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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Bestimmung des Aggregationsgrades des βA4-Peptids und insbesondere
zum Nachweis des Proteins durch Reaktion des Proteins mit einem
geeigneten Bindungsreagens und Messen der Menge an so erhaltenem
nicht umgesetztem Bindungsreagens.
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2. Diskussion
des Standes der Technik
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Es ist bekannt, dass das Gehirn von
Patenten mit Alzheimer Krankheit Aggregate oder Klumpen eines kleinen
Fragmentes des beta-amyloiden Vorläuferproteins enthält; wobei
das Fragment als das amyloide beta-Peptid oder das βA4-Peptid
bekannt ist. Die Sequenz des 42-mer-βA4-Peptids ist Aspartat-Alanin-Glutamat-Phenylalanin- Arginin-Histidin-Aspartat-Serin-Glycin-Tyrosin-Glutamat-Valin-Histidin-Histidin- Glutamin- Lysin-Leucin-Valin-Phenylalanin-Phenylalanin-Alanin-Glutamat-Aspartat-Valin-Glycin-Serin-Asparagin-Lysin-Glycin-Alanin-Isoleucin-Isoleucin-Glycin-Leucin-Methionin-Valin-Glycin-Glycin-Valin-Valin-Isoleucin-Alanin. (DAEFRHDSGYEVHHQKLVFFAEDVGSNKGAIIGLMVGGVVIA).
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Zur allgemeinen Diskussion des βA4-Peptids
und der Alzheimer Krankheit wird auf Dennis J. Selko, Scientific
American, November 1991, 68–78
und Joseph T. Jarrett et al., Cell 73 (1993), 1055–1058 verwiesen.
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Eine mögliche Behandlung zur Bekämpfung des
Fortgangs der Alzheimer Krankheit liegt in der Verwendung eines
Arzneimittels, das einen aktiven Inhaltsstoff enthält, welcher
die Aggregation oder Verklumpung des βA4-Peptids verhindert. Daher
wird ein Screening-Test zur Identifizierung eines derartigen aktiven Inhaltsstoffes
oder wirksamen chemischen Stoffes benötigt.
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Verschiedene Tests zum Nachweis von
Proteinen an sich sind im Stand der Technik bekannt. Ein derartiger
Test verwendet Bradford-Farbstoff, das auch als Coomassie-Brilliantblau G-250
bekannt ist. In diesem Zusammenhang wird auf J. James Sedmack et
al., Analytical Biochemistry 79 (1977), 544–552 verwiesen. Dort wird ein Test
beschrieben, ob Proteine, nicht jedoch speziell das A4-Peptid, in
aggregiertem oder freiem Zustand vorliegen.
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G. Johnson et al. offenbaren in WO95/05604,
veröffentlicht
am 23. Februar 1995, ein Verfahren zur Diagnose der Alzheimer Krankheit.
Das Verfahren setzt einen einzigartigen Satz an Proteinen ein, die
bezüglich
ihrer Konzentration in Patienten mit Alzheimer Krankheit als verändert vorgefunden
wurden. Die Erfindung von Johnson et al. betrifft auch diese Proteine
und entsprechende Antikörper.
Kits, die im diagnostischen Test eingesetzt werden können, sind
ebenfalls offenbart.
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Erforderlich und gewünscht ist
ein Test für
das βA4-Peptid,
der dieses Protein in aggregiertem Zustand vom freien oder nicht-aggregierten
Stadium unterscheidet und die Wirkung verschiedener Wirkstoffe auf
dieses Aggregationsstadium wiederspiegelt. Diesbezüglich, vgl.
H. LeVine, Protein Science 2 (1993), 404–410, der den Nachweis von
aggregiertem Amyloid unter Verwendung von Thioflavin T beschreibt.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 beschreibt
den Grad der Nicht-Aggregation des βA4-Peptids in Abhängigkeit
von der Zeit.
