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Die
Erfindung betrifft ein System gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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Derartige
Systeme sind bekannt und dienen insbesondere für den klemmenden Einbau von
Bahnen oder vereinzelten Dämmstoffplatten,
die von der Bahn abgeschnitten sind, zwischen Dachsparren, Balkon oder
anderen Begrenzungsflächen.
Dabei handelt es sich um einen Markt mit seit Jahrzehnten steigenden Produktionszahlen,
wobei der Einbau der Dämmstoffbahn
vor Ort durch Fachleute aus dem Baugewerbe, aber auch vielfach durch
ungeschultes Personal, also durch den Heimwerker, erfolgt. Insbesondere
nachdem sich die Dämmung
mit Mineralwolle von Steildächern
auf dem Markt durchgesetzt hat, haben derartige Dämmstoffbahnen,
die auch als Klemmfilze bezeichnet werden, ihren Marktanteil ständig erhöhen können.
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Bei
der Produktion und Lagerhaltung eines Dämmstoffelementes muß der Hersteller
ganz allgemein berücksichtigen,
daß die
lichten Weiten zwischen den Sparren von Dächern bzw. Balken von sonstigen
Holzkonstruktionen sowie deren Höhen,
d. h. Gefachtiefen in erheblichem Maße differieren können. Aus
diesen Gründen
werden z. B. sogenannte Randleistenmatten in Anpassung an unterschiedliche
Breiten zwischen den Sparren bzw. Balken in fein abgestuften Breiten
hergestellt und auf Lager gehalten, beispielsweise in Breitenabstufungen
von 100 mm. Ferner werden heute Klemmfilzdicken von etwa 80 mm bis
220 mm und darüber angeboten.
Dies bedeutet selbstverständlich
eine enorme Lagerhaltung in Produktion, Verkauf und Vertrieb, aber
auch auf der Baustelle.
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Eine
besondere Problematik bei derartigen Produkten besteht aber auch
in dem erforderlichen Materialaufwand, den es aus Kostengesichtspunkten
stets zu reduzieren gilt und der vor allem deswegen ins Gewicht
fällt,
weil bei den bevorzugten Anwendungsfällen, wie Steildachdämmung, große Flächen mit
dem Dämmaterial
belegt werden müssen.
Ferner sind die erheblichen Materialkosten nicht zuletzt dadurch
bedingt, daß Mineralwolle
mehr und mehr aus biologisch abbaubaren Zusammensetzungen hergestellt
wird bzw. nach länderspezifischen
Vorschriften hergestellt werden muß, was zu wesentlichen Verteuerungen
führen
kann.
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In
der europäischen
Patentanmeldung
EP-A
1-0 125 397 ist eine selbsttragende Platte aus Dämmstoffmaterial
mit nachgiebigen Zungen an den Vorderseiten der Platte offenbart.
Mittels der nachgiebigen Zungen kann die selbsttragende Platte zwischen
Sparren eines Daches angeordnet werden, indem die Platte in den
Zwischenraum zwischen die Sparren gedrückt wird.
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Die
deutsche Patentanmeldung
DE-A1-
44 37 457 offenbart ebenfalls ein Dämmstoffelement, welches zwischen
Sparren eines Daches durch Einklemmen des Elements zwischen die
Sparren anordbar ist. Zu diesem Zweck weist das Dämmstoffelement
mehrere Platten auf, die teilweise zueinander verschoben werden können. Zusätzlich weist
eine der Platten Federelemente auf, so dass sich diese Platte über die
Breite des Dämmstoffelements
erstrecken kann, wodurch das Dämmstoffelement
zwischen die Sparren des Daches geklemmt werden kann.
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Das
US-Patent 4,866,905 offenbart
ein Dämmstoffelement
aus Mineralwolle, das als klemmtechnisches Halteelement für den klemmenden
Einbau zwischen benachbarten Sparren ausgebildet ist, welches zwischen
den Sparren durch einen Drucksitz gehalten wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein System bereitzustellen, mit dem sich der
Materialaufwand ohne Einbuße
der erforderlichen Dämmeigenschaften
reduzieren läßt, d. h.
eine Optimierung des Produktes auf den zur Erfüllung des technischen Gebrauchswertes,
insbesondere des Wärmedämmvermögens erforderlichen Materialeinsatz.
