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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten mit Beschichtungsmitteln
die durch radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen
aushärten.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung von Beschichtungsmitteln, die durch Bestrahlung mit Ultraviolettlicht
(UV-Licht) härtbar sind
und auf radikalisch polymerisierbaren Bindemitteln basieren, ist
in der Kraftfahrzeug- und
industriellen Beschichtungstechnik bekannt; vgl.
US 5,425,970 und
US 5,486,384 . Auf diese Weise hergestellte
Beschichtungen sind durch hervorragende Chemikalien- und Kratzfestigkeit
gekennzeichnet, Eigenschaften, die für äußere Schlußlackierungen, Klarlack- und
Sperrschichten besonders wünschenswert
sind.
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Beschichtungsmittel,
die für
die Herstellung von Überzugsschichten
für Außen- und
hochwertige Innenanwendungen eingesetzt werden, enthalten Lichtstabilisatoren
auf der Basis von Radikalfängern
aus der Gruppe der sterisch gehinderten Piperidine (sogenannte HALS-Verbindungen,
HALS = gehinderter Amin-Lichtstabilisator), im allgemeinen in Kombination
mit UV-Absorbern, um eine lange Nutzlebensdauer von daraus hergestellten Überzugsschichten
zu gewährleisten.
Dies gilt auch für
Beschichtungsmittel, die unter UV-Bestrahlung radikalisch polymerisierbar
sind.
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Während die
Aushärtung
von radikalisch polymerisierbaren und HALS-Lichtstabilisatoren enthaltenden
Beschichtungsmitteln unter UV-Bestrahlung problemlos erfolgt, findet
die Aushärtung
durch thermisch ausgelöste
radikalische Polymerisation, wenn überhaupt, nur unvollständig statt.
Thermische Aushärtung
ist möglich,
wenn in dem Beschichtungsmittel auf HALS-Lichtstabilisatoren verzichtet
wird, führt
aber unter Einwirkung von UV-Strahlen zu einer Beschichtung mit
nur begrenzter Nutzlebensdauer, wie das besonders bei Außenanwendungen
der Fall ist.
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Gäbe es nicht
das Problem der begrenzten Nutzlebensdauer, dann wäre beim
Beschichten, besonders beim industriellen Beschichten, zum Beispiel
beim Beschichten von Kraftfahrzeugen, wegen der hervorragenden Eigenschaften
der damit erzeugten Überzugsschichten
und der Möglichkeit,
diese in herkömmlichen Beschichtungsanlagen
einsetzen zu können,
die für
das Aufbringen thermisch aushärtender
Beschichtungsmittel ausgerüstet
sind, die Verwendung von Beschichtungsmitteln, die thermisch durch
radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen aushärten, schon
an sich wünschenswert.
Kurz gesagt, es wäre möglich, Substrate,
besonders industriell erzeugte Substrate, wie z. B. Kraftfahrzeugkarosserien,
mit Beschichtungen zu versehen, welche die außergewöhnliche Auswahl von technologischen
Eigenschaften wetterbeständiger
Beschichtungen aufweisen, die unter UV-Bestrahlung durch radikalische
Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen chemisch vernetzt
werden, ohne die UV-Aushärtungstechnologie
anwenden zu müssen.
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3,3,5,5-polysubstituierte
Morpholin-2-on-Derivate sind aus
US
6,140,326 als Lichtstabilisatoren bekannt, unter anderem
in Beschichtungsmitteln. Die Beschichtungsmittel können unter
UV-Bestrahlung radikalisch polymerisierbare Beschichtungsmittel
sein.
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Überraschenderweise
können Überzugsschichten,
die sogar unter Einwirkung von UV-Strahlung eine lange Nutzlebensdauer
aufweisen, hergestellt werden, wenn sie aus Beschichtungsmitteln
aufgebracht werden, die radikalisch polymerisierbar sind und bestimmte
sterisch gehinderte Morpholin-2-on-Derivate als Lichtstabilisatoren
enthalten, und thermisch ausgehärtet
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bietet ein Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung
mit den folgenden Schritten:
- (a) Aufbringen
einer Beschichtung auf ein Substrat aus einem Beschichtungsmittel,
dessen Harzfeststoffe ein durch radikalische Polymerisation von
Olefindoppelbindungen härtbares
Bindemittelsystem aufweisen und das, bezogen auf die Harzfeststoffe,
0,1 bis 4 Gew.-% eines durch 3,3,5,5-Polysubstitution sterisch gehinderten
Morpholin-2-on-Derivats als Lichtstabilisator enthält; und
- (b) Hitzehärten
der aufgebrachten Überzugsschicht,
wobei das Beschichtungsmittel thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren
enthält.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
im Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
aufgebrachte Beschichtungsmittel wird der Kürze halber auch als "Beschichtungsmittel" bezeichnet. Die
Harzfeststoffe des Beschichtungsmittels bestehen aus i) einem Bindemittelsystem,
das durch radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen
chemisch vernetzbar ist (nachstehend kurz als "radikalisch polymerisierbares Bindemittelsystem" bezeichnet), und wahlweise
ii) nicht radikalisch polymerisierbaren Komponenten. Die Harzfeststoffe
weisen einen Gehalt an olefinischen Doppelbindungen auf, der einem
C=C-Äquivalentgewicht
von 300 bis 10000, vorzugsweise von 350 bis 3000, stärker bevorzugt
von 400 bis 1500 entspricht.