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2 beschreibt
den Grad der Nicht-Aggregation des βA4-Peptids als messbares Merkmal
des Grades an Nicht-Aggregation.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Bestimmung des Aggregationsgrades des βA4-Peptids und insbesondere
ein Verfahren, das die Reaktion des Proteins mit einem Bindungsagens
umfasst, das das βA4-Peptid
nur im nicht-aggregierten Zustand binden kann, wodurch eine Menge
an βA4-Peptid
gebundenem Bindungsreagens gebildet wird. Die Menge an so umgesetzten
Bindungsreagens wird dann gemessen.
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Genaue Beschreibung
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Es ist bekannt, dass das Gehirn von
Patienten mit Alzheimer Krankheit im Vergleich zum Gehirn von Menschen,
die nicht unter der Alzheimer Krankheit leiden, ein amyloides Protein
von 39–42
Aminosäuren
aufweist, das unter der Bezeichnung βA4-Peptid bekannt ist. Dieses Protein verklumpt
oder bildet Aggregate im Gehirn von Patienten mit Alzheimer Krankheit.
Das aggregierte Protein mag daher für die Zerstörung normaler Hirnzellen verantwortlich
sein. Sobald die abtötenden
Verklumpungen oder Aggregate sich bilden, ist deren Bildung nahezu
irreversibel. Demgemäss
liegt eine mögliche
Behandlung der Alzheimer Krankheit in der Behandlung eines Patienten
mit einem Stoff oder Arzneimittel, der/das die Verklumpung oder
Aggregation des βA4-Peptids
verhindert.
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Es ist berichtet worden, dass mögliche Stoffe
für die
Behandlung der Alzheimer Krankheit durch einen Screening-Test identifiziert
werden können,
der anzeigt, ob die als Kandidaten ausgewählten Stoffe die Aggregation
des βA4-Peptids
in vitro verhindern oder nicht.
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Ein Bindungsreagens wird selektioniert.
Das Bindungsreagens reagiert selektiv mit dem nicht aggregierten
amyloiden Peptid, d. h. dem βA4-Peptid,
nicht jedoch mit dem auszuwählenden
in Frage kommenden Stoff und weist in der umgesetzten Form, d. h.
nach Umsetzung mit dem Peptid eine nachweisbare Eigenschaft auf,
z. B. eine Lichtabsorption bei einer bestimmten Wellenlänge. Die
Erfindung offenbart die Verwendung eines Bindungsreagens umfassend
Coomassie Brilliantblau G-250. Ein besonders geeignetes Bindungsreagens ist
der Bradford-Farbstoff. Der Bradford-Farbstoff ist Coomassie Brilliantblau
G-250. Bradford-Farbstoff oder Coomassie-Blaufarbstoff wird von M. Bradford,
Anal. Biochem. 72 (1976), 248; A. H. Reisner et al., Anal. Biochem.
64 (1975), 509; S. Fazekas de St. Groth, et al. Biochim. Biophys.
Acta 71 (1963), 377 und J. J. Sedmack et al., Anal. Biochem. 79
(1977), 544 beschrieben und ist käuflich als Standardreagens
erwerbbar (z. B. „Protein
Assay Dye Reagent"-Konzentrat
von Bio-Rad Life Science Group, Hercules, Kalifornien). Dieser Farbstoff reagiert
nur mit nicht-aggregiertem βA4-Peptid
und nicht mit wie auch immer gearteten Aggregaten dieses amyloiden
Peptids.
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Wie vorstehend dargestellt, wurde
der Bradford-Farbstoff von Marion M. Bradford in Analytical Biochemistry
72 (1976), 248–254
als 0,01% (Gew./Vol.) Coomassie Brilliantblau G-250, 1,7% (Gew./Vol.) Äthanol und 8,5%
(Gew./Vol.) Phosphorsäure
beschrieben. Das Proteintest-Farbstoffreagens-Konzentrat, käuflich zu
erwerben von Bio-Rad unter der Katalognummer 500-0006, ist eine
modifizierte Version des Bradford-Farbstoffs mit etwa 0,04 (Gew./Vol.)
