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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung
von Polymeren gegenüber Temperatur
und Hydrolyse, die aus ungesättigten
Säuren
oder Estern erhalten werden.
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Ein
weiterer Gegenstand sind derartige stabilisierte Polymere sowie
deren Verwendungen.
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Die
Verbindungen, die durch Polymerisation von ungesättigten Säuren oder Estern erhalten werden, sind
wohl bekannt. Insbesondere können
die Polymere genannt werden, die aus ungesättigten Ölen erhalten werden.
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Diese
Verbindungen finden zahlreiche Anwendungen, sie dies als Schmiermittel,
als Zusatz, der dem Medium, in dem sie verwendet werden, eine gewisse
Viskosität
verleiht.
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Aber
auch wenn deren Nutzen oder Vorteil hier in keiner Weise in Frage
gestellt wird, weisen sie trotzdem einige Nachteile auf, wenn sie
bestimmten Bedingungen unterworfen sind. Denn diese Verbindungen
sind üblicherweise
durch ihre Iodzahl, die der Menge an Doppelbindungen entspricht,
die sie enthalten, sowie durch ihre Säurezahl definiert, welche der
Menge an freien Carboxylfunktionen in dem Polymer entspricht. Nun
weisen aber die Polymere, die durch Reaktion von ungesättigten
Säuren
und/oder Estern am Ende dieser Reaktion erhalten werden, auf der
einen Seite stets Doppelbindungen auf und haben auf der anderen
Seite eine relativ hohe Säurezahl.
Die Folgen des Vorliegens von Doppelbindungen und des hohen Wertes
der Säurezahl machen
sich bei der Stabilität
der hervorgehenden Polymere bemerkbar. Denn die Doppelbindungen
der Polymere sind relativ instabil, wenn sie hohen Temperaturen
ausgesetzt werden, ein Phänomen,
das durch das Vorliegen von freien Säurefunktionen in dem Polymer,
Funktionen, die Katalysatoren für
die Degradation der ungesättigten
Bindungen sind, verschlimmert wird. Nun bewirkt die Degradation
der Polymere, daß die
hervorgehenden Arten nicht mehr die gleichen gewünschten Viskositätseigenschaften
wie die Ausgangsprodukte aufweisen, um nur diese Eigenschaft zu
nennen. Außerdem
sind die Säurefunktionen
nicht gewünscht,
da sie zu einer Korrosion der Geräte führen, in denen sie eingesetzt
werden.
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Es
wurde bereits vorgeschlagen, die Doppelbindungen durch Reaktion
beispielsweise mit Sauerstoff zu transformieren. Jedoch erhält man peroxidierte Öle, die
dafür bekannt
sind, sehr reaktive Verbindungen zu sein.
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Es
wurde auch vorgeschlagen, die Anzahl an ungesättigten Bindungen, die in den
Polymeren vorhanden sind, dadurch erheblich zu verringern, daß eine Wärmebehandlung
durchgeführt
wird, um telomerisierte Öle
zu erhalten. Die genannte Behandlung wird derart durchgeführt, daß die Telomerisationsreaktion
vollständig
ist. Aus diesem Grund besitzen die Öle nach der Behandlung nicht
mehr als 4% mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Jedoch
ist diese Art von Verfahren nicht sehr flexibel, da es nicht ermöglicht,
mit ein und demselben Produkt eine Palette unterschiedlicher Produkte
zu erhalten, die zudem gegenüber
Temperatur und Hydrolyse stabil sind.
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Das
Dokument
GB 494 639 beschreibt
beispielsweise ein Verfahren zur Herstellung von Dispergiermitteln
durch Veresterung mit einer Fettsäure oder einem Ester polymerisierter
und oxidierter Fettsäure.
Die polymerisierte Fettsäure
kann durch eine Wärmebehandlung
erhalten werden. Die Dispergiermittel können für die Herstellung von Umkehremulsionen
verwendet werden. Es besteht ein Bedarf an Polymeren aus stabileren Carbonsäureestern,
die weitere Anwendungen finden können.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein Verfahren zur Stabilisierung von Polymeren vor, die aus ungesättigten
Verbindungen, Säuren
und/oder Estern, erhalten werden, die ermöglichen, ausgehend von dem
gleichen Produkt und unter Durchführung einfacher Schritte eine
sehr breite Palette von Polymeren zu erhalten, die gegenüber Temperatur
und Hydrolyse stabil sind.
