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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Hydroprocessing von kohlenwasserstoffhaltigen
Einsatzmaterialströmen unter
Verwendung von zwei Hydroprocessing-Reaktionsstufen, wobei in Zwischenstufen
Dampf/Flüssigkeits-Kontaktieren
zur Entfernung von Dampfverunreinigung stattfindet. Spezieller betrifft
die Erfindung katalytisches Hydroprocessing eines kohlenwasserstoffhaltigen
Einsatzmaterials in zwei aufeinanderfolgenden Reaktionsstufen, von
denen beide einen Flüssigkeits-
und einen Dampfausfluss erzeugen. Verunreinigungen wie beispielsweise
Heteroatombestandteile (z. B. Schwefel) werden aus dem Dampf der
ersten Stufe durch Kontaktieren mit einer Hydroprocessing unterworfenen
(nachstehend auch: wasserstoffbehandelten) Flüssigkeit entfernt, die dann für Hydroprocessing
in die zweite Stufe geleitet wird, und der um Verunreinigungen verminderte
Dampf der ersten Stufe wird zur Gewinnung des Produkts mit dem Ausfluss
der zweiten Stufe vereinigt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Mit
dem Schwinden des Angebots von leichteren und saubereren Einsatzmaterialien
wird sich die Erdölindustrie
stärker
auf relativ hochsiedende Einsatzmaterialien stützen müssen, die aus solchen Materialien
wie Kohle, Teersande, Schieferöl
und Schweröle
abgeleitet werden, wobei alle, insbesondere von einem Umweltstandpunkt
aus gesehen, typischerweise erheblich mehr unerwünschte Bestandteile enthalten.
Diese Bestandteile umfassen Halogene, Metalle, ungesättigte Verbindungen
und Heteroatome, wie Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff. Darüber hinaus
werden aus umweltbedingten Gründen Spezifikationen
für Brenn(Kraft-)stoffe,
Schmierstoffe und chemische Produkte hinsichtlich solcher unerwünschten
Komponenten kontinuierlich strenger. Folglich erfordern solche Einsatzmaterialien
und Produktströme
eine höhere
Veredelung, um den Gehalt solcher unerwünschter Bestandteile zu vermindern, und
dies steigert die Kosten der fertigen Produkte.
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In
einem Hydroprocessing-Verfahren werden mindestens ein Teil der Heteroatomverbindungen entfernt,
die molekulare Struktur des Einsatzmaterials wird verändert, oder
beides tritt bei der Umsetzung des Einsatzmaterials mit Wasserstoff
in Anwesenheit eines geeigneten Hydroprocessing-Katalysators auf.
Hydroprocessing beinhaltet Hydrierung, Hydrocracken, Hydrotreating,
Hydroisomerisierung und Hydro-Entparaffinierung und spielt daher
eine wichtige Rolle beim Veredeln von Erdölströmen, um die strengeren Qualitätsanforderungen
zu erfüllen.
Zum Beispiel gibt es einen wachsenden Bedarf für eine verbesserte Entfernung
von Heteroatomen, Aromatenabsättigung
und Siedepunktverringerung. Um diese Ziele ökonomischer zu erreichen, sind
verschiedene Verfahrensgestaltungen entwickelt worden, einschließlich der
Verwendung von mehreren Hydroprocessing-Stufen wie zum Beispiel
in der US-A-2 952 626, der US-A-4
021 330, der US-A-4 243 519 und der US-A-5 522 983 offenbart.
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Die
US-A-5 705 052 und die US-A-5 720 872 offenbaren Verfahren für das Hydroprocessing
von Einsatzmaterialströmen
unter Verwendung von zwei oder mehreren Reaktionsstufen. Das flüssige Produkt
aus der ersten Reaktionsstufe wird von H2S,
NH3 und anderen gelösten Gasen gestrippt und dann
zur nächsten
stromabwärts
gelegenen Reaktionsstufe befördert.
Das flüssige
Produkt aus der stromabwärts gelegenen
Reaktionsstufe wird auch von gelösten Gasen
gestrippt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft katalytisches Hydroprocessing von kohlenwasserstoffhaltigem
Einsatzmaterial in zwei aufeinanderfolgenden Reaktionsstufen, von
denen beide einen Flüssigkeits- und einen Dampfausfluss
erzeugen. Verunreinigungen wie Heteroatomverbindungen (z. B. Schwefel)
oder andere unerwünschte
Einsatzmaterialbestandteile werden aus dem Dampf erster Stufe entfernt,
indem er mit kohlenwasserstoffhaltiger Flüssigkeit kontaktiert wird,
so dass die Verunreinigungen aus dem Dampf in die Flüssigkeit überführt werden.
Nach dem Kontaktieren werden der Dampf und die Flüssigkeit
getrennt und die verunreinigungsbeladene Kontaktierflüssigkeit
wird zusammen mit dem Flüssigkeitsausfluss
erster Stufe in einer zweiten Reaktionsstufe weiterem Hydroprocessing
geführt.
Der Ausfluss zweiter Stufe umfasst wasserstoffbehandelten Dampf
und Flüssigkeit,
die einen Verunreinigungsgehalt von weniger als dem der Ausflüsse erster
Stufe aufweisen, wobei der Flüssigkeitsausfluss
zweiter Stufe wasserstoffbehandelte Produktflüssigkeit umfasst. Die Dampfausflüsse der
ersten Stufe und der Kontaktierstufe, die beide ein Verunreinigungsniveau
aufweisen, das geringer als das des Einsatzmaterials und der Ausflüsse der
ersten Stufe ist, werden gekühlt, um
mindestens etwas von dem kohlenwasserstoffhaltigen Material in dem
Dampf zu Flüssigkeit
zu kondensieren. Diese Flüssigkeit
kann mit dem Flüssigkeitsausfluss
zweiter Stufe als wasserstoffbehandelte Produktflüssigkeit
kombiniert werden. Das Kontaktieren wird in einer Gegenstrom- oder
einer Querströmungs-Kontaktierstufe
oder -zone erreicht, in der der Dampf aufwärts strömt. Die Kontaktierzone umfasst Flüssigkeits/Dampf-Kontaktiermedien.
