-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
essbare Mikrokapseln, die für
getrocknete Pulver und Nahrungsmittel, die diese enthalten, geeignet
sind.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Essbare Mikrokapseln, die eine hydrophobe
Kernsubstanz enthalten, wie fettlösliche Vitamine (z. B. Vitamin
A, Vitamin D und dergleichen), Geschmacksöle sowie Fette und Öle oder
Fettsäuren
(z. B. Eicosapentaensäure
(im Folgenden als "EPA" bezeichnet), Docosahexaensäure (im
Folgenden als "DHA" bezeichnet) und ähnliche)
und dergleichen, werden hinsichtlich ihrer Stabilität beim Konservieren
vorwiegend in Form von getrockneten Pulvern benötigt.
-
Die bekannten Mikrokapseln mit einer
geringen Teilchengröße von weniger
als 100 μm
werden durch Sprühtrocknen
mit einer Sprüh-Trocken-Vorrichtung
erhalten. Dieses Verfahren wurde im Allgemeinen zum Granulieren
einer flüssigen
Zusammensetzung zu Feinteilchen verwendet. Werden Mikrokapseln.
gemäß diesem
Verfahren hergestellt, wird eine Dispergierlösung hergestellt, worin eine
hydrophobe Kernsubstanz, wie ein Geschmacksöl, eine Fettsäure oder
dergleichen, in einer wässerigen
Lösung
einer Beschichtungssubstanz, wie Gummi arabicum, Dextrin oder dergleichen,
emulgiert und die erhaltene Dispergierlösung in einem Hochtemperaturluftstrom
sprühgetrocknet,
wobei Pulverteilchen der Mikrokapseln erhalten werden. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dispergierlösung durch Sprühtrocknen
in einem Hochtemperaturluftstrom zu feinen Tröpfchen mit einer großen Gesamtoberfläche verteilt wird,
wodurch ein vergrößerter Trocknungseffekt
sicher gestellt wird. Dementsprechend ist das Verfahren eher zur
Herstellung von Pulverteilchen mit einer Teilchengröße von weniger
als 100 μm,
vorzugsweise im Größenbereich
von mehreren Zehn μm
geeignet.
-
Zur Herstellung von großen Teilchen
mit einer Teilchengröße nicht
unter 1.000 μm
wurde andererseits ein sogenanntes Düsenverfahren unter Verwendung
einer Doppelausflussöffnung
(mit einer Struktur, die eine innere Ausflussöffnung innerhalb einer äußeren Ausflussöffnung mit
relativ großem
Durchmesser vorsieht) praktisch verwendet, bei dem eine verflüssigte Substanz,
welche die Kapselwand bildet, unter Druck der äußeren Ausflussöffnung zugeführt und
dann daraus extrudiert wird, wobei der Durchmesser des Extrudats
dem der Ausflussöffnung
entspricht, ein Tropfen der Kernsubstanz, welche aus einer Düse am Auslaß der inneren Ausflussöffnung tropft,
umhüllt
wird, die so umhüllten
Tropfen zum Abkühlen
und Härten
(Verfestigen) der Kapselwand in ein Ölbad getropft werden und die
so hergestellten Mikrokapseln in dem Ölbad gesammelt und weiter getrocknet
werden.
-
Neben den oben beschriebenen zwei
Verfahren, die praktisch verwendet wurden, erregte die Koazervation
als eine Technik, bei der essbare Mikrokapseln mit einer Teilchengröße von etwa
100 bis 400 μm,
die geeignetste Größe für die Zugabe
zu Nahrungsmitteln, erhalten werden, Aufmerksamkeit. Die Koazervation wird
in zwei Verfahren unterteilt, d. h. komplexe Koazervation und einfache
Koazervation. Die einfache Koazervation umfasst Aussalzen. Die komplexe
Koazervation besteht aus einer Koazervation (Phasentrennung), die
durch die elektrolytische Wirkung zwischen Polykationen und Polyanionen
induziert wird, wobei eine Trennung einer polymerreichen Phase aus
der Gleichgewichtslösung
mit anschließender
Fällung
und Adsorption um die Oberfläche
der Tropfen einer hydrophoben Kernsubstanz verursacht wird, wobei
eine Kapselwand gebildet wird. Beispiele essbarer Kombinationen
von Polykationen und Polyanionen umfassen Gelatine-Gummi arabicum,
Gelatine-CMC-Na,
und Gelatine-Carrageenan.
-
Im Folgenden wird ein Überblick über die
Einkapselung durch komplexe Koazervation gegeben.
