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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Polypeptids mit
der biologischen Aktivität eines
Thrombozyten-Wachstumsfaktors (PDGF) und eines Polypeptids mit der
biologischen Aktivität
von Keratinozytenwachstumsfaktor (KGF) und eines Polypeptids mit
der biologischen Aktivität
von Insulin-ähnlichem
Wachstumsfaktor (IGF-1 oder IGF-2) bei der Herstellung eines Medikaments.
Die Kombination ist verwendbar zur Behandlung oder Verhinderung
von Epithelzellschädigung,
wobei sie eine Verbesserung gegenüber früheren Verfahren zur Behandlung
von Epithelzellschädigung
darstellt. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines Polypeptids
mit der biologischen Aktivität
eines Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor-Bindungsproteins (IGFBP) in Kombination mit der
PDGF/KGF/IGF-Kombination der
Erfindung.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Patentanmeldung
EP 0 619 370 offenbart
die Verwendung von KGF zum Zwecke der Wundheilung. Außerdem kann
PDGF, wie in
US-Patent Nr. 5
187 263 offenbart, zum Zwecke der Wundheilung verwendet
werden, wie durch seine Fähigkeit zur
Stimulierung von Zellen, die aus dem Mesenchym stammen, gezeigt.
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Insulin-ähnliche
bzw. insulinartige Wachstumsfaktoren, IGF und IGF-2, sind im Stand
der Technik beschrieben und untersucht worden. IGF ist in Rinderknecht,
J. Biol. Chem. 253: 2769 (1978) beschrieben und man hat gefunden,
dass es als Mitogen auf eine Anzahl verschiedener Zelltypen wirkt, wie
in
EP 0 128 733 beschrieben.
Wie Insulin stimulieren die IGFs die Phosphorylierung spezifischer
Tyrosinreste innerhalb der cytoplasmatischen Domäne der Rezeptoren, an die der
IGF bindet, wie in
WO 93/98826 beschrieben.
IGF-2 ist in Rinderknecht, FEBS Letters (1978) 89: 283 beschrieben.
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Insulin-ähnliche
Wachstumsfaktoren sind auch unter dem Klassennamen Somatomedine
bekannt und sind in verschiedenen Tierarten als Polypeptide, die
wirken, um das Wachstum von Zellen in einer Vielfalt von Geweben
und Zelltypen, insbesondere während
der Entwicklung, zu stimulieren, identifiziert worden. Wachstumsfördernde
Effekte von Somatomedinen schließen Steigerung der Zellvermehrung
und Stimulation der Knorpelproliferation, Stimulation des Transports
von Aminosäuren,
Stimulation der RNA-, DNA- und Proteinsynthese und Stimulation des
Einbaus von Sulfat in Proteoglycan und von Prolin in Kollagen ein.
Ein Großteil
des postnatalen Wachstums bei Säugern
beruht auf der Stimulation von Knorpelwachstum durch Somatomedine
und In-Utero-Wachstum kann auch Somatomedin-abhängig sein.
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Verwendungen
von IGF als ein bekanntes stimulatorisches und wachstumsförderndes
Mittel schließen
die Verwendung zur Knochenreparatur und Ersatztherapie wie in
EP 303 855 beschrieben; als
ein Mittel, um gewissen nachteiligen Nebenwirkungen von karzinostatischen
Arzneimitteln entgegenzuwirken, wie in
JP 63-196524 beschrieben; und als
einen Weg, um die Laktation und Fleischproduktion bei Vieh bzw.
Rindern und anderen Nutztieren zu vergrößern, wie im
US-Patent Nr. 4 783 524 beschrieben,
ein.
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Es
ist außerdem
gefunden worden, dass IGF-1 bei der Behandlung von Osteoporose in
Säugern,
die eine verringerte Mineraliendichte der Korticalis aufweisen,
und solchen, die Arzneimitteln oder Umweltbedingungen, die in einer
Verringerung der Knochendichte resultieren, und möglicherweise
einer Osteoporosebedingung ausgesetzt sind, verwendbar ist, wie
in
EP 560 723 und
EP 436 469 beschrieben.
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IGF-1
ist mit Natriumpentosanpolysulfat (PPS) Hunden mit schwerer Osteoarthrose
mit dem Effekt der Verminderung der Schwere der Krankheit durch
das Herabsetzen des Levels von aktiver neutraler Metalloproteinase
im Knorpel verabreicht worden. Im Hundemodell von milder Osteoarthritis schien
eine therapeutische Intervention mit IGF-1 und PPS zusammen erfolgreich
die Knorpelstruktur und -biochemie zu erhalten, während IGF
allein ineffektiv war, wie in Rogachefsky, Osteoarthritis und Cartilage
(1993) 1: 105–114,
beschrieben.
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Bindungsproteine
für IGF
sind ausführlich untersucht
worden, und derzeit sind sechs IGFBPs bekannt (IGFBP1–6). IGFBPs
bilden im Plasma mit IGF-1 und IGF-2 Komplexe und man glaubt, dass
sie üblicherweise
als Bindungsproteine für
Proteinhormone wirken, d. h., dass sie die Verfügbarkeit und Aktivität des Proteinhormonliganden,
den sie transportieren, regulieren und dessen Halbwertszeit verlängern. Während IGFBP-3,
ein 150 kDa-Komplex, das am meisten abundante IGFPB im Plasma ist
und man glaubt, dass es als Träger
bzw. Transporter und Reservoir von IGF-1 im Plasma wirkt, ist IGFBP-1
ein kleines 25 kDa-Bindungsprotein,
das hauptsächlich in
der Leber und in Fibroblasten produziert wird und sich zwischen
dem Blutkreislauf und den Geweben verteilen kann und deshalb möglicherweise
die biologische Verfügbarkeit
von IGF in beiden Kompartimenten, wie in Tsuboi et al., J. of Inv.
Derm. 104: 199–203
(1995) beschrieben, reguliert. IGF ist als in Kombination mit IGFBP
für die
Wundheilung verwendbar beschrieben worden, wie in Tsuboi et al.,
J. of Inv. Derm. 104: 199–203
(1995), Kratz et al, Scand J. Plast Reconstr. Hand Surg. 28: 107–112 (1994) und
Jyung et al, Surgery 115: 233–239
(1994) beschrieben.
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IGF-Expression
ist mit Wundheilung, wie in Gartner et al, J. Surg. Res. 52: 389–394 (1992)
und Steenfos und Jansson, Eur. J. Surg. 158: 327–331 (1992) beschrieben, assoziiert
worden. Zusätzlich
ist IGF als nützlich
beschrieben worden, wenn es in Kombination mit PDGF zur Wundheilung
verabreicht wird, wie in
US-Patent
Nr. 4 861 757 beschrieben.
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Deshalb
wäre es
vorteilhaft, wenn eine verbesserte Zusammensetzung, die verbesserte
Eigenschaften gegenüber
der Verabreichung von PDGF allein, gegenüber der Verabreichung von KGF
allein, gegenüber
PDGF mit IGF, und gegenüber
IGF allein und gegenüber
IGF mit IGFBP hätte,
gefunden werden kann.
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Weiterhin
stellt die
EP 0 568
334 A1 kollagenhaltige Schwämme, umfassend einen absorbierbaren
Gelatineschwamm, Kollagen und einen aktiven Inhaltsstoff, sowie
Verfahren zur Steigerung der Wundheilung von äußerlichen und inneren Wunden, wobei
derartige Schwämme
verwendet werden, bereit. Der bevorzugte aktive Inhaltsstoff ist
PDGF.
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Zudem
beschreibt die
WO 92/14480 ein
Verfahren, verwendend GM-CSF und G-CSF, zur Förderung einer beschleunigten
Wundheilung bei Säugern. Dieses
Verfahren umfasst das topische Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Menge von einem dieser zwei Polypeptide oder eines Gemisches
von einem dieser zwei Polypeptide und wenigstens einem weiteren
Protein an den Säuger.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Zusammensetzung zur Behandlung oder Verhinderung einer Epithelzellschädigung bereitzustellen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird die Verwendung eines ersten Polypeptids
mit der biologischen Aktivität
eines Thrombozyten-Wachstumsfaktors (PDGF) und eines zweiten Polypeptids
mit der biologischen Aktivität
von Kertinozyten-Wachstumsfaktor (KGF) und eines dritten Polypeptids
mit der biologischen Aktivität
von Insulin-ähnlichem
Wachstumsfaktor (IGF) bei der Herstellung eines Medikaments zur
Verwendung beim Reparieren oder Verhindern von Epithelzellschädigung bereitgestellt.
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Die
Verwendung kann ferner ein viertes Polypeptid mit der biologischen
Aktivität
von Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor-Bindungsprotein (IGFBP) umfassen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines
ersten DNA-Moleküls,
eines zweiten DNA-Moleküls
und eines dritten DNA-Moleküls,
wobei das erste DNA-Molekül
eine erste Nukleotidsequenz, die für PDGF codiert, umfasst, das
zweite DNA-Molekül
eine zweite Nukleotidsequenz, die für KGF codiert, umfasst und das
dritte DNA-Molekül
eine dritte Nukleotidsequenz, die für IGF codiert, umfasst, in
der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung beim Reparieren
oder Verhindern von Epithelzellschädigung bereitgestellt.
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Die
Verwendung kann ferner ein viertes DNA-Molekül, das eine vierte Nukleotidsequenz,
die für
IGFBP codiert, umfasst, umfassen.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
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Die
hierin gegebene Offenbarung stützt
sich auf früher
veröffentlichte
Arbeiten, wie wissenschaftliche Artikel, veröffentlichte Patente oder veröffentlichte
Patentanmeldungen.
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Die
vorliegende Erfindung kann angesichts der folgenden Definitionen
besser verstanden werden.
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Definitionen
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Soweit
hierin nicht ausdrücklich
etwas anderes bestimmt ist, schließt der Ausdruck „Thrombozyten-Wachstumsfaktor" bzw. „Platelet-derived
growth factor" oder „PDGF" das PDGF-A-Kette-Polypeptid und
das PDGF-B-Kette-Polypeptid und die AA-, BB- und AB-Dimere und biologisch
aktive Fragmente, Analoga und Derivate davon, wie im
US-Patent Nr. 5 187 263 ; Waterfield
et al., Nature 304: 35–39
(1983); Wang et al., J. Biol. Chem. 259: 10645–48 (1984), Antoniades et al.,
Biochem. Pharm. 33: 2833–38 (1984);
und Westermark et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 7197–7200 (1986);
US-Patent Nr. 5 219 759 beschrieben,
ein.
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Außerdem bezieht
sich der Ausdruck „Keratinozytenwachstumsfaktor" oder „KGF", soweit hierin nicht
ausdrücklich
etwas anderes bestimmt ist, auf ein beliebiges aus einem reifen
Polypeptid und biologisch aktiven Fragmenten, Analoga und Derivaten davon,
wie in
WO 90/08771 und
WO 95/01434 beschrieben.
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Wie
hierin verwendet, umfasst der Ausdruck „Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor" IGF-1 und IGF-2 in ihren
im Wesentlichen gereinigten, nativen, rekombinant produzierten oder
chemisch synthetisierten Formen und schließt biologisch aktive Fragmente,
Analoga, Muteine, einschließlich
C-terminaler Deletionsmuteine, und Derivate davon, die IGF-Aktivität und/oder
die Fähigkeit,
die IGF-Rezeptoren zu binden, beibehalten, ein, wie z. B. in
EP 135 094 ,
WO 85/00831 ,
US-Patent Nr. 4 738 921 ,
WO 92/04363 ,
US-Patent Nr. 5 158 875 ,
EP 123 228 und
EP 128 733 beschrieben. Ein Analogon
von IGF oder ein Analogon des Fragments schließt nativen IGF, der durch eine
oder mehrere Aminosäureinsertion(en), -deletion(en)
oder -substitution(en), die seine Eigenschaften nicht wesentlich
beeinträchtigt
(beeinträchtigen),
modifiziert worden ist, ein. Vorzugsweise hat das Analogon erhöhte Aktivität, verglichen
mit nativem IGF. Bevorzugter wenigstens 2-fachen Anstieg, am bevorzugtesten
wenigstens 7- bis 10-fachen Anstieg. Das Analogon kann beispielsweise
konservative Aminosäuresubstitutionen
einschließen.
