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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Polymerprodukten.
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Viele
Kunststoffprodukte werden durch Formen eines Einsatzgutes aus Polymermaterial
zu einer gewünschten
Gestalt oder Konfiguration hergestellt, indem bekannte Verfahren
wie zum Beispiel Extrusion, Erzeugung einer gestrichenen Bahn oder
Heißwalzenkalandrieren
in dem Fall der Herstellung von Kunststofffolie verwendet werden.
Insbesondere in dem Fall der Erzeugung einer gestrichenen Bahn erfordert
dies, dass das Polymermaterial im wesentlichen flüssig ist.
Gleichzeitig ist es allerdings oftmals notwendig, die Temperatur des
Polymermaterials zu begrenzen, um dessen Zersetzung oder die Beeinträchtigung
seiner physikalischen Eigenschaften zu vermeiden.
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In
dem Fall von Polyvinylchlorid (PVC) und ähnlichen Polymeren wird mehr
oder weniger weitverbreitet die sogenannte Vinylplastisol-Technologie
verwendet, bei welcher kleine Teilchen von PVC-Pulver in einem flüssigen Träger suspendiert werden, um
die Viskosität
davon zu einem hinreichenden Niveau zu verringern, um die physikalische
Manipulierung davon, ob durch Streichbeschichten oder Heißwalzenkalandrieren
oder ein ähnliches
Verfahren, zu erlauben, um unter praktischen Bedingungen zu arbeiten,
und bei nachfolgendem Erwärmen
des Gemisches schmilzt das PVC-Polymerharz zu einer amorphen Masse,
in welche der flüssige Träger absorbiert
wird. Diese Technologie ist jedoch spezifisch für Vinylpolymere und kann nicht
auf andere Polymere ausgedehnt werden.
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In
der Praxis können
jedoch bedeutsame Umweltprobleme, verursacht durch die Wanderung
von flüssigen
Weichmachern aus dem Material heraus, entstehen. Das Endprodukt
kann auch Verlust von Leistung erleiden, zurückzuführen auf die Anwesenheit von
restlichem flüssigen
Weichmacher und/oder zurückzuführen auf
das Auslaugen davon aus dem Produkt über einen ausgedehnten Zeitraum
der Verwendung davon.
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In
dem Fall von Polyolefinen ist bereits vorgeschlagen worden, geringe
Mengen von Ölen
und dergleichen einzuschließen,
um ihre Verarbeitbarkeit fein abzustimmen. Es ist ebenfalls vorgeschlagen
worden, Polyolefinprodukte herzustellen, die mehr oder weniger große Mengen
von Ölen
enthalten, um die Verarbeitbarkeit zu modifizieren und besondere
Produkteigenschaften wie beispielsweise Weichheit zu erzeugen. Die
Verwendbarkeit derartiger Produkte ist jedoch dem Wesen nach begrenzt,
weil sie relativ große
Mengen von Flüssigkeit
enthalten. Es ist bisher allerdings nicht möglich gewesen, die Verarbeitbarkeit
von Polyolefinen bedeutend zu erweitern, ohne die physikalischen
Eigenschaften des Endprodukts dem Wesen nach aufs Spiel zu setzen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen oder mehrere
der vorstehenden Nachteile zu vermeiden oder zu minimieren.
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Es
ist jetzt gefunden worden, dass die Verarbeitbarkeit von Polyolefinen
bei der Herstellung von Produkten aus Polyolefinen und die Vielseitigkeit
und der Bereich von auf Polyolefinen basierenden Produkten wesentlich
verbessert und erweitert werden kann, indem ein Weichmacher oder
Verarbeitungshilfsstoff eingeschlossen wird, der ein selektiv polymerisierbares
Weichmachermonomersystem umfasst, welches als Lösungsmittel für das Polyolefin
wirkt und unter den Bedingungen der Erzeugung der Produktgestalt,
z.B. Extrusion, Streichbeschichten oder Kalandrieren, verwendet
in dem Herstellungsverfahren des Produkts (z.B. Bahnenmaterial),
im wesentlichen nichtpolymerisierbar ist, während es nachfolgend im wesentlichen
polymerisierbar ist, wobei ein Produkt erzeugt wird, das im wesentlichen
frei von flüssigem
Weichmacher ist. In diesem Zusammenhang ist es selbstverständlich,
dass eine Initiatorsubstanz verwendet wird, um die Polymerisation des
Monomers einzuleiten, und diese wird zusammen mit dem Weichmachermonomer
in das Monomersystem eingeschlossen. Dementsprechend ist es in derartigen
Fällen
wichtig, dass der Initiator einer ist, der selektiv aktivierbar
ist, d.h. unter den Bedingungen der Bildung der Gestalt des Polyolefinprodukts
im wesentlichen inaktiv ist, aber anschließend unter geeigneten Polymerisations-
oder Härtungsbedingungen
aktiviert werden kann.
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So
stellt die vorliegende Erfindung in einem Aspekt ein Verfahren für die Herstellung
eines Kunststoffprodukts aus einem Polyolefinharz bereit, umfassend
die Schritte, wie sie in Anspruch 1 definiert sind.
