-
Gebiet der
Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft humanisierte monoclonale Antikörper (mAbs),
welche an einen menschlichen Gerinnungsfaktor oder Kofaktor binden
und ihre Verwendung als selbstbegrenzende Inhibitoren von Thrombosen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Unter
normalen Umständen
löst eine
Verletzung von Gefäßendothelzellen
die ein Blutgefäß auskleiden,
sei sie nun klein oder groß,
durch eine Abfolge von Ereignissen die allgemein als „Gerinnungskaskade" bezeichnet werden
eine hämostatische
Reaktion aus. Die Kaskade gipfelt in der Umwandlung von löslichem Fibrinogen
in unlösliches
Fibrin, welches zusammen mit Blutplättchen ein lokalisiertes Gerinnsel
oder einen Thrombus bildet, welches/r die Extravasation von Blutbestandteilen
verhindert. Dann kann die Wundheilung gefolgt von der Auflösung des
Gerinnsels und der Wiederherstellung der Unversehrtheit des Blutgefäßes und des
Flusses erfolgen.
-
Die
Ereignisse, welche zwischen der Verletzung und Gerinnselbildung
auftreten, sind sorgsam regulierte und verknüpfte Serien von Reaktionen.
Kurzgesagt zirkulieren eine Menge von Plasmagerinnungsproteinen
als inaktive Proenzymformen und Kofaktoren im Blut. Aktive Enzymkomplexe
werden am Ort einer Verletzung zusammengebaut und werden sequentiell
zu Serinproteasen aktiviert, wobei jede der aufeinanderfolgenden
Serinproteasen die nachfolgende Aktivierung von Proenzym zu Protease
katalysiert. Diese enzymatische Kaskade führt im Ergebnis dazu, dass
jeder Schritt die Wirkung des nachfolgenden Schrittes verstärkt. Für einen Überblick über die
Gerinnungskaskade siehe das erste Kapitel von "Thombosis and Hemorrhage", J. Loscalzo und
A. Schafer, Herausgeber, Blackwell Scientific Publications, Oxford,
England (1994).
-
Während eine
effiziente Gerinnung den Verlust von Blut am Ort einer Verletzung
begrenzt, ist die unangebrachte Bildung von Thromben in Venen und
Arterien eine häufige
Ursache von Invalidität
und Tod. Eine anormale Gerinnungsaktivität kann von Erkrankungen wie
myokaridaler Infarkt, instabile Angina, Vorhofflimmern, Apoplex,
Nierenschäden,
perkutane transluminale coronare Angioplastie, disseminierte intravasale
Koagulation, Sepsis, Lungenembolie und tiefe Venenthrombose herrühren und/oder
zu deren Behandlungen führen.
Die Bildung von Gerinnseln auf fremden Oberflächen von künstlichen Organen, Shunts und
Prothesen wie künstlichen
Herzklappen ist ebenfalls problematisch.
-
Zugelassene
gerinnungshemmende Wirkstoffe, welche zur Zeit bei der Behandlung
dieser Erkrankungen und anderer thrombotischer und embolischer Erkrankungen
verwendet werden, schließen
die sulfatierten Heteropolysaccharide Heparin und niedermolekulares
(LMW) Heparin ein. Diese Wirkstoffe werden parenteral verabreicht
und können
eine schnelle und vollständige
Hemmung der Gerinnung durch Aktivierung des Thrombininhibitors Antithrombin
III und Inaktivierung aller Gerinnungsfaktoren bewirken.
-
Aufgrund
ihrer Wirkstärke
leiden Heparin und LMW-Heparin jedoch an Nachteilen. Eine unkontrollierte Blutung
als Folge der einfachen Belastungen durch Bewegung und begleitender
Kontakte mit physikalischen Objekten oder an Stellen chirurgischer
Eingriffe ist die bedeutendste Komplikation und wird in 1 bis 7
% der Patienten, welche eine Dauerinfusion erhalten, und in 8 bis
14 % der Patienten, welchen intermittierende Bolusdosen verabreicht
werden, beobachtet. Um dieses Risiko zu minimieren, werden kontinuierlich
Proben abgenommen, um die kontinuierliche Überwachung der Gerinnungszeiten
ex vivo zu ermöglichen,
was wesentlich zu den Kosten der Therapie und den Unannehmlichkeiten
für den
Patienten beiträgt.
-
Des
weiteren ist der therapeutische Zielbereich zur Erreichung des gewünschten
Spiegels der Wirksamkeit ohne den Patienten einem Risiko für Blutungen
auszusetzen eng. Der therapeutische Bereich ist annähernd 1
bis zu weniger als 3 μg
Heparin/ml Plasma, was zu Testzeiten von etwa 35 bis etwa 100 Sekunden für die aktivierte
partielle Thromboplastinzeit (aPTT) führt. Das Erhöhen der
Heparinkonzentration auf 3μg/ml überschreitet
den Zielbereich und bei Konzentrationen über 4 μg/ml ist eine Gerinnungsaktivität nicht
nachweisbar. Also muss man große
Vorsicht walten lassen, um die Plasmakonzentrationen des Patienten
im therapeutischen Bereich zu halten.
-
Ein
anderes zugelassenes Antikoagulans mit langsamerer und länger anhaltender
Wirkung ist Warfarin, ein Coumarinderivat. Warfarin wirkt durch
Kompetition mit der Vitamin K-abhängigen posttranslationalen Modifikation
von Prothrombin und anderen Vitamin K-abhängigen Gerinnungsfaktoren.
-
Das
allgemeine Schema der Wirkung von Antikoagulantien, in welchem Blut
bei Konzentrationen ungerinnbar gemacht wird, die nur leicht höher sind
als der therapeutische Bereich, wird sowohl bei Warfarin als auch
bei Heparin und LMW-Heparin
beobachtet. Bessas et al. (Thrombosis Research) 40 (1985): 863-867,
offenbaren Antikörper
aus der Maus gegen Faktor IX. Einige der Antikörper haben eine begrenzte neutralisierende
Aktivität
gegen Faktor IX.
-
Klarerweise
besteht ein Bedarf für
einen gerinnungshemmenden Wirkstoff, welcher wirksam in der Kontrolle
von thrombotischen und embolischen Erkrankungen ist und doch keine
unkontrollierten Blutungen oder die Möglichkeit von solchen bedingt.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Entsprechend
ist die Erfindung ein humanisierter monoclonaler Anti-Gerinnungsfaktor-Antikörper, welcher
eine selbstbegrenzende neutralisierende Aktivität gegen den Gerinnungsfaktor
hat, wobei der monoclonale Antikörper
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SB 249413, SB 249415, SB 249416,
SB 249417, SB 257731 und SB 257732.
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein neutralisierendes Fab-Fragment
oder F(ab')2-Fragment davon, welches durch die Entfernung
der Fc-Region der erfindungsgemäßen monoclonalen
Antikörper
hergestellt wird.
-
Noch
ein anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Antikörper in
der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von mit Thrombose
oder Embolie assoziierten Erkrankungen.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
Die 1 ist
ein Graph von experimentellen Ergebnissen, welcher die Titration
von normalem menschlichen Plasma mit den Anti-Faktor IX-mAbs BC1
und BC2 aus der Maus zeigt.
-
Die 2 ist
ein Graph von experimentellen Ergebnissen, welcher die Titration
von normalem menschlichen Plasma mit den Anti-Faktor IX-mAbs 9E4
(2) F4 und 11G4 (1) B9 aus der Maus zeigt.
-
Die 3 ist
ein Graph von experimentellen Ergebnissen, welcher die Titration
von normalem menschlichen Plasma mit den Anti-Faktor X-mAbs HFXHC
und HFXLC aus der Maus und dem Anti-Faktor X1-mAb HFXI aus der Maus
zeigt.
-
Die 4 ist
ein Histogramm von experimentellen Ergebnissen, welches die Wirkung
von Heparin, Acetylsalicylsäure
und Faktor IX-mAbs aus der Maus auf die aktivierte partielle Thromboplastinzeit
(aPTT) bei 60 Minuten in einem Carotis-Thrombosemodell in Ratten zeigt.
-
Die 5 ist
ein Histogramm von experimentellen Ergebnissen, welches die Wirkung
von Heparin, Acetylsalicylsäure
und Faktor IX-mAbs aus der Maus auf die Prothrombinzeit bei 60 Minuten
in einem Carotis-Thrombosemodell in Ratten zeigt.
-
Die 6 ist
ein Histogramm von experimentellen Ergebnissen, welches die Wirkung
von Heparin, Acetylsalicylsäure
und Faktor IX-mAbs aus der Maus auf den Verschluss des arteriellen
Flusses in den Carotiden in einem Carotis-Thrombosemodell in Ratten zeigt.
-
Die 7 ist
ein Histogramm von experimentellen Ergebnissen, welches die Wirkung
von Heparin, Acetylsalicylsäure
und Faktor IX-mAbs aus der Maus auf das Thrombusgewicht in einem
Carotis-Thrombosemodell in Ratten zeigt.
-
Die 8 ist
ein Histogramm von experimentellen Ergebnissen, welches die Wirkung
von Heparin, dem Faktor IX-mAb BC2 aus der Maus, einem chimären Faktor
IX-mAb und humanisierten Faktor IX-mAbs auf die aPTT bei 60 Minuten
in einem Carotis-Thrombosemodell in Ratten zeigt.
-
Die 9 ist
ein Histogramm von experimentellen Ergebnissen, welches die Wirkung
von Heparin, dem Faktor IX-mAb BC2 aus der Maus, einem chimären Faktor
IX-mAb und einem humanisierten Faktor IX-mAb auf das Thrombusgewicht
in einem Carotis-Thrombosemodell in Ratten zeigt.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt gegen den menschlichen Faktor IX gerichtete
humanisierte monoclonalen Antikörper
SB 249413, SB 249415, SB 249416, SB 249417, SB 257731 und SB 257732
bereit. Besonders bevorzugt ist der monoclonale gegen den menschlichen
Faktor IX gerichtete Antikörper
SB 249417.
-
Diese
Produkte sind in therapeutischen Zusammensetzungen und Arzneimitteln
für thrombotische
und embolische Erkrankungen nützlich,
welche mit myokardialem Infarkt, instabiler Angina, Vorhofflimmern,
Apoplex, Nierenschäden,
Lungenembolie, tiefer Venenthrombose, perkutaner transluminaler
coronarer Angioplastie, disseminierter intravasaler Koagulation,
Sepsis, künstlichen
Organen, Shunts oder Prothesen assoziiert sind.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „selbstbegrenzende neutralisierende
Aktivität" auf die Aktivität eines
Antikörpers,
welcher an den menschlichen Gerinnungsfaktor IX bindet und Thrombose
in einer solchen Art hemmt, dass eine limitierte Modulation der
Gerinnung erzeugt wird. Eine „limitierte
Modulation der Gerinnung" ist
definiert als eine Zunahme der Gerinnungszeit, wie sie durch eine
Verlängerung
der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) gemessen wird,
wobei das Plasma bei einer aPTT, welche einen maximalen Wert erreicht,
obwohl die Konzentrationen des monoclonalen Antikörpers erhöht werden,
gerinnbar bleibt. Diese limitierte Modulation der Gerinnung steht
im Kontrast zu Plasma, welches in Anwesenheit steigender Konzentrationen
von Heparin ungerinnbar gemacht wird und eine unendliche aPTT zeigt.
Bevorzugt ist der maximale aPTT-Wert der erfindungsgemäßen Verfahren
im therapeutischen Bereich von Heparin. Am stärksten bevorzugt ist die maximale
aPTT im Bereich von etwa 35 Sekunden bis zu etwa 100 Sekunden, was
etwa dem 1,5-fachen bis zu etwa dem 3,5-fachen des normalen aPTT-Kontrollwerts
entspricht. In einer Ausführungsform der
Erfindung wird die aPTT ohne eine wesentliche Verlängerung
der Prothrombinzeit (PT) verlängert.
-
Ein „veränderter
Antikörper" bezieht sich auf
ein Protein, welches durch eine veränderte, ein Immunglobulin codierende
Region codiert wird, welches durch Expression in einer ausgewählten Wirtszelle
erhalten werden kann. Solche veränderten
Antikörper
sind konstruierte Antikörper
(zum Beispiel chimäre
oder humanisierte Antikörper)
oder Antikörperfragmente,
welchen die gesamte oder ein Teil einer konstanten Immunglobulinregion
fehlt, zum Beispiel Fv, Fab, Fab' oder
F(ab')2 und ähnliches.
-
Eine „veränderte,
ein Immunglobulin codierende Region" bezieht sich auf eine Nucleinsäuresequenz, welche
einen veränderten
erfindungsgemäßen Antikörper codiert.
Wenn der veränderte
Antikörper
einer mit transplantierten CDRs oder ein humanisierter Antikörper ist,
werden die Sequenzen aus einem nicht-humanen Immunglobulin, welche
die die Komplementarität
bestimmenden Regionen (CDRs) codieren, in einen ersten, humane variable
Gerüstsequenzen
enthaltenden Immunglobulinpartner eingefügt. Gegebenenfalls ist der
erste Immunglobulinpartner operativ mit einem zweiten Immunglobulinpartner
verknüpft.
-
„Erster
Immunglobulinpartner" bezieht
sich auf eine Nucleinsäuresequenz,
welche ein humanes Gerüst
oder eine humane variable Immunglobulinregion codiert, in welcher
die ursprünglichen
(oder natürlich
auftretenden), die CDRs codierenden Regionen durch die die CDRs
codierenden Regionen eines Spenderantikörpers ersetzt werden. Die menschliche
variable Region kann eine schwere Kette eines Immunglobulins, eine leichte
Kette (oder beide Ketten), ein Analog oder funktionelle Fragmente
davon sein. Solche in den variablen Regionen von Antikörpern (Immunglobulinen)
befindlichen CDR-Regionen können
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren bestimmt werden. Zum Beispiel
offenbaren Kabat et al. in "Sequences
of Proteins of Immunological Interest", 4. Ausgabe, U.S. Department of Health
and Human Services, National Institutes of Health (1987) Regeln
zur Lokalisierung von CDRs. Zusätzlich
sind Computerprogramme bekannt, welche zur Identifizierung von CDR-Regionen/Strukturen
nützlich
sind.
-
„Zweiter
Immunglobulinpartner" bezieht
sich auf eine andere Nucleotidsequenz, welche ein Protein oder Peptid
codiert, mit welchem der erste Immunglobulinpartner im Leserahmen
oder mittels einer fakultativen üblichen
Linkersequenz verbunden (das heißt funktionell verbunden) wird.