Die kohlenwasserstoffhaltige Kontaktierflüssigkeit ist vorzugsweise ein
durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellter
Flüssigkeitsausfluss,
der mindestens teilweise wasserstoffbehandelt worden ist, wie unten detaillierter
erklärt
wird. Die erste Reakti onsstufe ist vorzugsweise eine Stufe, bei
der Gas und Flüssigkeit gleichströmend fließen, während die
zweite Reaktionsstufe eine Stufe ist, bei der Gas und Flüssigkeit entweder
gleichströmend
oder gegeneinander strömend
fließen
können.
In einer Ausführungsform
werden die Dampfausflüsse
der Kontaktierstufe und der zweiten Stufe kombiniert und gekühlt, so
dass das wasserstoffbehandelte kohlenwasserstoffhaltige Material,
das in den Dämpfen
vorhanden ist, kondensiert und gewonnen wird. In einer anderen Ausführungsform
wird der Dampfausfluss der Kontaktierstufe mit den Dampf- und Flüssigkeitsausflüssen der
zweiten Stufe vereinigt und die Mischung wird einem Abscheider zugeführt, so
dass der Dampf von der wasserstoffbehandelten Flüssigkeit abgetrennt wird. Die abgetrennten
Dämpfe
werden dann gekühlt,
um das verdampfte wasserstoffbehandelte kohlenwasserstoffhaltige
Material als Flüssigkeit
zu kondensieren und abzutrennen, die dann als zusätzliche
Produktflüssigkeit
mit dem Flüssigkeitsausfluss
der zweiten Stufe vereinigt wird. Falls gewünscht, kann der um Verunreinigungen
verminderte Dampfausfluss der Kontaktierstufe von dem Flüssigkeitsausfluss
der zweiten Stufe getrennt verarbeitet werden. Einstufige oder mehrstufige
Kühlung
und Flüssigkeits/Dampf-Trennung
können
verwendet werden. Die Verwendung einer Flüssigkeits/Dampf-Kontaktierstufe oder
-zone zur Entfernung von Verunreinigungen oder anderen Bestandteilen
aus dem Dampf ist bei der Verringerung des Bedarfs nach einer dritten
Reaktionsstufe signifikant, die eine große Dampfreaktionsstufe zur
Entfernung der Verunreinigungen aus dem Dampfausfluss der ersten
Stufe darstellen würde.
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Die
Flüssigkeits
und Dampfausflüsse
erster Stufe sind hinsichtlich des Verunreinigungsgehaltes in jeder
Phase miteinander im Gleichgewicht. Dementsprechend ist daher mit
kohlenwasserstoffhaltiger Kontaktierflüssigkeit eine kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeit
gemeint, die ein Verunreinigungs niveau aufweist, das nicht größer und
vorzugsweise geringer ist als das, das in dem Flüssigkeitsausfluss erster Stufe
vorhanden ist. Wenn das Verunreinigungsniveau der Kontaktierflüssigkeit
das gleiche ist wie das des Flüssigkeitsausflusses
in der ersten Stufe, dann wird die Flüssigkeit vor dem Kontakt mit
dem Dampf erster Stufe gekühlt,
um Verunreinigungen aus dem Dampf in die Flüssigkeit zu überführen. Vorzugsweise
ist das Verunreinigungsniveau in der Kontaktierflüssigkeit
geringer als das in dem Flüssigkeitsausfluss
erster Stufe, und wird bevorzugter vor dem Kontaktieren auch auf
eine Temperatur unter der des Dampfes erster Stufe gekühlt. Dies
gewährleistet eine
wirksamere und größere Verunreinigungsüberführung aus
dem Dampf in die Flüssigkeit.
Typischerweise wird die Kontaktierflüssigkeit entweder Flüssigkeitsausflüsse der
ersten oder zweiten Reaktionsstufe oder aus beiden umfassen. In
den Reaktionsstufen wird das kohlenwasserstoffhaltige Einsatzmaterial
in Anwesenheit von geeignetem Hydroprocessing-Katalysator mit Wasserstoff
bei Reaktionsbedingungen umgesetzt, die ausreichend sind, um das
gewünschte
Hydroprocessing zu erreichen. Der Wasserstoff ist Wasserstoffgas,
das mit anderen Gas- oder Dampfbestandteilen, die die Umsetzung,
die Produkte oder das Verfahren nicht nachteilig beeinflussen, gemischt
oder verdünnt
sein kann oder nicht. Wenn das Wasserstoffgas solche anderen Bestandteile
enthält,
wird es oft als Wasserstoffbehandlungsgas bezeichnet. Wenn frischer
Wasserstoff oder im Wesentlichen reiner Wasserstoff verfügbar ist,
wird er bevorzugt mindestens in der zweiten Reaktionsstufe verwendet.
Mindestens ein Teil und typischer das meiste (z. B. > 50 Gew.-%) des in
jeder Stufe wasserstoffbehandelten kohlenwasserstoffhaltigen Materials
ist bei Reaktionsbedingungen flüssig.
Das Hydroprocessing führt
dazu, dass ein Teil der Flüssigkeit
in jeder Stufe in Dampf überführt wird.
In den meisten Fällen
wird das kohlenwasserstoffhaltige Material Kohlenwasserstoffe enthalten.
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In
weiterem Sinne umfasst die Erfindung ein Hydroprocessing-Verfahren
zur Entfernung von einer oder mehreren Verunreinigungen aus einem
kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterial, bei dem in Stufen
- (a) Einsatzmaterial mit Wasserstoff in einer
ersten Hydroprocessing-Reaktionsstufe in Anwesenheit von Hydroprocessing-Katalysator umgesetzt
wird, so dass ein Ausfluss erster Stufe mit einem geringeren Verunreinigungsgehalt
als dem des Einsatzmaterials gebildet wird, wobei der Ausfluss Hydroprocessing
unterworfene kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeit erster Stufe und Dampf umfasst,
der Hydroprocessing unterworfene kohlenwasserstoffhaltige Einsatzmaterialbestandteile enthält, wobei
sowohl der Flüssigkeits-
als auch der Dampfausfluss Verunreinigungen enthalten, wobei sich
die Verunreinigungen zwischen dem Flüssigkeits- und dem Dampfausfluss
im Gleichgewicht befinden,
- (b) der Flüssigkeitsausfluss
erster Stufe und der Dampfausfluss getrennt werden,
- (c) der Dampfausfluss in einer Kontaktierstufe mit kohlenwasserstoffhaltiger
Flüssigkeit
unter solchen Bedingungen kontaktiert wird, dass Verunreinigungen
in dem Dampf in die Flüssigkeit übergehen,
so dass ein Kontaktierstufenausfluss gebildet wird, der kohlenwasserstoffhaltige
Flüssigkeit
mit erhöhtem
Verunreinigungsgehalt und Dampf umfasst, der Hydroprocessing unterworfene
kohlenwasserstoffhaltige Einsatzmaterialbestandteile mit einem Verunreinigungsgehalt
umfasst, der geringer ist als der des Dampfausflusses erster Stufe,
und
- (d) die Flüssigkeitsausflüsse der
ersten Stufe und der Kontaktierstufe mit Wasserstoff in einer zweiten
Hydroprocessing-Reaktionsstufe in Anwesenheit von Hydroprocessing-Katalysator
umgesetzt werden, so dass ein Ausfluss zweiter Stufe gebildet wird,
der Hydroprocessing unterworfene kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeit
und Dampf umfasst, der Hydroprocessing unterworfene kohlenwasserstoffhaltige
Einsatzmaterialbestandteile umfasst, wobei die Flüssigkeit
einen Verunreinigungsgehalt aufweist, der geringer ist als der des Einsatzmaterials
und des Flüssigkeitsausflusses erster
Stufe.
