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Rollfallschirm Die Erfindung betrifft einen besonders für Luftfahrer
dienenden, sog. Rollfallschirm, bei dem bek annterweise das faltbare Schirmflächentüch
in der Packlage von einander gegenüberliegenden Randstellen aus zur Scheitelinnenfläche
symmetrisch zuerst eingeschlagen und sodann, d. h. verdoppelt, eingerollt ist, so
daß der Schirm nach Freilegung von der Packhülle o. dgl. sich unter geringem Reibungswiderstand
leicht aufrollen und entfalten kann.
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Die Erfindung bezweckt, ein möglichst einfaches, rasches Verpacken
und möglichst reibungsloses leichtes Öffnen solcher Rollfallschirme zu erreichen,
und besteht der Hauptsache nach darin, daß das z. B. kreuzweise zu einem quadratischen
Mittelfeld eingeschlagene Flächentuch zu zwei beiderseits eines Durchmessers bzw.
einer Diagonale liegenden Längswickeln und von deren Enden aus zu zwei Querwickeln
eingerollt ist, wobei die Schirmtragleinen bzw. Anschlußleinen gegebenenfalls an
der Scheitelinnenfläche mit aus der Packmitte vorstehenden freien Enden eingelegt
sind.
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Zum raschen Festlegen bzw. Ausspannen des Mittelfeldes ist das Flächentuch
mit vier entsprechend den Ecken des quadratischen Mittelfeldes angeordneten Zuglappen
ausgestattet. Das Flächentuch ist an der Außenfläche des Mittelfeldes außerdem mit
vier in den Felddiagonalen angeordneten Kupplungslappen o. dgl. zum lösbaren Verbinden
der einander gegenüberliegenden Längs- bzw. Querwickel in der Packlage versehen.
Bilden die Zuglappen an den Ecken des quadratischen Mittelfeldes Handhaben für den
Beginn der Rollung, so zeigen die Kupplungslappen die Beendigung der Rollung an.
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Zum Öffnen des erfindungsgemäßen Rollfallschirmes ist es besonders
wichtig, das Flächentuch, welches in gerolltem Zustande
einen festen
Pack bildet, vom Körper des Springers wegzuschleudern. Es ist bekannt, zu diesern
Zweck in einer Packhülle, die mit einem am Benutzer z. B. rücken- oder gesäß= seitig
zu befestigenden Steifboden versehen ist, zwei auf eine Druckplatte für den mit
dem Scheitel nach außen eingelegten Schirmpack wirkende gewundene Ausstoßfedern
anzuordnen. Nach der Erfindung sind als Ausstoßfedern kegelig gewundene Spiralfedern
verwendet, so daß deren Windungen in der Packlage in einer Ebene liegen.
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Nach dem Wegschleudern rollt sich der Schirmpack in umgekehrter Weise,
wie das Einrollen erfolgt ist, auf; so da,ß sich gewissermaßen in der Luft das eingangs
geschilderte Mittelfeld bildet. Während des Aufrollens werden die Tragleinen bzw.
Anschlußleinen, die z. B. an der Scheitelinnenfläche eingelegt worden sind, frei,
fallen aus dem Pack heraus und ziehen den Basisrand nach, der sofort einen Schlauch
bildet, in den die Luft einströmen kann. Bei diesem Öffnungsvorgang tritt eine das
Flächentuch schädigende gleitende Reibung nicht auf, das Flächentuch rollt sich
vielmehr auf, ohne den geringsten Widerstand zu finden.- Nach dem Aufrollen ist
das Flächentuch ganz locker, und der Fallschirm kann daher sofort aufgebläht werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Rollfallschirm kann der Öffnungsvorgang
des Flächentuches beschleunigt bzw. verzögert werden; indem entweder der Basisrand
an der Scheitelinnenfläche des Mittelfeldes geöffnet ausgebreitet wird oder indem
einzelne Teile des Basisrundes übereinandergelegt werden.
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Auf der Zeichnung ist der Rollfallschirm nach der Erfindung in einer
beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt.
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Die Fig. r zeigt eine Draufsicht auf das zu einem quadratischen Mittelfeld
eingeschlagene Flächentuch, Fig.2 das zu zwei Längswickeln und einem Querwickel
eingerollte Flächentuch; Fig. 3.die Packhülle mit den kegelig gewundenen Spiralfedern
und die Fig. q. den fertig verpackten; z, B. am Rücken eines Benutzers befestigten
Fallschirm im OOuerschnitt.