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Das
radikalisch polymerisierbare Bindemittelsystem setzt sich aus einem
oder mehreren radikalisch polymerisierbaren Bindemitteln und wahlweise
einem oder mehreren radikalisch polymerisierbaren reaktionsfähigen Verdünnern zusammen.
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Die
wahlweise enthaltenen nicht radikalisch polymerisierbaren Komponenten
sind ein oder mehrere nicht radikalisch polymerisierbare Bindemittel,
ein oder mehrere nicht radikalisch polymerisierbare Verdünner und/oder
ein oder mehrere nicht radikalisch polymerisierbare Härter.
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Das
radikalisch polymerisierbare Bindemittelsystem ist ein Bindemittelsystem
der Art, die auch herkömmlicherweise
in Beschichtungsmitteln verwendet wird, die unter UV-Bestrahlung
durch radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen
chemisch vernetzbar sind. Derartige Bindemittelsysteme sind dem
Fachmann bekannt. Sie enthalten ein oder mehrere Bindemittel mit
radikalisch polymerisierbaren olefinischen Doppelbindungen. Geeignete
Bindemittel mit radikalisch polymerisierbaren olefinischen Doppelbindungen
sind beispielsweise unter anderem alle dem Fachmann bekannten Bindemittel,
die durch radikalische Polymerisation olefinischer Doppelbindungen
vernetzt werden können.
Diese Bindemittel sind Vorpolymere, wie z. B. Polymere und Oligomere,
die pro Molekül
eine oder mehrere, vorzugsweise im Mittel 2 bis 20, stärker bevorzugt
3 bis 10 radikalisch polymerisierbare olefinische Doppelbindungen
enthalten.
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Die
polymerisierbaren Doppelbindungen können zum Beispiel in Form von
(Meth)Acryloyl-, Vinyl-, Allyl-, Maleinat- und/oder Fumaratgruppen
vorhanden sein. Die radikalisch polymerisierbaren Doppelbindungen sind
besonders bevorzugt in Form von (Meth)Acryloyl-, Vinyl- und/oder
Maleinatgruppen vorhanden.
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Beispiele
von Vorpolymeren oder Oligomeren sind unter anderem (meth)acryloylfunktionelle (Meth)Acryl-Copolymere,
Polyurethan(meth)acrylate, Polyester(meth)acrylate, ungesättigte Polyester,
Polyether(meth)acrylate, Silicon(meth)acrylate, und Epoxidharz(meth)acrylate
mit zahlengemittelten Molekülmassen
von beispielsweise 500 bis 10000, vorzugsweise 500 bis 5000.
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Das
durch radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen
chemisch vernetzbare Bindemittelsystem kann ein oder mehrere reaktive
Verdünner
mit radikalisch polymerisierbaren olefinischen Doppelbindungen enthalten.
Die reaktiven Verdünner
sind niedermolekulare Verbindungen mit einer Molekülmasse von
weniger als 500. Die reaktiven Verdünner können einfach, doppelt oder
mehrfach ungesättigt
sein. Beispiele einfach ungesättigter
reaktiver Verdünner
sind unter anderem (Meth)Acrylsäure
und deren Ester, Maleinsäure
und deren Halbester, Vinylacetat, Vinylether, Styrol, Vinyltoluol.
Beispiele doppelt ungesättigter
reaktiver Verdünner
sind unter anderem Di(meth)acrylate, wie z. B. Alkylenglycoldi(meth)acrylat,
Polyethylenglycol di(meth)acrylat, Butan-1,3-dioldi(meth)acrylat,
Vinyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat, Divinylbenzol, Dipropylenglycoldi(meth)acrylat,
Hexandioldi(meth)acrylat. Beispiele mehrfach ungesättigter
reaktiver Verdünner
sind unter anderem Glycerintri(meth)acrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat,
Pentaerythritoltetra(meth)acrylat.
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Sowohl
die radikalisch polymerisierbaren Bindemittel als auch die radikalisch
polymerisierbaren reaktiven Verdünner
können
zusätzlich
zu den olefinischen Doppelbindungen eine oder mehrere identische
oder verschiedene funktionelle Gruppen enthalten. Beispiele funktioneller
Gruppen sind unter anderem Hydroxyl-, (wahlweise blockierte) Isocyanat-,
N-Methylol-, N-Methylolether-, Ester-, Carbamat-, Epoxy-, (wahlweise
blockierte) Amino-, Acetoacetyl- Alkoxysilyl- und Carboxylgruppen.
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Dies
wird anhand des Beispiels von radikalisch polymerisierbaren Bindemitteln
und reaktiven Verdünnern
erläutert,
die in jedem Fall Hydroxylgruppen als funktionelle Gruppen aufweisen,
die zusätzlich
zu den olefinischen Doppelbindungen vorhanden sind. Zum Beispiel
sind Polyurethanharze mit (Meth)Acryloyl- und Hydroxylgruppen radikalisch
polymerisierbare Bindemittel mit Hydroxylgruppen als weiteren funktionellen Gruppen.
