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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredlung eines
flüssigen
Erdöl-
oder chemischen Stroms, bei dem der Strom im Gegenstrom zu der Strömung eines
Behandlungsgases, wie eines wasserstoffhaltigen Gases, in mindestens
einer Reaktionszone fließt.
Der bei der Durchführung
der Erfindung verwendete Reaktor enthält Dampf- und gegebenenfalls
Flüssigkeitsdurchlassmittel,
um ein oder mehrere Katalysatorbetten zu umgehen. Dies ermöglicht einen
stabileren und effizienteren Betrieb des Reaktors.
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Hintergrund der Erfindung
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In
den Erdölraffinierungs-
und chemischen Industrien besteht ein stetiger Bedarf an verbesserten
Katalysatoren und verbesserter Verfahrenstechnik. An eine solche
Verfahrenstechnik, der Hydroverarbeitung (Hydroprocessing), sind
wachsende Forderungen nach verbesserter Heteroatomentfernung, Aromatensättigung
und Siedepunktserniedrigung gestellt worden. Es sind aktivere Katalysatoren
und verbesserte Reaktorkonstruktionen erforderlich, um diesen Bedarf
zu befriedigen. Gegenstromreaktoren haben das Potential, zur Erfüllung dieser
Anforderungen beizutragen, weil sie gegenüber Gleichstromreaktoren bestimmte
Vorteile bieten. Die Gegenstrom-Hydroverarbeitung ist wohl bekannt,
hat jedoch eine sehr eingeschränkte
kommerzielle Verwendung. Ein Gegenstromverfahren ist in der US-A-3
147 210 offenbart, die ein Zweistufenverfahren für die Hydroverarbeitung-Hydrierung
von hochsiedenden aromatischen Kohlenwasserstoffen lehrt. Das Einsatzmaterial
wird zuerst katalytischer Hydroverarbeitung unterzogen, vorzugsweise
im Gleichstrom mit Wasserstoff. Es wird dann über einen schwefelempfindlichen
Edelmetallhydrierkatalysator im Gegenstrom zu der Strömung von
wasserstoffreichem Gas einer Hydrierung unterzogen. Die US-A-3 767 562 und die
US-A-3 775 291 offenbaren ein ähnliches
Ver fahren zur Herstellung von Düsentreibstoffen,
außer
dass der Düsentreibstoff
zuerst vor der zweistufigen Hydrierung hydroentschwefelt wird. Die US-A-5
183 556 offenbart ebenfalls ein zweistufiges Gleichstrom-/Gegenstromverfahren
zum Hydrofining/Hydrieren von Aromaten in einem Dieselkraftstroffstrom.
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In
der US-A-5 449 501 ist eine Vorrichtung offenbart, die für die katalytische
Destillation vorgesehen ist. Die Destillationsvorrichtung, die ein
Reaktor ist, enthält
Dampfdurchlässe,
die ein Mittel zur Dampfkommunikation zwischen Fraktionierabschnitten
liefern, die oberhalb und unterhalb von Katalysatorbetten angeordnet
sind. Im Wesentlichen der gesamte Dampf in dem Reaktor steigt durch
die Dampfdurchlässe,
und das gewünschte
Inkontaktbringen zwischen Dampf und Flüssigkeit findet in den Fraktionierabschnitten
statt.
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Die
US-A-3 425 810 offenbart und beansprucht eine Vorrichtung zur Durchführung von
Hydrobehandlung von schweren kohlenstoffreichen Ölen, welche einen aufrechten
Reaktor mit einem oberen Ende und einem unteren Ende umfasst, der geeignet
ist, Wasserstoff und flüssiges Öl bei erhöhter Temperatur
und Druck zu enthalten, wobei der Reaktor
interne perforierte
Trägermittel
zum Tragen fester Kontaktteilchen innerhalb des Reaktors, wenn dieser sich
in aufrechter Stellung befindet, wobei die Trägermittel für feste Kontaktteilchen mindestens
drei Kammern definieren, die so angepasst sind, dass Flüssigkeit,
die vom einen Ende des Reaktors an das andere Ende strömt, dazu
gebracht wird, nacheinander durch die Kammern zu gelangen,
einen
internen Mantel zum Tragen der Trägermittel, wobei der interne
Mantel in röhrenförmiger Gestaltung
vorliegt und zusammen mit dem Reaktor einen ringförmigen Raum
zwischen dem Reaktor und dem internen Mantel definiert,
feste
Kontaktteilchen, die durch die Trägermittel als getrennte Betten
in den Kammern getragen werden, wodurch sie ein oberes Bett und
mindestens zwei untere Betten bilden,
Einlassmittel zum Einbringen
von wasserstoffreichem Gas an einer Stelle innerhalb des Reaktors,
die unterhalb der mindestens zwei oberen Betten liegt,
Auslassmittel
zum Entnehmen von Dampf von einer Stelle innerhalb des Reaktors,
die oberhalb einer Stelle zum Einbringen von wasserstoffreichem
Gas liegt,
erstes Einlassmittel zum Einbringen von flüssigen Kohlenwasserstoffölen an einer
Stelle innerhalb des Reaktors, die oberhalb zumindest des Bodens
der zwei Betten liegt,
Mittel zur gleichmäßigen Verteilung von Flüssigkeit oberhalb
des oberen Betts von Kontaktteilchen,
Mittel zur gleichmäßigen Verteilung
von Flüssigkeit oberhalb
zumindest eines der Betten von Kontaktteilchen, die unterhalb des
oberen Betts liegen,
zweites Einlassmittel, das sich von einem
der zwei Enden des Reaktors vollständig über zumindest eines der Betten
erstreckt, zum Einbringen von flüssigem Öl an einer
Stelle innerhalb des Reaktors, die unterhalb der Stelle zum Einbringen
von Flüssigkeit mittels
des ersten Einlassmittels liegt,
Auslassmittel zum Entnehmen
von Flüssigkeit
von einer Stelle innerhalb des Reaktors, die unterhalb einer Stelle
zum Einbringen von wasserstoffreichem Gas liegt, und
separates
Mittel zum Entnehmen von Flüssigkeit
von einer Stelle innerhalb des Reaktors aufweist, die oberhalb einer
Stelle zum Einbringen von wasserstoffreichem Gas liegt.