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Diese
sowie weitere Ziele werden durch die vorliegende Erfindung erreicht,
deren erster Gegenstand folglich ein Verfahren zur Herstellung von
Polymeren ist, die gegenüber
Temperatur und Hydrolyse stabilisiert sind, bei dem die nachfolgenden
Schritte durchgeführt
werden:
- – es
wird eine Wärmebehandlung
unter einer sauerstofffreien Atmosphäre von einem Reagenz oder einem Reagenzgemisch
durchgeführt,
das zu einem Polymer führt,
das Carboxylfunktionen umfaßt,
wobei das Reagenz oder Reagenzgemisch eine oder mehrere Carbonsäureestergruppen
aufweist, wenigstens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung umfaßt, wenigstens
ein aliphatisches Radikal mit C6-C24 aufweist und eventuell mit wenigstens
einer Gruppe umfassend Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Phosphor,
einzeln oder in Kombination, funktionalisiert ist und ausgewählt ist
unter den pflanzlichen oder tierischen Ölen, Fetten sowie deren Derivaten;
wobei die Carbonsäureester
der folgenden Formel entsprechen: in welcher n zwischen 1 und
4 liegt, R1 einen Kohlenwasserstoffrest
darstellt, der gesättigt
ist oder wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Bindung, linear oder
verzweigt, mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweist,
R2 einen Kohlenwasserstoffrest, gesättigt oder
ungesättigt,
linear oder verzweigt mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen darstellt,
der gegebenenfalls eine oder mehrere Hydroxylgruppen umfaßt;
- – es
wird eine chemische Behandlung des resultierenden Polymers mit wenigstens
einem Agens durchgeführt,
das mit den Carbonsäurefunktionen
reagiert, die in dem Polymer vorliegen.
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Eine
weiterer Gegenstand der Erfindung sind die stabilisierten Polymere,
die durch das vorgenannte Verfahren erhalten werden können.
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Schließlich ist
der Gegenstand der Erfindung die Verwendung derartiger Polymere
als Schmiermittel oder als Zusätze
für Schmiermittel,
als Weichmacher oder aber als Verdickungsmittel.
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Es
wurde vollkommen überraschend
gefunden, daß es
nicht erforderlich war, den vorwiegenden Teil, ja gar all die in
den Polymeren vorhandenen Doppelbindungen reagieren zu lassen, um
Produkte zu erhalten, die unter harten Einsatzbedingungen, wie insbesondere
hohen Temperaturen, stabil sind.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Polymere
besteht darin, daß diese
verbesserte thermische Stabilität
ermöglicht,
sie nicht nur als Minderheitszusätze
sondern auch als Hauptbestandteile von Formulierungen zu verwenden.
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Weitere
Vorteile sowie Merkmale der Erfindung werden jedoch beim Lesen der
nachfolgenden Beschreibung und Beispiele deutlicher hervorgehen.
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Wie
zuvor angegeben wurde, beruht das erfindungsgemäße Verfahren darauf, ein Reagenz
reagieren zu lassen, das wenigstens eine Doppelbindung umfaßt, das
wenigstens ein aliphatisches Radikal mit C6-C24 aufweist, das mit wenigstens einer Gruppe
umfassend wenigstens ein Sauerstoff-, Stickstoff-, Schwefel-, Phosphoratom,
wobei die genannten Atome einzeln oder in Kombination vorliegen,
funktionalisiert ist.
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Insbesondere
umfaßt
das erfindungsgemäß behandelte
Reagenz, wenn es funktionalisiert ist, wenigstens eine Carbonsäure-, Carbonsäureester-,
Ether-, Hydroxyl-, Amid-, Amin-, Phosphat-, Sulfonat-, Sulfatgruppe.
Vorzugsweise werden Reagenzien verwendet, die durch wenigstens eine
Carbonsäure-,
Carbonsäureester-,
Ether-, Hydroxyl-, Amid-, Amingruppe funktionalisiert sind.
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In
dem Fall, in dem das Reagenz mehrere Doppelbindungen umfaßt, können diese
konjugiert sein oder auch nicht. Man würde den Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht verlassen, wenn beispielsweise ein Reaktiv mit nicht
konjugierten Doppelbindungen verwendet wird, das vor dem erfindungsgemäßen Verfahren einem
Schritt unterzogen würde,
dessen Ziel es ist, diese Doppelbindungen zu konjugieren.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung verwendet das Verfahren der Erfindung pflanzliche
oder tierische Öle
oder Fette oder deren Derivate. Diese Öle oder Fette können in
unverarbeiteter Form oder aber in raffinierter Form verwendet werden.
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Als Öle tierischer
Herkunft können
unter anderem Pottwalöl,
Delphinöl,
Walöl,
Seehundöl,
Sardinenöl, Heringöl, Haifischöl, Lebertran;
Rinderfußöl, Rinder-,
Schweine-, Pferde-, Hammelfette (Talge) genannt werden.
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Als
Beispiel für Öle pflanzlicher
Herkunft können
unter anderem Rapsöl,
Sonnenblumenöl,
Erdnußöl, Olivenöl, Nußöl, Maisöl, Sojaöl, Leinöl, Hanföl, Traubenkernöl, Kokosöl, Palmöl, Baumwollsamenöl, Babassuöl, Jojobaöl, Sesamöl, Rizinusöl erwähnt werden.
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Vorzugsweise
wird Rapsöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Leinöl,
Rizinusöl
verwendet.
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Unter
Fetten versteht man insbesondere die natürlichen Fette, die Glyzerinester
sind. Sie enthalten Triglyceridmischungen aus Fettsäuren, die
im allgemeinen mit gesättigten
Fettsäuren
gemischt sind.
