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Die
vorliegende Anmeldung ist eine "continuation-in-part" der U.S.-Anmeldung
mit der Seriennummer 08/316,650, eingereicht am 30. September 1994,
die eine "continuation-in-part" der U.S.-Anmeldung
mit der Seriennummer 48/199,780, eingereicht am 18. Februar 1994,
ist; der gesamte Text und die Figuren dieser Offenbarungen werden
auf spezifische Weise hierin durch Bezugnahme ohne eine Ausnahmebestimmung
aufgenommen. Die Regierung der Vereinigten Staaten besitzt bestimmte
Rechte an der vorliegenden Erfindung gemäß dem "Grant HL-41926" des "National Institutes of Health".
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet von Knochenzellen
und -geweben, genauer gesagt betreffen bestimmte Ausführungsformen
die Übertragung
von genetischem Material in Knochen und andere Ausführungsformen
betreffen Typ II-Collagen. In bestimmten Beispielen betrifft die
Erfindung die Verwendung von Typ II-Collagen und Nukleinsäuren zum
Stimulieren von Knochenwachstum, -reparatur und -regeneration. Verfahren,
Zusammensetzungen, Kits und Vorrichtungen werden bereitgestellt
für das Übertragen eines
osteotropen Gens in Knochen-Vorläuferzellen,
von dem gezeigt worden ist, daß es
Vorläuferzellen
stimuliert und erhöhte
Knochenbildung in vivo fördert.
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2. Beschreibung des verwandten
Standes der Technik
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Störungen in
dem Prozeß der
Knochenreparatur und -regeneration sind mit der Entwicklung mehrerer menschlicher
Krankheiten und Störungen
verbunden, z.B. Osteoporose und Osteogenese imperfecta. Das Versagen
der Knochenreparaturmechanismen ist natürlich auch mit bedeutenden
Komplikationen in der klinischen orthopädischen Praxis verbunden, z.B.
fibröser,
schlechter Frakturheilung im Anschluß an eine Knochenfraktur, Implantat-Grenzflächen-Störungen und
Störungen
bei großen
allogenen Transplantaten. Das Leben vieler Individuen würde durch
die Entwicklung neuer Therapien verbessert werden, die auf das Stimulieren und
Stärken
der Fraktur-Reparatur-Prozesse zugeschnitten sind.
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Natürlicherweise
würde jede
neue Technik zum Stimulieren der Knochenreparatur ein wertvolles Werkzeug
bei der Behandlung von Knochenfrakturen darstellen. Ein bedeutender
Anteil von gebrochenen Knochen wird immer noch durch Eingipsen behandelt,
was natürlichen
Mechanismen erlaubt, die Wundreparatur zu bewirken. Obwohl es in
den letzten Jahren Fortschritte bei der Behandlung von Brüchen gegeben
hat, einschließlich
verbesserter Vorrichtungen, würde
die Entwicklung neuer Verfahren zum Stimulieren oder Ergänzen der
Wundreparaturmechanismen einen bedeutenden Fortschritt auf diesem
Gebiet bedeuten.
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Eine
sehr bedeutende Population von Patienten, denen neue Therapien nutzen
würde,
die dazu bestimmt sind, die Reparatur von Brüchen zu fördern oder sogar Brüche zu verhindern
oder zu vermindern, sind solche Patienten, die an Osteoporose leiden.
Der Begriff "Osteoporose" betrifft eine heterogene
Gruppe von Störungen,
die durch Abnehmen der Knochenmasse und Brüche gekennzeichnet sind. Klinisch
wird die Osteoporose in Typ I und Typ II unterschieden. Die Typ
I-Osteoporose tritt
vorherrschend bei Frauen mittleren Alters auf und ist mit dem Östrogenverlust
bei der Menopause assoziiert, während
die Typ II-Osteoporose Typ II mit fortschreitendem Alter assoziiert
ist.
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Schätzungsweise
20-25 Millionen Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Brüche wegen
stellenspezifischem Knochenverlust. Die Kosten der Behandlung von
Osteoporose in den Vereinigten Staaten werden gegenwärtig auf
eine Größenordnung
von 10 Milliarden pro Jahr geschätzt.
Demographische Trends, d.h. das schrittweise ansteigende Alter der
US-Bevölkerung,
legen nahe, daß diese
Kosten um das 2-3-fache bis zum Jahr 2020 steigen könnten, wenn
eine sichere und wirksame Behandlung nicht gefunden wird.
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Der
Schwerpunkt der gegenwärtigen
Therapien für
Osteoporose ist die Vermeidung von Brüchen und nicht die Reparatur
von Brüchen.
Dies ist eine wichtige Betrachtung, da bekannt ist, daß eine bedeutende
Morbidität
und Mortalität
mit verlängerter
Bettruhe bei älteren
Menschen, insbesondere denen, die einen Hüftbruch erlitten haben, verbunden
ist. Es ist klar, das neue Verfahren für die Stimulierung der Bruchreparatur
benötigt werden,
um auf diese Weise die Mobilität
dieser Patienten wiederherzustellen, bevor Komplikationen auftreten.
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Osteogenese
imperfecta (OI) ist eine Gruppe von vererbten Bindegewebskrankheiten,
die durch die Brüchigkeit
von Knochen und weichem Bindegewebe gekennzeichnet ist (Byers und
Steiner, 1992; Prockop, 1990). Männer
und Frauen sind auf gleiche Weise beeinträchtigt, und das allgemeine
Auftreten wird gegenwärtig
auf 1 in 5.000-14.000 lebenden Geburten geschätzt. Hörverlust, Dentinogenese imperfecta,
Atmungsinsuffizienz, schwere Skoliose und Emphyseme sind einfach
einige der Bedingungen, die mit einer oder mehreren Arten von OI
verbunden sind. Während
genaue Schätzungen
der Gesundheitskosten nicht zur Verfügung stehen, resultiert die
mit OI verbundene Morbidität
und Mortalität
sicherlich aus der extremen Neigung zu Brüchen (OI-Typen I-IV) und der
Deformation von anormalen Knochen im Anschluß an die Reparatur von Brüchen (OI-Typen
II-IV) (Bonadio und Goldstein, 1993). Der wichtigste Punkt bei der
Behandlung von OI ist, neue Verfahren zu entwickeln, durch die die
Reparatur von Brüchen
verbessert wird, und auf diese Weise die Lebensqualität dieser
Patienten zu verbessern.
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Die
Verfahren der Rekonstruktion von Knochen, wie die, die zum Rekonstruieren
von Störungen,
die als ein Ergebnis von Traumata, Krebschirurgie und Entwicklungsfehlern
auftreten, verwendet werden, würden ebenfalls
durch neue Verfahren zur Förderung
der Knochenreparatur verbessert werden. Gegenwärtig eingesetzte rekonstruktive
Verfahren, wie die Verwendung von autologen Knochentransplantaten
oder Knochentransplantaten mit befestigtem weichen Bindegewebe und
Blutgefäßen, sind
mit bedeutenden Nachteilen von sowohl Kosten als auch Schwierigkeiten
verbunden. Zum Beispiel wird das Ernten einer nützlichen Menge an autologen
Knochen nicht leicht erreicht, und sogar autologe Transplantate
werden oft infiziert oder leiden unter Resorption.
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Der
Prozeß der
Wundreparatur und -regeneration ähnelt
dem Prozeß der
Wundheilung in anderen Geweben. Eine typische Abfolge von Ereignissen
schließt
ein: Blutungen, Gerinselbildung, Auflösung des Gerinsels mit gleichzeitiger
Entfernung des beschädigten
Gewebes, Einwachsen von Granulationsgewebe, Bildung von Knorpel,
Einwachsen und Umsatz des Knorpels, schnelle Knochenbildung (Kallusgewebe),
und schließlich
das Umformen des Kallus in Knochenrinde und Knochenbälkchen.
Deshalb ist die Knochenreparatur ein komplexer Prozeß, der viele
Zellarten und regulatorische Moleküle beinhaltet. Die verschiedenen
an der Reparatur von Brüchen
beteiligten Zellpopulationen schließen Stammzellen, Makrophagen,
Fibroblasten, Gefäßzellen,
Osteoblasten, Chondroblasten und Osteoklasten ein.
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Es
ist bekannt, daß regulatorische
Faktoren, die an der Knochenreparatur beteiligt sind, systemische Hormone,
Zytokine, Wachstumsfaktoren und andere Moleküle, die das Wachstum und die
Differenzierung regulieren, einschließen. Verschiedene osteoinduktive
Agenzien sind gereinigt worden, von denen gezeigt wurde, daß sie Polypeptidwachstumsfaktor-artige
Moleküle
sind. Diese stimulatorischen Faktoren werden Knochen-morphogenetische
oder Knochen-morphogene Proteine genannt (Bone Morphogenetic/Morphogenic Proteins;
BMPs). Sie sind auch osteogene knocheninduktive Proteine oder osteogene
Proteine genannt worden (Osteogenic Bone Inductive Proteins/Osteogenic
Protein; OPs). Verschiedene BMP-(oder OP-) Gene sind nun kloniert
worden, und die häufigsten
Bezeichnungen sind BMP-1 bis BMP-8. Neue BMPs sind im Prozeß der Entdeckung
begriffen. Obwohl die BMP-Terminologie weithin verwendet wird, kann
es sich herausstellen, daß es
der Fall ist, daß es
einen OP-Gegenstück-Begriff
für jedes
einzelne BMP gibt (Alper, 1994).
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Es
wird allgemein angenommen, daß BMPs
2-8 osteogen sind, obwohl BMP-1 ein eher allgemeines Morphogen ist
(Shimell et al., 1991). BMP-3 wird auch Osteogenin genannt (Luyten
et al., 1989) und BMP-7 wird auch OP-1 genannt (Ozkaynak et al.,
1990). Die BMPs sind verwandt mit der TGF-β-(Transforming Growth Factor-β-) Superfamilie
oder Teilen davon, und sowohl TGF-β1 als auch TGF-β2 regulieren
auch die Osteoblastenfunktion (Seitz et al., 1992). Mehrere BMP-(oder
OP-) Nukleotidsequenzen und -polypeptide sind in US-Patenten beschrieben
worden, z.B. 4,795,804; 4,877,864; 4,968,590; 5,108,753; dies schließt insbesondere
ein: BMP-1, offenbart in US-Patent 5,108,922; BMP-2A (derzeit als
BMP-2 bezeichnet) in US-Patenten 5,166,058 und 5,013,649; BMP-2B (derzeit als BMP-4
bezeichnet), offenbart in US-Patent 5,013,649; BMP-3 in 5,116,738;
BMP-5 in 5,106,748; BMP-6 in 5,187,076; BMP-7 in 5,108,753 und 5,141,905;
und OP-1, COP-5 und COP-7 in 5,011,691.
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Andere
Wachstumsfaktoren oder -hormone, von denen berichtet wurde, daß sie die
Fähigkeit
zum Stimulieren von neuer Knochenbildung besitzen, schließen den
Acidic Fibroblast Growth Factor (Jingushi et al., 1990); Östrogen
(Boden et al., 1989); Macrophage Colony Stimulating Factor (Horowitz
et al., 1989); und Calcium-regulierende Agenzien wie PTH (Parathyroid
Hormone) (Raisz und Kream, 1983) ein.
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Mehrere
Gruppen haben die Möglichkeit
der Verwendung von knochenstimulierenden Proteinen und Polypeptiden,
insbesondere rekombinanten BMPs, zum Beeinflussen der Knochenreparatur
in vivo untersucht. Zum Beispiel ist rekombinanter BMP-2 eingesetzt
worden, um chirurgisch erzeugte Defekte in den Unterkiefern von
ausgewachsenen Hunden zu reparieren (Toriumi et al., 1991), und
es ist von hohen Dosen dieses Moleküls gezeigt worden, daß es auf
funktionelle Weise segmentale Defekte in Oberschenkelknochen von Ratten
repariert (Yasko et al., 1992). Chen und Mitarbeiter zeigten, daß eine einzige
Anwendung von 25-100 mg
rekombinantem TGF-β1
nahe am Knorpel die endochondrale Knochenbildung in Hautwunden über die
gesamte Dicke in Rattenohren induziert (Chen et al., 1991). Es ist
auch berichtet worden, daß die
Anwendung von TGF-β1
in einem 3%-igen Methylcellulose-Gel in der Lage war, chirurgisch
induzierte große
Schädeldefekte
zu reparieren, die andernfalls mittels fibrösem Bindegewebe heilen und
niemals Knochen bilden (Beck et al., 1991). WO88/00205 offenbart
die Verwendung eines rekombinanten Proteins für die Knochenreparatur.
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Der
Stand der Technik (WO 94/01139) beschreibt ein Verfahren zum Transfizieren
einer Zelle in der Struktur eines Gelenks, wobei ein DNA-Vektor,
enthaltend eine Nukleinsäurekassette,
die ein gewünschtes Protein
kodiert, zum Beispiel ein Zellablationsagens oder ein therapeutisches
Agens, direkt in das Gelenk injiziert wird. Zellen, die mit dem
Gen transfiziert werden, sind z.B. synoviale Zellen.
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EP 0 248 531 offenbart Mikrokapseln
für die
kontrollierte Freisetzung von Nukleinsäure.
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Es
gibt jedoch viele mit dieser Art von Behandlungsprotokollen verbundene
Nachteile, nicht zuletzt die teure und zeitaufwendige Reinigung
der rekombinanten Proteine aus ihren Wirtzellen. Auch sind Polypeptide, sobald
sie an ein Tier verabreicht werden, instabiler als im allgemeinen
für ein
therapeutisches Mittel erwünscht
ist, und sie sind proteolytischen Angriffen gegenüber anfällig. Darüber hinaus
kann die Verabreichung rekombinanter Proteine verschiedene hemmende
oder andersweitig schädliche
Immunantworten in Gang setzen. Es ist deshalb klar, daß ein neues
Verfahren, das in der Lage ist, Knochenreparatur und -regenerierug
in vivo zu fördern,
einen bedeutenden wissenschaftlichen und medizinischen Fortschritt
mit unmittelbarem Nutzen für
eine große
Anzahl von Patienten darstellen würde. Ein Verfahren, das leicht
zur Verwendung mit einer Vielzahl von Matrices und Knochen-stimulierenden
Genen anpaßbar
ist, würde
besonders vorteilhaft sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
einen oder mehrere dieser oder anderer dem Stand der Technik innewohnender
Nachteile durch Bereitstellen neuer Verfahren, Zusammensetzungen
und Vorrichtungen zur Verwendung bei der Übertragung von Nukleinsäuren in
Knochenzellen und -gewebe, und zum Fördern von Knochenreparatur
und -regeneration. Bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
beruhen im allgemeinen auf dem überraschenden
Befund der Erfinder, daß Nukleinsäure auf
wirksame Weise in vivo auf Knöchen-Vorläuferzellen übertragen
werden kann, und daß in
bestimmten Ausführungsformen
die Übertragung
eines osteotropen Gens die Knochenreparatur bei einem Tier stimuliert.
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Bei
der Verwendung hierin, "isoliertes
Nukleinsäuresegment" bedeutet eine Nukleinsäure, wie
sie in Anspruch 1 definiert ist.
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Bei
der Verwendung hierin, eine "Matrix" bedeutet eine Matrix
gemäß Anspruch
1.
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Die
Erfindung betrifft allgemein ausgedrückt somit Verfahren, Zusammensetzungen
und Vorrichtungen zum Übertragen
eines Nukleinsäuresegments
in Knochen-Vorläuferzellen
oder -geweben. Die erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen im allgemeinen das Kontaktieren von Knochen-Vorläuferzellen
mit einer Zusammensetzung, die ein Nukleinsäuresegment umfaßt, auf
eine Weise, die die Übertragung
des Nukleinsäuresegments
in die Zellen bewirkt. Die Zellen können gezüchtete Zellen oder rekombinante
Zellen, die in vitro gehalten werden, sein, wenn alles, was erforderlich
ist, das Zugeben der Nukleinsäurezusammensetzung
zu den Zellen durch z.B. deren Zugabe zu dem Kulturmedium, ist.
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Alternativ
dazu können
die Vorläuferzellen
sich innerhalb der Stelle eines Knochen-Vorläufergewebes eines Tieres befinden,
wenn die Nukleinsäurezusammensetzung
auf die Stelle aufgebracht wird, um die Nukleinsäureübertragung in die Knochen-Vorläuferzellen
in vivo zu bewirken oder zu fördern.
Bei dem Übertra gen von
Nukleinsäuren
in Knochenzellen in einem Tier beinhaltet ein bevorzugtes Verfahren
zunächst
das Zusetzen des genetischen Materials zu einer Knochenverträglichen
Matrix, und dann die Verwendung der resultierenden Matrix zum Kontaktieren
einer geeigneten Gewebestelle in dem Tier. Die "resultierende" Matrix kann in bestimmten Ausführungsformen
eine mit genetischem Material imprägnierte Matrix sein oder sie
kann die Form eines Matrix-Nukleinsäure-Gemisches oder sogar Konjugates einnehmen.
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Eine
extrem große
Vielfalt an genetischem Material kann in Knochen-Vorläuferzellen
oder -gewebe unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und Verfahren übertragen
werden, wie sie im Anspruch 1 beansprucht werden. Zum Beispiel kann
das Nukleinsäuresegment
DNA (doppel- oder einzelsträngig)
oder RNA sein. Die Nukleinsäuresegmente
können
somit genomische Sequenzen, einschließlich Exons oder Introns allein
oder Exons und Introns oder kodierende cDNA-Regionen oder tatsächlich jedes
Konstrukt sein, das man in einer Gewebe-Vorläuferzelle
oder -gewebe zu übertragen
wünscht.
Geeignete Nukleinsäuresegmente
können
auch praktisch in jeder beliebigen Form sein, beispielsweise "nackte" DNA oder RNA, einschließlich linearer
Nukleinsäuremoleküle und -plasmide;
funktionellen Inserts innerhalb des Genoms verschiedener rekombinanter
Viren, einschließlich
von Viren mit DNA-Genomen und Retroviren; und jeder beliebigen Form
von Nukleinsäuresegmenten,
-plasmiden oder mit einem Liposom oder einem Goldpartikel-assoziiertem
Virus, wobei letzterer im Zusammenhang mit der "Gene Gun"-Technologie eingesetzt werden kann.
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Die
Erfindung kann eingesetzt werden, um die Expression eines gewünschten
Gens in Knochenzellen oder -geweben zu fördern, und den Zellen einen
bestimmten gewünschten
Phänotyp
zu verleihen. Diese Expression könnte
die erhöhte
Expression eines Gens, das normalerweise exprimiert wird (d.h. eine "Überexpression") sein, oder sie
könnte
verwendet werden, um ein Gen exprimieren, daß normalerweise nicht Knochen-Vorläuferzellen
in der natürli
cher Umgebung assoziiert ist. Alternativ dazu kann die Erfindung
verwendet werden, um die Expression eines Gens zu unterdrücken, das
natürlicherweise
in derartigen Zellen und Geweben exprimiert wird, und wiederum,
um den Phänotyp
zu wechseln oder zu verändern.
Eine Gensuppression kann ein Weg der Expression eines Gens sein,
das ein Protein kodiert, das eine abschwächend-regulatorische Funktion
ausübt.
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1. Knochen-Vorläuferzellen
und -gewebe
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt diese Erfindung vorteilhafte Verfahren zur Verwendung von Genen
zur Stimulation von Knochen-Vorläuferzellen
bereit. Wie er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff "Knochen-Vorläuferzellen" beliebige oder sämtliche
der Zellen, die dass Vermögen
zur letztendlichen Bildung von neuem Knochengewebe besitzen, oder
zu deren Bildung beitragen. Dies schließt verschiedene Zellen in unterschiedlichen
Differenzierungsstadien ein, wie beispielsweise Stammzellen, Makrophagen,
Fibroblasten, Gefäßzellen,
Osteoblasten, Chondroblasten, Osteoklasten und dergleichen. Knochen-Vorläuferzellen schließen ebenfalls
Zellen ein, die in vitro isoliert und manipuliert worden sind, z.B.
einer Stimulation mit Agenzien wie Zytokinen oder Wachstumsfaktoren
oder sogar gentechnisch veränderten
Zellen unterworfen wurden. Die besondere Art oder Arten von Knochen-Vorläuferzellen,
die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren und Zusammensetzungen
stimuliert worden sind, ist nicht wichtig, solange die Zellen auf
eine Weise stimuliert werden, daß sie aktiviert werden, und
im Zusammenhang mit den in vivo-Ausführungsformen schließlich neues
Knochengewebe ergeben.
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Der
Begriff "Knochen-Vorläuferzelle" wird ebenfalls verwendet,
um insbesondere jene Zellen zu bezeichnen, die sich innerhalb von
Knochenvorläufer-Gewebe befinden,
mit diesem in Kontakt sind oder zu diesem wandern (d.h. "nach hause wandern"), und wobei diese
Zellen direkt oder indirekt die Bildung von entwickeltem Knochen
stimulieren. Als derartige Zellen können die Vorläuferzellen
Zellen sein, die schließlich
zu entwickelten Knochenzellen selbst differenzieren, d.h. Zellen
die "direkt" neues Knochengewebe
bilden. Zellen, die nach Stimulation weitere Vorläuferzellen
anziehen und benachbarte Zellen dabei fördern, zu Knochen-bildenden
Zellen zu differenzieren (z.B. in Osteoblasten, Osteozyten und/oder
Osteoklasten) werden ebenfalls im Rahmen dieser Offenbarung als
Vorläuferzellen
betrachtet, da ihre Stimulation "indirekt" zu Knochenreparatur
oder -regeneration führt.
Zellen, die die Knochenbildung indirekt beeinträchtigen, können dies durch das "Ausfeilen" von verschiedenen
Wachstumsfaktoren oder Zytokinen oder durch ihre physische Wechselwirkung
mit anderen Zelltypen tun. Obwohl es von wissenschaftlichem Interesse
ist, sind die direkten oder indirekten Mechanismen, mittels derer
Vorläuferzellen
Knochen- oder Wundreparatur stimulieren, nicht ein Gesichtspunkt
bei der Ausübung
dieser Erfindung.
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Knochen-Vorläuferzellen
und Knochen-Vorläufergewebe
können
Zellen und Gewebe sein, die in ihrer natürlichen Umgebung zu einem Bereich
von aktivem Knochenwachstum, -reparatur oder -regeneration (ebenfalls
als Wundreparaturstelle bezeichnet) gelangen. In bezug auf die Knochen-Vorläuferzellen
können diese
auch Zellen sein, die zu einem derartigen Bereich angezogen oder
rekrutiert werden. Diese können
Zellen sein, die innerhalb einer künstlich erzeugten Osteotomie-Region
in einem Tiermodell wie dem hierin offenbarten vorkommen. Knochen-Vorläuferzellen
können
ebenfalls von tierischen oder menschlichen Geweben isoliert werden
und in einer in vitro-Umgebung am Leben gehalten werden. Geeignete
Körperbereiche,
von denen Knochen-Vorläuferzellen
erhalten werden können,
sind Bereiche wie die Knochengewebe und die Flüssigkeit, die einen Bruch oder
einen anderen Skelettdefekt (unabhängig davon, ob dies eine künstlich
erzeugte Region ist) umgibt, oder tatsächlich vom Knochenmark. Isolierte
Zellen können
unter Verwendung von den hierin offenbarten Verfahren und Zusammensetzungen
stimuliert werden und, sofern gewünscht, an eine geeignete Stelle
in dem Tier zurückgeführt werden,
an der eine Knochenreparatur stimuliert werden soll. In derartigen
Fällen
würden
die Nukleinsäure
enthaltenden Zellen selbst eine Form eines therapeutischen Mittels darstellen.
Derartige ex vivo-Protokolle sind dem Fachmann wohlbekannt.
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In
wichtigen Ausführungsformen
der Erfindung werden die Knochen-Vorläuferzellen und -gewebe solche
Zellen und Gewebe sein, die an den Bereich des Knochenbruchs oder
-schadens gelangen, den man zu behandeln wünscht. Demgemäß gibt es
in den auf eine Behandlung zielenden Ausführungsformen keine mit der
Identifizierung von geeigneten Ziel-Vorläuferzellen, auf die die vorliegenden
therapeutischen Zusammensetzungen angewendet werden sollen, verbundenen
Schwierigkeiten. Alles was in derartigen Fällen erforderlich ist, ist
eine geeignete stimulatorische Zusammensetzung zu erhalten, wie
es hierin offenbart ist, und die Region des Knochenbruchs oder Defekts
mit der Zusammensetzung zu kontaktieren. Die Art dieser biologischen
Umgebung ist derart, daß die
geeigneten Zellen in Abwesenheit irgendwelchen "Targetings" oder zellulärer Identifizierung durch den
Praktiker aktiviert werden.
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Bestimmte
erfindungsgemäße Verfahren
beinhalten im allgemeinen das Kontaktieren von Knochen-Vorläuferzellen
mit einer Zusammensetzung, die ein oder mehrere osteotrope Gene
(mit oder ohne zusätzliche
Gene, Proteine oder andere Biomoleküle) umfaßt, um die Expression des Gens
in den Zellen zu fördern.
Wie vorstehend umrissen, können
die Zellen in vitro oder in vivo kontaktiert werden. Dies wird auf
die direkteste Art und Weise durch einfaches Erhalten eines funktionellen
Konstrukts eines osteotropen Gens und das Anwenden dieses Konstukts
auf die Zellen erreicht. Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung
haben auf überraschende
Weise gefunden, daß es
keine besonderen molekularbiologischen Modifikationen gibt, die durchgeführt werden
müssen,
um eine wirksame Expression des Gens in den Vorläuferzellen zu fördern. Ein Kontaktieren
der Zellen mit DNA, z.B. einem linearen DNA-Molekül oder DNA
in Form eines Plasmids oder anderen rekombinanten Vektors, der das
interessierende Gen unter der Kontrolle eines Promoters enthält, sowie
die geeigneten Terminationssignale, ist ausreichend, um zu einer
Aufnahme und Expression der DNA zu führen, ohne daß weitere
Schritte erforderlich sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das Verfahren des Kontaktierens der Vorläuferzellen mit der osteotropen
Gen-Zusammensetzung in vivo durchgeführt. Wiederum ist eine direkte
Folge dieses Verfahrens, daß die
Zellen das Gen aufnehmen und exprimieren, und daß sie ohne zusätzliche
Schritte das Stimulieren von Knochengewebewachstum, -reparatur oder
-regeneration bewirken.
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Ein
Assay eines osteoinduktiven Gens kann unter Verwendung des Knocheninduktions-Bioassays
von Sampath und Reddi (1981; durch Bezugnahme hierin aufgenommen)
durchgeführt
werden. Dies ist ein Rattenknochenbildungs-Assay, der routinemäßig eingesetzt
wird, um die osteogene Aktivität
von Knochen-induzierenden Faktoren zu bewerten.
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Zum
Analysieren der Wirkungen von osteotropen Genen auf das Knochenwachstum
wird man jedoch im allgemeinen dazu geleitet, das neue hierin offenbarte
Osteotomie-Modell zu verwenden.
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2. Osteotrope
Gene
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Wie
sie hierin verwendet werden, werden die Begriffe "osteotrop" und "osteogenes Gen" verwendet, um ein
Gen oder eine DNA-kodierende Region zu bezeichnen, die ein Protein,
Polypeptid oder Peptid kodiert, das die Eigenschaft besitzt, die
Knochenbildung zu fördern
oder an deren Förderung
mitzuwirken, oder das die Geschwindigkeit des Wachstums oder Heilens
von primären
Knochen erhöht
(oder sogar ein Gen, das die Geschwindigkeit des Wachstums oder
Heilens von Skelett-Bindegewebe erhöht). Die Begriffe "fördern", "induzieren" und "stimulie ren" werden im gesamten
Text miteinander austauschbar verwendet, um direkte oder indirekte
Prozesse zu bezeichnen, die schließlich in der Bildung von neuem
Knochengewebe oder in einem erhöhten
Grad der Knochenreparatur resultieren. Somit ist ein osteotropes
Gen ein Gen, das bei Expression bewirkt, daß der Phänotyp einer Zelle wechselt,
so daß die
Zelle entweder differenziert, andere Zellen zum Differenzieren stimuliert,
Knochen-bildende Zellen anzieht, oder auf eine andere Art wirkt,
die schließlich
zu neuem Knochengewebe führt.
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Bei
der Verwendung des neuen Osteotomie-Modells der Erfindung ist ein
osteotropes Gen als ein Gen gekennzeichnet, das richtiges Knochenwachstum
in dem Osteotomiespalt zu einem beliebigen Grad stimuliert, der
höher ist,
als der in Kontrollstudien beobachtete, z.B. parallelen Studien
unter Verwendung von irrelevanten Marker-Genen wie β-Galactosidase.
Diese Stimulierung von "richtigem
Knochenwachstum" beinhaltet
sowohl die Art des Gewebewachstums wie auch die Geschwindigkeit
der Knochenbildung. Bei der Verwendung des Modells mit einem Osteotomiespalt
von 5 mm wird ein osteotropes Gen im allgemeinen gekennzeichnet als
ein Gen, das in der Lage ist, neue Knochenbildung zu fördern oder
zu induzieren, anstatt eine anormale Knochenbruch-Reparatur, d.h.
eine schlechte Frakturheilung. Bei der Verwendung eines Osteotomiespalts
von 2 mm kann man osteotrope Gene als Gene kennzeichnen, die die
Geschwindigkeit der primären
Knochenheilung im Vergleich zu Kontrollen erhöhen, und stärker bevorzugt als Gene, die
die Reparatur des Osteotomie-Defekts in einem Zeitraum von weniger
als neun Wochen stimulieren.
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Allgemein
ausgedrückt
kann ein osteotropes Gen auch als ein Gen gekennzeichnet werden,
das das Wachstum oder die Regeneration von Skelett-Bindegeweben
wie Sehnen, Knorpel und Ligament stimulieren kann. So könnten in
bestimmten Ausführungsformen
die erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen eingesetzt werden, um das Wachstum oder die
Reparatur von sowohl Knochengewebe selbst als auch Skelett-Bindegeweben
zu stimulieren.
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Eine
Vielzahl von osteotropen Genen ist nun bekannt, die sich alle zur
Verwendung in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung eignen.
Osteotrope Gene und die Proteine, die sie kodieren, umfassen zum
Beispiel systemische Hormone wie PTH (Parathyroid Hormone) und Östrogen;
viele verschiedene Wachstumsfaktoren und Zytokine; chemotaktische
adhäsive
Peptide oder Polypeptide; Moleküle
wie Activin (U.S.-Patent 5,208,219, das hierin unter Bezugnahme
aufgenommen wird); spezifische BMPs (Bone Morphogenetic Proteins);
und sogar Wachstumsfaktor-Rezeptor-Gene.
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Beispiele
geeigneter osteotroper Wachstumsfaktoren umfassen solche der TGF
(Transforming Growth Factor)-Genfamilie, einschließlich TGFs
1-3, und insbesondere TGF-β1,
TGF-β2 und
TGF-β3 (U.S.-Patente 4,886,747
und 4,742,003, die hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden),
wobei TGF-α (U.S.-Patent 5,168,051,
das hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird) möglicherweise auch verwendet
werden kann; und auch FGFs (Fibroblast Growth Factors), die zuvor
als saurer und basischer FGF bezeichnet wurden und nun als FGF1-9
bezeichnet werden; GMCSF (Granulocyte/Macrophage Colony Stimulating
Factor); EGF (Epidermal Growth Factor); PDGF (Platelet Derived Growth
Factor); IGFs (Insulin-Like Growth Factors), einschließlich IGF-I
und IGF-II; und LIF (Leukemia Inhibitory Factor), der ebenfalls
als HILDA und DIA bekannt ist. Jedes beliebige der vorangehenden
oder anderer verwandter Gene oder DNA-Segmente, die die aktiven Teile derartiger
Proteine kodieren, kann in den neuen Verfahren und Zusammensetzungen
der Erfindung verwendet werden.
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Bestimmte
bevorzugte osteotrope Gene und DNA-Segmente sind die der TGF-Superfamilie, wie TGF-β1, TGF-β2, und TGF-β3 und Mitglieder
der BMP-Genfamilie. Zum Beispiel sind verschiedene BMP-Gene kloniert
worden, die ideale Kandidaten für
die Verwendung bei den Nukleinsäure-Übertragungs-
oder Zufuhr-Protokollen der Erfindung sind. Geeignete BMP-Gene sind
die als BMP-2 bis BMP-12 bezeichneten. BMP-1 wird derzeit nicht
als besonders nützlich
betrachtet.
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Es
gibt eine beträchtliche
Vielfalt bei der Terminologie, die gegenwärtig in der Literatur zur Bezeichnung
dieser Gene und Polypeptide benutzt wird. Es wird dem Fachmann klar
sein, daß sämtliche
BMP-Gene, die ein aktives osteogenes Protein kodieren, zur Verwendung
in dieser Erfindung in Erwägung
gezogen werden, unabhängig
von der verschiedenen Terminologie, die benutzt werden kann. Zum
Beispiel wird BMP-3 ebenfalls Osteogenin genannt und BMP-7 wird
auch OP-1 (Osteogenes Protein-1) genannt. Es ist wahrscheinlich,
daß die
Familie der OP genannten Faktoren so groß wie die der BMP genannten
ist, und daß diese
Begriffe tatsächlich
die gleiche Gruppe von Molekülen
beschreibt (Alper, 1994).
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Die
DNA-Sequenzen für
verschiedene BMP- (oder OP-)Gene ist sowohl in wissenschaflichen
Artikeln als auch in U.S.-Patenten wie 4,877,864; 4,968,590; 5,108,753
beschrieben worden. Auf spezifische Weise wurden BMP-1-Sequenzen
in U.S.-Patent 5,108,922 offenbart; BMP-2A (derzeit als BMP-2 bezeichnet)
in U.S.-Patenten 5,166,058 und 5,013,649; BMP-2B (derzeit als BMP-4
bezeichnet) wurde in U.S.-Patent 5,013,649 offenbart; BMP-3 in 5,116,738;
BMP-5 in 5,106,748; BMP-6 in 5,187,076; und BMP-7 in 5,108,753 und
5,141,905; die alle hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden.
Der Artikel von Wozney et al., (1988; durch Bezugnahme hierin aufgenommen)
wird als besonders nützlich
für das
Beschreiben von molekularen Klonen von BMP und ihren 'Aktivitäten betrachtet.
DNA-Sequenzen, die die als OP-1, COP-5 und COP-7 bezeichneten osteogenen
Proteine kodieren, werden ebenfalls in U.S.-Patent 5,011,691 offenbart.
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Sämtliche
der vorstehend genannten erteilten U.S.-Patente werden hierin durch
Bezugnahme aufgenommen und es ist beabsichtigt, sie zu verwenden,
um die vorliegenden Lehren hinsichtlich der Herstellung von BMP-
und OP-Genen und DNA-Segmenten, die osteotrope Polypeptide exprimieren,
zu ergänzen.
Wie in den vorangehenden Patenten offenbart ist und dem Fachmann
bekannt ist, muß die
ursprüngliche
Quelle eines rekombinanten Gens oder DNA-Segments, das in einer
therapeutischen Kur verwendet werden soll, nicht von der gleichen
Spezies wie das zu behandelnde Tier stammen. In dieser Hinsicht
wird in Erwägung
gezogen, daß jedes
beliebige rekombinante PTH-, TGF- oder BMP-Gen eingesetzt werden
kann, um Knochenreparatur oder -regeneration bei einem menschlichen
Subjekt oder einem Tier, z.B. einem Pferd, zu fördern. Besonders bevorzugte
Gene sind solche, die aus menschlichen, Maus- und Rinder-Quellen
stammen, da derartige Gene und Gen-Segmente leicht erhältlich sind,
wobei die menschlichen und Maus-Formen des Gens am stärksten zur
Verwendung bei Behandlungskuren beim Menschen bevorzugt sind. Rekombinante
Proteine und Polypeptide, die durch isolierte DNA-Segmente und Gene
kodiert werden, werden oft mit einem Präfix "r" für rekombinant
und "rh" für rekombinant,
menschlich bezeichnet. Als solche werden DNA-Segmente, die rBMPs
kodieren, wie rhBMP-2 oder rhBMP-4,
als besonders nützlich
in Verbindung mit dieser Erfindung betrachtet.
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Die
Definition eines "BMP-Gens", wie sie hierin
verwendet wird, ist die eines Gens, das unter relativ stringenten
Hybridisierungsbedingungen (siehe z.B. Maniatis et al., 1982) mit
DNA-Sequenzen hybridisiert, von denen man gegenwärtig weiß, daß sie BMP-Gensequenzen enthalten.
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Um
ein osteotropes Gensegment oder cDNA herzustellen, kann man den
hierin offenbarten technischen Lehren folgen und ebenfalls den Lehren
jedes Patents oder jeder wissenschaftlichen Publikation, auf die
hierin spezifisch Bezug genommen wird. Verschiedene Nukleotidsequenzen,
die aktive BMPs kodieren, sind in U.S.-Patenten 5,166,058, 5,013,649,
5,116,738, 5,106,748, 5,187,076, 5,108,753 und 5,011,691, offenbart,
die jeweils hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden. Um hier
nur ein Beispiel zu geben, U.S.-Patent 5,166,058 lehrt das hBMP-2
durch eine Nukleinsäuresequenz
von Nukleotid #356 bis Nukleotid #1543 der in Tabelle II des Patents
gezeigten Sequenz kodiert wird. Man kann somit ein hBMP-2-DNA-Segment
unter Verwendung von molekularbiologischen Verfahren, wie der Polymerasekettenreaktion
(PCRTM) oder dem Durchmustern ("Screening") einer cDNA oder
genomischen Genbank unter Verwendung von Primern oder Sonden mit
Sequenzen, die auf der vorangehenden Nukleotid- Sequenz basieren, erhalten. Die Ausführung derartiger
Verfahren ist eine Routineangelegenheit für den Fachmann, wie in verschiedenen
wissenschaftlichen Artikeln wie Sambrook et al. (1989) gelehrt wird,
der hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird. Bestimmte Dokumente
beschreiben weiterhin auf besondere Weise geeignete Säuger-Expressions-Vektoren, z.B.
U.S.-Patent 5,168,050, das hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Osteotrope
Gene und DNA-Segmente, die besonders für eine Verwendung bei bestimmten
Aspekten der vorliegenden Zusammensetzung und Verfahren bevorzugt
sind, sind die TGF-, PTH- und BMP-Gene. TGF-Gene werden in U.S.-Patenten 5,168,051;
4,886,747 und 4,742,003 beschrieben, die jeweils hierin durch Bezugnahme
aufgenommen werden. TGFα kann
möglicherweise
nicht so weit anwendbar sein wie TGFβ, aber er wird zur Verwendung
insbesondere bei Anwendungen, an denen Skelettgewebeerweichungen
beteiligt sind, vorgeschlagen. Das PTH-Gen oder ein DNA-Segment,
das dessen aktives Fragment kodiert, wie ein DNA-Segment, das ein
die Aminosäuren
1-34 enthaltendes Polypeptid kodiert (hPTH1-34; Hendy et al., 1981; hierin
durch Bezugnahme aufgenommen) ist ein anderes bevorzugtes Gen; wie
es auch die BMP-4 und BMP-2 genannten Gene sind, wie das Gen oder
die das Maus-BMP-4 kodierende cDNA, die hierin offenbart ist.
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Es
wird ebenfalls in Erwägung
gezogen, daß man
weitere Gene oder cDNAs klonieren kann, die ein osteotropes Protein
oder Polypeptid kodieren. Die Verfahren zum Klonieren von DNA-Molekülen, d.h.
zum Erhalten einer spezifischen kodierenden Sequenz aus einer DNA-Genbank,
die sich von anderen DNA-Teilen unterscheidet, sind im Stand der
Technik wohlbekannt. Dies kann zum Beispiel mittels des Durchmusterns
einer geeigneten DNA-Genbank, wie es hierin in Beispiel XV offenbart
wird, erreicht werden, wobei dieses Beispiel das Klonieren eines
Wundheilungsgens betrifft. Das Verfahren zum Durchmustern/Screenen
kann auf der Hybridisierung von Oligonukleotidsonden basieren, die
aufgrund der Betrachtung von Anteilen der Aminosäuresequenz von bekannten DNA-Sequen zen,
die verwandte osteogene Proteine kodieren, zugeschnitten werden. Die
Durchführung
derartiger Screening-Protokolle ist dem Fachmann wohlbekannt und
ist ausführlich
in der wissenschaftlichen Literatur, wie in Sambrook et al. (1989)
beschrieben worden, die hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Osteotrope
Gene mit Sequenzen, die von denen in der Literatur beschriebenen
abweichen, sind ebenfalls von der Erfindung umfaßt, solange die veränderten
oder modifizierten Gene noch ein Protein kodieren, das die Stimulierung
von Knochen-Vorläuferzellen
auf beliebige direkte oder indirekte Art bewirkt. Diese Sequenzen
schließen
jene ein, die durch Punktmutationen hervorgerufen wurden, solche,
die die Folge der Degeneriertheit des genetischen Codes sind oder
natürlich
auftretende allelische Varianten und weitere Modifikationen, die
durch gentechnische Veränderungen,
d.h. durch den Menschen, eingeführt
worden sind.
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Verfahren
zum Einführen
von Veränderungen
in den Nukleotidsequenzen, die darauf ausgelegt sind, die funktionellen
Eigenschaften der kodierten Proteine oder Polypeptide zu verändern, sind
im Stand der Technik wohlbekannt, z.B. in U.S.-Patent 4,518,584, das hierin durch Bezugnahme
aufgenommen wird, wobei diese Techniken ebenfalls ausführlich hierin
beschrieben sind. Derartige Modifikationen schließen die
Deletion, Insertion oder Substitution von Basen ein, und somit Veränderungen
der Aminosäuresequenz.
Veränderungen können durchgeführt werden,
um die osteogene Aktivität
eines Proteins zu erhöhen,
seine biologische Stabilität
oder Halbwertzeit zu erhöhen,
sein Glykosylierungsmuster zu verändern und dergleichen mehr.
Alle derartigen Modifikationen der Nukleotidsequenzen werden von
dieser Erfindung umfaßt.
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Es
wird natürlich
klar sein, daß ein
oder mehr als ein osteotropes Gen in den Verfahren und Zusammensetzungen
der Erfindung verwendet werden kann. Nukleinsäure-Zuführungs-Verfahren können somit
die Verabreichung von einem, zwei, drei oder mehreren osteotropen
Genen beinhalten. Die maximale Anzahl von Genen, die angewendet
werden kann, ist nur durch praktische Erwägungen begrenzt, wie dem Aufwand
für das
gleichzeitige Präparieren
einer großen
Anzahl von Genkonstrukten oder sogar der Möglichkeit des Hervorrufens
eines signifikanten nachteiligen zytotoxischen Effekts. Die bestimmte
Kombination von Genen kann zwei oder mehr verschiedene BMP-Gene
sein; oder sie kann derart sein, daß ein Wachstumsfaktor-Gen mit einem
Hormon-Gen kombiniert wird, z.B. ein BMP-Gen und ein PTH-Gen; ein
Hormon- oder Wachstumsfaktor-Gen kann sogar mit einem Gen kombiniert
sein, das einen Zelloberflächen-Rezeptor,
der mit dem Polypeptidprodukt des ersten Gens wechselwirken kann,
kodiert.
