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Die Erfindung bezieht sich auf Lithiumionen
leitende Glaskeramiken, die als vollkommen feste elektrische Zellen,
Gassensoren und elektrochemische Vorrichtungen verschiedenartiger
Typen geeignet sind, und auf elektrische Zellen und Gassensoren
unter Verwendung solcher Glaskeramiken.
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Die jüngsten Entwicklungen in der
Elektronik haben elektronische Hochleistungsvorrichtungen hervorgebracht,
die eine kompakte Konstruktion und ein geringes Gewicht aufweisen,
und als Energiequelle solcher elektronischen Vorrichtungen ist die
Entwicklung einer elektrischen Zelle mit einer hoher Energiedichte
und einer langen Lebensdauer stark erwünscht.
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Lithium hat das höchste Oxidations-Reduktionspotential
Li/Li+ aller Alkalimetallelemente und die
geringste Masse pro 1 mol, und daher kann eine Lithiumzelle eine
höhere
Energiedichte bereitstellen als andere Typen von Zellen. Wenn ein
Lithiumionen leitender fester Elektrolyt verwendet wird, kann dieser
Elektrolyt darüber
hinaus in sehr dünner
Form hergestellt werden, und daher kann eine Zelle eines Dünnfilms
gebildet werden und eine Zunahme der Energiedichte pro Volumeneinheit
realisiert werden.
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In einer Lithiumionenzelle, die bisher
realisiert wird, wird als Elektrolyt eine organische Elektrolyt-Lösung verwendet,
und dies erschwert es, eine Zelle einer kompakten Konstruktion wie
einer Dünnfilm-Konstruktion
zu erreichen. Diese Lithiumionenzelle hat dahingehend zusätzliche
Nachteile, dass die Wahrscheinlichkeit eines Auslaufens von Elektrolyt-Lösung und
die Wahrscheinlichkeit eines spontanen Brandes besteht. Wenn diese
Lithiumionenzelle durch eine Zelle ersetzt wird, in der ein anorganischer
fester Elektrolyt verwendet wird, wird eine vollkommen feste Zelle
hoher Zuverlässigkeit
verwirklicht.
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Darüber hinaus ist Kohlendioxidgas,
das durch Verbrennung eines fossilen Brennstoffs gebildet wird, die
Hauptquelle des Treibhauseffekts, der seit kurzem ein ernsthaftes
Problem geworden ist, und es ist notwendig geworden, die Konzentration
des Kohlendioxidgas unablässig
zu beobachten. Daher ist die Errichtung eines Systems zum Nachweis
von Kohlendioxidgas eine Sache von zunehmender Bedeutung geworden,
um in der zukünftigen
menschlichen Gesellschaft ein sorgenfreies Leben aufrechtzubehalten.
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Kohlendioxidgas-Nachweissysteme,
die derzeit verwendet werden, sind im allgemeinen von einem Typ,
bei dem die Absorption von Infrarotstrahlen verwendet wird. Diese
Systeme sind jedoch groß und
kostspielig und sind darüber
hinaus für
Verunreinigungen sehr anfällig.
Aus diesen Gründen
wurden seit kurzem aktive Untersuchungen durchgeführt, um
einen kompakten Kohlendioxidgas-Gassensor unter Verwendung eines
festen Elektrolyten zu entwickeln. Insbesondere wurden viele Berichte über Untersuchungen
erstellt, bei denen ein fester Lithiumionen-Elektrolyt verwendet wird.
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Zur Verwirklichung eines solchen
Gassensors unter Verwendung eines festen Elektrolyts ist die Entwicklung
eines festen Elektrolyts, der stark leitfähig, chemisch beständig und
ausreichend wärmebeständig ist, unerlässlich.