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Nach
einem weiteren Aspekt sollen bei Dämmstoffelementen eines Systems
für den
klemmenden Einbau zwischen Dachsparren bzw. Balken von Holzrahmenkonstruktionen
neben der Materialeinsparung gegenüber herkömmlichen Dämmstoffelementen und gleichwohl
optimaler Klemmwirkung auch Lager-, Transport- und Verpackungsvorteile
erreicht werden, indem eingedenk des Umstands, daß derartige
Dämmstoffelemente innerhalb
einer Folienumpackung auf den Markt gebracht werden, das Verpackungsvolumen
vermindert wird.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht darin, ein System bereitzustellen,
bein dem im Dickenbereich eine Dämmstoffbahn
bzw. Dämmstoffplatten
als Dämmstoffelement
mit einer bestimmten Dicke bei unterschiedlichen und differierenden
Balkendicken (Gefachtiefen) eine Volldämmung gewährleistet und insbesondere
eine stufenlose Kompensation unterschiedlicher Dicken ermöglicht.
Dabei soll gleichwohl die Dämmstoffbahn
einfach herstellbar sein und auch der Einbau der Dämmstoffbahn
bzw. von Dämmstoffplatten
durch bloßes
Klemmen in keiner Weise beeinträchtigt
sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenden Merkmale
gelöst,
wobei zweckmäßige, insbesondere
vorteilhafte Ausbildungen durch die in den Unteransprüchen enthaltenen
Merkmale gekennzeichnet sind.
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Die
Erfindung zeichnet sich maßgeblich
dadurch aus, daß die
Dämmstoffbahn
bzw. -platte ein spezielles klemmtechnisches Halteelement aufweist,
das im folgenden auch mit Klemmschicht bezeichnet wird. Dies erlaubt
eine sehr wesentliche Materialreduzierung der gesamten Dämmschicht,
da nur der für
den klemmenden Einbau erforderliche klemmtechnische Abschnitt der
Platte bzw. Bahn in Hinblick auf seine Eigenschaft bezüglich Klemmfunktion
ausgelegt werden muß,
um einen einwandfreien und dauerhaften Halt des Materials zu gewährleisten.
Der Rest bzw. die übrigen
Schichten der Platte bzw. Bahn können
ohne Bezug auf die Klemm- und Haltefunktion geeignet eingestellt
werden, beispielsweise mit geringerer Spannkraft als die Klemmschicht,
insbesondere mit geringerer Rohdichte und muß allein nur auf die Anforderung
zur Wärmedämmung ausgelegt
werden. Durch z. B. einer Abstufung der Rohdichte innerhalb der
Platte bzw. Bahn ergeben sich insbesondere unter Berücksichtigung
des Umstands, daß bei
den hier vorgesehenen Anwendungsfällen der Steildachdämmung erhebliche
Flächen
gedämmt
werden müssen,
entsprechend große
Materialeinsparungen. Im vorliegenden Fall können die Eigenschaften der
Klemmschicht durch eine höhere
Rohdichte gegenüber
der übrigen
Schicht erreicht werden. Die höhere
Rohdichte dient hier zur Erzielung der Klemmfunktion des klemmtechnischen
Halteelements. Die Rohdichte im übrigen
Bereich der Dämmstoffbahn
bzw. -platte kann entsprechend dem jeweiligen Anforderungsprofil,
insbesondere bezüglich
Wärmeleitfähigkeit
gewählt werden.
Selbstverständlich
erfüllt
auch die Klemmschicht die Anforderung an die verlangte Wärmedämmung.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Platte bzw. Bahn in zwei Schichten aufgeteilt, von denen
eine die Klemmschicht bildet und eine höhere Spannkraft aufweist, insbesondere
hervorgerufen durch eine höhere
Rohdichte, als die übrige
Schicht, der nur die Füllfunktion
bzw. Dämmfunktion
zukommt. Die Eigenschaften, wie Spannkraft des klemmtechnischen
Halteelements lassen sich im übrigen
nicht nur durch eine erhöhte
Rohdichte erzielen, sondern auch durch geeignete Einstellung des
Bindesmittelgehalts und/oder der Faserqualität und/oder der Faserorientierung.