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Bei
der Verwendung mehrerer Gene können
diese in einem einzelnen genetischen Konstrukt unter der Kontrolle
eines oder mehrerer Promotoren oder sie können als separate Konstrukte
der gleichen oder verschiedener Art hergestellt werden. So kann
eine fast unendliche Kombination verschiedener Gene und genetischer
Konstrukte eingesetzt werden. Bestimmte Genkombinationen können ausgestaltet
werden, um synergistische Wirkungen auf die Zellstimulierung und
das Knochenwachstum zu erzielen oder ihre Verwendung kann auf andere
Weise in diesen resultieren, wobei beabsichtigt ist, daß beliebige
oder sämtliche
derartigen Kombinationen in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
fallen. Tatsächlich
sind viele synergistische Wirkungen in der wissenschaftlichen Literatur
beschrieben worden, so daß ein
Fachmann leicht wahrscheinliche synergistische Genkombinationen
oder sogar Gen-Proteinkombinationen identifizieren könnte.
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Es
wird ebenfalls klar sein daß,
sofern gewünscht,
das Nukleinsäuresegment
oder Gen in Kombination mit anderen Mitteln verabreicht werden könnte, wie
z.B. Proteinen oder Polypeptiden oder verschiedenen pharmazeutisch
aktiven Agenzien. So lange das genetische Material einen Teil der
Zusammensetzung bildet, gibt es praktisch keine Grenze hinsichtlich
anderer Komponenten, die ebenfalls enthalten sein können, vorausgesetzt,
daß die
zusätzlichen
Agenzien keine signifikant nachteilige Wirkung nach Kontakt mit
den Zielzellen oder -geweben hervorrufen. Die Nukleinsäuren können somit
mit einer Vielzahl anderer Agenzien zugeführt werden, zum Beispiel in
bestimmten Ausführungsformen
kann es erwünscht
sein, einen Angiogenese-Faktor und/oder einen Inhibitor der Knochenresorption
zu verabreichen, wie es in U.S.-Patent 5,270,300 bzw. 5,118,667
offenbart ist, die jeweils hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden.
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3. Genkonstrukte und DNA-Segmente
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Wie
sie hierin verwendet werden, werden die Begriffe "Gen" und "DNA-Segment" beide verwendet,
um ein DNA-Molekül
zu bezeichnen, das frei von gesamter genomischer DNA einer bestimmten
Spezies isoliert worden ist. Deshalb ist ein Gen oder DNA-Segment,
das ein osteotropes Gen kodiert, ein DNA-Segment, das Sequenzen enthält, die
ein osteotropes Protein kodieren, aber es ist von gesamter genomischer
DNA der Spezies, aus der die DNA erhalten wird, abgetrennt oder
gereinigt worden. Umfaßt
innerhalb des Begriffs "DNA-Segment" sind DNA-Segmente
und kleinere Fragmente derartiger Segmente und ebenfalls rekombinante
Vektoren, einschließlich
beispielsweise Plasmiden, Cosmiden, Phagen, Retroviren, Adenoviren
und dergleichen.
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Der
Begriff "Gen" wird der Einfachheit
halber verwendet, um eine ein funktionelles Protein oder Peptid kodierende
Einheit zu bezeichnen. Wie dem Fachmann verständlich sein wird, schließt dieser
funktionelle Begriff sowohl genomische Sequenzen als auch cDNA-Sequenzen
ein. Der Ausdruck "im
wesentlichen von anderen kodierenden Sequenzen abgetrennt/isoliert" bedeutet, daß das Gen
von Interesse, in diesem Fall ein osteotropes Gen, einen signifikanten
Teil der kodierenden Region des DNA-Segments bildet, und daß das DNA-Segment
nicht große
Anteile natürlich
vorkommender kodierender DNA, wie große chromosomale Fragmente oder
andere funktionelle Gene oder cDNA kodierende Regionen enthält. Natürlich bezieht
sich dies auf das DNA-Segment, wie es ursprünglich isoliert wurde, und
schließt
nicht Gene oder kodierende Regionen, wie Leader-Pep tide oder Targeting-Sequenzen-kodierende
Sequenzen, aus, die nachträglich
durch die Hand des Menschen dem Segment zugefügt wurden.
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Diese
Erfindung stellt neue Wege bereit zum Verwenden verschiedener bekannter
osteotroper DNA-Segmente und rekombinanter Vektoren. Wie vorstehend
beschrieben, sind viele derartige Vektoren leicht erhältlich;
ein besonders ausführliches
Beispiel eines geeigneten Vektors zur Expression in Säugerzellen
ist das in U.S.-Patent 5,168,050 beschriebene, das hierin durch
Bezugnahme aufgenommen wird. Es gibt jedoch nicht das Erfordernis,
daß ein
hochgereinigter Vektor verwendet wird, solange wie das eingesetzte
kodierende Segment ein osteotropes Protein kodiert und keine beliebigen
kodierenden oder regulatorischen Sequenzen enthält, die eine signifikante nachteilige
Wirkung auf die Knochen-Vorläuferzellen
haben würden.
Deshalb wird es auch verständlich
sein, daß nützliche
Nukleinsäuresequenzen
zusätzliche
Reste einschließen
können,
wie zusätzliche
nichtkodierende Sequenzen, die entweder die 5'- oder 3'-Anteile der kodierenden Region flankieren
oder verschiedene interne Sequenzen einschließen können, d.h. Introns, die bekanntlich
innerhalb von Genen auftreten.
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Nach
dem Identifizieren eines geeigneten osteotropen Gens oder DNA-Moleküls kann
es in einen beliebigen der vielen gegenwärtig im Stand der Technik bekannten
Vektoren eingesetzt werden, so daß es die Expression und Bildung
des osteotropen Proteins lenken wird, wenn es in eine Knochen-Vorläuferzelle
eingebaut wird. In einem rekombinanten Expressions-Vektor ist die
kodierende Region des DNA-Segments unter der Kontrolle eines Promoters
positioniert. Der Promoter kann in Form des Promoters sein, der
natürlicherweise
mit einem osteotropen Gen assoziiert ist, wie vielleicht erhalten
durch Isolieren der 5'-nichtkodierenden
Sequenzen, die sich stromaufwärts
von dem kodierenden Segment oder Exon befinden, zum Beispiel unter
Verwendung von rekombinanten Klonierungsverfahren und/oder der PCRTM-Technologie, im Zusammenhang mit den hierin
offenbarten Zusammensetzungen.
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In
anderen Ausführungsformen
wird vorausgesehen, daß bestimmte
Vorteile erzielt werden können durch
Positionieren des kodierenden DNA-Segments unter die Kontrolle eines
rekombinanten oder heterologen Promoters. Wie hierin verwendet,
ist es beabsichtigt, daß ein
rekombinanter oder heterologer Promoter einen Promoter bezeichnet,
der normalerweise nicht mit einem osteotropen Gen in seiner natürlichen
Umgebung assoziiert ist. Derartige Promotoren können die normalerweise mit
anderen osteotropen Genen assoziierten Promotoren einschließen und/oder
Promotoren, die aus beliebigen anderen bakteriellen, viralen, eukaryotischen
Zellen oder Säugerzellen
isoliert wurden. Natürlicherweise
wird es wichtig sein, einen Promoter zu verwenden, der auf wirksame
Weise die Expression des DNA-Segments in Knochen-Vorläuferzellen
lenkt.
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Die
Verwendung von rekombinanten Promotoren zur Erzielung von Protein-Expression ist im
allgemeinen dem Fachmann in dem Gebiet der Molekularbiologie bekannt;
siehe zum Beispiel Sambrook et al. (1989). Die eingesezten Promotoren
können
konstitutiv oder induzierbar sein, und können unter den geeigneten Bedingungen
eingesetzt werden, um eine Expression auf hohem Niveau oder eine
regulierte Expression des eingeführten
DNA-Segments zu lenken. Die gegenwärtig bevorzugten Promotoren
sind solche wie der CMV-, RSV-, LTR- und der SV40-Promoter (allein), und
der SV40-Promoter in Kombination mit verschiedenen Enhancer-Elementen.
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Osteotrope
Gene und DNA-Segmente können
auch in Form eines DNA-Inserts vorliegen, das sich innerhalb des
Genoms eines rekombinanten Virus befindet, wie zum Beispiel einem
rekombinanten Adenovirus, einem Adeno-assoziierten Virus (AAV) oder
einem Retrovirus. In derartigen Ausführungsformen würde man, um
das Gen in Kontakt mit einer Knochen-Vorläuferzelle zu bringen, die rekombinanten
viralen Partikel herstellen, deren Genom das aus dem osteotropen
Gen bestehende Insert enthält,
und auf einfache Weise die Vorläuferzellen
oder -gewebe mit dem Virus kontaktieren, wodurch der Virus die Zellen
infiziert und das genetische Material überträgt.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
würde man
eine Matrix oder ein Implantat-Material mit Virus imprägnieren,
indem man das Material in eine Stocklösung des rekombinanten Virus
eintaucht, z.B. für 1-2
Stunden, und dann die Knochen-Vorläuferzellen oder -gewebe mit
der resultierenden imprägnierten
Matrix kontaktiert. Die Zellen durchdringen oder wachsen dann in
die Matrix ein, wodurch sie den Virus kontaktieren und eine Virusinfektion
erfolgen lassen, die dazu führt,
daß die
Zellen das gewünschte
Gen oder cDNA aufnehmen und das kodierte Protein exprimieren.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
würde man
ein Matrix-Nukleinsäure-Gemisch bilden, sei es
unter Verwendung von "nackter" DNA, einem Plasmid
oder einem viralen Vektor, und die Knochen-Vorläuferzellen oder -gewebe mit
der resultierenden gemischten Matrix kontaktieren. Die Matrix kann
dann die Nukleinsäure
in die Zellen liefern im Anschluß an eine Disassoziation an
der Zelloberfläche,
oder in der unmittelbaren zellulären
Umgebung. Auf die gleiche Weise kann das Matrixgemisch selbst, insbesondere
ein Partikel- oder Faser-DNA-Gemisch,
durch die Zellen aufgenommen werden, um anschließend eine intrazelluläre Freisetzung
des genetischen Materials bereitzustellen. Die Matrix kann dann
aus der Zelle extrudiert werden, durch die Zelle abgebaut werden,
oder sogar innerhalb der Zelle gespeichert werden. Die molekularen
Mechanismen, durch die eine Knochen-verträgliche Matrix die Übertragung
von DNA auf eine Zelle erreicht, sind für die Ausübung der vorliegenden Erfindung
unwesentlich.
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4. Knochen-verträgliche Matrices
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
beinhalten die erfindungsgemäßen Verfahren
das Herstellen einer Zusammensetzung, in der das osteotrope Gen,
Gene, DNA-Segmente oder Zellen, die bereits derartige Gene oder
Segmente eingebaut haben, mit einer Knochen-verträglichen
Matrix gemäß Anspruch
1 assoziiert, darin imprägniert
oder sogar damit verknüpft
sind unter Bildung einer "Matrix-Gen- Zusammensetzung" und die Matrix-Gen-Zusammensetzung
wird dann in Kontakt gebracht mit den Knochen-Vorläuferzellen oder
-geweben. Die Matrix kann mit einem Gen-DNA-Segment auf einfache
Weise imprägniert
werden, indem die Matrix in eine Lösung, die die DNA enthält, wie
eine Plasmid-Lösung,
für einen
kurzen Zeitraum zwischen etwa 5 Minuten oder so bis zu und einschließlich etwa
zwei Wochen eingetaucht wird.
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Matrix-Gen-Zusammensetzungen
sind alle solche, in denen genetisches Material adsorbiert, absorbiert,
imprägniert,
daran verknüpft
oder auf andere Weise im allgemeinen in Kontakt mit der Matrix gehalten wird.
Der Ausdruck "in
Kontakt mit der Matrix gehalten" bedeutet,
daß eine
wirksame Menge der Nukleinsäure-Zusammensetzung auf
funktionelle Weise mit der Matrix bis zu ihrer Übertragung auf die Knochen-Vorläuferzelle
oder ihre Freisetzung in die Stelle des Knochengewebes auf funktionelle
Weise mit der Matrix assoziiert ist.
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Die
Matrixart, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, Vorrichtungen
und Verfahren verwendet werden kann, ist eine "Knochen-verträgliche Matrix". Dies bedeutet,
daß die
Matrix alle Eigenschaften, die gemeinhin mit "biokompatibel" assoziiert werden, besitzt, daß sie in
einer Form vorliegt, die nicht eine signifikante nachteilige, allergische
oder anderweitig unpassende Reaktion hervorruft, wenn sie einem
Tier verabreicht wird, und daß sie
sich ebenfalls für
ein Inkontaktbringen mit Knochengewebe eignet. Eine "signifikante" nachteilige Wirkung
ist eine, die die normalerweise akzeptierten Nebenwirkungen, die
mit jeder gegebenen Therapie assoziiert sind, überschreitet.
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"Knochen-verträglich", wie hierin verwendet,
bedeutet, daß die
Matrix (und das Gen) nicht eine signifikante, nachteilige oder unpassende
Reaktion hervorruft, wenn sie in Kontakt mit Knochen gebracht wird.
In bestimmten Ausführungsformen,
wenn man eine bestimmte Knochen-verträgliche Matrix zur Verwendung aussucht,
kann man wahlweise verschiedene andere Faktoren mitberücksichtigen,
zum Beispiel das Vermögen der
Matrix, eine Struktur der entwickelnden Knochen bereitzustellen,
ihr Vermögen,
nachdem der Knochen repariert worden ist, in den Knochen resorbiert
zu werden, und dergleichen. Diese Eigenschaften sind jedoch nicht
für die
Ausführung
der Erfindung erforderlich, und sind lediglich beispielhaft für Faktoren,
die man berücksichtigen
kann.
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In
anderen Ausführungsformen
kann man auch die Wahrscheinlichkeit berücksichtigen, daß die Matrix in
die Zelle transportiert wird, z.B. durch aktiven oder passiven Membrantransport.
Wo ein derartiger Transport und eine anschließende Nukleinsäure-Freisetzung
vorausgesehen wird, können
andere Eigenschaften der Matrix und des Gens bei der Optimierung
der Matrix-Gen-Formulierung geprüft
werden. Zum Beispiel können Adenovirus-Vektoren
eine vorteilhafte DNA-Freisetzung in derartigen Ausführungsformen
bereitstellen. Die Matrices, die leicht im Zytoplasma metabolisiert
werden, würden
wahrscheinlich ebenfalls in deratigen Ausführungsformen bevorzugt sein.
Matrices, die später
aus der Zelle freigesetzt werden, und vorzugsweise auch aus dem
umgebenden Gewebegebiet entfernt werden, würden eine andere bevorzugte
Form einer Matrix zur Verwendung in derartigen Ausführungsformen
sein.
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Die
Wahl des Matrixmaterials wird entsprechend den bestimmten Umständen und
der zu behandelnden Knochenregion unterschiedlich ausfallen. Matrices,
wie die in U.S.-Patent 5,270,300 beschriebenen (das hierin durch
Bezugnahme aufgenommen wird) können
eingesetzt werden. Physikalische und chemische Charakteristika,
wie z.B. die Biokompatibilität,
Bioabbaubarkeit, Festigkeit, Biegfestigkeit, Grenzflächeneigenschaften
und sogar kosmetisches Erscheinungsbild, können bei der Wahl der Matrix
berücksichtigt
werden, wie es dem Fachmann wohlbekannt ist. Geeignete Matrices
werden die Gen-Zusammensetzung zuführen und können in bestimmten Umständen in
eine Zelle eingebaut werden oder sie können eine Oberfläche für neues Knochenwachstum
bereitstellen, d.h. sie können
als ein in situ-Gerüst
wirken, durch das die Vorläuferzellen wandern
können.
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Ein
besonders wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ihre Verwendung
im Zusammenhang mit orthopädischen
Implantaten und Grenzflächen
und künstlichen
Gelenken, einschließlich
der Implantate selbst und funktioneller Teile eines Implantats,
wie zum Beispiel chirurgischen Schrauben, Nägeln und dergleichen. In bevorzugten
Ausführungsformen
wird vorgesehen, daß die
Metalloberfläche
oder -oberflächen
eines Implantats oder eines Anteils davon, wie eine Titanoberfläche, mit
einem Material beschichtet sein wird, daß eine Affinität für Nukleinsäuren besitzt,
am stärksten
bevorzugt mit Hydroxylapatit, und das beschichtete Metall weiterhin
mit einem Gen oder einer Nukleinsäure beschichtet wird, die man
zu übertragen
wünscht.
Die zur Verfügung
stehenden chemischen Gruppen des absorptiven Materials, wie des
Hydroxylapatits, können
zur Kontrolle seiner Affinität
zur Nukleinsäure
leicht manipulierbar sein, wie dies dem Fachmann bekannt ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
nicht-bioabbaubare Matrices eingesetzt werden, wie gesintertes Hydroxylapatit,
Aluminate, andere biokeramische Materialien und Metallmaterialien,
insbesondere Titan. Die geeignete keramische Zufuhreinrichtung ist
die in U.S.-Patent 4,596,574 beschriebene, das hierin durch Bezugnahme
aufgenommen wird. Polymere Matrices können ebenfalls eingesetzt werden,
einschließlich
Acrylesterpolymere, Milchsäurepolymere
und Polymilchsäure/Polyglycolsäure-(PLGA-)
Blockcopolymere, die offenbart worden sind (U.S.-Patent 4,526,909,
U.S.-Patent 4,563,489, Simons et al., 1992, bzw. Langer und Folkman,
1976, die jeweils hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden).
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird vorausgesehen, daß eine
bioabbaubare Matrix wahrscheinlich die nützlichste ist. Eine bioabbaubare
Matrix wird allgemein als eine definiert, die im Körper resorbiert
werden kann. Potentielle bioabbaubare Matrices zur Verwendung im
Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, Vorrichtungen
und Verfahren umfassen beispielsweise bioabbaubares und chemisch
definiertes Calciumsulfat, Tricalciumphosphat, Hydroxylapatit, PLGA-Blockcopolymere,
Polyanhydride, Matrices aus gereinigten Proteinen, und halbgereinigte
extrazelluläre-Matrix-Zusammensetzungen.
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Eine
bevorzugte Gruppe von Matrices sind collagenartige Matrices, einschließlich solcher,
die aus Sehnen oder Hautcollagen erhalten wurden, z.B. Typ I-Collagen,
das im allgemeinen aus der Dermis hergestellt wird; die aus Knorpel
erhaltenen, wie Typ II-Collagen; und verschiedene andere Collagentypen.
Collagene können
aus einer Vielzahl von handelsüblichen
Quellen erhalten werden, z.B. von Sigma, die Typ II-Collagen bereitstellt,
das aus Rinder-Trachea erhalten wurde; und von der Collagen Corporation.
Collagen-Matrices können
ebenfalls, wie in den U.S.-Patenten
4,394,370 und 4,975,527 beschrieben, erhalten werden, die jeweils
hierin durch Bezugnahme aufgenommenen werden.
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Die
verschiedenen collagenartigen Materialien können ebenfalls in Form von
mineralisiertem Collagen vorliegen. Ein bevorzugtes mineralisiertes
collagenartiges Material ist das als UltraFiberTM bezeichnete,
das von der Norian Corp. (Mountain View, CA) erhältlich ist. U.S.-Patent 5,231,169,
das hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird, beschreibt die Herstellung
von mineralisiertem Collagen durch die Bildung von Calciumphosphat-Mineral
unter mildem Rühren
in situ in Gegenwart von dispersierten Collagen-Fibrillen. Eine
derartige Formulierung kann im Zusammenhang des Zuführen eines
Nukleinsäuresegments
zu einer Knochengewebe-Region eingesetzt werden.
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Bestimmte
andere bevorzugte collagenartige Materialien sind solche, die auf
Typ II-Collagen basieren. Es ist entdeckt worden, daß Typ II-Collagen-Zubereitungen
die überraschende
und vorteilhafte Eigenschaft besitzen, in Abwesenheit eines osteotropen
Gens Knochen-Vorläuferzellen
stimulieren zu können.
Vor der vorliegenden Erfindung war angenommen worden, daß Typ II-Collagen
nur eine strukturelle Rolle in der extrazellulären Matrix des Knorpels hat,
und die vorliegende Feststellung, daß Typ II-Collagen tatsächlich ein
osteokondukti ves/osteoinduktives Material ist, ist unerwartet. Die
vorliegende Erfindung sieht daher die Verwendung einer Vielzahl
von Typ II-Collagen-Zubereitungen als Genübertragungs-Matricen oder Knochenzellen-Stimulantien
vor, entweder mit oder ohne DNA-Segmente, einschließlich nativen
Typ II-Collagens, wie es aus Knorpel hergestellt wird, und rekombinantem
Typ II-Collagen.
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PLGA-Blockcopolymere
können
ebenfalls als Genübertragungs-Matrices
eingesetzt werden. Es ist gezeigt worden, daß derartige Polymere leicht
DNA aufnehmen/einbauen, im Handel erhältlich sind, nicht toxisch
sind, und mit definierten Geschwindigkeiten hydrolysieren (d.h.
sie erleichtern das depotartige Freisetzen von pharmazeutischen
Mitteln). PLGA-Blockcopolymere besitzen zwei besonders vorteilhafte
Eigenschaften, die darin bestehen, daß sie erstens ein reversibles
thermisches Festwerden zeigen und zweitens mit anderen Mitteln kombiniert
werden können,
die ein radiographisches Sichtbarmachen erlauben.
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5. Nukleinsäureübertragungs-Ausführungsform
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Sobald
eine geeignete Matrix-Gen-Zusammensetzung hergestellt oder erhalten
wurde, ist alles, was zum Zuführen
des osteotropen Gens zu Knochen-Vorläuferzellen in einem Tier erforderlich
ist, die Matrix-Gen-Zusammensetzung in Kontakt mit der Stelle in
dem Körper
zu bringen, an der man die Knochenbildung zu fördern wünscht. Dies kann erzielt werden
durch physikalisches Positionieren der Matrix-Gen-Zusammensetzung
in Kontakt mit der Körperstelle
oder durch Injizieren einer injizierbaren Form der Matrix-Gen-Zusammensetzung
in den geeigneten Bereich.
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Die
Matrix-Gen-Zusammensetzung kann auf eine einfache Knochenbruchstelle
aufgebracht werden, die man zu heilen/reparieren versucht, auf einen
Bereich eines schwachen Knochens, wie bei einem Patienten mit Osteoporose,
oder einen Knochenhöhlenbereich,
den man mit neuem Knochengewebe zu füllen wünscht. Knochenhöhlen können als
das Ergebnis einer vererblichen Störung, eines Geburtsdefektes
auftreten, oder können
sich ergeben im Anschluß an
eine dentale oder periodontale Chirurgie oder nach Entfernung eines
Osteosarkoms.
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Die
Verwendung von PLGA und derartigen Verbindungen als Matrices erlaubt,
daß die
Matrix-DNA-Zusammensetzung injizierbar ist, was im allgemeinen dadurch
erreicht wird, daß die
Matrix-Gen-Zusammensetzung mit einem Pluronischen Mittel gemischt
wird. Die resultierende Matrix-Gen-Pluronisches Mittel-Zusammensetzung kann
in einer Spritze mit Wärmeisolierung
gelagert werden, bei einer Temperatur von ungefähr 4°C gehalten werden, unmittelbar
vor der Verabreichung an den Körper.
Bei dieser Temperatur und Umgebung wird die Zusammensetzung eine
Flüssigkeit
sein. Im Anschluß an
das Einsetzen in den Körper
wird die Zusammensetzung sich hin zu der Körpertemperatur ausgleichen
und dabei eine Gel-artige Matrix bilden.
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Das
zuvor genannte Phänomen
wird "reversibles
thermisches Festwerden/Gelbildung" genannt und dies erlaubt, eine kontrollierte
Geschwindigkeit des Festwerdens zu erzielen. Die Art der Verwendung
von Pluronic-artigen Mitteln in diesem Zusammenhang wird dem Fachmann
angesichts der vorliegenden Offenbarung bekannt sein. Matrix-Gen-Pluronische
Mittel-Zusammensetzungen können
auch mit einem Abbildungsmittel gemischt werden oder auf allgemeine
Weise damit assoziiert werden, so daß die vorliegende Gen-Übertragungstechnologie
in Abbildungsmodalitäten
verwendet werden kann. In diesen Fällen wird der behandelnde Arzt
oder Tierarzt in der Lage sein, die Zufuhr und die Positionierung
der Matrix-Gen-Zusammensetzung zu verfolgen. Es sind viele sichere
und wirksame Abbildungsmittel, wie die radiographische Verbindung
Calciumphosphat, erhältlich,
die in Verbindung mit der Fluoroskopie eingesetzt werden können, oder
sogar mit der Tomographie, um den Körper oder die Gewebestelle
abbilden zu können,
während
die Zusammensetzung zugeführt
wird.
-
In
Fällen,
in denen ein Abbild einer Gewebestelle bereitzustellen ist, wird
man ein nachweisbares Abbildungsmittel zu verwenden wünschen,
wie ein radiographisches Mittel oder sogar ein paramagnetisches
oder radioaktives Mittel. Es sind viele radiographische diagnostische
Mittel im Stand der Technik als für Abbildungszwecke nützlich bekannt,
einschließlich
z.B. Calciumphosphat.
-
Im
Falle von paramagnetischen Ionen schließen Beispiele Chrom (III),
Mangan (II), Eisen (III), Eisen (II), Kobalt (II), Nickel (II),
Kupfer (II), Neodym (III), Samarium (III), Ytterbium (III), Gadolinium
(III), Vanadium (II), Terbium (III), Dysprosium (III), Holmium (III)
und Erbium (III) ein, wobei Gadolinium im allgemeinen bevorzugt
ist. Ionen, die in anderen Zusammenhängen nützlich sind, wie bei der Röntgenstrahlabbildung,
schließen Lanthan
(III), Gold (III), Blei (II) und insbesondere Bismuth (III) ein,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
-
Obwohl
es im allgemeinen nicht bevorzugt ist, sind radioaktive Isotope
nicht ausgeschlossen und können,
falls gewünscht,
zu Abbildungszwecken eingesetzt werden. Geeignete Ionen umfassen 131Iod, 123Iod, 99mTechnetium, 111Indium, 188Rhenium, 186Rhenium, 67Gallium, 67Kupfer, 90Yttrium, 125Iod
und 211Astatin.
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Die
Menge an Gen-Konstrukt, die auf die Matrix aufzubringen ist, und
die Menge an Matrix-Gen-Material, die auf das Knochengewebe aufzubringen
ist, wird durch den behandelnden Arzt oder Tierarzt unter Berücksichtigung
verschiedener biologischer und medizinischer Faktoren bestimmt werden.
Beispielsweise würde
man wünschen,
das bestimmte osteotrope Gen und die Matrix zu berücksichtigen,
die Menge an Knochengewicht, die man zu bilden wünscht, die Stelle des Knochenschadens,
den Zustand des geschädigten
Knochens, das Alter des Patienten oder des Tiers, das Geschlecht
und die Diät,
die Ernsthaftigkeit einer beliebigen Infektion, die Zeit der Verabreichung
und beliebige weitere klinische Faktoren, die Knochenwachstum beeinträchtigen
können,
wie die Serumwerte verschiedener Faktoren und Hormone. Die geeignete
Dosistherapie wird deshalb für
den Fach mann angesichts der vorliegenden Offenbarung unter gleichzeitiger
Berücksichtigung
der individuellen Umstände
gleich bestimmbar sein.
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Bei
der Behandlung von Menschen und Tieren kann ein Fortschritt durch
periodische Überprüfung des Knochenwachstums
und/oder -reparatur, z.B. unter Verwendung von Röntgenstrahlen, verfolgt werden.
Die therapeutischen Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung
sind zur Verwendung bei sowohl medizinischen als auch tiermedizinischen
Anwendungen gedacht, aufgrund des Fehlens einer Speziesspezifität bei den
Knochen-induktiven Faktoren. Insbesondere wird daran gedacht, daß Tiere
aus dem Haushalt, der Landwirtschaft und dem Zoologischen sowohl
wie durchgekreuzte Pferde unter Verwendung der hierin offenbarten Protokolle
zur Nukleinsäure-Übertragung
behandelbar sein würden.
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Die
vorliegenden Verfahren und Zusammensetzungen können auch prophylaktische Verwendungen bei
der Reduktion von geschlossenen und offenen Brüchen und auch bei der verbesserten
Fixierung von künstlichen
Gelenken haben. Die Erfindung ist auf die Stimulierung von Knochenreparatur
bei congenitalen, trauma-induzierten oder durch onkologische Resektion
induzierten craniofacialen Defekten anwendbar, und ist ebenfalls
bei der Behandlung der periodontalen Krankheit und anderer Zahnreparaturprozesse
und sogar bei der kosmetischen plastischen Chirurgie nützlich.
Die erfindungsgemäßen Matrix-Gen-Zusammensetzungen und
-Vorrichtungen können
ebenfalls bei der Wundheilung und der verwandten Gewebereparatur
verwendet werden, einschließlich
der Heilung von Verbrennungen, Einschnitten und Ulzera, sind aber
nicht darauf beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch auf DNA-basierende Zusammensetzungen zur Verwendung bei einer
zellulären Übertragung
zur Behandlung von Knochendefekten und Störungen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
umfassen im allgemeinen ein osteotropes Gen in Verbindung mit einer
Knochenverträglichen
Matrix, wie Typ II-Collagen, wobei die Verbindung Knochen wachstum,
-reparatur oder -regeneration nach Verabreichung an oder Implantation
in eine Knochen-Vorläufergewebestelle
eines Tieres stimulieren kann. Das osteotrope Gen oder die osteotropen
Gene können
ein beliebiges der vorstehend beschriebenen sein, wobei das TGF-α- (für weiches
Skelettgewebe), TGF-β1-,
TGF-β2,
TGF-β3-,
PTH-, BMP-2- und BMP-4-Gen im allgemeinen bevorzugt ist. Gleichfalls
kann die Knochen-verträgliche
Matrix unabhängig
von der Wahl des Gens eine beliebige der vorstehend beschriebenen
sein, wobei die bioabbaubaren Matrices wie Collagen und insbesondere
Typ II-Collagen bevorzugt sind.
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In
weiteren Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung osteotrope Vorrichtungen, wobei
die Vorrichtung im allgemeinen als geformte oder ausgestaltete Matrix-Gen-Zusammensetzung
betrachtet werden kann. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen umfassen
natürlicherweise
eine Knochen-verträgliche
Matrix, in der ein osteotropes Gen mit der Matrix assoziiert ist.
Die Kombination von Genen und Matrix-Komponenten ist derart, daß die Vorrichtung
Knochenwachstum oder Heilung bei Implantation in ein Tier stimulieren
kann. Die Vorrichtungen können
praktisch jede beliebige Größe oder
Form besitzen, so daß ihre
Dimensionen passend zur Stelle des Knochenbruchs oder der Knochenhöhle bei
dem zu behandelnden Tier angepaßt
sind, was erlaubt, daß der
Bruch sich einheitlicher verbindet und/oder das neue Knochenwachstum
einheitlicher ist. Andere besonders in Erwägung gezogene Vorrichtungen
sind solche, die ausgelegt sind, um als ein künstliches Gelenk zu wirken.
Titanvorrichtungen und Hydroxylapatitbeschichtete Titanvorrichtungen
werden bei bestimmten Vorrichtungen bevorzugt sein. Teile von Vorrichtungen
in Kombination mit einem osteotropen Nukleinsäuresegment, wie einer DNA-beschichteten
Schraube für
ein künstliches
Gelenk und dergleichen, fallen ebenfalls in den Bereich der Erfindung.
-
Therapeutische
Kits umfassend, in einem geeigneten Behältermittel, eine Knochen-verträgliche Matrix,
wie Typ II-Collagen oder ein PLGA-Blockcopolymer, und ein osteotropes
Gen, bilden einen anderen Aspekt der Erfindung. Derartige Kits werden
im allgemeinen eine pharmazeutisch verträgliche Formulierung der Matrix
und eine pharmazeutisch verträgliche
Formulierung eines osteotropen Gens enthalten, wie ein PTH-, BMP-,
TGF-β-,
FGF-, GMCSF-, EGF-, PDGF-, IGF- oder ein LIF-Gen. Gegenwärtig bevorzugte
Gene umfassen PTH-, TGF-β1-,
TGF-β2-,
TGF-β3-
und BMP-4-Gene.
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Die
Kits können
ein einzelnes Behältermittel
umfassen, das sowohl die biokompatible Matrix als auch das osteotrope
Gen enthält.
Das Behältermittel
kann, sofern gewünscht,
eine pharmazeutisch verträgliche
sterile einspritzbare Matrix enthalten, die assoziiert mit ihr die
osteotrope Gen-Zusammensetzung und wahlweise eine nachweisbare Markierung
oder ein Abbildungmittel besitzt. Die einspritzbare Matrix-DNA-Formulierung kann
in der Form einer Gel-artigen Zusammensetzung sein, z.B. eine Typ
II-Collagen-DNA-Zusammensetzung oder sie kann sogar in einer flüssigeren
Form sein, die nichtsdestoweniger bei Verabreichung an den Körper eine
Gel-artige Zusammensetzung bildet. In diesen Fällen kann das Behältermittel
selbst eine Spritze sein, eine Pipette oder eine andere derartige
Vorrichtung, aus der das Matrix-DNA-Material auf eine Knochengewebe-Stelle oder Wundfläche aufgetragen
werden kann. Jedoch kann das einzelne Behältermittel ein trockenes oder
lyophilisiertes Gemisch einer Matrix und einer osteotropen Gen-Zusammensetzung
enthalten, das vor Verwendung eine Vorbenetzung erfordern kann oder
auch nicht.
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Alternativ
dazu können
die erfindungsgemäßen Kits
verschiedene Behältermittel
für jede
Komponente umfassen. In diesen Fällen
würde ein
Behälter
das osteotrope Gen enthalten, entweder als eine sterile DNA-Lösung oder
in lyophilisierter Form, und der andere Behälter würde die Matrix enthalten, die
selbst mit einer sterilen Lösung
vorbenetzt ist oder nicht, oder in einer Gel-artigen, flüssigen oder
anderen einspritzbaren Form ist.
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Die
Kits können
auch ein zweites oder drittes Behältermittel zum Enthalten eines
sterilen pharmazeutisch verträglichen
Puffers, Verdünnungmittels
oder Lösungs mittels
umfassen. Eine derartige Lösung
kann erforderlich sein, um entweder die DNA-Komponente, die Matrix-Komponente,
beide Komponenten getrennt, oder eine vorgemischte Kombination der
Komponenten in einer geeignetere Form für die Anwendung auf den Körper zu
formulieren, z.B. eine mehr Gel-artige Form. Es sollte jedoch festgestellt
werden, daß alle
Komponenten eines Kits in einer trockenen Form (lyophilisiert) bereitgestellt
werden können,
was eine "Benetzung" nach Kontakt mit
den Körperflüssigkeiten
erlauben würde.
Somit ist die Anwesenheit einer beliebigen Art eines pharmazeutisch
verträglichen
Puffers oder Lösungsmittels
nicht ein Erfordernis für
die erfindungsgemäßen Kits.
Die Kits können
auch ein zweites oder drittes Behältermittel zum Enthalten eines
pharmazeutisch verträglichen
nachweisbaren Abbildungsmittels oder -zusammensetzung umfassen.
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Das
Behältermittel
wird im allgemeinen ein Behälter
sein wie eine Ampulle, ein Teströhrchen,
ein Kolben, eine Flasche, eine Spritze oder ein anderes Behältermittel,
in das die Komponenten des Kits eingebracht werden können. Die
Matrix- und Gen-Komponenten
können
auch in kleinere Behälter
aliquotiert werden, falls dies erwünscht werden sollte. Die erfindungsgemäßen Kits
können
ebenfalls ein Mittel zum Enthalten der individuellen Behälter in
engen Grenzen zum Verkauf im Handel enthalten, wie z.B. injektions-
oder blasgeformte Plastikbehälter,
in denen die gewünschten
Ampullen oder Spritzen aufbewahrt werden.
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Unabhängig von
der Anzahl an Behältern
können
die erfindungsgemäßen Kits
ein Instrument zum Unterstützen
des Einbringens der letztendlichen Matrix-Gen-Zusammensetzung in den Körper eines
Tieres enthalten oder mit diesem verpackt sein. Ein derartiges Instrument
kann eine Spritze, eine Pipette, eine Zange oder ein beliebiges
derartiges medizinisch zugelassenes Zufuhrvehikel sein.
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6. Typ II-Collagen als
ein osteokonduktives/-induktives Material
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Stimulierung
von Knochen-Vorläuferzellen
bereit, wie sie auch unter bestimmten Umständen angewendet werden können, um
die Bildung von neuen Knochen zu fördern oder die Wundheilung
zu stimulieren. Als derartige können
die Knochen-Vorläuferzellen,
die die Ziele der Erfindung sind, auch "Wundheilungs-Knochen-Vorläuferzellen" genannt werden.
Obwohl die Funktion der Wundheilung selbst nicht immer erforderlich
sein wird, um sämtliche
Aspekte der Erfindung auszuführen,
und obwohl ein mechanistisches Verständnis nicht erforderlich ist,
um die Erfindung auszuführen, wird
im allgemeinen angenommen, daß der
Wundheilungsprozeß durch
die Ausführung
der Erfindung funktioniert.
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Um
eine Knochen-Vorläuferzellen
gemäß diesen
erfindungsgemäßen Aspekten
zu stimulieren, würde man
im allgemeinen eine Knochen-Vorläuferzelle
mit einer Zusammensetzung kontaktieren, die eine biologisch wirksame
Menge an Typ II-Collagen
enthält.
Obwohl es gezeigt worden ist, daß Zubereitungen von zerkleinertem
Knochen und mineralisiertem Collagen osteokonduktiv sind, ist diese
Eigenschaft zuvor nicht Typ II-Collagen zugeschrieben worden. Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben festgestellt, daß Typ II-Collagen
allein überraschend
wirksam bei der Förderung
der Bildung von neuem Knochen ist, wobei es in der Lage ist, einen
Osteotomiespalt von 5 mm in nur acht Wochen in allen getesteten
Tieren zu überbrücken (5A, 5B, 6A, 6B, 6C, 6D, 7A, 7B, 8A, 8B und 8C).
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Die
Arten von Typ II-Collagen, die in dieser Erfindung eingesetzt werden
können,
sind praktisch unbegrenzt. Zum Beispiel kann Typ II-Collagen aus
hyalinem Knorpel von Rinder-Trachea gereinigt werden, oder kann
wie aus Diathrodial-Gelenken
oder -Wachstumsplatten isoliert sein. Gereinigtes Typ II-Collagen
ist im Handel erhältlich
und kann z.B. von Sigma Chemical Company, St. Louis, MO, bezogen
werden. Auch kann jede Form von rekombinantem Typ II-Collagen eingesetzt
werden, wie es aus einer Typ II-Collagen-exprimierenden rekombinanten
Wirtszelle erhalten werden kann, einschließlich von Bakterien-, Hefe-,
Säuger- und Insekten-Zellen.
Ein besonderes Beispiel eines Expressionssystems für rekombinantes
Typ II-Collagen ist eine Hefezelle, die einen Expressionsvektor
enthält,
der Typ II-Collagen kodiert, wie es hierin in Beipiel VI offenbart ist.
-
Das
in dieser Erfindung eingesetzte Typ II-Collagen kann, sofern gewünscht, mit
zusätzlichen
Mineralien ergänzt
werden, wie Calcium, z.B. in Form von Calciumphosphat. Sowohl natives
als auch rekombinantes Typ II-Collagen kann durch Mischen, Adsorbieren
oder andersweitiges Assoziieren mit zusätzlichen Mineralien auf diese
Weise ergänzt
werden. Derartige Typ II-Collagen-Zubereitungen unterscheiden sich
deutlich von den Arten von "mineralisiertem
Collagen" die zuvor
z.B. in U.S.-Patent 5,231,169 beschrieben wurden, das die Herstellung
von mineralisierten Gesamtcollagen-Fibrillen beschreibt.
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Eine
Aufgabe dieses erfindungsgemäßen Aspekts
ist, eine Quelle für
osteokonduktives Matrixmaterial bereitzustellen, das auf einfache
und wirtschaftliche Weise reproduzierbar hergestellt werden kann,
und das mit einem osteotropen Gen-Segment eingesetzt werden kann,
um Knochen-Vorläuferzellen
zu stimulieren. Es wurde überraschend
festgestellt, daß rekombinantes
Typ II-Collagen
diese Kriterien erfüllt.
Obwohl klarerweise nicht für
wirksame Ergebnisse erforderlich, wird die Kombination von nativem
oder rekombinantem Typ II-Collagen mit Mineralzusätzen wie
Calcium von dieser Erfindung umfaßt.
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Eine
biologisch wirksame Menge an Typ II-Collagen ist eine Menge an Typ
II-Collagen, die
die Stimulierung einer Knochen-Vorläuferzelle bewirkt, wie hierin
beschrieben wird. Beispielsweise ist ein Maß für eine biologisch wirksame
Menge eine Menge, die die Stimulierung von Knochen-Vorläuferzellen
in einem Ausmaß bewirkt,
daß die
Bildung von neuem Knochen offensichtlich ist. In dieser Hinsicht haben
die Erfinder gezeigt, daß 10
mg lyophilisiertes Collagen wirksam bewirkt, einen Osteotomiespalt
von 5 mm in drei Wochen zu schließen. Diese Information kann
vom Fachmann benutzt werden, die Menge an Typ II-Collagen zu optimieren,
die für
jede gegebene Situation erforderlich ist.
-
Abhängig von
dem einzelnen Fall würde
ein Fachmann angesichts dieser Offenbarung leicht in der Lage sein,
die geeignete Menge oder Dosis an Typ II-Collagen für die Stimulierung
von Knochenzellen und das Fördern
von Knochenwachstum zu berechnen. In Hinsicht auf kleine Tiere oder
menschliche Subjekte schließen
geeignete wirksame Mengen an Collagen zwischen ungefähr 1 mg
und ungefähr
500 mg, und vorzugsweise zwischen ungefähr 1 mg und ungefähr 100 mg
lyophilisiertes Typ II-Collagen pro Knochengewebestelle ein. Natürlich ist
es wahrscheinlich, daß es
Variationen geben wird infolge von z.B. einem individuellen Ansprechen,
besonderen Gewebebedingungen, und der Geschwindigkeit, mit der die
Bildung von Knochen erforderlich ist. Während es gezeigt wurde, daß 10 mg
in dem veranschaulichenden Beispiel nützlich sind, sehen die Erfinder
vor, daß 1,
5, 10, 15, 20, 30, 40, 50, 75, 100, 125, 150, 200, 300 mg und dergleichen
auf nützliche Weise
für menschliche
Patienten und kleinere Tiere eingesetzt werden können. Natürlich können beliebige Werte innerhalb
dieser in Erwägung
gezogenen Bereiche für
einen beliebigen besonderen Fall nützlich sein.
-
Natürlich ist
als eine der Hauptvariablen die Menge an neuem Knochen zu berücksichtigen,
die in einem bestimmten Bereich oder Knochenhöhle gebildet werden muß. Dies
kann im großen
und ganzen eine Funktion der Größe des zu
behandelnden Tieres sein, z.B. einer Katze oder eines Pferdes. Deshalb
gibt es gegenwärtig
keine obere Grenze für
die Menge an Typ II-Collagen oder tatsächlich für die Menge an einer beliebigen
Matrix-Gen-Zusammensetzung, die in den erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden kann, wobei eine sorgfältige Beobachtung durch den
Behandelnden vorausgesetzt wird.
-
Bei
dem Kontaktieren oder Anwenden von Typ II-Collagen mit DNA-Segment mit bzw.
auf Knochen-Vorläuferzellen
die sich in der Knochen-Vorläufergewebe-Region
eines Tieres befinden, wird Knochengewebewachstum stimuliert werden.
Auf diese Weise können
Knochenhöhlenstellen
und Knochenbrüche
gefüllt
und repariert/geheilt werden.