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Was
die Derivate der Öle
und Fette anbelangt, so kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhafterweise
mit den Alkoholyse-, vorzugsweise Methanolyseprodukten eingesetzt
werden. Dies ist besonders für die Öle und vorzugsweise
für die
Rapsöle
geeignet.
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Somit
besteht das Verfahren nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung darin,
wenigstens ein Reagenz zu behandeln, das ausgewählt ist unter den Carbonsäureestern
mit C6-C22 oder
der Mischung dieser Reagenzien und das durch die Formel (I) symbolisch
dargestellt werden kann.
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Der
Rest R1 umfaßt wenigstens eine ethylenisch
ungesättigte
Bindung, die konjugiert sein kann oder auch nicht. Insbesondere
umfaßt
der Rest R1 1 bis 5 ungesättigte Bindungen
und vorzugsweise 1 bis 3 ungesättigte
Bindungen.
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Vorzugsweise
umfaßt
der Rest R2 1 bis 10 Kohlenstoffatome und
weiterhin vorzugsweise zwischen 1 und 6 Kohlenstoffatome. Wenn der
Rest R2 wenigstens eine ungesättigte Bindung,
vorzugsweise ethylenisch ungesättigte
Bindungen aufweist, so können
diese konjugiert sein oder auch nicht. Vorzugsweise ist der Rest R2 ein gesättigter
Kohlenwasserstoffrest, der eventuell eine oder mehrere Hydroxylgruppen
umfaßt.
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Was
den Carbonsäureteil
anbelangt, so können
vorzugsweise die ungesättigten
Fettsäuren,
die eine einzige Doppelbindung aufweisen, wie die Linderinsäure, die
Myristoleinsäure,
die Palmitoleinsäure,
die Oleinsäure,
die Petroselensäure,
die Doeglinsäure,
die Gadoleinsäure,
die Erucasäure;
die ungesättigten
Fettsäuren,
die zwei Doppelbindungen aufweisen, wie die Linolsäure; die
ungesättigten
Fettsäuren,
die 3 Doppelbindungen aufweisen, wie die Linolensäure; die
ungesättigten
Fettsäuren,
die mehr als 4 Doppelbindungen aufweisen, wie die Isansäure, die
Stearidoninsäure,
die Arachidoninsäure,
die Chypanodoninsäure;
die ungesättigten
Fettsäuren,
die Träger
einer Hydroxylgruppe sind, wie die Ricinolsäure und deren Mischungen genannt werden.
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Was
den Alkoholteil des Esters betrifft, mit anderen Worten gesagt,
wenn der Rest R2 kein Wasserstoff ist, können beispielsweise
Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, Octanol,
2-Ethylhexanol, Glyzerin, Glykol, Propylenglykol, Ethylenglykol,
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Neopentylglykol, Pentaerythritol,
Hydroxypivalat, Neopentylglykol, Dipentaerythritol, Trimethylolpropan,
Sorbitol, Mannitol, Xylitol, Mesoerythritol genannt werden.
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Es
sei angemerkt, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhafterweise mit einem Reagenz oder einem Gemisch aus mehreren
von ihnen durchgeführt
werden kann, ob diese zu der einen oder der anderen der soeben beschriebenen
Varianten gehören
oder nicht.
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Der
erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht folglich in einer Wärmebehandlung.
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Diese
Wärmebehandlung
wird insbesondere bei einer Temperatur durchgeführt, die unter der Degradationstemperatur
des hervorgehenden Polymers liegt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Temperatur, bei der die Wärmebehandlung durchgeführt wird,
zwischen 200 und 400°C.
Vorzugsweise liegt diese Temperatur zwischen 250 und 350°C.
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Des
weiteren wird die Wärmebehandlung
unter einer kontrollierten Atmosphäre, die frei von Sauerstoff ist,
durchgeführt.
So wird die Wärmebehandlung
vorteilhafterweise unter Stickstoff oder unter einem Edelgas, wie
Argon, Helium, Neon durchgeführt,
wobei diese Gase einzeln oder als Gemisch verwendet werden können.
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Im
allgemeinen wird die Wärmebehandlung
unter einen verminderten Druck durchgeführt, d.h. unter einem Druck
von kleiner oder gleich 100 hPa, vorzugsweise sogar unter einem
Druck von kleiner oder gleich 50 hPa. Selbstverständlich würde man
den Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht verlassen, wenn die Wärmebehandlung
unter einem Druck durchgeführt
wird, der größer als
der atmosphärische
Druck oder gleich dem atmosphärischen
Druck ist.
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Die
Wärmebehandlung
kann mit oder ohne Katalysator durchgeführt werden.
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Nach
dieser ersten Möglichkeit
können
homogene oder heterogene Katalysatoren verwendet werden. Unter den
geeigneten homogenen Katalysatoren können beispielsweise Anthraquinon,
Schwefelanhydrid, lösliche
Nickelsalze genannt werden. Unter den heterogenen Katalysatoren
können
in nicht einschränkender Weise
Zeolithe, Ionenaustauscherharze in saurer Form genannt werden. Es
sei angemerkt, daß wenn
ein Katalystor verwendet wird, dieser vorzugsweise aus der Kategorie
der heterogenen Katalysatoren gewählt wird.