Bevorzugt ist es ein Immunglobulingen. Der zweite Immunglobulinpartner
kann eine Nucleinsäuresequenz
enthalten, welche die gesamte konstante Region für den selben (das heißt homolog,
wobei der erste und zweite veränderte
Antikörper
aus der gleichen Quelle abgeleitet sind) oder einen zusätzlichen
(das heißt
heterologen) interessierenden Antikörper codiert. Dies kann eine
schwere Kette oder einen leichte Kette eines Immunglobulins (oder
beide Ketten als Teil eines einzelnen Polypeptids) sein. Der zweite
Immunglobulinpartner ist nicht auf eine bestimmte Immunglobulinklasse
oder einen Isotyp begrenzt. Zusätzlich
kann der zweite Immunglobulinpartner einen Teil einer konstanten
Immunglobulinregion, wie dies in einem Fab oder F(ab)2 (das
heißt
ein abgegrenzter Teil einer geeigneten menschlichen konstanten Region
oder Gerüstregion)
gefunden wird, umfassen. Solch ein zweiter Immunglobulinpartner
kann auch eine Sequenz, welche ein integrales Membranprotein codiert,
welches auf der äußeren Oberfläche einer
Wirtszelle, zum Beispiel als Teil einer Phagedisplay-Genbank exponiert
ist oder eine ein Protein zum analytischen oder diagnostischen Nachweis,
zum Beispiel Meerrettichperoxidase β-Galactosidase, etc., codierende
Sequenz und so weiter umfassen.
-
Die
Begriffe Fv, Fc, Fd, Fab, Fab' oder
F(ab')2 werden
mit ihrer Standardbedeutung verwendet. Siehe zum Beispiel Harlow
et al. in "Antibodies
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, (1988).
-
Wie
hier verwendet beschreibt ein „konstruierter
Antikörper" eine Art von verändertem
Antikörper,
das heißt
einen synthetischen Antikörper
voller Länge
(zum Beispiel einen chimären
oder humanisierten Antikörper im
Gegensatz zu einen Antikörperfragment),
in welchem ein Teil der variablen Domänen der leichten und/oder schweren
Ketten eins ausgewählten
Empfängerantikörpers durch
analoge Teile von einem oder mehreren Spenderantikörpern, welche
einen Spezifität
für das
ausgewählte
Epitop haben, ersetzt werden. Zum Beispiel können solche Moleküle durch
eine humanisierte schwere Kette assoziiert mit einer unmodifizierten
leichten Kette (oder chimären
leichten Kette) oder umgekehrt charakterisierte Antikörper einschließen. Konstruierte
Antikörper
können
auch durch die Veränderung
der Nucleinsäuresequenz,
welche die Gerüstregionen
der leichten und/oder schweren variablen Domäne des Empfängerantikörpers codiert, zur Erhaltung
der Bindungsspezifität
des Spenderantikörpers
charakterisiert sein. Diese Antikörper können Austausche von einer oder
mehreren CDRs (bevorzugt allen) des Empfängerantikörpers durch CDRs des hier beschriebenen
Spenderantikörpers
umfassen.
-
Ein „chimärer Antikörper" bezieht sich auf
eine Art eines konstruierten Antikörpers, welcher eine natürlich vorkommende
variable Region (leichte Kette und schwere Ketten) abgeleitet von
einem Spenderantikörper
assoziiert mit von einem Empfängerantikörper abgeleiteten
konstanten Regionen schwerer und leichter Ketten enthält.
-
Ein „humanisierter
Antikörper" bezieht sich auf
eine Art eines konstruierten Antikörpers, dessen CDRs von einem
nicht-menschlichen Spenderimmunglobulin abgeleitet sind und die
verbleibenden von Immunglobulinen abgeleiteten Teile des Moleküls von einem
oder mehreren menschlichen Immunglobulinen abgeleitet sind. Zusätzlich können das
Gerüst
tragende Reste verändert
werden, um die Bindungsaffinität
zu erhalten. Siehe zum Beispiel Queen et al., Proc. Natl Acad Sci
USA, 86 (1989): 10029-10032; Hodgson et al., Bio/Technology 9 (1991):
421.
-
Der
Begriff „Spenderantikörper" bezieht sich auf
einen monoclonalen oder rekombinanten Antikörper, welcher die Nucleinsäuresequenzen
seiner variablen Regionen, CDRs oder anderer funktioneller Fragmente oder
Analoga davon zu einem ersten Immunglobulinpartner beiträgt, um so
die veränderte
für ein
Immunglobulin codierende Region bereitzustellen und einen exprimierten
veränderten
Antikörper
mit der Antigenspezifität
und neutralisierenden Aktivität,
welche für
den Spenderantikörper
charakteristisch ist, zu ergeben. Ein für die Verwendung in dieser
Erfindung geeigneter Spenderantikörper ist ein als BC2 bezeichneter
selbstbegrenzender neutralisierender monoclonaler Antikörper aus
der Maus. Andere geeignete Antikörper
schließen
die als BC1, 9E4 (2) F4, 11G4 (1) B9, HFXLC und HFXI bezeichneten
selbstbegrenzenden neutralisierenden monoclonalen Antikörper aus
der Maus ein.
-
Der
Begriff „Empfängerantikörper" bezieht sich auf
monoclonale oder rekombinante Antikörper, welche zu dem Spenderantikörper, welcher
die gesamten oder einen Teil der die Frameworkregionen der schweren und/oder
leichten Kette und/oder die konstanten Regionen der schweren und/oder
leichten Kette codierenden Nucleinsäuresequenzen zum ersten Immunglobulinpartner
beiträgt,
heterolog sind. Bevorzugt ist ein menschlicher Antikörper der
Empfängerantikörper.
-
„CDRs" sind als Aminosäuresequenzen
der die Komplementarität
definierenden Regionen eines Antikörpers definiert, welche die
hypervariablen Regionen der schweren und leichten Ketten von Immunglobulinen
sind. Siehe zum Beispiel Kabat et al., Sequences of Proteins of
Immunolosical Interest, 4. Ausgabe, U.S. Department of Health and
Human Services, National Institutes of Health (1987). Es gibt drei
CDRs oder CDR-Regionen der schweren Kette und drei der leichten Kette
im variablen Teil eines Immunglobulins. Somit bezieht sich „CDRs" wie hier verwendet
auf alle drei CDRs der schweren Kette oder alle drei CDRs der leichten Kette
oder zusammen auf alle CDRs der schweren und leichten Kette, wenn
dies zweckdienlich ist.
-
CDRs
stellen die Mehrheit der Kontakt-Reste für die Bindung des Antikörpers an
das Antigen oder Epitop bereit. In dieser Erfindung sind interessierende
CDRs von den variablen Sequenzen der schweren und leichten Ketten
eines Spenderantikörpers
abgeleitet und schließen
Analoga der natürlich
vorkommenden CDRs ein, wobei die Analoga die gleiche Antigenbindungsspezifität und/oder
neutralisierende Fähigkeit
wie der Spenderantikörper,
von dem sie abgeleitet wurden, teilen oder beibehalten.
-
Durch „teilen
der Antigenbindungsspezifität
oder neutralisierenden Fähigkeit" ist zum Beispiel
gemeint, dass, obwohl der mAb BC2 durch ein bestimmtes Niveau einer
selbstbegrenzenden neutralisierenden Aktivität charakterisiert ist, ein
durch eine Nucleinsäuresequenz
von BC2 in einer geeigneten strukturellen Umgebung codierte CDR
eine niedrigere oder höhere
Aktivität
haben kann. Es wird erwartet, dass CDRs von BC2 in solchen Umgebungen
trotzdem das gleiche (die gleichen) Epitop(e) wie BC2 erkennen werden.
-
Ein „funktionelles
Fragment" ist ein
Teil einer variablen Sequenz der schweren oder leichten Kette (zum
Beispiel kleine Deletionen am Amino- oder Carboxyterminus der variablen
Region des Immunglobulins), welcher die gleiche Antigenbindungsspezifität und/oder
neutralisierenden Fähigkeit
des Antikörpers,
von welchem das Fragment abgeleitet wurde, behält.
-
Ein „Analog" ist eine Aminosäuresequenz,
welche an wenigstens einer Aminosäure verändert worden ist, wobei die
Veränderung
chemisch oder einen Austausch oder eine verändere Anordnung von wenigen
Aminosäuren
(das heißt,
nicht mehr als 10) sein kann, wobei die Veränderung es der Aminosäuresequenz
erlaubt die biologischen Eigenschaften, zum Beispiel Antigenspezifität und hohe
Affinität,
der unveränderten
Sequenz beizubehalten. Beispielhafte Analoga schließen stille
Mutationen ein, welche durch Ersetzungen erzeugt werden können, um
bestimmte Endonucleaserestriktionsstellen in oder um CDR codierende
Regionen zu erzeugen.
-
Analoga
können
auch als allelische Variationen entstehen. Eine „allelische Variation oder
Veränderung" ist eine Veränderung
in der die erfindungsgemäßen Aminosäure- oder
Peptidsequenzen codierenden Nucleinsäuresequenz. Solche Variationen
oder Veränderungen
können
durch die Degeneriertheit des genetischen Codes begründet sein
oder können
bewusst erzeugt werden, um gewünschte
Eigenschaften bereitzustellen. Diese Variationen oder Veränderung
können
Veränderungen
in jeglicher codierten Aminosäuresequenz
ergeben oder auch nicht.
-
Der
Begriff „Effektorstoffe" bezieht sich auf
nicht-proteinartige Trägermoleküle, an welche
die veränderten
Antikörper
und/oder natürliche
oder synthetische leichte oder schwere Ketten des Spenderantikörpers oder
andere Fragmente des Spenderantikörpers durch übliche Mittel
assoziiert werden können.
Solche nicht-proteinartige
Träger
können übliche,
im Gebiet der Diagnostik verwendete Träger, zum Beispiel Polystyrol-
oder andere Plastikkügelchen,
Polysaccharide, zum Beispiel wie sie im BIAcore-System (Pharmacia)
verwendet werden, oder andere nicht-proteinartige Substanzen, welche im
Gebiet der Medizin nützlich
und für
die Verabreichung an Menschen und Tiere sicher sind, einschließen. Andere
Effektorstoffe können
einen Makrozyklus zur Chelatierung von Schwermetallatomen oder Radioisotopen
einschließen.
Solche Effektorstoffe können
auch zur Erhöhung
der Halbwertszeit der veränderten
Antikörper
nützlich
sein, zum Beispiel Polyethylenglycol.
-
Ein
beispielhafter selbstbegrenzender neutralisierender mAb ist der
mAb BC2, ein Antikörper
aus der Maus, welcher für
die Entwicklung eines chimären
oder humanisierten Moleküls
verwendet werden kann. Der BC2-mAb ist durch eine selbstbegrenzende
hemmende Aktivität
auf die Gerinnungszeit charakterisiert. Wie durch den aPTT-Test
gemessen, zeigt die Wirkung des BC2-mAb auf die Gerinnungszeit einen
Maximalwert von etwa 100 Sekunden. Der BC2-mAb bindet auch Faktor
IXa, hemmt die Umwandlung von Faktor IX zu IXa und hemmt die Aktivität von Faktor
IXa. Divalente Metall-Kofaktoren werden für die Aktivität benötigt, wobei der
mAb eine stärkere
Bevorzugung von Ca2+ gegenüber Mn2+ zeigt. Der beobachtete IC50-Wert
im aPTT-Test ist annähernd
50 nM. Der BC2-mAb zeigt eine Spezies-Kreuzreaktivität mit der
Ratte und ist vom Isotyp IgG2a.
-
Andere
erstrebenswerte Spenderantikörper
sind die mAbs BC1, 9E4 (2) F4 und 11G4 (1) B9 aus der Maus. Diese
mAbs sind durch eine selbstbegrenzende hemmende Aktivität auf die
Gerinnungszeit charakterisiert. Wie durch den aPTT-Test gemessen,
zeigt die Wirkung dieser mAbs auf die Gerinnungszeit einen Maximalwert
von 90 bis 100 Sekunden für
9E4 (2) F4 und etwa 80 Sekunden für 11G4 (1) B9. Der BC1-mAb
bindet auch Faktor IXa, hemmt die Aktivität von Faktor IXa, hemmt aber
nicht die Umwandlung von Faktor IX zu IXa. Ein Metall-Kofaktor wird
für seine
Aktivität
nicht benötigt.
Der beobachtete IC50-Wert für BC1 im
aPTT-Test ist annähernd
35 nM. Der BC1-mAb ist vom Isotyp IgG1.
-
Noch
ein anderer erstrebenswerter Spenderantikörper, welcher durch eine selbstbegrenzende
hemmende Aktivität
auf die Gerinnungszeit charakterisiert ist, ist der mAb HFXLC aus
der Maus. Wie durch den aPTT-Test gemessen, zeigt die Wirkung des
HFXLC-mAb auf die Gerinnungszeit einen Maximalwert von etwa 50 bis
60 Sekunden. Der HFXLC-mAb bindet die leichte Kette von Faktor X
und hemmt die Aktivität
von Faktor X/Xa. Der beobachtete IC50-Wert
im aPTT-Test ist annähernd
20 nM.
-
Noch
ein anderer erstrebenswerter Spenderantikörper, welcher durch eine selbstbegrenzende
hemmende Aktivität
auf die Gerinnungszeit charakterisiert ist, ist der mAb HFXI aus
der Maus. Wie durch den aPTT-Test gemessen, zeigt die Wirkung des
HFXI-mAb auf die Gerinnungszeit einen Maximalwert von etwa 100 Sekunden.
Der HFXLC-mAb bindet Faktor XI und hemmt die Aktivität von Faktor
XI/XIa. Der beobachtete IC50-Wert im aPTT-Test
ist annähernd
30 nM.
-
Während es
nicht beabsichtigt ist, an eine besondere Theorie bezüglich des
Wirkungsmechanismus gebunden zu sein, scheinen diese mAbs die Gerinnung
durch einen nicht-kompetitiven oder allosterischen Mechanismus zu
regulieren, wobei nur eine teilweise Hemmung erreicht wird.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
auch die Verwendung von Fab-Fragmenten von den F(ab')2-Fragmenten
ein, die von den erfindungsgemäßen, gegen
den geeigneten menschlichen Gerinnungsfaktor oder -Kofaktor gerichteten
mAbs abgeleitet sind. Diese Fragmente sind als Stoffe nützlich,
welche eine selbstbegrenzende neutralisierende Aktivität gegen
Gerinnungsfaktor IX haben. Ein Fab-Fragment enthält die gesamte leichte Kette
und den aminoterminalen Teil der schweren Kette. Ein F(ab')2-Fragment
ist das Fragment, das durch zwei Fab-Fragmente gebildet wird, welche durch
Disulfidbindungen gebunden sind. Fab-Fragmente und F(ab')2-Fragmente
können
durch übliche
Mittel, zum Beispiel Spaltung des mAb mit den geeigneten proteolytischen
Enzymen Papain und/oder Pepsin oder durch rekombinante Verfahren
erhalten werden. Die Fab- und F(ab')2-Fragmente der erfindungsgemäßen mAbs
sind selbst als therapeutische, prophylaktische oder diagnostische
Stoffe nützlich.