Coomassie Brilliantblau G-250, gelöst in 25% Methanol, 50% Phosphorsäure und 25%
Wasser. Die Modifikationen belassen ihn in Folge des verminderten
Anteils an Phosphorsäure
stabiler, länger
haltbar und biologisch weniger gefährlich, ohne dass seine Proteinbindungseigenschaften
negativ beeinflusst werden. Er ist auch in der Form eines Kits nach
einem von zwei Standards, nämlich
Kit I (mit Rinder-Gammaglobulin),
Katalognummer 500-0001 oder als Kit II (mit Rinder-Serumalbumin), Katalognummer 500-0002
verfügbar.
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In der Praxis wird eine bekannte
Konzentration des amyloiden Peptids, d. h. des A4-Peptids in seiner nicht-aggregierten
Form präpariert.
Das βA4
amyloide Peptid ist in seiner nicht-aggregierten Form durch Peptidsynthese
unter Verwendung eines üblichen
Peptidsynthesegerätes
erhältlich,
z. B. eines Peptidsynthesegerätes
Modell 9050 von MILLIPORETM . Beispielsweise
werden 10 Milligramm Peptid in einem geeigneten organischen Lösungsmittel
wie Dimethylsulfoxid (DMSO) oder Acetonitril bei einer geeigneten
Temperatur, z. B. 20 bis 25°C
gelöst,
wodurch eine Stammlösung
erhalten wird, die z. B. 2500 mM sein kann. Die Stammlösung wird üblicherweise
in phosphatgepufferter Saline (pH 7,4) verdünnt, wobei die Verdünnung zehnfach
sein kann, wodurch eine Kontrolllösung erhalten wird, die z.
B. 250 mM sein kann. Ein erstes Aliquot, z. B. 16 mL der Kontrolllösung wird,
typischerweise mit 144 mL der phophatgepufferten Saline eingesetzt
und mit üblicherweise
25 mL eines geeigneten Bindungsreagens, z. B. dem Bradford-Farbstoff umgesetzt.
Hierdurch wird das Bindungsreagens mit dem nicht-aggregierten amyloiden Protein umgesetzt,
wodurch eine erste Konzentration oder Menge von umgesetztem Bindungsreagens
gebildet wird. Die Umsetzung mit dem Bindungsreagens wird unter
Bedingungen durchgeführt,
bei denen das Bindungsreagens selektiv nur an das nicht-aggregierte
Protein bindet. Dementsprechend werden die Reaktionsbedingungen
durch das bestimmte, eingesetzte Bindungsreagens und durch die zu
messende Bindungseigenschaft vorgegeben. Wenn beispielsweise der
Bradford-Farbstoff eingesetzt wird, wird die Bindungsreaktion üblicherweise
bei einer Temperatur von 20 bis 25°C für 5 bis 15 Minuten in einem
neutralen oder schwach basischen Milieu bei einem pH-Wert von 7,0
bis 7,4 durchgeführt.
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Es sollte vermerkt werden, dass die
erste Konzentration oder Menge an proteingebundenem Bindungsreagens
durch ein geeignetes Nachweismittel gemessen wird, das von der Eigenschaft
abhängt,
welche von dem umgesetzten Bindungsreagens gezeigt wird, z. B. einen
Absorptionswert von 0,7 bei einer Wellenlänge von 595 nm für den Bradford-Farbstoff,
wodurch ein erster Wert X1 erhalten wird.
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Dann wird ein zweites Aliquot der
Kontrolllösung
ausgewählt.
Da die Aggregation des βA4-Peptids über einen
gewissen Zeitraum hinweg erfolgt, wird das zweite Aliquot bei einer
geeigneten Temperatur, beispielsweise etwa 37°C, über einen geeigneten Zeitraum
hinweg, z. B. 24 bis 72 Stunden inkubiert, wodurch es Aggregate
bildet. Anschließend
wird das Bindungsreagens zugegeben. Dieses reagiert nur mit dem
nicht-aggregierten amyloiden Peptid, wodurch eine zweite Konzentration
oder Menge an proteingebundenem oder umgesetztem Bindungsreagens
gebildet wird. Die aggregierte Konzentration oder Menge des amyloiden
Peptids reagiert nicht mit dem Bindungsreagens und wird daher nicht
nachgewiesen und gemessen. Wiederum wird die Menge an proteingebundenem
Bindungsreagens gemessen, beispielsweise durch Absorptionsspektroskopie
bei Raumtemperatur bei einer geeigneten Wellenlänge, z. B. 595 nm beim Bradford-Farbstoff. Hierdurch wird
ein zweiter Wert X2 erhalten, der die Menge
an Bindungsreagens darstellt, die mit der nicht-aggregierten Menge
an βA4-Peptid
umgesetzt wurde.