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Jedoch
wird vorzugsweise die Wärmebehandlung
in vorteilhafter Weise in Abwesenheit jeglicher katalytischer Substanz
durchgeführt.
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Die
Dauer der Wärmebehandlung
gemäß der Erfindung
hängt einerseits
von den Temperaturbedingungen, von der Tatsache, ob ein Katalysator
vorliegt oder nicht, und andererseits von dem Viskositätsniveau ab,
das man für
das hervorgehende Polymer erhalten möchte. Es wird darauf hingewiesen,
daß der
Fachmann absolut in der Lage ist, die erforderliche Dauer der Wärmebehandlung
zu bestimmen, wohlwissend, daß die Viskositätsstufen
von der späteren
Anwendung des erfindungsgemäßen stabilisierten
Polymers abhängen.
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Beispielsweise
sind im Falle der Anwendung als Schmiermittel die Viskositätsstufen
durch eine Norm ISO VG (ISO 3448) definiert.
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Nach
dieser Norm erhält
man kinematische Viskositäten
von 5 bis 1500 mm2/s, gemessen bei 40°C.
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Sobald
die gewünschte
Viskosität
erreicht ist, wird die Wärmebehandlung
gestoppt. Dies besteht darin, die Temperatur des Reaktionsgemischs
unter die Schwelle zu senken, bei der die Polymerisation stattfindet.
Rein unterrichtend sei gesagt, daß die Temperaturabweichung
in der Größenordnung
von 10 bis 50°C liegt.
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Dieser
Schritt kann durch jedes, seitens des Fachmannes bekanntes Mittel
vollzogen werden. So kann das Reaktionsgemisch einem Inertgasstrom
unterworfen oder aber das Produkt unter Vakuum gesetzt werden.
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Am
Ende der Wärmebehandlung
erhält
man ein Polymer, das ein geeignetes Viskositätsniveau aufweist und das noch
ungesättigte
Bindungen enthalten kann.
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Das
aus diesem ersten Schritt hervorgehende Polymer umfaßt ebenso
Carboxylfunktionen. Die Anzahl dieser Funktionen, die proportional
zur Säurezahl
ist, wird mittels beispielsweise einer titrimetrischen Messung entsprechend
der Norm NF T 60.204 bestimmt.
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Das
auf diese Weise erhaltene Polymer wird anschließend einem Schritt zur chemischen
Behandlung unterzogen.
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Dieser
Schritt beruht darauf, das aus dem vorhergehenden Schritt hervorgegangene
Polymer mit wenigstens einem Agens in Kontakt zu bringen, das mit
den in dem Produkt vorliegenden Carbonsäurefunktionen derart reagiert,
daß die
Säurezahl
gesenkt wird.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
dieses Schrittes zur chemischen Behandlung ist das genannte Agens
ausgewählt
aus den Monoalkoholen oder den Polyalkoholen, wobei diese Verbindungen
einzeln oder in Kombination verwendet werden können.
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Dieses
Agens umfaßt
wenigstens einen gesättigten
oder ungesättigten,
linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest, mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen.
Vorzugsweise weist der Rest 1 bis 10 Kohlenstoffatome und weiterhin
vorzugsweise zwischen 1 und 6 Kohlenstoffatome auf. Vorzugsweise
ist das Agens unter den gesättigten
Verbindungen ausgewählt.
Man würde
den Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht verlassen, wenn beispielsweise
Verbindungen verwendet werden, die weitere Reste aufweisen, insoweit
als die genannten Reste nicht dazu beitragen, die Zahl des Säuregrads
des erhaltenen Polymers zu erhöhen,
wie zum Beispiel die Esterfunktionen. Außerdem kann das Agens in einer
Monomer-, Oligomer-, Polymerform oder einer Mischung aus mehreren
Formen vorliegen.
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Als
nicht einschränkende
Beispiele für
verwendbare Alkohole können
Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, Octanol,
2-Ethylhexanol, Glyzerid, Polyglyzerid, Glykol, Propylenglykol, Ethylenglykol,
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Neopentylglykol, Pentaerythritol,
Hydroxypivalat, Neopentylglykol, Dipentaerythritol, Trimethylolpropan,
Sorbitol, Mannitol, Xylitol, Mesoerythritol genannt werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird für
diese chemische Behandlung wenigstens ein Polyalkohol verwendet.
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Nach
diesem Weg wird der Säuregrad
dadurch neutralisiert, daß die
entsprechenden Ester synthetisiert werden.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
dieses Schrittes zur chemischen Behandlung ist das genannte Agens
ausgewählt
unter den Verbindungen, die wenigstens eine terminate oder zentrale
Epoxidgruppe aufweisen, wobei diese Verbindungen einzeln oder in
Kombination verwendet werden können.
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Insbesondere
kann das zweite Agens durch die folgende Formel dargestellt werden:
worin R ein lineares oder
verzweigtes aliphatisches Radikal mit C
1-C
21 darstellt.