-
Die
Verwendung von Typ II-Collagen in Verbindung mit einem Nukleinsäuresegment,
das ein Polypeptid oder Protein kodiert, das Knochen-Vorläuferzellen
stimuliert, wenn es in den Zellen exprimiert wird, ist bevorzugt,
wie vorstehend beschrieben. Nukleinsäuresegmente, die ein isoliertes
PTH-Gen, BMP-Gen, ein Wachstumsfaktor-Gen, ein Wachstumsfaktorrezeptor-Gen,
ein Zytokin-Gen oder ein Gen eines chemotaktischen Faktors umfassen,
sind bevorzugt, wobei die PTH-, TGF-β und BMP-Gene am stärksten bevorzugt
sind. Die Gene arbeiten im Anschluß an ihre Übertragung in und Expression
in Knochen-Vorläuferzellen
des behandelten Tieres und fördern
auf diese Weise das Knochenwachstum.
-
Obwohl
Typ II-Collagen allein wirksam ist, kann es sich herausstellen,
daß seine
vereinte Verwendung mit einem osteotropen Gen-Segment synergistische
und besonders vorteilhafte Wirkungen ergibt. Typ II-Collagen, sei
es nativ oder rekombinant, kann somit auch in einem therapeutischen
Kit mit einem osteotropen Gen-Segment in Übereinstimmung mit den hierin
zuvor beschriebenen Kits formuliert sein. Dies schließt die Verwendung
von einzelnen oder mehreren Behältermitteln
ein und ihre Verbindung mit jedem beliebigen medizinisch zugelassenen
Zuführvehikel,
einschließlich,
aber nicht begrenzt darauf, Spritzen, Pipetten, Zangen, zusätzlichen
Verdünnungsmitteln
und dergleichen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Zeichnungen bilden einen Teil der vorliegenden Patentschrift und
sind hierin enthalten, um bestimmte Aspekte der vorliegenden Erfindung
weiter darzustellen. Die Erfindung kann vielleicht besser durch Bezugnahme
auf eine oder mehrere dieser Zeichnungen in Verbindung mit der ausführlichen
Beschreibung von spezifischen Ausführungsformen, die hierin wiedergegeben
sind, verstanden werden.
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1.
Modell einer DNA-Therapie zur Knochenreparatur.
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2A. Schematisches Modell der zellulären und
molekularen Basis des direkten DNA-Übertragungsmechanismus in osteogene
Zellen in vivo. Gezeigt ist ein Verfahren der Bildung einer Osteotomie
und das Einbringen einer Gen-aktivierten Matrix in situ.
-
2B. Schematisches Modell der zellulären und
molekularen Basis des direkten DNA-Übertragungsmechanismus in osteogene
Zellen in vivo. Gezeigt ist das Verfahren des Brechens von Reparaturzellen, wo
Blutgefäße in die
Gen-aktivierte Matrix wachsen (2A).
-
2C Schematisches Modell der zellulären und
molekularen Basis des direkten DNA-Übertragungsmechanismus in osteogene
Zellen in vivo. Gezeigt sind gebrochene Zellen, die DNA als ein
episomales Element aufnehmen, d.h. eine direkte Gen-Übertragung
in vivo.
-
2D. Schematisches Modell der zellulären und
molekularen Basis des direkten DNA-Übertragungsmechanismus in osteogene
Zellen in vivo. Gezeigt sind gebrochene Reparaturzellen, die rekombinante Proteine synthetisieren
und sekretieren, die durch die episomale DNA kodiert werden.
-
2E. Schematisches Modell der zellulären und
molekularen Basis des direkten DNA-Übertragungsmechanismus in osteogene
Zellen in vivo. Gezeigt ist die resultierende Bildung von neuem
Knochen.
-
3A. Eine Achillessehnen-Gen-Übertragung wird als ein Überblick über den
Zeitverlauf bei 3 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff gezeigt.
-
3B. Eine Achillessehnen-Gen-Übertragung wird als ein Überblick über den
Zeitverlauf bei 9 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff gezeigt.
-
3C. Eine Achillessehnen-Gen-Übertragung wird als ein Überblick über den
Zeitverlauf bei 12 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff gezeigt.
-
3D. Eine Achillessehnen-Gen-Übertragung wird als eine immunhistochemische
Zeitverlaufsstudie gezeigt. Gezeigt ist die Mikroskopie von Sehnengewebe,
das ein SIS-Implantat erhielt, das mit der Expressionsplasmid-DNA
imprägniert
war. Man beachte die positive Zytoplasmaanfärbung von fibroblastischen
Zellen 9 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff.
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3E. Eine Achillessehnen-Gen-Übertragung wird als eine immunhistochemische
Zeitverlaufsstudie gezeigt. Gezeigt ist die Mikroskopie von Sehnengewebe,
das ein SIS-Implantat allein, ohne DNA, erhielt. Man beachte das
relative Fehlen einer Zytoplasmaanfärbung.
-
4.
Verfolgen einer Kreuzband-Gen-Übertragung
unter Verwendung eines Substratverbrauchs-Assays. Drei Wochen nach
der Implantation von SIS, getaucht in eine Lösung des pSV40β-gal-Expressionsplasmids,
wurde Sehnengewebe geerntet, kurz in 0,5% Glutaraldehyd fixiert,
und dann gemäß veröffentlichten
Verfahren mit X-Gal inkubiert. Die Gewebe wurden dann in Paraffin
eingebettet und Schnitte wurden hergestellt und mit H und E gefärbt. Man
beachte das positive (Pfeile) Anfärben im Zytoplasma von Granulationsgewebe-Fibroblasten.
-
5A. Direkte DNA-Übertragung in regenerierende
Knochen: β-Gal-aktivität. Die Abbildung
vergleicht β-Galactosidase-Aktivität in Homogenaten
von Osteotomiespalt-Gewebe von zwei Sprague-Dawley-Ratten. In Tier #1
wurde das UltraFiberTM-Implantat-Material
in einer Lösung
von pSV40β-gal-DNA
(Promega) getaucht, die die bakterielle β-Galactosidase kodiert. In Tier
#2 wurde das Implantatmaterial in eine reine Lösung von pGL2-Promoter-Vektor-DNA
(Promega) getaucht, die die Insektenluciferase kodiert. Die Enzymaktivität wurde
unter Verwendung von Substrat-Assay-Kits (β-Galactosidase- und Luciferase-Assaysysteme, Promega)
bestimmt. Man beachte, daß eine
signifikante β-Galactosidase-Aktivität nur in
dem vom Tier #1 hergestellten Homogenat festgestellt wurde.
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5B. Direkte DNA-Übertragung in regenerierende
Knochen: Luciferase-Aktivität. Die Abbildung vergleicht
die Luciferase-Aktivität
in Aliquots des in 5A beschriebenen Homogenats.
Die Luciferase-Aktivität wurde
unter Verwendung von handelsüblichen
Reagenzien und Protokollen (Promega), die in 5A beschrieben
sind, bestimmt. Man beachte, daß eine
signifikante Luciferase-Aktivität
nur in dem vom Tier #2 hergestellten Homogenat festgestellt wurde.
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6A. Osteotomie-Gen-Übertragung, die durch PTH-Studien
verfolgt wurde. Bei dieser Studie wurde ein Expressionsplasmid,
das für
ein funktionelles 34 Aminosäuren
umfassendes Peptidfragment des menschlichen Parathyroidhormons kodiert
(PTH1-34) übertragen
und in vivo unter Verwendung der GAM-Technologie exprimiert. Das
Fortschreiten der Bildung von neuem Knochen in dem Spalt wurde radiographisch
für drei
Wochen verfolgt und die Tiere wurden getötet. Gezeigt ist eine Radiographie
des Osteotomiespalts des Kontrolltieres, das ein Antisense hPTH1-34-GAM-Konstrukt
erhielt. Es gab keinen Hinweis auf radiodichtes Gewebe in dem Spalt.
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6B. Osteotomie-Gen-Übertragung (6A), die durch PTH-Studien verfolgt wurde. Gezeigt
ist ein histologischer Schnitt des Osteotomie-Reparaturgewebes aus dem gleichen Kontrolltier.
Der Schnitt ist durch die Anwesenheit von Granulationsgewebe-Fibroblasten
und Kapillaren gekennzeichnet.
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6C. Osteotomie-Gen-Übertragung (6A), die durch PTH-Studien verfolgt wurde. Gezeigt
ist eine Radiographie des Osteotomiespalts, der das Sense-PTH-1-34-GEM-Konstrukt
erhielt. Man beachte die Anwesenheit von radiodichtem Gewebe in
dem Spalt (Pfeil).
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6D. Osteotomie-Gen-Übertragung (6A), die durch PTH-Studien verfolgt wurde. Gezeigt
ist ein histologischer Schnitt von Osteotomie-Reparaturgewebe von dem gleichen Kontrolltier.
Der Schnitt ist durch die Anwesenheit von Knochenbälkchenplatten
gekennzeichnet, die von dem chirurgischen Rand in den Spalt hineinreichen.
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7A. Osteotomie-Gen-Übertragung-BMP-4-Studien. Gezeigt
ist ein immunhistochemischer Befund von BMP-4-Transgen-Expression
durch Granulationsgewebe-Fibroblasten nahe dem Zentrum eines Osteotomiespalts
drei Wochen nach dem chirurgischen Eingriff. Man beachte die positive
(Pfeile) Anfärbung
von gespindelten Zellen ("spindled
cells"). Das BMP-4-Transgen
beinhaltet eine Epitop-Markierung (HA-Epitop, Pharmacia), die die
Identifizierung von Transgenen BMP-4-Molekülen erleichtert. Eine Gewebeanfärbung wurde
unter Verwendung von im Handel erhältlichen polyklonalen anti-HA-Antikörpern und
Standardverfahren durchgeführt.
Eine Immunanfärbung
wurde nur auf Spaltgeweben lokalisiert. Kontrollschnitte beinhalteten
Serienschnitte, die mit dem Präimmun-Kaninchenserum
angefärbt
worden waren, und Gewebeschnitte von 13 Kontroll-Osteotomiespalten. In beiden Fällen waren
alle Kontrollen negativ für
eine Peroxidaseanfärbung
von Granulationsgewebe-Fibroblasten.
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7B. Osteotomie-Gen-Übertragung-BMP-4-Studien. Gezeigt
ist die Histologie von neu gebildetem Knochen zu einem so frühen Zeitpunkt
wie drei Wochen nach Gen-Übertragung
(7A).
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8A. Radiographischer Befund der Bildung von überbrückendem
neuen Knochen (Pfeile) als Folge der BMP-4-Gen-Übertragung und -Expression
sechs Wochen nach dem chirurgischen Eingriff. 9 und 16 Wochen nach
dem chirurgischen Eingriff sind in 8B bzw. 8C dargestellt, um das ordnungsgemäße Wachstum
von neuem Knochen in situ über
die Zeit zu zeigen. Dieses für
23 Wochen gehaltene Tier ist normal gehfähig ("ambulating") für
die letzten 7 Wochen gewesen, ohne einen externen Fixator. Ähnliche
Ergebnisse sind bei einem zweiten Langzeit-Tier (von zweien) erhalten
worden, das sich nun zu einem Zeitpunkt 17 Wochen nach dem chirurgischen
Eingriff befindet.
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8B. Radiographischer Befund der Bildung von überbrückendem
neuen Knochen (Pfeile) als Folge der BMP-4-Gen-Übertragung und -Expression
neun Wochen nach der Chirurgie (siehe 8A).
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8C. Radiographischer Befund der Bildung von überbrückendem
neuen Knochen (Pfeile) als Folge der BMP-4-Gen-Übertragung und -Expression
sechzehn Wochen nach der Chirurgie (siehe 8A).
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9A. Das hier gezeigte Tier ist für die Kontrollgruppe
repräsentativ,
die eine Osteotomie plus einen Collagenschwamm ohne DNA irgendeiner
Art erhielt. Das Tier wurde nach dem chirurgischen Eingriff für 9 Wochen
gehalten und dann getötet.
Das Fortschreiten der Bildung von neuem Knochen in dem Spalt wurde
radiographisch und histologisch verfolgt. Gezeigt ist eine Radiographie
des Osteotomiespalts nach 9 Wochen. Man beachte die Abwesenheit
von radiodichtem Gewebe in dem Spalt.
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9B. Gezeigt ist ein histologischer Schnitt des
Osteotomiespalt-Gewebes des in 9A eingesetzten
Kontrolltieres. Der Schnitt ist durch die Gegenwart von Granulationsgewebe-Fibroblasten
und Kapillaren gekennzeichnet.
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10. PLJ-hPTH1-34-Expressionskonstrukt. Ein cDNA-Fragment,
das ein Präpro-hPTH1-34-Peptid kodiert,
wurde durch PCRTM erzeugt (Hendy et al.,
1981) und dann in eine BamHI-Klonierstelle in dem retroviralen Expressionsvektor
pLJ ligiert (Wilson et al., 1992). Mehrere unabhängige Klone mit dem Insert
in der kodierenden Orientierung wurden isoliert und charakterisiert.
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11. Southern-Analyse der retroviralen Integration
in dem YZ-15-Klon. 10 mg von YZ-15 genomischer DNA wurden mit KpnI
verdaut (für
welche es eine einzelne Restriktionsschnittstelle in dem Vektor-LTR gibt)
und durch Southern-Blot analysiert. Ein cDNA-Fragment, das für Präpro-hPTH1-34
kodierte, wurde als eine Sonde verwendet. Die Positivkontrolle für die Southern-Hybrisierungs-Bedingungen
war ein KpnI-Verdau genomischer DNA von Rat-1-Zellen, die infiziert
und selektiert mit dem rekombinanten, Replikations-defekten Retrovirus
PL7-hPTH1-84 waren (Wilson et al., 1992). KpnI-Verdaus von DNA wurden
ebenfalls von zwei Negativkontrollen hergestellt: native Rat-1-Zellen und mit
BAG infizierte und selektierte Rat-1-Zellen ("BAG-Zellen"), (Wilson et al.,
1992), einem Replikations-defekten rekombinanten Retrovirus, der β-Galactosidase
kodiert, welches ein irrelevantes Markergen in diesen Studien ist.
Die Bezeichnung der Bahnen war wie folgt: 1, PLJ-hPTH1-84-Zellen;
2, BAG-Zellen; 3, YZ-15; 4, native Rat-1-Zellen. DNA-Größen (kb)
sind auf der linken Seite der Abbildung gezeigt. Wie erwartet, wird
ein Fragment der vorhergesagten Größe (z.B. 4,3 kb) nur in Bahn
1 (die Positivkontrolle) und in Bahn 3 (YZ-15-DNA) gesehen.
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12. Northern-Blot-Analyse eines transduzierten
Rat-1-Klons. Poly-A (+)-RNA wurde von dem YZ-15-Klon hergestellt,
und durch Northern-Blot
wie beschrieben analysiert (Chen et al., 1993). 12 enthält zwei
Tafeln auf einem einzelnen Blatt. Poly-A (+)-RNA,
hergestellt von PLJ-hPTH1-84-Zellen, BAG-Zellen, und nativen Rat-1-Zellen
wurde als Positiv- und Negativkontrolle verwendet. Vier Sonden wur den
auf einen einzelnen Blot nach einem sequenziellen Strippen aufgebracht:
hPTH1-34, β-Gal,
Neo, und β-Actin.
Die Bezeichnung der Bahnen war wie folgt: 1, PLJ-hPTH1-84-Zellen;
2, BAG-Zellen; 3, YZ-15-Zellen; 4, native Rat-1-Zellen. Wie erwartet
wird das hPTH1-34-Transkript
nur in Bahn 1 (Positivkontrolle) und in Bahnen 3-4 gesehen; ein
Neo-Transkript wird in Bahnen 1-3 gesehen; ein β-Gal-Transkript wird nur in Bahn 2 gesehen;
und β-Actin-Transkripte
werden in Bahnen 1-4 gesehen.
-
13. Northern-Analyse von poly-A (+)-RNA,
die die Expression des PTH/PTHrP-Rezeptors in Osteotomie-Reparaturgewebe
zeigt.
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14. Überlappende
Maus-cDNA-Klone, die die LTBP-artige (LTBP-3) Sequenz darstellen.
Eine Teildarstellung der Restriktionsschnittstellen ist gezeigt.
N, NcoI; P, PvuII; R, RsaII; B, BamHI; H, HindIII. Das Bezeichnungssystem
an dem unteren Teil geht davon aus, daß das "A" des
Initiator-Met-Codons nt #1 ist.
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15A. Ein Schema, das die Struktur des Maus-Fibrillin-1-Genprodukts
zeigt. Strukturdomänen
werden unter dem Diagramm gezeigt. Symbole, die die verschiedenen
Strukturelemente definieren, werden in der Legende zu 15B definiert.
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15B. Ein Schema, das die Struktur des Maus-LTBP-artigen
(LTBP-3) Moleküls
zeigt. Domänen #1-5
sind unter dem Diagramm dargestellt. Symbole bezeichnen die folgenden
Strukturelemente: EGF-CB-Sequenzwiederholungen:
leere Rechtecke; TGF-bp-Sequenzwiederholungen: leere Ovale; Fib-Motiv:
leerer Kreis; TGF-bp-artige Sequenzwiederholung: gemustertes Oval;
Cystein-reiche Sequenzen: gemusterte Rechtecke; Prolin-/Glycin-reiche
Region: dicke gebogene Linie, Domäne #2; Prolin-reiche Region,
dicke gebogene Linie, Domäne
#3. Man beachte, daß die
das Signalpeptid bezeichnenden Symbole der Einfachheit halber entfernt
worden sind. Zusätzlich
geht das Schema davon aus, daß EGF-artige
und EGF-CB-Sequenzwiederholungen
sich mehrere Aminosäuren
hinter die C6-Stellung ausdehnen können.
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15C. Ein Schema, das die Struktur des menschlichen
LTBP-1 zeigt. Domänen
#1-5 sind unter dem Diagramm dargestellt. Die Symbole, die die Strukturelemente
bezeichnen, sind in der Legende zu 15B definiert.
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16. Überblick über die
Expression des neuen LTBP-artigen (LTBP-3) Gens während der
Mausentwicklung, wie durch in situ-Hybridisierung bestimmt wurde. 16 besteht aus Autoradiogrammen, die durch direkte
Exposition der Gewebeschnitte mit Film nach Hybridisierung mit radioaktiv
markierten Sonden hergestellt wurden. Tag 8,5-9,0-Schnitte enthalten
Embryos, die von intakten Membranen, Uteringewebe, und der Plazentascheibe,
geschnitten in zufälligen
Ebenen, umgeben sind. Tag 13,5- und 16,5-Schnitte enthalten isolierte
Gesamtembryos, geschnitten in der Sagittalfläche nahe oder ungefähr an der
Mittellinie. Identische Bedingungen wurden während der Autoradiographie
und Photographie beibehalten, wodurch ein Vergleich der allgemeinen
Stärke
der Hybridisierung in allen Gewebeschnitten möglich ist. Das Transkript wird
in Bindegewebe, Mesenchym, Leber, Herz und ZNS exprimiert.
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17A. Ausgewählte
mikroskopische Ansichten der Maus-LTBP-3-Gen-Expression in sich entwickelnden Geweben
der Maus an Tag 8,5-9,0 p.c.. Alle Photopraphien in 17A-17D wurden
von den gleichen Objektträgern
aufgenommen, die verwendet wurden, um Ganz-Objektträger-Schnitte herzustellen (nach
Eintauchen der Objektträger
in eine radiographische Emulsion). Gezeigt ist das Neuralrohr, Hellfeld-Abbildung.
1
cm = 20 mm.
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17B. Ausgewählte
mikroskopische Ansichten der Maus-LTBP-3-Gen-Expression in sich entwickelnden Geweben
der Maus an Tag 8,5-9,0 p.c.. Gezeigt ist das Neuralrohr, Dunkelfeld-Abbildung.
Man beachte die Expression durch die neuroepithelialen Zellen und
durch das umgebende Mesenchym. 1 cm = 20 mm.
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17C. Ausgewählte
mikroskopische Ansichten der Maus-LTBP-3-Gen-Expression in sich entwickelnden Geweben
der Maus an Tag 8,5-9,0 p.c.. Gezeigt ist das Herz, Hellfeld-Abbildung.
Die Figur zeigt die Expression durch myocardiale und endocardiale
(Pfeilspitzen) Zellen. 1 cm = 20 mm.
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17D. Ausgewählte
mikroskopische Ansichten der Maus-LTBP-3-Gen-Expression in sich entwickelnden Geweben
der Maus an Tag 8,5-9,0 p.c.. Gezeigt ist das Herz, Dunkelfeld-Abbildung.
Die Figur zeigt die Expression durch myocardiale und endocardiale
(Pfeilspitzen) Zellen. Dunkelfeld-Photomikrographien wurden aufgenommen
nach Exposition der Gewebe mit einer photographischen Emulsion für 2 Wochen.
In dieser Abbildung und in der in 17B gezeigten
ergeben Erythrocyten- und andere Plasma-Membranen ein schwach weißes Signal,
das zu dem Hintergrund des Experiments beiträgt. 1 cm = 20 mm.
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18A. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Alle Photographien in 18A-18P wurden von den gleichen Objektträgern genommen,
die verwendet wurden, um Ganz-Objektträger-Schnitte herzustellen (nach Eintauchen
der Objektträger
in eine radiographische Emulsion). Gezeigt ist das Knorpelmodell
des sich entwickelnden langen Knochens der unteren Extremität, Hellfeld-Abbildung.
Eine Expression durch Chondrocyten und durch perichondriale Zellen
wird in 18B beobachtet. 1 cm = 20 mm.
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18B. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c.
Gezeigt ist das Knorpelmodell des sich entwickelnden langen Knochens
der unteren Extremität,
Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die Expression durch Chondrocyten
und durch perichondriale Zellen. In allen Dunkelfeld-Ansichten von 18 ergeben die Erythrocyten- und andere
Plasmamembranen ein schwaches weißes Signal, das zu dem Hintergrund
des Experiments beiträgt.
Man beachte die Abwesenheit von falschen Hybridisierungssignalen
in Flächen
des Objektträgers,
denen zelluläre
Elemente fehlen. 1 cm = 20 mm.
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18C. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c.
Gezeigt ist die Lunge, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18D. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist das Herz, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18E. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Lunge, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die Expression
durch epitheliale Zellen der sich entwickelnden Luftwege und durch
die umgebenden parenchymalen Zellen. 1 cm = 20 mm.
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18F. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist das Herz, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die andauernde
Expression durch myocardiale Zellen. 1 cm = 20 mm.
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18G. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist der Pankreas, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18H. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist der Darm, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18I. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist der Pankreas, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die
Expression durch azinöse
epitheliale Zellen. 1 cm = 20 mm.
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18J. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist der Darm, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die Expression
in epithelialen und subepithelialen Zellen. 1 cm = 20 mm.
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18K. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Niere, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18L. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Haut, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18M. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Niere, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die Expression
durch Blastem-Zellen unterhalb der Nierenkapsel, epitheliale Zellen
der sich entwickelnden Nephrons und Tubuli und das interstitiale
Mesenchym. 1 cm = 20 mm.
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18N. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Haut, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die Expression
durch epidermale, adnexale und dermale Zellen der sich entwickelnden
Haut. 1 cm = 20 mm.
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18O. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Retina, Hellfeld-Abbildung. 1 cm = 20 mm.
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18P. Mikroskopie der Maus-LTBP-3-Gen-Expression
in sich entwickelnden Geweben der Maus an Tag 13,5 und Tag 16 p.c..
Gezeigt ist die Retina, Dunkelfeld-Abbildung. Man beachte die Expression
durch retinale epitheliale Zellen und durch benachbarte Bindegewebs-Zellen.
1 cm = 20 mm.
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19. Zeitabhängige
Expression des LTBP-3-Gens durch MC3T3-E1-Zellen. Die mRNA-Präparation
und der Northern-Blot wurden wie in Beispiel XIV durchgeführt. Gleiche
Aliquots von Gesamt-RNA, wie durch UV-Spektroskopie bestimmt, wurden
in jeder Bahn des Northern-Gels geladen. Wie durch Methylenblau-Anfärbung (Sambrook
et al., 1989) gezeigt wurde, wurden gleiche Mengen an RNA auf die
Nylon-Membran übertragen.
Die Ergebnisse zeigen einen klaren, starken Peak in der LTBP-3-Gen-Expression
bis zu 14 Tagen in Kultur. Schwächere
Signale, die eine LTBP-3-Gen-Expression anzeigen, können auch
nach 5 Tagen und 28 Tagen in Kultur beobachtet werden.
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20 Antiserum #274 bindet auf spezifische Weise
LTBP-3-Epitope. Die Transfektion von 293T-Zellen mit einem "Full Length"-Maus-LTBP-3-Expressionsplasmid,
gefolgt von einer Radiomarkierung, Herstellung einer Mediumprobe,
Immunpräzipitation
und einer 4-18%-Gradienten-SDS-PAGE wurden wie in Beispiel XIV beschrieben
durchgeführt.
Die Abbildung stellt ein SDS-PAGE-Autoradiogramm von Mediumproben
im Anschluß an
eine Exposition gegenüber
einem Film für
2 Tage dar. Die Bezeichnung der Bahnen ist wie folgt: Bahn 1, radiomarkiertes
293T-Medium (vor der Transfektion) immunpräzipitiert mit Präimmun-Serum;
Bahn 2, radiomarkiertes 293T-Medium (vor der Transfektion), immunpräzipitiert
mit Antikörper
#274; Bahn 3, radiomarkiertes 293T-Medium (im Anschluß an Transfektion
und Präinkubation
mit 10 μg
des Cocktails des synthetischen LTBP-3-Peptids), immunpräzipitiert mit Antikörper #274;
und Bahn 4, radiomarkiertes 293T-Medium (nach Transfektion), immunpräzipitiert
mit Antikörper
#274. Wie durch den Balken angezeigt, wandert das LTBP-3-Molekül, das die
Gesamtlänge
besitzt, bei 180-190 kDa.
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21. Co-Immunpräzipitation
von durch MC3T3-E1-Zellen erzeugtem LTBP-3 und TGF-β. Aliquots (~106 eingebaute CPM) von radiomarkierten Medien,
die durch MC3T3-E1-Zellen nach 7 Tagen in Kultur erzeugt worden
waren, wurden wie in Beispiel XIV beschrieben immunpräzipitiert.
Die Balken zeigen die Position von kalten Molekulargewichts-Standards
an, die eingesetzt wurden, um das Molekulargewicht zu schätzen (Rainbox-Mix,
Amersham). Die Immunpräzipitate
wurden unter Verwendung einer 4%-18% Gradienten-SDS-PAGE und reduzierenden
Bedingungen getrennt. Die Abbildung zeigt die Negativkontrolle der
Bahn 1, bestehend aus MC3T3-E1-Medium, das mit Anti-LTBP-3-Antikörper #274
immunpräzipitiert
worden war. Ein Western-Blot wurde unter Verwendung des unteren
Teils des Gradientengels und eines im Handel erhältlichen Antikörpers gegen
TGF-β1 (Santa
Cruz Biotechnology, Inc.) durchgeführt. Die Antikörper-Anfärbung wurde
unter Verwendung von im Handel erhältlichen Reagenzien und Protokollen
(ECL Western Blotting Reagent, Amersham) nachgewiesen. Das MC3T3-E1-Medium
wurde mit dem Anti-LTBP-3-Antikörper
#274 immunpräzipitiert.
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22A. Radiographische Analyse des Typ II-Collagen-Osteotomiespalts
drei Wochen nach dem chirurgischen Eingriff.
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22B. Radiographische Analyse des Typ I-Collagen-Osteotomiespalts
drei Wochen nach dem chirurgischen Eingriffs.
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22C. Histologische Analyse der Typ II-Collagen-Osteotomie,
die in 22A gezeigt ist.
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23A. Adenovirus-vermittelte Genübertragung
in Knochenreparatur/Regenerations-Zellen in vivo. Positive (Pfeile) β-Gal-Zytoplasma-Anfärbung wird
in den Bruch-Reparatur-Zellen beobachtet.
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23B. Adenovirus-vermittelte Genübertragung
in Knochenreparatur/Regenerations-Zellen in vivo. Serienschnitt-Negativ-Kontrolle,
angefärbt
mit dem Vehikel des β-Gal-Antikörpers plus
einem Cocktail von unspezifischen Kaninchen-IgG-Antikörpern.
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23C. Adenovirus-vermittelte Genübertragung
in Knochenreparatur/Regenerationszellen in vivo. Die Osteotomie-Stelle/-Region
wurde mit einem fibrösen
Collagen-Implantat-Material gefüllt,
das in eine Lösung
des Replikations-defekten rekombinanten Adenovirus AdRSVβ-Gal (~1011 Plaque-bildende Einheiten/ml) getaucht
worden war. Man beachte die positive (Pfeil) β-Gal-Kernanfärbung von Chondrocyten innerhalb
der Osteotomie-Region, wie durch Immunhistochemie unter Verwendung
eines spezifischen anti-β-Gal-Antikörpers gezeigt
wurde.
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24. Die BMP-4-Aminosäuresequenz der Maus, SEQ ID
NO:1. Das HA-Epitop
ist in Fettdruck an dem äußersten
Carboxylende der Sequenz gezeigt.
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25. DNA-Sequenz des LTBP-3-Gens der Maus
(SEQ ID NO:2).
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26. Aminosäuresequenz des LTBP-3-Genprodukts
der Maus (SEQ ID NO:3).
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27. DNA-Sequenz des LTBP-2-Gens der Maus
(SEQ ID NO:17).
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28. Aminosäure
des LTBP-2-Genprodukts der Maus (SEQ ID NO:18).
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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1. Anwendungen
der Knochenreparatur-Technologie auf die Behandlung des Menschen
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Das
folgende ist eine kurze Diskussion von vier menschlichen Leiden,
um die Vielzahl von Krankheiten und Störungen zu veranschaulichen,
die von der Entwicklung von neuer Technologie zum Verbessern von Knochenreparatur-
und Heilungsprozessen einen Nutzen ziehen würden. Zusätzlich zu den folgenden können mehrere
andere Leiden wie zum Beispiel Vitamin D-Mangel; Wundheilung im
allgemeinen, Reparatur des weichen Skelettgewebes; und Knorpel-
und Sehnenreparatur- und -regeneration ebenfalls aus der Technologie, die
die Stimulierung der Knochenvorläuferzellen
betrifft, einen Nutzen ziehen.
-
Das
erste Beispiel ist das ansonsten gesunde Individuum, das einen Bruch
erleidet. Oft wird ein klinischer Knochenbruch durch Eingipsen behandelt,
um den Schmerz zu lindern und natürliche Reparaturmechanismen
die Wunde reparieren zu lassen. Während es in jüngster Zeit
Fortschritte bei der Behandlung von Brüchen gegeben hat, würden alle
neuen Verfahren zur Erhöhung
der Knochenheilung unter normalen Umständen einen großen Fortschritt
bedeuten, selbst ohne daß man
die verschiedenen Komplikationen berücksichtigt, die bei der Behandlung
von gebrochenen Knochen auftreten können.
-
Ein
zweites Beispiel, dem neue Behandlungsmethoden nützen würden, ist Osteogenesis imperfecta (OI).
OI umfaßt
verschiedene vererbliche Bindegewebskrankheiten, die beim Menschen
eine Zerbrechlichkeit von Knochen- und weichen Bindegeweben beinhalten
(Byers und Steiner, 1992; Prockop, 1990). Ungefähr ein Kind pro 5 000 bis 20
000 ist von OI betroffen, und die Krankheit ist von einer signifikanten
Morbidität
während des
Lebens begleitet. Eine bestimmte Anzahl von Toten treten ebenfalls
auf, die teilweise aus der hohen Neigung zu Knochenbrüchen und
der Deformation von anormalem Knochen nach Bruchreparatur resultieren (OI-Typen
II-IV; Bonadio und Goldstein, 1993). Die relevante Frage ist hier
die Lebensqualität;
klarerweise würde
das Leben der betroffenen Individuen durch die Entwicklung neuer
Therapien, die für
eine Stimulierung und Verstärkung
der Bruchreparaturprozesse ausgelegt sind, verbessert werden.
-
OI-Typ
I ist eine leichte Störung,
die durch Knochenbruch ohne Deformation, blaue Skleren, normale oder
nahezu normale Statur und eine autosomal dominante Vererbung gekennzeichnet
ist (Bonadio und Goldstein, 1993). Osteopenie ist von einer erhöhten Rate
an Markknochen/-Röhrenknochen-Brüchen nach
dem Gehen ("ambulation") gekennzeichnet
(die Bruchhäufigkeit
nimmt dramatisch in der Pubertät
und während
des jungen Erwachsenseins ab, aber erhöht sich wieder im mittleren
Lebensalter). Ein Hörverlust,
der oft in dem zweiten oder dritten Jahrzehnt beginnt, ist in ungefähr der Hälfte der
Familien ein Merkmal dieser Krankheit und kann trotz einer allgemeinen
Abnahme der Bruchfrequenz fortschreiten. Dentinogenesis imperfecta
wird bei einer Untergruppe von Individuen beobachtet.
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Im
Gegensatz dazu stellen OI-Typen II-VI ein Spektrum ernsterer Störungen dar,
das mit einer verkürzten
Lebensdauer verbunden ist. OI-Typ II, die perinatal lethale Form,
ist durch eine kleine Statur, eine weiche Schädeldecke, blaue Scleren, fragile
Haut, einen kleinen Oberkörper,
schlacksig erscheinende untere Extremitäten (in Folge externer Rotation
und Abduktion der Oberschenkelknochen), fragile Sehnen und Ligamente, Knochenbrüche mit
schwerer Deformation, und Tod in der perinatalen Periode in folge
von Atmungsinsuffizienz gekennzeichnet. Radiographische Anzeichen
von Knochenschwäche
schliessen eine Kompression der Oberschenkelknochen, ein Biegen
der Schienbeine, breite und perlschnurartige Rippen, und eine Dickenabnahme der
Schädeldecke
ein.
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OI-Typ
III ist durch eine kleine Statur, ein dreieckiges Gesicht, schwere
Skoliose und Knochenbrüche mit
mittlerer Deformation gekennzeichnet. Skoliose kann zu Emphysemen
und einer verkürzten
Lebensdauer in folge von Atmungsinsuffizienz führen. OI-Typ IV ist durch normale
Scleren, Knochenbrüche
mit leichter oder mittlerer Deformation, Zahndefekte und eine natürliche Krankengeschichte,
die im wesentlichen eine Zwischenstufe zwischen OI-Typ II und OI-Typ
I ist, gekennzeichnet.
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Es
sind seit 1989 mehr als 200 OI-Mutationen charakterisiert worden
(Übersichtsartikel
von Byers und Steiner, 1992; Prockop, 1990). Der überwiegende
Teil tritt in den COL1A1- und COL1A2-Genen von Typ I-Collagen auf.
Die meisten Fälle
von OI-Typ I scheinen aus heterozygoten Mutationen in dem COL1A1-Gen
zu resultieren, die die Collagenerzeugung herabsetzen, aber nicht
die Primärstruktur
verändern,
d.h. heterozygoten Nullmutationen, die die COL1A1-Expression beeinträchtigen.
Die meisten Fälle
der OI-Typen II-IV resultieren aus heterozygoten Mutationen in den
COL1A1- und COL1A2-Genen, die die Struktur von Collagen verändern.
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Ein
drittes wichtiges Beispiel ist die Osteoporose. Der Begriff "Osteoporose" bezeichnet eine
heterogene Gruppe von Störungen,
die durch herabgesetzte Knochenmasse und Brüche gekennzeichnet ist. Schätzungsweise
20-25 Millionen Menschen besitzen ein erhöhtes Risiko für Brüche aufgrund
stellenspezifischen Knochenverlustes. Risikofaktoren für Osteoporose
schließen
zunehmendes Alter, Geschlecht (mehr Frauen), geringe Knochenmasse,
frühe Menopause,
Rasse (Kaukasier), niedrige Calciumaufnahme, reduzierte physische
Aktivität,
genetische Faktoren, Umweltfaktoren (einschließlich Zigarettenrauchen und
Alkohol- oder Koffeinmißbrauch)
und Fehler in der neuromuskulären
Kontrolle ein, die eine Neigung zum Fallen erzeugen.
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Mehr
als eine Million Brüche
in den USA pro Jahr können
der Osteoporose zugeordnet werden, und im Jahr 1986 allein kostete
die Behandlung von Osteoporose schätzungsweise 7-10 Millionen
US-Dollar an Gesundheitsvorsorge. Demographische Trends (d.h. das
schrittweise zunehmende Alter der US-Bevölkerung) lassen vermuten, daß diese
Kosten bis zum Jahr 2020 um das 2-3fache ansteigen können, wenn
eine sichere und wirksame Behandlung nicht gefunden wird. Klarerweise
ist Osteoporose ein bedeutendes Problem der Gesundheitsfürsorge.
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Die
Osteoporose wird klinisch in Typ I und Typ II eingeteilt. Typ I-Osteoporose
tritt hauptsächlich
bei Frauen mittleren Alters auf und ist mit Östrogenverlust in der Menopause
verbunden, während
Osteoporosetyp II mit fortschreitendem Alter verbunden ist. Ein
großer
Teil der mit Osteoporose verbundenen Morbidität und Mortalität resultiert
aus der Immobilisierung von älteren
Patienten im Anschluß an
Brüche.
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Gegenwärtige Therapien
für Osteoporosepatienten
sind auf die Prävention
von Brüchen,
und nicht die Reparatur von Brüchen
fokussiert. Dies bleibt eine wichtige Betrachtung aufgrund der Literatur,
die deutlich feststellt, daß eine
signifikante Morbidität
und Mortalität
mit einer verlängerten
Bettruhe bei älteren
Menschen verbunden ist, insbesondere solchen, die Hüftbrüche erlitten
haben. Komplikationen der Bettruhe schließen Blutgerinsel und Pneumonien
ein. Diese Komplikationen werden erkannt und üblicherweise werden Maßnahmen
zu ihrer Vermeidung ergriffen, aber diese Maßnahmen stellen kaum die beste
Herangehens weise an eine Therapie dar. Somit würde die Population der osteoporotischen
Patienten einen Nutzen aus neuen Therapien ziehen, die auf das Stärken der
Knochen und das Beschleunigen des Bruchreparaturprozesses zugeschnitten sind,
wodurch diese Leute wieder auf ihre Füße gelangen, bevor Komplikationen
auftreten.
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Ein
viertes Beispiel betrifft die Knochenrekonstruktion und insbesondere
die Fähigkeit,
Fehler im Knochengewebe zu rekonstruieren, die aus traumatischen
Verletzungen; Krebs oder Krebschirurgie; Geburtsfehlern, einem Entwicklungsfehler
oder einer vererbbaren Krankheit oder dem Altern resultieren. Es
gibt einen bedeutenden orthopädischen
Bedarf an stabileren Gesamtgelenk-Implantaten und die Schädel- und
die Gesichtsknochen sind besondere Ziele für diese Art an rekonstruktivem
Bedarf. Die Verfügbarkeit
der neuen Implantatmaterialien, z.B. Titan, hat die Reparatur relativ
großer
Defekte erlaubt. Titanimplantate stellen eine exzellente vorübergehende
Stabilität über knochigen
Defekten bereit. Jedoch hat die Erfahrung gezeigt, daß ein Mangel
an lebensfähigem
Knochen, der den Defekt überbrückt, zu
einer Exposition der Vorrichtung, Infektion, struktureller Instabilität und schließlich Scheitern
der Reparatur des Defektes führen
kann.
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Autologe
Knochentransplantate sind eine andere mögliche rekonstruktive Modalität, aber
sie besitzen mehrere nachgewiesene Nachteile dahingehend, daß sie aus
einer Donorstelle wie dem Darmbeinkamm oder der Rippe geerntet werden
müssen,
sie üblicherweise
unzureichend Knochen bereitstellen, um den Defekt zu füllen, und
der sich bildende Knochen manchmal anfällig für Infektion und Resorption
ist. Teilweise gereinigte xenogene Zubereitungen sind für die klinische
Verwendung nicht praktikabel, weil Mikrogramm-Mengen aus Kilogramm
Rinderknochen gereinigt werden, was die kommerzielle Herstellung
im großen
Maßstab
sowohl teuer wie unpraktisch macht. Allogene Transplantate und demineralisierte
Knochenpräparationen
werden daher oftmals eingesetzt. Mikrochirurgische Übertragungen
von Transplantaten aus freien Knochen mit verbundenem weichen Gewebe
und Blutgefäßen können knochige
Defekte mit einer direkten Quelle an Blutzufuhr zu dem Transplantat
schließen.
Jedoch sind diese Verfahren zeitaufwendig. Es ist gezeigt worden,
daß sie
ein großes
Maß an
Morbidität
erzeugen, und sie nur durch speziell ausgebildete Individuen eingesetzt
werden können.
Darüber
hinaus ist das Knochenimplantat oft mengenmäßig begrenzt und ist nicht
leicht konturiert. In dem Unterkieferknochen kann zum Beispiel die
Mehrzahl der Patienten keine dentalen Vorrichtungen unter Verwendung
der gegenwärtig
akzeptierten Verfahren tragen (sogar nachdem eine Kontinuität hergestellt
wird), und somit nur eine geringe Verbesserung bei der Fähigkeit
beim Kauen gewinnen. Toriumi et al., haben geschrieben, daß "rekonstruktive Chirurgen
einen Knochenersatz zu ihrer Verfügung haben sollten, der zuverlässig, biokompatibel,
leicht zu gebrauchen und lange andauernd ist, und der die Unterkieferkontinuität mit geringer
verbundener Morbidität
wiederherstellt".
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In
Zusammenhang mit der Knochenrekonstruktion sind spezifische Problembereiche
zur Verbesserung jene, die die Behandlung großer Defekte betreffen, wie
die durch Traumata, Geburtsfehler und insbesondere nach Tumorresektion
gebildeten. Der Erfolg von orthopädischen Implantaten, Grenzflächen und
künstlichen
Gelenken könnte
vorstellbar verbessert werden, wenn die Oberfläche des Implantats oder ein
funktioneller Teil des Implantats mit einem knochenstimulatorischen
Mittel zu beschichten wäre.
Die Oberflächen
von Implantaten könnten
mit einem oder mehreren geeigneten Materialien beschichtet werden,
um eine effektivere Wechselwirkung mit der biologischen Stelle,
die das Implantat umgibt, zu fördern,
und idealerweise die Gewebereparatur zu fördern.
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2. Knochenreparatur
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Es
ist bekannt, daß Knochengewebe
die Fähigkeit
zur Reparatur und Regeneration besitzt und es gibt ein gewisses
Verständnis
der zellulären
und molekularen Basis dieser Prozesse. Das Auslösen der Bildung von neuem Knochen
beinhaltet die Bestimmung, die klonale Expansion und die Differenzierung
von Vorläuferzellen.
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Nach
dem Auslösen
wird die Knochenbildung durch eine Vielzahl von Polypeptid-Wachstumsfaktoren gefördert. Der
neu gebildete Knochen wird dann durch eine Reihe von lokalen und
systemischen Wachstums- und Differenzierungsfaktoren aufrecht erhalten.
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Das
Konzept der spezifischen Knochenwachstum-fördernden Mittel ist der Arbeit
von Huggins und Urist entnommen. Huggins et al., 1936, zeigten,
daß eine
autologe Transplantation von Schneidezahn zu Skelettmuskel des Hundes
in lokaler neuer Knochenbildung resultiert (Huggins et al., 1936).