Beispiele entsprechender, radikalisch polymerisierbarer reaktiver
Verdünner
mit Hydroxylgruppen sind unter anderem Verbindungen wie z. B. Glycerinmono-
und -di(meth)acrylat, Trimethylolpropanmono- und -di(meth)acrylat
oder Pentaerythritoltri(meth)acrylat.
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Die
funktionellen Gruppen können
für eine
zusätzliche
chemische Vernetzung der aus den Beschichtungsmitteln aufgebrachten Überzugsschicht
sowie für
die chemische Vernetzung durch radikalische Polymerisation von olefinischen
Doppelbindungen verwendet werden. Additions- und oder Kondensationsreaktionen sind
als zusätzliche
chemische Vernetzungsmechanismen geeignet. Wenn die radikalisch
polymerisierbaren Bindemittel oder die radikalisch polymerisierbaren
reaktiven Verdünner
mit funktionellen Gruppen versehen sind, können solche Additions- und/oder
Kondensationsreaktionen innerhalb einzelner radikalisch polymerisierbarer
Bindemittel oder zwischen radikalisch polymerisierbaren Bindemitteln
und/oder radikalisch polymerisierbaren reaktiven Verdünnern möglich sein.
Wenn ein oder mehrere derartige chemische Vernetzungsmechanismen
zusätzlich
zu dem Vernetzungsmechanismus durch radikalische Polymerisation
vorhanden sind, benutzt man den Begriff "doppelt aushärtendes Beschichtungsmittel".
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Die
im obigen Abschnitt erwähnten
Additions- und/oder Kondensationsreaktionen sind dem Fachmann bekannte
beschichtungschemische Vernetzungsreaktionen zwischen funktionellen
Gruppen mit komplementärer
Reaktivität,
wie z. B. die ringöffnende
Addition einer Epoxygruppe an eine Carboxylgruppe mit Bildung eines
Esters und einer Hydroxylgruppe, die Addition einer Hydroxylgruppe
an eine Isocyanatgruppe mit Bildung einer Urethangruppe, die Addition
einer wahlweise blockierten Aminogruppe an eine Isocyanatgruppe
mit Bildung einer Harnstoffgruppe, die Reaktion einer Hydroxylgruppe
mit einer blockierten Isocyanatgruppe mit Bildung einer Urethangruppe
und Dissoziation des Blockers, die Reaktion einer Hydroxylgruppe
mit einer N-Methylolgruppe mit Wasserdissoziation, die Reaktion
einer Hydroxylgruppe mit einer N-Methylolethergruppe mit Dissoziation
des Veretherungsalkohols, die Umesterungsreaktion einer Hydroxylgruppe
mit einer Estergruppe mit Dissoziation des Veresterungsalkohols,
die Umwethanisierungsreaktion einer Hydroxylgruppe mit einer Carbamatgruppe
mit Alkoholdissoziation, die Reaktion einer Carbamatgruppe mit einer
N-Methylolethergruppe
mit Dissoziation des Veretherungsalkohols, die Addition einer Aminogruppe
an eine Epoxygruppe mit Ringöffnung
und Bildung einer Hydroxylgruppe und die Additionsreaktion einer
Aminogruppe oder einer Acetoacetylgruppe an eine Gruppe mit olefinischen
Doppelbindungen, z. B. eine Acryloylgruppe.
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Die
Harzfeststoffe der Beschichtungsmittel können zusätzlich zu dem Bindemittelsystem,
das durch radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen
chemisch vernetzbar ist, nicht radikalisch polymerisierbare Komponenten
enthalten, d. h. nicht radikalisch polymerisierbare Bindemittel,
nicht radikalisch polymerisierbare reaktive Verdünner und/oder nicht radikalisch
polymerisierbare Härter.
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Die
nicht radikalisch polymerisierbaren Bindemittel können physikalisch
trocknende Bindemittel sein, d. h. Bindemittel, die ausschließlich durch
Freisetzung von Lösungsmittel
und/oder Wasser aus der aufgebrachten Überzugsschicht aushärten, und/oder
Bindemittel mit funktionellen Gruppen, die durch Additions- und/oder
Kondensationsreaktionen chemisch vernetzbar sind, z. B. die im vorstehenden
Abschnitt erwähnten Additions-
und/oder Kondensationsreaktionen.
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Beispiele
von nicht radikalisch polymerisierbaren Bindemitteln sind unter
anderem entsprechende Polywethan-, Alkyd-, Polyester- und/oder (Meth)Acryl-Copolymerharze,
die als funktionelle Gruppen beispielsweise Hydroxylgruppen tragen
können,
die einer Hydroxylzahl von 50 bis 250 mg KOH/g entsprechen.
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Nicht
radikalisch polymerisierbare reaktive Verdünner sind Verbindungen, die
mittels Additions- und/oder
Kondensationsreaktionen in der Überzugsschicht
chemisch gebunden sein können,
z. B. die oben erwähnten
Verbindungen. Wenn beispielsweise Bindemittel mit Hydroxylgruppen,
die nicht radikalisch polymerisierbar sind, eine Komponente der
Harzfeststoffe sind, dann können
Verbindungen, die mindestens zwei Hydroxylgruppen pro Molekül und Hydroxylzahlen
im Bereich von 250 bis 700 mg KOH/g aufweisen, als hydroxyfunktionelle
reaktive Verdünner
enthalten sein. Beispiele sind unter anderem entsprechende Polyetherpolyole,
Oligoesterpolyole, Polycarbonatpolyole und Oligourethanpolyole.