-
Alle folgenden Verfahren wurden unter
kontinuierlichem Rühren
durchgeführt.
- 1) Eine hydrophobe Kernsubstanz wird in einer
positiv geladenen wasserlöslichen
Polymerlösung
mit den Eigenschaften eines schützenden
Kolloids emulgiert oder dispergiert.
- 2) Hierzu wurde eine entgegengesetzt geladene hydrophile Kolloidlösung gegeben.
- 3) Die Kolloidkonzentration, der pH-Wert, die Temperatur des
Systems und dergleichen wurden so kontrolliert, dass Koazervation
eingeleitet wurde (Phasentrennung), wodurch sich eine kolloidreiche
Phase aus dem wasserlöslichen
Polymer auf der Oberfläche
der hydrophoben Kernsubstanz absetzt, wobei eine Mikrokapselwand
gebildet wird.
- 4) Durch Vernetzen wird die Kapselwand der resultierenden Mikrokapseln
unlöslich
gemacht und stabilisiert.
-
In der Stufe, bei der die Kapselwand
unlöslich
gemacht wird, werden Aldehyde, wie Formaldehyd, Glutaraldehyd und
dergleichen, als Vernetzungsmittel zum Härten verwendet (erfindungsgemäß oft als "Mittel zur Vernetzung
und zum Erreichen der Unlöslichkeit" bezeichnet), allerdings
sind sie nicht für Nahrungsmittel geeignet.
Als Vernetzungsmittel zum Härten,
welche für
Nahrungsmittel anwendbar sind, sind Tanninsäure, Gallussäure und
dergleichen bekannt, allerdings ist deren Vernetzungseffekt nicht
ausreichend. Außerdem
geben einige Vernetzungsmittel zum Härten, welche für Nahrungsmittel
verwendbar sind, ihren Geruch oder Geschmack an die Kapselwand,
welche z. B. aus Gelatine gemacht ist, ab.
-
Unter diesen Umständen ist die Vernetzungsbehandlung
zum Härten
oder Verfestigen (erfindungsgemäß oft als "Vernetzungsbehandlung
zum Erreichen der Unlöslichkeit" bezeichnet) unter
Verwendung von dem Enzym Transglutaminase deutlich besser als die
oben beschriebene herkömmliche
Vernetzungsbehandlung zum Härten
oder Verfestigen, wie in JP-A-1-27471 offenbart (der hier verwendete
Ausdruck "JP-A" bedeutet eine "ungeprüfte veröffentlichte
Japanische Patentanmeldung").
Die Anwendung von Transglutaminase als Vernetzungsmittel zum Härten oder
Verfestigen einer Kapselwand aus essbaren Mikrokapseln, welche durch Koazervation
erhalten wurden, wurde bereits berichtet (siehe JP-A-5-292899).
-
Sprühtrocknen unter Verwendung
einer Sprüh-Trocken-Vorrichtung ist eine
sehr alte Technik, welche breite praktische Verwendung fand. Es
wurde seit dem frühen
20. Jahrhundert beim Pulverisieren von Magermilch verwendet (Nihon
Funtai Kogyo Gijyutu Kyokai (Herausgeber), Granulating Handbook).
-
Mit Erweiterung der Anwendung wurden
die Sprüh-Trocken-Vorrichtungen schneller
und automatisierter und die Technik fand eine breite Verwendung
als Mittel zum feinen Granulieren einer flüssigen Substanz.
-
Sprühtrocknen weist die folgenden
Eigenschaften auf: (1) Pulverteilchen können direkt aus einer flüssigen Substanz
erhalten werden; (2) eine flüssige
Substanz wird durch einen Flüssigkeitsstrahl
aus einer Druckdüse
oder durch die Zentrifugalkraft einer Platte, die mit Hochgeschwindigkeit
rotiert, in feine Tröpfchen mit
einer großen
Oberfläche
verteilt, wodurch die Trocknungseffizienz erhöht wird und (3) Sprühtrocknen
ist zur kontinuierlichen Herstellung von Masse geeignet. Daher ist
Sprühtrocknen
eine sehr angemessene Technik zum feinen Granulieren einer flüssigen Substanz.