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Erfindungsgemäß wird durch
die Mehrteilung, insbesondere Zweiteilung des Dämmstoffelements in mindestens
zwei Abschnitte mit unterschiedlicher Beschaffenheit eine Materialverminderung
bei Beibehaltung bzw. Optimierung der Klemmwirkung gegenüber herkömmlichen
Mineralwolledämmstoffen
erreicht, wobei mindestens ein Abschnitt klemmtechnisch wirkt. In
diesem Zusammenhang kommt es im Einbauzstand z. B. zwischen Dachsparren
aufgrund des Eigengewichts des Dämmstoffelements
zu einer gewissen Durchbiegung, so daß die in diesem Fall vorzugsweise
oben liegende Klemmschicht eine klemminduzierende Wirkung auf die
darunterliegende übrige
Dämmschicht
ausübt.
Dadurch, daß sich
erfindungsgemäß die Rohdichte
der als Füllschicht
dienenden übrigen
Dämmschicht
minimieren läßt, ergeben
sich aber nicht nur Materialeinsparungen, sondern auch erhebliche
Verpackungsvorteile, da sich das Produkt dann auch besser komprimieren läßt. Dies
ist von besonderem Vorteil für
in Rollenform gelieferte Dämmelemente,
da sich dadurch das Packungsvolumen beträchtlich verkleinern läßt, woraus
verringerte Transport- und Lagervoluminas resultieren.
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Neben
der besonders bevorzugten zweilagigen Ausführungsform der Dämmstoffbahn
bzw. Dämmstoffplatte
ist es auch möglich,
zwei Füllschichten
oder zwei Klemmschichten bei nur einer Füllschicht etc. vorzusehen.
Dabei können
die Anzahl und Anordnung der Füllschichten
und Klemmschichten vom Fachmann entsprechend gewählt werden.
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Wie
bereits erwähnt,
kann die Eigenschaft der Klemmschicht alternativ zur Einstellung über die
Rohdichte auch durch die Fasergeometrie, Faserstellung, Faserformung,
Faserorientierung, den Bindemittelgehalt oder sonstige, die Klemmschicht
verstärkende
Zusätze
einge stellt werden. Hierbei ist wesentlich, daß die Klemmschicht eine ausreichende
Spreiz- bzw. Spannkraft aufweist, um die erforderlichen Reibungskräfte zwischen
Klemmschicht und Begrenzungsflächen
zu gewährleisten.
Im allgemeinen gilt, daß die
Klemmschicht ausreichend steif ausgebildet ist, so daß das Dämmstoffelement
mit ausreichendem Druck zwischen die Sparren eingeklemmt werden
kann und dort preß sitzt,
wohingegen die Füllschicht
ausreichend weich und komprimierbar sein kann, um auch eine Dicken-Ausgleichsfunktion
bei unterschiedlichen Gefachtiefen zu ermöglichen. Bei der Einstellung
der Spannkraft über
die Rohdichte ist es hierbei zweckmäßig, daß das Verhältnis aus Rohdichte der Klemmschicht
zu Rohdichte der Füllschicht > 1, bevorzugt > 1,5 beträgt.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen in
schematischer Darstellung
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1 eine
perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Dämmstoffelements,
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2 eine
Schnittansicht, die die Einbauverhältnisse einer Dämmstoffbahn
oder Dämmstoffplatte
innerhalb eines Sparrenfeldes eines Steildaches darstellt,
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3 eine
Schnittansicht durch eine Dämmstoffbahn
oder Dämmstoffplatte
im Zustand während
des Einbaus zwischen Balken bzw. Ständern einer vertikal stehenden
Holzrahmenkonstruktion für
eine Gebäudewand
oder dgl., wenn eine Dickenangleichung des Dämmstoffelements an eine Gefachtiefe
erfolgen soll, die geringer ist als die Dicke des Dämmstoffelements,
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4 eine
Ansicht analog 3, jedoch in eingebauter Stellung
der Dämmstoffbahn
oder Dämmstoffplatte,
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5 eine
zu einer Rolle aufgewickelte Dämmstoffbahn,
teilweise in gestrecktem Zustand zur Darstellung der Vereinzelung
von Dämmstoffplatten
von dieser Dämmstoffbahn
für den
klemmenden Einbau zwischen Sparren,
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6 ein
Diagramm zur Verdeutlichung des Einsparungspotentials bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Dämmstoffelementes.
