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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Verfahren und Zusammensetzungen
zur Einleitung mesenchymaler Vorläuferzellen unter in vitro-Kultivierung
in die Differenzierung über
spezifische Zellabstammungs-Signalwege und insbesondere die Einleitung
einer solchermaßen
gesteuerten Stammbaumabfolge, die vor oder zum Zeitpunkt der Implantation
in einen Empfänger
oder Wirt stattfindet, für
die therapeutische Behandlung pathologischer Zustände beim
Menschen und anderen Spezies.
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Mesenchymale
Stammzellen (MSCs) sind die bildenden, pluripotenten Stammzellen
oder embryoartigen Zellen, die sich im Knochenmark, Blut, der Dermis
und dem Periosteum befinden, und die in der Lage sind, zu spezifischen
Typen mesenchymaler Gewebe oder Bindegewebe, einschließlich Fettgewebe,
Knochengewebe, Knorpelgewebe, elastischen Geweben, Muskelgewebe
und faserigen Bindegeweben, auszudifferenzieren. Der spezifische Differenzierungssignalweg,
den diese Zellen einschlagen, ist von verschiedenen Einflüssen abhängig, von
mechanischen Einflüssen
und/oder endogenen bioaktiven Faktoren, wie etwa Wachstumsfaktoren,
Zytokinen und/oder lokalen Bedingungen der Mikroumgebung, die von
den Wirtsgeweben geschaffen werden. Obwohl diese Zellen normalerweise
in sehr geringer Häufigkeit
im Knochenmark vorhanden sind, ist ein Verfahren für die Isolierung,
Reinigung und mitotische Vermehrung einer Population dieser Zellen
in Gewebekultur beschrieben in Caplan et al., US-Patente Nr. 5,197,985
und 5,226,914.
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Bei
pränatalen
Organismen ist die Differenzierung der MSCs in spezialisierte Bindegewebszellen
wohlbekannt; beispielsweise differenzieren sich mesenchymale Zellen
des Hühnerembryos,
Mausembryos oder der menschlichen Gliederknospe zu Knorpeln, Knochen
und anderen Bindegeweben (Caplan Al, in: 39th Annual Symposium of
the Society for Developmental Biology, herausgegeben von S. Subtelney
und U. Abbott, S. 3768, New York, Alan R Liss Inc, 1981; Elmer et
al., Teratology, 24: 215–223, 1981;
Hauschka SD, Dev Biol, 37: 345–368,
1974; Solursh et al., Dev Biol, 83: 9–19, 1981; Swalla et al., Dev
Biol, 116: 31–38,
1986). Zusätzlich
wurde für eine
klonale Calvaria (Schädeldach)-Zellinie
des Rattenfötus
gezeigt, dass diese zu Muskel, Fettgewebe, Knorpel und Knochen differenziert
(Goshima et al., Clin Orthop Rel Res, 269: 274–283, 1991). Die Existenz von
MSCs bei postnatalen Organismen ist in geringem Maße mit der
Zielsetzung untersucht worden, die Differenzierung post-embryonaler
Zellen zu verschiedenen mesodermalen Phänotypen zu zeigen. Die wenigen
Studien, die durchgeführt
wurden, beinhalten die Bildung von Knochen und Knorpel durch Knochenmarkzellen
nach deren Einschluss in Diffusionskammern und deren in vivo-Transplantation
(Ashton et al., Clin Orthop Rel Res, 151: 294–307, 1980; Bruder et al.,
Bone Mineral, 11: 141–151,
1990). Kürzlich
hat man Zellen aus dem Periosteum des Huhns isoliert, in Kultur
vermehrt, und, bei in vitro-Bedingungen hoher Dichte, gezeigt, dass
diese zu Knorpel und Knochen ausdifferenzieren können (Nakahara et al., Exp
Cell Res, 195: 492–503,
1991). Für aus
dem Knochenmark der Ratte erhaltene mesenchymale Zellen ist gezeigt
worden, dass diese die Kapazität
besitzen, sich zu Osteoblasten und Chondrozyten zu differenzieren,
wenn sie in vivo implantiert werden (Dennis et al., Cell Transpl,
I.2332, 1991); Goshima et al., Clin Orthop Rel Res, 269: 274–283, 1991).
Obwohl ein indirekter Anhaltspunkt für ihre Befähigung zur Knorpelbildung aus
Implantationsstudien gewonnen wurde, ist kein in vitro-System entwickelt
worden, in dem diese Zellen zu Chondrozyten (Knorpelzellen) ausdifferenzieren.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist von den Erfindern beobachtet
worden, dass bei einer Assoziation humaner mesenchymaler Stammzellen
in einem dreidimensionalen Format diese Stammzellen dazu induziert
werden können, den
Signalweg der Chondrogenese (Knorpelbildung) einzuschlagen und sich
an diesem entlang zu differenzieren, wenn sie in vitro mit bestimmten
chondro-induzierenden Mitteln oder Faktoren in Kontakt gebracht
werden. Das dreidimensionale Format ist für die in vitro-Chondrogenese
der Erfindung entscheidend, und die Zellen werden bevorzugt miteinander
verdichtet, beispielsweise als gepackte oder pelletierte Zellmasse.
Es ist anzunehmen, dass dieser in vitro-Prozess das rekapituliert,
was in vivo stattfindet, und dazu verwendet werden kann, um die molekularen
Ereignisse zu definieren, die bei dem Prozess der Chondrogenese
von Bedeutung sind.
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Somit
stellt die Erfindung in einem Aspekt eine Zusammensetzung für die in
vitro-Chondrogenese
ausgehend von humanen mesenchymalen Vorläuferzellen und die in vitro-Bildung von humanen Chondrozyten
hieraus bereit, wobei die Zusammensetzung isolierte humane mesenchymale
Stammzellen in einem dreidimensionalen Format und wenigstens ein
chondro-induzierendes Mittel in Kontakt mit diesen beinhaltet. Die
mesenchymalen Stammzellen sind bevorzugt isolierte, in Kultur vermehrte
humane mesenchymale Stammzellen in einer chemisch-definierten, serumfreien
Umgebung, und sie sind zu enger Nähe verdichtet, wie etwa in
der Form einer dreidimensionalen Zellmasse, z.B. als gepackte Zellen oder
als Zentrifugations-Zellpellet.
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Das
chondro-induzierende Mittel wird vorzugsweise einzeln oder in Kombination
ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus (i) einem Glucokortikoid, wie etwa Dexamethason,
(ii) einem Mitglied der transformierenden Wachstumsfaktor-β-Superfamilie,
wie etwa einem Bone morphogenetic Protein (bevorzugt BMP-2 oder
BMP-4), TGF-β1, Inhibin
A oder einem chondrogenen stimulierenden Aktivitäts-Faktor; (iii) einem Bestandteil
der collagenösen
extrazellulären
Matrix, wie etwa Collagen I (insbesondere in Form eines Gels); und
(iv) einem Vitamin A-Analogon, wie etwa Retinsäure. Besonders bevorzugt ist die
Kombination von Dexamethason und TGF-β1.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren für die Herstellung von Chondrozyten
aus mesenchymalen Stammzellen durch In-Kontakt-Bringen der mesenchymalen
Stammzellen mit einem chondro-induzierenden Mittel in vitro bereit,
wobei die Stammzellen in einem dreidimensionalen Format assoziiert
sind.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Induzieren der Chondrogenese
bei mesenchymalen Stammzellen durch In-Kontakt-Bringen der mesenchymalen
Stammzellen mit einem chondro-induzierenden Mittel in vitro bereit,
wobei die Stammzellen in einem dreidimensionalen Format assoziiert
sind.