-
Jedoch enthalten Trockenpulverprodukte,
die durch Sprühtrocknen
erhalten werden, viele hohle Teilchen. Wie aus den Merkmalen des
Verfahrens hervorgeht, ist es schwierig, getrocknete Pulverteilchen
aus Mikrokapseln zu erhalten, worin einzelne Teilchen einer Kernsubstanz
vollständig
von einer durchgängigen
Wand umschlossen werden, sogar wenn eine Suspension, worin die Kernsubstanz
in der Lösung
des Materials zum Umhüllen
emulgiert ist, trocken granuliert wird. Soll außerdem die Kapselwand, welche
durch Sprühtrocknen erhalten
wird, schützende
Eigenschaften aufweisen, sollte das Wandmaterial in einem Anteil
von 70 bis 80%, bezogen auf die Mikrokapseln, verwendet werden,
was bedeutet, dass die Menge der, Kernsubstanz sehr gering ist.
-
Bei dem Düsenverfahren, welches eine
Doppelausflussöffnung
verwendet (mit einer Struktur, die eine innere Ausflussöffnung innerhalb
einer äußeren Ausflussöffnung mit
relativ großem
Durchmesser vorsieht), wird eine Mikrokapsel in solch einer Weise
erhalten, dass eine Substanz, welche eine flüssige Wand bildet, wie Gelatine
und dergleichen, aus der äußeren Ausflussöffnung extrudiert
wird, einen Tropfen der flüssigen
Kernsubstanz, welche aus der Düse
der inneren Ausflussöffnung abtropft,
umhüllt
und die umhüllten
Teilchen zum Abkühlen
und Verfestigen der Substanz, welche die Wand bildet, in ein Ölbad getropft
werden. Die durch dieses Verfahren mit einem anschließenden Verfahren
zum Trocknen erhaltenen Mikrokapseln sind insofern zufriedenstellender
als die durch Sprühtrocknen
erhaltenen, da die Kernsubstanz vollständig mit einer durchgängigen Wand überzogen.
ist.
-
Da jedoch das Düsenverfahren ein mechanisches
Verfahren zum Zuführen,
Extrudieren und Abtropfen einer flüssigen Kernsubstanz und einer
flüssigen
Kapselwandsubstanz sowie ein extrem kleinen Durchmesser der Ausflussöffnung mit
einem hohen Pumpendruck benötigt,
ist es sehr schwierig, Feinteilchen mit einer Teilchengröße nicht
größer als
1.000 μm
und einer dünnen
Kapselwand zu erhalten. Die Herstellung von Masse durch das Düsenverfahren
kann nur durch Erhöhung
der Anzahl der Doppelausflussöffnungen
und der Geschwindigkeit solcher mechanischen Arbeitsvorgänge, wie
Zuführen,
Extrudieren und Abtropfen, mit einer Feinkontrolle der etwaigen
Größe des Tropfens,
welcher aus der Ausflussöffnung
kommt, erreicht werden. Dies benötigt
eine teure Ausrüstung
zum Erhöhen
des Pumpendrucks und automatisierte Stufen, um die Menge der zuzuführenden
Kernsubstanz und der Kapselwandsubstanz zu optimieren, zum Extrudieren
und Abtropfen und zum anschließenden
Kühlen,
Trocknen, Wiedergewinnen und Entfetten sowie Integrieren einer Feinkontrolle
in die automatisierten Stufen.
-
Die komplexe Koazervation, bei der
pulvrige Teilchen aus essbaren Mikrokapseln mit einer Teilchengröße von 100
bis 400 um, deren Größe kein
Unbehagen im Mund hervorrufen, erhalten werden, wurde bereits in
JP-A-5-292899 beschrieben. Gemäß dem offenbarten
Verfahren wird die Endstufe des Trocknens einer Mikrokapselaufschlämmung, welche
durch komplexe Koazervation hergestellt wurde, durch Sprühtrocknen
mit einer Sprüh-Trocken-Vorrichtung,
wobei gleichzeitig Wasser entfernt und getrocknet wird, in dem Fall,
in dem essbare Mikrokapseln mit einer kleinen Teilchengröße unter
100 μm erhalten
werden, durchgeführt.
-
Ebenso wird zur Herstellung von essbaren
Mikrokapseln mit einer mittleren Teilchengröße über 100 μm nach Entfernen des Wassers
aus der Mikrokapselaufschlämmung
durch. Filtration, wobei ein Filterkuchen erhalten wird, und Zerstäuben des
Filterkuchens mit Feinteilchen aus Stärkepulver, um die primären Mikrokapselteilchen
vom Verklumpen während
des Trocknens abzuhalten, die Stufe des Trocknens mit Hilfe eines Fließbettverfahrens
oder durch Einblasen von warmer oder heißer Luft durchgeführt wird.