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Von den bekannten Elektrolyten haben
Li3N-Einkristall (Applied Physics letter,
30 (1977) S. 621–22), LiI-Li2S-P2S5 (Solid
State Ionics, 5 (1981) S. 663), LiI-Li2S-SiS4 (J. Solid State Chem. 69 (1987) S. 252)-
und LiI-Li2S-B2S3 (Mat. Res. Bull., 18 (1983), 189)-Gläser eine
hohe Leitfähigkeit
von 10–3 S/cm
oder darüber.
Diese Materialien haben jedoch die Nachteile, dass die Herstellung
und Handhabung dieser Materialien schwierig ist, und diese Materialien
nicht ausreichend wärmebeständig sind.
Diese Materialien haben insbesondere den fatalen Nachteil, dass
die Zersetzungsspannung dieser Materialien so niedrig ist, dass
wenn sie als Elektrolyt einer festen Zelle verwendet werden, keine
ausreichend hohe Endspannung erreicht werden kann.
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Ein fester Lithiumoxid-Elektrolyt
hat nicht die oben beschriebenen Nachteile und weist eine Zersetzungsspannung
auf, die höher
als 3 V ist, und daher besteht die Möglichkeit, dass er als vollkommen
feste Lithiumzelle verwendet werden kann, wenn er eine hohe Leitfähigkeit
bei Raumtemperatur aufweist. Es ist in der Technik bekannt, dass
die Leitfähigkeit
in einem Oxidglas erhöht
werden kann, indem man die Lithiumionen-Konzentration erhöht. Es besteht
jedoch eine Begrenzung in Bezug auf die Zunahme der Lithiumionen-Konzentration,
selbst wenn eine schnelle Abschreckung bei der Glasherstellung verwendet
wird, und die Leitfähigkeit
dieses Glases bei Raumtemperatur ist höchstens geringer als 10–6 S/cm.
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Die Japanische Offenlegungsschrift
Nr. Hei-8-239218 offenbart einen Gassensor, bei dem ein Dünnfilm eines
Lithiumionen leitenden Glases verwendet wird. Die Leitfähigkeit
dieses Dünnfilms
eines Lithiumionen leitenden Glases liegt zwischen 1,7 × 10–7 und
6,1 × 10–7.
Dies ist kein ausreichend hoher Wert, und ein fester Elektrolyt
mit einer höheren
Leitfähigkeit
ist erwünscht.
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Es gibt viele Berichte über Oxidkeramiken
mit hoher Leitfähigkeit.
Z. B. weist Li4GeO4-Li3VO4 eine Leitfähigkeit
von 4 × 10–5 S/cm
bei Raumtemperatur auf (Mat. Res. Bull. 15 (1980) S. 1661), Li1+xMxT2_x(PO4)3 (M =
Al, Ga, Cr usw.) weist eine Leitfähigkeit von 7 × 10–4 S/cm
bei Raumtemperatur auf (J. Electrochem. Soc., 137 (1990) S. 1023)
auf und Li1xAlxGe2–x (PO4)3 weist eine Leitfähigkeit
von 3 × 10–4 S/cm
bei Raumtemperatur auf (Proceedings of 8th International Meeting
on Lithium Batteries, 6.–21.
Juni 1996, Nagoya, Japan, S. 316–317). Oxidkeramiken sind bezüglich der
Leitfähigkeit
Oxidgläsern überlegen,
sie haben aber dahingehende Nachteile, dass zu ihrer Herstellung
ein kompliziertes und mühsames
Verfahren notwendig ist, und sie sich schwierig formen lassen, insbesondere
zu einem Dünnfilm.
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Kurzum, die festen Lithiumionen-Elektrolyte
des Standes der Technik haben dahingehende Probleme, dass sie entweder
eine niedrige Leitfähigkeit
haben, schwer zu handhaben sind oder es schwierig ist, sie in Form
einer kompakten Konstruktion wie eines Dünnfilms herzustellen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung,
Glaskeramiken bereitzustellen, bei denen diese Probleme gelöst sind
und die eine hohen Lithiumionen-Leitfähigkeit bei Raumtemperatur
aufweisen.