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Nicht
radikalisch polymerisierbare Härter
sind nur in doppelt aushärtenden
Beschichtungsmitteln enthalten. Nicht radikalisch polymerisierbare
Härter
sind Verbindungen mit funktionellen Gruppen, die bezüglich der
chemischen Vernetzung durch Additions- und/oder Kondensationsreaktionen
eine komplementäre
reaktive Funktionalität
gegenüber
den funktionellen Gruppen der anderen Komponenten der Harzfeststoffe
annehmen. Wenn die Harzfeststoffe z. B. hydroxyfunktionelle Komponenten
enthalten, sind entsprechende Verbindungen, die mit Hydroxylgruppen
reaktionsfähig
sind, als Härter
geeignet. Beispiele von Härtern,
die mit Hydroxylgruppen durch Addition chemisch vernetzen, sind
unter anderem die Polyisocyanate, die herkömmlicherweise in der Beschichtungschemie
eingesetzt werden. Beispiele von Härtern, die durch Kondensation
mit Hydroxylgruppen chemisch vernetzen, sind unter anderem die blockierten
Polyisocyanate, Aminoplastharze, wie z. B. Melaminharze und Umesterungsvernetzungsmittel,
die jeweils herkömmlicherweise
in der Beschichtungschemie eingesetzt werden.
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Wenn
die Harzfeststoffe des Beschichtungsmittels zusätzlich zu dem radikalisch polymerisierbaren Bindemittelsystem
auch Komponenten enthalten, die nicht radikalisch polymerisierbar
sind und funktionelle Gruppen aufweisen, die zu Additions- und/oder
Kondensationsreaktionen fähig
sind, dann sind chemische Vernetzungsreaktionen durch Addition und/oder
Kondensation innerhalb einzelner, nicht radikalisch polymerisierbarer
Komponenten, zwischen verschiedenen nicht radikalisch polymerisierbaren
Komponenten und/oder wahlweise zwischen radikalisch polymerisierbaren
Komponenten des Bindemittelsystems und nicht radikalisch polymerisierbaren
Komponenten möglich.
Wenn irgendeine dieser möglichen
Kombinationen vorhanden ist, wird gleichfalls der Begriff "doppelt aushärtendes
Beschichtungsmittel" benutzt.
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Die
Harzfeststoffe der Beschichtungsmittel bestehen z. B. aus 60 bis
100 Gew.-% eines radikalisch polymerisierbaren Bindemittelsystems
und 0 bis 40 Gew.-% nicht radikalisch polymerisierbaren Komponenten. Die
Harzfeststoffe bestehen vorzugsweise aus 100 Gew.-% eines radikalisch
polymerisierbaren Bindemittelsystems.
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In
Abhängigkeit
von der Funktionalität
der Komponenten, welche die Harzfeststoffe der Beschichtungsmittel
bilden, können
die Beschichtungsmittel Mehrkomponentenbeschichtungsmittel sein,
die getrennt voneinander in mehreren, z. B. zwei Komponenten gelagert
werden, um eine vorzeitige chemische Vernetzung auszuschließen. Erst
kurz vor dem Aufbringen werden diese Komponenten miteinander vermischt,
um das auftragsbereite Beschichtungsmittel zu bilden.
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Die
Beschichtungsmittel können
flüssige
oder pulverförmige
Beschichtungsmittel sein. Flüssige
Beschichtungsmittel können
Wasser und/oder organische Lösungsmittel
enthalten, oder sie können
sogenannte 100%-ige Beschichtungssysteme sein, die von Lösungsmitteln
und Wasser frei sind. Im Fall von wasserhaltigen Beschichtungsmitteln
können
die enthaltenen Bindemittel ionisch oder nichtionisch stabilisiert
werden, um eine ausreichende Verdünnbarkeit in Wasser zu erzielen.
Alternativ oder zusätzlich
kann Verdünnbarkeit
in Wasser mit Hilfe externer Emulgatoren erzielt werden.
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Die
in flüssigen
Beschichtungsmitteln wahlweise enthaltenen organischen Lösungsmittel
sind herkömmliche
Beschichtungslösungsmittel.
Diese können
von der Herstellung der Bindemittel herrühren, oder sie werden getrennt
zugesetzt. Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind unter anderem
einwertige oder mehrwertige Alkohole, z. B. Propanol, Butanol, Hexanol;
Glycolether oder -ester, z. B. Diethylenglycoldialkylether, Dipropylenglycoldialkylether,
in jedem Fall mit einem C1-C6-Alkyl,
Ethoxypropanol, Butylglycol; Glycole, z. B. Ethylenglycol, Propylenglycol
und deren Oligomere, N-Methylpyrrolidon
und Ketone, z. B. Methylethylketon, Aceton, Cyclohexanon; Ester,
wie z. B. Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat, aromatische Kohlenwasserstoffe,
Xylol, Solvesso 100 (eingetragenes Warenzeichen für ein Gemisch
aus aromatischen Kohlenwasserstoffen mit einem Siedebereich von
155°C– 185°C) und aliphatische
Kohlenwasserstoffe. Wenn im Fall von wasserhaltigen Beschichtungsmitteln
zusätzlich
organische Lösungsmittel
verwendet werden, sind diese vorzugsweise wassermischbare Lösungsmittel.