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Die
US-A-4 604 261 beansprucht und offenbart einen Hydroverarbeitungsreaktor
zur katalytischen Entparaffinierung von flüssigen Erdöleinsatzmaterialien, der
- (a) einen im wesentlichen vertikalen Behälter mit offenem
Boden und einer inneren und äußeren Wand,
die einen ringförmigen
Raum dazwischen definieren, Mittel zum Abdichten des unteren Endes
des ringförmigen
Raums und einen in der Mitte gelegenen Teil innerhalb der inneren
und äußeren Wände,
- (b) eine Vielzahl von vertikal abgestuften Böden, die innerhalb des in der
Mitte gelegenen Teils des Behälters
befestigt sind und Stromdurchlässe
zwischen den Böden
definieren, wobei jeder der Böden
einen Träger
für ein
Bett von kristallinem Aluminosilikatkatalysator darstellt,
- (c) Einlassmittel am oberen Ende des Behälters zur Einführung von
flüssigem
Erdöleinsatzmaterial
in den in der Mitte gelegene Teil des Behälters, um das flüssige Einsatzmaterial
zum Herunterrieseln durch die Katalysatorbetten und Böden in Richtung
des offenen unteren Endes des Behälters zu bringen
- (d) Einlassmittel am oberen Ende des ringförmigen Raums zur Einführung von
Wasserstoff, Öffnungen
in der inneren Wand, die den ringförmigen Raum mit dem unteren
Teil jedes Katalysatorbetts in Verbindung setzen, um Wasserstoff
dazu zu bringen, auf jedem Boden aufwärts durch das Katalysatorbett
zu durchdringen und sich mit dem flüssigen Erdöleinsatzmaterial umzusetzen,
das abwärts
dadurch herunterrieselt, und um niedrig siedende, flüchtige Umwandlungsprodukte
aus dem flüssigen
Erdöleinsatzmaterial
zu strippen, wobei das Wasserstoffgas und die mitgerissenen Umwandlungsprodukte
in die Stromdurchlässe zwischen
den Katalysatorbetten und Böden
strömen,
und
- (e) einen Einlass in die Stromdurchlässe, der sich am unteren Ende
des Behälters
befindet, zum Einbringen einer aufwärts gerichteten Strömung von
inertem Trägergas
in die Stromdurchlässe aufweist,
wobei der Einlass ferner weitere Stromdurchlassmittel einschließt, die
eine Strömungskommunikation
des Einlasses mit den Durchlässen
bereitstellt, wodurch Trägergas
und das Wasserstoffgas mit den mitgerissenen Umwandlungsprodukten
aufwärts
geführt
und vom oberen Ende des Behälters
abgeführt
werden.
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Obwohl
das Konzept der Gegenstrom-Hydroverarbeitung seit einiger Zeit bekannt
ist, werden Gegenstromreaktoren in der Erdölindustrie in der Regel nicht
verwendet, vor allem weil herkömmliche
Gegenstromreaktoren für
ein Fluten des Katalysatorbetts anfällig sind. Dies bedeutet, dass
die relativ hohe Geschwindigkeit des aufwärts fließenden Behandlungsgases den
abwärts
gerichteten Strom der Flüssigkeit
verhindert. Die Flüssigkeit
kann somit das Katalysatorbett nicht passieren. Obwohl das Fluten unerwünscht ist,
verbessert sich das Kontaktieren des Katalysators mit der Reaktantflüssigkeit,
wenn sich das Bett einem gefluteten Zustand annähert. Jedoch macht ein Betrieb
nahe dem Punkt des beginnenden Flutens das Verfahren gegenüber Schwankungen
des Drucks oder der Temperatur oder der Flüssigkeits- oder Gasströmungsgeschwindigkeiten anfällig. Dies
kann zu einer Störung
führen,
die groß genug
ist, um ein Fluten und ein Abschalten der Verfahrensanlage einzuleiten,
um zu einem stabilen Betrieb zurückzukehren.
Solche Unterbrechungen sind in einem kontinuierlichen kommerziellen
Betrieb im hohen Maße
unerwünscht.
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Daher
besteht nach wie vor ein Bedarf an verbesserten Gegenstromreaktorkonstruktionen,
die nicht so leicht für
das Fluten anfällig
sind und die sich ohne ein Abschalten erholen können, wenn ein Fluten auftreten
sollte.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Veredlung flüssiger Erdöl- und chemischer Ströme in Gegenwart
eines wasserstoffhaltigen Behandlungsgases zur Verfügung, wobei
das Verfahren in Anspruch 1 der dieser Beschreibung folgenden Ansprüche definiert
ist.
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Optionale
und bevorzugte Merkmale des Verfahrens werden in den Unteransprüchen charakterisiert,
die an den dieser Beschreibung folgenden Anspruch 1 angehängt sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung enthält
der Reaktor zwei oder mehrere Reaktionszonen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt mindestens eines der Dampfdurchlassmittel
außerhalb
des Reaktionsgefäßes.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
ein bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendeter Reaktor, der drei Reaktionszonen
zeigt, von denen jede Dampfdurchlässe, sodass aufwärts fließender Dampf
eine Reaktionszone umgehen kann, und ein Flüssigkeitsablassmittel enthält.
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2 ist
eine Darstellung davon, wie der Reaktor der 1 auf einen
Flutzustand reagiert, während
Maßnahmen
getroffen werden, um die Hydrodynamik des Betts zum Normalzustand
zurückzuführen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Nicht-einschränkende Beispiele
für Hydroverarbeitungsverfahren,
die erfindungsgemäß durchgeführt werden
können,
schließen
die Hydroumwandlung von schweren Erdöleinsatzmaterialien in niedriger
siedende Produkte, das Hydrocracken von Einsatzmaterialien aus dem
Destillatsiedebereich, die Hydrobehandlung (Hydrotreating) von verschiedenen
Erdöleinsatzmaterialien
zur Entfernung von Heteroatomen wie Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff,
die Hydrierung von Aromaten, die Hydroisomerisierung und/oder katalytische
Entparaffinierung von Wachsen, insbesondere Fischer-Tropsch-Wachsen, und
die Entmetallisierung von schweren Strömen ein. Es ist bevorzugt,
dass die erfindungsgemäß verwendeten
Reaktoren jene sind, in denen ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial
hydrobehandelt und hydriert wird, insbesondere wenn Heteroatome
entfernt werden und wenn mindestens ein Teil der Aromatenfraktion
des Einsatzmaterials hydriert wird.