Urist und Mitarbeiter berichteten, daß demineralisierte lyophilisierte
Knochensegmente die Knochenbildung induzierten (Urist, 1965; Urist
et al., 1983), ein Prozeß,
der Makrophagen- Chemotaxis beinhaltet; die Rekrutierung von Vorläuferzellen;
die Bildung von Granulationsgewebe, Knorpel und Knochen; Knochenumbau;
und Markdifferenzierung. Das Auslösen von Knorpel- und Knochenbildung
an einer extraskelettalen Stelle, ein Prozeß, der als Osteoinduktion bezeichnet
wird, hat die eindeutige Identifizierung von Auslösern der
Knochenmorphogenese erlaubt (Urist, 1965; Urist et al., 1983; Sampath
et al., 1984; Wang et al., 1990; Cunningham et al., 1992).
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Es
ist nun ein bedeutender Fortschritt bei der Charakterisierung der
biologischen Agenzien gemacht worden, die durch aktives Knochengewebe
während
des Wachstums und der natürlichen
Knochenheilung herausgebildet werden. Demineralisierte Knochenmatrix
ist hochunlöslich;
Sampath und Reddi (1981) zeigten, daß nur 3% der Proteine unter
Verwendung starker Kombinationen von denaturierenden und oberflächenaktiven
Mitteln extrahiert werden können.
Sie zeigten ebenfalls, daß der
unfraktionierte demineralisierte Knochenextrakt die Knochenmorphogenese
auslösen
wird, eine kritische Beobachtung, die zu der Reinigung von "osteoinduktiven" Molekülen führte. Es
sind nun Familien von Proteinartigen osteoinduktiven Faktoren gereinigt und
charakterisiert worden. Sie sind auf unterschiedliche Weise in der
Literatur als knochenmorphogenetische oder kno chenmorphogene Proteine
(BMPs), osteogene knocheninduktive Proteine oder osteogene Proteine (OPs)
bezeichnet worden.
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3. Knochenreparatur und
knochenmorphogenetische Proteine (BMPs)
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Nach
ihrer anfänglichen
Reinigung sind mehrere knochenmorphogenetische Protein-Gene unter
Verwendung von molekularen Techniken kloniert worden (Wozney et
al., 1988; Rosen et al., 1989; zusammengefaßt in Alper, 1994). Diese Arbeit
hat die BMPs, basierend auf DNA-Sequenzhomologien, als Mitglieder
der TGF-β-(Transforming
Growth Factor-β-)Superfamilie
ermittelt. Es ist auch gezeigt worden, daß andere TGF-Moleküle an der
Bildung von neuem Knochen teilnehmen, und TGF-β wird als ein komplexer multifunktioneller
Regulator der Osteoblastenfunktion betrachtet (Centrell et al.,
1988; Carrington et al., 1988; Seitz et al., 1992). Tatsächlich ist
die Familie der Transforming Growth Factors (TGF-β1, TGF-β2 und TGF-β3) als potentiell
nützlich
bei der Behandlung von Knochenkrankheiten vorgeschlagen worden (U.S.-Patent
5,125,978, hierin durch Bezugnahme aufgenommen).
-
Die
Klonierung von unterschiedlichen BMP-Genen hat zu der Bezeichnung
von individuellen BMP-Genen und -Proteinen als BMP-1 bis BMP-8 geführt. Es
wird allgemein angenommen, daß BMPs
2-8 osteogen sind (BMP-1 kann ein stärker allgemeines Morphogen
sein; Shimell et al., 1991). BMP-3 wird auch Osteogenin genannt
(Luyten et al., 1989) und BMP-7 wird auch OP-1 genannt (Ozkaynak
et al., 1990). Die TGFs und BMPs wirken jeweils auf Zellen über komplexe
Gewebe-spezifische Wechselwirkungen mit Familien von Zelloberflächenrezeptoren
(Roberts und Sporn, 1989; Paralkar et al., 1991).
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Mehrere
BMP- (oder OP-)Nukleotidsequenzen und -Vektoren gezüchteter
Wirtszellen und -Polypeptide sind in der Patentliteratur beschrieben
worden. Zum Bei spiel betreffen U.S.-Patente 4,877,864, 4,968,590 und
5,108,753 alle osteogene Faktoren. Insbesondere wird BMP-1 in U.S.-Patent
5,108,922 offenbart; BMP-2-Spezies
einschließlich
BMP-2A und BMP-2B sind in U.S.-Patenten 5,166,058, 5,013,649 und 5,013,649
offenbart; BMP-3 in 5,116,738; BMP-5 in 5,106,748; BMP-6 in 5,187,076;
und BMP-7 in 5,108,753 und 5,141,905; die alle hierin durch Bezugnahme
aufgenommen werden. Verschiedene BMP-Klone und deren Aktivitäten sind
insbeondere durch Wozney et al. (1988; hierin durch Bezugnahme aufgenommen)
beschrieben worden. DNA-Sequenzen, die osteogene Proteine kodieren,
die als OP-1, COP-5 und COP-7 bezeichnet worden sind, werden ebenfalls
in U.S.-Patent 5,011,691 offenbart. Obwohl die BMP-Terminologie
weithin verwendet wird, kann es sich als Möglichkeit erweisen, daß es einen
OP-Gegenstück-Begriff
für jedes
individuelle BMP gibt (Alper, 1994).
-
4. Knochenreparatur
und Wachstumsfaktoren und Zytokine
-
TGFs
(Transforming Growth Factors) besitzen eine zentrale Rolle bei der
Regulierung von Gewebeheilung durch Beeinträchtigung der Zellproliferation,
der Genexpression und der Matrixprotein-Synthese (Roberts und Sporn,
1989). Während
dies nicht notwendigerweise eine direkte Wirkung sein muß, haben
Bolander und Mitarbeiter den Nachweis dafür erbracht, daß TGF-β1 und TGF-β2 sowohl
die Chondrogenese als auch die Osteogenese auslösen können (Joyce et al., 1990; Izumi
et al., 1992; Jingushi et al., 1992). In diesen Studien schienen
die Bildung von neuem Knorpel und Knochen Dosis-abhängig zu
sein (d.h. abhängig
von der lokalen Wachstumsfaktorkonzentration). Diese Daten lassen
auch vermuten, daß TGF-β1 und TGF-β2 die Zelldifferenzierung
durch einen ähnlichen
Mechanismus stimulieren, sogar obwohl sie sich in bezug auf die letztendliche
Menge an gebildetem neuen Knorpel und Knochen unterscheiden.
-
Andere
Wachstumsfaktoren-/Hormone neben TGF und BMP können die Bildung von neuem
Knochen im Anschluß an
einen Bruch beeinflussen. Bolander und Mitarbeiter injizierten rekombinanten
Acidic Fibroblast Growth Factor in eine Bruchstelle bei einer Ratte
(Jingushi et al., 1990). Die Hauptwirkung von mehreren hohen Dosen
(1,0 mg/50 ml) war eine signifikante Zunahme des Knorpelgewebes
in dem Bruchspalt, während geringere
Dosen keine Wirkung besaßen.
Diese Forscher haben auch die Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion(PCRTM-)Technik eingesetzt, um die Expression
von Östrogenrezeptor-Transkripten in Kallusgewebe
zu zeigen (Boden et al., 1989). Diese Ergebnisse ließen eine
Rolle für Östrogen
bei der normalen Bruchreparatur vermuten.
-
Horowitz
und Mitarbeiter haben gezeigt, daß aktivierte Osteoblasten das
Zytokin Makrophage Colony Stimulating Factor synthetisieren werden
(Horowitz et al., 1989). Die in dieser Studie eingesetzten osteotropen Agenzien
schließen
Lipopolysaccharide, PTH1-84, PTH1-34, Vitamin D und all-trans-Retinolsäure ein.
Diese Beobachtung hat zu der Vermutung geführt, daß eine Osteoblastenaktivierung
im Anschluß an
einen Bruch zu der Bildung von Zytokinen führen kann, die sowohl die Hämatopoiese
als auch die Bildung von neuen Knochen regulieren. Verschiedene
andere Proteine oder Polypeptide, von denen man festgestellt hat,
daß sie
in hohem Maße
in osteogenen Zellen exprimiert werden, wie z.B. das Vgr-1 bezeichnete Polypeptid
(Lyons et al., 1989), besitzen ebenfalls ein Potential für die Verwendung
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung.
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5. Knochenreparatur
und Calcium-regulierende Hormone
-
Calcium-regulierende
Hormone wie das Parathyroid-Hormon (PTH) nehmen an der Bildung von
neuem Knochen und der Knochenumbildung teil (Raisz und Kream, 1983).
PTH ist ein 84 Aminosäuren
umfassendes Calcium-regulierendes Hormon, dessen hauptsächliche
Funktion ist, die Ca+2-Konzentration im
Plasma und der extrazellulären
Flüssigkeit
zu erhöhen.
Studien mit dem nativen Hormon und synthetischen Peptiden haben
gezeigt, daß der
Aminoterminus des Moleküls
(As 1-34) die strukturellen Erfordernisse für die biologische Aktivität enthält (Tregear
et al., 1973; Hermann-Erlee et al., 1976; Riond, 1993). PTH übt seine
Funktion aus durch Binden an einen spezifischen Oberflächenrezeptor,
der zu der Superfamilie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehört (Silve
et al., 1982; Rizzoli et al., 1983; Juppner et al., 1991).
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Unter
Einsatz einer retroviralen Herangehensweise ist ein menschliches "Full-Length"-PTH-Genkonstrukts
in gezüchtete
Ratten-Fibroblasten eingeführt
worden, um eine rekombinante PTH-sekretierende Zelle zu erzeugen.
Diese Zellen wurden dann in syngenische Rattenempfänger transplantiert,
die beobachtet wurden, eine Hypercalcemie zu entwickeln, die durch
die erhöhten
Serumkonzentrationen von PTH vermittelt wurde (Wilson et al., 1992).
Die Aufgabe dieser Studien war es, ein Tiermodell für primären Hyperparathyroidismus
zu erzeugen.
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PTH
besitzt eine doppelte Wirkung auf die Bildung von neuem Knochen,
was ein etwas verwirrender Aspekt der Hormonfunktion trotz intensiver
Untersuchung ist. Es ist gezeigt worden, daß PTH ein hochwirksamer Inhibitor
der Typ I-Collagenerzeugung
durch Osteoblasten ist (Kream et al., 1993). Vor über 30 Jahren
ist auch gezeigt worden, daß intaktes
PTH die Knochenresorption in Organkultur stimuliert, und das Hormon
ist bekannt, die Anzahl und Aktivität von Osteoklasten zu erhöhen. Jüngste Studien
durch Gay und Mitarbeiter haben die Bindung von [125I-]PTH(1-84)
an Osteoklasten in Gewebeschnitten gezeigt, und, daß Osteoklasten intaktes
PTH auf eine Weise binden, die sowohl sättigbar als auch Zeit- und
Temperatur-abhängig
ist (Agarwala und Gay, 1992). Während
diese Eigenschaften mit der Gegenwart von PTH-/PTHrP-Rezeptoren
auf der Zelloberfläche
von Osteoklasten in Einklang stehen, wird diese Hypothese immer
noch kontrovers betrachtet. Eine stärker akzeptierte Ansicht ist
vielleicht, daß die
Osteoklastenaktivierung über
einen Osteoblasten-Signal-Mechanismus eintritt.
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Andererseits
kann eine Osteosklerose bei menschlichen Patienten mit primärem Hyperparathyroidismus
auftreten (Seyle, 1932). Es ist wohlbekannt, daß Individuen mit Hyperparathyroidismus
nicht unaufhaltsam Knochenmasse verlieren, sondern schließlich nach
einer anfänglichen
Periode eines Netto-Knochenverlustes ein Gleichgewicht des Umbaus
neuer Knochen erreichen. Chronische, niedrigdosige Verabreichung
des Amino-terminalen Fragments von PTH (As 1-34) kann auch gemäß einer
Zeit- und Dosis-abhängigen
Dosierung die Bildung neuer Knochen induzieren (Seyle, 1932; Parsons
und Reit, 1974).
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Es
ist kürzlich
gezeigt worden, daß menschliches
PTH1-34 die DNA-Synthese in Hühnchen-Osteoblasten
und -Chondrocyten in Kultur stimuliert (van der Plas, 1985; Schluter
et al., 1989; Somjen et al., 1990); die Knochenzellanzahl in vivo
erhöht
(Malluche et al., 1986); das in vitro-Wachstum von embryonalem Knorpel und
Knochen beim Hühnchen
erhöht
(Kawashima, 1980; Burch und Lebovitz, 1983; Lewinson und Silbermann, 1986;
Endo et al., 1980; Klein-Nulend et al., 1990); die Bildung von Oberflächenknochen
(sowohl der Knochenrinde als auch der Knochenbälkchen) bei normalen und osteogenen
Tieren und beim Menschen mit Osteoporose verstärkt (Reeve et al., 1976; Reeve
et al., 1980; Tam et al., 1982; Hefti et al., 1982; Podbesek et
al., 1983; Stevenson und Parsons, 1983; Slovik et al., 1986; Gunness-Hey
und Hock, 1984; Tada et al., 1988; Spencer et al., 1989; Hock und
Fonseca, 1990; Liu und Kalu, 1990; Hock und Gera, 1992; Mitlak et
al., 1992; Ejersted et al., 1993); und die katabolischen Wirkungen
von Östrogenmangel
auf die Knochenmasse verzögert
oder umkehrt (Hock et al., 1988; Hori et al., 1988; Gunness-Hey
und Hock, 1989; Liu et al., 1991). Es sind Hinweise auf synergistische
Wechselwirkungen zwischen hPTH-1-34 und anderen anabolischen Molekülen, einschließlich Insulin-like
Growth Factor, BMP-2, Wachstumshormon, Vitamin D und TGF-β vorgelegt
worden (Slovik et al., 1986; Spencer et al., 1989; Mitlak et al.,
1992; Canalis et al., 1989; Linkhart und Mohan, 1989; Seitz et al., 1992;
Vukicevic et al., 1989).
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Anektotische
Beobachtung hat gezeigt, daß Serum-PTH-Werte
im Anschluß an
einen Knochenbruch erhöht
sein können
(Meller et al., 1984; Johnston et al., 1985; Compston et al., 1989;
Hardy et al., 1993), aber die Bedeutung dieser Beobachtung wird
nicht verstanden. Es gibt anscheinend keine Berichte in der Literatur, Versuche
betreffend, entweder PTH oder den PTH-/PTHrP-Rezeptor in situ in
menschlichen Bruchstellen oder in experimentellen Modellen zu lokalisieren.
Darüber
hinaus ist kein Versuch angestellt worden, die Knochenreparatur
durch die exogene Zugabe von PTH-Peptiden zu erhöhen. Obwohl bekannt ist, daß hPTH1-34
als ein anabolisches Agens für
Knochen wirkt, blieb vor der vorliegenden Erfindung viel über die
Rolle (wenn überhaupt)
von PTH während
der Knochenregeneration und -reparatur zu lernen übrig.
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6. Proteinverabreichung
und Knochenreparatur
-
Mehrere
Studien sind durchgeführt
worden, in denen Zubereitungen von Protein-Wachstumsfaktoren, einschließlich BMPs,
an Tiere in dem Bemühen
verabreicht worden sind, das Knochenwachstum zu stimulieren. Die
Ergebnisse von vier derartigen exemplarischen Studien werden nachfolgend
beschrieben.
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Toriumi
et al. untersuchten die Wirkung von rekombinanten BMP-2 auf die
Reparatur von chirurgisch erzeugten Defekten in den Unterkieferknochen
von erwachsenen Hunden (Toriumi et al., 1991). Sechsundzwanzig erwachsene
Hunde wurden in drei Gruppen im Anschluß an die Bildung eines Unterkieferknochendefekts
einer Gesamtdicke von 3 cm eingeteilt: 12 Tiere erhielten Testimplantate,
die aus inaktivem Hundeknochen-Matrix-Träger und menschlichem BMP-2
bestand, 10 Tiere erhielten Kontrollimplantate, bestehend aus Träger ohne
BMP-2, und BMP-4-Tiere
erhielten kein Implantat. Die Hunde wurden nach 2,5-6 Monaten euthanasiert,
und die rekonstruierten Segmente wurden durch Radiographie, Histologie,
Histomorphometrie und biomechanisches Testen analysiert. Tiere,
die Testimplantate erhielten, wurden nach 2,5 Monaten wegen der Gegenwart
von gut mine ralisiertem Knochen, der den Defekt überbrückte, euthanasiert. Der neue
Knochen erlaubte diesen Tieren, eine feste Diät zu kauen, und die mittlere
Biegefestigkeit der rekonstruierten Unterkieferknochen betrug 27%
der normalen ("normal" stellt in diesem
Fall den unoperierten kontralateralen Halbunterkieferknochen dar).
Im Gegensatz dazu waren die Implantate in den beiden anderen Gruppen
sogar nach 6 Monaten unwirksam und zeigten minimale Knochenbildung.
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Yasko
et al. veröffentlichten
eine verwandte Studie, in der die Wirkung von BMP-2 auf die Reparatur von
segmentalen Defekten in dem Oberschenkelknochen der Ratte untersucht
wurde (Yasko et al., 1992). Die Gestaltung der Studie beinhaltete
eine Gruppe, die eine Dosis von 1,4 mg BMP-2 erhielt, eine andere
Gruppe, die 11,0 mg BMP-2 erhielt, und eine Kontrollgruppe, die
die Träger-Matrix allein erhielt.
Eine endochondrale Knochenbildung wurde in beiden Tiergruppen, die
BMP-2 erhielten, beobachtet. Wie durch Radiographie, Histologie
und Gesamtknochen-(Torsions-)Tests der mechanischen Integrität gezeigt
wurde, resultierte die größere Dosis
mit Beginn von 4,5 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff in einer
funktionellen Reparatur des 5 mm umfassenden Defekts. Die niedrigere
Dosis resultierte in dem radiographischen und histologischen Nachweis
neuer Knochenbildung, aber sogar 9 Wochen nach dem chirurgischen
Eingriff wurde keine funktionelle Vereinigung beobachtet. Auch gab
es zu dieser Zeit keinen Hinweis auf eine Knochenbildung bei Kontrolltieren.
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Chen
et al. zeigten, daß eine
einfache Anwendung von 25-100 mg rekombinantem TGF-β1 nahe des Knorpels
bei Hautwunden über
die gesamte Dicke des Ohrs beim Kaninchen die endochondrale Knochenbildung
induzierte (Chen et al., 1991). Die Knochenbildung begann 21 Tage
im Anschluß an
die Bildung der Wunde und erreichte einen Peak an Tag 42, wie durch
morphologische Verfahren gezeigt wurde. Nach diesem Zeitpunkt wurde
ein aktiver Knochenumbau beobachtet.
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In
einer verwandten Studie zeigten Beck et al., daß eine einzelne Anwendung von
TGF-β1 in
einem 3% Methylcellulose-Gel in der Lage war, chirurgisch induzierte
große
Schädeldefekte
zu reparieren, die andernfalls durch fibröse Bindegewebe heilen und niemals
Knochen bilden (Beck et al., 1991). Ein Knochen-artiger Verschluß wurde
innerhalb von 28 Tagen nach der Anwendung von 200 mg TGF-β1 erzielt
und es wurde gezeigt, daß die
Heilungsrate Dosis-abhängig
ist.
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Studien
wie die zuvor beschriebenen haben somit ermittelt, daß exogene
Wachstumsfaktoren eingesetzt werden können, um neue Knochenbildung/-reparatur/-regeneration in vivo
zu stimulieren.
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Bestimmte
U.S.-Patente betreffen ebenfalls Verfahren zur Behandlung von Knochendefekten
oder zum Induzieren der Knochenbildung. Zum Beispiel betrifft U.S.-Patent
4,877,864 die Verabreichung einer therapeutischen Zusammensetzung
eines Knochen-induktiven Proteins zur Behandlung von Knorpel- und/oder Knochen-Defekten;
U.S.-Patent 5,108,753 betrifft die Verwendung einer Vorrichtung,
die ein reines osteogenes Protein enthält, zum Induzieren der endochondralen
Knochenbildung und zur Verwendung in periodontalen, dentalen oder
craniofacialen rekonstruktiven Verfahren.
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Jedoch
scheint es nirgends in dieser umfangreichen Literatur irgendeinen
Hinweis darauf zu geben, daß osteogene
Gene selbst bei einem Tier angewendet werden können, um Knochenreparatur oder
-regeneration zu fördern.
In der Tat scheint sogar innerhalb der Patentliteratur, die Gene
betrifft, die die verschiedenen Knochen-stimulatorischen Faktoren
und deren in vitro-Expression in Wirtzellen zur Erzeugung von rekombinanten
Proteinen betrifft, keine Erwähnung
der Möglichkeit
des Einsatzes einer Nukleinsäure-Übertragung
in dem Bemühen
zu geben, ein osteogenes Gen in Knochen-Vorläuferzellen in vivo zu exprimieren
oder eine neue Knochenbildung in einem Tier oder menschlichem Subjekt
zu fördern.
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7. Biokompatible Matices
zur Verwendung bei der Knochenreparatur
-
Es
gibt eine beträchtliche
Menge an Arbeiten, die auf die Entwicklung von biokompatiblen Maticen
zur Verwendung in medizinischen Implantaten gerichtet ist, die spezifisch
jene zur Knochenimplantationsarbeit einschließen. Im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung kann eine Matrix in Verbindung mit dem Gen oder
der DNA-kodierenden Region eingesetzt werden, die das osteotrope
Polypeptid kodiert, um auf einfache Weise das Gen der Stelle des
Knochenschadens zuzuführen.
Derartige Matrices können
aus einer Vielzahl von Materialien, die gegenwärtig für implantierte medizinische
Anwendungen in Verwendung sind, gebildet werden.
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In
bestimmten Fällen
kann die Matrix auch als ein "Biofüllstoff" dienen, um eine
Struktur für
den sich entwickelnden Knochen und Knorpel bereitzustellen. Die
Bildung einer derartigen Gerüststruktur
ist jedoch nicht ein vorrangiges Erfordernis, vielmehr sind die
Haupterfordernisse der Matrix, biokompatibel zu sein, und ein Nukleinsäuresegment
zu einer Knochenzelle oder Knochengewebestelle zuführen zu
können.
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Matrices,
die in bestimmten Ausführungsformen
verwendet werden können,
schließen
nichtbioabbaubare und chemisch definierte Matrices ein, wie gesinterten
Hydroxylapatit, Bioglas, Aluminate und andere Keramiken. Die Biokeramiken
können
in der Zusammensetzung verändert
sein, wie in Calcium-Aluminat-Phosphat; und sie können verarbeitet
sein, um die besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften,
wie die Porengröße, Partikelgröße, Partikelform
und Bioabbaubarkeit, zu modifizieren. Bestimmte polymere Matrices
können
auch bei Wunsch eingesetzt werden, diese schließen Acrylesterpolymere und
Milchsäurepolymere
ein, wie in U.S.-Patenten 4,526,909 bzw. 4,563,489 offenbart, die
jeweils hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden. Besondere Beispiele
nützlicher
Polymere sind solche von Orthoestern, Anhydriden, Propylen-Cofuma raten
oder ein Polymer aus einer oder mehreren α-Hydroxycarboxylsäure-Monomeren,
z.B. α-Hydroxyessigsäure (Glykolsäure) und/oder α-Hydroxypropionsäure (Milchsäure).
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Einige
der bevorzugten Matrices zur Verwendung bei den vorliegenden Zwecken
sind solche, die im Körper
resorbiert werden können.
Potentielle bioabbaubare Matrices zur Verwendung bei der Knochen-Genübertragung
schließen
zum Beispiel PLGA-Blockcopolymere, bioabbaubares und chemisch definiertes
Calciumsulfat, Tricalciumphosphat, Hydroxylapatit und Polyanhydride
ein. Darüber
hinaus können
Biomatrices bestehend aus reinem Protein und/oder Komponenten der
extrazellulären
Matrix eingesetzt werden.
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Die
Erfinder haben die Verwendung von Collagen-artigen Materialien aus
Knochen oder Haut als Matrices, wie sie aus verschiedenen im Handel
erhältlichen
lyophilisierten Collagenzubereitungen, wie denen aus Rinder- oder
Rattenhaut, hergestellt werden können,
sowie von PLGA-Blockcopolymeren, gezeigt. Collagen-Matrices können auch
wie in U.S.-Patent 4,394,370 beschrieben formuliert sein, das hierin
durch Bezugnahme aufgenommen wird, welches die Verwendung von Collagen-artigen
Matrices als Zuführvehikel
für osteogene
Proteine betrifft. UltraFiberTM; wie es
von der Norian Corp. (Mountain View, CA) erhalten werden kann, ist
eine bevorzugte Matrix. Bevorzugte Matrices sind jene, die mit Typ
II-Collagen und
stärker
bevorzugt rekombinantem Typ II-Collagen und mineralisiertem Typ
II-Collagen formuliert sind.
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Weitere
geeignete Matrices können
ebenfalls aus Kombinationen von Materialien hergestellt werden, wie
PLGA-Blockcopolymeren, die ein andauerndes Freisetzen erlauben;
Hydroxyapatit; oder Collagen und Tricalciumphosphat. Obwohl eine
ausreichende Sequestration und anschließende Zufuhr eines osteotropen Gens
in keiner Weise eine Begrenzung der vorliegenden Erfindung darstellt,
kann, sollte sie erwünscht
sein, eine Kombination aus einer porösen Matrix und einem Gen ebenfalls
an eine Knochengewebestelle in Kombination mit einem autologen Blutgerinsel
verabreicht werden. Die Basis für
dies ist, daß Blutgerinsel
zuvor eingesetzt worden sind, um die Sequestration von osteogenen
Proteinen zur Verwendung bei der Knochenbehandlung zu erhöhen (U.S.-Patent
5,171,579, durch Bezugnahme hierin aufgenommen) und ihre Verwendung im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung keinesfalls ausgeschlossen
ist (sie können
sogar Wachstumsfaktoren oder Zytokine anziehen).
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8. Collagen
-
Obwohl
zuvor nicht zur Verwendung mit einem Nukleinsäure-Molekül vorgeschlagen, ist die Verwendung
von Collagen als ein pharmazeutisches Zuführvehikel beschrieben worden.
Die Biokompatibilität
von Collagen-Matrices ist im Stand der Technik wohlbekannt. U.S.-Patente
5,206,028, 5,128,136, 5,081,106, 4,585,797, 4,390,519 und 5,197,977
(die alle hierin durch Bezugnahme aufgenommen werden) beschreiben die
Biokompatibilität
von Collagen-enthaltenden Matrices bei der Behandlung von Hautläsionen,
die Verwendung als Wundverband und als ein Mittel zum Kontrollieren
von Blutungen. Angesichts dieser Dokumente stellt sich daher keine
Frage hinsichtlich der Geeignetheit des Aufbringens einer Collagenzubereitung
auf eine Gewebestelle eines Tieres.
-
U.
S.-Patent 5,197,977 beschreibt die Herstellung eines Collagen-imprägnierten
Gefäßtransplantats, das
Arzneimittelstoffe in Komplex mit Collagen zum langsamen Freisetzen
aus dem Transplantat im Anschluß an
das Implantieren enthält.
U.S.-Patent 4,538,603 betrifft einen Okklusivverband, der zur Behandlung
von Hautläsionen
geeignet ist, und einen granulären
Stoff, der mit dem Wundexudat wechselwirken kann. U.S.-Patent 5,162,430
beschreibt eine pharmazeutisch verträgliche, nichtimmunogene Zusammensetzung,
die ein Telopeptidcollagen umfaßt,
das chemisch mit einem synthetischen hydrophilen Polymer verknüpft ist.
-
Weitere
Dokumente, die ein Fachmann nützlich
finden kann, schließen
U.S.-Patente 4,837,285, 4,703,108,
4,409,332 und 4,347,234 ein, die jeweils hierin durch Bezugnahme
aufgenommen werden. Diese Druckschriften beschreiben die Verwendungen
von Collagen als ein nichtimmunogenes, bioabbaubares und bioresorbierbares
Bindungsmittel.
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Die
Erfinder sehen voraus, daß Collagen
aus vielen Quellen bei der vorliegenden Erfindung geeignet sein
wird. Besonders geeignet sind die Aminosäuresequenzen von Typ II-Collagen.
Beispiele von Typ II-Collagen sind im Stand der Technik wohlbekannt.
Zum Beispiel sind die Aminosäuresequenzen
vom Menschen (Lee et al., 1989), der Ratte (Michaelson et al., 1994)
und der Maus (Ortmann et al., 1994) bestimmt worden (SEQ ID NO:
10, SEQ ID NO: 12 bzw. SEQ ID NO: 14).
-
Obwohl
es zuvor nicht bekannt war, daß Typ
II-Collagen in der Lage ist, Knochen-Vorläuferzellen selbst zu stimulieren,
wird hierin überraschenderweise
gezeigt, daß es
diese Eigenschaft besitzt, was somit die neuen Möglichkeiten für die klinischen
Verwendungen ergibt.
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9. Nukleinsäurezuführung
-
Die Übertragung
von Nukleinsäuren
auf Säugerzellen
hat ein Verfahren zur Behandlung bestimmter Krankheiten oder Störungen vorgeschlagen.
Die Nukleinsäureübertragung
oder -zufuhr wird oft als "Gentherapie" bezeichnet. Die
anfänglichen
Bemühungen
hinsichtlich der postnatalen (somatischen) Gentherapie beruhten
auf indirekten Mitteln des Einführens
von Genen in Gewebe, z.B. Zielzellen wurden aus dem Körper entnommen,
mit viralen Vektoren, die rekombinante Gene tragen, infiziert und
in den Körper
implantiert. Diese Art von Verfahren wurde im allgemeinen als ex
vivo-Behandlungsprotokolle bezeichnet. Eine direkte in vivo-Gen-Übertragung
ist kürzlich
mit Formulierungen von DNA, die in Liposomen eingefangen ist, erzielt
worden (Ledley et al., 1987); oder in Proteoliposomen eingefangen
ist, die die viralen Hüllrezeptorproteine
enthalten (Nicolau et al., 1983); mit Calciumphosphat copräzipitierter
DNA (Benvenisty und Reshef, 1986); und mit DNA, die an einen Polylysin-Glycoprotein-Trägerkomplex
gekoppelt war (Wu und Wu, 1988). Die Verwendung von rekombinanten
Replikationsdefekten viralen Vektoren zum Infizieren von Zielzellen
in vivo ist ebenfalls beschrieben worden (z.B. Seeger et al., 1984).
-
In
den letzten Jahren hat Wolff et al. gezeigt, daß die direkte Injektion von
gereinigten Präparationen von
DNA und RNA in dem Skelettmuskel der Maus in einer signifikanten
Expression des Reportergens resultierte (Wolff et al., 1990). Dies
war ein unerwarteter Befund und die Mechanismen der Gen-Übertragung
konnten nicht definiert werden. Die Autoren spekulierten, daß Muskelzellen
besonders für
die Aufnahme und die Expression von Polynukleotiden in vivo geeignet
sein können
oder daß die
mit der DNA-Injektion verbundene Beschädigung das Stattfinden der
Transfektion erlauben kann.
-
Wolff
et al. schlugen mehrere mögliche
Anwendungen des direkten Injektionsverfahrens vor, einschließlich (a)
der Behandlung von vererbbaren Störungen des Muskels, (b) der
Modifikation von Nichtmuskel-Störungen
durch Muskelgewebe-Expression
von therapeutischen Transgenen, (c) die Entwicklung einer Vaccine,
und (d) eine reversible Art der Gen-Übertragung, bei der die DNA
sehr ähnlich
wie bei einer herkömmlichen
pharmazeutischen Behandlung verabreicht wird. In einer eleganten
Studie zeigten kürzlich
Liu und Mitarbeiter, daß das
direkte Injektionsverfahren erfolgreich bei dem Problem der Entwicklung
einer Influenzavaccine angewendet werden kann (Ulmer et al., 1993).
-
Die
Verwendung der Gen-Übertragung
auf Synoviocyten als ein Mittel der Behandlung von Arthritis ist ebenfalls
diskutiert worden (Bandara et al., 1992; Roessler et al., 1993).
Die in Betracht gezogenen Protokolle haben sowohl die ex vivo-Behandlung
von isolierten Synoviocyten und deren erneute Einführung in
das Tier als auch die direkte Gen-Übertragung, bei der geeignete
Vektoren in das Gelenk injiziert werden, eingeschlossen. Die Übertragung
von Markergenen in Synoviocyten ist bereits gezeigt worden unter
Verwendung von sowohl retroviraler als auch adenoviraler Technologie
(Bandara et al., 1992; Roessler et al., 1993).
-
Trotz
der ausschließlichen
Betonung auf Proteinbehandlung durch jene, die in dem Gebiet des
neuen Knochenwachstums arbeiten, haben die vorliegenden Erfinder
gesehen, daß es
ein großes
Potential für
die Verwendung von Nukleinsäuren
selbst gibt, um die Knochenregeneration/-reparatur in vivo zu fördern. Dies stellt
eine hoch entwickeltere Art des pharmazeutischen Zuführens dar.
Zusätzlich
zu der Einfachheit und den Kosten der Herstellung von DNA wurde
auch gefolgert, daß die
Verwendung von DNA-Übertragung
anstatt einer Peptid-Übertragung
weitere Vorteile bereitstellen würde.
Zum Beispiel erlaubt die DNA-Übertragung
die Expression oder Überexpression
von integralen Membranrezeptoren auf der Oberfläche von Knochenregenerations/-reparaturzellen,
während
dies nicht unter Einsatz einer Peptid-Übertragung getan werden kann,
da letztere (a priori) eine extrazelluläre Manipulation ist. Wichtig
ist auch, daß eine
DNA-Übertragung
ebenfalls die Expression von Polypeptiden erlaubt, die auf eine
Stellen-spezifische Weise mit sehr geringer zusätzlicher Arbeit modifiziert
sind (d.h. eine einfache molekularbiologische Manipulation ohne
Proteinreinigung), sowie das andauernde Freisetzen von Therapien,
die durch einen injizierbaren Weg zugeführt werden.
-
Die
Vorteile der Verwendung von DNA sind ebenfalls mannigfaltig in Hinsicht
auf die Entwicklung von pharmazeutischen Produkten und wirksamen
Mitteln für
die Zufuhr. Hierbei schließen
wichtige Vorteile die Fähigkeit
zur Herstellung injizierbarer Formulierungen, insbesondere solchen
Zusammensetzungen, die eine reversible thermische Erstarrung/Gelbildung
zeigen, und die Möglichkeit
zum Kombinieren derartiger injizierbarer Stoffe mit der Abbildungstechnologie
während
der Zufuhr ein. Die "andauernde
Freisetzung" ist
ebenfalls ein wichtiger Vorteil der Verwendung von DNA dahingehend,
daß die
exogen zugesetzte DNA weiterhin die Bildung eines Proteinprodukts
im Anschluß an
eine Aufnahme in eine Zelle lenkt. Die Verwendung von bestimmten
Matrix-DNA-Zusammensetzungen erlaubt auch ein typischeres Phänomen der "andauernden Freisetzung" dahingehend, daß die operative
Freisetzung der DNA aus dem Matrixgemisch auch manipuliert werden
kann.
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Die
Erfinder sehen voraus, daß sowohl
nackte DNA als auch Virus-vermittelte DNA bei Bemühungen, Gene
auf Knochen-Vorläuferzellen
zu übertragen,
eingesetzt werden können.
Bei Beginn, dies zu studieren, mußte das geeignete Tiermodell
eingesetzt werden, das heißt
eines, bei dem die Möglichkeiten
der Verwendung von Nukleinsäuren
zum Fördern
der Knochenraparatur auf angemessene Weise in kontrollierten Studien getestet
werden konnte.
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10. Osteotomie-Modell
-
Vor
der vorliegenden Erfindung standen drei Modellsysteme für eine Studie
in diesem Bereich zur Verfügung,
einschließlich
der Mov13-Mäuse,
einem Tiermodell der OI. Unglücklicherweise
litt jedes dieser Modelle an bedeutenden Nachteilen. Bei den Mov13-Mäusen starben
diese Mäuse
erstens typischerweise im jungen Erwachsenenalter aufgrund von Retrovirus-induzierten
Leukämien
(Schnieke et al., 1983); zweitens können Gen-Übertragungsstudien bei Mov13-Mäusen, die zwischen den postnatalen
Wochen 8-16 (d.h. vor der Entwicklung von Leukämien) durchgeführt werden,
durch eine natürliche
Adaption verkompliziert werden, bei der eine signifikante Menge
an neuem Knochen auf der periostealen Oberfläche abgelagert wird (Bonadio
et al., 1993); und drittens kann ein in eine Osteotomiestelle übertragenes
osteotropes Gen mit dem aktiven Retrovirus in Synergie treten und
kann ihn sogar stärker
virulent machen.
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Ein
anderes System ist das durch Einhorn und Mitarbeiter (Bonnarens
und Einhorn, 1984) geschaffene in vivo-Knochenbruchmodell. Dieses
Modell ist jedoch ein geschlossenes System, das nicht auf leichte
Weise anfängliche
Studien der Gen-Übertragung
in vivo erlauben würde.
Das von Bolander und Mitarbeitern (Joyce et al., 1990) entwickelte
Organkulturmodell stand ebenfalls zur Verfügung, aber wiederum ist dieses
Modell nicht zum Studieren der Gen-Übertragung in vivo geeignet.
Infolge der Ungeeignetheit der vorangehenden Modelle für das Studieren
der Wirkungen der Gen-Übertragung
auf Knochenreparatur und -regeneration haben die Erfinder ein Ratten-Osteotomie-System,
wie nachfolgend beschrieben, eingesetzt.
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Die
wichtigen Eigenschaften des Ratten-Osteotomie-Modells sind wie folgt:
unter allgemeiner Anästhesie
werden vier Nägel
mit einem Durchmesser von 1,2 mm in die femorale Diaphyse von normalen
ausgewachsenen Sprague-Dawley-Ratten geschraubt. Eine chirurgische
Vorlage stellt das parallele Plazieren der Nägel sicher. Ein externer Fixator
wird dann auf den Nägeln
befestigt, und ein segmentaler Defekt von 2 mm oder 5 mm wird in
der zentralen Diaphyse mit einer Hall Micro 100 oszillierenden Säge erzeugt.
Ein bioabbaubares Implantatmaterial, getaucht in eine Lösung von
Plasmid-DNA, einem anderen genetischen Konstrukt oder einer rekombinanten
Viruspräparation,
wird dann in den intramedullären
Kanal eingebracht und der Defekt wird geschlossen (5A, 5B, 6A, 6B, 6C, 6D, 7A, 7B, 8A, 8B, 8C).
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Die
neue Knochenbildung kann so früh
wie drei Wochen später
in dem 2 mm umfassenden Spalt nachgewiesen werden, obwohl man im
allgemeinen die neue Knochenbildung bis zu 9 Wochen stattfinden
läßt. Der Fixator
stellte die notwendige Stabilität
bereit und es gab keine Begrenzungen beim Gehen der Tiere. Das chirurgische
Protokoll ist heute erfolgreich bei 21 von 21 Tieren durchgeführt worden.
Keines dieser Tiere starb. Die Assays auf die neue Knochenbildung
wurden nach dem Töten
durchgeführt,
mit Ausnahme von einfacher Filmradiogra phie, die wöchentlich
von der Zeit des chirurgischen Eingriffs bis zum Töten durchgeführt wurde.
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Frühere Studien
bei Sprague-Dawley-Ratten haben gezeigt, daß der 5 mm umfassende Osteotomiespalt
als eine fibröse,
schlechte Frakturheilung heilen wird, während ein Spalt von weniger
als 3 mm (wie der in den hierin beschriebenen Studien üblicherweise
eingesetzte Spalt von 2 mm) durch primäre Knochenbildung heilen wird.
Studien unter Verwendung des 5 mm umfassenden Spalts erlauben somit
eine Bestimmung, ob eine Transgen-Expression neue Knochenbildung
stimulieren kann, wenn normalerweise eine fibröse Gewebeheilung erwartet wird.
Andererseits erlauben Studien mit einem 2 mm umfassenden Spalt eine
Bestimmung, ob die Transgen-Expression das natürliche primäre Knochenheilen beschleunigen
kann. Kontrollen wurden ebenfalls durchgeführt, bei denen die Tiere keine
DNA erhielten (9A und 9B).
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11. Die Gen-Übertragung
fördert
die Knochenreparatur in vivo
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Die
vorliegenden Erfinder haben überraschend
festgestellt, daß eine
Gen-Übertragung
in Knochen-Vorläuferzellen
in vivo (d.h. Zellen in dem regenerierenden Gewebe in dem Osteotomiespalt)
einfach erzielt werden konnte. Gegenwärtig beinhalten bevorzugte
Verfahren zur Erzielung einer Gen-Übertragung im allgemeinen die
Verwendung eines fibrösen
Collagen-Implantatmaterials, das in eine Lösung von DNA getaucht wird,
kurz bevor man es an die Stelle, an der man das Knochenwachstum
zu fördern
wünscht,
bringt. Wie die hierin vorgestellten Studien zeigen, erleichtert
das Implantatmaterial die Aufnahme von exogenen Plasmidkonstrukten
durch die Zellen (in dem Osteotomiespalt), die auf klare Weise an
der Knochenregeneration/-reparatur teilnehmen. Nach zellulärer Aufnahme
lenken die Transgene die Expression von rekombinanten Polypeptiden,
wie durch die in vivo-Expression von funktionellen Marker-Gen-Produkten
bewiesen wird.
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Es
werden hierin weitere Studien vorgestellt, die zeigen, daß die Übertragung
eines osteotropen Gens in der zellulären Expression eines rekombinanten
osteotropen Moleküls
resultiert, wobei die Expression direkt mit der Stimulierung neuer
Knochenbildung verbunden ist. Nach Berücksichtigung einer relativen
großen
Anzahl von Kandidatengenen wurde ein Gen-Übertragungsvektor, der für ein Fragment
des menschlichen Parathyroidhormons (hPTH1-34) kodiert, für die anfänglichen
Studien der Erfinder ausgewählt.
Mehrere Faktoren wurden bei der Auswahl berücksichtigt: (a), rekombinante
hPTH1-34-Peptide können
von jedem endogenen Rattenhormon, das in Osteotomiegeweben vorkommt,
unterschieden werden; (b), hPTH1-34-Peptide werden die neue Knochenbildung
in Sprague-Dawley-Ratten
stimulieren, was darauf hindeutet, daß das menschliche Peptid auf
effiziente Weise den PTH-/PTHrP-Rezeptor auf der Osteoblasten-Zelloberfläche der
Ratte binden kann; und (c), es gibt nur einen PTH-/PTHrP-Rezeptor,
das Gen für
diesen Rezeptor ist kloniert worden und cDNA-Sonden für den Rezeptor
stehen zur Verfügung.
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In
bezug auf das Verstehen des Wirkungsmechanismus des Transgens auf
die neue Knochenbildung in vivo zogen die Erfinder somit den Schluß, daß es am
einfachsten ist, die Expression des rekombinanten hPTH1-34-Peptids
und seines Rezeptors mit der neuen Knochenbildung in dem Ratten-Osteotomie-Modell
zu korrelieren. Natürlich
wird im Anschluß an
diese anfänglichen
Studien vorausgesehen, daß jedes
einer großen Vielzahl
von Genen in Verbindung mit den Knochen-Gen-Übertragungsausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann.