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Eine andere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Lithiumzelle und einen Gassensor mit hoher Leistungsfähigkeit
bereitzustellen, indem man solche Glaskeramiken verwendet.
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Wie oben beschrieben wurde, weisen
Keramiken eine Leitfähigkeit
von 10–4 S/cm
oder mehr bei Raumtemperatur auf. Diese Keramiken haben jedoch Poren
und eine große
Korngrenze, die nicht vollkommen eliminiert werden können, und
die Existenz dieser Poren und der Korngrenze ergibt eine Abnahme
der Leitfähigkeit.
Wenn daher Glaskeramiken, einschließlich des obigen Kristalls,
bereitgestellt werden, liegen keine Poren vor und die Korngrenze
ist verbessert, und als Ergebnis wird die Bereitstellung eines festen
Elektrolyts mit höherer
Leitfähigkeit
erwartet. Daneben können
Glaskeramiken, die ein Glasmerkmal aufweisen, unter Verwendung dieses
Glasmerkmals leicht zu verschiedenen Formen, einschließlich eines
Dünnfilms,
geformt werden. Aus diesen Gründen
nimmt man an, dass Glaskeramiken gegenüber Keramiken, die durch Sintern
hergestellt werden, praktische Vorteile aufweisen.
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Lithiumionen leitende Glaskeramiken,
die die oben beschriebene Aufgabe der Erfindung lösen, umfassen
in Mol-%
P2O5 | 32–40% |
SiO2 | 7–14% |
TiO2 | 38–45% |
Li2O | 10–18% |
und enthalten Li
1+xTi
2Si
xP
3_
xO
12 (wobei x > 0) als Hauptkristallphase.
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Daher werden in einem Aspekt der
Erfindung Lithiumionen leitende Glaskeramiken bereitgestellt, die in
Mol-%
P2O5 | 32–40% |
SiO2 | 7–14% |
TiO2 | 38–45% |
Li2O | 10–18% |
umfassen und Li
1+xTi
2Si
xP
3_
xO
12 (wobei x > 0) als Hauptkristallphase
enthalten.
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Gemäß der Erfindung werden Lithiumionen
leitende Glaskeramiken bereitgestellt, die eine sehr hohe Lithiumionen-Leitfähigkeit
in der Größenordnung
von 10–4 S/cm
oder darüber
bei Raumtemperatur aufweisen. Zusätzlich dazu, dass sie eine
hohe Leitfähigkeit
aufweisen, haben die Glaskeramiken, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, eine derartige ausgezeichnete Formbarkeit, dass sie leicht
zu verschiedenen Formen, einschließlich eines Dünnfilms,
geformt werden können,
und sie sind thermisch und chemisch stabil, so dass sie zur Verwendung
als Elektrolyte von vollkommen festen Zellen, Sensoren und anderen
elektrochemischen Vorrichtungen geeignet sind.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird ein fester Elektrolyt für
eine elektrische Zelle bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass
die oben beschriebene Lithiumionen leitende Glaskeramik als fester
Elektrolyt verwendet wird.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird eine feste elektrische Zelle bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet,
dass die oben beschriebene Lithiumionen leitende Glaskeramik als
fester Elektrolyt verwendet wird.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird ein fester Elektrolyt für
einen Gassensor bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass die
oben beschriebene Lithiumionen leitende Glaskeramik als dieser Elektrolyt verwendet
wird.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung
wird ein Gassensor bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass
die oben beschriebene Lithiumionen leitende Glaskeramik als fester
Elektrolyt verwendet wird.
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In der folgenden Beschreibung werden
die Zusammensetzungen der Glaskeramiken, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, auf der Basis von Zusammensetzungen von Oxiden wie in ihren
Basisgläsern ausgedrückt. Die
Gründe
zur Auswahl der oben beschriebenen Gehaltsbereiche der entsprechenden
Bestandteile der entsprechenden Systeme und der Verfahren zur Herstellung
dieser Glaskeramiken der entsprechenden Systeme werden nun beschrieben.