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Vorzugsweise
wird ein Reagenz eingesetzt, dessen Rest R der folgenden Gruppe
(R')3C-
entspricht, in welcher R' ein
aliphatisches Radikal mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt.
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Ebenso
ist es möglich,
Verbindungen vom Typ der Glycidylester der Pelargon-, Heptanoin-,
Valerin-, Isostearin- oder aber Oleinsäuren zu verwenden.
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Als
Produkt, das für
die Durchführung
der Erfindung besonders geeignet ist, kann der Glycidylester genannt
werden, der unter der Bezeichnung Cardura E10® durch
die Gesellschaft Shell in den Handel gebracht wird.
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Nach
diesem Weg wird der Säuregrad
durch Synthetisierung der entsprechenden Ester neutralisiert.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
dieses Schrittes zur chemischen Behandlung wird das genannte Agens
unter den Hydroxiden von Alkali- oder Erdalkalimetallen, den Bicarbonaten
von Alkalimetallen, den quaternären
Ammoniumhydroxiden, den Oxyden, Hydroxyden oder aber den, vorzugsweise
löslichen,
Salzen von Metallen, ausgewählt
aus Zink, Aluminium, Blei, den Alkali- und Erdalkalimetallen, gewählt.
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Als
Beispiele für
Agenzien dieses Typs können
beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumbicarbonat,
Tetramethylammonniumhydroxid, Tetraethylammoniumhydroxid, Tetrapropylammoniumhydroxid,
Tetrabutylammoniumhydroxid, Kalziumchlorid, Zinkkarbonat genannt
werden.
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Im
Falle dieser dritten Variante wird die Säure dadurch neutralisiert,
daß Salze
von Säuren
gebildet werden.
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Nach
einer vierten Ausführungsform
dieses Schrittes zur chemischen Behandlung ist das Agens ausgewählt unter
Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid, Thionylchlorid. Diese
Variante beruht darauf, den Säuregrad
durch Erzeugung von Säurechloridfunktionen
zu neutralisieren.
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Nach
einer fünften
Möglichkeit
ist das Agens ausgewählt
unter Ammoniak, wäßriger Lösung von
Ammoniak, primären
oder sekundären
Aminen, gesättigt
oder nicht, linear oder verzweigt, mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
und eventuell mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen.
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Beispielsweise
Methylamin, Ethylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin.
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Es
sei angemerkt, daß der
zweite Behandlungsschritt gemäß der Erfindung
mit einem oder mehreren der vorgenannten Agenzien durchgeführt werden
kann, ob sie nun zur gleichen Kategorie gehören oder nicht.
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In
diesem Schritt ist die Menge an Gesamtagenz, das an der Reaktion
beteiligt ist, derart, daß die
Anzahl an Mol Agens (Agenzien) einer stöchiometrischen Menge oder einem Überschuß im Verhältnis zu
den freien Carboxylfunktionen, die in dem aus der Wärmebehandlung
hervorgegangenen Produkt vorliegen, entsprechen. Unter Gesamtagens
wird das Agens verstanden, wenn es allein verwendet wird, oder die
Mischung aus mehreren von ihnen, wenn sie in Kombination verwendet
werden.
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Insbesondere
kann eine Menge an Agens eingesetzt werden, die derart ist, daß der vorerwähnte Überschuß zwischen
5 und 150 Molprozent, vorzugsweise zwischen 70 und 130% liegt.
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In
den Fällen,
in denen die chemische Behandlung mit einer Kombination von Agenzien
durchgeführt wird
und in dem besonderen Fall, in dem bei dieser Kombination das zweite
Agens auftritt, sei angemerkt, daß die Mengen an erstem und
drittem bis fünften
Agens vorzugsweise derart berechnet sind, daß die Säurezahl des aus dem Wärmebehandlungsschritt
hervorgegangenen Produkts kleiner oder gleich 7, vorzugsweise kleiner
oder gleich 5 gemacht wird. Was die Menge an zweitem Agens anbelangt,
so ist diese üblicherweise
derart, daß sie
ermöglicht,
die genannte Säurezahl
auf einen Wert kleiner oder gleich 1,5, insbesondere kleiner oder gleich
1 und vorzugsweise kleiner oder gleich 0,5 zu senken.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
der Schritt zur chemischen Behandlung mit wenigstens einem ersten
Agens und wenigstens einem zweiten Agens wie sie zuvor definiert sind
durchgeführt.
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Eine
Variante dieser besonderen Form besteht darin, die chemische Behandlung
in Gegenwart der beiden Arten von Agenzien gleichzeitig durchzuführen.
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Nach
dieser ersten Form ist die verwendete Menge der beiden Agenzien
derart, daß die
Molzahl der genannten Agenzien der Molzahl von freien Carbonsäurefunktionen
in dem zu behandelnden Polymer entspricht oder im Überschuß gegenüber dieser
Zahl ist. Insbesondere kann eine Menge der Agenzien verwendet werden,
die derart ist, daß der
vorerwähnte Überschuß zwischen
5 und 150 Molprozent, vorzugsweise zwischen 70 und 130% liegt.
