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Diese Erfindung betrifft die Verwendung
von Polynucleotiden, die den frühen
Wachstumsantwort-1-(Egr-1)-Transkriptionsfaktor codieren, bei der
Herstellung eines Medikaments für
Gentherapietechniken bei der Wundheilung und assoziierten Zuständen. Genauer
betrifft sie eine neue Verwendung von Polynucleotiden, die den frühen Wachstumsantwort-1-(Egr-1)-Transkriptionsfaktor
codieren, bei der Behandlung von Wunden, bei der Wundheilung und
damit assoziierten Zuständen
wie bei der Behandlung von Hautgeschwüren, die herrühren aus
Ischämie
und Neuropathie, welche assoziiert sind mit Diabetes, peripherer
arterieller Verschlußkrankheit,
tiefer Venenthrombose, chronischer Venenklappeninsuffizienz und
Wundliegen; bei der Verringerung einer post-operativen Narbenbildung,
die zum Beispiel assoziiert ist mit Katarakten, Hauttransplantatverfahren,
Verbrennungen und Psoriasis; bei der Beschleunigung der Gewebeneugestaltung
und -regeneration; bei der Wiederherstellung von festem Gewebe,
zum Beispiel Knochen; bei der Weichteilwiederherstellung, zum Beispiel
Sehnen, Ligamente und Muskel; bei der Förderung der Angiogenese; bei
der Reendothelialisation nach perkutaner transluminaler Koronarangioplastie;
bei der Hemmung einer linksventrikulären Herzhypertrophie; bei der
Modulation einer Gefäßwandverkalkung;
und bei der Förderung
der Neuroregeneration.
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Weitere Anwendungen können die
Hemmung fibrotischer Zustände,
zum Beispiel Lungen- und Leberfibrose, und die Vorbeugung von Haarausfall
einschließen.
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WO 94/23030 und US-5,206,152 offenbaren
DNA-Sequenzen, die Egr-1-Proteine codieren, zusammen mit immunologischen
Verfahren und Materialien zum Nachweis von Egr-Proteinen sowie Hybridisierungsverfahren
und Materialien zum Nachweis und zur Quantifizierung von Nucleinsäuren, die
mit dem Egr-Protein in Beziehung stehen.
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Die Ausheilung von Haut schließt einen
großen
Bereich von zellulären,
molekularen, physiologischen und biochemischen Ereignissen ein.
Während
des Heilungsprozesses wandern Zellen zu den Wundstellen, wo sie
sich vermehren und extrazelluläre
Matrixkomponenten synthetisieren, um ein Gewebe wiederherzustellen, sehr ähnlich zu
dem unverletzten Original. Diese Aktivität wird durch Mediatoren reguliert,
die durch Wundrandzellen sezerniert werden, wie der von Thrombocyten
stammende Wachstumsfaktor (PDGF), der epidermale Wachstumsfaktor
(EGF), der transformierende Wachstumsfaktor (TGF)-beta und andere
Cytokine. Die vorteilhaften Wirkungen dieser Mittel auf Zellen ist
sowohl in vitro als auch in vivo gezeigt worden (zusammengefaßt durch
Moulin, Eur. J. Cell Biol. 68 (1995), 1– 7), einschließlich des
Vorteils der Verabreichung von PDGF in Rattenmodellen von Diabetes
(Brown et al., J. Surg. Res. 56 (1994), 562–570).
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Im Laufe der letzten fünf Jahre
wurde für
zahlreiche Wachstumsfaktoren gezeigt, daß sie die Zellproliferation
in vitro beschleunigen und die Wundheilung in Tiermodellen fördern. TGF-beta
fand die größte Aufmerksamkeit
im Zusammenhang mit der Wundheilung, da er die Zellproliferation,
Differenzierung und Matrixproduktion fördert. TGF-beta, entweder topisch
oder systemisch verabreicht, beschleunigt die Rate einer kutanen
Wundheilung in Tiermodellen (Ashcroft et al., Nature Medicine 3
(1997), 1209–1215;
Sporn und Roberts, J. Cell Biol. 119 (1997), 1017–1021; Beck
et al., J. Clin. Invest. 92 (1993), 2841–2849). Desgleichen ist berichtet
worden, daß PDGF
die Reepithelisation und Revaskularisation in ischämischem
Gewebe und diabetischen Tieren fördert
(Uhl et al., Langenbecks Archiv für Chirurgie-Supplement-Kongreßband 114
(1997), 705–708, und
zusammengefaßt
bei Dirks und Bloemers, Mol. Biol. Reports 22 (1996), 1–24).
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Der Transkriptionsfaktor Egr-1 ist
ein potentieller Regulator von über
30 Genen und spielt eine Rolle beim Wachstum, bei der Entwicklung
und bei der Differenzierung (zusammengefaßt bei Liu et a1., Crit. Rev. Oncogenesis
7 (1996), 101–125;
Khachigian und Collins, Circ. Res. 81 (1997), 457–461). Egr-1
wird nach einer Verletzung des Gefäßendothels induziert (z. B.
Khachigian et al., Science 271 (1996), 1427–1431), und Ziele für die transkriptionelle
Aktivierung sind zahlreiche Gene, einschließlich der epidermale Wachstumsfaktor (EGF),
der von Thrombocyten stammende Wachstumsfaktor-A (PDGF-A) und der
basische Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF), und die Induktion
von PDGF-A, PDGF-B, TGF-beta, bFGF, uro-Plasminogen-Aktivator (U-PA),
Gewebefaktor und dem Insulinähnlichen
Wachstumsfaktor-2 (IGF-2). WO 97/32979 stellt ein Verfahren zur
Hemmung der Proliferation von Zellen bereit, umfassend die Hemmung
der Induktion oder die Verringerung der Expression von Egr-1 oder
die Verringerung der Anreicherung im Kern oder der Aktivität des Egr-1-Genprodukts
zur Verringerung der Häufigkeit
von Restenose in einem Individuum.
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Der Transkriptionskomplex, der die
Induktion des Gefäßendothel-Wachstumsfaktors
(VEGF) vermittelt, hängt
von AP2 und nicht direkt von Egr-1 ab (Gille et al., EMBO J. 16
(1997), 750–759).
Jedoch wird die VEGF-Expression durch PDGF-B direkt hochreguliert
(Finkenzeller, Oncogene 15 (1997), 669–676). Die Transkription von
VEGF-mRNA wird durch eine Reihe von Faktoren verstärkt, einschließlich PDGF-B,
bFGF, Keratinocyten- Wachstumsfaktor
(KGF), EGF, Tumornekrosefaktor (TNF)-alpha und TGF-beta-1. Es wurde
gezeigt, daß VEGF
die Reepithelisation in einer Ballon verletzten Arterie fördert. Die
bei Kaninchen erhaltenen Daten zeigten eine deutliche VEGF gesteuerte
Passivierung von Metallstents, wobei eine Hemmung der Neointimabildung
am Stent, eine Verringerung der Häufigkeit eines Thromboseverschlusses,
eine Beschleunigung der Reendothelisation der Prothese und eine
Erhöhung
der vasomotorischen Aktivität
hervorgerufen wurde (van Belle E. et al., Biochem. Biophys. Res.
Comm. 235 (1997), 311–316;
van Belle E. et al., J. Am. Coll. Cardiol. 29 (1997), 1371–1379; Asahara
T. et al., Circulation 94 (1997), 3291–3302). Die NIH-Genehmigung für eine Pilotstudie über die
Förderung
der Reendothelisation durch VEGF bei Menschen wurde im Jahr 1996 erteilt.
Zusätzlich
ist auch gezeigt worden, daß HGF
die Reendothelisation nach einer Ballonangioplastie in einem Rattenmodell
einer Halsschlagaderverletzung fördert
(Nakamura et al., Abstract 1681, American Heart Association Meeting,
Dallas, 1998). In Tiermodellen ist gezeigt worden, daß die VEGF-gesteuerte
Passivierung von Metallstents die Neointimabildung hemmt, die Reendothelisation
beschleunigt und die vasomotorische Aktivität erhöht (Asahara et al., Circulation
94, 3291– 3302).
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Über
die VEGF-Expression bei der Heilung von Wunden und psoriatischer
Haut wurde berichtet, beides Zustände, bei denen TGF-alpha und
sein Ligand, der EGF-Rezeptor (EGFr), hochreguliert sind. Die Expression
von EGF induziert Egr-1 (Iwami et al., Am. J. Physiol. 270 (1996),
H2100–2107;
Fang et al., Calcified Tissue International 57 (1995), 450– 455; J.
Neuroscience Res. 36 (1993), 58–65).
Gegenwärtig
gibt es unveröffentlichte
Hinweise, daß Egr-1
die Expression des interzellulären
Adhäsionsmoleküls-1 (ICAM-1)
in Phorbolester stimulierten B-Lymphocyten aktivieren kann (Maltzman
et al., Mol. Cell. Biol. 16 (1996), 2283–2294) und die Expression von
TNF-alpha auf Grund des Vorhandenseins einer Egr-1-Bindungsstelle im
TNF-alpha-Promotor aktivieren kann (Kramer et al., Biochim. Biophys.
Acta 1219 (1994), 413–421).
Schließlich
sind Egr-1-Knockout-Mäuse
unfruchtbar und Luteinisierungshormon (LH)-defizient (Lee et al.,
Science 273 (1996), 1219–1221),
was zeigt, daß der
LH-Promotor auch ein Ziel für
die Egr-1-Aktivierung sein kann.
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Die Knochenbelastung, mechanische
Dehnung und Flüssigkeitsströmung von
Osteoblasten-ähnlichen
MC3T3E1-Zellen induziert Egr-1 (Dolce et al., Archs. Oral Biol.
41 (1996), 1101–1118;
Ogata, J. Cell Physiol. 170 (1997), 27–34), zusammen mit der gleichzeitigen
Aktivierung von Wachstumsfaktoren. Die Egr-1-Expression überwiegt
im Knorpel und Knochen der sich entwickelnden Maus (McMahon et al.,
Development 108, 281–287) und
wurde mit der Regulation des Wachstums und der Differenzierung osteoblastischer
Zellen in Verbindung gebracht (Chaudhary et al., Mol. Cell. Biochem.
156 (1996), 69–77).
Egr-1 und der eng verwandte Zinkfinger-Transkriptionsfaktor Wilms-Tumor-1
(WT1) sind mit der Regulation der Osteoclastogenese in Verbindung
gebracht worden (Kukita et al., Endocrinology 138 (1997), 4384–4389),
und sowohl Prostacyclin-E2 (PGE2) als auch EGF werden durch Egr-1
induziert (Fang et al., Calcified Tissue International 57 (1995), 450–455; Fang
et al., Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids 54
(1996), 109–114).
Die Gefäßverkalkung
ist ein aktiv regulierter Prozeß, ähnlich der
Knochenbildung, an dem Zellen und Faktoren beteiligt sind, von denen
bekannt ist, daß sie
bei der Regulation des Knochenstoffwechsels wichtig sind (zusammengefaßt bei Dermer
et al., Trends Cardiovasc. Med. 4 (1994), 45–49). Regulatoren der Osteoblastogenese und/oder
Osteoclastogenese können
den Grad der Gefäßwandverkalkung
modulieren.
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Hypertrophische Reize wie eine hämodynamische
Belastung und Angiotensin-II können
verwendet werden, um die Produktion von Egr-1 unter der Kontrolle
eines Myocytenspezifischen Promotors überwiegend negativ zu steuern,
und finden Anwendung bei der Behandlung von Herzinsuffizienz.
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Egr-1 ist für die Expression des p75-Nervenwachstumsfaktor
(NGF)-Rezeptors in Schwann-Zellen wesentlich (Nikam et al., Mol.
Cell. Neurosciences 6 (1995), 337–348). NGF induziert die Egr-1-Expression
zusammen mit der gleichzeitigen Aktivierung von Wachstumsfaktoren
(Kendall et al., Brain Research. Molecular Brain Research. 25 (1994),
73–79;
Kujubu et al., Journal of Neuroscience Research 36 (1993), 58–65).
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Es wird auch in Betracht gezogen,
daß Egr-1
bei der Fließscherbeanspruchung
eine Rolle spielt. Es wurde festgestellt, daß die Fließscherbeanspruchungsaktivierung
der Egr-1-Transkription
in gezüchteten menschlichen
Endothel- und Epithelzellen über
den mit extrazellulären
Signalen in Beziehung stehenden, Kinase 1/2-Mitogen aktivierten
Proteinkinaseweg vermittelt wird (Schwachtgen et al., J. Clin. Invest.
101(11) (1998), 2540–2549).
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Es wurde nun festgestellt, daß die Verabreichung
eines Polynucleotids, das den Transkriptionsfaktor Egr-1 codiert,
an einer Verletzungsstelle und die folgende Expression davon eine
beschleunigte Heilung fördert.
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Folglich wird gemäß einem ersten Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines Nucleinsäuremoleküls, umfassend
eine Sequenz, die ein Egr-1-Transkriptionsfaktor-Polypeptid oder
ein biologisch aktives Fragment davon codiert, bei der Herstel lung
eines Medikaments zur Behandlung von Wunden bei einem Säuger, einschließlich des
Menschen, bereitgestellt.
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Um irgendwelche Unklarheiten zu vermeiden,
entspricht die Bezugnahme auf ein Polynucleotid einer Bezugnahme
auf ein Nucleinsäuremolekül.
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Gemäß einem zweiten Gesichtspunkt
stellt die Erfindung ein Nucleinsäuremolekül, umfassend eine Sequenz,
die ein Egr-1-Transkriptionsfaktor-Polypeptid oder ein biologisch
aktives Fragment davon codiert, zur Verwendung bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Wunden bereit.
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Unter einem dritten Gesichtspunkt
stellt die Erfindung ein Medikament, das ein Nucleinsäuremolekül, umfassend
eine Sequenz, die Egr-1 oder ein biologisch aktives Fragment davon
codiert, zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern
davon umfaßt,
zur Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Wunden bereit.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
folglich die therapeutische Verwendung von Polynucleotiden, die
einen Egr-1-Transkriptionsfaktor codieren, bei der Behandlung von
Wunden. Die Erfindung betrifft auch die therapeutische Verwendung
eines Egr-1-Transkriptionsfaktors selbst, wie nachstehend ausführlicher
beschrieben, bei der Behandlung von Wunden.
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Die Erfindung betrifft die Verwendung
von Egr-1-Polypeptiden und Nucleinsäuresequenzen, die Egr-1 codieren,
von irgendeiner Quelle oder Spezies. Die Proteinsequenzen sind zwischen
den Arten stark konserviert, zum Beispiel mit 98% Homologie zwischen
der Ratte und der Maus. Die murine Egr-1-DNA-Sequenz ist bekannt
(Cell 53 (1988), 37–43).
Die abgeleitete Aminosäuresequenz
zeigt ein langes offenes Leseraster mit einem Stoppcodon (TAA) in
Position 1858. Die abgeleitete Aminosäuresequenz sagt ein Polypeptid
von 533 Aminosäuren
mit einem Molekulargewicht von 56.596 voraus. Die entsprechenden
Sequenzen von anderen Arten können
durch Verfahren erhalten werden, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, zum Beispiel durch die Durchmusterung von genomischen oder
cDNA-Banken unter Verwendung von Oligonucleotidsequenzen, die auf
der murinen Egr-1-Sequenz basieren oder davon abgeleitet sind, als
Sonden. Es ist bekannt, daß sich
der menschliche Egr-1 auf Chromosom 5, genauer bei 5g23–31 (Cell
53, 37–43),
befindet. Die Sequenz der menschlichen Egr-1-cDNA ist in Nucleic
Acids Research 18 (1990), S. 4283, beschrieben. Die Übereinstimmung
zwischen den Sequenzen der Maus und des Menschen beträgt 87% bzw.
94% auf den Nucleosid- und Proteinebenen.
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Die Bezugnahmen auf nachstehend beschriebene
Egr-1-Polypeptide und -Polynucleotide sind allgemein auf die Sequenzen
jeglichen Ursprungs, einschließlich
der murinen Egr-1-DNA und entsprechenden Aminosäuresequenzen, wie veröffentlicht
in Cell 53 (1988), 37–43,
und der menschlichen Sequenz, wie veröffentlicht in Nucleic Acids
Research 18 (1990), S. 4283, und auf Sequenzen aus anderen Arten
anwendbar. So wie nachstehend beschrieben wird, schießt der Begriff
Egr-1 auch Varianten, Fragmente und Analoga von Egr-1 ein. Am meisten
bevorzugt wird die menschliche Sequenz verwendet.
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Die folgenden veranschaulichenden
Erklärungen
werden bereitgestellt, um das Verständnis bestimmter Begriffe zu
erleichtern, die hierin verwendet werden. Die Erklärungen werden
der Einfachheit halber bereitgestellt und begrenzen die Erfindung
nicht.
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"Behandlung
von Wunden" schließt ein die
Behandlung von mit Wunden assoziierten Zuständen, die Wundheilung und assoziierte
Zustände
sowie eine Therapie, welche die Heilung von Geweben fördert, verstärkt oder
beschleunigt, und schließt
ein die Behandlung von Extremitätengeschwüren bei
Diabetes und peripherer arterieller Verschlußkrankheit, postoperativer
Narbenbildung, Verbrennungen und Psoriasis, die Beschleunigung der
Gewebeneugestaltung und Knochenwiederherstellung und die Förderung
der Angiogenese, Reendothelisation nach perkutaner transluminaler
Koronarangioplastie, die Hemmung einer linksventrikulären Herzhypertrophie,
die Modulation der Gefäßwandverkalkung
und die Förderung
einer Neuroregeneration. Der Begriff schließt ferner die Hemmung fibrotischer
Zustände,
zum Beispiel Lungen- und Leberfibrose, und die Vorbeugung vor Haarausfall
ein.
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Ein "biologisch aktives Fragment" von Egr-1, wie hierin
erwähnt,
ist ein Fragment, das eine Egr-1-Aktivität, einschließlich erfindungsgemäße Wundheilungseigenschaften,
aufweist.
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"Genetisches
Element" bedeutet
im allgemeinen ein Polynucleotid, umfassend eine Region, die ein Polypeptid
codiert, oder eine Polynucleotidregion, welche die Replikation,
Transkription oder Translation oder andere Prozesse, die für die Expression
des Polypeptids in einer Wirtszelle wichtig sind, reguliert, oder
ein Polynucleotid, umfassend sowohl eine Region, die ein Polypeptid
codiert, als auch eine damit funktionell verbundene Region, welche
die Expression reguliert. Genetische Elemente können innerhalb eines Vektors
eingeschlossen sein, der als ein episomales Element repliziert;
daß heißt, als
ein Molekül,
physikalisch unabhängig von
dem Wirtszellgenom. Sie können
innerhalb von Plasmiden eingeschlossen sein. Genetische Elemente können auch
innerhalb eines Wirtszellgenoms eingeschlossen sein; nicht in ihrem
natürlichen
Zustand, sondern vielmehr nach einer Manipulation wie Isolierung,
Clonierung und Einschleusung in eine Wirtszelle, unter anderem in
Form einer gereinigten DNA oder in einem Vektor.
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Eine "Wirtszelle" ist eine Zelle, die transformiert oder
transfiziert worden ist oder durch eine exogene Polynucleotidsequenz
zur Transformation oder Transfektion fähig ist. "Gleichartigkeit", so wie auf dem Fachgebiet bekannt,
ist die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Polypeptidsequenzen
oder zwei oder mehreren Polynucleotidsequenzen, wie sie durch Vergleich
der Sequenzen bestimmt wird. Auf dem Fachgebiet bezeichnet Gleichartigkeit
auch den Grad der Sequenzverwandschaft zwischen Polypeptid- oder
Polynucleotidsequenzen, je nach Sachlage, wie durch die Übereinstimmung
zwischen Strängen
solcher Sequenzen bestimmt wird. Die Gleichartigkeit kann leicht
berechnet werden (Computational Molecular Biology, Lesk A. M., Hrsg.,
Oxford University Press, New York, 1988; Biocomputing: Informatics
and Genome Projects, Smith D. W., Hrsg., Academic Press, New York,
1993; Computer Analysis of Sequence Data, Teil I, Griffan A. M.
und Griffan H. G., Hrsg., Humana Press, New Jersey, 1994; Sequence
Analysis in Molecular Biology, von Heinje G., Academic Press, 1987;
und Sequence Analysis Primer, Gribskov M. und Devereux J. Hrsg.,
M. Stockton Press, New York, 1991). Obwohl eine Reihe von Verfahren
existiert, die Gleichartigkeit zwischen zwei Polynucleotid- oder
zwei Polypeptidsequenzen zu messen, ist der Begriff den Fachleuten
gut bekannt (Sequence Analysis in Molecular Biology, von Heinje
G., Academic Press, 1987; Sequence Analysis Primer, Gribskov M. und
Devereux J., Hrsg., M. Stockton Press, New York, 1991; und Carillo
H. und Lipman D., SIAM J. Applied Math. 48 (1988), 1073). Gewöhnlich zur
Bestimmung der Gleichartigkeit zwischen Sequenzen angewendete Verfahren
schließen
solche ein, aber sind nicht darauf begrenzt, die bei Carillo H.
und Lipman D., SIAM J. Applied Math. 48 (1988), 1073, offenbart
sind. Bevorzugte Verfahren zur Bestimmung der Gleichartigkeit sind
derart ausgelegt, daß die
größte Übereinstimmung
zwischen den getesteten Sequenzen erhalten wird: Verfahren zur Bestimmung
der Gleichartigkeit sind in Computerprogrammen erfasst. Bevorzugte
Computerprogramm-Verfahren zur Bestimmung der Gleichartigkeit zwischen
zwei Sequenzen schließen
ein, aber sind nicht begrenzt auf, das GCG-Programmpaket (Devereux
J. et al., Nucleic Acids Research 12(1) (1984), 387), BLASTP, BLASTN
und FASTA (Atschul S. F. et al., J. Molec. Biol. 215 (1990), 403).
