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Diese Erfindung betrifft eine Grundierungszusammensetzung
zum Schutz lackierter Automobil-Kunststoffteile
gegen die Wirkungen einer Zersetzung aufgrund einer Bestrahlung
mit Ultraviolettlicht (UV). Sie betrifft spezieller eine Automobil-Grundierzusammensetzung,
die eine UV-Licht-Blockierungsbarrierebeschichtung
mit ultraniedriger Trockenfilmbildung liefert und die nass-auf-nass
mit Automobil-Deckbeschichtungen überzogen und zusammen ohne
das Erfordernis eines getrennten Grundierungshärtungszyklus gehärtet werden
kann.
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Durch Reaktions-Spritzguß geformtes
(RIM) Urethan, ein hitzehärtbarer
Kunststoff, wurde in den vergangenen Jahren verbreitet als ein Herstellungsmaterial
für äußere Automobilteile,
wie Stoßstangen
und andere Automobilchassis- und Verkleidungsteile verwendet. RIM-Urethan
ist relativ billig und leicht zu formen und ein temperaturbeständiges Material
mit guter Flexibilität
und Schlagfestigkeit, Eigenschaften, die für äußere Automobilanwendungen erwünscht sind.
RIM-Urethan ist jedoch wegen seines hohen aromatischen Isocyanatgehaltes
sehr lichtempfindlich und baut rasch ab und gilbt, wenn es UV-Licht
ausgesetzt wird.
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Außerdem neigen die Abbau-Nebenprodukte
dazu, in den Decklack zu wandern, was dessen ästhetische und schützende Eigenschaften
beeinträchtigt.
Gilben, Ausblühungen,
Ausbleichen, Rißbildung
und Delaminierung von Deckbeschichtungen sind übliche Wirkungen des RIM-Abbaus.
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Schutzgrundierungen wurden in der
Vergangenheit zur Anwendung unter Automobil-Deckbeschichtungen entwickelt, um die
UV-Lichteindringung in das darunterliegende RIM-Substrat zu hemmen
und den RIM-Abbau und die Nebenproduktwanderung zu verhindern. Derzeit
in Verwendung befindliche RIM-Grundierungen werden typischerweise
als sprühfähige Formulierungen
mit hohen Feststoffgehalten und mit Lösungsmittelgehalten auf der
Basis von Polyester-Melaminharz-Bindemitteln,
Rußpigmenten,
UV-Absorbern und Katalysatoren zusammen mit anderen herkömmlichen
Additiven, wie Verunstaltungs-/Gleitadditiven, Flußsteuermitteln,
Antioxidationsmitteln usw. formuliert.
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Die Grundierungen müssen heute
noch über
dem RIM-Urethan mit hoher Trockenfilmdicke, typischerweise im Bereich
von 20–25 μm (0,8 bis
1,0 Mil) überzogen
werden, um einen geeigneten UV-Schutz
zu bekommen. Hohe Filmbildung ist jedoch unerwünscht aus der Sicht, daß mehr Grundiermaterial
aufgebracht werden muß,
welches seinerseits die Materialkosten sowie die Emissionen flüchtiger
Stoffe erhöht.
In der Vergangenheit war es nicht möglich, den UV-Lichtschutz bei
niedrige ren Filmdicken zu verbessern, indem man die Gehalte an UV-Licht
blockierenden Rußpigmenten
in den Grundierungen erhöhte.
Frühere
Versuche, die Rußbeladungen über derzeitige
Werte, d. h. Verhältnis
von Pigment zu Bindemittel (0,04) zu steigern, waren allgemein erfolglos.
Die resultierenden Grundierungen erwiesen sich als nicht verarbeitbar,
da die erhöhte
Menge an Ruß dazu
neigt, die Viskosität
auf Werte zu steigern, bei denen die Grundierung nicht durch Standardsprüheinrichtungen
aufgesprüht
werden kann.
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Derzeitige Grundierungen erfordern
auch einen separaten Härtungszyklus
vor der Topcoat-Aufbringung,
typischerweise in einer getrennten Einbrenneinrichtung während 20
bis 30 Minuten bei 121°C
(250°F), um
gutes Anfangsaussehen und gute Haftung zu erzielen. In ihrem ungehärteten Zustand
ist die Grundierungsbeschichtung allgemein nicht in der Lage, die
Deckbeschichtung auszuhalten, wenn sie direkt darüber aufgebracht
wird. Der Topcoat würde
seinerseits dazu neigen, in die Grundierung zu migrieren und in
ihr abzusitzen, was das Aussehen des Topcoat und dessen physikalische
Eigenschaften beeinträchtigt.
Dies verhindert die Verwendung einer sogenannten „nass-auf-nass"-Beschichtungstechnik,
bei der ein Überzug
direkt über
dem anderen ungehärteten Überzug aufgebracht
wird, gefolgt von der Härtung
des mehrschichtigen Überzugs
zusammen in einer Stufe ohne Notwendigkeit, dazwischen einzubrennen.
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In jüngerer Zeit wurden nass-auf-nass-Beschichtungstechniken
mit den Automobil-Topcoats praktiziert, wobei eine erste Topcoat-Schicht,
wie eine Farbbasisschicht als erstes über einer gehärteten Grundierschicht
aufgebracht wird, dann nass-auf-nass mit einem zweiten Topcoat,
wie einem Klarlack, und schließlich gleichzeitig
in einer Einbrenneinrichtung mit einzelnem Topcoat gehärtet wird.
Die Grundierung ist nicht in der Lage, an dem nass-auf-nass-Beschichtungsverfahren
teilzunehmen und muß separat
vor der Aufbringung des Topcoat eingebrannt werden. Separates Einbrennen
ist jedoch unerwünscht,
da es zu längeren
Produktionszeiten und höheren
Energiekosten führt.
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UV-Schutz bei niedrigen Filmdicken
und bei nass-auf-nass-Beschichtungen mit Topcoats waren daher bislang
nicht möglich
mit derzeitigen Grundierungen, die zu den Kosten von Teilen beitragen,
welche mit RIM-Urethan angestrichen sind. Dies führte dazu, daß die Automobilindustrie
Ersatzsubstrate, wie thermoplastische Olefine, mit niedrigeren Verarbeitungs-
und Materialkosten verwendet. Es würde erwünscht, eine Grundierungszusammensetzung
zu bekommen, die die obigen Nachteile überwindet, die Verwendung von RIM-Urethansubstraten
für Automobilanwendungen
wieder für
die Industrie attraktiv macht.
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Was erforderlich ist, ist eine Grundierzusammensetzung,
die geeignet für
das Beschichten von Automobilteilen, wie RIM-Urethansubstraten ist,
die eine UV-Barrierebeschichtung bilden können, welche UV-Licht an der
Eindringung bei signifikant geringeren Filmdicken hemmt, um eine
lange Haftung zu gewährleisten,
und die eine Zersetzung des darunterliegenden Substrats sowie das
Migrieren der resultierenden Nebenprodukte in den Topcoat verhindert,
und die auch nass-auf-nass mit einem Topcoat zusammen aufgebracht
werden können
gleichzeitig beim Einbrennen des Topcoat ohne Verschlechterung des
Topcoat-Aussehens, der Haftung und des UV-Schutzes gehärtet werden
können.
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Die vorliegende Erfindung besteht
aus einer Grundierungszusammensetzung, die ein filmbildendes Lösungsmittelgemisch
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- a) eines filmbildenden Polymerharzes mit vernetzbaren
funktionellen Gruppen,
- b) einen Vernetzer für
dieses Harz,
- c) einen Katalysator,
- d) UV-Licht blockierendes Rußpigment, das mit einem Dispergiermittel
(D1) oberflächenmodifiziert
ist, und
- e) Polymermikrogelteilchen umfaßt, worin das Gewichtsverhältnis des
Pigments zu der Bindemittelkomponente (a) und (b) der Zusammensetzung
1 : 1 bis 1 : 10 beträgt.
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Es kann somit eine Grundierungszusammensetzung
vorgesehen werden, die UV-Lichtdurchdringung zu
dem darunterliegenden Substrat blockiert und lange Haftung bei signifikant
geringeren Trockenfilmdicken als bei derzeitigen Grundiermitteln
enthält.
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Bevorzugte Grundierungszusammensetzungen
gemäß der Erfindung
verhindern auch den Abbau darunterliegenden Substrats und Nebenprodukte
aufgrund der Migration durch die Grundierung in darüberliegende
Topcoat-Schichten und zeigen Topcoat-Ergiebigkeit in dem ungehärteten Zustand,
um so zu erlauben, daß der
Kunststoff unter Verwendung von nass-auf-nass-Technik mit einem
oder mehreren Topcoats, zum Beispiel einem farbigen Basecoat und
Clearcoat, worin nur eine Härtungsstufe
erforderlich ist, um gleichzeitig den mehrschichtigen Überzug zu
härten.