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Für die Erfindung
ist wichtig, daß die
Beschichtungsmittel 0,1 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf die Harzfeststoffe, eines durch 3,3,5,5-Polysubstitution
sterisch gehinderten Morpholin-2-on-Derivats als Lichtstabilisator
enthalten. Durch 3,3,5,5-Polysubstitution sterisch gehinderte Morpholin-2-on-Derivate
sind Verbindungen, die einen oder mehrere, z. B. 1 bis 8, derartige
durch 3,3,5,5-Polysubstitution
sterisch gehinderte Morpholin-2-on-Derivate enthalten. Es wird ausdrücklich,
aber nicht ausschließlich auf
die durch 3,3,5,5-Polysubstitution sterisch gehinderten Morpholin-2-on-Derivate
verwiesen, die aus
US 6,140,326 bekannt
sind. Die im Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgebrachten
Beschichtungsmittel enthalten besonders bevorzugt das der folgenden
Formel entsprechende 3,3,5,5-polysubstituierte Morpholin-2-on-Derivat
(Beispiel A von
US 6,140,326 )
als Lichtstabilisator:
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Die
Beschichtungsmittel enthalten thermisch aktivierbare Radikalinitiatoren,
die sich in Abhängigkeit vom
Initiatortyp bei unterschiedlichen Temperaturen zersetzen. Beispiele
derartiger Radikalinitiatoren sind unter anderem insbesondere organische
Peroxide, organische Azoverbindungen oder C-C-Spaltungsinitiatoren, wie
z. B. Dialkylperoxide, Peroxocarbonsäuren, Peroxodicarbonate, Peroxyester,
Hydroperoxide, Ketonperoxide, Azodinitrile oder Benzpinacolsilylether.
Bevorzugte Einsatzmengen der Radikalinitiatoren betragen 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Harzfeststoffe.
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Die
Beschichtungsmittel können
nichtpigmentierte Beschichtungsmittel sein, z. B. durchsichtige
Klarlacke oder durchsichtige Sperrbeschichtungsmittel, oder pigmentierte
Beschichtungsmittel. Der Begriff Sperrbeschichtungsmittel ist in
diesem Zusammenhang so zu verstehen, daß er Beschichtungsmittel bezeichnet, die
auf die äußere Überzugsschicht
einer beschichteten Substratoberfläche aufgebracht werden, um
beispielsweise eine besondere Kratzfestigkeit einer Beschichtung
zu erzielen.
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Die
Beschichtungsmittel können
Füllstoffe
und/oder transparente Farbpigmente und/oder Spezialeffektpigmente
und/oder lösliche
Farbstoffe enthalten. Beispiele von anorganischen oder organischen
Farbpigmenten sind unter anderem Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid,
Eisenoxidpigmente, Ruß,
Azopigmente, Phthalocyaninpigmente, Chinacridon- oder Pyrrolopyrrolpigmente.
Beispiele von Spezialeffektpigmenten sind unter anderem metallische
Pigmente, z. B. aus Aluminium, Kupfer oder anderen Metallen; Interferenzpigmente,
wie z. B. metalloxidbeschichtete Metallpigmente, beispielsweise
titandioxidbeschichtetes oder mischoxidbeschichtetes Aluminium,
beschichteter Glimmer, wie z. B. titandioxidbeschichteter Glimmer,
und Graphit-Spezialeffektpigmente. Beispiele geeigneter Füllstoffe
sind unter anderem Siliciumdioxid, Aluminiumsilicat, Bariumsulfat,
Calciumcarbonat und Talkum.
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Zusätzlich zu
den durch 3,3,5,5-Polysubstitution sterisch gehinderten Morpholin-2-on-Derivaten
und den bevorzugt enthaltenen Radikalinitiatoren können die
Beschichtungsmittel ferner herkömmliche Beschichtungszusätze in herkömmlichen,
dem Fachmann bekannten Anteilen enthalten, z. B. bis zu 5 Gew.-%,
bezogen auf die Harzfeststoffe. Beispiele herkömmlicher Beschichtungszusätze sind
unter anderem Egalisierungshilfsmittel, rheologiebeeinflussende
Mittel, wie z. B. feinkörnige
Kieselsäure,
Schichtsilicate, rheologisch wirksame Harnstoffverbindungen; Verdickungsmittel,
z. B. auf der Basis von teilvernetzten carboxyfunktionellen Polymeren
oder Polyurethanen; Antischaummittel, Benetzungsmittel, Antikratermittel,
Entgasungsmittel, z. B. Benzoin, Antioxidationsmittel, UV-Absorber
und wahlweise Photoinitiatoren. HALS-Verbindungen vom sterisch gehinderten
Piperidin-Typ sind vorzugsweise nicht vorhanden.
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Flüssige Beschichtungsmittel
können
auf herkömmliche
Weise durch Dispersion, Vermischen und/oder Homogenisieren der einzelnen
Bestandteile hergestellt werden.