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Bei
den obigen Verfahren sind die mesenchymalen Stammzellen bevorzugt
isolierte, in Kultur vermehrte humane mesenchymale Stammzellen in einer
chemisch-definierten serumfreien Umgebung, und sie sind zu enger
Nähe verdichtet,
wie etwa in der Form einer dreidimensionalen Zellmasse, z.B. als gepackte
Zellen oder als Zentrifugations-Zellpellet. Weiterhin umfasst das
In-Kontakt-Bringen vorzugsweise das Kultivieren eines Pellets aus
humanen mesenchymalen Vorläuferzellen
in einem chemisch-definierten serumfreien Medium, umfassend: (1)
ein chemisch-definiertes minimal-essentielles Medium; (2) Ascorbat
oder ein Analoges davon; (3) eine Eisenquelle; (4) Insulin oder
einen insulinartigen Wachstumsfaktor; und (5) wenigstens ein chondro-induzierendes
Mittel oder einen chondro-induzierenden
Faktor. Die obigen Verfahren können
vorzugsweise auch Schritte beinhalten, bei denen die Zellen mit
der chondro-induzierenden Zusammensetzung kultiviert und danach
in einem starren, porösen Gefäß, wie etwa
einem Keramikwürfel,
angeordnet werden.
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Es
ist auch möglich,
eine isolierte, nicht-kultivierte, inhomogene humane mesenchymale
Stammzellpräparation
für die
Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung zu verwenden. MSCs
können als
nicht-kultivierte, inhomogene Präparationen
z.B. durch Dichtegradienten-Zentrifugation aus Geweben wie Knochenmark,
Blut (einschließlich
peripherem Blut), dem Periosteum und der Dermis und aus anderen
Geweben mit mesodermalen Ursprüngen
isoliert werden. Diesbezüglich
ist herausgefunden worden, dass diese mesenchymalen Stammzellen,
obwohl sie normaler Weise, beispielsweise im Knochenmark, in äußerst geringen
Mengen vorkommen, und mengenmäßig stark
mit dem Alter abnehmen (d.h. von etwa 1/10.000 Zellen bei einem
relativ jungen Patienten bis zu lediglich 1/2.000.000 bei einem älteren Patienten),
als humane mesenchymale Stammzellpräparationen aus Gewebe, insbesondere
aus Knochenmark, isoliert werden können, um so weitgehend frei
von anderen Zelltypen des Knochenmarks zu sein. Dies ist so zu verstehen,
dass die isolierte Fraktionierungs-Präparation Zellen umfassen wird,
von denen wenigstens etwa 90% und bevorzugt wenigstens etwa 95%
humane mesenchymale Stammzellen sind.
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Die
Abfolge der Ereignisse, die bei der Induktion der Chondrogenese
stattfindet und die Produktion von Chondrozyten bei den obigen in
vitro-Verfahren ähneln
denjenigen bei der Chondrogenese während der embryonalen Gliedmaßenbildung.
Da alle Bestandteile des Systems definiert sind, kann das System
als wertvolles Forschungswerkzeug für Studien über die Wirkungen von Wachstumsfaktoren, etc.,
auf das Fortschreiten der Chondrogenese verwendet werden. Es ist
auch anwendbar bei Studien der molekularen Kontrolle der Säuger-Chondrogenese
aus Vorläuferzellen.
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Die
Erfindung wird nun durch Bezugnahme auf eine kurze Beschreibung
einer jeden der Figuren, die in keiner Weise eine Einschränkung des
Schutzbereichs der Erfindung darstellen, weiter beschrieben.
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1:
Toluidinblau-Färbung
eines Schnitts durch einen mit mesenchymalen Vorläuferzellen
beladenen Collagen-Schwamm, der drei Wochen nach der subkutanen
Implantation in eine Nacktmaus geerntet wurde. Aus Kaninchen-Knochenmark
stammende Zellen wurden vor der Ladung in den Schwamm für 14 Tage
in Monolayer-Kultur herangezogen.
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2A–2C:
Toluidinblau-Färbung
von Schnitten pelletierter, aus Kaninchen-Knochenmark stammender mesenchymaler
Vorläuferzellen
aus +DEX-Kulturen an den Tagen 7 (2A), 14 (2B)
und 21 (2C).
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3A–3G:
Immunhistochemie von Pellet-kultivierten, aus Kaninchen-Knochenmark stammenden
mesenchymalen Vorläuferzellen.
Immunfärbung
für Typ
II-Collagen an den
Tagen 7 (3A), 14 (3B) und
21 (3C). 3D ist ein Schnitt eines Tag
21-Pellets, das für
Typ X-Collagen immungefärbt
ist. Die Immunfärbung
wird auch für
Glykosaminoglycane gezeigt: Chondroitinsulfat (7-D-4 in 3E;
3-B-3(+) in 3F) und Keratansulfat (5-D-4
in 3G).
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4:
Northern Hybridisierung von RNA aus mesenchymalen Vorläuferzellen
des Kaninchens mit Matrixmolekül-Sonden.
Zelluläre
Gesamt-RNA aus von Kaninchen-Knochenmark
stammenden mesenchymalen Vorläuferzellen
(Spuren 1, 3) und dermalen Fibroblasten des Kaninchens (Spuren 2,
4) wurden hybridisiert mit einer humanen Collagen α1(I)-Sonde
(Spuren 1, 2) und einer Kaninchen-spezifischen Sonde für Collagen α2(I) (Spuren
3, 4). Es waren keine mRNA-Banden detektierbar, wenn dieselben Blots
einer erneuten Sondenreaktion mit Sonden für humanes α1(II) und Kaninchen-spezifisches Aggrecan-
und Verbindungsprotein unterzogen wurden.
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Die
Erfindung wird nun in größerem Detail
im Hinblick auf die zahlreichen Ausführungsformen und Beispiele
zu ihrer Unterstützung
beschrieben.
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Diese
Erfindung besitzt zahlreiche Verwendungen und Vorteile. Ein derartiger
Vorteil liegt in der Fähigkeit,
die MSC-Differenzierung vor der Rück-Implantierung in autologe
Wirte zu steuern und zu beschleunigen. Beispielsweise werden MSCs,
die in vitro dazu veranlasst werden, chondrogene Zellen zu werden,
an einer Implantationsstelle schneller und gleichförmiger Knorpelmatrix
synthetisieren als MSCs, die zunächst
in die Entwicklungslinie eingegliedert werden müssen und dann die Schlüsselschritte
der Differenzierung durchlaufen. Eine derartige ex vivo-Behandlung
stellt auch eine gleichförmige und
kontrollierte Applikation bioaktiver Faktoren bei gereinigten MSCs
sicher, was zu einem gleichförmigen
Eintritt in die Abstammungslinie und zu einer gleichförmigen Differenzierung
führt.