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Der
Flüssigkeitsausfluss
zweiter Stufe, der das Strippen erforderlich machen kann, umfasst
eine Hydroprocessing unterworfene (d.h. wasserstoffbehandelte) Produktflüssigkeit.
Falls erwünscht,
können
durch eine gleichströmende
zweite Reaktionsstufe die vereinigten Flüssigkeits- und Dampfausflüsse lediglich
in eine Trennungszone geleitet werden, um die Dampf- und die Flüssigkeitsphase
ohne vorhergehende Kühlung
zu trennen. Die abgetrennte Dampfphase, die entweder ganz oder teilweise
(i) Dampf der zweiten Stufe oder (ii) eine Kombination von Dämpfen sowohl
der zweiten Stufe als auch der Kontaktierstufe sein kann, wird dann
gekühlt,
so dass ein Teil der wasserstoffbehandelten Dämpfe als Flüssigkeit kondensiert, die dann
abgetrennt und als zusätzliche
wasserstoffbehandelte Flüssigkeit
gewonnen wird. Ein spezifisches Beispiel dieses Verfahrens ist ein
Hydrotreating-Verfahren zur Entfernung von Heteroatomverunreinigungen,
wie Schwefel, Stickstoff und sauerstoffhaltige Verbindungen aus
Einsatzmaterialien, wie Mitteldestillat-Brennstofffraktionen und
schwereren Einsatzmaterialien. Es ist jedoch klar, dass die Erfindung
nicht auf Hydrotreating-Verfahren begrenzt ist. Dies ist nachstehend
im Detail erläutert.
Ferner und aus einem praktischen Grund wird der Dampfausfluss aus
jeder Reaktionsstufe unreagierten Wasserstoff enthalten.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 veranschaulicht
schematisch ein Flussdiagramm einer Ausführungsform der Erfindung unter
Verwendung von gleichströmenden
ersten Reaktionsstufen, wobei die Kontaktierstufe in einem abgetrennten
Kessel stattfindet.
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2 ist
ein einfaches schematisches Flussdiagramm einer Ausführungsform
der Erfindung mit einer gleichströmenden ersten Reaktionsstufe,
einer gegenströmenden
zweiten Reaktionsstufe und mit der Kontaktierstufe, die sich in
dem zweiten Reaktionsstufenkessel befindet.
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Detaillierte
Beschreibung
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Mit
Hydroprocessing ist ein Verfahren gemeint, in dem Wasserstoff mit
einem kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterial umgesetzt wird,
so dass ein oder mehrere Verunreinigungen entfernt werden; die molekulare
Sruktur von mindestens einem Teil des Einsatzmaterials verändert oder
umgewandelt wird oder beides. Ein veranschaulichendes, aber nicht
begrenzendes Beispiel von Verunreinigungen kann (i) Heteroatomverunreinigungen,
wie Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff, (ii) Ringverbindungen,
wie Naphthene, aromatische Bestandteile, kondensierte aromatische
Verbindungen und andere zyklische ungesättigte Verbindungen, (iii)
Metalle, (iv) andere ungesättigte
Verbindungen, (v) paraffinartige Materialien und dergleichen umfassen.
So ist mit Verunreinigung ein beliebiger Einsatzmaterialbestandteil
gemeint, von dem gewünscht
ist, dass er aus dem Einsatzmate rial durch Hydroprocessing entfernt
wird. Veranschaulichende, aber nicht begrenzende Beispiele von Hydroprocessing-Verfahren,
die mit der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden können, beinhalten
die Bildung niedriger siedenden Fraktionen aus leichten und schweren
Einsatzmaterialien durch Hydrocrakken, Hydrierung von aromatischen
und anderen ungesättigten
Verbindungen, Hydroisomerisierung und/oder katalytisches Entparaffinieren
von Paraffinen und paraffinartigen Einsatzmaterialien und Demetallierung
von schweren Strömen. Ringöffnung,
insbesondere von naphthenischen Ringen, kann auch als ein Hydroprocessing-Verfahren betrachtet
werden. Mit kohlenwasserstoffhaltigem Einsatzmaterial ist vornehmlich
Kohlenwasserstoffmaterial gemeint, das aus Roherdöl, aus Teersanden,
aus Kohlenverflüssigung,
Schieferöl
und der Kohlenwasserstoffsynthese erhalten oder abgeleitet wird.
Die Reaktionsstufen, die in der Praxis der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, werden bei für
die gewünschte
Reaktion geeigneten Temperaturen und Drücken durchgeführt. Zum
Beispiel liegen typische Hydroprocessing-Temperaturen im Bereich von
etwa 40°C
bis etwa 450°C
bei Drücken
von etwa 345 bis 20 684 kPa (50 psig bis etwa 3000 psig), vorzugsweise
von 345 bis 17 237 kPa (50 bis 2500 psig). Der Dampfausfluss erster
Reaktionsstufe kann Verunreinigungen oder unerwünschte Einsatzmaterialbestandteile
enthalten, wie Schwefel oder andere Heteroatomverbindungen, die
aus dem Dampf erster Stufe entfernt werden sollen. Die kohlenwasserstoffhaltige
Kontaktierflüssigkeit
wird eine Verunreinigungskonzentration von nicht größer und
vorzugsweise geringer als die Verunreinigungskonzentration des Flüssigkeitsausflusses
erster Stufe aufweisen, der im Gleichgewicht mit dem Dampf erster
Stufe ist. Während
diese Kontaktierflüssigkeit
jede beliebige kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeit sein kann, die nicht
nachteilig entweder das Verfahren oder die gewünschte wasserstoffbehandelte
Produktflüssigkeit beeinflusst
und in die die Dampfverunreinigungen überführt werden, wird sie typischer
entweder Flüssigkeitsausflüsse der
ersten Reaktionsstufe oder der zweiten Reaktionsstufe oder beide
umfassen. Vorzugsweise wird sie auf Temperaturen gekühlt, die
geringer sind als die des Dampfausflusses erster Stufe vor dem Kontaktieren.