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Für die Vermeidung
von Zweifel sollte bemerkt werden, daß der Ausdruck „Weichmachermonomer" einen weiten Bereich
von Monomeren umschließt,
welche in bestimmter Weise die Fließfähigkeit des Polyolefins unter
zumindest einigen Bedingungen verbessern können, wozu Monomere gehören, welche
selbst bei Umgebungstemperatur flüssig sind, Monomere, welche
ein im allgemeinen flüssiges
Gemisch erzeugen, wenn sie mit dem verwendeten Polyolefin, bei den
Bedingungen der Erzeugung der Produktgestalt oder sogar bei Umgebungstemperatur
innig gemischt werden, und Monomere, welche, wenn sie innig mit
dem verwendeten Polyolefin gemischt werden, bei Umgebungstemperatur
im wesentlichen fest sind, aber die Bildung eines im wesentlichen
homogenen und fließfähigen Gemisches
bei erhöhten
Temperaturen unterhalb der Polymerisationstemperatur und insbesondere
unter den Bedingungen der Erzeugung der Produktgestalt ermöglichen.
Der Ausdruck „Weichmachermonomersystem" wird hier verwendet,
um das Weichmachermonomer zusammen mit dem Initiator und einem anderen
geeigneten Material zu kennzeichnen, das bei der Polymerisation
des Weichmachermonomers verwendet werden kann und welches zusammen
mit dem Weichmachermonomer in allen Stufen des Verfahrens der Erfindung
oder nur in (a) (einer) späteren
Stufe(n) davon eingeschlossen werden kann.
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Mit
dem Verfahren der Erfindung wird die Verarbeitbarkeit des Polyolefins
bei der Herstellung verschiedenartiger Produktformen aus dem Polyolefin
wesentlich dadurch verbessert, indem der Bereich von möglichen
Produkten ausgedehnt wird, welche aus den Polyolefinen hergestellt
werden können,
und bedeutsame ökonomische
Vorteile erlaubt werden, z.B. im Hinblick auf die zunehmende Verwendung
von Ausrüstung,
die früher
nur für
andere Polymersysteme verwendbar war, verringerte Energieanforderungen,
weniger anspruchsvolle Bedingungen der Erzeugung des Produkts usw.
Auch kann die Flexibilität
der Gestaltung im Hinblick auf die spezielle Form des Polyolefins
in dem Endprodukt bedeutend verbessert werden.
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So
stellt die vorliegende Erfindung Vorteile sowohl bei der Verarbeitung
als auch bei den Eigenschaften der resultierenden Materialien bereit
und öffnet
Polyolefine für
einen Bereich von Verarbeitungsoptionen, die ähnlich denjenigen sind, die
auf dem Vinylplastisol-Gebiet verwendet werden und von welchen Polyolefine früher ausgeschlossen
waren. Die Einbringung unterschiedlicher Mengen unterschiedlicher
Arten von Monomeren mit einem weiten Bereich von Vernetzungsdichten
kann darüber
hinaus einen breiten Bereich von physikalischen und chemischen Eigenschaften
in dem Endprodukt bereitstellen. Vereinigt mit der Fähigkeit
dieses Systems, große
Mengen von Füllstoffen
und anderen Zusatzstoffen zu enthalten, können Materialien hergestellt
werden, die von weichen Elastomeren zu zähen Kunststoffen, von durchsichtig
bis undurchsichtig, von Beschichtungen auf Geweben zu Strukturmaterialien
reichen. Die Vielfältigkeit
von auf Olefinen basierenden Systemen wird so in großem Maße verbessert
und erweitert.
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Ein
Beispiel dieser Idee ist die Erzeugung eines mehrschichtigen Fußbodenbelages
aus Metallocen-Polyolefinen und einem „flüssigem paraffinartigen" Monomersystem unter
Verwendung einer Streichbeschichtungstechnologie. Ein derartiges
Material ist in WO-A-96/04419 offenbart.
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Der
Bereich von Polyolefinen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, schließt ein:
Polyolefinpolymere, -copolymere und -terpolymere, hergestellt durch
eine beliebige bekannte Polymerisationstechnik – wie beispielsweise Radikal-,
Ziegler-Natta- und single-Site-katalysiert (Metallocen). Darüber hinaus
können
bei derartigen Polymeren alle von den möglichen Polymergeometrien -
wie beispielsweise geradkettig, verzweigt, stereoregulär usw. – verwendet
werden. Die Kohlenwasserstoffpolymerketten können ebenfalls in bekannter
Weise, zum Beispiel durch Einbringung funktioneller Monomere oder
durch Funktionalisierung nach der Polymerisation, substituiert sein.
Copolymere von Olefinen und sauren Monomeren (wie beispielsweise
Surlyn von Dupont) oder polaren Monomeren (wie beispielsweise Enathene,
ein Ethylen/Butylacrylat-Copolymer von Quantum Chemical) würden Beispiele
derartiger Materialien sein. Polymere, hergestellt durch Extruderreaktionspfropfung
von Monomeren, wie beispielsweise Maleinsäureanhydrid, auf nichtfunktionelle
Polyolefine würden
ebenfalls Beispiele davon sein. Es ist ebenfalls selbstverständlich,
dass das Polyolefinharz zwei oder mehrere unterschiedliche Polyolefine
umfassen kann.