Die in vivo-Verfügbarkeit
endogener bioaktiver Faktoren kann nicht so problemlos sichergestellt
oder kontrolliert werden. Ein Vorbehandlungsschritt wie der hier
eingeschlossene vermeidet dies. Zusätzlich werden durch die Vorbehandlung
der MSCs vor der Implantation potentiell schädliche Nebenwirkungen vermieden,
die mit der systemischen oder lokalen Applikation exogener bioaktiver
Faktoren verbunden sind. Eine weitere Verwendung dieser Technik
liegt in der Fähigkeit,
Geweberegeneration auf Basis desjenigen Differenzierungsstadiums
zu steuern, in dem sich die Zellen zum Zeitpunkt der Implantation
befinden. Dies bedeutet im Hinblick auf den Knorpel, dass das Stadium der
Zellen bei der Implantation den letztendlich gebildeten Gewebetyp
kontrollieren kann.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich die Begriffe „chondro-induzierendes Mittel" oder „chondro-induzierender
Faktor" auf jedwede
natürliche
oder synthetische, organische oder anorganische, chemische oder
biochemische Verbindung oder Kombination oder Gemisch von solchen
Verbindungen, oder auf jedwede mechanische oder andere physikalische Vorrichtung,
Behälter,
Einfluss oder Kraft, die auf humane mesenchymale Stammzellen angewendet
werden kann, die sich in einem dreidimensionalen Format befinden,
um so deren in vitro erfolgende, chondrogene Induktion oder die
Produktion von Chondrozyten zu bewirken. Das chondro-induzierende
Mittel wird vorzugsweise, einzeln oder in Kombination, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus (i) einem Glucokortikoid, wie etwa Dexamethason,
(ii) einem Mitglied der transformierenden Wachstumsfaktor-β-Superfamilie,
wie etwa einem Bone morphogenetic Protein (bevorzugt BMP-2 oder
BMP-4), TGF-β1,
Inhibin A oder chondrogenem stimulierenden Aktivitäts-Faktor
(CSA); (iii) einem Bestandteil der collagenösen extrazellulären Matrix,
wie etwa Collagen I (insbesondere in Form eines Gels); und (iv)
einem Vitamin A-Analogon, wie etwa Retinsäure.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „chemisch-definiertes Medium" auf ein Erhaltungs-, Wachstums-
oder Kulturmedium, in dem die Zusammensetzung der Erfindung die
in vitro-Chondrogenese durchlaufen kann, insbesondere in Übereinstimmung
mit den Verfahren der Erfindung, und beinhaltet als Medium ein minimal-essentielles
Medium, Ascorbat oder ein Analoges hiervon, eine Eisenquelle und
Insulin oder einen insulinartigen Wachstumsfaktor.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „minimal-essentielles Medium" auf jedwede serumfreie
Tierzellkultur-Präparation
oder jedwedes Medium bekannter Zusammensetzung, das die Lebensfähigkeit
humaner mesenchymaler Stammzellen in vitro unterstützt. Beispiele
sind sämtliche
Medien, die auf Eagle's
Medium basieren, d.h. Dulbeccos Modifiziertes Eagle's Medium (DMEM),
Iscoves Modifiziertes Eagle's
Medium, alpha Modifiziertes Eagle's Medium, und außerdem McCoy's 5A und BGJb (Fitton-Jackson-Modifikation).
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „Eisenquelle" auf jede Art Stoff,
der die reduzierte Eisen(III)-Form von Eisen in das Medium abgibt,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Transferrin, FeSO4 oder Ferritin.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „Insulin" auf sämtliche der verschiedenen bekannten Insuline.
Insuline werden gemäß ihrer
Wirkungsschnelligkeit, Wirkungsdauer und der Stärke ihrer Wirkung nach der
subkutanen Verabreichung in drei Kategorien unterteilt, d.h., wie
oben erwähnt,
schnell, intermediär
oder lange wirkend. Kristallines reguläres Insulin wird durch Präzipitation
in Gegenwart von Zinkchlorid gewonnen, und es sind modifizierte
Formen entwickelt worden, um das Aktivitätsmuster zu verändern. Protamin-Zink-Insulin
(PZI) ist das Ergebnis der Reaktion von Insulin und Zink mit dem
basischen Protein Protamin, um einen Proteinkomplex zu bilden, der
sich langsamer löst
und langsamer absorbiert wird als das kristalline reguläre Insulin,
jedoch hochgradig verlässlich
für eine
Absorption bei einer gleich bleibenden Rate ist. Isophan ist ein
modifiziertes, kristallines Protamin-Zink-Insulin, dessen Wirkungen
einem Gemisch vergleichbar sind, das hauptsächlich aus regulärem Insulin
mit einem geringeren Anteil an Protamin-Zink-Insulin besteht. Die
verlängerten
und die direkten Insulin-Zink-Suspensionen sind ebenfalls für die Verwendung
bei der Erfindung vorgesehen. Das Insulin kann z.B. vom Menschen, Rind,
Schaf oder aus einer anderen tierischen Quelle stammen, oder es
kann ein rekombinantes Produkt sein.
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Humanes
Insulin ist nun als Ergebnis seiner Produktion durch rekombinante
DNA-Techniken in breitem
Umfang verfügbar;
theoretisch sollte es geringfügig
weniger immunogen sein als gereinigtes Schweine-Insulin, welches
wiederum weniger immunogen sein sollte als Rinder-Insulin. Rinder-Insulin unterscheidet
sich von humanem Insulin durch drei Aminosäurereste, wogegen sich Schweine-Insulin von
humanem Insulin nur durch eine Aminosäure am Carboxy-Terminus der β-Kette unterscheidet.
Bei hoher Reinheit besitzen jedoch alle drei Insuline eine relativ
geringe, jedoch messbare Befähigung,
die Immunantwort zu stimulieren.
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Kurz
oder schnell wirkende Insuline sind einfache Lösungen von kristallinem regulärem Zink-Insulin
(Insulininjektion), gelöst
in einem Puffer mit neutralem pH. Diese besitzen den schnellsten
Wirkungseintritt, jedoch die kürzeste
Wirkungsdauer, d.h. die Glukosespiegel erreichen innerhalb von 20–30 Minuten
einen Tiefpunkt und kehren in etwa 2–3 Stunden zum Basiswert zurück.
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Intermediär wirkende
Insuline sind so formuliert, dass sie bei subkutaner Verabreichung
gradueller in Lösung
gehen; ihre Wirkungsdauern sind daher länger. Die beiden am häufigsten
verwendeten Zubereitungen sind neutrales Protamin Hagedorn (NPH) Insulin
(Isophan Insulinsuspension) und Lente-Insulin (Insulin-Zink-Suspension).
NPH-Insulin ist eine Suspension von Insulin in einem Komplex mit
Zink und Protamin in einem Phosphatpuffer. Lente-Insulin ist ein
Gemisch von kristallisierten (Ultralente) und amorphen (Semilente)
Insulinen in einem Acetatpuffer, der die Löslichkeit von Insulin minimiert.
Diese Zubereitungen besitzen ähnliche
pharmakokinetische Profile.
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Ultralente-Insulin
(zeitlich verlängerte
Insulin-Zink-Suspension) und die Protamin-Zink-Insulin-Suspension sind lange wirkende
Insuline; sie besitzen jeweils einen sehr langsamen Wirkungseintritt und
eine verlängerte
(„flache") Wirkungsspitze.