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Pulverförmige Beschichtungsmittel
können
z. B. durch Extrusion der Pulverbeschichtung, die durch trockenes
Vermischen aller erforderlichen Komponenten fertig formuliert worden
ist, in Form einer pastenartigen Schmelze, Abkühlen der Schmelze, Grobzerkleinerung,
Feinmahlen und wahlweise anschließendes Sieben bis zur gewünschte Teilchenfeinheit
hergestellt werden. Die Beschichtungsmittel in Pulverform können auch
als wäßrige Pulverbeschichtungsaufschlämmung eingesetzt
werden.
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Die
Beschichtungsmittel können
für die
Herstellung eines einschichtigen Überzugs eingesetzt werden. Besonders
im Fall von flüssigen
Beschichtungsmitteln werden sie jedoch vorzugsweise für die Herstellung
einer oder mehrere Überzugsschichten
eines mehrschichtigen Überzugs
verwendet, z. B. für
die Herstellung einer Grundierungs-, Haftgrund-, Grundlack-, Klarlack-,
einschichtigen Deckanstrich- und/oder Sperrschicht. Sie werden vorzugsweise
für die
Herstellung einer äußeren Überzugsschicht
eines mehrschichtigen Überzugs
verwendet, z. B. für
die Herstellung einer durchsichtigen Klarlack- oder undurchsichtigen
pigmentierten Deckschicht und/oder einer durchsichtigen Sperrschicht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das Beschichtungsmittel als Klarlack-Beschichtungsmittel für die Herstellung
einer äußeren Klarlackschicht
auf einer pigmentierten Grundlackschicht eingesetzt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Beschichtungsmittel als durchsichtiges Sperrbeschichtungsmittel
für die
Herstellung einer äußeren Sperrschicht
auf einer Klarlackschicht oder auf einer Deckschicht verwendet.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Beschichtungsmittel als Deckschicht-Beschichtungsmittel
für die
Herstellung einer äußeren pigmentierten
Deckschicht auf einem einschichtig oder mehrschichtig vorbeschichteten
Substrat verwendet, z. B. einem Substrat, das mit einer Grundierungs- und/oder
Haftgrundschicht überzogen
ist.
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Bei
der Herstellung mehrschichtiger Überzüge wird
mindestens eine Überzugsschicht
aus einem oben beschriebenen Beschichtungsmittel aufgebracht. Überzugsschichten,
die nicht aus einem Beschichtungsmittel gemäß der obigen Beschreibung aufgebracht
werden, werden aus Beschichtungsmitteln aufgebracht, die dem Fachmann
bekannt sind und herkömmlicherweise
für die
Herstellung entsprechender Überzugsschichten
von mehrschichtigen Überzügen eingesetzt
werden. Zum Beispiel werden die Überzugsschichten,
die im Fall der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
zuerst aufzubringen sind, aus entsprechenden Beschichtungsmitteln
aufgebracht, die herkömmlicherweise
für das
Aufbringen der betreffenden Überzugsschichten
verwendet werden und sich von den oben beschriebenen Beschichtungsmitteln
unterscheiden, und wahlweise ausgehärtet, bevor die entsprechende äußere Überzugsschicht
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgebracht wird.
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Die
Beschichtungsmittel können
auf die gesamte Oberfläche
oder auf einen Teilbereich der Oberfläche verschiedener, wahlweise
bereits vorbeschichteter Substrate aufgebracht werden. Geeignete
Substrate sind unter anderem irgendwelche temperaturempfindlichen
oder temperaturunempfindlichen Substrate, z. B. Holz, Holzwerkstoffe,
Metall, Kunststoff oder Substrate von gemischtem Aufbau aus Metall-
und Kunststoffteilen. Beispiele sind unter anderem Kraftfahrzeugkarosserien
und Karosserieteile, Fassadenteile, Fensterrahmen, Außen- und
Innenraummöbel,
Gehäuse
von elektrischen Haushaltsgeräten.
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Das
Ausbringen der Beschichtungsmittel im Verfahrensschritt a) kann
nach herkömmlichen
Verfahren erfolgen, vorzugsweise durch Sprühauftrag in einer Trockenschichtdicke
von beispielsweise 10 μm
bis 80 μm, in
Abhängigkeit
vom Typ der herzustellenden Überzugsschicht.
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Wenn
die Beschichtungsmittel bei der Herstellung mehrschichtiger Überzüge verwendet
werden, kann ihr Auftrag auch durch das dem Fachmann bekannte Naß-in-Naß-Verfahren
erfolgen, wobei eine Überzugsschicht
aus dem Beschichtungsmittel auf mindestens eine, zumindest vorgetrocknete,
aber ungehärtete Überzugsschicht
aufgebracht wird und zusammen mit der Schicht ausgehärtet wird,
und/oder wobei mindestens eine weitere Überzugsschicht auf eine wahlfreie,
zumindest vorgetrocknete, aber ungehärtete, aus dem Beschichtungsmittel
aufgetragene Überzugsschicht
aufgebracht wird und zusammen mit der aus dem Beschichtungsmittel
aufgetragenen Überzugsschicht
ausgehärtet
wird.
