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Zusammenlegbarer Hohlstab, insbesondere als Stativfuß, Zelt.- oder
Faltbootstrebe o. dgl. Für Stative, Zelte, Faltboote und für ähnliche Gegenstände,
deren Füße, Streben o. dgl. wegen gedrängter Verpackung möglichst klein zusammengeschoben
werden müssen, sind zusammenlegbare Hohlstäbe aus dünnem elastischem Metallband
vorgeschlagen worden, die darin bestehen, daß ein elastisches Band nach dem Biegen
um seine Längsachse zu einem gewölbten Körper durch Halteglieder, Haken, Klammern,
Ringe o. dgl., als starrer Hohlstab festlegbar und nach dem Lösen der Halteglieder
zusammenrollbar ist. Ferner ist vorgeschlagen worden, mehrere elastische Bänder
durch aufschiebbare, ringartig in sich geschlossene Halteglieder, die in gleichen
Abständen über die Bänder geschoben und in diesen Abständen gehalten werden, zu
einem Stab zu vereinigen. Die vorgeschlagenen Lösungen erfordern zum Teil Präzisionsherstellung
und lassen wegen des Biegens um die Längsachse nur dünnstes Material verwenden.
Andernfalls ist ein Im-Abstand-Halten von geschlossenen Haltegliedern an den Bändern
bisher nur auf umständliche Art vermittels Gelenken, Gurten oder Ketten o. dgl.
möglich. Beim Abstreifen beanspruchen die Teile viel Verpackungsraum, und beim Wiederaufschieben
ist ein zeitraubender Zusammenbau erforderlich.
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Die Erfindung beseitigt diese Mängel dadurch, daß man über drei oder
mehr einzelne an den Längskanten sich berührende Bänder oder mehrfache Lagen von
Bändern oder ein elastisches Mittel, z. B. eine Drahtfeder, überzieht, die sich
eng an die Kanten der Bänder anschließt und an beiden Enden in Haltegliedern endigt.
Diese Halteglieder werden zum Zusammenhalten der Bandenden über diese gesteckt,
oder die Bänder können sich in ihnen verschieben oder sich in diese Halteglieder
einrollen lassen. Ein Gang der umhüllenden Feder von Dreiecksprofil oder Vielecksprofil
kann als Glied angesehen werden, das schraubenlinienförmig, kontinuierlich sich
um die Metallbänder legt. Hierdurch werden Gelenke, Gurte, Ketten o. dgl., wie sie
bei Verwendung geschlossener Ringe nötig sind, entbehrlich. Die Metallbänder können
in jeder gewünschten Stärke Verwendung finden.
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Die Zeichnung zeigt den Erfindungsgegenstand in einigen beispielsweisen
Ausführungsformen, und zwar: Abb. i einen zusammengebauten Stab, Abb. 2 den Querschnitt
I-I nach Abb. i, Abb. 3 und .a. die Profilfeder von der Seite und von oben gesehen
in ungespanntem Zustand, Abb. 5 ein Federband, Abb.6 eine Steckhülse mit Gewindestück
und Flügelschraube, Abb.7 eine Steckhülse mit Spitze, Abb. 8 eine Steckhülse mit
Anschlußlappen, Abb. 9 einen zusammengebauten Stab einer anderen Ausführungsart,
Abb. io dessen Ansicht in der Richtung des Pfeiles A der Abb. 9 und Abb. 13 dessen
Schnitt II-II vergrößert. Abb. i i zeigt den Stab bei hinaufgeschobener Schiebehülse
und Abb. 12 diesen in Richtung des Pfeiles B der Abb. i i gesehen. Abb. 1q. zeigt
einen zerlegten Stab zusammengerollt nebst seinen Einzelteilen im
Behälter
und Abb. 15 den Schnitt III-III dazu. Abb. 16 zeigt beispielsweise ein mit Stäben
zusammengebautes Stativ, Abb.17 einen gekrümmten Stab, Abb. 18 einen kegelartig
verjüngten Stab, Abb.19 einen verjüngten bogenförmigen Stab, Abb. 2o einen Stab
aus z. B. fünf Bändern in Vierkantprofil, Abb.2r einen aus sechs Einzelstäben durch
Bandage zusammengehaltenen Sechskantprof lstab, Abb. 22 eine Schiebeeinrollhülse
mit eingeschobenem Stab in Vorderansicht und Abb. 23 in Seitenansicht. In Abb. 24
ist eine andere Bauart der Schiebeeinrollhülse perspektivisch gezeigt.
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Das Erfindungsprinzip des zusammenwikkel- oder rollbaren Stabes besteht
darin, daß drei oder mehrere elastische Bänder oder mehrfache Lagen von Bändern
i (Abb. 5), sich mit den Kanten berührend (Abb.2), durch Umhüllung mit einer Profilfeder
2 oder durch Umwickeln mit Draht, Schnur, Band usw. in festen Dreiecksverband gebracht
werden. Die Biegungsfestigkeit eines einzelnen elastischen Bandes ist, da es sich
um dünnwandige biegsame Bänder von z. B. 0,05 bis i mm oder mehr handelt, sehr gering.