-
Da die Kapselwand der Mikrokapseln,
welche durch komplexe Koazervation hergestellt werden, mit Wasser
angereichert ist (weist einen hohen Wasseranteil auf), ist die Effizienz
der Entwässerung
vor der Trockenbehandlung gering. Außerdem ist die Oberfläche der
Kapselwand so klebrig, dass eine große Menge an Antihaftmittel
benötigt
wird, aber Mikrokapseln, welche eine Tendenz zum Verklumpen aufweisen,
in einem primären
Teilchenzustand kaum erreicht werden, und das resultierende Produkt
weist einen reduzierten Gehalt an Kernsubstanz auf.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Eine erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung essbarer Mikrokapseln, welche (1) eine Kapselwand
mit einem geringen Quellgrad (geringer Wassergehalt) aufweisen,
(2) für
getrock nete Pulver geeignet sind, da sie. eine vernachlässigbare
niedrige Klebrigkeit und (3) eine verringerte Kapselwanddicke aufweisen, um
einen hohen Gehalt an Kernsubstanz sicherzustellen.
-
Eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, welche die essbaren
Mikrokapseln enthalten.
-
Diese und weitere erfindungsgemäße Aufgaben
werden durch eine essbare Mikrokapsel, die einen Kern und eine Kapselwand
umfasst, gelöst,
wobei der Kern eine essbare hydrophobe Substanz ist und die Kapselwand
durch Aussalzen einer Kombination einen Proteins und eines essbaren
Salzes gebildet wird und Transglutaminase als Vernetzungsmittel
zum Härten
(Verfestigen) der Kapselwand eingesetzt wird.
-
Weiterhin wurden diese und weitere
erfindungsgemäße Aufgaben
durch ein Nahrungsmittel gelöst, welches
die oben beschriebene essbare Mikrokapsel umfasst.
-
Weiterhin wurden diese und weitere
erfindungsgemäße Aufgaben
durch ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen essbaren
Mikrokapsel gelöst.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Wie oben beschrieben, ist Aussalzen
eine der einfachen Koazervationstechniken. Es ist durch die Verwendung
eines Salzes, wie Natriumphosphat oder dergleichen, anstelle des
Polyanions, z. B. Gummi arabicum, CMC-Natrium oder dergleichen,
gekennzeichnet, wie in der komplexen Koazervation verwendet.
-
Da die Kapselwand der erfindungsgemäß durch
Aussalzen gebildeten essbaren Mikrokapseln einen geringen Wassergehalt
und einen geringen Quellgrad und daher geringe Klebrigkeit aufweisen,
können
die Mikrokapseln einfach getrocknet werden, wobei ein Pulver aus
primären
Teilchen mit einer guten Ausbeute erhalten wird.
-
Durch Verwendung eines neutralen
oder schwach alkalischen Salzes weist das System nach der Bildung
der Kapselwand etwa einen neutralen pH-Wert auf, was für die Transglutaminase
als Vernetzungsmittel zum Härten
(Verfestigen) der Kapselwand vorteilhaft ist. Als Ergebnis wird
ein ausreichender Vernetzungseffekt erreicht, wobei eine starke
Kapselwand mit verbessertem Schutz für die Kernsubstanz bereitgestellt
wird. Die erfindungsgemäßen essbaren
Mikrokapseln sind. sowohl durch eine verringerte Kapselwandstärke als auch
durch Erhöhung
des höchstmöglichen
Gehalts an Kernsubstanz gekennzeichnet.
-
In den erfindungsgemäßen essbaren
Mikrokapseln wird eine essbare hydrophobe Substanz als Kernsubstanz
verwendet, die Kapselwand durch Aussalzen aus einer Kombination
aus Protein mit einem essbaren Salz gebildet und Transglutaminase
als Vernetzungsmittel zum Härten
der Kapselwand verwendet. Beispiele des Proteins zur erfindungsgemäßen Verwendung
umfassen eine Vielzahl an essbaren Proteinen, wie Gelatine, Casein,
Sojabohnenprotein, Maisprotein und Collagen. Darunter ist Gelatine
aufgrund der einfachen Verwendung und der höchsten Fähigkeit zur Einkapselung am
besten geeignet.