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Das
in 1 in perspektivischer Teilansicht dargestellte
Dämmstoffelement
in Form einer Dämmstoffbahn
oder Dämmstoffplatte 1 ist
aus zwei Schichten aufgebaut, nämlich
einer mit FS bezeichneten Füllschicht 2 und
einer mit KS bezeichneten Klemmschicht 3. Beide Schichten
weisen unterschiedliche Beschaffenheit und damit auch unterschiedliche
Eigenschaften auf. In einem bevorzugten Anwendungsfall, nämlich für den klemmenden
Einbau der Dämmstoffbahn
bzw. Dämmstoffplatte 1 zwischen
Sparren einer Dachkonstruktion bzw. zwischen Ständern einer Holzrahmenkonstruktion,
sind die im übrigen
aus Mineralwolle mit entsprechenden Bindemitteln hergestellten Schichten
mit unterschiedlicher Rohdichte ausgelegt. Hierbei ist die Klemmschicht 3 in
ihrer Dichte mit Hinblick auf den klemmenden Einbau der Bahn oder
Platte ausgelegt und weist insbesondere eine größere Rohdichte auf als die
Füllschicht 2.
Diese kann unabhängig
von der Klemmfunktion ausgelegt werden und kann demzufolge in bezug
auf ihre Rohdichte abgemagert und alleine im Hinblick auf die angestrebten
Dämmstoffeigenschaften
dichtemäßig ausgewählt werden.
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2 zeigt
eine von einer zur Dämmstoffrolle
aufgerollten Bahn gemäß 5 abgeschnittene
Dämmstoffbahn 1 in
Einbaustellung zwischen zwei benachbarten Sparren 4 einer
Steildachkonstruktion, wobei mit dem Bezugszeichen 5 eine üblicherweise
bei Dachausbauten verwendete Unterspannbahn bezeichnet ist, die oberseitig
der Sparren 4 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
nach 2 ist hierbei die Klemmschicht 3 oberhalb,
also dachseitig und damit benachbart der Unterspannbahn 5 angeordnet,
wohingegen die Füllschicht 2 zum
Rauminneren hin, also unterhalb, angeordnet ist. Die in 2 dargestellte
Dämmstoffbahn 1 ist
hierbei dickenmäßig auf
die Dicke d3 der Sparren abgestellt, was aber nicht notwendigerweise der
Fall sein muß.
Die Schichtdicken der Klemmschicht 3 und der Füllschicht 2 sind
mit d1 und d2 angegeben. Für
den Einbau wird die Dämmstoffbahn 1 mit Übermaß gegenüber der
lichten Weite D zwischen den benachbarten Sparren 4 von
einer Rolle gemäß 5 abgeschnitten,
wobei das Übermaß so bemessen
ist, daß die Dämmstoffbahn 1 klemmend
zwischen benachbarten Sparren eingesetzt wird und dann durch Klemmwirkung gehalten
ist. Ein taugliches Übermaß bei konventionellen
Sparrenfeldern beträgt
dabei etwa 1 cm.
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Beide
Schichten 2 und 3 sind, wie oben bereits dargelegt,
aus Mineralwolle gebildet, sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich
ihrer mechanischen Eigenschaften. Diese unterschiedlichen Eigenschaften
werden bei der Ausführungsform
nach 2 durch unterschiedliche Rohdichten beider Schichten 2 und 3 erzielt.
Hierbei weist die Füllschicht 2 eine
Rohdichte auf, die geringer als die Rohdichte der Klemmschicht 3 ist.
Die Klemmschicht 3 mit ihrer größeren Rohdichte weist eine
höhere
Spannkraft zwischen den Begrenzungsflächen auf als die Füllschicht 2,
und zwar mit einer Spannkraft, daß die Dämmstoffplatte beim Einbringen
zwischen benachbarten Dachsparren mit Klemmsitz fest angeordnet
werden kann und weitergehende Befestigungsmittel entbehrlich sind.