Auf Knickung beansprucht, weicht ein solches Band sofort seitlich aus, wenn die
Knicklänge zu groß ist. Nur eine kleine Länge des Bandes ist knicksicher. Diese
Länge richtet sich nach der Dicke und Breite des Bandes. Sobald nun z. B. drei Bänder
durch Umhüllung mit einer Feder in einen Dreiecksverband (Abb. 2) gebracht werden,
können die einzelnen Bänder bei Knickungsbeanspruchung nicht ausweichen, sondern
bilden einen Stab von großer Festigkeit, welche ungefähr der Festigkeit einer Dreiecksröhre
gleichkommt. Diese Festigkeit kann durch Wahl der Dicke der Bänder oder durch mehrfache
Lage derselben und durch deren Breite geändert werden. Je größer die Biegungsfestigkeit
des Stabes werden soll, desto dichter und solider müssen die Bänder im Verband gehalten
werden. Für eine bestimmte Last kann nun je-
doch die Breite und Dicke des
elastischen Bandes so gewählt «-erden, daß es genügt, wenn die Umhüllung der Bänder
in größerem Abstand erfolgt, wie z. B. Abb. i und 9 zeigt. Die Länge L des Stabquerschnitts
darf nur so groß sein, daß in diesem, eine Knickung bei der betreffenden Last unmöglich
ist. Der ganze Stab setzt sich somit aus einer Anzahl solcher knicksicherer Stababschnitte
zusammen und hält selbst als ganzer Stab die Last aus. Durch die Wahl infolge der
verschiedenen Breite und Dicke sowie durch Verwendung von mehreren Lagen und durch
Verengung der Stababschnitte kann der Stab an den jeweils vorliegenden Zweck gut
angepaßt werden. -Kommt ein möglichst kleiner Raumbedarf für die Verpackung in Frage,
so wird dünnes Band verwendet, da sich dieses enger zusammenwickeln läßt. Spielt
die Kleinheit und das Gewicht der Verpackung keine so große Rolle, so können dickere
Bänder verwendet werden.
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Das Umhüllen der Bänder wird erfindungsgemäß am zweckmäßigsten durch
Überstreifen einer Profilfeder 2 (Abb. 3, 4) bzw. 18 (Abb. 2o) bewerkstelligt. Der
Zusammenbau des Stabes (Abb. i) geschieht in der Weise, daß drei Bänder i (Abb.
5) in die Feder :2 (Abb. 3 und 4) hineingeschoben werden (vgl. Abb. 2). Dann wird
die Hülse 3 (Abb. 6) über das freie Ende der Bänder gesteckt und die Feder in die
Öse 4 eingehakt und über die Bänder i gestreift, wodurch diese sich zum Stab vereinigen.
Auf das andere Ende der Bänder i wird die Hülse 5 (Abb. 7) aufgesteckt und das Federende
in die Öse 6 gesteckt. Die Windungszahl der Feder 2 ist nun so bemessen, daß die
Innenecken fest an den Bändern anliegen und diese am Ausweichen verhindern. Für
die Verpackung wird der Stab in seine Einzelteile zerlegt. und z. B. in eine Dose
7 (Abb. 14 und 15) gelegt, in der Weise, daß die zusammengerollten Bänder
i sich an die Wand der Dose anschmiegen und die Hülsen 3 sowie die Feder :2 in den
Innenraum gelegt werden. Ein Deckel schließt die Dose. Es können auch mehrere Stäbe
auf diese Weise in einerDose untergebracht werden.
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Um es zu vermeiden, den Stab zur Verpackung in seine Einzelteile
zu zerlegen, ist folgende Einrichtung (Abb. 9 bis 13) getroffen: Die Hülse 8 ist
fest mit dem einen Ende der Bänder i verbunden und trägt das Befestigungsmittel,
z. B. eine Klemmbacke g. An der Hülse 8 greift die Feder 2 an, die mit ihrem anderen
Ende an einer Schiebehülse io befestigt ist. Die Schiebehülse io hat drei eng aneinanderliegende
Schlitze i i (Abb.13), durch die die Bänder i durchgeführt werden. Diese Bänder
i haben zweckmäßig umgebogene Lappen 12 (Abb. i i) als Anschläge, damit die Hülse
io nicht herausgezogen werden kann. Der Innenteil 13 (Abb. io) der Hülse trägt z.