-
Die
Nucleinsäuresequenzen
der erfindungsgemäßen mAbs
oder Fragmente davon, welche die Peptidsequenzen der variablen leichten
Kette und der schweren Kette codieren, sind auch nützlich zur
mutagenen Einführung
von spezifischen Änderungen
in den die CDRs oder Gerüstregionen
codierenden Nucleinsäuresequenzen
und zum Einbau der sich ergebenden veränderten oder zusammengefügten Nucleinsäuresequenz
in ein Plasmid zur Expression. Zum Beispiel können stumme Austausche in der
Nucleotidsequenz der das Gerüst oder
CDR codierenden Regionen verwendet werden, um Restriktionsenzymstellen
zu erzeugen, welche die Einfügung
von mutagenisierten CDR- und/oder Gerüstregionen erleichtern.
-
Die
Nuclein- und Aminosäuresequenzen
der variablen Region der schweren Kette von BC2 sind in den SEQ
ID NO: 5 und 7 aufgeführt.
Die CDR-Sequenzen aus dieser Region sind in den SEQ ID NO: 8, 9
und 10 aufgeführt.
-
Die
Nuclein- und Aminosäuresequenzen
der variablen Region der leichten Kette von BC2 sind in den SEQ
ID NO: 6 und 11 aufgeführt.
Die CDR-Sequenzen aus dieser Region sind in den SEQ ID NO: 12, 13
und 14 aufgeführt.
-
Unter
Berücksichtigung
der Degeneriertheit des genetischen Codes können verschiedene codierende Sequenzen
erzeugt werden, welche die erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen der variablen
schweren und leichten Kette und CDR-Sequenzen sowie funktionelle
Fragmente und Analoga davon codieren, welche die Antigenspezifität des Spenderantikörpers teilen.
Die isolierten erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenzen
oder Fragmente davon, welche die Peptidsequenzen der variablen Kette
oder CDRs codieren, können
verwendet werden, um andere konstruierte erfindungsgemäße Antikörper zu
erzeugen, wenn sie operativ mit einem zweiten Immunglobulinpartner
kombiniert werden.
-
Es
sollte beachtet werden, dass zusätzlich
zu den Teile von dem/n veränderten,
hier beschriebenen Antikörper
und Antikörpern
codierenden isolierten Nucleinsäuresequenzen,
andere solche Nucleinsäuresequenzen
in der vorliegenden Erfindung umfasst sind, so wie jene, welche
zu den die nativen CDR codierenden Sequenzen komplementär oder zu
den veränderten,
die CDR codierenden Regionen umgebenden humanen Gerüstregionen
komplementär
sind. Nützliche
DNA-Sequenzen schließen jene
Sequenzen ein, welche unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
an die DNA-Sequenzen hybridisieren. Siehe T. Maniatis et al., Molecular
Cloning (A Laboratory Manual), Cold Spring Harbor Laboratory (1982),
Seiten 387-389. Ein Beispiel für eine
solche stringente Hybridisierungsbedingung ist eine Hybridisierung
bei 4xSSC bei 65 °C,
gefolgt von Waschen in 0,1xSSC bei 65 °C über eine Stunde. Alternativ
ist eine beispielhafte stringente Hybridisierungsbedingung 50 %
Formamid, 4xSSC bei 42 °C.
Bevorzugt sind diese hybridisierenden DNA-Sequenzen wenigstens etwa
18 Nucleotide lang, das heißt,
etwa die Größe einer
CDR.
-
Besonders
bevorzugt ist der humanisierte Antikörper SB 249413, worin die schwere
Kette die Aminosäuresequenz
wie sie in SEQ ID NO: 31 aufgeführt
ist besitzt und die leichte Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 44 aufgeführt
ist besitzt. Ebenfalls besonders bevorzugt ist der humanisierte
Antikörper SB
249415, worin die schwere Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 52 aufgeführt
ist besitzt und die leichte Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 57 aufgeführt
ist besitzt. Ebenfalls besonders bevorzugt ist der humanisierte
Antikörper
SB 249416, worin die schwere Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 52 aufgeführt
ist besitzt und die leichte Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 62 aufgeführt
ist besitzt. Ebenfalls besonders bevorzugt ist der humanisierte
Antikörper
SB 249417, worin die schwere Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 52 aufgeführt
ist besitzt und die leichte Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 74 aufgeführt
ist besitzt. Ebenfalls besonders bevorzugt ist der humanisierte
Antikörper
SB 257731, worin die schwere Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 52 aufgeführt
ist besitzt und die leichte Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 78 aufgeführt
ist besitzt. Ebenfalls besonders bevorzugt ist der humanisierte
Antikörper
SB 257732, worin die schwere Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 89 aufgeführt
ist besitzt und die leichte Kette die Aminosäuresequenz wie sie in SEQ ID
NO: 99 aufgeführt
ist besitzt.
-
Es
wird vom Durchschnittsfachmann verstanden werden, dass ein konstruierter
Antikörper
weiter durch Änderungen
in den Aminosäuren
der variablen Domäne
verändert
werden kann, ohne notwendigerweise die Spezifität und hohe Affinität des Spenderantikörpers zu
beeinträchtigen
(das heißt
ein Analog). Es wird erwartet, dass die Aminosäuren der schweren und leichten
Kette in den Gerüsten
der variablen Domäne
oder der CDRs oder beider durch andere Aminosäuren ausgetauscht werden können. Diese
Austausche könnten vom
Spenderantikörper
oder Konsensussequenzen aus einer bestimmten Untergruppe bereitgestellt
werden.
-
Zusätzlich kann
die konstante Region verändert
werden, um ausgewählte
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Moleküle zu verstärken oder
zu verringern. Zum Beispiel Dimerisierung, Bindung an Fc-Rezeptoren
oder die Fähigkeit,
Komplement zu binden und zu aktivieren (siehe zum Beispiel Angal
et al., Mol. Immunol, 30 (1993): 105-108, Xu et al., J. Biol. Chem,
269 (1994): 3469-3474, Winter et al., EP307434-B).
-
Ein
veränderter
Antikörper,
welcher ein chimärer
Antikörper
ist, unterscheidet sich von den vorstehend beschriebenen humanisierten
Antikörpern
durch die Bereitstellung der gesamten nicht-humanen variablen Regionen
der schweren und leichten Ketten des Spenderantikörpers, einschließlich Gerüstregionen,
in Assoziation mit konstanten Regionen humaner Immunglobuline für beide
Ketten. Es wird erwartet, dass chimäre Antikörper, welche im Bezug auf erfindungsgemäße humanisierte
Antikörper
zusätzliche
nicht-humane Sequenzen behalten, eine signifikante Immunantwort
in Menschen auslösen
können.
-
Solche
Antikörper
sind wie nachstehend diskutiert nützlich in der Prävention
und Behandlung von thrombotischen und embolischen Erkrankungen.
-
Ein
einen ausgewählten
Spenderantikörper,
Antiköper
BC2 aus der Maus, produzierendes Hybridom wird üblicherweise cloniert und die
DNA seiner variablen Regionen der schweren und leichten Kette durch
dem Fachmann bekannte Verfahren, zum Beispiel die in Sambrook et
al., "Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
2. Ausgabe (1989), Cold Spring Harbor Laboratory beschriebenen Verfahren,
gewonnen. Die schweren und leichten variablen Regionen von BC2,
welche mindestens die die CDR codierenden Regionen und jene Teile
der Frameworkregionen der leichten und/oder schweren variablen Domänen des
Empfängerantikörpers, welche
nötig sind,
um die Bindungsspezifität
des Spenderantikörpers
beizubehalten, enthalten, genauso wie die verbleibenden von Immunglobulinen
abgeleiteten Teile der von einem humanen Immunglobulin abgeleiteten
Antikörperketten,
werden unter Verwendung von Polynucleotidprimern und Reverser Transkriptase
gewonnen. Die die CDR codierenden Regionen werden unter Verwendung
einer bekannten Datenbank und durch Vergleich mit anderen Antikörpern identifiziert.
-
Ein
Maus/Mensch-chimärer
Antikörper
kann dann hergestellt und auf Bindungsfähigkeit getestet werden. Solch
ein chimärer
Antikörper
enthält
die gesamten VH- und VL-Regionen
des nicht-humanen Spenderantikörpers
in Assoziation mit humanen konstanten Ig-Regionen für beide
Ketten.
-
Homologe
Gerüstregionen
einer variablen Region der schweren Kette von einem humanen Antikörper werden
unter Verwendung computergestützter
Datenbanken, zum Beispiel KABAT®, identifiziert
und ein menschlicher Antikörper,
welcher eine Homologie zu BC2 hat, wird als der Empfängerantikörper ausgewählt. Die
Sequenzen von synthetischen variablen Regionen von schweren Ketten,
welche in dem humanen Antikörperframework
die die CDR codierenden Regionen von BC2 enthalten, werden mit optionalen
Nucleotidaustäuschen
in den Gerüstregionen
zur Einfügung
von Restriktionsstellen entworfen. Diese entworfene Sequenz wird dann
unter Verwendung von langen synthetischen Oligomeren synthetisiert.
Alternativ kann die entworfene Sequenz durch überlappende Oligonucleotide,
welche durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) vervielfältigt werden,
synthetisiert werden und auf Fehler hin korrigiert werden. Eine
geeignete variable Frameworkregion der leichten Kette kann in einer ähnlichen
Weise entworfen werden.
-
Ein
humanisierter Antikörper
kann von dem chimären
Antikörper
abgeleitet werden oder bevorzugt synthetisch durch die geeignete
Einfügung
der die CDR codierenden Regionen des Spenderantikörpers aus den
schweren und leichten Ketten in das ausgewählte Gerüst der leichten und schweren
Kette hergestellt werden. Alternativ kann ein erfindungsgemäßer humanisierter
Antikörper
unter Verwendung von Standardmutagenesetechniken hergestellt werden.
So enthält
der sich ergebende humanisierte Antikörper humane Gerüstregionen
und die CDR codierende Regionen des Spenderantikörpers. Es kann nachfolgende
Veränderungen der
Gerüstreste
geben. Der sich ergebende humanisierte Antikörper kann in rekombinanten
Wirtszellen, zum Beispiel COS, CHO oder Myelomzellen, exprimiert
werden. Andere humanisierte Antikörper können unter Anwendung dieser
Technik auf andere geeignete, für
Faktor IX spezifische oder andere für Gerinnungsfaktoren spezifische,
selbstbegrenzende neutralisierende, hochaffine, nicht-humane Antikörper hergestellt
werden.
-
Ein üblicher
Expressionsvektor oder rekombinantes Plasmid wird durch Einsetzung
dieser für
den veränderten
Antikörper
codierenden Sequenzen in operativer Assoziation mit üblichen
regulatorischen Kontrollsequenzen, welche zur Kontrolle der Replikation
und Expression in und/oder Sekretion aus einer Wirtszelle fähig sind,
hergestellt. Regulatorische Sequenzen schließen Promotorsequenzen, zum
Beispiel CMV-Promotor, und Signalsequenzen, welche von anderen bekannten
Antikörpern
abgeleitet sein können,
ein. Ähnlich kann
ein zweiter Expressionsvektor hergestellt werden, welcher eine DNA-Sequenz
besitzt, welche eine komplementäre
leichte oder schwere Kette eines Antikörpers codiert. Bevorzugt ist
dieser zweite Expressionsvektor, ausgenommen im Hinblick auf die
codierenden Sequenzen und die selektionierbaren Marker, identisch
zu dem ersten, um soweit wie möglich
sicherzustellen, dass jede Polypeptidkette funktionell exprimiert
wird. Alternativ können
die codierenden Sequenzen der schweren und leichten Kette des veränderten
Antikörpers
auf einem einzelnen Vektor vorliegen.
-
Eine
ausgewählte
Wirtszelle wird durch übliche
Techniken mit sowohl den ersten als auch den zweiten Vektoren kotransfiziert
(oder einfach mit einem einzelnen Vektor transfiziert), um die erfindungsgemäße transfizierte
Wirtszelle zu erzeugen, umfassend sowohl die rekombinanten oder
synthetischen leichten als auch schweren Ketten. Die transfizierte
Zelle wird dann durch übliche
Techniken gezüchtet,
um den konstruierten erfindungsgemäßen Antikörper herzustellen. Der humanisierte
Antikörper,
welcher die Assoziation von sowohl der rekombinanten schweren Kette
als auch/oder der leichten Kette einschließt wird aus der Kultur durch
einen geeigneten Test wie ELISA oder RIA durchmustert. Ähnliche übliche Verfahren
können
verwendet werden, um andere veränderte
erfindungsgemäße Antikörper und
Moleküle
zu erzeugen.
-
Geeignete
Vektoren für
die Clonierungs- und Subclonierungsschritte, welche in den Verfahren
und der Erzeugung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden, können
durch den Fachmann ausgewählt
werden. Zum Beispiel kann die pUC-Serie von Clonierungsvektoren,
wie pUC19, welcher kommerziell von Lieferanten wie Amersham oder
Pharmacia erhältlich
ist, verwendet werden. Zusätzlich
kann jeder Vektor, welcher leicht zur Replikation fähig ist,
eine Fülle
von Clonierungsstellen und selektierbare Gene (zum Beispiel Antibiotikaresistenzen)
besitzt und einfach gehandhabt werden kann, zum Clonieren verwendet
werden. Somit ist die Auswahl des Clonierungsvektors kein begrenzender
Faktor in dieser Erfindung.
-
Ähnlich können die
für die
Expression der konstruierten Antikörper gemäß dieser Erfindung verwendeten
Vektoren durch einen Fachmann aus jedem üblichen Vektor ausgewählt werden.
Die Vektoren enthalten ebenfalls ausgewählte regulatorische Sequenzen
(wie CMV-Promotoren), welche die Replikation und Expression von
heterologen DNA-Sequenzen in ausgewählten Wirtszellen steuern.
Diese Vektoren enthalten die vorstehend beschriebenen DNA-Sequenzen,
welche den konstruierten Antikörper
oder die die veränderten
Immunglobuline codierenden Regionen codieren. Zudem können die
Vektoren die durch die Einfügung
von wünschenswerten
Restriktionsstellen für
die einfache Handhabung veränderten
ausgewählten
Immunglobulinsequenzen enthalten.