-
Beispiele des essbaren Salzes zur
erfindungsgemäßen Verwendung
umfassen Natriumchlorid, Natriumacetat, Natriumnitrat, Natriumcarbonat,
Natriumsulfit, Natriumlactat, Natriumcitrat, Natriumsulfat, verschiedene
Natriumphosphate (z. B. Natrium metaphosphat, Natriummonohydrogenphosphat,
Natriumdihydrogenphosphat und dergleichen), Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat,
Kaliumcarbonat, Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Eisensulfat und
Zinksulfat sowie Gemische aus zweien oder mehreren davon. Hinsichtlich
der einfachen Verwendung und der Fähigkeit zur Einkapselung sind
Natriumacetat, Natriumsulfit, Natriumsulfat, Natriummetaphosphat,
Natriummonohydrogenphosphat, Natriumdihydrogenphosphat, Ammoniumchlorid
und Ammoniumsulfat sowie Gemische aus zweien oder mehreren davon,
bevorzugt.
-
Die Transglutaminase ist ein Enzym,
das den Acyltransfer zwischen der γ-Carboxyamidgruppe des Glutamins
in Peptidketten katalysiert. Die Transglutaminase bildet eine intramolekular
oder intermolekular vernetzte Struktur ε-(γ-Glu)-Lys, wobei ein Lysinrest
des Proteins als Acylrezeptor dient.
-
Die Transglutaminase umfasst eine
Calcium-unabhängige
und eine Calcium-abhängige
Transglutaminase, wobei beide erfindungsgemäß verwendet werden können. Die
erstere umfasst solche aus einem Mikroorganismus (siehe JP-A-64-27471)
und die letztere umfasst solche aus Guineaschweineleber (siehe JP-B-1-50382, der hier
verwendete Ausdruck "JP-B" bedeutet eine "geprüfte Japanische
Patentveröffentlichung"), solche aus Fisch
(siehe Nobuo Seki, Nihon Suisan Gakkaishi, Vol. 56, S. 125–132 (1990)),
Faktor XIII im Blut und dergleichen. Außerdem ist eine Transglutaminase,
welche durch genetische Rekombination erhalten wird, ebenso verwendbar
(siehe JP-A-1-300889,
JP-A-5-199883 und dergleichen). Obwohl die Transglutaminase zur
erfindungsgemäßen Verwendung
hinsichtlich ihres. Ursprungs und des Herstellungsverfahrens nicht
beschränkt
ist, wird die Calcium-unabhängige,
welche zum Entfalten ihrer Aktivität kein Calcium benötigt, bevorzugt.
-
Die essbare hydrophobe Substanz als
Kernsubstanz ist nicht speziell beschränkt und umfasst pflanzliche Öle, wie
Maisöl,
Sojaöl,
Rübsamenöl, Erdnußöl, Palmöl und dergleichen,
tierische Öle,
wie. Fischöl, Schweinefett,
Rindertalg und dergleichen, Fettsäuren, wie α-Linolensäure, EPA, DHA und dergleichen,
aromatische Öle
und fettlösliche
Vitamine und dergleichen. Es können
ebenso essbare Wachse verwendet werden. Diese Kernsubstanzen werden
in geeigneter Weise ausgewählt
und können
entweder alleine oder in Kombination aus zweien oder mehreren davon
gemäß ihrer
Verwendung verwendet werden. Falls erwünscht, kann die Kernsubstanz
Kräuter,
Gewürze,
Emulgiermittel, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
-
Die Geschmacksöle umfassen Fleischgeschmack,
Fisch- und Muschelgeschmack, wie der Geschmack von getrocknetem
Bonito und dergleichen, Fruchtgeschmack und Gemüsegeschmack. Die fettlöslichen
Vitamine umfassen Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin F, Vitamin
K und ähnliche
Vitamine. Diese Geschmacksstoffe und Vitamine können entweder alleine oder
in Kombination verwendet werden.
-
Die Menge der. verwendeten essbaren
hydrophoben Substanz ist nicht speziell beschränkt und liegt gewöhnlich zwischen
1 und 10 g pro g eines Proteins, welches die Kapselwand bildet,
wie Gelatine und dergleichen.
-
Die oben beschriebenen hydrophoben
Kernsubstanzen können
in Kombination mit wasserlöslichen Substanzen,
wie Proteinen, Aminosäuren,
Nucleinsäuren,
Enzymen und dergleichen, verwendet werden.
-
Das Aussalzverfahren zur Herstellung
der Mikrokapseln, welches eine der einfachen Koazervationstechniken
ist, kann wie folgt durchgeführt
werden.
-
Das Verhältnis der essbaren hydrophoben
Substanz, des Proteins; des Wassers und dergleichen, welche ausgesalzt
werden sollen, ist nicht beschränkt,
solange es im Bereich liegt, der herkömmlich beim Aussalzen verwendet
wird. Eine allgemeine Vorgehensweise beim Aussalzverfahren wird
zur Erläuterung
unten beschrieben, ist aber nicht darauf beschränkt.