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Mit zunehmender Aggregationsbildung
verhält
sich die Konzentration des proteingebundenen oder umgesetzten Bindungsreagens
invers zum Grad der vonstatten gegangenen Aggregation. Entsprechend
ist der zweite Wert X2 kleiner als X1, was anzeigt, dass das A4-Peptid zu einem
gewissen Grad aggregiert ist.
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Für
die Zwecke eines qualitativen Absuchens auf Alzheimer Kandidatenstoffe
wird der Kontrolllösung ein
drittes gleiches Aliquot entnommen. Das dritte Aliquot wird wiederum
unter geeigneten Bedingungen in Gegenwart eines in Frage kommenden
Stoffes, beispielsweise 48 Stunden bei 37°C inkubiert. Danach wird das geeignete
Bindungsreagens, z. B. der Bradford-Farbstoff zugegeben und die
so erhaltene Lösung
bzw. das so erhaltene Gemisch wird, z. B. spektroskopisch mit einem üblichen
Spektrophotometer vermessen, wodurch ein Wert für gebundenes Bindungsreagens
erhalten wird. Sofern der Kandidatenstoff keine anti-Aggregationswirkung
aufweist, wird der gemessene Wert X3 etwa
gleich gross sein wie der zweite Wert X2.
Falls andererseits der dritte Wert X3 eine
Erhöhung
gegenüber
dem Wert X2 um dreißig bis vierzig Prozent (30–40%) darstellt, wird
der Kandidatenstoff als Stoff betrachtet, der die Aggregation des
amyloiden Peptids inhibiert.
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Bei der Durchführung der vorstehend genannten
Screening-Tests sollte sich die Konzentration von amyloidem Peptid
zu ausgewähltem
Bindungsreagens üblicherweise
im Bereich von 1500 bis 1800 (amyloides Peptid/Bindungsreagens)
bewegen. Die Konzentration von amyloidem Peptid zu Kandidatenstoff
sollte sich üblicherweise
im Bereich von 4- bis 40-fach (Kandidatenstoff/amyloides Peptid)
bewegen.
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Der Aggregationsgrad kann quantitativ
auf folgende Weise bestimmt werden. Gleiche Aliquots der Kontrolllösung werden
zunächst über verschiedene
Zeiträume
inkubiert. Mit der Zunahme der Zeit erhöht sich der Aggregationsgrad.
Das Bindungsreagens, z. B. der Bradford-Farbstoff, wird nach jedem
Zeitraum zugegeben und die entsprechende Messung gemacht, z. B.
eine Messung der Absorption bei einer Wellenlänge von 595 nm für den Bradford-Farbstoff.
Anschließend
wird die Konzentration oder der Prozentsatz von aggregiertem amyloidem
Protein zu nicht-aggregiertem
amyloidem Protein für
jeden Zeitraum bestimmt. Das Bindungsreagens misst das nicht-aggregierte
(oder aggregierte) Protein. Die Menge an aggregiertem β-Amyloid
wird durch Subtraktion dieser Zahl von frischem Protein (nicht aggregiert,
X1) berechnet und als Prozentsatz dargestellt.