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Wenn
auch in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verschiedenartige
Polyolefine verwendet werden können,
ist dieses besonders vorteilhaft, wenn es mit single-Site-katalysierten
(Metallocen-) Polyolefinen verwendet wird, da die Polymerketten
von diesen terminale Doppelbindungen haben und so mit dem polymerisierenden
Monomer reagieren können,
wodurch ein Grad von gegenseitiger chemischer Bindung zwischen dem
Polyolefin und dem polymerisierten Monomer bereitgestellt wird.
Dies kann beim Verbessern der physikalischen Festigkeit des Produktmaterials
mit besserer Beständigkeit
gegenüber
Strecken und gegenüber
Aufprallstoßwellen
vorteilhaft sein, wobei diese dazu neigen, eher durch Deformation
als durch Delaminierung absorbiert zu werden.
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Eine
Vielfalt von polymeren und nicht polymeren Zusatzstoffen kann in
diese Polyolefinsysteme eingebracht werden. Diese schließt den vollen
Bereich von anorganischen Füllstoffen
und Verstärkungen,
Flammschutzmitteln, Stabilisatoren, Farbstoffen und Pigmenten ein.
Die polymeren Zusatzstoffe würden
schlagzähmachende
Zusatzstoffe, Verarbeitungshilfsstoffe, Kompatibilisierungsmittel,
Vermischungshilfsstoffe ebenso wie polymere Stabilisatoren, Flammschutzmittel,
Pigmente und Texturierungshilfsstoffe einschließen. Gaseinschlüsse in Form
von Schaum mit entweder offenen oder geschlossenen Zellen können ebenfalls
Teil des Polyolefinsystems sein. Diese können sowohl durch die Verwendung
eines chemischen Blähmittels
als auch durch die mechanische Einarbeitung von Luft oder einem
anderen Gas in das System erreicht werden.
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Es
ist mittels der vorliegenden Erfindung auch möglich, mikroporöse Polyolefinprodukte
herzustellen, indem Monomersysteme verwendet werden, welche in einem
größeren oder
kleineren Ausmaß,
bequemerweise mittels Lösungsmitteln,
nach der Polymerisation des Monomers aus dem Produkt extrahiert
werden können. In
diesem Fall wird das Monomersystem so ausgewählt, im wesentlichen monofunktionell
zu sein, wodurch Vernetzung von dem Monomer und/oder mit dem Polyolefin
im wesentlichen vermieden wird, wobei sich vorzugsweise nicht mehr
als 0,1 % Vernetzung ergeben. Auf diese Weise können verschiedene Porengrößen, im allgemeinen
von 20 bis 3000 nm, zum Beispiel von 100 bis 1000 nm, im Durchmesser,
erreicht werden. Im allgemeinen werden kleinere Porengrößen durch
Verwendung von Monomeren mit größerer Kompatibilität mit dem
Polyolefin und größere durch
Verwendung von Monomeren mit geringerer Kompatibilität mit dem
Polyolefin erhalten. Wie hier verwendet zeigt „Kompatibilität" unter anderem die
Stärke
der Grenzflächenhaftung
zwischen den beiden Komponenten nach Phasentrennung beim Kühlen des
Produkts an.
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Wo
gewünscht
wird, dem Produkt flammhemmende Eigenschaften zu verleihen, kann
dies ebenfalls bequem durch Verwendung eines geeigneten Monomers
bewirkt werden. Genauer gesagt kann ein mit Brom substituiertes
Monomer, z.B. Dibrom- oder Tribromstyrol oder Tetrabrombisphenol-A-diacrylat,
verwendet werden.
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Es
wird anerkannt, dass der Grad der verliehenen Feuerbeständigkeit
entsprechend der Beschaffenheit und Menge des verwendeten Monomers
variiert werden kann. Geeigneterweise können von 1 bis 75 % Gew.-%
gewichtsbezogen flammhemmendes verstärkendes Monomer in dem Monomersystem
oder von 0,2 bis 60 % Gew.-% volumenbezogen, bezogen auf das Polyolefin
und das Monomer, verwendet werden.
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Es
ist für
den Fachmann selbstverständlich,
dass Polyolefine normalerweise in der Beschaffenheit thermoplastisch
sind. Durch Verwendung geeigneter Monomersysteme in den Verfahren
der vorliegenden Erfindung, d.h. Monomersysteme, welche mehr oder
weniger bedeutende Mengen von Vernetzung ergeben, ist es möglich, im
wesentlichen auf Polyolefin basierende Produkte herzustellen, welche
von einer im wesentlichen wärmehärtenden
Beschaffenheit sind.
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Die
Weichmachermonomere, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind im allgemeinen diejenigen, die Lösungsmittel für das (die)
Hauptpolymerkomponente(n) des Polyolefinprodukts sind. Sie brauchen
keine, und würden
es normalerweise nicht sein, Lösungsmittel
für die
anorganischen Komponenten noch für
andere Komponenten zu sein, welche selbst auch Polymere sein können, wie
beispielsweise schlagzähmachende
Zusatzstoffe, Texturierungshilfsstoffe, Pigmente und einige Kompatibilisierungsmittel.