-
Eine 1 bis 20 Gew.-%ige wässerige
Lösung
eines Proteins (z. B. Gelatine) wird hergestellt und dazu werden
1 bis 200 ml oder 1 bis 200 g, bezogen auf die vorangegangene wässerige
Lösung,
einer essbaren hydrophoben Substanz gegeben und dispergiert, um
Tropfen mit einer Teilchengröße von etwa
.100 bis 400 μm
zu bilden und eine O/W-Emulsion herzustellen. Zu der O/W-Emulsion
werden 10 bis 200 g, bezogen auf 100 g der Emulsion, destilliertes
Wasser mit 30 bis 70°C
gegeben, während
die Temperatur der Emulsion auf 30 bis 70°C gehalten wurde.
-
Eine 0,5 bis 30 Gew.-%ige wässerige
Lösung
eines essbaren Salzes wird in einer Gesamtmenge von 10 bis 200 g,
bezogen auf 100 g der Emulsion, zu der Emulsion getropft, um einen Überzugsfilm
(Kapselwand), welcher die essbare hydrophobe Substanz umschließt, zu bilden.
Das System wird langsam auf 10 bis 40°C abgekühlt, um die Kapselwand zu verdicken.
Dann wird dem System eine Transglutaminase, ein Vernetzungsmittel
zum Härten
(Verfestigen) der Kapselwand, zugegeben. Während hinsichtlich der Reaktionsbedingungen keine
Beschränkung
besteht, wird die Enzymreaktion gewöhnlicherweise bei 10 bis 60°C für 10 Minuten
bis 48 Stunden durchgeführt.
Die Transglutaminase wird in einer Menge von 0,1 bis 100 Einheiten
pro Gramm dem in dem System vorhandenen Protein (z. B. Gelatine)
zugegeben.
-
In dem Verfahren zum Härten (Verfestigen)
der. Kapselwand durch eine Transglutaminase kann Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose und dergleichen dem System zugegeben. werden,
um Agglomeration oder Verbacken der Kapselteilchen zu verhindern.
Ebenso können
in dem Verfahren zum Einkapseln durch den Aussalzschritt andere
Substanzen als die essbare hydrophobe Substanz, das Protein und
ein essbares Salz zugegeben werden.
-
Die resultierenden essbaren Mikrokapseln
werden dann entweder so wie sie sind oder mit einem Antiverbackungsgmittel
(Trockungsadditiv), wie feines Cellulosepulver, Stärkepulver
und dergleichen, getrocknet. Das Trocknen kann mit Hilfe jedes allgemeinen
Trocknungswegs, wie Trocknen mit warmer Luft, Trocknen mit heißer Luft,
Gefriertrocknen, Vakuumtrocknen, Fließbetttrocknen und dergleichen,
durchgeführt
werden.
-
Die erfindungsgemäßen essbaren Mikrokapseln können einer
Vielzahl von Nahrungsmitteln, wie Suppe, Kaugummi, abgepackte Nahrungsmittel
und dergleichen, zugegeben werden. Das heißt, dass das erfindungsgemäße Nahrungsmittel
die essbaren Mikrokapseln, welche gegebenenfalls einen verträglichen
Träger oder
Verdünner
enthalten, umfassen. Nahrungsmittel, welche die erfindungsgemäßen essbaren
Mikrokapseln enthalten, weisen einen ausgezeichneten Geschmack und
Geruch auf.
-
Die vorliegende Erfindung wird nun
durch die Beispiele genauer beschrieben, soll aber nicht darauf beschränkt sein.
Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle Prozente auf das
Gewicht.
-
BEISPIEL 1
-
Zu 40 g einer 10%-igen wässerigen
Lösung
aus Gelatine (hergestellt durch Nippi Co., Ltd.) wurden 60 ml (entspricht
etwa 54 g) Geschmacksstoff (Orangengeschmack, hergestellt durch
Takasago International Corporation) gegeben und zur Herstellung
einer O/W-Emulsion mit einer dispergierten Teilchengröße von 200 μm dispergiert.
Die Emulsion wurde bei 50°C
gehalten und hierzu wurden bei 50°C
40 g destilliertes Wasser gegeben. 30 g einer 20%-igen wässerigen
Lösung
aus Natriumcarbonat wurden zu der Emulsion gegeben und 10 g davon
weiterhin langsam zugetropft, wobei sich ein Gelatinefilm bildete,
der die Geschmacksöltropfen durch
Aussalzen umschloss.
