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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen humanisierte Anti-CD11a-Antikörper.
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Beschreibung der verwandten
Gebiete
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Das
Lymphozyten-funktionsassoziierte Antigen 1 (LFA-1; CD11a/CD18) ist
an der Leukozytenadhäsion
während
der für
immunologische Reaktionen und Entzündung essentiellen Zellwechselwirkungen
beteiligt (Larson et al., Immunol. Rev. 114, 181–217 (1990)). LFA-1 ist ein
Element der β2-Integrinfamilie
und besteht aus einer einzigartigen α-Untereinheit, CD11a, und einer β-Untereinheit,
CD18, die sie mit anderen β2-Integrinrezeptoren
Mac-1 und p150.95 gemeinsam hat. Die Liganden von LFA-1 umfassen
das intrazelluläre
Adhäsionsmolekül 1, ICAM-1,
das an Leukozyten, Endothel und Hautfibroblasten exprimiert wird
(Dustin et al., J. Immunol. 137, 245–254 (1986)), ICAM-2, das an
ruhendem Endothel und Lymphozyten exprimiert wird (de Fougerolles
et al., J. Exp. Med. 174, 253–267
(1991)), und ICAM-3, das an Monozyten und ruhenden Lymphozyten exprimiert
wird (de Fougerolles et al., J. Exp. Med. 179, 619–629 (1994)).
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Von
monoklonalen Antikörpern
(MAbs) gegen LFA-1 und die ICAMs ist gezeigt worden, dass sie in
vitro mehrere T-Zellen-abhängige
Immunfunktionen, einschließlich
der T-Zellenaktivierung (Kuypers et al., Res. Immunol. 140, 461
(1989)), T-Zellen-abhängigen
B-Zellenvermehrung (Fischer et al., J. Immunol. 136, 3198–3203 (1986)),
Target-Zelllyse (Krensky et al., J. Immunol. 131, 611–616 (1983))
und Adhäsion
von T-Zellen an Gefäßendothel
(Lo et al., J. Immunol. 143, 3325–3329 (1989)), hemmen. In Mäusen lösen Anti-CD11a-MAbs
Toleranz gegen Proteinantigene aus (Tanaka et al., Eur. J. Immunol.
25, 1555–1558
(1995)) und verlängern
das Überleben
von Herz- (Cavazzana-Calvo
et al., Transplantation 59, 1576–1582 (1995); Nakamura et al.,
Transplantation 55, 412–417
(1993)), Knochenmark- (Cavazzana-Calvo et al., Transplantation 59,
1576–1582
(1995); van Dijken et al., Transplantation 49, 882–886 (1990)),
Hornhaut- (He et al., Invest. Opthamol. Vis. Sci. 35, 3218–3225 (1994)),
In selzellen- (Nishihara et al., Transplantation Proc. 27, 372 (1995)) und
Schilddrüsen- (Talento et al.,
Transplantation 55, 418–422
(1993)) Allotransplantaten.
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Im
Menschen verhindern Anti-CD11a-MAbs Transplantatversagen nach Rückenmarktransplantation (Fischer
et al., Blood 77, 249–256
(1991); Stoppa et al., Transplant Intl. 4, 3–7 (1991)), und vorläufige klinische Studien
von prophylaktisch mit Anti-CD11a-MAbs
zusätzlich
zu Corticosteroiden und Azathioprin behandelten Nieren-Allotransplantaten
sind viel versprechend (Hourmant et al., Transplantation 58, 377–380 (1994)).
Gegenwärtige
Therapien gegen Transplantatabstoßung umfassen die Verwendung
von OKT3, ein Maus-Anti-Human-CD3-MAb, und Cyclosporin A. OKT3-Therapie ist wirksam,
hat jedoch mehrere unerwünschte
Nebenwirkungen; seine Verwendung resultiert in der Freisetzung zahlreicher
Cytokine, einschließlich
Tumornekrosefaktor-α,
Interferon-γ,
Interleukin-2 und Interleukin-6, was in Fieber, Frösteln und
Magen-Darm-Belastung resultiert (für einen Überblick siehe Parlevliet et
al., Transplant Intl. 5, 234–246
(1992); Dantal et al., Curr. Opin. Immunol. 3, 740–747 (1991)).
Cyclosporin A ist wirksam, hat jedoch ebenfalls erhebliche Nebenwirkungen
(für einen Überblick
siehe Barry, Drugs 44, 554–566
(1992)).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt humanisierte Anti-CD11a-Antikörper bereit.
Bevorzugte Antikörper binden
an die I-Domäne
von menschlichem CD11a (z. B. an hierin definiertes „Epitop
MHM24") und/oder
binden CD11a mit einer Affinität
von ungefähr
1 × 10–8 M
oder stärker.
In bevorzugten Ausführungsformen
weist der Antikörper
einen IC50- (nM) Wert von nicht mehr als ungefähr 1 nM zur Verhinderung der
Adhäsion
von Jurkat-Zellen an normale menschliche, epidermale, ICAM-1 exprimierende
Keratinozyten auf. Bevorzugte humanisierte Antikörper sind jene, die einen IC50- (nM) Wert von nicht
mehr als ungefähr
1 nM im gemischten Lymphozytenreaktions- (MLR-) Test aufweisen. Diese IC50 für einen
humanisierten Antikörper
im MLR-Test ist signifikant besser als die für Maus-MAb-25.3, der vorher
in vivo getestet worden ist (Fischer et al., Blood 77, 249–256 (1991);
Stoppa et al., Transplant Intl. 4, 3–7 (1991); Hourmant et al.,
Transplantation 58, 377–380 (1994)).
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Der
humanisierte Anti-CD11a-Antikörper
kann eine variable Region der Schwerkette, welche die Aminosäuresequenz
von CDR1 (GYSFTGHWMN; Seq.-ID Nr. 10) und/oder CDR2 (MIHPSDSETRYNQKFKD; Seq.-ID
Nr. 11) und/oder CDR3 (GIYFYGTTYFDY; Seq.-ID Nr. 12) des humanisierten
Antikörpers MHM24-F(ab)-8
in 1 umfasst, und/oder eine variable Region der Leichtkette
aufweisen, welche die Aminosäuresequenz
von CDR1 (RASKTISKYLA; Seq.-ID Nr. 13) und/oder CDR2 (SGSTLQS; Seq.-ID
Nr. 14) und/oder CDR3 (QQHNEYPLT; Seq.-ID Nr. 15) des humanisierten
Antikörpers
MHM24-F(ab)-8 in 1 umfasst. In anderen Ausführungsformen
umfasst der Antikörper
eine Aminosäuresequenzvariante
einer oder mehrerer CDRs des humanisierten MHM24-Antikörpers F(ab)-8,
wobei diese Variante eine oder mehrere Aminosäureinsertion(en) im oder nahe
dem CDR-Rest und/oder Deletion(en) im oder nahe dem CDR-Rest und/oder
Substitutionen) von einem oder mehreren CDR-Resten) umfasst (wobei
Substitutionen) die bevorzugte Art der Aminosäureveränderung zur Erzeugung solcher
Varianten ist). Solche Varianten werden normalerweise eine Bindungsaffinität für menschliches
CD11a aufweisen, die nicht mehr als ungefähr 1 × 10–8 M
beträgt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der humanisierte Antikörper
eine variable Region der Leichtkette, welche die Aminosäuresequenz
der Seq.-ID Nr. 2 umfasst, und/oder eine variable Region der Leichtkette,
welche die Aminosäuresequenz
der Seq.-ID Nr. 5 des humanisierten Antikörpers MHM24-F(ab)-8 in 1 und/oder
Aminosäuresequenzvarianten
davon umfasst.
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Wie
hierin beschrieben wird, ist es möglich gewesen, einen humanisierten
Antikörper,
der CD11a-Antigen, nicht jedoch an Rhesus-CD11a-Antigen band, derart
neu zu konstruieren, dass eine Fähigkeit
zur Bindung an Rhesus-CD11a (d. h. „rhesusierter" Antikörper) verliehen
wurde. In dieser Ausführungsform
kann der an Rhesus-CD11a bindende Antikörper beispielsweise die CDR2-Aminosäuresequenz
in Seq.-ID Nr. 23 umfassen. Die anderen CDRs können dieselben wie jene für den humanisierten
MHM24-Antikörper
F(ab)-8 sein. Folglich kann der Antikörper die Aminosäuresequenz
der „rhesusierten" Schwerkette in Seq.-ID
Nr. 24, gegebenenfalls kombiniert mit einer die Aminosäuresequenz
in Seq.-ID Nr. 2 umfassenden Leichtkette, umfassen.
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Verschiedene
Formen des Antikörpers
sind hierin vorgesehen. Beispielsweise kann der Anti-CD11a-Antikörper ein
Antikörper
voller Länge
(z. B. eine menschliche konstante Immunglobulinregion aufweisend)
oder ein Antikörperfragment
(z. B. ein F(ab')2) sein. Darüber hinaus kann der Antikörper mit
einem detektierbaren Marker markiert, an einer festen Phase immobilisiert
und/oder mit einer heterologen Verbindung (wie z. B. einem zytotoxischen
Mittel) konjugiert sein.
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Es
sind diagnostische und therapeutische Verwendungen für den Antikörper vorgesehen.
In einer der diagnostischen Anwendungen stellt die Erfindung ein
Verfahren zum Bestimmen des Vorliegens von CD11a-Protein bereit
und umfasst das Exportieren einer Probe, von der vermutet wird,
dass sie CD11a-Protein enthält,
gegenüber
einem Anti-CD11a-Antikörper
und die Bestimmung der Bindung des Antikörpers an die Probe. Für diese
Verwendung stellt die Erfindung ein Set bereit, das den Antikörper und
Anleitungen zur Verwendung des Antikörpers zum Detektieren des CD11a-Proteins umfasst.
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Die
Erfindung stellt weiters Folgendes bereit: Für den Antikörper kodierende Nucleinsäure; einen
diese Nucleinsäure
umfassenden Vektor, der gegebenenfalls operativ an Kontrollsequenzen
gebunden ist, die von einer mit dem Vektor transformierten Wirtszelle
erkannt werden; eine diesen Vektor umfassende Wirtszelle; ein Verfahren
zur Herstellung des Antikörpers,
welches das Kultivieren der Wirtszelle in der Art umfasst, dass
die Nucleinsäure
exprimiert wird, und gegebenenfalls das Gewinnen des Antikörpers aus
der Wirtszellkultur (z. B. aus dem Wirtszellkulturmedium). Die Erfindung
stellt weiters eine Zusammensetzung bereit, die den humanisierten
Anti-CD11a-Antikörper und
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Verdünner umfasst.
Diese Zusammensetzung zur therapeutischen Verwendung ist steril
und kann lyophilisiert werden. Die Erfindung umfasst weiters ein
Verfahren zum Behandeln eines Säugetiers,
das an einer LFA-1-vermittelten Störung leidet, umfassend das
Verabreichen einer pharmazeutisch wirksamen Menge des humanisierten
Anti-CD11a-Antikörpers an
das Säugetier.
Für solche
therapeutischen Verwendungen können
andere immunsuppressive Mittel oder Adhäsionsmolekül-Antagonisten (z. B. ein weiterer
LFA-1-Antagonist oder ein VLA-4-Antagonist) entweder vor, nach oder
gleichzeitig mit dem humanisierten Anti-CD11a-Antikörper mitverabreicht
werden.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1A stellt die Aminosäuresequenzen der Leichtkette
von Maus-MHM24 (Seq.-ID Nr. 1), der humanisierten MHM24-F(ab)-8-Leichtkette
(Seq.-ID Nr. 5), der menschlichen Consensussequenzen der Leichtketten-Untergruppe κI (humκI) (Seq.-ID
Nr. 3) dar.
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1B stellt die Aminosäuresequenzen der Maus-MHM24-Schwerkette
(Seq.-ID Nr. 4), humanisierten MHM24-F(ab)-8-Schwerkette (Seq.-ID
Nr. 5), menschlichen Consensussequenzen der Schwerketten-Untergruppe
III (humIII) (Seq.-ID Nr. 6) und Schwerkette der „rhesusierten" Antikörpermutante
des Beispiels (Seq.-ID Nr. 24) dar.
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In 1A und 1B sind
hypervariable Regionen auf Basis von Sequenzhypervariabilität (Kabat
et al., Sequences of Proteins of Immunological Interest, 5. Aufl.,
Public Health Service, National Institutes of Health, Bethesda,
MD (1991)) in Klammern eingeschlossen, und hypervariable Schleifen
auf Basis der Struktur von F(ab)-Antigen-komplexen (Chothia et al., Nature 342,
8767 (1989)) sind kursiv dargestellt. Die Restenummerierung erfolgte
gemäß Kabat
et al., wobei Insertionen als a, b und c dargestellt sind.
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2 stellt
die Sequenzen der menschlichen CD11a-I-Domäne (Seq.-ID Nr. 7) und Rhesus-CD11a-I-Domäne (Seq.-ID
Nr. 8) dar. β-Stränge und α-Helices
sind unter strichen und gemäß Qu et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 10277–10281 (1995), markiert. Die
Rhesus-I-Domänensequenz
(rhCD11a) zeigt nur die vier Unterschiede zur menschlichen I-Domäne. Das
Bindungsepitop für
den MHM24-MAb (Seq.-ID Nr. 9) ist fett gedruckt dargestellt (Champe
et al., J. Biol. Chem. 270, 1388–1394 (1995)).
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3 stellt
die Hemmung von menschlichen Jurkat-T-Zellen an normale Keratinozyten
durch Maus-MHM24 (volle Kreise), chimäres MHM24 (offene Dreiecke),
humanisiertes MHM24 (HuIgG1) (volle Quadrate) und eine menschliche
IgG1-Isotyp-Kontrolle (+) dar. Prozentuelle Bindung, gemessen mittels
Fluoreszenz von markierten Jurkat-Zellen.
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4A–4C stellen
die Hemmung der Bindung von Rhesus-Lymphozyten an normale menschliche
Keratinozyten (4A), von Rhesus-Lymphozyten
an rekombinantes, an Platten beschichtetes menschliches ICAM-1 (4B) und von Rhesus-/Human-CD11a-Chimären-transfizierten 293-Zellen
an normale menschliche Keratinozyten (4C)
dar. Hemmung durch Rhesus-bindendes MHM24 (RhIgG1) (volle Quadrate),
Anti-CD18-MHM23 (volle Kreise), durch eine menschliche IgG1-Isotyp-Kontrolle
(+) (4A und 4C)
und eine Maus-IgG1-Isotyp-Kontrolle (+) (4B).
Prozentuelle Bindung, gemessen mittels Fluoreszenz von markierten
Lymphozyten (4A und B)
oder markierter 293-Zellen (4C).
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5 zeigt,
dass der menschliche gemischte Lymphozyten-Reaktionstest (MLR) durch
Maus-MHM24 (volle Kreise), humanisiertes MHM24 (HuIgG1) (volle Quadrate)
und humanisierte Isotyp-IgG1-Kontrolle (volle Rauten) blockiert
wird. Der prozentuelle Stimulationsindex (% SI) ist das Verhältnis der
Reaktion bei einer vorgegebenen MAb-Konzentration zur maximalen
Reaktion ohne MAb. Die Daten sind für mehrere Tests unter Verwendung
von zumindest zwei verschiedenen Stimulator/Reaktions-Paaren repräsentativ.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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I. Definitionen
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Wenn
nicht anders angegeben, bezieht sich der Ausdruck „CD11a" bei Verwendung hierin
auf die Alpha-Untereinheit von LFA-1 aus irgendeinem Säugetier,
jedoch vorzugsweise aus einem Menschen. Die CD11a kann aus einer
natürlichen
Quelle des Moleküls
isoliert werden oder kann durch synthetische Mittel produziert werden
(z. B. unter Verwendung DNA-Rekombinationstechnologie). Die Aminosäuresequenz
für menschliches
CD11a wird beispielsweise in
EP
362.536B1 beschrieben.
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Der
Ausdruck „I-Domäne" von CD11a bezieht
sich auf eine Region dieses Moleküls, die in Champe et al., J.
Biol. Chem. 270, 1388–1394
(1995), und/oder Qu et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 10277–10281 (1995),
beschrieben ist. Die Aminosäuresequenzen
der menschlichen CD11a-I-Domäne
(Seq.-ID Nr. 7) und Rhesus-CD11a-I-Domäne
(Seq.-ID Nr. 8) sind hierin in 2 dargestellt.
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Wenn
nicht anders angegeben, bezieht sich der Ausdruck „Epitop-MHM24" bei Verwendung hierin
auf diejenige Region in der I-Domäne von menschlichem CD11a,
an die der MHM24-Antikörper
(siehe untenstehendes Beispiel) bindet. Dieses Epitop umfasst die
Aminosäuresequenz
der Seq.-ID Nr. 9 und gegebenenfalls andere Aminosäurereste
von CD11a und/oder CD18.
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Der
Ausdruck „LFA-1-vermittelte
Störung" bezieht sich auf
einen pathologischen Zustand, der durch Zelladhäsionswechselwirkungen verursacht
wird, die den LFA-1-Rezeptor an Lymphozyten umfassen. Beispiele
solcher Störungen
umfassen T-Zellen-Entzündungsreaktionen,
wie z. B. entzündliche
Hauterkrankungen, einschließlich
Psoriasis; mit entzündlicher
Darmerkrankung (wie z. B. Crohn-Krankheit und ulzeröse Kolitis)
verbundene Reaktionen; Atemnotsyndrom beim Erwachsenen; Dermatitis;
Meningitis; Enzephalitis; Uveitis; allergische Konditionen, wie
z. B. Ekzem und Asthma; Infiltration von T-Zellen und chronische
Entzündungsreaktionen
umfassende Konditionen; Hauthypersensibilitätsreaktionen (einschließlich Efeusumach
und Amerikanischer Lacksumach); Atherosklerose; Leukozytenadhäsionsmangel;
Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Rheumatoidarthritis; systemische
Lupus erythematodes (SLE), Diabetes mellitus, multiple Sklerose,
Reynaud-Syndrom, Autoimmunthyreoiditis, experimentelle Autoimmun-Enzephalomyelitis,
Sjorgen-Syndrom, juveniler Diabetes und Immunreaktionen, die mit
verzögerter
Hyperempfindlichkeit verbunden sind, wobei die Hyperempfindlichkeit
durch Zytokine und T-Lymphozyten vermittelt wird, die sich typischerweise
bei Tuberkulose, Sarkoidose, Polymyositis, Granulomatose und Vasculitis
finden; perniziöse
Anämie,
chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD); Bronchitis; Insulinitis;
Rhinitis; Urtikaria; Glomerulonephrose, mit Leukozyten-Diapedese
verbundene Krankheiten; ZNS-Entzündungsstörung; Multiorganverletzungssyndrom
untergeordnete/s Blutvergiftung oder Trauma; hämolytische Autoimmunanämie; Myethemia
Gravis; Antigen-Antikörper-Komplex-vermittelte
Krankheiten; nephrotisches Syndrom; Malignitäten (z. B. B-Zellen-Malignitäten, wie
z. B. chronische Lymphozytenleukämie
oder Haarzell-Leukämie);
alle Arten von Transplantationen, einschließlich Transplantat-Wirt- oder
Wirt-Transplantat-Erkrankung; HIV- oder Rhinovirusinfektion, Lungenfibrose;
Invasion von Tumorzellen in Sekundärorgane usw.
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Der
Ausdruck „immunsuppressives
Mittel", wie er
hierin für
die begleitende Therapie verwendet wird, bezieht sich auf Substanzen,
die dahingehend wirken, dass sie das Immunsystem des Wirts maskieren,
in den das Transplantat transplantiert wird. Dies umfasst üblicherweise
Substanzen, welche die Zytokinproduktion unterdrücken, die Selbst-Antigen-Expression
down-regulieren oder unterdrücken
oder MHC-Antigene maskieren. Beispiele solcher Mittel umfassen 2-Amino-6-aryl-5-substituierte
Pyrimidine (siehe US-Patent Nr. 4.665.077), Azathioprin (oder Cyclophosphamid,
falls eine schädliche
Reaktion gegen Azathioprin auftritt); Bromcryptin; Glutaraldehyd
(das die MHC-Antigene wie im US-Patent Nr. 4.120.649 beschrieben
maskiert); Anti-idiotypische Antikörper für MHC-Antigene und MHC-Fragmente;
Cyclosporin A; Steroide, wie z. B. Glucocorticosteroide; z. B. Prednison,
Methylprednisolon und Dexamethason; Zytokin- oder Zytokinrezeptor-Antagonisten,
einschließlich
Anti-Interferon-γ-,
-β- oder -α-Antikörper; Anti-Tumornekrosefaktor-α-Antikörper; Anti-Tumornekrosefaktor-β-Antikörper; Anti-Interleukin-2-Antikörper und
Anti-IL-2-Rezeptor-Antikörper;
Anti-L3T4-Antikörper; heterologes
Anti-Lymphozyten-Globulin; pan-T-Antikörper, vorzugsweise Anti-CD3-
oder Anti-CD4/CD4a-Antikörper;
lösliches
Peptid, das eine LFA-3-Bindungsdomäne enthält (WO 90/08187,
veröffentlicht
am 26. Juli 1990); Streptokinase; TGF-β; Streptodornase; RNA oder DNA
vom Wirt; FK506; RS-61443; Desoxyspergualin; Rapamycin; T-Zellen-Rezeptor
(US-Patent Nr. 5.114.721); T-Zellen-Rezeptorfragmente (Offner et
al., Science 251, 430–432
(1991); WO 90/11294; und WO 91/01133); und T-Zellen-Rezeptorantikörper (
EP 340.109 ), wie z. B. T10B9.
Diese Mittel werden gleichzeitig mit dem CD11a-Antikörper oder
zu verschiedenen Zeiten verabreicht und werden in denselben Dosierungen
wie die auf dem Gebiet der Erfindung dargelegten oder in geringeren
Dosierungen verwendet. Das bevorzugte begleitende immunsuppressive
Mittel wird von zahlreichen Faktoren abhängen, einschließlich der
Art der behandelten Störung,
der Art der durchgeführten
Transplantation sowie der Krankengeschichte des Patienten, jedoch
wird es im Allgemeinen bevorzugt, dass das Mittel aus Cyclosporin
A, einem Glucocorticosteroid (insbesondere bevorzugt Prednison oder
Methylprednisolon), monoklonalem OKT-3-Antikörper, Azathioprin, Bromcryptin,
heterologem Anti-Lymphozyten-Globulin oder einem Gemisch davon ausgewählt wird.
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„Behandlung" bezieht sich sowohl
auf therapeutische Behandlung als auch auf prophylaktische oder präventive
Maßnahmen.
Jene, die einer Behandlung bedürfen,
umfassen jene, bei denen die Störung
bereits vorliegt, sowie jene, bei denen die Störung zu verhindern ist.
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„Säugetier" bezieht sich zum
Zwecke der Erfindung auf jedes Tier, das als Säugetier klassifiziert ist, einschließlich Menschen,
Haus- und Nutztiere, sowie Zoo- und Sporttiere, wie z. B. Hunde,
Pferde, Katzen, Rinder usw. Vorzugsweise ist das Säugetier
der Mensch.
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Der
Ausdruck „Transplantat" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf von einem Spender stammendes biologisches
Material für
die Transplantation in einen Empfänger. Transplantate umfassen
solch verschiedenartige Materialien, wie z. B. isolierte Zellen,
z. B. Inselzellen und von Neuronen stammende Zellen (z. B. Schwannsche
Zellen), Gewebe, wie z. B. die Amnionmembran eines Neugeborenen,
Knochenmark, hämatopoetische
Vorläuferzellen
und Organe, wie z. B. Haut, Herz, Leber, Milz, Pankreas, Schilddrüsenlappen,
Lunge, Niere, röhrenförmige Organe,
(z. B. Darm, Blutgefäße oder
Speiseröhre)
usw. Die röhrenförmigen Organe
können
verwendet werden, um geschädigte
Abschnitte der Speiseröhre,
Blutgefäße oder
des Gallengangs zu ersetzen. Die Hauttransplantate können nicht
nur für
Verbrennungen verwendet werden, sondern auch als Verband für geschädigten Darm
oder um gewisse Defekte, wie z. B. Zwerchfellbruch, zu verschließen. Das
Transplantat stammt aus irgendeiner Säugetierquelle, einschließlich des
Menschen, ob aus Leichen oder lebenden Spendern. Vorzugsweise ist
das Transplantat Knochenmark oder ein Organ, wie z. B. ein Herz,
und der Spender des Transplantats und der Wirt werden hinsichtlich
der NLA-Klasse-II-Antigene
aufeinander abgestimmt.