Ein IGF-Analogon schließt
außerdem
Peptide, die eine oder mehrere Peptidnachahmungen bzw. „peptide mimics" („Peptoide") haben, wie solche
beschrieben in
WO 91/04282 ,
ein. Ein IGF-Mutein ist eine Polypeptidvariante, bei der eine oder
mehrere Aminosäuren
abgeändert
sind, um ein gewünschtes
Charakteristikum zu erzeugen, wie z. B. einen Cysteinrest mit einer
Aminosäure,
die keine Disulfidbrücken
ausbildet, zu ersetzen. Muteine, Analoga und Derivate können unter
Verwendung von konventionellen Techniken erzeugt werden. Beispielsweise
kann PCR-Mutagenese verwendet werden. Während sich die folgende Diskussion
auf DNA bezieht, ist selbstverständlich,
dass die Technik auch auf RNA Anwendung findet. Ein Beispiel einer
PCR-Technik ist in
WO 92/22653 beschrieben.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Analoga, Muteinen und
Derivaten ist Kassetten-Mutagenese,
basierend auf der Technik beschrieben von Wells, Gene (1985) 34:
315.
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Der
Ausdruck „Bindungsprotein
für insulinähnlichen
Wachstumsfaktor (IGFBP)" bzw. „insulinähnlicher
Wachstumsfaktor-Bindungsprotein” bezieht
sich auf ein Bindungsprotein, das identifiziert wurde, ein Bindungsprotein
für IGF
zu binden, wie beschrieben und identifiziert in Keifer et al., J.
Biol. Chem. 266: 9043–9
(1991), Camacho-Hubner et al., J. Biol. Chem. 267: 11949–56 (1992),
McCusker und Clemens, THE INSULIN LIKE GROWTH FACTORS: STRUCTURE
AND BIOLOGICAL FUNCTIONS, Oxford Univ. Press, N.Y., S. 110–150 (1992).
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Ein
Polypeptid „mit
der biologischen Aktivität von
PDGF" bezieht sich
auf ein Polypeptid mit der gleichen oder erhöhter Fähigkeit, vorzugsweise das Wachstum
von Zellen der Dermisschicht der Haut zu stimulieren. So ein Polypeptid
kann ein Volllängen-PDGF,
ein Fragment von PDGF, ein Analogon von PDGF, das Aminosäuresubstitution,
-deletion oder -addition aufweist, oder ein Derivat von PDGF, wie
das beschrieben in
US-Patent
Nr. 5 149 792 und
EP
458 959 B1 ; und
US-Patent
Nrn. 4 769 328 ,
4 801 542 ,
4 766 073 ,
4 849 407 ,
4 845 075 ,
4 889 919 ,
5 045 633 und
5 128 321 , sein.
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Ein
Polypeptid „mit
der biologischen Aktivität von
KGF" bezieht sich
auf ein Polypeptid mit der gleichen oder erhöhter Fähigkeit, vorzugsweise das Wachstum
von Zellen der Epidermisschicht der Haut zu stimulieren. So ein
Polypeptid kann ein Volllängen-KGF,
ein Fragment von KGF, ein Analogon von KGF, das eine Aminosäuresubstitution,
-deletion oder -addition aufweist; oder ein Derivat von KGF, wie
in
WO 90/08771 und
WO 95/01434 beschrieben, sein.
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Ein
Polypeptid „mit
der biologischen Aktivität von
IGF" bezieht sich
auf ein Polypeptid mit der gleichen oder erhöhter Fähigkeit als Wachstumsfaktor, fähig zu Insulin-ähnlichen
Effekten, wie zum Beispiel Stimulation der Phosphorylierung spezifischer
Tyrosinreste innerhalb der cytoplasmatischen Domäne des Rezeptors, an welchen
es bindet, wie in
WO 93/98826 beschrieben,
oder in manchen Fällen
z. B. mitogenen Effekten auf bestimmte Zellen, wie in
EP 0 128 733 beschrieben, zu fungieren.
So ein Polypeptid kann ein Volllängen-IGF,
ein Fragment von IGF, ein Analogon von IGF, das eine Aminosäuresubstitution,
-deletion oder -addition aufweist, oder ein beliebiges Derivat von
IGF sein.
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Ein
Polypeptid „mit
der biologischen Aktivität von
IGFBP" bezieht sich
auf ein Polypeptid mit ungefähr
der gleichen oder erhöhter
Fähigkeit
als ein Bindungsprotein für
IGF durch das Binden und Transportieren von IGF zu Gewebe und Zellen,
wo IGF einen biologischen Effekt haben kann, zu fungieren. Da derzeit
wenigstens sechs IGFBPs bekannt sind, von denen viele signifikant
verschieden von den anderen IGFBPs sind, schließen spezifische Eigenschaften hinsichtlich
der biologischen Aktivität
eines gegebenen IGFBP nicht notwendigerweise die gesamte Gruppe
der Bindungsproteine für
IGF ein. Folglich kann die biologische Aktivität eines IGFBP manche Ähnlichkeiten
zu anderen IGFBPs haben, kann aber auch Unterschiede haben, die
es als ein einzigartiges IGFBP identifizieren.
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„Volllängen-PDGF" oder „reifes
PDGF" und „Volllängen-KGF" oder „reifes
KGF" und „Volllängen-IGF" oder „reifes
IGF" und „Volllängen-IGFBP" und „reifes
IGFBP" bezieht sich
auf das jeweilige native Polypeptid, wie in menschlichen oder anderen Säugetiergeweben
gefunden.
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Der
Ausdruck „Analogon", hierin in Bezug auf
PDGF-, KGF-, IGF- und IGFBP-Protein,
bezieht sich auf Verkürzungen
bzw. Trunkierungen, Varianten, Allele und Derivate davon. Sofern
nicht ausdrücklich
anderweitig vermerkt, umfassen diese Ausdrücke die Bioaktivitäten von „reifem" KGF oder „reifem" PDGF, „reifem" IGF oder „reifem" IGFBP. Folglich
sind Polypeptide, die identisch mit dem reifen Protein sind oder
wenigstens 60%, bevorzugt 70%, bevorzugter 80% und am meisten bevorzugt
90% Sequenzidentität
zu dem reifen Protein enthalten, von wo auch immer abgeleitet, von
menschlichen oder nicht-menschlichen
Quellen, innerhalb dieser Definition eingeschlossen. Die Analoga
hierin schließen ferner
Peptide mit einer oder mehreren Peptidnachahmungen oder „peptide
mimics", auch bekannt
als Peptoide, die die Bioaktivität
des Proteins besitzen, ein. Eingeschlossen innerhalb der Definition
sind außerdem
Polypeptide, enthaltend eine oder mehrere analoge Aminosäuren (einschließlich beispielsweise unnatürliche Aminosäuren, etc.),
Polypeptide mit substituierten Kopplungen sowie andere im Stand der
Technik bekannte Modifikationen, die sowohl natürlich als auch nicht natürlich vorkommen.
Der Ausdruck Polypeptid schließt
außerdem
Post-Expressions-Modifikationen des Polypeptids, z. B. Glycosylierungen,
Acetylierungen, Phosphorylierungen und dergleichen, nicht aus.
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Die „Varianten" und „Derivate" hierin enthalten
Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen oder -insertionen. Die Aminosäuresubstitutionen können konservative
Aminosäuresubstitutionen
oder Substitutionen, um nicht-essentielle Aminosäurereste zu eliminieren, wie
z. B. um eine Glycosylierungsstelle, eine Phosphorylierungsstelle,
eine Acetylierungsstelle zu verändern,
oder um Fehlfaltung durch Substitution oder Deletion von einem oder
mehreren Cysteinresten, die nicht für die Funktion notwendig sind,
zu minimieren, sein. Konservative Aminosäuresubstitutionen sind solche,
die die allgemeine Ladung, Hydrophobizität/Hydrophilie und/oder räumliche
Größe der ersetzten
Aminosäure
bewahren, z. B. sind Substitutionen zwischen den Mitgliedern der
folgenden Gruppen konservative Substitutionen: Gly/Ala, Val/Ile/Leu,
Asp/Glu, Lys/Arg, Asn/Gln, Ser/Cys/Thr und Phe/Trp/Tyr.
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Der
Ausdruck „Polynukleotid", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein DNA-Molekül, ein RNA-Molekül oder dessen
komplementären
Strang. Ein Polynukleotidmolekül
kann einzel- oder doppelsträngig
sein.
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Eine „therapeutisch
wirksame Menge",
wie hierin verwendet, bezieht sich auf diejenige Menge einer Zusammensetzung,
die zur Erreichung eines erwünschten
Ergebnisses, welches im vorliegenden Fall die Reparatur von Epithelgeweben
ist, wirksam ist. Diese Menge kann in einer Einzeldosis oder als Teil
einer Reihe von Dosen sein. Die genaue Menge wird von Subjekt zu
Subjekt, abhängig
von Alter, Größe, Gewicht
und Gesundheit des Subjekts, der Natur und dem Schweregrad des zu
behandelnden Zustandes variieren. Es ist nicht möglich, im Vorhinein eine genaue
Menge, die therapeutisch wirksam ist, zu spezifizieren. Die für eine gegebene
Situation wirksame Menge kann jedoch durch Routineexperimente oder basierend
auf der Erfahrung der Person, die die Zusammensetzung verabreicht,
basierend auf der hierin bereitgestellten Information, bestimmt
werden. Es wird erwartet, dass die Dosis in einen relativ weiten
Bereich fallen kann.
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„Ein pharmazeutisch
annehmbarer Träger" hierin bezieht sich
auf einen beliebigen Träger,
der nicht selbst die Produktion von Antikörpern, schädlich für das Individuum, das die Zusammensetzung erhält, induziert.
Geeignete Träger
sind typischerweise große,
langsam metabolisierte Makromoleküle, wie z. B. Proteine, Polysaccharide,
Polymilchsäuren, Polyglycolsäuren, polymere
Aminosäuren,
Aminosäure-Copolymere
und ein inaktives Viruspartikel. Solche Träger sind dem Fachmann gut bekannt.
Eine gründliche
Diskussion pharmazeutisch annehmbarer Trägersubstanzen bzw. Exzipientien
kann in REMINGTON'S
PHARMACEUTICAL SCIENCES (Merck Pub. Co., N.J. 1991) gefunden werden.
Exemplarische pharmazeutisch annehmbare Träger können Salze, z. B. Mineralsäuresalze
wie z. B. Hydrochloride, Hydrobromide, Phosphate, Sulfate u. dgl.;
und die Salze organischer Säuren,
wie z. B. Acetate, Propionate, Malonate, Benzoate u. dgl. einschließen.
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Die „pharmazeutischen
Zusammensetzungen" hierin
können
ferner eine oder mehrere Komponenten, wie z. B. Wasser, Salzlösung, Glycerin
oder Ethanol, enthalten. Zusätzlich
können
Zusatzstoffe, wie z. B. Benetzungsmittel oder Emulgatoren, pH-puffernde
Substanzen, Stabilisatoren, Antioxidantien u. dgl. in solchen Zusammensetzungen vorhanden
sein. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen hierin können als
eine Creme, um topisch angewendet zu werden, oder als flüssige Lösungen oder
Suspensionen oder feste Formen, geeignet zur Lösung oder Suspension in flüssigen Vehikeln
zur Injektion, zubereitet werden. Die pharmazeutische Zusammensetzung
hierin kann in liposomalem Format zubereitet werden, wie z. B. jene
eingekapselt in Liposome oder DepoFoam
®, wie
in
US-Patent Nr. 5 442 120 ,
WO 95/13796 und
WO 91/14445 beschrieben.
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„Gleichzeitige
Verabreichung" („co-administration"), wie hierin verwendet,
bedeutet Verabreichung von KGF und PDGF gemäß dem Verfahren der Erfindung
in Kombination miteinander, gleichzeitige Verabreichung von KGF/PDGF
und einem IGF und gleichzeitige Verabreichung von KGF/PDGF/IGF/IGFBP.
Gleichzeitige Verabreichung bedeutet außerdem Verabreichung einer PDGF/KGF-Kombination
außerdem
in Kombination mit IGF oder PDGF/KGF/IGF-Kombination außerdem in
Kombination mit IGFBP. Gleichzeitige Verabreichung kann simultan
sein, z. B. durch das Verabreichen einer Mischung von KGF und PDGF,
oder einer Mischung von PDGF, KGF und IGF oder IGF und IGFBP, oder
kann durch getrennte Verabreichung der Wirkstoffe, wie z. B. innerhalb
einer kurzen Zeitspanne, erreicht werden. Gleichzeitige Verabreichung schließt außerdem sukzessive
Verabreichung von KGF und PDGF oder sukzessive Verabreichung von KGF,
PDGF und IGF oder sukzessive Verabreichung von KGF, PDGF und gleichzeitige
Verabreichung von IGF und IGFBP ein. Außerdem kann im Fall all dieser Verabreichungen,
z. B. im Fall der Verabreichung von KGF und PDGF, einer der beiden
präventiv
verabreicht werden, während der
andere danach innerhalb einer angemessenen Zeitspanne nach der präventiven
Verabreichung zur Behandlung verabreicht wird. Zum Beispiel können im
Fall der Verabreichung von KGF, PDGF und IGF oder IGF und IGFBP
einer oder zwei oder drei präventiv
verabreicht werden und können
einer oder zwei oder drei danach innerhalb einer angemessenen Zeitspanne
nach der präventiven Verabreichung
zur Behandlung verabreicht werden. Die Dosierungsbehandlung zur
Verabreichung oder gleichzeitigen Verabreichung kann ein Einzeldosisplan
oder ein Mehrfachdosenplan sein.
