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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft neue humanisierte monoklonale Antikörper (mAbs)
und diese codierende Gene. Insbesondere betrifft diese Erfindung
humane monoklonale Antikörper,
die spezifisch reaktiv gegenüber
einem Epitop des humanen Vitronektinrezeptor, αvβ3,
sind. Solche Antikörper
sind nützlich
zur therapeutischen und/oder prophylaktischen Behandlung von u.a.
Restenose und angiogenisch assoziierten Krankheiten (z.B. Krebs,
Krebsmetastase, rheumatoide Arthritis, Atherosklerose).
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Hintergrund der Erfindung
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Integrine
sind eine Superfamilie für
Zelladhäsionsrezeptoren,
die heterodimere Transmembran-Glycoproteine sind, die an einer Vielzahl
von Zellen exprimiert werden. Diese Zelloberflächenadhäsionsrezeptoren schließen den
Vitronektinrezeptor αvβ3 ein. Der Vitronektinrezeptor αvβ3 wird
an einer Anzahl von Zellen exprimiert, einschließlich Endothelzellen, glatten
Muskelzellen, Osteoklasten und Tumorzellen, und besitzt deshalb eine
Vielzahl von Funktionen.
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Zum
Beispiel wurde postuliert, daß der
an der Membran von Osteoklastenzellen exprimierte αvβ3-Rezeptor
den Knochenresorptionsprozeß vermittelt
und zur Entwicklung von Osteoporose beiträgt [Ross et al., J. Biol. Chem.,
1987, 262: 7703]. Als ein weiteres Beispiel wurde postuliert, daß der an
humanen aortalen glatten Muskelzellen exprimierte αvβ3-Rezeptor
deren Migration in die Neointima stimuliert, was zur Bildung von
Atherosklerose und Restenose nach Angioplastie führt [Brown et al., Cardiovascular
Res. 1994, 28: 1815].
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Die
Verbindung zwischen einem Antagonismus des Vitronektinrezeptors
und Restenose nach vaskulären
Verfahren wurde von Choi et al. beschrieben, J. Vasc. Surg., 1994,
19:125-34. WO 95/25543, veröffentlicht
am 9. März
1995, bezeichnet ein Verfahren zur Inhibierung der Angiogenese durch
Verabreichung eines Antagonisten des Vitronektinrezeptors.
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Zusätzlich bezeichnete
eine kürzliche
Untersuchung einen αvβ3-Antagonisten
als Förderer
der Tumorregression durch Induzierung von Apoptose angiogener Blutgefäße [P.C.
Brooks et al., Cell, 1994, 79: 1157-1164]. Ähnlich wurde ein muriner monoklonaler
Antikörper
LM609, der für
den Vitronektinrezeptor entwickelt wurde, angegeben in WO 89/05155,
veröffentlicht
am 15. Juni 1995, als nützlich
in der Inhibierung von Tumorwachstum bezeichnet. Siehe ebenfalls
D.A. Cheresh et al., Cell, 1989, 57:59-69.
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Während eine
passive Immuntherapie, die monoklonale Antikörper aus einer heterologen
Art (z.B. murin) einsetzt, als nützlicher
Mechanismus zur Behandlung oder Prävention verschiedener Krankheiten
oder Störungen
nahegelegt wurde, besteht eine Alternative zur Reduzierung des Risikos
einer unerwünschten
Immunreaktion seitens des Patienten, die gegen den fremden Antikörper gerichtet
ist, im Einsatz "humanisierter" Antikörper. Diese
Antikörper
sind im wesentlich humanen Ursprungs, wobei nur die komplementaritätsbestimmenden
Regionen (CDRs) und bestimmte Gerüstreste, die die CDR-Konformation
beeinflussen, nicht-humanen Ursprungs sind. Besonders nützliche
Beispiele für
diesen Ansatz zur Behandlung einiger Störungen werden in PCT/GB91/01554
(WO 92/04381) und PCT/GB93/00725 (WO 93/20210) offenbart.
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Ein
zweiter und besonders bevorzugter Ansatz besteht darin, vollständig humane
mAbs einzusetzen. Unglücklicherweise
gab es nur wenige Erfolge in der Erzeugung humaner monoklonaler
Antikörper
durch die klassische Hybridomtechnik. Tatsächlich wurden akzeptable humane
Fusionspartner nicht identifiziert, und murine Myelomfusionspartner
funktionieren nicht gut mit humanen Zellen, weil sie instabile und
wenig produzierende Hybridomlinien liefern.
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Neue
humane mAbs oder humanisierte Antikörper sind besonders nützlich allein
oder in Kombination mit bestehenden Molekülen zur Bildung immuntherapeutischer
Zusammensetzungen. Es besteht ein Bedarf auf diesem Gebiet an vollständig humanen
mAbs für
den Vitronektinrezeptor αvβ3 oder an humanisierten Antikörpern dafür, die selektiv
das Integrin αvβ3 blockieren können und eine lange Serumhalbwertszeit
zeigen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem Aspekt betrifft diese Erfindung einen neuen humanisierten
monoklonalen Antikörper,
der gegen αvβ3 gerichtet ist, und funktionelle Fragmente
davon. Dieser humanisierte Antikörper
ist spezifisch reaktiv gegenüber
dem humanen αvβ3 (Vitronektinrezeptor) und kann dessen Funktion
neutralisieren.
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In
einem verwandten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Modifikationen
an neutralisierenden Fab-Fragmenten oder F(ab')2-Fragmenten
bereit, die für
den humanen αvβ3-Rezeptor spezifisch sind, hergestellt durch
zufällige
kombinatorische Klonierung von humanen Antikörpersequenzen und isoliert
aus einer filamentösen
Phagen-Fab-Display-Bibliothek.
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In
noch einem anderen Aspekt wird ein umgeformter humaner Antikörper bereitgestellt,
der humane konstante Regionen der schweren und leichten Kette aus
einem ersten humanen Donor und variable Regionen der schweren und
leichten Kette oder die CDRs daraus enthält, abgeleitet aus humanen
neutralisierenden monoklonalen Antikörpern für den humanen αvβ3-Rezeptor,
abgeleitet aus einem zweiten humanen Donor.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine
pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die einen (oder mehrere)
veränderte
Antikörper
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger enthält.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur passiven Immuntherapie einer Störung bereit, die durch den αvβ3-Rezeptor
vermittelt wird, wie unter anderem Restenose, Krebsmetastase, rheumatoide
Arthritis oder Atherosklerose, in einem Menschen durch Verabreichung
einer wirksamen Menge der pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung
an den Menschen zur prophylaktischen oder therapeutische Behandlung
der Störung.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur
Behandlung einer Krankheit bereit, die durch den Vitronektinrezeptor
in einem Menschen vermittelt wird, durch Verabreichen einer immuntherapeutisch
wirksamen Menge des Antikörpers
der Erfindung an den Menschen, gefolgt von der Verabreichung einer
therapeutisch wirksamen Menge eines kleinen chemischen Moleküls an den
Menschen, das ein Antagonist des Rezeptors ist.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
für die
rekombinante Herstellung von humanisierten und veränderten
Antikörpern
(zum Beispiel manipulierte Antikörper,
CDRs, Fab- oder F(ab')2-Fragmente oder Analoga davon) und darin
nützliche
Komponenten bereit, die aus neutralisierenden monoklonalen Antikörpern (mAbs)
für den
den humanen αvβ3-Rezeptor stammen. Diese Komponenten schließen isolierte
Nukleinsäuresequenzen,
die diese codieren, und rekombinante Plasmide ein, die die Nukleinsäuresequenzen
unter der Kontrolle ausgewählter
regulatorischer Sequenzen enthalten, die die Expression davon in
Wirtszellen (bevorzugt vom Säugetier)
ausrichten können,
die mit den rekombinanten Plasmiden transfiziert sind. Das Herstellungsverfahren
beinhaltet das Kultivieren einer transfizierten Wirtszellinie der
vorliegenden Erfindung unter solchen Bedingungen, daß der humane
oder veränderte
Antikörper
in den Zellen exprimiert wird, und das Isolieren des exprimierten
Produkts daraus.
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Noch
ein anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Diagnose
der Gegenwart der humanen αvβ3-Rezeptorüberexpression in einem Menschen,
welches das Inkontaktbringen einer Biopsieprobe mit den Antikörpern und
veränderten
Antikörpern
der vorliegenden Erfindung und das Testen auf das Auftreten von Bindung
zwischen dem Antikörper
(oder veränderten
Antikörper)
und dem humanen αvβ3-Rezeptor umfaßt.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung betrifft sie eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die wenigstens eine Dosis einer immuntherapeutisch wirksamen Menge
der Antikörper
dieser Erfindung in Kombination mit wenigstens einem zusätzlichen
monoklonalen oder veränderten
Antikörper
umfaßt. Eine
besonders wünschenswerte
Zusammensetzung umfaßt
als zusätzlichen
Antikörper
einen anti-humanen αvβ3-Rezeptorantikörper, der vom gegenständlichen
Antikörper
dadurch verschieden ist, daß er
reaktiv gegenüber
einem unterschiedlichen Epitop des humanen αvβ3-Rezeptor
ist.
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Andere
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden weiter in
der ausführlichen
Beschreibung und den bevorzugten Ausführungsformen davon beschrieben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das die Bindung von mAbs an den humanen αvβ3-Rezeptor über ELISA
veranschaulicht, wie beschrieben in Beispiel 3 für D12 und LM609.
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2 ist
ein Diagramm, das die Bindung von mAbs an den αvβ3-Rezeptor über einen
Origen-Marker für
D12 und LM609 und Mu19 als Kontrolle veranschaulicht (siehe Beispiel
9).
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3 ist
ein Diagramm, das BIAcore-Daten von D12 und LM609 (6 nM) darstellt,
die mit immobilisiertem αvβ3 binden, wie in Beispiel 8 beschrieben.
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4 ist
ein Diagramm, das die Charakteristika von Antikörpern (D12 und die in Tabelle
I aufgeführten Unterstützungsantikörper) zur
Fähigkeit
zur Verhinderung von 1 μg/ml
von LM609 an der Bindung von 1 μg/ml αvβ3 in
einem ORIGEN-Markerexperiment veranschaulicht. Siehe Beispiel 9.
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5 ist
ein Diagramm, das die Wirkung der humanisierten D12-Konzentration im
HEK293-Zelladhäsionstest
veranschaulicht.
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6 ist
ein Balkendiagramm, das die Inhibierung der Bindung von 1 μg/ml LM609
an 1 μg/ml αvβ3 durch
Vorinkubation mit LM609 oder D12 veranschaulicht.
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7 ist
ein Balkendiagramm, das die Inhibierung der Bindung von 1 μg/ml D12
an 1 μg/ml αvβ3 durch Vorinkubation
mit LM609 oder D12 veranschaulicht.
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8 ist
ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse der Durchflußcytometrie
der murinen und humanisierten D12-Antikörper gegen zwei humane Zelltypen
und einen Kaninchenzelltyp veranschaulicht. Siehe Beispiel 6.
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9 ist
ein Balkendiagramm, das die Inhibierung von glatten Muskelzellen
des Kaninchens im Test von Beispiel 10 durch den murinen D12-mAb (schwarze Balken)
und das humanisierte HZ D12 IgG1 (weiße Balken)
veranschaulicht.
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10A ist ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse
des Kaninchen-Restenosetests
von Beispiel 15 veranschaulicht, der die Wirkung der Behandlung
mit einer Kontrolle oder der Behandlung mit murinem D12, verabreicht
in einer Dosierung von 3 mg/kg i.v., auf die Lumenfläche mißt. N ist
die Anzahl der behandelten Tiere.
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10B ist ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse
des Kaninchen-Restenosetests
veranschaulicht, der die Wirkung auf die Gesamtgefäßfläche der
verletzten Gefäße mißt, behandelt
wie in 10A.
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10C ist ein Balkendiagramm ähnlich demjenigen von 10A, außer
daß das
murine D12 mit einer Dosierung von 9 mg/kg i.v. verabreicht wurde.
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10D ist ein Balkendiagramm ähnlich demjenigen von 10B, außer
daß das
murine D12 mit einer Dosierung von 9 mg/kg i.v. verabreicht wurde.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt nützliche
Antikörper,
einschließlich
monoklonaler, rekombinanter und synthetischer Antikörper (und
Fragmente davon), die reaktiv gegenüber dem humanen Vitronektin-αvβ3-Rezeptor
sind, isolierte Nukleinsäuren,
die diese codieren, und verschiedene Mittel zu ihrer rekombinanten
Herstellung sowie therapeutische, prophylaktische und diagnostische
Verwendungen solcher Antikörper
und Fragmente davon bereit.
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Die
Antikörper
dieser Erfindung hemmen die Bindung von Vitronektin und anderen
Liganden an den Vitronektin-(αvβ3)-Rezeptor. Diese Antikörper können selektiv das Integrin αvβ3 blockieren
und zeigen eine lange Serumhalbwertszeit in vivo in Tiermodellen
(z.B. ca. 21 Tage). Sie zeigen zusätzliche Funktionen, wie eine Komplementfixierung.
Spezifisch sind die Antikörper,
die das murine monoklonale D12 und den humanisierten Antikörper HuD12
einschließen,
die spezifisch αvβ3 neutralisieren, wünschenswert zur Verwendung
als akute und subakute therapeutische Reagenzien zur Behandlung
der durch den Vitronektinrezeptor vermittelten Störungen.
Die Inhibierung des Vitronektinrezeptors durch die Antikörper dieser
Erfindung erlaubt die therapeutische Behandlung oder Prophylaxe
von Krankheiten wie Restenose und Angiogenese.
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I. Sequenz-ID-Nummern
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Sequenz-ID-Nrn.
1 und 2 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der variablen
Region der schweren Kette des murinen mAb D12. Die CDRs befinden
sich an den Aminosäureresten
31-35, Nukleotiden 91-105; Aminosäuren 50-66, Nukleotiden 148-198;
und Aminosäuren
99-106, Nukleotiden 295-318 von SEQ ID NOS:1 und 1.
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Sequenz-ID-Nrn.
6 und 7 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der leichten Kette
des murinen mAb D12. Die CDRs befinden sich an den Aminosäuren 24-34,
Nukleotiden 70-102; Aminosäuren
50-56, Nukleotiden 148-68; und Aminosäuren 89-97, Nukleotiden 265-291
von SEQ ID NOS:6 und 7.
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Sequenz-ID-Nr.
3 ist die Aminosäuresequenz
der variablen Region der schweren Kette der humanen VH-Untergruppe
I Consensus-Sequenz, worin sich die CDRs an den Aminosäuren 31-35;
Aminosäuren
49-64; und Aminosäuren
97-104 befinden. SEQ ID NO:8 ist die Aminosäuresequenz der leichten Kette
der humanen V-kappa-Untergruppe III Consensus-Sequenz, worin sich
die CDRs an den Aminosäuren
24-35, Aminosäuren 51-57
und Aminosäuren
90-99 befinden.
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Sequenz-ID-Nrn.
4 und 5 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der variablen
Region der synthetischen schweren Kette der humanisierten schweren
Consensus-Kette D12HZHC1-0. Die CDRs befinden sich bei Aminosäuren 31-35,
Nukleotiden 91-115; Aminosäuren
50-66, Nukleotiden 148-198; und Aminosäuren 99-106, Nukleotiden 295-318.
Bevorzugte murine Gerüstreste,
die in der synthetischen schweren Kette beibehalten werden, sind
die Aminosäurereste
28, 48, 67, 68, 70, 72 und 74.
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Sequenz-ID-Nrn.
9 und 10 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der synthetischen
leichten Kette der synthetischen humanisierten leichten Consensus-Kette
D12HZLC-1-0. Die CDRs befinden sich bei den Aminosäuren 24-34, Nukleotiden 70-102;
Aminosäuren
50-56, Nukleotiden 148-168; und Aminosäuren 89-97, Nukleotiden 265-291.
Bevorzugte murine Gerüstreste
sind die Aminosäurereste
1, 49 und 60.
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Sequenz-ID-Nrn.
11 und 12 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der Region der
murinen D12 variablen Region der schweren Kette, die verändert ist.
Sequenz-ID-Nrn. 13 und 14 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen
der Region der murinen D12 variablen Region der leichten Kette,
die verändert ist,
einschließlich
der ersten 5 Aminosäuren
der humanen konstanten kappa-Region.
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Sequenz-ID-Nr.
15 ist die Aminosäuresequenz
des modifizierten humanen Gerüsts
der REI-kappa-Kette.
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Sequenz-ID-Nrn.
16 und 17 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen des Jk-Gens und
seines Genprodukts.
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Sequenz-ID-Nrn.
18 und 19 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der CAMPATH-Signalsequenz.
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Sequenze-ID-Nrn.
20 und 21 sind die DNA- bzw. Aminosäuresequenzen der synthetischen
humanisierten kappa-Kette auf Basis eines modifizierten humanen
Gerüsts
der REI-kappa-Kette.
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Sequenz-ID-Nrn.
22-25, 30-31, 36-39 und 44-45 sind in den Beispielen 13 und 14 verwendete
Primer-Sequenzen.
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Sequenz-ID-Nrn.
26-29, 32-35 und 40-43 sind in den Beispielen 13 und 14 verwendete
synthetische Oligonukleotide.
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II. Definitionen
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Wie
in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet, sind die folgenden
Begriffe wie folgt definiert:
Der Ausdruck "durch den αvβ3-Rezeptor
vermittelte Störungen" schließt ein,
aber ist nicht beschränkt
auf kardiovaskuläre
Störungen
oder angiogenbezogene Störungen,
wie Angiogenese, die mit diabetischer Retinopathie, Atherosklerose
und Restenose assoziiert ist, chronische inflammatorische Störungen,
Makuladegeneration, diabetische Retinopathie und Krebs, zum Beispiel
feste Tumormetastase, und Krankheiten, worin die Knochenresorption
mit Pathologie assoziiert ist, wie Osteoporose. Die Antikörper dieser
Erfindung sind auch nützlich
als antimetastatische und Antitumormittel.