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Der SiO2-Bestandteil
verbessert die Wärmebeständigkeit
des Basisglases und trägt
zur festen Lösung des
Si+4-Ions in der Kristallphase und auch
zur Verbesserung der Lithiumionen-Leitfähigkeit bei. Wenn die Menge
dieses Bestandteils jedoch 15 % übersteigt,
nimmt die Leitfähigkeit
ab und nicht zu, und daher sollte die Menge dieses Bestandteils
15% nicht übersteigen.
Ein bevorzugter Gehaltsbereich dieses Bestandteils ist 13% oder
weniger, und ein mehr bevorzugter Gehaltsbereich ist 10% oder weniger.
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Die Glaskeramiken der Li1+xTi2SixP3_xO12 (wobei x > 0)-Kristallphase.
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In Bulletin of the Chemical Society
of Japan (1978) S. 2559 wird berichtet, dass die Zusammensetzung,
welche die LiTi2P3O12-Kristallphase ausmacht, sich nicht verglasen
lässt.
Es wird berichtet, dass das Vierkomponentensystem Li2O-TiO2-SiO2-P2O5 verglast werden kann, aber sein Bereich
wird nicht detailliert angegeben. Ebensowenig wird über Glaskeramiken
berichtet, die aus diesen Zusammensetzungen hergestellt werden,
um eine hohe Lithiumionen-Leitfähigkeit
bereitzustellen.
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Als Ergebnis der Untersuchungen der
Glasbildungsfähigkeit
von Li2O-TiO2-SiO2-P2O5 wurde
gefunden, dass eine Verglasung innerhalb des speziellen Zusammensetzungsbereichs
P2O5 = 32 – 40%, SiO2 = 7 – 14%,
TiO2 = 38 – 45% und Li2O
= 10 – 18%
(in Mol-%) möglich
ist, und dass Glaskeramiken, die als Ergebnis der Wärmebehandlung
des Basisglases in diesem Zusammensetzungsbereich die Li1+xTi2SixP3_xO12 (x > 0)-Kristallphase ausfällen, überraschenderweise
eine Lithiumionen-Leitfähigkeit
aufweisen, die beträchtlich höher ist
als diejenige von Glaskeramiken, die bisher berichtet wurden. Weiterhin
weist eine elektrische Zelle, in der diese Glaskeramiken verwendet
werden, eine Entladungsstromdichte auf, die höher ist als diejenige von Zellen
des Stand der Technik. Gleicherweise hat ein Gassensor, bei dem
diese Glaskeramiken verwendet werden, eine bessere Empfindlichkeit
als Gassensoren des Standes der Technik.
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Es gibt einen Verglasungsbereich,
der von dem oben beschriebenen Zusammensetzungsbereich verschieden
ist, aber Glaskeramiken der Zusammensetzungen in diesem Bereich,
die nach der Wärmebehandlung
hergestellt wurden, weisen keine hohe Leitfähigkeit auf. In dem Fall, dass
z. B. der Li2O-Bestandteil 30 Mol-% übersteigt,
kann leicht ein Glas hergestellt werden, aber nach der Wärmebehandlung
ist zusätzlich
zu der Li1+xTi2SixP3_xO12 (x > 0)-Kristallphase
eine große
Menge einer nicht leitenden Kristallphase ausgefallen, und als Ergebnis
fällt die
Leitfähigkeit
auf einen Wert von weniger als 10–7 S/cm
ab. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Versuche wurde der Zusammensetzungsbereich
der Glaskeramiken der Erfindung bestimmt, wie oben beschrieben wurde.