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Der
Ausdruck „Kit" bezieht sich auf
eine Packung, die das beschriebene Material enthält und gedruckte Instruktionen
zur Verwendung des Materials einschließt. Zum Beispiel kann ein Kit
für das
Verfahren der Erfindung PDGF- und KGF-Polypeptide separat oder in
Mischung oder DNA, die für
PDGF und KGF codiert, separat oder in Mischung oder als eine Kombination
von DNA und Polypeptiden, z. B. die DNA von PDGF und das Polypeptid
von KGF, einschließen.
Außerdem
kann ein Kit für
das Verfahren der Erfindung beispielsweise PDGF-, KGF- und IGF-Polypeptide
separat oder in Mischung oder DNA, die für PDGF, KGF und IGF codiert,
separat oder in Mischung oder in einer Kombination von DNA und Polypeptiden,
z. B. die DNA von PDGF und KGF, aber das Polypeptid von IGF, einschließen. Außerdem kann
ein Kit für
das Verfahren der Erfindung beispielsweise PDGF-, KGF- und IGF-
und IGFBP-Polypeptide separat oder in Mischung oder DNA, die für PDGF,
KGF und IGF, IGFBP codiert, separat oder in Mischung oder in einer
Kombination von DNA und Polypeptiden, z. B. die DNA von PDGF und
KGF, aber das Polypeptid von IGF und das Polypeptid IGFBP, einschließen. „Gedruckte
Instruktionen" können auf
Papier oder andere Medien geschrieben oder gedruckt oder auf elektronischen
Medien, wie z. B. Magnetband, computerlesbare Disketten oder Tonband CD-ROM
u. dgl., gespeichert sein. Kits können außerdem Platten, Röhrchen,
Schüsseln
bzw. Schalen, Verdünnungsmittel,
Lösungsmittel,
Waschflüssigkeiten
oder andere konventionelle Reagenzien enthalten.
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Der
Erfinder hat hierin entdeckt, dass die Zugabe von IGF zu einer PDGF/KGF-Kombination die Behandlung
oder Verhinderung einer Epithelzellschädigung verbessert, stark über das
hinaus, was durch irgendeines der drei Medikamente allein erwartet
werden könnte;
und der Erfinder hat hierin zusätzlich
entdeckt, dass die Zugabe von IGF und IGFBP zu einer PDGF/KGF-Kombination
die Behandlung oder Verhinderung einer Epithelzellschädigung verbessert,
stark über
das hinaus, was durch irgendeines der vier Medikamente allein erwartet
werden könnte
und sogar zusätzlich
zu den Verbesserungen für
eine Epithelzellschädigung,
erlangt durch die Verabreichung der PDGF/KGF-Kombination oder der IGF/IGFBP-Kombination.
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Sowohl
PDGF als auch KGF kann durch eine beliebige konventionelle Technik
hergestellt werden oder kann aus seinen natürlichen Quellen gereinigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden sowohl PDGF als auch KGF durch
Expression einer Polynukleotidsequenz, die für das jeweilige Protein codiert,
in separaten Wirten oder durch deren Coexpression in einem einzelnen
Wirt hergestellt. Die Wirtszelle kann prokaryotisch oder eukaryotisch
sein. PDGF kann beispielsweise wie in
US-Patent Nr. 5 219
759 beschrieben hergestellt werden. KGF kann wie im
WO 95/01434 beschrieben
hergestellt werden. Andere Expressionssysteme können wie unten detaillierter beschrieben
verwendet werden.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung kann eine therapeutisch wirksame
Menge von PDGF, KGF und IGF enthalten. Jeder von PDGF, KGF und IGF
kann durch eine beliebige konventionelle Technik hergestellt werden
oder kann aus seinen natürlichen
Quellen gereinigt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird jeder von PDGF, KGF und IGF durch
Expression einer Polynukleotidsequenz, die für das jeweilige Protein codiert,
in getrennten Wirten oder durch deren Coexpression in einem einzelnen
Wirt hergestellt. Die Wirtszelle kann prokaryotisch oder eukaryotisch
sein. IGF kann, wie in
US-Patent Nr. 4 738
921 beschrieben, hergestellt werden. IGF kann außerdem mit
dem Festphasenverfahren, wie in Li, PNAS (1983), 80: 2216–2220 beschrieben,
synthetisiert werden. In diesem Verfahren kann die Polypeptidsequenz
für IGF-1 durch
Kuppeln der Aminosäurereste
zusammengesetzt werden.
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Die
PDGF-, KGF- und IGF-Zusammensetzungen können, sofern getrennt gehalten,
getrennt oder gleichzeitig verabreicht werden. Eine direkte Abgabe
der Zusammensetzungen wird im Allgemeinen durch Injektion, entweder
subkutan, intradermal, intraperitoneal, intraluminal, intragastral,
intraintestinal, intravenös
oder intramuskulär,
erreicht werden. Andere Formen der Verabreichung schließen orale und
pulmonale Verabreichung, Suppositorien und transdermale Anwendungen
ein. Dosierungsbehandlung kann ein Einzeldosisplan oder ein Mehrfachdosenplan
sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame
Menge von PDGF, KGF und IGF mit IGFBP enthalten. Jeder von PDGF,
KGF und IGF und IGFBP kann durch eine beliebige konventionelle Technik
hergestellt werden oder aus seinen natürlichen Quellen gereinigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist jeder von PDGF, KGF und IGF und IGFBP
durch Expression einer Polynukleotidsequenz, die für das jeweilige
Protein codiert, in getrennten Wirten oder durch deren Coexpression
in einem einzelnen Wirt hergestellt. Die Wirtszelle kann prokaryotisch
oder eukaryotisch sein.
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Die
PDGF-, KGF-, IGF- und IGFBP-Zusammensetzungen können, sofern separat gehalten,
separat oder gleichzeitig verabreicht werden. Eine direkte Abgabe
der Zusammensetzungen wird im Allgemeinen durch Injektion, entweder
subkutan, intradermal, intraperitoneal, intraluminal, intragastral,
intraintestinal, intravenös
oder intramuskulär,
erreicht werden. Andere Arten der Verabreichung schließen orale
und pulmonale Verabreichung, Suppositorien und transdermale Anwendungen
ein. Dosierungsbehandlung kann ein Einzeldosisplan oder ein Mehrfachdosenplan
sein.
-
IGF
kann durch konventionelle rekombinante DNA-Techniken, wie in Biochem.
und Biophys. Res. Comm. (1990), 169: 832–839 (IGF II) und Cell Regulation
(1990), 1: 197–213
(IGF II) und Biotechnology News (1983), 3: 1–3 (IGF-1 und 2) beschrieben,
hergestellt werden. Zum Beispiel kann IGF in E. coli als ein Fusionsprotein
mit dem trpE-Gen unter der Kontrolle eines modifizierten Tryptophanoperons,
wie in
US-Patent Nr. 4 738 921 beschrieben,
hergestellt werden. Alternativ kann IGF in E. coli unter der Kontrolle
der Promotor- und Protektorsequenzen des Vesicular Stomatitis Virus
(VSV), wie in
EP 478 333 beschrieben,
synthetisiert werden. Die hierin zur Expression verwendeten E. coli-Expressionssysteme können wie
im
US-Patent Nr. 5 158 875 beschrieben, modifiziert
werden, um eine modifizierte, positiv geladene Leadersequenz einzuschließen, um
korrektes Falten des IGF-Proteins zu ermöglichen. Außerdem kann IGF in methylotrophen
Hefetransformanten mit der für
IGF codierenden Sequenz, verknüpft
mit einer Signalsequenz, die Sekretion und proteolytische Prozessierung
des Proteinprodukts regelt, hergestellt werden. Die hierin geeignete
Signalsequenz schließt die
S. cerevisiae-Paarungsfaktor-alpha-Präpro-Sequenz
in proteasedefizienten P. pastoris-Stämmen, wie in
WO 92/04363 beschrieben, ein. DNA-Konstrukte
zur Herstellung von IGF-2 können
wie in
WO 89/03423 beschrieben
hergestellt und in E. coli exprimiert werden. Eine Synthese von
rekombinantem IGF-2 kann außerdem
durch das Befolgen des Protokolls, beschrieben in
EP 434 605 , welches sich auf die Produktion
von rekombinantem IGF-2, das einen kovalent gebundenen fremden Anteil
hat und dem das N-terminal-gebundene Methionin fehlt, bezieht, erreicht
werden. IGF kann außerdem,
wie in
EP 123 228 und
US-Patentanmeldung S. N. 06/922 199 beschrieben, in Hefe hergestellt
werden. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von IGF unter Verwendung von
rekombinanten DNA-Techniken, das hierin geeignet ist, ist wie in
Biotechnology News (1983), 10: 1–3 beschrieben. IGF-1- oder
IGF-2-codierende Sequenzen können
in virale oder ringförmige
Plasmid-DNA-Vektoren eingesetzt werden, um Hybridvektoren zu bilden,
und die resultierenden Hybridvektoren können verwendet werden, um Wirtsmikroorganismen,
wie z. B. Bakterien oder Hefezellen, zu transformieren. Die transformierten
Mikroorganismen können
unter geeigneten Nährstoffbedingungen
vermehrt werden, um IGF zu exprimieren, wie in
EP 135 094 beschrieben. IGF kann außerdem wie
in
EP 434 625 beschrieben
hergestellt werden.
-
Ein
IGFBP kann jedes bekannte IGFBP, beispielsweise IGFBP-1, IGFBP-2,
IGFBP-3, IGFBP-4, IGFBP-5 und IGFBP-6, sein. IGFBP kann wie in Brinkman
et al., EMBO J. 7: 2417–2423
(1988), Mohan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 8338–42 (1989),
US-Patent Nr. 5 407 913 ,
WO 9212243 ,
92/03471 ,
92/03470 ,
WO 92/03469 und Brewer et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 152: 1289–97 (1988)
beschrieben hergestellt werden.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entweder eine Zusammensetzung, die PDGF allein,
KGF allein, IGF allein und IGF mit IGFBP oder beliebige zwei der
vier miteinander gemischt und das dritte und vierte allein, oder
beliebige drei der vier miteinander gemischt und das vierte allein
oder alle vier miteinander gemischt in einer einzelnen Zusammensetzung,
enthält,
in entweder einer Einzeldosis oder in Mehrfachdosen sein. In einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die pharmazeutische Zusammensetzung
zum Zweck von Gentherapie eine Zusammensetzung, die ein Polynukleotid,
das für
PDGF allein codiert, enthält,
eine Zusammensetzung, die ein Polynukleotid, das für KGF allein
codiert, enthält,
eine Zusammensetzung, die ein Polynukleotid, das für IGF allein
codiert, enthält,
eine Zusammensetzung, die nur IGF und IGFBP enthält, oder alle vier Polynukleotide
miteinander gemischt in einer einzelnen Zusammensetzung sein.
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Die
PDGF-, KGF-, IGF- und IGF mit IGFBP-Zusammensetzungen können, sofern
getrennt gehalten, getrennt oder gleichzeitig verabreicht werden.
Zusätzlich
können
die Konzentrationen eines jeden je nach der Wirksamkeit des Faktors
und den Bedürfnissen
des Patienten verschieden sein. Eine direkte Abgabe der Zusammensetzungen
wird im Allgemeinen durch Injektion, entweder subkutan, intradermal,
intraperitoneal, intraluminal, intragastral, intraintestinal, intravenös oder intramuskulär, erreicht werden.
Andere Arten der Verabreichung schließen orale und pulmonale Verabreichung,
Suppositorien und transdermale Anwendungen ein. Dosierungsbehandlung
kann ein Einzeldosisplan oder ein Mehrfachdosenplan sein.