Die Monomere haben im allgemeinen ein langes Segment, das „polyolefinartig" ist, mit einer Gruppe,
die zu Radikalpolymerisation fähig
ist. Vorteilhafterweise werden Monomere verwendet, bei denen sich
die polymerisierbare Gruppe an einem Ende der Kette befindet, da
derartige Monomere gewöhnlich
beträchtlich reaktiver
als diejenigen sind, wo sich die Gruppe innen befindet. Vorzugsweise
werden Monomere verwendet, welche ein Molekulargewicht in dem Bereich
von 200 bis 5000, zum Beispiel von 300 bis 3000, haben. Geeignete „polyolefinartige" Strukturen sind
typischerweise Kohlenwasserstoffe mit zehn oder mehr Kohlenwasserstoffatomen,
und Beispiele derartiger Gruppen würden Lauryl (C12H25) und Stearyl (C18H37) sein. Derartige Strukturen können linear,
verzweigt oder cyclisch sein; abhängig teilweise von der Struktur
des Polyolefins. Die polymerisierbare Gruppe kann eine einfache
unsubstituierte Doppelbindung wie beispielsweise in 1-Dodecen oder
eine komplexere Einheit wie beispielsweise ein Methacrylat wie in
Stearylmethacrylat sein. Zu anderen polymerisierbaren Gruppen, die erwähnt werden
können,
gehören
Ester von Vinylalkoholen, z.B. Vinylstearat, und substituierte Styrolgruppen,
wie beispielsweise p-Isobornylstyrol.
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Wenn
polyfunktionelle Monomere in das System eingeschlossen sind, dann
kann aus dem Monomer ein kontinuierliches vernetztes Polymersystem
erzeugt werden. Gegebenenfalls können
zusätzliche
Radikalerzeuger eingeschlossen werden, die eine Vernetzung des vorher
existierenden Polyolefinsystems bereitstellen. Ein Semi-IPN (Durchdringungsnetzwerk)
wird erhalten, wenn eines der cokontinuierlichen Systeme (d.h. das
vorher existierende Polyolefin und das polymerisierte Weichmachermonomer)
vernetzt wird. Wenn beide Systeme vernetzt werden, wird ein IPN
erzeugt.
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Es
ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass eine weite Vielfalt
von physikalischen Eigenschaften, viele früher in Polyolefinsystemen unerreichbar,
Polyolefinen jetzt durch die Verwendung geeigneter Monomersysteme
in geeigneten Mengen gemäß der vorliegenden
Erfindung verliehen werden kann. Weitere Flexibilität ist darüber hinaus
mittels der Verwendung von Gemischen aus zwei oder mehreren unterschiedlichen
Monomeren verfügbar.
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Im
allgemeinen können
so wenig wie 20 Gew.-%, vorzugsweise von 30 Gew.-% bis 70 Gew.-%,
am meisten bevorzugt von 40 bis 60 Gew.-% gewichtsbezogen von Monomer
in dem Polyolefin-Monomer-Gemisch
(ausschließlich
anderer Zusatzstoffe wie beispielsweise Füllstoffe usw.) abhängig unter
anderem von den solubilisierenden Eigenschaften des Monomersystems
verwendet werden. In diesem Zusammenhang kann auch bemerkt werden,
dass, wo gewünscht
wird, ein Monomer zum Zweck der Verleihung spezieller Eigenschaften,
z.B. Feuerbeständigkeit,
zu verwenden, aber dieses Monomer bei der erforderlichen Temperatur relativ
schlechte solubilisierende Eigenschaften hat, dann der notwendige
solubilisierende Charakter des Monomersystems durch Einschließen eines
zweiten Monomers, welches gute solubilisierende Eigenschaften hat, z.B.
die Verwendung von Laurylmethacrylat zur Einbringung von Tribromstyrol,
erhalten werden kann.
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Es
ist im allgemeinen ebenfalls wünschenswert,
Monomere zu verwenden, welche aus Sicherheitsgründen einen angemessen hohen
Siedepunkt und einen angemessen hohen Entzündungspunkt; vorzugsweise mindestens
125°C, am
meisten bevorzugt mindestens 160°C,
haben.
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Ein
weiterer Faktor, der die Wahl des Monomers beeinflußt, ist
die relative Reaktivität
der polymerisierbaren funktionellen Gruppe in dem Monomer. So gehört, wo relativ
schnelle Polymerisation wünschenswert
ist, Stearylacrylat zu besonders geeigneten Monomeren, und wo langsamere
Polymerisation annehmbar oder geeigneter ist, können Monomere wie beispielsweise
1-Dodecan verwendet werden.
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Mittels
geeigneter Wahl des Monomersystems ist es möglich, die Morphologie und
daher die Eigenschaften des Produktmaterials auf verschiedenen Wegen
zu steuern. Einerseits ist es möglich,
die Größe und Gestalt
der Domänen
von Polyolefin und polymerisiertem Monomer zu variieren, und andererseits
ist es auch möglich,
die Beschaffenheit der Domänen
von polymerisiertem Monomer zu steuern.
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So
würde zum
Beispiel, wo das Polyolefin und das polymerisierte Monomer signifikant
verschiedene Brechungsindizes haben, das resultierende Material
normalerweise dazu neigen, undurchsichtig zu sein. Wo jedoch die
Domänengrößen der
zwei Komponenten geringer als um 200 nm herum sind, wird ein relativ
durchsichtiges Produktmaterial erhalten, und wenn die Domänengröße um 100 nm
herum oder weniger ist, dann wird das Produktmaterial im wesentlichen
transparent. Derartige Domänengrößen können durch
Verwendung von zum Beispiel Laurylmethacrylat in dem Polyolefin
Exact® 4038
von Exxon erhalten werden.