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Der
Ausdruck „Spender" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf die lebende oder tote Säugetierspezies, aus der das
Transplantat stammt. Vorzugsweise ist der Spender ein Mensch. Menschliche
Spender sind vorzugsweise freiwillige blutsverwandte Spender, die
bei physischer Untersuchung normal sind und dieselbe ABO-Hauptblutgruppe
aufweisen, da das Überschreiten
der Hauptblutgruppenbarrieren möglicherweise
das Überleben
des Allotransplantats beeinträchtigt.
Es ist jedoch möglich,
beispielsweise eine Niere eines Typ-O-Spenders in einen A-, B- oder
AB-Empfänger
zu transplantieren.
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Der
Ausdruck „Transplantieren" und Variationen
davon beziehen sich auf die Einführung
eines Transplantats in einen Wirt, ob die Transplantation syngenetisch
(wobei Spender und Empfänger
genetisch identisch sind), allogenetisch (wobei Spender und Empfänger verschiedenen
genetischen Ursprungs, jedoch von derselben Spezies sind) oder xenogenetisch
erfolgt (wobei Spender und Empfänger
verschiedener Spezies sind). Daher ist in einem typischen Szenario
der Wirt ein Mensch und das Transplantat ein Isotransplantat, das
von einem Menschen desselben oder verschiedenen genetischen Ursprungs
stammt. In einem weiteren Szenario stammt das Transplantat aus einer
Spezies, die von derjenigen verschieden ist, in die es transplantiert
wird, wie z. B. ein in einen menschlichen Empfängerwirt transplantiertes Pavianherz.
Dies umfasst Tiere von phylogenetisch weit auseinander liegenden
Spezies, beispielsweise eine Schweineherzklappe oder tierische Beta-Inselzellen
oder Neuronenzellen, die in einen menschlichen Wirt transplantiert
werden.
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„Erhöhen der
Toleranz eines transplantierten Transplantats" in Bezug auf einen Wirt bezieht sich
auf die Verlängerung
der Überlebenszeit
eines Transplantats in einem Wirt, in den es transplantiert wird,
d. h. das Unterdrücken
des Immunsystems des Wirts, so dass er ein fremdes Transplantat
besser toleriert.
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„Intermittierende" oder „periodische" Dosierung ist eine
Dosierung, die für
einen bestimmten Zeitraum kontinuierlich und in regelmäßigen Abständen erfolgt,
die vorzugsweise durch mehr als einen Tag voneinander getrennt sind.
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„Selektive
Toleranz" der Störung bezieht
sich auf eine Toleranz des Immunsystems des Wirts für das spezielle,
die Störung
verursachende Mittel, wobei jedoch die Fähigkeit des Wirts, ein zweites
allogenetisches oder xenogenetisches Transplantat abzustoßen, erhalten
bleibt. Vorzugsweise ist die Toleranz derart, dass das Immunsystem
anderweitig intakt bleibt.
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Der
Ausdruck „LFA-1-Antagonist" bezieht sich auf
ein Molekül,
das als kompetitiver Inhibitor der LFA-1-Wechselwirkung mit ICAM-1
wirkt. Beispiele solcher Moleküle
umfassen Antikörper,
die entweder gegen CD11a (z. B. die hierin beschriebenen humanisierten
Anti-CD11a-Antikörper)
oder CD18 oder beide gerichtet sind, Antikörper gegen ICAM-1 und andere
Moleküle,
wie z. B. Peptide (z. B. peptidomimetische Antagonisten).
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Der
Ausdruck „VLA-4-Antagonist" bezieht sich auf
ein Molekül,
das als kompetitiver Inhibitor der VLA-4-Wechselwirkung mit VCAM
wirkt. Beispiele solcher Moleküle
umfassen Antikörper,
die entweder gegen VLA-4 oder VCAM und gegen andere Moleküle (z. B.
peptidomimetische Antagonisten) gerichtet sind.
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Der
Ausdruck „Antikörper" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst im Speziellen monoklonale Antikörper (einschließlich monoklonaler
Antikörper
voller Länge),
polyklonale Antikörper,
multispezifische Antikörper
(z. B. bispezifische Antikörper)
und Antikörperfragmente,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
aufweisen.
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„Antikörperfragmente" umfassen einen Abschnitt
eines Antikörpers
voller Länge,
im Allgemeinen die Antigenbindungsstelle oder die variable Region
davon. Beispiele von Antikörperfragmenten
umfassen Fab-, Fab'-,
F(ab')2-
und Fv-Fragmente; Diabodies; lineare Antikörper; Einzelketten-Antikörpermoleküle; und
multispezifische Antikörper,
die aus Antikörperfragmenten
gebildet werden.
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Der
Ausdruck „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich wie
hierin verwendet auf einen Antikörper,
der aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten
wurde, d. h. die die Population umfassenden einzelnen Antikörper sind
identisch mit der Ausnahme möglicher
natürlich
auftretender Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können. Monoklonale
Antikörper
sind höchst
spezifisch und richten sich gegen eine einzige antigene Stelle.
Darüber
hinaus richtet sich jeder monoklonale Antikörper im Gegensatz zu herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperpräparaten,
die typischerweise verschiedene, gegen unterschiedliche Determinanten
(Epitope) gerichtete Antikörper
umfassen, gegen eine einzige Determinante am Antigen. Der Modifikator „monoklonal" kennzeichnet den
Charakter des Antikörpers
dahingehend, dass er aus einer im Wesentlichen homogenen Population
von Antikörpern
erhalten wurde und ist nicht dahingehend auszulegen, dass die Produktion
des Antikörpers
irgendein bestimmtes Verfahren erfordert. Beispielsweise können die
gemäß der Erfindung
zu verwendenden monoklonalen Antikörper mit dem erstmals von Kohler
et al., Nature 256, 495 (1975), beschriebenen Hybridomverfahren
hergestellt werden oder können
mit DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt werden (siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.816.567). Die „monoklonalen
Antikörper" können auch
aus Phagenantikörperbibliotheken
isoliert werden, und zwar unter Verwendung der beispielsweise in
Clackson et al., Nature 352, 624–628 (1991), und Marks et al.,
J. Mol. Biol. 222, 581–597
(1991), beschriebenen Techniken.
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Die
monoklonalen Antikörper
hierin umfassen speziell „chimäre" Antikörper (Immunglobuline),
bei denen ein Abschnitt der Schwer- und/oder Leichtkette identisch
mit oder homolog zu entsprechenden Sequenzen in Antikörpern sind,
die sich von einer bestimmten Spezies herleiten oder einer bestimmten
Antikörperklasse oder
-unterklasse angehören,
während
der verbleibende Rest der Kette(n) identisch mit oder homolog zu
entsprechenden Sequenzen in Antikörpern ist, die sich von einer
anderen Spezies herleiten oder einer anderen Antikörperklasse
oder -unterklasse angehören,
sowie Fragmente solcher Antikörper,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
aufweisen (US-Patent Nr. 4.816.567; und Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81, 6851–6855
(1984)).
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Der
Ausdruck „hypervariable
Region" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf diejenigen Aminosäurereste eines Antikörpers, die
für die
Antigenbindung verantwortlich sind. Die hypervariable Region umfasst
Aminosäurereste
aus einer „Complementary-Determining-Region" oder „CDR" (d. h. Reste 24–34 (L1),
50–56
(L2) und 89–97
(L3) in der variablen Domäne
der Leichtkette und 31–35
(H1), 50–65
(H2) und 95–102
(H3) in der variablen Domäne
der Schwerkette; Kabat et al., Sequences of Proteins of Immunological
Interest, 5. Aufl., Public Health Service, National Institutes of
Health, Bethesda, MD (1991)) und/oder jene Reste aus einer „hypervariablen
Schleife" (d. h.
Reste 26–32
(L1), 50–52
(L2) und 91–96
(L3) in der variablen Domäne
der Leichtkette und 26–32
(H1), 53–55
(H2) und 96–101
(H3) in der variablen Domäne
der Schwerkette; Chothia und Lesk, J. Mol. Biol. 196, 901–917 (1987)). „Gerüst"- oder „FR"-Reste sind jene
Reste der variablen Domäne,
die nicht die hierin definierten Reste der hypervariablen Region
sind.
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„Humanisierte" Formen nicht menschlicher
(z. B. Maus-) Antikörper
sind chimäre
Antikörper,
die eine minimale von nicht humanem Immunglobulin stammende Sequenz
enthalten. Größtenteils
sind humanisierte Antikörper
menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), in
denen die Reste der hypervariablen Region des Empfängers durch
Reste der hypervariablen Region aus einer nicht menschlichen Spezies
(Spenderantikörper),
wie z. B. Maus, Ratte, Kaninchen oder aus einem nicht menschlichen
Primaten, mit der gewünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
sind die Reste der Fv-Gerüstregion
(FR) des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht menschliche
Reste ersetzt. Darüber
hinaus können humanisierte
Antikörper
Reste umfassen, die sich im Empfängerantikörper oder
im Spenderantikörper
nicht finden. Diese Modifizierungen werden angebracht, um die Leistungsfähigkeit
des Antikörpers
weiter zu verfeinern. Im Allgemeinen wird der humanisierte Antikörper im
Wesentlichen alle von zumindest einer und typischerweise zwei variablen
Domänen
umfassen, in denen alle oder im Wesentlichen alle der hypervariablen Schleifen
denen eines nicht menschlichen Immunglobulins entsprechen, wobei
alle oder im Wesentlichen alle der FR-Regionen jene einer menschlichen
Immunglobulinsequenz sind. Der humanisierte Antikörper wird
gegebenenfalls auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten Immunglobulinregion
(Fc), typischerweise jenen eines menschlichen Immunglobulins, umfassen.
Für weitere
Einzelheiten siehe Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Reichmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992).
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„Einzelketten-Fv"- oder „sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Domänen des
Antikörpers,
worin diese Domänen
in einer einzigen Polypeptidkette vorliegen. Im Allgemeinen umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH- und VL-Domänen, der
es dem sFv ermöglicht,
die gewünschte
Struktur zur Antigenbindung auszubilden. Für einen Überblick über Fv siehe Pluckthun in:
The Pharmacology of Monoclonal Antibodies, Bd. 113, Rosenburg und
Moore (Hrsg.), Springer-Verlag, New York, S. 269–315 (1994).
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Der
Ausdruck „Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit zwei Antigenbindungsstellen, wobei die Fragmente eine variable
Domäne
der Schwerkette (V
H) umfassen, die mit einer
variablen Domäne
der Leichtkette (V
L) in derselben Polypeptidkette
verbunden ist (V
H-V
L).
Durch Verwenden eines Linkers, der zu kurz ist, um die Paarung zwischen
den beiden Domänen
an derselben Kette zu erlauben, werden die Domänen dazu gezwungen, sich mit
den komplementären
Domänen
einer anderen Kette zu paaren, um zwei Antigenbindungsstellen zu
erzeugen. Diabodies werden ausführlicher
beispielsweise in
EP 404.097 ;
WO 93/11161; und Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
6444–6448
(1993), beschrieben.
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Der
Ausdruck „lineare
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung in dieser Anmeldung durchwegs auf die in Zapata et al.,
Protein Eng. 8(10), 1057–1062
(1995), beschriebenen Antikörper.
Zusammenfassend umfassen diese Antikörper ein Paar von Tandem-Fd-Segmenten
(VH-CH1-VH-CH1), die ein Paar
von Antigenbindungsregionen bilden. Lineare Antikörper können bispezifisch
oder monospezifisch sein.
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Ein „isolierter" Antikörper ist
einer, der aus einer Komponente seiner natürlichen Umgebung identifiziert
und getrennt und/oder gewonnen worden ist. Verunreinigende Komponenten
seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, welche die diagnostischen und therapeutischen
Verwendungen für
den Antikörper
stören
würden
und umfassen Enzyme, Hormone und andere proteinartige und nicht
proteinartige Gelöststoffe.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird der Antikörper
(1) auf ein mittels Lowry-Verfahren gemessenes Ausmaß von mehr
als 95 Gew.-% Antikörper
und insbesondere bevorzugt auf ein Ausmaß von mehr als 99 Gew.-%, (2) auf
ein Ausmaß,
das ausreicht, um zumindest 15 Reste der N-terminalen oder internen
Aminosäuresequenz mittels
Verwendung eines Zentrifugenbecher-Sequenzierers zu erhalten, oder
(3) zur Homogenität
mittels SDS-PAGE unter reduzierenden oder nicht reduzierenden Bedingungen
unter Verwendung von Coomassie-Blau oder vorzugsweise Silberfärbung gereinigt.
Ein isolierter Antikörper
umfasst den Antikörper
in situ in rekombinanten Zellen, da zumindest eine Komponente der
natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden sein wird. Für
gewöhnlich
wird der isolierte Antikörper
jedoch durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Der
Ausdruck „Epitop-markiert" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen an einen „Epitop-Marker" fusionierten Anti-CD11a-Antikörper. Das
Epitop-Marker-Polypeptid weist eine ausreichende Anzahl von Resten
auf, um ein Epitop bereitzustellen, gegen den ein Antikörper hergestellt
werden kann, ist jedoch ausreichend kurz, so dass es die Aktivität des CD11a-Antikörpers nicht
stört.
Der Epitop-Marker ist vorzugsweise ausreichend einzigartig, so dass
der Antikörper
dagegen nicht wesentlich mit anderen Epitopen kreuzreagiert. Geeignete
Marker-Polypeptide weisen in Allgemeinen zumindest 6 Aminosäurereste
und üblicherweise
ungefähr
8 bis 50 Aminosäurereste
auf (vorzugsweise ungefähr
9 bis 30 Reste). Beispiele umfassen das Grippe-HA-Marker-Polypeptid
und seinen Antikörper
12CA5 (Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988)); den c-myc-Marker
und die Antikörper
8F9, 3C7, 6E10, G4, B7 und 9E10 dagegen (Evan et al., Mol. Cell.
Biol. 5(12), 3610–3616
(1985)); und den Herpes-simplex-Virusglykoprotein-D- (gD-) Marker
und seinen Antikörper
(Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547–553 (1990)). In gewissen Ausführungsformen
ist der Epitop-Marker ein „Salvage-Rezeptorbindungsepitop".
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Ausdruck „Salvage-Rezeptorbindungsepitop" auf ein Epitop der Fc-Region
eines IgG-Moleküls
(z. B. IgG, IgG2, IgG3 oder
IgG4), das für die Erhöhung der Serumhalbwertszeit des
IgG-Moleküls
verantwortlich ist.
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Der
Ausdruck „zytotoxisches
Mittel" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf eine Substanz, welche die Funktion
von Zellen hemmt oder verhindert und/oder die Zerstörung von
Zellen bewirkt. Der Ausdruck umfasst radioaktive Isotope (z. B.
I131, I125, Y90 und Re186), chemotherapeutische
Mittel und Toxine, wie z. B. enzymatisch aktive Toxine bakterieller,
pilzlicher, pflanzlicher oder tierischer Herkunft, oder Fragmente
davon.
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Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
zur Behandlung von Krebs zweckdienliche chemische Verbindung. Beispiel
chemotherapeutischer Mittel umfassen Adriamycin, Doxorubicin, 5-Fluoruracil,
Cytosin-Arabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid,
Thiotepa, Taxotere (Docetaxel), Busulfan, Cytoxin, Taxol, Methotrexat, Cisplatin,
Melphalan, Vinblastin, Bleomycin, Etoposid, Ifosfamid, Mitomycin
C, Mitoxantron, Vincreistin, Vinorelbin, Carboplatin, Teniposid,
Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin, Dactinomycin, Mitomycine,
Esperamicine (siehe US-Patent Nr. 4.675.187), Melpha-lan und andere verwandte
Stickstoff-Loste.
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Der
Ausdruck „Promedikament" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Vorläufer
oder ein Derivat einer pharmazeutisch aktiven Substanz, die für Tumorzellen
im Vergleich zum elterlichen Medikament weniger toxisch und fähig ist,
enzymatisch aktiviert oder zur aktiveren elterlichen Form umgesetzt
zu werden. Siehe z. B. Wilman, „Prodrugs in Cancer Chemotherapy", Biochemical Society
Transactions 14, 615th Meeting Belfast,
S. 375–382
(1986), und Stella et al., „Prodrugs:
A Chemical Approach to Targeted Drug Delivery", Directed Drug Delivery, Borchardt
et al., (Hrsg.), Humana Press, S. 247–267 (1985). Die Promedikamente
dieser Erfindung umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Phosphat enthaltende Promedikamente, Thiophosphat enthaltende Promedikamente,
Sulfat enthaltende Promedikamente, Peptid enthaltende Promedikamente, D-Aminosäure-modifizierte
Promedikamente, glykosylierte Promedikamente, β-Lactam enthaltende Promedikamente,
gegebenenfalls substituierte, Phenoxyacetamid enthaltende Promedikamente
oder gegebenenfalls substituierte, Phenylacetamid enthaltende Promedikamente,
5-Fluorcytosin- und andere 5-Fluoruridin-Promedikamente, die zum
aktiveren zytotoxischen freien Medikament umgesetzt werden können. Beispiele
zytotoxischer Medikamente, die zu einer Promedikament-Form zur Verwendung
in dieser Erfindung derivatisiert werden können, umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, die oben beschriebenen chemotherapeutischen Mittel.
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Der
Ausdruck „Marker" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf eine nachweisbare Verbindung oder Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt mit dem Antikörper kon jugiert ist. Der Marker
selbst kann an sich nachweisbar sein (z. B. Radioisotopmarker oder
Fluoreszenzmarker) oder kann im Falle eines enzymatischen Markers
eine chemische Veränderung
einer Substratverbindung oder Zusammensetzung katalysieren, die nachweisbar
ist.
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Unter „Festphase" wird eine nichtwässrige Matrix
verstanden, an die der Antikörper
der vorliegenden Erfindung anhaften kann. Beispiele von hierin vorgesehenen
Festphasen umfassen jene, die teilweise oder vollständig aus
Glas (z. B. Controlled-pore-Glas),
Polysacchariden (z. B. Agarose), Polyacrylamiden, Polystyrol, Polyvinylalkohol
und Silikonen bestehen. In gewissen Ausführungsformen in Abhängigkeit
vom Kontext kann die Festphase den Napf einer Testplatte umfassen;
in anderen ist sie eine Reinigungssäule (z. B. eine Affinitätschromatographiesäule). Dieser
Ausdruck umfasst auch eine diskontinuierliche Festphase einzelner Teilchen,
wie z. B. jene, die im US-Patent Nr. 4.275.149 beschrieben sind.
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Ein „Liposom" ist ein kleines
Vesikel, das aus verschieden Arten von Lipiden, Phospholipiden und/oder Tensid
zusammengesetzt ist, das zur Abgabe eines Medikaments (z. B. der
hierin offenbarten Anti-CD11a-Antikörper und gegebenenfalls eines
chemotherapeutischen Mittels) an ein Säugetier zweckdienlich ist.
Die Komponenten des Liposoms sind üblicherweise ähnlich der
Lipidanordnung biologischer Membranen in einer Doppelschichtstruktur
angeordnet.
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Ein „isoliertes" Nucleinsäuremolekül ist eine
Nucleinsäure,
die identifiziert und von zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül abgetrennt
ist, mit dem es für
gewöhnlich
in der natürliche
Quelle der Antikörper-Nucleinsäure assoziiert
ist. Ein isoliertes Nucleinsäuremolekül liegt
in einer anderen Form oder in einem anderen Milieu vor, in der/dem
es sich in der Natur findet. Isolierte Nucleinsäuremoleküle unterscheiden sich daher
vom Nucleinsäuremolekül, wie es
in natürlichen
Zellen vorkommt. Jedoch umfasst ein isoliertes Nucleinsäuremolekül ein Nucleinsäuremolekül, das in
Zellen enthalten ist, die für
gewöhnlich
den Antikörper
exprimieren, wo das Nucleinsäuremolekül sich an
einer Chromosomenstelle befindet, die sich von der natürlicher Zellen
unterscheidet.
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Der
Ausdruck „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die zur Expression einer operativ gebundenen kodierenden
Sequenz in einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig sind. Die
beispielsweise für
Prokaryoten geeigneten Kontrollsequenzen umfassen einen Promotor,
gegebenenfalls eine Operatorsequenz und eine Ribosombindungsstelle.
Eukaryotische Zellen setzen bekannterweise Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer ein.
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Eine
Nucleinsäure
ist „operativ
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung zu einer anderen Nucleinsäure gesetzt
wird. Beispielsweise ist DNA für
eine Präsequenz
oder einen Sekretionsleader operativ an DNA für ein Polypeptid gebunden,
wenn sie als ein Präprotein
exprimiert wird, das an der Sekretion des Polypeptids teilnimmt;
ein Promotor oder Enhancer ist operativ an eine kodierende Sequenz
gebunden, wenn er die Transkription der Sequenz beeinflusst; oder
eine Ribosombindungsstelle ist operativ an eine kodierende Sequenz
gebunden, wenn sie so positioniert ist, dass die Translation gefördert wird.
Im Allgemeinen bedeutet „operativ
gebunden", dass
die gebundenen DNA-Sequenzen zusammenhängend sind und im Falle eines
Sekretionsleaders zusammenhängend
sind und sich im Leseraster befinden. Jedoch müssen Enhancer nicht zusammenhängend sein.
Die Bindung wird durch Ligation an zweckdienlichen Restriktionsstellen
erzielt. Falls solche Stellen nicht vorhanden sind, werden synthetische
Oligonucleotidadaptoren oder Linker gemäß herkömmlicher Praxis verwendet.
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Wie
hierin verwendet, werden die Ausdrücke „Zelle", Zelllinie" und „Zellkultur" wechselseitig verwendet,
und alle derartigen Bezeichnungen umfassen die Nachkommenschaft.
Folglich umfassen die Ausdrücke „Transformanten" und „transformierte
Zellen" die primäre gegenständliche
Zelle und davon hergeleitete Kulturen ohne Berücksichtigung der Transferanzahl.
Es versteht sich weiters, dass aufgrund beabsichtigter und unbeabsichtigter
Mutationen nicht alle Nachkommen hinsichtlich des DNA-Ge halts identisch
sein müssen.
Es sind mutierte Nachkommen umfasst, welche dieselbe Funktion oder
biologische Aktivität
aufweisen, auf die in der ursprünglich
transformierten Zelle gescreent worden ist. Wo unterscheidende Bezeichnungen
beabsichtigt sind, werden sie aus dem Kontext deutlich.
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II. Ausführungsweisen
der Erfindung
-
A. Antikörperherstellung
-
Ein
Verfahren zur Humanisierung eines nicht menschlichen CD11a-Antikörpers ist
im untenstehenden Beispiel beschrieben. Um einen Anti-CD11a-Antikörper zu
humanisieren, wird ein nicht menschliches Antikörper-Ausgangsmaterial hergestellt.
Beispielhafte Techniken zur Erzeugung solcher Antikörper werden
in den folgenden Abschnitten beschrieben.
-
(i) Antigenherstellung
-
Das
zur Produktion von Antikörpern
zu verwendende CD11a-Antigen kann z. B. eine lösliche Form der extrazellulären Domäne von CD11a
oder ein Fragment von CD11a sein (z. B. ein CD11a-Fragment, welches das „MHM24-Epitop" umfasst, wie z.
B. CD11a-I-Domänenfragment).
Alternativ dazu können
Zellen, die CD11a an ihrer Zelloberfläche exprimieren, zur Erzeugung
von Antikörpern
verwendet werden. Solche Zellen können transformiert werden,
um CD11a und gegebenenfalls CD18 zu exprimieren, oder können andere
natürlich
auftretende Zellen (z. B. menschliche lymphoblastenartige Zellen,
siehe Hildreth et al., Eur. J. Immunol. 13, 202–208 (1983)) oder Jurkat-Zellen
(siehe untenstehendes Beispiel) sein. Andere Formen von CD11a, die zur
Erzeugung von Antikörpern
zweckdienlich sind, sind dem Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung üblicherweise
bekannt.