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Das filmbildende Polymerharz mit
vernetzbaren funktionellen Gruppen kann beispielsweise ein Hydroxy-funktionelles
Polyesterharz sein, wobei der Vernetzer zweckmäßig ein Aminoplast ist und
der Katalysator ein blockierter Säurekatalysator sein kann. Die
Polymermikrogelteilchen umfassen typischerweise vernetzte Acrylharzmikrogele.
Die Mikrogelteilchen werden vorzugsweise in kolloidalen Abmessungen
vorgesehen, um die Thixotropie der Grundierung zu bekommen, was
ausgezeichnete Ergiebigkeit der Topcoats bei direkter Aufbringung über der
ungehärteten
oder „nassen" Grundierung ergibt.
Die Rußpigmente
sind vorzugsweise oberflächenmodifiziert
mit einem Gemisch eines Polymerdispergiermittels, wie eines Polyesters
mit Aminendgruppen und ein organisches Pigmentderivat-Kodispergiermittel,
wie ein organisches Amin oder Ammoniumsalz eines Kupferphthalocyanderivats,
welches diese Reste enthält,
wie Sulfonsäurereste.
Die Oberflächenmodifizierung
steigert dramatisch die Rußbeladungen,
was ausgezeichnet Ummantelung und Ultraviolettlicht-Blockierung
bei außergewöhnlich niedrigen
Trockenfilmdicken ergibt. UV-Absorber und gegebenenfalls sterisch
gehinderte Aminlichtstabilisatoren, Antioxidationsmittel, Beeinträchtigungs-/Gleitmittel,
Netzmittel, Flußsteuermittel,
Ausgleichmittel, Antiabsetzmittel usw. können auch eingeschlossen werden Eine
bevorzugte Zusammensetzung gemäß der Erfindung
umfaßt:
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- a) das besagte filmbildende Harz,
- b) 20 bis 70 Gew.-% des Vernetzers für das Harz,
- d) 10 bis 20-Gew.% der oberflächenmodifizierten Rußpigmente
und
- e) 1 bis 20 Gew.-% Mikrogelteilchen, wobei alle Gewichtsprozentsätze auf
den Gesamtharzfeststoffen basieren.
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Die Erfindung liefert weiterhin ein
nass-auf-nass-Verfahren zur Bildung eines mehrschichtigen Überzugs
auf einem Substrat, wie einem RIM-Urethanteil, bei dem man: eine
thixotrope Grundierungszusammensetzung der oben erwähnten Eigenschaft
mit ausgezeichneten Topcoat-Ergiebigkeitseigenschaften
auf dem Substrat, nacheinander darüber nass-auf-nass eine Farb-Basisbeschichtung
und einen Klarlack aufbringt und thermisch die mehrschichtigen Beschichtungen
gleichzeitig in einem einzelnen Einbrennvorgang härtet und dabei
die Notwendigkeit eines getrennten Grundierungs-Härtungszyklus
und die damit verbundenen Kosten ausschaltet. Die Grundierung wird
vorzugsweise bis zu einer Trockenfilmdicke von 2,5 bis 5 μm aufgebracht.
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Bei einer bevorzugten Methode werden
eine Farbgrundbeschichtung und ein Klarlack nacheinander auf der
Grundierungszusammensetzung als Beschichtung aufgebracht, nachdem
man ausreichende Zeit für die
Viskositätsbildung
und die Stabilisierung der Gelstruktur bei der Grundierung gestattete
und wobei alle drei Beschichtungen zusammen in einem einzigen Einbrennvorgang
gehärtet
werden.
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Diese Erfindung liefert eine sprühfähige, lösungsmittelhaltige
hitzehärtbare
Grundierungszusammensetzung, besonders geeignet für das Beschichten
UV-Licht empfindlicher Substrate, wie von RIM-Urethansubstraten,
die gewöhnlich
bei der Herstellung von Außenteilen
für Automobile
verwendet werden. Die Grundierung nach dieser Erfindung besitzt
die Fähigkeit,
außergewöhnlich hohe
Gehalte an UV-Licht blockierenden Rußpigmenten zu enthalten, während sie
dennoch ausgezeichnete Fließfähigkeit
und Sprühbarkeit
behält. Dies
erlaubt, daß die
Grundierung UV-Lichtblockierung bei sehr niedrigen Trockenfilmdicken
zeigt, was seinerseits die Menge an Grundierung signifikant reduziert,
die während
der Aufbringung erforderlich ist, und daher die Emissionen von flüchtigen
Bestandteilen und die Materialkosten während der Grundierungsaufbringung
reduziert. Migration von Nebenprodukten der Zersetzung und anderer
Nebenprodukte aus dem darunterliegenden Substrat durch die Grundierung
in den Topcoat wird auch im wesentlichen verhindert.
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Die Grundierungszusammensetzung nach
dieser Erfindung zeigt weiterhin ausgezeichnete thixotrope Eigenschaften
bei der Aufbringung, was ausgezeichnete Ergiebigkeit des Topcoats
bedeutet, wenn man ihn direkt darüber aufbringt. Dies erlaubt
seinerseits, daß die
Grundierung nass-auf-nass mit den Topcoats aufgebracht wird, ohne
daß die
Topcoats absacken in die ungehärtete
Grundierung oder sich mit ihr vermischen, gefolgt von einem Härten des
mehrschichtigen Überzugs
zusammen in einer einzelnen Einbrennstufe nass-auf-nass-Beschichtung
beseitigt die Notwendigkeit einer getrennten Grundierungshärtung, bevor
der Topcoat aufgebracht wird, und ergibt folglich eine Verminderung
der Produktionszeit und Reduktion der Energiekosten, während trotzdem
alle erforderlichen physikalischen Eigenschaften beibehalten werden,
wie Aussehen, Haftung, Dauerhaftigkeit, Wetterbeständigkeit,
Schlag- und Lösungsmittelbeständigkeit
und UV-Schutz.
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In dieser gesamten Beschreibung sind
alle Teile und Prozentsätze
Gewichtsteile und Gewichtsprozentsätze, wenn nichts anderes angegeben
ist.
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Filmbildendes
Harz
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Die Grundierungszusammensetzung dieser
Erfindung enthält
einen filmbildenden Polymerharzbestandteil, der irgendeines der
traditionell als brauchbar in Grundierungszusammensetzungen bekannten
Harze sein kann. Die filmbildenden Polymerharze, die hier brauchbar
sind, enthalten allgemein mehrere vernetzbare funktionelle Gruppen.
Eine geeignete, bei dieser Erfindung brauchbare Harzklasse enthält polyfunktionelle
Polyesterharze, besonders Polyesterharze mit mehreren vernetzbaren
Hydroxylgruppen, oder allgemein als Polyesterpolyole bezeichnete
Harze. Die Herstellung solcher Polyesterpolyolharze kann mit Verfahren
erfolgen, die dem Fachmann bekannt sind und von ihm routinemäßig ausgeführt werden.
Beispielsweise können
Kondensationsreaktionen zwischen einem oder mehreren mehrwertigen
Alkoholen und einer oder mehreren Polycarbonsäuren oder Anhydriden hiervon
durchgeführt
werden.
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Geeignete mehrwertige Alkohole sind
beispielsweise Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, 1,6-Hexylenglycol,
Neopentylglycol, Diiethylenglycol, Triethylenglycol, Dipropylenglycol,
Tetraethylenglycol, Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan,
Pentaerytrit, Dipentaerytrit, Tripentaerytrit, Hexantriol, Cyclohexandimethanol,
Butylenethylenpropandiol, Oligomere von Styrol und Alylalkohol sowie
die Kondensationsprodukte von Trimethylolpropan mit Ethylenoxid
oder Propylenoxid usw.
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Geeignet Polycarbonsäuren sind
beispielsweise Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Azelainsäure,
Seacinsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Apfelsäure,
Itaconsäure,
Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Derphthalsäure,
Trimellitsäure
und und Pyromellitsäure,
Hexahydrophthalsäure,
Cyclohexandicarbonsäure,
Methylhexahydrophthalsäure
oder deren Anhydride.