Diese Insuline werden verabreicht, um einen niedrige basale Konzentration
an Insulin über
den Tag bereitzustellen.
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Wie
hier verwendet, ist es beabsichtigt, dass der Begriff „Insulin" auch Insulin-Analoga
einschließt. Die
kürzliche
Entwicklung von Insulin mit veränderten Absorptionsraten
hat Interesse ausgelöst.
Insulin, bei dem Aspartat und Glutamat an den Positionen B9 bzw.
B27 substituiert sind, kristallisiert schwach und ist als „monomeres
Insulin" bezeichnet
worden. Dieses Insulin wird schneller aus subkutanen Depots absorbiert
und kann somit hilfreich sein, die Erfordernisse nach einer Mahlzeit
zu erfüllen.
Im Gegensatz dazu zeigen andere Insulin-Analoga die Neigung, an der
Injektionsstelle zu kristallisieren und werden langsamer absorbiert.
Es sind Insuline mit erhöhter Wirkungsstärke durch
einen Austausch von Aspartat anstelle von Histidin an Position B10
und durch Modifikation der carboxy-terminalen Reste der B-Kette erzeugt
worden.
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Isolierung, Reinigung
und Kulturvermehrung humaner mesenchymaler Stammzellen
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Die
humanen mesenchymalen Stammzellen, die gemäß der vorliegenden Beschreibung
isoliert und gereinigt werden, können
z.B. aus dem Knochenmark, dem Blut, der Dermis oder dem Periosteum
erhalten werden. Bei der Gewinnung aus Knochenmark kann dies Knochenmark
aus einer Anzahl verschiedener Quellen sein, einschließlich Pfropfen poriger
Knochenstücke
aus dem Oberschenkelkopf, erhalten von Patienten mit degenerativer
Gelenkerkrankung bei ersetzenden Operationen am Knie oder der Hüfte, oder
abgesogenes Knochenmark von normalen Spendern oder Krebspatienten,
bei denen Knochenmark für
zukünftige
Knochenmarkstransplantationen gewonnen wird. Das gewonnene Knochenmark
wird dann für
die Zellkultur vorbereitet. Der Prozess der Isolierung beinhaltet
die Verwendung eines speziell hergestellten Mediums, das Mittel
beinhaltet, die nicht nur das Wachstum mesenchymaler Stammzellen
ohne Differenzierung erlauben, sondern auch die direkte Anheftung
nur der mesenchymalen Stammzellen an die Kunststoff- oder Glasoberfläche des
Kulturgefäßes. Durch
die Erstellung eines Mediums, das die selektive Anheftung der gewünschten
mesenchymalen Stammzellen, die in den mesenchymalen Gewebeproben
in ausgesprochen winzigen Mengen vorhanden waren, erlaubt, wurde es
dann möglich,
die mesenchymalen Stammzellen von den anderen Zellen (d.h. roten
und weißen
Blutzellen, anderen, differenzierten mesenchymalen Zellen, etc.),
die in dem mesenchymalen Ursprungsgewebe vorhanden waren, zu trennen.
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Knochenmark
ist das weiche Gewebe, das die Markhöhlen der langen Knochen, einige
Haversian-Kanäle,
sowie die Räume
zwischen den Balken des porigen bzw. spongiösen Knochens einnimmt. Knochenmark
kommt in zwei Typen vor: rotes, das sich in der frühen Lebensphase
in allen Knochen und im adulten Zustand an begrenzten Stellen (d.h.
im spongiösen
Knochen) befindet und die Aufgabe hat, Blutzellen (Hämatopoese)
und Hämoglobin
(den roten Blutfarbstoff) zu bilden; und gelbes, das großenteils
aus Fettzellen (daher die gelbe Farbe) und Bindegewebe besteht.
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Insgesamt
ist Knochenmark ein komplexes Gewebe, das sich aus hämatopoetischen
Zellen, einschließlich
der hämatopoetischen
Stammzellen und roten und weißen
Blutzellen und deren Vorläufern, sowie
einer Gruppe von Zellen, einschließlich mesenchymaler Stammzellen,
Fibroblasten, Retikulozyten, Adipozyten und endothelialer Zellen,
die zum Bindegewebenetzwerk, bezeichnet als „Stroma", beitragen, zusammensetzt. Zellen aus
dem Stroma regulieren die Differenzierung hämatopoetischer Zellen mittels
einer direkten Wechselwirkung über
Zelloberflächenproteine
und die Sekretion von Wachstumsfaktoren, und sie sind an der Begründung und
Unterstützung
der Knochenstruktur beteiligt. Studien unter Verwendung von Tiermodellen
haben nahegelegt, dass Knochenmark „prä-stromale" Zellen enthält, die die Befähigung haben,
sich zu Knorpel-, Knochen- und anderen Bindegewebszellen zu differenzieren (Beresford,
J. N.: Osteogenic Stem Cells and the Stromal System of Bone and
Marrow, Clin. Orthop., 240: 270; 1989). Kürzlich erhaltene Ergebnisse
zeigen, dass diese Zellen, bezeichnet als plunipotente stromale
Stammzellen oder mesenchymale Stammzellen, bei Aktivierung und in
Abhängigkeit
von dem Einfluss einer Anzahl bioaktiver Faktoren die Fähigkeit
besitzen, mehrere verschiedene Typen von Zelllinien hervorzubringen
(d.h. Osteozyten, Chondrozyten, Adipozyten, etc.). Jedoch sind die
mesenchymalen Stammzellen in dem Gewebe in äußerst niedrigen Mengen vorhanden
und liegen zusammen mit einer großen Vielfalt an anderen Zellen
(d.h. Erythrozyten, Blutplättchen,
Neutrophile, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile, Basophile, Adipozyten,
etc.) vor.
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Folglich
ist ein Verfahren entwickelt worden, um die humanen mesenchymalen
Stammzellen vor der Differenzierung aus Gewebe zu isolieren und
zu reinigen und sie dann in Kultur zu vermehren, um ein wertvolles
Werkzeug für
die Muskel/Skelett-bezogene Therapie herzustellen. Die Zielsetzung
einer solchen Behandlung besteht darin, die Anzahl an mesenchymalen
Stammzellen stark zu erhöhen
und diese Zellen dazu zu verwenden, die normale Reparaturfähigkeit
des Körpers
neu auszurichten und/oder zu verstärken. Die mesenchymalen Stammzellen werden
auf eine große
Anzahl vermehrt und bei Regionen mit Bindegewebsschäden appliziert,
um das in vivo-Wachstum für
die Regeneration und/oder Reparatur zu verstärken oder zu stimulieren, um
die Adhäsion
des Implantats an verschiedenen prothetischen Vorrichtungen durch
nachfolgende Aktivierung und Differenzierung zu verbessern, oder,
um die Produktion hämatopoetischer
Zellen zu verstärken,
etc.
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Es
sind verschiedene Medien hergestellt worden, die besonders gut für die gewünschte selektive
Anheftung geeignet sind und hier als „Vollmedien" bezeichnet werden,
wenn sie, wie unten beschrieben, mit Serum supplementiert werden.
Ein solches Medium ist eine verstärkte Version von Dulbeccos
Modifiziertem Eagle's
Medium mit niedriger Glukosekonzentration (DMEM-LG), das wohlbekannt und
problemlos kommerziell erhältlich
ist.