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Allgemeiner
gesagt können
die Domänengröße des Polyolefins
und des polymerisierten Weichmachermonomers durch die Kompatibilität des Monomers
mit dem Polyolefin gesteuert werden. Dies hängt dann wieder davon ab, wie
nahe verschiedene Eigenschaften des Weichmachermonomers, wie beispielsweise
Kohäsionsenergiedichte,
Polarisierbarkeit und Polarität,
denjenigen des Polyolefins sind. Außerdem kann auch die Menge
von Weichmachermonomer relativ zu dem Polyolefin und die Menge von
Copolymer, erzeugt durch Einbringung der terminalen Doppelbindung
von Metallocen-Polyolefin in das polymerisierte Weichmachermonomer,
die Domänengröße beeinflussen.
Wo die Materialien in mehr oder weniger hohem Maße inkompatibel sind, kann
dann die Domäne
weitgehend durch die Größe von Polyolefin-„Partikeln" in dem Gemisch bestimmt werden
und kann mehrere hundert Mikrometer betragen. Wo hohe Kompatibilität vorliegt,
kann die Domänengröße wesentlich
weniger als 1 Mikrometer betragen.
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Die
Gestalt der Domänen
des polymerisierten Monomers kann ebenfalls gesteuert werden, z.B.,
um im wesentlichen kugelförmige
Domänen
zu erzeugen, um verbesserte Schlagfestigkeit bereitzustellen, während die
thermoplastische Beschaffenheit des Systems in einem Produkt beibehalten
wird, wo das polymerisierte Monomer einen im wesentlichen wärmegehärteten Charakter
hat, aber es wenig oder keine Vernetzung mit dem Polyolefin gibt,
so dass der thermoplastische Charakter des letzteren im wesentlichen
beibehalten wird. Dies kann mittels der richtigen Einstellung der
Kompatibilität
und Grenzflächenhaftung
der zwei Phasen relativ zueinander erreicht werden. Weitere Information über die
Polymerkompatibilität
ist aus Standardpublikationen wie beispielsweise dem Kapitel über „Control
Phase Structure in Polymer Blends" („Steuerung
der Phasenstruktur in Polymergemischen") von Dr. Don R. Paul in „Functional
Polymers" („Funktionelle
Polymere") von D.E.
Bergbreister & C.R.
Martin, veröffentlicht
von Plenum Press ISBN 0-306-43203-x, leicht erhältlich.
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Die
Eigenschaften des Produktmaterials können auch mittels der Verwendung
von Monomeren, welche Polymere mit geeigneten charakteristischen
Eigenschaften ergeben, bedeutsam modifiziert werden. So werden zum
Beispiel, wo gewünscht
wird, die Zugfestigkeit und/oder die modulare Steifigkeit zu vergrößern, dann
Monomere wie beispielsweise Isobornylmethacrylat, welche eine hohe
Tg (Glasübergangstemperatur), z.B.
bis zu 160°C,
im allgemeinen bis zu 125°C,
ergeben, in gewünschter
Weise in die Polymere eingeschlossen. Wo gewünscht wird, die Schlagfestigkeit
zu vergrößern, werden
dann Monomere, die Polymere mit niedriger Tg, z.B. herab bis –80°C, im allgemeinen
herab bis –70°C, ergeben,
wie beispielsweise Laurylacrylat, bevorzugt. Es wird natürlich anerkannt,
dass die Tg für
ein Polymer aus einem speziellen Monomer ebenfalls in bestimmtem
Ausmaß mittels
der Zugabe eines Comonomers variiert werden kann. Auf diesem Wege
ist es auch möglich,
in einem größeren oder
kleineren Ausmaß,
andere Komponenten vorteilhaft auszutauschen, wie beispielsweise
anorganische Füllstoffe,
welche eingeschlossen worden sein mögen, um die Härte zu verbessern,
aber nachteilig für
andere physikalische Eigenschaften wie beispielsweise Transparenz
sind, oder feuerbeständige
Zusatzstoffe, welche dazu neigen, das Produktmaterial unerwünscht spröde zu machen.
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Es
ist ebenfalls selbstverständlich,
dass durch Verwendung polyfunktioneller Monomere, d.h. Monomere
mit mehr als einer polymerisierbaren Gruppe, bedeutsame Grade von
Vernetzung erhalten werden können,
welche vorteilhafte Wirkungen beim Verbessern von Zugfestigkeit
und % Reißdehnung
haben können. Geeigneterweise
enthält
das Monomersystem von 2 bis 20 Gew.-% gewichtsbezogen, vorteilhafterweise
von 5 bis 15 Gew.-% volumenbezogen, polyfunktionelles Monomer.
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Um
das Weichmachermonomer oder die -monomere zu härten oder zu polymerisieren,
wird im allgemeinen in dem Weichmachermonomersystem eine Initiator-
oder Katalysatorverbindung verwendet, die bei wesentlich, z.B. mindestens
20°C, vorzugsweise
mindestens 40°C,
am meisten bevorzugt mindestens 50°C, über denjenigen der Bedingungen
der Erzeugung der Produktgestalt erhöhten Temperaturen oder wenn
einer geeigneten Strahlung ausgesetzt, freie Radikale erzeugt. In
dem letzteren Fall wird anerkannt, daß es sein kann, daß die Polymerisation
des Weichmachermonomers keine Erhöhung der Temperatur über diejenige
der Bedingungen der Erzeugung der Produktgestalt benötigt. Gegebenenfalls
können
auch vernetzende Monomere in das Weichmachermonomersystem eingeschlossen
werden, um dessen Härtung
zu erleichtern und um verbesserte Eigenschaften bereitzustellen.