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Wenn
PDGF, KGF, IGF oder IGFBP als Polypeptide entweder zusammen in einer
einzelnen Zusammensetzung oder in mehreren Zusammensetzungen verabreicht
werden, können
die Polypeptide durch irgendein Expressionssystem, geeignet für das Polypeptid,
exprimiert werden.
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Exemplarische
Expressionssysteme zum Erzeugen der Polypeptide von PDGF, KGF, IGF
und IGFBP oder zur Klonierung der Polynukleotide, die für dieselben
codieren, zur Anwendung in einem Gentherapie-Protokoll werden nachfolgend
beschrieben.
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EXPRESSION IN BAKTERIENZELLEN
-
Bakterielle
Expressionssysteme können
mit den vorliegenden Konstrukten verwendet werden. Kontrollelemente
zur Verwendung in Bakterien schließen Promotoren, die wahlweise
Operatorsequenzen enthalten, und Ribosomenbindungsstellen ein. Verwendbare
Promotoren schließen
Sequenzen, abgeleitet von Zucker metabolisierenden Enzymen, wie
z. B. Galactose, Lactose (lac) und Maltose, ein. Zusätzliche
Beispiele schließen
Promotorsequenzen, abgeleitet von biosynthetischen Enzymen, wie z.
B. Tryptophan (trp), das β-Lactamase
(bla)-Promotorsystem, Bakteriophage λPL und T7 ein. Zusätzlich können synthetische
Promotoren, wie z. B. der tac-Promotor, verwendet werden. Die β-Lactamase- und Lactose-Promotorsysteme
sind in Chang et al., Nature (1978) 275: 615 und Goeddel et al.,
Nature (1979) 281: 544 beschrieben; das alkalische Phosphatase,
Trypophan (trp)-Promotorsystem
sind in Goeddel et al., Nucleic Acids Res. (1980) 8: 4057 und
EP 36 776 beschrieben, und
Hybridpromotoren, wie z. B. der tac-Promotor, sind im
US-Patent Nr. 4 551 433 und deBoer
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1983) 80: 21–25 beschrieben. Jedoch sind
andere bekannte bakterielle Promotoren, die zur Expression eukaryotischer
Proteine verwendbar sind, auch geeignet. Ein Fachmann wäre fähig, solche
Promotoren mit den vorliegenden PDGF- und KGF-codierenden Sequenzen,
z. B. wie in Siebenlist et al., Cell (1980) 20: 269 beschrieben,
unter Verwendung von Linker oder Adaptoren, um für beliebige benötigte Restriktionsorte
zu sorgen, funktionell zu verbinden. Promotoren zur Verwendung in
bakteriellen Systemen werden außerdem
im Allgemeinen eine Shine-Dalgarno (SD)-Sequenz funktionell verknüpft mit
der DNA, die für
das Zielpolypeptid codiert, enthalten. Für prokaryotische Wirtszellen,
die die native Zielpolypeptidsignalsequenz nicht erkennen und prozessieren,
kann die Signalsequenz durch eine prokaryotische Signalsequenz,
z. B. ausgewählt
aus der Gruppe von alkalischer Phosphatase, Penicillinase, Ipp oder
hitzestabilen Enterotoxin-II-Leadern, ersetzt werden. Der Replikationsstartpunkt
von dem Plasmid pBR322 ist für die
meisten Gram-negativen Bakterien geeignet.
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Die
vorhergehenden Systeme sind mit Escherichia coli besonders kompatibel.
Zahlreiche andere Systeme zur Verwendung in bakteriellen Wirten
schließen
jedoch Gram-negative oder Gram-positive Organismen wie z. B. Bacillus
spp., Streptococcus spp., Streptomyces spp., Pseudomonas-Spezies wie
z. B. P. aeruginosa, Salmonella typhimurium oder Serratia marcescans
unter anderen ein. Verfahren zum Einführen exogener DNA in diese
Wirte schließen
typischerweise die Verwendung von CaCl2 oder anderen
Mitteln, wie z. B. zweiwertige Kationen und DMSO, ein. DNA kann
außerdem
durch Elektroporation, Kerninjektion oder Protoplastenfusion, wie
allgemein in Sambrook et al. (1989), oberhalb zitiert, beschrieben,
in Bakteriellenzellen eingeführt
werden. Diese Beispiele sind eher veranschaulichend als beschränkend. Vorzugsweise
sollte die Wirtszelle minimale Menge proteolytischer Enzyme sezernieren bzw.
sekretieren. Alternativ sind in vitro-Verfahren des Klonierens,
z. B. PCR oder andere Nukleinsäurepolymerasereaktionen,
geeignet.
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Außerdem zur
Expression von PDGF für
die Erfindung verwendbar sind Vektoren, beschrieben in
EP 0 622 456-A1 , hierin
durch Bezugnahme aufgenommen, die DNA zur Selektion und autonomen
Replikation in Bakterienzellen offenbart.
-
Prokaryotische
Zellen, verwendet zur Produktion der Zielpolypeptide dieser Erfindung,
werden in geeigneten Nährmedien,
wie allgemein in Sambrook et al., oberhalb zitiert, beschrieben,
kultiviert.
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EXPRESSION IN HEFEZELLEN
-
Expressions-
und Transformationsvektoren, entweder extrachromosomale Replicons
oder integrierende Vektoren, sind zur Transformation in viele Hefen
entwickelt worden. Zum Beispiel sind Expressionsvektoren für u. a.
die folgenden Hefen entwickelt worden: Saccharomyces cerevisiae,
wie in Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1978) 75: 1929;
Ito et al., J. Bacteriol. (1983) 153: 163 beschrieben; Candida albicans,
wie in Kurtz et al., Mol. Cell. Biol. (1986) 6: 142 beschrieben;
Candida maltosa, wie in Kunze et al., J. Basic Microbiol. (1985)
25: 141 beschrieben; Hansenula polymorpha, wie in Gleeson et al.,
J. Gen. Microbiol. (1986) 132: 3459 und Roggenkamp et al., Mol.
Gen. Genet. (1986) 202: 302 beschrieben; Kluyveromyces fragilis,
wie in Das et al., J. Bacteriol. (1984) 158: 1165 beschrieben; Kluyveromyces
lactis, wie in De Louvencourt et al., J. Bacteriol. (1983) 154: 737
und Van den Berg et al., Bio/Technology (1990) 8: 135 beschrieben;
Pichia guillerimondii, wie in Kunze et al., J. Basic Microbiol (1985)
25: 141 beschrieben; Pichia pastoris, wie in Cregg et al., Mol.
Cell. Biol. (1985) 5: 3376 und
US-Patent
Nrn. 4 837 148 und
4
929 555 beschrieben; Schizosaccharomyces pombe, wie in
Beach und Nurse, Nature (1981) 300: 706 beschrieben; und Yarrowia
lipolytica, wie in Davidow et al., Curr. Genet. (1985) 10: 380 und
Gaillardin et al., Curr. Genet. (1985) 10: 49 beschrieben, für Aspergillus-Wirte, wie z. B.
A. nidulans, wie in Ballance et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.
(1983) 112: 284–289;
Tilburn et al., Gene (1983) 26: 205–221 und Yelton et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA (1984) 81: 1470–1474 beschrieben, und A. niger,
wie in Kelly und Hynes, EMBO J. (1985) 4: 475479 beschrieben; für Trichoderma
reesia, wie in
EP 0 244 234 beschrieben,
und filamentöse
Pilze, wie z. B. Neurospora, Penicillium, Tolypocladium, wie in
WO 91/00357 beschrieben.
-
Kontrollsequenzen
für Hefevektoren
sind bekannt und schließen
Promotorregionen von Genen wie z. B. Alkoholdehydrogenase (ADH),
wie in
EP 284 044 beschrieben,
Enolase, Glucokinase, Glucose-6-phosphatisomerase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(GAP oder GAPDH), Hexokinase, Phosphofructokinase, 3-Phosphoglyceratmutase und
Pyruvatkinase (PyK), wie in
EP
329 203 beschrieben, ein. Das Hefegen PHO5, das für saure Phosphatase
codiert, stellt außerdem,
wie in Myanohara et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA (1983) 80: 1
beschrieben, verwendbare Promotorsequenzen bereit. Andere geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten schließen die
Promotoren für 3-Phosphoglyceratkinase,
wie in Hitzeman et al., J. Biol. Chem. (1980) 255: 2073 beschrieben,
oder andere glycolytische Enzyme, wie z. B. Pyruvatdecarboxylase,
Triosephosphatisomerase und Phosphoglucoseisomerase, wie in Hess
et al., J. Adv. Enzyme Reg. (1968) 7: 149 und Holland et al., Biochemistry (1978)
17: 4900 beschrieben, ein. Induzierbare Hefepromotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil von durch Wachstumsbedingungen kontrollierter Transkription schließen von
der Liste oberhalb und anderen die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase
2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, Abbauenzyme assoziiert mit
dem Stickstoff-Stoffwechsel, Metallothionein, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase und
Enzyme, die für
die Verwertung von Maltose und Galactose verantwortlich sind, ein.
Geeignete Vektoren und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression
sind ferner in Hitzeman,
EP 073
657 , beschrieben. Außerdem
werden Hefeenhancer vorteilhaft mit Hefepromotoren verwendet. Zusätzlich dienen
synthetische Promotoren, die in der Natur nicht vorkommen, außerdem als
Hefepromotoren. Zum Beispiel können
die Transkriptionserhöhende
Sequenz stromaufwärts
vom Promotor („upstream
activating sequences")
(UAS) eines Hefepromotors mit der Transkriptionsaktivierungsregion
eines anderen Hefepromotors verbunden werden, wobei ein synthetischer
Hybridpromotor erzeugt wird. Beispiele solcher Hybridpromotoren
schließen
die regulatorische Sequenz von ADH, verknüpft mit der Transkriptionsaktivierungsregion
von GAP, wie in
US-Patent Nr.
4 876 197 und
4 880
734 beschrieben, ein. Andere Beispiele von Hybridpromotoren
schließen
Promotoren, die aus den regulatorischen Sequenzen von entweder den
ADH2-, GAL4-, GAL10- oder PHO5-Genen, kombiniert mit der Transkriptionsaktivierungsregion eines
Glycolyseenzymgens, wie z. B. GAP oder PyK, bestehen, wie in
EP 164 556 beschrieben, ein.
Außerdem
kann ein Hefepromotor natürlich
vorkommende Promotoren Nicht-Hefeursprungs einschließen, die
das Vermögen
haben, Hefe-RNA-Polymerase zu binden und die Transkription zu initiieren.
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Andere
Kontrollelemente, die in Hefeexpressionsvektoren eingeschlossen
sein können,
sind Terminatoren, z. B. von GAPDH und von dem Enolasegen, wie in
Holland et al., J. Biol. Chem. (1981) 256: 1385 beschrieben, und
Leadersequenzen, die für
Signalsequenzen zur Sekretion codieren. DNA, die für geeignete
Signalsequenzen codiert, kann von Genen für sezernierte bzw. sekretierte
Hefeproteine, wie z. B. dem Hefeinvertasegen, wie in
EP 012 873 und
JP 62,096,086 beschrieben, und dem
a-Faktor-Gen, wie in
US-Patent
Nrn. 4 588 684 ,
4 546
083 und
4 870 008 ,
EP 324 274 und
WO 89/02463 beschrieben, stammen.
Alternativ sorgen außerdem
Leader Nicht-Hefeursprungs, wie z. B. ein Interferonleader, für Sekretion
in Hefe, wie in
EP 060 057 beschrieben.
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Verfahren
zum Einführen
exogener DNA in Hefewirte sind im Stand der Technik gut bekannt
und schließen
typischerweise entweder die Transformation von Sphäroblasten
oder von intakten Hefezellen, behandelt mit Alkalikationen, ein.
Transformationen in Hefe können
nach den in Van Solingen et al., J. Bact. (1977) 130: 946 und Hsiao
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1979) 76: 3829 beschriebenen
Verfahren durchgeführt
werden. Jedoch können
auch andere Verfahren zum Einführen
von DNA in Zellen, wie z. B. durch Kerninjektion, Elektroporation
oder Protoplastenfusion, wie allgemein in Sambrook et al., oberhalb
zitiert, beschrieben, verwendet werden.
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Zur
Hefesekretion kann die native Zielpolypeptidsignalsequenz durch
den Hefeinvertase-, α-Faktor-
oder saure Phosphatase-Leader ersetzt werden. Der Replikationsstartpunkt
des 2μ-Plasmidstartpunkts
ist für
Hefe geeignet. Ein geeignetes Selektionsgen zur Verwendung in Hefe
ist das trp1-Gen, vorhanden in dem in Kingsman et al., Gene (1979)
7: 141 oder Tschemper et al., Gene (1980) 10: 157 beschriebenen
Hefeplasmid. Das trp1-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen
Hefemutantenstamm, dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, zur Verfügung. Ähnlich werden Leu2-defiziente Hefestämme (ATCC
20622 oder 38626) mit bekannten Plasmiden, die das Leu2-Gen tragen, komplementiert.