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Die
kommerzielle Formulierung wird supplementiert mit 3700 mg/l an Natriumbicarbonat
und 10 ml/l an 100 × Antibiotikum/Antimykotikum,
enthaltend 10.000 Einheiten Penizillin (Base), 10.000 μg an Streptomycin
(Base) und 25 μg
an Amphotericin B/ml, wobei hierfür Penicillin G (Natriumsalz),
Streptomycin-Sulfat und Amphotericin B als FUNGIZONE® in
0,85% Saline verwendet werden.
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Das
oben beschriebene Medium wird hergestellt und in 90 ml bis 100 ml-
oder in 450 ml bis 500 ml-Flaschen bei 4°C bis zur Benutzung gelagert.
Zur Verwendung werden 10 ml oder 50 ml fetales Rinderserum (aus
ausgewählten
Ansätzen)
zu den Flaschen mit Medium hinzugegeben, um ein Endvolumen mit 10%
Serum zu ergeben. Das Medium wird vor der Verwendung auf 37°C erwärmt.
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In
diesem Zusammenhang wurde auch herausgefunden, dass BGJb-Medium
(Gibco, Grand Island, NY) zusammen mit getesteten und ausgewählten Ansätzen mit
10% fetalem Rinderserum (J. R. Scientific, Woodland, CA oder andere
Anbieter) zur Anwendung bei der Erfindung gut geeignet war. Dieses
Medium, das auch ein „Vollmedium" darstellt, enthält Faktoren,
die ebenfalls das Wachstum der mesenchymalen Stammzellen ohne Differenzierung stimulieren
und die selektive Anheftung ausschließlich der mesenchymalen Stammzellen
an die Kunststoffoberflächen
von Petrischalen über
spezifische Proteinbindungsstellen, etc., erlauben.
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Zusätzlich wurde
auch herausgefunden, dass das Medium F-12 Nährstoffgemisch (Ham)(Gibco,
Grand Island, NY) die gewünschten
Eigenschaften für
die selektive Abtrennung mesenchymaler Stammzellen aufweist.
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Wie
oben angezeigt, kann das Vollmedium bei einer Anzahl verschiedener
Isolierungsprozesse in Abhängigkeit
von dem spezifischen Typ des anfänglichen
Gewinnungsprozesses, der verwendet wurde, um das geerntete Knochenmark
auf die Zellkultur-Trennung vorzubereiten, eingesetzt werden. In diesem
Zusammenhang wurde, wenn Mark aus Pfropfen poriger Knochen verwendet
wurde, das Mark zu dem Vollmedium hinzu gegeben und gevortext, um
eine Dispersion zu bilden, die dann zentrifugiert wurde, um die
Knochenmarkzellen von Knochenstücken,
etc, abzutrennen. Die Knochenmarkzellen (bestehend hauptsächlich aus
roten und weißen
Blutzellen und einer sehr geringen Menge an mesenchymalen Stammzellen,
etc.) wurden dann in einzelne Zellen dissoziiert, indem man das
Vollmedium, das die Markzellen enthielt, nacheinander durch Spritzen
leitete, die mit einer Serie aus Nadeln der Kaliber 16, 18 und 20
versehen waren. Man nimmt an, dass der Vorteil, der durch die Verwendung
des mechanischen Trennungsprozesses erhalten wird, gegenüber jedem
enzymatischen Trennungsprozess, dadurch begründet ist, dass der mechanische Prozess
nur eine geringe zelluläre
Veränderung
hervorruft, während
ein enzymatischer Prozess zellulären
Schaden hervorrufen kann, insbesondere an den Protein-Bindungsstellen,
die für
die Kulturanheftung und selektive Trennung benötigt werden, und/oder an den
Proteinstellen, die für
die Produktion monoklonaler Antikörper, die für die mesenchymalen Stammzellen
spezifisch sind, benötigt
werden. Die Einzelzellsuspension (die aus etwa 50–100 × 106 kernhaltigen Zellen bestand) wurde dann
nachfolgend zum Zwecke der selektiven Trennung und/oder zur Isolierung der
mesenchymalen Stammzellen von den übrigen Zellen in der Suspension
in 100 mm-Schalen ausplattiert.
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Wenn
abgesogenes Knochenmark als Quelle der humanen mesenchymalen Stammzellen
verwendet wurde, so wurden die Mark-Stammzellen (die wenig oder
keine Knochenabsplitterungen enthielten, jedoch eine größere Menge
Blut) zu dem Vollmedium hinzu gegeben und mit Percoll (Sigma, St.
Louis, MO)-Gradienten fraktioniert. Die Percoll-Gradienten trennten einen hohen Prozentanteil
der roten Blutzellen und der einkernigen hämatopoetischen Zellen von der
Blutplättchen-Fraktion
niedriger Dichte ab, die die aus dem Knochenmark stammenden mesenchymalen
Stammzellen enthielt. Die diesbezügliche Blutplättchen-Fraktion,
die etwa 30–50 × 106 Zellen enthielt, setzte sich aus einer
nicht bestimmten Menge von Blutplättchen, 30–50 × 106 kernhaltigen
Zellen und – in
Abhängigkeit
vom Alter des Knochenmarkspenders – nur etwa 50–500 mesenchymalen Stammzellen
zusammen. Die Blutplättchen-Fraktion niedriger
Dichte wurde dann für
die auf Zelladhäsion basierende
selektive Abtrennung in der Petrischale ausplattiert.
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In
diesem Zusammenhang wurden die Knochenmarkzellen, die entweder von
dem porigen Knochen oder aus der aus dem Darmbein abgesogenen Fraktion
(d.h. den Primärkulturen)
erhalten worden waren, in Vollmedium herangezogen, und es wurde gemäß den für Beispiel
1 unten dargestellten Bedingungen für ein bis sieben Tage eine
Anheftung an die Oberfläche
der Petrischalen ermöglicht.
Da nach dem dritten Tag eine minimale Zellanheftung beobachtet wurde,
wurden drei Tage als die Standard-Zeitlänge ausgewählt, bei der die nicht anhaftenden
Zellen aus den Kulturen entfernt wurden, indem das ursprüngliche
Vollmedium durch frisches Vollmedium ersetzt wurde. Es wurden dann
alle vier Tage aufeinander folgende Mediumaustausche durchgeführt, bis
die Kulturschalen konfluent wurden, was normalerweise 14–21 Tage
erforderte. Dies stellte einen 103–104-fachen
Anstieg der Anzahl undifferenzierter humaner mesenchymaler Stammzellen dar.
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Die
Zellen wurden dann unter Verwendung eines Ablösungsmittels, wie etwa Trypsin
mit EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) (0,25% Trypsin, 1 mM EDTA
(1 ×);
Gibco, Grand Island, NY), von den Kulturschalen gelöst. Das
Ablösungsmittel
wurde dann inaktiviert, und die abgelösten, kultivierten undifferenzierten
mesenchymalen Stammzellen wurden für die nachfolgende Verwendung
mit Vollmedium gewaschen.