Hierbei eignen sich Rohdichten für
die Klemmschicht ≥ 10
kg/m3, wobei ein bevorzugter Anwendungsbereich
für den
klemmenden Einbau zwischen Sparren oder Ständern einer Holzrahmenkonstruktion
ein Dichtewert im Bereich von 10 kg/m3 bis
30 kg/m3 darstelllt. Ein besonders bevorzugter
Bereich für
die Rohdichte reicht von 15 kg/m3 bis 25
kg/m3 und beispielshalber liegen besonders
bevorzugte Rohdichten für die
Klemmschicht im Bereich von 17 bis 19 kg/m3.
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Wesentlich
für die
Rohdichteeinstellung der Klemmschicht 3 im Anwendungsfall für die Dachdämmung, insbesondere
bei der Dämmung
von horizontal liegenden Holzgefachkonstruktionen, wie z. B. sogenannte
Zargen zwischen sich gegenüberstehenden
Dachsparren und Sparrenfeldern bei einer Dachschräge von ≤ 60°, ist der
Umstand, daß die
Klemmschicht 3 ausreichend fest und steif, aber gleichwohl
unter dem Eigengewicht des aus den beiden Schichten 2 und 3 bestehenden
Dämmstoffelements 1 noch
biegbar ist, jedoch nicht knickt. In Einbaustellung nach 2 kann
es unter dem Eigengewicht zu einem leichten Durchhängen der
Dämmstoffbahn
kommen, wobei infolge dieses gewichtsbedingten leichten Durchhängens bzw.
Ausbauchens nach unten eine Aufspreizung der in Klemmstellung zwischen
den Sparren 4 befindlichen Dämmstoffbahn vor allem im unteren
Bereich der Füllschicht 2 resultiert,
wodurch Spreizkräfte
aufgebaut werden. Die Klemmfixierung der Dämmstoffbahn zwischen den Sparren 4 wird
maßgeblich
durch die infolge der Klemmschicht 3 aufgebauten Rückstell-
und Reibungskräfte
bewerkstelligt, die zudem durch die über die Klemmschicht 3 induzierten
Spreizkräfte
innerhalb der Füllschicht 2 unterstützt wird,
wobei selbstverständlich
auch die Reibkräfte
der Füllschicht 2 gegenüber den
Sparren 4 zur Klemmwirkung beitragen. Zur Klemmung tragen bei
der Ausführungsform
nach 2 somit sowohl die eigentliche Klemmschicht 3 bei,
die festigkeitsmäßig zum
Zwecke der Klemmfunktion ausgelegt ist, jedoch auch die Füllschicht 2 über die
dort induzierten Spreizkräfte
infolge Durchbiegung aufgrund Eigengewichts der Dämmstoffbahn.
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Selbstverständlich ist
auch eine umgekehrte Anordnung der Dämmstoffbahn 1 zwischen
den Begrenzungsflächen
von Dachsparren bzw. Balken von vertikalen Holzrahmenkonstruktionen
möglich,
wobei im Dachbereich die Füllschicht 2 benachbart
der Unterspannbahn 5 liegt und die Klemmschicht zum Rauminneren
hin gewandt angeordnet ist. Dagegen bei vertikalen Holzrahmenkonstruktionen
füllt die
Füllschicht 2 bei bündiger Anordnung
der Außenfläche der
Klemmschicht 3 mit der Außenfläche der Balken 4 den
verbleibenden Raum bis zu einer Wandtafel 5 z. B. Holzwerkstoffplatte
aus und kann hierbei als Ausgleichsschicht wirken. D. h., infolge
der guten Zusammendrückbarkeit
der mit geringer Rohdichte ausgelegten Füllschicht 2 können divergierende
Balkendicken d3 mit ein- und demselben Dämmstoffelement überbrückt werden.