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Zur
intrazellulären
Produktion der vorliegenden Polypeptide in Hefe kann eine Sequenz,
die für ein
Hefeprotein codiert, mit einer codierenden Sequenz des PDGF- oder
des KGF- Polypeptids
verbunden werden, um ein Fusionsprotein herzustellen, das bei Expression
intrazellulär
durch die Hefezellen gespalten werden kann. Ein Beispiel solch einer
Hefeleadersequenz ist das Hefe-Ubiquitingen.
-
EXPRESSION IN INSEKTENZELLEN
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Baculovirus-Expressionsvektoren
(BEVs) sind rekombinante Insektenviren, bei denen die codierende
Sequenz für
ein zu exprimierendes Fremdgen hinter einem Baculovirus-Promotor anstelle
eines viralen Gens, z. B. Polyhedrin, eingefügt ist, wie in Smith und Summers,
US-Patent Nr. 4 745 051 beschrieben.
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Ein
Expressionskonstrukt schließt
hierin einen DNA-Vektor, verwendbar als ein Intermediat für die Infektion
oder Transformation eines Insektenzellsystems, ein, wobei der Vektor
im Allgemeinen DNA enthält,
die für
einen Baculovirus-Transkriptionspromotor codiert, wahlweise, aber
vorzugsweise, stromabwärts
gefolgt von einer Insekten-Signal-DNA-Sequenz, die zum Steuern der Sekretion
eines gewünschten
Proteins fähig
ist, und einer Stelle zur Insertion des Fremdgens, das für das Fremdprotein
codiert, wobei die Signal-DNA-Sequenz
und das Fremdgen unter die transkriptionale Kontrolle eines Baculovirus-Promotors
gesetzt werden, wobei das Fremdgen hierin die codierende Sequenz
für das PDGF-
oder das KGF-Polypeptid ist.
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Der
Promotor zur Verwendung hierin kann eine transkriptionale Baculovirus-Promotorregion sein,
abstammend von irgendeinem der über
500 Baculoviren, die im Allgemein Insekten, wie z. B. die Ordnungen
Lepidoptera, Diptera, Orthoptera, Coleoptera und Hymenoptera, infizieren,
einschließlich
z. B., aber nicht beschränkt
auf die viralen DNAs von Autographo californica MNPV, Bombyx mori
NPV, Trichoplusia ni MNPV, Rachlplusia ou MNPV oder Galleria mellonella
MNPV. Daher kann der transkriptionale Baculovirus-Promotor z. B. ein
unmittelbar-früher
Baculovirusgen-IEI- oder -EIN-Promotor; ein unmittelbar-frühes Gen
in Verbindung mit einer verzögert-frühen Baculovirus-Gen-Promotorregion, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem 39K und einem HindIII-Fragment, enthaltend
ein verzögert-frühes Gen;
oder ein später
Baculovirus-Gen-Promotor sein. Die unmittelbar-frühen oder verzögert-frühen Promotoren
können
mit transkriptionalen Enhancer-Elementen verstärkt werden.
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Besonders
zur Verwendung hierin geeignet ist der starke Polyhedrinpromotor
des Baculovirus, welcher einen hohen Expressionslevel eines DNA-Inserts
steuert, wie in Friesen et al. (1986) „The Regulation of Baculovirus
Gene Expression" in:
THE MOLECULAR BIOLOGY OF BACULOVIRUSES (W. Doerfler, Hrsg.);
EP 127 839 und
EP 155 476 beschrieben; und der Promotor
des Gens, das für
das p10-Protein codiert, wie in Vlak et al., J. Gen. Virol. (1988)
69: 765–776
beschrieben.
-
Das
Plasmid zur Verwendung hierin enthält für gewöhnlich außerdem das Polyhedrinpolyadenylierungssignal,
wie in Miller et al., Ann. Rev. Microbiol. (1988) 42: 177 beschrieben,
und ein prokaryotisches Ampicillin-Resistenzgen (amp) und einen Replikationsursprung
zur Selektion und Vermehrung in E. coli. DNA, die für geeignete
Signalsequenzen codiert, kann außerdem eingeschlossen sein
und ist im Allgemeinen von Genen für sezernierte bzw. sekretierte Insekten-
oder Baculovirusproteine abgeleitet, wie z. B. das Baculovirus-Polyhedringen,
wie in Carbonell et al., Gene (1988) 73: 409 beschrieben, sowie
Säugersignalsequenzen,
wie z. B. diejenigen, die von Genen, die für menschliches a-Interferon codieren, abgeleitet
sind, wie in Maeda et al., Nature (1985) 315: 592–594 beschrieben;
menschliches Gastrin-freisetzendes Peptid, wie in Lebacq-Verheyden et
al., Mol. Cell. Biol. (1988) 8: 3129 beschrieben; menschliches IL-2,
wie in Smith et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1985) 82: 8404
beschrieben; Mäuse-IL-3,
wie in Miyajima et al., Gene (1987) 58: 273 beschrieben; und menschliche
Glucocerebrosidase, wie in Martin et al., DNA (1988) 7: 99 beschrieben.
-
Zahlreiche
baculovirale Stämme
und Varianten und entsprechende permissive Insektenwirtszellen sind
von Wirten wie z. B. Spodoptera frugiperda (Raupe), Aedes aegypti
(Stechmücke),
Aedes albopictus (Stechmücke),
Drosophila melanogaster (Fruchtfliege) und Bombyx mori-Wirtszellen
identifiziert worden und können
hierin verwendet werden. Siehe z. B. die Beschreibung in Luckow
et al., Bio/Technology (1988) 6: 47–55, Miller et al., in GENETIC
ENGINEERING (Setlow, J.K. et al., Hrsg.), Bd. 8 (Plenum Publishing,
1986), S. 277–279
und Maeda et al., Nature (1985) 315: 592–594. Eine Vielzahl solcher
viraler Stämme
ist öffentlich
zugänglich, z.
B. die L-1-Variante von Autographa californica NPV und der Bm-5-Stamm
von Bombyx mori NPV. Solche Viren können als das Virus zur Transfektion von
Wirtszellen wie z. B. Spodoptera frugiperda-Zellen verwendet werden.
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Andere
Baculovirus-Gene zusätzlich
zu dem Polyhedrin-Promotor können
vorteilhaft in einem Baculovirus-Expressionssystem verwendet werden. Diese
umfassen unmittelbar-frühe (alpha),
verzögert-frühe (beta),
späte (gamma)
oder sehr späte (delta),
gemäß der Phase
der viralen Infektion, während
der sie exprimiert werden. Die Expression dieser Gene geschieht
sequentiell, wahrscheinlich als das Ergebnis eines „Kaskade"-Mechanismus transkriptionaler
Regulation. Deshalb werden die unmittelbar-frühen Gene unmittelbar nach Infektion
in der Abwesenheit anderer viraler Abläufe bzw. Funktionen exprimiert
und ein oder mehrere der resultierenden Genprodukte induziert/induzieren
die Transkription der verzögert-frühen Gene.
Manche verzögert-frühen Genprodukte
induzieren wiederum Transkription der späten Gene, und schließlich werden
die sehr späten Gene
unter der Kontrolle zuvor exprimierter Genprodukte aus einer oder
mehreren der früheren
Klassen exprimiert. Eine relativ gut definierte Komponente dieser
regulatorischen Kaskade ist IEI, ein bevorzugtes unmittelbar-frühes Gen
von Autographo californica-Nuclear-Polyhedrosis-Virus (AcMNPV).
IEI wird in der Abwesenheit anderer viraler Abläufe exprimiert und codiert
für ein
Produkt, das die Transkription verschiedener Gene der verzögert-frühen Klasse
einschließlich
des bevorzugten 39K-Gens, wie in Guarino und Summers, J. Virol.
(1986) 57: 563–571
und J. Virol. (1987) 61: 2091–2099
beschrieben, sowie später
Gene, wie in Guanno und Summers, Virol. (1988) 162: 444–451 beschrieben,
stimuliert.
-
Unmittelbar-frühe Gene,
wie oberhalb beschrieben, können
in Kombination mit einer Baculovirus-Genpromotorregion aus der verzögert-frühen Kategorie
verwendet werden. Im Gegensatz zu den unmittelbar-frühen Genen
benötigen
solche verzögert-frühen Gene
die Anwesenheit anderer viraler Gene oder Genprodukte, wie z. B.
die der unmittelbar-frühen
Gene. Die Kombination von unmittelbar-frühen Genen kann mit irgendeiner
von verschiedenen verzögert-frühen Genpromotorregionen,
wie z. B. 39K oder einer der verzögert-frühen Genpromotoren, gefunden
auf dem HindIII-Fragment des Baculovirus-Genoms, erstellt werden. Im vorliegenden Fall
kann die 39K-Promotorregion mit dem zu exprimierenden Fremdgen verbunden
werden, so dass die Expression durch die Anwesenheit von IEI weiter kontrolliert
werden kann, wie in L.A. Guarino und Summers (1986a), oberhalb zitiert,
Guarino & Summers
(1986b) J. Virol. (1986) 60: 215–223 und Guarino et al. (1986c),
J. Virol. (1986) 60: 224–229
beschrieben.
-
Zusätzlich kann,
wenn eine Kombination von unmittelbar-frühen Genen mit einer verzögert-frühen Genpromotorregion
verwendet wird, eine Verstärkung
der Expression von heterologen Genen durch die Anwesenheit einer
Enhancersequenz in direkter cis-Verknüpfung mit
der verzögert-frühen Genpromotorregion
realisiert werden. Solche Enhancersequenzen sind durch ihre Verstärkung verzögert-früher Genexpression
in Situationen, wo das unmittelbar-frühe Gen oder dessen Produkt
limitierend ist, gekennzeichnet. Zum Beispiel kann die hr5-Enhancersequenz
direkt, in cis, mit der verzögert-frühen Genpromotorregion,
39K, verknüpft
werden, wobei sie die Expression der klonierten heterologen DNA,
wie in Guarino und Summers (1986a), (1986b) und Guarino et al. (1986)
beschrieben, verstärkt.
-
Das
Polyhedringen wird als sehr spätes
Gen klassifiziert. Deshalb benötigt
eine Transkription von dem Polyhedrinpromotor die vorangehende Expression
einer unbekannten, aber wahrscheinlich großen Anzahl anderer viraler
und zellulärer
Genprodukte. Wegen dieser verzögerten
Expression des Polyhedrinpromotors werden Stand-der-Technik-BEVs
wie z. B. das beispielhafte BEV-System, beschrieben von Smith und
Summers z. B. im
US-Patent Nr.
4 745 051 , Fremdgene nur als ein Resultat der Genexpression
von dem Rest des viralen Genoms exprimieren, und nur, nachdem die
virale Infektion gut im Gange ist. Dies stellt eine Beschränkung der
Verwendung existierender BEVs dar. Das Vermögen der Wirtszelle, neu synthetisierte
Proteine zu prozessieren, nimmt mit fortschreitender Baculovirusinfektion
ab. Folglich findet Genexpression von dem Polyhedrinpromotor zu
einer Zeit statt, wenn das Vermögen
der Wirtszelle, neu synthetisierte Proteine zu prozessieren, möglicherweise
für bestimmte
Proteine, wie z. B. humanen Gewebeplasminogenaktivator, verringert ist.
Als eine Folge ist die Expression sekretorischer Glycoproteine in
BEV-Systemen aufgrund unvollständiger
Sekretion des klonierten Genprodukts, wodurch das klonierte Genprodukt innerhalb
der Zelle in einer unvollständig
prozessierten Form eingeschlossen wird, kompliziert.
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Während es
anerkannt worden ist, dass eine Insektensignalsequenz zur Expression
eines Fremdproteins, das gespalten werden kann, um ein reifes Protein
zu erzeugen, verwendet werden kann, wird die vorliegende Erfindung
vorzugsweise mit einer Säugersignalsequenz,
z. B. der PDGF- oder der KGF- oder IGF- oder IGFBP-Signalsequenz,
praktiziert.