-
Die
Expressionsvektoren können
auch durch für
die Vermehrung der Expression der heterologen DNA-Sequenzen geeignete
Gene, zum Beispiel das Säuger-Dihydrofolatreduktase-Gen
(DHFR), charakterisiert sein. Andere bevorzugte Vektorsequenzen
schließen
eine Poly A-Signalsequenz, wie aus dem Rinder-Wachstumshormon (BGH) und die Betaglobinpromotorsequenz
(betaglopro) ein. Die hier nützlichen
Expressionsvektoren können
durch dem Fachmann wohl bekannte Techniken synthetisiert werden.
-
Die
Komponenten solcher Vektoren, zum Beispiel Replikons, Selektionsgene,
Enhancer, Promotoren, Signalsequenzen und ähnliches können von kommerziellen oder
natürlichen
Quellen erhalten werden oder durch bekannte Verfahren synthetisiert
werden, um für
die Steuerung der Expression und/oder Sekretion des Produktes der
rekombinanten DNA in einem ausgewählten Wirt verwendet zu werden.
Andere geeignete Expressionsvektoren, von welchen eine Vielzahl
von Typen für
die Expression in Säugern,
Bakterien, Insekten, Hefe und Pilzen im Fachgebiet bekannt ist,
können
auch zu diesem Zweck ausgewählt
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine mit einem die codierenden
Sequenzen der konstruierten Antikörper oder der daraus veränderten
Immunglobulinmoleküle
enthaltenden rekombinanten Plasmid transfizierte Zelllinie. Wirtszellen
für die
Clonierung und andere Handhabungen dieser Clonierungsvektoren sind ebenfalls üblich. Es
werden jedoch am stärksten
bevorzugt Zellen verschiedener Stämme von E. coli für die Replikation
der Clonierungsvektoren und andere Schritte in der Erzeugung von
veränderten
erfindungsgemäßen Antikörpern verwendet.
-
Geeignete
Wirtszellen oder Zelllinien für
die Expression des erfindungsgemäßen konstruierten
Antikörpers
oder veränderten
Antikörpers
sind bevorzugt Säugerzellen
wie CHO, COS, eine Fibroblastenzelle (zum Beispiel 3T3) und myeloide
Zellen, und stärker
bevorzugt eine CHO- oder eine myeloide Zelle. Menschliche Zellen
können
verwendet werden, was so die Modifizierung des Moleküls mit menschlichen
Glycosylierungsmustern ermöglicht.
Alternativ können
andere eukaryontische Zelllinien verwendet werden. Die Auswahl von
geeigneten Säugerwirtszellen
und Verfahren für
die Transformation, Züchtung,
Amplifikation, Durchmusterung und Produktherstellung und Reinigung
sind im Fachgebiet bekannt. Siehe zum Beispiel Sambrook et al.,
vorstehend.
-
Bakterielle
Zellen können
sich als für
die Expression der rekombinanten erfindungsgemäßen Fabs geeignete Wirtszellen
nützlich
erweisen (siehe zum Beispiel Plückthun,
A., Immunol. Rev., 130 (1992): 151-188). Aufgrund der Tendenz von
in bakteriellen Zellen exprimierten Proteinen sich in einer ungefalteten
oder nicht richtig gefalteten oder in einer nicht glycosylierten
Form zu befinden, würde
jedoch jedes in bakteriellen Zellen hergestellte Fab auf die Beibehaltung
der Antigenbindungsfähigkeit
hin durchmustert werden müssen.
Wenn das durch die bakterielle Zelle exprimierte Molekül in einer
korrekt gefalteten Form hergestellt würde, wäre diese bakterielle Zelle
ein erstrebenswerter Wirt. Zum Beispiel sind verschiedene für die Expression
verwendete Stämme
von E. coli als Wirtszellen im Gebiet der Biotechnologie wohl bekannt.
Verschiede Stämme
von B. subtilis, Streptomyces, andere Bacillen und ähnliches
können
auch verwendet werden.
-
Wo
gewünscht,
sind im Fachgebiet bekannte Stämme
von Hefezellen auch als Wirtszellen verfügbar, genauso wie Insektenzellen,
zum Beispiel Drosophila und Lepidoptera und virale Expressionssysteme.
Siehe zum Beispiel Miller et al., Genetic Engineering, 8 (1986):
277-298, Plenum Press und darin zitierte Quellen.
-
Die
allgemeinen Verfahren, durch welche erfindungsgemäße Vektoren
erzeugt werden können,
die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Wirtszellen benötigten Transfektionsverfahren
und die zur Herstellung des erfindungsgemäßen veränderten Antikörpers aus
einer solchen Wirtszelle notwendigen Züchtungsverfahren sind alles übliche Techniken.
Genauso können
die einmal hergestellten veränderten
erfindungsgemäßen Antikörper aus
den Inhalten der Zellkultur gemäß Standardverfahren
des Fachgebiets, einschließlich
Ammoniumsulfatfällung,
Affinitätssäulen, Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und ähnliches
gereinigt werden. Solche Techniken liegen in den Fähigkeiten
der Fachleute und begrenzen diese Erfindung nicht.
-
Noch
ein anderes Verfahren der Expression der humanisierten Antikörpern kann
die Expression in einem transgenen Tier, wie dies in U. S. Patent
No. 4,873,316 beschrieben ist nutzen. Dies bezieht sich auf ein Expressionssystem,
welches den Caseinpromotor des Tieres nutzt, welcher, wenn er in
ein Tier eingeführt wird,
es erlaubt, dass das weibliche Tier das gewünschte rekombinante Protein
in seiner Milch herstellt.
-
Nach
der Expression durch das gewünschte
Verfahren wird der konstruierte Antikörper durch die Verwendung eines
geeigneten Tests auf in vitro-Aktivität untersucht. Zur Zeit werden übliche ELISA-Test-Formate verwendet,
um die qualitative und quantitative Bindung des konstruierten Antikörpers an
Faktor IX zu bestimmen. Zusätzlich
können
auch andere in vitro-Tests verwendet werden, um die neutralisierende
Wirksamkeit vor nachfolgenden klinischen Studien im Menschen zu
bestätigen,
welche durchgeführt
werden, um die Persistenz des konstruierten Antikörpers im
Körper
trotz der üblichen
Clearancemechanismen zu überprüfen.
-
Geringfügige Veränderungen
der Gerüste
der variablen Regionen können
eingesetzt werden, um ohne nennenswert gesteigerte Immunogenität für den Empfänger große Zunahmen
in der Antigenbindung zu bewirken. Solche konstruierten Antikörper können einen
Menschen wirksam gegen durch Gerinnungsfaktoren vermittelte Erkrankungen
behandeln. Solche Antikörper
können
auch für
die Diagnose solcher Erkrankungen nützlich sein.
-
Alternativ
kann Acetylsalicylsäure
in Kombination mit dem erfindungsgemäßen monoclonalen Anti-Gerinnungsfaktor-Antikörper verabreicht
werden. In einigen Fällen
senkt die Kombinationstherapie die therapeutisch wirksame Dosis
des monoclonalen Anti-Gerinnungsfaktor-Antikörpers.
-
Die
durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Moleküle hervorgerufene therapeutische
Reaktion wird durch die Bindung an den entsprechenden Gerinnungsfaktor
und die folgende selbstbegrenzende Hemmung der Gerinnungskaskade
erzeugt. So sind die erfindungsgemäßen Moleküle, wenn sie in zur therapeutischen
Verwendung geeigneten Präparationen
und Formulierungen vorliegen, im höchsten Maße erstrebenswert für Personen,
welche für
eine mit myokardialem Infarkt, instabiler Angina, Vorhofflimmern,
Apoplex, Nierenschäden,
Lungenembolie, tiefer Venenthrombose und künstlichen Organen und prothetischen
Implantaten assoziierte aber nicht auf diese beschränkte abnorme
Gerinnungsaktivität
empfänglich
sind oder diese erleben.
-
Die
erfindungsgemäßen veränderten
Antikörper,
Antikörper
und Fragmente davon können
auch in Verbindung mit anderen Antikörpern, insbesondere mit anderen
Markern (Epitopen), welche für
die Erkrankung verantwortlich sind, gegen welche der erfindungsgemäße Antikörper gerichtet
ist, reaktiven humanen mAbs, verwendet werden.
-
Von
den erfindungsgemäßen therapeutischen
Wirkstoffen wird angenommen, dass sie für die Behandlung von abnormen
Zuständen
der Gerinnung für
etwa 1 Tag bis zu etwa 3 Wochen oder wie benötigt wünschenswert sind. Dies stellt
einen beachtenswerten Fortschritt gegenüber den derzeit verwendeten
Antikoagulantien Heparin und Warfarin dar. Die Dosis und Dauer der
Behandlung bezieht sich auf das relative Überdauern der erfindungsgemäßen Moleküle im menschlichen
Kreislauf und kann durch den Fachmann abhängig von der behandelten Erkrankung
und der allgemeinen Gesundheit des Patienten angepasst werden.
-
Der
Verabreichungsweg des erfindungsgemäßen Wirkstoffs kann jegliche
geeignete Route sein, welche den Wirkstoff an den Wirt abgibt. Die
erfindungsgemäßen veränderten
Antikörper,
Antikörper,
konstruierten Antikörper
und Fragmente davon und Arzneimittel sind besonders nützlich für die parenterale
Verabreichung, das heißt
subkutan, intramuskulär,
intravenös
oder intranasal.
-
Erfindungsgemäße therapeutische
Wirkstoffe können
als Arzneimittel hergestellt werden, welche eine wirksame Menge
des konstruierten (humanisierten) erfindungsgemäßen Antikörpers als aktivem Bestandteil in
einem pharmazeutisch akzeptablen Träger enthalten. Alternativ könnten die
erfindungsgemäßen Arzneimittel
auch Acetylsalicylsäure
enthalten. Im erfindungsgemäßen prophylaktischen
Wirkstoff ist eine wässrige
Suspension oder Lösung,
welche den konstruierten Antikörper
enthält,
bevorzugt in einer für
die Injektion bereiten Form auf einem physiologischen pH-Wert gepuffert.
Die Arzneimittel für
die parenterale Verabreichung werden üblicherweise eine Lösung des
erfindungsgemäßen konstruierten
Antikörpers
oder eine Mischung davon aufgelöst
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger, bevorzugt einem wässrigen
Träger,
umfassen. Eine Vielfalt von wässrigen
Trägern,
zum Beispiel 0,4%ige Kochsalzlösung,
0,3%iges Glycin und ähnliches,
kann verwendet werden. Diese Lösungen
sind steril und im allgemeinen frei von korpuskulären Stoffen.
Diese Lösungen
können
durch übliche,
wohl bekannte Sterilisierungstechniken (zum Beispiel: Filtration)
sterilisiert werden. Die Arzneimittel können pharmazeutisch akzeptable
Hilfssubstanzen wie pH-anpassende oder puffernde Stoffe und so weiter
enthalten, wie diese benötigt
werden, um sich physiologischen Bedingungen anzunähern. Die Konzentration
des erfindungsgemäßen Antikörpers in
solch einer pharmazeutischen Formulierung kann weit variieren, das
heißt,
gewichtsmäßig von
weniger als etwa 0,5 %, üblicherweise
bei oder mindestens etwa 1 % bis zu soviel wie 15 oder 20 % und
wird hauptsächlich
basierend auf Flüssigkeitsvolumina,
Viskositäten
und so weiter, entsprechend der besonderen ausgewählten Verabreichungsweise
ausgewählt.
-
So
kann ein erfindungsgemäßes Arzneimittel
für die
intramuskuläre
Injektion hergestellt werden, um 1 ml steriles, gepuffertes Wasser
und zwischen etwa 1 ng bis zu etwa 100 mg, zum Beispiel 50 ng bis
zu etwa 30 mg oder mehr, bevorzugt etwa 5 mg bis zu etwa 25 mg eines
konstruierten erfindungsgemäßen Antikörpers zu
enthalten. Ähnlich
kann ein erfindungsgemäßes Arzneimittel
für die
intravenöse
Infusion hergestellt werden, um 250 ml sterile Ringerlösung und
etwa 1 mg bis zu etwa 30 mg und bevorzugt 5 mg bis zu etwa 25 mg
eines konstruierten erfindungsgemäßen Antikörpers zu enthalten. Gegenwärtige Verfahren
für die
Herstellung parenteral verabreichbarer Zusammensetzungen sind wohl
bekannt oder werden für
den Fachmann offensichtlich sein und sind detaillierter in zum Beispiel "Remington's Pharmaceutical
Science", 15. Ausgabe,
Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, beschrieben.
-
Es
ist bevorzugt, dass der erfindungsgemäße therapeutische Wirkstoff,
wenn er in einer pharmazeutischen Präparation vorliegt, in Einzeldosisformen
vorliegt. Die geeignete therapeutisch wirksame Dosis kann leicht
durch den Fachmann bestimmt werden. Um eine thrombotische oder embolische
Störung
in einem Menschen oder anderem Tier wirksam zu behandeln, sollte
eine Dosis von annähernd
0,1 mg bis zu annähernd
20 mg pro kg Körpergewicht
eines erfindungsgemäßen Proteins
oder Antikörpers
parenteral, bevorzugt i.v. oder i.m., verabreicht werden. Solch
eine Dosis kann, wenn nötig,
in während
der thrombotischen Reaktion von einem Arzt als geeignet ausgewählten geeigneten
Zeitabständen
wiederholt werden.
-
Die
Antikörper,
veränderten
Antikörper
oder Fragmente davon, welche hier beschrieben werden, können für die Lagerung
lyophilisiert und in einem geeigneten Träger vor der Verwendung rekonstituiert
werden. Von dieser Technik wurde gezeigt, dass sie mit üblichen
Immunglobulinen wirksam ist und im Fachgebiet bekannte Techniken
der Lyophilisierung und Rekonstitution können angewandt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Bezug auf die folgenden spezifischen,
nicht begrenzenden Beispiele beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Herstellung und Durchmusterung
von monoclonalen Anti-Faktor IX-Antikörpern
-
Weiblichen
Balb/C-Mäusen
wurde wie in Jenny, R. et al., Prep.Biochem. 16 (1986): 227-45 beschrieben
gereinigter menschlicher Faktor IX injiziert. Typischerweise erhielt
jede Maus eine anfängliche
Injektion von 100 cg in 0,15 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung aufgelösten und
mit 0,15 ml kompletten Freundschen Adjuvans gemischten Proteins.