-
(ii) Polyklonale Antikörper
-
Polyklonale
Antikörper
werden vorzugsweise in Tieren durch mehrfache subkutane (sc) oder
intraperitoneale (ip) Injektionen des maßgeblichen Antigens und eines
Adjuvans hergestellt. Es kann zweckdienlich sein, das maßgebliche
Antigen an ein Protein zu konjugieren, das in der zu immunisierenden
Spezies immunogen ist, z. B. Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin oder Sojabohnen-Trypsininhibitor,
und zwar unter Verwendung bifunktioneller oder derivatisierender
Mittel, beispielsweise Maleinimidobenzoylsulfosuccinimidester (Konjugation über Cysteinreste),
N-Hydroxysuccinimid (über
Lysinreste), Glutaraldehyd, Bernsteinsäureanhydrid, SOCl2 oder
R1N=C=NR, wobei R und R1 unterschiedliche Alkylgruppen
sind.
-
Tiere
werden gegen Antigen, immunogene Konjugate oder Derivate durch Kombinieren
von z. B. 100 μg
oder 5 μg
des Proteins oder Konjugats (für
Kaninchen bzw. Mäuse)
mit drei Volumenanteilen Freundschem komplettem Adjuvans und intradermale
Injektion der Lösung
an mehreren Stellen immunisiert. Einen Monat später werden die Tiere mit 1/5
oder 1/10 der ursprünglichen
Menge Peptid oder Konjugat in Freundschem komplettem Adjuvans durch
subkutane Injektion an mehreren Stellen geboostet. Sieben bis 14
Tage später wird
den Tieren Blut abgenommen und das Serum auf Antikörpertiter
getestet. Die Tiere werden geboostet, bis der Titer sein Plateau
erreicht. Vorzugsweise wird das Tier mit dem Konjugat desselben
Antigens geboostet, das jedoch an ein anderes Protein und/oder durch
ein anderes Vernetzungsmittel konjugiert ist. Konjugate können auch
in rekombinanter Zellkultur als Proteinfusionen hergestellt werden.
Außerdem
werden aggregierende Mittel, wie z. B. Alaun, geeigneterweise verwendet,
um die Immunantwort zu verstärken.
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(iii) Monoklonale Antikörper
-
Monoklonale
Antikörper
können
unter Verwendung des erstmals von Kohler et al., Nature 256, 495 (1975),
beschriebenen Hybridomverfahrens hergestellt werden oder können durch
DNA-Rekombinationsverfahren (US-Patent Nr. 4.816.567) hergestellt
werden.
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Beim
Hybridomverfahren wird eine Maus oder ein anderes geeignetes Wirtstier,
wie z. B. ein Hamster oder Makake-Affe, wie hierin oben beschrieben
immunisiert, um Lymphozyten hervorzurufen, die Antikörper produzieren
oder zur Produktion von Antikörpern
fähig sind,
die spezifisch an das zur Immunisierung verwendete Protein binden.
Alternativ dazu können
Lymphozyten in vitro immunisiert werden. Lymphozyten werden dann
unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, wie z. B. Polyethylenglykol,
mit Myelomzellen fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden (Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press,
S. 59–103
(1986)).
-
Die
so hergestellten Hybridomzellen werden in ein geeignetes Medium
gesät und
darin gezüchtet,
wobei das Medium vorzugsweise eine oder mehrere Substanzen enthält, die
das Wachstum oder Überleben
nicht fusionierter elterlicher Myelomzellen hemmt. Wenn den elterlichen
Myelomzellen beispielsweise das Enzym Hypoxanthin-Guanidin-Phosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, wird das Medium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin (HAT-Medium) umfassen, wobei
diese Substanzen das Wachstum HGPRT-defekter Zellen verhindert.
-
Bevorzugte
Myelomzellen sind jene, die effizient fusionieren, stabile Antikörperproduktion
in hohem Ausmaß durch
die selektierten Antikörper-produzierenden
Zellen fördern
und gegen ein Medium, wie z. B. HAT-Medium, empfindlich sind. Bevorzugte
Myelomzelllinien unter diesen sind Maus-Myelomlinien, wie z. B. jene,
die sich von MOP-21- und M. C.-11-Maustumoren herleiten, die vom
Salk Institute Cell Distribution Center, San Diego, California,
USA, erhältlich
sind, sowie SP-2- oder X63-Ag8-653-Zellen,
die von der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland,
USA, erhältlich
sind. Menschliche Myelom- und Maus-Human-Heteromyelomzelllinien
sind zur Produktion menschlicher monoklonaler Antikörper ebenfalls
beschrieben worden (Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur
et al., Monoclonal Antibody Production Techniques and Applications,
Marcel Dekker Inc., New York, S. 51–63 (1987)).
-
Kulturmedium,
in dem Hybridomzellen wachsen, wird auf Produktion von gegen das
Antigen gerichteten monoklonalen Antikörpern getestet. Vorzugsweise
wird die Bindungsspezifität
von monoklonalen Antikörpern,
die von Hybridomzellen produziert werden, mittels Immunpräzipitation
oder durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z. B. dem Radioimmuntest
(RIA) oder Enzyme-linked-immunoabsorbent-assay (ELISA), bestimmt.
-
Die
Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise mit der Scatchard-Analyse von Munson et al.,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nach
der Identifizierung von Hybridomzellen, die Antikörper der
gewünschten
Spezifität,
Affinität und/oder
Aktivität
produzieren, können
die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren gezüchtet werden (Goding, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, S. 59–103 (1986)).
Geeignete Zellkulturmedien zu diesem Zweck umfassen beispielsweise
DMEM- oder RPMI-1640-Medium. Außerdem
können
die Hybridomzellen in vivo als Aszites-Tumore in einem Tier gezüchtet werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper werden
in geeigneter Weise vom Kulturmedium, der Aszites-Flüssigkeit
oder dem Serum durch geeignete Immunglobulinreinigungsverfahren,
wie z. B. Protein-A-Sepharose, Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese,
Dialyse oder Affinitätschromatographie,
getrennt.
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Für die monoklonalen
Antikörper
kodierende DNA kann unter Verwendung herkömmlicher Verfahren (z. B. durch
Verwendung von Oligonucleotidsonden, die zur spezifischen Bindung
an Gene fähig
sind, die für die
Schwer- und Leichtketten mo noklonaler Antikörper kodieren) leicht isoliert
und sequenziert werden. Die Hybridomzellen dienen als eine bevorzugte
Quelle derartiger DNA. Wenn einmal isoliert, kann die DNA in Expressionsvektoren
eingebaut werden, die dann in Wirtszellen wie z. B. E.-coli-Zellen,
Simian-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock- (CHO-) Zellen oder Myelomzellen,
die ansonsten kein Immunglobulinprotein produzieren, transfiziert
werden, um die Synthese monoklonaler Antikörper in den rekombinanten Wirtszellen
zu erlangen. Die rekombinante Produktion von Antikörpern wird
unten ausführlicher
beschrieben.
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(iv) Humanisierung und
Aminosäuresequenzvarianten
-
Das
untenstehende Beispiel beschreibt ein Verfahren zur Humanisierung
eines Anti-CD11a-Antikörpers. In
gewissen Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, Aminosäuresequenzvarianten
des humanisierten Antikörpers
zu erzeugen, insbesondere wo diese die Bindungsaffinität oder andere
biologische Eigenschaften des humanisierten Antikörpers verbessern.
-
Aminosäuresequenzvarianten
des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers werden durch Einführen geeigneter
Nucleotidveränderungen
in die DNA des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers oder durch Peptidsynthese
hergestellt. Solche Varianten umfassen beispielsweise Deletionen
von und/oder Insertionen in und/oder Substitutionen von Reste(n)
in den für
humanisiertes Anti-CD11a-F(ab)-8 gezeigten Sequenzen (z. B. Seq.-ID
Nr. 2 und 4). Jegliche Kombination von Deletion, Insertion und Substitution
wird durchgeführt,
um zum endgültigen
Konstrukt zu gelangen unter der Voraussetzung, dass das endgültige Konstrukt
die gewünschten
Eigenschaften besitzt. Die Aminosäureänderungen können auch posttranslationelle
Vorgänge
des humanisierten Anti-CD11a-Antikörper verändern, wie z. B. die Änderung
der Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen.
-
Ein
zweckdienliches Verfahren zur Identifizierung gewisser Reste oder
Regionen des humanisierten Anti-CD11a-Antikörperpolypeptids, die bevorzugte
Mutageneseorte sind, wird „Alanin-Scanning-Mutagenese" genannt, wie von
Cunningham und Wells, Science 244, 1081–1085 (1989), beschrieben wird.
Hierbei wird ein Rest oder eine Gruppe von Zielresten identifiziert
(z. B. geladene Reste, wie z. B. Arg, Asp, His, Lys und Glu) und
durch eine neutrale oder negativ geladene Aminosäure (insbesondere bevorzugt
Alanin oder Polyalanin) ersetzt, um die Wechselwirkung der Aminosäuren mit
CD11a-Antigen zu bewirken. Jene Aminosäurestellen, die eine funktionelle
Empfindlichkeit auf die Substitutionen zeigen, werden dann durch
Einführen
weiterer oder anderer Varianten an den oder gegen die Stellen der
Substitution weiter verfeinert. Folglich muss die Beschaffenheit
der Mutation an sich nicht vorgegeben sein, während die Stelle zur Einführung einer
Aminosäuresequenzvariation
vorgegeben ist. Um beispielsweise die Leistungsfähigkeit einer Mutation an einer
gegebenen Stelle zu analysieren, wird Ala-Scanning oder Zufallsmutagenese
am Zielcodon oder an der Zielregion durchgeführt, und die exprimierten Anti-CD11a-Antikörpervarianten
werden auf die gewünschte
Aktivität
gescreent.
-
Aminosäuresequenzinsertionen
umfassen amino- und/oder carboxyterminale Fusionen, die hinsichtlich
der Länge
von einem Rest bis zu Polypeptiden reichen, die hundert oder mehr
Reste enthalten, sowie Intrasequenzinsertionen einzelner oder mehrerer
Aminosäurereste.
Beispiele terminaler Insertionen umfassen den humanisierten Anti-CD11a-Antikörper mit
einem N-terminalen Methionylrest oder den an einen Epitopmarker
fusionierten Antikörper.
Andere Insertionsvarianten des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpermoleküls umfassen
die Fusion eines Enzyms oder Polypeptids, das die Serumhalbwertszeit
des Antikörpers
erhöht
(siehe unten), an den N- oder C-Terminus
des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers.
-
Eine
andere Art von Variante ist eine Aminosäuresubstitutionsvariante. Bei
diesen Varianten ist zumindest ein Aminosäurerest im humanisierten Anti-CD11a-Antikörpermolekül entfernt
und stattdessen ein anderer Rest insertiert. Die Stellen höchsten Interesses
für die
Substitutionsmutagense umfassen die Reste der hypervariablen Schleifenregionen,
jedoch sind FR-Änderungen
ebenfalls vorgesehen. Tabelle IV im unten stehenden Beispiel stellt
einen Leitfaden über
hypervariable Regionen bereit, die verändert werden können. An
der Antigenbindung beteiligte Reste oder FR-Reste werden im Allgemeinen
auf eine relativ konservative Weise substituiert. Derartige konservative
Substitutionen sind in Tabelle I unter dem Titel „bevorzugte
Substitutionen" dargestellt.
Falls solche Substitutionen in einer Veränderung der biologischen Aktivität resultieren,
dann werden substantiellere Änderungen,
die in Tabelle I als „beispielhafte
Substitutionen" bezeichnet
sind, oder wie sie unten in Bezug auf Aminosäureklassen ausführlicher
beschrieben sind, eingeführt
und die Produkte gescreent.
-
-
Substantielle
Modifizierungen der biologischen Eigenschaften des Antikörpers werden
durch Auswählen
von Substitutionen erzielt, die sich in ihrer Wirkung auf die Erhaltung
(a) der Struktur des Polypeptidgerüsts im Bereich der Substitution,
beispielsweise als Faltblatt- oder Helix-Konformation, (b) der Ladung
oder Hydrophobie des Moleküls
an der Zielstelle oder (c) der Sperrigkeit der Seitenkette signifikant
unterscheiden. Natürlich
auftretende Reste werden auf Basis gemeinsamer Seitenketten-Eigenschaften unterteilt:
- (1) hydrophob: Norleucin, Met, Ala, Val, Leu,
Ile
- (2) neutral-hydrophil: Cys, Ser, Thr,
- (3) sauer: Asp, Glu
- (4) basisch: Asn, Gln, His, Lys, Arg
- (5) Reste, welche die Kettenorientierung beeinflussen: Gly,
Pro; und
- (6) aromatisch: Trp, Tyr, Phe
-
Nicht
konservative Substitutionen bedingen das Austauschen eines Elements
einer dieser drei Klassen durch eine andere Klasse. Jeglicher Cysteinrest,
der nicht an der Erhaltung der richtigen Konformation des humanisierten
Anti-CD11a-Antikörpers
beteiligt ist, kann ebenfalls, im Allgemeinen durch Serin, substituiert werden,
um die oxidative Stabilität
des Moleküls
zu verbessern und anomale Vernetzung zu verhindern. Im Gegensatz
dazu können
dem Antikörper
Cysteinbindung(en) hinzugefügt
werden, um seine Stabilität
zu erhöhen
(insbesondere wo der Antikörper
ein Antikörperfragment,
wie z. B. ein Fv-Fragment, ist).
-
Eine
weitere Art von Aminosäurevariante
des Antikörpers
verändert
das ursprüngliche
Glykosylierungsmuster des Antikörpers.
Unter Verändern
wird das Deletieren einer oder mehrerer Kohlenhydratgruppen verstanden,
die im Antikörper
vorliegen, und oder das Hinzufügen
einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen, die im Antikörper nicht
vorhanden sind.
-
Die
Glykosylierung von Antikörpern
ist typischerweise N-verknüpft
oder O-verknüpft.
N-verknüpft
bezieht sich auf die Anbindung einer Kohlenhydratgruppierung an
die Seitenkette eines Asparaginrests. Die Tripeptidsequenzen Asparagin-X-Serin
und Asparagin-X-Threonin, wobei X eine beliebige Aminosäure außer Prolin
ist, sind Erkennungssequenzen für
die enzymatische Anbindung der Kohlenhydratgruppierung an die Asparaginseitenkette.
Folglich erzeugt die Gegenwart irgendeiner dieser Tripeptidsequenzen
in einem Polypeptid eine mögliche
Glykosylierungsstelle. O-verknüpfte
Glykosylierung bezieht sich auf die Anbindung von einem der Zucker
N-Acetylgalactosamin, Galactose oder Xylose an eine Hydroxyaminosäure, am
häufigsten Serin
oder Threonin, obgleich 5-Hydroxyprolin oder 5-Hydroxyserin ebenfalls
verwendet werden können.
-
Das
Hinzufügen
von Glykosylierungsstellen an den Antikörper wird zweckdienlicherweise
durch Verändern
der Aminosäuresequenz
in der Weise erzielt, dass sie eine oder mehrere der oben beschriebenen
Tripeptidsequenzen enthält
(für O-verknüpfte Glykosylierungsstellen).
-
Für Aminosäuresequenzvarianten
des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers kodierende Nucleinsäuremoleküle werden
durch eine Vielzahl von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren
hergestellt. Diese Verfahren umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
die Isolierung aus einer natürlichen
Quelle (im Falle von natürlich
auftretenden Aminosäuresequenzvarianten)
oder die Herstellung mittels Oligonucleotid-vermittelter (oder ortsgerichteter)
Mutagenese, PCR-Mutagenese und Kassettenmutagenese einer früher hergestellten
Varianten- oder Nicht-Variantenversion des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers.
-
Für gewöhnlich werden
Aminosäuresequenzvarianten
des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers eine
Aminosäuresequenz
aufweisen, die zumindest 75% Aminosäuresequenzidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
80%, bevorzugter zumindest ungefähr
85%, bevorzugter zumindest ungefähr
90% und insbesondere bevorzugt zumindest ungefähr 95%, mit den Aminosäuresequenzen
der Schwer- oder der Leichtkette (z. B. wie in Seq. 2 oder 5) des
ursprünglichen
humanisierten Antikörpers
aufweist. Identität
oder Homologie bezüglich
dieser Sequenz ist hierin als der prozentuelle Anteil von Aminosäureresten
in der Kandidat-Sequenz definiert, die mit den humanisierten CD11a-Resten
identisch sind, erforderlichenfalls nach Angleichen der Sequenzen
und Einführen
von Lücken
zur Erzielung der maximalen Sequenzidentität, wobei jegliche konservative Substitutionen
(wie in obiger Tabelle I definiert) als Teil der Sequenzidentität nicht
berücksichtigt
werden. Keine der N-terminalen, C-terminalen oder internen Extensionen,
Deletionen oder Insertionen in der Antikörpersequenz sind dahingehend
auszulegen, dass sie die Sequenzidentität oder Homologie beeinträchtigen.
-
(v) Screening auf biologische
Eigenschaften
-
Es
wird auf Antikörper
gescreent, welche die in einem humanisierten Anti-CD11a-Antikörper hierin
als wünschenswert
definierten Eigenschaften aufweisen.
-
Um
auf Antikörper
zu screenen, die an das von einem Antikörper von Interesse gebundene
Epitop am CD11a binden (z. B. jene, welche die Bindung des MHM24-Antikörpers an
CD11a blockieren), kann ein routinemäßiger Cross-blocking-Test durchgeführt werden,
wie z. B. jener, der in Ed Harlow und David Lane, Antibodies, A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1988), beschrieben
ist. Alternativ dazu kann Epitop-Kartierung, wie sie z. B. in Champe
et al., J. Biol. Chem. 270, 1388–1394 (1995), beschrieben wird,
durchgeführt
werden, um zu ermitteln, ob der Antikörper an ein Epitop von Interesse
bindet.
-
Antikörperaffinitäten (z.
B. für
menschliches CD11a oder Rhesus-CD11a) können durch Sättigungsbindung
bestimmt werden, indem entweder einkernige Peripherblutzellen oder
Rhesus-Leukozyten wie in den untenstehenden Beispielen beschrieben
verwendet werden. Nach diesem Verfahren zur Bestimmung der Antikörperaffinität werden
Lymphozyten oder Rhesus-Leukozyten den Platten in einem Volumen
von 170 μl
pro Napf zugegeben und die Platten 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Nach der Inkubation werden die Zellen geerntet und 10-mal
gewaschen. Die Proben werden dann gezählt. Die Daten werden von Counts pro
Minute auf Nanomolarität
umgerechnet und dann einer Vierparameter-Kurvenanpassung der Sättigungsgrafiken
(gebunden gegenüber
gesamt) unterzogen, um Kd- (scheinbar) Werte
zu bestimmen. Bevorzugte humanisierte Antikörper sind jene, die menschliches
CD11a mit einem Kd-Wert von nicht mehr als
ungefähr
1 × 10–7,
vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 1 × 10–8,
bevorzugter nicht mehr als ungefähr
1 × 10–9 und
insbesondere bevorzugt nicht mehr als ungefähr 2 × 10–10,
binden.
-
Es
ist außerdem
wünschenswert,
humanisierte Antikörper
auszuwählen,
die vorteilhafte Anti-Adhäsionseigenschaften
im „Keratinozyten-Monoschicht-Adhäsionstest" aufweisen. Bevorzugte
Antikörper
sind jene, die einen IC50-Wert (nM) von nicht mehr als ungefähr 250 nM,
vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 100 nM, bevorzugter nicht
mehr als ungefähr
1 nM und insbesondere bevorzugt nicht mehr als ungefähr 0,5 nM,
aufweisen, um die Adhäsion
von Jurkat-Zellen an normale menschliche, ICAM-1-exprimierende Epidermiskeratinozyten
zu verhindern. Gemäß diesem
Test werden normale menschliche Epidermiskeratinozyten aus Kulturflaschen
entfernt und in einer Konzentration von 5 × 105 lebenden
Zellen/ml in Lymphozyten-Testmedium resuspendiert. Aliquoten von
0,1 ml/Napf werden dann über
Nacht in 96-Napf-Platten
mit flachem Boden kultiviert; geeignete Näpfe werden durch Zugabe von
100 Einheiten/Napf Interferon-Gamma stimuliert. Zellen des Jurkat-Klons
E6-1 werden markiert, gewaschen, auf 1 × 106 Zellen/ml
resuspendiert und mit 2fachen Reihenverdünnungen beginnend bei 500 ng/ml
Antikörper
bei 4°C
20 Minuten lang inkubiert. Nach Entfernung des Mediums von der Keratinozyten-Monoschicht
werden 0,1 ml/Napf markierte Zellen zugegeben und bei 37°C 1 Stunde
lang inkubiert. Die Näp fe
werden gewaschen, um nicht anhaftende Zellen zu entfernen, worauf
die Fluoreszenz gemessen wird.
-
Erwünschte humanisierte
Anti-CD11a-Antikörper
sind jene, die einen IC50-Wert (nM) von nicht mehr als ungefähr 100 nM,
vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 50 nM, bevorzugter nicht
mehr als ungefähr
5 nM und insbesondere nicht mehr als ungefähr 1 nM, im gemischten Lymphozyten-Reaktions-
(MLR-) Test unter Verwendung menschlicher Lymphozyten aufweisen.
Für den
menschlichen sowie Rhesus-MLR werden Peripherblut-Lymphozyten von
zwei nicht verwandten Spendern aus heparinisiertem Vollblut isoliert
und auf eine Konzentration von 3 × 106 Zellen/ml
in RMPI 1640 (GIBCO) mit Zusätzen
resuspendiert, die im untenstehenden Beispiel beschrieben ist. Die
Stimulatorzellen werden mittels Bestrahlung unreaktiv gemacht. Antwortzellen
in einer Konzentration von 1,5 × 105 Zellen pro Napf werden gemeinsam mit einer
gleichen Anzahl von Stimulatorzellen in 96-Napf-Platten mit flachem
Boden kultiviert. Zweifach-Reihenverdünnungen von Antikörper beginnend
bei einer Konzentration von 10 nM werden den Kulturen zugegeben,
um ein Gesamtvolumen von 200 μl/Napf
zu liefern. Die Kulturen werden bei 37°C in 5% CO2 5
Tage lang kultiviert und dann mit 1 μCi/Napf [3H]Thymidin
16 Stunden lang gepulst, worauf die [3H]-Thymidin-Inkorporation
gemessen wird.
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(vi) Antikörperfragmente
-
In
gewissen Ausführungsformen
ist der humanisierte CD11a-Antikörper
ein Antikörperfragment.
Verschiedene Techniken sind zur Produktion von Antikörperfragmenten
entwickelt worden. Herkömmlicherweise wurden
diese Fragmente über
proteolytischen Verdau intakter Antikörper hergeleitet (siehe z.
B. Morimoto et al., Journal of Biochemical and Biophysical Methods
24, 107–117
(1992), und Brennan et al., Science 229, 81 (1985)). Jedoch können diese
Fragmente nunmehr direkt durch rekombinante Wirtszellen produziert
werden. Beispielsweise können
Fab'-SH-Fragmente
direkt aus E. coli gewonnen und chemisch gekoppelt werden, um F(ab')2-Fragmente zu bilden
(Carter et al., Bio/Technology 10, 163–167 (1992)). Nach einem anderen
Ansatz können
F(ab')2-Fragmente
direkt aus rekombinanter Zellkultur isoliert werden. Andere Techniken
für die
Herstellung von Antikörperfragmenten
werden dem geübten
Fachmann offensichtlich sein.