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Bei
der Gegenstromverarbeitung behindert das vertikal aufwärts strömende Gas
die abwärts
gerichtete Bewegung der Flüssigkeit:
Bei geringen Flüssigkeits-
und Gasgeschwindigkeiten reicht die Behinderung durch das sich langsam
bewegende Gas nicht aus, um ein Fluten hervorzurufen, und die Flüssigkeit
im Reaktor ist in der Lage, durch das Katalysatorbett oder die Katalysatorbetten
abzulaufen. Wenn jedoch entweder die Geschwindigkeit des aufwärts strömenden Gases
oder die Geschwindigkeit der abwärts
strömenden
Flüssigkeit
zu hoch ist, kann die Flüssigkeit
nicht durch das Katalysatorbett ablaufen. Dies ist als "Fluten" bekannt. Die Verweilzeit
der Flüssigkeit
in dem Bett nimmt zu und die Flüssigkeit kann
beginnen, sich oberhalb der Oberseite des Betts anzusammeln. Die
Geschwindigkeit des aufwärts
strömenden
Gases, bei der ein Fluten in einem gegebenen Bett stattfindet, hängt von
solchen Faktoren wie der Geschwindigkeit und den physikalischen Eigenschaften
der abwärts
strömenden
Flüssigkeit ab.
Ebenso hängt
die Geschwindigkeit der abwärts strömenden Flüssigkeit,
bei der ein Fluten in einem gegebenen Bett auftritt, in gleicher
Weise von der Geschwindigkeit und den Eigenschaften des aufwärts strömenden Gases
ab.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Reaktoren sind aufgrund von Dampfdurchlässen, die bewirken, dass ein
Teil des aufwärts
strömenden
Behandlungsgases durch ein oder mehrere der Katalysatorbetten selektiv
umgeleitet wird, weniger für
ein Fluten anfällig
als herkömmliche
Gegenstromreaktoren. Der Teil des aufwärts strömenden Behandlungsgases, der
ein Katalysatorbett umgeht, nimmt zu, wenn der Dampfdruckabfall über das
Katalysatorbett zunimmt. Somit liefern die Dampfdurchlässe eine
selbst einstellende Regulierung von aufwärts strömendem Dampf, wodurch das Fenster
des hydrodynamischen Betriebs des Reaktors erweitert wird. Eine
weitere Erweiterung dieses Bereichs kann erhalten werden, indem
ein oder mehrere äußere Dampfdurchlässe mit Strömungskontrollmitteln
eingefügt
werden. Ein solches System liefert ein Mittel, durch das der Druckabfall
des Katalysatorbetts und daher die Wirksamkeit des Kontaktierens
mit dem Katalysator kontrolliert werden können. Wenn vorzugsweise sowohl
innere als auch äußere Dampfdurchlässe bereitgestellt
werden, können
die äußeren Dampfdurchlässe mit
einem Steuerungsmittel gesteuert werden, vorzugsweise einem Ventil
für die
sogenannte "Abgleichs" umleitung. Das Ventil
kann selbstverständlich
automatisch gesteuert werden, sodass es sich bis zu einem geeigneten
Grad als Antwort auf ein Signal öffnet
und schließt,
das als Antwort auf Änderungen
des Druckabfalls in dem Katalysatorbett/den Katalysatorbetten übermittelt
wird. Dies bedeutet, dass die Abgleichsumleitung verwendet wird,
um den Reaktor so nahe am Fluten wie erwünscht arbeiten zu lassen. Das
Behandlungsgas, das ein bestimmtes Katalysatorbett oder bestimmte
Katalysatorbetten nicht umgeht, passiert das andere Katalysatorbett/die
anderen Katalysatorbetten und dient dazu, an den erwünschten
Hydroverarbeitungsreaktionen teilzunehmen, leichte oder verdampfte
Reaktionsprodukte abzuführen
und Katalysatorgifte wie Schwefelwasserstoff, Wasser und/oder Ammoniak
usw. zu strippen.
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Somit
bieten die Dampfdurchlässe
einen erweiterten Betriebsbereich und eine Möglichkeit, nahe am Flutungspunkt
des Reaktors zu arbeiten. Dies ermöglicht ein stabileres, effizienteres
Reaktorbetriebsregime. Ferner kann der Reaktor sicher und kontinuierlich
betrieben werden und spricht gleichzeitig auf normale Prozessschwankungen
der Flüssigkeits- und
Dampfströmungsgeschwindigkeit
und der Temperatur an. Der Bereich von Gesamtströmungsgeschwindigkeiten, die
toleriert werden können,
wird dadurch erweitert. Der Betrieb nahe am Flutungspunkt führt zu sehr
wirksamem Kontaktieren, weil die Katalysatorteilchen durch die abwärts strömende Flüssigkeit
gut berieselt werden. Bei einem Fehlen von Dampfdurchlässen müsste man
einen herkömmlichen
Gegenstromreaktor bei geringerer Effizienz betreiben, um betriebsbereit
zu bleiben.
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Die
höhere
Kapazität
der Dampfströmungsgeschwindigkeit
der erfindungsgemäß verwendeten Reaktoren
sorgt für
Flexibilität
hinsichtlich der Verwendung von höheren Quenchgasgeschwindigkeiten und/oder
Behandlungsgasgeschwindigkeiten, was eine größere Anwendungsbreite bei Reaktionen
mit einem hohen Wasserstoffverbrauch und einer hohen Wärmefreisetzung
wie der Aromatensättigung
ermöglicht.
Außerdem
ermöglicht
die höhere
Gashandhabungskapazität
die Verwendung der Gegenstromreaktionsverfahrenstechnik bei Reaktionen
mit Entwicklung von Dampfphasenprodukten, die in Folge von überschüssigem,
während
der Reaktion erzeugtem Dampf andernfalls zum Fluten führen können, z.B.
dem Hydrocracken.
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Falls
ein Fluten stattfindet, erholen sich die erfindungsgemäß verwendeten
Reaktoren auch leichter und werden leichter zurück zum Normalbetrieb gebracht.
Während
des Flutens nimmt die Flüssigkeitsverweilzeit
in dem Bett zu, und Flüssigkeit kann
beginnen, sich oberhalb der Oberseite des Betts anzusammeln. Dieser
Flüssigkeitsstau
muss abgelassen werden, damit eine Erholung von dem Fluten erfolgt.