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"Isoliert" bedeutet, "durch die Hand des
Menschen" aus dem
natürlichen
Zustand verändert;
d. h. daß, falls
ein Molekül
in der Natur vorkommt, es verändert
oder aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt worden ist, oder beides. Zum Beispiel ist ein
natürlich vorkommendes
Polynucleotid oder Polypeptid, das natürlicherweise in einem lebenden
Organismus vorhanden ist, in seinem natürlichen Zustand nicht "isoliert", aber das gleiche
Polynucleotid oder Polypeptid, getrennt von den gleichzeitig vorhandenen
Materialien seines natürlichen
Zustandes, ist "isoliert", so wie der Begriff
hierin verwendet wird. Als Teil oder nach einer Isolierung können solche
Polynucleotide mit anderen Polynucleotiden wie DNAs zum Beispiel
für die
Mutagenese, zur Bildung von Fusionsproteinen und zur Vermehrung
oder Expression in einem Wirt verknüpft werden. Die isolierten
Polynucleotide, allein oder verknüpft mit anderen Polynucleotidsequenzen
wie in Form von Vektoren können
in Wirtszellen, in eine Kultur oder in ganze Organismen eingeschleust
werden. Eingeschleust in Wirtszellen in Kultur oder in ganze Organismen
wären solche
DNAs immer noch isoliert, so wie der Begriff hierin verwendet wird,
da sie nicht in ihrer natürlich
vorkommenden Form oder Umgebung vorliegen würden, die nicht natürlich vorkommende
Zusammensetzungen ist, und bleiben darin isolierte Polynucleotide
oder Polypeptide innerhalb der Bedeutung dieses Begriffes, so wie
er hierin verwendet wird.
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"Polynucleotid(e)" betrifft allgemein
irgendein Polyribonucleotid oder Polydesoxyribonucleotid, das eine
unmodifizierte RNA oder DNA oder eine modifizierte RNA oder DNA
oder eine cDNA sein kann. So betreffen zum Beispiel Polynucleotide,
so wie hierin verwendet, unter anderem einzel- und doppelsträngige DNA; DNA,
die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Bereichen oder einzel-,
doppel- und dreifachsträngige Bereichen
ist; einzel- und doppelsträngige
RNA; und RNA, die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Bereichen
ist; Hybridmoleküle,
umfassend DNA und RNA, die einzelsträngig oder typischer doppelsträngig oder
dreifachsträngig
sein kann; oder ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Bereichen.
Außerdem
betrifft Polynucleotid, so wie hierin verwendet, dreifachsträngige Bereiche,
umfassend RNA oder DNA oder sowohl RNA als auch DNA. Die Stränge in solchen
Bereichen können
aus dem gleichen Molekül
oder aus verschiedenen Molekülen
bestehen. Die Bereiche können
ein oder mehrere Moleküle
in ihrer Gesamtheit einschließen,
aber schließen
typischer nur einen Bereich von einigen der Moleküle ein.
Eines der Moleküle
einer Dreifachhelixregion ist oft ein Oligonucleotid. So wie hierin
verwendet, schließt
der Begriff Polynucleotid DNAs oder RNAs ein, wie vorstehend beschrieben,
die eine oder mehrere modifizierte Basen enthalten. Folglich sind DNAs
oder RNAs mit Grundgerüsten,
die wegen der Stabilität
oder aus anderen Gründen
modifiziert wurden, "Polynucleotide", so wie der Begriff
hierin gedacht ist. Außerdem
sind DNAs oder RNAs, umfassend ungewöhnliche Basen wie Inosin oder
modifizierte Basen wie tritylierte Basen, um nur zwei Beispiele
zu nennen, Polynucleotide gemäß des hierin
verwendeten Begriffes. Es ist erkennbar, daß eine große Vielzahl von Modifikationen
bei DNA und RNA durchgeführt
worden ist, die vielen nützlichen
Zwecken dienen, welche den Fachleuten bekannt sind. Der Begriff
Polynucleotid, so wie er hierin verwendet wird, umfaßt solche
chemisch, enzymatisch oder metabolisch modifizierten Formen von
Polynucleotiden sowie die chemischen Formen von DNA und RNA, die
für Viren
und Zellen, einschließlich
u. a. einfache und komplexe Zellen, charakteristisch sind. Polynucleotide
umfassen kurze Polynucleotide, die oft als Oligonucleotid(e) bezeichnet
werden.
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"Polypeptid(e)", so wie hierin verwendet,
schließtlschließen alle
Polypeptide ein, wie nachstehend beschrieben. Die Grundstruktur
von Polypeptiden ist gut bekannt und ist in unzähligen Lehrbüchern und
anderen Veröffentlichungen
auf dem Fachgebiet beschrieben worden. In diesem Zusammenhang wird
der Begriff hierin verwendet, um auf irgendein Peptid oder Protein
zu verweisen, umfassend zwei oder mehrere Aminosäuren, die in einer linearen
Kette durch Peptidbindungen miteinander verknüpft sind. So wie hierin verwendet,
betrifft der Begriff sowohl kurze Ketten, die auf dem Fachgebiet
zum Beispiel gewöhnlich
auch als Peptide, Oligopeptide und Oligomere bezeichnet werden,
als auch längere
Ketten, die auf dem Fachgebiet allgemein als Proteine bezeichnet
werden, von denen es viele Arten gibt. Es ist erkennbar, daß Polypeptide
oft Aminosäuren
enthalten, welche verschieden sind von den 20 Aminosäuren, die
gewöhnlich
als die 20 natürlich
vorkommenden Aminosäuren
bezeichnet werden, und daß viele
Aminosäuren,
einschließlich
der terminalen Aminosäuren,
in einem bestimmten Polypeptid modifiziert sein können, entweder
durch natürliche
Prozesse wie Prozessierung und andere post-translationale Modifikationen,
aber auch durch chemische Modifikationstechniken, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind. Selbst die häufigen
Modifikationen, die natürlicherweise
in Polypeptiden vorkommen, sind zu zahlreich, um hier vollständig aufgeführt zu werden,
aber sie sind in Lehrbüchern
und in ausführlicheren
Monographien sowie in einer umfangreichen Forschungsliteratur hinreichend
beschrieben, und sie sind den Fachleuten gut bekannt.
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Unter den bekannten Modifikationen,
die in Polypeptiden zur erfindungsgemäßen Verwendung vorhanden sein
können,
befinden sich, um einige veranschaulichende zu nennen, die Acetylierung,
Acylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalente Bindung von
Flavin, kovalente Bindung einer Hämgruppe, kovalente Bindung
eines Nucleotids oder Nucleotidderivats, kovalente Bindung eines
Lipids oder Lipidderivats, kovalente Bindung von Phosphatidylinosit,
Vernetzung, Cyclisierung, Disulfidbrückenbildung, Demethylierung,
Bil dung kovalenter Vernetzungen, Bildung von Cystin, Bildung von
Pyroglutamat, Formylierung, gamma-Carboxylierung, Glycosylierung,
GPI-Ankerbildung, Hydroxylierung, Iodierung, Methylierung, Myristoylierung,
Oxidierung, proteolytische Prozessierung, Phosphorylierung, Prenylierung,
Racemisierung, Selenoylierung, Sulfatisierung, Transfer-RNA vermittelte
Addition von Aminosäuren
an Proteine wie Arginylierung und Ubiquitinierung. Solche Modifikationen
sind den Fachleuten gut bekannt und sind in der wissenschaftlichen
Literatur ausführlich
beschrieben worden. Mehrere besonders häufige Modifikationen, zum Beispiel
Glycosylierung, Lipidanlagerung, Sulfatisierung, gamma-Carboxylierung
von Glutaminsäureresten,
Hydroxylierung und ADP-Ribosylierung, sind in den meisten Lehrbüchern beschrieben,
wie zum Beispiel Proteins – Structure
and Molecular Properties, 2. Auflage, Creighton T. E., Freeman W.
H. and Company, New York (1993). Viele ausführliche Übersichten sind zu diesem Thema
erhältlich,
wie zum Beispiel solche, die bereitgestellt werden durch Wold F.,
Posttranslational Protein Modifications: Perspectives and Prospects,
S. 1–12,
in Posttranslational Covalent Modification of Proteins, Johnson
B. C., Hrsg., Academic Press, New York (1983); Seifter et al.,.
Meth. Enzymol. 182 (1990), 626–646;
und Rattan et al., Protein Synthesis: Posttranslational Modifications
and Aging, Ann. N.Y. Acad. Sci. 663 (1992), 48–62. Es ist erkennbar, so wie
gut bekannt ist und vorstehend angemerkt wurde, daß Polypeptide
nicht immer völlig
linear sind. Zum Beispiel können
Polypeptide allgemein das Ergebnis von posttranslationalen Ereignissen,
einschließlich
natürlicher
Prozessierungsereignisse und durch menschliche Manipulation verursachter
Ereignisse, die natürlicherweise
nicht vorkommen, sein. Ringförmige,
verzweigte und verzweigte ringförmige
Polypeptide können
durch ein natürliches
Nicht-Translationsverfahren und auch durch vollständig synthetische
Verfahren synthetisiert werden. Modifikationen können irgendwo in einem Polypeptid
vorkommen, einschließlich
des Peptidgrundgerüsts,
der Aminosäureseitenketten
und der Amino- oder Carboxyl-Termini.
In der Tat ist die Blockierung der Amino- oder Carboxylgruppe in
einem Polypeptid oder beides durch eine kovalente Modifikation in
natürlich
vorkommenden und synthetischen Polypeptiden häufig, und solche Modifikationen
können
auch in erfindungsgemäßen Polypeptiden
vorhanden sein. Zum Beispiel ist der aminoterminale Rest von Polypeptiden,
die in E. coli oder anderen Zellen hergestellt wurden, vor der proteolytischen
Prozessierung praktisch immer N-Formylmethionin. Während der
posttranslationalen Modifikation des Peptids kann ein Methioninrest
am NH2-Terminus deletiert werden. Demgemäß zieht
diese Erfindung die erfindungsgemäße Verwendung von sowohl Methionin
enthaltenden als auch Methionin-freien aminoterminalen Varianten
des Proteins ein. Die Modifikationen, die in einem Polypeptid vorkommen,
sind oft eine Funktion seiner Herstellungsweise. Für Polypeptide,
die zum Beispiel durch Expression eines clonierten Gens in einem Wirt
hergestellt wurden, werden die Art und das Ausmaß der Modifikationen größtenteils
durch die posttranslationale Modifikationskapazität der Wirtszelle
und die in der Aminosäuresequenz
des Polypeptids vorhandenen Modifikationssignale bestimmt. Zum Beispiel,
wie gut bekannt ist, kommt die Glycosylierung in Bakterienwirten
wie zum Beispiel E. coli oft nicht vor. Demgemäß, falls eine Glycosylierung
erwünscht
ist, sollte ein Polypeptid in einem glycosylierenden Wirt, im allgemeinen
eine eukaryontische Zelle, exprimiert werden. Insektenzellen führen oft
die gleichen posttranslationalen Glycosylierungen wie Säugerzellen
aus, und aus diesem Grund sind Insektenzellexpressionssysteme entwickelt
worden, um u. a. Säugerproteine
mit nativen Glycosylierungsmustern effizient zu exprimieren. Ähnliche Überlegungen
gelten für
andere Modifikationen. Es ist erkennbar, daß die gleiche Art der Modifikation
in dem gleichen oder in einem unterschiedlichen Grad an mehreren
Stellen in einem bestimmten Polypeptid vorliegen kann. Auch kann
ein bestimmtes Polypeptid viele Arten von Modifikationen enthalten.
Im allgemeinen, so wie hierin verwendet, umfaßt der Begriff Polypeptid alle
derartigen Modifikationen, besonders solche, die in Polypeptiden
vorhanden sind, welche durch Expression eines Polynucleotids in
einer Wirtszelle rekombinant synthetisiert werden.
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"Variante(n)" von Polynucleotiden
oder Polypeptiden, so wie der Begriff hierin verwendet wird, ist/sind Polynucleotide
oder Polypeptide, die sich von einem Referenz-Polynucleotid bzw.
-Polypeptid unterscheiden. Varianten in diesem Sinne werden nachstehend
und anderswo in der vorliegenden Offenbarung ausführlicher beschrieben.
(1) Ein Polynucleotid, das sich bezüglich der Nucleotidsequenz
von einem anderen, einem Referenz-Polynucleotid, unterscheidet.
Im allgemeinen sind die Unterschiede begrenzt, so daß die Nucleotidsequenzen
der Referenz und der Variante insgesamt sehr ähnlich und in vielen Bereichen
identisch sind. Wie nachstehend angemerkt, können Austäusche in der Nucleotidsequenz
der Variante stumm sein. Das heißt, sie können die Aminosäuren, die
durch das Polynucleotid codiert werden, nicht verändern. Wo
Veränderungen
auf stumme Austäusche
dieses Typs begrenzt sind, codiert ein variantes Polynucleotid ein
Polypeptid mit der gleichen Aminosäuresequenz wie die Referenz.
Wie nachstehend auch angemerkt, können Austäusche in der Nucleotidsequenz
des varianten Polynucleotids die Aminosäuresequenz eines Polypeptids
verändern,
das durch das Referenz-Polynucleotid codiert wird. Solche Nucleotidaustäusche können zu
Aminosäuresubstitutionen, -additionen,
-deletionen, -fusionen und -ver kürzungen
in dem Polypeptid führen;
das durch die Referenz-Sequenz codiert wird, wie nachstehend besprochen
wird. (2) Ein Polypeptid, das sich bezüglich der Aminosäuresequenz
von einem anderen, einem Referenz-Polypeptid, unterscheidet. Im
allgemeinen sind die Unterschiede begrenzt, so daß die Sequenzen
der Referenz und der Variante insgesamt sehr ähnlich und in vielen Bereichen
identisch sind. Eine Variante und ein Referenz-Polypeptid können sich
bezüglich
der Aminosäuresequenz
durch eine oder mehrere Substitutionen, Additionen, Deletionen,
Fusionen und Verkürzungen
unterscheiden, die in einer beliebigen Kombination vorliegen können.
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"Behandlung/Therapie" schließt irgendein
Schema ein, das für
einen Menschen oder ein nicht-menschliches Tier von Nutzen sein
kann. Die Behandlung kann im Hinblick auf einen bestehenden Zustand
erfolgen oder kann prophylaktisch sein (vorbeugende Behandlung).
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"Umfassend
aufweisend" deckt
alles ab, was eine) spezifische(s) Merkmal/Eigenschaft ausmacht,
sowie alles mit diesem/dieser Merkmal/Eigenschaft, das/die auch
eine) oder mehrere zusätzliche
Merkmale/Eigenschaften aufweisen kann. So sind im Fall einer Nucleinsäure/Proteinsequenz,
umfassend/aufweisend eine bestimmte Sequenz, die Sequenz selbst
sowie längere
Sequenzen abgedeckt.
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"Homolog" wird verwendet,
um irgendeine Variante eines spezifizierten biologisch aktiven Moleküls einzuschließen, die
eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten dieses Moleküls aufweist.
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Die Erfindung betrifft therapeutische
Verwendungen von Nucleinsäuremolekülen, umfassend
eine Sequenz, die ein Egr-1-Polypeptid codiert. Die Erfindung betrifft
auch therapeutische Verwendungen von Fragmenten der Polynucleotidsequenz,
die biologisch aktive Fragmente von Egr-1 codiert, oder Varianten
der Polynucleotidsequenz, die auf Grund der Degeneration des genetischen
Codes funktionelle, d. h. biologisch aktive Fragmente von Egr-1
codiert, und funktionell äquivalente
allele Varianten und verwandte Sequenzen, die modifiziert sind durch
eine einzige oder vielfache Basensubstitution(en), -addition(en)
und/oder -deletion(en), welche Polypeptide mit einer Egr-1-Aktivität codieren.
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Diese können durch Standardclonierungsverfahren
erhalten werden, die den Fachleuten bekannt sind.
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Polynucleotide, die den Egr-1-Transkriptionsfaktor
codieren, können
in Form von DNA, cDNA oder RNA wie mRNA vorliegen, die durch Clonierung
erhalten wird oder durch chemische Synthesetechniken hergestellt
wird. Die DNA kann einzel- oder doppelsträngig sein. Einzelsträngige DNA
kann der codierende oder Sense-Strang sein, oder sie kann der nichtcodierende
oder Antisense-Strang sein. Zur therapeutischen Verwendung liegt
das Polynucleotid in einer Form vor, die in einen funktionellen
Egr-1-Transkriptionsfaktor an der Wundstelle in dem zu behandelnden
Individuum exprimiert werden kann. Die Polynucleotide können auch
zur in vitro-Produktion eines Egr-1-Polypeptids zur Verabreichung
gemäß einem
weiteren therapeutischen Gesichtspunkt der Erfindung verwendet werden,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben wird.
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Erfindungsgemäße Polynucleotide, die ein
Polypeptid des Egr-1-Transkriptionsfaktors codieren, können, aber
sind nicht darauf begrenzt, die codierende Sequenz für ein Egr-1-Polypeptid
oder für
biologisch aktive Fragmente davon einschließen. So kann das Polynucleotid
zusammen mit zusätzlichen,
nichtcodierenden Sequenzen bereitgestellt werden, einschließlich zum
Beispiel, aber nicht begrenzt auf nichtcodierende 5'- und 3'-Sequenzen wie die
transkribierten, nichttranslatierten Sequenzen, die bei der Transkription
(einschließlich zum
Beispiel Terminationssignale) und Ribosomenbindung eine Rolle spielen,
mRNA-Stabilitätselemente
und zusätzliche
codierende Sequenzen, die zusätzliche
Aminosäuren
codieren, wie solche, die zusätzliche
Funktionalitäten
bereitstellen. Erfindungsgemäße Polynucleotide
schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, Polynucleotide ein, die ein Strukturgen
für Egr-1
und seine natürlicherweise
assoziierten genetischen Elemente umfassen.
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In Übereinstimmung mit dem Vorstehenden
umfaßt
der Begriff "ein
Polynucleotid, das ein Polypeptid codiert", so wie hierin verwendet, Polynucleotide,
die eine Sequenz einschließen,
welche ein Polypeptid des Egr-1-Transkriptionsfaktors codiert. Der
Begriff umfaßt
Polynucleotide, die einen einzigen kontinuierlichen Bereich oder
diskontinuierliche Bereiche, die das Polypeptid codieren (zum Beispiel
unterbrochen durch einen integrierten Phagen oder eine Insertionssequenz
oder einen Editingbereich), zusammen mit weiteren Bereichen, die
auch codierende und/oder nichtcodierende Sequenzen enthalten können, einschließen.
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Die Erfindung betrifft ferner Varianten
der vorstehend beschriebenen Polynucleotide, die Fragmente, Analoga
und Derivate des Polypeptids codieren. Eine Variante des Polynucleotids
kann eine natürlich
vorkommende Variante sein, wie eine natürlich vorkommende allele Variante,
oder sie kann eine Variante sein, von der nicht bekannt ist, daß sie in
der Natur vorkommt. Solche nicht in der Natur vorkommenden Varianten
des Polynucleotids können
durch Mutagenesetechniken, einschließlich solchen, die bei Polynucleotiden,
Zellen oder Organismen angewendet werden, hergestellt werden.
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Unter den Varianten befinden sich
in dieser Hinsicht Varianten, die sich von den vorstehend erwähnten Polynucleotiden
durch Nucleotidsubstitutionen, -deletionen oder -additionen unterscheiden.
Die Substitutionen, Deletionen oder Additionen können ein oder mehrere Nucleotide
einschließen.
Die Varianten können
in codierenden oder nichtcodierenden Bereichen oder beiden verändert sein.
Veränderungen
in den codierenden Bereichen können
konservative oder nichtkonservative Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -additionen ergeben.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind Polynucleotide, die über ihre gesamte Länge mindestens
70% identisch sind zu einem Polynucleotid, das ein Polypeptid codiert,
welches die Aminosäuresequenz
aufweist, die dargestellt ist in Cell 53 (1988), 37–43 (die
Maus-Sequenz), die stärker
bevorzugt über ihre
gesamte Länge
mindestens 70% identisch sind zu einem Polynucleotid, das die menschliche
cDNA-Sequenz codiert, und dazu komplementäre Polynucleotide (die menschliche
Sequenz) in Nucleic Acids Research 18 (1990), 4283, sowie Polynucleotide,
die zu solchen Polynucleotiden komplementär sind. In einer anderen Ausführungsform
werden Polynucleotide, die eine Region umfassen, welche über ihre
gesamte Länge
mindestens 80% identisch ist zu einem Polynucleotid, das ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, am meisten bevorzugt. In dieser Hinsicht werden Polynucleotide,
die über
ihre gesamte Länge
mindestens 90% identisch sind zu dem gleichen Polynucleotid, besonders
bevorzugt, und unter diesen besonders bevorzugten Polynucleotiden
werden solche mit mindestens 95% besonders bevorzugt. Außerdem werden
diejenigen mit mindestens 97% unter solchen mit mindestens 95% besonders
bevorzugt, und unter diesen werden solche mit mindestens 98% und
mindestens 99% ganz besonders bevorzugt, wobei solche mit mindestens
99% stärker
bevorzugt werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen in dieser Hinsicht
sind außerdem
Polynucleotide, die Polypeptide codieren, welche im Wesentlichen
die gleiche biologische Funktion oder Aktivität wie das reife Egr-1-Polypeptid beibehalten,
das durch die murine DNA-Sequenz in Cell 53 (1988), 37–43, codiert
wird, stärker
bevorzugt wird das Polypeptid, welches durch die menschliche Sequenz
in Nucleic Acids Research 18 (1990), 4283, codiert wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner Polynucleotide, die mit den vorstehend beschriebenen Sequenzen
hybridisieren. In dieser Hinsicht betrifft die vorliegende Erfindung
besonders Polynucleotide, die unter stringenten Bedingungen mit
den vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren. So wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "stringente Bedingungen", daß eine Hybridisierung
erfolgt, wenn mindestens 95% und vorzugsweise mindestens 97% Gleichartigkeit
zwischen den Sequenzen vorhanden ist. Vorzugsweise codieren die
Sequenzen, die in dieser Art und Weise mit der erfindungsgemäßen Sequenz
hybridisieren, ein Polypeptid mit der biologischen Aktivität von Egr-1.
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Die Polynucleotide können ein
Polypeptid codieren, welches das reife Protein plus zusätzliche
amino- oder carboxylterminale Aminosäuren ist. Solche zusätzlichen
Sequenzen können
u. a. zum Beispiel eine Funktion ausüben, können die Proteinhalbwertszeit
verlängern
oder verkürzen
oder können
die Manipulation eines Proteins für einen Test oder zur Herstellung
erleichtern. Wie es im allgemeinen in vivo der Fall ist, können die zusätzlichen
Aminosäuren
bei der Prozessierung aus dem reifen Protein durch zelluläre Enzyme
entfernt werden.