Beispielsweise ist es denkbar, mit einer Dämmstoffplatte 1 mit
einer Dicke von 220 mm unterschiedliche Dicken im Bereich von 140
mm bis 220 mm stufenlos zu überbrücken, indem
beim Einbringen der Dämmstoffplatte
die Füllschicht 2 mehr
oder weniger stark zusammengedrückt
wird und insoweit eine Ausgleichsfunktion erfüllt. Selbstverständlich handelt
es sich bei dem vorgenannten Wert der Gesamtdicke d1 und d2 der
Dämmstoffbahn 1 in
Höhe von
220 mm um einen beispielhaften Wert, denn die Dicke des Produktes
kann auch auf andere Gefachtiefen abgestimmt werden. Ferner ist
es bei Bedarf auch möglich,
mit zwei unterschiedlich dicken Produkten bei gleichmäßiger Abstufung
oder auch mit drei unterschiedlich dicken Produkten bei gleichmäßiger Abstufung
zu arbeiten. Dies ist letztlich vom Marktverhalten, insbesondere
von den zu erwartenden Differenzen der Sparren- bzw. Balkendicken
abhängig,
wie sie bei den einzelnen Konstruktionen verwendet werden. Dies
kann von Land zu Land gegebenenfalls unter entsprechender Berücksichtigung
von Bauvorschriften differieren.
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Die 3 und 4 zeigen
Einbauverhältnisse
einer Dämmstoffplatte
bzw. Dämmstoffbahn
zwischen einer vertikalen Holzrahmenkonstruktion mit den Ständern bzw.
Balken 4, wie sie beispielsweise für Gebäudewände, insbesondere fabrikmäßig vorgefertigten
Raumzellen modulen Verwendung finden. Lediglich beispielshaft ist
hier die Außenseite
durch die Wandtafel aus Holzwerkstoff 5' Bretterwand 4' verdeutlicht. 3 zeigt hierbei
den Beginn des Einbauvorganges, wobei sich die als Ausgleichsschicht 2' ausgebildete
Füllschicht
im Raum zwischen den beiden Balken 4' befindet. Die Klemmschicht 3 wird
dann unter Aufbringung einer Kraft P zwischen die Balken 4' gedrückt, so
daß die
Außenfläche der
Klemmschicht 3, wie 4 zeigt,
bündig
mit der Außenfläche bzw.
Außenkante
der Balken 4' verläuft. Mit
Eindrücken
der Klemmschicht 3 wird hierbei die Ausgleichsschicht 2' entsprechend
zusammengedrückt
und erfüllt
somit neben der Dämmfunktion
auch eine Ausgleichsfunktion, indem differierende Balkendicken mit
ein- und demselben Produkt, also mit einem Dämmstoffelement gleicher Dicke überbrückt werden
können.
Auch bei diesem Anwendungsfall ist die Klemmschicht 3 wieder
mit höherer
Festigkeit gegenüber
der Ausgleichsschicht 2' ausgelegt,
insbesondere mit höherer
Rohdichte, wobei die vorgenannten Bereiche auch hier Anwendung finden.
Die Rohdichte in beiden Anwendungsfällen für die Füllschicht ist hierbei ≤ 30 kg/m3, insbesondere ≤ 15 kg/m3 und
bevorzugt ≤ 10
kg/m3, wobei beide Rohdichten aufeinander
so eingestellt sind, daß das
Verhältnis
von Rohdichte der Klemmschicht zu Rohdichte der Füllschicht > 1 ist.
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Die
jeweilige Dicke d1 der Klemmschicht 3 wird bei allen Anwendungsfällen auf
die technisch erforderliche Dicke derart minimiert, wie sie zur
Fixierung der Dämmschicht
zwischen den entsprechenden Begrenzungsflächen von Dachsparren bzw. Balken
der Holzgefachkonstruktionen erforderlich ist. Die jeweiligen Werte
für die
Dicken hängen
dabei auch von der Ausführung
der Holzrahmenkonstruktion und insbesondere von der zu überbrückenden
Weite zwischen benachbarten Sparren bzw. Balken ab. Bezüglich der
Füllschicht 2 ist es
ganz allgemein vorteilhaft, daß sich
diese höher
komprimieren läßt als die
Klemmschicht 3, was einerseits die oben beschriebene Ausgleichsfunktion
ermöglicht
und andererseits insbesondere aber Vorteile bei der Verpackung mit
sich bringt. Dadurch läßt sich
nämlich
bei gleicher Länge
der Dämmstoffbahn
eine im Durchmesser verkleinerte Dämmstoffrolle erzielen, wodurch
das Verpackungsvolumen vermindert wird, was erhebliche Transport-
und Lagervorteile mit sich bringt. Hierbei ist die Dämmstoffbahn
in Form einer Rolle auf Bereiche von 1:2,5 bis 1:4,5 komprimierbar.