-
Das System wurde schrittweise auf
30°C abgekühlt, um
den Gelatinefilm zu verdicken und hierzu wurden 2 g einer Transglutaminasepräparation
(ACTIVA® TG-S,
hergestellt durch Ajinomoto Co., Inc.; enthält 200 Einheiten Transglutaminase,
d. h. 40 Einheiten Transglutaminase pro Gramm Gelatine) gegeben,
während
das System auf 30°C
gehalten wurde. Anschließend
wurde bei dieser Temperatur für
2 Stunden und dann bei 40°C über Nacht
gerührt.
Das Rühren
wurde gestoppt, die Mikrokapseln gesammelt und durch Filtration
unter reduziertem Druck unter Verwendung eines qualitativen Filterpapiers
Nr. 1 (hergestellt durch Toyo Roshi Co., Ltd.) entwässert.
-
20 g kristallines, feines Gellulosepulver,
welches ein Antiverbackungsmittel ist (Avicel, hergestellt durch
Asahi Chemical Industry Co., Ltd.), wurden leicht mit dem Filterkuchen
vermischt und das Gemisch über einen
Boden verteilt und bei 40°C
luftgetrocknet. Das resultierende Pulver wurde durch ein 140 Mesh-Sieb
gesiebt, wobei das Antiverbackungsmittel fast vollständig entfernt
wurde, wobei 66 g der Einzelkernkapseln als leichtgelbes Pulver
erhalten wurden. Der Geschmacksölgehalt
des Mikrokapselpulvers betrug etwa 70%, was 96% des zugegebenen
Geschmacksöls
entsprach.
-
BEISPIEL 2
-
In 60 g einer 10%-igen wässerigen
Gelatinelösung
(hergestellt durch Nippi Co., Ltd.) wurden 40 g DHA-Öl (hergestellt
durch Nihon Kagaku Siryo Co., Ltd.) dispergiert, wobei eine O/W-Emulsion mit einer
dispergierten Teilchengröße von 400 μm hergestellt
wurde. Die Emulsion wurde bei 50°C.
gehalten und 70 g destilliertes Wasser zugegeben. Es wurden 60 g
einer wässerigen
Natriummetaphosphatlösung
zu der Emulsion getropft und anschließend schrittweise auf 30°C abgekühlt, wobei
sich durch Aussalzen eine dicke Gelatinewand um die Öltropfen
bildete.
-
Das System wurde bei 30°C gehalten
und hierzu 4 g einer Transglutaminasepräparation (ACTIVA® TG-B,
hergestellt durch Ajinomoto Co., Inc.; enthaltend 240 Einheiten
Transglutaminase, d. h. 40 Einheiten Transglutaminase pro Gramm
Gelatine) gegeben. Anschließend
wurde bei dieser Temperatur 24 Stunden gerührt. Die so gebildeten Mikrokapseln
wurden auf einem 100 Mesh-Sieb gesammelt, mit. Wasser gewaschen und
durch Filtration unter reduziertem Druck unter Verwendung des oben
beschriebenen qualitativen Filterpapiers Nr. 1 entwässert. 30
g Stärkepulver
wurden leicht mit dem Filterkuchen vermischt, das Gemisch über einen
Boden verteilt und bei Raumtemperatur luftgetrocknet. Das erhaltene
Pulver wurde zum fast vollständigen Entfernen überflüssigen Stärkepulvers
durch ein 120 Mesh-Sieb gesiebt, wobei 69 g Einzelkernkapseln als weißes Pulver
erhalten wurden.
-
BEISPIEL 3
-
Erfindungsgemäße Mikrokapseln (Probe 1) und
Vergleichsmikrokapseln, welche durch herkömmliche komplexe Koazervation
hergestellt wurden (Probe 2), wurden hinsichtlich (1) des Volu mens
des Koazervats, d. h. der Gelatinetropfen, und (2) des Feststoffgehalts
der wässerigen
Gleichgewichtslösung,
welche die nicht koazervierte Gelatine-gestärkte Lösung nach Koazervation enthält. Herstellung
der Probe 2 (zum Vergleich):
10%
wässerige
Gelatinelösung | 60
g |
Destilliertes
Wasser | 230
g |
10%
wässerige
Gummi arabicum-Lösung | 60
g |
-
Eine Mikrokapselsuspension wurde
aus den obigen Komponenten hergestellt, wobei die Rührgeschwindigkeit,
der pH-Wert und die Kühlrate
kontrolliert wurden, um koazervate Tropfen mit einer Teilchengröße von etwa
100 μm zu
erhalten. 4 g einer Transglutaminasepräparation ACTIVA
® TG-B
wurden dem System zugegeben. und bei 30°C für 24 Stunden gerührt. Herstellung
der Probe 1:
10%
wässerige
Gelatinelösung | 60
g |
Destilliertes
Wasser | 70
g |
1%
wässerige
Natriumphosphatlösung | 60
g |
-
Eine Mikrokapselsuspension wurde
aus den obigen Komponenten in derselben Weise wie für Probe 2
hergestellt. Dem System wurden 155 g destilliertes Wasser zugegeben,
um denselben Wassergehalt wie für Probe
2 zu erhalten, und für
eine zusätzliche
Dauer von 3 Stunden gerührt.