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Vorangehende
Studien haben gezeigt, daß hPTH1-34
ein stärkeres
anabolisches Mittel ist, wenn es periodisch im Gegensatz zu kontinuierlich
verabreicht wird. Trotz der Tatsache, daß eine anabolische Wirkung bei
kontinuierlicher Dosierung immer noch erwartet würde, wie durch die Studien
von Parsons und Mitarbeitern (Tam et al., 1982; Spencer et al.,
1989) dokumentiert wurde, gab es die Sorge, daß das pLJ-hPTH1-34-Transgen
nicht sehr wirksam funktionieren könnte, da von transfizierten
Zellen erwartet werden würde,
daß sie
rekombinante hPTH1-34-Moleküle auf eine
konstitutive Art exprimieren. Der Befund, daß eine Transfektion und Expression
des pLJ-hPTH1-34-Transgens auf wirksame Weise die Knochenbildung
in dem Ratten-Osteotomie-Modell stimulierte, war deshalb ein wichtiges
Ergebnis.
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Da
die Osteotomiestelle in diesem Modell stark mit Gefäßen ausgestattet
ist, ist eine mögliche
Komplikation der Studien mit dem pLJ-hP7H1-34-Transgen die Sekretion
von rekombinantem menschlichen PTH aus der Osteotomiestelle mit
anschließender
Hypercalcemie und (möglichem)
Tod des Tieres. Wöchentliche Serum-Calciumspiegel
sollten deshalb bestimmt werden, wenn dieses Transgen eingesetzt
wird. Die Tatsache, daß kein
Nachweis von gestörten
Serum-Calciumspiegeln in dieser Arbeit festgestellt worden ist,
ist deshalb ein weiterer ermutigender Befund.
-
Diese
Studien ergänzen
andere Studien der Erfinder, in denen eine direkte Gen-Übertragung eingesetzt wurde,
um Gene in die Achillesferse und die Kreuzbänder einzuführen, wie in Beispiel IX beschrieben wird.
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Verschiedene
direkte Anwendungen zur Verwendung von Nukleinsäurezufuhr in Verwindung mit
Knochenstörungen
wurden den Erfindern im Anschluß an
diese überraschenden
Befunde offensichtlich. Die Direktübertragung eines osteotropen
Gens zur Förderung
von Bruchreparatur in der klinischen orthopädischen Praxis ist nur eine
Verwendung. Andere wichtige Aspekte dieser Technologie schließen die
Verwendung von Gen-Übertragung
zur Behandlung von Patienten mit "schwachen Knochen" ein, wie bei Krankheiten wie Osteoporose;
um schwaches Heilen zu verbessern, das sich aus unbekannten Gründen ergeben
kann, z.B. eine schlechte Frakturheilung; um die Integration des
Implantats und die Funktion der künstlichen Gelenke zu fördern; um
die Heilung anderer Skelettgewebe wie der Achillessehne zu stimulieren;
und als ein Adjuvants zur Reparatur großer Defekte.
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In
allen diesen Ausführungsformen
wird die DNA als ein direktes pharmazeutisches Mittel eingesetzt.
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12. Biologisch
funktionelle Äquivalente
-
Wie
vorstehend erwähnt,
können
Modifikationen und Veränderungen
in der Struktur eines osteotropen Gens vorgenommen und dennoch ein
funktionelles Molekül
erhalten werden, das Proteine oder Polypeptide mit den gewünschten
Eigenschaften kodiert. Das folgende ist eine Diskussion, die auf
der Veränderung
der Aminosäuren
eines Proteins zum Bilden eines Äquivalents
oder sogar eines verbesserten Moleküls der zweiten Generation basiert.
Die Aminosäureveränderungen
können
durch Verändern
der Codons der DNA-Sequenz gemäß der folgenden
Codontabelle erzielt werden:
-
-
Zum
Beispiel können
bestimmte Aminosäuren
andere Aminosäuren
in einer Proteinstruktur ersetzen, ohne einen nennenswerten Verlust
des interaktiven Bindungsvermögens
mit Strukturen wie zum Beispiel den Antigen-bindenden Regionen von
Antikörpern
oder Bindungsstellen auf Substratmolekülen. Da es das interaktive
Vermögen
und die Natur eines Proteins ist, die die biologische funktionelle
Aktivität
des Proteins bestimmen, können
bestimmte Aminosäuresequenzaustausche
in einer Proteinsequenz und natürlich
in der zugrunde liegenden DNA-kodierenden Sequenz vorgenommen werden
und nichtsdestotrotz ein Protein mit ähnlichen Eigenschaften erhalten.
Es wird daher durch die Erfinder vorgesehen, daß verschiedene Veränderungen
in den DNA-Sequenzen von osteotropen Genen ohne einen nennenswerten
Verlust ihrer biologischen Nützlichkeit
oder Aktivität
vorgenommen werden können.
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Bei
der Durchführung
derartiger Wechsel kann der hydropathische Index der Aminosäuren berücksichtigt
werden. Die Bedeutung des hydropathischen Aminosäureindex beim Verleihen der
interaktivischen biologischen Funktion an ein Protein wird im allgemeinen
im Stand der Technik verstanden (Kyte und Doolittle, 1982, die hierin
durch Bezugnahme aufgenommen wird). Es wird akzeptiert, daß der relative
hydropathische Charakter der Aminosäuren zu der Sekundärstruktur
des resultierenden Proteins beiträgt, welcher wiederum die Wechselwirkung
des Proteins mit anderen Molekülen,
zum Beispiel Enzymen, Substraten, Rezeptoren, DNA, Antikörpern, Antigenen
und dergleichen, definiert.
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Jede
Aminosäure
ist ein hydropathischer Index auf Basis ihrer Hydrophobie und Ladungscharakteristika
zugewiesen worden (Kyte und Doolittle, 1982); diese sind: Isoleucin
(+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin (+2,8); Cystein/Cystin
(+2,5); Methionin (+1,9); Alanin (+1,8); Glycin (–0,4); Threonin
( –0,7);
Serin (–0,8);
Tryptophan (–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9);
und Arginin (–4,5).
-
Es
ist im Stand der Technik bekannt, daß bestimmte Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
ersetzt werden können,
die einen ähnlichen
hydropathischen Index oder Wert besitzen und noch zu einem Protein
mit ähnlicher
biologischer Aktivität
führen,
d.h. noch ein biologisch funktionell äquivalentes Protein erhalten.
Beim Vornehmen derartiger Wechsel wird der Austausch von Aminosäuren bevorzugt,
deren hydropathische Indices innerhalb von +2 liegen, solche, die
innerhalb ±1
liegen sind besonders bevorzugt, und jene, die innerhalb ±0,5 liegen,
sind sogar besonders stark bevorzugt.
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Es
wird auch im Stand der Technik verstanden, daß der Austausch von ähnlichen
Aminosäuren
auf wirksame Weise auf der Basis der Hydrophilie vorgenommen werden
kann. U.S.-Patent 4,554,101, das hierin durch Bezugnahme aufgenommen
wird, stellt fest, daß die
größte lokale
mittlere Hydrophilie eines Proteins, wie sie durch die Hydrophilie
von benachbarten Aminosäuren
bestimmt wird, mit einer biologischen Eigenschaft des Proteins korreliert.
-
Wie
ausführlich
in U.S.-Patent 4,554,101 ausgeführt,
sind die folgenden Hydrophiliewerte den Aminosäureresten zugewiesen worden:
Arginin (+3,0); Lysin (+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1); Glutamat (+3,0 ± 1); Serin (+0,3);
Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Threonin (-0,4);
Prolin (–0,5 ± 1); Alanin
(–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
-
Es
ist klar, daß eine
Aminosäure
eine andere ersetzen kann, die einen ähnlichen Hydrophiliewert besitzt
und noch ein auf biologische Weise gleichwirkendes und insbesondere
auf immunologische Weise gleichwirkendes Protein erhält. Bei
derartigen Veränderungen
ist der Austausch von Aminosäuren,
deren Hydrophiliewerte innerhalb von +2 sind, bevorzugt, solche,
die innerhalb ±1
liegen, sind besonders bevorzugt, und solche, die innerhalb ±0,5 liegen,
sind sogar besonders stark bevorzugt.
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Wie
vorstehend umrissen, werden deshalb Aminosäureaustausche im allgemeinen
auf der Basis der relativen Ähnlichkeit
der Aminosäure-Seitenketten-Substituenten
vorgenommen, zum Beispiel ihrer Hydrophobie, Hydrophilie, Ladung,
Größe und dergleichen.
Beispielhafte Austausche, welche verschiedene der vorgenannten Charakteristika
berücksichtigen,
sind dem Fachmann wohlbekannt und umfassen: Arginin und Lysin; Glutamat
und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin und Asparagin; und Valin,
Leucin und Isoleucin.
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13. Stellen-spezifische
Mutagenese
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Die
Stellen-spezifische Mutagenese ist eine nützliche Technik bei der Herstellung
von individuellen Peptiden oder biologisch funktionell gleichwirkenden
Proteinen oder Peptiden durch spezifische Mutagenese der zugrunde
liegenden DNA. Die Technik bietet weiterhin eine einfache Möglichkeit
zur Herstellung und zum Testen von Sequenzvarianten, zum Beispiel
unter Beinhaltung einer oder mehrerer der vorher genannten Betrachtungen
durch Einführen
einer oder mehrerer Nukleotid-Sequenzwechsel in die DNA. Die Stellen-spezifische
Mutagenese erlaubt die Herstellung von Mutanten durch die Verwendung
von spezifischen Oligonukleotidsequenzen, die die DNA-Sequenz der
gewünschten
Mutation kodieren, sowie eine ausreichende Anzahl von benachbarten
Nukleotiden zum Bereitstellen einer Primer-Sequenz ausreichender
Größe und Sequenzkomplexität, um eine
stabile Duplex auf beiden Seiten des überbrückten Deletionspunktes zu bilden.
Typischerweise ist ein Primer von ungefähr 17 bis 25 Nukleotiden Länge bevorzugt,
wobei ungefähr
5 bis 10 Reste auf beiden Seiten des Punktes der Sequenz geändert werden.
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Im
allgemeinen ist die Technik der Stellen-spezifischen Mutagenese
im Stand der Technik wohlbekannt, wie durch zahlreiche Publikationen
veranschaulicht wird. Es wird anerkannt werden, daß die Technik typischerweise
einen Phagenvektor einsetzt, der sowohl in einzelsträngiger als
auch doppelsträngiger
Form existiert.
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Typische
Vektoren, die bei der Stellen-spezifischen Mutagenese nützlich sind,
schließen
Vektoren wie den M13-Phagen ein. Diese Phagen sind leicht im Handel
erhältlich
und ihre Verwendung wird im allgemeinen dem Fachmann wohlbekannt
sein. Doppelsträngige
Plasmide werden ebenfalls routinemäßig bei der Stellen-spezifischen
Mutagenese eingesetzt, was den Schritt des Übertragens des interessierenden
Gens von einem Plasmid zu einem Phagen erübrigt.
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Im
allgemeinen wird die Stellen-spezifische Mutagenese in Übereinstimmung
hiermit durchgeführt durch
erstens Erhalten eines einzelsträngigen
Vektors oder Wegschmelzens/Aufwindens von zwei Strängen eines
doppelsträngigen
Vektors, der innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz enthält, die
das gewünschte
osteotrope Protein kodiert. Ein Oligonukleotid-Primer, der die gewünschte mutierte
Sequenz trägt,
wird im allgemeinen auf synthetische Weise hergestellt. Dieser Primer
wird dann mit dem einzelsträngigen
Vektor gepaart, und dann DNA-polymerisierenden Enzymen wie dem Klenow-Fragment
der E. coli-Polymerase I ausgesetzt, um die Synthese des Mutations-tragenden
Strangs zu vollenden. Auf diese Weise wird eine Heteroduplex gebildet,
in der ein Strang die ursprüngliche
nichtmutierte Sequenz kodiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation
trägt.
Dieser Heteroduplex-Vektor wird dann eingesetzt, um geeignete Zellen
zu transformieren, wie E. coli-Zellen, und es werden Klone selektiert,
die rekombinante Vektoren enthalten, die die mutierte Sequenzanordnung
tragen.
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Die
Herstellung von Sequenzvarianten des ausgewählten osteotropen Gens unter
Verwendung der Stellen-spezifischen Mutagenese wird als ein Mittel
der Erzeugung von potentiell nützlichen
Spezies bereitgestellt und ist nicht als eine Begrenzung gedacht,
da es andere Wege gibt, auf denen Sequenzvarianten von osteotropen
Genen erhalten werden können.
Zum Beispiel können
rekombinante Vektoren, die das gewünschte osteotrope Gen kodieren,
mit mutagenen Mitteln wie Hydroxylamin behandelt werden, um Sequenzvarianten
zu erhalten.
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14. Bildung von monoklonalen
Antikörpern
-
Mittel
zum Herstellen und Charakterisieren von Antikörpern sind im Stand der Technik
wohlbekannt (siehe z.B. Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory, 1988, das hierin durch Bezugnahme aufgenommen
wird).
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Die
Verfahren zum Herstellen von monoklonalen Antikörpern (MAbs) beginnen im allgemeinen ähnlich denen
zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern. Kurz gesagt wird ein
polyklonaler Antikörper
hergestellt durch Immunisieren eines Tieres mit einer immunogenen
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung und Sammeln von Antiseren von diesem immunisierten Tier.
Ein weiter Bereich von Tierspezies kann zur Herstellung von Antiseren
eingesetzt werden. Typischerweise ist das zur Herstellung von Anti-Antiseren
eingesetzte Tier ein Kaninchen, eine Maus, eine Ratte, ein Hamster,
ein Meerschweinchen oder eine Ziege. Wegen des relativ großen Blutvolumens
von Kaninchen ist ein Kaninchen eine bevorzugte Wahl zur Herstellung von
polyklonalen Antikörpern.
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Wie
im Stand der Technik wohlbekannt ist, kann eine gegebene Zusammensetzung
in ihrer Immunogenität
variieren. Es ist deshalb oft notwendig, das Wirtsimmunsystem zu
verstärken,
wie es durch Kopplung eines Peptid- oder Polypeptidimmunogens an
einen Träger
erreicht werden kann. Beispielhafte und bevorzugte Träger sind
Keyhole Limpet Hemocyanin (KLH) und Rinderserumalbumin (BSA). Andere
Albumine wie Ovalbumin, Mausserumalbumin oder Rattenserumalbumin
können
ebenfalls als Träger
verwendet werden. Mittel zum Verknüpfen eines Polypeptids mit
einem Trägerprotein
sind im Stand der Technik wohlbekannt und schließen Glutaraldehyd, m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester,
Carbodiimid und bis-biazotiertes Benzidin ein.
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Wie
auch im Stand der Technik wohlbekannt ist, kann die Immunogenität einer
bestimmten Immunogen-Zusammensetzung durch Verwendung von unspezifischen
Stimulatoren der Immunantwort, als Adjuvantien bekannt, verstärkt werden.
Beispielhafte und bevorzugte Adjuvantien schließen das komplette Freund'sche Adjuvants (ein
unspezifischer Stimulator der Immunantwort, der getötetes Mycobacterium
tuberculosis enhält),
inkomplettes Freund'sches
Adjuvants und Aluminiumhydroxid-Adjuvants ein.
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Die
Menge an Immunogen-Zusammensetzung, die bei der Herstellung von
polyklonalen Antikörpern eingesetzt
wird, variiert mit der Art des Immunogens sowie des Tiers, das zur
Immunisierung eingesetzt wird. Eine Vielzahl von Wegen kann angewendet
werden, um das Immunogen zu verabreichen (subkutan, intramuskulär, intradermal,
intravenös
und intraperitoneal). Die Herstellung von polyklonalen Antikörpern kann
durch Sammeln von Blut des immunisierten Tiers zu verschiedenen
Zeitpunkten nach Immunisierung verfolgt werden. Eine zweite Injektion
zur Verstärkung
kann ebenfalls gegeben werden. Der Prozeß des Verstärkens und Titerns wird wiederholt,
bis ein geeigneter Titer erzielt wird. Wenn ein gewünschter
Spiegel an Immunogenität erhalten
wird, kann das immunisierte Tier ausgeblutet und das Serum isoliert
und gespeichert und/oder das Tier kann verwendet werden, um MAbs
zu bilden.
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MAbs
können
leicht durch die Anwendung wohlbekannter Verfahren hergestellt werden,
wie denen in U.S.-Patent 4,196,265 veranschaulichten, die hierin
durch Bezugnahme aufgenommen werden. Typischerweise beinhaltet dieses
Verfahren das Immunisieren eines geeigneten Tiers mit einer ausgewählten Immunogen-Zusammensetzung,
z.B. einem gereinigten oder teilweise gereinigten LTBP-3-Protein, -Polypeptid
oder -Peptid. Die immunisierende Zusammensetzung wird auf eine wirksame
Weise zum Stimulieren von Antikörper-erzeugenden
Zellen verabreicht. Nagetiere wie Mäuse und Ratten sind bevorzugte
Tiere, jedoch ist die Verwendung von Kaninchen und "sheep frog"-Zellen ebenfalls
möglich.
Die Verwendung von Ratten kann bestimmte Vorteile bieten (Goding,
1986, S. 60- 61),
aber Mäuse
sind bevorzugt, wobei die BALB/c-Maus am stärksten bevorzugt ist, da sie
routinemäßig am häufigsten
eingesetzt wird und im allgemeinen einen höheren Prozentsatz einer stabilen
Fusion ergibt.
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Im
Anschluß an
die Immunisierung werden somatische Zellen mit dem Potential zur
Erzeugung von Antikörpern,
insbesondere B-Lymphocyten (B-Zellen) zur Verwendung in dem Protokoll
zur Erzeugung von MAbs ausgewählt.
Diese Zellen können
aus durch Biopsie erhaltener Milz, Mandeln oder Lymphknoten oder aus
einer peripheren Blutprobe erhalten werden. Milzzellen und periphere
Blutzellen sind bevorzugt, die ersteren weil sie eine reiche Quelle
an Antikörper
erzeugenden Zellen sind, die sich in dem Stadium von teilenden Plasmablasten
befinden, und die letzteren, weil das periphere Blut leicht zugänglich ist.
Oft wird eine Gruppe von Tieren immunisiert worden sein und die
Milz des Tieres mit dem höchsten
Antikörpertiter
wird entfernt und die Milzlymphocyten werden durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze erhalten werden. Typischerweise enhält die Milz
einer immunisierten Maus schätzungsweise
5 × 107 bis 2 × 108 Lymphocyten.
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Die
Antikörper-erzeugenden
B-Lymphocyten des immunisierten Tiers werden dann mit Zellen einer immortalisierten
Myeloma-Zellinie fusioniert, im allgemeinen einer der gleichen Spezies
wie das immunisierte Tier. Myeloma-Zellinien, die zur Verwendung
in Verfahren zur Hybridom-erzeugenden Fusion geeignet sind, sind
im allgemeinen nicht Antikörper-erzeugende
Zellen, besitzen eine hohe Fusionseffizienz, und Enzymmängel, die
sie unfähig
machen, in bestimmten selektiven Medien zu wachsen, die nur das
Wachstum der gewünschten
fusionierten Zellen (Hybridomen) fördern.
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Jede
beliebige einer Anzahl von Myelomzellen kann verwendet werden, wie
dem Fachmann bekannt ist (Goding, S. 65-66, 1986; Campbell, S. 75-83,
1984). Wenn das immunisierte Tier beispielsweise eine Maus ist,
kann man P3-X63/Ag8, X63- Ag8.653,
NS1/1.Ag 4 1, Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11, MPC11-X45-GTG 1.7 und
S194/5XX0 Bul verwenden; für
Ratten kann man R210.RCY3, Y3-Ag 1.2.3, IR983F und 4B210 verwenden;
und U-266, GM1500-GRG2, LICR-LON-HMy2
und UC729-6 sind alle in Verbindung mit menschlichen Zellfusionen
nützlich.
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Eine
bevorzugte Maus-Myelomlinie ist die NS-1-Myelom-Zellinie (auch P-3-NS-1-Ag4-1 genannt),
die auf einfache Weise von der NIGMS Human Genetic Mutant Cell Repository
durch Anfordern der Zellinie mit der Hinterlegungsnummer GM3573
erhältlich
ist. Eine andere Maus-Myelom-Zellinie, die eingesetzt werden kann,
ist die 8-Azaguanin-resistente, nichterzeugende Maus-Myelom SP2/0-Zellinie.
-
Verfahren
zur Herstellung von Hybriden von Antikörper-erzeugenden Milz- oder
Lymphknoten-Zellen und Myelomzellen umfassen üblicherweise das Vermischen
somatischer Zellen mit Myelomzellen in einem Verhältnis von
2:1, obwohl das Verhältnis
von ungefähr
20:1 bis ungefähr
1:1 variieren kann in Gegenwart eines Mittels oder von Mitteln (chemisch
oder elektrisch), die die Fusion von Zellmembranen fördern. Fusionsverfahren
unter Verwendung des Sendai-Virus sind von Köhler und Milstein (1975; 1976)
beschrieben worden, und solche unter Verwendung von Polyethylenglykol
(PEG), wie 37% (v/v) PEG, von Gefter et al. (1977). Die Verwendung
von Verfahren der elektrisch induzierten Fusion ist ebenfalls geeignet
(Goding, S. 71-74, 1986).
-
Fusionsverfahren
erzeugen üblicherweise
lebensfähige
Hybride mit niedrigen Frequenzen, ungefähr 1 × 10–6 bis
1 × 10–8.
Dies stellt jedoch nicht ein Problem dar, da lebensfähige, fusionierte
Hybride von den parentalen und fusionierten Zellen (insbesondere
den unfusionierten Myelomzellen, die normalerweise fortfahren würden, sich
unendlich zu teilen), durch Kultur in einem Selektionsmedium differenziert
werden. Das Selektionsmedium ist im allgemeinen eines, das ein Mittel
enthält,
das die de novo-Synthese von Nukleotiden in dem Gewebekulturmedium
blockiert. Beispielhafte und bevorzugte Mittel sind Aminopterin,
Methotrexat und Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren
die de novo-Synthese
von sowohl Purinen als auch Pyrimidinen, während Azaserin nur die Purin-Synthese
hemmt. Wenn Aminopterin oder Methotrexat verwendet wird, wird das
Medium mit Hypoxanthin und Thymidin als eine Quelle von Nukloetiden
ergänzt
(HAT-Medium), wenn Azaserin verwendet wird, wird das Medium mit
Hypoxanthin ergänzt.
-
Das
bevorzugte Selektionsmedium ist HAT. Nur Zellen, die in der Lage
sind, "Nukleotidrettungsstoffwechselwege" ("nukleotide salvage
pathways") zu betreiben,
können
in HAT-Medium überleben.
Die Myelomzellen besitzen einen Mangel in den Schlüsselenzymen
des Rettungsstoffwechselweges, z.B. der Hypoxanthin-Phosphoribosyl-Transferase
(HPRT) und sie können
nicht überleben.
Die B-Zellen können diesen
Stoffwechselweg benutzen, aber sie besitzen eine begrenzte Lebensdauer
in Kultur und sterben im allgemeinen innerhalb von etwa zwei Wochen.
Deshalb sind die einzigen Zellen, die in dem Selektionsmedium überleben können, jene
Hybride, die aus Myelom- und B-Zellen gebildet wurden.
-
Diese
Züchtung
stellt eine Population von Hybridomen bereit, aus der spezifische
Hybridome selektiert werden können.
Typischerweise wird die Selektion von Hybridomen durchgeführt, indem
die Zellen bei Einzelklon-Verdünnung
in Mikrotiterplatten kultiviert werden, gefolgt von dem Testen der
individuellen Klon-Überstände (nach
ungefähr
zwei bis drei Wochen) auf die erwünschte Reaktivität. Der Assay
sollte sensitiv, einfach und schnell sein, wie Radioimmunoassays,
Enzymimmunoassays, Zytotoxizitätsassays,
Plaqueassays, Dot-Immunbindungs-Assays
und dergleichen.
-
Die
selektierten Hybridome würden
dann serienmäßig verdünnt und
in individuellen Antikörper-erzeugenden
Zellinien kloniert werden, wobei die Klone dann unendlich zur Erzeugung
von MAbs vermehrt werden können.
Die Zellinien können
auf zwei grundsätzliche
Arten zur MAb-Erzeugung eingesetzt werden. Eine Probe des Hybridoms
kann (oft in die Peritonealhöhle)
in ein Gewebe-verträgliches
Tier der Art injiziert werden, die für das Bereitstellen der somatischen
und Myelomzellen für
die ursprüngliche
Fusion eingesetzt wurde. Das injizierte Tier entwickelt Tumore,
die den spezifischen monoklonalen Antikörper, der durch das fusionierte
Zellhybrid erzeugt wird, sekretieren. Die Körperflüssigkeiten des Tiers, wie das
Serum oder die Aszitesflüssigkeit, kann
dann abgezogen werden, um MAbs in hoher Konzentration bereitzustellen.
Die individuellen Zellinien könnten
auch in vitro gezüchtet
werden, wobei die MAbs auf natürliche
Weise in das Kulturmedium sekretiert werden, aus dem sie dann leicht
in hohen Konzentrationen erhalten werden können. Mabs, die auf eine der beiden
Wege erzeugt wurden, können
dann weiter gereinigt werden, wenn gewünscht, unter Einsatz von Filtration,
Zentrifugation und mit verschiedenen chromatographischen Verfahren
wie HPLC oder Affinitätschromatographie.
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15. LTBP-3
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Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen isolierte DNA-Segmente
und rekombinante Vektoren, die LTBP-3 kodieren, und die Bildung
und Verwendung von rekombinanten Wirtszellen durch Anwendung der
DNA-Technologie, die LTBP-3-Genprodukte exprimieren. Als eine derartige
betrifft die Erfindung ein DNA-Segment, das ein isoliertes Gen umfaßt, das
ein Protein oder Peptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz im wesentlichen
wie durch die fortlaufende Sequenz der SEQ ID NO:3 ausgeführt enthält. Diese DNA-Segmente
werden durch jene dargestellt, die eine Nukleinsäuresequenz im wesentlichen
wie durch eine fortlaufende Sequenz von SEQ ID NO:2 (25) ausgeführt enthalten. Zusammensetzungen,
die ein gereinigtes Protein einschließen, das eine Aminosäuresequenz
im wesentlichen wie durch die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO:3
(26) ausgeführt besitzen, werden ebenfalls
von der Erfindung umfaßt.
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Die
TGF-βs stellen
eine Familie von strukturell verwandten Molekülen mit verschiedenen Wirkungen auf
die Form, das Wachstum und die Differenzierung von Säugerzellen
dar (Roberts und Sporn, 1990). Anfänglich als ein Vorläufer synthetisiert,
der aus einem aminoterminalen Propeptid, gefolgt von maturiertem TGF-β besteht,
assoziieren die beiden Ketten des entstehenden Pro-TGF-β in den meisten
Geweben unter Bildung eines inaktiven Disulfid-verknüpften Dimers
von Mr~106. 000.
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Homodimere
sind am häufigsten,
aber Heterodimere sind ebenfalls beschrieben worden (Cheifetz et al.,
1987; Ogawa et al., 1992). Während
der Biosynthese wird das maturierte TGF-β-Dimer von dem Propeptiddimer
gespalten. Die TGF-β-Latenz resultiert
teilweise aus der nichtkovalenten Assoziierung von Propeptiddimer
und maturierten TGF-β-Dimeren
(Pircher et al., 1984, 1986; Wakefield et al., 1987, Millan et al.,
1992, Miyazono und Heldin, 1989). Folglich wird das Propeptiddimer
oft als das Latenz-assoziierte Protein (LAP) bezeichnet und LAP
plus das Disulfid-verknüpfte
TGF-β-Dimer
sind auch als der kleine latente Komplex (Small Latent Complex)
bekannt. In dem extrazellulären
Raum müssen
kleine latente Komplexe dissoziiert werden, um maturiertes TGF-β zu aktivieren.
Der Mechanismus der Aktivierung des latenten Komplexes wird als
einer der wichtigsten Schritte zur Steuerung der TGF-β-Wirkungen
vermutet (Lyons et al., 1988; Antonelli-Orlidge et al., 1989; Twardzik
et al., 1990; Sato et al., 1993).
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In
bestimmten Linien von kultivierten Zellen können kleine latente Wachstumsfaktorkomplexe
zusätzliche
Proteine mit hohem Molekulargewicht enthalten. Das am besten charakterisierte
dieser Proteine mit hohem Molekulargewicht ist das Latent TGF-β Binding
Protein oder LTBP (Miyazono et al., 1988; Kanzaki et al., 1990;
Tsuji et al., 1990; Olofsson et al., 1992; Taketazu et al., 1994).
Das durch die verschiedenen Zellarten erzeugte LTBP ist heterogen
in Größe, vielleicht
aufgrund von alternativem Spleißen
oder aufgrund von gewebespezifischer proteolytischer Prozessierung
(Miyazono et al., 1988; Wakefield et al., 1988; Kanzaki et al., 1990;
Tsuji et al., 1990). Latente TGF-β-Komplexe,
die LTBP enthalten, sind als große latente Komplexe (Large Latent
Complexes) bekannt. LTBP besitzt keine bekannte kovalente Verknüpfung mit
maturiertem TGF-β,
vielmehr ist es durch eine Disulfidbrücke mit LAP verbunden.
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Hinsichtllich
des neuen Proteins LTBP-3 betrifft die vorliegende Erfindung DNA-Segmente, die praktisch
aus jeder beliebigen Säugerquelle
isoliert werden können,
die frei sind von sämtlicher
genomischer DNA und die Proteine mit LTBP-3-artiger Aktivität kodieren.
Es kann sich herausstellen, daß DNA-Segmente,
die LTBP-3-artige Spezies kodieren, Proteine, Polypeptide, Untereinheiten,
funktionelle Domänen
und dergleichen kodieren.
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Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff "DNA-Segment" ein DNA-Molekül, das frei
von gesamter genomischer DNA einer bestimmten Spezies isoliert worden
ist. Deshalb bezeichnet ein LTBP-3-kodierendes DNA-Segment ein DNA-Segment,
das LTBP-3-kodierende Sequenzen enthält, aber von gesamter genomischer
DNA der Spezies, aus der das DNA-Segment erhalten wurde, abgetrennt
oder frei von dieser gereinigt wurde. Umfaßt innerhalb des Begriffs "DNA-Segment" sind DNA-Segmente
und kleinere Fragmente derartiger Segmente und rekombinante Vektoren,
einschließlich
von beispielsweise Plasmiden, Cosmiden, Phagemiden, Phagen, Viren
und dergleichen.
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Auf ähnliche
Weise betrifft ein DNA-Segment, das ein isoliertes oder gereinigtes
LTBP-3-Gen umfaßt, ein
DNA-Segment, das LTBP-3-kodierende Sequenzen enthält, und
in bestimmten Aspekten regulatorische Sequenzen, die im wesentlichen
von anderen natürlich
auftretenden Genen oder Protein-kodierenden Sequenzen abgetrennt/isoliert
sind. In dieser Hinsicht wird der Begriff "Gen" der
Einfachheit halber verwendet, um ein funktionelles Protein, Polypeptid
oder eine Peptidkodierende Einheit zu bezeichnen. Wie der Fachmann verstehen
wird, schließt
dieser funktionelle Begriff sowohl genomische Sequenzen, cDNA-Sequenzen
als auch kleinere gentechnische Gen-Segmente, die Proteine, Polypeptide
oder Peptide exprimieren oder zur Expression derselben angepaßt sind,
ein.
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"Im wesentlichen abgetrennt/isoliert
von anderen kodierenden Sequenzen" bedeutet, daß das interessierende Gen,
in diesem Fall ein LTBP-3-kodierendes Gen, den bedeutenden Teil
der kodierenden Region des DNA-Segments bildet, und daß das DNA-Segment
nicht große
Anteile von natürlich
vorkommender kodierender DNA enthält, wie große chromosomale Fragmente oder
andere funktionelle Gene oder cDNA-kodierende Regionen. Natürlich betrifft
dies das DNA-Segment,
wie es ursprünglich
isoliert wurde, und schließt
nicht Gene oder kodierende Regionen aus, die später dem Segment durch die Hand
des Menschen zugefügt
wurden.
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In
besonderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
die DNA-Sequenzen beinhalten, die eine LTBP-3-Spezies kodieren, die innerhalb ihrer
Aminosäuresequenz
eine Aminosäuresequenz
enthalten, die im wesentlichen wie die in SEQ ID NO:3 aufgeführte ist.
In anderen besonderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
die DNA-Sequenzen beinhalten, die innerhalb ihrer Sequenz eine Sequenz
enthalten, die im wesentlichen wie die in SEQ ID NO:2 aufgeführte ist.
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Der
Begriff "eine Sequenz,
die im wesentlichen wie die in SEQ ID NO:3 aufgeführte ist" bedeutet, daß die Sequenz
im wesentlichen einem Teil der SEQ ID NO:3 entspricht und relativ
wenige Aminosäuren
besitzt, die nicht identisch mit oder nicht ein biologisch funktionelles Äquivalent
der Aminosäuren
von SEQ ID NO:3 sind. Der Begriff "biologisch funktionelles Äquivalent" ist im Stand der
Technik klar und wird weiterhin ausführlich hierin definiert (siehe
zum Beispiel Abschnitt 7, bevorzugte Ausführungsform). Somit werden Sequenzen, die
zwischen ungefähr
70% und ungefähr
80%; oder stärker
bevorzugt zwischen unge fähr
81 % und ungefähr 90%;
oder sogar noch stärker
bevorzugt zwischen ungefähr
91% und ungefähr
99% der Aminosäuren
besitzen, die identisch oder funktionell gleichwirkend mit den Aminosäuren von
SEQ ID NO:3 sind, Sequenzen sein, die "im wesentlichen wie die in SEQ ID NO:3
aufgeführte
sind".
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In
bestimmten anderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
die innerhalb ihrer Sequenz eine Nukleinsäuresequenz enthalten, die im
wesentlichen wie die in SEQ ID NO:2 aufgeführte ist. Der Begriff "im wesentlichen wie
die in SEQ ID NO:2 aufgeführte
ist" wird in dem
gleichen Sinne wie vorstehend beschrieben verwendet und bedeutet,
daß die
Nukleinsäuresequenz
im wesentlichen einem Anteil von SEQ ID NO:2 entspricht und relativ
wenige Codons besitzt, die nicht identisch mit oder funktionell
gleichwirkend mit den Codons von SEQ ID NO:2 sind. Wiederum werden
DNA-Segmente, die
Proteine kodieren, die eine LTBP-3-artige Aktivität zeigen,
am stärksten
bevorzugt sein.
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Es
wird auch klar sein, daß Aminosäure- und
Nukleinsäuresequenzen
zusätzliche
Reste einschließen können, wie
zusätzliche
N- oder C-terminate Aminosäuren
oder 5'- oder 3'-Sequenzen, und dennoch
noch im wesentlichen wie in einer der hierin offenbarten Sequenzen
sein können,
so lange die Sequenz die vorstehend ausgeführten Kriterien erfüllt, einschließlich des
Beibehaltens der biologischen Proteinaktivität, wenn die Protein-Expression
betroffen ist. Das Hinzufügen
von terminalen Sequenzen gilt insbesondere für Nukleinsäuresequenzen, die beispielsweise
verschiedene nichtkodierende Sequenzen einschließen können, die sowohl die 5'- oder 3'-Anteile der kodierenden
Region flankieren, oder sie können
verschiedene interne Sequenzen, d.h. Introns, einschließen, die
bekanntlich innerhalb von Genen auftreten.
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Natürlich betrifft
die vorliegende Erfindung ebenfalls DNA-Segmente, die komplementär oder im
wesentlichen komplementär
zu der in SEQ ID NO:2 aufge führten
Sequenz sind. Nukleinsäuresequenzen,
die "komplementär" sind, sind jene,
die Basenpaarungen eingehen können
gemäß den Standard-Watson-Crick-Komplementaritätsregeln.
Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff "komplementäre Sequenz" Nukleinsäuresequenzen, die im wesentlichen
komplementär
sind, wie durch den gleichen Nukleotidvergleich wie oben ausgeführt überprüft werden
kann, oder wie als zur Hybridisierung mit dem Nukleinsäuresegment
von SEQ ID NO:2 unter relativ stringenten Bedingungen wie den hierin
beschriebenen fähig
definiert.
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Die
Nukleinsäuresegmente
der vorliegenden Erfindung, unabhängig von der Länge der
kodierenden Sequenz selbst, können
mit anderen DNA-Sequenzen, wie Promotern, Polyadenylierungssignalen,
zusätzlichen
Restriktionsenzymschnittstellen, Mehrfachklonierungsschnittstellen
("Multiple Cloning
Sites"), anderen kodierenden
Segmenten und dergleichen derart kombiniert werden, daß ihre gesamte
Länge beträchtlich
variieren kann. Es wird deshalb vorausgesehen, daß ein Nukleinsäurefragment
einer fast beliebigen Länge
eingesetzt werden kann, wobei die Gesamtlänge vorzugsweise durch die
Einfachheit der Herstellung und Verwendung bei dem beabsichtigten
rekombinanten DNA-Protokoll begrenzt wird. Beispielsweise können Nukleinsäurefragmente
hergestellt werden, die ein kurzes benachbartes Stück, identisch
zu oder komplimentär
mit SEQ ID NO:2, wie ungefähr
14 Nukleotide, einschließen,
und die bis zu ungefähr
10 000 oder ungefähr
5 000 Basenpaare in Länge
sind, wobei Segmente mit ungefähr
3 000 in bestimmten Fällen
bevorzugt sind. DNA-Segmente mit Gesamtlängen von ungefähr 1 000,
ungefähr
500, ungefähr
200, ungefähr
100 und ungefähr
50 Basenpaaren in Länge
(einschließlich
aller dazwischen liegender Längen)
werden ebenfalls als nützlich
in Erwägung
gezogen.
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Es
wird leicht verstanden werden, daß "dazwischenliegende Längen" in diesem Kontext jede beliebige Länge zwischen
den zitierten Bereichen bedeutet, wie 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20,
etc.; 21, 22, 23, etc.; 30, 31, 32, etc.; 50, 51, 52, 53, etc.;
100, 101, 102, 103, etc.; 150, 151, 152, 153, etc.; einschließlich aller
ganzen Zahlen durch die Bereiche 200-500; 500-1 000; 1 000-2 000;
2 000-3 000; 3 000-5
000; 5 000-10 000, bis zu und einschließlich von Sequenzen von ungefähr 12 001,
12 002, 13 001, 13 002 und dergleichen.
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Es
wird auch verstanden werden, daß diese
Erfindung nicht auf die besonderen Nukleinsäure- und Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NO:2 und SEQ II) NO:3 beschränkt sind. Rekombinante Vektoren
und isolierte DNA-Segmente können
daher auf variierende Weise die LTBP-3-kodierenden Regionen selbst,
kodierende Regionen, die ausgewählte
Veränderungen
oder Modifikationen in der grundlegenden kodierenden Region tragen,
einschließen,
oder sie können
größere Polypeptide
kodieren, die nichtdestotrotz LTBP-3-kodierende Regionen einschließen oder
sie können
biologisch funktionell gleichwirkende Proteine oder Peptide kodieren,
die abweichende Aminosäuresequenzen
besitzen.
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Die
DNA-Segmente der vorliegenden Erfindung umfassen biologisch funktionell
gleichwirkende LTBP-3-Proteine und -Peptide. Derartige Sequenzen
können
sich ergeben als eine Folge der Codonredundanz und funktioneller
Gleichwertigkeit, die bekanntlich auf natürliche Weise innerhalb von
Nukleinsäuresequenzen
und den so kodierten Proteinen auftreten. Alternativ dazu können funktionell
gleichwirkende Proteine oder Peptide durch die Anwendung der rekombinanten
DNA-Technologie erzeugt werden, bei der Wechsel in der Proteinstruktur
technisch erzeugt werden können,
basierend auf Betrachtungen der Eigenschaften der Aminosäuren, die
ausgetauscht werden. Durch den Menschen zugeschnittene Veränderungen
können
durch die Anwendung der Technik der Stellen-spezifischen Mutagenese
eingeführt
werden, z.B. zum Einführen
von Verbesserungen der Antigenität
des Proteins oder um Mutanten zu testen, um die Aktivität auf der
molekularen Ebene zu untersuchen.
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Wenn
gewünscht,
kann man ebenfalls Fusionsproteine und -peptide herstellen, z.B.
in denen die LTBP-3-kodierenden Regionen innerhalb der gleichen
Expres sionseinheit mit anderen Proteinen oder Peptiden ausgerichtet
angeordnet werden, die gewünschte
Funktionen besitzen, wie zu Zwecken der Reinigung oder des Immunnachweises
(z.B. Proteine, die durch Affinitätschromatographie gereinigt
werden können
bzw. Enzymmarkierungs-kodierende Regionen).
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Rekombinante
Vektoren bilden weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung. Als
besonders nützliche Vektoren
werden jene Vektoren in Erwägung
gezogen, in denen der kodierende Anteil des DNA-Segments, ein Protein
mit gesamter Länge
oder ein kleineres Peptid kodierend, unter die Kontrolle eines Promotors
gebracht ist. Der Promotor kann in Form des Promotors sein, der
auf natürliche
Weise mit dem LTBP-3-Gen assoziiert ist, wie er erhalten werden
kann durch Isolieren der 5'-nichtkodierenden
Sequenzen, die sich stromaufwärts des
kodierenden Segments oder Exons befinden, zum Beispiel unter Einsatz
rekombinanter Klonierungs- und/oder PCRTM-Technologie,
in Zusammenhang mit den hierin offenbarten Zusammensetzungen.
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In
anderen Ausführungsformen
wird vorgesehen, daß bestimmte
Vorteile erzielt werden können,
indem das kodierende DNA-Segment unter die Kontrolle eines rekombinanten
oder heterologen Promotors gebracht wird. Wie hierin verwendet,
ist beabsichtigt, daß ein
rekombinanter oder heterologer Promotor einen Promotor bezeichnet,
der nicht auf normale Weise mit einem LTBP-3-Gen in seiner natürlichen
Umgebung assoziiert ist. Derartige Promoter können LTBP-3-Promoter einschließen, die
normalerweise mit anderen Genen verbunden sind, und/oder Promoter,
die aus beliebigen bakteriellen, viralen, eukaryotischen oder Säugerzellen isoliert
wurden. Natürlich
wird es wichtig sein, einen Promotor einzusetzen, der auf wirksame
Weise die Expression des DNA-Segments in dem Zelltyp, Organismus
oder sogar Tier, das für
die Expression ausgewählt wurde,
lenkt. Die Verwendung von Promoter- und Zelltyp-Kombinationen zur
Protein-Expression ist dem Fachmann in dem Gebiet der Molekularbiologie
im allgemeinen bekannt, siehe beispielsweise Sambrook et al., 1989.
Die eingesetzten Promoter können
konstitutiv oder induzierbar sein, und können unter den geeigneten Bedingungen eingesetzt
werden, um eine Expression des eingeführten DNA-Segments auf einem
hohen Niveau zu lenken, wie es bei der Herstellung von rekombinanten
Proteinen oder Peptiden in großem
Maßstab vorteilhaft
ist. Geeignete Promotersysteme, die für die Verwendung bei einer
Expression auf hohem Niveau in Erwägung gezogen werden, schließen das
Pichia-Expressionsvektor-System (Pharmacia LKB Biotechnologie) ein
(siehe Beispiel XVI hierin), sind aber nicht darauf beschränkt.
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Im
Zusammenhang mit Expressionsausfürungsformen
zur Herstellung von rekombinanten LTBP-3-Proteinen und -Peptiden
wird vorgesehen, daß längere DNA-Segmente
am meisten benutzt werden werden, wobei DNA-Segmente, die das gesamte
LTBP-3-Protein oder funktionelle Domänen, Untereinheiten etc. kodieren,
am stärksten
bevorzugt sind. Es wird jedoch anerkannt werden, daß die Verwendung
von kürzeren
DNA-Segmenten zur Lenkung der Expression von LTBP-3-Peptiden oder
epitopischen Kernregionen, wie die, die zur Bildung von Anti-LTBP-3-Antikörper eingesetzt
werden können,
ebenfalls in den Bereich der Erfindung fällt. DNA-Segmente, die Peptid-Antigene
von ungefähr
15 bis ungefähr
50 Aminosäuren
Länge und stärker bevorzugt
von ungefähr
15 bis ungefähr
30 Aminosäuren
Länge kodieren,
werden als besonders nützlich
in Erwägung
gezogen.