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Viele
Klassen von Radikalerzeugern können
verwendet werden, aber Materialien in den Peroxid-, Ketonperoxid-,
Peroxydicarbonat-, Peroxyester-, Hydroperoxid- und Peroxyketalfamilien
sind von besonderem Nutzen. Ebenfalls von Nutzen sind verschiedene
Klassen von Azoverbindungen und eine Vielfalt von Photoinitiatoren.
Wo die Initiatoren während
der Phase der Erzeugung der Produktgestalt vorhanden sind, ist es
dann selbstverständlich,
dass die charakteristischen Eigenschaften, die in diesen Verbindungen
benötigt
werden, diejenigen sind, die während
der Vorgänge
des anfänglichen
Mischens, Compoundierens und der Produktherstellung im wesentlichen
ruhend bleiben, aber induziert werden können, freie Radikale mit einer
Geschwindigkeit zu erzeugen, die eine Polymerisation des Monomers
initiiert, z.B. wenn die Temperatur erhöht wird oder wenn es der geeigneten
Strahlung ausgesetzt wird. Zum Beispiel hat ein Material wie t-Butylperbenzoat
bei 100°C
eine Halbwertszeit von über
1000 Stunden, während
es bei 160°C
eine Halbwertszeit von weniger als 2 Minuten hat.
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In
einem Polymer/Monomer-System, das einen derartigen Initiator enthält, würde es möglich sein,
bei 100°C
das System zu der fertigen Produktform (d.h. Gestalt oder Konfiguration)
zu verarbeiten und dann das System durch eine kurze Einwirkung von
160°C zu
härten.
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Es
ist auch möglich,
kompliziertere Initiatorsysteme zu verwenden, um den Polymerisationsprozess
zu steuern. So startet zum Beispiel durch Aufpfropfen von Maleinsäureanhydrid
oder irgendeiner anderen geeigneten Einheit, welche selbst fähig ist,
freie Radikale zu erzeugen, oder in eine radikalerzeugende Einheit
umgewandelt werden kann, auf die Polyolefinpolymerkette die Polymerisation
selektiv an der Polyolefinkette an der Aufpfropfung. Dies führt zu einer
Zunahme der Bindung zwischen dem Polyolefin und dem polymerisierten Monomer,
welche, wie bereits diskutiert, verschiedenartige Vorteile im Hinblick
auf verbesserte Festigkeit und andere physikalische Eigenschaften
hat. So kann zum Beispiel, wo Maleinsäureanhydrid auf die Polyolefinkette
aufgepfropft worden ist, diese dann mit t-Butylhydroperoxid in herkömmlicher
Weise durch ein thermisches Additionsverfahren um 120°C herum umgesetzt
werden, um einen entsprechenden Perester zu erzeugen, welcher bei
erhöhter
Temperatur freie Radikale erzeugen kann.
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In
diesem Fall es gibt einen weiteren praktischen Vorteil derart, dass,
während
t-Butylperoxid, welches selbst als Radikalerzeuger verwendet werden
kann, um 199°C
herum eine Halbwertszeit von einer Stunde hat, der entsprechende
Perester eine signifikant niedrigere Temperatur für die Halbwertszeit
von einer Stunde um 119°C
herum hat, wodurch der Polymerisation erlaubt wird, bei einer niedrigeren
Temperatur ausgeführt
zu werden.
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Ein
anderer Vorteil der Verwendung eines derartigen zweistufigen Initiatorsystems
ist, dass die Halbwertszeit beträchtlich
länger
als für
t-Butylhydroperoxid allein ist, so dass das Polyolefin-Monomer-Gemisch beständiger gegenüber vorzeitiger
Initiierung und Polymerisation ist und somit eine längere „Standzeit" hat, die längere Handhabungszeiten
z.B. beim Streichbeschichten oder Rotationsformen ohne spontane
Polymerisation erlaubt.
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Um
vorzeitige Polymerisation des Weichmachermonomers zu verhindern,
kann es nützlich
sein, dem System zusätzliche
Inhibitoren zuzufügen.
Die meisten kommerziellen Monomere werden mit Inhibitoren bereitgestellt,
um Polymerisation während
der Handhabung und Verarbeitung zu verhindern. Das Niveau derartiger
Inhibitoren sollte vergrößert werden,
um die Zeit zu kompensieren, die unter den Bedingungen der Erzeugung
des Polyolefinpolymerprodukts, d.h, die Bedingungen, die verwendet
werden, um das Basispolyolefinpolymer zu einer Bahn oder irgendeiner
anderen Gestalt oder Konfiguration zu formen, verbracht wird. In
diesem Zusammenhang ist die Temperatur gewöhnlich der bedeutsamste Faktor,
aber andere Bedingungen können gleichfalls
relevant sein. So wird zum Beispiel Stearylmethacrylat im Handel
mit 275 Teilen pro Million (ppm) des Monomethylethers von Hydrochinon
(MEHQ) bereitgestellt. Abhängig
von den Zeiten und der Temperatur, die beteiligt sind, können 1000
ppm MEHQ oder mehr benötigt
werden. Inhibitoren aus einem weiten Bereich von chemischen Familien
können
für diesen
Zweck verwendet werden.