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Ein bevorzugter Zusammensetzungsbereich
ist ein solcher, bestehend aus P2O5 = 35 – 40%,
SiO2 = 8 – 13%, TiO2 =
40 – 45%
und Li2O = 10 – 15% (in Mol-%). Ein mehr
bevorzugter Zusammensetzungsbereich ist ein solcher, bestehend aus
P2O5 = 35 – 38%, SiO2 = 8 – 12%,
TiO2 = 40 – 45% und Li2O
= 10 – 14%
(in Mol-%).
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Ti kann teilweise durch ein oder
mehrere vierwertige Metalle, wie Zr, Hf, Ge und Sn, oder durch ein oder
mehrere dreiwertige Metalle, wie B, In, Sc, Fe und Cr, oder durch
ein oder mehrere zweiwertige Metalle, wie Mg und Zn, ersetzt werden.
Die Menge des ersetzten Bestandteils sollte jedoch 5 Mol-% nicht übersteigen. Wenn
die Menge des ersetzten Bestandteils 5 Mol-% übersteigt, wird es schwierig,
das Basisglas herzustellen, oder die Leitfähigkeit fällt stark ab.
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Zur Verbesserung der Schmelzeigenschaft
des Glases kann weiterhin ein anderer Bestandteil, wie As2O3, Sb2O3, Ta2O3,
CdO oder PbO, zugegeben werden. Die Menge eines solchen Bestandteils
sollte jedoch 3 Mol-% nicht übersteigen.
Wenn die Zugabe des Bestandteils 3 Mol-% übersteigt, nimmt die Leitfähigkeit
mit der Zugabemenge ab.
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Ein Verfahren zur Herstellung der
Lithiumionen leitenden Glaskeramiken dieser Kristallphase wird nun beschrieben.
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Die Ausgangsmaterialien werden in
einem vorher bestimmten Verhältnis
gewogen und gleichmäßig vermischt,
und die vermischten Materialien werden danach in einen Platintiegel
gegeben und erwärmt
und in einem elektrischen Ofen geschmolzen. Zuerst werden Gaskomponenten,
die aus den Ausgangsmaterialien stammen, bei 700°C verdampft,
und dann wird die Temperatur auf 1450°C bis 1500°C
erhöht,
und die Materialien werden etwa 1 bis 2 Stunden lang bei dieser
Temperatur geschmolzen. Dann wird die Schmelze auf eine Edelstahlplatte
gegossen, um Tafelglas zu bilden. Mit dem sich ergebenden Glas wird
während
einer Zeitspanne von etwa 15 Stunden eine Wärmebehandlung in einem Temperaturbereich
von 900°C bis 1100°C unter Verwendung des Einstufen-Wärmebehandlungsvertahrens
durchgeführt,
und dadurch werden Lithiumionen leitende Glaskeramiken, die Li1+xTi2SixP3_xO12 als
Hauptkristallphase enthalten und eine hohe Lithiumionen-Leitfähigkeit
aufweisen, bereitgestellt.
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In den beigefügten Zeichnungen: ist die 2 eine Querschnittsansicht
eines Beispiels einer Lithiumzelle unter Verwendung des festen Lithiumionen
leitenden Elektrolyts des Beispiels 6; ist die 4 eine Querschnittsansicht, die ein Beispiel
eines Gassensors unter Verwendung des festen Lithiumionen leitenden
Elektrolyts des Beispiels 7 zeigt; ist die 1 ein Diagramm, das ein Röntgenbeugungsspektrum
des Beispiels 1 zeigt; ist die 3 ein
Diagramm, das eine wirksame Entladungscharakteristik der Zelle unter
Verwendung der Glaskeramik des Beispiels 2 zeigt, und ist die 5 ein Diagramm, das die
Charakteristik der elektromotorischen Kraft gegen den Carbonatgas-Partialdruck
bei Raumtemperatur des Sensors unter Verwendung der Glaskeramik
des Beispiels 2 zeigt.