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Polynucleotide zur Verwendung bei
der Herstellung eines Medikaments für den erfindungsgemäßen Gesichtspunkt
der Gentherapie können
allein oder als Teil eines Vektors wie ein Expressionsvektor bereitgestellt
werden; Beispiele davon sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
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Ein Egr-1 codierendes Polynucleotid
kann bei der Herstellung eines Medikaments zur erfindungsgemäßen Verwendung
durch die Gentherapie therapeutisch verwendet werden, wobei das
Polynucleotid an eine Wundstelle oder an andere Gewebe, die eine
Heilung benötigen,
in einer Form zu verabreichen ist, in der es die Produktion von
Egr-1 oder eines biologisch aktiven Fragments davon in situ steuern
kann. Man nimmt an, daß Egr-1
in der Förderung
der Wundheilung wirksam ist, indem er Gene aktiviert, die an der
Wundheilung beteiligt sind, wie Gene für VEGF, PDGF, EGF, TGF-beta,
basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor, UPA und Gewebefaktor.
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Vorzugsweise ist das Polynucleotid
bei der Gentherapie derart zu verabreichen, daß es in dem zu behandelnden
Individuum exprimiert wird, zum Beispiel in Form eines rekombinanten
DNA-Moleküls,
umfassend ein Egr-1 codierendes Polynucleotid, das funktionell verbunden
ist mit einer Nucleinsäuresequenz,
welche die Expression kontrolliert, wie in einem Expressionsvektor.
Ein solcher Vektor schließt
folglich geeignete Transkriptionskontrollsignale ein, einschließlich einer
Promotorregion, die zur Expression der codierenden Sequenz fähig ist,
wobei der Promotor in dem zu behandelnden Individuum funktionell
ist. So ist zur Gentherapie beim Menschen der Promotor, wobei der
Begriff nicht nur die Sequenz einschließt, die notwendig ist, um die RNA-Polymerase
zu dem Transkriptionsstartpunkt hinzuleiten, sondern auch gegebenenfalls
andere funktionelle oder kontrollierende Sequenzen, einschließlich Enhancer,
vorzugsweise eine menschliche Promotorsequenz aus einem menschlichen
Gen oder aus einem Gen, das typischerweise in Menschen exprimiert
wird, wie der Promotor aus dem menschlichen Cytomegalievirus (CMV).
Unter den bekannten eukaryontischen Promotoren, die in dieser Hinsicht
geeignet sind, sind der sehr frühe
CMV-Promotor, der
HSV-Thymidinkinase-Promotor, die frühen und späten SV40-Promotoren, die Promotoren
von retroviralen LTRs wie die des Rous-Sarkom-Virus ("RSV") und Metallothionein-Promotoren
wie der Maus-Metallothionein-I-Promotor.
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Wie nachstehend ausführlicherer
besprochen wird, kann der native Egr-1-Promotor verwendet werden.
Die hier genannten Erfinder haben festgestellt, daß die für den menschlichen
Egr-1-Promotor bereitgestellte, veröffentlichte Sequenz nicht korrekt
ist, und haben eine neue Sequenz bereitgestellt, die mehrere Unterschiede
bezüglich
der veröffentlichten
Sequenz aufweist.
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Eine Polynucleotidsequenz und eine
Transkriptionskontrollsequenz können
cloniert in einen replizierbaren Plasmidvektor auf der Basis von
im Handel erhältlichen
Plasmiden wie pBR322 bereitgestellt werden, oder können aus
erhältlichen
Plasmiden durch routinemäßige Anwendung
von gut bekannten, veröffentlichten Verfahren
konstruiert werden.
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Der Vektor kann auch Transkriptionskontrollsequenz
einschließen,
die 3' zu der Egr-1
codierenden Sequenz angeordnet sind, und auch Polyadenylierungssignale,
die in dem zu behandelnden Individuum erkennbar sind, wie zum Beispiel
die entsprechenden Sequenzen aus Viren wie das SV40-Virus zur Behandlung
von Menschen. Andere Transkriptionskontrollsequenzen sind auf dem
Fachgebiet gut bekannt und können
verwendet werden.
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Die Expressionsvektoren können auch
selektierbare Marker einschließen,
wie zum Beispiel eine Antibiotikaresistenz, welche die Vermehrung
der Vektoren ermöglicht.
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Expressionsvektoren, die in situ
zur Synthese von Egr-1 fähig
sind, können
durch physikalische Verfahren direkt in die Wundstelle eingebracht
werden. Beispiele hierfür
schließen
ein die topische Anwendung des 'bloßen' Nucleinsäurevektors
in einem geeigneten Vehikel, zum Beispiel in Lösung in einem pharmazeutisch
verträglichen
Excipienten wie phosphatgepufferte Salzlösung (PBS) oder die Verabreichung
des Vektors durch physikalische Verfahren wie Partikelbeschuß, auch
als 'Genkanonen'-Technologie bekannt,
gemäß Verfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, z. B. wie beschrieben in US-5371015,
wobei inerte Partikel wie Goldkügelchen,
die mit dem Vektor beschichtet sind, bei ausreichenden Geschwindigkeiten
beschleunigt werden, um sie zu befähigen, die Oberfläche an der
Wundstelle, z. B. Hautzellen, durch Austritt unter hohem Druck aus
einer Projektionsvorrichtung zu durchdringen. (Mit einem erfindungsgemäßen Nucleinsäuremolekül beschichtete
Partikel sind im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen,
so wie Vorrichtungen, die solche Partikel umfassen.) Andere physikalische
Verfahren zur Verabreichung der DNA direkt an den Empfänger schließen Ultraschall,
elektrische Stimulierung, Elektroporation und Mikroeinpflanzung
ein.
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Besonders bevorzugt wird die Übertragungsweise
durch Mikroeinpflanzung, die ein System zur Übertragung von genetischem
Material in Zellen in situ in einem Patienten ist. Dieses Verfahren
ist im US-Patent Nr. 5,697,901 beschrieben.
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Eine Egr-1 codierende Nucleinsäuresequenz
zur Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments zur erfindungsgemäßen Verwendung
kann auch mit Hilfe von Übertragungsvektoren
verabreicht werden. Diese schließen virale Übertragungsvektoren ein, wie
Adenovirus- oder Retrovirus-Übertragungsvektoren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Andere nichtvirale Übertragungsvektoren
schließen
Lipid-Übertragungsvektoren
ein, einschließlich
Liposomen-Übertragungsvehikel,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Eine Egr-1 codierende Nucleinsäuresequenz
kann auch mit Hilfe transformierter Wirtszellen an die Wundstelle
verabreicht werden. Solche Zellen schließen aus dem Individuum gewonnene
Zellen ein, in welche die Nucleinsäuresequenz durch auf dem Fachgebiet
bekannte Gentransferverfahren eingeschleust wird, gefolgt von der
Züchtung
der transformierten Zellen in Kultur und der Transplantation in
das Individuum.
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Expressionskonstrukte, wie die vorstehend
beschriebenen, können
in vielfältiger
Weise bei der erfindungsgemäßen Verwendung
verwendet werden. So können
sie direkt an die Wundstelle in dem Individuum verabreicht werden,
oder sie können
verwendet werden, um einen rekombinanten Egr-1-Transkriptionsfaktor selbst
herzustellen, der dann an die Wundstelle verabreicht werden kann,
wie nachstehend ausführlicher
besprochen wird. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von
Konstrukten, die ein Egr-1-Polynucleotid oder erfindungsgemäße Polynucleotide
oder vorstehend definierte genetische Elemente umfassen, bei den
therapeutischen Anwendungen der Erfindung. Diese Konstrukte können per
se in den erfindungsgemäßen therapeutischen
Verfahren verwendet werden, oder sie können verwendet werden, um ein
Egr-1-Polypeptid zur Verwendung in den erfindungsgemäßen therapeutischen
Verfahren herzustellen, wie nachstehend ausführlicher beschrieben wird.
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Der Vektor kann zum Beispiel ein
Plasmidvektor, ein einzel- oder doppelsträngiger Phagenvektor oder ein
einzel- oder doppelsträngiger
RNA- oder DNA-Virusvektor sein, abhängig davon, ob der Vektor direkt
an die Wundstelle verabreicht werden soll (d. h. zur in situ-Synthese
von Egr-1) oder zur Synthese eines rekombinanten Egr-1 verwendet
werden soll. Hierin offenbarte Ausgangsplasmide sind entweder im
Handel erhältlich, öffentlich zugänglich oder
können
aus erhältlichen
Plasmiden durch routinemäßige Anwendung
von gut bekannten, veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Viele Plasmide und andere Clonierungs-
und Expressionsvektoren, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind
gut bekannt und für
Fachleute ohne weiteres zugänglich.
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Im allgemeinen umfassen Vektoren
zur Expression eines Egr-1-Polypeptids zur erfindungsgemäßen Verwendung
cis-wirkende Kontrollregionen, die zur Expression in einem Wirt
wirksam sind, funktionell verknüpft
mit dem Polynucleotid, das exprimiert werden soll. Geeignete trans-wirkende
Faktoren werden entweder durch den Wirt, durch einen komplementierenden
Vektor oder durch den Vektor selbst nach Einschleusen in den Wirt
bereitgestellt.
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In bestimmten Ausführungsformen
sorgen die Vektoren in dieser Hinsicht für eine spezifische Expression.
Zur Herstellung eines rekombinanten Egr-1 kann eine solche spezifische
Expression eine induzierbare Expression oder eine Expression, die
nur in bestimmten Zelltypen erfolgt, oder sowohl induzierbar als
auch zellspezifisch sein. Besonders bevorzugt unter den induzierbaren
Vektoren werden Vektoren, die durch Umgebungsfaktoren, die einfach
zu manipulieren sind, wie Temperatur und Nährstoffzusätze, zur Expression induziert
werden können.
Eine Vielzahl von Vektoren, die für diesen Gesichtspunkt der
Erfindung geeignet sind, einschließlich konstitutiver und induzierbarer
Expressionsvektoren zur Verwendung in prokaryontischen und eukaryontischen
Wirten, ist gut bekannt und wird routinemäßig durch Fachleute verwendet.
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Eine große Vielzahl von Expressionsvektoren
kann verwendet werden, um Egr-1 zur erfindungsgemäßen Verwendung
zu exprimieren. Solche Vektoren schließen u. a. chromosomale, episomale
und virale Vektoren ein, z. B. Vektoren, die abgeleitet sind aus
bakteriellen Plasmiden, aus Bakteriophagen, aus Transposons, aus
Hefe-Episomen, aus Insertionselementen, aus chromosomalen Hefe-Elementen,
aus Viren wie Baculoviren, Papovaviren wie SV40, Vacciniaviren,
Adenoviren, Geflügelpockenviren,
Pseudorabisviren und Retroviren sowie Vektoren, die aus Kombinationen
hiervon abgeleitet sind, z. B. solche, welche aus genetischen Elementen
von Plasmiden und Bakteriophagen abgeleitet sind, wie Cosmide und
Phagemide, die alle zur Expression in Übereinstimmung mit diesem Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Im allgemeinen kann in
dieser Hinsicht jeder Vektor, der geeignet ist, um Polynucleotide
zur Expression eines Polypeptids in einem Wirt aufrechtzuerhalten,
zu vermehren oder zu exprimieren, zur Expression verwendet werden.
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Die geeignete DNA-Sequenz kann in
den Vektor durch irgendeine einer Vielzahl von gut bekannten und
routinemäßigen Techniken
inseriert werden, wie zum Beispiel solche, die angegeben sind bei
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York
(1989).
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Die Nucleinsäuresequenz in dem Expressionsvektor
ist funktionell verknüpft
mit einer oder mehreren geeigneten Expressionskontrollsequenzen,
einschließlich
zum Beispiel eines Promotors, um die mRNA-Transkription zu steuern.
Vertreter solcher Promotoren schließen ein, aber sind nicht begrenzt
auf, den PL-Promotor des Phagen Lambda und die lac-, trp- und tac-Promotoren
von E. coli für
die rekombinante Expression, und die frühen und späten SV40-Promotoren sowie die
Promotoren von retroviralen LTRs für die in situ-Expression.
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Im allgemeinen enthalten Expressionskonstrukte
Stellen zur Transkriptionsinitiation und -termination und eine Ribosomenbindungsstelle
zur Translation in dem transkribierten Bereich. Der codierende Teil
der reifen Transkripte, die durch die Konstrukte exprimiert werden,
schließt
ein die Translation einleitendes AUG am Anfang und ein Terminationscodon,
das sich geeigneterweise am Ende des zu translatierenden Polypeptids befindet,
ein.
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Außerdem können die Konstrukte Kontrollregionen
enthalten, welche die Expression regulieren sowie hervorrufen. In Übereinstimmung
mit vielen häufig
praktizierten Verfahren sind solche Regionen im Allgemeinen dadurch
wirksam, daß sie
die Transkription, u. a. durch Transkriptionsfaktoren, Repressorbindungsstellen und
Termination, kontrollieren.
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Vektoren zur Vermehrung und Expression
schließen
im Allgemeinen selektierbare Marker und Amplifikationsbereiche ein,
wie zum Beispiel solche, die angegeben sind bei Sambrook et al.,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York (1989).
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Repräsentative Beispiele geeigneter
Wirte zur rekombinanten Expression von Egr-1 schließen Bakterienzellen
wie Streptokokken-, Staphylokokken-, E. coli-, Streptomyces- und Bacillus subtilis-Zellen;
Pilzzellen wie Hefezellen und Aspergillus-Zellen; Insektenzellen
wie Drosophila S2- und Spodoptera Sf9-Zellen; tierische Zellen wie
CHO, COS, HeLa, C127, 3T3, BHK, 293 und Bowes-Melanomzellen; sowie
pflanzliche Zellen ein.
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Die folgenden Vektoren, die im Handel
erhältlich
sind, werden als Beispiel bereitgestellt. Unter den zur Verwendung
in Bakterien bevorzugten Vektoren sind pQE70, pQE60 und pQE-9, erhältlich von
Qiagen; pBS-Vektoren, Phagescript-Vektoren, Bluescript-Vektoren,
pNH8A, pNH16a, pNH18A, pNH46A, erhältlich von Stratagene; und
ptrc99a, pKK223- 3,
pKK233-3, pDR540 und pRIT5, erhältlich
von Pharmacia; sowie pBR322 (ATCC 37017). Unter den bevorzugten
eukaryontischen Vektoren sind pWLNEO, pSV2CAT, pOG44, pXT1 und pSG,
erhältlich
von Stratagene; und pSVK3, pBPV, pMSG und pSVL, erhältlich von
Pharmacia. Diese Vektoren, die sowohl zur rekombinanten Expression
als auch zur in situ-Expression
verwendet werden können,
sind nur zur Veranschaulichung der vielen im Handel erhältlichen
und gut bekannten Vektoren aufgeführt, welche den Fachleuten
zur Verwendung gemäß diesem
erfindungsgemäßen Gesichtspunkt
zur Verfügung
stehen. Es ist erkennbar, daß irgendein
anderes/r Plasmid oder Vektor, das/der zum Beispiel zur Einschleusung,
Aufrechterhaltung, Vermehrung oder Expression eines Polynucleotids
oder Polypeptids zur Verwendung bei der erfindungsgemäßen Therapie
in einem Wirt geeignet ist, unter diesem erfindungsgemäßen Gesichtspunkt
verwendet werden kann.
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Beispiele für Vektoren zur Verwendung gemäß diesem
erfindungsgemäßen Gesichtspunkt
schließen Expressionsvektoren
ein, worin die Egr-1-cDNA-Sequenz in ein Plasmid inseriert ist,
wodurch die Genexpression durch den sehr frühen menschlichen Cytomegalievirus-Enhancer-Promotor
gesteuert wird (Foecking und Hofstetter, Cell 45 (1986), 101–105). Solche
Expressionsplasmide können
SV40-RNA-Prozessierungssignale enthalten, wie Polyadenylierungs-
und Terminationssignale. Expressionskonstrukte, die den CMV-Promotor verwenden
und die im Handel erhältlich
sind, sind pCDM8, pcDNA1 und Derivate davon sowie pcDNA3 und Derivate
davon (Invitrogen). Andere erhältliche
Expressionsvektoren, die verwendet werden können, sind pSVK3 und pSVL,
die den SV40-Promotor und die mRNA-Spleißstelle und Polyadenylierungssignale
aus SV40 (pSVK3) sowie SV40-VP1-Prozessierungssignale
(pSVL, Vektoren von Pharmacia) enthalten.
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Die Promotorregionen können gewählt sein
aus irgendeinem gewünschten
Gen unter Verwendung von Vektoren, die eine Reporter-Transkriptionseinheit,
der eine Promotorregion fehlt, wie eine Chloramphenicolacetyltransferase
("CAT")-Transkriptionseinheit,
stromabwärts
von einer oder mehreren Restriktionsstellen zur Einführung eines
möglichen
Promotorfragments, d. h. eines Fragments, das einen Promotor enthalten kann,
enthalten. Wie gut bekannt ist, ruft die Einführung eines Fragments, das
einen Promotor enthält,
in einen Vektor in die Restriktionsstelle stromaufwärts des
cat-Gens eine CAT-Aktivität
hervor, die durch Standard-CAT-Tests nachgewiesen werden kann. Zu
diesem Zweck geeignete Vektoren sind gut bekannt und ohne weiteres
erhältlich,
wie pKK232-8 und pCM7. Promotoren zur Expression von Polynucleotiden
zur Verwendung bei der erfindungsgemäßen Therapie schließen nicht
nur gut bekannte und ohne weiteres erhältliche Promotoren ein, sondern
auch Promotoren, die ohne weiteres durch die vorstehende Technik
unter Verwendung eines Reportergens erhalten werden können; zur
in situ-Expression sollte ein solcher Promotor wünschenswerterweise in dem zu
behandelnden Individuum erkannt werden.
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Unter den bekannten prokaryontischen
Promotoren, die zur Expression von Polynucleotiden und Polypeptiden
in Übereinstimmung
mit der erfindungsgemäßen Therapie
geeignet sind, sind die E. coli lacI- und lacZ-Promotoren, die T3-
und T7-Promotoren, der gpt-Promotor, die Lambda-PR- und -PL-Promotoren
und der trp-Promotor.
-
Rekombinante Expressionsvektoren
schließen
zum Beispiel Replikationsursprünge,
einen Promotor, vorzugsweise abgeleitet von einem stark exprimierten
Gen, um die Transkription einer stromabwärts angeordneten Struktursequenz
zu steuern, und einen selektierbaren Marker, um die Isolierung von
Zellen, die einen Vektor enthalten, nach der Exposition gegen den
Vektor zu ermöglichen,
ein.
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Polynucleotide zur erfindungsgemäßen Verwendung,
welche die heterologe Struktursequenz eines erfindungsgemäßen Polypeptids
codieren, werden im allgemeinen in den Vektor unter Verwendung von
Standardtechniken inseriert, so daß diese zur Expression funktionell
verknüpft
ist mit dem Promotor. Das Polynucleotid wird so positioniert, daß die Transkriptionsstartstelle
geeigneterweise 5' zu
einer Ribosomenbindungsstelle angeordnet ist. Die Ribosomenbindungsstelle
befindet sich 5' zu
dem AUG, das die Translation des Polypeptids einleitet, welches
exprimiert werden soll.
-
Im allgemeinen sind keine anderen
offenen Leseraster vorhanden, die mit einem Initiationscodon, üblicherweise
AUG, beginnen und zwischen der Ribosomenbindungsstelle und dem Initiationscodon
liegen. Im allgemeinen ist auch ein Translationsstoppcodon am Ende
des Polypeptids vorhanden, und in Konstrukten zur Verwendung in
eukaryontischen Wirten ist ein Polyadenylierungssignal vorhanden.
Ein Transkriptionsterminationssignal, das geeigneterweise am 3'-Ende der transkribierten
Region angeordnet ist, kann in dem Polynucleotidkonstrukt auch eingeschlossen
sein.
-
Zur Sekretion des translatierten
Proteins in das Lumen des endoplasmatischen Retikulums, in den periplasmatischen
Raum oder in die extrazelluläre
Umgebung können
geeignete Sekretionssignale in das exprimierte Polypeptid eingeführt werden,
wenn es rekombinant synthetisiert wird. Diese Signale können in
dem Polypeptid vorkommen, oder sie können heterologe Signale sein.
-
Das Polypeptid kann in einer modifizierten
Form exprimiert werden, wie ein Fusionsprotein, und kann nicht nur
Sekretionssignale, sondern auch zusätzliche heterologe funktionelle
Regionen einschließen.
So kann zum Beispiel ein Bereich zusätzlicher Aminosäuren, besonders
geladener Aminosäuren,
an den N- oder C-Terminus des Polypeptids angehängt werden, um die Stabilität und das
Fortbestehen in der Wirtszelle, während der Reinigung oder während der
anschließenden
Handhabung und Lagerung zu verbessern. Auch kann eine Region an
das Polypeptid angehängt
werden, um die Reinigung zu erleichtern. Solche Regionen können vor der
endgültigen
Zubereitung des Polypeptids entfernt werden. Die Addition von Peptidgruppen
an Polypeptide, um u. a. die Sekretion oder Ausscheidung hervorzurufen,
die Stabilität
zu verbessern oder die Reinigung zu erleichtern, ist eine auf dem
Fachgebiet bekannte und routinemäßige Technik.
Ein bevorzugtes Fusionsprotein umfaßt eine heterologe Region aus
einem Immunglobulin, die nützlich
ist, um die Polypeptide zu solubilisieren oder zu reinigen. Die
Zellen werden dann typischerweise durch Zentrifugation geerntet,
durch physikalische oder chemische Mittel aufgebrochen, und der
erhaltene Rohextrakt wird zur weiteren Reinigung zurückbehalten.
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Bei der Expression von Proteinen
verwendete Mikrobenzellen können
durch irgendein geeignetes Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich Frost/Tau-Wechsel,
Beschallung, mechanische Disruption oder die Verwendung von Zelllysemitteln;
solche Verfahren sind den Fachleuten gut bekannt.
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Säuger-Expressionsvektoren
können
einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und Enhancer
und auch irgendwelche notwendigen Ribosomenbindungsstellen, Polyadenylierungsregionen, Spleißdonor-
und -akzeptorstellen, Transkriptionsterminationssequenzen und flankierende
nichttranskribierte 5'-Sequenzen,
die zur Expression notwendig sind, umfassen.