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(vii) Multispezifische
Antikörper
-
In
manchen Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, multispezifische (z. B. bispezifische) humanisierte CD11a-Antikörper zu
erzeugen, die Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Epitope aufweisen. Beispielhafte bispezifische
Antikörper
können
zwei verschiedene Epitope des CD11a-Proteins binden. Alternativ
dazu kann ein Anti-CD11a-Arm mit einem Arm kombiniert werden, der
an ein Trigger-Molekül an einem
Leukozyten bindet, wie z. B. an ein T-Zellen-Rezeptormolekül (z. B.
CD2 oder CD3) oder an Fc-Rezeptoren für IgG (FcγR), wie z. B. FcγRI (CD64),
FcγRII (CD32)
und FcγRIII
(CD16), so dass die Zellabwehrmechanismen auf die CD11a exprimierende
Zelle konzentriert werden. Bispezifische Antikörper können auch verwendet werden,
um zytotoxische Mittel gegen CD11a exprimierende Zellen zu lokalisieren.
Diese Antikörper
besitzen einen CD11a-Bindungsarm und einen Arm, der das zytotoxische
Mittel bindet (z. B. Saporin, Anti-Interferon-α, Vinca-Alkaloid, Ricin-A-Ketten, Methotrexat
oder Radioisotop-Hapten). Bispezifische Antikörper können als Antikörper voller
Länge oder
als Antikörperfragmente
(z. B. bispezifische F(ab')2-Antikörper) hergestellt
werden.
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Nach
einem anderen Ansatz zum Herstellen bispezifischer Antikörper kann
die Schnittstelle zwischen einem Paar von Antikörpermolekülen gentechnisch so verändert werden,
das der prozentuelle Anteil an Heterodimeren, die aus rekombinanter
Zellkultur gewonnen werden, maximiert wird. Die bevorzugte Schnittstelle umfasst
zumindest einen Teil der CH3-Domäne einer
konstanten Antikörperdomäne. Bei
diesem Verfahren werden eine oder mehrere kleine Aminosäureseitenketten
aus der Schnittstelle des ersten Antikörpermoleküls durch größere Seitenketten (z. B. Tyrosin
oder Tryptophan) ersetzt. Ausgleichende „Vertiefungen" identischer oder ähnlicher
Größe wie die
große(n)
Seitenkette(n) werden an der Schnittstelle des zweiten Anti körpermolekül durch
Ersetzen der großen
Aminosäureseitenketten
durch kleinere (z. B. Alanin oder Threonin) erzeugt. Dies stellt
einen Mechanismus zum Erhöhen
der Ausbeute des Heterodimers gegenüber anderen unerwünschten
Endprodukten, wie z. B. Homodimeren, bereit. Siehe WO 96/27011,
veröffentlicht
am 6. September 1996.
-
Bispezifische
Antikörper
umfassen vernetzte oder „Heterokonjugat"-Antikörper. Beispielsweise
kann einer der Antikörper
im Heterokonjugat an Avidin, der andere an Biotin gekoppelt sein.
Geeignete Vernetzungsmittel sind auf dem Gebiet der Erfindung wohl
bekannt und sind im US-Patent Nr. 4.676.980 gemeinsam mit einer
Reihe von Vernetzungstechniken offenbart.
-
Techniken
zum Erzeugen bispezifischer Antikörper aus Antikörperfragmenten
sind in der Literatur ebenfalls beschrieben worden. Beispielsweise
können
bispezifische Antikörper
mittels chemischer Bindung hergestellt werden. Brennan et al., Science
229, 81 (1985), beschreiben ein Verfahren, worin intakte Antikörper proteolytisch
gespalten werden, um F(ab')2-Fragmente zu erzeugen. Diese Fragmente
werden in Gegenwart des Dithiol-komplexierenden Mittels Natriumarsenit
reduziert, um benachbarte Dithiole zu stabilisieren und intermolekulare
Disulfidbildung zu verhindern. Die erzeugten Fab'-Fragmente werden dann zu Thionitrobenzoat- (TNB-)
Derivaten umgesetzt. Eines der Fab'-TNB-Derivate wird dann durch Reduktion
mit Mercaptoethylamin wieder zurück
zum Fab'-Thiol umgesetzt
und mit einer äquimolaren
Menge des anderen Fab'-TNB-Derivats gemischt,
um den bispezifischen Antikörper
zu bilden. Die produzierten bispezifischen Antikörper können als Mittel zur selektiven
Immobilisierung von Enzymen verwendet werden.
-
Neuere
Fortschritte haben die direkte Gewinnung von Fab'-SH-Fragmenten aus E. coli erleichtert,
die chemisch gekoppelt werden können,
um bispezifische Antikörper
zu bilden. Shalaby et al., J. Exp. Med. 175, 217–225 (1992), beschreiben die
Produktion eines vollständig
humanisierten bispezifischen Antikörper-F(ab')2-Moleküls. Beide
Fab'-Fragmente wurden
gesondert aus E. coli sekretiert und direkter chemischer Kopplung
in vitro unterzogen, um den bispezifischen Antikörper auszubilden. Der so gebildete
bispezifische Antikörper
war fähig,
an HER2-Rezeptor exprimierende Zellen und an normale menschliche
T-Zellen zu binden, sowie die lytische Aktivität menschlicher zytotoxischer
Lymphozyten gegen menschliche Brusttumorziele auszulösen.
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Verschiedene
Techniken zum Herstellen und Isolieren bispezifischer Antikörperfragmente
direkt aus rekombinanter Zellkultur sind ebenfalls beschrieben worden.
Beispielsweise sind bispezifische Antikörper unter Verwendung von Leucin-Zippern
hergestellt worden. Kostelny et al., J. Immunol. 148(5), 1547–1553 (1992). Die
Leucin-Zipper-Peptide
aus den Fos- und Jun-Proteinen wurden mittels Genfusion an die Fab'-Abschnitte zweier
verschiedener Antikörper
gebunden. Die Antikörper-Homodimere
wurden an der Gelenkregion reduziert, um Monomere zu bilden, die
dann wieder oxidiert wurden, um die Antikörper-Heterodimere zu bilden. Dieses
Verfahren kann auch zur Produktion von Antikörper-Homodimeren eingesetzt
werden. Die von Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
6444–6448
(1993), beschriebene „Diabody"-Technik hat einen
alternativen Mechanismus zum Herstellen bispezifischer Antikörperfragmente
bereitgestellt. Die Fragmente umfassen eine variable Domäne der Schwerkette
(VH), die mit einer variablen Domäne der Leichtkette
(VL) durch einen Linker verbunden ist, der
zu kurz ist, um die Paarung zwischen den beiden Domänen an derselben
Kette zu erlauben. Demgemäß sind die
VH- und VL-Domänen des
einen Fragments gezwungen, sich mit den komplementären VL- und VH-Domänen eines
anderen Fragments zu paaren, wodurch zwei Antigenbindungsstellen gebildet
werden. Eine weitere Strategie zum Herstellen bispezifischer Antikörperfragmente
durch Verwendung von Einzelketten-Fv- (sFv-) Dimeren ist ebenfalls
beschrieben worden. Siehe Gruber et al., J. Immunol. 152, 5368 (1994).
Alternativ dazu kann der bispezifische Antikörper ein „linearer Antikörper" sein, der wie von
Zapata et al., Protein Eng. 8(10), 1057–1062 (1995), beschrieben produziert
wird.
-
Antikörper mit
mehr als zwei Wertigkeiten sind vorgesehen. Beispielsweise können trispezifische
Antikörper
hergestellt werden. Tutt et al., J. Immunol. 147, 60 (1991).
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(viii) Andere Modifizierungen
-
Andere
Modifizierungen des humanisierten Anti-CD11a-Antikörpers sind
vorgesehen. Beispielsweise kann es wünschenswert sein, den Antikörper der
Erfindung bezüglich
der Effektorfunktion so zu modifizieren, dass beispielsweise die
Wirksamkeit des Antikörpers
bei der Krebsbehandlung erhöht
wird. Beispielsweise können
Cysteinrest(e) in die Fc-Region eingeführt werden, wodurch die Interketten-Disulfidbindungsbildung
in dieser Region ermöglicht
wird. Die so erzeugten homodimeren Antikörper können verbesserte Internalisierungsfähigkeit
und/oder erhöhten
Komplement-vermittelte Zellabtötungsfähigkeit
und Antikörper-abhängige Zelltoxizität (ADCC)
aufweisen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191–1195 (1992),
und B. Shopes et al., J. Immunol. 148, 2918–2922 (1992). Homodimere Antikörper mit
erhöhter
Anti-Tumoraktivität
können
unter Verwendung heterobifunktioneller Vernetzer wie in Wolff et
al., Cancer Research 53, 2560–2565
(1993), beschrieben hergestellt werden. Alternativ dazu kann ein
Antikörper
konstruiert werden, der doppelte Fc-Regionen aufweist und dadurch
erhöhte
Komplement-Lyse- und ADCC-Fähigkeiten
aufweisen kann. Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design
3, 219–230
(1989).
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Die
Erfindung betrifft weiters Immunkonjugate, welche den hierin beschriebenen
Antikörper
umfassen, der an ein zytotoxisches Mittel, wie z. B. an ein chemotherapeutisches
Mittel, Toxin (z. B. ein enzymatisch aktives Toxin bakterieller,
pilzlicher oder tierischer Herkunft oder ein Fragment davon) oder
ein radioaktives Isotop (d. h. ein Radiokonjugat) konjugiert ist.
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Zur
Erzeugung solcher Immunkonjugate zweckdienliche chemotherapeutische
Mittel sind oben beschrieben worden. Enzymatisch aktive Toxine und
Fragmente davon, die verwendet werden können, umfassen die Diphtherie-A-Kette,
nicht bindende aktive Fragmente des Diphtherie-Toxins, Exotoxin-A-Kette
(aus Pseudomonas aeruginosa), Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette,
Alpha-Sarcin, Aleurites-fordii- Proteine,
Dianthin-Proteine, Phytolaca-americana-Proteine (PAPI, PAPII und
PAPS), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin, Crotin, Sapaonaria-officinalis-Inhibitor,
Gelonin, Mitogellin, Restrictocin, Phenomycin, Enomycin und die
Tricothecene. Eine Vielzahl von Radionukliden sind zur Produktion
radiokonjugierter Anti-CD11a-Antikörper verfügbar. Beispiele umfassen 212Bi, 131I, 131In, 90Y und 186Re.
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Konjugate
von Antikörper
und zytotoxischem Mittel werden unter Verwendung einer Vielzahl
bifunktioneller Proteinkopplungsmittel hergestellt, wie z. B. N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktionelle Derivate von Imidoestern
(wie z. B. Dimethyladipimidat HCl), aktive Ester (wie z. B. Disuccinimidylsuberat),
Aldehyde (wie z. B. Glutaraldehyd), Bis-azido-Verbindungen (wie
z. B. Bis-(p-azidobenzoyl)hexandiamin),
Bis-Diazonium-Derivate (wie z. B. Bis-(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin),
Diisocyanate (wie z. B. Tolyen-2,6-diisocyanat) und Bis-aktive Fluorverbindungen
(wie z. B. 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol). Beispielsweise kann ein
Ricin-Immuntoxin wie in Vitetta et al., Science 238, 1098 (1987),
beschrieben hergestellt werden. Kohlenstoff-14-markierte 1-Isothiocyanatbenzyl-3-methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein beispielhaftes chelatisierendes Mittel zur Konjugation von
Radionucleotiden an den Antikörper.
Siehe WO 94/11026.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Antikörper
an einen „Rezeptor" (wie z. B. Streptavidin) zum
Einsatz im Tumor-Pretargeting konjugiert werden, worin das Antikörper-Rezeptor-Konjugat
an den Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung von
ungebundenem Konjugat aus dem Kreislauf unter Verwendung eines Clearing-Mittels
und anschließender
Verabreichung eines „Liganden" (z. B. Avidin),
der an ein zytotoxisches Mittel (z. B. ein Radionuklid) konjugiert
ist.
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Die
hierin offenbarten Anti-CD11a-Antikörper können auch als Immunliposomen
formuliert werden. Den Antikörper
enthaltende Liposomen werden mit auf dem Gebiet der Erfindung bekannten
Verfahren hergestellt, wie sie beispielsweise in Epstein et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 77, 4030 (1980); und US-Patenten Nr. 4.485.045 und
4.544.545 beschrieben sind. Liposomen mit erhöhter Zirkulationszeit sind
im US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
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Besonders
zweckdienliche Liposomen können
mittels Umkehrphasen-Verdampfungsverfahren mit einer Lipidzusammensetzung
erzeugt werden, die Phosphatidylcholin, Cholesterin und PEG-derivatisiertes Phosphatidylethanolamin
(PEG-PE) umfasst. Liposomen werden durch Filter definierter Porengröße extrudiert,
um Liposomen mit dem gewünschten
Durchmesser zu liefern. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
wie in Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286–288 (1982), beschrieben über eine Disulfidaustauschreaktion
konjugiert werden. Ein chemotherapeutisches Mittel (wie z. B. Doxorubicin)
ist gegebenenfalls im Liposom enthalten. Siehe Gabizon et al., J.
National Cancer Inst. 81(19), 1484 (1989).
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Der
Antikörper
der vorliegenden Erfindung kann auch im ADEPT verwendet werden,
indem der Antikörper
an ein Promedikament-aktivierendes Enzym konjugiert wird, das ein
Promedikament (z. B. ein chemotherapeutisches Peptidyl-Mittel, siehe
WO 81/01145) zu einem aktiven Anti-Krebsmedikament umsetzt. Siehe beispielsweise
WO 88/07378 und US-Patent Nr. 4.975.278.
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Die
Enzymkomponente des für
ADEPT zweckdienlichen Immunkonjugats umfasst jegliches Enzym, das
fähig ist,
auf ein Promedikament auf eine solche Weise zu wirken, dass es zu
seiner aktiveren zytotoxischen Form umgesetzt wird.
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Enzyme,
die im Verfahren dieser Erfindung zweckdienlich sind, umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, Alkalische Phosphatase, die zur Umsetzung Phosphatenthaltender
Promedikamente zu freien Medikamenten zweckdienlich ist; Arylsulfatase,
die zur Umsetzung Sulfat-enthaltender Promedikamente zu freien Medikamenten
zweckdienlich ist; Cytosindeaminase, die zur Umsetzung von nicht
toxischem 5-Fluorcytosin
zum Anti-Krebsmedikament 5-Fluoruracil zweckdienlich ist; Proteasen,
wie z. B. Serratia-Protease, Thermolysin, Subtilisin, Carboxypeptidasen
und Cathepsine (wie z. B. Cathepsine B und L), die zur Umsetzung Peptid-enthaltender Promedikamente
zu freien Medikamenten zweckdienlich sind; D-Alanylcarboxypeptidasen,
zweckdienlich zur Umsetzung von Promedikamenten, die D-Aminosäuresubstituenten
enthalten; Kohlenhydrat-spaltende Enzyme, wie z. B. β-Galactosidase
und Neuraminidase, die zur Umsetzung glykosylierter Promedikamente
zu freien Medikamenten zweckdienlich sind; β-Lactamase, die zur Umsetzung
von mit β-Lactamen
derivatisierten Medikamenten zu freien Medikamenten zweckdienlich
ist; und Penicillinamidasen, wie z. B. Penicillin-V-Amidase oder
Penicillin-G-Amidase, die zur Umsetzung von Medikamenten, die an
ihren Aminstickstoffen mit Phenoxyacetyl- bzw. Phenylacetylgruppen
derivatisiert sind, zu freien Medikamenten zweckdienlich sind. Alternativ
dazu können
Antikörper
mit enzymatischer Aktivität,
die auf dem Gebiet der Erfindung auch als „Abzyme" bekannt sind, verwendet werden, um
die Promedikamente der Erfindung zu freien aktiven Medikamenten
umzusetzen (siehe z. B. Massey, Nature 328, 457–458 (1987)). Antikörper-Abzym-Konjugate können wie
hierin beschrieben zur Abgabe des Abzyms an eine Tumorzellpopulation
hergestellt werden.
-
Die
Enzyme dieser Erfindung können
kovalent an die Anti-CD11a-Antikörper
gebunden werden, und zwar durch Techniken, die auf dem Gebiet der
Erfindung wohl bekannt sind, wie z. B. die Verwendung der oben beschriebenen
heterobifunktionellen Vernetzungsmittel. Alternativ dazu können Fusionsproteine,
die zumindest eine Antigenbindungsregion eines Antikörpers der
Erfindung umfassen, die an zumindest einen funktionell aktiven Abschnitt
eines Enzyms der Erfindung gebunden ist, unter Verwendung von auf
dem Gebiet der Erfindung wohl bekannten DNA-Rekombinationstechniken
konstruiert werden (siehe z. B. Neuberger et al., Nature 312, 604–608 (1984)).
-
In
gewissen Ausführungsformen
der Erfindung kann es wünschenswert
sein, ein Antikörperfragment und
nicht einen intakten Antikörper
zu verwenden, um beispielsweise die Tumorpenetration zu erhöhen. In
diesem Fall kann es wünschenswert
sein, das Antikörperfragment
zu modifizieren, um seine Serumhalbwertszeit zu erhöhen. Dies
kann beispielsweise durch Inkorporation eines Salvage-Rezeptorbindungsepi tops
in das Antikörperfragment
erzielt werden (z. B. durch Mutation der geeigneten Region im Antikörperfragment
oder durch Inkorporieren des Epitops in einen Peptidmarker, der
dann an das Antikörperfragment
an eines der Enden oder in der Mitte, z. B. durch DNA- oder Peptidsynthese,
fusioniert wird). Siehe WO 96/32478, veröffentlicht am 17. Oktober 1996.
-
Das
Salvage-Rezeptorbindungsepitop stellt im Allgemeinen eine Region
dar, worin eine beliebige oder mehrere Aminosäurereste aus einer oder zwei
Schleifen einer Fc-Domäne
auf eine analoge Position des Antikörperfragments übertragen
werden. Noch bevorzugter werden drei oder mehr Reste aus einer oder
zwei Schleifen der Fc-Domäne übertragen.
Noch bevorzugter wird das Epitop der CH2-Domäne der Fc-Region (z. B. eines IgG) entnommen und
auf die CH1-, CH3- oder VH-Region oder mehr
als eine solche Region des Antikörpers übertragen.
Alternativ dazu wird das Epitop der CH2-Domäne der Fc-Region entnommen
und auf die CL-Region oder VL-Region oder beide
Regionen des Antikörperfragments übertragen.
-
In
einer der insbesondere bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Salvage-Rezeptorbindungsepitop
die Sequenz (5'→3') PKNSSMISNTP (Seq.-ID
Nr. 16) und umfasst gegebenenfalls außerdem eine Sequenz, die aus
der aus HQSLGTQ (Seq.-ID Nr. 17), HQNLSDGK (Seq.-ID Nr. 18), HQNISDGK
(Seq.-ID Nr. 19) oder VISSHLGQ (Seq.-ID Nr. 20) bestehenden Gruppe
gewählt
ist, insbesondere wo das Antikörperfragment
ein Fab oder F(ab')2 ist. In einer weiteren insbesondere bevorzugten
Ausführungsform
ist das Salvage-Rezeptorbindungsepitop ein Polypeptid, das die Sequenzen)
(5'→3') HQNLSDGK (Seq.-ID
Nr. 18), HQNISDGK (Seq.-ID Nr. 19) oder VISSHLGQ (Seq.-ID Nr. 20)
und die Sequenz PKNSSMISNTP (Seq.-ID Nr. 16) enthält.
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Kovalente
Modifizierungen des humanisierten CD11a-Antikörpers sind im Schutzumfang
dieser Erfindung ebenfalls enthalten. Sie können bei Anwendbarkeit durch
chemische Synthese oder durch enzymatische oder chemische Spaltung
des Antikörpers
vorgenommen werden. Andere Arten von kovalenten Modifizierungen
des Anti körpers
werden in das Molekül
eingeführt,
indem die Aminosäuren
des Antikörpers,
auf die abgezielt wird, mit einem organischen Derivatisierungsmittel
zu Reaktion gebracht werden, das fähig ist, mit den gewählten Seitenketten
oder den N- oder C-terminalen Resten zu reagieren.
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Cysteinylreste
werden am häufigsten
mit α-Haloacetaten
(und entsprechenden Aminen), wie z. B. Chloressigsäure oder
Chloracetamid, zur Reaktion gebracht, um Carboxymethyl- oder Carboxyamidomethylderivate
zu liefern. Cysteinylreste werden auch durch Reaktion mit Bromtrifluoraceton, α-Brom-β-(5-imidozoyl)propionsäure, Chloracetylphosphat,
N-Alkylmaleinimiden, 3-Nitro-2-pyridyldisulfid, Methyl-2-pyridyldisulfid, p-Chlormercuribenzoat,
2-Chlormercuri-4-nitrophenol oder Chlor-7-nitrobenzo-2-oxa-1,3-diazol
derivatisiert.
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Histidinylreste
werden durch Reaktion mit Diethylpyrocarbonat bei pH 5,5–7,0 zur
Reaktion gebracht, da dieses Mittel relativ spezifisch für die Histidinylseitenkette
ist. Para-Bromphenacylbromid ist ebenfalls zweckdienlich; die Reaktion
wird vorzugsweise in 0,1 M Natriumcacodylat bei pH 6,0 durchgeführt.
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Lysinyl-
und aminoterminale Reste werden mit Bernsteinsäure- oder anderen Carbonsäureanhydriden zur
Reaktion gebracht. Die Derivatisierung mit diesen Mitteln hat die
Wirkung der Umkehrung der Ladung der Lysinylreste. Andere geeignete
Reagenzien zum Derivatisieren von α-Amino-enthaltenden Resten umfassen Imidoester,
wie z. B. Methylpicolinimidat, Pyridoxalphosphat, Pyridoxal, Chlorborhydrid,
Trinitrobenzolsulfonsäure,
O-Methylisoharnstoff, 2,4-Pentandion und Transaminase-katalysierte
Reaktion mit Glyoxylat.
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Arginylreste
werden durch Reaktion mit einem oder mehreren herkömmlichen
Reagenzien modifiziert, unter ihnen Phenylglyoxal, 2,3-Butandion,
1,2-Cylcohexandion und Ninhydrin. Die Derivatisierung von Argininresten
erfordert, dass die Reaktion wegen des hohen pKa der
funktionellen Guanidingruppe unter alkalischen Bedingungen durchgeführt wird.
Darüber
hinaus können
diese Reagenzien mit den Gruppen von Lysin sowie mit der Arginin-Epsilon-Aminogruppe
reagieren.
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Die
spezifische Modifizierung von Tyrosylresten kann durchgeführt werden,
wobei besonderes Interesse an der Einführung spektraler Marker in
Tyrosylreste durch Reaktion mit aromatischen Diazoniumverbindungen
oder Tetranitromethan besteht. Am häufigsten werden N-Acetylimidizol
und Tetranitromethan verwendet, um O-Acetyltyrosyl-Spezies bzw.
3-Nitro-Derivate zu bilden. Tyrosylreste werden unter Verwendung
von 125I oder 131I
iodiert, um markierte Proteine zur Verwendung im Radioimmuntest
herzustellen.
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Carboxyseitenketten
(Aspartyl oder Glutamyl) werden selektiv durch Reaktion mit Carbodiimiden (R-N=C=N-R') modifiziert, wobei
R und R' verschiedene
Alkylgruppen sind, wie z. B. 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinyl-4-ethyl)carbodiimid
oder 1-Ethyl-3-(4-azonia-4,4-demethylpentyl)carbodiimid.
Darüber
hinaus werden Aspartyl- und Glutamylreste durch Reaktion mit Ammoniumionen
zu Asparaginyl- und Glutaminylresten umgesetzt.
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Glutaminyl-
und Asparaginylreste werden häufig
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw.
Aspartylresten desamidiert. Diese Reste werden unter neutralen oder
basischen Bedingungen desamidiert. Die desamidierte Form dieser
Reste liegt im Schutzumfang der Erfindung.
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Andere
Modifizierungen umfassen die Hydroxylierung von Prolin und Lysin,
die Phosphorylierung von Hydroxygruppen von Seryl- oder Threonylresten,
die Methylierung der α-Aminogruppen
von Lysin-, Arginin- und Histidinseitenketten (T. E. Creighton,
Proteins: Structure and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco,
S. 79–86
(1983)), die Acetylierung des N-terminalen Amins und die Amidierung
jeglicher C-terminalen Carboxygruppe.