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"Veränderter
Antikörper" bezeichnet ein durch
eine aus ihrer natürlichen
Form veränderte
Immunglobulin-codierende Region codiertes Protein, der durch Expression
in einer ausgewählten
Wirtszelle erhalten werden kann. Solche veränderten Antikörper sind
manipulierte Antikörper
(z.B. chimäre,
humanisierte oder umgeformte oder immunologisch editierte humane
Antikörper)
oder Fragmente davon, denen die gesamte oder ein Teil einer konstanten
Region des Immunglobulins fehlt, z.B. Fv,
Fab oder F(ab')2 und dgl.
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"Veränderte Immunglobulin-codierende
Region" bezeichnet
eine Nukleinsäuresequenz,
die einen veränderten
Antikörper
der Erfindung oder ein Fragment davon codiert.
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"Umgeformter humaner
Antikörper" bezeichnet einen
veränderten
Antikörper,
in dem minimal zumindest ein CDR aus einem ersten humanen monoklonalen
Donorantikörper
gegen ein CDR in einem zweiten humanen Akzeptorantikörper substituiert
ist. Bevorzugt sind alle sechs CDRs ausgetauscht. Besonders bevorzugt
ist eine gesamte Antigen-kombinierende Region, zum Beispiel ein
Fv, Fab oder F(ab')2, aus einem ersten humanen monoklonalen
Donorantikörper
gegen die entsprechende Region in einem zweiten humanen monoklonalen
Akzeptorantikörper
substituiert. Am meisten bevorzugt ist die Fab-Region aus einem
ersten humanen Donor operativ mit den geeigneten konstanten Regionen
eines zweiten humanen Akzeptorantikörpers verbunden, um einen monoklonalen
Antikörper
voller Länge
zu bilden.
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"Erster Immunglobulinpartner" bezeichnet eine
Nukleinsäuresequenz,
die eine variable Region eines humanen Gerüsts oder eines humanen Immunglobulins
codiert, worin die nativen (oder natürlich vorkommenden) CDR-codierenden Regionen
durch die CDR-codierenden Regionen eines humanen Donorantikörpers ausgetauscht
sind. Die humane variable Region kann eine schwere Kette, eine leichte
Kette (oder beide Ketten), ein Analogon oder ein funktionelles Fragment
davon eines Immunglobulins sein. Solche CDR-Regionen, die sich innerhalb der variablen
Region von Antikörpern
(Immunglobulinen) befinden, können
durch fachbekannte Verfahren bestimmt werden. Zum Beispiel offenbaren
Kabat et al. Regeln zur Lokalisierung von CDRs, Sequences of Proteins
of Immunological Interest, 4. Auflage, U.S. Department of Health
and Human Services, National Institutes of Health (1987). Zusätzlich sind
Computerprogramme bekannt, die nützlich
zur Identifizierung von CDR-Regionen/-Strukturen sind.
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"Zweiter Fusionspartner" bezeichnet eine
andere Nukleotidsequenz, die ein Protein oder Peptid codiert, an
das der erste Immunglobulinpartner im Raster oder mittels einer
optionalen herkömmlichen
Linkersequenz fusioniert ist (d.h. operativ verknüpft). Bevorzugt
ist der Fusionspartner ein Immunglobulingen und wird dann als ein "zweiter Immunglobulinpartner" bezeichnet. Der
zweite Immunglobulinpartner kann eine Nukleinsäuresequenz einschließen, die
die gesamte konstante Region für
den gleichen (d.h. homologen – die
ersten und zweiten veränderten
Antikörper
stammen aus der gleichen Quelle) oder einen zusätzlichen (d.h. heterologen)
Antikörper
von Interesse codiert. Er kann eine schwere Kette oder leichte Kette
eines Immunglobulins (oder beide Ketten als Teil eines einzelnen
Polypeptids) sein. Der zweite Immunglobulinpartner ist nicht auf eine
besondere Immunglobulinklasse oder einen besonderen Immunglobulinisotyp
beschränkt.
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Zusätzlich kann
der zweite Immunglobulinpartner einen Teil einer konstanten Region
eines Immunglobulins umfassen, wie in einem Fab oder F(ab')2 gefunden
(d.h. einen diskreten Teil einer angemessenen humanen konstanten
Region oder Gerüstregion).
Ein zweiter Fusionspartner kann ebenfalls eine Sequenz umfassen,
die ein integrales Membranprotein codiert, das auf der äußeren Oberfläche einer
Wirtszelle freiliegt, zum Beispiel als Teil einer Phagen-Display-Bibliothek,
oder eine Sequenz, die ein Protein zum analytischen oder diagnostischen
Nachweis codiert, zum Beispiel Meerrettichperoxidase, β-Galactosidase,
etc.
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Die
Begriffe Fv, Fc, Fd, Fab oder F(ab')2 werden mit
ihren Standardbedeutungen verwendet [siehe z.B. Harlow et al., Antibodies:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1988)].
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Wie
hier verwendet beschreibt ein "manipulierter
Antikörper" einen Typ von verändertem
Antikörper, d.h,
einen synthetischen Antikörper
voller Länge
(z.B. chimären,
humanisierten, umgeformten oder immunologisch editierten humanen
Antikörper
im Gegensatz zu einem Antikörperfragment),
worin ein Teil der variablen Domänen
der leichten und/oder schweren Kette eines ausgewählten Akzeptorantikörpers durch
die analogen Teile aus einem oder mehreren Donorantikörpern ausgetauscht
ist, die Spezifität
für das
ausgewählte
Epitop haben. Zum Beispiel können
solche Moleküle
Antikörper
einschließen,
die durch eine humanisierte schwere Kette gekennzeichnet sind, die
mit einer unmodifizierten leichten Kette (oder chimären leichten
Kette) assoziiert ist, oder umgekehrt. Manipulierte Antikörper können ebenfalls
durch Veränderung
der Nukleinsäuresequenzen
gekennzeichnet sein, die die Gerüstregionen
der variablen Domäne
der leichten und/oder schweren Kette des Akzeptorantikörpers codieren,
um die Bindungsspezifität
des Donorantikörpers
beizubehalten. Diese Antikörper
können
einen Austausch eines oder mehrerer CDRs (bevorzugt aller) aus dem
Akzeptorantikörper
gegen CDRs aus einem hier beschriebenen Donorantikörper umfassen.
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Ein "chimärer Antikörper" bezeichnet einen
Typ von manipuliertem Antikörper,
der eine natürlich
vorkommende variable Region (leichte Kette und schwere Kette) enthält, die
aus einem Donorantikörper
stammt, in Verbindung mit den konstanten Regionen der leichten und
schweren Kette, die aus einem Akzeptorantikörper aus einer heterologen
Art stammen.
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Ein "humanisierter Antikörper" bezeichnet einen
Typ von manipuliertem Antikörper
mit seinen aus einem nicht-humanen Donorimmunoglobulin stammenden
CDRs, wobei die verbleibenden, aus Immunglobulin stammenden Teile
des Moleküls
aus einem (oder mehreren) humanen Immunglobulinen stammen. Zusätzlich können Gerüstträgerreste
verändert
sein, um die Bindungsaffinität
zu bewahren [siehe z.B. Queen et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 86:10029-10032 und Hodgson et al., 1991, Bio/Technology, 9:421].
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Ein "immunologisch editierter
Antikörper" bezeichnet einen
Typ von manipuliertem Antikörper,
in dem Veränderungen
an Donor- und/oder Akzeptorsequenzen vorgenommen werden, um Regionen
zu editieren, die Klonierungsartefakte, Keimlinienverstärkungen
etc. beinhalten, gerichtet auf die Reduzierung der Wahrscheinlichkeit
einer immunologischen Reaktion gegen den Antikörper auf Seiten eines Patienten,
der mit dem editierten Antikörper
behandelt wird.
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Der
Begriff "Donorantikörper" bezeichnet einen
Antikörper
(monoklonal oder rekombinant), der die Nukleinsäuresequenzen seiner variablen
Regionen, CDRs oder anderer funktioneller Fragmente oder Analoga davon
für einen
ersten Immunglobulinpartner beiträgt, um die veränderte Immunglobulincodierende
Region und den resultierenden exprimierten veränderten Antikörper mit
der antigenen Spezifität
und Charakteristik der neutralisierenden Aktivität des Donorantikörpers zu
versehen. Ein zur Verwendung in dieser Erfindung geeigneter Donorantikörper ist
ein neutralisierender muriner monoklonaler Anti-αvβ3-Antikörper, der
als D12 bezeichnet wird. D12 wird als mit den in SEQ ID NOS:2 bzw.
7 gezeigten Aminosäuresequenzen
der variablen schweren Kette und variablen leichten Kette definiert.
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Der
Begriff "Akzeptorantikörper" bezeichnet einen
Antikörper
(monoklonal oder rekombinant) aus einer mit dem Donorantikörper genetisch
nicht verwandten Quelle, der alle (oder einen Teil, aber bevorzugt
alle) der Nukleinsäuresequenzen,
die seine Gerüstregionen
der schweren und/oder leichten Kette und/oder seine konstanten Regionen
der schweren und/oder leichten Kette codieren, für den ersten Immunglobulinpartner
beiträgt.
Bevorzugt ist ein humaner Antikörper
der Akzeptorantikörper.
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"Consensus-VH"- oder "Consensus-VK"-Regionen bezeichnen
Aminosäuresequenzen,
die in einer den Gerüstregionen
des Akzeptorantikörpers ähnlichen
Weise funktionieren können,
aber durch herkömmliche Computertechniken
ausgewählt
werden. Kurz gesagt, ausgehend von einer gegebenen VH- oder VK-Aminosäuresequenz,
werden die der gegebenen Sequenz am nächsten humanen VH- und VK-Sequenzen
zusammengesetzt, um die am nächsten
kommende Antikörperuntergruppe
zu identifizieren. Sobald die Untergruppe ausgewählt ist, werden alle humanen
Antikörper
aus dieser Untergruppe verglichen, und eine Consensus-Sequenz der
VH- und VK-Ketten wird hergestellt. Die Consensus-Sequenzen werden
zur Erzeugung einer wünschenswerten
synthetischen Gerüstregion
für den
humanisierten Antikörper
verwendet.
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"CDRs" sind die Aminosäuresequenzen
der komplimentaritätsbestimmenden
Region eines Antikörpers.
CDRs sind die hypervariablen Regionen der schweren und leichten
Ketten eines Immunglobulins. Siehe z.B. Kabat et al., Sequences
of Proteins of Immunological Interest, 4. Auflage, U.S. Department
of Health and Human Services, National Institutes of Health (1987).
Es gibt drei CDRs in der schweren Kette und drei CDRs in der leichten
Kette (oder CDR-Regionen) in den variablen Teilen eines Immunglobulins.
Daher bezeichnen "CDRs" wie hier verwendet
alle drei CDRs der schweren Kette oder alle drei CDRs der leichten
Kette (oder alle CDRs sowohl in der schweren als auch in der leichten
Kette, falls angemessen). CDRs liefern die Mehrzahl der Kontaktreste
zur Bindung des Antikörpers
an das Antigen oder Epitop. CDRs von Interesse in dieser Erfindung
stammen aus Sequenzen der variablen schweren und leichten Kette
des Donorantikörpers
und schließen
Analoga der natürlich
vorkommenden CDRs ein, wobei die Analoga ebenfalls die gleiche Antigenbindungsspezifität und/oder
neutralisierende Fähigkeit
wie der Donorantikörper
teilen oder beibehalten, aus dem sie abgeleitet wurden.
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Mit "Teilen der Antigenbindungsspezifität oder neutralisierenden
Fähigkeit" ist zum Beispiel
gemeint, daß,
obwohl mAb D12 durch einen gewissen Grad an Antigenaffinität gekennzeichnet
werden kann, ein durch eine Nukleinsäuresequenz von mAb D12 in einer
angemessenen strukturellen Umgebung codiertes CDR eine niedrigere
oder höhere
Affinität
haben kann. Es wird erwartet, daß CDRs von mAb D12 in solchen
Umgebungen dennoch das gleiche Epitop (die gleichen Epitope) erkennen
werden, wie es der intakte mAb D12 tut.
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Ein "funktionelles Fragment" ist eine partielle
variable Sequenz der schweren oder leichten Kette (z.B. geringfügige Deletionen
am Amino- oder Carboxyterminus der variablen Region des Immunglobulins),
die die gleiche Antigenbindungsspezifität und/oder neutralisierende
Fähigkeit
wie der Antikörper
beibehält,
aus dem das Fragment abgeleitet wurde.
-
Ein "Analogon" ist eine durch wenigstens
eine Aminosäure
modifizierte Aminosäuresequenz,
worin die Modifikation eine chemische Modifikation oder Substitution
an einer Aminosäure
oder eine Substitution oder eine Umlagerung einiger Aminosäuren (d.h.
nicht mehr als 10) sein kann, wobei die Modifikation der Aminosäuresequenz
die Beibehaltung der biologischen Eigenschaften, z.B. Antigenspezifität und hohe
Affinität,
der unmodifizierten Sequenz erlaubt. Zum Beispiel können (stumme)
Mutationen über
Substitutionen konstruiert werden, wenn bestimmte Endonuklease-Restriktionsorte
innerhalb CDR-codierender Regionen oder diese umgebend geschaffen
werden.
-
Wenn
in diesem Text Protein- und/oder DNA-Sequenzen durch ihre prozentualen
Homologien oder Identitäten
mit identifizierten Sequenzen definiert werden, schließen die
zur Berechnung der prozentualen Homologien oder prozentualen Identitäten verwendeten
Algorithmen die folgenden ein: der Smith-Waterman-Algorithmus [J.F.
Collins et al., 1988, Comput. Appl. Biosci., 4: 67-72; J.F. Collins
et al., Molecular Sequence Comparison and Alignment (M.J. Bishop
et al, Hrsg.) in Practical Approach Series: Nucleic Acid and Protein Sequence
Analysis XVIII, IRL Press: Oxford, England, UK (1987) S. 417] und
die BLAST- und FASTA-Programme [E. G. Shpaer et al., 1996, Genomics
38: 179-191]. Diese Literaturstellen werden hier durch Verweis eingeführt.
-
Analoga
können
ebenfalls als allelische Variationen auftreten. Eine "allelische Variation
oder Modifikation" ist
eine Veränderung
in der Nukleinsäuresequenz,
die die Aminosäure-
oder Peptidsequenzen der Erfindung codiert. Solche Variationen oder
Modifikationen können
aufgrund der Entartung des genetischen Codes bestehen oder können absichtlich
manipuliert werden, um gewünschte
Eigenschaften bereitzustellen. Diese Variationen oder Modifikationen
können
zu Veränderungen
in einer beliebigen codierten Aminosäuresequenz führen oder
nicht.
-
Der
Begriff "Effektormittel" bezeichnet Nichtprotein-Trägermoleküle, an die
die veränderten
Antikörper und/oder
natürliche
oder synthetische leichte oder schwere Ketten des Donorantikörpers oder
andere Fragmente des Donorantikörpers
durch herkömmliche
Mittel assoziiert werden können.
Solche Nichtprotein-Träger können herkömmliche
Träger
einschließen,
die auf dem diagnostischen Gebiet verwendet werden, z.B. Polystyrol-
oder andere Kunststoffkügelchen,
Polysaccharide, wie sie z.B. im BIAcore-System (Pharmacia) verwendet
werden, oder andere Nichtprotein-Substanzen, die auf dem medizinischen
Gebiet nützlich
und sicher zur Verabreichung an Menschen und Tiere sind. Andere
Effektormittel können
einen Makrozyklus zum Komplexieren eines Schwermetallatoms oder
Radioisotope einschließen.
Solche Effektormittel können
ebenfalls nützlich
zur Erhöhung
der Halbwertszeit der veränderten
Antikörper
sein, z.B. Polyethylenglykol.
-
III. Murine monoklonale
Anti-αvβ3-Antikörper
-
Zur
Verwendung in der Konstruktion der humanisierten Antikörper, Fragmente
und Fusionsproteine dieser Erfindung kann eine nicht-humane Art
eingesetzt werden, um ein wünschenswertes
Immunglobulin bei Darstellung mit dem humanen plazentalen αvβ3-Rezeptor
als Antigen zu erzeugen. Herkömmliche
Hybridomtechniken werden eingesetzt, um eine Hybridom-Zellinie bereitzustellen,
die einen nicht-humanen monoklonalen Antikörper (mAb) gegen den αvβ3-Rezeptor
sezerniert. Als ein Beispiel wird die Herstellung des murinem mAb
D12 und anderer muriner Anti-αvβ3-mAbs im Detail im nachfolgenden Beispiel
2 beschrieben. Zur Vereinfachung der nachfolgenden Diskussion kann
der Begriff D12 den D12-mAb oder jeden der anderen mAbs aus Beispiel
2 bezeichnen.
-
D12
ist ein wünschenswerter
Donorantikörper
zur Verwendung in der Entwicklung eines chimären oder humanisierten Antikörpers dieser
Erfindung. Die Eigenschaften des neutralisierenden murinen mAb D12, erhalten
wie in Beispiel 2 beschrieben, schließen eine Antigen-Bindungsspezifität für humanes αvβ3 und
die in der nachfolgenden Tabelle I aufgeführten Eigenschaften ein. Der
Isotyp des mAb D12 aus Beispiel 2 ist IgG1, und
er hat eine Affinität
zwischen ca. 1 und 3 nM, abhängig
vom eingesetzten Test. Der Antikörper
erkennt das heterodimere α-
und β-Epitop
von αvβ3 und erkennt weder die α- noch die β-Untereinheiten individuell.
Die Bindung wird durch die Bindung und funktionelle Aktivität (Neutralisation)
in den In-vitro-Tests
der nachfolgenden Beispiele 3-12 veranschaulicht.
-
Ausgehend
von den bereitgestellten Sequenzen, d.h. der variablen Region der
leichten Kette von D12 [SEQ ID NOS:6 und 7] und der variablen Region
der schweren Kette von D12 [SEQ ID NOS:1 und 2], könnte ein
Fachmann die verbleibenden Teile der schweren Kette unter Verwendung
von z.B. Polymerasekettenreaktion erhalten und somit ein vollständiges mAb-Molekül erhalten.