-
Messverfahren:
-
Jede Probe wurde in einen 500 ml
Meßzylinder
gegeben und für
24 Stunden zum Absetzen des Koazervats, d. h. gelatinereiche Tropfen,
stehengelassen. Das Volumen der abgesetzten Gelati neteilchen und
die Feststoffgehalte der wässerigen
Gleichgewichtslösung,
welche die nicht-koazervatierten Gelatineverstärkte Phase enthält, wurden
nach der Koazervation gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt.
-
-
Nach der Messung konnte das Koazervat
der Probe 1 mit einer Teilchengröße von 100 μm einfach durch
Rühren
mit einem Rührer
erneut dispergiert werden, wobei das Koazervat der. Probe 2 schwer
durch Rühren
aufgerührt
werden konnte.
-
Ausgehend von der Tatsache, dass
Probe 1 und 2 vorwiegend" denselben
Feststoffgehalt in der Gleichgewichtslösung aufwiesen, ist daraus
ersichtlich, dass die zugegebene Gelatine eine Standardphasentrennung
aufzeigte und sich als Gel absetzte. Da die erhaltenen Gelatineteilchen
der zwei Proben auf dieselbe Größe eingestellt
wurden, sollten die Gelatineteilchen dasselbe Volumen aufweisen,
falls. die Gelatinekonzentrationen gleich waren. Tatsächlich war
das Volumen der Gelatineteilchen von Probe 1 merklich kleiner als
die von Probe 2, was bedeutet, dass die Gelatineteilchen der Probe
1 eine höhere
Konzentration aufwiesen.
-
Die einfache erneute Dispergierbarkeit
der niedergeschlagenen Gelatineteilchen der Probe 1 bewies, dass
die Oberfläche
der Gelatineteilchen der Probe 1 weniger klebrig war.
-
Somit wurde bewiesen, dass die erfindungsgemäßen essbaren
Mikrokapseln bezüglich
der Trocknung von Pulvern gegenüber
den Mikrokapseln, welche durch komplexe Koazervation gebildet werden
deutlich vorteilhafter sind.
-
BEISPIEL 4
-
Essbare Mikrokapseln wurden in derselben
Weise wie in Beispiel 2 hergestellt, mit der Ausnahme, dass 40 g
DHA-Öl
durch 40 g Sesamöl
ersetzt wurden.
-
Die Sesamöl-Mikrokapseln wurden zusammen
mit "Tofu", welcher mit Minze
und Kräutern
gekocht war (ein chinesisches Nahrungsmittel), in einen erhitzbaren
Beutel gegeben und erhitzt. Nach 3. Monaten Konservierung wurde
der Beutel geöffnet
und es wurde festgestellt, dass das Nahrungsmittel den Geschmack
von Sesam behalten hatte.
-
Wie oben beschrieben wurde, wiesen
die erfindungsgemäßen essbaren
Mikrokapseln einen geringen Wassergehalt und einen geringen Quellgrad
der Kapselwand auf und klebten daher nur leicht aneinander. Die Mikrokapseln
können
zu einem Einzelkern-Mikrokapselpulver in guter Ausbeute getrocknet
werden und daher zur Herstellung von getrocknetem Pulver aus essbaren
Mikrokapseln verwendet werden. Die Dicke der Kapselwand ist kann
freier gewählt
werden, was eventuell eine freiere Entscheidung über die Menge der freigesetzten
Kernsubstanz ermöglicht.
-
Während
die Erfindung unter Bezug auf spezifische Beispiele genauer beschrieben
wurde, wird einem Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen gemacht werden können, ohne vom Inhalt und Bereich
der Erfindung abzuweichen.
-
Diese Anmeldung basiert auf den Anmeldungsnummern
Hei 8-850 und 8-332315, welche in Japan eingereicht wurden, deren
Gehalt durch Bezugnahme hier eingefügt ist.