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Wenn
es gewünscht
wird, kann der Initiator nur in das Gemisch des Polyolefins und
Weichmachermonomers eingeführt
werden, nach der Phase der Erzeugung der Produktgestalt, allerdings
ist dies im allgemeinen weniger geeignet. Es wird jedoch gewürdigt werden,
daß in
derartigen Fällen
dies größere Flexibilität in der
Wahl der Bedingungen zur Erzeugung der Produktgestalt erlauben kann.
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Die
Polymerisation des Weichmachermonomers kann im allgemeinen unter
allen Bedingungen ausgeführt
werden, die für
das verwendete polymerisierbare Monomersystem geeignet sind. In
dem Fall eines thermisch aktivierten Systems wird dies für die Erzeugung
einer adäquaten
Zuführung
von freien Radikalen bei einer hinreichend hohen Temperatur sein:
im allgemeinen, wenn der Initiator bei der Polymerisationstemperatur
eine Halbwertszeit von 15 Minuten oder weniger hat. So könnte zum
Beispiel, wenn ein Peroxid- oder Azidinitiator verwendet wird, eine
geeignete Polymerisationstemperatur in der Größenordnung von 180°C sein, und
die Temperatur der Erzeugung der Produktgestalt wird im allgemeinen
auf nicht mehr als 130 bis 140°C beschränkt sein.
In dem Fall eines strahlungsaktivierten Initiators (z.B. unter Verwendung
von UV-, Gamma- oder Elektronenstrahlstrahlung) ist die Temperatur
im allgemeinen ein weniger bedeutsamer Faktor, und höhere Temperaturen
der Erzeugung der Produktgestalt können dann verwendet werden,
die möglicherweise Beschränkungen
unterworfen sind, die auf die Empfindlichkeit des Polyolefins und
des Weichmachermonomers selbst gegenüber derartigen höheren Temperaturen
und/oder das Risiko, dass unerwünschterweise
restlicher Aktivator aus der Herstellung des ursprünglichen
Polyolefins aktiviert wird, zurückzuführen sind.
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Die
Polymerisation wird im allgemeinen bei Umgebungsdrücken ausgeführt, aber
höhere
Drücke
können
wenn gewünscht
verwendet werden, z.B. um in dem Polyolefin-Weichmachermonomersystem-Gemisch die Verflüchtigung
flüchtiger
Komponenten zu verhindern.
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Das
Polymersystem und das Monomersystem können auf einer Vielfalt von
Wegen vereinigt werden, um ein weichgemachtes Material mit niedriger
Viskosität
(zumindest bei erhöhter
Temperatur) zu ergeben, das verwendet werden kann, um unter Verwendung
mehrerer verschiedener Fertigungsverfahren viele Typen von Produkten
herzustellen. Die Vereinigung der festen und flüssigen Komponenten kann in
einer beliebigen geeigneten Weise geschehen, z.B. durch Verwendung
eines kontinuierlichen oder chargenweisen Mischers, verschiedener
Typen von kontinuierlichen und chargenweisen Mischvorrichtungen
und verschiedener Typen von Extrudern. In allen diesen Typen von
Ausrüstung
werden die festen Komponenten bei ausreichender Temperatur und mit
ausreichender Scherung zusammengemischt, um sowohl distributives
als auch dispergierendes Mischen zu erreichen. Die Flüssigkeit
wird mit der benötigten
Temperatur und Scherung eingeführt,
um die hauptsächlichen
polymeren Komponenten zu lösen
und gutes distributives Mischen und dispergierendes Mischen der
unlöslichen
Komponenten mit der resultierenden Flüssigkeit zu erhalten. Das flüssige System
wird dann bei einer Temperatur gehalten, die die erforderliche Fließfähigkeit
für die
Herstellung der Endproduktform beibehält. Im allgemeinen wird diese
gewöhnlich
in dem Bereich von 60–140°C, vorzugsweise
80 bis 120°C, liegen.
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Zu
den Fertigungstechniken, die für
die Fertigung des Endprodukts verwendet werden können, gehören Streichbeschichten, Formen
(z.B. Gießformen),
Strangbeschichten, Sprühbeschichten,
zelluläres
Beschichten und zelluläres
Formen. Zu den Typen von Produkten, die durch Streichbeschichten
hergestellt werden können,
gehören:
Polstermaterial, Automobilbedachung, Bekleidungsstoffe, Wandverkleidungen,
Fußbodenbelag,
Teppichrücken,
Papierbeschichtung und Walzenbeschichtung. Rotationsformen kann
angewendet werden, um derartige Gegenstände wie Lagerbehälter, Gepäckschalen,
Spritzenkolben und aufblasbare Spielzeuge herzustellen. Tauchbeschichten
kann verwendet werden, um Handschuhe, Drahtregale, Werkzeuggriffe und
elektrische Teile herzustellen. Strangbeschichten kann verwendet
werden, um Draht für
derartige Zwecke wie Insektengitter zu ummanteln; Sprühbeschichten
kann verwendet werden, um Schutzbeschichtungen auf Gerätschaften
und Möbeln
bereitzustellen; zelluläres
Beschichten kann Schaumsysteme für
Gewebe, Teppichrücken
und Polsterung bereitstellen; und Schaumformen kann zum Herstellen
von Stoßdämpfern,
Polsterwatte, Schwimmvorrichtungen und Isolierung verwendbar sein.