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Beispiele
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Beispiele der Glaskeramiken, die
gemäß der Erfindung
hergestellt werden, werden nun beschrieben. Es sollte darauf hingewiesen
werden, dass diese Beispiele nur der Erläuterung dienen, und der Umfang
der Erfindung keineswegs auf diese Beispiele beschränkt ist.
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Beispiele der Glaskeramiken
der Li1+xTi2SixP3
–xO12-Kristallphase
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Beispiel 1
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Als Ausgangsmaterialien wurden NH4H2PO4,
SiO2, TiO2, Al(OH)3 und Li2CO3 verwendet. Diese Ausgangsmaterialien wurden
gewogen, so dass sie eine Zusammensetzung von 37,1 MOl-% P2O5, 9,5 MOl-% SiO2, 40,6 Mol-% TiO2 und
12,8 Mol-% Li2O ausmachen. Die Materialien
wurden gleichmäßig vermischt
und dann in einen Platintiegel gegeben in einem elektrischen Ofen
und erwärmt
und geschmolzen. Zuerst wurden CO2, NH3 und H2O, die aus
dem Ausgangsmaterial stammen, bei 700°C verdampft. Dann
wurde die Temperatur auf 1450°C erhöht, und die Materialien wurden
geschmolzen, indem man 1,5 Stunden lang bei dieser Temperatur erhitzte.
Danach wurde die Schmelze auf eine vorher erwärmte Edelstahlplatte gegossen,
um ein gleichmäßiges Tafelglas
zu bilden. Das Glas wurde 2 Stunden lang bei 550°C getempert,
um thermische Spannungen aus dem Glas zu entfernen.
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Mit dem so hergestellten Glas wurde
eine 15stündige
Wärmebehandlung
bei 1000°C durchgeführt, und
als Ergebnis wurde die erwünschte
Glaskeramik hergestellt. Die Kristallphase, die in den Proben ausfiel, wurde
durch die Pulver-Röntgenbeugungsmethode
bestimmt. Als Ergebnis wurde gefunden, dass die ausgefallene Kristallphase
Li1+xTi2SixP3_xO12 war. Ein Röntgenbeugungsspektrum dieser
Glaskeramik wird in 1 gezeigt.
Diese Glaskeramik wies eine hohe Leitfähigkeit von 2,0 × 10–4 S/cm
bei Raumtemperatur auf.
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Beispiele 2 bis 5
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Glaskeramiken der Beispiele 2 bis
5 wurden unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie desjenigen,
das zur Herstellung der Glaskeramik des Beispiels 1 verwendet wurde,
hergestellt. Die Zusammensetzungen und die Leitfähigkeit bei Raumtemperatur
der Beispiele i bis 5 sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
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Die Leitfähigkeit dieser Beispiele wurde
wie folgt gemessen.
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Die Leitfähigkeit des Glaskeramiken wurde
in einem Bereich von 10–2 bis 3 × 10+7 Hz durch den Wechselstromscheinwiderstand
gemessen. Der Widerstand der Proben (Summe des Kornwiderstandes
und des Korngrenzenwiderstandes) wurde aus dem Cole-Cole-Diagramm
bestimmt, und die Leitfähigkeit
wurde aus der Gleichung σ =
(t/A)(1/R) (wobei σ die
Leitfähigkeit
ist, t die Dicke der Probe ist, A die Elektrodenfläche ist und
R der Widerstand der Probe ist) berechnet.
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Beispiel 6
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Eine Lithiumzelle wurde unter Verwendung
der Glaskeramik des Beispiels 2 als festem Elektrolyt und unter
Verwendung einer Zellstruktur, die mit der folgenden Zellstruktur
identisch ist, hergestellt.
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Als typisches Beispiel einer elektrischen
Lithiumzelle wird ein Beispiel einer Zelle vom flachen Typ unter
Verwendung der Lithiumionen leitenden Glaskeramik mit der folgenden
Zusammensetzung P2O5 37,5 Mol-%,
GeO2 37,5 Mol-%, Al2O3 4,5 Mol-%, Ga2O3 2 Mol-%, Li2O 18,5
Mol-% und einer Leitfähigkeit
von 1,5 × 10–4 S/cm
(dieses Beispiel ist nicht Teil der Erfindung) als festem Elektrolyt
in der Querschnittsansicht von 2 gezeigt.