Während
eine geringere Verunreinigungskonzentration in der Flüssigkeit
zu einer Überführung von
einigen Verunreinigungen in diese aus dem Dampf erster Stufe führen wird,
wird das Halten der Kontaktierflüssigkeit
auf einer Temperatur, die geringer ist als die des Dampfes, zu einer Überführung von
mehr Verunreinigungen führen,
als wenn sie auf derselben Temperatur wie der Dampf wäre.
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Einsatzmaterialien,
die für
die Verwendung in solchen Systemen geeignet sind, schließen jene ein,
die im Bereich des Siedebereiches von Naphtha bis zu schweren Einsatzmaterialien,
wie beispielsweise Gasöle
und Rückstände, liegen.
Nicht einschränkende
Beispiele von solchen Einsatzmaterialien, die bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen Vakuumrückstand,
atmosphärischen
Rückstand,
Vakuumgasöl
(VGO), atmosphärisches
Gasöl (AGO),
schweres atmosphärisches
Gasöl (HAGO),
dampfgecracktes Gasöl
(SCGO), deasphaltiertes Öl
(DAO), leichtes Katalysatorkreislauföl (LCCO), natürliche und synthetische
Einsatzmaterialien, die aus Teersanden, Schieferöl, aus der Kohleverflüssigung,
aus Kohlenwasserstoffen, die aus einer Mischung von H2 und
CO über
einen Fischer-Tropsch-Typ der Kohlenwasserstoffsynthese synthetisiert
worden sind, und aus Mischungen dergleichen abgeleitet sind.
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Für die Zwecke
des Hydroprocessing und im Zusammenhang dieser Erfindung sind die
Begriffe "frischer
Wasserstoff" und "Wasserstoff enthaltendes Behandlungsgas" synonym und können entweder reinen
Wasserstoff oder ein Wasserstoff enthaltendes Behandlungsgas darstellen,
das ein Behandlungsgasstrom dar stellt, der Wasserstoff in einer Menge
enthält,
die mindestens für
die beabsichtigte Umsetzung ausreicht, plus anderes Gas oder Gase (z.
B. Stickstoff und leichtere Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise
Methan), die nicht nachteilig entweder die Umsetzungen oder die
Produkte beeinflussen oder mit ihnen wechselwirken. Diese Begriffe schließen zurückgeführten Dampfausfluss
aus einer weiteren Stufe aus, der nicht behandelt worden ist, um
Verunreinigungen und mindestens ein Teil von beliebigen vorhandenen
kohlenwasserstoffhaltigen Dämpfen
zu entfernen. Sie sollen entweder Wasserstoff oder Wasserstoff enthaltendes
Gas aus einer beliebigen zweckmäßigen Quelle
einschließen,
wobei Wasserstoff enthaltendes Gas einschlossen ist, das nicht umgesetzten
Wasserstoff umfasst, der aus wasserstoffbehandelten Dampfausflüssen zurückgewonnen
wird, nachdem zuerst mindestens ein Teil und vorzugsweise die meisten
Kohlenwasserstoffe (z. B. C4+ bis C5+) oder kohlenwasserstoffhaltiges Material
und beliebige Verunreinigungen (z. B. H2S
und NH3) aus dem Dampf entfernt worden ist,
um reines, an Wasserstoff reiches Behandlungsgas zu erzeugen. Der
Behandlungsgasstrom, der in eine Reaktionsstufe eingeführt wird,
enthält
vorzugsweise mindestens etwa 50 Vol.-%, bevorzugter mindestens etwa
75 Vol.-% Wasserstoff. In Betriebsweisen, in denen nicht umgesetzter
Wasserstoff in dem Dampfausfluss einer beliebigen speziellen Stufe
für Hydroprocessing
in einer beliebigen Stufe verwendet wird, muss ausreichend Wasserstoff
in dem frischen Behandlungsgas, das in diese Stufe für den Dampfausfluss
dieser Stufe eingeführt
wird, vorhanden sein, so dass ausreichend Wasserstoff für die nachfolgende Stufe
oder die nachfolgenden Stufen enthalten ist.
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Die
Erfindung kann ferner mit Bezug auf die Figuren verstanden werden.
Dort wird also, zuerst auf 1 bezogen,
ein schematisches Flussdiagramm einer Hydroprocessing-Einheit gezeigt,
die bei der Durchführung
der Erfindung brauchbar ist.
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In
dieser besonderen Ausführungsform
ist das Hydroprocessing-Verfahren ein Hydrotreating-Verfahren und
die Reaktionsstufen sind Hydrotreating-Stufen. Der Einfachheit halber
sind nicht alle Reaktionskesseleinbauten des Verfahrens, Ventile, Pumpen,
Wärmeübergangseinheiten
usw. gezeigt. So umfasst eine Hydrotreating-Einheit 10 Hydrotreating-Reaktionskessel
erster und zweiter Stufe 12 bzw. 14, die Festbett-Katalysatoren 16 bzw. 18 für das Hydrotreating
von Destillat- oder Dieselbrennstoffeinsatzmaterial enthalten. Ein
dritter Kessel 20, der den Flüssigkeits/Dampf-Kontaktierstufenkessel darstellt,
enthält
eine Zone 22 zum Herauslösen und Abtrennen von Gas und
Flüssigkeit
am Boden und ein Bett von Flüssigkeits/Gas-Kontaktierungsmaterial 24 für die Kontaktierstufe
in seinem oberen Teil. In dieser Ausführungsform ist auch eine Flüssigkeitsüberführungspumpe 26,
ein optionaler Wärmeaustauscher 28,
ein Zwei-Stufen-Abtrennungskessel 30 mit heißen und
kalten Trennungszonen 32 und 34, zusammen mit
vorhandenen Wärmetauschern 36 und 38 zum
Kühlen
gezeigt. Das dem Hydrotreating zu unterziehende, Heteroatom enthaltende
Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial tritt in den Reaktionskessel erster
Stufe 12 über
die Leitungen 36 und 38 ein. In dieser besonderen
Darstellung der Erfindung ist das Einsatzmaterial eine aus Erdöl abgeleitete
Destillat- oder Dieselbrennstofffraktion, die Heteroatomverbindungen
aus Schwefel, Stickstoff und vielleicht Sauerstoff enthält. Frischer
Durchlauf-Wasserstoff oder ein Wasserstoff umfassendes Behandlungsgas
tritt über Leitungen 40 und 38 ein.