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Die Polyesterpolyolharze nach dieser
Erfindung haben allgemein eine Hydroxylzahl von etwa 50 bis etwa
500, vorzugsweise von etwa 150 bis etwa 350. Die Hydroxy-Funktionalität des Harzes
ist allgemein von etwa 2 bis etwa 6 Hydroxylgruppen je Molekül (theoretisch),
vorzugsweise von etwa 2 bis etwa 4. Die Polyester-Polyolharze dieser
Erfindung haben allgemein einen Säurewert von etwa 0 bis etwa
25 und vorzugsweise von etwa 0 bis etwa 5. Die Viskosität des Harzes
liegt gewöhnlich
bei etwa 1 bis 10 Pas (1000 bis etwa 10000 Centipois) vorzugsweise
bei etwa 2,5 bis 7,5 Pas (2500 bis etwa 7500 Centipois).
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Die als besonders geeignet für die Verwendung
in der Grundierungszusammensetzung nach dieser Erfindung gefundenen
Polyesterpolyolharze schließen
ein oder mehrere flexible Polyestertriole niedriger Viskosität, besonders
jene, die durch Umsetzung bei erhöhter Temperatur eines Gemisches
von Adipinsäsure, Neopentylglycol
und Trimethylolpropan, vorzugsweise durch Herstellung unter Reagieren
eines Gemisches von Adipinsäure, 'Neopentylglycol und
Trimethylolpropan, vorzugsweise in einem Molverhältnis zwischen etwa 3 : 3 :
1 und etwa 2 : 2 : 1. Die bevorzugten Polyesterpolyole gestatten
insbesondere, daß die
Grundierungen besonders hohe Vernetzungsdichten entwickeln und dennoch
die erwünschte
Flexibilität
und Schlagfestigkeit bewahren, Eigenschaften, die für Automobil-Außenanwendungen
erwünscht
sind. Außerdem
wird angenommen, daß die
resultierenden hohen Vernetzungsdichten die Fähigkeit der Grundierung verbessern,
eine Migration der Nebenprodukte aus dem Substrat durch die Grundierung
und in den Topcoat verhindern. Diese Nebenprodukte erwiesen sich
als Ursache für
eine Verfärbung
des Topcoat während
des normalen Alterungsprozesses. Es kann Bezug genommen werden beispielsweise
auf unsere frühere
US-Patentschrift 5,489,448 (Jackson et al.) für eine weitere Erklärung bevorzugter
Polyestertriolharze und ihre Herstellungsvertahren.
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Statt eines Polyesterpolyolharzes
kann der filmbildende Harzbestandteil der Grundierungszusammensetzung
polyfunktionelles Polyetherharz sein, besonders Polyetherharz mit
mehreren vernetzbaren Hydroxylgruppen, das gewöhnlich als Polyetherpolyol
bezeichnet wird. Solche Polyetherpolyolharze können in bekannter Weise hergestellt
werden, wie für
den Fachmann Routine ist. Beispielsweise können Kondensationsreaktionen
zwischen einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen und einem oder
mehreren Alkylenoxiden bei erhöhter
Temperatur durchgeführt
werden.
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Geeignete Alkylenoxide sind beispielsweise
ohne Beschränkung
Ethylenoxid, Propylenoxid und 1,2-Butylenoxid. Geeignete mehrwertige Alkohole
sind beispielsweise, aber ohne Beschränkung, jene, die oben unter
Bezugnahme auf die Polyesterpolyolharze erwähnt wurden. Typischer Polyetherdiole
schließen
die Kondensationsprodukte von Propylenglycol oder Dipropylenglycol
und Ethylenoxid und/oder Propylenoxid ein. Typische Polyethertriole
enthalten die Kondensationsprodukte von H exantriol, Trimethylolpropan
oder Glycerin und Ethylenoxid und/oder Propylen.
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Die Polyetherpolyolharze haben ähnliche
Hydroxylzahlen, Hydroxylfunktionalitäten und Säurezahlen wie jene, die oben
für die
Polyesterpolyolharze aufgelistet sind, obwohl ihre Viskositäten allgemein
etwas niedriger sein werden. Polyetherpolyole werden infolge ihrer
verminderten Wetterbeständigkeit
allgemein nicht gegenüber
Polyesterpolyolharzen ausgewählt.
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Für
den Fachmann liegt es auf der Hand, daß andere geeignete hydroxyfunktionelle
filmbildende Harze, wie hydroxyfunktionelle Acrylharze und Epoxyharze,
die oben aufgelisteten mit vernünftiger
Effektivität
ersetzt werden könnten,
obwohl die hydroxyfunktionellen Polyesterharze am meisten bevorzugt
sind.
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Vernetzen
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Die Grundierungszusammensetzung nach
dieser Erfindung enthält
auch ein Härtungsmittel
oder einen Vernetzerbestandteil zur Vernetzung des filmbildenden
Harzes, um so einen zusammenhängenden
gehärteten Film
zu bilden. Der Vernetzen kann irgendeiner jener sein, der bekanntermaßen in Beschichtungszusammensetzungen
brauchbar ist. Eine bevorzugte Klasse von Vernetzerharzen zum Zwecke
dieser Erfindung schließt Aminoplastharze
ein. Aminoplastharze beruhen auf den Kondensationsprodukten von
Aldehyden, typischerweise Formaldehyd, mit Amino- oder Amidogruppen
tragenden Substanzen, wie Melamin, Harnstoff, Dicyanodiamid und
Benzoguanamin. Aminoplaste, die mit niedermolekularen Alkanolen
modifiziert sind und 1 bis 4 Kohlenstoffatome haben, sind von Vorteil.
Ein besonders bevorzugtes Aminoplastharz, das in der Grundierungszusammensetzung
nach dieser Erfindung verwendet wird, ist ein methyliertes Melamin-Formaldehydharz,
wie Hexamethoxymethylmelamin. Ein anderes bevorzugtes Aminoplastharz
ist ein butyliertes Melamin-Formaldehydkondensat,
wie Butoxymethylmelamin.
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Der Aminoplastvernetzer funktioniert
als ein Vernetzungsmittel in der Grundierungszusammensetzung durch
Umsetzung mit der Hydroxylfunktionalität des filmbildenden Harzes.
Um die hervorragenden Eigenschaften zu erzielen, welche diese Grundierungen
besonders brauchbar machen, ist es erwünscht, daß die Vernetzungsmittelmenge
ausreicht, um im wesentlichen vollständig mit der vorhandenen Hydroxylfunktionalität zu reagieren.
Typischerweise entspricht dies Aminoplastharz in der Grundierungszusammensetzung
in einer Menge von etwa 20 bis etwa 70 Gew.-% der gesamten Harzfeststoffe,
vorzugsweise etwa 25 bis etwa 50 Gew.-%.
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Andere geeignete Vernetzer einschließlich Carbamaten,
Isocyanaten, blockierten Isocyanaten und dergleichen werden für den Fachmann
auf der Hand liegen.
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Katalysator
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Die Grundierungszusammensetzung kann
auch einen geeigneten Katalysatorbestandteil enthalten, um die Geschwindigkeit
der Vernetzungsreaktion zwischen dem filmbildenden Harz und dem
Härtungsmittel zu
steigern. Der Katalysator kann irgendeiner sein, der bekanntermaßen brauchbar
in Beschichtungszusammensetzungen ist. Eine bevorzugte Katalysatorklasse,
die zum Zweck dieser Erfindung brauchbar ist, schließt Säurekatalysatoren,
wie Sulfonsäuren,
ein. Geeignete Sulfonsäurekatalysatoren
sind beispielsweise ohne Beschränkung
Methansulfonsäure,
p--Toluolsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure und Dinonylnaphthalinsulfonsäure. Maleinsäure, Alky-
oder Arylsäurephosphate,
wie Butylsäurephosphate
und Phenylsäurephosphate,
oder Alkylsäuremaleate,
wie Butylsäuremaleat
und Ethylsäuremaleat,
können
auch benutzt werden. Außerdem
kann die katalytische Wirkung durch Einarbeitung freier Säuregruppen
in das filmbildende Harz zugeführt
werden.
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Blockierte Säurekatalysatoren sind besonders
bevorzugt in der Grundierungszusammensetzung, da sie die Lagerbeständigkeit
verbessern, indem sie beim Voranschreiten der Härtungsreaktion vor dem Einbrennen
verhindern. Der Säurekatalysator
kann beispielsweise mit Aminen, wie Triethylamin, Diethylamin, Diethylmethanolamin,
Pyridinen und dergleichen blockiert werden. Diese Blockierungsmittel
neutralisieren die Säure, bis
der Einbrennvorgang stattfindet, der zu jenem Zeitpunkt das Blockiermittel
freisetzt und die freie Säure
als ein Katalysator für
die Vernetzungsreaktion wirken kann. Beispiele solcher blockierter
Katalysatoren sind jene, die unter der Handelsbezeichnung Nacure
von King Industries vertrieben werden. Andere geeignete Katalysatoren
sind für
den Fachmann naheliegend.