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Nach
Beendigung des Verfahrensschritts a) kann unmittelbar danach der
Verfahrensschritt b) zur thermischen Aushärtung der im Verfahrensschritt
a) aufgebrachten Überzugsschicht
folgen. Allgemein gesagt, wird jedoch zwischen die Verfahrensschritte
a) und b) ein kurzer Zeitraum eingefügt, z. B. von 2 bis 30 Minuten, dessen
Zweck, in Abhängigkeit
von der Art des aufgebrachten Beschichtungsmittels, beispielsweise
im Abdunsten und/oder Egalisieren (im Fall flüssiger Beschichtungsmittel)
oder im Schmelzen und Egalisieren (im Fall pulverförmiger Beschichtungsmittel)
besteht. Derartige Prozesse, die während dieses Zeitraums stattfinden,
können
durch Hitzeeinwirkung unterstützt
werden. Zum Beispiel betragen die Objekttemperaturen 20°C bis 120°C. In jedem
Fall fällt
jedoch die Temperatur unter den Temperaturwert ab, der eine erhebliche
chemische Vernetzung bewirkt, besonders durch radikalische Polymerisation.
Die Temperatur liegt insbesondere unter der Mindesttemperatur, die
für thermische
Vernetzung im Verfahrensschritt b) erforderlich ist.
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Im
Verfahrensschritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die
thermische Aushärtung
der aufgebrachten Überzugsschicht
durch Wärmeanwendung.
Dabei erhält
man Überzugsschicht-Temperaturen
oder Objekttemperaturen, die ausreichen, um die radikalische Polymerisation
einzuleiten und zu vollenden. Die Temperaturkurve während der
thermischen Aushärtung
kann konstant sein oder einem mehrstufigen Verlauf folgen. Letzteres
kann z. B. besonders zweckmäßig sein,
wenn ein Beschichtungsmittel verwendet wurde, das nicht ausschließlich durch
radikalische Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen aushärtet, sondern ein
doppelt aushärtendes
Beschichtungsmittel ist, wie oben beschrieben. Die Objekttemperaturen
während des
Verfahrensschritts b) betragen z. B. 60°C bis 180°C.
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Die
Wärmeanwendung
während
der thermischen Aushärtung
gemäß Verfahrensschritt
b) kann nach einer herkömmlichen
Methode oder in einer Kombination verschiedener herkömmlicher
Methoden stattfinden, z. B. durch Bestrahlung mit Infrarotlicht
und/oder Licht im nahen Infrarotbereich und/oder durch Konvektion und/oder
induktive Erwärmung
(im Fall von Metallsubstraten). Infrarotbestrahlung und/oder Konvektion
werden bevorzugt.
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Die
Aushärtung
der Überzugsschicht
kann durch die Wirkung von UV-Strahlung vor, während und/oder nach der thermischen
Aushärtung
gemäß Verfahrensschritt
b) unterstützt
werden. Es ist jedoch vorzuziehen, auf eine unterstützende UV-Bestrahlung
zu verzichten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zur Herstellung von Beschichtungen auf Substraten für Außenanwendungen,
aber auch auf Substraten für
Innenanwendungen, z. B. wenn die letzteren UV-Strahlen von einfallendem Sonnenlicht
oder von UV-strahlenden Innenraumleuchten ausgesetzt sind, oder
wenn sie vorbeugend gegen UV-Strahlen geschützt werden sollen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann vorteilhaft beim industriellen und Kraftfahrzeugbeschichten eingesetzt
werden, im letzteren Fall sowohl beim Erstlackieren als auch beim
Nachlackieren von Kraftfahrzeugen.
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Substrate,
besonders industriell hergestellte Substrate, wie z. B. Kraftfahrzeugkarosserien,
können
mit Beschichtungen versehen werden, die eine außergewöhnliche Auswahl technologischer
Eigenschaften von wetterbeständigen
Beschichtungen aufweisen, die unter UV-Strahlung durch radikalische
Polymerisation von olefinischen Doppelbindungen chemisch vernetzt
werden. Auf die Anwendung der UV-Aushärtungstechnologie
kann verzichtet werden, z. B. kann die Aushärtung in Einbrennöfen erfolgen,
die herkömmlicherweise
bei der industriellen Erstlackierung verwendet werden, oder in beheizten
Beschichtungshauben, die herkömmlicherweise
für Lackierereien
eingesetzt werden, oder mit Hilfe herkömmlicher Infrarotstrahler.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1 (HERSTELLUNG
EINER POLYURETHANACRYLATLÖSUNG)
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Eine
Lösung
von 80 Gew.-% eines Urethanacrylats in Butylacetat wurde hergestellt,
indem zunächst 0,125
mol Neopentylglycol bei 65°C
in Butylacetat aufgelöst
wurde. Dann wurde 1 Mol trimeres Hexandiisocyanat bei 65°C zugesetzt
und die Charge wurde auf 70°C
erwärmt.
Nach Ablauf der exothermen Reaktion wurde die Erwärmung auf
80°C fortgesetzt,
bis ein konstanter NCO-Wert erzielt wurde. Dann wurden 4-Methoxyphenol
(Inhibitor) und Dibutylzinndilaurat (Katalysator) in jedem Fall
in einer Menge von 0,05 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Charge,
zugesetzt. 2,75 mol Butandiolmonoacrylat wurden bei 60°C so zugesetzt,
daß eine
Temperatur von 80°C
nicht überschritten
wurde. Nachdem man einen NCO-Wert von < 0,1 erhielt, wurde dann der Feststoffgehalt
mit Butylacetat reguliert.