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Nach der Fig. i ist das Schirmflächentuch i zu einem quadratischen
Mittelfeld A eingeschlagen. Zum raschen Festlegen bzw. Ausspannen des Mittelfeldes
dienen die an dem Flächentuch i angeordneten Zuglappen 3 bis 6. Statt der Zuglappen
können auch Ringe, Schlingen, Ösen oder ähnliche Hilfsmittel angebracht werden.
Der Basisrand 2 des Flächentuches i wird z. B. an der Scheitelinnenfläche des Mittelfeldes
A zusammengerafft und -das überschüssige Flächentuch über eine der Diagonalen des
Mittelfeldes, z. B. über die durch die Zuglappen 3, 4 bezeichnete, gelegt, Die Schirmtragleinen
7 bzw. die Anschlußleinen 8 werden gegebenenfalls an der Scheitelinnenfläche mtt
aus der Packmitte vorstehenden Enden eingelegt.
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Z'ür Bildung der Längswickel B nach Fig.2 wird das Flächentuch, beginnend
an den Zuglappen 3 bzw. q.; zur Mitte gerollt. Zum Verbinden der beiderseits der
durch die Zuglappen 5, 6 bezeichneten Diagonale liegenden Längswickel B sind die
Kupplungslappen 9, io z. B. an der Außenfläche des Mittelfeldes des Flächentuches
in den Felddiagonalen angeordnet. Zum lösbaren Verbinden dieser Kupplungslappen
dient z. B. eine an dem Lappen 9 befestigte Schlinge 13, die durch eine Öse des
Lappens io hindurchgesteckt und hilfsweise festgehalten wird.
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Zur Bildung der Querwickel C wird das Flächentuch i, beginnend an
den Zuglappen 5, 6, nach innen gerollt. Zum Verbinden der Querwickel miteinander
sind die Kupplungslappen i 1, 12 in gleicher Weise wie die Kupplungslappen 9, io
an der Außenfläche des Mittelfeldes des Flächentuches angeordnet. Die Kupplungslappen
il, 12 sind mit Ösen 14 versehen, durch die die Schlinge 13 hindurchgeführt und
entsprechend gesichert werden kann. In der Fig. 2 wurde der Deutlichkeit halber
mir ein Ouerwickel6 eingezeichnet, um die Längswickel B besser sichtbar zu machen.
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Die Packhülle nach Fig.3 besteht aus einem Steifboden i 5, der an
dem Benutzer z. B. rücken- oder gesäßseitig befestigt werden kann. An der Innenseite
des Steifbodens 15 sind zwei auf eine Druckplatte 16 für den Schirmpack wirkende
kegelig gewundene Spiralfedern 17 befestigt. An dem Steifboden 15 sind vier Klappen
18 bis 21 angebracht, die zum Einhüllen des Schirmpackes dienen. Zur. Einhüllung
des Schirm-Packes werden zunächst die Spiralfedern 17 zusammengedrückt, so daß ihre
Windungen in einer Ebene liegen, wobei die Druckplatte 16 auf diesen Windungen aufliegt
(s: Fig. 4): Der Schirmpack wird nun auf die Druckplatte so aufgelegt, daß sein
Scheitel nach außen gerichtet ist. Nun werden die Klappen 18 und i9 mit Hilfe der
Schlingen 22 und der Ösen 23 und hierauf die Klappen 2o, 21 mit Hilfe der Ösen 24
über dem Scheitel des Schirmpackes durch Einführen des Sicherungsstiftes 25 in eine
der Schlingen 22 geschlossen. Die rechteckige Klappe z6 dient als Schutz für den
Sicherungsstift 25. An dem Sicherungsstift 25 ist z. B. ein Drahtseil 27 befestigt,
welches durch einbiegsames Rohr 28 zu einem Handgriff 29 geführt ist, j so daß durch
den Benutzer ein Zurückziehen des Stiftes 25 und damit eine Freigabe der
Klappen
18 bis 2r möglich ist. Nach Freigabe der Klappen 18. bis 2r, die gegebenenfalls
durch Gummizüge zurückgezogen wer-. den, ist der Schirmpacl-, D frei, die Federn
17 kommen zur Wirkung und schleudern den Schirmpack vom Körper E des Benutzers weg.
Die Anschlußleinen 8 sind an dem Traggurt 3o befestigt, so daß der Benutzer nach
Öffnung des Fallschirmes an diesem hängt. Die Packhülle ist unter Zwischenschaltung
eines Polsters 31 ebenfalls - am Traggurt 30 befestigt. In der Fig. 4. sind
weiter der Basisrand 2, die Schirmtragleinen 7, der Steifboden i5, die Druckplatte
c6 und die Querwickel C zu sehen. Die Kupplungslappen 9 bis 12 werden bereits während
des Verpackens wieder freigegeben.