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Der Katalysator wird allgemein in
der Grundierungszusammensetzung in einer wirksamen Menge verwendet,
um die Vernetzungsreaktion mit gewerblich annehmbaren Geschwindigkeiten
einzuleiten. Typischerweise wird der Katalysator in die Grundierung
in einer Menge von 0,2 bis 5 Gew.-% der Gesamtharzfeststoffe, vorzugsweise
in einer Menge von 1b is 3 Gew.-% eingeschlossen.
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UV-Pigment
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Ein wichtiger Aspekt der Grundierungszusammensetzung
dieser Erfindung ist jener, daß sie
ausgezeichneten UV-Lichtschutz des darunterliegenden Substrates
bei ungewöhnlich
niedrigen Trockenfilmdicken ergibt, wie beispielsweise mit einer
solchen abwärts
bis 5 Mikron (0, 2 mil) oder noch geringer, was bisher mit herkömmlichen
Grundierungen nicht möglich
war, da diese 12,5 bis 20 Mikron (0,5 bis 8 mil) erreichen mußten, um
einen ähnlichen
UV-Licht blockierenden Effekt zu erzielen. Dies erreicht man durch
Einarbeitung von Ruß in
die Grundierung signifikant größerer Mengen,
ohne von der erwünschten
Fließfähigkeit
und Sprühbarkeit der
Grundierung zu verliegen.
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Ruß ist ein ausgezeichnetes UV-Pigment,
das Substrat von sich aus abdeckt und UV-Licht daran hindert, den
Grundierungsfilm abwärts
zu durchdringen.
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Um die Rußbeladungen in der Grundierung
nach dieser Erfindung signifikant zu steigern, erhalten die Ruß-Pigmente
eine ungewöhnliche
Oberflächenmodifizierung.
Die Oberflächenmodifizierung
verbessert signifikant die Verträglichkeit
und Dispergierbarkeit der Rußteilchen
in dem filmbildenden Harzsystem. Vorzugsweise umfaßt die Oberflächenmodifizierung
zwei Komponenten, die innig mit den Rußteilchen vermischt werden, wobei
beide in eine Materialklasse fallen, die als „Hyperdisper giermittel" bekannt sind. Ein
Kodispergiermittel oder eine synergistische Verbindung, die funktionelle
polare Gruppen enthält,
wird innig mit Ruß vermischt,
um die relativ nicht-polare Oberfläche der primären Rußteilchen
zu benetzen und zu beschichten. Das Kodispergiermittel dürfte auf
der Oberfläche
der Rußteilchen
adsorbiert werden, was die Oberfläche stärker polar macht. Die gesteigerte
Polarität
wird verwendet, um eine polymere Dispergiermittelverbindung mit
verankerungsfunktionellen Gruppen auf der Oberfläche der modifizierten Rußteilchen
zu haben. Das Dispergiermittel seinerseits macht den Ruß verträglicher
mit den filmbildenden Bestandteilen und erlaubt, daß signifikant
mehr Ruß als
in der Vergangenheit beständig
in die Grundierungszusammensetzung als Beladung ohne Steigerung der
Viskosität
bis zu unverarbeitbaren Werten eingeführt wird.
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Die Kodispergiermittel und Dispergiermittel,
die in den Grundierzusammensetzungen nach der Erfindung brauchbar
sind, können
irgendeines jener Materialien sein, die dafür bekannt sind, daß sie hohe
Ruß- oder
Pigmentbeladungen ohne signifikante Änderung der Viskosität des Beschichtungssystem
erleichtern.
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Geeignete Kodispergiermittel schließen jene
ein, die in die Klasse der organischen Pigmentderivate fallen, wie
Kupferphthalocyaninderivate. Übliche
Beispiele von Kupferphthalocyaninderivaten schließen etwa organisches
Amin oder substituierte Ammoniumsalze von Kupferphthalocyaninderivaten
ein, die Sulfon- oder Carbonsäurereste
enthalten, wie Fettaminsalze von sulfoniertem Kupferphthalocyanin
oder dergleichen. Andere Beispiele von Dispergiermitteln umfassen
organisches Amin oder substituierte Ammoniumsalze von Kupferphthalocyaninderivaten,
wie in den US-Patentschriften 3,996,059, 4,057,436 und 5,296,023
beschrieben ist. Beispiele anderer Kupferphthalocyaninderivate,
die als Dispergiermittel brauchbar sind, sind in den US-Patentschriften
3,288,621, 3,323,931 und 3,917,639 sowie in der PCT-Veröffentlchung
WO/95-17473 beschrieben. Die bevorzugten Kodispergiermittel sind
Kupferphthalocyaninderivate, die bei Zeneca Limited unter der Handelsbezeichnung
Solsperse, besonders Solsperse 5000 erhältlich sind.
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Geeignete polymere Dispergiermittel
schließen
jene ein, die in die Klasse der organischen Polyester oder Polyester/Polyamincopolymere
mit Aminendgruppen fallen. Übliche
Beispiele von Polyestern mit Aminendgruppen können in der Grundierungszusammensetzung
nach dieser Erfindung jene einschließen, die die Formel Y-CO-ZR
haben, worin Z eine zweibindige Brückengruppe ist, die an die
Carbonylgruppe über
ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom gebunden ist, R eine primäre, sekundäre oder
tertiäre
Aminogruppe oder ein Salz hiervon mit einer Säure oder eine quater Ammoniumsalzgruppe
ist und Y der Rest einer Polyesterkette ist, die zusammen mit der
Carbonylgruppe aus einer Hydroxycarbonsäure der Formel HO-X-COOH stammt,
worin X ein zweibindiger gesättigter
oder ungesättigter
aliphatischer Rest ist, der wenigstens 8 Kohlenstoffatome enthält und in
welchem wenigstens 4 Kohlenstoffatome zwischen den Hydroxyl- und
Carboxylgruppen stehen, wie bei Polyhydroxystearinsäure), oder
von einem Gemisch einer solchen Hydroxycarbonsäure und einer Carbonsäure, die
frei von Hydroxylgruppen ist. Die oben erwähnten Dispergiermittel sind
in der US- Patentschrift 3,996,059
und der US-Patentschrift 3,778,287 beschrieben. Beispiele anderer
geeigneter Polyesteramin- oder Polyesterammoniumsalzpolymerdispergiermittel
sind in der oben erwähnten
US-Patentschrift 4,057,436 und in der PCT-Veröffentlichung WO/95-17473 beschrieben.
Beispiele anderer Polymerdispergiermittel kann man in den US-Patentschriften
4,224,212, 4,398,955, 4,518,435, 4,861,380, 4,954,177, 5,279,766
und 5,300,255 finden. Die bevorzugten Polymerdispergiermittel sind
bei Zeneca Limited unter der Handelsbezeichnung Solsperse, besonders
Solsperse 24000 erhältlich.
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Andere geeignete Kodispergiermittel
und Dispergiermittel liegen für
den Fachmann auf der Hand. Es ist auch möglich, das Dispergiermittel
ohne das Kodispergiermittel zu benutzen, obwohl diese Ausführungsform
weniger bevorzugt ist, da der Ruß dazu neigt, weniger stabil
dispergiert in dem Grundiermittelsystem vorzuliegen.
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Das Verhältnis von Pigment zu Gesamtdispergiermittel,
das sich als geeignet für
die Verwendung in der Grundiermittelzusammensetzung erwies, liegt
allgemein im Bereich 1 : 1 bis 10 : 1, vorzugsweise von 5 : 1 bis
7 : 1. Das geeignete Verhältnis
von Dispergiermittel zu Kodispergiermittel liegt im Bereich von
1 : 1 bis 50 : 1, vorzugsweise von 2 : 1 bis 6 : 1.
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Bei der Herstellung der oberflächenmodifizierten
Rußpigmente
wird vorzugsweise eine Pigmentdispersion verwendet. Die Dispersion
schließt
allgemein ein Gemisch von Rußpigmenten,
Dispergiermittel und Kodispergiermittel zusammen mit einer wirksamen
Menge von Lösungsmittel,
um die Dispergiermittel zu den Rußpigmenten zu tragen, ein.
Bis zu 50 Gew.-% der Dispersion können ein filmbildendes Harz,
wie oben erwähnt,
einschließen.