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Eine
weitere Art der kovalenten Modifizierung umfasst das chemische oder
enzymatische Koppeln von Glykosiden an den Antikörper. Diese Verfahren sind
insofern vorteilhaft, als dass sie nicht die Produktion des Antikörpers in
einer Wirtszelle erfordern, welche Glykosylierungsfähigkeiten
zur N- oder O-verknüpften
Glykosylierung aufweist. In Abhängigkeit
von der verwendeten Kopplungsart kann/können der/die Zucker an (a)
Arginin und Histidin, (b) freie Carboxygruppen, (c) freie Sulfhydrylgruppen,
wie z. B. jene von Cystein, (d) freie Hydroxygruppen, wie z. B.
jene von Serin, Threonin oder Hydroxyprolin, (e) aromatische Reste,
wie z. B. jene von Phenylalanin, Tyrosin oder Tryptophan, oder (f)
die Amidgruppe von Glutamin gebunden werden. Diese Verfahren sind
in WO 87/05330, veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem., S. 259–306
(1981), beschrieben.
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Die
Entfernung jeglicher am Antikörper
vorhandener Kohlenhydratgruppierungen kann chemisch oder enzymatisch
erzielt werden. Die chemische Deglykosylierung erfordert die Exposition
des Antikörpers
gegenüber
der Verbindung Trifluormethansulfonsäure oder einer äquivalenten
Verbindung. Diese Behandlung resultiert in der Spaltung der meisten
oder aller Zucker mit Ausnahme des verbindenden Zuckers (N-Acetylglucosamin
oder N-Acetylgalactosamin), während
der Antikörper
intakt verbleibt. Die chemische Deglykosylierung wird von Hakimuddin
et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und von Edge et
al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Die enzymatische
Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen an Antikörpern kann durch Verwendung
einer Vielzahl von Endo- und Exo-Glykosidasen wie von Thotakura
et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben erzielt werden.
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Eine
weitere Art der kovalenten Modifizierung des Antikörpers umfasst
das Binden des Antikörpers
an eines von zahlreichen nichtproteinartigen Polymeren, wie z. B.
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene, in der
Weise, wie sie in den US-Patenten Nr. 4.640.835; 4.496.689; 4.301.144;
4.670.417; 4.791.192 oder 4.179.377 dargelegt ist.
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B. Vektoren, Wirtszellen
und rekombinante Verfahren
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Die
Erfindung stellt auch eine isolierte, für den humanisierten Anti-CD11a-Antikörper kodierende
Nucleinsäure,
die Nucleinsäure
enthaltende Vektoren und Wirtszellen und rekombinante Techniken
für die
Produktion des Antikörpers
bereit.
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Für die rekombinante
Produktion des Antikörpers
wird die dafür
kodierende Nucleinsäure
isoliert und in einen replizierbaren Vektor für die weitere Klonierung (Amplifikation
der DNA) oder Expression insertiert. Für den monoklonalen Antikörper kodierende
DNA kann unter Anwendung herkömmlicher
Verfahren leicht isoliert und sequenziert werden (z. B. durch Verwenden
von Oligonucleotidsonden, die fähig
sind, spezifisch an Gene zu binden, die für die Schwer- und Leichtketten
des Antikörpers
kodieren). Es sind zahlreiche Vektoren verfügbar. Die Vektorkomponenten
umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
eine oder mehrere der folgenden: eine Signalsequenz, einen Replikationsstartpunkt,
ein oder mehrere Markergene, ein Enhancerelement, einen Promotor
und eine Transkriptionsterminationssequenz.
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(i) Signalsequenzkomponente
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Der
Anti-CD11a-Antikörper
dieser Erfindung kann rekombinant nicht nur direkt, sondern auch
als ein Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid produziert
werden, das vorzugsweise eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid
ist, das eine spezifische Spaltstelle am N-Terminus des reifen Proteins
oder Polypeptids aufweist. Die gewählte heterologe Signalsequenz
ist vorzugsweise eine, die von der Wirtszelle erkannt und prozessiert
(d. h. durch eine Signalpeptidase gespalten) wird. Für prokaryotische
Zellen, welche die native Anti-CD11a-Antikörpersignalsequenz nicht erkennen
und prozessieren, wird die Signalsequenz durch eine prokaryotische
Signalsequenz substituiert, die beispielsweise aus der Gruppe der
Alkalischen-Phosphatase-, Penicillinase-, Ipp- oder hitzestabilen
Enterotoxin-11-Leader gewählt
ist. Für
die Hefesekretion kann die native Signalsequenz beispielsweise durch
den Hefe-Invertase-Leader, α-Faktor-Leader
(einschließlich α-Faktor-Leader
aus Saccharomy ces und Kluyveromyces) oder Saure-Phosphatase-Leader,
den Glucoamylase-Leader aus C. albicans oder das in WO 90/13646
beschriebene Signal substituiert werden. Bei der Säugetier-Zellexpression
sind Säugetier-Signalsequenzen,
beispielsweise das Herpes-simplex-gD-Signal, verfügbar.
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Die
DNA für
eine solche Vorläuferregion
wird im Leseraster an für
den Anti-CD11a-Antikörper kodierende
DNA ligiert.
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(ii) Herkunft der Replikationskomponente
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Sowohl
Expressions- als auch Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
in einer oder mehreren gewählten
Wirtszellen zu replizieren. Im Allgemeinen ist diese Sequenz in
Klonierungsvektoren eine, die es dem Vektor ermöglicht, sich unabhängig von
der chromosomalen Wirts-DNA zu replizieren, und umfasst Replikationsstartpunkte
oder autonom replizierende Sequenzen. Solche Sequenzen sind für eine Vielzahl
von Bakterien, Hefe und Viren wohl bekannt. Der Replikationsstartpunkt aus
dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten Gram-negativen Bakterien geeignet, der 2 μ-Startpunkt
ist für Hefe
geeignet, und verschiedene Virusstartpunkte (SV40, Polyoma, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind für
Klonierungsvektoren in Säugetierzellen
geeignet. Im Allgemeinen wird die Replikationskomponente für Säugetier-Expressionsvektoren
nicht benötigt
(der SV40-Startpunkt wird typischerweise nur deshalb verwendet,
da er den frühen
Promotor enthält).
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(iii) Selektionsgenkomponente
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Expressions-
und Klonierungsvektoren können
ein Selektionsgen enthalten, das auch selektierbarer Marker genannt
wird. Typische Selektionsgene kodieren für Proteine, die (a) Resistenz
gegen Antibiotika oder andere Toxine, z. B. Ampicillin, Neomycin,
Methotrexat oder Tetracyclin, verleihen, (b) auxotrophe Defekte
ergänzen oder
(c) entscheidende Nährstoffe
bereitstellen, die aus komplexen Medien nicht verfügbar sind,
z. B. das für
D-Alanin-Racemase kodierende Gen für Bacilli.
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Eines
der Beispiele eines Selektionsschemas setzt ein Arzneimittel ein,
um das Wachstum einer Wirtszelle zum Stillstand zu bringen. Jene
Zellen, die erfolgreich mit einem heterologen Gen transformiert
sind, produzieren ein Protein, das Arzneimittelresistenz verleiht
und überleben
folglich das Selektionsregime. Beispiele einer derartigen dominanten
Selektion verwenden die Arzneimittel Neomycin, Mycophenolsäure und
Hygromycin.
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Weitere
Beispiele geeigneter selektierbarer Marker für Säugetierzellen sind jene, welche
die Identifizierung von Zellen ermöglichen, die zur Aufnahme der
Anti-CD11a-Antikörper-Nucleinsäure kompetent
sind, wie z. B. DHFR, Thymidinkinase, Metallothionein-I und -II,
vorzugsweise Primaten-Metallothionein-Gene, Adenosindeaminase, Ornithindecarboxylase
usw.
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Beispielsweise
werden mit dem DHFR-Selektionsgen transformierte Zellen zunächst durch
Kultivieren aller Transformanten in einem Kulturmedium identifiziert,
das Methotrexat (Mtx), einem kompetitiven Antagonisten von DHFR,
enthält.
Eine geeignete Wirtszelle bei Einsatz von DHFR der Wildform ist
die hinsichtlich DHFR-Aktivität
defekte Chinahamster-Eierstock- (CHO-) Zelllinie.
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Alternativ
dazu können
Wirtszellen (insbesondere Wirte der Wildform, die endogenes DHFR
enthalten), die mit DNA-Sequenzen transformiert oder cotransformiert
sind, die für
Anti-CD11a-Antikörper, DHFR-Protein
der Wildform und einen weiteren selektierbaren Marker, wie z. B.
Aminoglycosid-3'-phosphotransferase
(APH), kodieren, durch Zellwachstum in Medium selektiert werden,
das ein Selektionsmittel für
den selektierbaren Marker, wie z. B. ein Aminoglycosid-Antibiotikum, z.
B. Kanamycin, Neomycin oder G418, enthält. Siehe US-Patent Nr. 4.965.199.
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Ein
geeignetes Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das im Hefeplasmid
YRp7 vorhandene trp1-Gen (Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979)).
Das trp1-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen Mutantenstamm von Hefe
bereit, dem die Fähigkeit
zum Wachstum in Tryptophan fehlt, beispielsweise ATCC-Nr. 44076
oder PEP4-1. Jones, Genetics 85, 12 (1977). Die Gegenwart der trp1-Läsion im
Hefe-Wirtszellen-Genom
stellt dann eine effektive Umgebung zur Detektion der Transformation
durch Wachstum in Abwesenheit von Tryptophan bereit. Gleichermaßen werden
Leu2-defekte Hefestämme
(ATCC 20,622 oder 38,626) durch bekannte, das Leu2-Gen beherbergende
Plasmide komplementiert.
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Außerdem können vom
zirkulären
1,6-μm-Plasmid
pKD1 hergeleitete Vektoren für
die Transformation von Kluyveromyces-Hefen verwendet werden. Alternativ
dazu wurde ein Expressionssystem für die Produktion von rekombinantem
Kälber-Chymosin
in großem
Maßstab
für K.
lactis beschrieben. Van den Berg, Bio/Technology 8, 135 (1990).
Stabile Mehrfachkopie-Expressionsvektoren zur Sekretion von reifem
rekombinantem menschlichem Serumalbumin durch industrielle Stämme von
Kluyveromyces sind ebenfalls offenbart worden. Fleer et al., Bio/Technology
9, 968–975
(1991).
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(iv) Promotorkomponente
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der vom Wirtsorganismus erkannt wird und operativ an die Anti-CD11a-Antikörpernucleinsäure gebunden
ist. Zur Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignete Promotoren
umfassen den phoA-Promotor, β-Lactamase-
und Lactose-Promotorsysteme, Alkalische Phosphatase, ein Tryptophan-
(trp-) Promotorsystem und Hybridpromotoren, wie z. B. den tac-Promotor.
Jedoch sind andere bekannte bakterielle Promotoren geeignet. Promotoren
zur Verwendung in bakteriellen Systemen werden auch eine Shine-Dalgarno-
(S. D.-) Sequenz enthalten, die operativ an die für den Anti-CD11a-Antikörper kodierende
DNA gebunden ist.
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Promotorsequenzen
für Eukaryoten
sind bekannt. Praktisch alle eukaryotischen Gene weisen eine AT-reiche
Region auf, die ungefähr
25 bis 30 Basen stromauf derjenigen Stelle lokalisiert ist, an der
die Transkription initiiert wird. Eine weitere Sequenz, die sich
70 bis 80 Basen stromauf des Transkriptionsstarts vieler Gene findet,
ist eine CNCAAT-Region, wobei N jegliches Nucleotid sein kann. Am
3'-Ende der meisten
eukaryotischen Gene befindet sich eine AATAAA-Sequenz, die das Signal
für die
Addition des Poly-A-Schwanzes an das 3'-Ende der kodierenden Sequenz sein kann.
Alle diese Sequenzen werden in geeigneter Weise in eukaryotische
Expressionsvektoren insertiert.
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Beispiele
geeigneter Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen
die Promotoren für
3-Phosphoglyceratkinase oder andere glykolytische Enzyme, wie z.
B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase,
Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase, 3-Phosphoglyceratmutase,
Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase
und Glucokinase.
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Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil der durch Wachstumsbedingungen kontrollierten Transkription
sind, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, Saure Phosphatase, mit dem Stickstoffstoffwechsel assoziierte
Abbauenzyme, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und für
Maltose- und Galactoseverwertung verantwortliche Enzyme. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression werden
in
EP 73.657 ausführlicher
beschrieben. Hefeenhancer werden mit Hefepromotoren ebenfalls vorteilhaft
verwendet.
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Die
Transkription des Anti-CD11a-Antikörpers aus Vektoren in Säugetierwirtszellen
wird beispielsweise durch Promotoren kontrolliert, die aus den Genomen
von Viren, wie z. B. aus Polyomavirus, Geflügelpockenvirus, Adenovirus
(wie z. B. Adenovirus 2), Rinder-Papillomavirus, Vogel-Sarkomvirus,
Cytomegalie-Virus, einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus und insbesondere
bevorzugt Simian-Virus 40 (SV40), aus heterolo gen Säugetierpromotoren,
z. B. dem Actin-Promotor oder einem Immunglobulin-Promotor, aus
Hitzeschock-Promotoren unter der Voraussetzung entnommen sind, dass
solche Promotoren mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
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Die
frühen
und späten
Promotoren des SV40-Virus werden zweckdienlicherweise als ein SV40-Restriktionsfragment
erhalten, das auch den SV40-Virus-Replikationsstartpunkt enthält. Der
unmittelbar frühe
Promotor des menschlichen Cytomegalie-Virus wird zweckdienlicherweise
als ein HindIII-E-Restriktionsfragment erhalten. Ein System zum
Exprimieren von DNA in Säugetierwirten
unter Verwendung des Rinder-Papillomavirus als Vektor ist im US-Patent
Nr. 4.419.446 offenbart. Eine Modifizierung dieses Systems ist im
US-Patent Nr. 4.601.978 beschrieben. Siehe auch Reyes et al., Nature
297, 598–601
(1982), über
die Expression von menschlicher β-Interferon-cDNA in Mauszellen
unter Kontrolle eines Thymidinkinase-Promotors für den Herpes-simplex-Virus.
Alternativ dazu kann die lange terminate Wiederholung des Rous-Sarkom-Virus als
Promotor verwendet werden.
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(v) Enhancerelementkomponente
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Die
Transkription einer für
den Anti-CD11a-Antikörper
dieser Erfindung kodierenden DNA durch höhere Eukaryoten wird häufig durch
Insertieren einer Enhancersequenz in den Vektor gesteigert. Viele
Enhancersequenzen sind nunmehr für
Säugetiergene
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
wird man jedoch einen Enhancer aus einem eukaryotischen Zellvirus
verwenden. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer an der späten Seite
des Replikationsstartpunkts (bp 100–270), den frühen Promotor-Enhancer
von Cytomegalie-Virus, den Polyoma-Enhancer an der späten Seite des Replikationsstartpunkts
und Adenovirus-Enhancer. Siehe auch Yaniv, Nature 297, 17–18 (1982), über Enhancerelemente
für die
Aktivierung eukaryotischer Promotoren. Der Enhancer kann an einer
Position 5' oder
3' der für den Anti-CD11a-Antikörper kodierenden
Sequenz in den Vektor gespleißt
werden, befindet sich jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' des Promotors.
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(vi) Transkriptionsterminationskomponente
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In
eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekt, Pflanze, Tier,
Mensch oder kernhältige
Zellen anderer mehrzelliger Organismen) verwendete Expressionsvektoren
werden auch Sequenzen enthalten, die für die Termination der Transkription
und zum Stabilisieren der mRNA benötigt werden. Solche Sequenzen
aus den untranslatierten 5'-
und gelegentlich 3'-Regionen
eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs sind allgemein verfügbar. Diese
Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte Fragmente
im untranslatierten Abschnitt der für Anti-CD11a-Antikörper kodierenden
mRNA transkribiert werden. Eine der zweckdienlichen Transkriptionsterminationskomponenten
ist die Polyadenylierungsregion des Rinder-Wachstumshormons. Siehe
WO 94/11026 und den darin offenbarten Expressionsvektor.
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(vii) Selektion und Transformation
von Wirtszellen
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Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren und Exprimieren der DNA in den Vektoren
hierin sind die oben beschriebenen Prokaryoten-, Hefe- oder höheren eukaryotischen
Zellen. Geeignete Prokaryoten für
diesen Zweck umfassen Eubakterien, wie z. B. Gram-negative oder
Gram-positive Organismen, beispielsweise Enterobacteriaceae, wie
z. B. Escherichia, z. B. E. coli, Enterobacter, Erwinia, Klebsiella,
Proteus, Salmonella, z. B. Salmonella typhimurium, Serratia, z.
B. Serratia marcescans, und Shigella sowie Bacilli, wie z. B. B.
subtilis und B. licheniformis (z. B. B. licheniformis 41P, offenbart
in DD 266.710, veröffentlicht
am 12. April 1989), Pseudomonas, wie z. B. P. aeruginosa, und Streptomyces.
Einer der bevorzugten E.-coli-Wirte
ist E. coli 294 (ATCC 31.446), obgleich andere Stämme, wie
z. B. E. coli B, E. coli X1776 (ATCC 31.537) und E. coli W3110 (ATCC 27.325),
geeignet sind. Diese Beispiele sind illustrativ und nicht einschränkend.
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Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroorganismen, wie z. B. Fadenpilze
oder Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für Anti-CD11a-Antikörperkodierende
Vektoren. Saccharomyces cerevisiae oder gewöhnliche Bäckerhefe wird unter den eukaryotischen
Wirtsmikroorganismen am häufigsten verwendet.
Jedoch ist eine Reihe anderer Gattungen, Spezies und Stämme allgemein
verfügbar
und hierin zweckdienlich, wie z. B. Schizosaccharomyces pombe; Kluyveromyces-Wirte,
wie z. B. K. lactis, K. fragilis (ATCC 12.424), K. bulgaricus (ATCC
16.045); K. wickeramii (ATCC 24.178), K. waltii (ATCC 56.500), K.
drosophilarum (ATCC 36.906), K. thermotolerans und K. marxianus;
Yarrowia (
EP 402.226 );
Pichia pastoris (
EP 183.070 );
Candida; Trichoderma reesia (
EP
244.234 ); Neurospora crassa; Schwanniomyces, wie z. B.
Schwanniomyces occidentalis; und Fadenpilze, wie z. B. Neurospora-,
Penicillium-, Tolypocladium- und Aspergillus-Wirte, wie z. B. A.
nidulans und A. niger.
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Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von glykosyliertem Anti-CD11a-Antikörper werden
von mehrzelligen Mikroorganismen hergeleitet. Beispiele von Invertebratenzellen
umfassen Pflanzen- und Insektenzellen. Zahlreiche Baculovirus-Stämme und –Varianten
und entsprechende permissive Insektenwirtszellen, wie z. B. Spodoptera
frugiperda (Raupe), Aedes aegypti (Stechmücke), Aedes albopictus (Stechmücke), Drosophila melanogaster
(Fruchtfliege) und Bombyx mori sind identifiziert worden. Eine Vielzahl
von Virusstämmen
zur Transfektion sind öffentlich
verfügbar,
z. B. die L-1-Variante von Autographa californica NPV und der Bm-5-Stamm
von Bombyx mori NPV, und derartige Viren können als Virus hierin gemäß der vorliegenden
Erfindung insbesondere zur Transfektion von Spodoptera-frugiperda-Zellen
verwendet werden.
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Pflanzenzellkulturen
von Baumwolle, Mais, Kartoffel, Sojabohne, Petunie, Tomate und Tabak
können ebenfalls
als Wirte eingesetzt werden.
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Jedoch
hat größtes Interesse
an Vertebratenzellen bestanden, und die Vermehrung von Vertebratenzellen
in Kultur (Gewebekultur) ist zu einem Routineverfahren geworden.
Beispiele zweckdienlicher Säugetier-Wirtszelllinien
sind die durch SV40 transformierte Affennieren-CV1-Linie (COS-7,
ATCC CRL 1651); menschliche embryonale Nierenlinie (293 oder 293-Zellen,
zum Wachstum in Suspensionskultur subklo niert, Graham et al., J.
Gen. Virol. 36, 59 (1977)); Babyhamster-Nierenzellen (BHK, ATCC
CCL 10); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR (CHO, Urlaub et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)); Maus-Sertoli-Zellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980)); Affennierenzellen
(CV1, ATCC CCL 70); Grüne-Meerkatzen-Nierenzellen
(VERO-76, ATCC CRL-1587); menschliche Zervikalkarzinomzellen (HELA,
ATCC CCL 2); Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34); Büffelrattenleberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1442); menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL
75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Maus-Mammatumor (MMT
060562, ATCC CCL 51); TRI-Zellen (Mather et al., Annals N. Y. Acad.
Sci. 383, 44–68
(1982)); MRC-5-Zellen; FS4-Zellen; und menschliche Hepatomlinie
(Hep G2).
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Wirtszellen
werden mit den oben beschriebenen Expressions- und Klonierungsvektoren
für die
Anti-CD11a-Antikörperproduktion
transformiert und in herkömmlichen
Nährmedien
gezüchtet,
die in geeigneter Weise zum Induzieren der Promotoren, Selektieren
von Transformanten oder Amplifizieren der für die gewünschten Sequenzen kodierenden
Gene modifiziert sind.
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(viii) Kultivieren der
Wirtszellen
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Die
zur Produktion des Anti-CD11a-Antikörpers dieser Erfindung verwendeten
Wirtszellen können
in einer Vielzahl von Medien kultiviert werden. Im Handel erhältliche
Medien, wie z. B. Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium (MEM, Sigma), RMPI-1640 (Sigma)
und Dulbecco's Modified
Eagle's Medium (DMEM, Sigma),
sind zum Kultivieren der Wirtszellen geeignet. Außerdem kann
jedes der in Ham et al., Meth. Enz. 58, 44 (1979), Barnes et al.,
Anal. Biochem. 102, 255 (1980), US-Patenten Nr. 4.767.704; 4.657.866;
4.927.762; 4.560.655; oder 5.122.469; WO 90/03430; WO 87/00195;
oder US-Patent Re. 30.985 beschriebenen Medien als Kulturmedium
für die
Wirtszellen verwendet werden. Jedes dieser Medien kann wie erforderlich
mit Hormonen und/oder Wachstumsfaktoren (wie z. B. Insulin, Transferrin
oder Epidermiswachstumsfaktor), Salzen (wie z. B. Natriumchlorid,
Calcium, Magnesium und Phosphat), Puffern (wie z. B. HEPES), Nucleotiden
(wie z. B. Adenosin und Thymi din), Antibiotika (wie z. B. GENTAMYCINTM-Medikament), Spurenelementen (als anorganische
Verbindungen definiert, die üblicherweise
in Endkonzentrationen im mikromolaren Bereich vorliegen) und Glucose
oder einer äquivalenten
Energiequelle ergänzt
werden. Jegliche anderen notwendigen Ergänzungen können in geeigneten Konzentrationen
aufgenommen werden, die dem Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind. Die Kulturbedingungen, wie z. B. Temperatur, pH und
dergleichen, sind jene, die früher mit
der zur Expression gewählten
Wirtszelle verwendet worden sind und sind dem gewöhnlich Fachkundigen offensichtlich.
-
(ix) Reinigung des Anti-CD11a-Antikörpers
-
Bei
Verwendung rekombinanter Techniken kann der Antikörper intrazellulär, im periplasmatischen Raum
produziert oder direkt ins Medium sekretiert werden. Falls der Antikörper intrazellulär produziert
wird, werden im ersten Schritt die Trümmerteilchen, entweder Wirtzellen
oder lysierte Fragmente, beispielsweise mittels Zentrifugation oder
Ultrafiltration entfernt. Carter et al., Bio/Technology 10, 163–167 (1992),
beschreiben ein Verfahren zum Isolieren von Antikörpern, die
in den periplasmatischen Raum von E. coli sekretiert werden. Zusammenfassend
wird Zellpaste in Gegenwart von Natriumacetat (pH 3,5), EDTA und
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF) über ungefähr 30 Minuten aufgetaut. Zelltrümmer können mittels
Zentrifugation entfernt werden. Wo der Antikörper ins Medium sekretiert
wird, werden Überstände aus
solchen Expressionssystemen im Allgemeinen zuerst unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Proteinkonzentrationsfilters, wie z. B. einer Ultrafiltrationseinheit
von Amicon oder Millipore Pellicon, konzentriert. Ein Proteaseinhibitor,
wie z. B. PMSF, kann in jeden der vorangegangenen Schritte aufgenommen
werden, um Proteolyse zu hemmen, und es können Antibiotika aufgenommen
werden, um das Wachstum hinzugekommener Kontaminanten zu verhindern.