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Isolierung von nicht-kultivierten,
humanen mesenchymalen Stammzellen
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Es
ist auch möglich,
eine isolierte, nicht-kultivierte inhomogene humane mesenchymale
Stammzellpräparation
für die
Zusammensetzung und die Verfahren der Erfindung zu verwenden. MSCs
können
als nicht-kultivierte, inhomogene Präparationen, z.B. durch Dichtegradienten-Fraktionierung,
aus Geweben wie Knochenmark, Blut (einschließlich peripherem Blut), dem
Periosteum und der Dermis, sowie aus anderen Geweben mit mesodermalen
Ursprüngen
isoliert werden. Diesbezüglich
ist herausgefunden worden, dass diese mesenchymalen Stammzellen,
obwohl sie normaler Weise, beispielsweise im Knochenmark, in sehr
geringen Mengen vorkommen, und mengenmäßig stark mit dem Alter abnehmen
(d.h. von etwa 1/10.000 Zellen bei einem relativ jungen Patienten
bis zu lediglich 1/2.000.000 bei einem älteren Patienten), als humane
mesenchymale Stammzellpräparationen
aus Gewebe, insbesondere aus Knochenmark, isoliert werden können, um
so weitgehend frei von anderen Zelltypen des Knochenmarks zu sein.
Dies ist so zu verstehen, dass die isolierte Fraktionierungs-Präparation
Zellen umfassen wird, von denen wenigstens etwa 90% und bevorzugt
wenigstens etwa 95% humane mesenchymale Stammzellen sind.
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Knochenmark
aus porigen Knochenstücken aus
dem Oberschenkelkopf wird von Patienten mit degenerativer Gelenkerkrankung
bei Gelenk-ersetzenden Operationen am Knie oder an der Hüfte erhalten.
Zusätzlich
wird Knochenmark auch als Absaugung aus dem Darmbein bei normalen
Spendern oder Krebspatienten erhalten, bei denen Knochenmark für zukünftige Knochenmarkstransplantationen gewonnen
wird. Alle diese Krebspatienten haben Maligne Erkrankungen, die
mit den Stromazellen nicht in Zusammenhang stehen, und deren Stromazellen
exprimieren den normalen Karyotyp.
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Das
Knochenmark wird an verschiedenen Stellen aus dem Brustbein, der
Rippe oder dem Darmbeinkamm unter sterilen Arbeitsbedingungen abgesogen.
Das Absaugen erfolgt langsam, um eine Gerinnselbildung in der Spritze
zu vermeiden. Mehrfache Absaugstellen am Knochen mit einer oder
zwei Stellen der Hautdurchstoßung
stellen eine hohe Anzahl kernhaltiger Zellen, die mit einem relativ
geringen Volumen an verdünnendem
peripherem Blut verunreinigt sind, bereit. Die Spritze wird mit
einer konventionellen Sternal-Absaugnadel, einer Kaliber 12 Trokar-Nadel
zum Absaugen von Knochenmark oder mit einer Trepanationsnadel zur
Verwendung für
die Knochenmarkgewinnung ausgestattet. Es werden 25 ml an Knochenmark
in heparinisierten Spritzen mit 91000 Units/Liter an steriler Saline
geerntet.
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Das
humane Knochenmark wird dann in ein 50 ml-Zentrifugenröhrchen überführt und
bei niedriger Geschwindigkeit zentrifugiert, um ein Zellpellet zu
erhalten. Fett und Plasma werden durch Absaugen aus dem Zentrifugenröhrchen entfernt.
Das Zellpellet wird in einer sterilen Lösung, enthaltend 20 mM Tris-Base
und 0,7% Ammoniumchlorid, resuspendiert. Der pH wird auf 7,2 eingestellt
und die Suspension dann bei niedriger Geschwindigkeit zentrifugiert, um
ein Zellpellet zu erhalten. Die Tris-NH4Cl-Lösung wird
von dem Zellpellet abgesogen und das Pellet in 10 ml DMEM-Medium
resuspendiert. Das resuspendierte Pellet wird vorsichtig auf einem
50 ml-Röhrchen
mit 35 ml an 70% PercollTM aufgeschichtet.
Das Röhrchen
wird dann für
15 Minuten bei 460 × g
zentrifugiert. Die oberen 25% des Gradienten bzw. 12,5 ml des Percoll-Gradienten,
enthaltend mesenchymale Stammzellen, Blutplättchen und andere Zellen, werden
mit einer Pipette geerntet. Diese Fraktion wird in ein 50 ml-Zentrifugenröhrchen überführt, zu dem
25 ml an Medium hinzu gegeben worden sind. Das Röhrchen wird mehrere Male umgedreht,
um die Zellen zu suspendieren, gefolgt von einer erneuten Zentrifugation
bei niedriger Geschwindigkeit, um ein Zellpellet zu erhalten. Dieser
Vorgang wird zweimal mit frischem Medium wiederholt.
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Die
humane Knochenmarkprobe wird dann konzentriert, um Plasma zu entfernen,
und von roten Blutzellen gereinigt, was entweder gemäß obiger
Beschreibung durch NH4Cl-Behandlung oder mittels Durchleiten
der Proben durch einen LeukosorbTM-Filter
erfolgt, der in der Filterkartusche einer Spritze enthalten ist,
wobei Fett, rote Blutzellen und Plasma entfernt werden. Die von
dem Filter zurückgehaltene Zellfraktion
wird ausgehend von dem Filter unter Verwendung eines Natriumcitrat
enthaltenden Puffers verdünnt.
Die im Hinblick auf MSCs angereicherten Zellen, die aus dem Filter
eluieren, werden dann durch die Passage über eine Hydroxyapatit-Säule, die
bevorzugt MSCs bindet, weiter angereichert. Das Spritzenfilter-Eluat,
das das von roten Blutzellen teilgereinigte Knochenmark enthält, wird
durch eine Spritze geleitet, die mit Hydroxyapatit gefüllt ist.
Das in diesem Beispiel verwendete Hydroxyapatit wird von der Interpore
Corp. (IP200) bezogen. Es werden poröse Hydroxyapatit-Körnchen,
die eine minimale Porengröße von 200
Mikrometern und eine maximale Porengröße von bis zu 500 Mikrometern
besitzen, verwendet. Die Zellen werden in einem sterilen Transferschritt
in die Spritze geladen, die das Hydroxyapatit enthält. Man
lässt die
Zellen für
15 Minuten binden und lässt
den noch in den Zellen vorhandenen Puffer durchlaufen. Die Spritze
wird dann einmal mit 15 ml Medium (DMEM) gewaschen. Die Basis der Spritze,
die mit einem Gewinde versehen ist, wird abgeschraubt, und das Implantatmaterial
wird mittels des Kolbens für
eine weitere Bearbeitung oder für
die direkte intraoperative Applikation an einer Empfängerstelle
aus der Spritze heraus gedrückt.