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Zur Herstellung von Egr-1-Polypeptiden
zur erfindungsgemäßen Verwendung
können
genetisch veränderte
Wirtszellen verwendet werden. Die Einschleusung eines Polynucleotids
in die Wirtszelle kann durch Calciumphosphattransfektion, DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, Transvektion, Mikroinjektion, kationische Lipid-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Abstreifbeladung, ballistische
Einführung, Infektion
oder andere Verfahren bewirkt werden. Solche Verfahren sind in vielen
Standardlaborhandbüchern beschrieben,
wie Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology (1986), und
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y. (1989).
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Reife Proteine können in Wirtszellen, einschließlich Säugerzellen
wie CHO-Zellen, Hefe-, Bakterien- oder andere Zellen, unter der
Kontrolle geeigneter Promotoren exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme
können
auch verwendet werden, um solche Proteine unter Verwendung von RNAs
herzustellen, die aus den erfindungsgemäßen DNA-Konstrukten abgeleitet
sind. Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung
mit prokaryontischen und eukaryontischen Wirten sind beschrieben
bei Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y.
(1989).
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Das Polypeptid kann aus rekombinanten
Zellkulturen durch gut bekannte Verfahren, einschließlich Ammoniumsulfat-
oder Ethanolfällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauscherchromatographie, Phosphocellutosechromatographie,
hydrophobe Wechselwirkungschromatographie, Affinitätschromatographie,
Hydroxylapatitchromatographie und Lectinchromatographie, gewonnen
und gereinigt werden. Besonders bevorzugt wird die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
zur Reinigung verwendet. Gut bekannte Techniken zur Umfaltung eins
Proteins können
verwendet werden, um die aktive Konformation wiederherzustellen,
wenn das Polypeptid während
der Isolierung und/oder der Reinigung denaturiert wird.
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Zur Therapie kann ein Egr-1 codierendes
Polynucleotid, z. B. in Form eines rekombinanten Vektors, durch
Techniken gereinigt werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
wie mit Hilfe der Säulenchromatographie,
wie beschrieben ist bei Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y. (1989).
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Wie vorstehend angedeutet, kann Egr-1
an die Stelle der Verletzung entweder als eine Egr-1 codierende
Nucleinsäure,
die an der Wundstelle selbst transkribiert und in Egr-1 translatiert
wird, in Form einer Gentherapie verabreicht werden, oder der Transkriptionsfaktor
selbst kann direkt verabreicht werden.
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So wird gemäß einem vierten Gesichtspunkt
der Erfindung die Verwendung eines Egr-1-Transkriptionsfaktor-Polypeptids
oder eines biologisch aktiven Fragments davon bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Wunden in einem Säuger, einschließlich dem
Menschen, bereitgestellt.
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Gemäß einem fünften Gesichtspunkt stellt
die Erfindung die Verwendung eines Egr-1-Transkriptionsfaktors oder
eines biologisch aktiven Fragments davon zur Verwendung bei der
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Wunden und bei
der Wundheilung bereit.
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Gemäß einem sechsten Gesichtspunkt
stellt die Erfindung ein Medikament, umfassend einen Egr-1-Transkriptionsfaktor
oder ein biologisch aktives Fragment davon zusammen mit einem oder
mehreren pharmazeutisch vernäglichen
Trägern
dafür,
zur Verwendung bei der Behandlung von Wunden bereit.
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So wie hierin verwendet, schließt der Begriff "Egr-1-Transkriptionsfaktor-Polypeptid" einen natürlich und
rekombinant hergestellten Egr-1-Transkriptionsfaktor, natürliche,
synthetische und biologisch aktive Polypeptidanaloga oder Varianten
oder Derivate davon oder biologisch aktive Fragmente davon und Varianten,
Derivate und Analoga der Fragmente ein.
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Egr-1-Transkriptionsfaktor-Proteinprodukte,
einschließlich
biologisch aktive Fragmente des Egr-1-Transkriptionsfaktors, können durch
allgemeine Techniken, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, erzeugt
und/oder isoliert werden.
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Egr-1 und die vorstehend erwähnten Fragmente
und Derivate davon zur erfindungsgemäßen Verwendung können aus
natürlichen
Quellen durch Verfahren extrahiert werden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind. Solche Verfahren schließen die Reinigung mit Hilfe
einer sequenzspezifischen DNA-Affinitätschromatographie unter Anwendung
von Verfahren ein, wie solchen, die beschrieben sind bei Briggs
et al., Science 234 (1986), 47–52,
unter Verwendung eines an DNA bindenden Oligonucleotids, das Egr-1
erkennt. Das Polypeptid kann auch hergestellt werden durch Verfahren
der DNA-Rekombinationstechnik, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
wie vorstehend beschrieben, d. h. durch Expression der beschriebenen
Konstrukte in Wirtszellen. In einer anderen Ausführungsform können die
erfindungsgemäßen Polypeptide
durch herkömmliche
Peptidsynthesegeräte
synthetisch hergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
von Fragmenten, Analoga und Derivaten von Egr-1. Die Begriffe "Fragment", "Derivat" und "Analogon" bedeuten ein Polypeptid,
das im Wesentlichen die gleiche biologische Funktion oder Aktivität wie ein
solches Polypeptid beibehält.
So schließt
ein Analogon ein Pro-Protein ein, das durch Abspaltung des Pro-Proteinteils
aktiviert werden kann, um ein aktives reifes Polypeptid herzustellen.
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Das Fragment, Derivat oder Analogon
des Polypeptids kann (i) eines sein, worin einer oder mehrere der
Aminosäurereste
durch einen konservierten oder nichtkonservierten Aminosäurerest
(vorzugsweise einen konservierten Aminosäurerest) substituiert sind,
und ein solcher substituierter Aminosäurerest kann ein Rest sein,
aber muß nicht,
der durch den genetischen Code codiert wird, oder (ii) eines, worin
einer oder mehrere der Aminosäurereste
eine Substituentengruppe einschließen, oder (iii) eines, worin
das reife Polypeptid fusioniert ist mit einer anderen Verbindung,
wie eine Verbindung, um die Halbwertszeit des Polypeptids zu erhöhen (zum
Beispiel Polyethylenglykol), oder (iv) eines, worin die zusätzlichen
Aminosäuren
fusioniert sind mit dem reifen Polypeptid, wie eine Leader- oder
sekretorische Sequenz oder eine Sequenz, die zur Reinigung des reifen
Polypeptids oder einer Pro-Proteinsequenz verwendet wird. Solche
Fragmente, Derivate und Analoga werden aus den Lehren hierin innerhalb
der Möglichkeit
von Fachleuten erachtet.
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Unter den bevorzugten Varianten sind
solche, die sich von dem natürlich
vorkommenden Egr-1 durch konservative Aminosäuresubstitutionen unterscheiden.
Solche Substitutionen sind diejenigen, die eine bestimmte Aminosäure in einem
Polypeptid durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen Eigenschaften ersetzen.
Als konservative Substitutionen werden typischerweise die Austäusche, einer
für einen
anderen, unter den aliphatischen Aminosäuren Ala, Val, Leu und Ile;
der Austausch der Hydroxylreste Ser und Thr, der Austausch der sauren
Reste Asp und Glu, die Substitution zwischen den Amidresten Asn
und Gln, der Austausch der basischen Reste Lys und Arg und die Austäusche unter
den aromatischen Resten Phe und Tyr beobachtet.
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In dieser Hinsicht besonders bevorzugt
werden ferner Varianten, Analoga, Derivate und Fragmente sowie Varianten,
Analoga und Derivate der Fragmente, welche die Aminosäuresequenz
des Polypeptids aufweisen, worin mehrere, einige wenige, 5 bis 10,
1 bis 5, 1 bis 3, 2, 1 oder keine Aminosäurereste in einer beliebigen
Kombination substituiert, deletiert oder addiert sind. Unter diesen
besonders bevorzugt werden stumme Substitutionen, Additionen und
Deletionen, welche die Eigenschaften und Aktivitäten des erfindungsgemäßen Polypeptids
nicht verändern.
In dieser Hinsicht besonders bevorzugt werden auch konservative
Substitutionen.
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Besonders bevorzugte Fragmente sind
biologisch aktive Fragmente, d. h. Fragmente, welche die Wundheilungseigenschaften
des Stamm-Polypeptids beibehalten.
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Die erfindungsgemäß nützlichen Polypeptide und Polynucleotide
werden vorzugsweise in isolierter Form bereitgestellt und sind vorzugsweise
bis zur Homogenität
gereinigt.
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Egr-1-Polypeptide zur erfindungsgemäßen Verwendung
umfassen ein Egr-1-Polypeptid sowie Polypeptide, die mindestens
70% Übereinstimmung,
vorzugsweise mindestens 80% Übereinstimmung
und stärker bevorzugt
mindestens 90% Übereinstimmung
und noch mehr bevorzugt mindestens 95% Übereinstimmung (auch mehr bevorzugt
mindestens 99% Übereinstimmung)
mit der murinen Polypeptidsequenz, wie in Cell 53 (1988), 37–43, angegeben,
und mit Polypeptiden, die durch die menschliche Sequenz codiert
werden, aufweisen, und sie schließen auch Teile solcher Polypeptide
ein, wobei ein solcher Teil des Polypeptids im Allgemeinen mindestens
30 Aminosäuren
und stärker
bevorzugt mindestens 50 Aminosäuren
enthält.
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Fragmente oder Teile der Polypeptide,
die bei der erfindungsgemäßen Therapie
nützlich
sind, können zur
Herstellung des entsprechenden Polypeptids vollständiger Länge durch
Peptidsynthese verwendet werden; daher können die Fragmente als Zwischenprodukte
zur Herstellung von Polypeptiden vollständiger Länge verwendet werden. Fragmente
oder Teile der erfindungsgemäß nützlichen
Polynucleotide können
verwendet werden, um erfindungsgemäß nützliche Polynucleotide vollständiger Länge zu synthetisieren.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
von Fragmenten eines Egr-1-Polypeptids, wie vorstehend definiert,
und Fragmenten von Varianten und Derivaten davon.
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In dieser Hinsicht ist ein Fragment
ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
die völlig
gleich ist zu einem Teil, aber nicht zur gesamten Aminosäuresequenz
von Egr-1-Polypeptiden
und Varianten und Derivaten davon.
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Solche Fragmente können "freistehend" sein, d. h. kein
Teil von oder nicht fusioniert mit anderen Aminosäuren oder
Polypeptiden, oder sie können
innerhalb eines größeren Polypeptids
eingeschlossen sein, von dem sie einen Teil oder Bereich bilden.
Wenn innerhalb eines größeren Polypeptids
eingeschlossen, bilden die gerade besprochenen Fragmente besonders
bevorzugt einen einzigen zusammenhängenden Bereich. Es können jedoch
mehrere Fragmente innerhalb eines einzigen größeren Polypeptids eingeschlossen
sein. Zum Beispiel betreffen bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
ein Fragment eines erfindungsgemäßen Polypeptids,
das innerhalb eines Vorläufer-Polypeptids
eingeschlossen ist, welches zur Expression in einem Wirt konstruiert
ist und das heterologe Prä-
und Pro-Polypeptidregionen, fusioniert mit dem Aminoterminus des Fragments,
und eine zusätzliche
Region, fusioniert mit dem Carboxylterminus des Fragments, aufweist.
Daher betreffen Fragmente gemäß einem
Gesichtspunkt der hierin beabsichtigten Bedeutung den Teil oder
die Teile eines Fusionspolypeptids oder eines Fusionsproteins, das
aus einem erfindungsgemäßen Polypeptid
abgeleitet ist.
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Gemäß diesem erfindungsgemäßen Gesichtspunkt
werden auch Fragmente bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie
strukturelle oder funktionelle Eigenschaften des Polypeptids aufweisen,
die bei der erfindungsgemäßen Therapie
nützlich
sind. Bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen
schließen in
dieser Hinsicht Fragmente ein, die alpha-Helix- und alpha-Helix bildende Regionen,
beta-Faltblatt- und beta-Faltblatt bildende Regio nen, Schleifen-
und Schleifen bildende Regionen, Knäuel- und Knäuel bildende Regionen, hydrophile
Regionen, hydrophobe Regionen, amphipatische alpha-Regionen, amphipatische
beta-Regionen, flexible Regionen, oberflächenbildende Regionen, Substratbindungsregionen
und stark antigene Leitregionen des erfindungsgemäßen Polypeptids
umfassen, sowie Kombinationen solcher Fragmente.
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Bevorzugte Regionen sind solche,
welche die Aktivitäten
des erfindungsgemäßen Polypeptids
vermitteln. In dieser Hinsicht besonders bevorzugt werden Fragmente,
die eine chemische, biologische oder andere Aktivität des erfindungsgemäßen Polypeptids
aufweisen, einschließlich
solche mit einer ähnlichen
Aktivität oder
einer verbesserten Aktivität
oder mit einer verminderten unerwünschten Aktivität. Weitere
bevorzugte Polypeptidfragmente sind solche, die antigene oder immunogene
Determinanten in einem Tier, besonders in einem Menschen, umfassen
oder enthalten.
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Es ist erkennbar, daß die Erfindung
u. a. auch Polynucleotide, welche die vorstehend erwähnten Fragmente
codieren; Polynucleotide, die mit Polynucleotiden hybridisieren,
die die Fragmente codieren, besonders solche, die unter stringenten
Bedingungen hybridisieren; und Polynucleotide wie PCR-Primer zur
Amplifikation von Polynucleotiden, die die Fragmente codieren, betreffen.
In dieser Hinsicht sind bevorzugte Polynucleotide solche, die den
bevorzugten Fragmenten, wie vorstehend besprochen, entsprechen.
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Weitere Ausführungsformen dieses erfindungsgemäßen Gesichtspunkts
schließen
biologisch, prophylaktisch, klinisch oder therapeutisch nützliche
Varianten, Analoga oder Derivate davon oder Fragmente davon, einschließlich Fragmente
der Varianten, Analoga und Derivate, und diese umfassende Zusammensetzungen
ein. Biologisch aktive Varianten, Analoga oder Fragmente sind im
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
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Die Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen,
welche die vorstehend besprochenen Polynucleotide oder Polypeptide
umfassen. Daher können
die erfindungsgemäßen Polynucleotide
oder Polypeptide in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch
verträglichen
Trägern
verwendet werden.
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Solche Träger können einschließen, aber
sind nicht begrenzt auf, Salzlösung,
gepufferte Salzlösung, Dextrose,
Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon.
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Die Polypeptide und Polynucleotide
können
erfindungsgemäß allein
oder in Ver bindung mit anderen Verbindungen wie therapeutische
Verbindungen verwendet werden.
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Die Arzneimittel können in
irgendeiner wirksamen, geeigneten Art und Weise verabreicht werden,
die in dem zielgerechten Hinleiten zu den Wundstellen wirksam ist,
ein schließlich
zum Beispiel die Verabreichung u. a. durch topische, intravenöse, intramuskuläre, intranasale
oder intradermale Wege. Im allgemeinen werden die Zusammensetzungen
lokal auf die Wunde oder einen assoziierten Zustand aufgetragen.
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Bei der Therapie oder als Prophylaxe
kann der Wirkstoff als eine injizierbare Zusammensetzung, zum Beispiel
als eine sterile wäßrige Dispersion,
die vorzugsweise isotonisch ist, an ein Individuum verabreicht werden.
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In einer anderen Ausführungsform
kann die Zusammensetzung zur topischen Anwendung, zum Beispiel in
Form von Salben, Cremes, Lotionen, Augensalben, Augentropfen, Ohrentropfen,
Mundspülungen,
imprägnierten
Verbänden
und Nahtmaterialien sowie Aerosolen, formuliert werden und kann
geeignete herkömmliche
Zusätze,
einschließlich
zum Beispiel Konservierungsmittel, Lösungsmittel zur Förderung
der Wirkstoffpenetration und Erweichungsmittel in Salben und Cremes,
enthalten. Solche topischen Formulierungen können auch verträgliche herkömmliche
Träger,
zum Beispiel Creme- und Salbengrundstoffe, und Ethanol oder Oleylalkohol
für Lotionen
enthalten. Solche Träger
können
etwa 1 bis etwa 98 Gew.-% der Formulierung ausmachen; üblicher
machen sie bis zu etwa 80 Gew.-% der Formulierung aus.
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Zur Verabreichung an Säuger und
besonders an Menschen wird erwartet, daß die tägliche Dosierungsmenge des
Wirkstoffs 0,01 mg/kg bis 10 mg/kg, typischerweise ungefähr 1 mg/kg,
beträgt.
In jedem Fall wird der Arzt die tatsächliche Dosierung bestimmen,
die für
ein Individuum am besten geeignet ist, und sie wird mit dem Alter,
dem Gewicht und der Reaktion des einzelnen Individuum variieren.
Die vorstehenden Dosierungen sind beispielhaft für den Durchschnittsfall. Es
kann natürlich
einzelne Fälle
geben, wo höhere
oder niedrigere Dosierungsbereiche nützlich sind, und solche sind
im Schutzumfang dieser Erfindung eingeschlossen.
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Als siebter Gesichtspunkt wird ein
Arzneimittel, umfassend einen Egr-1-Transkriptionsfaktor oder ein Nucleinsäuremolekül, umfassend
eine Sequenz, die Egr-1 codiert, zusammen mit einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen
Trägern
davon zur Verwendung bei der Behandlung von Wunden bereitgestellt.
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Der therapeutische Vorteil der Verwendung
von Transkriptionsfaktoren bei der Beschleunigung der Wundheilung
beruht auf der Aktivierung mehrerer Zielgene, die eine beschleunigte
Heilung fördern.
Egr-1 wird natürlicherweise
als Reaktion auf eine Verletzung aktiviert, und die Verlängerung
der natürlichen
Reaktion ist auch ein Vorteil. Die Behandlung erfolgt auf DNA-Basis
und stellt ein zuverlässiges
und reproduzierbares Übertragungssystem
bereit.
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Falls ein Egr-1-Polynucleotid bei
der erfindungsgemäßen therapeutischen
Anwendung verwendet wird, kann das Polynucleotid als Teil eines
Expressionskonstrukts, z. B. in Form eines Expressionsvektors, verwendet
werden. Bei einer solchen Verwendung wird das Konstrukt an der Wundstelle
eingebracht, wo Egr-1 in situ produziert wird. Die verwendeten Konstrukte
können
Standardvektoren und/oder Genübertragungssysteme
wie Liposomen, Rezeptor-vermittelte Übertragungssysteme und virale
Vektoren sein.
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Die vorliegende Erfindung ist für alle Gesichtspunkte
der Wundheilung geeignet, einschließlich Extremitätengeschwüre bei Diabetes
sowie peripherer arterieller Verschlußkrankheit, post-operativer
Narbenbildung, Verbrennungen und Psoriasis.
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Wie vorstehend beschrieben, können erfindungsgemäße Egr-1-Polypeptide
oder -Nucleinsäuren
an der Stelle einer Gewebeschädigung
durch irgendein geeignetes Verfahren, z. B. durch topische Verabreichung, örtlich verabreicht
werden. Ein Verfahren zur Übertragung
von Nucleinsäureprodukten
ist die Verwendung der Genkanonen-Technologie, wobei das isolierte
Egr-1-Nucleinsäuremolekül z. B.
in Form von cDNA oder in einem Expressionsvektor auf Goldpartikeln
immobilisiert ist und direkt an die Stelle der Verletzung geschossen
wird. So wird als ein bevorzugter Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung die Verwendung eines Nucleinsäuremoleküls, umfassend eine Sequenz,
die Egr-1 codiert, in einer Genkanone zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Wunden bereitgestellt. Ferner wird eine Zusammensetzung
bereitgestellt, die für
die Genkanonen-Therapie geeignet ist, umfassend eine Sequenz, die
einen Egr-1-Transkriptionsfaktor codiert, und Goldpartikel.
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Die bevorzugte Übertragung der/des erfindungsgemäßen Nucleinsäure oder
Polypeptids erfolgt jedoch durch Mikroeinpflanzung, wie in US-5,697,901
beschrieben ist.
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Wie bereits erwähnt, kann sich das Polynucleotid,
umfassend eine Sequenz, die Egr-1 oder ein biologisch aktives Fragment
davon codiert, unter der Kontrolle von mindestens einem Teil eines
nativen Egr-1-Promotors, vorzugsweise des menschlichen Egr-1-Promotors,
befinden.
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Der murine Egr-1-Promotor ist isoliert
und sequenziert worden (Morris, Nucleic Acids Research 16, 8835–3346).
Mögliche
regulatorische Sequenzen umfassen ein AAATA-Element (eine 'TATA'-ähnliche
Homologie) in Position -26 bis -22; eine CCAAT-Box in den Positionen
-337 bis -333; fünf
Serum-Response-Elemente (SREs) in den Positionen -110 bis -91, -342
bis -324, -358 bis -339, -374 bis -355 und -412 bis -393; zwei Ap1-Stellen
in den Positionen -610 bis -603 und -867 bis -860; vier Sp1-Stellen
in den Positionen -285 bis -280, -649 bis -644, -700 bis -695 und
-719 bis -714; und zwei cAMP-Response-Elemente in den Positionen
-138 bis -131 und -631 bis -624. Es ist gezeigt worden, daß Egr-1
an den murinen Egr-1-Promotor bindet und die Transkription seiner
eigenen Expression herunterreguliert. Die Sequenz dieses Promotors
ist in 9 der beigefügten Zeichnungen
bereitgestellt.
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Über
die Regulation des menschlichen Egr-1-Promotors ist wenig bekannt.
Eine mutmaßliche menschliche
Egr-1-Sequenz ist bereitgestellt worden. 695 Nucleotide einer Stromaufwärtssequenz
sind, bezogen auf den mRNA-Startpunkt bei +1, identifiziert worden.