Die Dampfdurchlässe
verringern die Gasströmungsgeschwindigkeit
durch das Katalysatorbett/die Katalysatorbetten, wodurch die Flüssigkeit leichter
durch das Katalysatorbett/die Katalysatorbetten ablaufen kann. Das
erfindungsgemäße Flüssigkeitsablassmittel
trägt auch
zur Erholung des Reaktors von dem Fluten bei.
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Solange
hier nicht anders angegeben, beziehen sich die Begriffe "stromabwärts" und "stromaufwärts" auf den Flüssigkeitsstrom,
der abwärts
fließt. Ferner
müssen
die erfindungsgemäßen Reaktoren nicht
auf katalytische chemische Reaktionen beschränkt sein, sondern können auch
in Gas-Flüssigkeitskontakttürmen verwendet
werden, wie solche, die zum Extrahieren oder zum Strippen verwendet werden.
In solchen Fällen
ist notwendigerweise keine Reaktion einbezogen und das sich aufwärts bewegende
Gas kontaktiert eine sich abwärts
bewegende Flüssigkeit,
um in der Regel einen Massentransfer zwischen den zwei Strömen zu erzielen.
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Die
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendeten Reaktoren werden anhand einer
Beschreibung eines Beispielreaktors besser verständlich, der hier in den 1 und 2 gezeigt ist.
Verschiedene Reaktoreinbauten, wie Strömungsverteilermittel, Thermoelemente,
Wärmeübertragungsvorrichtungen
usw., sind in den Figuren der Einfachheit halber nicht gezeigt. 1 zeigt
Reaktor R, der einen Flüssigkeitseinlass
LI zur Aufnahme eines zu behandelnden Einsatzmaterials und einen Flüssigkeitsauslass
LO zur Entfernung von flüssigem Reaktionsprodukt
enthält.
Es wird auch ein Behandlungsgaseinlass GI und ein Gasauslass GO
bereitgestellt. Der Reaktor enthält
drei in Reihe angeordnete Reaktionszonen r1,
r2 und r3. Jeder
Reaktionszone geht unmittelbar voraus und folgt unmittelbar eine Nicht-Reaktionszone
nr1, nr2, nr3 und nr4. Die Nicht-Reaktionszone
kann ein Hohlraum oder ein leerer Abschnitt in dem Reaktor sein.
Ein Flüssigkeitsverteilungsmittel
LR (das in 2 der Einfachheit halber nicht
gezeigt ist) kann oberhalb von jeder Reaktionszone angeordnet sein,
um abwärts
fließende
Flüssigkeit
gleichmäßiger in
der nächsten
stromabwärts
liegenden Reaktionszone zu verteilen. Jede Reaktionszone ist aus
einem Katalysatorbett zusammengesetzt, das für die erwünschte Reaktion geeignet ist.
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Fünf Dampfdurchlässe VB1, VB2, VB3, VB4 und VB5 und ein Flüssigkeitsablassmittel LD sind
bei den Reaktoren der Figuren gezeigt, auch wenn irgendeine Anzahl
und Größe der Dampfdurchlässe in Abhängigkeit
von dem Anteil des Dampfes verwendet werden kann, den man die Reaktionszone(n)
zu umgehen wünscht.
Für erfindungsgemäße Zwecke ist
es erwünscht,
dass nur ein Teil des Dampfes eine oder mehrere Gegenstromreaktionszonen
umgeht. Es ist bevorzugt, dass weniger als etwa 50 Vol.-%, soweit
möglich,
umgeleitet werden. Das Flüssigkeitsablassmittel
dient als Dampfdurchlass während
des Normalbetriebs, kann jedoch das Ablassen von Flüssigkeit
bei Flutungsstörungen
ermöglichen.
Es ist selbstverständlich,
dass mehr als ein Flüssigkeitsablassmittel
in irgendeiner oder mehreren Reaktionszonen verwendet werden können. Die
Größe und Anzahl
von solchen Flüssigkeitsablassmitteln
hängt von solchen
Faktoren wie der Größe des Reaktors,
der Packung des Katalysators in dem Katalysatorbett/den Katalysatorbetten
und der Strömungsgeschwindigkeit
von Flüssigkeit
durch das Katalysatorbett ab.
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Der
Reaktor der 1 wird betrieben, indem das
zu behandelnde Einsatzmaterial in Flüssigkeitseinlass LI des Reaktors
R eingebracht wird. Ein geeignetes Behandlungsgas, wie ein wasserstoffhaltiges
Gas, wird durch Öffnung
GI im Gegenstrom zu dem abwärts
gerichteten Strom des flüssigen
Einsatz materials in den Reaktor eingebracht. Es ist selbstverständlich,
dass das Behandlungsgas nicht allein an dem unteren Teil des Reaktors
bei GI eingebracht werden muss, sondern auch in eine beliebige oder
mehrere der Nicht-Reaktionszonen eingebracht werden kann, beispielsweise
bei GIa und/oder GIb. Das
Behandlungsgas kann auch in irgendein oder mehrere der Katalysatorbetten
injiziert werden. Ein Vorteil des Einbringens von Behandlungsgas
an verschiedenen Stellen in dem Reaktor besteht darin, die Temperatur
innerhalb des Reaktors zu kontrollieren. Beispielsweise kann kaltes
Behandlungsgas an verschiedenen Stellen in den Reaktor injiziert
werden, um jegliche exotherme Reaktionswärme abzumildern. Es liegt auch
im Bereich dieser Erfindung, dass das gesamte Behandlungsgas an
irgendeiner der zuvor genannten Stellen eingebracht werden kann,
solange mindestens ein Teil davon in mindestens einer Reaktionszone
im Gegenstrom zu der Flüssigkeitsströmung strömt.
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Die
Reaktoren, die bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden bei für die gewünschte Reaktion
geeigneten Temperaturen und Drücken
betrieben. Beispielsweise liegen typische Hydrobehandlungstemperaturen
im Bereich von etwa 40°C
bis etwa 450°C
bei Drücken
von etwa 3,45 bis etwa 206,9 bar Überdruck (etwa 50 bis etwa
3000 psig), vorzugsweise 3,45 bis 172,41 bar Überdruck (50 bis 2500 psig).