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Es
wird dann wie folgt eine Trennung mittels monoklonaler Antikörper durchgeführt. Dynabeads M-450
(Dynal (r) Inc. Lake Success, NY) werden mit monoklonalen anti-MSC-Antikörpern gekoppelt,
die die ATCC-Zugangsnummern HB 10743, HB 10744 bzw. HB 10745 besitzen,
indem die Antikörper
mit mit sekundärem
Antikörper
beschichteten Dynabeads (2,0 μg
anti-MSC-Antikörper/mg
Dynabead) für
30 Minuten bei 4°C
in PBS inkubiert werden. Es wird eine Bead-Lösung verwendet, die 1 × 107 Dynabeads/ml enthält. Der Antikörper wird
inkubiert. Die Dynabeads werden gesammelt, indem man die Lösung, die
Beads und Antikörper
enthält,
in einen Magnetpartikel-Konzentrator (Dynal MPC) einsetzt. Der Überstand
wird entfernt, während
die Dynabeads mittels des Magneten an der Wand des Teströhrchens
gehalten werden. Die Dynabeads werden von dem freien Antikörper gereinigt,
indem 5mal mit PBS gewaschen wird. Nach dem letzten Waschschritt
werden die Dynabeads gesammelt und der Überstand wird entfernt. Zu
den 80 ml an Dynabeads werden 35 ml heparinisiertes Knochenmark
hinzu gegeben. Die Zellen werden für 15 Minuten unter Schütteln mit
den Dynabeads inkubiert. Die Dynabeads mit daran anheftenden MSCs
werden dann unter Verwendung des Dynal MPC gesammelt. Der Überstand
wird entfernt, und die magnetischen Partikel intensiv mit PBS gewaschen.
Es werden etwa 200 × 106 Zellen auf den Dynabeads gesammelt. Die
Zellen werden durch Inkubieren der Beads in 50 ml einer Lösung mit
1% EDTA von den Beads abgelöst.
Die EDTA-Lösung wird
durch Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit von den Zellen
entfernt, was in einem Zellpellet resultiert, das für die Verwendung
bei der Erfindung geeignet ist.
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Beispiel 1
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In vitro-Chondrogenese
unter Verwendung von Dexamethason
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In
unseren vorab durchgeführten
Untersuchungen haben wir herausgefunden, dass aus Kaninchen-Knochenmark
stammende mesenchymale Vorläuferzellen,
die für
14 Tage kultiviert und dann entweder in Keramikwürfel oder Collagenschwämme eingesät und subkutan
in Nacktmäuse
implantiert wurden, innerhalb von 3 Wochen Knochen und Knorpel bilden
(1).
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Die
vorliegende Erfindung geht davon aus, dass die Erzeugung einer Knorpelvorläufer-Verdichtung in vitro
die Chondrogenese bei mesenchymalen Vorläuferzellen, die aus postnatalem
Knochenmark stammen, unterstützt,
wobei derartige Populationen entweder Stammzellen oder Vorläuferzellen
für Chondrozyten
enthalten. Dies wurde umgesetzt unter Verwendung des Pellet-Kultursystems,
das für
die Verwendung bei isolierten Wachstumsplattenzellen entwickelt
worden war (Kato et al., PNAS, 85: 9552–9556, 1988; Ballock und Reddi,
J Cell Biol, 126: 1311–1318,
1994), und das außerdem
dazu verwendet worden war, um die Expression des Knorpelphänotyps von
in Kultur eingesetzten Chondrozyten aufrecht zu erhalten (Solursh,
J Cell Biochem, 45: 258–260,
1991).
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Es
wurden sowohl aus Kaninchen-Knochenmark als auch aus humanem Knochenmark
stammende Zellen verwendet. Aus Knochenmark stammende mesenchymale
Vorläuferzellen
wurden durch Absaugen in eine Spritze, enthaltend 3.000 U Heparin,
aus dem Schienbein oder dem Darmbeinkamm von weißen Neuseeland-Kaninchen geerntet.
Diese Zellen wurden mit 20 Millionen/100 mm-Schale in DMEM mit 10%
fötalem
Rinderserum ausplattiert und für
14 Tage bei 37°C
unter 5% CO2 herangezogen, wobei das Medium
alle vier Tage gewechselt wurde. Es wurde zunächst ein Serumtest durchgeführt, um Serumansätze zu identifizieren,
die das Wachstum dieser Zellen unterstützen und das Meiste an Knochen
und Knorpel bei den Zellen der ersten Passage bei dem oben dargestellten
in vivo-Test mit dem Keramikwürfel
hervorzubringen. Nachdem sich Kolonien anhaftender Zellen auf den
Kulturschalen gebildet hatten (etwa nach 10–14 Tagen) wurden die Zellen durch
Trypsin-Behandlung von den Schalen abgelöst und gezählt. Aliquots von 200.000 Zellen
wurden bei 500 × g
für 10
Minuten in sterilen, konischen 15 ml Polypropylen-Röhrchen in DMEM mit 10% Serum,
50 ng/ml Ascorbat-2-Phosphat +/–10–7 M
Dexamethason (DEX) zentrifugiert, gefolgt von einer Inkubation bei
37°C in
einem 5% CO2-Inkubator für bis zu 3 Wochen. Nach 24
Stunden hatte ein gewisser Anteil der Zellen Pellets in den Röhrchen gebildet,
wobei einige Zellen in einem Monolayer an den Seiten des Röhrchens
verblieben. Nach 3 Wochen waren viele der Pellets auseinander gefallen.
Von den verbliebenen Pellets enthielt keines Zellen mit dem Aussehen
von Chondrozyten, und es wurde keine Typ II-Collagenfärbung gefunden.
Als Alternative zu Serum wurde ein definierter Medien-Zusatz (ITS
+ PremixTM, Collaborative Biomedical Products)
getestet. Dieser Zusatz war zuvor für die Pellet-Kultur von Chondrozyten der
Wachstumsplatte verwendet worden (Ballock und Reddi, J Cell Biol,
126: 1311–1318,
1994). Dieser Zusatz besteht aus DMEM mit Insulin (6,25 μg/ml), Transferrin
(6,25 μg/ml),
seleniger Säure
(6,25 μg/ml) Linolsäure (1,25 μg/ml) und
Rinderserum-Albumin (5,35 μg/ml)
(angegeben als Endkonzentrationen). Hierzu wurden Pyruvat (1 mM),
Ascorbat-2-Phosphat (50 μg/ml)
mit oder ohne 10–7 M Dexamethason (DEX)
hinzugegeben. Bei einigen Experimenten wurde das 10% FBS enthaltende
Medium nicht ersetzt. Die abzentrifugierten Zellen wurden bei 37°C unter 5%
CO2 inkubiert. Humane Markzellen wurden
von gesunden Spendern durch Absaugen am Darmbeinkamm erhalten. Die
Kulturbedingungen entsprachen denjenigen, die für die Kaninchenzellen verwendet wurden.
Innerhalb einer 24-stündigen
Inkubation bildeten die Zellen ein Pellet. Ein Mediumwechsel erfolgte
alle 2 Tage. Wenn Pellets an Zeitpunkten bis zu 21 Tagen geerntet
wurden, so wurde die alkalische Phosphatase-Aktivität jedes
Pellets durch eine Inkubation mit p-Nitrophenylphosphat und die
Ermittlung der Extinktion bei 405 nm bestimmt. Die in einem typischen
Experiment für
die Pellets bei Inkubation +/–DEX
erhaltenen Extinktionswerte stiegen 3- bis 5-fach während der
ersten 14 Tage der Kultur und blieben bis Tag 21 auf dem erhöhten Niveau.