Mit einer solchen Dämmstoffbahn
bzw. davon abgeschnittenen Dämmstoffplatte
kann auch eine Einstufung unter die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040 nach DIN
18165 erreicht werden, wobei die Füllschicht aufgrund ihrer Rohdichte
die Wärmeleitfähigkeitsgruppe
045 und die Klemmschicht aufgrund ihrer Rohdichte in die Wärmeleitfähigkeitsgruppe
035 fällt,
in der Mitte jedoch die Dämmstoffplatte
bzw. Dämmstoffbahn
die Kriterien der Wärmeleitfähigkeitsgruppe
040 nach DIN 18165 erfüllt.
Bei geeigneter Auswahl der Rohdichten (RD), wobei bekanntlich (Lambda) λ = f (RD)
ist, kann auch eine gesamte Wärmeleitfähigkeitsgruppe
von 035 erhalten werden.
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5 zeigt
ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel,
und zwar eine zur Rolle aufgewickelte Dämmstoffbahn für den klemmenden
Einbau zwischen den Begrenzungsflächen von Sparren oder Balken, insbesondere
von Sparren eines Steildaches. Die Dämmstoffbahn 6 ist
hierbei teilweise im gestreckten Zustand dargestellt. Mit 2 ist
hier wiederum die Füllschicht
mit Ausgleichsfunktion und mit 3 die Klemmschicht bezeichnet, die
hier in der Wickellage der Dämmstoffrolle
außenliegend
angeordnet ist. Die Klemmschicht kann auch in der Wickellage innenliegend
angeordnet sein, was vom Anwendungsfall entsprechend den Ausführungen
nach 2, also den tatsächlichen Einbauverhältnissen,
abhängig
ist. Auf die in der Wickellage innenliegende Oberfläche 7 der
Schicht, das ist hier im beschriebenen Ausführungsbeispiel die Füllschicht,
sind Markierungslinien 8 aufgebracht, die senkrecht zu
den seitlichen Rändern 9 der
Dämmstoffbahn 6 verlaufen. Im
Beispielsfalle sind die Markierungslinien 8 in gleichen
Abständen
aufgebracht, wobei der Abstand d zwischen zwei benachbarten Markierungslinien
bevorzugt 100 mm beträgt.
Wie 5 veranschaulicht, brauchen die Markierungslinien 8 nicht
als durchgehende Linien ausgeführt
sein, sondern können
auch unterbrochene Linien sein. Zweckmäßigerweise sind die Markierungslinien 8 nicht
durch Einschnitte oder dgl. gebildet, sondern lediglich optisch
wirksam und beeinflussen nicht die Handhabbarkeit und Wirksamkeit
des Materials der Mineralwollebahn 6. Um ein Sparrenfeld
einer vorgegebenen Breite von beispielsweise 700 mm auszufüllen, wird
entlang den Markierungslinien 8 unter Berücksichtigung
des für
die Klemmpressung erforderlichen Übermaßes von beispielsweise 1 cm
ein Längenabschnitt
L mit einer Länge
von 710 mm ausgehend vom vorderen Rand 10 der Dämmstoffbahn 6 aus
gemessen und bei 11 abgeschnitten. Hierzu wird in der in 5 angedeuteten
Weise an der ausgemessenen Schnittlinie ein Messer 12 angesetzt
und in Richtung des Pfeils 13 parallel zur benachbarten
Markierungslinie 8 durch das Material gezogen.
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Die
hierdurch vereinzelte Dämmstoffplatte 14 wird
für den
Einbau so gedreht, daß die
zuvor seitlichen Ränder 9 der
Dämmstoffbahn 6 oben
und unten zu liegen kommen und mithin der Längenabschnitt L die Breite der
Mineralwolleplatte 14 bestimmt. In dieser Stellung wird
die Mineralwolleplatte 14 in das Sparrenfeld zwischen zwei
benachbarten Dachsparren 4 eingesetzt. Das Übermaß Ü des Längenabschnittes
L gegenüber
der Breite D des Sparrenfeldes an der Einbaustelle von im Beispielsfalle
10 mm oder wenig mehr ergibt dann die gewünschte Klemmpressung der Mineralwolleplatte 14.