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Vorzugsweise
ist der Anteil des ersten Agens, d.h. an Agens mit wenigstens einem
freien Hydroxyl, gegenüber
dem zweiten höher
als der Epoxid-Anteil. Es sei angemerkt, daß die Menge an erstem Agens
im allgemeinen derart berechnet wird, daß die Säurezahl kleiner oder gleich
7, vorzugsweise kleiner oder gleich 5 gemacht wird und daß die Menge
an zweitem Agens insbesondere der Menge entspricht, die erforderlich
ist, um die genannte Säurezahl
auf einen Wert kleiner oder gleich 1,5, insbesondere kleiner oder
gleich 1 und vorzugsweise kleiner oder gleich 0,5 zu senken.
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Nach
einer zweiten Variante der besonderen Ausführungsform des Schrittes zur
chemischen Behandlung wird die Behandlung dadurch vollzogen, daß nacheinander
das erste und dann das zweite Agens verwendet werden. Diese Methode
wird bevorzugt.
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Das
zweite Agens wird ab dem Augenblick in das Reaktionsgemisch gegeben,
in dem die Säurezahl kleiner
oder gleich 7, vorzugsweise kleiner oder gleich 5 ist.
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Welches
Agens oder welche Agenzien auch immer im Rahmen dieses zweiten Schritts
der erfindungsgemäßen Behandlung
verwendet werden, letztere kann in Gegenwart oder in Abwesenheit
eines Lösungsmittels
durchgeführt
werden.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Variante der vorliegenden Erfindung
wird die chemische Behandlung in Gegenwart eines Lösungsmittels
durchgeführt,
das derart gewählt
ist, daß es
mit Wasser ein Azeotrop bildet.
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Die
herkömmlichen
Lösungsmittel
eignen sich für
die Durchführung
dieser Variante, so zum Beispiel Toluol, Xylol, Benzol, Mesitylen.
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Die
eingesetzte Lösungsmittelmenge
hängt von
der auszuscheidenden Wassermenge ab und kann problemlos durch den
Fachmann bestimmt werden. Sie liegt herkömmlicherweise unter 10 Gew.-%
des Reaktionsgemischs.
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Dieser
Schritt der chemischen Behandlung kann in Gegenwart oder Abwesenheit
eines Katalysators durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird eine solche Verbindung verwendet.
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Die
Katalysatoren sind unter den Verbindungen ausgewählt, die geeignet sind, Veresterungswirkungen
zu begünstigen,
ob sie nun in dem Reaktionsgemisch löslich sind oder nicht.
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Als
löslicher
Katalysator können
die sauren oder basischen Verbindungen genannt werden. So können Paratoluolsulfonsäure, Mineralsäuren wie
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
eingesetzt werden. Ebenso können basische
Verbindungen, wie zum Beispiel Soda, Pottasche, Alkoholate von Alkali-
oder Erdalkalimetallen, Metallsalze verwendet werden.
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Als
Verbindungen, die in dem Reaktionsgemisch unlöslich sind, können beispielsweise
Ionenaustauscherharze, Zeolithe genannt werden.
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Die
chemische Behandlung wird im allgemeinen bei einer Temperatur durchgeführt, die
zwischen 150 und 250°C
liegt. Vorzugsweise beträgt
die Temperatur zwischen 190 und 210°C. Es ist jedoch anzumerken, daß derartige
Werte lediglich zur Unterrichtung gegeben sind, da sie insbesondere
davon abhängen,
ob ein Katalysator vorhanden ist oder nicht, sowie von der Art des
in der Reaktion verwendeten Katalysators abhängen.
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In
dem Fall, in dem ein Lösungsmittel
verwendet wird, das mit Wasser ein Azeotrop bildet, liegt die Temperatur
der chemischen Behandlung nahe der Temperatur des Azeotrops.
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Die
Dauer dieses Schrittes der chemischen Behandlung kann auf eine für den Fachmann
einfache Weise bestimmt werden, da lediglich festgestellt werden
muß, daß das Lösungsmittel
nicht mehr destilliert, oder aber lediglich die Entwicklung der
Säurezahl
des erhaltenen Produktes kontrolliert werden muß.
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Üblicherweise
liegt die Dauer der chemischen Behandlung zwischen 30 Minuten und
15 Stunden.
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Wenn
ein Lösungsmittel
verwendet wird, ist es vorzuziehen, jegliche in dem Gemisch verbleibenden Lösungsmittelspur
zu entfernen. Dies geschieht durch jedwedes bekannte Mittel, wie
zum Beispiel durch Destillation.
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Wenn
die Reaktion abgeschlossen ist, kann ein Schritt zur Trocknung des
erhaltenen Polymers durchgeführt
werden. Dieser Schritt erfolgt in bekannter Weise, wie zum Beispiel
durch eine Destillation unter Vakuum oder aber durch den Einsatz
von trocknenden Verbindungen vom Typ Natrium-, Magnesium-, Kalziumsulfate,
Natrium-, Kaliumkarbonate, oder aber von Kalziumchlorid.