Boosterimmunisierungen von 50 μg
Protein in 0,15 ml PBS mit 0,15 ml inkomplettem Freundschen Adjuvans
wurden annähernd
alle 2 Wochen über
eine Periode von 2-3 Monaten gegeben. Nach dem letzten Boost erhielt
die Maus drei Tage vor den Milz/Myelom-Zellfusionen 50 μg von Faktor
IX in PBS. Milzzellen wurden von einer immunisierten Maus isoliert
und mit NS-1-Myelomzellen (Köhler,
G. et al., Eur. J. Immunol. 6 (1976), 292-295) unter Verwendung
von Polyethylenglycol wie durch Oi, V.T. et al. in "Selected Methods
in Cellular Immunology," Mishell,
B.B. und Shigii, S.M., Herausgeber, Freeman Press, San Francisco
beschrieben, fusioniert. Nach der Fusion wurden die Zellen in RPMI
1640-Medium, welches 10 % fötales
Kälberserum
enthielt, resuspendiert und Teilproben wurden in jede 0,5 ml durch
Zellen einer Peritoneallavage konditionierten Mediums enthaltende
Vertiefung von vier Platten mit 24 Vertiefungen gesetzt. An dem nachfolgenden
Tag erhielt jede Vertiefung 1,0 ml von 2 × 10–4 M
Hypoxanthin, 8 × 10–7 M
Aminopterin und 3,2 × 10–5 M
Thymidin in RPMI 1640-Medium, welches 10 % fötales Kälberserum enthielt. Die Zellen
wurden alle 3-4 Tage durch Entfernung des halben Mediums und seiner
Ersetzung durch frisches Medium, welches 1 × 10–4 M
Hypoxanthin und 1,6 × 10–5 M
Thymidin enthielt, gefüttert.
-
Annähernd 2
Wochen später
wurde 1 ml Hybridommedium aus jeder Vertiefung entnommen und auf Anti-Faktor
IX-Antikörper
unter Verwendung eines ELISA-Tests wie durch Jenny R.J. et al. in
Meth. Enzymol. 222 (1993): 400-416, beschrieben getestet. Kurz gesagt
wurde Faktor IX in Plastikvertiefungen von Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen immobilisiert. Hybridomüberstände oder Verdünnungen
von aufgereinigtem Antikörper
wurden dann in den Vertiefungen inkubiert. Die Vertiefungen wurden
gewaschen und die Anwesenheit von Antikörper-Antigenkomplexen wurde mit einem an
Meerrettichperoxidase konjugierten Ziege-Anti-Maus-Immunglobulin-Zweitantikörper und
dem chromogenen Substrat o-Dianisidin
nachgewiesen.
-
Anti-Faktor
IX-Antikörper
enthaltende Vertiefungen wurden durch Grenzverdünnung subcloniert und in Platten
mit 96 Vertiefungen gezüchtet. Überstand
von den clonierten Hybridomzellkulturen wurde durch den vorstehend
beschriebenen ELISA-Test auf Antikörper gegen Faktor IX durchmustert
und Zellen von positiven Hybridomen wurden vermehrt, eingefroren,
in flüssigem
Stickstoff gelagert und dann als Aszitestumor in Mäusen gezüchtet.
-
Beispiel 2
-
Selbstbegrenzende Wirkung
von Anti-Gerinnungsfaktor-Antikörpern
in der Gerinnung
-
Die
Wirkung von zunehmenden Konzentrationen von Anti-Gerinnungsfaktor-Antikörpern auf
die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) von menschlichem
Plasma wurde in einem Fibrometer (Becton-Dickinson Microbiology
Systems, Cockeysville, Maryland) unter Verwendung des Baxter-Referenzverfahrens LIB0293-J, Überarbeitung
3/93 (Baxter Scientific, Edison, New Jersey) bestimmt.
-
Vor
dem Beginn des Experiments wurden 2 bis 3 ml 0,02 M CaCl2 in einem 5 ml-Röhrchen in die Heizkammer des
Fibrometers platziert. Menschliche Plasmaproben wurden entweder
frisch entnommen und auf Eis gehalten oder aus Hämostase-Referenzplasma nach
Empfehlung des Herstellers rekonstituiert (American Diagnostics,
Greenwich, Connecticut).
-
Unfraktioniertes
Heparin aus Schweinedarmmucosa (Sigma Chemical, St. Louis, Missouri),
niedermolekulares Heparin aus Schweinedarmmucosa (Lovenox®,
Enoxaparin-Natrium, Rhone-Poulenc Rorer Pharmaceuticals, Collegeville,
Pennsylvania) oder mAb-Antikoagulantien wurden als annähernd 50 μM Stammlösungen hergestellt
und in Serie direkt in das Test-Plasma verdünnt. Eine Plasma ohne Antikoagulans
enthaltende Leerwertprobe wurde als Bezug eingeschlossen.
-
Zwei
FibroTube®-Fibrometerbecher
wurden jeweils mit 100 μl
Testplasma oder 100 μl
Testplasma mit Antikoagulans und 125 μl Actin-aktivierten Cephalostatinreagens
(Actin-Reagens, aus Cephalin aus Kaninchenhirn in Ellagsäure, erhältlich von
Baxter Scientific) gefüllt
und bei 37 °C
in die Vertiefungen des Fibrometers platziert.
-
Nach
einer Minute wurden 100 μl
Actin-Reagens in einen Plasma enthaltenden Becher übertragen
und der Inhalt mehrere Male mit einer Pipette gemischt. Nach einer
Inkubationszeit über
3 Minuten wurden 100 μl bei
37 °C vorgewärmten CaCl2 dem Gemisch aus Plasma und Actin-Reagens
unter Verwendung eines automatischen Pipetten/Zeitnehmer-Auslösers (Becton-Dickinson) hinzugefügt. Die
Gerinnungszeiten wurden notiert und die Ergebnisse werden in 1 als
Gerinnungszeiten als Funktion der Endkonzentrationen von Antikoagulans
im gesamten Testvolumen von 300 μl
gezeigt. Die nominale Konzentration von Faktor IX in dem Test ist
30-40 nM.
-
Die
in 1 gezeigten Ergebnisse zeigen die Wirkung von
zunehmenden Konzentrationen der Anti-Faktor IX-mAbs BC1 und BC2
aus der Maus auf aPTT-Gerinnungszeiten.
Beide mAbs hemmen die Gerinnung durch Verlängerung der aPTT und beide
mAbs erreichen am Ende eine Sättigungswirkung
auf die aPTT. Die IC50-Werte sind bei jeweils
~35 nM und ~50 nM für
BC1 und BC2 ähnlich,
aber der Unterschied in der Maximalreaktion auf die beiden Antikörper ist
deutlich. Sättigende
Konzentrationen von BC1 erhöhen
die aPTT um etwa 50 % auf 40 Sek. Andererseits steigert BC2 die
aPTT um das 3,5-fache auf etwa 90 Sek. Der in der gerinnungshemmenden
Therapie mit Heparin verwendete therapeutische Zielbereich ist hervorgehoben.
Die Ergebnisse zeigen an, dass die zwei mAbs den therapeutischen
Bereich der aPTT von Heparin umschließen.
-
Die
Eigenschaften der mAbs BC1 und BC2 sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Jeder der BC-mAbs erkennt sowohl das Zymogen Faktor IX als auch
die aktive Protease Faktor IXa, aber nur BC2 ist fähig, sowohl die
Zymogenaktivierung als auch die Proteaseaktivität zu blockieren. Von BC1 und
BC2 wurde herausgefunden, dass sie mit dem Faktor IX aus dem Cynomologous-Affen
kreuzreagieren. Zusätzlich
kreuzreagierte BC2 auch mit dem Faktor IX aus der Ratte.
-
Tabelle
I. Zusammenfassung der in vitro-Eigenschaften von Anti-Faktor IX-mAbs
-
Die
in 2 gezeigten Ergebnisse zeigen die Wirkung von
zunehmenden Konzentrationen der Anti-Faktor IX-mAbs 9E4 (2) F4 und
11G4 (1) B9 auf die aPTT- Gerinnungszeiten.
Das Plasma für
den Test wurde auf die Hälfte
der normalen Konzentration verdünnt,
was eine anfängliche
aPTT von 45 Sekunden ergab. Beide mAbs hemmen die Gerinnung durch
Verlängerung
der aPTT und beide mAbs erreichen am Ende eine Sättigungswirkung auf die aPTT.
Sättigende
Konzentrationen von 9E4 (2) F4 und 11G4 (1) B9 erhöhen die
aPTT auf ~90 bis 100 Sekunden für
9E4 (2) F4 und auf ~80 Sekunden für 11G4 (1) B9. Die Ergebnisse
zeigen an, dass die zwei mAbs am oberen Ende des therapeutischen
Bereiches von Heparin für
die aPTT sind.
-
Die
in 3 gezeigten Ergebnisse zeigen die Wirkung von
steigenden Konzentrationen der Anti-Faktor X-mAbs HFXLC (gegen das
Epitop der leichten Kette), HFXHC (gegen das Epitop der schweren
Kette) und des Anti-Faktor XI-mAb HFXI auf aPTT-Gerinnungszeiten.
Diese mAbs wurden von Enzyme Research Laboratories (South Bend,
IN) erhalten. Die mAbs HFXLC und HFXI hemmen die Gerinnung durch
Verlängerung der
aPTT und beide mAbs erreichen am Ende eine sättigende Wirkung auf die aPTT.
Der IC50-Wert für HFXLC ist ~40 nM; sättigende
Konzentrationen erhöhen
die aPTT auf ~60 Sekunden. Der IC50-Wert
für HFXI
ist ~20 nM; sättigende
Konzentrationen erhöhen
die aPTT auf 100 Sekunden. Die Ergebnisse zeigen an, dass HFXLC im
therapeutischen Bereich für
die aPTT von Heparin ist, während
HFXI in das obere Ende des therapeutischen Bereichs von Heparin
fällt.
Der mAb HFXHC hatte keine Wirkung auf aPTT-Gerinnungszeiten.
-
Eine
selbstbegrenzende Verlängerung
der aPTT wurde auch mit Antikörpern
gegen Faktor VIII, dem Kofaktor von Faktor IXa, beobachtet. Zum
Beispiel erhöhte
der von Affinity Biologicals Inc. gekaufte gegen den menschlichen
Faktor VIII gerichtete Antikärper
SAFBC-IG die aPTT auf ein Maximum von etwa 65 Sek. Eine halbmaximale
Verlängerung
der aPTT wurde mit etwa 100 nM Antikörper erreicht.
-
Beispiel 3
-
Wirksamkeit von Faktor
IX-mAbs aus der Maus im Thrombusmodell in Ratten
-
Um
die Wirksamkeit von Anti-Faktor IX-Antikörpern bei der Vorbeugung der
arteriellen Thrombose zu bestimmen, wurde das von Schumacher et
al. in J. Cardio. Pharm. 22 (1993): 526-533 beschriebene Carotisarterien-Thrombosemodell
in Ratten angepasst. Dieses Modell besteht in einer segmentalen
Verletzung des Carotisendothels durch Sauerstoffradikale, welche
durch Aufbringung einer FeCl3-Lösung auf die Oberfläche der
Carotisarterie erzeugt wurden.
-
Kurz
gesagt wurden Ratten mit Pentobarbital-Natrium betäubt, die
Jugularvene für
intravenöse
Injektionen mit einer Kanüle
versehen und die linke Femoralarterie zur Überwachung des Blutdrucks und
der Herzfrequenz mit einer Kanüle
versehen. Die Carotisarterie wurde durch aseptische Techniken durch
einen chirurgischen Einschnitt im Hals isoliert und mit einer magnetischen
Flusssonde zur Messung des Blutflusses ausgestattet. Nach einer
Periode der Stabilisierung wurden Grundlinienwerte für die folgenden
Variablen etabliert: Blutfluss der Carotis, arterieller Druck, Herzfrequenz,
aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) und Prothrombinzeit
(PT). Danach wurde ein vorab abgemessenes, mit 50 % FeCl3-Lösung getränktes Whatman-Filterpapier über 15 Minuten
auf der Carotisarterie platziert, um die darunter liegenden Endothelzellen
vollständig zu
verletzen. Nach Entfernung des mit FeCl3 getränkten Papiers
wurde das Experiment bis zum Abschluss über 60 Minuten verfolgt. Am
Ende des Experiments wurde der Thrombus der Carotis aus der Carotisarterie entnommen
und gewogen.
-
Alle
Wirkstoffe wurden 15 Minuten vor dem Beginn der Verletzung der Carotis
verabreicht. Die folgenden Behandlungen wurden untersucht und mit
dem Faktor IX-mAb
BC2 verglichen.
-
- 1. Heparin: jeweils 15, 30, 60 oder 120 U/kg
Bolus, jeweils gefolgt durch Infusion von 0,5, 1, 2 bzw. 4 U/kg/min über 60 Minuten.
- 2. Acetylsalicylsäure
(ASA, Aspirin): 5 mg/kg Bolus
- 3. Anti-Faktor IX-mAb BC2: jeweils 1, 3 oder 6 mg/kg Bolus,
jeweils gefolgt durch Infusion von 0,3, 1 bzw. 2 μg/kg/Min über 60 Minuten
- 4. Heparin: 30 U/kg Bolus + 1 U/kg/Min. + ASA mit 5 mg/kg
- 5. Anti-Faktor IX-mAb BC2: 1 mg/kg + 0,3 μg/kg/Min. + ASA mit 5 mg/kg
-
Die 4 und 5 zeigen
die vergleichende Pharmakologie der antikoagulierenden/thrombotischen Schemata
durch Aufzeigen der Wirkung von Heparin, ASA und Faktor IX-mAb BC2
auf die aPTT (4) und PT (5).
-
Der
Schlüsselindex
für die
Blutungsbereitschaft, aPTT, wurde als Hauptkriterium für die Bewertung
der Wirksamkeit gegenüber
der Blutungsneigung für
die in der Untersuchung verwendeten antikoagulierenden/thrombotischen Wirkstoffe
verwendet. Die Ergebnisse in 4 zeigen
die dosisabhängige
Verlängerung der
aPTT durch Heparin mit einer maximalen Verlängerung der Gerinnungszeit über die
Testgrenzen bei den zwei höheren
Dosen. ASA alleine erhöhte
die aPTT nicht wesentlich, es wurde aber in Kombination mit Heparin
eine ausgeprägt
synergistische Wirkung beobachtet. Die Faktor IX-mAbs hatten eine
mäßige Wirkung
auf die aPTT und selbst bei den höchsten Dosen überschritt
die Erhöhung
der Gerinnungszeit nicht die dreifache Grenze der klinisch praktizierten
Standardantikoagulation. Am bemerkenswertesten ist, dass die niedrige
Dosis des Faktor IX-mAb BC2 in Kombination mit ASA die aPTT nicht
veränderte.