Es ist auch möglich,
die Erfindung im Hinblick auf Fertigungstechniken wie beispielsweise
Pulverbeschichten anzuwenden, wobei feste Pellets des Polymer-Monomer-Gemisches
zermahlen werden oder das feste Gemisch anderweitig zu partikulärer Form
zerkleinert wird, welche dann in allgemein bekannter Weise, z.B.
durch Sprühen
des Pulvers auf den heißen
Gegenstand, auf einen zu beschichtenden Gegenstand aufgebracht werden
kann.
-
Weiterhin
können
die Pellets (oder das Pulver) des Polymer-Monomer-Gemischs in anderen
Fertigungstechniken wie beispielsweise Spritzgießen verwendet werden, um Kunststoffe
mit hoher Leistung aus Polyolefinen herzustellen, welche früher nicht
zufriedenstellend spritzgegossen werden konnten.
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Der
Schritt der Erzeugung der Gestalt (c) des Verfahrens der Erfindung
wird vorzugsweise bei 60 bis 140°C
ausgeführt.
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Weitere
bevorzugte Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus dem folgenden
ausführlichen Beispiel
sichtbar, das zur Veranschaulichung angegeben wird.
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Beispiel
1 - Herstellung von mehrschichtigem Fußbodenbelag unter Verwendung
mehrfachen Streichens
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Ein
Fußbodenbelagmaterial
wird als vierschichtige Struktur durch eine Aufbringungstechnik
mit mehrfachem Bestreichen hergestellt. An einer Anfangsstation
wird bei einer Temperatur von ungefähr 100°C ein Glasfasergewebe mit Polymer
mit der Zusammensetzung A getränkt.
An einer gesonderten Station wird bei ungefähr 100°C eine rückwärtige Beschichtung aus Zusammensetzung
B auf die Unterseite des mit Polymer getränkten Glasgewebes aufgebracht.
An einer anderen gesonderten Station wird bei ungefähr 100°C die aufschäumbare Schicht,
Zusammensetzung C, auf die Oberseite des mit Polymer getränkten Glasgewebes
aufgebracht. Ein dekoratives Muster wird dann unter Verwendung eines
kontinuierlichen Druckverfahrens auf die aufschäumbare Schicht gedruckt, das
in einer von mehreren Tinten Benzotriazol anwendet, um das Schnellschäumsystem
zu deaktivieren, um dadurch beim Schäumen einen chemischen Tiefprägeeffekt
zu erzeugen. In einem weiteren gesonderten Beschichtungsschritt
des Verfahrens wird bei ungefähr
100°C eine
durchsichtige Nutzschicht aus Zusammensetzung D auf die aufschäumbare Schicht
aufgebracht. Die Struktur wird dann durch ein Ofensystem geführt, um
die Schichten bei ungefähr
170°C zu
vernetzen und dann bis ungefähr 200°C die Schaumschicht
auszudehnen. Das endgültige
gehärtete,
dekorierte und tiefgeprägte
Produkt bildet das Fußbodenbelagmaterial. A.
(SCHICHT DES TRÄNKUNGSMITTELS)
| PHR |
Harz
Exact 4038 MPO | 100 |
Calciumcarbonat | 66,7 |
Stearylmethacrylat
(aushärtbarer
Weichmacher) | 90 |
Trimethylolpropantrimethacrylat
(aushärtbarer
Weichmacher) | 10 |
Lupersol
230 (Radikalpolymerisationsinitiator von Atochem) | 5 |
Irganox
1010 | 0,1 |
DSTDP | 0,1 |
Ultranox
626 | 0,05 |
B.
(SCHICHT DER RÜCKSCHICHT)
| PHR |
Exact
4038 | 100 |
Calciumcarbonat | 300 |
Stearylmethacrylat | 90 |
Trimethylolpropantrimethacrylat | 10 |
Lupersol
230 | 5 |
Irganox
1010 | 0,1 |
DSTDP | 0,1 |
Ultranox
626 | 0,05 |
C.
(AUFSCHÄUMBARE
SCHICHT)
| PHR |
Exact
5008 | 100 |
Calciumcarbonat | 66,7 |
Stearylmethacrylat | 90 |
Trimethylolpropantrimethacrylat | 10 |
Lupersol
230 | 5 |
Gelogen
OT (chemisches Treibmittel von Uniroyal) | 4 |
Zinkoxid | 2 |
Luchem
HA – B18 | 0,15 |
Irganox
1010 | 0,1 |
DSTDP | 0,1 |
Ultranox
626 | 0,05 |
D.
(NUTZSCHICHT)
| PHR |
Exact
3017 | 100 |
Stearylmethacrylat | 70 |
Trimethylolpropantrimethacrylat | 30 |
Lupersol
230 | 5 |
Vinyltrimethoxysilan | 4 |
Luchem
HA – B18 | 0,3 |
Irganox
1010 | 0,1 |
DSTDP | 0,1 |
Ultranox
626 | 0,05 |