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Im
allgemeinen wird derart verfahren, daß ein Wassergehalt in dem Polymer
erhalten wird, der nahe oder unter 500 ppm liegt. Selbstverständlich kann
dies in Abhängigkeit
von den späteren
Anwendungen des Polymers angepaßt
werden.
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Vor
diesem Trocknungsschritt kann, falls erforderlich, eine Desodorierung
des erhaltenen Polymers durchgeführt
werden.
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Die
Desodorierung kann vor allem dadurch vollzogen werden, daß in dem
Reaktionsgemisch mit Wasserdampf abgetrieben wird.
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Dieser
Vorgang wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 100 und
250°C durchgeführt.
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Die
Dauer der Desodorierung liegt üblicherweise
zwischen 10 und 180 Minuten.
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Das
erhaltene Polymer wird anschließend
gefiltert.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Polymere, die
dadurch erhalten werden können,
daß das
soeben beschriebene Verfahren durchgeführt wird.
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Diese
Polymere weisen vorteilhafterweise eine kontrollierte und variierbare
Viskosität
auf. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
nämlich,
aus ein und demselben Reagenz mehrere Produkte herzustellen, die
unterschiedlich Viskositätsstufen
sowie sehr geringe Säurezahlwerte
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
weisen insbesondere eine Säurezahl
kleiner oder gleich 1,5 auf. Vorzugsweise ist diese Säurezahl
kleiner oder gleich 1, und in noch vorteilhafterer Weise ist sie
kleiner oder gleich 0,5. Dieses Merkmal bewirkt, daß die Polymere,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten werden können,
besonders stabil sind, insbesondere gegenüber Hydrolysereaktionen und
thermischer Degradation. Des weiteren sind die Schwierigkeiten,
die mit der Korrosivität
der Polymere verbunden sind, beträchtlich geringer.
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Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäßen Polymere
temperaturstabil, u.a. aufgrund ihrer geringeren Anzahl ungesättigter
Bindungen.
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Außerdem sind
die Risiken der Inkompatibilität
mit anderen Ölen
in kennzeichnender Weise verringert, was sie für Verwendungen als Additive
in Zusammensetzungen, die Öle
oder Fette umfassen, sehr angepaßt macht.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
können
Anwendungen auf unterschiedlichen Gebieten als Verdickungsmittel,
als Weichmacher für
Polymere, als Schmiermittel finden.
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Aufgrund
ihrer hohen Kompatibilität
mit pflanzlichen Ölen
und deren Derivaten (Ester), können
die erfindungsgemäßen Polymere
als Verdickungsmittel, als Additive, welche die Viskosität oder die
Schmierfähigkeit
von Lösungen,
Emulsionen oder aber von Dispersionen verbessern, verwendet werden.
Diese Eigenschaften können
beispielsweise auf den Gebieten der Ernäherung, der Agrochemie, der
Tinten oder Druckfarben, der Kosmetik, der Pharmazie von Interesse
sein.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
können
Bestandteile von Formulierungen von Kunststoffen oder Elastomeren,
als interne oder externe Weichmacher sein. Sie können beispielsweise in Formulierungen
eingesetzt werden, die zur Herstellung von geformten oder extrudierten
Gegenständen,
wie zum Beispiel zur Herstellung von Flaschen, Zargen, Mobiliar
bestimmt sind, eingesetzt werden. Ebenso können sie für die Herstellung von streckbaren
dünnen
Folien verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Polymere können auch
eine Anwendung bei der Herstellung von Gegenständen auf Elastomerbasis, wie
Rohren, Kanalisationen, Luftreifen finden.
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Aufgrund
ihrer Schmierfähigkeiten
können
sie als Additive oder als Schmiermittel verwendet werden. Als mögliche Anwendungen
derartiger Verbindungen können
Ausformfluide, Schmälzfluide,
Hydraulikfluide, Öle
für Getriebe
(Untersetzungsgetriebe), die Metallverarbeitung etc. genannt werden.
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Ebenso
kann in Betracht gezogen werden, die verbleibenden Doppelbindungen
nach bekannten Methoden der Phosphatierung, Sulfonierung, Sulfatierung,
Epoxidation, Hydrierung, Hydroxylierung, Halogenzugabe, Hydroformylierung
zu funktionalisieren, so daß Polymere
erhalten werden, die für
Anwendungen als Verschleißschutzadditive,
als Hochdruckadditive, als Korrosionsschutzadditive etc. geeignet
sind.
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Es
werden nun konkrete, aber nicht einschränkende Beispiele der Erfindung
vorgestellt.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines Polymers mit einer Viskosität 46 mm2/s bei 40°C und
einer Säurezahl
von unter 1,5.
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In
einem sauberen und trockenen Ballon werden 5 kg raffiniertes Rapsöl gegeben.
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Das
Reaktionsmedium wird unter Stickstoff gebracht und bewegt.
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Die
Temperatur wird auf 150°C
gebracht.
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Der
Druck wird auf einen Restwert von etwa 20 hPa verringert.
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Das
Reaktionsmedium wird dann auf eine Temperatur von 280–285°C erhitzt.
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Die
Reaktion wird solange geführt,
bis die gewünschte
Viskosität
erreicht ist (Norm ISO VG 46:41,4–50,6 mm2/s).