Das flüssige
Einsatzmaterial passiert abwärts
gerichtet das Katalysatorbett von Reaktionszone r1,
in der es sich auf der Katalysatoroberfläche mit dem Behandlungsgas
umsetzt. Jegliche erhaltenen Dampfphasenreaktionsprodukte werden
durch das aufwärts
strömende
Behandlungsgas nach oben gespült.
Diese Dampfphasenreaktionsprodukte können relativ niedrig siedende
Kohlenwasserstoffe und Heteroatomkomponenten wie H2S
und NH3 einschließen. Jegliches nicht umgesetztes
Einsatzmaterial sowie flüssiges
Reaktionsprodukt passiert abwärts
gerichtet jedes aufeinanderfolgende Katalysatorbett von jeder aufeinanderfolgenden
Reaktionszone r2 und r3.
Diese Figur zeigt ein optiona les Flüssigkeitsverteilungsmittel
LR, das oberhalb von jedem Katalysatorbett angeordnet werden kann.
Die Enden der Dampfdurchlässe
können
oberhalb oder unterhalb des Flüssigkeitsverteilungsmittels
angeordnet sein. Beispielsweise zeigt 1 das obere
Ende von Dampfdurchlass VB3, der an einer
Stelle oberhalb von Flüssigkeitsverteilungsmittel
LR endet. Das untere Ende von Dampfdurchlässen VB1 und
VB2 endet an einer Stelle unterhalb von
dem Flüssigkeitswiederverteilungsmittel
LR. Diese Anordnung ermöglicht
eine selektive Umleitung von in Reaktionszone r2 erzeugten
Dämpfen
zu dem Reaktorgasauslass, wobei gleichzeitig wasserstoffhaltiges
Behandlungsgas höherer
Reinheit in Katalysatorbett r1 eingebracht
wird, indem wasserstoffhaltiges Gas höherer Reinheit aus nr3 zu dem Einlass von Katalysatorbett r1 selektiv umgeleitet wird. Es liegt im Bereich
dieser Erfindung, dass die oberen oder unteren Enden von einem oder
mehreren der Dampfdurchlässe
an einer Stelle innerhalb der Reaktionszone enden, wie wenn beispielsweise
Katalysatorteilchen mit zwei unterschiedlichen Größen oder
Geometrien in einer einzelnen Reaktionszone in Schichten verwendet
werden. Es wird nicht angenommen, dass der exakte Typ von Flüssigkeitsverteilungsboden
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung einschränkt, und der Reaktor kann daher
irgendwelche herkömmlichen
Verteilungsböden
wie Siebböden,
Glockenböden
usw. verwenden. Der Flüssigkeitsabstrom
verlässt
den Reaktor über Öffnung LO und
Dampfabstom über Öffnung GO.
Die bevorzugte Betriebsweise der erfindungsgemäß verwendeten Reaktoren besteht
darin, dass lediglich ein Teil des Dampfes umgeleitet wird, während nach
wie vor ausreichend durch das Katalysatorbett/die Katalysatorbetten
aufwärts
strömender
Dampf aufrechterhalten wird, um die Nachfrage an Behandlungsgas
(Wasserstoff) für
das Katalysatorbett/die Katalysatorbetten mit relativ hoher kinetischer
Effizienz zu erfüllen.
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Wie
zuvor erwähnt,
sind Gegenstromreaktoren typischerweise für eine Störung durch Flutung anfällig. Das
bedeutet, dass das aufwärts
strömende Behandlungsgas
das flüssige
Einsatzmaterial und den Flüssigkeitsabstrom
daran hindert, durch ein oder mehrere Katalysatorbetten abwärts zu fließen. 2 zeigt
hier, wie der Reaktor der 1 während eines
Flutzustands arbeiten würde,
um den Reaktor ohne erhebliche Ausfallzeit zum Betrieb zurückzubringen.
Beispielsweise steigt während
eines Flutzustands in Reaktionszone r2 der
Flüssigkeitsstand
in dem Bett an und Flüssigkeit
kann beginnen, sich oberhalb der Oberseite des Katalysatorbetts
anzusammeln. Ein oder mehrere Flüssigkeitsablassmittel LD
werden bereitgestellt, damit die Flüssigkeit ein oder mehrere Katalysatorbetten
umgehen kann. Vor dem Fluten kann das Flüssigkeitsablassmittel als Dampfdurchlass
fungieren. Der obere Teil des Flüssigkeitsablassmittels
kann mit dem Katalysatorbett bündig
abschließen
oder sich auf irgendeiner Höhe oberhalb
der Oberseite des Katalysatorbetts befinden. Es ist bevorzugt, dass
der obere Teil des Flüssigkeitsablassmittels
mit der Oberseite des Katalysatorbetts im Wesentlichen bündig abschließt. Jegliche Flüssigkeit,
die das Ablassmittel passiert, kann zu dem nächsten stromabwärts liegenden
Bett geleitet werden, oder sie kann vorzugsweise in irgendeine oder
mehrere der stromaufwärts
liegenden Reaktionszonen zurückgeführt werden.
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Die
Dampf- und Flüssigkeitsablassdurchlässe können irgendein
geeignetes Gefüge
sein, das aus einem Material konstruiert ist, das die Betriebsbedingungen
des Reaktors überstehen
kann. Geeignete Materialien schließen Metalle, wie rostfreie
und Kohlenstoffstähle,
keramische Materialien sowie Hochleistungsverbundmaterialien wie
Kohlefasermaterialien ein. Bevorzugt sind röhrenförmige Durchlässe. Die
Durchlässe
müssen
nicht völlig
senkrecht sein. Das heißt,
dass sie geneigt oder gekrümmt
sein können
oder sogar in Form einer Spirale vorliegen können. Es ist selbstverständlich,
dass die Durchlässe
irgendeine geeignete Größe in Abhängigkeit
von der Menge und der Geschwindigkeit von Dampf aufweisen können, den
man von einer Nicht-Reaktionszone zu einer anderen umzuleiten wünscht. Ferner können ein
oder mehrere der Durchlässe
oder Ablassmittel ein flaches, im Wesentlichen horizontales Teil,
wie eine Ablenkplatte, darüber
aufweisen, um zu verhindern, dass Flüssigkeit aus einem stromaufwärts liegenden
Bett in die Durchlässe
fällt.