Diese Stromaufwärtssequenz
umfaßt
ein AAATA-Element (eine 'TATA'-ähnliche Homologie) in Position
-26 bis -22 und zahlreiche potentielle regulatorische Elemente,
einschließlich
zwei Sp1-Stellen in den Positionen -505 bis -499 und -647 bis -642;
zwei cyclisches AMP-Response-Elemente
in den Positionen -134 bis -127 und -630 bis -623; fünf Serum-Response-Elemente (SREs) in
den Positionen -108 bis -89, -344 bis -326, -359 bis -340, -376
bis -357 und -410 bis -394; eine Egr-1-Bindungsstelle (EBS) in Position
-597 bis -589 und ein Tetradecanoylphorbolacetat (TPA)-Response-Element
(Ap1-Bindungsstelle) in Position -609 bis -602. Es ist bekannt,
daß die
TPA-Bindungsstelle funktionsfähig
ist, da TPA die Expression durch ein Plasmid stimuliert, welches
das Chloramphenicolacetyltransferase-Gen exprimiert. Es ist gezeigt
worden, daß die
SREs 3 und 4 die Reaktion des Egr-1-Promotors auf eine Scherbeanspruchung
vermitteln und eine Scherbeanspruchungsreaktion auf den SV40-Promotor übertragen
können.
Die Deletion der EBS aus dem menschlichen Promotorelement führt zu einer
Erhöhung der
Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
dieses Promotors, was für
eine Rolle von Egr-1 bei der Herunterregulierung der Aktivität durch
den menschlichen Promotor spricht.
-
Die hierin genannten Erfinder haben
festgestellt, daß die
für den
menschlichen Egr-1-Promotor bereitgestellte, veröffentlichte Sequenz nicht korrekt
ist, und haben eine neue Sequenz bereitgestellt, die mehrere Unterschiede
zu der veröffentlichten
Sequenz aufweist. Diese Sequenzunterschiede konnten nicht im voraus vorhergesagt
werden, und mindestens einige von ihnen werden als funktionell bedeutend
angesehen. Außerdem
haben die hierin genannten Erfinder eine vollständige Sequenz bereitgestellt,
während
die beschriebene menschliche Egr-1-Promotorsequenz verschiedene
Lücken
einschließt.
-
Folglich kann das Nucleinsäuremolekül, umfassend
eine Sequenz, die Egr-1 oder ein biologisch aktives Fragment davon
codiert, funktionell verbunden sein mit einer Nucleinsäuresequenz,
die:
- a) einen Strang besitzt, der die in 7 bereitgestellte Sequenz
für GW
SEQ umfaßt;
oder
- b) einen Strang besitzt, der eine oder mehrere Deletionen, Insertionen
und/oder Substitutionen, bezogen auf GW SEQ, umfaßt, der
aber nicht die in 7 als
ON SEQ gezeigte Sequenz umfaßt
und der auch nicht die in 9 gezeigte
Sequenz umfaßt.
-
Gemäß einem achten Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung wird ein Nucleinsäuremolekül, das:
- a)
einen Strang besitzt, der die in 7 bereitgestellte
Sequenz für
GW SEQ umfaßt;
- b) einen Strang besitzt, der eine oder mehrere Deletionen, Insertionen
und/oder Substitutionen, bezogen auf GW SEQ, umfaßt, der
aber nicht die in 7 als
ON SEQ gezeigte Sequenz umfaßt
und der auch nicht die in 9 gezeigte
Sequenz umfaßt;
oder
- c) einen Strang besitzt, der mit einem Strang hybridisiert,
wie vorstehend in a) oder b) beschrieben, und der funktionell verbunden
ist mit dem Nucleinsäuremolekül, umfassend
eine Sequenz, die Egr-1 oder ein biologisch aktives Fragment davon
codiert, zur erfindungsgemäßen Verwendung
bereitgestellt.
-
Moleküle innerhalb des vorstehenden
Schutzumfangs von a), b) oder c) werden nun ausführlicher beschrieben:
-
a) Nucleinsäuremolekül mit der
in 7 bereitgestellten
Sequenz für
GW SEQ
-
Es ist erkennbar, daß die in 7 gezeigte GW SEQ verschiedene
eingerahmte Bereiche aufweist. Man nimmt an, daß diese funktionell bedeutend
sind. Ohne an eine Theorie gebunden zu sein, werden die mutmaßlichen
Funktionen der in 7 gezeigten
verschiedenen eingerahmten Bereiche nachstehend beschrieben:
-
Sp1 (zwei Regionen)
-
Sp1 kennzeichnet eine Sequenz zur
Bindung des Transkriptionsfaktors Sp1 und von Homologen davon.
-
cAMP-RE (zwei Regionen)
-
cAMP-RE kennzeichnet eine Sequenz
zur Bindung des Transkriptionsfaktors ATF und von Homologen davon.
Diese wird durch cAMP induziert, und die Sequenz wird daher als
cAMP-Response-Element bezeichnet.
-
TPA-RE
-
TPA-RE kennzeichnet eine Sequenz
zur Bindung des Transkriptionsfaktors AP1 und von Homologen davon.
Diese wird zum Beispiel durch den Phorbolester TPA induziert, und
die Sequenz wird daher als TPA-Response-Element bezeichnet.
-
EBS
-
EBS kennzeichnet eine Sequenz zur
Bindung des Transkriptionsfaktors Egr-1 und von Homologen davon.
-
SRE (SRE5, SRE4, SRE3,
SRE2, SRE1)
-
SRE kennzeichnet eine Sequenz, die
eine Serumreaktionsfähigkeit
vorsieht (d. h. ein Serum-Response-Element). Zusammen mit assoziierten
Ets (E26-Transformation-spezifischen)-Bindungsstellen binden die
Serum-Response-Elemente Transkriptionsfaktoren wie SRF, Elk-1 und/oder
F-ACT1 sowie Homologe davon.
-
TATA
-
Man nimmt an, daß die TATA-Box für die Zusammenlagerung
des Transkriptionskomplexes erforderlich ist, der viele Transkriptionsfaktoren
umfaßt,
die zur Transkriptionsinitiation erforderlich sind. Sie muß nicht die
genaue Sequenz "TATA" einschließen, da
diese eine Konsensussequenz ist und ein bestimmter Variationsgrad
auftreten kann.
-
Die GW SEQ weist mehrere Sequenzunterschiede,
bezogen auf die veröffentlichte
menschliche Egr-1-Sequenz, auf (hierin als "ON SEQ" bezeichnet). Die Unterschiede werden
nun im Hinblick auf eine in 7 gezeigte
Ausrichtung der Sequenzen GW SEQ und ON SEQ besprochen.
-
Wie aus 7 ersichtlich ist, weist die GW SEQ fünf Nucleotide
auf, die von den spezifischen Nucleotiden, die in den entsprechenden
Positionen für
die ON SEQ bereitgestellt wurden, verschieden sind. Diese können, bezogen
auf die ON SEQ, als Substitutionen angesehen werden. Zwei davon
liegen in Bereichen vor, die eingerahmt sind. Diese zwei Substitutionen
sind die Substitution eines G's
durch ein T und die Substitution eines G's durch ein C. Sie liegen in der ersten
cAMP-RE-Box bzw. in der SRE3-Box vor.
-
Die GW SEQ weist auch verschiedene
zusätzliche
Nucleotide bezogen auf ON SEQ auf (d. h. Nucleotide, die in der
ON SEQ nicht spezifisch identifiziert sind). Diese können bezogen
auf die ON SEQ als Insertionen angesehen werden. Vier davon liegen
in der SRE5-Box
vor. (Drei davon sind Insertionen eines A's und eine ist eine Insertion eines
C's.)
-
Die GW SEQ weist, bezogen auf ON
SEQ, eine Deletion auf. Es ist die Deletion eines G's. Diese liegt nicht
in einem eingerahmten Bereich vor. Sie befindet sich zwischen der
zweiten Sp1-Box und der SRE5-Box.
-
Moleküle innerhalb des vorstehenden
Schutzumfangs von a) können
natürlich
zusätzliche
Stromaufwärts-
und/oder Stromabwärtssequenzen,
bezogen auf die GW SEQ, aufweisen. Zum Beispiel können eine oder
mehrere Regionen bereitgestellt werden, die an der Transkription/Translation
oder der Regulation davon beteiligt sind. Eine codierende Region
kann auch bereitgestellt werden (die vorzugsweise Egr-1 oder ein
biologisch aktives Fragment davon codiert). Zusätzliche Regionen werden später ausführlicher
besprochen.
-
b) Nucleinsäuremolekül, das einen
Strang besitzt, der eine oder mehrere Deletionen, Insertionen und/oder Substitutionen,
bezogen auf GW SEQ, aufweist, der aber nicht die in 7 als ON SEQ gezeigte Sequenz umfaßt und der
auch nicht die in 9 gezeitge
Sequenz umfaßt
-
Austäusche in der Nucleotidsequenz
können,
bezogen auf ein GE SEQ umfassendes Molekül, durchgeführt werden, um andere Moleküle bereitzustellen,
die noch immer nützlich
sind. Solche Austäusche
sind im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
Sie schließen
allele und nicht-allele Varianten ein.
-
Bevorzugte Varianten innerhalb des
vorstehenden Schutzumfangs von b) umfassen üblicherweise eine oder mehrere
regulatorische Regionen mit einer Funktion, die der Funktion eines
oder mehrerer der für GW
SEQ gezeigten eingerahmten Bereiche entsprechen (selbst wenn die
Funktion, bezogen auf den einen oder mehrere der für die GW
SEQ gezeigten eingerahmten Bereiche, hoch- oder herunterreguliert
ist). Besonders bevorzugt weisen solche Moleküle eine oder mehrere Regionen
auf, welche die gleichen Sequenzen aufweisen, wie eine oder mehrere
der für
GW SEQ gezeigten eingerahmten Bereiche.
-
Bevorzugte Varianten innerhalb des
vorstehenden Schutzumfangs von b) weisen eine wesentliche Sequenzübereinstimmung
mit der gesamten oder einem Teil der GW SEQ über die Länge der GW SEQ oder einen Teil
davon auf.
-
Falls eine Variante eine oder mehrere
Regionen aufweist, die einem oder mehreren der in 7 für GW
SEQ gezeigten eingerahmten Bereiche entsprechen, wird bevorzugt,
daß es,
bezogen auf die eingerahmten Bereiche, keine Unterschiede oder nur
einige wenige solche Unterschiede gibt (z. B. kann im allgemeinen bevorzugt
werden, daß maximal
nur 1, 2 oder 3 Unterschiede im Hinblick auf einen bestimmten eingerahmten Bereich
vorhanden sind). Außerhalb
der eingerahmten Bereiche können
mehr Sequenzveränderungen
vorhanden sein. So können
Varianten verhältnismäßig geringe
Grade einer Sequenzübereinstimmung
mit dem entsprechenden Teil der GW SEQ im Hinblick auf Regionen
aufweisen, die in 7 nicht
eingerahmt sind. Tatsächlich
können
einige Varianten eine oder mehrere Regionen nicht aufweisen, die
der einen oder mehreren Regionen außerhalb der eingerahmten Bereiche
im Hinblick auf die GW SEQ entsprechen.
-
Bevorzugte Nucleinsäuremoleküle des achten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung schließen eine oder mehrere regulatorische
Regionen ein, die fähig
sind, die Transkriptionsrate von Egr-1 in Säugern (besonders bevorzugt
in Menschen) als Antwort auf in vivo-Bedingungen zu verändern. So
können
solche Nucleinsäuremoleküle an Säuger verabreicht
werden, um Egr-1 in einer Art und Weise bereitzustellen, welche ermöglicht,
daß seine
Expression auf der Transkriptionsebene reguliert wird (diese Nucleinsäuremoleküle schließen daher
im allgemeinen eine Region ein, die eine Substanz mit einer Egr-1-Aktivität codiert).
-
Ein oder mehrere Serum-Response-Elemente
(SREs) können
vorhanden sein. Bevorzugt sind eines oder mehrere davon Scherbeanspruchungs-Response-Elemente
(SSREs). Diese sind Regionen, die eine Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
auf die Transkription übertragen.
-
Eine Vielzahl von SSREs kann beim
Ermöglichen
einer Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit zusammenarbeiten. Bevorzugt
sind diese verbunden mit/schließen
ein eine oder mehrere Ets-Stellen. Jedoch ist es einigen Fällen möglich, daß nur ein
SSRE vorhanden sein muß (vorzugsweise
zusammen mit einer Ets-Stelle), um einen Grad an Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
bereitzustellen.
-
Ein bevorzugtes SSRE ist in 7 als SRE5 für "GW SEQ" gezeigt. Die hierin
genannten Erfinder haben gezeigt, daß dieses funktionsfähig ist,
während
die im Hinblick auf die ON SEQ gezeigte SRE5-Sequenz nicht funktionsfähig ist.
SRE5 selbst sowie Varianten von SRE5, die fähig sind, eine Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
bereitzustellen, sind im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen. Solche Varianten schließen vorzugsweise mindestens
einen der Nucleotidunterschiede ein, die in dem GW SEQ-SRE5, bezogen
auf das ON SEQ-SRE5, vorhanden sind.
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Andere bevorzugte SSREs sind SRE3
und SRE4, wie in 7 für GW SEQ
gezeigt, sowie Varianten davon, die fähig sind, eine Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
bereitzustellen.
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Besonders bevorzugt sind alle drei
Elemente, SRE3, SRE4 und SRE5 (oder Varianten davon, die fähig sind,
eine Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit bereitzustellen), vorhanden.
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Ungeachtet davon, ob bestimmte SREs
vorhanden sind oder nicht, schließt ein Nucleinsäuremolekül des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung bevorzugt eine TATA-Box
ein (die nicht notwendigerweise die Konsensussequenz "TATA" einschließt). Es
schließt üblicherweise
auch eine CCAAT-Box ein (die nicht notwendigerweise die Konsensussequenz "CCAAT" einschließt).
-
Mindestens eine und vorzugsweise
zwei Sp1-Bindungsregionen sind üblicherweise
auch vorhanden. Die Sp1-Bindungsregionen können eine oder beide der in 7 für GW SEQ gezeigten Sp1-Bindungssequenzen
sein.
-
Eine cAMP-Response-Region kann vorhanden
sein. Bevorzugt umfassen solche Regionen die in 7 gezeigten Sequenzen im Hinblick auf
GW SEQ mit der Bezeichnung cAMP-RE. Besonders bevorzugt wird das
erste cAMP-RE, das in 7 für GW SEQ
gezeigt ist. Diese können
die Regulation der Transkription durch cAMP ermöglichen.
-
Eine Egr-1-Bindungsstelle (EBS) kann
vorhanden sein. Man nimmt an, daß sie eine wichtige Rolle bei der
Herunterregulierung der Transkription von Egr-1 spielt, sobald die
Egr-1-Spiegel einen bestimmten Schwellenwert überschreiten. Folglich kann
Egr-1 seine eigene Expression nach einer Scherbanspruchungsstimulation
begrenzen. Eine EBS kann gegebenenfalls im allgemeinen eingeschlossen
sein, um die Egr-1-Spiegel in dieser Art und Weise zu begrenzen.
Die EBS kann die in 7 für GW SEQ
gezeigte Sequenz als EBS aufweisen. Nucleotidaustäusche können bei
einer bestimmten EBS durchgeführt
werden, um Varianten davon bereitzustellen. Zum Beispiel können Varianten
mit einer verminderten Affinität
für Egr-1
bezogen auf die in 7 für GW SEQ
gezeigte EBS bereitgestellt werden. Eine solche Variante ist die
in 8 gezeigte EBS. In
einigen Fällen
kann eine funktionsfähige
EBS nicht vorhanden sein, und daher kann die Regulation durch Egr-1
vollständig
aufgehoben werden (z. B. kann eine vollständige Deletion einer EBS durchgeführt werden).
Nucleotidaustäusche
können
bei einer EBS auch durchgeführt
werden, um eine erhöhte
Affinität
für Egr-1
bereitzustellen. Dies ist nützlich,
falls eine verstärkte
Selbstregulation der Egr-1-Expression gewünscht wird.
-
c) Nucleinsäwemolekül, das einen
Strang besitzt, der mit einem Strang hybridisiert, wie vorstehend
in a) oder b) beschrieben
-
Nucleinsäwemoleküle, die mit einem oder mehreren
der vorstehend besprochenen Nucleinsäuremoleküle hybridisieren können, sind
durch den zehnten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung auch
abgedeckt. Auf solche Nucleinsäuremoleküle wird
hierin als "hybridisierende" Nucleinsäwemoleküle verwiesen.
Bevorzugt sind die erfindungsgemäßen hybridisierenden
Nucleinsäuremoleküle mindestens
10 Nucleotide lang und vorzugsweise mindestens 25, mindestens 50,
mindestens 100 oder mindestens 200 Nucleotide lang.
-
Ein erfindungsgemäßes hybridisierendes Nucleinsäuremolekül kann einen
hohen Grad der Sequenzgleichartigkeit entlang seiner Länge mit
einem Nucleinsäuremolekül aufweisen,
das komplementär
ist zu einer Nucleinsäure
innerhalb des vorstehenden Schutzumfangs von a) oder b) (z. B. mindestens
50%, mindestens 75%, mindestens 90%, mindestens 95% oder mindestens
98% Gleichartigkeit), obwohl dies nicht wesentlich ist. Je größer der
Grad der Sequenzgleichartigkeit ist, den ein bestimmtes einzelsträngiges Nucleinsäuremolekül mit einem
anderen einzelsträngigen
Nucleinsäuremolekül aufweist,
desto größer ist
die Wahrscheinlichkeit, daß es
mit einem einzelsträngigen
Nucleinsäuremolekül, das komplementär ist zu
dem anderen einzelsträngigen
Nucleinsäuremolekül, unter
geeigneten Bedingungen hybridisiert.
-
Bevorzugte hybridisierende Moleküle hybridisieren
unter Bedingungen einer mäßigen oder
hohen Stringenz. Hybridisierungsbedingungen sind auf S. 1.101–1.110 und
11.45– 11.61
von Sambrook et al. (Molecular Cloning, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1989)) ausführlich besprochen. Ein Beispiel für Hybridisierungsbedingungen,
die verwendet werden können,
schließt
die Verwendung einer Vorwaschlösung
aus 5× SSC,
0,5% SDS, 1,0 mM EDTA (pH 8,0) und das Versuchen der Hybridisierung über Nacht
bei 55°C
unter Verwendung von 5× SSC
ein. Jedoch gibt es viele andere Möglichkeiten. Einige davon sind
zum Beispiel in Tabelle 1 von WO 98/45435 aufgeführt (vgl. besonders die unter
A–F dargelegten
Bedingungen dieser Tabelle und weniger bevorzugt die unter G bis
L oder M bis R aufgeführten).
-
Ein anderer Ansatz ist, die Tm für ein bestimmtes
fehlerloses Duplexmolekül
(d. h. ohne Fehlpaarungen) einer bestimmten Länge unter bestimmten Bedingungen
zu bestimmen und dann eine versuchte Hybridisierung mit einem Einzelstrang
des Duplexmoleküls
unter solchen Bedingungen durchzuführen, aber bei einer Temperatur,
die ausreichend unterhalb der Tm liegt, um die Bildung einer Auswahl
von stabilen Hybriden in einer annehmbaren Rate zu ermöglichen,
während
dennoch ein ausreichender Hybridisierungsspezifitätsgrad erforderlich
ist. Die Tm für
ein solches Duplexmolekül
kann empirisch bestimmt werden durch Bereitstellen des Duplexmoleküls und das
allmähliche
Erhöhen
der Temperatur, bis die Tm erreicht ist. Die Tm kann auch abgeschätzt werden,
z. B. unter Verwendung der Formel: Tm = 81,5 + 16,6 (log10 [Na+]) + 0,41
(Fraktion G + C) – (600/N),
worin N die Kettenlänge
ist (diese Formel ist für
Na+-Konzentrationen von 1 M oder weniger und
für Polynucleotidlängen von
14 bis 70 ziemlich genau, aber weniger genau, wenn diese Parameter
nicht erfüllt
werden). Für
Nucleinsäuremoleküle mit einer
Länge von
mehr als 200 Nucleotiden kann die Hybridisierung zum Beispiel bei
15 bis 25°C
unterhalb der Tm eines fehlerlosen Hybrids (d. h. ohne Fehlpaarungen)
unter bestimmten Bedingungen ausgeführt werden. Wenn die Länge jedoch
verringert wird, wird die Tm erniedrigt, so daß es zuweilen ungünstig ist,
die Hybridisierung bei Tm –25°C auszuführen. Die
Hybridisierung mit kürzeren
Nucleinsäuremolekülen wird
daher oft bei nur 5 bis 10°C
unterhalb der Tm ausgeführt.
Mäßige oder
hohe Stringenzbedingungen lassen üblicherweise nur einen kleinen
Teil von Fehlpaarungen zu. Als Faustregel gilt, daß für jedes
1% an Fehlpaarungen eine Verringerung der Tm um 1– 1,5°C auftritt.
Vorzugsweise werden die Hybridisierungsbedingungen so gewählt, daß weniger
als 25% Fehlpaarungen, stärker
bevorzugt weniger als 10% oder weniger als 5% Fehlpaarungen zugelassen
werden. An die Hybridisierung können
sich Waschschritte mit ansteigender Stringenz anschließen. So
können
die ersten Waschschritte unter Bedingungen einer niedrigen Stringenz
erfolgen, aber auf diese können
Waschschritte mit einer höheren
Stringenz folgen, bis zu der Stringenz der Bedingungen, unter denen
die Hybridisierung durchgeführt
wurde.
-
Die vorstehende Besprechung der Hybridisierungsbedingungen
wird zur allgemeinen Information bereitgestellt, aber soll nicht
begrenzend sein. Der Grund dafür
ist, daß ein
Fachmann in der Lage ist, die Parameter gegebenenfalls zu variieren,
um geeignete Hybridisierungsbedingungen bereitzustellen, und solche
Variablen wie Polynucleotidlänge,
Basenzusammensetzung, An des Duplexmoleküls (d. h. DNA/DNA, RNA/RNA oder
DNA/RNA), vorliegender Ionentyp etc. zu berücksichtigen.
-
Besonders bevorzugt hybridisieren
hybridisierende Nucleinsäuremoleküle des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung mit einen DNA-Molekül, das die
in 7 für GW SEQ
gezeigte Sequenz aufweist, oder mit einem oder mehreren der in 7 gezeigten eingerahmten
Bereiche.
-
Hybridisierende Nucleinsäuremoleküle können zum
Beispiel als Sonden oder Primer nützlich sein.
-
Sonden können verwendet werden, um Nucleinsäuren zu
reinigen und/oder zu identifizieren. Sie können in der Diagnose verwendet
werden. Zum Beispiel können
Sonden verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein Individuum Defekte
in seinem Genom aufweist oder nicht, welche die Transkription von
Egr-1 oder die Regulation einer solchen Transkription beeinflussen
können.