Das filmbildende Harz in der Dispersion reduziert die Wahrscheinlichkeit
eines Pigmentschocks und einer Wiederausflockung während des
Mischens, was dazu neigen würde,
die ausgezeichneten Deckeigenschaften und das ausgezeichnete Aussehen
des Grundierfilmes zu verringern.
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Das oberflächenmodifizierte Rußpigment
kann in der Grundierungszusammensetzung in Mengen von 10 bis 20
Gew.-% enthalten sein. Das Verhältnis
von Pigment zu Bindemittel liegt im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 10,
vorzugsweise von 1 : 4 bis 1 : 10, und noch stärker bevorzugt bei 1 : 6. Die
Verhältnisse
von Pigment zu. Bindemittel größer als
etwa 1 : 25 waren bisher nicht möglich.
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Andere geeignete Pigmente, Füllstoffe
und Farbstoffe können
auch in die Grundiermittelzusammensetzung eingearbeitet werden,
vorzugsweise solche vom UV-Lichtblockiertyp.
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UV-Absorber
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Um das beschichtete Substrat weiter
gegen vorzeitige Zerstörung
durch UV-Licht zu schützen
und die Wetterbeständigkeit
des Beschichtungssystems zu verbessern, enthält die Grundierungszu sammensetzung nach
dieser Erfindung einen UV-Licht Absorberbestandteil, der irgendeiner
jener üblicherweise
für die
Brauchbarkeit in Beschichtungszusammensetzungen bekannten sein kann.
Geeignete Ultraviolettlicht-Absorber, die in dieser Erfindung brauchbar
sind, schließen
beispielsweise, aber nicht ausschließlich Benzophenone, wie Dodecyloxybenzophenon,
2,4-Dihydroxybenzophenon,
Hydroxybenzophenone, die Sulfonsäuren
enthalten, 2,4-Dihydroxy-3',5'-ditertiärbutylbenzophenon, 2,2',4'-Trihydroxybenzophenonester
vom Dicarbonsäuren, 2-Hydroxy-4-acryloxyethoxybenzophenon,
aliphatische Monoester von 2,2',4'-Trihydroxy-4'-alkoxybenzophenon
und 2-Hydroxy-4-methoxy-2'-carboxybenzophenon.
Triazole sind besonders bevorzugt, wie 2-Phenyl-4-(2',4'-dihydroxybenzoyl)-triazol,
substituierte Benzotriazole, wie Hydroxyphenyltrazole, wie 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benzotriazol,
2(2'-Hydroxy-phenyl)-benzotriazol,
2-(2'-Hydroxy-5'-octylphenyl)-naphthotriazol.
Triazine, wie 3,5-Dialkyl-4-hydroxyphenylderivate von Triazin, schwefelhaltige
Derivate von Diallyl-4-hydroxyphenyltriazinen, Hydroxyphenyl-1,3,5-triazin
und solche Triazine, die Sulfonsäuregruppen
enthalten, Aryl-1,3,5-triazine und Orthohydroxyl-aryl-s-triazon
sind geeignet. Benzoate, wie Dibenzoat von Diphenylolpropan, Tertiarbutylbenzoat
von Diphenylolpropan, Nonylphenylbenzoat, Octylphenylbenzoat und
Resorcindibenzoat sind ebenfalls geeignet.
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Andere geeignete UV-Absorber sind
etwa niedermolekulare alkylthiomethylenhaltige Phenole, substituierte
Benzole, wie 1,3-Bis-(2'-hydroxybenzoyl)-benzol,
Metallderivate von 3,5-Di-t-butyl-4-hydroxyphenylpropionsäure, asymmetrische
Oxalsäurediarylamide,
Alkylhydroxyphenyl-thioalkansäureester,
Dialkylhydroxyphenylalkansäureester
von Di- und Tri-pentaerythrit, Oxalsäurediamide, wie 4,4'-Di-octyloxy-5,5'-di-tert-butyloxanilid,
2,2'-Di-dodecyloxy-5,5'-di-tert-butyl-oxanilid,
2-Ethoxy-2'ethyl-oxanilid,
N,N'-Bis-(3-dimethylamidnopropyl)-oxalamid
und 2-Ethoxy-5-tert-butyl-2'-ethyloxanilid,
Phenyl- und Naphthyl substituierte Oxalsäurediamide, Methyl-beta-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat, α,α-Bis-(2-hydroxyphenol)-di-iso-propyl-benzol, 3,5'-Dibrom-2'-hydroxyacetophenonesterderivate
von 4,4-Bis(4'-hydroxyphenyl)-pentansäure mit
wenigstens einer unsubstituierten ortho-Stellung zu den aromatischen
Hydroxylgruppen, Organophosphorsulfide, wie Bis(diphenylphosphinothioyl)-monosulfid
und Bis-(diphenylphosphinothioyl)-disulfid, 4-Benzoyl-6-(dialkyl-hydroxy-benzyl)-dialkylsilan,
1,8-Naphthalimide, α-Cyano-β,β-diphenylacrylsäurederivate,
Bis-(2-benzoxazolyl)-alkane, Bis-(2-naphthoxazolyl)-alkane, Methylenmalonitrile,
die Aryl- und heterozyklische Substituenten enthalten, Alkylen-bis-dithiocarbanat,
4-Benzoyl-3-hydroxyphenoxy-ethylmethacrylat, Aryl oder Aryl-substituierte
Acrylnitrile, 3-Methyl-5-isopropylphenyl-6-hydroxy-cumaron. Andere
geeignete UV-Absorber sind für
den Fachmann naheliegend.
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Die in den Grundierungszusammensetzungen
enthaltenen UV-Absorber sind allgemein in einer Menge vone twa 1
bis 8 Gew.-% der gesamten Harzfeststoffe, vorzugsweise in einer
Menge von etwa 4 bis 6 Gew.-% vorhanden.
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Gegebenenfalls
enthaltenes Antioxidationsmittel
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Zusätzlich zu den oben genannten
UV-Absorbern können
Antioxidationsmittel, wie sterisch gehinderte Amin-Lichtstabilisatoren
und andere Antioxidationsmittel für erhöhten UV-Schutz verwendet werden,
die irgendeines sein können,
das in Beschichtungszusammensetzungen als brauchbar bekannt ist.
Die oben aufgelisteten UV-Absorber werden allgemein so herangezogen,
daß sie
das UV-Licht absorbieren
und die Energie verteilen, während
die sterisch gehinderten Amin-Lichtstabilisatoren
und andere Antioxidationsmittel dazu bestimmt sind, freie Radikale
wegzuspülen
und zu beenden, die in dem Grundierungsfilm durch das UV-Licht erzeugt
wurden. Die Beendigung freier Radikale begrenzt die Menge an Zerstörung, lichtinitiierte
Oxidation oder den Abbau, die in dem darunterliegenden Substrat
stattfinden.
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Geeignete sterisch gehinderte Amin-Lichtstabilisatoren
sind beispielsweise ohne Beschränkung. Bis(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-sebacat,
Bis-(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-sebacat, Di(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy-benzyl)-butylmalonat,
4-Benzoyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Stearyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 3-n-Octyl-7,7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triaza-spiro[4,5]-decan-2,4-dion,
Tris-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-nitrilotriacetat, 1,2-Bis(2,2,6,6,-tetramethyl-3-oxopiperazin-4-yl)-ethan,
2,2,4,4-Tetramethyl-7-oxa-3,20-diaza-21-oxidispiro[5,1,11,2]-heneicosan,
Polykondensationsprodukt von 1,4-Dichlor-6-tert-octylamino-s-triazan
und 4,4'-Hexamethylen-bis-(amino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin),
Polykondensationsprodukt von 1-(2-Hydroxyethyl)-2,2,6,6-tetramethyl-4-hydroxypiperidin
und Bernsteinsäure,
Polykondensationsprodukt von 4,4'-Hexamethylen-bis-(amino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)
und 1,2-Dibromethan, Tetrakis(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-1,2,3,4-butantetracarboxylat,
Tetrakis-(1,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-1,2,3,4-butantetracarboxylat,
Polykondensationsprodukt von 2,4-Dichlor-6-morpholino-striazin und
4,4'-Hexamethylenbis-amino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin),
N,N',N'',N'''-Tetrakis-[(4,6-bis(butyl2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-amino-s-triazin-2-yl]-1,10-diamino-4,7-diazadecan,
gemischt von [2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-yl/β,β,β'β'-tetramethyl-3,9-(2,4,8,10-tetraoxaspirol[5,5]-undecandiethyl]-1,2,3,4-butantetracarboxylat,
gemischt von [1,2,2,6,6-Pentamethylpiperidin-4-yl/β,β,β'β'tetramethyl-3,9-(2,4,8,10-tetraoxaspirol[5,5]-undecan)-diethyl]-1,2,3.4-butantetracarboxylat,
Octamethylen-bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-carboxylat), 4,4'-Ethylen-bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperazin-3-on), N-2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-yl-n-dodecyl-7,7-9,9-tetramethyl-1,3,8-triazaspiro[4,5]decan-2,4-dion-di-(1-octoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-sebacat,
Di-(1-cyclohexyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-succinat,
1-Octyloxy-2,2,6,6-tetramethyl-4-hydroxy-piperidin, Poly-[6-tertoctylamino-s-triazin-2,4-diyl]-(2-((1-cyclohexyloxy-2,2,6,6,-tetramethylpiperidin-4-yl)imino],
und 2,4,6-tris[N-(1-Cyclohexyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-n-butylamino]-s-triazin.