Ebenso können
sich mehr als ein Durchlass über
mindestens einen Teil von irgendeiner oder mehreren Reaktionszonen
erstrecken. Es ist bevorzugt, dass sich die Dampfdurchlässe über die
eine oder mehreren Reaktionszonen vollständig erstrecken. Wenn eine
Vielzahl verwendet wird, ist es bevorzugt, dass sie um die vertikale
Achse des Reaktors herum konzentrisch angeordnet sind. Ein oder
mehrere Dampfdurchlässe können auch
außerhalb
der Reaktionszone geführt werden.
Beispielsweise kann eine röhrenförmige Anordnung
auf der Außenseite
des Reaktors verwendet werden, sodass sich eine oder mehrere Nicht-Reaktionszonen
in Flüssigkeitskommunikation
mit irgendeiner oder mehreren anderen Nicht-Reaktionszonen befinden.
Die Dampfdurchlässe
können
ein Strömungskontrollmittel
enthalten, um den Teil von Dämpfen
zu kontrollieren, der aus einer Nicht-Reaktionszone zu einer anderen
Nicht-Reaktionszone geleitet wird. Wenn sich die Dampfdurchlässe außerhalb
des Reaktors befinden, dann ist es bevorzugt, dass das Strömungskontrollmittel
einfach ein Strömungskontrollventil
ist.
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Es
liegt im Bereich der vorliegenden Erfindung, dass die Dampfdurchlässe zwei
oder mehrere Katalysatorbetten oder Reaktionszonen umgehen. Ferner
müssen
die Dampfdurchlässe
keine hohlen Gefüge
wie vollwandige Rohre sein, jedoch können sie ein Packungsmaterial
enthalten, wie inerte Kugeln oder Katalysatorteilchen oder beides.
Wenn Katalysatorteilchen zumindest einen Teil des Packungsmaterials
in den Dampfdurchlässen
ausmachen, können
sie verwendet werden, um die Dampfphasenreaktanden weiter umzusetzen.
Das Packungsmaterial und/oder die Katalysatorteilchen in den Dampfdurchlässen können eine
Größe aufweisen, die
von den Katalyatorteilchen in den Katalysator betten der Reaktionszonen
verschieden sind. Eine solche Packung kann dazu beitragen, die Umleitungseigenschaften
der Rohre zu verbessern. Die Dampfdurchlässe können auch perforiert sein,
damit Dampf entlang verschiedener Niveaus des Katalysatorbetts verteilt
werden kann. Es ist bevorzugt, dass sich ein oder mehrere Gleichstromreaktionszonen
stromaufwärts
von einer oder mehreren Gegenstromreaktionszonen befinden. Die Zonen
können
in separaten Reaktoren oder zwei oder mehrere Zonen können in demselben
Reaktor vorliegen. Es ist bevorzugt, dass sämtliche Gegenstromzonen in
demselben Reaktor vorliegen.
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Die
Durchführung
der vorliegenden Erfindung ist auf alle Flüssigkeits-Dampf-Gegenstromraffinier-
und chemischen Systeme anwendbar. Einsatzmaterialien, die für die Verwendung
in solchen Systemen geeignet sind, schließen jene im Naphtha-Siedebereich bis
hin zu schweren Einsatzmaterialien, wie Gasöle und Rückstände, ein. Typischerweise reicht
der Siedebereich von etwa 40°C
bis etwa 1000°C.
Nicht-einschränkende
Beispiele für
solche Einsatzmaterialien, die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, schließen Vakuumrückstand,
atmosphärischen Rückstand,
Vakuumgasöl
(VGO), atmosphärisches Gasöl (AGO),
schweres atmosphärisches
Gasöl (HAGO),
dampfgecracktes Gasöl
(steam cracked gas oil, SCGO), entasphaltiertes Öl (deasphalted oil, DAO) und
leichtes Katalysezyklusöl
(light cat cycle oil, LCCO) ein.
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Einsatzmaterialien,
die durch die Durchführung
der vorliegenden Erfindung behandelt werden, enthalten höchstwahrscheinlich
unerwünschte
hohe Gehalte an Heteroatomen, wie Schwefel und Stickstoff. In solchen
Fällen
ist es häufig
bevorzugt, dass die erste Reaktionszone eine solche ist, in der
der flüssige
Einsatzmaterialstrom im Gleichstrom mit einem Strom von wasserstoffhaltigem
Behandlungsgas durch ein Festbett aus einem geeigneten Hydrobehandlungskatalysator
fließt.
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Der
Begriff „Hydrobehandlung" (Hydrotreating)
bezieht sich, so wie er hier verwendet wird, auf Verfahren, bei
denen ein wasserstoffhaltiges Behandlungsgas in Gegenwart eines
Katalysators verwendet wird, der vorwiegend zur Entfernung von Heteroatomen
wie Schwefel und Stickstoff unter einer gewissen Hydrierung von
Aromaten wirksam ist.
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Der
Begriff „Hydroverarbeitung" (Hydroprocessing)
schließt
Hydrobehandlung ein, schließt
jedoch auch Verfahren ein, die vorwiegend in Richtung Hydrierung,
Hydrocracken und Hydroisomerisierung wirksam sind.
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Ringöffnung,
insbesondere von naphthenischen Ringen, kann für erfindungsgemäße Zwecke ebenfalls
in den Begriff „Hydroverarbeitung" eingeschlossen sein.
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Geeignete
Hydrobehandlungskatalysatoren zur erfindungsgemäßen Verwendung sind irgendwelche
herkömmlichen
Hydrobehandlungskatalysatoren und schließen jene ein, die aus mindestens
einem Gruppe VIII-Metall, vorzugsweise Fe, Co und Ni, insbesondere
Co und/oder Ni und am meisten bevorzugt Co sowie mindestens einem
Gruppe VI-Metall, vorzugsweise Mo und W, insbesondere Mo auf einem Trägermaterial
mit großer
Oberfläche,
vorzugsweise Aluminiumoxid, zusammengesetzt sind.
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Andere
geeignete Hydrobehandlungskatalysatoren schließen Zeolithkatalysatoren sowie
Edelmetallkatalysatoren ein, wobei das Edelmetall aus Pd und Pt
ausgewählt
ist.
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Es
liegt im Bereich der vorliegenden Erfindung, dass mehr als ein Typ
von Hydrobehandlungskatalysator in demselben Reaktor verwendet wird.