Alternativ könnte
ein D12-Molekül
unter Verwendung von Techniken konstruiert werden, die analog zu
denjenigen sind, die nachfolgend für die synthetischen und rekombinanten
mAbs der Erfindung beschrieben werden, und unter Einsatz anderer
muriner schwerer Ketten des IgG-Untertyps.
-
Andere
Anti-αvβ3-Antikörper
können
durch Durchmustern von Hybridomen oder kombinatorischen Bibliotheken
oder Antikörper-Phagen-Displays
[W.D. Huse et al., 1988, Science, 246: 1275-1281] unter Verwendung
des hier beschriebenen murinen mAb und seines αvβ3-Epitops
entwickelt werden. Eine Sammlung von Antikörpern, einschließlich Hybridomprodukten
oder Antikörpern,
die aus dem Immunglobulinrepertoire einer beliebigen Art stammen, können in
einem herkömmlichen
kompetitiven Test, wie in den nachfolgenden Beispielen 5, 8 und
9 beschrieben, mit einem oder mehreren der hier beschriebenen Epitope
durchmustert werden. So kann die Erfindung einen von D12 verschiedenen
Antikörper
bereitstellen, der an den αvβ3-Rezeptor binden und ihn neutralisieren
kann. Andere, gegen ein gewünschtes αvβ3-Epitop
und durch herkömmliche Techniken
erzeugte mAbs schließen
ohne Beschränkung
jene ein, die murine mAbs, humane mAbs und kombinatorische Antikörper codieren.
-
Diese
Erfindung ist nicht auf die Verwendung des D12-mAb oder seiner hypervariablen
Sequenzen beschränkt.
Es wird vorhergesehen, daß beliebige
geeignete αvβ3-neutralisierende Antikörper und entsprechende Anti-αvβ3-CDRs, die auf diesem
Gebiet beschrieben werden, dafür
substituiert werden können.
Wann immer in der folgenden Beschreibung der Donorantikörper als
D12 identifiziert wird, wird diese Bezeichnung allein zur Veranschaulichung
und Vereinfachung der Beschreibung vorgenommen.
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IV. Kombinatorische Klonierung
zum Erhalt humaner Antikörper
-
Wie
oben erwähnt
wurde, haben eine Anzahl von Problemen die direkte Anwendung der
Hybridomtechnik von G. Kohler und C. Milstein, 1975, Nature, 256:
495-497 auf die Erzeugung und Isolierung humaner monoklonaler Antikörper erschwert.
Darunter befinden sich ein Mangel an geeigneten Fusionspartner-Myelomzellinien,
die zur Bildung von Hybridomzellinien verwendet werden, sowie die
schlechte Stabilität
solcher Hybridome sogar bei Bildung. Deshalb ist der molekularbiologische
Ansatz der kombinatorischen Klonierung bevorzugt.
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Die
kombinatorische Klonierung wird allgemein in WO 90/14430 offenbart.
Einfach gesagt besteht das Ziel der kombinatorischen Klonierung
darin, auf eine Population von bakteriellen Zellen die immunologische genetische
Kapazität
einer humanen Zelle, eines humanen Gewebes oder eines humanen Organs
zu übertragen.
Es ist bevorzugt, Zellen, Gewebe oder Organe einzusetzen, die immunkompetent
sind. Besonders nützliche
Quellen schließen
ohne Beschränkung
Milz, Thymus, Lymphknoten, Knochenmark, Mandel und periphere Blutlymphozyten
ein. Die Zellen können
optional mit dem humanen αvβ3-Rezeptor in vitro stimuliert oder aus Spendern
selektiert werden, von denen bekannt ist, daß sie eine Immunreaktion erzeugt
haben, oder von Spendern, die HIV-positiv, aber asymtomatisch sind.
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Die
aus den Donorzellen isolierte genetische Information (d.h. die in
den Geweben als Reaktion auf Stimulation durch αvβ3 als
Antigen erzeugten humanen Antikörper)
kann in Form von DNA oder RNA sein und wird zweckmäßig durch
PCR oder ähnliche
Techniken amplifiziert. Bei Isolation als RNA wird die genetische Information
bevorzugt zu cDNA durch reverse Transkription vor der Amplifikation
umgewandelt. Die Amplifikation kann verallgemeinert oder besonders
spezifisch maßgeschneidert
werden. Zum Beispiel kann durch eine sorgfältige Auswahl von PCR-Primersequenzen
eine selektive Amplifikation von Immunglobulingenen oder Untergruppen
innerhalb dieser Klasse von Genen erreicht werden.
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Sobald
die kompetenten Sequenzen des Genbestandteils erhalten sind, in
diesem Falle der Gene, die die variablen Regionen der verschiedenen
schweren und leichten Antikörperketten
codieren, werden die Gene der leichten und schweren Kette in zufälligen Kombinationen
zur Bildung einer statistischen kombinatorischen Bibliothek assoziiert.
Verschiedene rekombinante DNA-Vektorsysteme wurde zur Erleichterung
der kombinatorischen Klonierung beschrieben [siehe z.B. WO 90/14430
s.o., Scott und Smith, 1990, Science, 249:386-406 oder
US-PS 5 223 409 ]. Nach Erzeugung der
kombinatorischen Bibliothek können
die Produkte nach der Expression zweckmäßig durch "Biopanning" (Affinitätsauswahl) mit dem humanen α
vβ
3-Rezeptor
oder, falls notwendig, durch Epitop-geblocktes Biopanning wie nachfolgend
im größeren Detail
beschrieben durchmustert werden.
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Anfänglich ist
es allgemein bevorzugt, Fab-Fragmente von mAbs wie D12 zur kombinatorischen
Klonierung und Durchmusterung zu verwenden, und dann die Fabs zu
mAbs voller Länger
nach Selektion der gewünschten
Testmoleküle
umzuwandeln. Jedoch können
einkettige Antikörper
ebenfalls zur Klonierung und Durchmusterung verwendet werden.
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V. Antikörperfragmente
-
Die
vorliegende Erfindung erwägt
die Verwendung von Fab-Fragmenten oder F(ab')2-Fragmenten
zu Abgeleitung von mAbs voller Länge,
die gegen den humanen αvβ3-Rezeptor gerichtet sind. Obwohl diese Fragmente
unabhängig
nützlich
als schützende
und therapeutische Mittel in vivo gegen Zustände sein können, die durch den humanen αvβ3-Rezeptor
vermittelt werden, oder in vitro als Teil eines Diagnostikums für eine durch den
humanen αvβ3-Rezeptor vermittelte Krankheit, werden
sie hier als Komponente eines umgeformten humanen Antikörpers eingesetzt.
Ein Fab-Fragment enthält
die gesamte leichte Kette und den aminoterminalen Teil der schweren
Kette; und ein F(ab')2-Fragment ist das durch zwei Fab-Fragmente
gebildete Fragment, die durch zusätzliche Disulfidbindungen gebunden
sind. Die humanen αvβ3-Rezeptor-bindende
monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung liefern Quellen für Fab-Fragmente und F(ab')2-Fragmente,
wobei die letzteren Fragmente aus einer kombinatorischen Phagenbibliothek
erhalten werden können
[siehe z.B. Winter et al., 1994, Ann. Rev. Immunol., 12:433-455 oder Barbas et
al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:10164-10168, die hier
durch Verweis in ihrer Gesamtheit eingeführt werden]. Diese Fab- und F(ab')2-Fragmente
sind selbst als therapeutische, prophylaktische oder diagnostische
Mittel und als Donoren für
Sequenzen nützlich,
die die variablen Regionen und CDR-Sequenzen einschließen, die
nützlich
in der Bildung von rekombinanten oder humanisierten Antikörpern wie
hier beschrieben sind.
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VI. Interessierende Aminosäure- und
Nukleotidsequenzen des Antihumanes αvβ3-Antikörpers
-
Der
mAb D12 oder andere hier beschriebene Antikörper können Sequenzen beitragen, wie
Peptidsequenzen der variablen schweren und/oder leichten Kette,
Gerüstsequenzen,
CDR-Sequenzen, funktionelle Fragment und Analoga davon, und die
sie codierenden Nukleinsäuresequenzen,
die nützlich
bei der Konstruktion und beim Erhalt verschiedener veränderter
Antikörper
sind, die durch die Antigenbindungsspezifität des Donorantikörpers gekennzeichnet
sind.
-
Als
ein Beispiel stellt die vorliegende Erfindung daher Sequenzen der
variablen leichten Kette (SEQ ID NOS:6 und 7] und der variablen
schweren Kette [SEQ ID NOS:1 und 2] aus dem Anti-humanes αvβ3-mAb D12
und daraus abgeleitete Sequenzen bereit.
-
Die
Nukleinsäuresequenzen
dieser Erfindung oder Fragmente davon, die die Peptidsequenzen der
variablen leichten Kette und schwere Kette codieren, sind ebenfalls
nützlich
zur mutagenen Einführung
spezifischer Veränderungen
in die Nukleinsäuresequenzen,
die die CDRs oder Gerüstregionen
codieren, und zum Einfügen
der resultierenden modifizierten oder Fusions-Nukleinsäuresequenz
in ein Plasmid zur Expression. Zum Beispiel können stumme Substitutionen
in der Nukleotidsequenz der Gerüst-
und CDR-codierenden Regionen zur Schaffung von Restriktionsenzymorten
verwendet werden, die die Insertion von mutagenisierten CDR- (und/oder
Gerüst-)
Regionen erleichtern würden.
Diese CDR-codierenden Regionen können
in der Konstruktion von umgeformten humanen Antikörpern dieser
Erfindung verwendet werden.
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Unter
Berücksichtigung
der Entartung des genetischen Codes können verschiedene codierende
Sequenzen konstruiert werden, die die Aminosäuresequenzen der variablen
schweren und leichten Kette und die CDR-Sequenzen der Erfindung
sowie funktionelle Fragmente und Analoga davon codieren, die die
Antigenspezifität
des Donorantikörpers
teilen. Die isolierten Nukleinsäuresequenzen
dieser Erfindung oder Fragmente davon, die die Peptidsequenzen der
variablen Kette oder CDRs codieren, können zur Erzeugung veränderter Antikörper, zum
Beispiel chimärer
oder humanisierter Antikörper,
oder anderer manipulierter Antikörper
dieser Erfindung verwendet werden, wenn sie operativ mit einem zweiten
Immunglobulinpartner kombiniert werden.
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Es
sollte festgestellt werden, daß zusätzlich zu
isolierten Nukleinsäuresequenzen,
die Teile des hier beschriebenen veränderten Antikörpers und
der Antikörper
codieren, andere solche Nukleinsäuresequenzen von
der vorliegenden Erfindung umfaßt
sind, wie diejenigen, die komplementär zu den nativen CDR-codierenden
Sequenzen oder komplementär
zu den modifizierten humanen Gerüstregionen
sind, die die CDR-codierenden Regionen umgeben. Solche Sequenzen
schließen
alle Nukleinsäuresequenzen
ein, die aufgrund der Entartung des genetischen Codes die gleichen
Aminosäuresequenzen
codieren können,
wie sie in SEQ ID NOS:2 und 7 bereitgestellt sind. Eine exemplarische
variable DNA-Sequenz der humanisierten leichten Kette ist in SEQ
ID NO:9 dargestellt. Eine exemplarische variable DNA-Sequenz der
humanisierten schweren Kette ist in SEQ ID NO:4 dargestellt. Diese
variablen Regionen der schweren Kette und der leichten Kette haben
drei CDR-Sequenzen, die im Detail in den murinen Sequenzen von SEQ
ID NOS:1, 2, 6 und 7 beschrieben werden.
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Andere
nützliche
DNA-Sequenzen, die von dieser Erfindung umfaßt werden, schließen diejenigen
Sequenzen ein, die unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
[siehe z.B. T. Maniatis et al., 1982, Molecular Cloning (A Laboratory
Manual), Cold Spring Harbor Laboratory, S. 387-389] mit den DNA-Sequenzen
hybridisieren, die die variablen Regionen der leichten und schweren
Kette von SEQ ID NOS: 1 und 6 codieren (die ebenfalls SEQ ID NOS:4
und 9 für
die synthetischen humanen Sequenzen einschließen), und die die Antigenbindungseigenschaften
dieser Antikörper
beibehalten. Ein Beispiel für
eine solche stringente Hybridisierungsbedingung ist eine Hybridisierung
mit 4XSSC bei 65°C,
gefolgt von einer Waschung in 0,1XSSC bei 65°C für eine Stunde. Alternativ ist
eine exemplarische stringente Hybridisierungsbedingung in 50 % Formamid,
4XSSC bei 42°C.
Bevorzugt sind diese hybridisierenden DNA-Sequenzen zumindest ca.
18 Nukleotide lang, d.h. etwa die Größe eines CDR. Noch andere nützliche
Sequenzen sind diejenigen DNA-Sequenzen,
die ca. 80 bis ca. 99 % homolog oder identisch mit den DNA-Sequenzen von SEQ
ID NOS:1, 4, 6, 9, 11, 13 und 20 sind, gemäß einem der oben aufgeführten Algorithmen,
und die Sequenzen codieren, die die bio logischen Aktivitäten oder Funktionen
von SEQ ID NOS:2, 5, 7, 10, 12, 14 und 21 teilen.
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VII. Veränderte Immunglobulin-codierende
Regionen und veränderte
Antikörper
-
Veränderte Immunglobulin-codierende
Regionen codieren veränderte
Antikörper,
die manipulierte Antikörper
einschließen,
wie chimäre
Antikörper,
humanisierte, umgeformte und immunologisch editierte humane Antikörper. Eine
gewünschte
veränderte
Immunglobulin-codierende Region enthält CDR-codierende Regionen
in Form von Fab-Regionen, die Peptide mit der Antigenspezifität des Anti-humanes αvβ3-Antikörpers codieren,
bevorzugt ein hochaffiner Antikörper,
wie er von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird, inseriert in
einen Akzeptor-Immunglobulinpartner.
-
Wenn
der Akzeptor ein Immunglobulinpartner wie oben definiert ist, schließt er eine
Sequenz ein, die eine zweite Antikörperregion von Interesse codiert,
z.B. eine Fc-Region. Immunglobulinpartner können ebenfalls Sequenzen einschließen, die
ein anderes Immunglobulin codieren, an das die konstante Region
der leichten oder schweren Kette im Raster oder mittels einer Linkersequenz
fusioniert ist. Manipulierte Antikörper, die gegen funktionelle
Fragmente oder Analoga des humanen αvβ3-Proteins
gerichtet sind, können
geschaffen werden, um eine gesteigerte Bindung mit dem gleichen
Antikörper
auszuüben.
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Der
Immunglobulinpartner kann ebenfalls mit Effektormitteln wie oben
definiert assoziiert sein, einschließlich Nichtprotein-Trägermolekülen, an
die der Immunglobulinpartner operativ durch herkömmliche Mittel gebunden sein
kann.
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Eine
Fusion oder Bindung zwischen den Immunglobulinpartner, z.B. Antikörpersequenzen,
und dem Effektormittel kann durch jedes geeignete Mittel erfolgen,
zum Beispiel durch herkömmliche
kovalente oder ionische Bindungen, Proteinfusionen oder heterobifunktionelle
Vernetzer, z.B. Carbodiimid, Glutaraldehyd und dgl. Solche Techniken
sind fachbekannt und werden einfach in herkömmlichen Chemie- und Biochemizitaten beschrieben.
-
Zusätzlich können ebenfalls
herkömmliche
Linkersequenzen, die einfach eine gewünschte Raummenge zwischen dem
zweiten Immunglobulinpartner und dem Effektormittel vorsehen, in
die veränderte
Immunglobulin-codierende Region konstruiert werden. Die Schaffung
solcher Linker ist allgemein bekannt für die Fachleute.
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Zusätzlich können Signalsequenzen
für die
Moleküle
der Erfindung zur Steigerung der Expression modifiziert werden.
Zum Beispiel kann der umge formte humane Antikörper mit der aus der Sequenz
der schweren Kette von mAb D12 abgeleiteten Signalsequenz und den
daraus abgeleiteten CDRs das ursprüngliche Signalpeptid durch
eine andere Signalsequenz ersetzt aufweisen, wie die Campath-Leitsequenz
[Page, M. J. et al., 1991, BioTechnology, 9.64-68; SEQ ID NOS: 18
und 19].
-
Ein
exemplarisch veränderte
Antikörper,
ein umgeformter humaner Antikörper,
enthält
eine Peptid- oder Proteinsequenz der variablen schweren und der
gesamten leichten Kette mit Antigenspezifität von mAb D12, fusioniert an
die aus einem zweiten humanen Antikörper stammenden konstanten
schweren Regionen CH-1-CH-3.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann der manipulierte Antikörper
der Erfindung ein an ihn gebundenes zusätzliches Mittel aufweisen.
Zum Beispiel kann das Verfahren der rekombinanten DNA-Technik zur
Erzeugung eines manipulierten Antikörpers der Erfindung verwendet
werden, worin das Fc-Fragment oder die CH2 CH3-Domäne eines
vollständigen
Antikörpermoleküls durch
ein Enzym oder ein anderes detektierbares Molekül ausgetauscht wurde (d.h.
ein Polypeptideffektor oder ein Reportermolekül).
-
Ein
anderes wünschenswertes
Protein dieser Erfindung kann ein vollständiges Antikörpermolekül mit schweren
und leichten Ketten voller Länge
oder jedes diskrete Fragment davon, wie die Fab- oder F(ab')2-Fragmente,
ein Dimer der schweren Kette oder beliebige minimale rekombinante
Fragmente davon, wie ein Fv oder einen einkettigen
Antikörper
(SCA), oder jedes andere Molekül
mit der gleichen Spezifität
wie der ausgewählte
Donor-mAb D12 umfassen. Ein solches Protein kann in Form eines veränderten
Antikörpers verwendet
werden oder kann in seiner unfusionierten Form verwendet werden.