-
In 5 zeigen
die Daten, dass auch die PT durch Heparin bei den zwei höheren Dosen
und durch die ASA + Heparin-Kombination aber nicht durch irgendeine
der Faktor IX-mAb Dosen alleine oder in Kombination mit ASA wesentlich
erhöht
wurde.
-
Die
Wirkung von Heparin, ASA und Faktor IX-mAb auf den Verschluss der
Carotisarterie wird in 6 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen,
dass die Carotisarterien von allen mit Vehikel behandelten Tieren
sich als Reaktion auf die Verletzung verschließen. Heparin hemmte dosisabhängig den
Verschluss der Carotisarterie. Bei der höchsten Dosis verhinderte Heparin
den Verschluss der Carotisarterie vollständig; bei dieser Dosis konnte jedoch
keine Gerinnung mehr ausgelöst
werden. ASA alleine hatte nur eine geringfügige Wirkung auf den Verschluss
der Carotis. ASA in Kombination mit Heparin versagte ebenfalls darin,
den Verschluss der Carotis vollständig zu verhindern. Der Faktor
IX-mAb blockierte den Verschluss der Carotis bei den zwei höheren Dosen, welche
die Gerinnung nicht über
das klinisch erwünschte
Ziel hinaus verlängerten,
vollständig.
Die niedrigere Dosis von Faktor IX-mAb, welche großteils darin versagte, alleine
die Durchgängigkeit
zu sichern, zeigte eine vollständige
Hemmung des Verschlusses der Carotis, wenn sie zusammen mit ASA
verabreicht wurde.
-
Die
Wirkung von Heparin, ASA und Faktor IX-mAb auf das Thrombusgewicht
wird in 7 gezeigt. Heparin verringerte
dosisabhängig
die Thrombusmasse in der Carotisarterie. Es wurde jedoch trotz der
vollständigen
Blockade der Gerinnung immer noch ein wenig verbleibender Thrombus
in der Carotisarterie gefunden. ASA alleine oder in Kombination
mit Heparin (30 U/kg-Schema) hatte nur eine teilweise Wirkung auf
das Thrombusgewicht. Faktor IX-mAb reduzierte dosisabhängig die Thrombusmasse
und die hohe Dosis verhinderte praktisch die Thrombusbildung. Zudem
verhinderte die Kombination der niedrigen Dosis von Faktor IX-mAb
und ASA, ein Schema, welches den Verschluss der Carotis vollständig verhinderte
ohne die Gerinnungswerte ungünstig
zu beeinflussen, die Thrombusbildung vollständig.
-
Die
in dem Carotis-Thrombosemodell in Ratten durchgeführten Untersuchungen
zeigen klar die Wirkung von Faktor IX-mAb in der Vorbeugung der
Thrombose in einem hoch thrombogenen Modell der Verletzung von Arterien.
Am bemerkenswertesten ist, dass die Wirksamkeit des Faktor IX-mAb
innerhalb des durch die aPTT definierten, erwünschten therapeutischen Ziels
der Antikoagulation gezeigt wurde. Weiterhin erreichte Heparin,
das derzeitige Standardantikoagulans, eine mit dem Faktor IX-mAb
vergleichbare Wirksamkeit nur bei Dosen, welche die Gerinnung in
einem solchen Ausmaß beeinträchtigten,
dass nicht gerinnbares Blut produziert wurde. Interessanterweise
wurde die beobachtete Potenzierung und Synergie, welche durch die
mit ASA verbundene Behandlung mit Heparin erhalten wurde, auch gezeigt,
wenn ASA mit Anti-Faktor IX-mAb gegeben wurde. Im Unterschied zur
Kombination von Heparin und ASA, welche zur Potenzierung sowohl
der anti-thrombotischen als auch der anti-coagulierenden Wirkungen
führte,
ergab die Kombination von Faktor IX-mAb und ASA jedoch eine Potenzierung
der anti-thrombotischen
Wirksamkeit ohne eine durchgängige
Wirkung auf die ex vivo-Gerinnungswerte
des Blutes. Zusammengenommen zeigen die Daten verglichen mit Heparin,
ASA oder einer Kombination von Heparin und ASA eine überlegene
anti-thrombotische
Kapazität
des Faktor IX-mAb.
-
Beispiel 4
-
Rasterelektronenmikroskopie
des Thrombosemodells in Ratten
-
Abschnitte
der Carotisarterie der Ratte wurden von Scheinbehandlung, nur Eisenchlorid
und Eisenchlorid + 6 mg/kg Faktor IX-Antikörper entnommen, 3/Gruppe, 15
Minuten nach Anwendung des Eisenchlorids. Die Arterien wurden mittels
Perfusion mit Formaldehyd fixiert und über und unter dem verletzten
Gebiet abgebunden. Fixierte Arterien wurden entwässert, mit Hexamethyldisilazan
inkubiert und in einem Exsikkator getrocknet. Die getrockneten Arterien
wurden der Länge nach
geöffnet,
auf Probenträgern
für die
Rasterelektronenmikroskopie (SEM) platziert und durch Sputtern mit
Gold beschichtet.
-
Die
SEM der scheinbehandelten Arterien zeigte ein im Wesentlichen normales
Endothel mit wenigen, verteilten Blutplättchen. Es gab, wahrscheinlich
als Ergebnis mechanischen Schadens während der Operation, einige
wenige Brüche
im Endothel und die darunter liegende Basalmembran war durch einen
Teppich von Blutplättchen
bedeckt. In den scheinbehandelten Ratten wurde kein Beleg für eine Thrombusbildung
beobachtet.
-
Die
SEM der mit Eisenchlorid behandelten Arterien offenbarte große wandständige Thromben,
welche einen großen
Anteil des Lumens des Gefäßes besetzten.
Die Thromben waren aus zusammengelagerten Blutplättchen, roten Blutkörperchen
und amorphem und fibrillärem
proteinartigem Material zusammengesetzt. Das proteinartige Material
stimmt mit Fibrin überein.
Das Endothel der Arterien war meist durch die großen Thromben
verdeckt. Wo sichtbar, war das das mit Eisenchlorid behandelte Gebiet überlagernde
Endothel mit vielen anhaftenden Blutplättchen und amorphem, proteinartigem
Material bedeckt.
-
Die
SEM von mit Eisenchlorid behandelten Arterien von auch mit Faktor
IX-Antikörper behandelten Ratten
zeigten auf, dass das Lumen der Gefäße im Wesentlichen frei von
Thrombus war. Das das mit Eisenchlorid behandelte Gebiet überlagernde
Endothel zeigte ausgedehnten Schaden und einige Gebiete waren von
anhaftenden Blutplättchen
und Blutplättchenanhäufungen
bedeckt, aber es gab wenig oder kein proteinartiges Material.
-
Beispiel 5
-
Sequenzanalyse der cDNA
der leichten und schweren Kette des Anti-Faktor IX-mAb BC2
-
Die
Gesamt-RNA wurde unter Verwendung von TriReagent (Molecular Research
Center, Inc., Cincinnati, OH) entsprechend dem Protokoll des Herstellers
gereinigt. Die RNA wurde mit Isopropanol gefällt und in 0,5 % SDS gelöst und auf
0,5 M NaCl eingestellt. Poly A+-RNA wurde
mit Dynabeads Oligo (dT)25 (Dynal A.S., Lake
Success, NY) entsprechend dem Protokoll des Herstellers isoliert.
Poly A+-RNA wurde von den Kügelchen
eluiert und in TE-Puffer resuspendiert. Zwölf Teilproben von 100 ng RNA
wurden mit einem RT-PCR-Kit nach den Anweisungen des Herstellers
(Boehringer Mannheim Kat. Nr.: 1483-188) unter Verwendung eines dT-Oligos zum Primen
revers transkribiert. Für
die schwere Kette wurden PCR-Amplifikationen
von 6 RNA/DNA-Hybriden über
25 Zyklen unter Verwendung eines Hinge-Primers für IgG2a aus der Maus (SEQ ID NO:
1) und eines Primers für
die Signalsequenz der schweren Kette (SEQ ID NO: 2) durchgeführt. Ähnlich wurden
für die
leichte Kette PCR-Amplifikationen von 6 RNA/DNA-Hybriden über 25 Zyklen
unter Verwendung eines Kappa-Primers für die Maus (SEQ ID NO: 3) und
eines degenerierten Primers für
die Signalsequenz der leichten Kette (SEQ ID NO: 4) durchgeführt. Die
PCR-Produkte von allen der 12 Amplifikationen wurden in einen Vektor
pCR2000 ligiert (TA cloning Kit, Invitrogen, Kat. Nr. K2000-01).
Kolonien von rekombinanten Clonen wurden zufällig ausgewählt und Minipräparationen
von Plasmid-DNA wurden unter Verwendung eines alkalischen Extraktionsverfahrens,
beschrieben durch Birnboim und Doly in Nucl. Acids Res. 7 (1979):
1513, hergestellt. Die isolierte Plasmid-DNA wurde mit EcoRI gespalten
und auf einem 0,8%igen Agarosegel untersucht. Doppelsträngige cDNA-Insertionen
der passenden Größe, das
heißt
~700 Bp für
die schwere Kette und ~700 Bp für
die leichte Kette, wurden mittels einer Modifikation des Verfahrens
nach Sanger sequenziert. Die Sequenz von allen 12 schweren und leichten
Ketten wurden vergleichen, um eine Konsensussequenz für die variable
Region der schweren Kette (SEQ ID NO: 5) von BC2 und eine Konsensussequenz
der variablen Region der leichten Kette (SEQ ID NO: 6) von BC2 zu
erzeugen.
-
Die
Sequenzanalyse der cDNA der variablen Region der schweren Kette
von BC2 offenbarte einen offenen Leserahmen über 363 Nucleotide, welcher
eine Sequenz von 121 Aminosäuren
codiert (SEQ ID NO: 7). Die Sequenzen der CDR1, 2 und 3 der schweren
Kette sind jeweils in SEQ ID NO: 8, 9 und 10 aufgeführt.
-
Die
Sequenzanalyse der cDNA der variablen Region der leichten Kette
von BC2 offenbarte einen offenen Leserahmen über 321 Nucleotide, welcher
eine Sequenz von 107 Aminosäuren
codiert (SEQ ID NO: 11). Die Sequenzen der CDR1, 2 und 3 der leichten
Kette sind jeweils in SEQ ID NO: 12, 13 und 14 aufgeführt.
-
Beispiel 6
-
Humanisierte Antikörper
-
sSechs
als SB 249413, SB 249415, SB 249416, SB 249417, SB 257731 und SB
257732 bezeichnete humanisierten Antikörper wurden so entworfen, dass
sie die vorstehend beschriebenen CDRs aus der Maus in einem humanen
Antikörpergerüst enthielten.
-
SB 249413
-
SB
249413 enthält
die schwere Kette F9HZHC 1-0 und die leichte Kette F9HZLC 1-0. Die
synthetische für
die variable Region humanisierte schwere Kette F9HZHC 1-0 wurde
unter Verwendung der ersten drei Gerüstregionen aus der schweren
Kette, welche aus dem Immunglobulin RF-TS3'CL (Capra J.D. et al., J. Clin. Invest.
86 (1990): 1320-1328; in der Kabat-Datenbank als Kabpro: Hhc10w
identifiziert) erhalten wurden, und der vorher beschriebenen CDRs
der schweren Kette von BC2 entworfen. Es wurden keine Austausche
von Gerüstaminosäuren vorgenommen,
welche die Präsentation
der CDR beeinflussen könnten.
Vier überlappende
synthetische Oligonucleotide wurden erzeugt (SEQ ID NO: 15, 16,
17, 18), welche, wenn sie aneinandergelagert und verlängert werden,
die Aminosäuren
codieren, welche durch CDR3 (SEQ ID NO: 19 und 20) hindurch und
diese einschließend
die variable Region der schweren Kette repräsentieren. Dieses synthetische Gen
wurde dann unter Verwendung von PCR-Primern (SEQ ID NO: 21 und 22)
amplifiziert und in den Vektor pCR2000 ligiert (TA cloning Kit,
Invitrogen, Kat. Nr. K2000-01) und aus einer Restriktionsspaltung
mit SpeI und KpnI isoliert. Ein zweites für die Campath-Signalsequenz
einschließlich
der ersten fünf
Aminosäuren
der variablen Region (SEQ ID NO: 23 und 24) codierendes DNA-Fragment
wurde durch eine Amplifikation der entsprechenden Region eines die
schwere Kette eines humanisierten Anti-Respiratory-Syncytial-Virus
(SEQ ID NO: 25) codierenden Konstruktes mit zwei Primern (SEQ ID
NO: 26 und 27) mittels PCR und durch Spaltung mit den Restriktionsenzymen
EcoRI und SpeI hergestellt. Die zwei erzeugten Fragmente wurden
in einen mit EcoRI und KpnI gespaltenen pFHZHC2-6pCD Vektor zur Säugerzellexpression ligiert,
welcher den Rest eines menschlichen Konsensus-Gerüsts 4 und
die konstante Region von IgG1 enthielt. Der Vektor enthielt eine
einzelne Mutation einer Aminosäure
des in der veröffentlichten
Internationalen Patentanmeldung Nr. WO94/05690 beschriebenen Vektors
pFHZHC2-3pCD. Der letzte Rest von Gerüst 2 (Rest 49) wurde durch Spaltung
von pFHZHC2-3pCD mit XbaI und EcoR5 und Einfügung eines aus zwei synthetischen Oligonucleotiden
SEQ ID NO: 28 und 29) erzeugten Linkers von Ser nach Ala mutiert.
Die Sequenz der Insertion F9HZHC 1-0 wird in SEQ ID NO: 30 und 31
gezeigt.
-
Die
synthetische für
die variable Region humanisierte leichte Kette F9HZLC 1-0 wurde unter Verwendung
der Gerüstregionen
der humanen leichten Kette, welche von dem Immunglobulin LS8'CL erhalten wurden
(Carmack et al., J. Exp. Med. 169 (1989): 1631-1643; in der Kabat-Datenbank
als Kabpro:Hk1318 identifiziert) und der vorher beschriebenen CDRs
der leichten Kette von BC2 entworfen. Es wurden keine Austausche
von Gerüstaminosäuren vorgenommen,
welche die Präsentation
der CDR beeinflussen könnten.
Zwei überlappende
synthetische Oligonucleotide wurden erzeugt (SEQ ID NO: 32 und 33),
welche, wenn sie aneinandergelagert und verlängert werden, die Aminosäuren codieren,
welche die variable Region der leichten Kette repräsentieren
(SEQ ID NO: 34 und 35). Dieses synthetische Gen wurde dann unter
Verwendung von PCR-Primern (SEQ ID NO: 36 und 37) amplifiziert und
in den Vektor pCR2000 ligiert (TA cloning Kit, Invitrogen, Kat.
