkt B in die Abteilung 3, um mit dem Produkt A vermischt
zu werden. Abhängig
von der galenischen Form des Produkts kann Zubehör von der Art eines Spatels
vorgesehen werden, um das Leeren der Abteilung 4 in die
Abteilung 3 zu unterstützen
und das Vermischen der beiden Produkte zu erleichtern.
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Bei der in 3A gezeigten Ausführungsart sind die Abteilungen 3 und 4 über zwei
Gelenkbereiche 16, 16' miteinander verbunden; diese bestehen aus
zwei flexiblen Streifen 18, 19 auf beiden Seiten der
Ebene, die durch die Achsen X und Y der Abteilungen 3 und 4 verläuft. Bei
dieser Ausführungsart laufen
die flexiblen Streifen 18, 19 gegenüber der Ebene,
die durch die Achsen X und Y verläuft, in Richtung der Abteilung 4 zusammen.
Jeder der Streifen ist so angeordnet, dass die unter Bezugnahme auf
die 2A und 2B beschriebene Bewegung möglich ist.
Diese Konfiguration hat aufgrund der geringen relativen Breite der
Streifen (typischerweise in der Größenordnung von 5 Millimeter),
ihrer geringen Dikke und der dem Material inhärenten Flexibilität den Vorteil,
eine solche Bewegung ohne feste Gelenkachse wie bei den Ausführungsarten
der 1A–1B und 2A–2B zu ermöglichen. So wird ein Gelenkband
gebildet, das zum einen erlaubt, den Rand der Abteilung 4 über die
Abteilung 3 zu führen und
dabei die Abteilung 4 in im Wesentlichen horizontaler Position
hält, und
zum anderen die Abteilung 4 so zu kippen, dass sich ihr
Inhalt in die Ab- teilung 3 ergießt.
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Der Gelenkbereich von 3B entspricht dem unter
Bezugnahme auf die 1A–1B und 2A–2B beschriebenen, das heißt, er besteht
aus einem einzigen Streifen, der breiter ist als die Streifen von 3A. Diese Konfiguration
sorgt für
eine größere Torsionsfestigkeit
als die Konfiguration von 3A.
Darüber
hinaus wird aufgrund der festen Gelenkachsen C, D die Bewegung der
Abteilung 4 besser geführt,
was das Risiko eines Verlusts an Produkt B beim Bewegen der Abteilung 4 begrenzt.
Schließlich
dient dieser breitere Gelenkbereich beim Umfüllen des Inhalts der Abteilung 4 in
die Abteilung 3 als Abschirmung; damit wird bei einem Produkt
B von relativ flüssiger
Konsistenz der im einleitenden Teil der Beschreibung erwähnte „Teekannen"-Effekt vermieden.
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Die 4A bis 4C zeigen verschiedene Varianten
des Gelenkbereichs 16. Bei der in 4A gezeigten Ausführungsart besteht der Gelenkbereich aus
zwei Folienscharnieren, die durch Formen oder Tiefen hergestellt
und durch einen starren oder halbstarren Bereich 17 voneinander
getrennt sind. Bei dieser Ausführungsart
haben die Folienscharniere eine bevorzugte Biegerichtung um ihre
jeweilige Achse. Bei dieser Ausführungsart
ist die bevorzugte Schwenk- oder Biegerichtung um die Achse C beziehungsweise
D der beiden Folienscharniere die gleiche.
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In 4B trennt
der Bereich 16 zwei Gelenke aus Falten oder Wellen 21, 22,
die beim Formen der Schale gebildet werden. Die Falten sind senkrecht
zu der Ebene ausgerichtet, die durch die Achsen X und Y der Abteilungen 3 und 4 verläuft, und einander
entgegengesetzt gedreht, was ein bevorzugtes Biegen in einer ersten
Richtung um die Achse C und in einer entgegengesetzten Richtung
um die Achse D erlaubt. So setzt man auf ein leichtes Biegen um
jede der Achsen C, D und unterstützt
durch elastische Rückwärtsbewegung
die Rückkehr
der Abteilung 4 in ihre Ausgangsposition, nachdem ihr Inhalt mit
dem der Abteilung 3 vermischt wurde.
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In 4C weist
der Gelenkbereich Wellen 20 auf, die beim Formen mit der
Schale 1 hergestellt werden. Die Anzahl der Falten ist
abhängig
von der Breite des Bereichs 16 und von der gewünschten
Flexibilität
variabel. Eine solche Konfiguration verleiht der Bewegung des Annäherns der
Abteilung 4 an die Abteilung 3 mehr Flexibilität.
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5 zeigt
eine andere Ausführungsart
der Schale gemäß der Erfindung,
die eine Variante der Ausführungsart
von 3A darstellt. Nach
dieser Ausführungsart
sind die Abteilung 3 und die Abteilung 4 über zwei
Gelenkbereiche 16 und 16' bestehend jeweils aus einem Streifen 18 beziehungsweise 19 geringer
Breite (typischerweise in der Größenordnung
von 5 Millimeter) verbunden, deren Verbindungslinien mit den Abteilungen 3, 4 den
Seitenrändern
der Abteilungen zugewandt sind – anders
als bei der Ausführungsart
von 3A, wo die Verbindungslinien
an den Enden der Abteilungen angeordnet waren. Bei der dargestellten
Ausführungsart
sind die Verbindungslinien im Wesentlichen in der Mitte der Seitenränder der
Abteilung 3 beziehungsweise 4 angeordnet. Jeder der Streifen
weist im Wesentlichen in der Nähe
seiner Verbindungslinien zwei Gelenke C, D auf, die beispielsweise
von Folienscharnieren gebildet werden. Wie bei der Ausführungsart
von 3A angegeben, sind
die festen Gelenkachsen C, D nicht unverzichtbar, wenn die Streifen 18 und 19 ausreichend
schmal und flexibel sind. Ebenso wie bei den anderen Ausführungsarten
wird die Abteilung 4 durch Schwenken zum einen um die Achse
C und zum anderen um die Achse D über die Abteilung 3 geführt, sodass
die Abteilung 4 im Wesentlichen horizontal gehalten wird.
Dann wird der Inhalt der Abteilung 4 durch Kippen der Abteilung 4 um
die Achse D in die Abteilung 3 gefüllt. Diese Konfiguration ist
deswegen besonders vorteilhaft, weil sie eine größere Ausdehnung vor allem in
der horizontalen Komponente der Annäherungsbewegung der Abteilung 4 erlaubt.
Bei der gezeigten Ausführungsart
kann der Rand der Abteilung, deren Inhalt umzufüllen ist, im Wesentlichen in
die Mitte der Mischabteilung geführt werden,
was das Umfüllen
des Produkts B in die Abteilung 3 begünstigt. Außerdem lässt sich so der Platzbedarf
der Schale deutlich verringern.
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In der vorhergehenden detaillierten
Beschreibung wurde auf bevorzugte Ausführungsarten der Erfindung Bezug
genommen. Selbstverständlich lassen
sich diese abwandeln, ohne den Rahmen der Erfindung wie nachfolgend
beansprucht zu verlassen.