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Das
LTBP-3-Gen und -DNA-Segmente können
ebenfalls in Verbindung mit der somatischen Expression in einem
Tier oder bei der Erzeugung eines transgenen Tieres verwendet werden.
Wiederum wird in derartigen Ausführungsformen
die Verwendung eines rekombinanten Vektors, der die Expression des LTBP-3-Proteins in aktiver
Form oder in gesamter Länge
lenkt, als besonders nützlich
in Erwägung
gezogen.
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Zusätzlich zu
ihrer Verwendung beim Lenken der Expression des LTBP-3-Proteins haben die
hierin offenbarten Nukleinsäuresequenzen
auch eine Vielzahl anderer Anwendungen. Zum Beispiel besitzen sie
eine Nützlichkeit
als Sonden oder Primer bei Ausführungsformen
der Nukleinsäurehybridisierung.
Es wird vorausgesehen, daß derartige
Nukleinsäuresegmente,
die eine Sequenzregion umfassen, die aus mindestens einer 14 Nukleotiden
langen aufeinanderfolgenden Sequenz besteht, die die gleiche Sequenz
wie eine 14 Nukleotide lange aufeinanderfolgende Sequenz von SEQ
ID NO:2 hat oder komplementär
zu dieser ist, besonderen Nutzen finden wird. Längere aufeinanderfolgende identische
oder komplementäre
Sequenzen, z.B. jene von ungefähr
20, 30, 40, 50, 100, 200, 500, 1000 (einschließlich aller dazwischen liegenden
Längen)
und sogar bis zu Sequenzen gesamter Länge werden ebenfalls bei bestimmten
Ausführungsformen
von Nutzen sein.
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Die
Fähigkeit
derartiger Nukleinsäuresonden,
mit LTBP-3-kodierenden Sequenzen spezifisch zu hybridisieren, wird
sie in die Lage versetzen, beim Nachweisen des Vorliegens komplementärer Sequenzen
in einer gegebenen Probe von Nutzen zu sein. Jedoch stellt man sich
auch andere Verwendungen vor, einschließlich der Verwendung der Sequenzinformation
zur Herstellung von mutanten Primerspezies oder Primern zur Verwendung
bei der Herstellung anderer genetischer Konstrukte.
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Nukleinsäuremoleküle mit Sequenzregionen,
bestehend aus aufeinanderfolgenden Nukleotidstücken von 10-14, 15-20, 30,
50 oder sogar von 100-200 Nukleotiden oder so, identisch oder komplementär zu SEQ ID
NO:2, werden insbesondere als Hybridisierungssonden zur Verwendung
in z.B. Southern und Northern Blot in Erwägung gezogen. Dies würde erlauben,
die LTBP-3-Struktur oder -Regulatorgene zu analysieren, sowohl in
verschiedenen Zelltypen als auch in verschiedenen Säugetierzellen.
Die Gesamtgröße des Fragments
sowie die Größe des komplementären Stücks oder
der komplementären
Stücke
wird schließlich
von der beabsichtigten Verwendung oder Anwendung des besonderen
Nukleinsäuresegments
abhängen.
Kleinere Fragmente werden im allgemeinen bei Hybridisierungs-Ausführungsformen
Nutzen finden, wobei die Länge
der aufeinander folgenden komplementären Region variiert werden
kann, wie zwischen ungefähr
10-14 und ungefähr
100 Nukleotiden, aber längere
aufeinanderfolgende komplementäre
Stränge
können
eingesetzt werden gemäß der Länge der
komplementären
Sequenzen, die man nachzuweisen wünscht.
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Die
Verwendung einer Hybridisierungssonde von ungefähr 10-14 Nukleotiden in Länge erlaubt
die Bildung eines Duplex-Moleküls,
das sowohl stabil als auch selektiv ist. Moleküle mit aufeinanderfolgenden
komplementären
Sequenzen über
Stücke,
die größer als
10 Basen in Länge
sind, sind im allgemeinen allerdings bevorzugt, um die Stabilität und Selektivität des Hybrids
zu erhöhen
und dadurch die Qualität
und den Grad des erhaltenen spezifischen Hybridmoleküls zu verbessern.
Man wird es im allgemeinen bevorzugen, Nukleinsäuremoleküle zu entwerfen, die Gen-komplementäre Stücke von
15 bis 20 aufeinanderfolgende Nukleotide oder sogar länger, wenn
gewünscht,
besitzen.
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Hybridisierungssonden
können
aus jedem beliebigen Anteil jeder der hierin offenbarten Sequenzen ausgewählt werden.
Alles, was erforderlich ist, ist, die in SEQ ID NO:2 aufgeführte Sequenz
erneut zu überprüfen, und
einen beliebigen aufeinanderfolgenden Anteil der Sequenz von ungefähr 10-14
Nukleotiden in Länge
bis zu und einschließlich
der Sequenz gesamter Länge
auszuwählen,
die man als eine Sonde oder Primer zu verwenden wünscht. Die
Wahl der Sonden- und
Primersequenzen kann von verschiedenen Faktoren bestimmt sein, wie,
lediglich als Beispiel gedacht, man wünschen kann, Primer einzusetzen
von Sequenzen zu den Enden der Gesamtsequenz hin. Der Prozeß des Auswählens und
Herstellens eines Nukleinsäuresegments,
das eine aufeinanderfolgende Sequenz aus SEQ ID NO:2 enthält, kann
alternativ dazu als das Herstellen eines Nukleinsäurefragments
beschrieben werden. Natürlich
können
Fragmente auch durch andere Verfahren, wie z.B. durch mechanisches
Scheren oder durch Restriktionsenzymverdau erhalten werden. Kleine Nukleinsäuresegmente
oder -fragmente können
leicht durch zum Beispiel direktes Synthetisieren des Fragments
durch chemische Mittel hergestellt werden, wie es gemeinhin unter
Ver wendung eines automatisierten Oligonukleotid-Synthetisierers
praktiziert wird. Auch können
Fragmente durch Anwendung von Nukleinsäure-Reproduktionstechnologie,
wie der PCRTM-Technologie von US-Patent
4,603,102 (hierin durch Bezugnahme aufgenommen), durch Einführen ausgewählter Sequenzen
in rekombinante Vektoren zur rekombinanten Herstellung, und durch
andere rekombinante DNA-Techniken, die im allgemeinen dem molekularbiologischen Fachmann
bekannt sind, erhalten werden.
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Somit
können
die erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
wegen ihrer Fähigkeit
zum selektiven Bilden von Duplex-Molekülen mit komplementären Stücken von
LTBP-3-Gen oder -cDNA-Fragmenten verwendet werden. Abhängig von
der Anwendung, die man sich vorstellt, wird man variierende Hybridisierungsbedingungen
einzusetzen wünschen,
um variierende Grade an Selektivität der Sonde gegenüber den
Zielsequenzen zu erzielen. Für
Anwendungen, die eine hohe Selektivität erfordern, wird man typischerweise
relativ stringente Bedingungen einzusetzen wünschen, z.B. man wird relativ
niedrige Salz- und/oder hohe Temperatur-Bedingungen auswählen, wie
sie bereitgestellt werden durch ungefähr 0,02 M bis ungefähr 0,15
M NaCl bei Temperaturen von 50°C
bis 70°C.
Derartig selektive Bedingungen tolerieren wenig, sofern überhaupt,
Fehlpaarung zwischen der Sonde und dem Matrizen- oder Ziel-Strang
und würden
besonders für
das Isolieren von LTBP-3-Genen geeignet sein.
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Für einige
Anwendungen, zum Beispiel wenn man wünscht, Mutanten unter Verwendung
eines Mutanten-Primerstrangs, der an eine zugrundeliegende Matrix
hybridisiert, herzustellen, oder wenn man LTBP-3-kodierende Sequenzen
aus verwandten Spezies, funktionelle Äquivalente oder dergleichen
zu isolieren sucht, werden natürlich
weniger stringente Hybridisierungsbedingungen typischerweise erforderlich
sein, um eine Bildung der Heteroduplex zu erlauben. Unter diesen
Umständen
kann man wünschen,
Bedingungen einzusetzen, wie ungefähr 0,15 M bis 0,9 M Salz, bei
Temperaturen, die von 20°C
bis 55°C
reichen. Kreuzhybridisierende Spezies können dadurch leicht als positiv
hybridisierende Signale in bezug auf die Kontrollhybridisierungen
identifiziert werden. Jedenfalls ist es allgemein anerkannt, daß Bedingungen
stringenter gemacht werden können
durch die Zugabe von ansteigenden Mengen an Formamid, das zum Destabilisieren
der Hybridduplex auf die gleiche Weise dient wie erhöhte Temperatur.
So können
Hybridisierungsbedingungen leicht manipuliert werden und so wird
im allgemeinen ein Verfahren der Wahl von den gewünschten
Ergebnissen abhängig
sein.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird es vorteilhaft sein, erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenzen in Verbindung
mit einem geeigneten Mittel, wie einer Markierung, zur Bestimmung
der Hybridisierung einzusetzen. Eine große Vielzahl von geeigneten
Indikatormitteln sind im Stand der Technik bekannt, einschließlich fluoreszenten,
radioaktiven, enzymatischen oder anderen Liganden, wie Avidin/Biotin,
die ein nachweisbares Signal ergeben können. In bevorzugten Ausführungsformen
wird man wahrscheinlich eine fluoreszente Markierung oder eine Enzymmarkierung
einzusetzen wünschen,
wie Urease, Alkalische Phosphatase oder Peroxidase, anstatt radioaktiven
oder anderen Reagenzien, die in Hinsicht auf die Umwelt unerwünscht sind. Im
Fall von Enzymmarkierungen sind colorimetrische Indikatorsubstrate
bekannt, die eingesetzt werden können,
um Mittel bereitzustellen, die für
das menschliche Auge oder spektrophotometrisch sichtbar sind, um
eine spezifische Hybridisierung mit komplementären Nukleinsäure-enthaltenden
Proben zu identifizieren.
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Im
allgemeinen stellt man sich vor, daß die hierin Hybridisierungssonden
sowohl als Reagenzien bei der Hybridisierung als auch in Ausführungsformen
unter Einsatz einer festen Phase nützlich sein werden. Bei Ausführungsformen,
die eine Festphase beinhalten, wird die Test-DNA (oder RNA) adsorbiert
oder auf eine andere Art an eine ausgewählte Matrix oder Oberfläche angehängt. Diese
befestigte, einzelsträngige
Nukleinsäure
wird dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden
unter gewünschten
Bedingungen unterworfen. Die ausgewählten Bedingungen werden von
den besonderen Umständen
abhängen,
basierend auf den besonderen erforderlichen Kriterien (abhängig beispielsweise
von dem G+C-Gehalt, der Art der Zielnukleinsäure, der Quelle der Nukleinsäure, der
Größe der Hybridisierungssonde,
etc.). Im Anschluß an
das Waschen der hybridisierten Oberfläche zum Entfernen der unspezifisch
gebundenen Sondenmoleküle,
wird die spezifische Hybridisierung mit Hilfe der Markierung nachgewiesen
oder sogar quantifiziert.
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Die
folgenden Beispiele sind enthalten, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung darzustellen. Es sollte durch den Fachmann anerkannt
werden, daß die
in den folgenden Beispielen offenbarten Verfahren Verfahren darstellen,
von denen die Erfinder entdeckt haben, daß sie bei der Ausführung der
Erfindung gut funktionieren, und somit betrachtet werden können, besondere
Weisen zu ihrer Ausführung
zu bilden. Jedoch sollte der Fachmann angesichts der vorliegenden
Offenbarung anerkennen, daß viele
Veränderungen
bei den hierin offenbarten spezifischen Ausführungsformen vorgenommen werden
können
und dennoch ein gleiches oder ähnliches
Ergebnis erhalten wird, ohne daß von
dem Geist und dem Bereich der Erfindung abgewichen wird.
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BLEISPIEL 1
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TIERMODELL ZUM BEURTEILEN
NEUER KNOCHENBILDUNG
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Da
verschiedene Tiermodelle zum Untersuchen der Wirkungen einer Nukleinsäureübertragung
auf die Knochenbildung nicht geeignet sind, setzten die Erfinder
das folgende Modellsystem ein. Die wichtigen Eigenschaften des Ratten-Osteotomie-Modells
sind wie in dem folgenden Protokoll beschrieben (was im allgemeinen
in 25-35 Minuten vollendet ist).
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Die
Osteotomie wurde an einem Oberschenkelknochen pro Tier durchgeführt. Unterschiede
zwischen rechts und links sind nicht offensichtlich gewesen, aber derartige
Unterschiede werden in diesen Studien verfolgt, da die die Osteotomie
erhaltende Extremität
randomisiert wird.
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Nach
der präoperativen
Präparation
(d.h. Rasieren und Bürsten
mit Betadine®)
wurden ausgewachsene männliche
Sprague-Dawley-Ratten (~500 g, ehemalige männliche Züchter) unter Verwendung eines
Gemischs aus 3% Halothan und 97% Sauerstoff betäubt (700 ml/min. Flußrate).
Eine laterale Vorangehensweise an den Oberschenkelknochen wurde
an einer Extremität
durchgeführt.
Unter Verwendung speziell gestalteter chirurgischer Führungen
wurden vier Nägel
mit einem Durchmesser von 1,2 mm nach einem Vorbohren mit einem
Hochgeschwindigkeits-Präzisionsbohrer
in die Diaphyse geschraubt. Eine chirurgische Matrix sicherte das
präzise
und parallele Anbringen der Nägel.
Die Ordnung der Nagelanordnung war immer die gleiche: außen proximal
zuerst, dann außen
distal, innen proximal und innen distal (wobei "außen" und "innen" den Abstand vom
Hüftgelenk
bezeichnen). Die Nagelanordnung in dem Zentrum des Oberschenkelknochens
wurde durch fluoroskopisches Abbilden während des Anbringens der Nägel sichergestellt.
Der externe Fixator wurde an den Nägeln befestigt und ein segmentaler
Defekt von 1 mm oder 2 mm wurde in der zentralen Diaphyse durch
einen Einschnitt unter Verwendung einer Hall Micro 100 oszillierenden
Säge (#5053-60
Hall chirurgische Klingen) unter konstanter Ausspülung gebildet.
Anders als die Größe des segmentalen
Defekts gibt es keinen Unterschied zwischen den Osteotomie-Protokollen
von 5 mm und 2 mm (5A, 5B, 6A, 6B, 6C, 6D, 7A, 7B, 8A, 8B, 8C).
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Die
Inhalte der Osteotomiestellen wurden mit steriler Salzlösung ausgespült und das
fibröse
Collagen-Implantatmaterial, das gegebenenfalls zuvor in eine Lösung von
Plasmid-DNA oder anderem DNA-Konstrukt eingetaucht wurde, wurde
dann in situ eingebracht. Die Wunde wurde dann in Schichten verschlossen. Da
der Fixator die notwendige Stabilität bereitstellte, bestanden
keine Begrenzungen in bezug auf das Gehen des Tieres, und andere
Stützen
waren nicht erforderlich. Das chirurgische Protokoll ist bis heute
bei 53 Tieren erfolgreich durchgeführt worden, einschließlich 35
Kontrollen (Tabelle 2 und 24).
Keines dieser Tiere ist gestorben und es wurden keine signifikanten
nachteiligen Wirkungen beobachtet, anders als Komplikationen, die
mit der chirurgischen Bruchreparatur verbunden sein könnten. Kleinere
auftretende Komplikationen schlossen ein Tier ein, das eine postoperative
Osteomyelitis entwickelte und ein Tier, bei dem sich 2/4 Nägel als
eine Folge eines postoperativen Knochenbruchs lockerten.
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BEISPIEL II
-
IMPLANTATMATERIAL ZUR
VERWENDUNG BEI DER KNOCHEN-GENÜBERTRAGUNG
-
Verschiedene
Implantatmaterialien können
zum Übertragen
von Genen in die Stelle der Knochenreparatur und/oder -regeneration
in vivo eingesetzt werden. Diese Materialien werden in eine Lösung eingetaucht,
die die DNA oder das Gen enthält,
das in die Stelle des erneuten Knochenwachstums zu überführen ist.
Alternativ dazu kann als bevorzugtes Verfahren der Herstellung die
DNA in die Matrix aufgenommen sein.
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Ein
besonderes Beispiel für
ein geeignetes Material ist fibröses
Collagen, das im Anschluß an
eine Extraktion und teilweise Reinigung aus dem Gewebe lyophilisiert
und dann sterilisiert werden kann. Ein besonders bevorzugtes Collagen
ist das UltraFiberTM genannte fibröse Collagen-Implantatmaterial,
wie es von der Norian Corp. (Mountain View, CA) erhalten werden
kann. Ausführliche-Beschreibungen der
Zusammensetzung und Verwendung von UltraFiberTM werden
in Gunasekaran et al., 1993a, 1993b (jeweils hierin durch Bezugnahme
aufgenommen) gegeben.
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Ein
besonders bevorzugtes Collagen ist Typ II-Collagen, wobei das am
stärksten
bevorzugte Collagen entweder rekombinantes Typ II-Collagen oder
mineralisier tes Typ II-Collagen ist. Vor dem Einbringen in die Osteotomiestelle
werden die Implantatmaterialien in Lösungen von DNA (oder Virus)
unter sterilen Bedingungen eingetaucht. Das Eintauchen kann für jede geeignete
und übliche
Zeitdauer sein, z.B. von 6 Minuten bis über Nacht. Die DNA- (z.B. Plasmid-)
Lösung
wird eine sterile wäßrige Lösung sein,
wie steriles Wasser oder ein verträglicher Puffer, wobei die Konzentration
im allgemeinen ungefähr
0,5-0,1 mg/ml ist. Gegenwärtig
bevorzugte Plasmide sind solche wie pGL2 (Promega), pSV40β-gal, pAd.CMVlacZ
und pLJ.
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BEISPIEL III
-
PARATHYROIDHORMON-GENKONSTRUKTE
-
Das
aktive Fragment des menschlichen Parathyroidhormon-Gens (hPTH1-34)
wurde als das erste der osteotropen Gene ausgewählt, die in einen Expressionsvektor
zur Verwendung bei einer Genübertragung
eingebaut werden, um neue Knochenbildung in dem Ratten-Osteotomie-Modell
zu fördern.
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Die
Erfinder haben die Wahl getroffen, das hPTH1-34-Transgen in dem
pLJ-Expressionsvektor (10) zu konstruieren, da dieser Vektor für Studien
der Funktion des Transgens sowohl in vitro als in vivo geeignet
war. Ein Schema des pLJ-hPTH1-34-Transgens ist in 10 gezeigt. Die DNA- und Aminosäuresequenzen
von hPTH1-34 sind wohlbekannt, siehe z.B. Hendy et al., 1981, hierin
durch Bezugnahme aufgenommen. Um das Transgen in den pLJ-Expressionsvektor
zu insertieren, wurde PCRTM eines rekombinanten PTH-Klons
mit voller Länge
eingesetzt, gefolgt durch übliche
molekularbiologische Manipulation.
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Dann
wurde ein retroviraler Vorrat gebildet, gefolgt von CaPO4-vermittelter Transfektion von ϕ-Crip-Zellen
mit dem pLJ-hPTH1-34-Konstrukt, alles gemäß Standardprotokollen (Sambrook
et al., 1989). Unabhängig
transduzierte Rat-1- Klone
wurden durch Standardinfektions- und Selektions-Verfahren erhalten (Sambrook
et al., 1989).
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Ein
Klon (YZ-15) wurde durch Southern-Analyse analysiert, die zeigte,
daß das
pLJ-hPTH1-34-Transgen stabil in das Rat-1-Genom integriert worden
war ( 11). Eine Northern-Analyse
wurde als nächstes durchgeführt, um
zu zeigen, daß der
YZ-15-Klon das pLJ-hPTH1-34-Transgen exprimierte, wie durch das
Auftreten von spezifischen pLJ-hPTH1-34-Transkripten bewiesen wurde
(12).
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BEISPIEL IV
-
PARATHYROIDHORMON-POLYPEPTIDEXPRESSION
UND -AKTIVITÄT
-
Ein
sensitiver und spezifischer Radioimmunoassay wurde durchgeführt, um
zu zeigen, daß die YZ-15-Zellen
ein rekombinantes hPTH1-34-Molekül
exprimierten und sekretierten (Tabelle 2). Der Radioimmunoassay
wurde an Medien von transduzierten Rat-1-Klonen durchgeführt. Um
die Sekretion des von den YZ-15-Zellen erzeugten rekombinanten hPTH-1-34-Peptids
zu quantifizieren, wurde das Kulturmedium von einer konfluenten
Schalte von 100 mm über
einen Zeitraum von 24 Stunden gesammelt und mit dem NH2-terminalen
hPTH-RIA-Kit (Nichols Institute Diagnostics) gemäß dem Protokoll des Herstellers
untersucht. PLJ-hPTH1-84-Zellen
und BAG-Zellen dienten als Positiv- bzw. Negativ-Kontrollen.
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Die
Proteinkonzentrationen in Tabelle 2 sind als das Mittel von drei
Assays plus die Standardabweichung (in Klammern) ausgedrückt. Die
Konzentration des 1-34-Peptids
und des Peptids mit Gesamtlänge (1-84)
wurde relativ zu einer Standardkurve bestimmt, die mit im Handel
erhältlichen
Reagenzien gebildet wurde (Nichols Institute Diagnostics).
-
-
Wie
in Tabelle 2. gezeigt, wurde die PTH-Expression sowohl in YZ-15-Zellen
als auch PLJ-hPTH1-84-Zellen nachgewiesen. BAG-Zellen erzeugten
kein nachweisbares PTH und dienten als Basislinie für den RIA.
Diese Ergebnisse zeigen, daß YZ-15-Zellen
das rekombinante hPTH1-34-Protein exprimierten.
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Das
rekombinante hPTH1-34-Molekül
wurde zu Ratten-Osteosarcoma-Zellen zugegeben und ein cAMP-Reaktionsassay
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob das sekretierte Molekül biologische Aktivität besaß. Unkonzentrierte
Medien wurden von YZ-15-Zellen, PLJ-hPTH1-84-Zellen und BAG-Zellen
gesammelt und verwendet, um ROS17/2.8-Zellen für 10 Minuten zu behandeln,
wie beschrieben (Majmudar et al., 1991). cAMP wurde dann aus den
behandelten Zellen extrahiert und durch RIA quantifiziert (Tabelle
3). Die gezeigte Menge an cAMP ist das Mittel von drei Assays. Die
Standardabweichung vom Mittel wird in Klammer gezeigt.
-
-
Eine
cAMP-Antwort wurde durch das rekombinante PTH induziert, das durch
die YZ-15-Zellen und durch PLJ-hPTH1-84-Zellen sekretiert wurde.
BAG-Zellen erzeugten kein PTH und dienten als Basislinie für den cAMP-Assay.
Diese Ergebnisse bieten den direkten in vitro-Beweis, daß das PLJ-hPTH1-34-Transgen
die Expression und Sekretion eines funktionellen osteotropen Agens
lenkt.
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BEISPIEL V
-
BONE MORPHOGENETIC PROTEIN-(BMP)-GENKONSTRUKTE
-
Das
Bone Morphogenetic Protein-4 (BMP-4) der Maus wurde als nächstes der
osteotropen Gene für einen
Einbau in einen Expressionsvektor zur Verwendung beim Fördern von
Knochenreparatur und -regeneration ausgewählt.
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Eine
Maus-BMP-4-cDNA mit voller Länge
wurde durch Durchmustern einer Maus-3T3-Zell-cDNA-Genbank (Stratagene)
gebildet. Die menschliche Sequenz für BMP-4 ist dem Fachmann wohlbekannt
und ist in der Genbank hinterlegt worden. Es wurden degenerierte
Oligonukleotid-Primer hergestellt und in einer Standard-PCRTM eingesetzt, um eine Maus-cDNA-Sequenz
zu erhalten.
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Die
Enden des cDNA-Klons wurden weiter modifiziert unter Verwendung
der Polymerasekettenreaktion, so daß die cDNA gesamter Länge (5'→3'-Richtung) das natürliche Maus-Initiator-Met-Codon,
die vollständige
Maus-kodierende Sequenz, eine neun Aminosäuren umfassende Markierung
(bekannt als das HA-Epitop) und das natürliche Maus-Stopcodon kodiert.
Die Aminosäuresequenz,
die durch das Maus-BMP-4-Transgen kodiert wird, ist in 24 gezeigt; diese gesamte Sequenz einschließlich der
Markierung wird durch SEQ ID NO:1 dargestellt.
-
Das
Plazieren des HA-Epitops an dem extremen Carboxylende sollte nicht
mit der Funktion der rekombinanten Molekülsequenz in vitro oder in vivo
interferieren. Der Vorteil des Epitops ist es, bei Benutzung in
immunhistochemischen Verfahren auf spezifische Weise das rekombinante
Maus-BMP-4-Molekül
in Osteotomiegeweben in vivo zu identifizieren, z.B. kann das Epitop
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen monoklonalen Antikörpers (Boehringer-Mannheim),
wie hierin beschrieben wird, identifiziert werden.
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Studien
zum Nachweis, daß das
Maus-BMP-4-Transgen für
ein funktionelles osteotropes Agens kodiert, schließen beispielsweise
ein: (a) Transfektion von COS-Zellen und Immunpräzipitation einer Proteinbande
der richtigen Größe unter
Verwendung eines monoklonalen Anti-HA-Antikörpers (Boehringer-Mannheim); und
(b) einen quantitativen in vivo-Knocheninduktions-Bioassay (Sampath
und Reddi, 1981), der das Implantieren von Proteinen aus dem Medium
von transfizierten COS-Zellen unter die Haut von männlichen
Ratten und das Auszählen
auf neue Knochenbildung in dieser ektopischen Stelle/Region beinhaltet.
-
BEISPIEL VI
-
NACHWEIS VON
mRNA DURCH GEWEBE-IN SITU-HYBRIDISIERUNG
-
Das
folgende Verfahren beschreibt den Nachweis von mRNA in Gewebe, das
aus der Region der Knochenregenerierung erhalten wurde. Dies kann
zum Nachweis der Expression der Transgen-mRNA selbst nützlich sein
und auch beim Nachweis der Expression von Hormon- oder Wachstumfaktor-Rezeptoren
oder anderen Molekülen.
Dieses Verfahren kann anstelle oder zusätzlich zu Northern-Analysen,
wie denen in 13 beschriebenen, eingesetzt
werden.
-
DNA
von einem Plasmid, das das Gen, für welches die mRNA nachzuweisen
ist, enthält,
wird linearisiert, extrahiert und mit Ethanol präzipitiert. Sense- und Antisense-Transkripte
werden von 1 mg Matrize mit T3- und T7-Polymerasen gebildet, z.B.
in Gegenwart von [35S]-UTP bei >6 mCi/ml (Amersham
Corp., >1.200 Ci/mmol)
und 1,6 U/ml RNasin (Promega), wobei die übrigen in vitro-Transkriptionsreagenzien
in einem Kit bereitgestellt werden (SureSite, Novagen Inc.). Nach
einer Transkription bei 37°C
für 1 Stunde
werden die DNA-Matrizen durch einen 15-minütigen Verdau bei 37°C mit 0,5
U/ml RNase-freier DNase I entfernt, extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Ribosonden werden hydrolysiert zu einer mittleren endgültigen Länge von 150
bp durch Inkubieren in 40 mM NaHCO3, 60
mM Na2CO3, 80 mM
DTT bei 60°C,
gemäß der zuvor
bestimmten Formel. Die Hydrolyse wird durch Zugabe von Natriumacetat,
pH 6,0, und Eisessigsäure
auf 0,09 M bzw. 0,005% (v/v) beendet, und die Sonden werden dann
Ethanol-präzipitiert,
in 0,1 M DTT gelöst,
gezählt
und bei –20°C bis zur
Verwendung gelagert.
-
RNase-Vorkehrungen
werden bei allen Stufen der Objektträger-Herstellung getroffen.
Bouins-fixierte, Paraffin-eingebettete Gewebeschnitte werden auf
65°C für 10 Minuten
erhitzt, deparaffinisiert in 3 Austauschen von Xylen für 5 Minuten,
und rehydriert in einer absteigenden Ethanolreihe, endend in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS). Die Objektträger
werden in 0,2 N HCl für
5 min. eingetaucht, in PBS gespült,
mit 0,0002% Proteinase K in PBS für 30 Minuten bei 37°C verdaut,
und kurz mit DEPC-behandeltem Wasser gespült. Nach einem Equilibrieren
für 3 Minuten
in 0,1 M Triethanolamin-HCl (TEA-HCl), pH 8,0, werden die Schnitte
in 0,25% (v/v) Essigsäureanhydrid
in 0,1 M TEA-HCl für
10 Minuten bei Raumtemperatur acetyliert, in PBS gespült und in
einer ansteigenden Ethanolreihe dehydratisiert. Jeder Schnitt enthält 100-200
ml Prähybridisierungslösung (0,5
mg/ml denaturierte RNase-freie tRNA (Boehringer-Mannheim), 10 mM
DTT, 5 mg/ml denaturierte, sulfurylierte Lachssperma-DNA, 50% Formamid,
10% Dextransulfat, 300 mM NaCl, 1x RNase-freie Denhardt's Lösung (hergestellt
mit RNase-freiem Rinderserumalbumin, Sigma), 10 mM Tris-HCl, pH 7,4,
1 mM EDTA), und wird dann auf einem 50°C warmen Objektträgerwärmer in
einer befeuchteten Umhüllung
für 2 Stunden
inkubiert. Das Blocking-Reagens aus sulfurylierter Lachssperma-DNA
wird sowohl in Prähybridisierungs-
als auch Hybridisierungs-Lösungen
eingesetzt, um das unspezifische Binden von 35SH-Gruppen an der Sonde
an Gewebe verringern zu helfen. Es wird hergestellt durch Markieren
von RNase-freier Lachssperma-DNA (Sigma) mit nicht radioaktivem α-Thio-dCTP
und α-Thio-dATP
(Amersham) in einer Standard-Zufalls-Oligonukleotid-geprimten DNA-Markierungsreaktion. Überschüssige Prähybridisierungslösung wird durch
ein kurzes Waschen in 4 × SSC
vor Aufbringen der Sonde entfernt.
-
Ribosonden,
frische tRNA und sulfurylierte Lachssperma-DNA werden für 10 Minuten
bei 70°C
denaturisiert und auf Eis gekühlt
werden. Hybridisierungslösung,
identisch mit der Prähybridisierungslösung mit Ausnahme
der denaturierten Sonde, die auf 5 × 106 CPM/ml
zugesetzt wurde, wird aufgebracht und die Objektträger werden
bei 50°C
in verschlossenen feuchten Kammern auf einem Objektträgerwärmer inkubiert. Sense-
und Antisense-Sonden werden auf die Serienschnitte aufgebracht.
Die Objektträger
werden dreimal in 4 × SSC
gespült,
mit 2 × SSC,
1 mM DTT für
30 min. bei 50°C
gewaschen, mit RNase A (20 mg/ml RNase A, 0,5 M NaCl, 10 mM Tris,
pH 8,0, 1 mM EDTA, pH 8,0) für
30 min. bei 37°C
verdaut und kurz mit 2 × SSC,
1 mM DTT gespült.
Drei zusätzliche
Waschschritte werden durchgeführt,
jeder bei 50°C
für 30
Minuten: einmal in 2 × SSC,
50% Formamid, 1 mM DTT und zweimal in 1 × SSC, 0,13% (w/v) Natriumpyrophosphat,
1 mM DTT.
-
Die
Objektträger
werden in einer ansteigenden Ethanolreihe dehydratisiert (mit Ergänzung von
verdünntem
Ethanol (50% und 70% mit SSC und DTT auf 0,1x bzw. 1 mM). Die Objektträger werden
für 20-60 Stunden
einem Röntgenfilm
zum Sichtbarmachen der gesamten Hybridisierungsmuster ausgesetzt,
in eine autoradiographische Emulsion (Kodak NTB-2, verdünnt auf
50% mit 0,3 M Ammoniumacetat) getaucht, langsam für 2 Stunden
getrocknet und für
Zeiträume,
die von 8 Tagen bis 8 Wochen reichen, exponiert (4°C). Nach
dem Entwickeln der Emulsion werden die Schnitte gegengefärbt mit
Hämatoxylin
und Eosin, dehydratisiert und mit Xylen-basiertem Medium aufgezogen.
Das Hybridisierungssignal wird unter Dunkelfeld-Mikroskopie sichtbar gemacht.
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Das
vorangehende in situ-Hybridisierungsprotokoll kann zum Beispiel
beim Nachweisen der zeitlichen und räumlichen Muster der PTH/PTHrP-Rezeptorexpression
eingesetzt werden. Eine geeignete Ratten-PTH/PTHrP-Rezeptor-cDNA-Sonde (R15B) ist
eine, die aus einer 1810 bp umfassenden Region besteht, die den
vollständigen
Ratten-Knochen-PTH/PTHrP-Rezeptor kodiert (Abou-Samra et al., 1992).
Das cDNA-Fragment wird in pcDNA 1 (Invitrogen Corp., San Diego;
CA) subkloniert und wird unter Verwendung von XbaI und BamHI ausgeschnitten.
Diese Sonde. stellt positive Signale für Northern-Blot-Analysen von
osteoblastischen Zellinien der Ratte, der Maus und des Menschen,
primären
Schädeldeckenzellen
der Ratte, und Maus-Knochengewebe bereit. Das pcDNA 1-Plasmid enthält einen
T7- und SP6-Promoter, der die Bildung von cRNA-Sonden für eine in
situ-Hybridisierung
erleichtert. Das vollständige
Transkript ist eingesetzt worden, um den PTH/PTHrP-Rezeptor in Knochenschnitten
nachzuweisen (Lee et al., 1994). Die PTHrP-cDNA-Sonde (Yasuda et
al., 1989) ist ein 400 bp umfassendes subkloniertes Fragment in
pBluescript (Stratagene). Diese Sonde ist für in situ-Hybridisierung eingesetzt worden, wobei
sie eine Antisense-cRNA-Sonde unter Einsatz einer BamHI-Spaltung
und des T3-Primers, und eine Sense-cRNA-Sonde unter Verwendung einer
EcoRI-Spaltung und des T7-Primers bildet.
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BEISPIEL VII
-
IN VIVO-PROTEINNACHWEIS
NACH TRANSGEN-EXPRESSION
-
1. β-Galactosidase-Transgen
-
Die
bakterielle β-Galactosidase
kann immunhistochemisch nachgewiesen werden. Osteotomie-Gewebeproben
werden in Bouins' Fixiermittel
fixiert, demineralisiert und dann entlang der Längsfläche in zwei Teile gespalten.
Eine Hälfte
jeder Probe wird für
eine anschließende
immunhistochemische Identifizierung des bakteriellen β-Galactosidase-Proteins
in Paraffin eingebettet.
-
Für die Immunhistochemie
wurden Querschnitte (2-3 mm dick) auf poly-L-Lysinbeschichtete Mikroskopobjektträger übertragen
und bei 0°C
für mindestens
20 min. in Aceton fixiert. Die Schnitte wurden in PBS rehydratisiert.
Die endogene Peroxidaseaktivität
wurde durch Eintauchen der Gewebeschnitte in 0,1% Wasserstoffperoxid
(in 95% Methanol) für
10 min. bei Raumtemperatur gequenscht, und die gequenschten Schnitte wurden
3x in PBS gewaschen. In einigen Fällen wurden geschnittene Schädeldecken
durch Eintauchen in 4% EDTA, 5% Polyvinylpyrrolidon und 7% Sucrose,
pH 7,4, für
24 h bei 4°C
demineralisiert. Die demineralisierten Schnitte wurden vor dem Anwenden
für Antikörper 3x
gewaschen. Primäre
Antikörper
wurden ohne Verdünnung
in Form von Hybridomüberstand
verwendet. Gereinigte Antikörper
wurden bei einer Konzentration von 5 mg/ml auf Gewebeschnitte aufgebracht.
Primäre
Antikörper
wurden mit biotinyliertem Kaninchen-Anti-Maus-IgG und Peroxidase-konjugiertem
Strepavidin (Zymed Histostain-SPkit) nachgewiesen. Nach der Peroxidase-Anfärbung wurden
die Schnitte mit Hämatoxylin
gegengefärbt.
-
Bakterielle β-Gal kann
ebenfalls durch Substrat-Verwendungsassays nachgewiesen werden.
Dies wird unter Verwendung im Handel erhältlicher Kits (z.B. Promega)
gemäß den Instruktionen
des Herstellers durchgeführt.
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2. Luciferase-Transgen
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Die
Luziferase kann durch Substrat-Verwendungsassays nachgewiesen werden.
Dies wird unter Verwendung im Handel erhältlicher Kits (z.B. Promega)
gemäß den Instruktionen
des Herstellers durchgeführt.
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3. PTH-Transgene
-
Rekombinantes
PTH, wie das hPTH1-34-Peptid wird in Homogenaten von Osteotomiespaltgewebe mittels
eines Assays untersucht, zum Beispiel unter Verwendung von zwei
im Handel erhältlichen
Radioimmunoassay-Kits gemäß den Protokollen
des Herstellers (Nichols Institute Diagnostics, San Juan, Capistrano, CA).
-
Ein
Kit ist der Intakt PTH-Parathyroid Hormon 100T-Kit. Dieser Radioimmunoassays
verwendet einen Antikörper
gegen das Carboxylende des intakten Hormons und wird auf diese Weise
verwendet, um die endogenen Hormonspiegel in Osteotomiespaltgewebe
zu messen. Dieser Assay kann eingesetzt werden, um in dem Ratten-Osteotomie-Modell
einen Basislinienwert für
die PTH-Expression zu ermitteln.
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Der
zweite Kit ist ein Zwei-Stellen-immunoradiometrischer Kit für die Messung
von Ratten-PTH. Dieser Kit benutzt affinitätsgereinigte Antikörper, die
für das
aminoterminale Ende des intakten Rattenhormons (PTH1-34) spezifisch
sind und wird somit die Erzeugung von endogenem PTH sowie des rekombinanten
Proteins messen. Vorangehende Studien haben gezeigt, daß diese
Antikörper
mit menschlichem PTH kreuzreagieren und somit in der Lage sind,
rekombinante Moleküle
in vivo zu erkennen.
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Die
Werte, die mit Kit #1 (Antikörper
gegen das Carboxylende) erhalten wurden, wurden von den Werten,
die mit Kit #2 (Antikörper
gegen das aminoterminale Ende) erhalten wurden, subtrahiert, um
genaue und sensitive Messungen zu erhalten. Der Spiegel an rekombinantem
Peptid wird so mit dem Grad der neuen Knochenbildung korreliert.
-
4. BMP-Transgen
-
Vorzugsweise
werden BMP-Proteine wie das Maus-BMP-4-Transgen-Peptidprodukt immunhistochemisch
unter Verwendung eines spezifischen Antikörpers nachgewiesen, der das
HA-Epitop erkennt (Majmudar et al. 1991), wie der von Boehringer-Mannheim
erhältliche
monoklonale Antikörper.
Antikörper
gegen BMP-Proteine selbst können
ebenfalls eingesetzt werden. Derartige Antikörper sowie verschiedene Immunoassay-Verfahren
werden in US-Patent 4,857,456 beschrieben, das hierin durch Bezugnahme
aufgenommen wird.
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Osteotomie-Gewebeproben
werden in Bouins' Fixiermittel
fixiert, demineralisiert und dann entlang der Längsfläche in zwei Teile gespalten.
Die eine Hälfte
der Probe wird für
eine anschließende
immunhistochemische Identifizierung des rekombinanten Maus-BMP-4-Moleküls in Paraffin
eingebettet.
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BEISPIEL VIII
-
DIREKTE GENÜBERTRAGUNG
IN REGENERIERENDEN KNOCHEN IN VIVO
-
Um
die Machbarkeit einer direkten Genübertragung in regenerierenden
Knochen in vivo zu beurteilen, wurde eine Markergenübertragung
in Zellen in dem Ratten-Osteotomie-Modell
eingesetzt. Diese Studien beinhalten zwei Markergene: Bakterielle β-Galactosidase
und Insektenluziferase.
-
Aliquots
eines fibrösen
Collagen-Implantatmaterials wurden in Lösungen von reiner Markergen-DNA eingetaucht.
Die Implantatmaterialien wurden dann in die Osteotomiestelle eingebracht
und ihre Expression, wie vorstehend beschrieben, bestimmt.
-
Es
wurde festgestellt, daß beide
Markergene ohne irgendwelche Fehler übertragen und exprimiert wurden,
wie durch Substratverwendungsassays gezeigt wurde (5A, 5B, 6A, 6B, 6C und 6D).
Da Säugetierzellen
normalerweise nicht eines dieser Markergenprodukte synthetisieren,
bietet dies den direkten Nachweis, daß Osteotomie-Reparaturzellen
in vivo transfiziert wurden und dann die β-Galactosidase- und Luziferase-Transgene
als funktionelle Enzyme exprimierten.
-
BEISPIEL IX
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ADENOVIRALE
GENÜBERTRAGUNG
IN REGENERIERENDEN KNOCHEN IN VIVO
-
Eines
der alternativen Verfahren, um in vivo eine Genübertragung in regenerierenden
Knochen zu erzielen, ist es, ein Adenovirus-vermitteltes Übertragungsereignis
einzusetzen. Eine erfolgreiche adenovirale Genübertragung eines Markergenkonstrukts
in Knochenreparaturzellen in dem Ratten-Osteotomie-Modell ist erzielt
worden (23A, 23B und 23C).
-
Die
Erfinder benutzten den adenoviralen Vektor pAd.CMVlacZ, der ein
Beispiel eines replikationsdefekten adenoviralen Vektors ist, der
in permissiven Zellen repliziert werden kann (Stratford-Perricaudet
et al., 1992). In pAd.CMVlacZ wird der frühe Enhancer/Promoter des Cytomegalovirus
(CMV) zum Treiben der Transkription von lacZ mit einer SV40-Polyadenylierungssequenz
verwendet, die stromabwärts
von diesem Reporter kloniert ist (Davidson et al., 1993).
-
Der
Vektor pAd.RSV4 wird ebenfalls von den Erfindern eingesetzt. Dieser
Vektor besitzt im wesentlichen das gleiche Rückgrat wie pAd.CMVlacZ, jedoch
sind der CMV-Promoter und die einzelne BglII-Klonierungsstelle auf
eine kassettenartige Weise mit einem BglII-Fragment ersetzt worden,
das aus einem RSV-Promoter, einer Mehrfach-Klonierungsstelle und
einer poly(A+)-Stelle besteht. Es wird erwartet,
daß die
größere Flexibilität dieses
Vektors bei dem Subklonieren von osteotropen Genen, wie dem hPTH1-34-cDNA-Fragment zur
Verwendung in weiteren Studien nützlich
ist.