Die Zelle besteht aus einem Behälter 6 der
negativen Elektrode, einem Kollektor 4 der negativen Elektrode,
der aus einem leitenden Dünnfilm
oder einem Dünnfilm
aus Aluminium oder Edelstahl aufgebaut ist, einer negativen Elektrode 2,
einer Lithiumionen leitenden Glaskeramik-Schicht 1, einer
positiven Elektrode 3, einem Kollektor 5 der positiven
Elektrode, der aus einem leitenden Dünnfilm oder einem Dünnfilm aus Aluminium
oder Edelstahl aufgebaut ist, einem Behälter 7 der positiven
Elektrode und einem isolierenden Füllstoff 8, der aus
einem Isoliermaterial wie Polypropylen besteht. Die positive und
die negative Elektrode 2 bzw. 3 werden in dem
Gehäuse
aufgenommen, das durch die Behälter 6 und 7 der
positiven bzw. der negativen Elektrode gebildet wird, und zwar auf
derartige Weise, dass diese Elektroden 2 und 3 sich
durch die Lithiumionen leitende Glaskeramik-Schicht 1 hindurch
einander gegenüberstehen.
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Die positive Elektrode 3 wird
mit dem Behälter 7 der
positiven Elektrode durch den Kollektor 5 der positiven
Elektrode verbunden, und die negative Elektrode 2 wird
mit dem Behälter 6 der
negativen Elektrode durch den Kollektor 4 der negativen
Elektrode verbunden. Chemische Energie, die in der Zelle erzeugt
wird, kann als elektrische Energie an den Anschlussklemmen des Behälters 6 der
negativen Elektrode und des Behälters 7 der
positiven Elektrode gesammelt werden.
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Bei der Konstruktion der Zelle, die
gemäß der Erfindung
hergestellt wird, können
verschiedene andere Materialien verwendet werden, die herkömmlicherweise
zur Herstellung einer Zelle verwendet werden, mit Ausnahme des festen
Elektrolytteils.
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Die Lithiumionen leitende Glaskeramik-Schicht
muss ausreichend dünn
sein, d. h. 1 mm oder weniger und vorzugsweise 0,5 mm oder weniger.
Viele Berichte und Vorschläge
wurden in Bezug auf das Material der positiven Elektrode 3 gemacht,
und typischerweise besteht dieselbe aus LiCoO2 oder
Li1+xV3O8. Gleichermaßen wurden Berichte und Vorschläge in Bezug
auf das Material der negativen Elektrode 2 gemacht, und
typischerweise besteht dieselbe aus Li4Ti5O12 oder Kohlenstoff.
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Bezüglich der positiven und der
negativen Elektrode 2 bzw. 3, die auf den gegenüberliegenden
Oberflächen
der Lithiumionen leitenden Glaskeramik-Schicht 1 gebildet
werden, und der Kollektoren 4 und 5, die auf der
negativen und positiven Elektrode 2 bzw. 3 gebildet
werden, lässt
sich sagen, dass die Komponententeile jeweils vorher hergestellt
werden können
und zu einer Verbundzelle übereinander gestapelt
werden können.
Alternativ dazu können
die positive und die negative Elektrode 2 bzw. 3 und
die Kollektoren 4 und 5 nacheinander durch irgendein
geeignetes Verfahren, einschließlich
Ionensputtern, CVD, Siebdruck, Beschichtung, Sol-Gel-Verfahren,
Ionenplattieren, Ionenstrahl-Verdampfung und Elektronenstrahl-Verdampfung,
hergestellt werden.