Nr. K2000-01) und aus einer Restriktionsspaltung mit ScaI und SacII
isoliert. Ein zweites für
die Campath-Signalsequenz einschließlich der ersten zwei Aminosäuren der
variablen Region (SEQ ID NO: 38 und 39) codierendes DNA-Fragment
wurde durch eine Amplifikation der entsprechenden Region eines die
schwere Kette eines humanisierten Anti-Respiratory-Syncytial-Virus
(SEQ ID NO: 25) codierenden Konstruktes mit zwei Primern (SEQ ID
NO: 26 und 40) mittels PCR und durch Spaltung mit den Restriktionsenzymen
EcoRI und ScaI hergestellt. Die zwei erzeugten Fragmente wurden
in einen mit EcoRI und SacII gespaltenen pFHzLC1-2pCN Vektor zur Säugerzellexpression ligiert,
welcher den Rest eines humanen Konsensus-Gerüsts 4 und die konstante Kappa-Region
enthielt. Der Vektor enthielt eine einzelne Mutation einer Aminosäure des in
der veröffentlichten
Internationalen Patentanmeldung Nr. WO94/05690 beschriebenen Vektors pFHZLC1-1pCN.
Ein Rest von Gerüst
2 wurde durch Spaltung von pFHZLC1-pCN mit SmaI und KpnI und Einfügung eines
aus zwei synthetischen Oligonucleotiden (SEQ ID NO: 41 und 42) erzeugten
Linkers von Ser nach Pro mutiert. Die Sequenz der Insertion F9HZLC
1-0 wird in SEQ ID NO: 43 und 44 gezeigt.
-
SB 249415
-
SB
249415 enthält
die schwere Kette F9HZHC 1-1 und die leichte Kette F9HZLC 1-1. Diese
Konstrukte für
die leichte und schwere Kette basieren jeweils auf F9HZHC 1-0 und
F9HZLC 1-0, sie haben jedoch Austausche von Gerüstaminosäuren, welche die Präsentation
der CDR beeinflussen können.
-
F9HZHC
1-1 hat drei Austausche von Gerüstaminosäuren, welche
die Präsentation
der CDR beeinflussen könnten.
Es wurden zwei synthetische überlappende
Oligonucleotide (SEQ ID NO: 45 und 46) erzeugt, welche, wenn aneinandergelagert
und verlängert,
die Aminosäuren
codieren, welche den veränderten
Anteil der veränderten
variablen Region der schweren Kette (SEQ ID NO: 47 und 48) repräsentieren.
Dieses synthetische Gen wurde unter Verwendung von PCR-Primern (SEQ
ID NO: 49 und 50) amplifiziert, in den Vektor pCR2000 (TA cloning
Kit, Invitrogen, Kat. Nr. K2000-01) ligiert und aus einer Restriktionsspaltung
mit EcoNI und KpnI isoliert. Dieses Fragment wurde in einen mit
EcoNI und KpnI gespaltenen Vektor F9HZHC1-0 (SEQ ID NO: 30) ligiert.
Die Sequenz der Insertion F9HZHC 1-1 wird in SEQ ID NO 51 und 52
gezeigt.
-
F9HZLC
1-1 hat vier Austausche von Gerüstaminosäuren des
Frameworks, welche die Präsentation der
CDR beeinflussen können.
Es wurden zwei synthetische Oligonucleotide (SEQ ID NO: 53 und 54)
erzeugt, welche, wenn aneinandergelagert kohäsive KpnI- und BamHI-Enden
haben, und Aminosäuren
codieren, welche den veränderten
Anteil der variablen Region der leichten Kette (SEQ ID NO: 55) repräsentieren.
F9HZLC 1-0 (SEQ ID NO: 43) wurde mit den Restriktionsenzymen KpnI
und BamHI gespalten und an die synthetische DNA ligiert. Die Sequenz
der Insertion F9HZLC 1-1 wird in SEQ ID NO 56 und 57 gezeigt.
-
SB 249416
-
SB
249416 enthält
die schwere Kette F9HZHC 1-1 (vorstehend beschrieben) (SEQ ID NO:
52) und die leichte Kette F9HZLC 1-2. Das Konstrukt der leichten
Kette basiert auf F9HZLC 1-1, es hat jedoch einen zusätzlichen
Gerüstaminosäureaustausch,
welcher die Präsentation
der CDR beeinflussen kann.
-
Zwei
synthetische Oligonucleotide wurden erzeugt (SEQ ID NO: 58 und 59),
welche, wenn aneinandergelagert kohäsive Enden von BamHI und XbaI
besitzen, und die Aminosäuren
codieren, welche den veränderten
Anteil der variablen Region der leichten Kette repräsentieren
(SEQ ID NO: 60). Der Vektor F9HZLC 1-1 (SEQ ID NO: 56) wurde mit
den Restriktionsenzymen BamHI und XbaI gespalten und an die synthetische DNA
ligiert. Die Sequenz der Insertion F9HZLC 1-2 wird in den SEQ ID
NO: 61 und 62 gezeigt.
-
SB 249417
-
SB
249417 enthält
die schwere Kette F9HZHC 1-1 (vorstehend beschrieben) (SEQ ID NO:
52) und die leichte Kette F9HZLC 2-0. Eine synthetische für die variable
Region humanisierte leichte Kette F9HZLC 2-0 wurde unter Verwendung
der Gerüstregionen,
welche von dem Immunglobulin REI (Palm und Hilschmann, Z. Physiol.
Chem. 354 (1973): 1651-1654; in der Kabat-Datenbank als Kabpro:
HKL111 identifiziert) erhalten wurden, und der vorher beschriebenen
CDRs der leichten Kette von BC2 entworfen. Fünf Austausche von Aminosäuren im
humanen Konsensus wurden eingeführt.
Sechs Gerüstaminosäureaustausche
nach Maus, welche die Präsentation
der CDR beeinflussen können,
wurden durchgeführt.
Zwei überlappende
synthetische Oligonucleotide (SEQ ID NO: 63 und 64), welche, wenn
aneinandergelagert und verlängert,
die die variable Region der leichten Kette repräsentierenden Aminosäuren codieren
(SEQ ID NO: 65 und 66) wurden erzeugt. Dieses synthetische Gen wurde
dann unter Verwendung von PCR-Primern (SEQ ID NO: 67 und 68) amplifiziert
und in den Vektor pCR2000 ligiert (TA cloning Kit, Invitrogen, Kat.
Nr. K2000-01) und aus einer ScaI- und SacII-Restriktionsspaltung
isoliert. Ein zweites die Campath-Signalsequenz einschließlich der
ersten zwei Aminosäuren der
variablen Region (SEQ ID NO: 38) codierendes DNA-Fragment wurde
durch Amplifikation der geeigneten Region eines die humanisierte
schwere Kette eines Anti-Respiratory-Syncytial-Virus (SEQ ID NO:
25) codierenden Konstruktes mit zwei Primern (SEQ ID NO: 26 und
69) mittels PCR und durch Spaltung mit den Restriktionsenzymen EcoRI
und ScaI hergestellt. Ein drittes DNA-Fragment, welches den Rest eines humanen
Gerüsts
4 (SEQ ID NO: 70) codiert und kohäsive Enden von SacII und NarI
besitzt, wurde durch Aneinanderlagern von zwei synthetischen Oligonucleotiden
(SEQ ID NO: 71 und 72) erzeugt. F9HZLC 1-0 (SEQ ID NO: 43) wurde
mit den Restriktionsenzymen EcoRI und NarI gespalten und an die
drei DNA-Fragmente ligiert. Die Sequenz der Insertion F9HZLC 2-0
wird in SEQ ID NO: 73 und 74 gezeigt.
-
SB 257731
-
SB
257731 enthält
die schwere Kette F9HZHC 1-1 (SEQ ID NO: 52) und die leichte Kette
F9HZLC 1-3, die Mutation einer einzelnen Aminosäure von F9HZLC 1-2 (SEQ ID
NO: 62). F9HZLC 1-2 wurde mittels PCR und zwei Primern (SEQ ID NO:
26 und 69) amplifiziert und mit den Restriktionsenzymen EcoRI und
ScaI gespalten. Ein Fragment von 94 Bp (SEQ ID NO: 75 und 76) wurde
isoliert. Das Fragment wurde in den mit EcoRI und ScaI gespaltenen
Vektor F9HZLC 1-2 ligiert, um das Konstrukt der leichten Kette F9HZLC
1-3 zu erzeugen. Die Sequenz der Insertion F9HZLC 1-3 wird in SEQ
ID NO: 77 und 78 gezeigt.
-
SB 257732
-
SB
257732 enthält
die synthetische für
die variable Region humanisierte schwere Kette F9HZHC 3-0 und die
leichte Kette F9HZLC 3-0. Vier überlappende
synthetische Oligonucleotide (SEQ ID NO: 79, 80, 81 und 82) wurden
erzeugt, welche, wenn aneinandergelagert und verlängert, die
die veränderte
variable Region der schweren Kette repräsentierenden Aminosäuren codieren
(SEQ ID NO: 83 und 84). Dieses synthetische Gen wurde dann unter
Verwendung von PCR-Primern (SEQ ID NO: 85 und 86) amplifiziert und
in den Vektor pCR2000 ligiert (TA cloning Kit, Invitrogen, Kat.
Nr. K2000-01) und aus einer StuI- und KpnI-Restriktionsspaltung
isoliert. Das isolierte Fragment wurde in den mit StuI und KpnI
gespaltenen Vektor F9HZHC1-1 (SEQ ID NO: 52) ligiert. Dieser Vektor
wurde dann mit EcoRI und SpeI gespalten, um die Signalsequenz zu
entfernen. Ein für
die Campath-Signalsequenz (SEQ ID NO: 23) einschließlich der
ersten fünf
Aminosäuren
der variablen Region codierendes DNA-Fragment wurde durch Amplifikation
von F9HZHC1-0 mittels PCR mit zwei Primern (SEQ ID NO: 26 und 87)
und durch Spaltung mit den Restriktionsenzymen EcoRI und SpeI erzeugt.
Das erzeugte Fragment wurde in den Vektor ligiert. Die Sequenz der
Insertion F9HZHC 3-0 wird in SEQ ID NO: 88 und 89 gezeigt.
-
Vier überlappende
synthetische Oligonucleotide (SEQ ID NO: 90, 91, 92 und 93) wurden
erzeugt, welche, wenn aneinandergelagert und verlängert, die
die variable Region der leichten Kette repräsentierenden Aminosäuren codieren
(SEQ ID NO: 94 und 95). Dieses synthetische Gen wurde dann unter
Verwendung von PCR-Primern
(SEQ ID NO: 96 und 97) amplifiziert und in den Vektor pCR2000 ligiert
(TA cloning Kit, Invitrogen, Kat. Nr. K2000-01) und aus einer ScaI-
und NarI- Restriktionsspaltung
isoliert. Das isolierte Fragment wurde in den mit ScaI und NarI
gespaltenen Vektor F9HZLC1-3 (SEQ ID NO: 77) ligiert. Die Sequenz
der Insertion F9HZLC 3-0 wird in SEQ ID NO: 98 und 99 gezeigt.
-
Die
humanisierten Anti-Faktor IX-mAbs wurden in CHO-Zellen exprimiert.
Eine an das Wachstum in Suspension in serumfreien Medium angepasste
Zelllinie DG-44 wurde in 100 ml proteinfreien Medium, welches 1 × Nucleoside
und 0,05 % F68 enthielt, in sterilen 250 ml Einmal-Erlenmeyerkolben
(Corning) auf einem Plattformschüttler
Innova 2100 (New Bruswick Scientific) bei 150 UpM bei 37 °C in einem
Inkubator mit 5 % CO2 und mit auf 95 % angefeuchteter
Luft gezüchtet.
Die Zellen wurden zweimal wöchentlich
bei 4 × 105 Zellen/ml passagiert. Jeweils 15 μg der Vektoren
pCN-Lc der leichten Kette und pCD-Hc der schweren Kette wurden durch
Spaltung mit NotI linearisiert, unter sterilen Bedingungen kopräzipitiert
und in 50 μl
1 × TE-Puffer (10
mM Tris, 1 mM EDTA, pH 7,5) resuspendiert. Die DNA wurde unter Verwendung
eines Bio-Rad-Gene Pulser (Bio-Rad Laboratories) in die Acc-098-Zellen unter
Verwendung des Verfahrens von Hensley et al. in J.BioLChem. 269
(1994), 23949-23958 elektroporiert. 1,2 × 107 Zellen
wurden einmal mit 12,5 ml eiskalter PBSaccharose (PBS, 272 mM Saccharose,
7 mM Natriumphosphat pH 7,4, 1 mM MgCl2)
gewaschen, in 0,8 ml PBS resuspendiert, den 50 μl der DNA-Lösung hinzugefügt und 15
Minuten auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden einem Puls mit 380
V und 25 Mikrofarad ausgesetzt, dann auf Eis 10 Minuten inkubiert.
Die Zellen wurden in Zellkulturplatten mit 96 Vertiefungen mit 5 × 105 Zellen/Platte im Erhaltungsmedium 24 Stunden
vor der Selektion ausplattiert. Die Zellen wurden auf Resistenz
gegenüber
400 μg/ml
G418 (Geneticin, Life Technologies, Inc.) in Erhaltungsmedium selektioniert.
24 Stunden vor dem Test wurden die Zellen mit 150 μl des Erhaltungsmediums
gefüttert.
-
Konditioniertes
Medium von individuellen Kolonien wurde unter Verwendung eines Elektrochemolumineszenz
(ECL)-Nachweisverfahrens auf einem Origen Analyzer (IGEN, Inc.)
getestet. Siehe Yang et al., Biotechnology 12 (1994): 193-194.
-
Alle
für die
Durchführung
der Tests (Testpuffer) und für
den Betrieb des Analyzers (Zellreiniger) notwendigen Lösungen wurden
von IGEN erhalten. Die Antikörper
(Anti-humanes IgG (spezifisch für
g-Ketten), Sigma Chemicals und F(ab')2-Fragment
gegen humanes IgG (H+L) Kirkegaard & Perry Laboratories Inc.) wurden
mit TAG-NHS-Ester (IGEN, Inc.) mit einem Molverhältnis von 7:1 für TAG:Protein
markiert, während
das Protein A (Sigma) mit Biotin-LC-SuIfo-NHS-Ester (IGEN, Inc.)
mit einem Molverhältnis
von 20:1 für
Biotin:Protein markiert wurde, beides entsprechend den Empfehlungen
von IGEN. Mit Streptavidin beschichtete magnetische Kügelchen
(M280) wurden von Dynal erhalten.