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Geeignete Antioxidationsmittel sind
beispielsweise ohne Beschränkung
Tetrakis-alkylen(dialkylhydroxyaryl)-alkylester-alkane, wie Tetrakis-methylen-(3,3'-5-dibutyl-4'-hydroxyphenyl)-propionat-methan,
Reaktionsprodukt von Glycidylmethacrylat und p-Aminodiphenylamin
oder n-Hexyl-N' phenyl-p-phenylendiamin,
Pentaerythrit-tetrakis-(thioglycoat), Trimethylolpropan-tris-(thioglycoat),
Trimethylolethan-tris-(thioglycoat), N-(4-Anilinophenyl)-acrylamid,
N-(4-Anilinophenyl)meleaminsäure,
N-(4-Anilinophenyl)-maleimid, Alkylhydroxyphenylgruppen mit Carboalkoxybindungen
zu heterozyklischen Stickstoffverbindungen, die eine Imidodicarbonyl-
oder Imidodithiocarbonylgruppe enthalten, 3,5-Di-tertbutyl-4-hydroxycinnamonitril,
Ethyl-di-terthexyl-4-hydroxycinnamid, substituierte Benzylether
von beta-substituierten Hydroxyphenylpropionsäuren, Bis(hydroxyphenylalkylen)-alkylisocyanurate,
Tetrakis-hydroxybenzylphosphoniumhalogenide alleine oder in Kombination
mit einem Dialkylthiodialkanoat, Thiodimethylidin-tetrakisphol alleine
oder in Kombination mit einem Dialkylthiodialkanoat, Phosphit oder
Phosphonate, Dihydroxycarbylhydroxyphenylaryl- oder Alkylphosphonite,
Phosphonate, Phosphate, Phosphite, Phosphynate, Phosphinite, Phosphororthionate
oder Phosphinothionate, Diphenyl-bis-(3,5-ditertbutyl-4-hydroxyphenoxy)silan,
Hydrocarbylhydroxyphenyldihydrocarbyldithiocarbamate, wie 3,5-Ditertbutyl-4-hydroxyphenyldimethyldithiocarbamat
und Aminobenzylthioether. Andere geeignete Antioxidationsmittel
und Lichtstabilisatoren liegen für
den Fachmann auf der Hand.
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Diese Materialen werden, wenn sie
in der Grundierungszusammensetzung enthalten sind, allgemein in
einer Menge von etwa 0,5 bis 5 Gew.-% der gesamten Harzfeststoffe,
vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis etwa 2 Gew.-% vorliegen.
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Mikrogel
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Ein anderer wichtiger Aspekt der
Grundierungszusammensetzung dieser Erfindung ist jener, daß sie ausgezeichnete
rheologische Eigenschaften zeigt, welche ihrerseits ausgezeichnete
Ergiebigkeit der Topcoats erbringen, wenn sie direkt über der
ungehärteten
Grundierung aufgebracht werden. Dies erlaub es, die Grundierung
nass-auf-nass mit den Topcoats als Beschichtung aufzubringen, und
gleichzeitig während
des Topcoat-Einbrennens zu härten,
was bisher nicht mit traditionellen Grundierungen möglich war,
die allgemein ein getrenntes Einbrennen der Grundierung erfordern.
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Um der Grundierungszusammensetzung
nach dieser Erfindung thixotrope Eigenschaft zu verleihen, wird
in vernetzte Polymermikroteilchen oder Polymermikrogelbestandteil
eingearbeitet. Das zur Verwendung bei dieser Erfindung Polymermikrogel
kann aus verschiedenen Typen von vernetzten Polymeren aufgebaut sein.
Die vernetzten Polymere werden typischerweise mit einem hohen Grad
von innerer Vernetzung gebildet, so daß sie unlöslich, aber beständig dispergierbar,
in den filmbildenden Bestandteilen sind. Außerdem werden die vernetzten
Polymer in kolloidalen Abmessungen vorgesehen. Es wird angenommen,
daß die
unlöslichen Mikrogelteilchen,
wenn sie in die Grundierungszusammensetzung eingearbeitet sind,
dazu neigen, mit jeder anderen zusammenzuwirken und ein Raumgitter
in der Grundierung zu bilden. Die Wechselwirkungen können beispielsweise
infolge von Dipol-Dipolkräften
oder Wasserstoftbrückenbindungen
vorliegen. Die Wechselbeziehungen können beispielsweise infolge
der Dipol-Dipolkräfte
oder der Wasserstoffbrückenbindungen
auftre ten. Infolge der Wechselwirkung wird ein lockeres Raumgitter
zwischen den Mikrogelteilchen in der Grundierungszusammensetzung
gebildet, welches reversibel durch Scherkräfte zerlegt werden kann. Das
lockere Raumgitter, d. h. eine Gelstruktur macht daher die Grundierungszusammensetzung
thixotrop.
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Die durch die Mikrogelteilchen der
Grundierung verliehenen Vorteile schließen beispielsweise ein, daß die Mikrogelteilchen
ein Absetzen der Rußpigmente
verhindern, dazu beitragen, gute Filmbildungen zu erhalten und die
Senkungstendenz von Grundierungszusammensetzungen mit hohem Feststoffgehalt
auf der Basis von Harzen mit niedrigem Molekulargewicht stark vermindern.
Am wichtigsten ist, daß die
thixotropen Eigenschaften eine ausgezeichnete Ergiebigkeit der Topcoats
erlauben, wenn sie direkt über
der Grundierungszusammensetzung nach dieser Erfindung in einem nass-auf-nass-Beschichtungsverfahren
aufgebracht werden. Während
der Beschichtung nass-aufnass verhindert die Thixotropie der Grundierung,
die aus der Anwesenheit des Mikrogels stammt, daß die Topcoats sich vermischen
und in der ungehärteten
Grundierung abwärts
sinken. Die Ergiebigkeit des Topcoat beseitigt die Notwendigkeit
eines getrennten Grundierungshärtungszyklus vor
der Aufbringung des Topcoat.
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Von besonderem Interesse für die vorliegende
Erfindung sind vernetzte Acryl-Mikrogelteilchen. Die Herstellung
solcher Acryl-Mikrogele kann nach Methoden erfolgen, die wohlbekannt
sind und vom Fachmann auf diesem Gebiet routinemäßig durchgeführt werden.
Typischerweise sind die Mikrogele Acryladditionspolymere, die sich
von einem oder von mehreren Allylacrylaten oder -methacrylaten herleiten,
gegebenenfalls zusammen mit anderen ethylenisch ungesättigten
copolymerisierbaren Monomeren.
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Geeignete Allylacrylate oder -methacrylate
sind beispielsweise ohne Beschränkung
Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat,
2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Isobutyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat und Cyclohexyl(meth)acrylat.
Geeignete andere ethylenisch ungesättigte Monomere sind beispielsweise
Vinylacetat, Vinylpropionat, Acrylnitril, Acrylamid, Styrol und
Vinyltoluol. Da das Polymer vernetzt sein muß, kann in die Monomere, von
welchen sich das Polymer herleitet, ein kleinerer Anteil eines Monomers
eingearbeitet werden, welches polyfunktionell in Bezug auf die Polymerisationsreaktion
ist, wie di- oder
trifunktionelle (Meth)acrylate, wie Ethylenglycoldimethacrylat,
Trimethylolpropantri(meth)acrylat und Diethylenglycoldimethacrylat,
Allylmethacrylat oder Divinylbenzol. Alternativ können in
die Monomere kleinere Anteile von zwei anderen Monomeren eingearbeitet
werden, die Paare funktioneller Gruppen tragen, welche veranlaßt werden
können,
miteinander während
oder nach der Polymerisation zu reagieren, wie Epoxy- und Carboxylgruppen
in Glycidylmethacrylat und Acrylsäureanhydrid und Hydroxylisocyanat und
Hydroxyl z. B. in Vinylisocyanat und Hydroxyethyl(meth)acrylat.