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Herstellung
von mehrschichtigen Überzügen mit
einer äußeren Klarlackschicht:
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BEISPIEL 2 (VERGLEICH)
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Die
Harzlösung
von Beispiel 1 wurde mit Butylacetat auf einen Feststoffgehalt von
50 Gew.-% verdünnt.
97 Gewichtsteile dieser Lösung
wurden mit 0,1 Gewichtsteil eines radikalisch polymerisierbaren
Silicon-Egalisierungshilfsmittels, 1 Gewichtsteil eines Lichtstabilisators
(HALS-Verbindung vom Piperidin-Typ), 0,5 Gewichtsteil eines UV-Absorbers
auf der Basis von Benztriazol, 1 Gewichtsteil eines Photoinitiators
aus der Gruppe der α-Hydroxyketone
und 0,4 Gewichtsteil eines Photoinitiators aus der Gruppe der Acylphosphinoxide
vermischt, um ein Klarlack-Beschichtungsmittel zu bilden.
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Das
so erhaltene Klarlack-Beschichtungsmittel wurde durch Sprühen in einer
Trockenschichtdicke von 35 μm
auf Testtafeln aufgebracht, die mit einer dreischichtigen Vorbeschichtung
aus Kataphoresegrundierung, Haftgrund und wassergelöster Grundlackschicht
versehen waren, wobei die letztere 10 Minuten bei 80°C getrocknet
wurde. Nach 10-minütigem
Abdunsten bei 60°C
wurde die Klarlack-Überzugsschicht
durch UV-Bestrahlung ausgehärtet
(Quecksilbermitteldruckstrahler mit einer Leistung von 100 W/cm,
Objektabstand 14 cm, Bandgeschwindigkeit 1,5 m/min).
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BEISPIEL 3 (ERFINDUNGSGEMÄSS)
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Die
Harzlösung
von Beispiel 1 wurde mit Butylacetat auf einen Feststoffgehalt von
50 Gew.-% verdünnt.
96,5 Gewichtsteile dieser Lösung
wurden mit 0,1 Gewichtsteil eines Silicon-Egalisierungshilfsmittels von Beispiel
2, 0,6 Gewichtsteil des UV-Absorbers von Beispiel 2, 1,2 Gewichtsteilen
des 3,3,5,5-polysubstituierten Morpholin-2-on-Derivats gemäß
US 6,140,326 , Beispiel A
19 (als Lichtstabilisator) und 1,6 Gewichtsteilen eines wärmeunbeständigen Peroxid-Radikalinitiators
(Trigonox
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von Akzo) vermischt, um ein Klarlack-Beschichtungsmittel zu bilden.
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Das
so erhaltene Klarlack-Beschichtungsmittel wurde durch Sprühen in einer
Trockenschichtdicke von 35 μm
auf Testtafeln aufgebracht, die mit einer dreischichtigen Vorbeschichtung
aus Kataphoresegrundierung, Haftgrund und wassergelöster Grundlackschicht
versehen waren, wobei letztere 10 Minuten bei 80°C getrocknet wurde. Nach 10-minütigem Abdunsten
bei 60°C
wurde die Klarlack-Überzugsschicht
20 min bei 140°C
eingebrannt.
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BEISPIEL 4 (VERGLEICH)
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Es
wurden die gleichen Arbeiten ausgeführt wie in Beispiel 3, wobei
aber 1,2 Gewichtsteile Lichtstabilisator von Beispiel 2 anstelle
von 1,2 Gewichtsteilen des in Beispiel 3 eingesetzten Lichtstabilisators
verwendet wurden.
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Die
Klarlackschicht war nicht ausgehärtet,
sondern klebrig.
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BEISPIEL 5 (VERGLEICH)
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Es
wurden die gleichen Arbeiten ausgeführt wie in Beispiel 3, wobei
aber 97,7 Gewichtsteile statt 96,5 Gewichtsteilen der Harzlösung von
50 Gew.-% eingesetzt wurden und keine Lichtstabilisatoren verwendet
wurden.
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Tabelle
1 zeigt die Ergebnisse technologischer Tests der in den Beispielen
2, 3 und 5 hergestellten mehrschichtigen Überzüge.
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Der
Restglanz in % wurde gemessen (Verhältnis des ursprünglichen
Glanzes des mehrschichtigen Überzugs
zu seinem Glanz nach dem Aufrauhen, Glanzmessung in jedem Fall bei
einem Leuchtwinkel von 20°).
Das Aufrauhen wurde unter Verwendung der Amtec Kistler-Laborwaschanlage
ausgeführt
(vgl. Th. Klimmasch und Th. Engbert, Development of a uniform laboratory
test method for assessing the car-wash scratch resistance of automotive
top coats [Entwicklung eines einheitlichen Labortestverfahrens zur
Bewertung der Waschanlagenkratzfestigkeit von Kraftfahrzeug-Schlußlackierungen],
in DFO Proceedings 32, S. 59–66,
Technologie-Tage, Sitzungsbericht des Seminars am 29. und 30. April
1997 in Köln,
veröffentlicht
von Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e. V., Adersstraße 94, 40215
Düsseldorf).