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Um
rekombinanten PTH-Adenovirus zu erzeugen, wird eine Schale von 100
mm von 293-Zellen transfiziert unter Verwendung von Calciumphosphat
mit 20 mg eines Plasmidkonstrukts, z.B. dem das hPTH1-34-Insert,
linearisiert mit NheI, enthaltenden Plasmid, plus 2 mg Wildtyp-Adenovirus-DNA,
die mit XbaI und ClaI verdaut wurde. Die Adenovirus-DNA stammt vom
Adenovirus-Typ 5, der nur eine einzelne XbaI- und ClaI-Schnittstelle
enthält
und eine teilweise Deletion der E3-Region besitzt. Annäherungsweise
7 Tage nach der Transfektion wurden die Zellen und Medien geerntet
und ein Lysat durch wiederholte Einfrier-Auftau-Zyklen hergestellt. Dieses Lysat wird
verdünnt
und eingesetzt, um 60 mm Schalen von konfluenten 293-Zellen für 1 Stunde
zu infizieren. Die Zellen werden dann überschichtet mit 0,8% Agar/1x
MEM/2% Kalbserum/12,5 mM MgCl2. Zehn Tage
nach der Infektion werden einzelne Plaques gepickt und eingesetzt,
um 60 mm Schalen von 293-Zellen zu infizieren, um die Virusmenge
auszudehnen. Positive Plaques werden für die weitere Reinigung und
Bildung von adenoviralen Vorräten
selektiert.
-
Um
rekombinanten Adenovirus zu reinigen, werden 150 mm-Schalen von
75-90% konfluenten 293-Zellen mit 2-5 PFU/Zelle infiziert, ein Titer,
der potentielle cytotoxische Wirkungen von Adenovirus vermeidet.
Dreißig
Stunden nach der Infektion werden die Zellen gespült, von
den Schalen entfernt, pellettiert und in 10 mM Tris-HCl, pH 8,1,
resuspendiert. Ein virales Lysat wird durch drei Einfrier-Auftau-Zyklen
hergestellt, die Zelltrümmer
werden durch Zentrifugation für
10 min. bei 2.000 Upm entfernt und der Adenovirus wird durch Dichtegradienten-Zentrifugation
gereinigt. Die Adenovirusbande wird bei –20°C in sterilem Glycerin-BSA bis zum
Bedarf gelagert.
-
Die
Lösung
von Viruspartikeln wurde sterilisiert und mit dem Implantatmaterial
inkubiert (von 6 min. bis über
Nacht), und das Virus-imprägnierte
Material wurde in den Osteotomiespalt implantiert, wo eine virale
Infektion von Zellen klar stattfand. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen
deutlich die ausgezeichnete Spezifität des Anti-β-Gal-Antikörpers (Sambrook et al., 1989),
und zeigten schlüssig
die Expression des Markergenprodukts in Chondrocyten-artigen Zellen
des Osteotomiespalts. Das Signal mit dem Kern als Ziel ist ebenfalls
in Präosteoblasten
beobachtet worden.
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BEISPIEL X
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DIE ÜBERTRAGUNG EINES OSTEOTROPEN
GENS STIMULIERT DIE KNOCHENREGENERATION-/REPARATUR IN VIVO
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Damit
ein Parathyroidhormen (PTH)-Transgen als ein osteotropes Agens wirken
kann, ist es wahrscheinlich, daß es
das Erfordnernis gibt, daß der
PTH/PTHrP-Rezeptor
in dem Knochenreparaturgewebe selbst exprimiert wird. Deshalb untersuchten
die Erfinder die PTH/PTHrP-Rezeptorexpression in dem Ratten-Osteotomie-Modell.
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Eine
Northern-Analyse von poly-(A+)-RNA wurde
durchgeführt,
die zeigte, daß der
PTH/PTHrP-Rezeptor in dem Osteotomie-Reparturgewebe exprimiert wurde
(13).
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Die
Erfinder untersuchten als nächstes,
ob eine Genübertragung
eingesetzt werden konnte, um transfizierte Zellen zu bilden, die
auf konstitutive Weise rekombinanten hPTH1-34 in vivo exprimieren,
und ob dieses Transgen die Knochenbildung stimulieren kann. Die
Rate der neuen Knochenbildung wird wie folgt analysiert. Eine Autopsie
der Osteotomiestelle wird vorsichtig für eine histomorphometrische
Analyse präpariert.
Die A-P- und M-L-Dimensionen des Kallusgewebes werden unter Verwendung
von Schienen gemessen. Die Proben werden dann in Bouins' Fixiermittel durch
Eintauchen fixiert, in Ethanol gewaschen und in gepufferter Ameisensäure demineralisiert.
Ein Einbetten der entkalkten Materialien in Kunststoff wird dann
eingesetzt aufgrund der überlegenen
Dimensionsstabilität
von Methacrylat während
der Herstellung und dem Schneiden von Proben.
-
Gewerbeblöcke werden
in ansteigenden Alkoholkonzentrationen entwässert und eingebettet. 5 mm
dicke Schnitte werden unter Verwendung eines Reichert-Polycut-Mikrotoms
in der koronalen Ebene geschnitten. Schnitte werden herge stellt
von der Mitte bis zu der Weite der Markhöhle, um sich gegen eine Neigung
bei der Probennahme zu schützen.
Die Schnitte für
die Lichtmikroskopie werden unter Verwendung eines modifizierten
Goldner's Trichrom-Farbstoffs
angefärbt,
um Knochen-, Osteoid-, Knorpel- und fibröses Gewebe zu differenzieren.
Die Schnitte werden unter Verwendung von Eukitt's Mounting Medium (Calibrated Instruments, Ardsley,
NY) eingedeckelt. Histomorphometrische Analysen werden unter Hellfeld
eines Nikon Optiphot Research-Mikroskops durchgeführt. Es
werden Standard-Punktzahl-Stereologie-Verfahren unter Verwendung
eines Gitternetz-Okulars von 10 mm × 10 mm verwendet.
-
Die
gesamte Kallusfläche
wird bei 125-facher Vergrößerung als
ein Index der Gesamtintensität
der Heilungsreaktion gemessen. Flächenschnitte von Knochen-,
Knorpel- und fibrösem
Gewebe werden bei 250-facher Vergrößerung gemessen, um die relative
Verteilung jeden Gewebes zu der Kallusbildung zu untersuchen. Da
die Dimensionen des Osteotomiespalts die Grundlinie (Zeit 0) wiederspiegelt,
wird eine Messung der Knochenfläche
bei anschließenden
Zeitintervallen eingesetzt, um die Rate des Knochenauffüllens anzuzeigen.
Die statistische Signifikanz wird unter Einsatz von Varianzanalyse
beurteilt, wobei post-hoc-Vergleiche zwischen Gruppen unter Verwendung
von Tukey's Studentized
Range t-Test durchgeführt
wurde.
-
In
dem vorangehend beschriebenen 5 mm-Ratten-Osteotomie-Modell wurde
festgestellt, daß die
Expression des PTH-Transgens die Knochenregeneration/-reparatur
in lebenden Tieren stimulieren kann (6A, 6B, 6C und 6D).
Dies ist ein besonders wichtiger Befund, da bekannt ist, daß das hPTH1-34
ein stärkeres
anabolisches Agens ist, wenn es periodisch, im Gegensatz zu andauernd,
verabreicht wird, und es die Zufuhr der andauernden Art ist, die
aus den hierin angewendeten Genübertragungsverfahren resultiert.
-
Obwohl
die Erfinder der vorliegenden Erfindung bereits den Erfolg der direkten
Genübertragung
in regenerierenden Knochen in vivo gezeigt haben, wird die Verwendung
von ex vivo-Behandlungsprotokollen ebenfalls in Erwägung gezogen.
In derartigen Ausführungsformen
würden
die Knochenvorläuferzellen
von einem bestimmten Tier oder menschlichen Subjekt isoliert werden
und in einer in vitro-Umgebung gehalten werden. Geeignete Flächen des
Körpers,
von denen Knochenvorläuferzellen
zu erhalten sind, sind Flächen
wie das Knochengewebe und die einen Bruch oder anderen skelettalen
Defekt umgebenden Flüssigkeiten
(unabhängig
davon, ob dies eine künstlich
erzeugte Stelle ist) und das Knochenmark. Die isolierten Zellen
würden dann
mit der DNA- (oder rekombinanten viralen) Zusammensetzung kontaktiert,
mit oder vorzugsweise ohne eine Matrix, wenn die Zellen die DNA
aufnehmen würden
(oder durch den rekombinanten Virus infiziert werden). Die stimulierten
Zellen würden
dann an die Stelle in dem Tier oder Patienten zurückgeführt, wo
die Knochenreparatur zu stimulieren ist.
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BEISPIEL XI
-
ÜBERTRAGUNG
VON GENEN AUF DIE ACHILLES-FERSE UND DIE KREUZBÄNDER IN VIVO
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Die
vorangehend beschriebenen Studien beim regenerierenden Knochen ergänzen andere
von den Erfindern durchgeführte,
bei denen eine Genübertragung
erfolgreich eingesetzt wurde, um Gene in die Achillessehne (3A, 3B, 3C, 3D und 3E)
und das Kreuzband (4) einzuführen.
-
Die
Achillessehne besteht aus Zellen und extrazellulärer Matrix, die in einer charakteristischen
Gewebearchitektur organisiert ist. Die Verletzung des Gewebes kann
diese Architektur zerstören
und eine Wundheilungsreaktion stimulieren. Die verwundete Sehne
wird regenerieren, im Gegensatz zum Vernarben, wenn ihre Bindegewebselemente
annähernd
intakt bleiben. Die Regeneration ist vorteilhaft, weil Narbengewebe
nicht optimal ausgestaltet ist, um die normale mechanische Funktion
zu unterstützen.
Segmentale Defekte in der Sehne infolge einer traumatischen Verletzung
können
mit biologischen oder synthetischen Implantaten behandelt werden,
die eine Neo-Sehnenbildung unterstützen. Diese Strategie ist jedoch
durch die Verfügbarkeit
von wirksamen (autologen) biologischen Transplantaten, die Langzeitstabilität und die
Verträglichkeit
von synthetischen Prothesen und die langsame Einbaurate, die oft
bei beiden Implantatarten beobachtet wird, begrenzt.
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Die
Erfinder stellen die Hypothese auf, daß die Wirksamkeit von biologischen
Transplantaten durch die Überexpression
von Molekülen
verstärkt
werden kann, die die Gewebe-Regenerationsantwort regulieren. Dahingehend
haben sie ein Modellsystem entwickelt, bei dem segmentale Defekte
in der Achillessehne gebildet werden und ein neues Biomaterial als
ein Sehnen-Implantat/Molekularzufuhr-Agens verwendet wird. In dem
vorliegenden Beispiel wird die Fähigkeit
zum Zuführen
und Exprimieren von Markergen-Konstrukten in regenerierendes Sehnengewebe
gezeigt.
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Es
wurden Plasmid-(pSVβgal,
Promega) Stocklösungen
gemäß Standardprotokollen
hergestellt (Sambrook et al., 1989). SIS-Transplantatmaterial wurde
aus einem Segment des Jejunums adulter Schweine hergestellt (Badylak
et al., 1989). Bei der Ernte wurden mesenterische Gewebe entfernt,
das Segment invertiert und die Mucosa und oberflächliche Submucosa durch ein
mechanisches Abrasionsverfahren entfernt. Nach dem Zurückführen des
Segments in seine ursprüngliche
Orientierung wurden die Serosa- und Muskelschichten gespült, durch
Behandlung mit verdünnter
Peressigsäure
sterilisiert und bei 4°C
bis zur Verwendung gelagert.
-
Bastard-Hunde
(alle Studien) wurden betäubt,
intubiert, in eine rechtslaterale liegende Stellung auf einem Heizkissen
gebracht, und mit inhalierendem Betäubungsmittel gehalten. Ein
lateraler Einschnitt von der Muskel-Sehnenverbindung bis zu der
Fußsohlen-Fascie
wurde eingesetzt, um die Achillessehne zu exponieren. Ein SIS-Blatt
doppelter Dicke wurde um den zentralen Teil der Sehne gewickelt,
beide Enden wurden vernäht,
ein 1,5 cm großes
Segment der Sehne wurde durch eine laterale Öffnung in dem Implantatmaterial
entfernt und das Implantat und die chirurgische Stelle wurden geschlossen.
Das Bein wurde für
6 Wochen ruhig gestellt und dann frei für 6 Wochen verwendet. Implantatgewebe
wurde zu den unten angegebenen Zeitpunkten geerntet, in Bouins' Lösung fixiert
und in Paraffin eingebettet. Gewebeschnitte (8 μm) wurden geschnitten und für die Immunhistochemie
eingesetzt.
-
In
einer anfänglichen
Studie wurde SIS-Material allein (SIS-Allein-Transplantat) transplantiert
und förderte
die Regeneration der Achillessehne im Anschluß an die Bildung eines segmentalen
Defekts in den Bastardhunden, solange wie 6 Monate nach dem chirurgischen
Eingriff Der Umbauprozeß beinhaltete
die schnelle Bildung von Granulationsgewebe und schließlich den
Abbau des Transplantats. Narbengewebe bildete sich nicht und ein
Hinweis auf eine immunvermittelte Abstoßung wurde nicht beobachtet.
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Bei
einer zweiten Studie wurde SIS in eine Plasmid-DNA-Lösung (SIS
+ Plasmid-Transplantat) eingetaucht und anschließend als ein Achillessehnen-Transplantat
(n=2 Hunde) oder ein Kreuzband-Transplantat (n=2 Hunde) in normale
Bastardhunde implantiert. Ein pSVβ-gal-Plasmid,
das die regulatorischen Sequenzen des Affenvirus 40 benutzt, um
die β-Galactosidase
(β-Gal)-Aktivität anzutreiben,
war durch Immunhistochemie unter Verwendung eines spezifischen Antikörpers in
4/4 Tieren nachweisbar. Als eine Negativkontrolle wurde eine β-Gal-Aktivität nicht
in der unoperierten Achillessehne und dem Kreuzband dieser Tiere
nachgewiesen. Es schien deshalb, daß SIS die Aufnahme und anschließende Expression
von Plasmid-DNA durch die Wundheilungszellen in sowohl Sehne wie
Kreuzband erleichterte.
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Eine
dritte Studie wurde gestaltet, um den Zeitverlauf der β-Gal-Transgen-Expression zu beurteilen. SIS
+ Plasmid-Transplantate wurden für
3, 6, 9 und 12 Wochen implantiert (n=2 Hunde pro Zeitpunkt) und
die Transgen-Expression wurde durch Immunhistochemie und durch in
situ-Hybridisierung untersucht. Querschnitte (8 μm) von Bouins-fixiertem, Paraffin-eingebettetem
Gewebe wurden geschnitten und auf ProbeOn Plus-Objektträger (Fisher)
aufgezogen. Immunhistochemie wurde gemäß dem mit dem Histostain-SP-Kit
(Zymed) gelieferten Protokoll durchgeführt. Kurz gesagt, wurden Objektträger mit
einem gut charakterisierten Anti-β-Galactosidase-Antikörper inkubiert
(1:200)-Verdünnung,
5'→3'), in PBS gewaschen,
mit einem biotinylierten zweiten Antikörper inkubiert, gewaschen,
mit dem Enzymkonjugat plus einem Substrat-Chromogen-Gemisch gefärbt und
dann gegengefärbt
mit Hämatoxylin
und Eosin.
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Die
bakterielle β-Gal-Aktivität wurde
in Sehnen nachgewiesen, die das SIS+Plasmid-Transplantat erhielten
(8/8 Tiere). Obwohl dies nicht streng quantitativ ist, schien die
Transgen-Expression bei 9-12 Wochen einen Höhepunkt zu erreichen. Die bakterielle β-Gal-Genexpression
wurde nicht in Tieren nachgewiesen, die SIS-Allein-Transplantate
erhielten (n=2, 3 Wochen und 12 Wochen). Wiederum formte sich kein
Narbengewebe und ein Hinweis auf eine immunvermittelte Abstoßung wurde
nicht beobachtet.
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Diese
Studie zeigte, daß das
mucosale Biomaterial SIS als ein autologes Transplantat wirken kann, das
die Regeneration von Geweben, wie der Achillessehne und dem vorderen
Kreuzband fördert.
SIS kann ebenfalls verwendet werden, um ein Markergenkonstrukt dem
regenerierenden Gewebe zuzuführen.
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BEISPIEL XIII
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MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN
DER NEUEN KNOCHENBILDUNG
-
Die
mechanischen Eigenschaften des während
der Genübertragung
gebildeten neuen Knochens können
gemessen werden unter Verwendung von z.B. Gesamtknochen-Torsionstests,
die einen Spannungszustand erzeugen, bei dem maximale Zugspannung
auftreten wird in Ebenen, die schräg/schief zu der Längsachse
des Knochen liegen. Derartige Tests stellen wichtige Interferenzen über die
mechanische Anisotropie von Kallusgewebe und dem Grad an Knochenintegration
von neuem Knochengewebe bereit. Diese Tests sind insbesondere vorteilhaft
bei der Bewertung von Bruchproben, z.B. der unregelmäßigen Form
von Kallusgewebe, die typischerweise die Anwendung von Gesamtknochen-4-Punkt-Biegetests
ausschließt,
weil es unmöglich
ist, die Punkte von Probe zu Probe reproduzierbar auszurichten.
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Oberschenkelknochen
wurden auf einer MTS Servohydraulik Testing-Machine getestet, während sie feucht
und bei Raumtemperatur waren. Ein Drehmomentsensor und ein rotationsvariabler
Verdrängungsmeßwandler
stellen Daten für
Drehmomentwinkel-Verdrängungskurven
bereit. Speziell ausgestaltete Fixiervorrichtungen stützen jeden
Knochen nahe der metaphysialen-diaphysialen Verbindungen, und bringen
eine 2-Punkt-Belastung auf die Diaphyse auf. Tests werden bei einer
konstanten Verdrängungsrate,
die gleich 20°/s ist,
durchgeführt.
Eine 250 Inch-Unze-Belastungszelle mißt die insgesamt aufgebrachte
Kraft. Alle Knochen werden getestet, während sie feucht und bei Raumtemperatur
sind. Drehmoment- und Winkelverdrängungsdaten werden erhalten
unter Verwendung eines A/D-Wandlers und einem Macintosh-Computer
und Software. Aus diesen Daten werden die folgenden Variablen berechnet:
a) maximales Drehmoment, b) Torsionssteifigkeit, die Neigung des
Anteils vor der Torsionsgrenze der Kurve, die aus einer linearen
Regression der Daten bestimmt wird, c) die Energie bis zum Bruch,
die Fläche
unter der Drehmoment-Winkelabweichungs-Kurve bis zum Bruch und d)
dem Winkelabweichungsverhältnis,
dem Verhältnis
der Abweichung beim Bruch zu der Abweichung der Torsionsgrenze.
Die statistische Signifikanz wird durch Varianzanalyse, gefolgt
von mehreren Vergleichen mit geeigneten Berichtigungen bestimmt
(z.B., Bonferroni).
-
Diese
Erfindung stellt ebenfalls ein Mittel zum Anwenden der Osteotrapen-Genübertragung
in Verbindung mit der rekonstruktiven Chirurgie und verschiedenen
Verfahren zum Knochenumbau bereit. Die hierin beschriebenen Verfahren
können
somit in Verbindung mit der Technologie, die von Yasko et al., 1992;
Chen et al., 1991 und Beck et al., 1991, die jeweils hierin durch
Bezugnahme aufgenommen werden, beschrieben wurde, eingesetzt werden.
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BEISPIEL XIV
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TYPE II-COLLAGEN FÖRDERT NEUES
KNOCHENWACHSTUM
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Bestimmte
Matrixmaterialien sind in der Lage, von sich aus mindestens etwas
neues Wachstum zu stimulieren, d.h. sie sind "osteokonduktive Materialien". Mögliche Beispiele
derartiger Materialien sind in dem Gebiet der orthopädischen
Forschung wohlbekannt und schließen Zubereitungen von Hydroxylapatit;
Zubereitungen von zermahlenem Knochen und mineralisiertem Collagen;
PLGA-Blockcopolymere
und Polyanhydride ein. Die Fähigkeit
dieser Materialien, neue Knochenbildung zu stimulieren, unterscheidet
sie von inerten Implantatmaterialien, wie Methylcellulose, die in
der Vergangenheit eingesetzt worden sind, um BMPs an Stellen der
Bruchtemperatur zu liefern.
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Dieses
Beispiel betrifft eine Studie unter Verwendung des Ratten-Osteotomie-Modells mit Implantaten, die
aus Collagen Typ I (Sigma), Collagen Typ II (Sigma) und UltraFiberTM (Norian Corp.) hergestellt wurden. Diese
Materialien sind in situ ohne DNA irgendeiner Art eingebracht worden.
Fünf Tiere
erhielten eine Osteotomie mit 10 mg eines Typ II-Collagenimplantats
allein (10 mg bezeichnet die ursprüngliche Menge an lyophilisiertem
Collagen). Fünf
von fünf
Kontrolltieren erhielten eine Osteotomie mit 10 mg eines Typ I-Collagenimplantats
allein. Die Tiere wurden für
drei Wochen nach dem chirurgischen Eingriff gehalten und dann getötet. Die
Ergebnisse dieser Studien waren, daß SIS die neue Knochenbildung
zu verlangsamen schien; Typ I-Collagen regte eine mäßig intensive
inflammatorische Antwort an; und UltraFiberTM wirkte
als ein osteokonduktives Agens. Die Studien mit einem Typ-II Collagenimplantat
ergaben die überraschenden
Ergebnisse, daß festgestellt
wurde, daß 10
mg dieses Collagens die neue Knochenbildung in einem 5 mm-Osteotomie-Modell
fördert
(22A, 22B und 22C). Neuer Knochen, der den Osteotomiespalt überbrückt, wurde
drei Wochen nach dem chirurgischen Eingriff in 5/5. Tieren identifiziert,
die ein Typ II-Collagenimplantat allein erhielten (d.h. minus DNA
irgendeines Typs). Im Gegensatz dazu wurde fibröses Granulationsgewebe, aber
kein Hinweis auf neue Knochenbildung bei 5/5 Tieren erhalten, die
ein Typ I-Collagenimplantat allein erhielten.
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Eine
radiographische Analyse zeigte schlüssig, daß sämtliche Tiere, die eine Osteotomie
mit einem Typ II-Collagenimplantat erhielten, ohne Ausnahme radiodichtes
Material in dem Osteotomiespalt zeigten (22A).
Im scharfen Gegensatz dazu enthüllte
eine radiographische Analyse aller Tiere, die ein Typ I-Collagenimplantat
erhielten, kein radiodichtes Material, das sich in dem Osteotomiespalt
bildete (22B). Der Pfeil in 22A zeigt auf neues Knochenwachstum, das in dem
Osteotomiespalt von Tieren mit Typ II-Collagenimplantaten gebildet
wurde. Kein derartiges neues Knochenwachstum wurde bei Tieren beobachtet,
die Typ I-Collagenimplantate erhielten (22B).
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22C zeigt die Ergebnisse der Osteotomie mit einem
Typ II-Collagenimplantat. Der Pfeil zeigt auf die Region von neuem
Knochen, der in dem Osteotomiespalt gebildet wurde. Im Gegensatz
dazu wurde nur fibröses
Granulationsgewebe in dem Typ I-Collagenspalt identifiziert.
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Vorangehende
Studien haben vermuten lassen, daß Typ II-Collagen nur eine
strukturelle Rolle in der extrazellulären Matrix spielt. Die Ergebnisse
der Studien mit dem Typ II-Collagenimplantat sind interessant, weil
sie eine neue und osteokonduktive Rolle für Typ II-Collagen während der
endochontralen Knochenreparatur zeigen. Um das osteokonduktive Potential
von Typ II-Collagen weiter zu optimieren, wird ein Hefeexpressionsvektor,
der Typ II-Collagen kodiert (vollständiges α1 (II)-Collagen), eingesetzt
werden, um rekombinantes α1
(II)-Collagenprotein zu erzeugen.
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BEISPIEL XV
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IDENTIFIZIERUNG VON WEITEREN
OSTEOTROPEN GENEN:
-
ISOLIERUNG EINES NEUEN
LATENT TGF-β BINDING
PROTEIN-ARTIGEN (LTBP-3) GENS
-
Die
TGF-βs stellen
eine Familie von strukturell verwandten Molekülen mit vielfältigen Wirkungen
auf die Form, das Wachstum und die Differenzierung von Säugetierzellen
dar (Roberts und Sporn, 1990). Anfänglich synthetisiert als ein
Vorläufer,
der aus einem aminoterminalen Propeptid, gefolgt von maturiertem
TGF-β besteht,
assoziieren die beiden Ketten von entstehendem pro-TGF-β in den meisten
Geweben unter Bildung eines inaktiven Disulfid-verbundenem Dimers
mit einem Mr 106.000. Homodimere sind die häufigsten, aber auch Heterodimere
sind beschrieben worden (Cheifetz et al., 1987; Ogawa et al., 1992).
Während
der Biosynthese wird das maturierte TGF-β-Dimer von dem Propeptid-Dimer
gespalten. Die TGF-β-Latenz
resultiert teilweise auf der nichtkovalenten Assoziierung von Propeptid-
und maturiertem TGF-β-Dimeren
(Pircher et al., 1984 und 1986; Wakefield et al., 1987; Millan et
al., 1992; siehe auch Miyazono und Heldin, 1989). Folglich wird
das Propetiddimer oft als das Latenz-assoziierte Protein ("latency associated
protein"; LAP) bezeichnet und
LAP plus das Disulfid-verknüpfte
TGF-β-Dimer
sind auch als der kleine latente Komplex bekannt ("small latent complex"). In dem extrazellulären Raum
müssen die
kleinen latenten Komplexe zur Aktivierung von maturiertem TGF-β dissoziieren.
Der Aktivierungsmechanismus des latenten Komplexes wird als einer
der wichtigsten Schritte, die die TGF-β-Wirkungen bestimmen, vermutet
(Lyons et al., 1988; Antonelli-Orlidge et al., 1989; Twardzik et
al., 1990; Sato et al., 1993).
-
In
bestimmten Linien von gezüchteten
Zellen können
kleine latente Wachstumsfaktorkomplexe zusätzliche Proteine mit hohem
Molekulargewicht enthalten. Das am besten charakterisierte dieser
Proteine mit hohem Molekulargewicht ist das Latent TGF-β Binding
Protein oder LTBP (Miyazono et al., 1988; Kanzaki et al., 1990;
Tsuji et al., 1990; Olofsson et al., 1992; Taketazu et al., 1994).
Das durch verschiedene Zellarten erzeugte LTBP ist heterogen in
Größe, vielleicht
aufgrund von alternativem Spleißen
oder aufgrund von gewebespezifischem proteolytischem Prozessieren
(Miyazono et al., 1988; Wakefield et al., 1988; Kanzaki et al., 1990;
Tsuji et al., 1990). Latente TGF-β-Komplexe,
die LTBP enthalten, sind als "Large
Latent Complexes" bekannt.
LTBP besitzt keine bekannte kovalente Bindung zu maturiertem TGF-β, sondern
ist vielmehr durch eine Disulfid-Bindung an LAP gebunden.
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Zwei
LTBPs sind bis heute isoliert worden. Die abgeleitete menschliche
LTBP-1-Aminosäuresequenz besteht
aus einem Signalpeptid, 16 Epidermal Growth Factor-artigen Sequenzwiederholungen
mit dem Potential zur Calciumbindung (EGF-CB-Sequenzwiederholungen),
2 Kopien eines einzigartigen Motivs, das 8 Cysteinreste enthält, einem
RGD-Zellbefestigungs-Motiv und einem 8 Aminosäuren umfassenden Motiv, das identisch
zu der zellbindenden Domäne
der Laminin B2-Kette ist (Kanzaki et al., 1990). Es gibt Hinweise
darauf, daß LTBP-1
Calcium bindet, was wiederum eine Strukturveränderung induziert, die LTBP
vor einem proteolytischen Angriff schützt (Colosetti et al., 1993).
LTBP-2 zeigt 41% Sequenzidentität
mit LTBP-1 und seine strukturellen Domänen zeigen eine ähnliche
Gesamtorganisation (Moren et al., 1994).
-
Während die
Funktionen von LTBP-1 und LTBP-2 gegenwärtig unbekannt sind, sind in
der Literatur mehrere Ideen dargelegt worden. Zunächst könnte LTBP
die intrazelluläre
Biosynthese von latenten TGF-β-Vorläufern regulieren.
Gezüchtete
Erythroleukämie-Zellen
sammeln und sekretieren auf wirksame Weise "Large Latent TGF-β Complexes", während
sie nur langsam "Small
Latent TGF-β Complexes", die anormale Disulfidbrücken enthalten,
sekretieren (Miyazono et al., 1991; Miyazono et al., 1992). Deshalb
kann LTBP das normale Ansammeln/den Zusammenbau und die Sekretion
von "Latent TGF-β Complexes" erleichtern. Zweitens
kann LTBP latentes TGF-β zu
spezifischen Typen von Bindegewebe führen. Jüngere Hinweise legen nahe,
daß der "Large Latent TGF-β Complex" über LTBP kovalent an die extrazelluläre Matrix
gebunden ist (Taipale et al., 1994).
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Basierend
auf diesen Beobachtungen wurde LTBP als ein "Matrixrezeptor" bezeichnet, d.h. ein sekretiertes Protein,
das latente Wachstumsfaktoren wie TGF-β zu
der extrazellulären
Matrix führt
und speichert. Drittens kann LTBP die Aktivierung von latenten Komplexen
modulieren. Diese Idee basiert in Teilen auf jüngsten Hinweisen, die nahelegen,
daß maturierter
TGF-β aus
den extrazellulären
Speicherorten durch Proteasen wie Plasmin und Thrombin freigesetzt
wird, und daß LTBP "Small Latent Complexes" vor einem proteolytischen
Angriff schützen
kann (Falcone et al., 1993; Benezra et al., 1993; Taipale et al.,
1994), d.h. die Proteaseaktivität
kann die Wirkung von TGF-β in
Geweben bestimmen, aber LTBP kann diese Aktivität modulieren. Viertens kann
LTBP eine wichtige Rolle bei dem Hinführen des "Latent TGF-β Complex" zu der Zelloberfläche spielen, was latentem TGF-β erlaubt,
auf wirksame Weise aktiviert zu werden (Flaumenhaft et al., 1993).
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A. MATERIAL UND METHODEN
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1. cDNA-Klonierung
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Aliquots
(typischerweise 40-50.000 PFU) von Phagenpartikeln aus einer cDNA-Genbank in dem λZAPII®-Vektor,
hergestellt aus NIH 3T3-Zell-mRNA (Stratagene), und frischen, über Nacht
gezüchteten XL1-BlueTM-Zellen (gewachsen in Luria-Nährmedium,
das mit 0,4% Maltose in 10 mM MgSO4 ergänzt wurde) wurden
gemischt, für
15 min. bei 37°C
inkubiert, wiederum mit 9 ml flüssiger
(50°C) Top-Agarose
(NZY-Nährmedium
plus 0,75% Agarose) gemischt und dann gleichmäßig über frisch gegossene NZY-Agarplatten
von 150 mm ausgebreitet. Standardverfahren wurden zur Herstellung
von Plaque-Abzügen
und Filterhybridisierung angewendet (42°C, in Puffer enthaltend 60%
Formamid, 5 × SSPE,
1 × Denhardt's, 0,1% SDS, 100
mg/ml Lachssperma-DNA, 100 mg/ml Heparin). Die Filter wurden fortschreitend
zu hoher Stringenz gewaschen (0,1 × SSC/0,1% SDS, 65°C). cDNA-Sonden
wurden durch das Nick-Translationsverfahren unter Verwendung im Handel
erhältlicher
Reagenzien und Protokolle radiomarkiert (Nick Translation Kit, Boehringer-Mannheim). Gereinigte
Phagenklone wurden in pBluscript®-Plasmidklone
umgewandelt, welche unter Verwendung von Sequenase (v2.0) wie beschrieben
(Chen et al., 1993; Yin et al., 1995) sequenziert wurden. Die Sequenzausrichtung
und -identität
wurden unter Verwendung von Sequenzanalyseprogrammen der Genetics
Computer Group (MacVector) bestimmt.
-
2. Gewebe-In
Situ-Hybridisierung
-
Um
normale Sense- und Antisense-Sonden herzustellen, wurde ein einzigartiges
342 bp umfassendes Fragment von der 3'-untranslatierten Region (+3973 bis
+4314, wobei das "A" des Initiator-Met-Codons
als +1 gezählt
wurde; siehe "ish", 1)
in das pBSKS+-Plasmid (Stratagene, Inc.) subkloniert. Matrizen-DNA
wurde mit entweder EcoRI oder BamHI linearisiert und extrahiert
und mit Ethanol präzipitiert.
Sense- und Antisense-Transkripte wurden aus 1 mg Matrize mit T3- und T7-Polymerasen
in Gegenwart von [35S]-UTP mit >6 mCi/ml (Amersham, >1200 Ci/mmol) und 1,6
U/ml RNasin (Promega) hergestellt, wobei die übrigen Reagenzien für die in
vitro-Transkription in einem Kit bereitgestellt wurden (SureSite,
Novagen, Inc.). Nach Transkription bei 37°C für 1 h, wurden die DNA-Matrizen entfernt
durch einen 15 min. Verdau bei 37°C
mit 0,5 U/ml RNase-freier DNase I, extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Ribosonden wurden hydrolysiert auf eine mittlere Gesamtlänge von
150 bp durch Inkubieren in 40 mM NaHCO3,
60 mM Na2CO3, 80
mM DTT für
~40 min. bei 60°C. Die
Hydrolyse wurde durch Zugabe von Natriumacetat, pH 6,0, und Eisessigsäure auf
0,09 M bzw. 0,56% (v/v) beendet und die Sonden wurden dann Ethanol-präzipitiert,
in 0,1 M DTT gelöst,
gezählt
und bei –20°C bis zur Verwendung
gelagert. Maus-Embryogewebe-Schnitte (Novagen) von Tag 8,5-9,0,
Tag 13,5 und Tag 16,5 und das in situ-Hybridisierungsprotokoll waren
exakt wie beschrieben (Chen et al., 1993; Yin et al., 1995).
-
3. Northern-Analyse
-
MC3T3-E1-Zell-Poly(A+)-RNA (2-10 mg umfassende Aliquots) wurde
einer Elektrophorese auf einem 1,25% Agarose/2,2 M Formaldehyd-Gel
unterzogen und dann auf eine Nylonmembran übertragen (Hybond-N, Amersham).
Die RNA wurde an die Membran kreuzvernetzt durch Exposition mit
einer UV-Lichtquelle (1,2 × 106 mJ/cm2, UV Stratalinker
2400, Stratagene) und dann für >15 min. bei 65°C in Rapid-Hyb-Puffer (Amersham,
Inc.) prähybridisiert.
Eine spezifische cDNA-Sonde, bestehend allein aus untranslatierter
Sequenz vom 3'-Ende
des Transkripts, wurde durch Zufallspriming 32P-markiert
und zur Hybridisierung eingesetzt (2 h bei 65°C). Die Blots wurden fortschreitend
zu hoher. Stringenz gewaschen (0,1 × SSC/0,1% SDS, 65°C) und dann
gegen einen Röntgenfilm
mit Verstärkungsschirm
(XAR, Kodak) bei –86°C gelegt.
-
4. Antikörper-Herstellung
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LTBP-3-Antikörper wurden
gegen eine einzigartige Peptidsequenz, die in Domäme #2 (Aminosäuren 155-167)
gefunden wurde, hervorgerufen. Peptid #274 (GESVASKHAIYAVC) (SEQ
ID NO:16) wurde unter Verwendung einer ABI-Synthesevorrichtung, Modell 431A synthetisiert
unter Einsatz der FastMoc-Chemie.
Die Sequenz wurde unter Verwendung einer Protein-Sequenziervorrichtung
Typ ABI473 bestätigt,
ein Cysteinrest wurde dem Carboxylende hinzugefügt, um die Vernetzung mit Trägerproteinen
zu erleichtern. Zur Antikörperherstellung
wurde das synthetische Peptid mit Rattenserumalbumin (RSA) unter
Verwendung von MBS (m-Maleimidobenzoesäure-N-hydroxysuccinimidester)
mit einer Substitution von 7,5 mg Peptid pro mg RSA gekoppelt. Ein
mg des Peptid-RSA-Konjugats in 1 ml Freunds' kompletten Adjuvants wurde subkutan
an 10 verschiedene Stellen entlang des Rückens der Kaninchen injiziert.
Mit Beginn von 3 Wochen nach der anfänglichen Immunisierung wurden
den Kaninchen zweiwöchentliche
Verstärkungsinjektionen
von 1 mg Peptid/RSA in 100 μl
Freunds' inkompletten
Adjuvants gegeben. IgG wurde hergestellt durch Vermischen des Immunserums
mit n-Caprylsäure
(0,7 ml n-Caprylsäure
pro ml Serum), Rühren
für 30
min. und Zentrifugieren bei 5.000 × g für 10 min. Der Überstand
wurde dekantiert und gegen zwei Wechsel von Phosphat-gepufferter
Salzlösung (PBS) über Nacht
bei 4°C
dialysiert. Die Antikörperlösung wurde
dann affinitätsgereinigt,
indem sie über
eine Säule
laufengelassen wurde, die das immunisierende Peptid enthielt, das
an einen Affi-Gel 10-Affinitätsträger gekoppelt
war. Gebundene Antikörper
wurden mit 0,2 M Glycin (pH 2,3) eluiert, direkt gegen PBS dialysiert
und vor Lagerung bei 70°C
auf 1 mg/ml konzentriert.
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5. Transfektion
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Eine
transiente Transfektion wurde unter Verwendung von Standardprotokollen
durchgeführt
(Sambrook et al., 1989). Kurz gesagt, wurden subkonfluente Zellen
(die ~20% einer Kunststoff Gewebekulturplatte von 100 mm bedecken)
2x in DMEM-Gewebekulturmedium (GIBCO) gewaschen und dann für 3h bei
37°C in einem
sterilen Gemisch von DEAE-Dextran (0,25 mg/ml), Chloroquin (55 mg/ml)
und 15 mg Plasmid-DNA inkubiert (Courey und Tjian, 1988). Die Zellen
wurden dann durch eine Inkubation mit 10% DMSO in sterilem PBS für 2 min,
bei 37°C
geschockt, 2x gewaschen mit DMEM (Sambrook et al., 1989) und in
DMEM plus 10% fötalem
Kalbserum und Antibiotika für
72 h bei 37°C
inkubiert.
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6. Immunpräzipitation
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Für die Immunpräzipitation
wurde 1 ml Antikörper
(1:400 Endkonzentration in PBS-TDS-PUFFER: 0,38 mM NaCl, 2,7 mM
KCl, 8,1 mM Na2HPO4,
1,5 mM KH2PO4, 1%
Triton X-100, 0,5% Desoxycholsäure
und 0,1% SDS) zu 1 ml radiomarkierten Mediumproteinen gegeben. Das
Gemisch wurde unter Schütteln
bei 4°C für 1 h inkubiert,
Protein A-Sepharose CL-4B-Kügelchen
wurden zugegeben (200 ml, 10% Suspension) und dieses Gemisch wurde
unter Schütteln
für eine
weitere Stunde bei 4°C
inkubiert. Die immunpräzipitierten
Proteine wurden durch kurze Zentrifugation pellettiert, das Pellet
wurde 6x mit PBS-TDS-Puffer gewaschen, es wurde 2x Proteinladungs-Farbstoff
zugesetzt und die Proben wurden für 5 min. gekocht und dann über eine 4-18%
Gradienten-SDS-PAGE aufgetrennt (Bonadio et al., 1985). Kalte Molekulargewichtsmarker
(200 kDa-14,3 kDa, Rainbox Mix, Amersham) wurden zum Schätzen des
Molekulargewichts eingesetzt. Das Gel wurde getrocknet und für die angegebene
Zeit bei Raumtemperatur mit einem Film exponiert.
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7. Western-Analyse
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Fraktionierte
Proteine in den SDS-Polyacrylamid-Gelen wurden auf einen Nitrocellulose-Filter
für 2 h unter
Verwendung eines Tris-Glycin-Methanol-Puffers, pH 8,3, bei 0,5 mA/cm2 übertragen.
Die Filter wurden blockiert, mit entfetteter Milch plus Antikörper (1:1000
Verdünnung)
für 2 h
inkubiert und gewaschen. Die Antikörperfärbung wurde unter Verwendung
des ECL Western Blotting Reagent (Amersham) gemäß den Protokollen des Herstellers
sichtbar gemacht.
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B. ERGEBNISSE
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In
dieser Studie isolierten und charakterisierten die Erfinder eine
neue Maus-Fibrillin-artige
cDNA, die LTBP-3 kodiert. Um das Maus-LTBP-3-Gen zu klonieren, wurde
cDNA aus einer 3T3-Zell-cDNA-Genbahn amplifiziert unter Verwendung
menschlicher Fibrillin-1-PCRTM-Primer unter
Bedingungen niedriger Stringenz (d.h. Paaren durch Aneinanderlagern
bei 37°C,
anfänglich
für 10
Zyklen, gefolgt durch Paaren durch Aneinanderlagern bei 60°C für 30 Zyklen).
Die Ergebnisse zeigten, daß ein
Maus-DNA-Fragment von unerwartet niedriger Homologie (~50%) zu dem
menschlichen Fibrillin-1-Gen erhalten wurde. Das molekulare Klonieren
des echten Maus-Fibrillin-1-Transkripts wurde ebenfalls durchgeführt, was
bestätigte,
daß die
Fibrillin-1-kodierenden Sequenzen von Mensch und Maus >95% Sequenzidentität teilen.
Die Maus-Fibrillin-1 und PCRTM-Sequenzen waren
unterschiedlich, was nahelegte, daß das PCRTM-Produkt
von einer verwandten, Fibrillin-artigen cDNA stammen könnte. Die
3T3-Zell-cDNA-Genbank
wurde bei hoher Stringenz unter Verwendung des Maus-PCRTM-Produkts als Sonde
durchgemustert, um diese Hypothese zu testen. Eine "cDNA Walking Strategy" ergab schließlich sieben überlappende
cDNA-Klone (14). Dies stellt eine einzigartige
mRNA von 4.314 Nukleotiden mit einem offenen Leserahmen von 3,753
Nukleotiden (SEQ ID NO:2) bereit. Das abgeleitete Mole kül ist ein
einzigartiges Polypeptid von 1.251 Aminosäuren (SEQ ID NO:3). Wenn man
das Signalpeptid (21 Aminosäuren)
ausschließt,
besteht das neue Fibrillin-artige Molekül aus fünf strukturell unterschiedlichen
Regionen. (Region 1–Region
5), und obwohl ähnlich
zu dem Maus-Fibrillin-1 (15A),
ist seine Domänenstruktur
einzigartig, wie durch die schematische Darstellung von LTBP-3, die in 15B gezeigt wird, bewiesen wird.
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Domäne #1 ist
ein Aminosäuresegment
von 28 Aminosäuren
mit einer basischen Nettoladung (geschätzter pI, 12,36), die das Binden
von sauren Molekülen
in der extrazellulären
Matrix (z.B. sauren Proteoglycanen) erlauben würde. Sequenzen, die reich an
basischen Aminosäuren
sind, können
ebenfalls als endoproteolytische Prozessierungssignale dienen (Barr,
1991; Steiner et al., 1992), was nahelegt, daß das NH2-terminale
Ende proteolytisch prozessiert werden kann. Domäne #2, die sich auf 390 Aminosäuren ausdehnt,
besteht aus einer EGF-artigen Sequenzwiederholung, einem Segment
von 135 Aminosäuren,
das Prolin-reich (20,7%) und Glycin-reich (11,8%) war, aber nicht
Cystein-reich, einem Fib-Motiv (Pereira et al., 1993), einer EGF-CB-Sequenzwiederholung
und einer TGF-bp-Sequenzwiederholung. Domäne #3 ist ein Segment von 113
Aminosäuren,
das durch seinen hohen Prolingehalt (21%) gekennzeichnet ist. Domäne #4 dehnt
sich auf 678 Aminosäuren
aus und besteht aus 14 aufeinanderfolgenden Cystein-reichen Sequenzwiederholungen. Basierend
auf strukturellen Homologien waren 12/14 Sequenzwiederholungen Epidermal
Growth Factor-Calcium Binding (EGF-CB)-Motive (Handford et al., 1991), während 2/14
Transforming Growth Factor-β-Binding Protein-(TGF-bp)-Motive
waren (Kanzaki et al., 1990). Schließlich ist Domäne #5 ein
Segment von 22 Aminosäuren
an dem Carboxyl-terminalen Ende. Die begriffliche Aminosäuresequenz,
die durch den offenen Leserahmen kodiert wird, bestand aus 1251
Aminosäuren
(15B) mit einem geschätzten pI von 5,92, einer vorausgesagten
molekularen Masse von 134.710 Da und fünf potentiellen N-verknüpften Glycosylierungsstellen. Es
lag keine RGD-Sequenz vor.