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Das
Gruppe VIII-Metall ist typischerweise in einer Menge im Bereich
von etwa 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 4 bis 12 Gew.-%
vorhanden. Das Gruppe VI-Metall ist typischerweise in einer Menge
im Bereich von etwa 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 10 bis
40 Gew.-% und insbesondere von etwa 20 bis 30 Gew.% vorhanden. Sämtliche
Gewichtsprozentsätze
der Metalle beziehen sich auf den Träger. Mit "auf den Träger" ist gemeint, dass die Prozentsätze auf
das Gewicht des Trägers
bezogen sind. Wenn der Träger
beispielsweise 100 g wiegt, bedeuten 20 Gew.-% Gruppe VIII-Metall,
dass sich 20 g Gruppe VIII-Metall
auf dem Träger
befinden. Typische Hydrobehandlungstemperaturen liegen im Bereich
von etwa 100°C
bis etwa 400°C
mit Drücken
von etwa 3,45 bis etwa 206,9 bar Überdruck (etwa 50 psig bis
etwa 3000 psig), vorzugsweise von etwa 3,45 bis etwa 172,41 bar Überdruck
(etwa 50 psig bis etwa 2500 psig). Wenn das Einsatzmaterial relativ
geringe Gehalte an Heteroatomen enthält, kann die Gleichstrom-Hydrobehandlungsstufe
wegfallen und das Einsatzmaterial direkt zu einer Aromatensättigungs-,
Hydrocrack- und/oder Ringöffnungsreaktionszone
geleitet werden.
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Zu
Zwecken der Hydroverarbeitung bedeutet der Begriff "wasserstoffhaltiges
Behandlungsgas" einen
Behandlungsgasstrom, der mindestens eine wirksame Menge an Wasserstoff
für die
vorgesehene Reaktion enthält.
Der in den Reaktor eingebrachte Behandlungsgasstrom enthält vorzugsweise
mindestens etwa 50 Vol.-%, insbesondere mindestens etwa 75 Vol.-%
Wasserstoff. Es ist bevorzugt, dass das wasserstoffhaltige Behandlungsgas
wasserstoffreiches Frischgas, vorzugsweise Wasserstoff ist.
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Wenn
die erste Reaktionszone eine Gleichstrom-Hydrobehandlungsreaktionszone ist, wird
der flüssige
Abstrom aus der Hydrobehandlungsreaktionszone zu mindestens einer
stromabwärts
liegenden Reaktionszone geleitet, in der die Flüssigkeit im Gegenstrom zu dem
Strom von aufwärts
strömenden wasserstoffhaltigem
Behandlungsgas durch ein Katalysatorbett geleitet wird. In Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des Einsatzmaterials und dem gewünschten
Veredelungsgrad kann mehr als eine Reaktionszone erforderlich sein.
Die am meisten gewünschten
Reaktionsprodukte, die aus der Hydroverarbeitung erhalten werden,
sind, insbesondere wenn Gasöle
die Einsatzmaterialien sind, jene, die verringerte Gehalte an Schwefel
und Stickstoff enthalten. Produktströme, die Paraffine, insbesondere
lineare Paraffine enthalten, sind oft gegenüber Naphthenen bevorzugt, die
oft gegenüber
Aromaten bevorzugt sind. Um dies zu erreichen, wird mindestens ein stromabwärts liegender
Katalysator aus der Gruppe bestehend aus Hydrobehandlungskatalysatoren,
Hydrocrack-Katalysatoren, Aromatensättigungskatalysatoren und Ringöffnungskatalysatoren
ausgewählt. Wenn
es wirtschaftlich machbar ist, einen Produktstrom mit höheren Gehalten
an Paraffinen herzustellen, schließen die stromabwärts liegenden
Zonen dann vorzugsweise eine Aromatensättigungszone und eine Ringöffnungszone
ein.
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Wenn
eine der stromabwärts
liegenden Reaktionszonen eine Hydrocrackzone ist, kann der Katalysator
irgendein geeigneter herkömmlicher
Hydrocrackkatalysator sein, der unter typischen Hydrocrackbedingungen
eingesetzt wird. Typische Hydrocrackkatalysatoren sind in der US-A-4
921 595 (UOP) beschrieben, auf die hier Bezug genommen wird. Solche
Katalysatoren sind typischerweise aus einer Gruppe VIII-Metall-Hydrierkomponente
auf einem Zeolith-Crackbasismaterial zusammengesetzt. Die Zeolith-Crackbasismaterialien
werden in der Technik auch mitunter als Molekularsiebe bezeichnet und
sind im Allgemeinen aus Siliciumdioxid, Alumiumoxid und einem oder
mehreren austauschbaren Kationen zusammengesetzt, wie Natrium, Magnesium,
Calcium, Seltenerdmetallen usw. Sie sind ferner durch Kristallporen
mit relativ gleichmäßigem Durchmesser
zwischen etwa 4 und 12 Å gekennzeichnet. Es
ist bevorzugt, Zeolithe mit einem relativ hohen Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Molverhältnis größer als etwa
3, vorzugsweise größer als
etwa 6 zu verwenden. Geeignete in der Natur vorkommende Zeolithe schließen Mordenit,
Clinoptiliolit, Ferrierit, Dachiardit, Chabasit, Erionit und Faujasit
ein. Geeignete synthetische Zeolithe schließen die Kristalltypen β, X, Y und L,
z.B. synthetischen Faujasit, Mordenit, ZSM-5, MCM-22 und die größerporigen Varianten der ZSM- und
MCM-Reihen ein.
Ein besonders bevorzugter Zeolith ist irgendein Mitglied der Faujasit-Familie,
siehe Tracy et al. Proc. of the Royal Soc., 1996, Band 452, Seite
813. Es ist selbstverständlich,
dass diese Zeolithe entmetallisierte Zeolithe einschließen können, die
selbstverständlich
ein signifikantes Porenvolumen im Mesoporenbereich, d.h. 20 bis
500 Å,
einschließen.