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Mehrere Methoden sind bekannt, um
solche Acryl-Mikrogelteilchen zu erzeugen. Eine solche Methode ist
die nicht-wäßrige Dispersionsmethode,
die ein Polymerisieren der Monomere in einer inerten organischen Flüssigkeit,
i n welcher die Monomere löslich
sind, aber das resultierende Polymere unlöslich ist, wie aliphatische
Kohlenwasserstoffe, umfaßt,
um eine nicht-wäßrige Dispersion
eines vernetzen Copolymers zu bilden. Irgendwelche bekannten amphiphatische
Stabilisatoren oder statt dessen ein polymerer Vorläufer können in der
Dispersions-Polymerisation verwendet werden, um einen kolloidalen
Zustand zu halten. Alternativ können die
Mikrogelteilchen durch Emulsions-Polymerisation
der Monomeren in einem wäßrigen Medium
hergestellt werden. Und dann ist eine Entfernung von Wasser aus
der Emulsion beispielsweise durch Lösungsmittelersatz, Zentrifugieren,
Filtern oder Trocknen, möglich,
obwohl Lösungsmittelersatz
bevorzugt ist. Irgendwelche bekannten Emulgatoren und/oder Dispergiermtitel
können
in der Emulsions-Polymerisation verwendet werden. Emulgatoren mit
anionischen oder amphoteren ionischen Gruppen sind besonders bevorzugt.
Irgendein bekannter Stabilisator kann in der Emulsions-Polymerisation
verwendet werden. Die oben erwähnten
Methoden sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt und in der
Literatur umfangreich beschrieben.
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Die so hergestellten Mikrogelteilchen
werden dann in ein organisches Medium überführt, das typischerweise ein
oder mehrere der nachfolgend beschriebenen Lösungsmittel verwendet, die
mit der Grundierungszusammensetzung verträglich sind, um eine Mikrogel-Dispersion
zu bilden. Die Mikrogel-Dispersion kann lediglich in der Polymerlösung der
Grundierungszusammensetzung vermischt werden, ohne daß man sorgfältige Bedingungen
braucht.
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Andere geeignete Mikrogele, die in
der Grundierung verwendet werden können, werden dem Fachmann auf
der Hand liegen.
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Die Mikrogelteilchen haben allgemein
eine kolloidale Größe von etwa
20 bis 500 Nanometern im Durchmesser, vorzugsweise von etwa 30 bis
etwa 70 Nanometer.
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Der Anteil des Mikrogels in der Grundierungszusammensetzung
dieser Erfindung liegt im Bereich von etwa 1 bis etwa 20 Gew.-%
der gesamten Harzfeststoffe, vorzugsweise bei etwa 5 bis etwa 10
Gew.-%.
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Andere gegebenenfalls
enthaltene Additive
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Andere herkömmliche funktionelle Additive,
wie Beeinträchtigungs-/Gleitmittel,
Netzmittel, Flußsteuerungsmittel,
Ausgleichmittel, Antiabsetzmttel usw. können in der Grundierungszusammensetzung
verwendet werden.
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Lösungsmittel
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Die obigen Bestandteile der Grundierungszusammensetzung
werden in einem geeigneten organischen Lösungsmittel miteinander vermischt,
wie in jenen, die üblicherweise
in flüssigen
Beschichtungen verwendet werden, um die Formulierung und Sprühaufbringung
zu erleichtern. Allgemein wird die Grundierungszusammensetzung bei
einem möglichst
hohen Feststoffgehalt benutzt, so weit es die Aufbringungsbedingungen
gestatten, um Emissionen flüchtiger
Stoffe auf einem Minimum zu halten. Geeignete organische Lösungsmittel,
wie jene, die üblicherweise
in Beschichtungszusammensetzungen verwendet werden, schließen ohne Beschränkung aromatische
Kohlenwassrstoffe, wie Tuluol und Xylol, verschiede Erdölfraktionen,
wie SC 100, Ester, wie Butylacetat, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon
und Methylisobutylketon, Alkohole, wie Butanol und andere zykloaliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe, Ester, Ketone, Glycolether,
wie Butylcellosolve, Glycolethereste, wie Butylcellosolveacetat
ein. Cellosolve ist eine Handelsmarke der Union Carbide Corporation.
Andere geeignete Lösungsmittel
sind für
den Fachmann naheliegend.
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Das Lösungsmittel sollte ein solches
sein, das nicht mit den filmbildenden Bestandteilen reagiert und leicht
bei der Aufbringung und Härtung
entfernt werden kann. Das Lösungsmittel
wird in einer wirksamen Menge vorgesehen, um die Grundierungszusammensetzung
zu bekommen, die durch herkömmliche
Beschichtungseinrichtungen aufgesprüht werden kann und die auseinanderfließen und
sich ausgleichen kann, um eine glatte Oberfläche über dem Substrat bei Aufbringung
zu bilden.
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Grundierungsherstellung
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Die Grundierungszusammensetzung nach
dieser Erfindung kann in irgendeiner bequemen Weise, die dem Fachmann
bekannt ist, gemischt werden.
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Substrate
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Die Grundierungszusammensetzung nach
dieser Erfindung kann als ein erster Überzug über verschiedenen Substraten
aufgebracht werden. Substrate von heutigem Interesse sind jene,
die bei Automobilen außen
angewendet werden und die ohne Einschränkung galvanisch grundierte
Metallsubstrate und Kunststoffsubstrate einschließen, wie
hitzegehärtetes
RIM-Urethan, haftungsgeförderte
oder vorbehandelte thermoplastische Olefine, Nylon, Nylon-PPO-Gemische
und verschiedene thermoplastische Polyestersubstrate. Die Grundierung
ist besonders geeignet für
UV-Licht empfindliche RIM-Urethanformlinge. Die Grundierung liefert einen
flexiblen, dauerhaften, wetterbeständigen, schlagfesten und lösungsmittelbeständigen Überzug über den
Substraten mit guter Haftung auf dem Substrat und der Zwischenbeschichtung
und mit einem Aussehen zusammen mit überlegenem UV-Schutz bei geringen
Filmdicken und mit ausgezeichneter Ergiebigkeit des Topcoat.
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Nass-auf-nass-Beschichtungsmethode
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Die Grundierungszusammensetzung kann
nach herkömmlichen
Methoden aufgebracht werden, die den Fachleuten bekannt sind. Diese
Methoden schließen
Walzenbeschichtung, Sprühbeschichtung,
Tauch- oder Bürstenbeschichtung
ein. Die derzeit bevorzugte Aufbringungstechnik für Außenteile
von Automobilen ist die Sprühbeschichtung
durch Atomisierdüsen
einer Sprühpistole.
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Die Grundierung wird vorzugsweise
als die erste Beschichtung eines nass-auf-nass-Verfahrens mit Standard-Topcoats
aufgesprüht
und erfordert nur etwa eine 2-minütige Druckverminderung dazwischen
bei Umgebungstemperatur oder selbst kürzere Zeit bei erhöhten Temperaturen.
Gewöhnlich
schließt
der Topcoat zwei Beschichtungen ein, eine Farbgrundbeschichtung,
die direkt über
der Grundierung aufgebracht wird, und einen Klarlack, der direkt über der
Grundbeschichtung aufgebracht wird.
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Bevorzugte Topcoats enthalten jene,
die unter der Handelsmarke UNICOAT® von
Morton Automotive Coatings, einer Abteilung der Morton International,
vertrieben werden. Ein Beispiel einer solchen Basisbeschichtung
ist UNICOAT®UR560
der Basisbeschichtungsreihe, und ein Beispiel eines solchen Klarlacks
ist UNICOAT®Q67231
Clearcoat.
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Vorteilhafterweise kann die Grundierungszusammensetzung
nach dieser Erfindung in einem „nassauf-nass-auf-Naß"-Verfahren direkt
mit dem Farbbasisüberzug
und dem Klarlack aufgebracht werden. Basisbeschichtungen und Klarlacke
wurden traditionell auf Grundierungen unter Verwendung eines nass-auf-nass-Verfahrens
aufgebracht. Es war jedoch bisher nicht möglich, solche Topcoats über der
Grundierung unter Verwendung eines Naßbeschichtungsverfahrens aufzubringen.
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Härtung
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Bei der nass-auf-nass-Methode erreicht
man eine Härtung
der Grundierungszusammensetzung während des Einbrennens des Topcoats.