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Wann
immer der Immunglobulinpartner aus einem vom Donorantikörper unterschiedlichen
Antikörper stammt,
z.B. jeder Isotyp oder jede Klasse von Immunglobulingerüst- oder
konstanten Regionen, oder durch ein Computerprogramm als Consensus-Sequenz
wie oben definiert ausgewählt
wird, resultiert ein manipulierter Antikörper. Manipulierte Antikörper können konstante
Regionen von Immunglobulin (Ig) und variable Gerüstregionen aus einer Quelle,
z.B. die Akzeptorantikörper-
oder Consensus-Sequenzen, und ein oder mehrere (bevorzugt alle)
CDRs aus dem Donorantikörper,
z.B. aus dem hier beschriebenen Anti-humanes αvβ3-Antikörper, umfassen.
Zusätzlich
können
Veränderungen,
z.B. Deletionen, Substitutionen oder Additionen, der Gerüstregion
der leichten und/oder schweren variablen Domäne des Akzeptor-mAb auf der Nukleinsäure- oder Aminosäureebene
oder der Donor-CDR-Regionen vorgenommen werden, um die Antigen-Bindungsspezifität des Donorantikörpers beizubehalten
oder die potentielle Immunogenität
zu reduzieren.
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Solche
manipulierten Antikörper
werden geschaffen, um eine (oder beide) der variablen schweren und/oder
leichten Ketten des humanen αvβ3-mAb (gegebenenfalls modifiziert wie beschrieben)
oder eine oder mehrere der nachfolgend identifizierten CDRs der
schweren oder leichten Kette einzusetzen. Die manipulierten Antikörper der
Erfindung sind neutralisierend, d.h. sie inhibieren wünschenswert
die Ligandenbindung an den Vitronektinrezeptor in vitro und in vivo
in Tiermodellen von Krankheiten, die durch den αvβ3-Rezeptor
vermittelt werden, z.B. Restenose.
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Solche
manipulierten Antikörper
können
einen umgeformten humanen Antikörper
einschließen,
der die an die funktionellen Fragmente des humanen αvβ3-Antikörpers fusionierten
humanen konstanten Regionen der schweren und leichten Kette enthält. Ein
geeigneter humaner (oder anderer tierischer) Akzeptorantikörper kann
ein solcher sein, der aus einer herkömmlichen Datenbank, z.B. der
KABAT®-Datenbank,
Los Alamos-Datenbank und Swiss Protein-Datenbank, durch Homologie
mit den Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
des Donorantikörpers
ausgewählt
wird. Alternativ kann eine Consensus-Sequenz, die durch alle bekannten
humanen Sequenzen in der Datenbank einer Untergruppe gebildet wird,
die am nächsten
derjenigen des Donorantikörpers
ist, zur Bereitstellung der Gerüstregionen
verwendet werden. Ein humaner Antikörper, der durch eine Homologie
mit den Gerüstregionen
des Donorantikörpers
gekennzeichnet ist (auf Aminosäurebasis),
kann geeignet sein, um eine konstante Region der schweren Kette
und/oder eine variable Gerüstregion
der schweren Kette zur Insertion der Donor-CDRs bereitzustellen.
Ein geeigneter Akzeptorantikörper,
der konstante oder variable Gerüstregionen
der leichten Kette spenden kann, kann in einer ähnlichen Weise ausgewählt werden.
Es sollte bemerkt werden, daß die
schweren und leichten Ketten des Akzeptorantikörpers nicht aus dem gleichen Akzeptorantikörper stammen
müssen.
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Wünschenswert
werden die heterologen Gerüst-
und konstanten Regionen aus humanen Immunglobulinklassen und -isotypen
ausgewählt,
wie IgG (Untertypen 1 bis 4), IgM, IgA und IgE. Die Fc-Domänen sind nicht
auf native Sequenzen beschränkt,
sondern schließen
mutierte Varianten ein, die auf dem Gebiet bekannt sind, die die
Funktion verändern.
Zum Beispiel wurden Mutationen in den Fc-Domänen bestimmter IgG-Antikörper beschrieben,
die die Fc-vermittelte Komplement- und Fc-Rezeptorbindung reduzieren
[siehe z.B. A.R. Duncan et al., 1988, Nature, 332:563-564; A.R.
Duncan und G. Winter, 1988, Nature, 332:738-740; M.-L. Alegre et
al., 1992, J. Immunol., 148:3461-3468; M.-H. Tao et al., 1993, J.
Exp. Med., 178:661-667; V. Xu et al., 1994, J. Biol. Chem., 269:
3469-2374] und die Klärungsrate
verändern
[J.-K. Kim et al., 1994, Eur. J. Immunol., 24: 542-548] und die
strukturelle Heterogenität
reduzieren [S. Angal et al., 1993, Mol. Immunol., 30:105-108]. Ebenfalls
sind andere Modifikationen möglich,
wie eine Oligomerisation des Antikörpers durch Addition des Schwanzstücksegments
von IgM und andere Mutationen [R.I.F. Smith und S.L. Morrison, 1994,
Biotechnology, 12:683-688; R.I.F. Smith et al., 1995, J. Immunol.,
154: 2226-2236] oder Addition des Schwanzstücksegments von IgA [I. Kariv
et al., 1996, J. Immunol., 157: 29-38]. Jedoch braucht der Akzeptorantikörper nicht
nur humane Immunglobulin-Proteinsequenzen umfassen. Zum Beispiel
kann ein Gen konstruiert werden, in dem eine DNA-Sequenz, die einen
Teil einer humanen Immunglobulinkette codiert, an eine DNA-Sequenz
fusioniert ist, die eine Nicht-Immunglobulin-Aminosäuresequenz
codiert, wie ein Polypeptideffektor oder Reportermolekül.
-
Ein
Beispiel für
einen besonders wünschenswerten
veränderten
Antikörper
ist ein humanisierter Antikörper,
der die gesamten oder einen Teil der Aminosäuresequenzen der variablen
Domäne
von D12 und einige Teile der Gerüstregionen
des Donorantikörpers
oder CDRs daraus, inseriert in die Gerüstregionen eines ausgewählten humanen
Antikörpers,
enthält.
Dieser humanisierte Antikörper
ist gegen den humanen αvβ3-Rezeptor gerichtet. In geeigneter Weise
sind in diesen humanisierten Antikörpern ein, zwei oder bevorzugt
drei CDRs aus den variablen Regionen der schweren Kette und/oder
leichten Kette des D12-Antikörpers
in die Gerüstregionen
eines ausgewählten
humanen Antikörpers
oder einer Consensus-Sequenz inseriert, wobei die nativen CDRs des
letzteren Antikörpers
oder der letzteren Consensus-Sequenz ausgetauscht sind.
-
Bevorzugt
wurden in einem humanisierten Antikörper die variablen Domänen in beiden
humanen schweren und leichten Ketten durch eine oder mehrere CDR-Austauschungen
manipuliert. Es ist möglich,
alle sechs CDRs oder verschiedene Kombinationen aus weniger als
den sechs CDRs zu verwenden. Zum Beispiel ist es möglich, die
CDRs nur in der humanen schweren Kette auszutauschen, wobei als
leichte Kette die unmodifizierte leichte Kette aus dem humanen Akzeptorantikörper verwendet
wird. Weiterhin alternativ kann eine kompatible leichte Kette aus
einem anderen humanen Antikörper
durch Rückgriff
auf die herkömmlichen
Antikörperdatenbanken ausgewählt werden.
Der Rest des manipulierten Antikörpers
kann aus jedem geeigneten humanen Akzeptorimmunglobulin stammen.
-
Der
veränderte
Antikörper
hat somit bevorzugt die Struktur eines natürlichen humanen Antikörpers oder
eines Fragments davon und besitzt die Kombination von Eigenschaften,
die für
eine effektive therapeutische Verwendung, z.B. Behandlung von durch
den humanen αvβ3-Rezeptor vermittelten Krankheiten im Menschen,
oder zur diagnostischen Verwendung erforderlich sind.
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Es
versteht sich für
die Fachleute, daß ein
veränderter
Antikörper
durch Veränderungen
in den Aminosäuren
der variablen Domäne
weiter modifiziert werden kann, ohne notwendigerweise die Spezifität und hohe
Affinität
des Donorantikörpers
zu beeinflussen (d.h. ein Analogon). Es wird vorhergesehen, daß die Aminosäuren der
schweren und leichten Kette durch andere Aminosäuren entweder in den Gerüsten der
variablen Domäne
oder CDRs oder beiden substituiert werden können. Besonders bevorzugt ist
das immunologische Editieren solcher rekonstruierten Sequenzen,
wie es hier in den Beispielen veranschaulicht wird.
-
Zusätzlich kann
die variable oder konstante Region verändert werden, um selektive
Eigenschaften der Moleküle
der vorliegenden Erfindung zu steigern oder zu verringern. Solche
Eigenschaften können
zum Beispiel Dimerisierung, Bindung an Fc-Rezeptoren oder die Fähigkeit
zur Bindung und Aktivierung von Komplement einschließen [siehe
z.B. Angal et al., 1993, Mol. Immunol., 30:105-108; Xu et al., 1994,
J. Biol. Chem., 269:3469-3474; Winter et al., EP 307, 434-B].
-
Solche
Antikörper
sind nützlich
in der Prävention
und Behandlung von durch humanen αvβ3-Rezeptor vermittelten Störungen,
wie nachfolgend erörtert.
-
VIII. Herstellung von
veränderten
Antikörpern
und manipulierten Antikörpern
-
Die
resultierenden umgeformten und manipulierten humanen, humanisierten
und chimären
Antikörper dieser
Erfindung können
in rekombinanten Wirtszellen, z.B. COS-, CHO- oder Myelomzellen,
durch Rückgriff auf
rekombinante DNA-Technik unter Verwendung von Genmanipulationstechniken
exprimiert werden. Die gleichen oder ähnlichen Techniken können ebenfalls
eingesetzt werden, um andere Ausführungsformen dieser Erfindung
zu erzeugen.
-
Kurz
gesagt wird ein herkömmlicher
Expressionsvektor oder ein rekombinantes Plasmid hergestellt, indem
diese codierenden Sequenzen für
den veränderten
Antikörper
in funktionsfähige
Verbindung mit herkömmlichen regulatorischen
Kontrollsequenzen gestellt werden, die die Vermehrung und Expression
in und/oder Sezernierung aus einer Wirtszelle steuern können. Regulatorische
Sequenzen schließen
Promotorsequenzen, z.B. den CMV-Promotor, und Signalsequenzen ein,
die aus anderen bekannten Antikörpern
abgeleitet werden können.
In ähnlicher
Weise kann ein zweiter Expressionsvektor mit einer DNA-Sequenz erzeugt werden,
die eine leichte oder schwere Kette eines komplementären Antikörpers codiert.
Bevorzugt ist dieser zweite Expressionsvektor identisch mit dem
ersten, ausgenommen soweit die codierenden Sequenzen und selektierbare
Marker betroffen sind, um so weit wie möglich sicherzustellen, daß jede Polypeptidkette
funktionell exprimiert wird. Alternativ können sich die codierenden Sequenzen
der schweren und leichten Kette für den veränderten Antikörper auf
einem einzelnen Vektor befinden.
-
Eine
ausgewählte
Wirtszelle wird durch herkömmliche
Techniken mit sowohl dem ersten als auch dem zweiten Vektor cotransfiziert
(oder einfach mit einem einzelnen Vektor transfiziert), um die transfizierte
Wirtszelle der Erfindung zu erzeugen, die beide rekombinanten oder
synthetischen leichten und schweren Ketten umfaßt. Die transfizierte Zelle
wird dann durch herkömmliche
Techniken kultiviert, um den manipulierten Antikörper der Erfindung zu erzeugen.
Die Erzeugung des Antikörpers,
der die Assoziation aus sowohl der rekombinanten schweren Kette
als auch leichten Kette einschließt, wird in der Kultur durch
einen geeigneten Test gemessen, wie ELISA oder RIA. Ähnliche
herkömmliche
Techniken können
eingesetzt werden, um andere veränderte
Antikörper
und Moleküle
dieser Erfindung zu konstruieren.
-
Geeignete
Vektoren für
die Klonierungs- und Subklonierungsschritte, die in den Verfahren
und in der Konstruktion der Zusammensetzungen dieser Erfindung eingesetzt
werden, können
durch einen Fachmann ausgewählt
werden. Zum Beispiel kann die herkömmliche pUC-Reihe von Klonierungsvektoren
verwendet werden. Ein verwendeter Vektor ist pUC19, der kommerziell
von Firmen für
den Laborbedarf erhältlich
ist, wie Amersham (Buckinghamshire, Vereinigtes Königreich)
oder Pharmacia (Uppsala, Schweden). Zusätzlich kann jeder Vektor zur
Klonierung verwendet werden, der leicht vervielfältigt werden kann, eine Vielzahl
von Klonierungsorten und selektierbaren Genen (z.B. Antibiotikaresistenz)
hat und leicht manipuliert wird. Daher ist die Auswahl des Klonierungsvektors
kein beschränkender
Faktor in dieser Erfindung.
-
In ähnlicher
Weise können
die Vektoren, die zur Expression der manipulierten Antikörper gemäß dieser
Erfindung eingesetzt werden, durch einen Fachmann aus beliebigen
herkömmlichen
Vektoren ausgewählt werden.
Bevorzugte Vektoren schließen
zum Beispiel die Plasmide pCD oder pCN ein. Die Vektoren enthalten ebenfalls
ausgewählte
regulatorische Sequenzen (wie die CMV-Promotoren), die die Vervielfältigung
und Expression heterologer DNA-Sequenzen in ausgewählten Wirtszellen
ausrichten. Diese Vektoren enthalten die oben beschriebenen DNA-Sequenzen,
die für
den manipulierten Antikörper
codieren, oder veränderte
Immunglobulin-codierende Regionen. Zusätzlich können die Vektoren die ausgewählten Immunglobulinsequenzen beinhalten,
die durch Insertion erwünschter
Restriktionsorte zur leichten Manipulation modifiziert sind.
-
Die
Expressionsvektoren können
ebenfalls durch Gene gekennzeichnet sein, die geeignet zur Verstärkung der
Expression der heterologen DNA-Sequenzen
sind, zum Beispiel das Säugetier-Dihydrofolatreduktasegen
(DHFR). Andere bevorzugte Vektorsequenzen schließen eine Polyadenylierungs-(Poly A)-Signalsequenz,
wie aus dem Rinderwachstumshormon (BGH), und die Betaglobin-Promotorsequenz
(betaglopro) ein. Die hier nützlichen
Expressionsvektoren können
durch den Fachleuten allgemein bekannte Techniken synthetisiert
werden.
-
Die
Komponenten solcher Vektoren, z.B. Replikons, Selektionsgene, Verstärker, Promotoren,
Signalsequenzen und dgl., können
aus gewerblichen oder natürlichen
Quellen erhalten oder durch bekannte Verfahren zur Verwendung in
der Ausrichtung der Expression und/oder Sezernierung des Produkts
der rekombinanten DNA in einem ausgewählten Wirt synthetisiert werden.
Andere geeignete Expressionsvektoren, von denen zahlreiche Typen
auf diesem Gebiet zur Säugetier-,
bakteriellen-, Insekten-, Hefe- und pilzlichen Expression bekannt
sind, können
für diesen
Zweck ebenfalls ausgewählt
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ebenfalls eine Zelle, die mit einem rekombinanten Plasmid transfiziert
ist, das die codierenden Sequenzen für die manipulierten Antikörper oder
veränderten
Immunglobulinmoleküle
davon enthält.
Für die
Klonierung und andere Manipulationen dieser Klonierungsvektoren
nützliche Wirtszellen
sind ebenfalls herkömmlich.
Jedoch werden höchst
wünschenswert
Zellen aus verschiedenen Stämmen
von E. coli zur Vervielfältigung
der Klonierungsvektoren und für
die anderen Schritte in der Konstruktion von veränderten Antikörpern dieser
Erfindung verwendet.
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Geeignete
Wirtszellen oder Zellinien zur Expression des manipulierten Antikörpers oder
veränderten Antikörpers der
Erfindung sind bevorzugt Säugetierzellen,
wie CHO-, COS-, Fibroblasten- (z.B. 3T3) und Myeloid zellen, und
besonders bevorzugt eine CHO- oder eine Myeloidzelle. Humane Zellen
können
verwendet werden, wodurch die Modifikation des Moleküls mit humanen
Glycosylierungsmustern ermöglicht
wird. Alternativ können
andere eukaryontische Zellinien eingesetzt werden. Die Auswahl geeigneter
Säugetierwirtszellen und
Verfahren zur Transformation, Kultur, Amplifikation, Durchmusterung
und Produktherstellung und -aufreinigung sind fachbekannt. Siehe
z.B. Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning (A Laboratory Manual),
2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory (New York).
-
Bakterielle
Zellen können
sich als Wirtszellen nützlich
erweisen, die geeignet zur Expression der rekombinanten Fabs der
vorliegenden Erfindung sind [siehe z.B. Plückthun, A., 1992, Immunol.
Rev. 130: 151-188]. Die Tendenz von in bakteriellen Zellen exprimierten
Proteinen, in einer ungefalteten oder ungeeignet gefalteten Form
oder in einer nicht-glycosylierten Form zu sein, stellt keine großen Bedenken
dar, da Fabs normalerweise nicht glycosyliert sind und zur exportierten
Expression manipuliert werden können,
wodurch die hohe Konzentration reduziert wird, die die Fehlfaltung
erleichtert. Dennoch müßte jedes
in einer bakteriellen Zelle erzeugte rekombinante Fab auf Beibehaltung
von Antigenbindungsfähigkeit
durchmustert werden. Falls das durch die bakterielle Zelle exprimierte
Molekül
in einer angemessen gefalteten Form erzeugt und exportiert würde, dann
würde die
bakterielle Zelle ein wünschenswerter
Wirt sein. Zum Beispiel sind verschiedene Stämme von E. coli, die zur Expression
verwendet werden, allgemein bekannt als Wirtszellen auf dem Gebiet
der Biotechnologie. Verschiedene Stämme von B. subtilis, Streptomyces,
anderen Bacilli und dgl. können
ebenfalls in diesem Verfahren eingesetzt werden.