Nicht-einschränkende
Beispiele für
Gruppe VIII-Metalle, die auf den Hydrocrack-Katalysatoren verwendet
werden können,
schließen
Eisen, Kobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium
und Platin ein. Bevorzugt sind Platin und Palladium, wobei Platin
bevorzugter ist. Die Menge an Gruppe VIII-Metall liegt im Bereich
von etwa 0,05 Gew.-% bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Katalysators. Wenn das Metall ein Gruppe VIII-Edelmetall ist,
ist es bevorzugt, etwa 0,05 bis etwa 2 Gew.-% zu verwenden. Hydrocrack-Bedingungen schließen Temperaturen
von etwa 200°C
bis 425°C,
vorzugsweise von etwa 220°C
bis 330°C,
insbesondere von etwa 245°C
bis 315°C,
einen Druck von etwa 13,79 bis etwa 206,9 bar Überdruck (etwa 200 psig bis
etwa 3000 psig) und einen stündlichen Flüssigkeitsdurchsatz
von etwa 0,5 bis 10 V/V/h, vorzugsweise von etwa 1 bis 5 V/V/h ein.
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Nicht-einschränkende Beispiele
für Aromaten-Hydrierungskatalysatoren
schließen
Nickel, Kobalt-Molybdän,
Nickel-Molybdän
und Nickel-Wolfram ein. Nicht-einschränkende Beispiele für Edelmetall-Katalysatoren
schließen
jene auf Basis von Platin und/oder Palladium ein, das vorzugsweise
auf einem geeigneten Trägermaterial
aufgebracht ist, typischerweise ein hitzebeständiges Oxidmaterial wie Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid-Siliciumdioxid, Kieselgur, Diato meenerde,
Magnesiumoxid und Zirconiumdioxid. Zeolithträger können ebenfalls verwendet werden.
Solche Katalysatoren sind typischerweise für eine Vergiftung durch Schwefel
und Stickstoff anfällig.
Die Aromatensättigungszone
wird vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 40°C bis etwa
400°C, insbesondere
von etwa 260°C
bis etwa 350°C,
bei einem Druck von etwa 6,89 bis etwa 206,9 bar Überdruck
(etwa 100 psig bis etwa 3000 psig), vorzugsweise von etwa 13,79
bis etwa 82,76 bar Überdruck
(etwa 200 psig bis etwa 1200 psig) und bei einem stündlichen
Flüssigkeitsdurchsatz
(LHSV) von etwa 0,3 V/V/h bis etwa 2,0 V/V/h betrieben.
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Die
flüssige
Phase in den erfindungsgemäß verwendeten
Reaktoren sind typischerweise die Komponenten des Einsatzmaterials
mit höherem Siedepunkt.
Die Dampfphase ist typischerweise eine Mischung aus wasserstoffhaltigem
Behandlungsgas, Heteroatomverunreinigungen und verdampften, niedriger
siedenden Komponenten in dem frischen Einsatzmaterial sowie leichten
Produkten von Hydroverarbeitungsreaktionen. Die Dampfphase in dem Katalysatorbett
einer Gegenstromreaktionszone wird mit dem aufwärts strömenden wasserstoffhaltigen Behandlungsgas
nach oben gespült
und gesammelt, fraktioniert oder zur weiteren Verarbeitung weitergeführt. Wenn
der Dampfphasenabstrom noch weitere Hydroverarbeitung benötigt, kann
er zu einer Dampfphasenreaktionszone, die zusätzlichen Hydroverarbeitungskatalysator
enthält,
geleitet werden und geeigneten Hydroverarbeitungsbedingungen für eine weitere
Umsetzung unterzogen werden. Es ist selbstverständlich, dass sämtliche
Reaktionszonen entweder in demselben Reaktor durch Nicht-Reaktionszonen
voneinander getrennt vorliegen oder irgendwelche in separaten Reaktoren
vorliegen können.
Die Nicht-Reaktionszonen sind im letzteren Fall typischerweise die Überführungsleitungen,
die von einem Reaktor in einen anderen führen. Es liegt auch im Bereich
der vorliegenden Erfindung, dass ein Einsatzmaterial, das bereits
hinreichend niedrige Gehalte an Heteroatomen ent hält, direkt
in eine Gegenstrom-Hydroprocessing-Reaktionszone zur Aromatensättigung
und/oder zum Cracken eingeführt
wird. Wenn eine Vorverarbeitungsstufe durchgeführt wird, um den Gehalt an
Heteroatomen zu verringern, können
der Dampf und die Flüssigkeit
getrennt und der flüssige
Abstrom zu dem oberen Teil eines Gegenstromreaktors geleitet werden.
Der Dampf aus der Vorverarbeitungsstufe kann separat verarbeitet
oder mit dem Dampfphasenprodukt aus dem erfindungsgemäßen Reaktor
kombiniert werden. Das Dampfphasenprodukt/die Dampfphasenprodukte
können eine
weitere Dampfphasen-Hydroverarbeitung durchlaufen, falls eine größere Verringerung
von Heteroatom- und Aromatenspezies erwünscht ist oder direkt zu einem
Gewinnungssystem geleitet werden.
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Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das Einsatzmaterial in eine erste Reaktionszone im Gleichstrom
mit dem Strom von wasserstoffhaltigem Behandlungsgas eingebracht
werden. Eine Dampfphasenabstrom-Fraktion kann dann zwischen Reaktionszonen
von der Abstromfraktion der flüssigen
Phase getrennt werden. Das heißt
in einer Nicht-Reaktionszone. Der Dampfphasenabstrom kann zu einer
zusätzlichen
Hydrobehandlung geleitet oder gesammelt oder weiter fraktioniert
werden. Der Abstrom der flüssigen
Phase wird dann zur nächsten stromabwärts liegenden
Reaktionszone geleitet, die vorzugsweise eine Gegenstromreaktionszone
ist. Gemäß anderen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann der Dampfphasenabstrom und/oder das Behandlungsgas zwischen
beliebigen Reaktionszonen entnommen oder injiziert werden.
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Das
Gegenstromkontaktieren von Flüssigkeit
aus einer stromaufwärts
liegenden Reaktionszone mit aufwärts
strömendem
Behandlungsgas strippt gelöste
H2S- und NH3-Verunreinigungen
aus dem Abstrom-Strom, wodurch sowohl der Wasserstoffpartialdruck
als auch die Katalysatorleistung verbessert wird. Das resultierende
flüssige
Endprodukt enthält einen
wesentlich geringeren Gehalt an Heteroatomen und wesentlich mehr
Wasserstoff als das ursprüngliche
Einsatzmaterial. Dieser flüssige
Produktstrom kann zu stromabwärts
liegenden Hydroverarbeitungs- oder Umwandlungsverfahren geleitet
werden.