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Als Vergleichsbeispiel dient eine
Zelle, die genau so aufgebaut ist wie in dem obigen Beispiel, außer dass
der feste Elektrolyt gebildet wird, indem man 1,7 mol Titanoxid,
0,7 mol Lithiumcarbonat, 3,0 mol Ammoniumphosphat und 0,2 mol Aluminiumoxid
in einer Achat-Reibschale vermischt, die Mischung zu Pellets pressformt,
und die Pellets 2 Stunden lang bei 900°C sintert,
die gesinterten Pellets wieder in der Achat-Reibschale zerstößt, das
zerstoßene
Material, das durch ein Sieb von 400 mesh hindurchging, wieder zu
Pellets pressformt, die Pellets 2 Stunden bei 1000°C
sintert, und die gesinterten Pellets zu einer dünnen Platte verarbeitet.
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Die effektiven Entladungscharakteristiken
dieser Zelle und der Zelle des Vergleichsbeispiel werden in 3 gezeigt.
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Beispiel 7
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Ein Gassensor wurde unter Verwendung
der Glaskeramik der Beispiels 2 als festem Elektrolyt und unter
Verwendung einer wie folgenden Gassensor-Struktur hergestellt.
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Als typisches Beispiel eines Gassensors
wird ein Beispiel eines Kohlendioxid-Gassensors unter Verwendung der Lithiumionen
leitenden Glaskeramik des Beispiels 2 als festem Elektrolyt im Querschnitt
von 4 gezeigt. Die obere
Fläche
und die untere Fläche
einer Lithiumionen leitenden Glaskeramik-Schicht 11 werden
poliert, um die Schicht 11 bereitzustellen, die eine Dicke
von 1 mm bis 2 mm, vorzugsweise 1 mm oder weniger und mehr bevorzugt
0,5 mm oder weniger aufweist. Auf einer der Flächen der Schicht 11 (die
obere Fläche
in dem erläuterten
Beispiel) wird durch Ionensputtern eine Schicht aus Metallcarbonat,
vorzugsweise Lithiumcarbonat, oder eine Mischung von Lithiumcarbonat
und einem anderen Carbonat gebildet. Ein Platinsieb 10,
an das eine Anschlussklemme 14 angeschlossen ist, wird
auf der Oberfläche
dieser Metallcarbonat-Schicht angeordnet, um eine Elektrode zu bilden.
Dann wird eine Schicht 9 aus Metallcarbonat auf der oberen
Fläche
der Elektrode 10 gebildet, um die Elektrode 10 zu
fixieren. Auf der anderen Fläche
(die untere Fläche
in dem erläuterten
Beispiel) der Lithiumionen leitenden Schicht 11 wird durch
Verdampfung ein Platin-Dünnfilm
gebildet, um eine Elektrode 12 zu bilden, und diese Elektrode 12 wird
mit einer Anschlussklemme 13 verbunden. Gemäß diesem
Sensor wird eine elektromotorische Kraft, die der Konzentration
an Kohlendioxidgas entspricht, zwischen den beiden Elektroden erzeugt,
und zwar aufgrund des Dissoziationsgleichgewichts von Carbonat und
Kohlendioxidgas in einem Gasgemisch, das das Kohlendioxidgas einschließt, und daher
kann die Konzentration des Kohlendioxidgases durch Messung der elektromotorische
Kraft nachgewiesen werden.
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Die Bildung der Carbonatschicht und
der Elektrodenschichten ist nicht auf das obige Verfahren beschränkt, sondern
diese Schichten können
durch andere bekannte Verfahren gebildet werden, einschließlich CVD,
Siebdruck, Sol-Gel-Verfahren,
Ionenplattieren, Ionenstrahl-Verdampfung, MBE, Vakuum-Verdampfung und
Elektronenstrahl-Verdampfung.
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Die Charakteristik der elektromotorischen
Kraft gegenüber
dem Partialdruck eines Carbonatgases bei Raumtemperatur dieses Gassensors
ist in 5 dargestellt.