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Nach
Wunsch sind ebenfalls Stämme
von Hefezellen, die den Fachleuten bekannt sind, als Wirtszellen verfügbar, sowie
Insektenzellen, z.B. Drosophila und Lepidoptera, und virale Expressionssysteme.
Siehe z.B. Miller et al., 1986, Genetic Engineering, 8:277-298 und
darin zitierte Literaturstellen.
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Die
allgemeinen Verfahren, durch die die Vektoren der Erfindung konstruiert
werden können,
die Transfektionsverfahren, die zur Erzeugung der Wirtszellen der
Erfindung erforderlich sind, und die zur Erzeugung des veränderten
Antikörpers
der Erfindung aus solchen Wirtszellen notwendigen Kulturverfahren
sind allesamt herkömmliche
Techniken. Gleichsam können
die veränderten
Antikörper
der Erfindung, sobald sie erzeugt sind, aus den Zellkulturinhalten
gemäß Standardverfahren
auf diesem Gebiet gereinigt werden, einschließlich Ammoniumsulfatpräzipitation,
Affnitätssäulen, Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und dgl. Solche Techniken gehören zum Fachkönnen und
beschränken
diese Erfindung nicht.
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Noch
ein anderes Verfahren der Expression von umgeformten Antikörpern kann
die Expression in einem transgenen Tier verwenden, wie beschrieben
in
US-PS 4 873 316 ,
das hier durch Verweis eingeführt
wird.
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Sobald
er durch das gewünschte
Verfahren exprimiert ist, wird der manipulierte Antikörper dann
auf In-vitro-Aktivität
durch Verwendung eines geeigneten Tests untersucht. Derzeit herkömmliche
ELISA-Testformate werden eingesetzt, um die qualitative und quantitative
Bindung des veränderten
Antikörpers
an den humanen αvβ3-Rezeptor zu bewerten. Siehe nachfolgendes
Beispiel 3. Zusätzlich
können
ebenfalls andere In-vitro-Tests (wie Beispiel 12) und In-vivo-Tiermodelle
(wie Beispiel 15) verwendet werden, um die neutralisierende Wirksamkeit
zu verifizieren, bevor anschließende
humane klinische Studien durchgeführt werden, um die Fortdauer
des veränderten
Antikörpers
im Körper
trotz der gewöhnlichen
Clearance-Mechanismen auszuwerten.
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Als
ein spezifisches Beispiel für
die oben beschriebenen Herstellungsverfahren wird ein humanisierter D12-Antikörper erzeugt
und exprimiert, wie im Detail im nachfolgenden Beispiel 13 beschrieben.
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IX. Therapeutische/prophylaktische
Verwendungen
-
Diese
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung von Menschen,
die mit einer humanen αvβ3-Rezeptor-vermittelten Krankheit bezogene
Symptome erfahren, welches das Verabreichen einer wirksamen Dosis
von Antikörpern
umfaßt,
die einen oder mehrere der hier beschriebenen veränderten
Antikörper oder
Fragmente davon einschließen.
Die Antikörper
dieser Erfindung sind nützlich
zur Behandlung von Krankheiten, worin die zugrundeliegende Pathologie
einem Liganden zuordbar ist, der mit dem Vitronektinrezeptor wechselwirkt.
Zum Beispiel sind diese Antikörper
nützlich
als Antitumor-, antiangiogene, antiinflammatorische und antimetastatische
Mittel und sind besonders nützlich
in der Behandlung von Atherosklerose, Restenose, Krebsmetastase,
rheumatoider Arthritis, diabtischer Retinopathie und Makuladegeneration.
-
In ähnlicher
Weise sind diese Antikörper
nützlich
zur Behandlung von Zuständen,
worin ein Verlust der Knochenmatrix eine Pathologie schafft. Daher
sind die vorliegenden Antikörper
nützlich
zur Behandlung von Osteoporose, Hyperparathyroidimus, Paget-Krankheit,
Hyperkalzämie
von Malignität,
osteolytischen Läsionen,
die durch Knochenmetastase erzeugt werden, Knochenverlust aufgrund
von Unbeweglichkeit oder Geschlechtshormondefizienz.
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Die
veränderten
Antikörper
und mAbs dieser Erfindung, die spezifisch gegen den αvβ3-Integrinrezeptor sind,
sind nützliche
Therapeutika aufgrund ihrer "langen
Halbwertszeit" (ca.
21 Tage) und zusätzlichen
Effektorfunktionen (z.B. Komplementfixierung). Der an Blutgefäßen exprimierte αvβ3-Rezeptor liefert
einen leichten Zugang mit mAbs. Zusätzlich sind diese Antikörper der
vorliegenden Erfindung nützlich
in der gezielten Wirkstoffübertragung,
wobei sie in diesem Fall die Wirkstoffübertragung (d.h. als Immunkonjugate
oder Immunliposomen) steigern könnten.
Restenose kann entweder durch Blockierung der Neointimabildung oder
durch Förderung
der Umgestaltung blockiert werden. Die Wanderung von vaskulären glatten
Muskelzellen (VSMC) wird über
den αvβ3-Rezeptor vermittelt, der im Anschluß an eine
vaskuläre
Verletzung aufgeregelt wird (dokumentiert durch Immunhistologie),
und Osteopontin, ein Ligand von αvβ3, wird ebenfalls im Anschluß an eine
vaskuläre
Verletzung aufreguliert. Deshalb können die Antagonisten des αvβ3-Rezeptors,
d.h. die hier beschriebenen Antikörper und veränderten
Antikörper,
die Neointimabildung blockieren und eine vorteilhafte Umbildung
des Gefäßes steigern.
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Angiogenese
ist der Prozeß der
neuen Blutgefäßbildung
aus einem vorher bestehenden Blutgefäß als Reaktion auf angiogene
Reize. Die Antikörper
und Zusammensetzungen dieser Erfindung können ebenfalls zur Behandlung
von Krankheiten mit angiogenen Komponenten verwendet werden, was
ohne Beschränkung feste
Tumore, Krebsmetastase, rheumatoide Arthritis, chronische inflammatorische
Krankheiten, Atherosklerose, diabetische Retinopathie und Makuladegeneration
einschließt.
Bei Krebs stellt die Behandlung der Angiogenese das Targeting (Behandeln)
des Wirtes selbst dar, was unabhängig
vom Krebszell-Phänotyp
ist. Die Zusammensetzungen dieser Erfindung, die Antagonisten des αvβ3-Rezeptors
sind, besitzen Wirksamkeit gegen Krankheiten mit angiogenen Komponenten,
weil αvβ3 in der Neovaskularisation während der
Angiogenes aufreguliert wird. Ein Anti-αvβ3-mAb
hemmt die Angiogenese in der Hühner-Chorion-Allantois-Membran (CAM),
fördert
die Apoptose in Endothelzellen und hemmt das Tumorwachstum im Mausmodell
von humanem SCID. Die Inhibierung von αvβ3 verhindert
das Wachstum der Neovaskularisation (keine Wirkung auf reife Gefäße).
-
Daher
wird die therapeutische Reaktion, die durch die Verwendung der Moleküle dieser
Erfindung induziert wird, durch die Bindung an den Vitronektinrezeptor αvβ3 und
somit die anschließende
Blockierung des Krank heitsfortschritts erzeugt. Daher sind die Moleküle der vorliegenden
Erfindung, wenn sie in Zubereitungen und Formulierungen sind, die
zur therapeutischen Verwendung geeignet sind, hoch wünschenswert
für diejenigen
Personen, die durch den humanen αvβ3-Rezeptor vermittelte Störungen erfahren. Zum Beispiel
können längere Behandlungen
wünschenswert
sein, wenn chronische Krankheiten oder dgl. behandelt werden. Die Dosis
und Dauer der Behandlung steht mit der relativen Dauer der Moleküle der vorliegenden
Erfindung im menschlichen Kreislauf im Zusammenhang und kann durch
einen Fachmann in Abhängigkeit
vom behandelten Zustand und der allgemeinen Gesundheit des Patienten
eingestellt werden.
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Die
veränderten
Antikörper,
Antikörper
und Fragmente davon von dieser Erfindung können auch allein oder in Verbindung
mit anderen Antikörpern
verwendet werden, insbesondere mit humanen oder humanisierten oder
gegenüber
anderen Epitopen am Vitronektinrezeptor reaktiven humanen Antikörpern als
Prophylaktika.
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Der
Verabreichungsmodus der therapeutischen und prophylaktischen Mittel
der Erfindung kann jeder geeignete Weg sein, der das Mittel auf
den Wirt überträgt. Die
veränderten
Antikörper,
Antikörper,
manipulierten Antikörper
und Fragmente davon und pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung
sind besonders nützlich
zur parenteralen Verabreichung, d.h. subkutan, intramuskulär, intravenös oder intranasal.
-
Therapeutische
und prophylaktische Mittel der Erfindung können als pharmazeutische Zusammensetzungen
hergestellt werden, die eine wirksame Menge des veränderten
Antikörpers
in der Erfindung als aktiven Bestandteil in einem pharmazeutisch
akzeptablen Träger
enthalten. Eine wäßrige Suspension
oder Lösung, die
den Antikörper
enthält,
bevorzugt gepuffert auf einen physiologischen pH in einer injektionsfertigen
Form, ist bevorzugt. Die Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung
werden üblicherweise
eine Lösung des
manipulierten Antikörpers
der Erfindung oder einen Cocktail daraus umfassen, gelöst in einem
pharmazeutisch annehmbaren Träger,
bevorzugt einem wäßrigen Träger. Eine
Vielzahl wäßriger Träger kann
eingesetzt werden, zum Beispiel 0,4%ige Kochsalzlösung, 0,3%iges
Glycin und dgl. Diese Lösungen
sind steril und allgemein frei von teilchenförmigem Material. Diese Lösungen können durch
herkömmliche,
allgemein bekannte Sterilisationstechniken (z.B. Filtration) sterilisiert
werden. Die Zusammensetzungen können
pharmazeutisch akzeptable Hilfsstoffe nach Bedarf auf ungefähre physiologische
Bedingungen enthalten, wie pH-Einstellungs- und Puffermittel etc.
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Die
Konzentration des Antikörpers
der Erfindung in einer solchen pharmazeutischen Formulierung kann
weithin variieren, d.h. von weniger als ca. 0,5 %, gewöhnlich mit
oder zumindest ca. 1 %, bis so viel wie 15 oder 20 Gew.%, und wird
primär
auf Basis von Fluidvolumina, Viskositäten etc. gemäß dem besonderen, ausgewählten Verabreichungsmodus
ausgewählt
werden.
-
So
könnte
eine pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung zur intramuskulären Injektion
hergestellt werden, um 1 ml steriles gepuffertes Wasser und ca.
1 ng bis ca. 100 mg eines manipulierten Antikörpers der Erfindung zu enthalten.
Wünschenswert
können
die Zusammensetzungen ca. 50 ng bis 80 mg Antikörper oder besonders bevorzugt
ca. 5 mg bis ca. 75 mg Antikörper
gemäß dieser
Erfindung enthalten. In ähnlicher
weise könnte
eine pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung zur intravenösen Infusion
hergestellt werden, um ca. 250 ml sterile Ringer-Lösung und
ca. 1 bis ca. 75 und bevorzugt 5 bis ca. 50 mg/ml eines manipulierten
Antikörpers
der Erfindung zu enthalten. Tatsächliche
Verfahren zur Herstellung parenteral verabreichbarer Zusammensetzungen
sind allgemein bekannt oder werden den Fachleuten offensichtlich
sein und werden im größeren Detail
zum Beispiel beschrieben in Remington's Pharmaceutical Science, 15. Auflage,
Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania.
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Es
ist bevorzugt, daß die
therapeutischen und prophylaktischen Mittel der Erfindung, wenn
sie in einer pharmazeutischen Zubereitung sind, in Einheitsdosisformen
vorliegen. Die angemessene therapeutische wirksame Dosis kann leicht
durch die Fachleute bestimmt werden. Zur wirksamen Behandlung einer
inflammatorischen Störung
in einem Menschen oder anderen Tier sollte eine Dosis von etwa 0,1
mg bis etwa 20 mg pro 70 kg Körpergewicht
von einem Protein oder einem Antikörper dieser Erfindung parenteral
verabreicht werden, bevorzugt i.v. oder i.m. (intramuskulär). Eine
solche Dosis kann, falls erforderlich, in geeigneten Zeitintervallen wiederholt
werden, die nach Bedarf durch einen Arzt ausgewählt werden.
-
Die
hier beschriebenen Antikörper,
veränderten
Antikörper
oder Fragmente davon können
zur Lagerung lyophilisiert und in einem geeigneten Träger vor
der Verwendung rekonstituiert werden. Diese Technik hat sich als
wirksam mit herkömmlichen
Immunglobulinen erwiesen, und fachbekannte Lyophilisierungs- und
Rekonstituierungstechniken können
eingesetzt werden.
-
In
noch einem alternativen therapeutischen Schema können die veränderten
Antikörper
und monoklonalen Antikörper
dieser Erfindung in einer kombinierten Therapie für die oben
beschriebenen Krankheiten mit kleinen Molekülen als Nicht-Peptid-Antagonisten
des Vitronektinrezeptors verwendet werden. Solche kleinen Moleküle als Antagonisten,
die Dosierungen und Verabreichungsschemata werden z.B. in WO 96/00730, veröffentlicht
am 11. Januar 1996, und WO 96/00574, veröffentlicht am 11. Januar 1996,
beschrieben, die beide hier durch Verweis eingeführt werden. Eine solche Kombinationstherapie
kann die Verabreichung eines Antikörpers dieser Erfindung an einen
Patienten für
einen kurzen Zeitraum, d.h. einige Monate bis 6 Monate, gefolgt
von der chronischen therapeutischen Behandlung mit den kleinen Molekülen als
Antagonisten für
einen längeren
Zeitraum beinhalten. In einer anderen Ausführungsform kann diese Ausführungsform
eines Behandlungsverfahrens alternierende Behandlungszeiträume der
Verabreichung von Immuntherapie mit den Antikörpern dieser Erfindung, gefolgt
von Behandlungen mit kleinen Nicht-Peptid-Antagonisten beinhalten.
Solche kombinierten therapeutischen Verfahren würden die gleichen Dosierungen,
wie sie oben für
die Immuntherapie beschrieben wurden, und die in den oben genannten
Anmeldungen für
die Nicht-Peptidtherapien angegebenen Dosierungen einsetzen.
-
X. Diagnostische Verwendungen
-
Die
veränderten
Antikörper
und manipulierten Antikörper
dieser Erfindung können
ebenfalls in diagnostischen Schemata verwendet werden, wie zur Bestimmung
von humanen αvβ3-Rezeptor-vermittelten Störungen oder
der Verfolgung des Fortschritts der Behandlung von solchen Störungen.
Als diagnostische Reagenzien können
diese veränderten
Antikörper
zweckmäßig zur
Verwendung in ELISAs und anderen herkömmlichen Testformaten zur Messung
von humanen αvβ3-Rezeptorspiegeln im Serum, Plasma oder
einem anderen geeigneten Gewebe oder der Freisetzung durch humane
Zellen in Kultur markiert werden. Die Natur des Tests, in dem die
veränderten
Antikörper
verwendet werden, ist herkömmlich
und beschränkt
nicht diese Offenbarung.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen verschiedene Aspekte dieser
Erfindung, einschließlich
der Konstruktion exemplarischer manipulierter Antikörper und
deren Expression in geeigneten Vektoren und Wirtszellen, und sollen
nicht als Beschränkung
des Umfangs dieser Erfindung aufgefaßt werden. Alle Aminosäuren werden
durch herkömmliche
Dreibuchstaben- oder Einbuchstaben-Codes identifiziert. Alle notwendigen
Restriktionsenzyme, Plasmide und anderen Reagenzien und Materialien
wurden aus gewerblichen Quellen erhalten, wenn nichts anderes angegeben
ist. Die gesamte Klonierungs, Liegierungs- und andere rekombinante DNA-Methodik
wurde wie in T. Maniatis et al. oder Sambrook et al. durchgeführt, beide
oben zitiert.
-
Beispiel 1: Reinigung
von αvβ3-, αvβ5- und αvβ1-Rezeptoren
-
Der
humane αvβ3-Proteinrezeptor und andere Proteinrezeptoren
wurden aus humaner Plazenta wie folgt gereinigt. Plazenten wurden
unmittelbar nach der Geburt eingefroren, dann partiell aufgetaut
und in kleine Brocken geschnitten, die zu feinen Stücken unter
Verwendung eines gewerblichen Fleischwolfs gemahlen wurden. Gewöhnlich 5
bis 10 Plazenten wurden auf einmal gemahlen; die Stücke wurde
in 50 ml-Zentrifugenröhrchen
(6 Röhrchen
pro Plazenta) gegeben und bei -20°C
bis zur Verwendung gefroren gelagert.
-
Eine
Immunoaffinitätssäule für jedes
Integrin wurde unter Verwendung individueller monoklonaler Antikörper hergestellt.
Anti-αvβ3-mAb (LM609) wurde aus Maus-Aszites gereinigt,
erworben von Chemicon International, Inc. (Temecula, CA). Monoklonale
Antikörper
23C6 oder D12 wurden aus Hybridommedium gereinigt. Anti-αvβ5-mAb
(P1F6) und Anti-αvβ1-mAb (mAb16) wurden von Becton Dickinson
erworben. LM609 oder 23C6 oder D12 (50 mg), P1F6 (25 mg) und mAb16
(25 mg) wurden an AffiGel 10 (BioRad) mit 5 mg mAb/ml Harz unter
Befolgen der Herstelleranweisungen immobilisiert. Zur Entfernung
der nicht-spezifisch
bindenden Proteine wurden ca. 20 ml AffiGel 10 mit 1 M Tris HCl
pH 7,5 behandelt und in einer EconoColumn gepackt. Die immobilisierten
mAbs würden
in EconoColumn (BioRad) gepackt, 10 ml-Säule für LM609 oder 23C6 oder D12, 0,5
ml-Säule
für P1F6
und 5 ml-Säule
für mAb16.