-
Die
aus den Zellen hergestellte Antikörperzusammensetzung kann beispielsweise
unter Verwendung von Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese,
Dialyse und Affinitätschromatographie
gereinigt werden, wobei die Affinitätschromatographie die bevorzugte
Reinigungstechnik ist. Die Eignung von Protein A als Affinitätsligand
hängt von
der Spezies und vom Isotyp jeglicher im Antikörper vorhandenen Immunglobulin-Fc-Domäne ab. Protein
A kann verwendet werden, um Antikörper zu reinigen, die auf menschlichen γ1-, γ2- oder γ4-Schwerketten
basieren (Lindmark et al., J. Immunol. Meth. 62, 1–13 (1983)).
Protein G wird für
alle Maus-Isotypen und für
menschliches γ3
empfohlen (Guss et al., EMBO J. 5, 1567–1575 (1986)). Die Matrix, an
die der Affinitätsligand
gebunden wird, ist am häufigsten
Agarose, jedoch sind andere Matrices verfügbar. Mechanisch stabile Matrices,
wie z. B. Controlled-pore-Glas oder Poly(styroldivinyl)benzol ermöglichen
höhere Flussraten
und kürzere
Verarbeitungszeiten als sie mit Agarose erzielt werden können. Wo
der Antikörper
eine CH3-Domäne umfasst,
ist das Bakerbond-ABXTM-Harz (J. T. Baker,
Phillipsburg, NJ) zur Reinigung geeignet. Andere Techniken zur Proteinreinigung,
wie z. B. Fraktionierung an einer Ionentauschersäule, Ethanolpräzipitation,
Umkehrphasen-HPLC, Chromatographie an Silika, Chromatographie an
Heparin-SEPHAROSETM, Chromatographie an
einem Anionen- oder Kationentauscherharz (wie z. B. Polyasparaginsäure-Säule), Chromatofokussierung,
SDS-PAGE und Ammonsulfatpräzipitation,
sind in Abhängigkeit
vom zu gewinnenden Antikörper
ebenfalls verfügbar.
-
Im
Anschluss an jegliche(n) Vorreinigungsschritt(e) kann das den Antikörper von
Interesse und Verunreinigungen umfassende Gemisch der Hydrophob-Chromatographie
bei niedrigem pH unter Verwendung eines Elutionspuffers bei einem
pH zwischen ungefähr
2,5 und 4,5 unterzogen werden und wird vorzugsweise bei niedrigen
Salzkonzentrationen (z. B. von ungefähr 0 bis 0,25 M Salz) durchgeführt.
-
C. Pharmazeutische Formulierungen
-
Therapeutische
Formulierungen des Antikörpers
werden zur Lagerung durch Mischen des Antikörpers mit dem gewünschten
Reinheitsgrad mit optionalen physiologisch annehmbaren Trägern, Exzipienten
oder Stabilisatoren (Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Ausg., A. Osol (Hrsg.) (1980)) in Form
von lyophilisierten Formulierungen oder wässrigen Lösungen hergestellt. Annehmbare
Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind für Empfänger in den eingesetzten Konzentrationen
und Dosierungen nicht toxisch und umfassen Puffer, wie z. B. Phosphat,
Citrat und andere organische Säuren;
Antioxidantien, einschließlich
Ascorbinsäure und
Methionin; Konservierungsstoffe (wie z. B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid;
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid;
Phenol, Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylparabene, wie z. B. Methyl-
oder Propylparaben; Catechol; Resorcinol; Cyclohexanol; 3-Pentanol;
und m-Kresol); niedermolekulare (weniger als ungefähr 10 Reste)
Polypeptide; Proteine, wie z. B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline;
hydrophile Polymere, wie z. B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie
z. B. Glycin, Glutamin, Asparagin, Histidin, Arginin oder Lysin;
Monosaccharide, Disaccharide und andere Kohlenhydrate, einschließlich Glucose,
Mannose oder Dextrinen; chelatisierende Mittel, wie z. B. EDTA;
Zucker, wie z. B. Saccharose, Mannit, Trehalose oder Sorbit; salzbildende
Gegenionen, wie z. B. Natrium; Metallkomplexe (z. B. Zink-Proteinkomplexe);
und/oder nichtionische Tenside, wie z. B. TWEENTM,
PLURONICSTM oder Polyethylenglykol (PEG).
-
Die
Formulierung hierin kann wie für
die speziell zu behandelnde Indikation erforderlich auch mehr als eine
aktive Verbindung enthalten, vorzugsweise jene mit komplementären Aktivitäten, die
sich nicht gegenseitig nachteilig beeinflussen. Beispielsweise kann
es wünschenswert
sein, auch ein immunsuppressives Mittel bereitzustellen. Solche
Moleküle
sind geeigneterweise in Kombination in Mengen vorhanden, die für den beabsichtigten
Zweck wirksam sind.
-
Die
aktiven Bestandteile können
auch in Mikrokapseln, die beispielsweise durch Koazervationstechniken
oder durch Grenzflächenpolymerisation
hergestellt werden, beispielsweise Hydroxymethylcellulose- bzw. Gelatine-Mirkokapseln
und Poly-(methylmethacrylat)-Kapseln, in kolloidalen Abgabesystemen
(beispielsweise Liposomen, Albumin-Mikrokügelchen, Mikroemulsionen, Nanopartikel
und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen eingeschlossen sein. Solche
Techniken sind in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Ausg., A. Osol (Hrsg.) (1980), offenbart.
-
Die
zur In-vivo-Verabreichung verwendeten Formulierungen müssen steril
sein. Dies wird leicht mittels Filtration durch sterile Filtrationsmembranen
erzielt.
-
Es
können
Retard-Präparate
hergestellt werden. Geeignete Beispiele von Retard-Präparaten
umfassen semipermeable Matrices fester hydrophiler Polymere, die
den Antikörper
enthalten, wobei die Matrices in Form von Formteilen, z. B. Filmen
oder Mikrokapseln, vorliegen. Beispiele von Retard-Matrices umfassen
Polyester, Hydrogele (zum Beispiel Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (US-Patent Nr. 3.773.919),
Copolymere von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht abbaubares Ethylenvinylacetat, abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere,
wie z. B. das Lupron DepotTM (injizierbare
Mikrokügelchen,
die aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolidacetat zusammengesetzt sind), und Po-ly-D-(–)-3-Hydroxybuttersäure. Während Polymere,
wie z. B. Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure die Freisetzung von Molekülen für über 100
Tage ermöglichen,
setzen gewisse Hydrogele Proteine über kürzere Zeiträume frei. Wenn eingekapselte
Antikörper
für lange
Zeit im Körper
verbleiben, können
sie als Folge der Exposition mit Feuchte bei 37°C denaturieren oder aggregieren,
was in einem Verlust an biologischer Aktivität und in möglichen Veränderungen der Immunogenität resultiert.
Zweckmäßige Strategien
können
zur Stabilisierung in Abhängigkeit
von beteiligtem Mechanismus ausgearbeitet werden. Wenn beispielsweise
der Aggregationsmechanismus als intermolekulare S-S-Bindungsbildung über Thio-Disulfid-Austausch
erkannt wird, kann eine Stabilisierung durch Modifizieren von Sulfhydrylresten,
Lyophilisieren aus sauren Lösungen,
Kontrollieren des Feuchtegehalts, Verwenden geeigneter Zusätze und
Entwickeln spezieller Polymer-Matrix-Zusammensetzungen erzielt werden.
-
D. Nichttherapeutische
Verwendungen für
den Antikörper
-
Die
Antikörper
der Erfindung können
als Affinitätsreinigungsmittel
verwendet werden. In diesem Verfahren werden die Antikörper an
einer festen Phase, wie z. B. einem Sephadex-Harz oder Filterpapier,
unter Anwendung von Verfahren immobilisiert, die auf dem Gebiet
der Erfindung wohl bekannt sind. Der immobilisierte Antikörper wird
mit einer Probe kontaktiert, die das zu reinigende CD11a-Protein
(oder ein Fragment davon) enthält,
und anschließend
wird der Träger
mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen das gesamte Material in der Probe
mit Ausnahme des an den immobilisierten Antikörper gebundenen CD11a-Proteins
entfernt. Schließlich
wird der Träger
mit einem anderen geeigneten Lösungsmittel,
wie z. B. Glycinpuffer, pH 5,0, gewaschen, der das CD11a-Protein
vom Antikörper
ablöst.
-
Anti-CD11a-Antikörper können auch
in diagnostischen Tests für
ein CD11a-Protein verwendet werden, z. B. zum Nachweisen seiner
Expression in speziellen Zellen, Geweben oder Serum.
-
Für diagnostische
Anwendungen ist der Antikörper
typischerweise mit einer nachweisbaren Gruppierung markiert. Es
sind zahlreiche Marker verfügbar,
die allgemein in die folgenden Kategorien unterteilt werden können:
- (a) Radioisotope, wie z. B. 35S, 14C, 125I, 3H und 131I. Der
Antikörper
kann unter Verwendung der beispielsweise in Current Protocols in
Immunology, Bd. 1 und 2, Coligen et al. (Hrsg.), Wiley-Interscience,
New York, New York Pubs. (1991), beschriebenen Techniken mit dem
Radioisotop markiert werden, und die Radioaktivität kann mittels
Szintillationszählung
gemessen werden.
- (b) Fluoreszenzmarker wie z. B. Chelate seltener Erden (Europium-Chelate)
oder Fluorescein und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate,
Dansyl, Lissamin, Phycoerythrin und Texasrot sind verfügbar. Die Fluoreszenzmarker
können
beispielsweise unter Verwendung der in Current Protocols in Immunology,
s. o., offenbarten Techniken an den Antikörper konjugiert werden.
- (c) Verschiedene Enzym-Substrat-Marker sind verfügbar, und
US-Patent Nr. 4.275.149 stellt einen Überblick einiger davon bereit.
Das Enzym katalysiert im Allgemeinen eine chemische Veränderung
des chromogenen Substrats, die unter Ver- wendung verschiedener Techniken gemessen
werden kann. Beispielsweise kann das Enzym eine Farbveränderung
in einem Substrat katalysieren, die spektrophotometrisch gemessen
werden kann. Alternativ dazu kann das Enzym die Fluoreszenz oder
Chemilumineszenz des Substrats ändern.
Techniken zur Quantifizierung einer Änderung der Fluoreszenz sind
oben beschrieben. Das chemilumineszierende Substrat wird durch eine
chemische Reaktion elektronisch angeregt und kann dann Licht emittieren,
das gemessen werden kann (beispielsweise unter Verwendung eines
Chemiluminometers), oder überträgt Energie
auf einen fluoreszierenden Akzeptor. Beispiele enzymatischer Marker
umfassen Luciferase (z. B. Leuchtkäfer-Luciferase und bakterielle
Luciferase; US-Patent Nr. 4.737.456), Luciferin, 2,3-Dihydrophthalazindione,
Malatdehydrogenase, Urease, Peroxidase, wie z. B. Meerrettich-Peroxidase (HRPO),
Alkalische Phosphatase, β-Galactosidase,
Glucoamylase, Lysozym, Saccharidoxidasen (z. B. Glucoseoxidase,
Galactoseoxidase und Glucose-6-phosphatdehydrogenase),
heterozyklische Oxidasen (wie z. B. Uricase und Xanthinoxidase),
Lactoperoxidase, Microperoxidase und dergleichen. Techniken zum
Konjugieren von Enzymen an Antikörper
sind in O'Sullivan
et al., Methods für
the Preparation of Enzym-Antibody-Conjugates for use in Enzyme Immunoassay,
in: Methods in Enzym., J. Langone und H. Van Vunakis (Hrsg.), Academic
Press, New York, Bd. 73, 147–166
(1981), beschrieben.
-
Beispiele
von Enzym-Substrat-Kombinationen umfassen beispielsweise:
- (i) Meerrettich-Peroxidase (HRPO) mit Wasserstoffperoxidase
als Substrat, worin die Wasserstoffperoxidase einen Farbstoffvorläufer oxidiert
(z. B. Orthophenylendiamin (OPD) oder 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin-Hydrochlorid
(TMB));
- (ii) Alkalische Phosphatase (AP) mit para-Nitrophenylphosphat
als chromogenes Substrat; und
- (iii) β-D-Galactosidase
(β-D-Gal)
mit einem chromogenen Substrat (z. B. p-Nitrophenyl-β-D-galactosidase) oder
dem fluorogenen Substrat 4-Methylumbelliferyl-β-D-Galactosidase.
-
Zahlreiche
andere Enzym-Substrat-Kombinationen sind dem Fachkundigen auf dem
Gebiet der Erfindung verfügbar.
Für einen
allgemeinen Überblick
dazu siehe US-Patente Nr. 4.275.149 und 4.318.980.
-
Manchmal
wird der Marker indirekt mit dem Antikörper konjugiert. Der Fachkundige
kennt üblicherweise
die verschiedenen Techniken, um dies zustande zu bringen. Beispielsweise
kann der Antikörper
mit Biotin konjugiert werden, und beliebige der drei umfassenden
Kategorien der oben erwähnten
Marker können
mit Avidin konjugiert werden oder umgekehrt. Biotin bindet selektiv
an Avidin, und folglich kann der Marker mit dem Antikörper auf
diese indirekte Weise konjugiert werden. Alternativ dazu kann zur
Erzielung der indirekten Konjugation des Markers mit dem Antikörper der
Antikörper
mit einem kleinen Hapten (z. B. Digoxin) konjugiert werden, und
einer der verschiedenen oben erwähnten
Markertypen wird mit einem Anti-Hapten-Antikörper (z. B. Anti-Digoxin-Antikörper) konjugiert.
Folglich kann die indirekte Konjugation des Markers mit dem Antikörper erzielt
werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung muss der Anti-CD11a-Antikörper nicht markiert sein, und
die Gegenwart desselben kann unter Verwendung eines markierten Antikörpers nachgewiesen
werden, der an den CD11a-Antikörper
bindet.
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
in jeglichem bekannten Testverfahren eingesetzt werden, wie z. B.
in kompetitiven Bindungstests, direkten und indirekten Sandwichtests
und Immunpräzipitationstests.
Zola, Monoclonal Antibodies: A Manual of Techniques, CRC Press Inc.,
S. 147–158
(1987).
-
Kompetitive
Bindungstests beruhen auf der Fähigkeit
eines markierten Standards, mit dem Testprobenanalyten mit einer
begrenzten Antikörpermenge
um die Bindung zu konkurrieren. Die Menge an CD11a-Protein in der
Testprobe ist umgekehrt proportional der Menge an Standard, welche
an die Antikörper gebunden
wird. Um das Bestimmen der gebundenen Menge an Standard zu erleichtern,
werden die Antikörper im
Allgemeinen vor oder nach der Konkurrenzreaktion insolubilisiert,
so dass an die Antikörper
gebundener Standard sowie Analyt leicht vom ungebunden verbliebenen
Standard sowie Analyten getrennt werden können.
-
Sandwichtests
umfassen die Verwendung von zwei Antikörpern, wobei jeder davon fähig ist,
an einen anderen immunogenen Abschnitt oder an ein anderes Epitop
des nachzuweisenden Proteins zu binden. In einem Sandwichtest wird
der Testprobenanalyt von einem ersten Antikörper gebunden, der an einen
festen Träger
immobilisiert ist, und danach bindet ein zweiter Antikörper an
den Analyten, wodurch ein unlöslicher
dreiteiliger Komplex gebildet wird. Siehe z. B. US-Patent Nr. 4.376.110.
Der zweite Antikörper
selbst kann mit einer nachweisbaren Gruppierung markiert sein (direkter
Sandwichtest) oder kann unter Verwendung eines Anti-Immunglobulin-Antikörpers gemessen
werden, der mit einer nachweisbaren Gruppierung markiert ist (indirekter Sandwichtest).
Beispielsweise ist ein ELISA-Test eine Art von Sandwichtest, bei
dem die nachweisbare Gruppierung ein Enzym ist.
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Für die Immunhistochemie
kann die Tumorprobe frisch oder gefroren sein oder kann beispielsweise
in Paraffin eingebettet und mit einem Konservierungsmittel, wie
z. B. Formalin, fixiert sein.
-
Die
Antikörper
können
weiters für
diagnostische In-vivo-Tests verwendet werden. Im Allgemeinen ist der
Antikörper
mit einem Radionuklid markiert (wie z. B. 111In, 99Tc, 14C, 131I, 125I, 3H, 32P oder 35S), so dass der Tumor mittels Immunszintigraphie
lokalisiert werden kann.
-
E. Diagnosesets
-
Der
Zweckdienlichkeit halber kann der Antikörper der vorliegenden Erfindung
in einem Set, d. h. in einer verpackten Kombination von Reagenzien
in vorgegebenen Mengen mit Anleitungen zum Durchführen des diagnostischen
Tests, bereitgestellt werden. Wo der Antikörper mit einem Enzym markiert
ist, wird das Set vom Enzym benötigte
Substrate und Cofaktoren enthalten (z. B. einen Substratvorläufer, der
ein nachweisbares Chromophor oder Fluorophor bereitstellt). Außerdem können andere
Zusätze,
wie z. B. Stabilisatoren, Puffer (z. B. ein Blockpuffer oder Lysepufter)
und dergleichen, enthalten sein. Die relativen Mengen der verschiedenen
Reagenzien können
weithin variiert werden, um Konzentrationen der Reagenzien in Lösung bereitzustellen,
die im Wesentlichen die Empfindlichkeit des Tests optimieren. Insbesondere
können
die Reagenzien als üblicherweise
lyophilisierte trockene Pulver bereitgestellt werden, die auch Exzipienten
umfassen, die bei Auflösung
eine Reagenslösung
mit der geeigneten Konzentration bereitstellen.
-
F. Therapeutische Verwendungen
für den
Antikörper
-
Es
ist vorgesehen, dass der Anti-CD11a-Antikörper der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann, um die verschiedenen, hierin beschriebenen
LFA-1-vermittelten Störungen
zu behandeln.
-
Der
Anti-CD11a-Antikörper
wird über
irgendeinen geeigneten Weg verabreicht, einschließlich durch parenterale,
subkutane, intraperitoneale, intrapulmonale und intranasale Verabreichung,
sowie, falls für
lokale immunsuppressive Behandlung erwünscht, durch intraläsionale
Verabreichung (einschließlich
Perfusion oder anderweitige Kontaktierung des Transplantats mit
dem Antikörper
vor der Transplantation). Parenterale Infusionen umfassen intramuskuläre, intravenöse, intraarterielle,
intraperitoneale oder subkutane Verabreichung. Außerdem wird
der Anti-CD11a-Antikörper
geeigneterweise mittels Pulsinfusion verabreicht, insbesondere mit abnehmenden
Dosierungen des Antikörpers.
Vorzugsweise wird die Dosierung durch Injektionen verabreicht, insbesondere
bevorzugt durch intravenöse
oder subkutane Injektionen, was teilweise davon abhängt, ob
die Verabreichung kurzzeitig oder andauernd erfolgt.
-
Zur
Prävention
oder Behandlung einer Erkrankung wird die geeignete Dosierung des
Antikörpers
von folgenden Faktoren abhängen:
der oben definierten Art der zu behandelnden Krankheit, der Schwere
und vom Verlauf der Krankheit, ob der Antikörper für präventive oder therapeutische
Zwecke verabreicht wird, von der vorangehenden Therapie, der Krankengeschichte
des Patienten und der Reaktion auf den Antikörper und dem Ermessen des behandelnden
Arztes. Der Antikörper
wird dem Patienten geeigneterweise auf ein Mal oder über eine
Reihe von Behandlungen verabreicht.
-
In
Abhängigkeit
von der Art und Schwere der Erkrankung sind ungefähr 1 μg/kg bis
15 mg/kg (z. B. 0,1–20
mg/kg) eine Kandidat-Anfangsdosis für die Verabreichung an den
Patienten, ob sie beispielsweise durch eine oder mehrere gesonderte
Verabreichungen oder durch kontinuierliche Infusion verabreicht
wird. Eine übliche
Tagesdosis könnte
in Abhängigkeit
von den oben erwähnten
Faktoren im Bereich von ungefähr
1 μg/kg
bis 100 mg/kg oder mehr liegen. Für wiederholte Verabreichungen über mehrere
Tage oder länger
wird die Behandlung in Abhängigkeit
vom Zustand aufrechterhalten, bis die gewünschte Unterdrückung der
Krankheitssymptome auftritt. Jedoch können andere Dosisregime zweckdienlich
sein. Der Fortschritt dieser Therapie kann durch herkömmliche
Techniken und Tests leicht verfolgt werden. Ein beispielhaftes Dosierungsregime ist
in WO 94/04188 offenbart.
-
Die
Antikörperformulierung
wird auf eine Weise formuliert, dosiert und verabreicht, die mit
guter medizinischer Praxis vereinbar ist. In diesem Zusammenhang
zu berücksichtigende
Faktoren umfassen die speziell behandelte Krankheit, das speziell
behandelte Säugetier,
den klinischen Zustand des einzelnen Patienten, die Ursache der
Störung,
die Verabreichungsstelle des Mittels, das Verabreichungsverfahren,
das Verabreichungsschema und andere Faktoren, die den praktischen Ärzten bekannt sind.
Die „therapeutisch
wirksame Menge" des
zu verabreichenden Antikörpers
wird von derartigen Betrachtungen bestimmt und stellt die minimal
notwendige Menge dar, um die LFA-1-vermittelte Störung zu
verhindern, zu lindern oder zu behandeln, einschließlich beim
Behandeln von Rheumatoidarthritis, Vermindern entzündlicher
Reaktionen, Auslösen
der Toleranz von Immunstimulantien, Verhindern einer Immunantwort,
welche in der Abstoßung
des Transplantats durch einen Wirt oder umgekehrt resultieren würde, oder
Verlängern
der Überlebenszeit
eines transplantierten Transplantats. Eine solche Menge liegt vorzugsweise
unter derjenigen Menge, die für
den Wirt toxisch ist oder den Wirt für Infektionen signifikant anfälliger macht.
-
Der
Antikörper
muss nicht, kann aber gegebenenfalls mit einem oder mehreren Mitteln
formuliert werden, die gegenwärtig
zur Prävention
oder Behandlung der fraglichen Störung verwendet werden. Beispielsweise
kann der Antikörper
bei Rheumatoidarthritis zusammen mit einem Glucocorticosteroid verabreicht
werden. Außerdem
ist die T-Zellen-Rezeptorpeptid-Therapie eine geeignete Begleittherapie
zur Prävention
klinischer Anzeichen einer Autoimmunenzephalomyelitis. Für Transplantate
kann der Antikörper
gleichzeitig mit oder getrennt von einem hierin definierten immunsuppressiven
Mittel, z. B. Cyclosporin A, verabreicht werden, um die immunsupprimierende
Wirkung zu modulieren. Alternativ dazu oder zusätzlich können VLA-4-Antagonisten oder
andere LFA-1-Antagonisten dem Säugetier,
das an einer LFA-1-vermittelten Störung leidet, verabreicht werden.
Die wirksame Menge solcher anderer Mittel hängt von der in der Formulierung
vorhandenen Menge an Anti-CD11a-Antikörper, der Art der Störung oder
Behandlung und weiteren oben erörterten
Faktoren ab. Diese Mittel werden im Allgemeinen in denselben Dosierungen
und mit den Verabreichungswegen verwendet, die oben erwähnt sind,
oder etwa mit 1 bis 99% der vordem eingesetzten Dosierungen.