Solche Defekte können
das Individuum für
verschiedene Störungen
anfällig
machen, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Behandlungen behandelbar
sind. Zum Beispiel kann die Wundheilung durch Mutationen in einem
oder mehreren der SREs gestört sein.
Solche Mutationen können
unter Verwendung von Sonden identifiziert werden, die mit einem
größeren Spezifitätsgrad mit
einem oder mehreren der für
GW SEQ gezeigten SREs hybridisieren als mit den entsprechenden mutierten
SREs (oder umgekehrt).
-
Bevorzugt hybridisieren hybridisierende
Moleküle
des achten Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung mehr stringent
mit einem DNA-Molekül,
das die in 7 für GW SEQ
gezeigte Sequenz aufweist, oder mit einem oder mehreren der eingerahmten
Bereiche davon, als mit einem DNA-Molekül, das die in 7 für ON
SEQ gezeigte Sequenz aufweist, oder mit einem oder mehreren der
eingerahmten Bereiche davon. Zum Beispiel können hybridisierende Moleküle mit einem
hohen Spezifitätsgrad
für eine
oder mehrere der in 7 für GW SEQ
gezeigten SRE3-, SRE5- und cAMP-Regionen konstruiert werden (alle
diese Regionen weisen Unterschiede bezüglich der Sequenz zu den entsprechenden
Regionen von ON SEQ auf).
-
Hybridisierende Nucleinsäuremoleküle innerhalb
des Schutzumfangs des zehnten Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung
schließen
Primer ein. Primer sind bei der Amplifikation von Nucleinsäuren oder
Teilen davon, z. B. durch PCR-Techniken, nützlich.
-
Hybridisierende Nucleinsäuremoleküle des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegen den Erfindung können zusätzlich dazu, daß sie als
Sonden oder Primer nützlich
sind, als Antisense-Moleküle
verwendet werden, um die Expression zu verändern. Diese Technik kann in
der Antisense-Therapie verwendet werden. Antisense-Moleküle können zum
Beispiel verwendet werden, um die Expression von Egr-1 durch die
Verhinderung oder Verringerung der Transkriptionsrate zu blockieren
oder zu verringern. In einer anderen Ausführungsform können sie
verwendet werden, um die Regulation der Transkription von Egr-1
durch einen bestimmten Regulator zu verhindern oder zu verringern,
indem sie an eine Region binden, an die der Regulator normalerweise binden
würde.
-
Es ist wichtig anzumerken, daß Nucleinsäuremoleküle zur erfindungsgemäßen Verwendung
nicht nur solche mit klassischen DNA- oder RNA-Strukturen einschließen, sondern
auch Varianten mit modifizierten (Nicht-Phosphodiester) Grundgerüsten, z.
B. Morpholinoderivate und Peptidnucleinsäuren (PNAs), die ein Pseudopeptidgrundgerüst auf der
Basis von N-(2-Aminoethyl)glycin enthalten (vgl. Nielsen P. E.,
Annual Review of Biophysics & Biomolecular
Structure 24 (1995), 167–183).
Nucleinsäurevarianten
mit modifizierten Grundgerüsten
können
eine erhöhte
Stabilität
bezogen auf unmodifizierte Nucleinsäuren aufweisen und sind besonders
nützlich,
wenn eine Langzeithybridisierung erwünscht ist (z. B. bei der Antisense-Therapie).
-
Aus der vorstehenden Besprechung
ist ersichtlich, daß eine
große
Zahl von Nucleinsäuren
im Schutzumfang des zehnten Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen ist. Sofern im Zusammenhang nicht anders angegeben,
können
Nucleinsäuremoleküle des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung daher eine oder mehrere
der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- 1) Sie
können
in Form von DNA oder RNA vorliegen (einschließlich Varianten von natürlich vorkommenden DNA-
oder RNA-Strukturen, die nicht natürlich vorkommende Basen und/oder
nicht natürlich
vorkommende Grundgerüste
aufweisen).
- 2) Sie können
einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein (es sind sowohl ein bestimmter Strang als auch sein Komplement
eingeschlossen, ob sie assoziiert sind oder nicht).
- 3) Sie können
in rekombinanter Form bereitgestellt werden, d. h. kovalent gebunden
an eine heterologe flankierende 5'- und/oder 3'-Sequenz, um ein chimäres Molekül bereitzustellen
(z. B. einen Vektor), das nicht in der Natur vorkommt.
- 4) Sie können
ohne flankierende 5'-
und/oder 3'-Sequenzen
bereitgestellt werden, die normalerweise in der Natur vorkommen.
- 5) Sie können
in im Wesentlichen reiner Form bereitgestellt werden (d. h. in isolierter
Form). Dies kann zum Beispiel unter Verwendung von Sonden zur Isolierung
clonierter Moleküle
mit einer gewünschten
Zielsequenz oder unter Verwendung chemischer Synthesetechniken bewirkt
werden. So können
die Nucleinsäuren
in einer Form bereitgestellt werden, die im wesentlichen frei von
kontaminierenden Proteinen und/oder von anderen Nucleinsäuren ist.
- 6) Sie können
mit Introns (z. B. als ein Gen vollständiger Länge) oder ohne Introns bereitgestellt
werden.
-
Verschiedene Anwendungen des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung werden nun ausführlicher
besprochen.
-
Nucleinsäuremoleküle des achten Gesichtspunkts
der vorliegenden Erfindung können
irgendeine gewünschte
codierende Sequenz umfassen. Zum Beispiel können ein oder mehrere Serum-Response-Elemente funktionell
verbunden sein mit einer codierenden Sequenz, die normalerweise
nicht mit solchen Elementen assoziiert ist. Diese kann zum Beispiel
gegebenenfalls bei der Wundheilung nützlich sein, um eine Serumreaktionsfähigkeit
im Hinblick auf ein bestimmtes Therapeutikum bereitzustellen, das
durch die codierende Sequenz codiert wird und normalerweise keine
Serumreaktionsfähigkeit
zeigt.
-
Es wird jedoch bevorzugt, daß Nucleinsäuremoleküle des achten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung eine codierende Sequenz
für Egr-1
oder ein biologisch aktives Fragment davon umfassen.
-
Bevorzugt schließen Nucleinsäuremoleküle des achten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung eine Promotorregion ein
und können
verwendet werden, um Egr-1 bereitzustellen, indem sie die Transkription von
Egr-1-mRNA ermöglichen.
Diese kann dann durch Ribosomen translatiert werden, die in einem
Wirt vorhanden sind. So können
die Nucleinsäuremoleküle an ein
Individuum (vorzugsweise einen Menschen oder einen anderen Säuger) verabreicht
werden, so daß zusätzlicher
Egr-1 in dem Individuum synthetisiert werden kann, oder (weniger
bevorzugt) sie können
verwendet werden, um Egr-1 selbst herzustellen, der dann an das Individuum
verabreicht werden kann.
-
Bevorzugte Nucleinsäuremoleküle des achten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung zur Verabreichung an ein
Individuum können
in einer solchen Art und Weise transkribiert werden, daß die Transkription durch
einen oder mehrere Faktoren reguliert werden kann, die die Egr-1-Transkription
in dem Individuum regulieren.
-
Zum Beispiel können ein oder mehrere SSREs
bereitgestellt werden (wie vorstehend besprochen), um die Transkription
von Egr-1 mit einer Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
bereitzustellen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Nucleinsäuremoleküle des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung an einen Patienten verabreicht
werden (anstatt der Verabreichung von Egr-1 selbst). Eine Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit
ist vorteilhaft, wenn Nucleinsäuremoleküle des zehnten
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung in vivo bei der Behandlung
von Wunden verwendet werden. Der Grund dafür ist, daß eine Scherbeanspruchung an
den Wundstellen Faktoren hervorbringen kann, die an SSREs binden
und eine erhöhte
Transkription von Egr-1 stimulieren können. Die resultierenden erhöhten Egr-1-Spiegel
können
die Wundheilung beschleunigen.
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In einigen Fällen kann es wünschenswert
sein, den Grad der Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit zu verringern. Zum
Beispiel kann es wünschenswert
sein, die Behandlung von Wunden durch diesen Weg zu verlangsamen
(möglicherweise
um die Narbenbildung zu verringern). In einer anderen Ausführungsform
kann es erwünscht
sein, das Risiko von kardiovaskulären Problemen zu verringern,
die mit einer Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit verbunden sind.
-
Der zehnte Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung ist hier auch nützlich.
Er stellt zum ersten Mal die vollständigen Sequenzen von fünf menschlichen
SSREs bereit, die mit der Regulation der menschlichen Egr-1-Transkription
verbunden sind. Eines oder mehrere davon können mutiert werden, um den
Grad der Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit, bezogen auf denjenigen
zu verringern, der unter Verwendung eines oder mehrerer der in 7 für GW SEQ gezeigten SREs erhältlich ist.
-
In anderen Fällen kann es wünschenswert
sein, den Grad der Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit zu erhöhen, indem
Mutationen in einem oder mehreren der fünf SREs bereitgestellt werden,
um den Grad der Scherbeanspruchungsreaktionsfähigkeit bezogen auf denjenigen
zu erhöhen,
der unter Verwendung der in 7 für GW SEQ
gezeigten SREs erhältlich
ist. Solche Mutationen können
zum Beispiel bei der Beschleunigung der Behandlung von Wunden nützlich sein.
-
Nucleinsäuremoleküle des achten Gesichtspunkts
der vorliegenden Erfindung können
in Form von Vektoren vorliegen, obwohl dies nicht wesentlich ist.
Sie können
durch physikalische Verfahren an einen Patienten verabreicht werden.
Solche Verfahren schließen
die topische Anwendung des 'bloßen' Nucleinsäurevektors
in einem geeigneten Vehikel ein – zum Beispiel in Lösung in
einem pharmazeutisch verträglichen
Excipienten wie phosphatgepufferte Salzlösung (PBS). Solche Verfahren
schließen
den Partikelbeschuß ein
(der auch als 'Genkanonen'-Technologie bekannt
ist und in US-5371015 beschrieben ist). Hierbei werden inerte Partikel
wie Goldkügelchen,
die mit Nucleinsäure
beschichtet sind, bei ausreichenden Geschwindigkeiten beschleunigt,
um sie in die Lage zu versetzen, die Oberfläche an der Wundstelle (z. B.
Haut) mit Hilfe des Austritts unter hohem Druck aus einer Projektionsvorrichtung
zu durchdringen (mit einem erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle beschichtete
Partikel sind im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen,
so wie Vorrichtungen, die solche Partikel umfassen). Andere physikalische
Verfahren der Ver abreichung der DNA direkt an einen Empfänger schließen Ultraschall,
elektrische Stimulation, Elektroporation und Mikroeinpflanzung ein.
Besonders bevorzugt wird die Übertragungsweise
durch Mikroeinpflanzung. Diese ist in US-5697901 beschrieben.
-
Nucleinsäuremoleküle des achten Gesichtspunkts
der vorliegenden Erfindung können
auch mit Hilfe spezialisierter Übertragungsvektoren
verabreicht werden.
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Jeder zur Gentherapie geeignete Vektor
kann verwendet werden. Gentherapie-Ansätze
werden zum Beispiel durch Verna et al. in Nature 389, 239–242, besprochen.
Es können
sowohl virale als auch nichtvirale Systeme verwendet werden.
-
Systeme auf der Basis von Viren schließen retrovirale,
lentivirale, adenovirale, Adenovirus-assoziierte, Herpesvirus- und
Vacciniavirus-Systeme ein.
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Nichtviral basierende Systeme schließen die
direkte Verabreichung von Nucleinsäuren und Systeme auf der Basis
von Liposomen ein.
-
Eine Nucleinsäuresequenz des achten Gesichtspunkts
der vorliegenden Erfindung kann sogar mit Hilfe transformierter
Wirtszellen verabreicht werden. Solche Zellen schließen Zellen
ein, die aus einem Individuum gewonnen werden. Die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle können in
solche Zellen in vitro eingeschleust werden, und die transformierten
Zellen können
später
wieder in das Individuum eingeführt
werden. Die Nucleinsäuremoleküle müssen nicht
als Vektoren eingeschleust werden, da Nichtvektor-Nucleinsäuremoleküle eingeschleust
werden können.
Einige solche Moleküle
können
in die bereits in der Wirtszelle vorhandene Nucleinsäure durch
homologe Rekombinationsereignisse integriert werden.
-
Die vorliegende Erfindung schließt in ihrem
Schutzumfang auch Expressionssysteme ein, die verwendet werden können, um
Polypeptide (z. B. Egr-1) zur erfindungsgemäßen Verwendung bereitzustellen.
-
Bevorzugte Expressionsvektoren sind
eukaryontische Vektoren. Jedoch können prokaryontische Vektoren
auch verwendet werden. Geeignete Vektoren schließen im allgemeinen eine codierende
Sequenz ein, die mit einer oder mehreren regulatorischen Sequenzen
funktionell verbunden ist. Vorzugsweise codieren die codierenden
Sequenzen Egr-1.
-
Viele verschiedene Expressionssysteme
sind bekannt und werden zum Beispiel bei Sambrook et al. (Molecular
Cloning, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989))
besprochen.
-
Aus der vorstehenden Besprechung
ist ersichtlich, daß Nucleinsäuren des
zehnten Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung (die in Form von
Vektoren vorliegen können)
bei verschiedenen therapeutischen Anwendungen verwendet werden können, so
wie Polypeptide, die unter Verwendung solcher Nucleinsäuren hergestellt
werden. Die vorliegende Erfindung schließt daher in ihrem Schutzumfang
pharmazeutisch verträgliche
Zusammensetzungen ein, umfassend die Nucleinsäuren oder Polypeptide, wahlweise
in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern.
-
Solche Träger können einschließen, aber
sind nicht begrenzt auf, gepufferte Salzlösung, Dextrose, Wasser, Glycerin,
Ethanol und Kombinationen hiervon.
-
Polypeptide und Nucleinsäuren, die
erfindungsgemäß verwendet
werden können,
können
allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen wie therapeutische
Stoffe verwendet werden. Zum Beispiel können Egr-1-Repressoren (wie
NAB1 und/oder NAB2) unter bestimmten Umständen (z. B. gegebenenfalls
um die Narbenbildung zu minimieren, die Restenosie zu inhibieren,
die Gefäßwandverkalkung
zu modulieren und/oder die Zellproliferation zu inhibieren (z. B.
bei Krebserkrankungen)) verabreicht werden. Wenn zwei oder mehrere
Wirkstoffe zu verabreichen sind, kann dies in Form eines Kombinationspräparats zur
gleichzeitigen, separaten oder aufeinanderfolgenden Verwendung erfolgen.
-
Erfindungsgemäße Arzneimittel können in
irgendeiner wirksamen Art und Weise verabreicht werden, einschließlich zum
Beispiel der Verabreichung durch u. a. topische, intravenöse, intramuskuläre, intranasale oder
intradermale Wege. Im allgemeinen wird bevorzugt, daß die Zusammensetzungen
lokal appliziert werden – z.
B. bei oder nahe einer Wundstelle oder einem damit verbundenen Zustand.
Jedoch kann die systemische Verabreichung verwendet werden.
-
Ein Wirkstoff kann an ein Individuum
als eine injizierbare Zusammensetzung, zum Beispiel als eine sterile
wäßrige Dispersion,
verabreicht werden. Diese ist vorzugsweise, bezogen auf die Körperflüssigkeiten des
Patienten, im Wesentlichen (z. B. mit Blut aus dem Patienten) isotonisch.
-
In einer anderen Ausführungsform
kann die Zusammensetzung zur topischen Anwendung zum Beispiel in
Form von Salben, Cremes, Lotionen, Augensalben, Augentropfen, Ohrentropfen,
Mundspülungen,
imprägnierten
Verbänden
und Nahtmaterialien sowie Aerosolen formuliert werden. Sie kann
Zusätze
enthalten, einschließlich
zum Beispiel Konservierungsmittel, Lösungsmittel zur Unterstützung der
Arzneistoffpenetration und Erweichungsmittel in Salben und Cremes.
Solche topischen Formulierungen können auch verträgliche Träger, zum
Beispiel Creme- und Salbengrundstoffe, und Ethanol oder Oleylalkohol
für Lotionen
enthalten. Solche Träger
können
etwa 1 bis etwa 98 Gew.-% der Formulierung ausmachen. Üblicher
machen sie bis zu etwa 80 Gew.-% der Formulierung aus.
-
Besonders bevorzugt sind die Arzneimittel,
umfassend erfindungsgemäße Nucleinsäuren, zur
Verabreichung durch die "Genkanonen"-Technologie angepaßt. So können die
Nucleinsäuren
mit Partikeln (z. B. Goldkügelchen)
assoziiert sein, die als Projektile verwendet werden können.
-
Zur Verabreichung an Säuger und
besonders an Menschen wird erwartet, daß die tägliche Dosierungsmenge eines
Wirkstoffs 0,01 mg/kg bis 10 mg/kg, typischerweise ungefähr 1 mg/kg,
beträgt.
In der Praxis wird ein Arzt die tatsächliche Dosierung festlegen,
die für
ein Individuum am besten geeignet ist, und diese kann mit dem Alter,
Gewicht und Zustand des einzelnen Individuums sehr variieren. Falls
sich Nebenwirkungen entwickeln, kann die Dosierung in Übereinstimmung
mit einer guten klinischen Praxis verringert werden.
-
Die bevorzugten Merkmale jedes Gesichtspunkts
der Erfindung sind wie für
jeden der anderen Gesichtspunkte mutatis mutandis. Die hierin erwähnten Dokumente
gemäß dem Stand
der Technik sind im vollsten gesetzlich zugelassenen Umfang eingeschlossen.
-
Die vorliegende Erfindung wird nun
durch Beispiele beschrieben, wobei nur auf die beigefügten Figuren
Bezug genommen wird, wobei:
-
die 1a und b die Egr-1-Expression von VEGF zeigen;
-
die 1c und d die Egr-1-Expression von TGF-B1 zeigen;
-
die 1e und f die Egr-1-Expression von PDGF-A zeigen;
-
2a die
Wirkung von Egr-1 auf die Exzisionswundkontraktion bei Ratten zeigt;
-
2b die
Wirkung einer Egr-1-DNA-Transfektion auf die Histologie von heilenden
Exzisionswunden bei Ratten zeigt;
-
2c die
Wirkung von Egr-1 auf die Kollagenablagerung bei Exzisionswunden
bei Ratten zeigt;
-
2d die
Wirkung von Egr-1 auf das angiogene Profil in Exzisionswunden bei
Ratten unter Verwendung einer vWF-Immunfärbung zeigt;
-
3a die
Optimierung des Lipid : DNA-Verhältnisses
(Vol./Gew.) für
die Transfektion eines pGL3-Luciferase-Kontrollplasmids in das Angiogenese-Co-Kultursystem
unter Verwendung von Mirus TransIt (Cambridge Biosciences) zeigt;
-
3b die
Wirkung von Egr-1 auf die Angiogenese zeigt;
-
4a die
Proben für
die Knochenbelastung unter Verwendung einer Western-Blot-Analyse zeigt;
-
4b die
Western-Blot-Analyse von Egr-1-Protein in einer Belastung ausgesetzten
menschlichen TE85-Knochenzellen zeigt;
-
4c eine
ELISA-Analyse von PDGF-BB, produziert durch TE85-Knochenzellen nach
dem Aussetzen einer Belastung, zeigt;
-
4d den
Nachweis von VEGF und TGF-B1 nach Transfektion von CMV-TGF-B1 in ROS-Zellen zeigt;
-
4e den
Nachweis von VEGF und TGF-B1 nach Transfektion von CMV-TGF-B1 in MC3tE1-Zellen zeigt;
-
5 die
Wirkung von Egr-1 auf die Spiegel der alkalischen Phosphatase in
einem Nagetiermodell der ektopen Knochenbildung zeigt;
-
6a eine
anti-Egr-1-Antikörperfärbung menschlicher
glatter Muskelzellen, die mit CMV-Egr-1 transfiziert wurden, zeigt;
-
6b eine
anti-Egr-1-Antikörperfärbung glatter
Muskelzellen aus dem Schwein, die mit CMV-Egr-1-DNA transfiziert
wurden, zeigt;
-
6c die
Optimierung der Transfektion einer pGL3-Luciferase-Kontrolle in
menschliche SMCs durch Fugene zeigt;
-
6d die
Optimierung der Transfektion einer pGL3-Luciferase-Kontrolle in
SMCs aus dem Schwein durch Fugene zeigt;
-
6e die
Aktivierung der VEGF-Produktion/Sekretion durch Transfektion von
CMV-Egr-1 in menschliche SMCs zeigt;
-
6f die
Aktivierung der HGF-Produktion/Sekretion durch Transfektion von
CMV-Egr-1 in menschliche SMCs zeigt;
-
6g die
Aktivierung der PDGF-Produktion/Sekretion durch Transfektion von
CMV-Egr-1 in menschliche SMCs zeigt;
-
6h die
Immunfärbung
von Egr-1-Protein in der Gefäßwand vor
und nach der Verletzung zeigt;
-
7 einen
Vergleich von zwei als GW SEQ bzw. ON SEQ angegebenen Nucleotidsequenzen
zeigt. ON SEQ ist der veröffentlichte
frühe Wachstums-Response-1-Promotor
(Sakamoto et al., Oncogene 6 (1991), 867–871), und GW SEQ ist eine
erfindungsgemäße Sequenz,
die eine Reihe von Baseninsertionen/deletionen, wie gezeigt, und
Substitutionen (fett unterstrichen) enthält.
-
8 eine
Variante der in 7 gezeigten
Sequenz zeigt, wobei die Variante eine modifizierte EBS-Region aufweist.
Die Mutation in der Egr-1-Bindungsstelle (EBS) ist fett unterstrichen
gezeigt.
-
9 die
veröffentlichte
5'-Stromaufwärtssequenz
des Maus-Egr-1-Gens (Morris, Nucleic Acids Research 16, 8835–8846) zeigt.
Die Nucleotide sind von der Kappenstelle = +1 aus numeriert. Mutmaßliche TATA-
und CCAAT-Elemente sind eingerahmt. Potentielle regulatorische Elemente
sind unterstrichen und in der Figur angegeben. Die gestrichelte
Unterstreichung zeigt die Position eines 29-Mers an, das für Primerverlängerungsstudien
verwendet wurde;
-
10 die
Aktivierung von SRE5 durch vorübergehende
Transfektion von pFA-MEK1
zeigt.