Die Säulen
wurden in Tandemanordnung verbunden: die erste Säule, die AffiGel 10 für die nichtspezifische
Bindung enthielt, die zweite Säule,
die αvβ3-mAb enthielt, die dritte Säule, die α5β1-mAb
enthielt, und die vierte Säule,
die αvβ5-mAb enthielt. Die Säulen wurden mit Puffer T (50
mM Tris HCl, pH 7,5, 0,1 M NaCl, 2 mM CaCl, 1 % Octylglucosid) in
der Kältekammer äquilibriert.
-
Die
gemahlene Plazenta (9 Röhrchen)
wurde partiell aufgetaut und sorgfältig unter Verwendung eines Spatels
in Puffer T + 6 % Octylglucosid (die Endkonzentration von OG betrug
3 %) dispergiert. Die Mischung wurde für 5 Stunden oder über Nacht
bei 4°C
gelagert. Die voluminöse
Lösung
wurde in 250 ml-Zentrifugenfläschchen überführt und
für 1 Stunde
mit 13 000 U/min zentrifugiert. Der klare Überstand wurde in 50 ml-Zentrifugenröhrchen überführt und
für 1 Stunde
mit 20 000 U/min zentrifugiert. Der klare Überstand wurde vereinigt und
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 30 ml/h auf die Säulen
geladen, die wie oben beschrieben im Tandemmodus angeordnet und
in Puffer T voräquilibriert
wurden. Am Ende der Beladung wurden die Säulen mit >250 ml Puffer T gespült. Individuelle Säulen wurden
dann getrennt, und die gebundenen Integrine wurden mit 0,2 M Essigsäure eluiert,
bis der pH des Eluats <3,0
erreichte. Die eluierten Integrinlösungen wurden schnell mit 1
M Trizma-Base auf >pH
7,0 neutralisiert. Die Säule
wurde ebenfalls durch Spülen
mit Puffer T neutralisiert.
-
Die
eluierten Integrinlösungen
(ca. 25 ml) wurden unter Verwendung von Aquaside III (Calbiochem)
in einem Dialysebeutel mit Grenzwert 5000 auf ca. 1 ml aufkonzentriert.
Die konzentrierten Integrine wurden über Nacht gegen Puffer T dialysiert.
Die Endausbeute betrug ca. 1 mg für jedes Integrin pro Plazenta.
-
Beispiel 2: Erzeugung
von murinen monoklonalen Antikörpern
-
Murine
mAbs mit Anti-αvβ3-Aktivität
wurden durch die klassische Hybridomtechnologie gemäß Lane et al.
erzeugt, 1986, Methods in Enzymol., 121: 183. Allgemein wurden 20-50 μg αvβ3-Rezeptor
i.p., s.c. und i.v. an zwei Balb/c-Mäuse verabreicht. Seren aus
den immunisierten Tieren wurden auf ihre anti-αvβ3-bindende und
neutralisierende Aktivität
in den Tests der nachfolgenden Beispiele 3, 4 und 5 untersucht.
Mausmilz aus Mäusen,
die positive Seren zeigten, wurde mit einer Mausmyelomzelle SP2
gemäß den Verfahren
von Lane et al., oben zitiert, verschmolzen. 17 resultierende Hybridomzellinien,
die potentielle Anti-humanes αvβ3-Protein-Antikörper sezernieren, wurden erhalten.
Die Anti-αvβ3-mAbs wurden aus Kultur durch herkömmliche
Verfahren erzeugt und isoliert und in den Tests der folgenden Beispiele
untersucht.
-
Tabelle
I ist eine Zusammenfassung eines großen Teils der frühen Daten,
die aus den nachfolgenden Beispielen 3 bis 12 am murinen mAb LM609
des Standes der Technik und an murinen mAbs dieser Erfindung gesammelt
wurden. Die Daten zeigten, daß mAb
D12 ein mAb mit vorteilhaftem Aktivitätsprofil war. Der mAb D12,
der adäquat
in diesen Untersuchungen funktionierte, wurde dann zur Humanisierung
wie in Beispiel 13 beschrieben ausgewählt und weiter in Tiermodellen
der Beispiele 16 und 17 untersucht. Der D12-mAb kreuzreagiert mit
Kaninchen, und deshalb sind nur Kaninchenmodelle der Restenose,
Angiogenese oder Atherosklerose für die Untersuchung der Wirksamkeit
einsetzbar.
-
-
Beispiel 3: ELISA-Bindungstest
mit αvβ3
-
Die
Bindung der verschiedenen Antikörperkonstrukte
gegenüber
gereinigtem humanem Plazenta-αvβ3-Rezeptorprotein als Antigen (Rezeptor entweder
gebunden an die Platte oder an die Perlen über Biotin-Avidin) wurde in
einem standardmäßigen Festphasen-ELISA
gemessen.
-
In
0,1 M CO3 pH 9,2 verdünntes Antigen wurde an Rundboden-Mikroplatten
aus Polystyrol (Dynatech, Immunolon II) für 18 Stunden adsorbiert. Die
Vertiefungen wurden dann einmal mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
gewaschen, die 0,05 % Tween 20 enthielt. Antikörper (50 μl/Vertiefung) wurden auf unterschiedliche
Konzentrationen in PBS/0,05 % Tween 20 verdünnt und zu Antigen-beschichteten
Vertiefungen für 2
Stunden bei Raumtemperatur gegeben. Die Platten wurden viermal mit
PBS, das 0,05 % Tween 20 enthielt, unter Verwendung eines Titertek
320-Mikroplattenspülers
gespült,
gefolgt von Zugabe von 1:10 000 verdünntem HRP-Anti-Maus-IgG (100 μl/Vertiefung).
-
Nach
5-maligem Spülen
wurde o-Phenylendiamindihydrochlorid (ODP) (1 mg/ml) hinzugegeben,
und die Platten wurden weitere 10 Minuten inkubiert. Die Reaktion
wurde durch Zugabe von 0,1 M NaF beendet und die Extinktion bei
450 nm unter Verwendung eines Dynatech MR 7000 ELISA-Auslesers ausgelesen.
-
Beispiel 4: ELISA-Bindungstests
mit αvβ5, α5β1 und αIIbβ3
-
Im
Test von Beispiel 3 positive mAbs wurden unter Verwendung der gleichen
Protokolle durchmustert, außer
daß das
Antigen ein anderer humaner Rezeptor war, αvβ5, α5β1 oder αIIbβ3.
Diese Tests wurden durchgeführt,
um die Selektivität
für das
heterodimere Antigen αvβ3 zu bestimmen, im Gegensatz zur Selektivität auf nur
eine α-
oder β-Untereinheit.
Die Ergebnisse dieser Tests sind in der nachfolgenden Tabelle I
für alle
mAbs aus Beispiel 2 und für
LM609 angegeben.
-
Beispiel 5: Neutralisations-ELISA-Test
-
Der
Vitronektinrezeptor αvβ3 (0,2 μg/Vertiefung),
gereinigt aus humaner Plazenta, wurde zu ELISA-Platten mit 96 Vertiefungen
(Corning, New York, NY) gegeben. Die Platten wurden über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Zum Zeitpunkt des Experiments wurden die Vertiefungen
abgesaugt und in 0,1 ml Puffer A (50 mM Tris, 100 mM NaCl, 1 mM
CaCl2, 1 mM MgCl2,
1 mM MnCl2, pH 7,4), der 3 % Rinderserumalbumin
(BSA) enthielt, für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert, um die nichtspezifische Bindung
zu blockieren. Nach Absaugen der Blockierungslösung wurden verschiedene Konzentrationen
von mAbs zu den Vertiefungen hinzugegeben, gefolgt von Zugabe von
5 nM biotinyliertem Fibrinogen in 0,1 ml Puffer A, der 0,1 % BSA
enthielt. Die Platten wurden für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Im
Anschluß an
die Inkubation wurden die Vertiefungen vollständig abgesaugt und zweimal
mit 100 μl Bindungspuffer
gespült.
Gebundenes Fibrinogen wurde durch Zugabe von 0,1 ml eines an alkalische
Phosphatase konjugierten Anti-Biotin-Antikörpers quantifiziert (Verdünnung 1:2000,
Sigma), gefolgt von zweimaligen Spülen mit Bindungspuffer und
Zugabe von 100 μl
des Substrats p-Nitrophenylphosphat, täglich hergestellt gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Substrat-Kit alkalische Phosphatase, Bio-Rad).
Die Kinetik der Farbentwicklung wurde unter Verwendung eines Mikroplattenauslesers
verfolgt.
-
Dieser
Test detektiert die Inhibierung der Bindung zwischen gereinigtem αvβ3-Rezeptor
und seinem Liganden, Fibronectin. Die Ergebnisse dieser Tests sind
in der obigen Tabelle I für
alle mAbs aus Beispiel 2 und für
LM609 angegeben.
-
Beispiel 6: Durchflußcytometrie
-
A. Charakterisierung der
murinen mAbs
-
Zur
Charakterisierung mehrerer der murinen mAbs, die wie oben beschrieben
mit dem bekannten murinen mAb LM609 erhalten wurden, wurde dieser
Test zur Detektion der Bindung an den nativen Zelloberflächenrezeptor
und der Art-Kreuzreaktivität
durchgeführt.
-
Kurz
gesagt wurden die Zellen in 10 ml kaltem PBS gewaschen und in kaltem
PBS resuspendiert, um 1 × 107 bis 2 × 107 Zellen/ml zu ergeben. Teilmengen von 0,1
ml/Vertiefung werden zu einer Platte mit "V"-Boden
mit 96 Vertiefungen gegeben. Dann werden 25 μl primärer Antikörper hinzugegeben. Die Platten
werden für
5 Minuten geschüttelt
und dann für
25 Minuten auf Eis inkubiert. Die Platten werden für 5 Minuten
zentrifugiert und umgedreht. Danach wird der Inhalt jeder Vertiefung
in 50 μl
kaltem PBS resuspendiert und erneut zentrifugiert und umgedreht.
Die Spülung
wird wiederholt, und der Inhalt wird in 50 μl kaltem PBS resuspendiert.
Fluoresceinisothiocyanat-(FITC)-markierter sekundärer Antikörper (50 μl) wird zu
jeder Vertiefung hinzugegeben. Die Platten werden für 5 Minuten
geschüttelt
und auf Eis im Dunkeln für
20 Minuten inkubiert. 1 μl Propidiumiodid
(PI) (1 mg/ml)/PBS wird auf eine Endkonzentration von 10 μg/ml (1 μg in 0,1
ml) hinzugegeben. Die Inkubation wird 5 Minuten fortgesetzt, gefolgt
von zweimaligem Zentrifugieren und Waschen in kaltem PBS.
-
Die
Zellen werden in 0,1 ml kaltem PBS resuspendiert und in 12 × 75 klare
Falcoln-Röhrchen überführt. Das
Volumen wird auf 1 ml eingestellt, und die Zellen werden kalt im
Dunkeln gehalten, bis sie durch Durchflußcytometrie (FLOW) ausgelesen
werden.
-
Der
sekundäre
Antikörper
Ziege-Anti-Maus-IgG,M,A wird mit FITC 1:25/PBS – 0,2 % BSA – 0,1 % NaN3 (Sigma F1010 Charge #045H8822) markiert
und kalt im Dunkeln gehalten, bis er durch Durchflußcytometrie
ausgelesen wird.
-
Die
Ergebnisse dieser Tests sind in der obigen Tabelle I für alle mAbs
aus Beispiel 2 und für
LM609 angegeben. Durchflußcytometrie
unter Verwendung von glatten Muskelzellen (SMC) von Mensch und Kaninchen
zeigte, daß beide
mAbs LM609 und D12 eine große
Fähigkeit
zur Bindung an einen nativen Rezeptor auf der Zelloberfläche besitzen.
-
B. Charakterisierung der
murinen und humanisierten Antikörper
-
Die
murinen und humanisierten mAbs aus Beispiel 13 wurden durch Durchflußcytometrie
unter Verwendung der im wesentlichen wie oben aufgeführten Verfahren
auf ihre Fähigkeit
zur Detektion von αvβ3-Rezeptor an lebensfähigen humanen Endothelzellen
der Nabelschnurvene (HUVEC), humanen Embryo-Nierenzellen (HEK 293)
und glatten Kaninchenmuskelzellen (RSMC) getestet. 8 zeigt,
daß die
Affinitäten
des murinen D12-mAb und der humanisierten HZ-D12 IgG1 und
HZ-D12 IgG4 (siehe Beispiel 13) vergleichbar
an den humanen Zellen (HUVEC und HEK293) sind. Die humanisierten
mAbs verloren etwas ihrer Affinität, wenn sie an den Kaninchen-SMC
getestet wurden. Dieses Ergebnis wird erwartet, da D12-mAbs eine
10-fach höhere
Affinität
gegenüber
dem humanen αvβ3- als gegenüber dem Kaninchenrezeptor haben.
-
Beispiel 7: Immunohistologie
-
- A. Immunohistologie wurde an Geweben durchgeführt, die
hohe Mengen von Rezeptoren exprimieren, wie humane Osteoklastomen.
Daten aus der Immunohistologie (humane Osteoklastomen) zeigten,
daß D12 eine
geringfügig
bessere Detektionsfähigkeit
für LM609
haben kann. Siehe Tabelle I.
- B. Target-Validierung
Eine anschließende Immunohistologie an anderem
humanem Tumorgewebe wie in Tabelle II angegeben zeigte, daß humane
Tumoren αvβ3-Rezeptor exprimieren und deshalb gute Ziele
für die
Immuntherapie mit den humanisierten Antikörpern und anderen Zusammensetzungen
dieser Erfindung darstellen. Die D12-mAbs, einschließlich der
humanisierten mAbs aus Beispiel 13, erwiesen sich ebenfalls als
positiv an einem humanen Blutgefäß. In der
nachfolgenden Tabelle II zeigt (+) die Detektion eines Liganden
an, zum Beispiel des αvβ3-Rezeptors für den mAb im Gewebe; (-) zeigt
die Abwesenheit eines solchen Liganden an.
-
-
Beispiel 8: BIAcore zur
Bestimmung von Affinität
zum Rezeptor
-
A. Affinitätsmessungen
für D12
und LM609
-
Eine
BIAcore-Analyse (Pharmacia) wurde zur Messung der Bindungsaffinität der mAbs
D12 und Lm609 (6 nM) mit immobilisiertem αvβ3 durchgeführt. Die
Wechselwirkungen von αvβ3 mit D12 und LM609 wurden unter Verwendung
der BIAcore-Technologie durch Immobilisierung des Rezeptors an der
Sensoroberfläche
und Leiten von Lösungen
der mAbs über
diese Oberfläche
untersucht. Beschreibungen der Instrumentierung und Sensoroberflächen werden
in Brigham-Burke, Edwards und O'Shannessy,
1992, Analytical Biochem., 205:125-131 beschrieben. Das αvβ3 wurde
durch Einfügen
des αvβ3 in ein Phospholipidvesikel und Erzeugen
einer Hybriddoppelschichtmembran auf einer hydrophoben Sensoroberfläche immobilisiert.
Eine vollständigere
Beschreibung der Erzeugung von Hybriddoppelschichtmembranen auf
BIAcore-Sensoroberflächen wird
in Plant et al., 1995, Analyt. Biochem., 226:342-348 bereitgestellt.
Proben der mAbs wurden über
diese Oberfläche
geleitet, und die Geschwindigkeiten, mit der sie banden und dann
von der Oberfläche
dissoziierten, wurden unter Verwendung der mit dem Instrument gelieferten
Software analysiert.
-
3 ist
ein diese Daten darstellendes Diagramm. Kinetische Geschwindigkeitskonstanten
und die berechnete Affinitätskonstante
(KD) wurden aus der Analyse von drei mAb-Konzentrationen
(100, 25, 6 nM) in dreifacher Ausführung abgeleitet. Die BIAcore-Daten
zeigten, daß die
Bindungsaffinität
(KD) von D12 530 pM ist, was vergleichbar
mit 460 pM für
LM609 ist.
-
B. Affinitätsmessungen
von murinen und humanisierten mAbs
-
Der
murine D12-mAb wurde wie im Detail in den nachfolgenden Beispielen
13 und 14 beschrieben humanisiert. Humanisierte IgG1-
und IgG4-HZ-D12-Antikörper wurden wie in diesen Beispielen
beschrieben erzeugt.
-
Affinitätsmessungen
von murinem D12 und den humanisierten mAbs wurden durch BIAcore
wie im obigen Teil A beschrieben bestimmt. Die in Tabelle III angegebenen
Ergebnisse zeigen, daß der
Klassenwechsel der humanisierten D12-mAbs keine meßbare Wirkung
hatte. Die Daten zeigen, daß die
Affinität
des D12 bei Humanisierung nicht verändert wurde.
-
-
Beispiel 9: Bindung und
Konkurrenz mit LM609 und Backup-mAbs (Unterstützungs-mAbs)
-
- A. LM609 wurde markiert (ORIGEN-TAG-markiert).
ORIGEN ist eine elektrolumineszente Einheit, die durch die allgemein
bekannte ORIGEN-Analyse
detektiert und quantifiziert werden kann. Die Anti-αvβ3-Bindung von
LM609 konkurrierte mit anderen Anti-αvβ3-mAbs
aus Beispiel 2. Dieser Test untersucht Antikörper auf die Fähigkeit
zur Verhinderung der Bindung von 1 μg/ml von LM609 an 1 μg/ml Biotin-markiertes αvβ3 in ORIGEN.
Die untersuchten Antikörper
sind D12 und die in Tabelle 1 aufgeführten Backup-Antikörper.
Die
in 2 gezeigten Ergebnisse veranschaulichen die Bindung
von mAbs an den αvβ3-Rezeptor durch Origen für D12 und LM609 mit Mu19 (ein
IgG2a) als Kontrolle. Diese Ergebnisse zeigten,
daß 1 μg/ml von Tagmarkiertem
LM609 90 % Inhibierung zeigt bei Konkurrenz mit 10 μg/ml, und
70 Inhibierung bei Konkurrenz mit 1 μg/ml von D12-mAbs. Diese Ergebnisse
legen nahe, daß D12-mAb
an ein ähnliches
Epitop wie LM609 am Rezeptor bindet. Diese Daten zeigen, daß D12 eine
höhere
Bindungsaktivität
als LM609 hat.