-
G. Fertigartikel
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Fertigartikel bereitgestellt, der die zur
Behandlung der oben beschriebenen Störungen zweckdienlichen Mate rialien
enthält.
Der Fertigartikel umfasst einen Behälter und ein Etikett. Geeignete
Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Fläschchen, Spritzen und Teströhrchen.
Die Behälter
können
aus einer Vielzahl von Materialien, wie z. B. Glas oder Kunststoff,
bestehen. Der Behälter
beinhaltet eine Zusammensetzung, die zur Behandlung des Leidens
wirksam ist und kann eine sterile Füllöffnung aufweisen (beispielsweise
kann der Behälter
ein Beutel für
eine intravenöse
Lösung
sein oder ein Fläschchen
mit einem von einer Subkutaninjektionsnadel durchstechbaren Stopfen).
Der Wirkstoff in der Zusammensetzung ist der Anti-CD11a-Antikörper. Das
Etikett, das sich am Behälter
befindet oder ihm zugeordnet ist, weist darauf hin, dass die Zusammensetzung
zur Behandlung des Leidens der Wahl verwendet wird. Der Fertigartikel
kann weiters einen zweiten Behälter
umfassen, der einen pharmazeutisch annehmbaren Puffer wie z. B.
phosphatgepufferte Salzlösung,
Ringer-Lösung
und Dextroselösung
umfasst. Er kann weiters andere vom Standpunkt des Handels und Anwenders
erwünschte
Materialien umfassen, einschließlich
Puffer, Verdünner,
Filter, Nadeln, Spritzen und Packungsbeilagen mit Anleitungen zur
Verwendung.
-
Beispiel
-
Herstellung humanisierter
Anti-CD11a-Antikörper
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Humanisierung und biologische In-vitro-Wirksamkeit
eines monoklonalen Maus-Anti-Human-CD11a-Antikörpers, MHM24 (Hildreth et al.,
Eur. J. Immunol. 13, 202–208
(1983)). Frühere
Untersuchungen über
den Maus-MHM24 haben
gezeigt, dass er wie andere Anti-CD11a-Antikörper die T-Zellen-Funktion hemmen kann
(Hildreth et al., J. Immunol. 134, 3272–3280 (1985); Dougherty et
al., Eur. J. Immunol. 17, 943–947
(1987)). Maus- sowie humanisierte MAbs verhindern wirksam die Adhäsion menschlicher
T-Zellen an menschliche Keratinozyten und die Vermehrung von T-Zellen
als Reaktion auf nicht-autologe Leukozyten in der gemischten Lymphozytenreaktion
(MLR), einem Modell für
die Reaktivität
auf MHC-Klasse-II-Antigene (McCabe et al., Cellular Immunol. 150,
364–375
(1993)). Jedoch kreuzreagierten sowohl Maus- (Reimann et al., Cytometry
17, 102–108 (1994))
als auch humanisierte MAbs nicht mit nichtmenschlichem Primaten-CD11a,
das nicht Schimpansen-CD11a ist. Um einen humanisierten MAb für vorklinische
Studien in Rhesus zur Verfügung
zu haben, wurde der humanisierte MAb neu konstruiert, um an Rhesus-CD11a
zu binden, indem vier Reste in einer der Complementary-determining-regions,
CDR-H2, in der schweren variablen Domäne verändert wurden. Die Klonierung
und molekulare Modellierung der Rhesus-CD11a-I-Domäne legte nahe,
dass eine Änderung
eines Lysinrests in der menschlichen CD11a-I-Domäne auf Glutaminsäure in der Rhesus-CD11a-I-Domäne der Grund
dafür war,
dass Maus- und humanisierte MAbs Rhesus-CD11a nicht binden.
-
Materialien
und Verfahren
-
(a) Konstruktion humanisierter
F(ab')s
-
Der
Maus-Anti-Human-CD11a-MAb MHM24 (Hildreth et al., Eur. J. Immunol.
13, 202–208
(1983); Hildreth et al., J. Immunol. 134, 3272–3280 (1985)) wurde kloniert
und sequenziert. Um ein Plasmid zu erlangen, das für die Mutagenese
sowie Expression von F(ab)s in E. coli brauchbar ist, wurde das
Phagemid pEMX1 konstruiert. Auf Basis des Phagemids pb0720 enthält ein Derivat
von pB0475 (Cunningham et al., Science 234, 1330–1336 (1989)), pEMX1, ein DNA-Fragment,
das für
eine humanisierte Leichtkette der κ-Untergruppe I und eine humanisierte
Schwerkette der Untergruppe III (VH-CH1) kodiert, und einen Alkalische-Phosphatase-Promotor
und eine Shine-Dalgarno-Sequenz, wobei sich beide von einem anderen
vorher beschriebenen pUC119-basierten Plasmid, pAK2, herleiten (Carter
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992)). Eine einzigartige
Spel-Restriktionsstelle wurde ebenfalls zwischen die für die F(ab)-Leicht-
und -Schwerkette kodierende DNA eingeführt.
-
Um
die erste F(ab)-Variante des humanisierten MHM24 zu konstruieren,
wurde ortsgerichtete Mutagenese (Kunkel, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82, 488 (1985)) an einem Desoxyuridin-Templat von pEMX1 durchgeführt; alle
sechs CDRs wurden zur MHM24-Sequenz abgeändert. Alle anderen F(ab)-Varianten
wurden aus einem Templat von F(ab)-1 konstruiert. Plasmide wurden
in E.-coli-Stamm XL-1 Blue (Stratagene, San Diego, CA) zur Herstellung
doppel- und einzelsträngiger
DNA transformiert. Für
jede Variante wurden die Leicht- sowie Schwerketten unter Verwendung
des Didesoxynucleotidverfahrens (Sequenase, U. S. Biochemical Corp.) vollständig sequenziert.
Die Plasmide wurden in den E.-coli-Stamm 16C9, einem Abkömmling von
MM294, transformiert, auf 5 μg/ml
Carbenicillin enthaltenden LB-Platten ausplattiert, und es wurde
eine Einzelkolonie zur Proteinexpression selektiert. Die Einzelkolonie
wurde in 5 ml LB-100 μg/ml
Carbenicillin 5–8
Stunden lang bei 37°C
gezüchtet.
Die 5-ml-Kultur wurde zu 500 ml AP5-100 μg/ml Carbenicillin zugegeben
und 16 Stunden lang in einem 4-l-Schüttelkolben mit Strombrechern
bei 37°C
gezüchtet.
APS-Medium besteht aus: 1,5 g Glucose, 11,0 Hycase SF, 0,6 g Hefeextrakt
(zertifiziert), 0,19 g MgSO4 (wasserfrei),
1,07 g NH4Cl, 3,73 g KCl, 1,2 g NaCl, 120
ml 1 M Triethanolamin, pH 7,4, auf 1 l Wasser, über 0,1-μm-Sealkeen-Filter sterilfiltriert.
-
Die
Zellen wurden durch Zentrifugation in einem 1-I-Zentrifugenbecher
(Nalgene) bei 3.000 × g
geerntet und der Überstand
entfernt. Nach Einfrieren für
1 Stunde wurde das Pellet in 25 ml kaltem 10 mM MES-10 mM EDTA,
pH 5,0, (Puffer A) resuspendiert. 250 μl 0,1 M PMSF (Sigma) wurden
zugegeben, um Proteolyse zu hemmen, und es wurden 2,5 ml einer 10-mg/ml-Stammlösung von
Hühnereiweiß-Lysozym
(Sigma) zugegeben, um die Lyse der Bakterienzellwand zu fördern. Nach
sanftem Schütteln
auf Eis für
1 Stunde wurde die Probe bei 40.000 × g 15 Minuten lang zentrifugiert.
Der Überstand
wurde mit Puffer A auf 50 ml gebracht und auf eine mit Puffer A äquilibrierte
2-ml-DEAE-Säule
aufgegeben. Das Eluat wurde dann auf eine mit Puffer A äquilibrierte
Protein-G-Sepharose-CL-4B- (Pharmacia) Säule (0,5 ml Bettvolumen) aufgegeben.
Die Säule wurde
mit 10 ml Puffer A gewaschen und mit 3 ml 0,3 M Glycin, pH 3,0 in
1,25 ml 1 M Tris, pH 8,0, eluiert. Der Puffer des F(ab)-Eluats wurde
dann unter Verwendung eines Centricon-30 (Amicon) gegen PBS ausgetauscht und
auf ein Endvolumen von 0,5 ml konzentriert. SDS-PAGE-Gele aller
F(ab)s wurden hergestellt, um die Reinheit zu ermitteln, und das
Molekulargewicht jeder Variante wurde mittels Elektrospray-Massenspektrometrie
verifiziert.
-
(b) Konstruktion von chimärem und
humanisiertem IgG
-
Zur
Erzeugung menschlicher IgG1-Varianten von chimärem (chIgG1) und humanisiertem
(HuIgI1) MHM24 wurden die geeigneten Maus- und humanisierten variablen
leichten und variablen schweren (F(ab)-8, Tabelle II) Domänen in getrennte,
vorher beschriebene pRK-Vektoren (Gorman et al., DNA Protein Eng.
Tech. 2, 3 (1990)) subkloniert. Alanin-Scanning-Varianten wurden
mittels ortsgerichteter Mutagenese (Kunkel, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82, 488 (1985)) der HuIgG1-Leicht- und Schwerkettenplasmide
konstruiert. Die DNA-Sequenz jeder Variante wurde mittels Didesoxynucleotidsequenzierung
verifiziert.
-
Schwer-
und Leichtkettenplasmide wurden in eine Adenovirus-transformierte
menschliche Urnierenzelllinie, 293 (Graham et al., J. gen. Virol.
36, 59 (1977)), unter Verwendung eines hocheffizienten Verfahrens (Graham
et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977); Gorman et al., Science 221,
551 (1983)) cotransfiziert. Das Medium wurde gegen serumfreies Medium
ausgetauscht und täglich
für bis
zu 5 Tage geerntet. Antikörper
wurden aus den vereinigten Überständen unter
Verwendung von Protein-A-Sepharose
CL-4B (Pharmacia) gereinigt. Der Puffer im Antikörper-Eluat wurde unter Verwendung
eines Centricon-30 (Amicon) gegen PBS ausgetauscht, auf 0,5 ml konzentriert,
unter Verwendung eines Millex-GV (Millipore) sterilfiltriert und
bei 4°C
gelagert.
-
Die
Konzentration des Antikörpers
wurde mittels Gesamt-Ig-Bindungs-ELISA bestimmt. Die Konzentration
der Referenz, Anti-p185HERIgG1 (Carter et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992)), wurde mittels Analyse
der Aminosäurezusammensetzung
bestimmt. Jeder Napf einer 96-Napf-Platte wurde mit 1 μg/ml Ziege-Anti-Human-IgG-F(ab')2 (Cappel
Laboratories, Westchester, PA) 24 Stunden lang bei 4°C beschichtet.
Gereinigte Antikörper
wurden verdünnt
und in doppelter Ausführung
den beschichteten Platten zugegeben. Nach Inkubation für 1,5 Stunden
wurden die Platten gewaschen, und es wurden 0,1 ml 0,2 mg/ml o-Phenylendiamin-Dihydrochlorid- 0,01% Wasserstoffperoxid-PBS
zugegeben. Nach 10 Minuten wurde die Reaktion mit 2 M Schwefelsäure gestoppt
und die optische Dichte bei 490 nm gemessen.
-
(c) Klonierung der Rhesus-CD11a-I-Domäne
-
Die
DNA-Sequenz der Rhesus-I-Domäne
wurde mittels RT-PCR und mit von der menschlichen CD11a-DNA-Sequenz
hergeleiteten Primern erhalten. Zusammenfassend wurde mRNA aus ∼107 Rhesus-Leukozyten unter Verwendung des
Fast-Track-mRNA-Reinigungssets
(Invitrogen) isoliert. 10 μg
mRNA wurden unter Verwendung der reversen Transkriptase MuLV revers
transkribiert. Die Erststrang-cDNA wurde dann durch 40 PCR-Zyklen
unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
5'-CACTTTGGATACCGCGTCCTGCAGGT-3' (vorwärts) (Seq.-ID
Nr. 21) und
5'-CATCCTGCAGGTCTGCCTTCAGGTCA-3' (rückwärts) (Seq.-ID
Nr. 22).
-
Eine
einzelne Bande der vorhergesagten Größe wurde aus der PCR-Reaktion
mittels Agarosegelelektrophorese gereinigt. Das PCR-Produkt wurde
mit dem Restriktionsenzym Sse8387I (Takara) verdaut und an ein mit
demselben Restriktionsenzym verdautes menschliches, CD11a-enthaltendes
Plasmid ligiert. Es befinden sich zwei Sse8387I-Stellen in der menschlichen
CD11a-Sequenz, eine an jeder Seite der I-Domäne. Das resultierende Plasmid
kodierte für
eine Chimäre,
die aus menschlichem CD11a besteht, in der die menschliche I-Domäne durch
eine Rhesus-I-Domäne
substituiert ist. Die DNA-Sequenzanalyse offenbarte fünf Aminosäureunterschiede
zwischen Mensch und Rhesus. Ein Unterschied befand sich in der Region
N-terminal zur I-Domäne
(Thr59Ser), und die anderen vier Unterschiede befanden sich in der
I-Domäne selbst:
Val133Ile, Arg189Gln, Lys197Glu und Val308Ala (2).
-
(d) FACScan-Analyse von
F(ab)- und IgG-Bindung an Jurkat-Zellen
-
Aliquoten
von 106 Jurkat-T-Zellen wurden mit Reihenverdünnungen
von menschlichen Antikörpern und
Kontrollantikörpern
in PBS-0,1% BSA-10 mM Natriumazid 45 Minuten lang bei 4°C inkubiert.
Die Zellen wurden gewaschen und dann in Fluorescein-konjugiertem
Ziege-Anti-Human-F(ab')2 (Organon Teknika, Westchester, PA) 45 Minuten
lang bei 4°C
inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen und an einem FACScan (Becton Dickinson,
Mountain View, CA) analysiert. 8 × 103 Zellen
wurden mittels List-Modus erfasst und mittels Vorwärts-Lichtstreuung
gegen Seiten-Lichtstreuung durchgelassen, wodurch abgestorbene Zellen
und Trümmer ausgeschlossen
wurden.
-
(e) Sättigungsbindung zur Bestimmung
der scheinbaren Kds
-
Radioaktiv
markierte Antikörper
wurden unter Verwendung von Iodo-Gen (Pierce, Rockford, IL) nach den
Anleitungen des Herstellers hergestellt. 50 μg Antikörper und 1 mCi 125I
(DuPont, Wilmington, DE) wurde jedem Röhrchen zugegeben und 15 Minuten
lang bei 25°C
inkubiert. Die radioaktiv markierten Proteine wurden unter Verwendung
von PD-10-Säulen
(Pharmacia), die mit 0,2% Gelatine enthaltender, balancierter Hank-Salzlösung (HBSS,
Life Technologies, Grand Island, NY) äquilibriert waren, vom verbleibenden
freien 125I befreit.
-
Einkernige
Zellen wurden aus heparinisiertem menschlichem Peripherblut, das
zwei Spendern abgenommen worden war, unter Verwendung von Lymphocyte
Separation Medium (LSM, Organon Teknika, Durham, NC) nach den Anleitungen
des Herstellers gereinigt. Das Blut wurde bei 400 × g 40 Minuten
lang bei 25°C ohne
Bremsen zentrifugiert. Die Zellen an der Grenzfläche von LSM und Plasma wurden
gesammelt und dann in HBSS-0,2% Gelatine resuspendiert.
-
Leukozyten
wurden aus heparinisiertem Rhesusaffen-Peripherblut aus zwei Individuen
mittels Dextransedimentation gereinigt. Das Blut wurde mit einem
gleichen Volumen 3% Dextran T500 (Pharmacia) in PBS verdünnt und
bei 25°C
30 Minuten lang ungestört
sedimentieren gelassen. Nach der Sedimentation wurden die in Suspension
verbliebenen Zellen geerntet und mittels 5-minütiger Zentrifugation bei 400 × g pelletiert. Verbleibende
Erythrozyten wurden durch zwei Zyklen hypotonischer Lyse unter Verwendung
von destilliertem Wasser und 2 × HBSS
entfernt. Nach der Enthrozytenlyse wurden die Zellen in PBS gewaschen
und dann in HBSS-0,2% Gelatine resuspendiert.
-
Antikörperaffinitäten wurden
durch Sättigungsbindung
unter Verwendung von entweder einkernigen Peripherblutzellen (Maus-MHM24
und HuIgG1) oder Rhesus-Leukozyten (MHM23, RhIgG1) gemessen. In
jedem Test wurde ein radioaktiv markierter Antikörper in vierfacher Ausführung in
HBSS-0,2% Gelatine reihenverdünnt.
Unspezifische Bindung wurde durch Zugabe von homologem unmarkiertem
Antikörper
in einer Endkonzentration von 500 nM in doppelter Ausführung für die gesamte
Reihenverdünnung
bestimmt. Menschliche Lymphozyten oder Rhesus-Leukozyten wurden
den Platten in einem Volumen von 170 μl pro Napf zugegeben. Die Platten
wurden 2 Stunden lang bei Raumtemperatur auf einem Platten-Kreisschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Zellen unter Verwendung eines SKATRONTM-Zellerntegeräts (Lier, Norwegen) geerntet und
10-mal mit 0,25% Gelatine und 0,1% Natriumazid enthaltendem PBS
gewaschen. Die Proben wurden dann 1 Minute lang an einem LKB-Wallac-GammaMaster-Gammazähler (Gaithersburg,
MD) gezählt.
Die Daten wurden von Counts pro Minute auf Nanomolarität umgerechnet,
und anschließend
wurde eine Vierparameter-Kurvenanpassung von Sättigungskurven (gebunden gegenüber gesamt)
durchgeführt,
um Kd- (scheinbar) Werte zu bestimmen.
-
(f) Keratinozyten-Monoschicht-Adhäsionstest
-
Normale
menschliche Epidermis-Keratinozyten (Clonetics, San Diego, CA) wurden
aus Kulturkolben mit Trypsin-EDTA entfernt, zentrifugiert und in
Lymphozyten-Testmedium (RMPI 1640 (GIBCO)-10% Fötales Kälberserum-1% Penicillin/Streptomycin)
in einer Konzentration von 5 × 105 lebenden Zellen/ml resuspendiert. Aliquoten
von 0,1 ml/Napf wurden dann über
Nacht in 96-Napf-Platten mit flachem Boden kultiviert; geeignete Näpfe wurden
durch Zugabe von Interferon-Gamma (Genentech, South San Francisco,
CA) zu 100 Einheiten/ml stimuliert.
-
Jurkat-Klon-E6-1-Zellen
(ATCC, Rockville, MD) oder gereinigte Rhesus-Lymphozyten (siehe MLR-Verfahren)
wurden mit 20 μg/ml
Calcein AM (Molecular Probes, Eugene, OR) bei 37°C 45 Minuten lang markiert.
Nach dreimaligem Waschen mit Lymphozyten-Testmedium wurden Jurkat-
oder Rhesus-Lymphozytenzellen auf 1 × 106 Zellen/ml
resuspendiert und mit reihenverdünntem
Antikörper
bei 4°C
30 Minuten lang inkubiert. Nach der Entfernung des Mediums aus der
Keratinozyten-Monoschicht wurden 0,1 ml/Napf an markierten Zellen
zugegeben und bei 37°C
1 Stunde lang inkubiert. Die Näpfe
wurden fünf
Mal mit 0,2 ml/Napf/Waschvorgang Lymphozytenmedium mit 37°C gewaschen,
um nicht anhaftende Zellen zu entfernen. Die Fluoreszenz wurde mit
einem Cytofluor 2300 (Millipore, Bedford, MA) gemessen.
-
Ein
chimäres
Rhesus-Human-CD11a (Rh/HuCD11a), das menschliches CD11a mit einer
Rhesus-I-Domäne
umfasste, wurde mittels ortsgerichteter Mutagenese (Kunkel et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 488 (1985)) an einem Desoxyuridin
enthaltenden, für
menschliches CD11a kodierenden Templat-Plasmid konstruiert. Vier
Reste wurden geändert:
Val133Ile, Arg189Gln, Lys197Glu und Val308Ala (
2).
Für Rh/HuCD11a
und menschliches CD11b (
EP 364.690 )
kodierende Plasmide wurden in eine Adenovirus-transformierte menschliche
Urnieren-Zelllinie, 293 (Graham et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977)),
unter Verwendung eines hocheffizienten Verfahrens (Graham et al.,
J. Gen. Virol. 36, 59 (1977); Gorman, Science 221, 551 (1983)) cotransfiziert.
Rh/HuCD11a-transfizierte 293-Zellen wurden mit 20 μg/ml Calcein
AM bei 37°C
45 Minuten lang markiert. Nach dreimaligem Waschen mit Lymphozyten-Testmedium wurden
Rh/HuCD11a-transfizierte 293-Zellen auf 1 × 10
6 Zellen/ml
resuspendiert und mit reihenverdünntem
Antikörper
bei 4°C
30 Minuten lang inkubiert. Nach Entfernung des Mediums aus der Keratinozyten-Monoschicht
wurden 0,1 ml/Napf markierte 293-Zellen zugegeben und bei 37°C 1 Stunde
lang inkubiert. Die Näpfe
wurden fünf
Mal mit 0,2 ml/Napf/Waschvorgang Lymphozytenmedium mit 37°C gewaschen,
um nicht anhaftende Zellen zu entfernen. Die Fluoreszenz wurde mit
einem Cytofluor 2300 gemessen.
-
(g) ICAM-Adhäsionstest
-
Maxisorp-
(Nunc) 96-Napf-Testplatten wurden mit 0,1 ml/Napf von 1 μg/ml Ziege-Anti-Human-IgG-Fc (Caltag)
1 Stunde lang bei 37°C
beschichtet. Nach 3-maligem Waschen der Platten mit PBS wurden die
Platten mit 0,1% BSA-PBS 1 Stunde lang bei 25°C geblockt. Die Platten wurden
dann drei Mal mit PBS gewaschen, und es wurden 0,1 ml/Napf von 50
ng/ml rekombinantem Human-ICAM-IgG zugegeben und über Nacht
inkubiert.
-
Das
ICAM-IgG bestand aus fünf
extrazellulären
Domänen
von an Human-IgG-Fc fusioniertem Human-ICAM. Ein Plasmid für die Expression
eines pRK.5dICAMGaIg genannten Human-ICAM-1- (Simmons et al., Cell
331, 624–627
(1988), und Staunton et al., Cell 52, 925–933 (1988)) Immunadhäsins wurde
konstruiert. Es enthält
die fünf
IgG-ähnlichen
Domänen
von ICAM-1, eine von einer H64A-Variante von Subtilisin BPN' erkannte Spaltstelle
von sechs Aminosäuren,
Genenase I (Carter et al., Proteins: Structure, Function and Genetics
6, 240–248
(1989)) und die Fc-Region aus menschlichem IgG1 (Ellison et al.,
Nucleic Acids Research 10, 4071–4079
(1982)) im pRK5-Vektor (Eaton et al., Biochemistry 25, 8343–8347 (1986)).
Menschliche Urnieren-293-Zellen (Graham et al., J. Gen. Virol. 36,
59 (1977)) wurden stabil mit pRK.5dICAMGaIg und dem RSV-neo-Plasmid
(Gorman et al., Science 221, 551–553 (1983)) transfiziert,
um eine das Fünfdomänen-ICAM-Ig
(5dICAMIg) exprimierende Zelllinie zu erzeugen. Es wurde mittels
Enzyme-linked-immunosorbent-assay (ELISA) ein Klon selektiert, der
20 μg/ml
sekretiertes 5dICAMIg exprimierte, und zwar unter Verwendung von
Antikörpern
gegen Human-IgG-Fc (Caltag, Burlingame, CA) und ICAM-1 (BBIG-I1;
R & D Systems,
Minneapolis, MN). Zellkulturüberstände von
dieser Zelllinie wurden auf eine Protein-A-Säule (ProsepA, Bioprocessing
Ltd., Durham, England) geladen, die mit 0,01 M Hepes-Puffer (pH
7,0), 0,15 M NaCl (HBS) äquilibriert
war, und die Säule
wurde mit HBS, gefolgt von 0,01 M Hepes-Puffer (pH 7,0), 0,5 M NaCl,
0,5 M TMAC (Tetramethylammoniumchlorid) gewaschen, um unspezifisch
gebundenes Material zu entfernen. Der TMAC-Puffer wurde mit HBS
gründlich
aus der Säule
gewaschen und das 5dICAMIg mit 0,01 M Hepes-Puf fer (pH 7,0), 3,5
M MgCl2 und 10% (Gew./Vol.) Glycerin eluiert.