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Eine
beispielhafte, hierin geeignete Insekten-Signalsequenz ist die Sequenz,
die für
ein Lepidopteren-Adipokinetikhormon (AKH)-Peptid codiert. Die AKH-Familie
besteht aus kurzen blockierten Neuropeptiden, die Energiesubstratmobilisierung und
-stoffwechsel in Insekten regulieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann eine DNA-Sequenz, die für
ein Lepidopteren-Manduca-sexta-AKH-Signalpeptid codiert, verwendet
werden. Andere Insekten-AKH-Signalpeptide, wie z. B. jene von dem
Orthoptera-Schistocerca-gregaria-Locus,
können
auch vorteilhaft eingesetzt werden. Eine weitere exemplarische Insekten-Signalsequenz ist
die Sequenz, die für
Cuticula-Proteine von Drosophila, wie z. B. CP1, CP2, CP3 oder CP4,
codiert.
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Zurzeit
ist der am meisten verbreitet verwendete Transfervektor, der hierin
zum Einführen
von Fremdgenen in AcNPV verwendet werden kann, pAc373. Viele andere
Vektoren, die dem Fachmann bekannt sind, können hierin ebenso verwendet
werden. Materialien und Verfahren für Baculovirus-/Insektenzellexpressionssysteme
sind von Firmen wie z. B. Invitrogen (San Diego, CA) („MaxBac"-Kit) in Form eines
Kits kommerziell verfügbar.
Die hierin verwendeten Techniken sind im Allgemeinen dem Fachmann
bekannt und sind vollständig
beschrieben in Sommers und Smith, A MANUAL OF METHODS FOR BACULOVIRUS
VECTORS AND INSECT CELL CULTURE PROCEDURES, Texas Agricultural Experiment
Station Bulletin No. 1555, Texas A&M University (1987); Smith et al.,
Mol. Cell. Biol. (1983) 3: 2156 und Luckow und Summers (1989). Diese schließen z. B.
die Verwendung von pVL985 ein, das das Polyhedrinstartkodon von
ATG zu ATT verändert und
das eine BamHI-Klonierungsstelle 32 Basenpaare stromabwärts von
dem ATT einführt,
wie in Luckow und Summers, Virology (1989) 17: 31 beschrieben.
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Folglich
kann z. B. zur Insektenzellexpression der vorliegenden Polypeptide
die gewünschte DNA-Sequenz
in den Transfervektor unter Verwendung von bekannten Techniken eingefügt werden. Ein
Insektenzellwirt kann mit dem Transfervektor, der die eingefügte gewünschte DNA
enthält,
zusammen mit der genomischen DNA von Wildtyp-Baculovirus cotransformiert werden,
gewöhnlich
durch Cotransfektion. Dem Vektor und viralen Genom wird ermöglicht zu
rekombinieren, was in einem rekombinanten Virus resultiert, das
leicht identifiziert und gereinigt werden kann. Das verpackte rekombinante
Virus kann verwendet werden, um Insektenwirtszellen zu infizieren,
um die PDGF- und KGF-Polypeptide zu exprimieren.
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Andere
Verfahren, die hierin anwendbar sind, sind die Standardverfahren
der Insektenzellkultur, Cotransfektion und Herstellung von Plasmiden und
sind dargelegt in Summers und Smith (1987), oberhalb zitiert. Diese
Referenz betrifft außerdem
die Standardverfahren der Klonierung von Genen in AcMNPV-Transfervektoren,
Plasmid-DNA-Isolierung,
das Transferieren von Genen in das AcmMNPV-Genom, Virus-DNA-Reinigung,
Radionuklidmarkierung rekombinanter Proteine und Herstellung von Insektenzellkulturmedien.
Die Verfahrensweisen für die
Kultivierung von Viren und Zellen sind beschrieben in Volkman und
Summers, J. Virol. (1975) 19: 820–832 und Volkman et al., J.
Virol. (1976) 19: 820–832.
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EXPRESSION IN SÄUGERZELLEN
-
Typische
Promotoren zur Säugerzellexpression
schließen
u. a. den frühen
SV40-Promotor, den CMV-Promotor,
den Mäuse-Mammatumorvirus-LTR-Promotor,
den späten
Adenovirus-Hauptpromotor (Ad MLP) und den Herpes-simplex-Virus-Promotor
ein. Andere, nicht-virale Promotoren, wie z. B. ein Promotor, abgeleitet
von dem murinen Metallothioneingen, werden ebenso in Säugerkonstrukten
Verwendung finden. Die Expression in Säugern kann, abhängig von
dem Promotor, entweder konstitutiv oder reguliert (induzierbar)
sein. Typischerweise werden außerdem
Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungssequenzen, lokalisiert
3' von dem Translationsstoppkodon,
vorhanden sein. Vorzugsweise ist außerdem eine Sequenz zur Optimierung
der Initiation der Translation, lokalisiert 5' von der für das PDGF- oder das KGF-Polypeptid codierenden
Sequenz, vorhanden. Beispiele von Transkriptionsterminator-/Polyadenylierungssignalen
schließen
jene, die von SV40 abgeleitet sind, wie in Sambrook et al. (1989),
vorher zitiert, beschrieben, ein. Introns, die Spleiß-Donor-
und -Akzeptorstellen enthalten, können außerdem in die Konstrukte der vorliegenden
Erfindung konstruiert werden.
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Außerdem können hierin
Enhancerelemente verwendet werden, um die Expressionslevel der Säugerkonstrukte
zu erhöhen.
Beispiele schließen
den SV40-frühes-Gen-Enhancer,
wie in Dijkema et al., EMBO J. (1985) 4: 761 beschrieben, und den
Enhancer/Promotor abgeleitet von der langen terminalen Wiederholung
(LTR) des Rous-Sarcoma-Virus, wie in Gorman et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA (1982b) 79: 6777 beschrieben, und menschliches Cytomegalie-Virus,
wie in Boshart et al., Cell (1985) 41: 521 beschrieben, ein. Außerdem kann
eine Leadersequenz vorhanden sein, die eine Sequenz einschließt, die
für ein
Signalpeptid codiert, um für
die Sekretion des Fremdproteins in Säugerzellen zu sorgen. Vorzugsweise
sind Prozessierungsstellen zwischen dem Leaderfragment und dem Gen
von Interesse codiert, so dass die Leadersequenz entweder in vivo
oder in vitro abgespalten werden kann. Der aus drei Teilen bestehende
Leader von Adenovirus ist ein Beispiel einer Leadersequenz, die
für die
Sekretion eines Fremdproteins in Säugerzellen sorgt.
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Es
gibt Expressionsvektoren, die für
die transiente Expression von DNA, die für das Zielpolypeptid codiert,
in Säugerzellen
sorgen. Im Allgemeinen beinhaltet transiente Expression die Verwendung
eines Expressionsvektors, der imstande ist, sich effizient in einer
Wirtszelle zu replizieren, so dass die Wirtszelle viele Kopien des
Expressionsvektors akkumuliert und wiederum hohe Level eines gewünschten
Polypeptids, codiert von dem Expressionsvektor, synthetisiert. Transiente
Expressionssysteme, umfassend einen geeigneten Expressionsvektor
und eine Wirtszelle, erlauben die bequeme positive Identifikation
von Polypeptiden, codiert durch klonierte DNAs, sowie das schnelle
Screenen bzw. Durchmustern solcher Polypeptide auf gewünschte biologische oder
physiologische Eigenschaften. Folglich sind transiente Expressionssysteme
besonders nützlich zum
Zwecke der Identifikation von Analoga und Varianten des Zielpolypeptids,
die Zielpolypeptid-ähnliche
Aktivität
haben.
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Der
Expressionsvektor, wie in
EP
0 622 456 A1 offenbart zur Expression der PDGF-B-Kette, ist außerdem für die Erfindung
verwendbar zur Expression von PDGF durch einen viralen Promotor,
der in Säugerzellen
funktionsfähig
ist.
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Sobald
fertig, können
die Expressionsvektoren für
Säuger
verwendet werden, um eine beliebige von vielen Säugerzellen zu transformieren.
Verfahren zum Einführen
heterologer Polynukleotide in Säugerzellen
sind im Stand der Technik bekannt und schließen dextran-vermittelte Transfektion, Calciumphosphatfällung, polybren-vermittelte
Transfektion, Protoplastenfusion, Elektroporation, Einkapseln des
Polynukleotids/der Polynukleotide in Liposome und direkte Mikroinjektion
der DNA in die Zellkerne ein. Allgemeine Aspekte von Säugerzellwirtsystem-Transformationen
werden von Axel in
US 4 399 216 beschrieben.
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Säugerzelllinien,
die als Wirte zur Expression verfügbar sind, sind ebenso bekannt
und schließen
viele immortalisierte Zelllinien, erhältlich von der American Type
Culture Collection (ATCC), ein, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Eierstockzellen von chinesischen Hamstern („Chinese-Hamster-Ovary-” bzw. CHO-Zellen),
HeLa-Zellen, Baby-Hamster-Nieren
(BHK)-Zellen, Affennierenzellen (COS), menschliche Leberkarzinomzellen
(z. B. Hep G2), menschliche Embryonal-Nierenzellen, Baby-Hamster-Nierenzellen,
Maus-Sertoli-Zellen,
Hundenierenzellen, Buffalo-Rattenleber-Zellen, menschliche Lungenzellen,
menschliche Leberzellen, Mäuse-Mamma-Tumorzellen
sowie andere.
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Die
zur Produktion des Zielpolypeptids dieser Erfindung verwendeten
Säugerwirtszellen
können
in einer Vielfalt von Medien kultiviert werden. Kommerziell verfügbare Medien,
wie z. B. Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium ([MEM], Sigma), RPMI-1640
(Sigma) und Dulbecco's
Modified Eagle's Medium
([DMEM], Sigma) sind zum Kultivieren der Wirtszellen geeignet. Zusätzlich können beliebige der
Medien, die in Ham und Wallace, Meth. Enz. (1979) 58: 44, Barnes
und Sato, Anal. Biochem. (1980) 102: 255,
US-Patent Nrn. 4 767 704 ,
4 657 866 ,
4 927 762 oder
4 560 655 ,
WO 90/103430 ,
WO 87/00195 und
US-RE 30 985 beschrieben sind, als Kulturmedien
für die
Wirtszellen verwendet werden. Beliebige dieser Medien können wie
notwendig durch Hormone und/oder andere Wachstumsfaktoren wie z.
B. Insulin, Transferrin oder epidermaler Wachstumsfaktor, Salze
(wie z. B. Natriumchlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat), Puffer
(wie z. B. HEPES), Nukleoside (wie z. B. Adenosin und Thymidin), Antibiotika
(wie z. B. Gentamycin
TM M-Drug), Spurenelemente
(definiert als anorganische Verbindungen, die gewöhnlich in
Endkonzentrationen im mikromolaren Bereich vorhanden sind) und Glucose
oder eine äquivalente
Energiequelle ergänzt
werden. Beliebige andere notwendigen Ergänzungen oder „supplements" können außerdem in
geeigneten Konzentrationen, die dem Fachmann bekannt wären, eingeschlossen
sein. Die Kulturbedingungen, wie z. B. Temperatur, pH u. dgl., sind
jene, die zuvor mit der zur Expression ausgewählten Wirtszelle benutzt wurden
und werden dem durchschnittlichen Fachmann offenkundig sein.
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GENTHERAPEUTISCHE VERABREICHUNG VON PDGF,
KGF, UND IGF ODER PDGF, KGF, IGF UND IGFBP
-
Zum
Zwecke der Gentherapie können
die Polynukleotide, die für
PDGF, KGF und IGF oder PDGF, KGF, IGF und IGFBP codieren, dem Tier
zur Expression verabreicht werden. Ferner können die Polynukleotide entweder
als nacktes Polynukleotid verabreicht werden oder können zum
Zwecke der Abgabe („delivery”) mit anderen
Polynukleotiden, wie z. B. viralen Vektoren, verbunden sein. Solche
Polynukleotide könne
außerdem
in Liposomen oder anderen Abgabemitteln eingekapselt sein, wie im
Stand der Technik üblich.
Beispiele für
die Verwendungen von Gentherapie-Protokollen zur Verabreichung von KGF,
PDGF, IGF und IGFBP sind unterhalb genau beschrieben.
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Wo
Gentherapie-Techniken auf die Erfindung angewendet werden, können KGF,
PDGF und IGI von verschiedenen Vektoren oder von demselben Vektor
exprimiert werden, auch können
KGF, PDGF, IGF und IGFBP von verschieden Vektoren oder von demselben
Vektor exprimiert werden. Die regulatorische Kontrolle jedes Genprodukts
ist verschieden und ein Fachmann auf dem Gebiet der Gentherapie und
Expression kann die geeigneten regulatorischen Sequenzen für KGF, PDGF
und IGF oder, wo auch IGFBP verabreicht wird, auch für IGFBP
geeignete regulatorische Sequenzen, auswählen.