- B. Die Ergebnisse von 4 veranschaulichen
eine vergleichsweise Bindung der D12- und anderen mAbs aus Beispiel
12 in Konkurrenz mit LM609 für μg/ml αvβ3 in
ORIGEN. Die in Tabelle I aufgeführten
Antikörper zeigten,
daß das
Bindungsepitop am αvβ3-Rezeptor sich von LM609 und D12 unterscheidet.
Zum Beispiel inhibierte mAb 346 SMC und zeigte gute Durchfluß- und Immunohistologieprofile
(Tabelle I), aber konkurriert nicht mit LM609.
- C. 6 zeigt ebenfalls die Bindungsaffinitäten dieser
Antikörper.
25 μl von αvβ3-Biotin
und 25 μl
von unmarkiertem LM609 oder D12 wurden für 30 Minuten vermischt. 25 μl von Tag-LM609
würden
für 30
Minuten hinzugegeben, gefolgt von 50 μl von 0,6 ng/ml magnetischen
Streptavidin-Perlen
für 15
Minuten. Die Mischung wurde dann an einem ORIGEN-Analysator ausgelesen.
Die Ergebnisse sind im Balkendiagramm von 6 dargestellt.
D12 zeigte eine durchgehend höhere
Bindungsaffinität
für den
Rezeptor als LM609.
- D. 7 veranschaulicht einen anderen Test, in dem die
Inhibierung der Bindung von 1 μg/ml
D12 an 1 μg/ml αvβ3-Rezeptor
durch Vorinkubation mit LM609 oder D12 bestimmt wurde. Erneut wurde
gezeigt, daß D12
eine höhere
Bindungsaffinität
als LM609 hat.
-
Beispiel 10: Migrationstest
von vaskulären
glatten Muskelzellen (sMC)
-
Die
Migration von glatten Muskelzellen (SMC) aus dem Medium in das Wundgebiet
zum Start des Wachstums der Neointima ist eine wesentliche Umbaureaktion
im Anschluß an
eine vaskuläre
Verletzung. Die Inhibierung der SMC-Wanderung schwächt die
Neointimabildung ab. Die vaskuläre
SMC-Wanderung wird durch den humanen αvβ3-Rezeptor
vermittelt, der in VSMC exprimiert und im Anschluß an vaskuläre Verletzung
auf reguliert wird. Osteopontin, ein Ligand des humanen αvβ3-Rezeptors,
wird im Anschluß an
Angioplastie aufreguliert und fördert
die VSMC-Wanderung über
das Integrin. Dieses Experiment wurde durchgeführt, um die Fähigkeit
eines Antikörpers
gegen humanes αvβ3 zur Inhibierung der VSMC-Wanderung in vitro
zu zeigen.
-
Glatte
Muskelzellen aus Aorta von Mensch oder Kaninchen wurden verwendet.
Die Zellwanderung wurde in einer Transwell-Zellkulturkammer unter
Verwendung einer Polycarbonatmembran mit Poren von 8 μm (Costar) überwacht.
Die untere Oberfläche
des Filters war mit Vitronektin oder Osteopontin beschichtet. Die Zellen
wurden "Difco's minimal essential
medium" (DMEM),
ergänzt
mit 0,2 % BSA, mit einer Konzentration von 2,5-5,0 × 106 Zellen/ml
suspendiert und mit Testantikörper
in verschiedenen Konzentrationen für 20 Minuten bei 20°C vorbehandelt.
Das Lösungsmittel
allein wurde als Kontrolle verwendet. 0,2 ml der Zellsuspension wurden
in das obere Kompartiment der Kammer gegeben. Das untere Kompartiment
enthielt 0,6 ml DMEM, ergänzt
mit 0,2 % BSA. Die Inkubation wurde bei 37°C in einer Atmosphäre aus 95
% Luft/5 % CO2 für 24 Stunden durchgeführt.
-
Nach
der Inkubation wurden die nicht-gewanderten Zellen auf der oberen
Oberfläche
des Filters durch vorsichtiges Schaben entfernt. Das Filter wurde
dann in Methanol fixiert und mit 10 % Giemsa-Färbung angefärbt. Die Wanderung wurde gemessen
entweder durch a) Zählen
der Anzahl von Zellen, die zur unteren Oberfläche des Filters gewandert waren,
oder durch b) Extrahieren der angefärbten Zellen mit 10 % Essigsäure, gefolgt
von Bestimmung der Extinktion bei 600 nm.
-
Die
Inhibierung der SMC-Wanderung (Mensch und Kaninchen) zeigte, daß LM609
wirksamer als D12 ist. Siehe Tabelle I.
-
In
einem anschließenden
Test und vor dem Testen der Wirksamkeit des murinen mAb D12 und
des humanisierten HZ-D12 (IgG1) aus Beispiel
13 im Kaninchenmodell der Restenose wurden diese mAbs erneut auf
Inhibierung der Kaninchen-SMC-Wanderung getestet. Die in 9 dargestellten
Ergebnisse zeigen, daß das
murine D12 eine höhere
Wirksamkeit im Vergleich mit seiner humanisierten HZ-D12 (IgG1)-Version hat.
-
Beispiel 11: HEK293-Zelladhäsion zur
Bestimmung der Inhibierung der Adhäsion
-
Humane
Embryo-Nierenzellen (HEK293-Zellen) wurden von ATCC erhalten (Katalognummer
CRL 1573). Die Zellen wurden in "Earl's minimal essential
medium" (EMEM) gezüchtet, das
Earl-Salze, 10 % fötales Rinderserum
(FBS), 1 % Glutamin und 1 % Penicillin-Streptomycin enthielt.
-
Ein
3,2 kb EcoRI-KpnI-Fragment der αv-Untereinheit und ein 2,4 kb XbaI-XhoI-Fragment
der β3-Untereinheit wurden in die EcoRI-EcoRV-Klonierungsorte des
pCDN-Vektors, der einen CMV-Promotor und einen selektierbaren G418-Marker
enthält,
durch stumpfendige Ligation inseriert. Zur stabilen Expression wurden
80 × 106 HEK293-Zellen mit αvβ3-Konstrukten
(20 μg DNA
von jeder Untereinheit) unter Verwendung eines Gene Pulser [P. Hensley
et al., 1994, J. Biol. Chem., 269:23949-23958] elektrotransformiert
und in 100 mm-Platten ausplattiert (5 × 105 Zellen/Platte). Nach
48 Stunden wurde das Wachstumsmedium mit 450 μg/ml Geneticin (G418-Sulfat,
GIBCO-BRL, Bethesda, MD) ergänzt.
Die Zellen wurden in Selektionsmedium gehalten, bis die Kolonien
groß genug
zur Untersuchung waren.
-
ELISA-Platten
mit 96 Vertiefungen von Corning wurden über Nacht bei 4°C mit 0,1
ml von humanem Vitronektin (0,2 μg/ml
in RPMI-Medium) vorbeschichtet. Zum Zeitpunkt des Experiments wurden
die Platten einmal mit RPMI-Medium gespült und mit 3,5 % BSA in RPMI-Medium
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur geblockt. Transfizierte 293-Zellen wurden in
RPMI-Medium resuspendiert, ergänzt
mit 20 mM HEPES, pH 7,4 und 0,1 % BSA, mit einer Dichte von 0,5 × 106 Zellen/ml. 0,1 ml Zellsuspension wurden
zu jeder Vertiefung hinzugegeben und für 1 Stunde bei 37°C in Gegenwart
oder Abwesenheit verschiedener αvβ3-Antagonisten inkubiert. Im Anschluß an die
Inkubation wurden 0,025 ml einer 10%igen Formaldehyd-Lösung, pH
7,4, hinzugegeben, und die Zellen wurden bei Raumtemperatur für 10 Minuten
fixiert. Die Platten wurden dreimal gespült, und 0,2 ml RPMI-Medium
und die anhaftenden Zellen wurden mit 0,1 ml von 0,5 %igem Toluidinblau
für 20
Minuten bei Raumtemperatur angefärbt.
-
Überschüssiger Farbstoff
wurde durch umfassendes Spülen
mit entionisiertem Wasser entfernt. Das in die Zellen aufgenommene
Toluidinblau wurde durch Zugabe von 0,1 ml von 50%igem Ethanol,
das 50 mM HCl enthielt, eluiert. Die Zelladhäsion wurde bei einer optischen
Dichte von 600 nm an einem Mikrotiterplattenleser (Titertek Multiskan
MC, Sterling, VA) quantifiziert.
-
Die
Neutralisation der Rezeptorinhibierung der Zelladhäsion zeigte,
daß D12,
andere Backup-mAbs aus Beispiel 2 und LM609 die Zelladhäsion inhibieren
(siehe Tabelle I und 5).
-
Beispiel 12: In-vivo-Test
mit Hühnerembryo-Chorion-Rllantois-Membran (CAM) auf
Angiogenese
-
Der
Hühnerembryo-Chorion-Allantois-Membran-(CAM)-Test
wurde zur Bewertung der Rolle von αvβ3-Antagonisten
in der Angiogenese verwendet. Das humane αvβ3-Protein
wird in der Vaskularisation während
der Angiogenese exprimiert und aufreguliert. Die Blockade des humanen αvβ3-Rezeptors
würde die
Endothelzell-(EC)-Wanderung inhibieren, ein Schlüsselschritt im angiogenen Prozeß, und fördert die
EC-Apoptose in Neugefäßen ohne
Beeinflussung reifer Blutgefäße. LM609
oder D12 inhibiert die durch β-Fibroblastenwachstumsfaktor
(β-FGF)
oder spontan auf der CAM des wachsenden Embryos induzierte Angiogenese.
Die Schlüsselmerkmale
im Verfahren für
den CAM-Test werden nachfolgend beschrieben:
Der CAM-Test wird
mit der CAM von 10 Tage alten befruchteten Hühnereiern durchgeführt. Whatman
#1-Filter mit 5 mm Durchmesser werden in 3 mg/ml Cortisonlösung (hergestellt
in 95%igem Ethanol) getränkt
und luftgetrocknet. Cortison wird zur Verringerung der inflammatorischen
Reaktion auf die Filter verwendet Die Filter werden in 1-6 μg/ml Lösung von β-FGF gesättigt, um
die Angiogenese zu stimulieren (Hepes-gepufferte Kochsalzlösung (HBSS)
wird als Pufferkontrolle verwendet), und auf eine gefäßfreie Zone
in der CAM gegeben.
-
LM609
oder D12 (ca. 100 μg)
werden in einem Volumen von <20 μl auf die
Filterscheiben an den Tagen 0, 1, 2 und 3 nach der β-FGF-Stimulation
aufgetragen. Am Tag 4 werden die CAMs herausseziert, und die Angiogenese
wird durch Zählen
der Anzahl der Gefäßteilungen
unter dem Filter unter Verwendung eines Stereomikroskops quantifiziert.
-
Dieser
Test zeigt eine positive Korrelation zwischen der Bindungsaffinität an den
Rezeptor und der Inhibierung der EC-Wanderung. Obwohl dieser Test
relativ schwierig durchzuführen
ist, zeigte er, daß der
humane αvβ3-Rezeptor eine Rolle in der Angiogenese
spielt. Es wird gezeigt, daß die
Anti-αvβ3-Antikörper
dieser Erfindung die β-FGF-induzierte
Angiogenese in diesem Test inhibieren. Siehe Tabelle I.
-
Beispiel 13: Erzeugung
von humanisiertem D12
-
A. Erzeugung variabler
Regionen der schweren und leichten Kette
-
Eine
Humanisierungsstrategie wurde übernommen,
um einen maximal humanisierten mAb zu erhalten, der das vollständige Antigenbindungsstreben
beibehielt. Die cDNA der variablen schweren Kette (VH) und variablen
leichten Kette (VK) des murinen mAb D12 wurden kloniert und sequenziert.
Die Sequenz von VHD12 ist den SEQ ID NOS:1 und 2 gezeigt, wobei
die CDRs wie beschrieben identifiziert sind, und die Sequenz von VKD12
ist den SEQ ID NOS:6 und 7 mit den identifizierten CDRs gezeigt.
-
Im
Anschluß an
die cDNA-Klonierung und Sequenzanalyse wurde festgestellt, daß VH D12
und VK D12 höchst ähnlich der
Kabat VH-Untergruppe I [SEQ ID NO:3] bzw. Kabat VK-Untergruppe III
[SEQ ID NO:8] sind. Humanisierte VH- und VL-Regionen wurden durch
Kombinieren der Gerüstregionen
der Consensus-Sequenzen der humanen V-Region zusammen mit den CDR-Regionen
von D12 synthetisiert.
-
Die
molekulare Modellierung von D12 unter Verwendung bekannter Kristallstrukturen
zeigt bestimmte VH- und VL-Gerüstreste,
die einen Kontakt mit CDR-Schleifen herstellen können und dadurch ihre Konformation
beeinflussen. Solche Gerüstreste
können
deshalb direkt zur Bildung einer besonderen Antigenspezifität beitragen.
Sieben solche murinen VH-Gerüstreste
und drei murine VK-Gerüstreste
wurden in die humanen Consensus-Gerüstregionen
eingeführt,
was zu D12HZHC 1-0 [SEQ ID NO:4 und 5] und D12HZLC 1-0 [SEQ ID NO:9
und 10] führte.
-
B. cDNA-Sequenzanalyse
der schweren und leichten Kette von αvβ3-D12-mAb
-
Vollständige RNA
wurde unter Verwendung von TRIzol-Reagens (Life Technologies Katalognummer 15596-026)
gemäß dem Herstellerprotokoll
gereinigt. RNA wurde mit Isopropanol ausgefällt und in mit Wasser behandeltem
Diethylpyraocarbonat (DEPC) gelöst.
Poly A+-RNA wurde unter Verwendung des Poly-A Quik-mRNA-Isolationskits
(Stratagene Katalognummer 200349) gemäß dem Herstellerprotokoll isoliert.
-
10
Teilmengen von 100 ng RNA wurden mit einem RT-PCR-Kit gemäß Herstelleranweisungen
(Boehringer Mannheim, Katalognummer 1483-188) unter Verwendung eines
dT-Oligonukleotids zum Primen revers transkribiert. Für die schwere
Kette wurden PCR-Amplifikationen von 5 RNA/DNA-Hybriden für 25 Zyklen unter
Verwendung eines Maus-IgG1-Gelenkprimers
5' TCT-TGT-CCA-CCT-TGG-TGC-TGC-TG
3' [SEQ ID NO:22]
und eines degenerierten Primers der schweren Kette auf Basis der
N-terminalen Proteinsequenz 5' (G/C)(A/T)(G/A)-GT(C/T)-CA(G/A)-CT(G/T/C)-CA(A/G)-CA
3' [SEQ ID NO:23]
durchgeführt.
-
In ähnlicher
Weise wurden für
die leichte Kette PCR-Amplifikationen von fünf RNA/DNA-Hybriden für 25 Zyklen
unter Verwendung eines Maus-kappa-Primers 5' GCA-CCT-CCA-GAT-GTT-ACC-TGC 3' [SEQ ID NO:24] und
eines Primers auf Basis der N-terminalen Proteinsequenz 5' GAC-ATT-GTG-CTG-ACT-CAG-TCT-CCA-GCC-A 3' [SEQ ID NO:25] durchgeführt. Die
PCR-DNA würde
an einem 0,8%igen Agarosegel analysiert. PCR-Inserte der geeigneten
Größe, d.h.
ca. 700 bp für
die schwere Kette und ca. 700 bp für die leichte Kette, wurden
durch eine Modifikation des Sanger-Verfahrens sequenziert.
-
Die
Sequenz von allen 10 Mitgliedern der schweren und leichten Ketten
wurden verglichen, um eine Consensus-Sequenz der variablen Region
der schweren Kette von D12 zu erzeugen, veranschaulicht in SEQ ID
NOS:4 und 5, und eine Consensus-Sequenz der variablen Region der
leichten Kette von D12, veranschaulicht in den SEQ ID NOS:9 und
10. In den SEQ ID NOS:4, 5, 9 und 10 sind die CDRs identifiziert;
und die ersten 17 Basen der DNA-Sequenz sowohl für die schweren als auch leichten
Ketten sind durch PCR-Primer erzeugt. Jedoch ist die translatierte
Proteinsequenz genau.
-
C. Humanisierung von D12
-
Der
humanisierte D12-Antikörper
wie hier beschrieben besteht aus dem synthetischen Consensus-D12HZHC
1-0 der schweren Kette [SEQ ID NOS:4 und 5] und dem synthetischen
Consensus-D12HZLC 1-0 der leichten Kette [SEQ ID NOS:9 und 10].
Der Antikörper
wurde wie folgt konstruiert.
-
i. Konstruktion von D12HZHC
1-0
-
Eine
humanisierte schwere Kette der synthetischen variablen Region wurde
unter Verwendung eines Consensus-Gerüsts der humanen Untergruppe
I wie von Kabat definiert und der zuvor beschriebenen CDRs der murinen
schweren Kette von D12 geschaffen. Sieben murine Gerüst-Aminosäuresubstitutionen,
die die CDR-Darstellung beeinflussen könnten, wurden bei den Aminosäuren 28,
48, 67, 68, 70, 72 und 74 von SEQ ID NO:5 eingeführt. Vier überlappende synthetische Oligonukleotide
wurden erzeugt, die die folgenden Sequenzen codieren:
-
Bei
Wiederverschmelzen und Verlängerung
codieren die Oligonukleotidsequenzen für Aminosäuren, die die Region der variablen
Region der humanisierten schweren Kette darstellen, die verändert wird.
SEQ ID NOS:11 bzw. 12 sind die DNA- und Aminosäuresequenzen der Zwischenstufe
der synthetischen schweren Kette, d.h. sie stellen die Region der
variablen Region der schweren Kette von D12 dar, die verändert wird. Dieses
synthetische Gen wurde dann unter Verwendung der PCR-Primer SBA883:
TGCAACTAGT GCAGTCTGGA GCTGAGGT [SEQ ID NO:30] und SBA884: CCAGGGTACC
TTGGCCCCAG [SEQ ID NO:31] amplifiziert und in den pCR2000-Vektor
(TA-Klonierungskit,
Invitrogen, Katalognummer K2000-01) ligiert und nach einem SpeI-KpnI-Restriktionsverdau
isoliert.