B. die Spitze 14. Um diese Spitze 14 ist eine Dreiecksscheibe 15 drehbar gelagert,
welche sich gegen einen Bund 16 der Spitze abstützen kann. Diese Dreiecksscheibe
15 dient als Stützscheibe für die Bandenden, wenn der Stab ausgezogen und die Scheibe
15 in die Stellung der Abb_ io gedreht worden ist. Die Belastung, die dann auf die
Hülse 8 ausgeübt wird, überträgt sich dann auf die Bänder i und deren Enden, und
diese stützen sich auf die Scheibe 15 und somit auf die Spitze 14 ab. Soll der Stab
zusammengeschoben werden, so wird die Scheibe 15 in die Lage der Abb.12 .gedreht,
wodurch die
Bänder freien Durchgang durch die Schlitze ii haben
und die Hülse io, 13 zurückgeschoben werden kann, soweit, bis sich die Federwindungen
zusammengelegt haben (Abb. ii). Es können auch gekrümmte und kegelartig zulaufende
Stäbe (vgl. Abb. 17 bis i9) hierzu verwendet werden. Die Bänder erhalten zu diesem
Zweck bloß einen anderen Zuschnitt, und ebenso ist die Feder oder Ummantelung entsprechend
verändert. Stäbe dieser Art in beliebiger Bogenform (Abb. 17 oder Abb. i9) können
als Holme oder Spanten, z. B. zum Bau von Faltbooten, Verwendung finden.
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Die Stäbe können auch aus mehr als drei Bändern zusammengefügt werden
(vgl. Abb. 20, 21). In Abb. 2o sind vier Außenbänder i und ein Diagonalband
17 durch eine Feder 18 oder sonstige Umwickelung in Dreiecksverband gebracht.
Ein solcher Stab kann größere Beanspruchung aushalten, namentlich auf Biegung, weil
das Diagonalband eingebaut ist. Eine noch größere Tragkraft erreicht man, wenn mehrere
Einzelstäbe (Abb.2i) zusammengelegt und durch eine Bandage i9 fest zusammengeschnürt
werden.
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Um die Stäbe auch in verschiedener Länge gebrauchen zu können, kann
die Schiebehülse gleichzeitig als Einrollteil und Befestigun1sstück oder Fußstück
ausgebildet werden (Abb. 22, 23). Die Schiebehülse 2o setzt sich in einen spiralförmigen
Einrollteil2i fort, welcher starr oder federnd sein kann, und kann noch eine. Befestigungsöse
22 tragen. Die Feder 2 greift einerseits an der Hülse 2o an und andererseits an
dem Endstück 23. Der Teil 24 der Hülse ist so geformt, daß die Bänder aus dem Dreiecksverband
allmählich in flach aufeinanderliegende Lage übergeführt werden, in der sie sich
dann einrollen. Seitliche Führungen oder Anschläge an dem Einrollteil können ein
Ausweichen der Bänder verhindern.
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In Abb. 22 ist der Stab in dem kürzesten Zustand eingerollt gezeichnet.
Durch Ziehen an dein Endstück 23 und an der Öse 22 wird der Stab verlängert. Die
Bremswirkung der in dem Einrollteil verbleibenden Bänder genügt in vielen Fällen,
um den Stab leicht belasten zu können. Ist eine größere Belastung erforderlich,
so kann die Hülse 2o so ausgebildet werden, daß sie zusammengeklemmt, 27 (Abb.24),
wird. Dadurch werden die eingeschlossenen Bänder derart zusammengepreßt, daß sie
sich nicht mehr verschieben können. Auch durch Anordnung von Keilen oder Einsteckstiften
u. dgl. kann eine Längenbegrenzung des Stabes erreicht werden. Das Verkleinern des
Stabes erfolgt einfach in der Weise, daß das Endstück und die Öse kräftig zusammengedrückt
werden, so daß sich die Bänder selbsttätig einrollen. Wenn der Einrollteil nicht
federnd, sondern starr ist, so ist die Bremswirkung eine größere, was unter Umständen
erwünscht ist.
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Endlich sei noch in Abb. 2q. ein Stab beschrieben mit einem Schiebeeinrollkörper,
in dem jedes Band sich getrennt aufrollt. Die eigentliche Hülse 25 ist geschlitzt
und hat zwei Lappen 26, die durch eine Flügelmutter 27 zusammengezogen werden können,
so daß durch Festklemmen der eingeschlossenen Bänder die Länge des Stabes begrenzt
werden kann. Durch Schlitze 28 des Körpers 25 treten die Bänder i aus in einen Ringteil
29, in dem sie sich einrollen können. Diese Ringteile sind zweckmäßig sternförmig
angeordnet, so daß die Bänder sich zwanglos ohne Verwindung ein- und ausrollen lassen.
Der Einrollkörper ist mit einem Fuß oder mit einem Anschlußstück 30 versehen
und das entgegengesetzte Stabende mit dem Kopfstück 3i. Die Umhüllungsfeder 2 ist
wieder einerseits an der Hülse 25 und andererseits an dem Kopfstück 3 i befestigt.
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Die Herstellung der Befestigungs- und Verbindungsstücke, der Hülsen
und Einrollteile kann aus verschiedensten Werkstoffen, insbesondere Metallen, erfolgen,
vom dünnsten Blech bis zum Gußstück. Auch kann die Verbindung der Bandenden z. B.
durch Löten, Schweißen, Nieten u. dgl. direkt erfolgen. Als Bandmaterial kommt vornehmlich
gehärtetes Stahlband in Frage, jedoch auch Federbronze und Leichtmetall, wie Duraluminium
u. dgl.