Für histologische
und immunhistochemische Analysen wurden die Pellets in OCT eingefroren,
und es wurden 5 μm-Schnitte
hergestellt. Es erfolgten eine Toluidinblau-Färbung und Immunhistochemie,
letztgenannte mit Antikörpern
gegen Bestandteile der extrazellulären Matrix (2 und 3), einschließlich: anti-Collagen Typ I,
II und X-Antikörper
und anti-Glycosaminoglycan-Antikörper
3B-3, 7-D-4 (Chondroitinsulfat) und 5-D-4 (Keratansulfat). Die Reaktivität wurde
entweder mittels FITC-gekoppelten
sekundären
Antikörpern
und Fluoreszenzmikroskopie oder mittels mit alkalischer Phosphatase
gekoppelten Antikörpern
und Substrat detektiert. Die Pellets wurden auch in 4 M Guanidin,
20 mM Natriumacetat mit Protease-Inhibitoren extrahiert und nach
der Auftrennung durch SDS-PAGE und Western Blot einer Immunlokalisierung
unterzogen.
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Um
Tag 7 der Kultur konnte eine gewisse metachromatische Färbung von
Teilen der Pellets aus +DEX definiertem Medium mit Toluidinblau
beobachtet werden. Um Tag 14 zeigten die +DEX-Pellets offenkundige
metachromatische Färbung
um eine Region im Inneren lokalisierter Zellen, die die Erscheinung
von hypertrophen Chondrozyten besaßen. Die Zellen an der Peripherie
der Pellets blieben flach und zeigten keine Metachromasie. Um Tag
21 ähnelten
die +DEX-Pellets einem Ball aus hypertrophen Chondrozyten. Im Gegensatz
dazu schrumpften alle Pellets aus –DEX-definiertem Medium in
ihrer Größe und fielen
in vielen Fällen
nach etwa 21 Tagen in Kultur auseinander. In keinem der –DEX-Pellets waren
offenkundig hypertrophe Zellen erkennbar.
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Die
Immunhistochemie unter Verwendung von Antikörper gegen Typ II-Collagen
war bei den mittleren +DEX-definierten Pellets bei einigen Proben
bereits nach 7 Tagen positiv (3A). Um
Tag 14 färbte
sich die Matrix der Region der hypertrophartigen Zellen positiv
für Typ
II-Collagen (3B). Bei einigen Versuchen färbte sich
das gesamte Pellet positiv für Typ
II-Collagen, wenn es an Tag 21 analysiert wurde (3C).
In anderen Fällen
war eine dünne äußere Region
nach wie vor negativ für
Typ II-Collagen. Eine positive Färbung
für Typ
X-Collagen war ebenfalls um Tag 14 zu erkennen (3D).
Die Matrix der hypertrophen Zellen färbte sich auch positiv für Chondroitinsulfat
(7-D-4 in 3E; 3-B-3(+) in 3F)
und Keratansulfat (5-D-4 in 3G), mit
einigen Unterschieden bei der Verteilung der Färbung. Keines der Pellets,
das in Abwesenheit von DEX herangewachsen war, zeigte eine positive
Färbung
für Typ
II-Collagen. Die Immunanfärbung
der durch SDS-PAGE aufgetrennten, durch Western Blot übertragenen
Pellet-Extrakte mit anti-Typ II-Antikörper ergab eine positive Bande
mit der Migration der α(II)-Ketten
(4). In nachfolgenden Experimenten haben wir herausgefunden,
dass dieses gleiche definierte Medium, +DEX, weder bei einem Monolayer noch
in Mikromasse-Kulturen Chondrogenese erzeugte. Diese Beobachtungen
sind wichtig und zeigen an, dass frühe Zell-Zell-Interaktionen
für die Chondrogenese
benötigt
werden. Somit waren wir über
eine Kombination der Erzeugung einer in vitro stattfindenden Zellverdichtung
und der Zugabe der geeigneten permissiven Faktoren in der Lage,
Chondrogenese bei Zellen zu bewirken, die aus einer Quelle von postnatalem
Säuger-Knochenmark stammen.
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Die
obigen Ausführungen
zeigen ein Kultursystem, bei dem aus Kaninchen-Knochenmark und humanem Knochenmark
stammende mesenchymale Vorläuferzellen
sich in hypertrophe Chondrozyten differenzieren. Die Abfolge der
Ereignisse ähnelt
derjenigen, der Chondrogenese bei der Ausbildung der embryonalen
Gliedmaßen.
Da alle Bestandteile definiert sind, kann das System für Studien über die
Wirkungen von Wachstumsfaktoren etc. auf das Fortschreiten der Chondrogenese
verwendet werden. Es ist auch anwendbar bei Studien der molekularen Kontrolle
der Säuger-Chondrogenese
aus Vorläuferzellen.
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Dieses
System verwendet eine postnatale Quelle und trägt zu den Daten hinsichtlich
aus Knochenmark stammender Vorläuferzellen
bei. In vitro-Systeme sind von anderen verwendet worden, um zu zeigen,
dass diese Zellpopulationen ein osteogenes und adipozytäres Potential
besitzen; wir zeigen hier, dass wenigstens eine Untergruppe dieser
Population chondrogenes Potential besitzt. Dieses System wird die
Ausnutzung der Kontrolle der Chondrogenese erleichtern und könnte zu
einem Verständnis
darüber
führen,
welche Faktoren benötigt
werden, um diesen Prozess in vivo zu fördern. Dies besitzt eine klinische
Anwendbarkeit für
die Knorpelreparatur.
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Beispiel 2
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In vitro-Chondrogenese
unter Verwendung von Dexamethason und TGF-β1
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Es
wurden aus Kaninchen-Knochenmark und humanem Knochenmark stammende
mesenchymale Zellen gewonnen und gemäß der Beschreibung in Beispiel
1 pelletiert. Die Kulturmedien wurden wie folgt modifiziert.
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Aus
Kaninchen-Knochenmark stammende mesenchymale Zellen wurden gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 kultiviert, und zwar entweder mit (i) der Zugabe von
TGF-β1 (10
ng/ml) oder (ii) der Zugabe von TGF-β1 (10 ng/ml) bei Weglassen von
Dexamethason. Aus humanem Knochenmark stammende mesenchymale Zellen
wurden gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 kultiviert, und zwar entweder mit (i) der Zugabe von
TGF-β1 (10
ng/ml) oder (ii) der Zugabe von TGF-β1 (10 ng/ml) bei Weglassen von
Dexamethason.
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Bei
den Kaninchen-Zellkulturen wurde die Differenzierung der MSCs zu
Chondrozyten in Gegenwart von TGF-β1 beobachtet, und zwar sowohl mit
als auch ohne Dexamethason. Bei den humanen Zellkulturen wurde die
Differenzierung der MSCs zu Chondrozyten in Gegenwart von TGF-β1 in Kombination
mit Dexamethason, jedoch nicht in Abwesenheit von letzterem beobachtet.
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Beispiel 3
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In vitro-Chondrogenese
unter Verwendung von Dexamethason und BMP-2
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Es
wurden aus Ratten-Knochenmark stammende mesenchymale Zellen gewonnen
und gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 pelletiert. Die Kulturmedien wurden wie folgt modifiziert.
Aus Ratten-Knochenmark stammende mesenchymale Zellen wurden, wie
in Beispiel 1 beschrieben, kultiviert, wobei BMP-2 mit 10 ng/ml
bzw. 100 ng/ml in Anwesenheit oder Abwesenheit von Dexamethason
(10–7 M)
zugegeben wurde. Die Differenzierung der MSCs zu Chondrozyten wurde
in Gegenwart von TGF-β1
in Kombination mit Dexamethason, nicht jedoch in Abwesenheit von
letzterem beobachtet.