-
Dieses
DNA-Fragment wurde in den mit SpeI und KpnI restriktionsverdauten
Vektor F9HZHC1-1 ligiert. F9HZHC1-1 ist eine Variante der Plasmide
pCDN [A. Nambi et al., 1994, Mol. Cell. Biochem., 131: 75-85] und
pPHZHC2-3pcd [WO 94/05690]. Diese varianten pCD-Plasmidvektoren
enthalten allgemein ein beta-Lactamasegen, einen SV40 Replikationsursprung,
eine Cytomegalovirus-Promotorsequenz, eine ausgewählte humanisierte
schwere Kette, ein PolyA-Signal für das Rinderwachstumshormon,
einen Betaglobinpromotor, ein Dihydrofolatreduktasegen und ein anderes
BGH-Sequenz-polyA-Signal
in einem pUC19-Hintergrund. F9HZHC1-1 enthält ferner die Campath-Signalsequenz, die
die ersten 3 Aminosäuren
der reifen schweren Kette einschließt, den Rest eines humanen
Consensus-Gerüsts
4 und die konstante Region von humanem IgG1.
Der F9HZHC1-1-Vektor enthält
eine einzelne Aminosäuremutation
des pFHZHC2-3pcd-Vektors, worin der Endrest von Gerüst 2 (die
in der internationalen Anmeldung angegebene Aminosäure 49)
von Ser zu Ala mutiert war. Bei Transfektion und Kultivierung in
einer Wirtszelle erzeugt der resultierende Vektor pD12HZHC1-0pcd
die in SEQ ID NOS:4 und 5 gezeigte humanisierte schwere Kette D12HZHC1-0.
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ii. Konstruktion von D12HZLC1-0
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Eine
humanisierte leichte Kette der synthetischen variablen Region wurde
unter Verwendung eines Consensus-kappa-Gerüsts der humanen Untergruppe
III wie von Kabat definiert und der zuvor beschriebenen CDRs der
murinen leichten Kette von D12 geschaffen. Drei Gerüst-Aminosäuresubstitutionen,
die die CDR-Darstellung beeinflussen könnten, wurden an den Aminosäureresten
1, 49 und 60 vorgenommen [SEQ ID NOS:9 und 10]. Vier überlappende
synthetische Oligonukleotide wurden erzeugt:
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Bei
Wiederverschmelzung und Verlängerung
codieren diese Sequenzen für
die Aminosäuren,
die den Teil der variablen Region der leichten Kette darstellen,
der verändert
ist, einschließlich
der ersten fünf
Aminosäuren
der humanen konstanten kappa-Region. SEQ ID NOS:13 bzw. 14 sind
die DNA- und Aminosäuresequenzen
der Zwischenstufe der synthetischen leichten Kette, d.h. sie stellen
den Teil der variablen Region der leichten Kette von D12 dar, der
verändert
ist, einschließlich
der ersten fünf
Aminosäuren
der humanen konstanten kappa-Region. Dieses synthetische Gen wurde
dann unter Verwendung der PCR-Primer SBA1277: GACATAGTAC TGACTCAGTC
TCCAGGC [SEQ ID NO:36] und SBA1278: GGCGCCGCCA CAGTACG [SEQ ID NO:37]
amplifiziert und in den oben beschriebenen pCR2000-Vektor ligiert
und nach einem ScaI-NarI-Restriktionsverdau
isoliert.
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Das
DNA-Fragment, das für
die Campath-Signalsequenz codiert [SEQ ID NOS: 18 und 19], einschließlich der
drei ersten Aminosäuren
der variablen Region, wurde durch PCR des Vektors F9HZLC1-1 mit bestimmten
Primern hergestellt. Der Vektor F9HZLC1-1 ist eine andere Variante
der pCDN-Vektoren [Nambi et al., oben zitiert] und pFHZLCL-1-pcn
[WO 94/05690]. Diese varianten pCN-Plasmidvektoren enthalten allgemein
ein beta-Lactamasegen, einen SV40-Replikationsursprung, eine Cytomegalovirus-Promotorsequenz, eine
ausgewählte
humanisierte leichte Kette, ein polyA-Signal für das Rinderwachstumshormon,
einen Betaglobin-Promotor, ein Neomycinresistenzgen und ein anderes
BGH-Sequenz-polyA-Signal in einem pUC19-Hintergrund. F9HZLC1-1 enthält ferner
den Rest eines humanen Gerüsts
4 und eine konstante kappa-Region
und eine einzelne Aminosäuremutation
des pFHZLCL-1-pcn-Vektors in Gerüst
2 (von Ser zu Pro). Die verwendeten PCR-Primer waren SB8694: GGAGACGCCA
TCGAATTCTG A [SEQ ID NO:38] und SBA1224: AGACTGTGTC AGTACTATGT CGGAGTGGAC
ACC [SEQ ID NO:39], und F9HZLC1-1 wurde mit EcoRI und ScaI restriktionsverdaut.
Diese zwei Fragmente wurden in den Vektor pFHZLCL-1-pcn ligiert,
mit EcoRI und NarI restriktionsverdaut. Der resultierende Vektor
pD12HZLC1-1-pcn erzeugt bei Kultivierung in einer Wirtszelle humanisiertes
D12HZLC1-0 [SEQ ID NOS:9 und 10].
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D. Expression von humanisiertem
Antikörper
in Säugetierzellen
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Der
Vektor der schweren Kette pD12HZHC-1-Opcd und der Vektor der leichten
Kette pD12HZLC1-1-pcn, oben beschrieben, wurden zur Erzeugung von
Antikörper
HuD12 in COS-Zellen und CHO-Zellen verwendet.
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Zur
anfänglichen
Charakterisierung wurden die schweren und leichten Ketten von humanisiertem HuD12
in COS-Zellen exprimiert, im wesentlichen wie beschrieben in "Current Protocols
in Molecular Biology" (herausgegeben
von F.M. Ausubel et al. 1988, John Wiley & Sons, Bd. 1, Abschnitt 9.1). Kurz
gesagt wurden die COS-Zellen mit 10 μg von jedem Plasmid cotransfiziert.
Am Tag 1 nach der Transfektion wurde das Kulturwachstumsmedium gegen
ein serumfreies Medium ausgetauscht, das am Tag 3 gewechselt wurde.
Das serumfreie Medium war eine Eigenformulierung, aber zufriedenstellende
Ergebnisse werden unter Verwendung von DMEM erhalten, ergänzt mit
ITSTM-Vormischung (Insulin, Transferrin,
Selen-Mischung – Collaborative
Research, Bedford, MA) und 1 mg/ml BSA. Der mAb wurde aus dem konditionierten
Medium von Tag 3 und Tag 5 durch standardmäßige Protein A-Affinitätschromatographieverfahren
isoliert und präpariert
(z.B. wie beschrieben in "Protocols
in Molecular Biology"),
wobei zum Beispiel ein Prosep A-Affinitätsharz (Bioprocessing Ltd.,
UK) verwendet wurden.
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Das
humanisierte D12 wurde als ein γ1,kappa-Molekül in transient
transfizierten COS-Zellen exprimiert. Es wurde festgestellt, daß die Überstände dieser
Kultur an den αvβ3-Rezeptor sowohl im oben beschriebenen ELISA-
als auch im BIAcore-Test binden.
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Zur
Erzeugung größerer Mengen
der HuD12-mAbs (100-200 mg) wurden die Plasmide in ein eigenes CHO-Zellsystem
eingeführt,
die CHO-E1a-Zellinie. Diese Zellinie liefert größere Mengen von mAbs (jeweils
ca. 10 mg) und ermöglicht
die Untersuchung des Aktivitätsprofils
von sowohl chimären
als auch humanisierten Antikörpern.
Jedoch werden ähnliche
Ergebnisse unter Verwendung von dhfr--CHO-Zellen
wie zuvor beschrieben erhalten werden [P. Hensly et al., oben zitiert].
Kurz gesagt werden insgesamt 30 μg
von linearisierter Plasmid-DNA (jeweils 15 μg der Plasmide der schweren
oder leichten Kette) in 1 × 107 Zellen elektroporiert. Die Zellen werden
zunächst
in nukleosidfreiem Medium in Platten mit 96 Vertiefungen selektiert.
Nach 3 bis 4 Wochen wird Medium aus wachtumspositiven Vertiefungen
auf humanes Immunglobulin unter Verwendung des ELISA-Tests aus Beispiel
3 durchmustert. Die am höchsten
exprimierenden Kolonien werden erweitert und in zunehmenden Konzentrationen
von Methotrexat zur Amplifikation der transfizierten Vektoren selektiert.
Der Antikörper
wird aus konditioniertem Medium durch Standardverfahren unter Verwendung
von Protein A-Affinitätschromatographie
(Protein A-Sepharose, Pharmacia) gefolgt von Größenausschlußchromatographie (Superdex
200, Pharmacia) gereinigt.
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Die
Konzentration und die Antigenbindungsaktivität des eluierten Antikörpers werden
durch die ELISA-Tests aus Beispielen 3 und 4 gemessen. Die Antikörper enthaltenden
Fraktionen werden vereinigt und weiter durch Größenausschlußchromatographie gereinigt.
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Zwei
solche humanisierten D12-Antikörper
wurden erzeugt, der oben beschriebene IgG1-Antikörper und
eine IgG4-Version (hergestellt analog wie
oben beschrieben, aber unter Verwendung einer konstanten Region
von IgG4). Das HZ-D12 (IgG1)
wird in einer -stabilen CHO-Expressionszellinie erzeugt. Eine 50
nM MTX-Linie wurde erzeugt, die akzeptabel zur Herstellung der Phase
I ist (300 mg/l). Zusätzliche
Linien, d.h. eine 150 nM MTX-Linie (400 mg/l) und 450 nM MTX-Linie,
werden derzeit ausgewertet. Murines und humanisiertes D12 kreuzreagiert
mit VSMC aus Pavian und inhibiert SMC. Murines und humanisiertes
D12 inhibiert die humane EC-Wanderung.
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Beispiel 14: Konstruktion
von D12HZREI
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Ein
zweites Konstrukt hat eine leichte Kette auf der Basis des REI-Consensus-Gerüsts, um
eine alternative leichte Kette für
den Fall einer instabilen Expression in Erzeugungszellinien für humanisiertes
D12 bereitzustellen. Die primäre
Variante führt
fünf murine
Gerüstreste
ein, von denen vorhergesagt wird, daß sie Kontakt mit unterschiedlichen
VD CDR-Resten machen.
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Kurz
gesagt wurde eine synthetische humanisierte kappa-Kette auf Basis
eines modifizierten Gerüsts von
humaner REI-kappa-Kette und der zuvor beschriebenen D12-CDRs geschaffen.
SEQ ID NO: 15 ist die Aminosäuresequenz
des modifizierten Gerüsts
der humanen REI-kappa-Kette. Fünf
Donor- (murines D12) Gerüstreste
wurden an den in Modellierungsexperiment identifizierten Positionen
eingeführt,
die die CDR-Darstellung beeinflussen könnten. Vier überlappende
synthetische Oligonukleotide wurden erzeugt:
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Wenn
diese synthetischen Oligonukleotidsequenzen wiederverschmolzen und
verlängert
wurden, codieren sie für
Aminosäuren,
die den veränderten
Teil der variablen Region der leichten Kette darstellen, einschließlich des
hochkonservieren KpnI-Orts, der im Jk-Gensegment gefunden wird.
SEQ ID NO:16 veranschaulicht die DNA-Sequenz des Jk-Gensegments,
und SEQ ID NO:17 ist die Aminosäuresequenz
seines Genprodukts.
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Dieses
synthetische Gen wurde dann unter Verwendung der zwei PCR-Primer SBA 3170:
5' gac atA GTA CTG
ACT CAG TCT CCA AGC 3' [SEQ
ID NO:44] und SBA 3171: 5' ttc
cac ctt GGT ACC CTG GCC GAA CGT GAA AGG 3' [SEQ ID NO:45] amplifiziert und in
den oben beschriebenen pCR200-Vektor ligiert und nach ScaI-KpnI-Verdau
isoliert.
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Ein
der CAMPATH-Signalsequenz entsprechendes DNA-Fragment, veranschaulicht
in SEQ ID NOS:18 und 19, wurde im Anschluß an EcoRI-ScaI-Verdau des
Vektors der leichten Kette pD12HZLC1-1-pcn, oben beschrieben, isoliert.
Diese zwei Fragmente wurden zusammenligiert mit dem großen Fragment,
das aus dem gleichen Vektor isoliert wurde, verdaut mit EcoRI und
KpnI, der die konstante kappa-Region enthält. Die resultierende Sequenz
war diejenige der synthetischen leichten Kette D12HZREI. SEQ ID
NOS:20 und 21 sind die DNA-Sequenz
bzw. Aminosäuresequenz
der synthetischen humanisierten kappa-Kette auf Basis eines modifizierten
Gerüsts
der humanen REI-kappa-Kette, D12HZLCREI. Restriktionsenzym-Endonuklease-Spaltorte
befinden sich in den Sequenzen wie folgt: ScaI (AGTACT; Nukleotide
6-11); AvrII (CCTAGG; Nukleotide 130-135); EcoRI (GAATTC; Nukleotide
273-278) und KpnI (GGTACC; Nukleotide 310-306).
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Beispiel 15: In-vivo-Kaninchen-Restenosetest
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Wie
in Beispiel 10 beschrieben wird Osteopontin, ein Ligand des humanen αvβ3-Rezeptors,
im Anschluß an
Angioplastie aufreguliert und fördert
die VSMC-Wanderung über
das Integrin. Antikörper
gegen den humanen αvβ3-Rezeptor sollten die Neointimabildung in
vivo verhindern.
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Das
Kaninchenmodell funktioniert wie folgt. Am Tag 0 werden Plasmaproben
aus normalen Kaninchen mit 3 kg Gewicht entnommen. Die Kaninchen
werden dann ruhiggestellt, und die Tiere erhalten eine Verletzung (d.h.
endotheliale Freilegung der Hüftarterie).
Die Freilegung des Endothels wird mit drei Passagen eines 3fr Embolektomie-Ballonkatheters
erreicht. Pilotstudien zeigen, daß das Läsionsauftreten 100 % ist und
10 bis 12 Kaninchen in jeder Gruppe benötigt werden, um eine 35%ige
Reduktion der neointimalen Fläche
nachzuweisen.
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Der
murine D12-mAb wurde an die Kaninchen an den Tagen 1, 2 und 3 verabreicht.
Die Dosis betrug 9 oder 3 mg/kg, intravenös verabreicht. Plasmaproben
wurden für
die mAb-Bestimmungen an den Tagen 0, 1, 2 und 21 entnommen, und
eine morphometrische Analyse wird an aus jeder Arterie präparierten
histologischen Schnitten durchgeführt. Die neointimale Bildung
und Gefäßumformung
wird dann für
21 Tage nach der Verletzung quantifiziert.
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Die
Zunahme der Lumenfläche
und die gesamte Gefäßfläche sind
indikativ für
eine Umformung nach Verletzung.
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10A–10D veranschaulichen die Ergebnisse von zwei getrennten
Studien. 10A und 10C messen
die Lumenfläche,
behandelt mit der Kontrolle oder dem D12-mAb am Tag 21 in zwei Studien (2
Dosen). 10B und 10D messen
die gesamte Gefäßfläche, behandelt
mit der Kontrolle oder dem D12-mAb in zwei Studien (2 Dosen). Diese
Daten zeigen, daß murine
D12-mAbs Wirksamkeit
im Kaninchenmodell der Restenose zeigen, was zu einer positiven
Umformung des verletzten Gefäßes (Lumenvergrößerung)
führt.
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Beispiel 16: SCID-Modell
von Krebs/Angiogenese
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Das
schwere kombinierte immundefiziente Maus-(SCID)-Modell, in dem humane
Haut transplantiert und nicht abgestoßen wird [siehe z.B. P.W. Soballe
et al., 1996, Cancer Res., 56:757-764], kann als Quelle für angiogene
Neovaskularisation dienen und kann anschließend humanen Tumor akzeptieren.
Dieses Modell wird zur Wirkungsuntersuchung der D12-mAbs und HuD12-Antikörper verwendet.
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Kurz
gesagt wurde in diesem Modell humane Haut auf die Maus transplantiert.
Humane Tumorzellen werden in das humane Hauttransplantat injiziert
und das Wachstum des Tumors gemessen. Das humane Hauttransplantat
liefert die für
das Tumorwachstum erforderliche humane Neovaskularisation. Die Tiere
wurden mit murinem D12 oder humanisiertem D12 behandelt, und die
Verzögerung
im Tumorwachstum im Vergleich mit unbehandelten Kontrollen wurde
beobachtet.
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Die
Inhibierung des Tumorwachstums zeigte, daß D12-mAbs (human anti-αvβ3-positiv,
murin anti-αvβ3-negativ) eine Rolle in der Inhibierung
von αvβ3-abhängiger
Angiogenese spielen. Vorläufige
Daten zeigten, daß das
Tumorwachstum in den mit den D12-mAbs behandelten Tieren verzögert wurde.
Diese Daten stützen
die Hypothese, daß die
Behandlung von "Angiogenese" Tumorwachstum verhindern
wird.
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Die
nachfolgende Tabelle IV zeigt, daß die humane Haut gemäß Immunohistologie
keine positive Anti-αvβ3-Anfärbung
hat. Wenn jedoch der Tumor in die Haut wächst, zeigt die Neovaskularisation
positives D12, was anzeigt, daß αvβ3 in
dieser Tumorschädigung
exprimiert wird.
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Die
Ergebnisse der Beispiele 3 bis 16 belegen, daß die D12- und HuD12-Antikörper eine
wirksame Anti-Rezeptoraktivität
in vitro haben und prophylaktische und therapeutische Wirksamkeit
in vivo in Tiermodellen zeigen.
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