Das Einsatzmaterial und Wasserstoff werden in Kessel 12 geleitet
und fließen im
Gleichstrom hinunter durch das Katalysatorbett 16, das
einen gegenüber
Schwefel toleranten Katalysator enthält, in dem das Einsatzmaterial
mit dem Wasserstoff in Anwesenheit des Katalysators umgesetzt wird,
so dass sauerstoffhaltige Verbindungen, Schwefel- und Stickstoffverbindungen,
die in dem Einsatzmaterial vorhanden sind, als H2S
und NH3, Wasser entfernt werden, und Olefine
und Aromaten ge sättigt
werden, so dass ein Ausfluss erster Stufe gebildet wird, der eine
Mischung von teilweise wasserstoffbehandelter Kohlenwasserstoffflüssigkeit
und Dampf umfasst, wobei der Dampf verdampfte Einsatzmaterialbestandteile,
unreagierten Wasserstoff, H2S und NH3 enthält.
Wie Fachleute wissen, ist bei Hydrotreating- und anderen Hydroprocessing-Verfahren
die Menge des Wasserstoffs, der in eine Hydroprocessing-Reaktionsstufe
geleitet wird, im Überschuss
zu der Menge vorhanden, die theoretisch erforderlich ist, um den
gewünschten
Grad der Umsetzung zu erreichen. Dies geschieht, um einen ausreichenden
Wasserstoffpartialdruck in der gesamten Reaktionszone aufrecht zu
erhalten. Daher wird der Dampfausfluss aus jeder Hydroprocessing-Reaktionszone
nicht umgesetzten Wasserstoff enthalten. Der größte Teil (z. B. ≥ 50%) des
Einsatzmaterial-Hydrotreatings wird in der ersten Stufe vollendet.
Bei zweistufigen Hydrotreating-Verfahren ist es nicht ungewöhnlich,
dass 60%, 75% und sogar ≥ 90%
der Heteroatom-(S, N und O)-Verbindungen in dem Einsatzmaterial
aus der Flüssigkeit
in der ersten Stufe entfernt werden, indem sie zu H2S,
NH3 und H2O umgewandelt
werden. Daher kann der Katalysator der zweiten Stufe ein kinetisch
aktiverer, aber weniger schwefeltoleranter Katalysator sein, als
der Katalysator der ersten Stufe zur Heteroatomentfernung und kann
auch zusätzlich
größere Aromatensättigung
erreichen. In dieser Ausführungsform
kann der Katalysator der ersten Stufe katalytische Bestandteile
aus Kobalt und Molybdän
umfassen, die auf Aluminiumoxid geträgert sind, und der Katalysator
zweiter Stufe kann katalytische Metallbestandteile aus Nickel-Molybdän oder Nickel-Wolfram
auf einem Träger
aus Aluminiumoxid umfassen. Der Flüssigkeitsausfluss und der Dampfausfluss
der ersten Stufe sind hinsichtlich der Verunreinigungskonzentration
in jeder Phase im Gleichtgewicht und werden vom Boden des Kessels 12 entfernt
und über
Leitung 42 in die Zone 22 zum Herauslösen und
Abtrennen von Gas und Flüssigkeit
im Boden des Kontaktstufenkessels 20 geleitet. Die teilweise wasserstoffbehandelte
Flüssigkeit
trennt sich vom Dampfausfluss, wird vom Boden des Kessels entfernt
und über
Leitungen 44 und 46 in die Spitze des Reaktionskessels
der zweiten Stufe 14 geleitet. In dieser Ausführungsform
wird die erste Reaktionsstufe bei einem höheren Druck als die zweite Reaktionsstufe
betrieben. Dafür
ist eine Flüssigkeitsübertragungspumpe
nicht erforderlich. Der herausgelöste und abgetrennte Dampf erster
Stufe wird durch die Kontaktbetteinrichtung 24 für Gas und
Flüssigkeit
geleitet, in der er mit der herunterströmenden Kohlenwasserstoffflüssigkeit
zusammentrifft, die mindestens teilweise wasserstoffbehandelt worden
ist, und in der die Konzentration von Verunreinigungsverbindungen
nicht größer und
vorzugsweise geringer ist als die des Flüssigkeitsausflusses erster
Stufe, der sich im Gleichgewicht mit dem Dampfausfluss erster Stufe
befindet. Vor dem Kontaktieren wird die Flüssigkeit vorzugsweise auf eine
Temperatur gekühlt, die
geringer ist als die des Dampfes erster Stufe in der Kontaktierstufe.
Die Kontaktiereinrichtung umfasst eine beliebige bekannte Einrichtung
zum Kontaktieren von Flüssigkeit
und Dampf, wie beispielsweise Raschig-Ringe, Berl-Füllkörper, Drahtgewebe, Streifen,
offene Waben und Gas/Flüssigkeits-Kontaktierböden wie
beispielsweise Glockenböden
und andere Vorrichtungen usw. In der in den Figuren gezeigten Ausführungsform
repräsentieren
die gestrichelten Linien Gas/Flüssigkeits-Kontaktierböden, gezeigt als
Einrichtung zum Kontaktieren 24. Der optionale Wärmetauscher 28 kühlt die
Kohlenwasserstoffflüssigkeit,
falls erforderlich, auf eine Temperatur, die geringer ist als die
des Dampfes. Die Temperatur der Flüssigkeit wird durch die Dampftemperatur
und die relativen Konzentrationen, Löslichkeiten und Kondensationstemperaturen
der Heteroatomverbindungen in jeder Phase bestimmt. Die Kombination
von Temperaturen und Konzentrationen ist so, dass die gewünschte Menge
dieser Verbindungen durch Absorption, Kondensation und Gleichgewichtskonzentrationsunterschiede
in die Flüssigkeit
transferiert wird, um die gewünschte
Dampfreinheit zu erreichen. Wie gezeigt, kann in dieser Ausführungsform
die Kontaktflüssigkeit
einen Flüssigkeitsausfluss
zweiter Stufe umfassen, der vor dem Kontaktieren durch Wärmetauscher 28 gekühlt werden
kann oder nicht. Sie kann auch einen Kontaktierstufenausfluss umfassen,
der zurückgeführt wird
und durch Wärmetauscher 28 auf
eine Temperatur unter der des Dampfausflusses erster Stufe in der
Kontaktierstufe gekühlt wird.