Ein typisches Einbrennen des Topcoats ist für 20 bis 40 Minuten bei 116 bis
127°C (240
bis 260°F).
Die Kunststoffverformungstemperatur der Automobilaußenteile
kann die obere Einbrenntemperatur begrenzen. Die nass-auf-nass-Technik,
bei der die Grundierung und die Topcoats nass-auf-nass aufgebracht
werden, wonach eine Härtung
des mehrschichtigen Überzugs
in einer einzigen Stufe erfolgt, erlaubt es, daß der Nachbehandler Produktionszeit
spart und Energiekosten reduziert, indem er das getrennte Einbrennen
ausschaltet, das für
herkömmliche
Grundierungen erforderlich war.
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Nach dem Härten liefert die Grundierungszusammensetzung
nach der Erfindung UV-Schutz bei außergewöhnlich niedrigen Trockenfilmdicken.
Ein im wesentlichen vollständiges Überdecken
und Blockieren des UV-Lichts kann man bei Trockenfilmdicken zwischen
etwa 2,5 μm
und etwa 5 μm
(0,1 mil bis 0,2 mil) erzielen. Die Fähigkeit, bei solchen niedrigen
Filmdicken zu überdecken
und eine UV-Lichtblockierung zu erreichen, ermöglicht es dem Endbearbeiter,
Emissionen flüchtiger
organischer Stoffe und Materialkosten durch Verwendung von weniger
Grundierung zu reduzieren.
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Die Erfindung wird nun durch die
folgenden Beispiele weiter erläutert.
Alle Teile und Prozentsätze
sind Gewichtsteile und Gewichtsprozentsätze, wenn nichts andere angegeben
ist.
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BEISPIEL 1 Polyestertriolharz
1
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Ein 1000 ml-Vierhalskolben, ausgestattet
mit einem Rührer,
einem Thermometer, einem Kühlkondensor
und einer Wasserfalle, wurde mit 240 g Neopentylglycol, 26g Wasser,
154 g Trimethylolpropan, 338 g Adipinsäure und 42 g Xylol beschickt.
Das Gemisch wurde auf 90°C
unter Stickstoff und unter Mischen, das begann, wenn das Material
ausreichend geschmolzen war, erhitzt. Die Temperatur wurde dann
auf 210°C
gesteigert, das Wasser wurde aufgefangen und das Xylol ließ man zurück in den
Reaktor fließen.
Das Gemisch wurde auf einer Temperatur von 210°C gehalten, bis der Säurewert
unter 5,0 war, dann wurde es gekühlt
und für die
Verwendung filtriert.
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BEISPIEL 2 Polyestertriolharz
2
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Ein mit einem Rührer, einem Thermometer, einem
Kühlkondensor
und mit einer Wasserfalle ausgestatteter 1000-ml-Vierhalskolben
wurde mit 259 g Neopentylglycol, 28 g Wasser, 110 g Trimethylolpropan,
2 g Phenylsäurephosphat,
358 g Adipinsäure
und 240 g Xylol beschicht. Das Gemisch wurde auf 90°C unter Stickstoff
erhitzt, wobei das Vermischen begann, wenn das Material ausreichend
aufgeschmolzen war. Die Temperatur wurde dann auf 210°C angehoben,
das Wasser wurde eingefangen, und das Xylol wurde zurück zum Reaktor
geschickt. Das Gemisch wurde auf 210°C gehalten, bis der Säurewert
unter 5,0 lag, dann wurde gekühlt und
für die
Verwendung filtriert.
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BEISPIEL 3 Oberflächenmodifizierte
Rußpigmentdispersion
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Die folgenden Bestandteile wurden
miteinander in der angegebenen Reihenfolge vermischt, um eine Dispersion
von oberflächenmodifiziertem
Ruß zu
erzeugen.
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BEISPIEL 4 Polyester/Melamingrundierung
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Die folgenden Bestandteile wurden
in der angegebenen Reihenfolge miteinander vermischt, um eine lösungsmittelhaltige,
sprühfähige, gegen
UV schützende
Grundierungszusammensetzung nach der Erfindung zu erhalten.
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Die oben erwähnte Grundierung hat die folgenden
physikalischen Eigenschaften:
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BEISPIEL 5 Mehrschichtiges überzogenes
RIM-Urethansubstrat
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Die Grundierungszusammensetzung von
Beispiel 4 wurde auf ein Automobil-RIM-Urethan-Kunststoffsubstrat DOW Spectrum ® 50,
das von Dow-Chemical stammt, in ausreichender Dicke aufgesprüht, um eine Trockenfilmdicke
von etwa 5,1 bis 12,7 μm
(0,2 bis 0,5 mil) zu bekommen, und man beließ es während etwa 90 Sekunden bei
Raumtemperatur und vermindertem Druck. Nach der Grundierung wurde
ein farbiger Grundlack direkt auf die Grundierung in einem nass-auf-nass-Beschichtungsverfahren
ohne das Erfordernis, die Grundierung zwischen den Aufbringungen
einzubrennen, aufgesprüht,
und man ließ es
etwa 3 bis 5 Minuten bei Umgebungstemperatur einwirken. Nach dem
Grundlack wurde ein Klarlack direkt auf den Grundlack in einem nass-auf-nass-Beschichtungsverfahren
aufgesprüht,
und man ließ ihn
etwa 12 Minuten bei Umgebungstemperatur einwirken, wonach etwa 30
Minuten bei etwa 121°C
(250°!F)
eingebrannt wurde.
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Das lackierte RIM-Urethansubstrat
wurde dann gemäß Chrysler-MS-PA40-1-Spezifikation
der Chrysler Corporation getestet, und alle erforderlichen Tests,
wie jene des Ätzens
bei Atmosphärendruck,
der Abfärbebeeinträchtigungsbeständigkeit,
der Zyklusrisse, der Flexibilität,
der Florida--Bewitterung,
der Fluidbeständigkeit,
der Gravelometer-Spanfestigkeit, der Reparatur beim Einbrennen bei
hoher Temperatur, Feuchtigkeit, Schlagfestigkeit, Anfangshaftung,
Lösungsmittelbeständigkeit,
Seifen- und Wasserbeständigkeit
sowie Xenon-Lichtbogen-Weather-ometer. Weather-ometer ist eine Handelsbezeichnung
der Atlas Electric Devices Company.
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BEISPIEL 6 Polyether/Melamingrundierung
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Die folgenden Bestandteile wurden
in der angegebenen Reihenfolge miteinander vermischt, um eine andere
lösungsmittelhaltige,
sprühfähige, gegen
UV schützende
Grundierungszusammensetzung nach der Erfindung zu liefern.
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Die oben erwähnte Grundierung hatte allgemein
die gleichen physikalischen Eigenschaften wie die Grundierung des
Beispiels 4.
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BEISPIEL 7 Mehrschichtiges überzogenes
RIM-Urethansubstrat
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Die Grundierungszusammensetzung des
Beispiels 6 wurde auf ein RIM-Urethankunststoffsubstrat, das in
Automobilen verwendet wurde, in ausreichender Dicke aufgesprüht, um eine
Trockenfilmdicke von etwa 7,6 μm
(0,3 mil) zu ergeben, und man ließ etwa 120 Sekunden bei Umgebungstemperatur
einwirken. Nach der Grundierung wurde ein farbiger Grundlack in
ausreichender Dicke aufgesprüht,
um eine Trockenfilmdicke von etwa 25,4 μm (1,0 mil) zu erhalten. Das
Aufsprühen
erfolgte direkt auf die Grundierung in einem nass-auf-nass-Beschichtungsverfahren
ohne Notwendigkeit eines Einbrennens der Grundierung zwischen den
Aufbringungen, und man ließ etwa
5 Minuten bei Umgebungstemperatur einwirken. Nach dem Grundlack wurde
ein Klarlack in ausreichender Dicke aufgesprüht, um eine Trockenfilmdicke
von etwa 38 μm
(1,5 mil) zu erhalten, das Aufsprühen erfolgte direkt über dem
Grundlack in einem nass-auf-nass-Beschichtungsverfahren, und
man ließ etwa
12 Minuten bei Umgebungstemperatur einwirken, 12 Minuten bei Umgebungstemperatur einwirken,
worauf etwa 30 Minuten bei etwa 121°C (250°F) eingebrannt wurde.
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Das beschichtete Rim-Substrat wurde
dann nach verschiedenen Kurzzeitversuchen für Automobil-Außentest
geprüft.
Die Ergebnisse der Tests finden sich in der nachfolgenden Tabelle.
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