-
Immuntests
wurden unter Verwendung des folgenden Protokolls durchgeführt: pro
Probe wurden 50 μl
der mit Streptavidin beschichteten Kügelchen (Endkonzentration 600 μg/ml verdünnt in PBS,
pH 7,8, mit 1,25 % Tween) mit 50 μl
Biotin-Protein A (Endkonzentration 1 μg/verdünnt in PBS, pH 7,8, mit 1,25
% Tween) gemischt und bei Raumtemperatur über 15 Min. unter Bewegung
inkubiert, 50 μl
der TAG-Antikörper
(ein Gemisch mit einer Endkonzentration von 1,25 μg/ml F(ab')2-Fragment
gegen humanes IgG (H+L) und 0,25 μg/ml Anti-humanes
IgG (spezifisch für
g-Ketten) verdünnt
in PBS, pH 7,8, mit 1,25 % Tween) wurden hinzugefügt, die
Lösung
wurde dann zu 50 μl
konditioniertem Medium hinzugefügt
und mit Bewegung bei Raumtemperatur 1 Stunde inkubiert. 200 μl des Testpuffers
wurden zu dem Reaktionsgemisch hinzugefügt und die Probe in dem Origen
I Analyzer untersucht, um die ECL zu messen. Die Ergebnisse zeigen,
dass annähernd
20-37 % der getesteten Kolonien über
15 ng/ml des Antikörpers,
mit einer durchschnittlichen Expression von etwa 150 ng/ml, sezernieren.
-
Humanisierte
Anti-Faktor IX-mAbs wurden aus den konditionierten Medien unter
Verwendung eines Procep A-Fängerschrittes,
gefolgt von einer Ionenaustauschchromatographie zur Herabsetzung
der DNA-Last, gereinigt. Das Sorptionsmittel Procep A (Bioprocessing
Ltd., Durham England) wurde verwendet, um eine Säule mit einem 1:1-Verhältnis von
Durchmesser zu Höhe
herzustellen. Geklärtes
konditioniertes Medium wurde mit etwa 150 cm/h auf die Säule geladen.
Die Säule
wurde aufeinanderfolgend mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS),
1 M NaCl enthaltendem PBS und schließlich mit PBS gewaschen. Das
gebundene Material wurde durch Elution mit 0,1 M Essigsäurelösung wiedergewonnen.
Das Eluat wurde auf pH 5,5 eingestellt und mit Wasser (1:4) verdünnt. Die
verdünnte
Lösung
wurde mit 80 cm/h auf eine S-Sepharosesäule (2,5 × 13 cm) geladen, welche mit
20 mM Natriumacetat, pH 5,5 vorher äquilibriert worden war. Die Säule wurde
mit Acetatpuffer gewaschen, bis eine stabile Grundlinie erhalten
wurde, und das gebundene Protein wurde mit 20 mM Natriumphosphat,
pH 7,4 mit 25 cm/h eluiert.
-
Das
eluierte Material wurde mit einer 0,4 Mikron-Membran filtriert und
bei 4 °C
gelagert.
-
Beispiel 7
-
Maus/Mensch-chimärer Antikörper
-
100
ng der BC2-RNA wurden mit einem RT-PCR Kit nach den Anweisungen
des Herstellers (Boehringer Mannheim Kat. Nr. 1483-188) unter Verwendung
eines dT-Oligos zum Primen revers transkribiert und mittels PCR
mit synthetischen ScaI-(SEQ
ID NO: 100) und NarI-(SEQ ID NO: 101)-Primern amplifiziert, um die variable
Region der leichten Kette von BC2 mit ScaI- und NarI-Enden (SEQ
ID NO: 102 und 103) herzustellen. Diese DNA wurde in den mit ScaI
und NarI gespaltenen F9HZHC1-3 (SEQ ID NO: 77) ligiert und mit ScaI
und NarI gespalten um einen Maus-Mensch-chimäre leichte Kette F9CHLC (SEQ
ID NO: 104 und 105) herzustellen.
-
100
ng der BC2-RNA wurden mit einem RT-PCR Kit nach den Anweisungen
des Herstellers (Boehringer Mannheim Kat. Nr. 1483-188) unter Verwendung
eines dT-Oligos zum Primen revers transkribiert und mittels PCR
mit synthetischen SpeI-(SEQ
ID NO: 106) und NheI-(SEQ ID NO: 107)-Primern amplifiziert, um die variable
Region der schweren Kette von BC2 mit SpeI- und NheI-Enden (SEQ
ID NO: 108 und 109) herzustellen. Die Signalsequenz von Campath
wurde mittels PCR aus der schweren Kette von RSVHZ19 (SEQ ID NO: 25)
mit EcoRI- (SEQ ID NO: 26) und SpeI-(SEQ ID NO: 87)-Primern amplifiziert.
Diese zwei DNA-Fragmente wurden in einen mit EcoRI und NheI gespaltenen
Vektor IL4CHHCpcd, beschrieben in der veröffentlichten Internationalen
Patentanmeldung Nr. WO95107301 ligiert, wobei die variable Region
von IL4 mit der variablen Region von BC2-Faktor IX aus der Maus
ersetzt wird, um eine Maus/Mensch-chimäre schwere Kette F9CHHC (SEQ
ID NO: 110 und 111) herzustellen.
-
Die
Kotransfektion und Reinigung des Maus-Mensch-chimären Antikörpers chαFIX wurde
wie vorstehend für
die humanisierten Konstrukte beschrieben bewerkstelligt.
-
Beispiel 8
-
Wirksamkeit der humanisierten
Faktor IX-mAbs in einem Thrombus-Modell
in der Ratte
-
Um
die Wirksamkeit der humanisierten Anti-Faktor IX-Antikörper bei
der Vorbeugung der arteriellen Thrombose zu beurteilen, wurde das
Carotis-Thrombosemodell
in Ratten wie vorstehend in Beispiel 3 beschrieben verwendet. Grundlinienwerte
für den
Blutfluss in der Carotis, den arteriellen Druck, die Herzfrequenz,
die Durchgängigkeit
der Gefäße und die
aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) wurden ermittelt. Fünfzehn Minuten
danach wurde eine Verletzung der Carotiden über 10 Minuten bewirkt. Die
Werte wurden 60 Minuten nach Einsetzen der Verletzung der Carotiden
bestimmt. Der Carotisthrombus wurde ebenfalls aus der Carotisarterie
entnommen und gewogen.
-
Alle
Wirkstoffe wurde intravenös
15 Minuten vor dem Einsetzen der Verletzung der Carotiden verabreicht.
Die folgenden Behandlungen wurden untersucht und mit dem Anti-Faktor
IX-mAb BC2 verglichen.
-
- 1. Träger
- 2. chαFIX:
3 mg/kg Bolus
- 3. SB 249413: 3 mg/kg Bolus
- 4. SB 249415: 3 mg/kg Bolus
- 5. SB 249416: 3 mg/kg Bolus
- 6. SB 249417: 3 mg/kg Bolus
- 7. SB 257731: 3 mg/kg Bolus
- 8. Heparin: 60 Einheiten/kg Bolus + 2 Einheiten/kg/Min. Infusion
-
Die
aPTT wurde als Hauptkriterium für
die Bewertung der Wirksamkeit gegenüber der Blutungsneigung der
in der Untersuchung verwendeten antikoagulierenden/-thrombotischen
Wirkstoffe verwendet. Die Ergebnisse in 8 zeigen,
dass die humanisierten Faktor IX-mAbs SB 249413, SB 249415, SB 249416,
SB 249417 und SB 257731 bei 3,0 mg/kg, was innerhalb des klinisch
akzeptierten Bereichs liegt eine mäßige Wirkung auf die aPTT hatten.
-
Die
Wirkung der Faktor IX-mAbs auf die Thrombusmasse wird in 9 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass alle humanisierten mAbs bei der Herabsetzung
der Thrombusmasse gleich wirksam sind.
-
Die
in dem Carotis-Thrombosemodell in Ratten durchgeführten Untersuchungen
zeigen die Wirksamkeit der humanisierten Faktor IX-mAbs in der Vorbeugung
der Thrombose in einem hochgradig thrombogenen Modell der Verletzung
von Arterien. Am bemerkenswertesten ist, dass die Wirksamkeit aller
humanisierter Faktor IX-mAbs innerhalb des durch die aPTT definierten
gewünschten
therapeutischen Zielbereichs der Gerinnungshemmung gezeigt wurde.
-
Beispiel 9
-
Biochemische und biophysikalische
Eigenschaften der Antikörper
-
Das
Molekulargewicht von SB 249417 wurde durch MALD-MS auf 148000 Da
bestimmt. Eine analytische Ultrazentrifugation von SB 249417 ergab
einen identischen Wert. In der Anwesenheit von Faktor IX plus Ca2+, sedimentierten die von BC2 abgeleiteten
Antikörper
mit einer Masse von 248000 Da, was der kombinierten Masse des mAb
und zweier Moleküle
von Faktor IX entspricht. In der Anwesenheit oder Abwesenheit von Faktor
IX wurden keine Belege für
Aggregate höherer
Ordnung beobachtet.
-
Die
Kinetiken der Bindung von Faktor IX an SB 249417 wurden durch eine
BIAcore-Analyse mit dem an eine immobilisierte Protein A-Oberfläche gebundenen
Antikörper
bestimmt. Rekombinanter menschlicher Faktor IX (rhFIX, Genetics
Institute) mit 49 nM wurde verwendet und Messungen wurden in der
Anwesenheit von 5 mM Ca2+ durchgeführt. Die
Interaktion war durch eine schnelle Assoziation, kass = 2,0 × 10–5 M–1 s–1,
und relativ langsame Dissoziationsraten, kdiss = 4,1 × 10–4 s–1,
charakterisiert. Der berechnete Kd-Wert
für die
Bindung von Faktor IX war 1,9 nM.
-
Die
Tabelle 1 fasst die biophysikalischen Eigenschaften von SB 249417
zusammen.
-
Tabelle
1 Zusammenfassung
der biophysikalischen Eigenschaften von SB249417
-
-
Die
Tabelle 2 fasst die Bindungseigenschaften der erfindungsgemäßen mAbs
für Faktor
IX zusammen. Die berechneten Dissoziationskonstanten waren innerhalb
des experimentellen Fehlerbereichs im Wesentlichen gleich.
-
Tabelle
2 Kinetiken der Bindung von Faktor IX an Anti-Faktor IX-mAbs
-
Die
Wechselwirkungen zwischen rhFIX und SB 249417, BC2 und anderen humanisierten
Konstrukten wurden durch eine Titrationsmikrocalorimetrie, welche Bindungswechselwirkungen
in Lösung über die
intrinsische Wärme
der Bindung misst, charakterisiert. Neun Injektionen von 106 μM FIX in
das Calorimeter, welches 2 μM
mAb SB 249417 enthielt, wurden durchgeführt. Die Bindung wurde bei
den ersten 4 Injektionen als exotherme Wärme nachgewiesen. Bei den letzten
5 Injektionen waren die Bindungsstellen mit FIX gesättigt und nur
Hintergrundwärme
durch das Mischen wurde beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass
wie erwartet der Äquivalenzpunkt
bei einem molaren Bindungsverhältnis
nahe 2 von FIX pro mAb eintrat. Eine Analyse der Daten mit einem
nichtlinearen Kleinstquadratverfahren ergibt die Bindungsaffinität.
-
Die
Affinitäten
der mAbs für
rhFIX wurden über
einen Bereich der Temperatur von 34-44 °C in 10 mM HEPES, 10 mM CaCl2, 150 mM NaCl, pH 7,4 gemessen. Diese Daten
erlauben eine direkte Bestimmung der Affinität bei 37 °C und eine Berechnung der Affinität bei 25 °C aus der
van't Hoff-Gleichung.
Die Daten in Tabelle 3 zeigen, dass die Affinitäten von SB 249417, BC2 und
seinen anderen humanisierten Konstrukten im Fehlerbereich (ein Faktor
von 2) gleich sind.
-
Tabelle
3 Ergebnisse der Titrationscalorimetrie für Anti-FIX-mAbs
-
Die
mAbs SB 249413, SB 249415, SB 249417 und SB 257732 zeigen in der
Differential Scanning-Calorimetrie alle sehr ähnliche thermische Stabilitäten. Ihre
Tms für
die Entfaltung lagen im Bereich von 70-75 °C, was eine große Stabilität gegenüber thermisch
ausgelöster
Denaturierung anzeigt.
-
Beispiel 10
-
Mechanismus der Antikörper-vermittelten
Hemmung von Faktor IX
-
Eine
Genbank von chimären
Konstrukten, welche aus Sequenzen des Faktor IX, die in das Gerüst des homologen
Proteins Faktor VII eingeführt
wurden, zusammengesetzt war, wurde erzeugt und verwendet, um das
Epitop des Faktor IX-mAb
BC2 zu kartieren. Siehe Cheung et al., Thromb. Res. 80 (1995), 419-427.
Die Bindung wurde unter Verwendung eines BiaCore 2000-Oberflächen-Plasmonen-Resonanz-Geräts gemessen. Der
BC2-Antikörper
wurde unter Verwendung der NHS/EDC-Reaktion direkt auf den Chip
gekoppelt. Die Bindung wurde durch 2 Minuten Kontaktzeit bei 20 μl/Min mit
200 nM jedes gegebenen Konstrukts in 25 mM MOPS, pH 7,4, 0,15 M
NaCl, 5 mM CaCl2 gemessen. Die Dissoziation
wurde über
3 Minuten unter Verwendung des gleichen Puffers ohne Protein überwacht.
In der Anwesenheit von 50 mM EDTA wurde keine Bindung an das Wildtyp-Konstrukt
nachgewiesen. Die Daten werden in Tabelle 4 gezeigt.
-
Tabelle
4 Zusammenfassung der Bindung der Faktor IX-Konstrukte an den BC2-Antikörper
-
Diese
Daten zeigen, dass die die leichte Kette des Faktor IX und die schwere
Kette des Faktor VII enthaltenden Konstrukte (IX LC/VII HC); die
gla- und die aromatischen Stack-Domänen des Faktor IX (IX-A/VII); die
Reste 3-11 der gla-Domäne von Faktor
IX in der gla-Domäne
von Faktor VII (VII gla (IX 3-11)/IX); und der Faktor IX, welcher
einen Austausch von Lysin nach Alanin am Rest 5 besitzt (IX K5A)
eine Bindung an BC2 zeigen. Das VII gla (IX 3-11)/IX-Konstrukt zeigte
eine dem Wildtyp-Faktor IX (Plasma IXa und r-IX) gleichwertige Bindung.
Somit bindet der BC2-Antikörper
ein Epitop, welches in den Resten 3-11 der gla-Domäne von Faktor
IX enthalten ist.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-