Sie kann auch eine Mischung dieser beiden Flüssigkeiten mit oder ohne Kühlen darstellen.
Ferner und wie in 1 gezeigt, kann die gesamte
oder ein Teil der kondensierten, dem Hydrotreating unterworfenen
Flüssigkeit,
die aus den Dampfausflüssen der
Kontaktierstufe und der zweiten Stufe gewonnen werden, als Kontaktierflüssigkeit
verwendet werden, und zwar entweder mit oder ohne Flüssigkeitausfluss der
ersten, zweiten und/oder Kontaktierstufe. Die Kontaktierflüssigkeit,
die jetzt mehr von diesen Verunreinigungen enthält als bevor sie den Dampfausfluss
erster Stufe kontaktierte, wird in die Zone 22 zum Abtrennen
und Herauslösen
heruntergeleitet, in der sie sich mit dem Flüssigkeitsausfluss erster Stufe vermischt,
mit der sie in eine zweite Reaktionsstufe geleitet wird. Gleichzeitig
wird frischer Wasserstoff und ein Wasserstoffbehandlungsgas über Leitungen 40, 48 und 46 in
die Spitze der zweiten Reaktionsstufe geleitet. In der zweiten Reaktionsstufe
werden sowohl die Kohlenwasserstoffflüssigkeit als auch der Wasserstoff
zusammen im Gleichstrom durch das Katalysatorbett 18 heruntergeleitet.
Während
der Umsetzung zweiter Stufe wird das Meiste der restlichen Heteroatomverbindungen
des Einsatzmaterials, die jetzt Schwefel- und Stickstoffverbindungen darstellen,
aus der Flüssigkeit
entfernt, wobei der Schwefel und Stickstoff H2S
und NH3 bilden. H2S
und NH3 gehen in den Dampf zweiter Stufe über. Die Dampfausflüsse sowohl
der Kontaktier- als auch der zweiten Stufe enthalten C4+-
bis C5+-Kohlenwasserstoffdämpfe und
normalerweise gasförmige
C4+- bis C5+-Kohlenwasserstoffe.
Die an Heteroatomen verminderte Kohlenwasserstoffflüssigkeit
und der Heteroatom enthaltende Dampf werden beide durch den Boden
des Kessels 18 heruntergeleitet, von wo sie gemeinsam über Leitung 50 entfernt
werden, und vereinigen sich mit dem an Heteroatomen verminderten
Dampf der ersten Reaktionsstufe, der über Leitung 52 aus
dem Kessel 20 entfernt wird. Der vereinigte Flüssigkeits- und Dampfausfluss
wird dann über
Leitung 54 in Wärmetauscher 36 geleitet
und gekühlt,
so dass das Meiste der schwereren Kohlenwasserstoffbestandteile
in dem Dampf kondensiert, wobei die sich ergebende Dampf- und Flüssigkeitsmischung
dann über
Leitung 56 in die erste oder in die Heißtrennungszone 32 in
Kessel 30 geleitet wird. In Zone 32 wird der Dampf
herausgelöst
und von der Flüssigkeit
getrennt, wobei die dem Hydrotreating unterworfene Flüssigkeit über Leitung 58 entfernt wird
und zu einem Produktstripper befördert
wird. Der Dampf wird über
Leitung 60 aus Zone 32 entfernt und durch einen
zweiten oder kalten Wärmetauscher 38 geleitet,
in dem er weiter heruntergekühlt
wird, um als flüssige,
in einem höheren
Maß Hydrotreating
unterworfene Kohlenwasserstoffe (z. B. C4+ bis
C5+) auszukondensieren. Der restliche Dampf
umfasst hauptsächlich
Methan und Wasserstoff zusammen mit dem meisten H2S
und NH3. Die kondensierten Kohlenwasserstoffe
und der Dampf, der H2S und NH3 enthält, werden über Leitung 62 in
die kalte Trennungszone 34 geleitet, um sie zu trennen,
wobei die Flüssigkeit über Leitung 64 entfernt
wird und zum Produktstripper geleitet wird. Der restliche Dampf wird
als Schlussgas über
Leitung 66 entfernt und weiterer Verarbeitung zur Entfernung
von H2S und NH3 zugeführt. Da
entweder der Flüssigkeitsausfluss
der ersten Stufe und der zweiten Stufe oder beide als Kontaktierflüssigkeit
für die
Kontaktierstufe verwendet werden können, sind die Rückführleitungen
für diese
Ströme
als gepunktete Linien gezeigt. Somit ist Leitung 68 eine
Anschlussstelle für
die Rückführung eines
Nachstroms der Flüssigkeit,
die aus dem Boden des Kessels 20 gewonnen wird und über Flüssigkeits pumpe 26 durch
den Wärmeaustauscher 28 geleitet
wird, der sie auf eine Temperatur kühlt, die hinreichend unter
der des Dampfausflusses erster Stufe liegt, damit die Verunreinigungen
aus dem Dampf in die Kontaktflüssigkeit überführt werden.
Die gekühlte Flüssigkeit
wird dann über
Leitung 29 zurück
in die Spitze des Kessels 20 geleitet. Die Leitungen 70, 72 und 74 sind
gezeigt als optionale Überführungs-
und Rückführleitungen
für die
Rückführung des
Hydrotreating unterworfenen (nachstehend auch: wasserstoffbehandelt)
Flüssigkeitsausflusses
zweiter Stufe und/oder der wasserstoffbehandelten Flüssigkeit,
die aus den Dämpfen
der zweiten und/oder der Kontaktierstufe gewonnen wurde, in die
Pumpe 26, den optionalen Wärmetauscher 28, die
Leitung 29 und in die Spitze von 20, als gesamte
oder als ein Teil der Kontaktierflüssigkeit.