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Wenn
die gewünschte
Viskosität
erreicht ist, wird das Medium auf eine Temperatur von 200°C, unter Vakuum
abgekühlt.
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Anschließend wird
eine chemische Behandlung mit Glyzerin durchgeführt.
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Hierfür wird die
Säurezahl
nach der titrimetrischen Methode entsprechend der Norm NF T 60–204 bestimmt.
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Die
zugegebene Glyzerinmenge ist derart, daß man schließlich eine
Säurezahl
kleiner 1,5 erhält,
indem ein Überschuß von 100
Molprozent im Verhältnis
zur Molzahl Carbonsäure
in dem erhaltenen Polymer zugegeben wurde.
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Dieser
Schritt wird mit einem Katalysator vom Typ Zinnsalz und einem Azeotropie-Lösungsmittel vom Typ Xylol durchgeführt.
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Die
Temperatur wird dann auf 230°C
gebracht, um ein gutes Azeotrop zu erhalten.
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Die
Reaktion wird solange aufrechterhalten, bis die gewünschte Säurezahl
erreicht ist.
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Das
Azeotropie-Lösungsmittel
wird dann destilliert. Anschließend
wird das Reaktionsmedium auf eine Temperatur von 150°C für den Schritt
der Desodorierung abgekühlt.
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Das
Reaktionsmedium wird nun auf einer Temperatur von 150°C unter Vakuum,
für eine
Dauer von 1 Stunde 30 Minuten, mit einem Wasserdampfstrom zum Austreiben
der flüchtigen
Teile, gehalten.
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Die
Trocknung wird anschließend
für 30
Minuten bei einer Temperatur von 150°C unter Vakuum vollzogen, um
schließlich
einen Wassergehalt von unter 500 ppm zu erhalten.
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Das
Produkt wird nun gefiltert.
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Die
Eigenschaften des Endprodukts sind folgende:
Viskosität bei 40°C (ASTM D
445) | 41,4–50,6 mm2/s |
Viskosität bei 100°C (ASTM D
445) | 9–9,5 mm2/s |
Viskositätszahl (ASTM
D 2270) | 189 |
Viskosität bei –20°C (ASTM D
445) | ca.
2842 mm2/s |
Flammpunkt
PMCC (ASTM D 93) | ca.
250°C |
Stockpunkt
(ASTM D 97) | ca. –21°C |
Trübungspunkt
(ASTM D 2500) | ca. –9°C |
Säurezahl
(NF T 60–204) | < 1,5 mg KOH/g |
Iodzahl
(ASTM D 1959) | 100–110 gl2/100g |
Verseifungszahl
(ASTM D 1962) | 190–210 mg
KOH/g |
Dichte
bei 20°C
(NF T 60–101) | 0,908–0,932 |
Farbe
GARDNER (ASTM D 1544) | < 5 |
Wassergehalt
(NF T 60–225) | < 0,05% |
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese eines Polymers mit einer Viskosität 460 mm2/s bei 40°C, aus
raffiniertem Sonnenblumenöl.
Die Säurezahl
dieses Polymers liegt ebenfalls unter 1,5.
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Die
gleiche Vorgehensweise wie bei Beispiel 1 wird auf ein Sonnenblumenöl angewandt
und ermöglicht,
ein Produkt zu erhalten, dessen Viskosität der Norm ISO VG 460: 414–506 mm2/s bei 40°C
entspricht.
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Die
Eigenschaften des Endproduktes sind folgende:
Viskosität bei 40°C (ASTM D
445) | 414–506 mm2/s |
Viskosität bei 100°C (ASTM D
445) | 50–60 mm2/s |
Viskositätszahl (ASTM
D 2270) | 180 |
Flammpunkt
PMCC (ASTM D 93) | ca.
250°C |
Stockpunkt
(ASTM D 97) | ca. –2°C |
Trübungspunkt
(ASTM D 2500) | ca. –1°C |
Säurezahl
(NF T 60–204) | < 1,5 mg KOH/g |
Iodzahl
(ASTM D 1959) | 80–90 gl2/100g |
Verseifungszahl
(ASTM D 1962) | 190–210 mg
KOH/g |
Dichte
bei 20°C
(NF T 60–101) | 0,930–0,940 |
Farbe
GARDNER (ASTM D 1544) | < 8 |
Wassergehalt
(NF T 60–225) | < 0,05% |
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Es
wurde die Hydrolysestabilität
des obigen Polymers getestet.
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Die
Messungen entsprechend der Norm ASTM D 2619 wurden an dem zu 5%
in einem Mineralöl
150 NS verdünnten
Polymer vollzogen.
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Die
Ergebnisse sind folgende:
Korrosion
Kupfer (mg/cm2) | 0,03 |
ASTM-Einstufung | 2a |
Δ Säuregrad
(Öl)(mg
KOH/g) | < 0,05 |
Säuregrad
(Wasser)(mg KOH/g) | 0,09 |
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Diese
Ergebnisse bestätigen
die ausgezeichnete Hydrolyse-Stabilität der Polymere.