-
Beispiele
-
Die Beispiele 1 und 2 beschreiben
die Genkanonenübertragung
von β-Galactosidase-
und Egr-1-Expressionsplasmid-DNAs, komplexiert an Goldpartikel,
in Nagetierhaut.
-
a) Vorbereitung einer
Schlauchstation
-
Das Schlauchvorbereitungsgerät wurde
in einem Raum mit steriler, laminar strömender Luft aufgestellt und
mit 70% I. M. S. abgewischt und in dem Raum luftgetrocknet. Der
Gasleitungsschlauch von der Stickstoff-Druckgasflasche zu dem Schlauchvorbereitungsgerät wurde
autoklaviert, und ein nachgeschalteter 0,2 μm-Gelman-Filter wurde befestigt.
Der autoklavierte Schlauch wurde mit der Gaszuleitung an dem Vorbereitungsgerät durch
ein Laer-Lock-Verbindungsstück verbunden,
und man ließ Gas
bei 0,2 Liter/Minute durchströmen,
um den Schlauch vollständig
zu trocknen.
-
Der Partikelübertragungsschlauch wurde an
dem Vorbereitungsgerät
befestigt, und man ließ das
Gas durchströmen,
wie vorstehend, um das Innere des Schlauches vollständig zu
trocknen. Jegliche Restfeuchte in dem Schlauch resultiert in einer
unzureichenden oder ungleichmäßigen Anlagerung
der Goldpartikel an den Schlauchwänden und kann das Ergebnis
eines Experiments ungünstig
beeinflussen.
-
b) DNA-Goldmikroträgerkügelchenherstellung:
-
Goldkügelchen von 1,0 μm wurden
von Bio-Rad, GB, erhalten. Ein Aliquot von Goldkügelchen (53 mg) wurde in einem
Mikrofugenröhrchen
ausgewogen, und 100 μl
0,05 M Spermidin wurden zugegeben, und das Röhrchen wurde mit Hilfe eines
Vortexgeräts
vorsichtig gemischt.
-
100 μl DNA-Lösung, enthaltend 100–120 μg Plasmid-DNA,
die entweder Egr-1 oder β-Galactosidase exprimiert,
wurden zugegeben, gefolgt von 100 μl 1 M CaCl2,
das während
des Mischens mit Hilfe eines Vortexgeräts zugetropft wurde. Dieses
Gemisch ließ man
für 10
Minuten bei Raumtemperatur stehen, anschließend wurde zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt, und das Goldpellet wurde dreimal in absolutem EtOH gewaschen.
-
Die Goldpartikel wurden schließlich in
absolutem Ethanol, enthaltend 0,1 mg/ml Polyvinylpyrrolidon (PVP),
resuspendiert.
-
Abschätzung der Beschichtungseffizienz
der DNA auf den Goldmikroträgern
und Freisetzung in wäßrige Lösung: Alle
Proben (Ausgangsmaterial, Post-Präzipitationsüberstand nach DNA/Gold-Komplexbildung und
eluiertes Material) wurden in einer "GeneQuant"-Vorrichtung (Pharmacia) auf DNA getestet.
Die zurückbleibende
Post-Präzipitations-DNA
ergab ein Maß für das ungebundene
Material, und das Verhältnis
von gebundenem Material : Ausgangsmaterial wurde als Beschichtungseffizienz
angesehen.
-
c) Einbringen der DNA/Mikroträger-Suspension
in den Goldübertragungsschlauch:
-
Die Goldpartikelsuspension in Ethanol/PVP
wurde dann unter Verwendung einer Spritze in den Übertragungsschlauch
eingebracht, und man ließ die
Suspension für
3–5 Minuten
in dem Schlauch stehen. Während
dieses Zeitraums schieden sich die Partikel an der Innenfläche des
Schlauches ab, was die Entfernung des Ethanols durch die Spritze
ermöglichte.
Wenn das Ethanol entfernt worden war, wurde der Schlauch gedreht,
um die Goldpartikel gleichmäßig über die
Innenfläche
des Schlauches zu verteilen. Nach Drehen für 2–3 Minuten wurde Stickstoffgas
in einer Rate von 0,1 Liter/Minute durch den Schlauch geleitet,
um das restliche Ethanol zu entfernen und die Goldpartikel anheften
zu lassen. Nach 10 Minuten wurde der Schlauch entfernt, unter Verwendung
der bereitgestellten Schneidevorrichtung (Bio-Rad, GB) auf geeignete
Länge geschnitten, und
der geschnittene Schlauch wurde in die Genkanone eingeführt.
-
Die Egr-1-Expression und -Aktivität wurden
unter Verwendung einer Standard-Immunhistochemie
mit im Handel erhältlichen
Antikörperzubereitungen
zum Nachweis von Egr-1 (Santa Cruz) und Egr-1-Ziel-Genprodukten
(Santa Cruz oder R & D
Systems) bestimmt, und die Expression wurde für 1–7 Tage überwacht. Die negative Kontrolle
war null DNA.
-
Beispiel 1
-
Übertragung von Egr-1-DNA in
unverletzte Nagetierhaut
-
1.1 Methoden
-
Ein Expressionsplasmid, umfassend
die Egr-1-cDNA, gesteuert durch den menschlichen Cytomegalievirus-Promotor
(hCMV; Houston et al., Arterioscler. Thromb. Vasc. Biol. 19 (1999),
281–289),
wurde mit Hilfe der Genkanonen-vermittelten Partikelübertragung
in den Rücken
unverletzter Mäuse übertragen.
Die Gold/DNA-Komplexe wurde hergestellt, wie vorstehend beschrieben,
und 0,5–1,0 μg DNA wurden
pro Tier unter Verwendung eines Genkanonendrucks von 350 psi und
einer Goldpartikelgröße von 1,6
Mikron übertragen. Die
Tiere wurden am Tag 0 und 1, 2 und 6 Tage nach Übertragung der DNA getötet, und
die Haut wurde in OCT eingebettet und in Trockeneis/Hexan schockgefroren.
Schnitte wurden bei 0,7 μm
hergestellt, und die Egr-1-Ziel-Waschstumsfaktoren wurden durch
Immunfärbung
unter Verwendung von Antikörpern
untersucht, die gegen VEGF, PDGF-A, TGF-β und Egr-1 gerichtet waren.
-
1.2 Ergebnisse
-
Die immunhistochemischen Daten sind
für die
Egr-1-Aktivierung von VEGF (1a und 1b), TGF-β (1c und 1d) und PDGF-A (1e und 1f) gezeigt. Die Ergebnisse zeigen eine
drastische Hochregulierung des VEGF-Proteins an den Tagen 1 und
2, die am Tag 6 abnimmt, eine Hochregulierung von TGF-β am Tag 6, aber
nicht an den Tagen 1 und 2, und eine schnelle Hochregulierung von
PDGF-A zwei Stunden nach der Egr-1-DNA-Übertragung (bezeichnet als
Tag 0).
-
1.3 Zusammenfassung
-
Diese Daten bestätigen, daß Egr-1 die Expression von
Ziel-Wachstumsfaktoren in vivo aktivieren kann, einige davon sind
hierin beschrieben. Diese Daten veranschaulichen, daß die Egr-1-Aktivierung
von Wachstumsfaktoren über
eine zeitlich verschiedene Zeitskala erfolgt.
-
Nach der Bestätigung der Aktivierung von
Egr-1-Zielgenen unter Verwendung unverletzter Nagetierhaut (Beispiel
1) wurde eine Egr-1- und β-Galactosidase-Genkanonenübertragung
in Exzisionswunden bei Ratten durchgeführt, um die Wirkung von Egr-1
auf die Wundheilungsrate zu beurteilen.
-
Beispiel 2
-
Verwendung des Egr-1-Transkriptionsfaktors
zur Förderung
der Wundheilung bei Nagetieren
-
2.1 Methoden
-
2.1.1 Plasmidkonstrukte:
-
Die in dieser Studie verwendeten
Expressionsplasmide waren CMV gesteuerte β-Galactosidase und CMV gesteuerter
Egr-1 (Houston et al., Arterioscler. Thromb. Vasc. Biol. 19 (1999),
281–289).
Die Plasmide wurden in Escherichia coli XL-2 Blue MR vermehrt, und
die DNA wurde unter Verwendung von Qiagen Maxi-Kits präpariert.
-
2.1.2 Partikel-vermittelter
Gentransfer:
-
Achtzehn männliche Sprague Dawley-Ratten
mit einem Gewicht von 250 g wurden unter Isofloran in einem 2 :
1-Gemisch von Sauerstoff/Lachgas betäubt. Zwei Transfektionsstellen
(8 cm vom Schädel
entfernt, 1,5 cm auf jeder Seite der Wirbelsäule) auf dem Rücken der
Ratte wurden vorbereitet, indem zuerst das Fell abgeschnitten und
dann mit einem Rasierapparat rasiert wurde. Zwei Transfektionen
wurden pro Wundstelle 8 mm entfernt voneinander durch Beschleunigen
der Plasmid/Gold-Komplexe von entweder Egr-1 oder β-Galactosidase
in die Haut bei 350 psi ausgeführt.
Die Gesamtmenge an DNA betrug nicht weniger als 1,7 μg pro Transfektion
(entsprechend 3,4 μg
pro Wunde).
-
2.1.3 Exzisionswundheilungsmodell:
-
Vierundzwanzig Stunden nach der Transfektion
wurden die Tiere betäubt,
und zwei Exzisionswunden über
die gesamte Dicke (8 mm Durchmesser) wurden unter Verwendung eines
Biopsiemessers genau an den Transfektionsstellen zugefügt (vgl.
nachstehend). Unmittelbar nach der Verletzung wurde jede Wunde unter Verwendung
eines Kamera/Video-Aufbaus aufgenommen, und die Tiere konnten sich
von der Betäubung
erholen. An den Tagen 2, 4 und 6 nach der Verletzung wurden 6 Tiere
getötet,
und jede Wunde wurde unter Verwendung des gleichen Kamera/Video-Aufbaus
noch einmal aufgenommen. Nach der Aufnahme wurden die Wunden herauspräpariert
und für
eine routinemäßige Histologie
und Immunhistochemie gewonnen.
-
2.1.4 Heilungsanalyse:
-
i) Makroskopische Beurteilung
-
Der Wundbezirk wurde mittels Bildanalyse
bestimmt, und die Heilung wurde als eine Vergrößerung in Prozent des ursprünglichen
Wundbezirks ausgedrückt.
Die statistische Signifikanz von Unterschieden zwischen behandelten
und Kontrollgruppen wurde unter Verwendung eines gepaarten Mann-Whitney-Tests
berechnet.
-
ii) Mikroskopische Beurteilung
-
Histologische Analyse:
-
Jede Wunde pro Zeitpunkt nach der
Dissektion wurde horizontal geteilt. Eine Hälfte wurde für 24 Stunden
in 4% Paraformaldehyd gelegt und für eine Wachshistologie weiterbearbeitet.
5 μm-Schnitte
von jeder Wunde wurden unter Verwendung eines Mikrotoms geschnitten,
und die Schnitte wurden mit van Geison gefärbt. Unter Verwendung dieser
histologischen Färbung
wurden Schlüsselmarker
der Wundheilung beurteilt, einschließlich Reepithelisation und
Kollagengehalt, und Vergleiche zwischen den behandelten und den
Kontrollschnitten wurden vorgenommen.
-
Immuncytochemie:
-
Eine Immuncytochemie und Bildanalyse
wurden durchgeführt,
um die Unterschiede zu quantifizieren, die bei der routinemäßigen Histologie
beobachtet wurden. Nach dem Einfrieren in OCT wurde die zweite Hälfte jeder
Wunde unter Verwendung eines Kryostats bei 7 μm geschnitten. Zwei Schnitte
von jeder Wunde wurden in eiskaltem Aceton fixiert, und eine Fluoreszenzimmunfärbung wurde
durchgeführt,
primär
auf Kollagen I und den von Willebrand-Faktor (vWF). Unmittelbar
nach der Immunfärbung
wurde jeder Objektträger
unter ein Fluoreszenzmikroskop gelegt, und der Wundbezirk wurde
unter Verwendung einer ×25-Vergrößerung aufgenommen.
Das Bild wurde integriert und ein Schwellenwert festgelegt, um den
Hintergrund zu minimieren. Die Fläche und die Intensität der Färbung wurden
mittels Bildanalyse gemessen und graphisch dargestellt. Statistisch signifikante
Unterschiede zwischen behandelten und Kontrollgruppen wurden unter
Verwendung eines nichtparametrischen Man-Wihney-Tests beurteilt.
-
2.2 Ergebnisse
-
2.2.1 Wirkung von Egr-1
auf die Exzisionswundheilung bei Rattert
-
(i) Wundkontraktion:
-
Dermale Exzisionswunden bei Ratten über die
gesamte Dicke mit einem Durchmesser von 8 mm zogen sich als Antwort
auf eine Egr-1-Transfektion verglichen mit der Kontrolle (β-Galactosidase)
bis zu 6 Tage nach der Verletzung geringfügig schneller zusammen. Statistisch
signifikante Verstärkungen
der Kontraktion (p < 0,05)
traten 6 Tage nach der Verletzung auf, wobei sich mit Egr-1 behandelte
Wunden auf eine Fläche zusammenzogen,
die 7% kleiner war als die Kontrolle (2a).
-
(ii) Histologische Analyse:
-
Mit van Gieson gefärbte Wundschnitte
zeigten deutliche Unterschiede bezüglich der Histologie der Wunden
bei 4 und 6 Tagen nach der Verletzung. 2 Tage nach der Verletzung
gab es wenig Unterschied zwischen Egr-1 und β-Galactosidase transfizierten
Wunden. Beide Behandlungen zeigten einkernige Zellen an der Wundstelle,
was auf die frühe
Entzündungsreaktion
mit einer frühen
Narbenbildung, aber keine Reepithelisation hinweist. 4 Tage nach
der Verletzung hatte immer noch keine Reepithelisation eingesetzt,
jedoch wiesen mit Egr-1 transfizierte Wunden mehr Kollagen innerhalb
der Wundstelle verglichen mit β-Galactosidase auf.
6 Tage nach der Verletzung wiesen mit Egr-1 behandelte Wunden ein
stärker
entwickeltes Granulationsgewebe auf, das deutlich mehr Kollagen
innerhalb der Wundstelle zeigte, verglichen mit β-Galactosidase, bis zu einem
Ausmaß,
wo deutliche dicke Kollagenfasern beobachtet werden konnten. Die
Reepithelisation war in 50% der mit Egr-1 behandelte Wunden abgeschlossen,
verglichen mit 0% bei β-Galactosidase.
Histologisch zeigten mit Egr-1 behandelte Wunden eine beschleunigte
Heilung, verglichen mit β-Galactosidase
(2b).
-
(iii) Quantifizierung
der Wirkun von Egr-1 auf die Kollagenablagerung unter Verwendung
von Immunhistochemie und Bildanalyse:
-
Eine Kollagen I-Immunfärbung wurde
bei 7 μm-Kryoschnitten
von mit Egr-1 oder β-Galactosidase
behandelten Wunden durchgeführt,
und die Färbung
wurde mittels Bildanalyse quantifiziert. Mit β-Galactosidase behandelte Wunden
wiesen erheblich mehr Kollagen am Tag 2 nach der Verletzung auf,
verglichen mit Egr-1. 4 und 6 Tage nach der Ver letzung wiesen mit
Egr-1 transfizierte Wunden eine stärkere Kollagenablagerung auf als
die Kontrolle (β-Galactosidase),
was die Befunde bestätigt,
die unter Verwendung einer routinemäßigen Wachshistologie beobachtet
wurden. Die Egr-1-Transfektion erhöhte die Menge der Kollagenablagerung
bei 4 und 6 Tagen nach der Verletzung (2c).
-
(iv) Quantifizierung der
Wirkung von Egr-1 auf die Angiogenese unter Verwendung von Immunhistochemie
und der Bildanalyse:
-
Die Angiogenese wurde unter Verwendung
einer von Willebrand-Faktor-Immunfärbung bei Kryoschnitten der
Wunde und mittels Bildanalyse quantifiziert, um die Fläche einer
positiven Färbung
innerhalb der Wundstelle zu messen. 2 Tage nach der Verletzung wiesen
mit Egr-1 transfizierte Wunden signifikant (p < 0,01) mehr neue Blutgefäße auf,
verglichen mit der Kontrolle (β-Galactosidase).
4 und 6 Tage nach der Verletzung wiesen sowohl mit Egr-1 als auch
mit β-Galactosidase
transfizierte Wunden ähnliche
Ausmaße
einer Angiogenese auf. Die Transfektion von Egr-1 exprimierender
DNA förderte
die Angiogenese 2 Tage früher
als die Kontrolle (2d).
-
2.3 Zusammenfassung
-
Die Egr-1-Transfektion von Exzisionswunden
bei Ratten beschleunigte die Heilung durch Erhöhung der Kontraktionsrate,
Reepithelisation und Kollagenablagerung. Die Egr-1-Transfektion förderte 2
Tage nach der Verletzung auch die Angiogenese.
-
Beispiel 3
-
Verwendung des Egr-1-Transkriptionsfaktors
zur Förderung
der Angiogenese
-
3.1 Methoden
-
Egr-1 unter der Kontrolle des hCMV-Promotors
(Houston et al., Arterioscler. Thromb. Vasc. Biol. 19 (1999), 281–289) wurde
in ein menschliches Zell-Co-Kultursystem eingeschleust, das entwickelt
wurde, um die Angiogenese in vitro zu messen. Der Angiogenese-Kit
(TCS Biologicals) wurde, wie beschrieben, gemäß den Anweisungen des Herstellers
unter Verwendung von VEGF-Protein (2 ng/ml) und Suramin (20 μM) als positive bzw.
negative Kontrolle für
die Angiogenese verwendet.
-
Die Optimierung der Transfektion
in dem Co-Kultursystem wurde unter Verwendung von pGL3-Kontroll-Luciferase
(Promega) mit 1,0 μg
und 0,5 μg
CMV-β-Gal
als ein normalisierendes Plasmid zur Transfektionskontrolle durchgeführt. Zwei
Verhältnisse
von Lipid : DNA (Vol./Gew.) wurden verwendet: 2 : 1 und 4 : 1 (3a). CMV-Egr-1-DNA wurde
mit 0,5, 1,0, 1,5 und 2,5 μg
pro Vertiefung in dreifacher Ausfertigung in eine Mikrotiterplatte
mit 24 Vertiefungen unter Verwendung des Mirus Transit-Reagens (Cambridge
Biosciences) in einem Verhältnis
von 2 : 1 Vol./Gew. DNA transfiziert. Die VEGF-Protein-positive
Kontrolle und die Suramin-negative Kontrolle wurden zu den Vertiefungen
in dreifacher Ausfertigung zugegeben. Nach 11-tägiger Co-Kultur wurde die Angiogenese
durch Färben
der Zellen auf den Endothelzellmarker PECAM-11 und Sichtbarmachen unter
Verwendung des BCIP/NBT-Substrats bestimmt.
-
Repräsentative Bilder der Kanälchenbildung
unter Verwendung aller vier Dosen des Egr-1-Expressionsplasmids
zusammen mit VEGF (positive Kontrolle) und Suramin (negative Kontrolle)
wurden aufgenommen und mittels Bildanalyse unter Verwendung eines
Quantimet 600-Bildanalysegeräts
und der damit verbundenen Software weiterbearbeitet.
-
3.2 Ergebnisse
-
Eine Angiogenese, die, wie beschrieben,
durch eine Kanälchenbildung
unter dem Lichtmikroskop sichtbar ist, war nach 11-tägiger Co-Kultur
nachweisbar. Die Bewertung der Angiogenese wird unter Verwendung
der Bildanalyse, wie veranschaulicht, der gesamten Vertiefung dargestellt,
und die Ergebnisse sind als Kanälchen
pro Flächeneinheit
gegen die Behandlung dargestellt (3b).
-
Eine verminderte Kanälchenbildung
(mit Suramin behandelte Zellen) und eine vermehrte Kanälchenbildung
(mit VEGF-Protein behandelte Zellen) sind gezeigt. Es wurde gezeigt,
daß Egr-1
eine vermehrte Kanälchenbildung
in einer umgekehrt dosisabhängigen
Weise fördert.
-
3.3 Zusammenfassung
-
In dem Co-Kultursystem ist die Egr-1-Transkriptionsfaktor-Expression
angingen. Dies bestätigt
Daten aus Beispiel 1 und wird dadurch bestätigt, wodurch gezeigt wurde;
daß Egr-1
die Wachstumsfaktor-Expression (z. B. VEGF) hochreguliert, wenn
er mittels Genkanone in Mäusehaut übertragen
wird, sowie Daten aus Beispiel 5, wo gezeigt wurde, daß die Transfektion
von Egr-1 die Menge an VEGF erhöht,
die in menschlichen vaskulären
glatten Muskelzellen produziert wird. Die umgekehrte Dosisantwort
von Egr-1 als ein pro-angiogener Reiz steht im Einklang mit den
in Beispiel 6 erhaltenen Ergebnissen und mit der Annahme, daß Egr-1
seine eigene Produktion herunterregulieren kann (Cao X. et al.,
J. Biol. Chem. 268 (1993), 16949–16957; Schwachtgen J. -L.
et al., J. Clin. Invest. 101 (1998), 254–2549).
-
Beispiel 4
-
Verwendung des Egr-1-Transkriptionsfaktors
zur Förderung
der Osteogenese in vitro
-
4.1 Knochenbelastung und
Bestimmung von Wachstumsfaktoren
-
4.1.1 Methoden:
-
Die verwendeten Zellen waren TE85-Zellen,
eine Osteoblasten-ähnliche
Zelllinie, die aus einem menschlichen Osteosarkom erhalten wurde.
Subkonfluente Zellschichten wurden mit Trypsin behandelt und in DMEM,
enthaltend 10% fötales
Kälberserum
(FCS) und 1% Penicillin-Streptomycin (PS)-Antibiotika, resuspendiert.
Die Zellsuspension wurde auf das Belastungssubstrat überimpft
(18 × 18
mm große
Quadrate eines Kunststoffs, der mit einer Gewebekultur behandelt
worden war). Die Zellen konnten sich über Nacht anheften. Nach dem
Anheften wurden die Belastungssubstrate und die anhaftenden Zellen
in Kolben, enthaltend DMEM mit 2% FCS und 1% PS, für weitere
24 h vor der Belastungsstimulation überführt.