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2 veranschaulicht
schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem sowohl die Flüssigkeits/Dampf-Kontaktierstufe
als auch die zweiten Hydrotreating-Reaktionsstufen in demselben
Kessel angeordnet sind, wobei die erste und die zweite Reaktionsstufe
Stufen darstellen, bei denen Gas und Flüssigkeit gleichströmend sind
bzw. Gas und Flüssigkeit gegeneinander
strömen.
Wie im Fall der Ausführungsform,
die in 1 gezeigt ist, wird auch diese Ausführungsform
mit besonderem Bezug auf das Hydrotreating einer Heteroatom enthaltenden
Brennstoffdestillatfraktion erklärt.
Dementsprechend haben die gleichen Kessel, Wärmetauscher, Leitungen und die
gleiche Pumpe, die in 1 gezeigt sind und die gleiche
Funktion haben, die gleichen Nummern sowohl in 1 als
auch in 2. Es gibt auch wesentliche Unterschiede in der Ausführungsform,
die in 2 gezeigt ist, indem der Flüssigkeitsausfluss erster Stufe
nicht als gesamte oder als ein Teil der Kontaktierflüssigkeit
verwendet wird und ferner die vereinigten Dämpfe erster und zweiter Stufe
mit der Flüssigkeit
in der Kontaktierstufe kontaktiert werden. Sonst ist das Verfahren ähnlich der
Ausführungsform,
die in 1 gezeigt ist.
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Bezogen
auf 2 wird das Einsatzmaterial in der Hydrotreating-Einheit 100 über Leitungen 36 und 38 in
die Spitze des Kessels 12 der ersten Reaktionsstufe geleitet.
Zur gleichen Zeit wird frischer Wasserstoff oder Wasserstoff enthaltendes
Behandlungsgas über
Leitungen 40 und 38 in den Kessel geleitet. Das
Einsatzmaterial und der Wasserstoff werden im Gleichstrom durch
das Katalysatorbett 16 hindurch nach unten geleitet, in
dem die Heteroatomverbindungen entfernt werden und einige Bestandteile gesättigt werden,
wie bei der Ausführungsform
von 1. Die Heteroatomverbindungen werden in erster
Linie durch Umwandlung in H2S, NH3 und Wasser entfernt. Das erzeugt einen
Ausfluss erster Stufe, der eine teilweise wasserstoffbehandelte
Flüssigkeit
und Dampf umfasst, wobei der Dampf teilweise wasserstoffbehandelte
und verdampfte Einsatzmaterialbestandteile, Wasserstoff, H2S, NH3 und leichtere
Kohlenwasserstoffe (mehrheitlich Methan) umfasst. Die Flüssigkeits-
und Dampfausflüsse
werden nach unten zum Boden des Kessels geleitet, von wo sie über Leitung 42 entfernt
werden und in den Einsatzmaterialeinlass und Dampfraum 82 in
Kessel 80 geleitet werden. Kessel 80 enthält sowohl
die Einrichtungen 24 zum Kontaktieren von Flüssigkeit
und Dampf für die
Kontaktierstufe als auch darunter ein Hydrotreating-Katalysatorbett 18 für die zweite
Hydrotreatingstufe. Der Flüssigkeitsausfluss
erster Stufe wird nach unten geleitet und der Wasserstoff und der
Dampfausfluss werden durch die zweite Hydrotreating-Reaktionsstufe
nach oben geleitet, die in erster Linie durch das Hydrotreating-Katalysatorbett 18 definiert ist.
Somit fließen
die Flüssigkeit
und der Wasserstoff im Gegenstrom zueinander in die zweite Reaktionsstufe.
Der wasserstoffbehandelte Dampfausfluss zweiter Stufe fließt von Bett 18 nach
oben in Kontaktierstufenzone 24, in der er sich mit dem
Dampfausfluss erster Stufe vereinigt. Die vereinigten Dampfausflüsse erster
und zweiter Stufe fließen
durch Bett 24 nach oben, in dem sie nach unten fließende, wasserstoffbehandelte
Flüssigkeit
zweiter Stufe kontaktieren, die über
Leitung 29 oberhalb des Bettes eintritt. Wie bei der Ausführungsform
in 1 werden Heteroatomverbindungen, die in den vereinigten Dämpfen übrig bleiben,
durch Absorption, Kondensation und/oder Übergang durch Gleichgewichtsdifferential
zu der herunterfließenden
Flüssigkeit
entfernt. Der Dampfausfluss der Kontaktierstufe, der jetzt H2S, NH3 und Einsatzmaterialbestandteile
enthält,
die um Heteroatombestandteile wesentlich verringert sind, wird dann
in Leitung 86 geführt,
wo er mit dem wasserstoffbehandelten Flüssigkeitsausfluss der zweiten Stufe
aus Leitung 84 vereinigt wird. Der Flüssigkeitsausfluss der Kontaktierstufe
fließt
durch 24 nach unten und in Katalysatorbett 18 herein,
in dem er sich mit dem nach unten fließenden Flüssigkeitsausfluss erster Stufe
vermischt. Wasserstoff oder ein Wasserstoffbehandlungsgas wird über Leitung 85 in
die Hydrotreating-Zone
der zweiten Stufe hinaufgeleitet und reagiert mit den Heteroatomverbindungen
in der nach unten fließenden
Flüssigkeit
des Einsatzmaterials, wodurch sie aus der Flüssigkeit durch Umsetzung zu
in erster Linie H2S und NH3 entfernt
werden. Der wasserstoffbehandelte Flüssigkeitsausfluss zweiter Stufe
wird über
Leitung 84 entfernt, vereinigt sich mit dem Dampfausfluss
der Kontaktierstufe, und die Mischung wird über Leitung 54, wie
im Fall für
die Ausführungsform,
die in 1 gezeigt ist, durch einen heißen Wärmetauscher geleitet usw. Wasserstoffbehandelte
Kontaktierflüssigkeit
kann aus einem oder mehreren aus (i) dem Flüssigkeitsausfluss zweiter Stufe
und (ii) den wasserstoffbehandelten Kohlenwasserstoff-Dampfkomponenten,
die zu Flüssigkeit kondensiert
und gewonnen worden ist, abgeleitet werden. Dies ist durch die optionalen
Verbindungsleitungen 70, 74, 72 und 68 gezeigt.