Nach dem Einsetzen zwischen die Sparren 4 hält die Mineralwolleplatte 14 somit
press zwischen den Sparren durch Klemmwirkung. Eine derart ausgebildete Dämmstoffbahn 6 erlaubt
es, daß diese
mit einheitlicher Breite für
die Verlegung in Sparrenfeldern mit unterschiedlicher Breite D zwischen
benachbarten Dachsparren verwendet werden kann, indem der Breite
D zwischen den Dachsparren entsprechend die Platte 14 von
der Dämmstoffbahn
abgeschnitten wird. Infolge zugleich der Ausgleichsmöglichkeit
läßt sich
somit die in 5 dargestellte Dämmstoffbahn
bei einheitlicher Breitenabmessung der Dämmstoffbahn und einheitlicher
Dicke der Dämmstoffbahn
für Sparrenfelder
oder Balkenfelder mit differierender Breite D und differierenden
Sparren- und Balkendicken
d3 verwenden. Dadurch ergibt sich eine erhebliche Sortimentseinsparung,
weil die Dämmstoffbahn 6 nicht
mehr in fein abgestuften Dicken gehalten werden muß, vielmehr
kann mit einer Dämmstoffbahn
einheitlicher Breite und Dicke eine Vielfalt von Dach- und Holzrahmenkonstruktionen
mit unterschiedlicher Breite zwischen den Sparren bzw. Balken und
mit unterschiedlichen Gefachtiefen abgedeckt werden.
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Anhand
der 6 ist das Einsparungspotential an Dämmstoffmaterial
in Prozentwerten gegenüber üblichen
Dämmstoffbahnen
dargestellt, wie sie auf dem Markt verfügbar sind. Demnach ergeben
sich über
die üblicherweise
insbesondere bei der Dämmung
von Dächern
verwendeten Dicken von Dämmstoffbahnen
bzw. Platten erhebliche Einsparungen im Bereich von 10 bis 23%,
was in Anbetracht der Mengen der pro Jahr für diese Zwecke verwendeten
Dämmstoffbahn
zu einer erheblichen Materialeinsparnis führt.
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Beispielshaft
sind in Tabelle 1 Varianten von Schichtenkombinationen mit verschiedenen
Dicken, Rohdichten und Flächengewichten
der einzelnen Teilschichten aufgezeigt.
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Dieser
Tabelle ist zu entnehmen, daß alle
Varianten gemäß der Erfindung
niedrigere Flächengewichte als
die Standardversion besitzen und damit zu einer merklichen Materialeinsparung
führen.
Ferner ist zu entnehmen, daß dabei
Schichtdicke, Rohdichte und Flächengewichte
der Teilschichten variabel gestaltet werden können.
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Wird
z. B. die Füllschicht
so eingestellt, daß ihre
Dicke je nach Sparrenhöhe
bzw. Holzgefachtiefe beim Einbau zusammengedrückt werden kann, sind neben
Materialeinsparungen, die dann zwar geringer sind, auch Sortimentsoptimierungen
möglich.
So erkennt man in Tabelle 1, daß,
wenn z. B. eine Bahn/Platte der Variante 3 mit der Dicke von 220
mm und mit einem Flächengewicht
von 2,82 kg/m
2 zusammengedrückt wird
zu einer Balkendicke von 180 mm, sogar noch eine Materialeinsparung
gegenüber
einer Bahn/Platte der Standardversion mit einer Dicke von 180 mm
und einem Flächengewicht
von 2,88 kg/m
2 von 0,06 kg/m
2 möglich ist.
Der Vorteil bei diesem Beispiel liegt hier schwerpunktmäßig bei
der Sortimentsoptimierung. Eine deutlichere Materialeinsparung ist
jedoch z. B. bei einer Balkendicke d3 von 200 mm gegeben, da hier
das Flächengewicht
der Standardversion von 3,00 kg/m
2 gegenüber der
Variante 3 mit wiederum 220 mm Dicke und einem Flächengewicht
von 2,82 kg/m
2 beträchtlich höher ist. Die Materialeinsparung
beträgt
somit bei diesem Beispiel 0,18 kg/m
3.