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Alternativ
können
Vektoren, umfassend Polynukleotidsequenzen, die für die KGF-
und PDGF-Polypeptide codieren, und außerdem das IGF-Polypeptid,
und außerdem
IGFBP, wo IGFBP auch verabreicht wird, direkt zur Gentherapie verwendet
werden und unter der Verwendung von Standard-Genabgabeprotokollen
verabreicht werden. In diesem Zusammenhang können die Nukleotidsequenzen,
die für
die KGF-, PDGF- und IGF-Polypeptide
und auch IGFBP, wo IGFBP außerdem
verabreicht wird, codieren, stabil in das Wirtszellengenom integriert
werden oder auf einem stabilen episomalen Element in den Wirtszellen
aufrechterhalten werden. Verfahren zur Abgabe von Genen sind im
Stand der Technik bekannt, wie in
US-Patent
Nr. 5 399 346 beschrieben.
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Gentherapie-Strategien
zur Abgabe von Konstrukten der Erfindung können Herangehensweisen mit
viralen oder nicht-viralen Vektoren in in-vivo- oder ex-vivo-Modalität verwenden.
Die Expression einer solchen codierten Sequenz kann unter Verwendung
von endogenen Säugerpromotoren
oder heterologen Promotoren induziert werden. Die Expression der
codierenden Sequenz in vivo kann entweder konstitutiv oder reguliert
sein.
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Zur
Abgabe unter der Verwendung von viralen Vektoren kann eine beliebige
Zahl viraler Vektoren verwendet werden, wie in Jolly, Cancer Gene Therapy
1: 51–64
(1994) beschrieben. Zum Beispiel kann die codierende Sequenz in
Plasmide eingefügt werden,
entworfen zur Expression in retroviralen Vektoren, wie in Kimura
et al., Human Gene Therapy (1994) 5: 845–852 beschrieben, adenoviralen
Vektoren, wie in Connelly et al., Human Gene Therapy (1995) 6: 185–193 beschrieben,
adeno-assoziierten viralen Vektoren, wie in Kaplitt et al., Nature
Genetics (1994) 6: 148–153
beschrieben, und Sindbisvektoren. Promotoren, die zur Verwendung
mit diesen Vektoren geeignet sind, schließen den retroviralen Moloney-LTR,
den CMV-Promotor und den Maus-Albumin-Promotor ein. Ein replikationsinkompetentes
freies Virus kann hergestellt werden und direkt in das Tier oder
den Menschen injiziert werden oder durch Transduktion einer autologen
Zelle ex vivo, gefolgt von Injektion in vivo, wie in Zatloukal et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1994) 91: 5148–5152 beschrieben.
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Die
veränderte
codierende Sequenz kann außerdem
zur Expression des Polypeptids in vivo oder ex vivo in Plasmid eingefügt werden.
Für eine
in vivo-Therapie kann die codierende Sequenz durch direkte Injektion
in Gewebe oder durch intravenöse Infusion
abgegeben werden. In dieser Hinsicht zur Verwendung geeignete Promotoren
schließen
endogene und heterologe Promotoren, wie z. B. CMV, ein. Ferner kann
ein synthetischer T7T7/T7OB-Promotor gemäß Chen et al. (1994), Nucleic
Acids Res. 22: 2114–2120
konstruiert werden, wo die T7-Polymerase unter der regulatorischen
Kontrolle ihres eigenen Promotors ist und die Transkription der
codierenden Sequenz steuert, die außerdem unter die Kontrolle eines
T7-Promotors gestellt ist. Die codierende Sequenz kann in einer
Formulierung, umfassend einen Puffer, der die codierende Sequenz
stabilisieren und deren Transduktion in Zellen erleichtern und/oder Targetierung
bereitstellen kann, injiziert werden, wie in Zhu et al., Science
(1993) 261: 209–211
beschrieben.
-
Die
Expression der codierenden Sequenz in vivo nach Abgabe zum Zweck
der Gentherapie durch entweder virale oder nicht-virale Vektoren
kann durch die Verwendung von regulierten Genexpressionspromotoren,
wie in Gossen et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA (1992) 89: 5547–5551 beschrieben,
für maximale
Wirksamkeit und Sicherheit reguliert werden. Zum Beispiel kann die
codierende Sequenz durch auf Tetracyclin ansprechende Promotoren
reguliert werden. Diese Promotoren können auf eine positive oder negative
Weise durch Behandlung mit dem Regulatormolekül reguliert werden.
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Zur
nicht-viralen Abgabe der codierenden Sequenz kann die Sequenz in
konventionelle Vektoren eingefügt
werden, die konventionelle Kontrollsequenzen zur Expression auf
einem hohen Level enthalten, und dann mit synthetischen Gentransfermolekülen, wie
z. B. polymeren DNA-bindenden Kationen wie Polylysin, Protamin und
Albumin inkubiert werden, die verbunden sind mit Zelltargetingliganden, wie
z. B. Asialoorosomucoid, wie in Wu und Wu, J. Biol. Chem. (1987)
262: 4429–4432
beschrieben; Insulin, wie in Hucked et al., Biochem. Pharmacol.
40: 253–263
(1990) beschrieben; Galactose, wie in Plank et al., Bioconjugate
Chem. 3: 533–539
(1992) beschrieben; Lactose, wie in Midoux et al., Nucleic Acids
Res. 21: 871–878
(1993) beschrieben; oder Transferrin, wie in Wagner et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 87: 3410–3414
(1990) beschrieben. Andere Abgabesysteme schließen die Verwendung von Liposomen
zum Einkapseln von DNA, umfassend das Gen unter der Kontrolle einer
Vielzahl von gewebespezifischen oder ubiquitär aktiven Promotoren, ein,
wie in Nabel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 11307–11311 (1993)
und Philip et al., Mol. Cell Biol. 14: 2411–2418 (1994) beschrieben. Ferner
schließen zur
Verwendung geeignete nicht-virale Abgabe mechanische Abgabesysteme,
wie z. B. die biolistische bzw. „biolistic"-Herangehensweise,
wie in Woffendin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1994) 91(24): 11581–11585 beschrieben,
ein. Überdies
können
die codierende Sequenz und das Expressionsprodukt davon durch Ablagerung
von photopolymerisierten Hydrogelmaterialien abgegeben werden. Andere konventionelle
Verfahren zum Abgeben von Genen, die zum Abgeben der codierenden
Sequenz verwendet werden können,
schließen
z. B. die Verwendung einer handgehaltenen Gentransfer-Partikelkanone, wie
in
US 5 149 655 beschrieben;
die Verwendung ionisierender Strahlung zur Aktivierung des transferierten
Gens, wie in
US 5 206 152 und
PCT-Anmeldung
WO 92/11033 beschrieben,
ein.
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Die
Anwendung der Gentherapie-Technologie in Hinblick auf die in der
Erfindung verwendeten Peptide und Polypeptide und deren Analoga
oder Varianten kann durchgeführt
werden, wo es nützlich
ist, eine Wunde durch Gentherapie zu behandeln, z. B. bei chronischen
Wunden, wie z. B. Geschwüren, oder
bei einer beliebigen Wunde, in welcher die Zellen an der Stelle
der Wunde auf ein Gentherapie-Protokoll ansprechen.
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Im
Allgemeinen kann Gentherapie gemäß der Erfindung
in allen Situationen angewendet werden, wo es nützlich ist, eine Wunde durch
Verabreichung einer ausreichenden Menge eines Peptids der Erfindung
oder dessen Analoga, Varianten oder dominantes Negativum gemäß einem
Gentherapie-Protokoll zu heilen, z. B. zum Modulieren der normalen Aktivität von Bindungspaarwechselwirkungen.
Nachträgliche
Verabreichung kann erforderlich sein, abhängig von dem Zustand der Wunde
und der Umgebung, mit der sie präsentiert
wird.
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Vektoren,
die für
KGF-, PDGF-, IGF- und IGFBP-Polypeptide codieren, können außerdem vor der
Abgabe an das Subjekt oder an von diesem stammende Zellen in Liposomen
gepackt werden. Eine Lipideinkapselung wird im Allgemeinen unter Verwendung
von Liposomen, welche dazu fähig
sind, Nukleinsäure
stabil zu binden oder einzufangen bzw. einzuschließen und
zurückzuhalten,
erreicht. Das Verhältnis
kondensierter DNA zur Lipidpräparation kann
variieren, wird aber im Allgemeinen etwa 1:1 (mg DNA:Mikromol Lipid)
oder mehr des Lipids sein. Für
einen Überblick
zur Verwendung von Liposomen als Träger zur Abgabe von Nukleinsäuren siehe
Hug und Sleight, Biochim. Biophys. Acta. 1097: 1–17 (1991); Straubinger et
al., Methods of Enzymology, 101: 512–527 (1983).
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Liposomale
Zubereitungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung schließen kationische (positive
geladene), anionische (negativ geladene) und neutrale Zubereitungen
ein, wobei kationische Liposomen im Besonderen bevorzugt sind. Von
kationischen Liposomen wurde gezeigt, dass sie eine intrazelluläre Abgabe
von Plasmid-DNA (Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1987)
84: 7413–7416); mRNA
(Malone et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1989) 86: 6077–6081) und
gereinigten Transkriptionsfaktoren (Debs et al., J. Biol. Chem.
(1990) 265: 10189–10192)
in funktioneller Form vermitteln.
-
Kationische
Liposomen sind leicht erhältlich. Zum
Beispiel sind N[1-2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-triethylammonium
(DOTMA)-Liposomen unter der Marke Lipofectin von GIBCO BRL, Grand Island,
N.Y., erhältlich
(siehe außerdem
Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1987) 84: 7413–7416).
Andere kommerziell erhältliche
Liposome schließen „transfectace" (DDAB/DOPE) und
DOTAP/DOPE (Boehringer) ein. Andere kationische Liposome können aus
leicht erhältlichen
Materialien unter der Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten
Techniken hergestellt werden. Siehe z. B. Szoka et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA (1978) 75: 4194–4198;
PCT-Publikation Nr.
WO 90/11092 für eine Beschreibung
der Synthese von DOTAP (1,2-Bis(oleoyloxy)-3-(trimethylammonio)propan)-Liposomen.
-
Ähnlich sind
anionische und neutrale Liposome leicht erhältlich, wie z. B. von Avanti
polar Lipids (Birmingham, AL) oder können leicht unter der Verwendung
von leicht erhältlichen
Materialien hergestellt werden. Solche Materialien schließen Phosphatidylcholin,
Cholesterin, Phosphatidylethanolamin, Dioleoylphosphatidylcholin
(DOPC), Dioleoylphosphatidylglycerin (DOPG), Dioleoylphosphatidylethanolamin
(DOPE) u. a. ein. Diese Materialien können außerdem mit den Ausgangsmaterialien
DOTMA und DOTAP in geeigneten Verhältnissen gemischt werden. Verfahren
zur Herstellung von Liposomen unter Verwendung dieser Materialien
sind im Stand der Technik gut bekannt.
-
Die
Liposome können
multilamellare Vesikel (MLVs), kleine unilamellare Vesikel (SUVs)
oder große
unilamellare Vesikel (LUVs) umfassen. Die verschiedenen Liposom-Nukleinsäurekomplexe
werden hergestellt unter der Verwendung von Verfahren, die im Stand
der Technik bekannt sind. Siehe z. B. Straubinger et al. in Methods
of Immunology (1983), Bd. 101, S. 512–527; Szoka et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA (1978) 75: 4194–4198;
Papahadjopoulos et al., Biochim. Biophys. Acta (1975) 394: 483;
Wilson et al., Cell (1979) 17: 77; Deamer und Bangham, Biochim.
Biophys. Acta (1976) 443: 629; Ostro et al., Biochem. Biophys. Res.
Commun. (1977) 76: 836; Fraley et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
(1979) 76: 3348; Enoch und Strittmatter, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA (1979) 76; 145; Fraley et al., J. Biol. Chem. (1980) 255: 10431;
Szoka und Papahadjopoulos, Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1978) 75:
145 und Schaefer-Ridder et al., Science (1982) 215: 166.
-
Liposome
sind in die Definition eines pharmazeutisch annehmbaren Trägers eingeschlossen. Der
Ausdruck „Liposome" bezieht sich z.