Der Protein-A-Pool wurde gegen HBS eingehend dialysiert und konzentriert.
-
Gereinigte
Rhesus-Lymphozyten (siehe MLR-Verfahren) wurden mit 20 μg/ml Calcein
AM (Molecular Probes, Eugene, OR) bei 37°C 45 Minuten lang markiert.
Nach dreimaligem Waschen mit Lymphozyten-Testmedium wurden die Rhesus-Lymphozytenzellen
zu 1 × 106 Zellen/ml resuspendiert und mit reihenverdünntem Antikörper bei
4°C 30 Minuten
lang inkubiert. Nach Entfernung des Mediums aus ICAM-IgG-beschichteten Platten
wurden 0,1 ml/Napf markierte Zellen zugegeben und bei 37°C 1 Stunde
lang inkubiert. Die Näpfe
wurden fünf
Mal mit 0,2 ml/Napf/Waschvorgang Lymphozytenmedium mit 37°C gewaschen,
um nicht anhaftende Zellen zu entfernen. Die Fluoreszenz wurde mit
einem Cytofluor 2300 (Millipore, Bedford, MA) gemessen.
-
(h) Einweg-gemischte Lymphozytenreaktion
(MLR)
-
Für menschliche
sowie Rhesus-MLR wurden Peripherblut-Lymphozyten aus zwei nicht
verwandten Spendern aus heparinisiertem Vollblut unter Verwendung
von Lymphocyte Separation Medium (Organon Teknika, Durham, NC) isoliert.
Die Lymphozyten wurden auf eine Konzentration von 3 × 106 Zellen/ml in RPMI 1640 (GIBCO)-10% menschliches
AB-Serum-1% Glutamin-1% Penicillin/Streptomycin-1% nichtessentielle Aminosäuren-1%
Pyruvat-5 × 10–5 M
2-β-Mercaptoethanol-50 μg/ml Gentamycin-5 μg/ml Polymyxin
B resuspendiert. Die Stimulatorzellen wurden durch Bestrahlung mit
3.000 rad in einem Cäsiumbestrahler
unreaktiv gemacht. Antwortzellen in einer Konzentration von 1,5 × 105 Zellen pro Napf wurden gemeinsam mit einer
gleichen Anzahl Stimulatorzellen in 96-Napf-Platten mit flachem
Boden kultiviert. Zweifach-Reihenverdünnungen von jedem Antikörper wurden
den Kulturen zugegeben, um ein Gesamtvolumen von 200 μl/Napf zu
liefern. Die Kulturen wurden bei 37°C in 5% CO2 5
Tage lang inkubiert und dann mit 1 μCi/Napf [3H]Thymidin
16 Stunden lang gepulst. Die [3H]Thymidin-Inkorporation
wurde mit einem Beckman-Szintillationszähler gemessen.
Die Tests wurden in dreifacher Ausführung durchge führt. Ein
humanisierter Anti-Human-p185HER2-MAb (Carter
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992)) wurde als Isotypkontrolle
für HuIgG1
und RhIgG1 verwendet. Ein Maus-Anti-Hamster-tPA-MAb (Genentech)
wurde als Isotypkontrolle (Maus-IgG1)
für den
MAb MHM23 verwendet. MAb 25.3 wurde von Immunotech Inc. (Westbrook,
ME) erworben.
-
(i) Computergrafikmodelle
von Maus- und humanisiertem MHM24
-
Sequenzen
der VL- und VH-Domänen
(1A und 1B)
wurden verwendet, um ein Computergrafikmodell der VL-VH-Domänen von
Maus-MHM24 zu konstruieren. Dieses Modell wurde verwendet, um zu
ermitteln, welche Gerüstreste
in den humanisierten Antikörper
inkorporiert werden sollten. Ein Modell von F(ab)-8 wurde ebenfalls
konstruiert, um die korrekte Wahl von Maus-Gerüstregionen zu verifizieren.
Die Konstruktion der Modelle wurde wie vorher beschrieben durchgeführt (Carter
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992); Eigenbrot et
al., J. Mol. Biol. 229, 969 (1993)).
-
Ergebnisse
-
(a) Humanisierung
-
Die
Consensussequenzen für
die menschliche Schwerkette der Untergruppe III und der Leichtkettenuntergruppe κI wurden
als das Gerüst
für die
Humanisierung verwendet (Kabat et al., Sequences of Proteins of
Immunological Interest, 5. Ausg., Public Health Service, National
Institutes of Health, Bethesda, MD (1991)) (1A und 1B).
Dieses Gerüst
ist bei der Humanisierung anderer Maus-Antikörper erfolgreich verwendet
worden (Carter et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992);
Presta et al., J. Immunol. 151, 2623–2632 (1993); Eigenbrot et
al., Proteins 18, 49–62
(1994)). Alle humanisierten Varianten wurden anfänglich als in E. coli exprimierte
F(ab)s hergestellt und auf Bindung gescreent. Typische Ausbeuten
aus 500-ml- Schüttelkolben betrugen
0,2–0,5
mg F(ab). Die Massenspektrometrie verifizierte die Masse von jedem
F(ab) auf 5 Masseneinheiten genau.
-
CDR-H1
umfasste die Reste H28–H35,
die alle exponierten Reste von Kabat et al., Sequences of Proteins
of Immunological Interest, 5. Ausg., Public Health Service, National
Institutes of Health, Bethesda, MD (1991), und Chothia et al., Nature
342, 877–883
(1989), umfassen. Die anderen hypervariablen Schleifen wurden gemäß Chothia
et al. (1989) definiert. Leichtketten-Restenummern sind mit L vorbestimmt;
Schwerketten-Restenummern sind mit H vorbestimmt.
-
Tabelle
II
Bindung humanisierter MHM24-Varianten an menschliches CD11a
auf Jurkat-Zellen
-
In
der anfänglichen
Variante F(ab)-1 wurden die CDR-Reste vom Maus-Antikörper auf
das menschliche Gerüst übertragen.
Außerdem
wurde Rest H71 vom menschlichen Arg zum Maus-Val geändert, da
von diesem Rest gezeigt worden ist, das er die Konformationen von
CDR-H1 und CDR-H2 beeinflusst (Chothia et al., Nature 342, 877–883 (1989);
Tramontano, J. Mol. Biol. 215, 175 (1990)). Dieses F(ab) zeigte
keine nachweisbare Bindung. Im F(ab)-2 war die CDR-H2 erweitert
und umfasste die sequenzbasierte Definition (d. h. Reste H60–H65 umfassend).
Der EC50-Wert für
die F(ab)-2-Bindung an menschliches CD11a betrug 771 +/– 320 ng/ml
und war um das 148fache schwächer
als der EC50-Wert des chimären
IgG1 (5,2 +/– 3,0
ng/ml).
-
Bei
vorhergehenden Humanisierungen ist gefunden worden, dass Reste in
einer CDR-H1 und CDR-H2 benachbarten Gerüstschleife (FR-3) die Bindung
beeinflussen können
(Eigenbrot et al., Proteins 18, 49–62 (1994)). In F(ab)-5 wurden
drei Reste in dieser Schleife auf ihr Maus-Gegenstück geändert, und
diese Varianten zeigten eine 23fache Verbesserung der Bindung (Tabelle
II). Die Abänderung
von menschlichen Resten an Positionen L53 und L55 auf Maus (d. h.
SerL53Thr und GluL55Gln) ver besserte die Bindung nochmals um das
4fache (F(ab)-6, Tabelle II); diese wandelte CDR-L2 wirksam von
der strukturbasierten Definition (Reste L50–L52) in die sequenzbasierte
Definition (Reste L50–L56)
um. Die anschließende
Abänderung
von PheH27 auf Maus-Tyr in CDR-H1 resultierte in einer zusätzlichen
3fachen Verbesserung (F(ab)-7; Tabelle II). Schließlich wurden
auf Basis der Modelle von Maus- und humanisiertem MHM24 zwei dieser
drei Maus-Reste (H75 und H76) in FR-3 auf menschliche Reste zurückgesetzt,
und es wurde gefunden, dass diese beiden Reste keine Wirkung auf
die Bindung hatten (vgl. F(ab)-7 und F(ab)-8 in Tabelle II). Der
durchschnittliche EC50-Wert für
F(ab)-8 war etwas besser als derjenige des chimären IgG1 (Tabelle II). Nicht
alle Änderungen von
Mensch auf Maus resultierten in verbesserter Bindung. PheH67 wurde
auf Maus-Ala geändert,
da sich von dieser Position früher
erwiesen hat, dass sie die Bindung beeinflusst (Presta et al., J.
Immunol. 151, 2623–1632
(1993)), jedoch war keine Wirkung nachzuweisen (F(ab)-3, Tabelle
II). Die Änderung
von ValH71 zurück
zum menschlichen Arg bewirkte eine 3fache Verminderung der Bindung
(F(ab)-4, Tabelle II), was die Einbeziehung von ValH71 in F(ab)-1
unterstützt.
-
Die
VL- und VH-Domänen
aus F(ab)-8 wurden auf menschliche konstante IgG1-Domänen übertragen. Der
intakte Antikörper
voller Länge,
HuIgG1, zeigte einen zu F(ab)-8 äquivalenten
EC50-Wert und war im Vergleich zum chimären IgG1 voller Länge verbessert
(Tabelle II). Wenn die Daten für
alle Tests von HuIgG1 berücksichtigt
werden, einschließlich
seiner Verwendung als Standard für
Alanin-Scan und MLR-Tests (siehe unten), betrug der EC50-Wert für HuIgG1
gegenüber
menschlichem CD11a 0,042 +/– 0,072
nM (N = 15). Eine Sättigungsbindungsanalyse
wurde ebenfalls durchgeführt,
um die scheinbaren Dissoziationskonstanten, Kd (scheinbar),
zu bestimmen: 0,15 +/– 0,02
nM für
Maus-MHM24 und 0,15 +/– 0,04
nM für
HuIgG1 (Tabelle III).
-
Tabelle
III
Scheinbare K
d mittels Sättigungsbindung
an menschliche Lymphozyten und Rhesus-Leukozyten
-
(b) Alanin-Scan von CDR-Resten
-
Um
zu ermitteln, welche CDR-Reste an der Bindung an menschliches CD11a
beteiligt waren, wurde ein Alanin-Scan (Cunningham et al., Science
244, 1081 (1989)) an den CDR-Resten von HuIgG1 durchgeführt. Jede
Variante wurde auf Bindung an CD11a an Jurkat-Zellen getestet. In
der Leichtkette trägt
nur CDR-L3 zur Bindung bei. HisL91 hatte eine starke Wirkung (Tabelle
IV) und ist wahrscheinlich an der Konformation beteiligt, da diese
Kette teilweise verborgen sein sollte. Die Reste AsnL92 und TyrL94
zeigten bescheidenere Wirkungen und verminderten die Bindung um
das 3fache bzw. 12fache. Man beachte jedoch, dass die gleichzeitige
Abänderung
dieser beiden Reste auf Alanin (sowie GluL93Ala) keine additive
Wirkung auf die Bindung hatte (Variante L3, Tabelle IV).
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Tabelle
IV
Alanin-Scan humanisierter MHM24-CDR-Reste
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In
der Schwerkette tragen CDR-H2 und CDR-H3 markant zur Bindung bei.
Der CDR-H1-Rest TrpH33Ala
hatte eine große
Wirkung, jedoch ist diese wahrscheinlich auf eine Konformationsänderung
zurückzuführen, da
TrpH33 teilweise verborgen sein sollte. Der wichtigste einzelne
Rest, der zur Bindung beiträgt,
ist AspH54 in CDR-H2; die Abänderung
dieses Rests auf Alanin bewirkte eine 147fache Verminderung der
Bindung (Tabelle IV). Andere an der Bindung beteiligte Reste in
CDR-H2 umfassen GluH56, GlnH61 und LysH64 (Tabelle IV). In CDR-H3
verminderte TyrH97Ala die Bindung um das 11fache und TyrH100cALA
um das 8fache. Wie in CDR-L3 bewirkte die gleichzeitige Abänderung
mehrerer CDR-H3-Reste auf Alanin eine nicht-additive, starke Verminderung
der Bindung (vgl. Variante H3 gegenüber TyrH97Ala und TyrH99Ala,
Tabelle IV). Außerdem
zeigte der in der Humanisierung umfasste FR-3-Rest LysH73 ebenfalls eine 5fache Verminderung
der Bindung, wenn er auf Alanin oder Arginin abgeändert wurde
(Tabelle IV).
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(c) Neukonstruktion von
HuIgG1, um an Rhesus-CD11a zu binden
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Maus-MHM24
sowie HuIgG1 zeigten eine ungefähr
100fache Verminderung der Bindung an Rhesus-CD11a; HuIgG1 wies einen
EC50-Wert gegen CD11a von 45,6 +/– 40,4 nM (N = 16) im Vergleich
zu einem EC50-Wert von 0,042 +/– 0,072
nM gegen menschliches CD11a auf. Da ein Primatenmodell bei der Evaluierung
der Biologie, Toxizität
und Wirksamkeit von MHM24 wichtig ist, wurde die Bindung von HuIgG1
an Rhesus-CD11a als vorteilhaft erachtet. Anfänglich wurden die MAb-Reste
der hypervariablen Region ermittelt, die bei der Bindung an menschliches
CD11a und Rhesus-CD11a
von Bedeutung waren, so dass jene geändert werden konnten, die für Rhesus,
nicht jedoch für
menschliches CD11a von Bedeutung waren. Demgemäß wurden die Alanin-Scan-Varianten
auch gegen Rhesus-CD11a an Peripherblut-Lympho zyten getestet. Der
wichtigste Befund war, dass einer dieser Mehrfach-Alanin-Mutationsvarianten,
Variante H2, um 18-mal besser an Rhesus-CD11a als an HuIgG1 band
(Tabelle IV). Einzelne Mutationen an den drei in der Variante H2
umfassten Resten zeigten jedoch eine minimale Bindungsverbesserung:
HisH52Ala, 0,7-mal besser, SerH53Ala, 0,7-mal besser, und SerH55Ala,
1,3-mal schlechter (Tabelle IV). Eine Reihe von Doppelmutationen
an diesen drei Resten zeigte, dass die Kombination HisH52Ala-SerH53Ala
am besten war und für
eine 77fache Verbesserung der Bindung im Vergleich zu HuIgG1 sorgte
(vgl. Varianten H2A1, H2A2 und H2A3, Tabelle IV). Außerdem bewirkten
die AspH54Ala- und Glu56Ala-Varianten ebenfalls eine 3fache Verbesserung
gegenüber
HuIgG1 (Tabelle IV), obwohl AspH54 bezüglich menschlichem CD11a der
wichtigste Bindungsrest in HuIgG1 ist.
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Im
Bestreben, eine einzelne Substitution an Position H54 zu finden,
welche die Bindung an Rhesus-CD11a verbessert, jedoch die Bindung
an menschliches CD11a nicht vermindert, wurde Position H54 durch
eine Vielzahl von Aminosäuren
substituiert. Alle Substitutionen verminderten die Bindung um mehr
als eine Größenordnung,
wogegen die Substitution AspH54Asn die Rhesus-Bindung um das 10fache
verbesserte (Tabelle V).
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Tabelle
V
Aminosäuresubstitutionen
am AspH54
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Da
nicht-additive Wirkungen für Änderungen
an den Positionen H52–H53
beobachtet wurden, wurden diese mit einer Vielzahl von Änderungen
an den Positionen H54 und H56 kombiniert (Tabelle IV). Für alle Varianten
waren H52 und H53 Alanin. In einer Reihe war Position H54 Asn und
Position H56 Glu (ursprünglicher Rest),
Ala, Asn oder Gln. Keine dieser Varianten verbesserte die Rhesus-CD11a-Bindung
gegenüber
der H2A1-Variante (Tabelle IV). In einer anderen Reihe war Position
H54 Ala und Position H56 Glu (ursprünglicher Rest), Ala, Ser oder
Asn und wiederum waren alle schlechter als Variante H2A1. In der
dritten Reihe war Position H54 Ser und Position H56 Glu (ursprünglicher
Rest), Ala, Ser oder Asn. Zwei dieser Varianten zeigten verbesserte
Bindung an Rhesus-CD11a im Vergleich zur H2A1-Variante (H2C11 und
H2C12, Tabelle VI). Der Rhesus-CD11a-EC50-Wert für diese beiden Varianten betrug
0,11 +/– 0,11
nM (N = 9) für
H2C11 und 0,19 +/– 0,08
nM (N = 7) für
H2C12. Diese Werte sind 3- bis 5-mal schwächer als der EC50-Wert von
HuIgG1 für menschliches
CD11a (0,042 nM), sind jedoch 240- bis 415-mal besser gegenüber dem
EC50-Wert von HuIgG1
für Rhesus-CD11a
(45,6 nM). H2C12 wird hiernach als RhIgG1 bezeichnet. Scheinbare
Kd-Werte aus Sättigungsbindungsexperimenten
zeigten, dass RhIgG1 genauso gut an Rhesus-CD11a wie Maus-MHM24
an Rhesus-CD18 band (Tabelle III).
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Tabelle
VI
Bindung von CDR-H2-Varianten an menschliches und Rhesus-CD11a
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Für die Wechselwirkung
von HuIgG1 mit menschlichem CD11a war AspH54 der wichtigste Rest
(Tabelle IV); eine Abänderung
dieses Rests auf andere Aminosäuren
verminderte signifikant die Bindung, wobei die geringste Verminderung
für Abänderungen
auf Glu, Asn und Gln auftrat. Jedoch war AspH54 für die Wechselwirkung
zwischen HuIgG1 und Rhesus-CD11a nachteilig, da die Abänderung
dieses Rests auf Ala oder Asn die Bindung verbesserte (Tabelle V).
Um diesen Unterschied zwischen der Bindung an menschliches und Rhesus-CD11a
zu verstehen, wurde letzteres aus einer Rhesus-PBL-Bibliothek kloniert. 2 zeigt,
dass die Rhesus-CD11a-I-Domäne sich
von der menschlichen CD11a-I-Domäne
an nur vier Positionen unterscheidet: 133, 189, 197, 308. Vorher
wurde das menschliche CD11a-Epitop von MHM24 auf der Karte bei den
Resten 197–203
gezeigt (Champe et al., J. Biol. Chem. 270, 1388–1394 (1995)), welche die menschliche Lys197→Rhesus-Glu197-Änderung
in Rhesus umfasst.
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(d) Keratinozyten-Zelladhäsionstest
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Maus-MHM24,
chimäres
IgG1 und HuIgG1 wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeiten verglichen, die Adhäsion von
Jurkat-Zellen (LFA-1 exprimierende menschliche T-Zellen) an normale,
ICAM-1 exprimierende Epidermis-Keratinozyten zu verhindern. Alle
drei Antikörper
leisteten ähnliches
(3) mit ähnlichen
EC50-Werten (Tabelle VII).
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Tabelle
VII
Blockierung der Zelladhäsion
durch MHM24-Varianten
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Weder
Maus- noch humanisiertes MHM24 blockierte die Adhäsion von
Rhesus- oder Cynomolgus-Lymphozyten an menschliche Keratinozyten.
Wenn RhIgG1 mit dem Maus-Anti-Human-CD11a-Antikörper MHM24 (Hildreth et al.,
Eur. J. Immunol. 13, 202–208
(1983); Hildreth et al., J. Immunol. 134, 3272–3280 (1985)) hinsichtlich
der Blockierung der Adhäsion
von Rhesus-Lymphozyten an menschliche Keratinozyten verglichen wurde,
war RhIgG1 74-mal weniger wirksam als MHM23 (4A,
Tabelle VII). Wenn jedoch rekombinantes menschliches ICAM-1 auf
Platten beschichtet wurde (anstelle menschlicher Keratinozyten),
war RhIgG1 nur 4-mal weniger wirksam als MHM23 (4B, Tabelle VII). Eine chimäres CD11a, das menschliches
CD11a umfasste, in dem die I-Domäne
zu Rhesus mutiert war (Val133Ile, Arg189Gln, Lys197Glu, Val308Ala),
wurde in menschliche Urnieren-293-Zellen transfiziert. Wiederum
war RhIgG1 nur 4-mal schlechter als MHM23 hinsichtlich der Blockierung
der Adhäsion
dieser Rh/HuCD11a-293-Zellen an menschliche Keratinozyten (4C, Tabelle VII).
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Isotyp-Kontrollantikörper für RhIgG1
(humanisierter Anti-p185HER2-Antikörper; Carter et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992)) und MHM23 (Maus-MAb 354, ein Maus-IgG1-Anti-Hamster-tPA)
blockierten nicht die Bindung von Rhesus-Lymphozyten an menschliche
Keratinozyten oder rekombinantes ICAM-1 (4A, 4B)
oder von Rh/HuCD11a an menschliche Keratinozyten (4C). Dies impliziert, dass die verminderte Leistungsfähigkeit
von RhIgG1 im Vergleich zu Maus-MHM23 im Rhesus-Lymphozyten : Human-Keratinozyten-Test
nicht auf irgendeine unerwartete Wechselwirkung des menschlichen
Fc von HuIgG1 (verglichen mit dem Maus-Fc von MHM23) mit den Rhesus-Lymphozyten
zurückzuführen war,
welche die zur Bindung an Rhesus-CD11a verfügbare Konzentration von RhIgG1
vermindern könnte.
Die Daten für rekombinantes
menschliches ICAM-1 zeigen, dass RhIgG1 an die Rhesus-Lymphozyten bindet
und die, Adhäsion
nahezu genauso gut wie Maus-MHM23 verhindert (4B, Tabelle VII). Die Daten für Rh/HuCD11a-293 (4C, Tabelle VII) zeigen, dass RhIgG1 nicht an
Ziele an menschlichen Keratinozyten bindet (verglichen mit HuIgG1),
was die zur Bindung an Rhesus-CD11a verfügbare Konzentration an RhIgG1 vermindern
könnte.
Außerdem
war die Kd (scheinbar) von RhIgG1 gegen
Rhesus-Leukozyten mit (Rhesus-Spender 3) und ohne (Rhesus-Spender
1) Zugabe von 1 mg/ml menschlichem IgG ähnlich (Tabelle III). Dies
zeigt, dass die Bindung von RhIgG1 spezifisch für Rhesus-CD11a ist.
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(e) Gemischter Lymphozyten-Reaktionstest
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Im
MLR wies HuIgG1 einen IC50-Wert auf, der 2-mal schwächer als
der von Maus-MHM24
war (Tabelle VIII, 5).
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Tabelle
VIII
Ergebnisse des gemischten Lymphozyten-Reaktionstests
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Maus-
sowie humanisierte MAbs waren 10- bis 20-mal besser als MAb 25.3,
der vorher in vivo getestet worden ist (Fischer et al., Blood 77,
249–256
(1991); Stoppa et al., Transplant Intl. 4, 3–7 (1991); Hourmant et al.,
Transplantation 58, 377–380
(1994)). Die Rhesus-bindende Variante RhIgG1 wies einen EC50-Wert
auf, der etwas besser als der von Maus-MHM23 war (Tabelle VIII).
Verschiedene Responder : Stimulator-Blutspender wurden in unabhängigen Tests
verwendet, und die Variation der Ergebnisse war nicht signifikant.
Die Kd von RhIgG1 für Rhesus-CD11a ist ungefähr 26-mal
niedriger als die Kd von HuIgG1 für menschliches
CD11a (Tabelle III), und dies zeigt sich bei den aus den MLR-Tests
stammenden IC50-Werten (Tabelle VIII).
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