Wie im Fall für
die Ausführungsform,
die in 1 gezeigt ist, werden die wasserstoff behandelten
Flüssigkeiten
in Leitungen 58 und 64 typischerweise zu einem
Stripper geleitet, und die Kontaktierflüssigkeit kann auch aus der
gestrippten Flüssigkeit
abgeleitet werden.
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Fachleute
werden erkennen, dass die Erfindung auf mehr als zwei Reaktionsstufen
und eine Kontaktierstufe ausgedehnt werden kann. So kann man auch
drei oder mehr Reaktionsstufen einsetzen, in denen der teilweise
verarbeitete Flüssigkeitsausfluss
aus der ersten Stufe das Einsatzmaterial der zweiten Stufe darstellt,
der Flüssigkeitsausfluss
zweiter Stufe das Einsatzmaterial der dritten Stufe darstellt und
so weiter, mit begleitendem Dampfstufenkontaktieren, in einer oder
mehreren Flüssigkeits/Dampf-Kontaktierstufen.
Mit Reaktionsstufe ist mindestens eine katalytische Reaktionszone
gemeint, in der die Flüssigkeit
oder die Mischung von Flüssigkeit
und Dampf mit Wasserstoff in Anwesenheit eines geeigneten Hydroprocessing-Katalysators umgesetzt
wird, so dass ein mindestens teilweise wasserstoffbehandelter Ausfluss
erzeugt wird. Der Katalysator in der Reaktionszone kann in Form
eines Festbettes, eines Wirbelbettes oder in einer Aufschlämmungsflüssigkeit
dispergiert vorliegen. Es kann auch mehr als ein Katalysator in
einer bestimmten Zone als Mischung oder in Form von Schichten (für ein Festbett)
verwendet werden. Ferner können, wenn
Festbetten verwendet werden, mehr als ein Bett des gleichen oder
eines unterschiedlichen Katalysators verwendet werden, so dass dort
mehr als eine Reaktionszone vorhanden ist. Die Betten können räumlich getrennt
sein, mit optionalen Gas- und Flüssigkeitsverteilungseinrichtungen
stromaufwärts von
jedem Bett, oder es kann ein Bett aus zwei oder mehreren getrennten
Katalysatoren verwendet werden, in dem jeder Katalysator in Form
einer Schicht mit geringem oder keinem Abstand zwischen den Schichten
vorliegt. Die Flüssigkeit
wird aufeinanderfolgend von einer Zone zur nächsten geleitet.
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Der
Begriff "Hydrotreating", wie hierin verwendet,
betrifft Verfahren, in denen ein Wasserstoff enthaltendes Behandlungsgas
in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators, der in erster Linie
zur Entfernung von Heteroatomen, wie Schwefel und Stickstoff, zur
Sättigung
von nicht-aromatischen Verbindungen und wahlweise zur Sättigung
von aromatischen Verbindungen aktiv ist, verwendet wird. Geeignete
Hydrotreating-Katalysatoren
für die
Verwendung in einer erfindungsgemäßen Hydrotreating-Ausführungsform
schließen
beliebige konventionelle Hydrotreating-Katalysatoren ein. Beispiele schließen Katalysatoren
ein, die mindestens einen katalytischen Bestandteil eines Gruppe
VIII-Metalls, vorzugsweise Fe, Co und Ni, bevorzugter Co und/oder
Ni und am meisten bevorzugt Co umfassen und mindestens einen katalytischen
Bestandteil eines Gruppe VI-Metalls, vorzugsweise Mo und W, bevorzugter
Mo auf einem Trägermaterial
mit großer Oberfläche wie
beispielsweise Aluminiumoxid. Andere geeignete Hydrotreating-Katalysatoren
schließen zeolithische
Katalysatoren ein sowie Edelmetall-Katalysatoren, wobei das Edelmetall
ausgewählt
ist aus Pd und Pt. Die hier bezeichneten Gruppen sind jene, die
im Periodensystem der Elemente gefunden werden, das urheberrechtlich
1968 durch die Sargent-Welch Scientific Company geschützt wurde. Wie
oben erwähnt,
gehört
es zum Bereich der vorliegenden Erfindung, dass mehr als ein Typ
von Hydrotreating-Katalysatoren in derselben Reaktionsstufe oder
-zone verwendet werden kann. Typische Hydrotreating-Temperaturen
liegen im Bereich von etwa 100°C
bis etwa 400°C
mit Drücken
von 345 bis 20 684 kPa (50 psig bis 3000 psig), vorzugsweise von 345
bis 17 237 kPa (50 psig bis 2500 psig). Falls eine oder mehrere
Reaktionsstufen eine Hydrocrack-Stufe sind, kann der Katalysator
ein beliebiger geeigneter konventioneller Hydrocrack-Katalysator
sein, der bei typischen Hydrocrack-Bedingungen gefahren wird. Typische
Hydrocrack-Katalysatoren sind in der US-A-4 921 595 von UOP beschrieben.
Solche Katalysatoren bestehen typischerweise aus einem hydrierenden
Bestandteil eines Gruppe VIII-Metalls auf einer Zeolith-Crack-Basis.
Hydrocrack-Bedingungen schliessen Temperaturen von etwa 200°C bis 425°C, einen
Druck von 1379 bis 20 684 kPa (200 psig bis 3000 psig) und einen
stündlichen
Flüssigkeitsdurchsatz
von etwa 0,5 bis 10 Volumen/Volumen/h, vorzugsweise von etwa 1 bis
5 Volumen/Volumen/h ein. Nicht einschränkende Beispiele von aromatischen Hydrierungskatalysatoren
schließen
Nickel, Kobalt-Molybdän,
Nickel-Molybdän und Nickel-Wolfram ein.
Edelmetall (z. B. Platin und/oder Palladium) enthaltende Katalysatoren
können
auch verwendet werden. Die aromatische Sättigungszone wird vorzugsweise
bei einer Temperatur von etwa 40°C
bis etwa 400°C,
bevorzugter von etwa 260°C
bis etwa 350°C und
einem Druck von 690 bis 20 684 kPa (100 psig bis 3000 psig), vorzugsweise
von 1379 bis 8274 kPa (200 psig bis 1200 psig) und einem stündlichen
Flüssigkeitsdurchsatz
(LHSV) von etwa 0,3 Volumen/Volumen/h bis etwa 2 Volumen/Volumen/h
betrieben.