B. auf die Liposomzusammensetzungen beschrieben in
US-Patent 5 422 120 ,
WO 95/13796 ,
WO 94/23697 ,
WO 91/14445 und
EP 524 968 B1 . Liposome können die pharmazeutischen
Träger
für die
Polynukleotide oder Polypeptide der Erfindung oder für die Kombination der
beiden sein. Das therapeutische Mittel kann mit einem Liposom konjugiert
sein oder kann mit einem Hydrogelpolymer konjugiert sein, und das
Hydrogelpolymer (oder eine Komponente eines Hydrogelpolymers) mit
einem Liposom konjugiert oder von einem Liposom eingekapselt sein.
-
Die
rekombinanten Vektoren (ob eingekapselt in Liposome oder nicht)
können
in pharmazeutischen Zusammensetzungen, wie oberhalb beschrieben,
verabreicht werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen werden
ausreichend genetisches Material umfassen, um eine therapeutisch
wirksame Menge des Analogons oder der Analoga, wie oberhalb beschrieben,
zu erzeugen. Zu Zwecken der vorliegenden Erfindung wird eine wirksame
Dosis von ungefähr
0,05 mg/kg bis ungefähr
50 mg/kg der DNA-Konstrukte in dem Individuum, welchem sie verabreicht
wird, sein.
-
Sobald
sie formuliert sind, können
die Zusammensetzungen der Erfindung dem Subjekt direkt verabreicht
werden oder alternativ, im Fall der oberhalb beschriebenen Vektoren,
ex vivo an Zellen, die von dem Subjekt stammen, abgegeben werden.
Verfahren zur Abgabe ex vivo und Reimplantation transformierter
Zellen in ein Subjekt sind im Stand der Technik bekannt und z. B.
in
WO 93/14778 beschrieben.
Im Allgemeinen werden solche Verfahren Dextran-vermittelte Transfektion,
Calciumphosphatpräzipitation,
polybren-vermittelte Transfektion, Protoblastenfusion, Elektroporation,
Einkapseln des Polynukleotids/der Polynukleotide in Liposomen und
direkte Mikroinjektion der DNA in Zellkerne, die alle im Stand der
Technik gut bekannt sind, sein.
-
Eine
Verabreichung der therapeutischen Kombinationen der Erfindung kann
z. B. durch topische Creme, Schaum, Injektion, Aerosolspray, in
einer Gelmatrix, einem Schwamm, Tropfen und einer Waschung („wash") erreicht werden.
Die Verabreichung kann z. B. durch lokale, orale, intradermale, subkutane,
intraluminale, intragastrale und intraperitoneale Verabreichung
sein, wobei eine geeignete Formulierung der ausgewählten Zusammensetzung aus
einer für
die jeweilige Behandlung geeigneten Kombination der Therapeutika
zusammengestellt ist.
-
Die
Therapeutika der Erfindung können
in einer therapeutisch wirksamen Dosierung und Menge im Verlauf
eines therapeutisch wirksamen Protokolls zur Behandlung des Patienten
verabreicht werden. Die anfänglichen
und beliebige nachfolgend verabreichte Dosen werden vom Alter, Gewicht,
dem Zustand des Patienten und der Krankheit, Wunde, Störung oder
dem biologischen Zustand, die/der behandelt wird, abhängen. Abhängig vom
Therapeutikum wird die Dosierung und das Protokoll der Verabreichung
variieren und die Dosis wird außerdem
von dem ausgewählten
Verfahren der Verabreichung, z. B. lokale oder systemische Verabreichung,
abhängen.
-
Die
Wunde, auf welche die therapeutischen Kombinationen angewendet werden,
kann innerlich oder äußerlich
sein und kann auf ein beliebiges Gewebe, das eine Wunde aufweist,
z. B. Epithelgewebe, gerichtet sein. Zur topischen Verabreichung
von IGF kann eine Zinkoxidformulierung angewendet werden, die die
lokale Produktion von IGF induziert, wie in Tarnow et al., Scand
J. Plast Reconstr. Hand Surg. 28: 255–259 (1994) beschrieben. Die
Verabreichung der therapeutischen Kombinationen der Erfindung kann
durch eine beliebige Kombination der Therapeutika erreicht werden,
z. B. durch Verabreichung von PDGF und KGF, gefolgt von IGF mit
IGFBP, oder durch Verabreichung von PDGF, KGF, IGF und IGFBP zur
selben Zeit oder in enger zeitlicher Nähe. Die Dosierungen jedes Therapeutikums
für eine
gegebene Wunde und einen bestimmten Patienten werden konzipiert,
um eine maximal wirksame Dosis für
das Therapeutikum zu erreichen. Die für eine gegebene Behandlung
geeigneten Dosierungen können
von der bestimmten, für
die Behandlung ausgewählten
Kombination von Therapeutika abhängen. Zum
Beispiel wurde gezeigt, dass IGF allein weniger wirksam ist als
IGF, verabreicht in Verbindung mit IGFBP.
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Die
Dosen für
eine bestimmte Wunde werden auf einer Patient-zu-Patient-Basis bestimmt
werden und von der Größe der Wunde,
der Art der Verletzung und der Zusammensetzung, die angewendet wird,
abhängen.
Dosen für
die individuellen Therapeutika sind innerhalb von Bereichen bestimmt
worden. Zum Beispiel ist eine wirksame Dosis von PDGF zu 5 ng/mm
2 oder höher,
wenn topisch angewendet, wie in
US-Patent
Nr. 4 861 757 beschrieben, und wenigstens ein 1 ng/ml lokaler
Konzentration einer Isoform von PDGF (z. B. PDGF-AA, PDGF-BB oder PDGF-AB),
bis zu ungefähr
30 ng/ml lokaler Konzentration angewendet auf eine Population von
Fibroblasten, wie in Lepisto et al., Biochem. Biophys. Res. Comm.
209: 393–399
(1995) beschrieben, bestimmt worden. PDGF kann in einer Carboxymethylcellulose-Gelformulierung
in Konzentrationen von ungefähr 10 μg/g bis ungefähr 500 μg/g Gel,
ungefähr
20 μg/g bis
ungefähr
200 μg/g
und ungefähr
30 μg/g
bis ungefähr
100 μg/g
Gel, optimalerweise ungefähr
100 μg/g
Gel, verabreicht werden. Wirksamkeit von PDGF ist innerhalb eines
Bereichs von ungefähr
3 μg/ml
verabreichte Lösung
bis ungefähr
300 μg/ml verabreichte
Lösung
erreicht worden.
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Ungefähr 50 μl KGF einer
Konzentration von ungefähr
5 μg/ml
sind wirksam zur Wundheilung bei topischer Anwendung auf Epithelgewebe,
wie in Sotozono et al., Invest. Ophthal. Vis. Science 36: 1524–29 (1995)
beschrieben. Wie in
US-Patent
Nr. 4 861 757 beschrieben, bewegt sich eine wirksame Menge
von IGF, wenn gleichzeitig mit PDGF verabreicht, in dem Bereich
von wenigstens 2,5 ng/mm
2 bis ungefähr 5 ng/mm
2, mit einem Gewichtsverhältnis von PDGF zu IGF in dem
Bereich von ungefähr
1:10 bis ungefähr
25:1, wobei die wirksamsten Gewichtsverhältnisse PDGF zu IGF von ungefähr 1:1 bis
ungefähr
2:1 sind. Es wurde gezeigt, dass eine verabreichte Kombination von
IGF mit IGFBP die Wundheilung bei Dosisleveln von ungefähr 5 μg IGF mit
ungefähr
1,5 μg phosphoryliertem
IGFBP in einem molaren Verhältnis
von ungefähr
11:1 IGF:IGFBP verbessert, wie in Jyung et al., Surgery 115: 233–239 (1994) beschrieben.
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Zur
Verabreichung von Polypeptidtherapeutika, z. B. PDGF-, KGF-, IGF-
und IGFBP-Polypeptide, kann
sich die Dosierung in dem Bereich von ungefähr 5 μg bis ungefähr 50 μg/kg Gewebe, auf das die Anwendung
gerichtet ist, außerdem
ungefähr
50 μg bis zu
ungefähr
5 mg/kg, außerdem
ungefähr
100 μg bis ungefähr 500 μg/kg Gewebe
und ungefähr
200 bis ungefähr
250 μg/kg
bewegen. Für
Polynukleotidtherapeutika, z. B. in einem Gentherapie-Verabreichungsprotokoll,
können
Vektoren, die exprimierbare Konstrukte einschließlich PDGF, KGF, IGF und IGFBP
codierender Sequenzen enthalten, abhängig von der Expressionsstärke des
Polynukleotids im Patienten zur auf Gewebe gerichteten bzw. targetierten
Verabreichung in einem Bereich von ungefähr 100 ng bis ungefähr 200 mg
DNA für
lokale Verabreichung in einem Gentherapie-Protokoll, außerdem ungefähr 500 ng
bis etwa 50 mg, außerdem
ungefähr
1 μg bis
ungefähr
2 mg DNA, ungefähr
5 μg DNA
bis ungefähr 500 μg DNA und
ungefähr
20 μg bis
ungefähr
100 μg während einer
lokalen Verabreichung in einem Gentherapie-Protokoll und ungefähr 250 μg pro Injektion oder
Verabreichung verabreicht werden. Faktoren wie z. B. Wirkungsweise
und Wirksamkeit von Transformation und Expression sind deshalb Überlegungen,
die die für äußerste Wirksamkeit
benötigte
Dosierung für
die Verabreichung von DNA-Therapeutika beeinflussen werden. Wo eine
größere Expression auf
einer größeren Fläche von
Gewebe gewünscht ist,
können
größere Mengen
von DNA oder die gleichen Mengen, erneut verabreicht in einem sukzessiven
Protokoll von Verabreichungen, oder mehrfache Verabreichungen auf
verschiedene angrenzende oder nahe Gewebeteile von z. B. einer Wundstelle, erforderlich
sein, um ein positives therapeutisches Ergebnis herbeizuführen. In
allen Fällen
werden Routineexperimente in klinischen Versuchen spezifische Bereiche
für optimalen
therapeutischen Effekt, für
jedes Therapeutikum, jedes Verabreichungsprotokoll bestimmen und
wird die Verabreichung an spezifische Patienten außerdem an
wirksame und sichere Bereiche, abhängig vom Zustand und der Ansprechempfindlichkeit
auf initiale Verabreichungen des Patienten, angepasst werden.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
durch die detaillierte Beschreibung deutlich werden. Es sollte jedoch verstanden
werden, dass die detaillierte Beschreibung, während sie bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anzeigt, nur als Veranschaulichung gegeben wird, da verschiedene Änderungen
und Modifikationen innerhalb des Geistes und des Rahmens der Erfindung
dem Fachmann durch diese detaillierte Beschreibung offenkundig werden
werden. Die folgenden Beispiele sind nur beispielhaft und sollen
die Erfindung nicht einschränken.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele veranschaulicht werden, welche besonders vorteilhafte
Ausführungsformen
darlegen. Jedoch sollte angemerkt werden, dass diese Ausführungsformen
veranschaulichend sind und nicht ausgelegt werden sollen, die Erfindung
in irgendeiner Art und Weise einzuschränken.
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BEISPIEL 1
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Verbrennungen
zweiten Grades werden mit einer Sprayformulierung, enthaltend 10 μg/ml KGF, 30
ng/ml einer PDGF-Isoform, 10 ng/ml IGF-1 und 30 ng/ml IGFBP-1, behandelt.
Eine Lufttrocknung des Sprays wird zugelassen. Erneute Anwendung
wird alle paar Stunden vorgeschlagen.
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BEISPIEL 2
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Eine
Nahtwunde wird verschlossen und eine lokale Salbe, hergestellt aus
10% KGF und 5% PDGF, wird vor dem Verbinden auf der Naht angewendet.
Erneute Anwendung der Salbe wird dreimal täglich angewiesen.
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BEISPIEL 3
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Eine
20% Zinkoxidformulierung, die außerdem 5% KGF, 2,5% PDGF und
10% IGFBP enthält, wird
auf geringe Abschürfungen,
Sonnenbrände
und wundgeriebene Stellen zur schnelleren Heilung dieser Wunden
angewendet.
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BEISPIEL 4
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Eine
liposomale Formulierung wird verwendet, um KGF-, PDGF-, IGF- und
IGFBP-DNA jeweils in
einem Vektor zur Expression einzukapseln. Das Verhältnis von
DNA, bezogen auf das Gewicht, ist 10:5:2,5:7,5. Die liposomale Zusammensetzung
wird in einer Gelkapsel oral zur Behandlung gastrointestinaler Geschwüre mit täglicher
Wiederverabreichung für
einen Zeitraum von ungefähr
einem Monat oder bis eine signifikante Verbesserung eine verringerte Verabreichungsfrequenz
verlangt, verabreicht.