-
Es wurden vier Sätze von Bedingungen für jeden
des in 4a beschriebenen
Zeitpunkts verwendet:
- [1]. Belastung (200 Zyklen
von 2000 Microstrain bei 3232 Microstrain pro Sekunde).
- [2]. Kontrolle (keine Belastung).
- [3]. Positive Kontrolle (100 ng/ml PMA für 1 h).
- [4]. Kontrolle mit gelöstem
Stoff.
-
Zur Zellbelastung wurden die Zellen
aseptisch von Standardgewebekulturbedingungen in die Belastungskammer
transferiert. Die Belastungsdauer der Zellen in der Kammer betrug
4 Minuten. Nach der Belastung wurden die Zellen wieder unter ihre
früheren
Kulturbedingungen gebracht. Die kontrollbehandelten Zellen wurden
in genau der gleichen Weise behandelt, außer daß keine Belastung in der Kammer
angewendet wurde.
-
Die Ergebnisse wurden durch zwei
unterschiedliche Methoden analysiert. Erstens wurde die Anwesenheit
des Egr-1-Transkriptionsfaktors durch Western-Blot-Analysen von
Zellpellets bestimmt, die nach den Belastungsexperimenten gesammelt
worden waren ( 4b).
Zweitens wurde die Anwesenheit von sezernierten Wachstumsfaktoren
durch einen ELISA-Test des Gewebekulturmediums bestimmt (4c).
-
4.1.2 Zusammenfassung:
-
Diese Ergebnisse zeigen unter Bedingungen
einer Knochenbelastung, daß der
Transkriptionsfaktor Egr-1 in Osteoblasten-ähnlichen Zellen, die aus einem
menschlichen Osteosarkom erhalten wurden, produziert wird. Die Anwendung
einer Knochenbelastung auf menschliche TE85-Zellen stimuliert die
Produktion und Sekretion von Wachstumsfaktoren; ein Beispiel hierfür ist PDGF-B.
-
4.2 Transfektion von CMV-TGF-β1 in MC3T3E1-
und ROS-Zellen, gefolgt von ELISA-Tests auf menschlichen TGF-β1 und Maus-VEGF
von Zellkulturüberständen
-
4.2.1 Materialien:
-
(i) Transfektion
-
Maus-Osteoblastenzellen (MC3T3E1)
und Ratten-Osteosarkomzellen (ROS17/2.8) wurden verwendet, die in
Platten mit 6 Vertiefungen überimpft
worden waren.
-
MC3T3E1-Zellen wurden in MEM-α, essentielles
Eagle-Minimalmedium, alpha-Modifikation
(Sigma), 10% fötalem
Kälberserum
(Life Technologies), 1% L-Glutamin (Life Technologies), 1% Penicillin-Streptomycin (Life
Technologies) gezüchtet.
-
ROS-Zellen wurden in F12-HAM, F12-HAM
mit Glutamin (Life Technologies), 10% fötalem Kälberserum (Life Technologies),
1% Penicillin-Streptomycin (Life Technologies) gezüchtet.
-
Die Zellen wurden unter Verwendung
von Fugene (Boehringer Mannheim) mit einem CMV-TGF-β1-Expressionsplasmid
transfiziert, wie beschrieben (Benn S. I. et al., J. Clin. Invest.
98 (1996), 2894–2902).
Die Transfektion in die Zellen wurde ausgeführt, wie beschrieben:
- 1) Eine Platte mit 6 Vertiefungen wurde mit
2 × 105 Zellen pro Vertiefung präpariert
und über
Nacht stehen gelassen, bis 50–70%
der Zellen konfluent waren.
- 2) Am nächsten
Tag wurden 94 μl
serumfreies Medium (SFM) und 6 μl
Fugene zu jedem von 6 Eppendorf-Röhrchen zugegeben und bei Raumtemperatur
für 5 min
stehen gelassen.
- 3) Bei 6 separaten Röhrchen
wurde zu zwei Röhrchen
keine DNA zugegeben, während
4 μg CMV-TGF-β1-DNA zu
den restlichen 4 Röhrchen
zugegeben wurden.
- 4) Das Fugene/SFM-Gemisch aus Schritt 2) wurde zu den Röhrchen aus
Schritt 3) zugetropft, die Röhrchen wurden
mehrmals mit dem Finger angestoßen
und dann für
15 min bei Raumtemperatur inkubiert.
- 5) Die Fugene/SFM/DNA-Transfektionsgemische wurden zu ihren
jeweiligen Vertiefungen zugetropft, während die Platte mit 6 Vertiefungen
gedreht wurde, die Platte wurde bei 37°C für 48 h inkubiert.
- 6) Die Zellkulturüberstände wurden
aliquotiert und bei –20°C gelagert.
-
Das vorstehende Protokoll wurde für sowohl
die MC3T3E1-Zellen als auch die ROS-Zellen durchgeführt. Die
Anwesenheit von TGF-β1
und VEGF in dem Zellkulturüberstand
wurde durch einen ELISA (R & D Systems)
unter Verwendung eines Farbnachweissystems auf der Basis von Streptavidin-HRP
nachgewiesen.
-
4.2.2 Ergebnisse:
-
Die Produktion und der Nachweis von
TGF-β1 und
VEGF nach der Transfektion von CMV-TGF-β1 wird in ROS-Zellen (3) und MC3T3E1-Zellen (4) gezeigt. Diese Daten
zeigen, daß ein
Egr-1-Zielgen, in diesem Beispiel TGF-β1, die Produktion von VEGF aktiviert
hat.
-
4.3 Zusammenfassung
-
Die Expression von Egr-1 und die
Aktivierung von Egr-1-Zielgenen kann VEGF synergistisch aktivieren.
-
Beispiel 5
-
Verwendung des Egr-1-Transkriptionsfaktors
zur Förderung
der Osteogenese in vivo
-
5.1 Ektope Knochenbildung
bei Ratten
-
Die subkutane Implantation von möglichen
die Knochenbildung induzierenden Verbindungen in Nagetiere stellt
das am gründlichsten
untersuchte biologische Testsystem dar, das gegenwärtig in
Gebrauch ist (Wozney J. M., Cell. Mol. Biol. (1993), 131–167). Die
Verwendung einer Trägermatrix
erhöht
die Reproduzierbarkeit und Empfindlichkeit der Knocheninduktionsreaktion.
In diesem Testsystem (Reddi A. H. et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 69 (1972), 1601–1605;
Sampath T. K., ibid. 78 (1981), 7599–7603) ist die Trägermatrix aus
dem diaphysären
Teil langer Knochen der Ratten abgeleitet, die zu Teilchen einer
bestimmten Größe zermahlen
und anschließend
demineralisiert worden sind, und die biologische Aktivität wurde
durch eine Guanidinextraktion entfernt. Der zurückbleibende Träger besteht
vorwiegend aus Knochenkollagen, das keine osteoinduktive Fähigkeit
aufweist. Die Verbindung oder der Stoff, welche/welcher getestet
werden soll, wird dann auf der Matrix durch Fällung mit Alkohol, Dialyse
gegen Wasser oder Gefriertrocknen abgeschieden. Diese Matrixkombination
wird dann in die subkutanen Gewebe der Ratte für eine Anzahl von Tagen (12
Tage in diesem Experiment) implantiert. Die Implantate werden dann
histologisch und biochemisch auf ihre Fähigkeit untersucht, die Knochenbildung
zu induzieren (Sampath T. K. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
80 (1983), 6591–6595;
Sampath T. K. et al., ibid. 84 (1987), 7109–7113; Wang E., ibid. 85, 9484–9488; Wang
E. et al., ibid. 87, 2220–2224;
Sampath T. K. et al., J. Cell Biol. 98 (1984), 2192–2197).
-
5.1.1 Experimentelle Methoden:
-
Zwanzig vorbereitete männliche
Sprague-Dawley-Ratten (Alter 42–49
Tage, Gewicht 170–220
g) wurden zufällig
eingeteilt, um zwei Implantate zu erhalten, die subkutan über den
dorsalen Thorax unter Halothan-Betäubung eingesetzt wurden. Die
Implantate umfaßten
eine von vier Behandlungen:
- – Negative
Kontrolle – Träger allein
(demineralisierte, Guanidin extrahierte Knochenmatrix DGBM).
- – CMV-Egr-1-DNA;
500 ug auf dem Träger
DGBM.
- – CMV-Egr-1-DNA;
500 ug plus rekombinantes knochenmorphogenes Protein (BMP) 4; 5 μg auf dem
Träger
DGBM (BMP4 wird wegen seiner chemotaktischen Wirkungen verwendet).
- – Rekombinantes
BMP4-Protein; 5 μg
auf dem Träger
DGBM.
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Der Tag der Insertion wurde als Tag
0 betrachtet, und am Tag 12 nach der Operation wurden alle Ratten
unter Verwendung eines als Ablaufplan 1 zugelassenen Verfahrens
getötet,
die Implantate wurden entfernt, von Weichteilen gereinigt und in
gleiche Hälften
geteilt. Eine Hälfte
wurde zur histologischen Untersuchung in 10% Formalin gelegt, und
die andere Hälfte
wurde eingefroren und bei –20°C gelagert.
Diese Probe wurde dann auf den Calciumgehalt und die alkalische
Phosphataseaktivität
getestet.
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5.1.2 Herstellung von
demineralisierten Rattenknochen
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Die Diaphysenschäfte der Oberschenkelknochen,
Schienbeinknochen und Oberarmknochen erwachsener Sprague-Dawley-Ratten
wurden entfernt, von Weichteilen befreit, und die Markhöhlen wurden
mit normalem Salzwasser ausgespült.
Der Knochen wurde dann durch Rühren
in 100 ml Chloroform : Methanol (2 : 1) für 30 Minuten entfettet. Dieser
Schritt wurde einmal wiederholt, bevor der Knochen in einem Trockenschrank
luftgetrocknet wurde. Die Knochenschäfte wurden dann in flüssigem Stickstoff
eingefroren und in einer CRC-Mikromühle pulverisiert.
Das erhaltene Pulver wurde gesiebt, wobei eine diskrete Teilchengröße von 75–425 um
zurückblieb,
und dann in 0,5 HCl für
3 Stunden unter ständigem
Rühren
demineralisiert. Das Gemisch wurde dann 30 Minuten bei 19.000 UpM
(Kontron Centriks T124, Rotor A8.24) bei 15°C zentrifugiert. Das Pellet
wurde in 100 ml Wasser resuspendiert, eine Stunde gerührt und
zentrifugiert. Dieser Schritt wurde dann wiederholt. Das Pellet
wurde dann in 100 ml Ethanol resuspendiert, eine Stunde gerührt und
zentrifugiert. Das Ethanol wurde abgedampft, und die Probe wurde
in 4 M Guanidinhydrochlorid/50 mM Tris, pH 7,4, resuspendiert und über Nacht
gerührt.
Anschließend
wurde eine weitere Zentrifugation ausgeführt, wobei das Pellet in 50
ml Wasser resuspendiert, eine Stunde gerührt und zentrifugiert wurde.
Dieser Schritt wurde weitere zweimal wiederholt. Die Probe wurde
dann über
Nacht in einem Trockenschrank getrocknet. Die DNA wurde zu dem Knochen
durch mechanisches Mischen und Gefriertrocknen zugegeben.
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5.2 Histologische Untersuchung
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Nach anfänglicher Fixierung in Formalin
wurden die Proben in Methylmethacrylat eingebettet, und 1 μm-Schnitte
wurden angefertigt und mit Von Kossa und Toluidinblau gefärbt. Drei
nicht angrenzende Schnitte aus jedem Implantat wurden dann durch
einen hinzugezogenen Histopathologen unabhängig von der Testsubstanz beurteilt,
und die Bewertungen wurden gemittelt.
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Ein Standardbewertungssystem für Knorpel
und Knochen wurde verwendet:
- +/- vorläufige Identifizierung
von Knochen oder Knorpel
- 1. > 10% jedes
Schnittes neuer Knorpel oder Knochen
- 2. > 25% jedes
Schnittes neuer Knorpel oder Knochen
- 3. > 50% jedes
Schnittes neuer Knorpel oder Knochen
- 4. > 75% jedes
Schnittes neuer Knorpel oder Knochen
- 5. > 80% jedes
Schnittes neuer Knorpel oder Knochen
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5.3 Biochemische Untersuchung
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Das Gewebe wurde in 2 ml eiskaltem
0,25 M Saccharose-3 mM NaHCO3 homogenisiert.
Die Homogenate wurden bei 12.000 g für 15 min bei 2°C zentrifugiert,
und die Überstände wurden
für Enzymtests
gesammelt. Die alkalische Phosphataseaktivität wurde unter Verwendung eines
kolorimetrischen Tests mit p-Nitrophenylphosphat (PNP) als Substrat
bestimmt. Nach der Inkubation von Testproben mit PNP bei 37°C wurde die
optische Dichte bei 405 nm in einem Standard-Mikrotiterplattenlesegerät bestimmt.
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5.4 Ergebnisse
-
Die Ergebnisse sind in 5 dargestellt. Die Daten
wurden analysiert, wobei die zwei Implantatstellen für jede Ratte
unabhängig
voneinander behandelt wurden. Medianwerte und Interquartilbereiche
(IQR) sind wegen der kleinen Zahlen und der asymmetrischen Verteilung
der Daten angegeben. Kruskal-Wallis-Tests wurden mit den vorstehenden
Variablen ausgeführt,
und es wurde festgestellt, daß sich
die alkalischen Phosphatspiegel signifikant voneinander unterscheiden.
-
Die Knochenbildung war für ein Implantat
an fünf
implantierten Stellen in nur einer Gruppe positiv (CMV-Egr-1-DNA/BMP).
Das erste Experiment verwendete einen einzigen Zeitpunkt für den Test
von 12 Tagen, der gewählt
wurde, um frühe
richtungsweisende Ergebnisse zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt sind
die Spiegel der alkalischen Phosphataseaktivität in CMV-Egr-1-DNA- und CMV-Egr-1-DNA/BMP4-Gruppen
im Vergleich zu den Kontrollen signifikant erhöht. Eine solche zeitliche Erhöhung der
alkalischen Phosphataseaktivität
wird typischerweise (als ein Vorläufer der Knochenbildung) mit
Stoffen wie BMP beobachtet, welche die Knochenbildung stimulieren,
wobei sich die Aktivität
bis zu einem Peak bei 10–15
Tagen erhöht
und danach abfällt.
Dies stellt die Erhöhung
dar, die in der frühesten
Phase einer enchrondralen Knochenbildung beobachtet wird. Der Calciumgehalt
zeigt keine signifikanten Unterschiede in den bisher getesteten
Proben, obwohl eine frühe
Verkalkung in einer Reihe von histologischen Proben in der CMV-Egr-1/BMP4-Gruppe
beobachtet worden ist. Dies kann auf den Zeitpunkt der Biopsie zurückgeführt werden,
an dem die Verkalkung gerade erst beginnt.
-
5.5 Zusammenfassung
-
Egr-1 erhöht die alkalischen Phosphatasespiegel
in einem Nagetiermodell der ektopen Knochenbildung und kann örtlich begrenzt
die Knochenbildung fördern.
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Beispiel 6
-
Verwendung des Egr-1-Transkriptionsfaktors
zur Förderung
der Reendothelisation nach perkutaner transluminaler Koronarangioplastie
in vitro
-
6.1 Methoden
-
Vaskuläre glatte Muskelzellen von
Mensch oder Schwein (SMCs; Clonetics) wurden aufgetaut, in Medium
aufrechterhalten und gemäß den Anweisungen
des Herstellers wurden bis nicht später als Passage 4 Passagen
durchgeführt.
Die SMCs wurden mit einem Expressionsplasmid transfiziert, umfassend
die Egr-1-cDNA, exprimiert durch den CMV-Promotor (Houston et al., Arterioscler.
Thromb. Vasc. Biol. 19 (1999), 218–289). Egr-1 exprimierende
DNA wurde unter Verwendung von Fugene (Boehringer Mannheim) nach
der Optimierung der SMCs mit der Luciferase-Reportervektor-pGL3-Kontrolle
(Promega) oder Mirus Transit (Cambridge Biosciences), beide Transfektionsprotokolle
verwendeten (3-Galactosidase
als ein normalisierendes Plasmid zur Transfektionskontrolle, in
die SMCs transfiziert.
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6.2 Ergebnisse
-
Die CMV-Egr-1-DNA wurde in menschliche
SMCs transfiziert, und das Egr-1-Protein
wurde mittels Immunhistochemie unter Verwendung eines polyclonalen
Antikörpers
(Santa Cruz) und eines Peroxidase-Nachweises (Sigma und Vector Laboratories)
nachgewiesen. Mit CMV-Egr-1-DNA transfizierte (Tafel auf der rechten
Seite) oder scheintransfizierte (Tafel auf der linken Seite) menschliche
SMCs sind in 6a gezeigt,
und mit CMV-Egr-1-DNA
transfizierte (Tafel auf der rechten Seite) oder scheintransfizierte
(Tafel auf der linken Seite) SMCs aus dem Schwein sind in 6b gezeigt. Die Egr-1-Proteinexpression
ist als braune Färbung
nachweisbar. Die Optimierung der DNA-Transfektion wurde unter Verwendung
von Fugene 6 (zur weiteren in vitro-Charakterisierung, 6c) und Mirus Transit (für nachfolgende
in vivo-Studien, 6d)
erreicht. Ausgehend von diesen Daten wurden 4 μg CMV-Egr-1-DNA routinemäßig für Wachstumsfaktor-Aktivierungsexperimente
unter Verwendung eines Lipid : DNA-Verhältnisses von 3 : 1 verwendet.
Ein Lipid : DNA-Verhältnis
von 3 : 1 wurde auch für
in vivo-Genübertragungsexperimente
verwendet.
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Die Egr-1-Aktivierung von drei Wachstumsfaktoren
wurde durch einen ELISA-Test von Zellüberständen analysiert. Die VEGF (6e)-, HGF (6f)- und PDGF-AB ( 6g)-Produktionen waren als Folge einer
Egr-1-Aktivierung alle erhöht.
Es gab eine Dosis- Antwort
auf die Aktivierung und eine umgekehrte Dosisantwort oberhalb einer
bestimmten [Egr-1]DNA-Konzentration, wie bereits in Beispiel 3 gezeigt
wurde.
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6.3 Zusammenfassung
-
Das Egr-1-Protein wird in SMCs nach
der Transfektion einer CMV-Egr-1-DNA exprimiert. Die Transkription
von Egr-1 erhöht
die Produktion/Sekretion des von SMCs gebildeten PDGF, HGF und VEGF.
-
Beispiel 7
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Egr-1-Promotorsequenz
-
Das menschliche Egr-1-Promotorfragment,
das Nucleotid –674
bis +12 überspannt,
wurde mittels PCR in einer Reaktion synthetisiert, enthaltend 0,5 μg menschliche
genomische Plazenta-DNA als Matrize, 0,4 mM dATP, dCTP, dGTP und
dTTP, 25 pmol des Vorwärtsprimers
5'-GGC CAC GCG TCG
TCG GTT CGC TCT CAC GGT CCC-3' (die
MluI-Restriktionsstelle ist unterstrichen), 25 pmol des Rückwärtsprimers
5'-GCA GCT CGA GGC
TGG ATC TCT CGC GAC TCC-3' (die
XhoI-Stelle ist unterstrichen) und Vent-DNA-Polymerase (NEB). Das
PCR-Fragment wurde mit MluI und XhoI geschnitten, in einem Agarosegel
gereinigt und zwischen die MluI- und XhoI-Stellen in die multiple
Clonierungsstelle des Vektors pGL3 basic (Promega) cloniert.
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Die vollständige Sequenz ist nun abgeleitet
worden, was die Vervollständigung
von 'Lücken' innerhalb der veröffentlichten
Sequenz ermöglicht.
Diese ist in 7 gezeigt,
wo die vollständige
Sequenz, wie sie durch die Erfinder abgeleitet wurde (GW SEQ, mit
der zuvor veröffentlichten
Sequenz (ON SEQ verglichen wird. Diese Promotorsequenz ist funktionsfähig und
ist in Studien zur Scherbeanspruchung bei Endothelzellen untersucht
worden.
-
Ein wichtiger Unterschied zwischen
der veröffentlichten
Sequenz des menschlichen Egr-1-Promotors und der Sequenz, welche
die Erfinder beschreiben (8),
beruht auf zwei bisher unerkannten SREs. Während die Sequenzen von SRE5
und SRE1, wie veröffentlicht,
nicht den Serum-Response-Faktor (SRF) binden und nicht funktionsfähig sind
(Nurrish S. J., Treisman R., Mol. Cell Biol. 15(8) (1995), 4076–4085),
haben die Erfinder festgestellt, daß, sie mit der SRE-Konsensussequenz übereinstimmen
(7).
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Die Erfinder haben sich auf SRE5
konzentriert. Das neue SRE5 mit seinen assoziierten Ets-Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen
wurde als ein doppelsträngiges
Oligo nucleotid synthetisiert und in die NheI-Stelle stromaufwärts eines
minimalen SV40-Promotor-Vektors
(pSV40) inseriert.
-
SRE5 weist die Sequenz auf:
-
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Die zwei Ets-Stellen sind fett gedruckt,
das SRE ist unterstrichen. Das überhängende AG
wird zur Clonierung in die teilweise aufgefüllte Nhe-Stelle des pGLE-Promotors
verwendet.
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Das erhaltene Reporterplasmid pSVSRE5
wurde vorübergehend
in HeLa-Zellen zusammen mit den Plasmiden pFA-dbd (ein Konstrukt,
das die Gal4-DNA-Bindungsdomäne
(dbd) codiert) oder pFA-MEK1 (ein Konstrukt, das ein Fusionsprotein
der Gal4-DNA-Bindungsdomäne
(dbd) und der Kinasedomäne
der MAP-Kinase-Kinase MEK1 codiert) transfiziert. Das Gal4-MEK1-Fusionsprotein
ist konstitutiv aktiv und phosphoryliert Elk1 und SRF, gebunden
an SRE5.
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Die in 10 gezeigten
Ergebnisse zeigen, daß die
isolierte SRE5-Sequenz durch die Anwesenheit von MEK1 um das Dreifache
aktiviert wird, während
der SV40-Promotor nur eine minimale Aktivierung zeigt.
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Die Ergebnisse zeigen, daß das neue
SRE5 funktionsfähig
ist.