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Eine
Northern-Blot-Analyse von Maus-Embryo-RNA unter Verwendung einer
Sonde aus der 3'-untranslatierten
Region identifizierte eine Transkriptbande von ~4,6 kb. In dieser
Hinsicht sind 4.310 nt durch cDNA-Klonierung isoliert worden, einschließlich einer
3'-untranslatierten
Region von 401 nt und einer 5' stromaufwärts gelegenen
Sequenz von 156 nt. Die offensichtliche Diskrepanz zwischen dem
Ergebnis der Northern-Analyse und der Analyse der cDNA-Sequenz legt
nahe, daß die
5' stromaufwärts gelegene
Sequenz ~300 nt zusätzlicher
stromaufwärts
gelegener Sequenz enthalten kann. Diese Schätzung ist in Übereinstimmung
mit den vorläufigen "Primer Extension
Mapping"-Studien,
die andeuten, daß die
5' stromaufwärts gelegene
Sequenz 400-500 nt lang ist.
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Insgesamt
wurden 19 Cystein-reiche Sequenzwiederholungen in Domänen #2 und
#4 des Maus-LTBP-artigen (LTBP-3)-Polypeptids festgestellt. Dreizehn
waren EGF-artig und 11/13 enthielten die Calciumbindungs-Konsensus-Sequenz.
Dieser Konsensus stammt aus einer Analyse von 154 EGF-CB-Sequenzwiederholungen
in 23 verschiedenen Proteinen und aus Strukturanalysen der EGF-CB-Sequenzwiederholungen,
sowohl an Calciumionen gebunden wie nichtgebunden (Selander-Sunnerhagen
et al., 1992). Es sind zuvor Variationen von diesem Konsensus festgestellt
worden und einer dieser, D-L-N/D-E-C1, wurde
in der dritten EGF-artigen Sequenzwiederholung von Domäne #4 identifiziert.
Zusätzlich
wurde eine potentielle Calcium-bindende Sequenz, über die
zuvor nicht berichtet worden ist (E-T-N/D-E-C1),
in der ersten EGF-artigen Sequenzwiederholung von Domäne #4 identifiziert.
Zehn von dreizehn EGF-CB-Sequenzwiederholungen enthielten ebenfalls
eine zweite Konsensussequenz, die eine Erkennungssequenz für eine Asp/Asn-Hydroxylase darstellt,
die co- und posttranslational D/N-Reste modifiziert (Stenflo et
al., 1987; Gronke et al., 1989).
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Das
abgeleitete Polypeptid war wie Fibrillin-1 organisiert, obwohl es
ungefähr
die Hälfte
der Größe umfaßt, dahingehend,
daß es
aus einem Signalpeptid, gefolgt von 5 strukturell unterschiedlichen
Domänen
besteht, d.h. zwei Domänen
mit vielen EGF-artigen, EGF-CB- und Fib-Sequenzwiederholungen und
eine dritte mit einer Prolin-reichen Sequenz (Pereira et al., 1993).
Jedoch hat ein Vergleich jeder dieser Domänen unter Verwendung des GAP-
und BESTFIT-Programme (Genetics Computer Group) einen niedrigen
Wert der Aminosäurehomologie
von nur 27% über
die fünf
strukturellen Domänen
enthüllt,
die von dem abgeleiteten Maus-Polypeptid und dem menschlichen Fibrillin-2
geteilt werden. Diese Werte sind für ein mögliches Fibrillin-Familienmitglied
gering, weil Fibrillin-1 und Fibrillin-2 ~50% Identität teilen
(Zhang et al., 1994).
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Eine
Recherche in zur Verfügung
stehenden Datenbanken enthüllte,
daß das
abgeleitete Maus-Polypeptid dem "Latent
TGF-β Binding
Protein" der Ratte
und des Menschen am ähnlichsten
war (Kanzaki et al., 1990; Tsuji et al., 1990). In dieser Hinsicht
wurde festgestellt, daß LTBP
Fibrillin dahingehend ähnlich
ist, daß es
ebenfalls in fünf
strukturelle unterschiedliche Domänen geteilt werden konnte (15A, 15B und 15C). Diese schließen eine relativ kurze Domäne stromabwärts des
Signalpeptids mit einer basischen Nettoladung ein (Aminosäuren 21-31,
geschätzter
pI, 11,14); eine Domäne,
die aus EGF-artigen, EGF-CB-, TGF-bp- und Fib-Motiven plus einer
Prolin-reichen und Glycin-reichen Sequenz (Aminosäuren 34-407)
besteht; einer Prolin-reichen Domäne (Aminosäuren 408-545); einer großen Domäne, die
aus EGF-CB-, TGF-bp- und TGF-bp-artigen
Sequenzwiederholungsmotiven besteht (Aminosäuren 546-1379); und einer relativ
kurzen Domäne
an dem Carboxyl-Ende (Aminosäuren
1380-1394). Ein Aminosäuresequenzvergleich
der abgeleiteten Maus- und Mensch-Polypeptide zeigte 60% Identität für Domäne #1, 52%
Identität
für Domäne #2, 30% Identität für Domäne #3, 43%
Identität
für Domäne #4 und
7% Identität
für Domäne #5. Die
mittlere Identität über die
fünf Domänen, die
von dem Maus-Polypeptid
und dem menschlichen LTBP geteilt werden, beträgt 38,4%. Auf signifikante
Weise sind die Cysteinreste in beiden Polypeptidsequenzen hoch konserviert.
-
Die
Fibrilline werden ausschließlich
durch Bindegewebszellen in entwickelnden Geweben exprimiert (Zhang
et al., 1994), während
LTBP zusammen mit TGF-β sowohl
durch epitheliale als auch Bindegewebszellen exprimiert werden sollte
(Tsuji et al., 1990). Die strukturellen Homologiedaten sagen daher
voraus, daß das in 15B gezeigte Maus-LTBP-3-Gen sowohl in epithelialen
als auch Bindegewebszellen exprimiert wird. Gewebe-in situ-Hybridisierung
wurde eingesetzt, um diese Hypothese zu testen.
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Eine Übersicht über die
Expressionsmuster, wie sie durch Gewebe-in situ-Hybridisierung bestimmt wurden,
ist in 17A, 17B, 17C und 17D wiedergegeben.
Annähernd
mittel-sagittale Schnitte von normalen Maus-Embryos an Tag 8,5,
9,0, 13,5 und 16,5 p.c. der Entwicklung wurden mit einer 35S-markierten einzelsträngigen normalen Sense-Ribosonde
aus dem gleichen cDNA-Konstrukt,
das verwendet wurde, hybridisiert. Am Tag 8,5-9,0 der Entwicklung
wurde eine intensive Genexpression in den mesometrialen und anti-mesometrialen
Uterusgeweben, dem ectoplacentalen Konus, der Placenta und den placentalen
Membranen beobachtet. Das Transkript schien an Tag 8,5, 9,0, 13,5
und 16,5 der Entwicklung weithin in mesenchymalen/Bindegewebs-Kompartimenten
des Maus-Embryos, einschließlich
des facialen Mesenchyms, exprimiert zu werden. Besonders intensive
Expression des Transkripts wurde in der Leber festgestellt.
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Eine
Mikroskopie von Embryos an Tag 8,5-9,0 bestätigte die weit verbreitete
Expression des Maus-Gens durch mesenchymale Zellen. Eine signifikante
Expression des Transkripts durch Zellen des sich entwickelnden zentralen
Nervensystems, der Somiten und des kardiovaskulären Gewebes (Myocardium plus Endocardium)
wurde ebenfalls beobachtet.
-
Mikroskopie
von Embryos an Tag 13,5 und Tag 16,5 zeigten eine Expression des
Maus-Gens durch Skelettmuskelzellen und durch Zellen, die an der
intramembranösen
und endochondralen Knochenbildung beteiligt sind. Das Transkript
wurde durch Osteoblasten exprimiert und durch periosteale Zellen
der Schädeldecke,
des Unterkiefers und des Oberkiefers. Das Transkript wurde ebenfalls
in sowohl Knorpel wie Knochen der unteren Extremität identifiziert.
Ein positives Signal wurde in perichondrialen Zellen und Chondrocyten
(proliferierend > entwickelt > hypertroph) von Gelenkknorpel,
der mutmaßlichen
Wachstumsplatte und dem Knochenmodell innerhalb des Zentralkanals
nachgewiesen. Das positive Signal wurde ebenfalls durch endotheliale
Zellen der Blutgefäße innerhalb
der mittleren Diaphyse und den umgebenden Muskelzellen exprimiert (18A, 18B, 18C, 18D, 18E, 18F, 18G, 18H, 18I, 18J, 18K, 18L, 18M, 18N, 18O und 18P).
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Respiratorische
epitheliale Zellen, die die entwickelnden kleinen Luftwege auskleiden,
und Bindegewebszellen in dem pulmonären Interstitium exprimierten
das Maus-Transkript, wie es auch myocardiale Zellen (Atrium und
Ventrikel) und endocardiales Kissengewebe tun. Zellen innerhalb
der Wände
von großen
Arterien exprimierten ebenfalls das Transkript. Die Expression des
Maus-Gens wurde in mehreren Organen des Ernährungssystems identifiziert,
einschließlich
der Zunge, des Ösophagus,
des Magens, des Dünn-
und Dickdarm, des Pankreas und der Leber. Mucosale epitheliale Zellen,
die den unteren und oberen Verdauungstrakt auskleiden, plus die
Zellen von glattem Muskel und Bindegewebe, die in der Submucosa
gefunden wurden, exprimierten das Transkript, wie es auch die acinösen Zellen
des exocrinen Pankreas taten. Trotz des hohen Spiegels der Expression
des Transkripts in der Leber lassen diese Ergebnisse vermuten, daß beide
Zellpopulationen das LTBP-3-Transkript exprimieren.
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In
der Niere wurde eine Expression oberhalb des Grundwertes in Zellen
von sich entwickelnden Nephronen, der Uretaknospe ("ureteric bud"), dem Nierenblastem
und dem Niereninterstitium beobachtet. In der Haut exprimierten
epidermale und adnexale Keratinocyten, dermale Bindegewebszellen
und braune Fettzellen innerhalb der dorsalen Subcutis das Maus-Transkript.
In dem zentralen und peripheren Nervensystem exprimierten Ganglionzellen
in dem Cerebrum, Hirnstamm, Rückenmark
und in den peripheren Nerven das Maus-Transkript. Das Transkript wurde
ebenfalls intensiv durch Zellen der sich entwickelnden Mausretina
exprimiert.
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Somit
wird das Maus-Gen sowohl durch epitheliale als auch Bindegewebszellen
weit exprimiert, ein Muster, das man für ein "Latent TGF-β Binding Protein" erwarten würde. Die
drei letzten Beobachtungen sind ein Argument dafür, daß die LTBP-artige (LTBP-3)-Sequenz,
die in 25 dargestellt ist, nicht einfach
das Maus-Homolog von menschlichem LTBP ist. Erstens besitzt Domäne #4 der
LTBP-artigen (LTBP-3)-Sequenz der Maus eine kleinere Anzahl von
EGF-artigen Sequenzwiederholungsmotiven als Mensch- und Ratten-LTBP (8
gegenüber
11). Zweitens wurden Anteile der LTBP-artigen kodierenden Sequenz
des Menschen und der Ratte charakterisiert und es wurde festgestellt,
daß sie
~90% Identität
mit Mensch- und Ratten-LTBP teilen, aber nur 65% mit dem LTBP-artigen
Gen der Maus. Drittens sind die LTBP- und LTBP-artigen Gene des
Menschen auf getrennten Chromosomen lokalisiert. Menschliches LTBP
wurden dem menschlichen Chromosom 2 zugeordnet, basierend auf der
Analyse von somatischen Mensch × Nagetier-Zellhybridlinien
(Stenman et al., 1994). Die vorliegende Erfindung stellt das erste
Kartieren eines LTBP-Gens in der Maus dar. Die menschlichen LTBP-artigen
Gene wurden kürzlich
auf Chromosom 11, Bande q12, lokalisiert, während das Maus-Gen auf Maus-Chromosom
19, Bande B (eine Region konservierter Syntänie) kartiert wurde, wobei
verschiedene unabhängige
Herangehensweisen einschließlich
der Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung eingesetzt wurden.
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Der
erste Hinweis auf ein alternatives Spließen stammt aus molekularen
Klonierungsstudien in der Maus, bei denen unabhängige cDNA-Klone isoliert wurden
mit einer Deletion von 51 bp aus der kodierenden Sequenz. Eine PCRTM/Southern Blot-Analyse bot zusätzliche
Hinweise darauf, daß die
homologe 51 bp umfassende Sequenz in normalen embryonalen Geweben
der Maus alternativ gespleißt
wurde.
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Die
Northern Blot-Analyse zeigte ebenfalls, daß das neue Fibrillin-Gen ebenfalls
in Rattenkallus drei Wochen nach Osteotomie, nachdem die Mineralisierung
begonnen hatte, exprimiert wurde. Die Genexpression im normalen
Knochengewebe von ausgewachsener Ratten war unbedeutend, was nahelegt,
daß die
Mikrofibrillen ein wichtiger Teil der Knochenbruch-Heilungsantwort
sind. Das neue Fibrillin-artige Gen wurde im Kallus als ein Paar
von alternativ gespleißten
Transkripten exprimiert. Dieses Ergebnis ist unabhängig voneinander
bei drei Gelegenheiten reproduziert worden. Das molekulare Klonieren
des neuen Fibrillins in sowohl der Maus als auch der Ratte hat mögliche Spleißstellen
für die
alternativen Spleißereignisse
identifiziert.
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Maus-Präosteoblasten
MC3T3-E1 wurden eingesetzt, um zu zeigen, daß das Maus-Genprodukt TGF-β binden kann.
MC3T3-E1-Zellen wurden verwendet, weil sie TGF-β synthetisieren und sekretieren,
der als ein autokriner Regulator der Osteoblastenproliferation wirken
kann (Amarnani et al., 1993; Van Vlasselaer et al., 1994; Lopez-Casillas
et al., 1994).
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Um
zu bestimmen, ob MC3T3-E1-Zellen das Maus-Genprodukt von TGF-β coexprimieren
oder nicht, wurden Zellen auf Schalen von 100 mm unter differenzierenden
Bedingungen plattiert (Quarles et al., 1992) und das Medium wurde
zweimal wöchentlich
ausgetauscht. Parallele Platten wurden plattiert und auf Zellzahl und
Aktivität
der Alkalischen Phosphatase hin untersucht, was bestätigte, daß die Osteoblasten-Differenzierung
tatsächlich
stattfand. Gleiche Aliquots von gesamter zellulärer RNA wurde aus diesen MC3T3-E1-Zellen nach
5, 14 und 28 Tagen in Kultur für
eine Northern Blot-Analyse hergestellt. Wie in 19 gezeigt, erreicht die Expression des neuen
Maus-Gens an Tag 14 der Kultur einen Höhepunkt. Da MC3T3-E1-Zellen
ebenfalls einen Peak bei der Aktivität der Alkalischen Phosphatase
an Tag 14 der Kultur zeigen (Quarles et al., 1992), lassen die Ergebnisse
erstmals vermuten, daß die
Expression des LTBP-2-Gens ein früher Marker der Osteoblasten-Differenzierung
ist.
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C. DISKUSSION
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Diese
Studie berichtet über
das molekulare Klonieren eines neuen LTBP-artigen Gens, das zahlreiche EGF-artige
Sequenzwiederholungen enthält.
Die Northern-Analyse
zeigt, daß das
Gen ein einzelnes Transkript von ~4,6 kb in Geweben von Maus-Embryos
kodiert. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
des Maus-Genprodukts scheint ein sekretiertes Polypeptid von 1.251
Aminosäuren
zu sein. Obwohl es ähnlich
zu Fibrillin ist, ähneln
die Gesamtstrukturorganisation und das Expressionsmuster dieses
Genprodukts am stärksten
LTBP, einem "Latent
TGF-β Binding
Protein", das ursprünglich von
Heldin und Mitarbeitern (Kanzaki et al., 1990) isoliert worden war.
Mehrere Beobachtungen lassen stark vermuten, daß das LTBP-Genprodukt und das Maus-LTBP-artige
Genprodukt deshalb von verwandten, aber unterschiedlichen genetischen
Loci stammen. Erstens teilen die LTBP- und die LTBP-artige kodierende
Sequenz ~40% Identität
und es bestehen Unterschiede hinsichtlich der Anzahl von EGF-CB-Sequenzwiederholungen
in der abgeleiteten Polypeptidsequenz der beiden Moleküle. Zweitens
ist ein Teil des Maus-LTBP-Gens kloniert worden und zeigt, daß es ~90%
Identität mit
Mensch- und Ratten-LTBP
teilt. Umgekehrt sind Teile der LTBP-artigen Gene von Mensch und
Ratte kloniert worden und zeigen, daß sie ~90% Identität mit dem
LTBP-artigen Gen der Maus teilen. Drittens liegen das LTBP- und
das LTBP-artige Gen auf verschiedenen menschlichen Chromosomen (Stenman
et al., 1994). Zusammengenommen legen diese Daten nahe, daß eine Familie
von mindestens zwei LTBP-Genen
existiert.
-
Ähnlichkeiten
in der strukturellen Organisation von LTBP-1 und den Fibrillin-1-und Fibrillin-2-Polypeptiden
sind zuvor festgestellt worden (Pereira et al., 1993; Zhang et al.,
1994; Taipale et al., 1994). Beispielsweise sind LTBP-1 und die
Fibrilline alle sekretierte Bestandteile der extrazellulären Matrix.
Darüber
hinaus kann jedes Polypeptid in fünf Domänen organisiert werden, von
denen zwei hauptsächlich
aus EGF-CB- und TGF-bp-Sequenzwiederholungsmotiven bestehen. LTBP-1
und Fibrillin-1 teilen ebenfalls eine Domäne, die Prolin-reich ist, und
LTBP besitzt eine 8-Cystein-Sequenzwiederholung, die zuvor als das "Fib-Motiv" bezeichnet wurde,
weil es vermutet wurde, daß sie
einzigartig für
Fibrillin ist (Pereira et al., 1993). Diese Ähnlichkeiten erklären wahrscheinlich
die anfängliche
Isolierung und Klonierung des LTBP-2-PCRTM-Produkts,
insbesondere, da die menschlichen Oligonukleotidprimer, die zum
anfänglichen
Amplifizieren der Maus-cDNA eingesetzt wurden, entworfen waren,
um die Synthese einer EGF-CB-Sequenzwiederholung in Domäne #4 zu
lenken.
-
Ein
anderer Unterscheidungspunkt zwischen LTBP-2 und Fibrillin betrifft
den Abstand der konservierten Cysteine C4 und C5 in den EGF-artigen
Sequenzwiederholungen. Fibrillin-1 und Fibrillin-2 enthalten jeweils >50 derartiger Sequenzwiederholungen,
und in jeder ist der Abstand C4-X-C5. Während
dieses Muster in einer Mehrzahl der EGF-artigen Sequenzwiederholungen
in LTBP-1 und LTBP-2 wiederholt wird, enthalten beide Gene ebenfalls
Sequenzwiederholungen mit dem Abstand C4-X-X-C5. Obwohl die Bedeutung dieser Beobachtung
unklar ist, würde
man nicht erwarten, daß die
Variation in der Anzahl von Aminosäuren zwischen C4 und
C5 die Funktion der EGF-artigen Sequenzwiederholung ändert. Maturierter
EGF ist ein sekretiertes Polypeptid von 48 Aminosäuren, das
aus zwei Subdomänen
besteht, die wenige Interdomänen-Kontakte
besitzen (Engel, 1989; Davis, 1990). Die größere NH2-terminale
Subdomäne
besteht aus den Resten 1-32 und wird durch ein Paar von Disulfidbrücken stabilisiert
(C1-C3 und C2-C4), während die
kleinere COOH-terminale Subdomäne
(Aminosäuren
33-48) durch eine
einzelne Disulfidbrücke
stabilisiert wird (C5-C6).
Die COOH-terminale Subdomäne
besitzt eine hoch-konservierte Konformation, die nur möglich ist,
wenn bestimmte Reste und die Distanzen zwischen ihnen gut konserviert
sind, während
die Konformation-Sequenz-Erfordernisse für die NH2-terminale
Subdomäne
relativ locker sind. Man würde
nicht erwarten, daß eine
Variation in dem C4-C5-Abstand
die Konformation ändert,
weil diese Reste normalerweise nicht eine Disulfidbrücke bilden
und die Abstandsvariation an der Grenzfläche der Subdomänen stattfindet,
von der man nicht voraussagen würde,
daß sie
interagiert. Die Klonierung von zusätzlichen Genen wird entscheiden,
ob eine Variation in dem C4-C5-Abstand
ein verläßliches
Unterscheidungsmerkmal zwischen Mitgliedern der LTBP- und Fibrillin-Genfamilien
ist.
-
Das
LTBP-2-Gen wird breiter während
der Entwicklung exprimiert als das Fibrillin-1- oder Fibrillin-2-Gen.
Studien in sich entwickelnden Maus-Geweben haben gezeigt, daß das Fbn-1-Gen
durch mesenchymale Zellen von sich entwickelndem Bindegewebe exprimiert
wird, während
das Maus-LTBP-artige Gen intensiv durch epitheliale, parenchymale
und stromale Zellen exprimiert wird. Jüngere Berichte haben nahegelegt, daß TGF-β eine Rolle
bei der Differenzierung und Morphogenese während der Maus-Entwicklung
spielt (Lyons und Moses, 1990), wenn TGF-β durch epitheliale, parenchymale
und stromale Zellen erzeugt wird. Tsuji et al., (1990) und andere
haben vorgeschlagen, daß die
Expression von TGF-β-bindenden
Proteinen, die von TGF-β selbst
spiegeln sollte; das Expressionsmusters des LTBP-2-Gens über den
Zeitverlauf der Maus-Entwicklung ist in Übereinstimmung mit dieser Erwartung.
Jedoch kann das LTBP-2-Gen nicht vollständig mit TGF-β co-reguliert
sein. Die TGF-β-Gen-
und Protein-Expression während
der Maus-Entwicklung ist ausgiebig untersucht worden (Heine et al.,
1987; Lehnert und Akhurst, 1988; Pelton et al., 1989; Pelton et
al., 1990a, b; Millan et al., 1991); diese Studien haben nicht eine
Expression durch Skelettmuskelzellen, Chondrocyten, Hepatocyten, Ganglionzellen,
mucosalen Zellen, die den Darm auskleiden, und epithelialen Zellen
der sich entwickelnden Nephrons identifiziert. Es ist vorstellbar,
daß das
LTBP-2-Molekül
neben dem Targeting von TGF-β eine
zusätzliche
Funktion in bestimmten Bindegeweben besitzt.
-
Die
Bindungseigenschaften des LTBP-2-Genprodukts werden derzeit untersucht.
Formell gesehen kann das LTBP-2-Polypeptid eine spezifische TGF-β-I soform
binden, ein anderes Mitglied der TGF-β-Superfamilie (z.B. ein Bone
Morphogenetic Protein, Inhibin, Aktivin oder Mullerian Inhibiting
Factor) oder einen mit TGF-β nicht
verwandten Wachstumsfaktor. Antipeptid-Antikörper gegen das LTBP-2-Polypeptid
der Maus sind gebildet worden, und es sind Osteoblasten-Zellinien identifiziert
worden, die das Molekül
mit relativ hohen Spiegeln expri mieren. Studien mit diesen Reagenzien
legen nahe, daß sich
LTBP-2 interzellulär
in "Large Latent
Complexes" ansammelt
mit einem Wachstumsfaktor, der durch immunologische Verfahren charakterisiert wird.
-
Das
Vorkommen von dibasischen Aminosäuren
in der LTBP-2-Sequenz legt nahe, daß es eine Zell- und Gewebe-spezifische
Proteolyse durchlaufen kann. TGF-β reguliert
die Erzeugung extrazellulärer
Matrix durch Unterdrücken
des Abbaus (durch eine Herabsetzung bei der Expression von Proteasen
wie Collagenase, Plasminogen-Aktivator und Stromelysin plus eine
Zunahme bei der Expression von Protease-Inhibitoren wie Plasminogen
Aktivator Inhibitor-1 und dem Gewebe-Inhibitor der Metalloproteinase-1)
und durch Stimulieren der Synthese von Matrix-Makromolekülen (als
jüngeren Übersichtsartikel
siehe Lyons und Moses, 1990; Massague, 1990; Laiho und Keski-Oja,
1992; Miyazono et al., 1992). Umgekehrt ist gezeigt worden, daß die Erzeugung
von extrazellulärer
Matrix die TGF-β-Genexpression
herabreguliert (Streuli et al., 1993). TGF-β kann deshalb die Erzeugung
extrazellulärer
Matrix durch eine ausgeklügelte
Rückkoppelungsschleife
regulieren, die die Expression einer relativ großen Anzahl von Genen beeinflußt. LTBP-1
und LTBP-2 können
zu dieser Regulierung beitragen durch Erleichtern des Ansammeln
und der Sekretion von großen
latenten Wachstumsfaktor-Komplexen und anschließendes Hinleiten des Komplexes
zu spezifischen Bindegeweben (Taipale et al., 1994). Wenn LTBP-3
wie LTBP-1 ist, besitzt es das Potential, als ein sekretiertes,
extrazelluläres
Strukturprotein zu wirken. Wie hierin gezeigt, scheint die Domäne #1 von
LTBP-3 eine einzigartige Sequenz zu sein, die wahrscheinlich eine
globuläre
Konformation besitzt. Die Domäne
#1 ist ebenfalls stark basisch und kann das Binden von LTBP-2 an
saure Moleküle
(z.B. saure Proteoglycane) innerhalb des extrazellulären Raums erleichtern.
Es ist auch gezeigt worden, daß Sequenzen,
die reich an basischen Aminosäuren
sind, als Signale für
das endoproteolytische Prozessieren für mehrere Peptidhormone wirken
(Barr, 1991; Steiner et al., 1992). Es ist deshalb möglich, daß das NH2-terminale Ende von LTBP-3 auf eine gewebespezifische
Weise proteolytisch prozessiert wird. Die Domänen #2 und #4 bestehen aus aufeinanderfolgenden
Cystein-reichen Sequenzwiederholungen, von denen die Mehrheit vom
EGF-CB-Typ ist. Neben der Calciumbindung (Corson et al., 1993) können diese
Sequenzwiederholungen LTBP-3 mit Regionenkonformation bereitstellen,
die mit anderen Matrix-Makromolekülen wechselwirken kann (Engel,
1989). Domäne
#3 ist Prolin-reich und kann in der Lage sein, sich im dreidimensionalen
Raum zu biegen (oder wie ein Gelenk zu wirken) (MacArthur und Thornton, 1991).
(In dieser Hinsicht ist Domäne
#2 von Interesse, weil sie ein ähnliches
Stück von
135 Aminosäuren
besitzt, das sowohl Prolin- als auch Glycin-reich ist. Da man annimmt,
daß Glycin-reiche
Sequenzen sich biegen können
oder wie ein Gelenk im dreidimensionalen Raum wirken können, kann
diese Aminosäuresequenz
die ausgedehnte Konformation von Domäne #2 unterbrechen, wodurch
sie es mit einem gewissen Grad an Flexibilität in dem dreidimensionalen
Raum versorgt.) Domäne
#5 scheint ebenfalls eine einzigartige Sequenz mit einer globulären Konformation
zu sein. Die Abwesenheit eines bekannten Zellbefestigungs-Motivs
kann andeuten, daß das
LTBP-3-Molekül
im Gegensatz zu LTBP-1 eine stärker
begrenzte Rolle bei der extrazellulären Matrix (d.h. die eines
Strukturproteins) zusätzlich
zu seiner Fähigkeit
besitzt, die "Latent
TGF-β Complexes" zu spezifischen
Bindegeweben zu leiten.
-
MC3T3-E1-Präosteoblasten
co-exprimieien LTBP-3 und TGF-β-1
und diese Proteine bilden in dem Kulturmedium einen Komplex. Diese
Ergebnisse sind besonders interessant, weil der Knochen eines der
größten bekannten
Quellen von latentem TGF-β darstellt
(200 μg/kg
Knochen; Seyedin et al., 1986 und 1987), und weil dieser Wachstumsfaktor
eine kritische Rolle bei der Determinierung von Knochenstruktur
und -funktion spielt. Es wird zum Beispiel angenommen, daß TGF-β (i) einen
starken Stimulus für
die Knochenbildung in sich entwickelnden Geweben bietet, (ii) als
ein möglicher "Kopplungsfaktor" während des
Umbaus von Knochen wirkt (ein Prozeß, der die Knochenresorption
und -bildung koordiniert), und (iii) im Anschluß an einen Bruch einen starken
Knochen-induktiven Stimulus ausübt.
Die Aktivierung des latenten Komplexes kann ein wichtiger Schritt
zum Regulieren der Wirkungen von TGF-β sein und LTBP kann den Aktivierungsprozeß modulieren (z.B.
kann sie "Small
Latent Complexes" vor
einem proteolytischen Angriff "schützen").
-
Die
Expression von "Large
Latent TGF-β Complexes", die LTBP tragen,
kann physiologisch relevant für
die Differenzierungskaskade vom Präosteoblasten zum Osteoblasten
sein, d.h. kann Teil des Mechanismus sein. Dies basiert auf dem
Nachweis, daß MC3T3-E1-Zellen "Large Latent TGF-β1 Complexes", die LTBP-2 tragen, genau zu
der Zeit des Übergangs
von dem Präosteoblasten-
zum Osteoblasten-Phänotyp
exprimieren (Tag 14 in Kultur oder zu Beginn der Expression der
Alkalischen Phosphate; siehe Quarles et al., 1992). Das Organkulturmodell
beispielsweise besteht wahrscheinlich aus differenzierten Osteoblasten,
aber wenigen gebundenen Vorläuferzellen,
was es bestenfalls zu einem schwierigen Modell zum Studieren der
Differenzierungskaskade macht (Dallas et al., 1984), Es ist auch
wohlbekannt, daß sich
MG63-, ROS17/2.8- und UMR 106-Zellen rasch teilen und sie den Osteoblasten-Phänotyp exprimieren.
Somit zeigen diese Osteoblasten-artigen Zellinien nicht das Entkoppeln
von Zellproliferation und Zelldifferenzierung, das den normalen
(physiologisch relevanten) Übergang
vom Präosteoblasten
zum Osteoblasten kennzeichnet (Gerstenfeld et al, 1984; Stein und
Lian, 1993). Deshalb kann die Erzeugung von "Small" versus "Large Latent TGF-β Complexes" mit spezifischen Stufen bei der Reifung
von Knochenzellen assoziiert sein.
-
LTBP-3
kann Calcium binden, da gezeigt worden ist, daß EGF-CB-Sequenzwiederholungen
ein Calciumbinden mit hoher Affinität bei LTBP-1 und anderen Proteinen
vermitteln (Colosetti et al., 1993). Die Calciumbindung kann wiederum
zu der molekularen Konformation beitragen und die Regulation ihrer
Wechselwirkung mit anderen Molekülen.
Die Gegenwart von dibasischen Aminosäuren legt nahe, daß LTBP-3
auch eine zell- und gewebespezifische Proteolyse durchlaufen kann.
TGF-β reguliert
die Erzeugung extrazellulärer
Matrix durch Unterdrückung
des Matrixabbaus (durch eine Abnahme bei der Expression von Proteasen
wie Collagenase, Plasminogen-Aktivator und Stromelysin plus einer
Zunahme bei der Expression von Proteinaseinhibitoren wie Plasminogen
Activator Inhibitor-1 und dem Gewebeinhibitor der Metalloproteinase-1)
und durch Stimulieren der Synthese von Matrix-Makromolekülen (als
jüngste Übersichtsartikel
siehe Lyons und Moses, 1990; Massague, 1990; Laiho und Keski-Oja,
1992; und Miyazono et al., 1993). Umgekehrt ist gezeigt worden, daß die Erzeugung
extrazellulärer
Matrix durch die TGF-Genexpression herabreguliert wird (Streuli
et al, 1993). Deshalb kann TGF-β die
Erzeugung extrazellulärer
Matrix durch eine ausgeklügelte
Rückkoppelungsschleife
regulieren, die die Expression einer relativ großen Anzahl von Genen beeinflußt. LTBP-1,
LTBP-2 und LTBP-3 können
zu dieser Regulation beitragen durch Erleichtern des Ansammelns
und der Sekretion von großen
latenten Wachstumsfaktorkomplexen und das Leiten dieses Komplexes
zu spezifischen Bindegeweben (Taipale et al., 1994).
-
BEISPIEL XVI
-
HERSTELLUNG VON ANTIKÖRPERN GEGEN
DAS LTBP-3-GENPRODUKT
-
Ein
affinitätsgereinigter
Antikörper
(#274), der immunpräzipitieren
kann, wurde gegen das LTBP-3-Genprodukt der Maus hergestellt. Eine
vollständige
Maus-cDNA wurde
in den Säugetier-Expressionsvektor
pcDNA3 zusammengefügt
(Invitrogen) und anschließend
an eine transiente Transfektion von 293T-Zellen exprimiert. Entstehende
Polypeptide, die durch Zugabe von 35S-Cys
zu dem Medium von transfizierten Zellen radiomarkiert waren, wurden
unter Verwendung des affinitätsgereinigten
Antikörpers
#274 immunpräzipitiert.
Wie in 20 gezeigt, wurde geschätzt, daß das neue
Maus-Polypeptid 180-190 kDa groß ist.
Um die Spezifität
der Bindung von #274 sicherzustellen, zeigten wir, daß eine Präinkubation
mit 10 μg
synthetischem Peptid die Immunpräzipitation
der Bande mit 180-190 kDa hemmt.
-
Schließlich wurden
MC3T3-E1 Zellen für
7 Tage unter differenzierenden Bedingungen gezüchtet und mit 30 μCi/ml 35S-Cystein und 35S-Methionin
in Mangel medium doppelmarkiert. Das radiomarkierte Medium wurde
in kaltem PBS mit Proteaseinhibitoren dialysiert. Aliquots der dialysierten
Mediumprobe (106 eingebaute CPM) wurden
durch ein kombiniertes Immunopräzipitations-/Western-Analyse-Protokoll
analysiert. Das Maus-Polypeptid wurde deutlich und reproduzierbar
durch MC3T3-E1-Zellen sekretiert, wobei es unter reduzierenden Bedingungen
als eine einzelne Bande von 180-190 kDa wanderte (21). Übereinstimmend
mit den Ergebnissen vorangegangener Studien (z.B. Miyazono et al.,
1988; Dallas et al., 1994; Moren et al., 1994) wurden Banden von
70 und 50 kDa, die dem TGF-β1-Vorläufer entsprechen,
mit dem LTBP-3-Protein von 180 kDa co-immunpräzipitiert. Schwache Banden
von 40 und 12 kDa wurden ebenfalls in Experimenten identifiziert,
bei denen nur eine Immunpräzipitation
durchgeführt
worden war. Die letzteren sind nicht in 21 enthalten,
da sie in einem Teil des Gels wanderten, der in der Western-Analyse
enthalten ist. Proteinbanden von 70-12,5 kDa sind nicht abweichende Formen
von LTBP-3; 20 zeigt, daß LTBP-3
als eine einzelne Bande von 180-190 kDa im Anschluß an eine
transiente Transfektion von 293T-Zellen wandert, die nicht TGF-β1 erzeugen
können.
Durch Immunpräzipitation
wurde eine einzigartige Bande in dem LTBP-2-Immunpräzipitat festgestellt,
die mit dem maturierten TGF-β1-Monomeren
in Übereinstimmung
steht. Der Antikörper
#274 ist nicht in der Lage, TGF-β1
zu binden, wie durch einen Radioimmunoassay unter Verwendung im
Handel erhältlicher
Reagenzien (R & D
Systems) und den von dem Hersteller vorgeschlagenen Protokollen
bestimmt wurde. Diese Ergebnisse sind in sechs unabhängigen Experimenten
reproduziert worden, die drei getrennte Chargen von MC3T3-E1-Medium verwendeten.
Somit bindet das neue LTBP-3-Polypeptid der Maus TGF-β in vitro.
-
BEISPIEL XVII
-
ISOLIERUNG EINES GENS,
DAS MAUS-LTBP-2 KODIERT
-
Zusätzlich zum
Bestimmen der DNA- und entsprechenden Polypeptid-Sequenz des LTBP-Gens
der Maus wurde auch das LTBP-2-Gen der Maus kloniert und sequenziert.
-
Die
vollständige
cDNA-Nukleotidsequenz von Maus-LTBP-2 wird in 27 gezeigt
(SEQ ID NO:17). Die abgeleitete Aminosäuresequenz wird in 28 gezeigt (SEQ ID NO:18).
-
BEISPIEL XVIII
-
EXPRESSION VON REKOMBINANTEM
TYP II-COLLAGEN
-
Der
Pichia-Expressions-Kit (Invitrogen, Inc.) kann zur Herstellung von
rekombinantem Typ II-Collagen eingesetzt werden. Dieser auf der
methylotrophen Hefe Pichia pastoris basierende Kit erlaubt eine
Expression von rekombinantem Protein auf einem hohen Niveau in einem
einfach zu handhabenden und relativ billigen System. In Abwesenheit
der bevorzugten Kohlenstoffquelle, Glucose, benutzt P. pastoris
Methanol als Kohlenstoffquelle. Der AOXI-Promoter kontrolliert das
Gen, das für
die Expression des Enzyms Alkoholoxidase kodiert, das den ersten
Schritt in dem Metabolismus von Methanol katalysiert. Dieser Promoter,
der durch Methanol induziert wird, ist charakterisiert worden und
in eine Reihe von Pichia-Expressionsvektoren eingebaut worden. Diese
Eigenschaft von Pichia ist ausgenutzt worden, um große Mengen
an rekombinanten Proteinen, oft in dem Bereich von Gramm pro Liter,
zu exprimieren. Weil sie ein Eukaryont ist, verwendet P. pastoris
Wege der posttranslationalen Modifikation, die ähnlich denen von Säugetierzellen
verwendeten sind. Dies bedeutet, daß das rekombinante Typ II-Collagen
glycosyliert sein wird und Disulfidbrücken enthalten wird.
-
Die
Erfinder sehen voraus, daß die
folgenden besonderen Elemente bei der Expression von rekombinantem
Typ II-Collagen nützlich
sein werden: die DNA-Sequenz
von menschlichem Typ II-Collagen (SEQ ID NO:11) (Lee et al., 1989);
Ratten-Typ II-Collagen (SEQ ID NO:13) (Michaelson et al., 1994);
und/oder Maus-Typ II-Collagen (SEQ ID NO:15) (Ortman et al., 1994).
Da andere Quellen an Typ II-Collagen kodierenden DNA-Sequenzen zur
Verfügung
stehen, sind die diese drei Beispiele für viele Sequenzelemente, die
bei der vorliegenden Erfindung nützlich
sein können.
-
Zur
Herstellung von rekombinantem Typ II-Collagen wird native Typ II-Collagen-cDNA
durch die Zugabe einer im Handel erhältlichen Epitop-Markierung
(das HA-Epitop, Pharmacia, LKB Biotechnology, Inc.) modifiziert.
Derartige Fragmente können
leicht durch zum Beispiel direktes Synthetisieren des Fragments durch
chemische Mittel, durch Anwendung von Nukleinsäurereproduktionstechnologie,
wie der PCRTM-Technologie von US-Patent
4,603,102 (hierin durch Bezugnahme aufgenommen) oder durch Einführen ausgewählter Sequenzen
in rekombinante Vektoren zur rekombinanten Herstellung hergestellt
werden (PCRTM ist eine eingetragene Marke
von Hoffmann-LaRoche, Inc.). Dem folgt eine Klonierung in den Pichia-Expressionsvektor.
Das resultierende Plasmid wird durch DNA-Sequenzanalyse charakterisiert,
durch Verdau mit NotI linearisiert, und es werden Sphäroplasten
hergestellt und mit dem linearisierten Konstrukt gemäß den Empfehlungen des
Herstellers transformiert.
-
Die
Transformation erleichtert ein Rekombinationsereignis in vivo zwischen
den 5'- und 3'-AOXI-Sequenzen in
dem Pichia-Vektor und denen in dem Pichia-Genom. Das Ergebnis ist der Austausch
von AOXI durch das interessierende Gen.
-
Die
Transformanten werden dann auf Histidin-defizientem Medium plattiert,
das auf erfolgreich transformierte Zellen selektieren wird. Die
Transformanten werden weiterhin gegen langsames Wachstum auf Wachstumsmedium,
das Methanol ent hält,
selektiert. Positive Transformanten werden für 2 Tage in Flüssigkultur
wachsen gelassen und dann für
2-6 Tage in Nährmedium,
das Methanol als die einzige Kohlenstoffquelle einsetzt. Die Proteinexpression
wird durch Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) und Western-Hybridisierung unter Verwendung von im Handel
erhältlichen
polyklonalen Antiseren gegen das HA-Epitop (Pharmacia) beurteilt.
-
Rekombinantes
Typ II-Collagenprotein kann gemäß den Empfehlungen
des Herstellers gereinigt, gegen doppelt-destilliertes, deionisiertes
Wasser dialysiert und in Aliquots von 10 mg lyophilisiert werden.
Die Aliquots werden sterilisiert und als Implantatmaterial für die osteokonduktiven
Matrices verwendet.
-
Sämtliche
der hierin offenbarten und beanspruchten Zusammensetzungen und Verfahren
können
angesichts der vorliegenden Offenbarung ohne unzumutbares Experimentieren
hergestellt und durchgeführt
werden. Während
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Verfahren als bevorzugte Ausführungsform beschrieben worden
sind, wird es dem Fachmann klar sein, daß Abweichungen in bezug auf
die Zusammensetzung, die Verfahren und in den Schritten und in der
Abfolge von Schritten vorgenommen werden können, ohne von dem Konzept,
dem Geist und dem Bereich der Erfindung abzuweichen. Genauer gesagt
wird es offensichtlich sein, daß bestimmte
Agenzien, die sowohl chemisch wie physiologisch verwandt sind, andere
hierin beschriebene Agenzien ersetzen können, während die gleichen oder ähnliche
Ergebnisse erhalten werden würden.
Alle derartigen ähnlichen
Ersatzstoffe und Modifikationen, die dem Fachmann offensichtlich
sind, werden als innerhalb des Geistes, des Bereichs und des Konzepts
der Erfindung, wie sie durch die angefügten Patentansprüche definiert
ist, befindlich gehalten.
-
Druckschriften
-
Die
folgenden Literaturzitate sowie die zuvor zitierten werden zu einem
bedeutenden Teil durch Bezugnahme aus den in dem vorangehenden Text
angegebenen Gründen
hierin aufgenommen.
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