Ein lineares inverses Diagramm des Prozentsatzes an aggregiertem
Peptid wird über
verschiedene Zeiträume
hinweg erhalten, z. B. über
24, 48, 72, 96 Stunden wie typischerweise in 1 dargestellt. Das Verfahren wird wiederholt
mit der Ausnahme, dass nach jeder Inkubationsperiode das Bindungsreagens
zu dem inkubierten Aliquot zugegeben wird und das so erhaltene Gemisch
zur Bestimmung der X-Werte vermessen wird. Eine Korrelation zwischen
Aggregation oder Nicht-Aggregation kann so als X-Wert im Verhältnis zum spektroskopisch
gemessenen Wert ermittelt werden, z. B. der Absorption einer Wellenlänge bei
595 nm für
den Bradford-Farbstoff, wie in 1 dargestellt.
Dann wird ein Standarddiagramm der X-Werte zum Prozentwert der Nicht-Aggregation
erstellt, wobei der Prozentwert der Aggregation invers erhalten
wird, wie in 1 in typischer
Weise dargestellt.
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Die X-Werte für einen bestimmten Kandidatenstoff
können
dann quantitativ als Prozent Inhibierung der Aggregation durch Vergleich
mit der Kontrolle bestimmt werden, wie typischerweise in 2 dargestellt.
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Beispiel 1
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β-amyloides
(auch bekannt als βA-4)
Peptid wurde bei einer Konzentration von 10 mg/ml (oder 2500 μM) in 100%
Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst.
Die so erhaltene Lösung
wurde justament vor der Zusammenstellung des Versuchsansatzes auf
eine 1 mg/ml (oder 250 μM)
Stammlösung
in phosphatgepufferter Saline (PBS), pH 7,4 verdünnt und zu je 16 μL pro Vertiefung
(d. h. in einer Endkonzentration von 25 μM) in einzelne Probenvertiefungen
einer Corning-Platte mit 96 Vertiefungen verteilt. Alle Behandlungen
wurde dreifach durchgeführt.
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In diesem Beispiel wurde der in Frage
kommende Stoff in drei verschiedenen Konzentrationen (250 μM, 500 μM und 1 mM)
in die Testvertiefungen gegeben. Das Gesamtvolumen in jeder Testvertiefung
wurde mit PBS auf 160 μL
eingestellt. Im Falle nicht behandelter Kontrollvertiefungen wurde
dem β-amyloiden
Peptid kein Stoff zugegeben und das Gesamtvolumen wurde mit PBS
auf 160 μL
aufgefüllt.
Die Platten wurden mit Parafilm versiegelt und 48 Stunden bei 37°C inkubiert.
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Am Ende der Inkubationszeit wurden
die Platten herausgenommen und 25 μL des Farbreagens aus dem Bio-Rad
Proteintest (Bradford-Farbstoff) wurde allen Vertiefungen mit Proben
zugegeben. Auch in diesem Falle wurde eine Standardkurve zur Bestimmung
der Absortion bei frischem (auch als nicht-aggregiert betrachtetem)
Peptid erstellt. Der Farbstoff wurde durch Pipettieren vermischt
und die Platten schnell bei 2500 UpM geschleudert, um Blasen zu
entfernen.
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Die Absorption wurde bei 595 nm in
einem Dynatech MR5000 Plattenlesegerät 15 Minuten nach Zugabe des
Farbstoffs gemessen. Die prozentuale Abnahme in der Aggregation
des β-Amyloids
aufgrund der Zugabe des Kandidatenstoffes A41920t, welcher ein 8-mer
Peptid der Sequenz Glutamin-Lysin-Leucin-Valin-Threonin-Threonin-Alanin-Glutamat
(QKLVTTAE) ist, wurde aus der Differenz zwischen unbehandeltem aggregiertem
Peptid und dem behandelten aggregiertem Peptid berechnet. Die prozentuale
Abnahme betrug 48,1% bei 250 μM
A41920t, 52,44% bei 500 μM
und 32,26% bei 1 mM (oder 1000 μM).
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Beispiel 2
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Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde
wiederholt mit der Ausnahme, dass Wasserstoffperoxid (10 μL einer 30%igen
Stammlösung)
in die Vertiefungen einer Platte mit 96 Vertiefungen mit 16 μL der 1 mg/mL β-Amyloid
Stammlösung
gegeben wurde. Das Endvolumen wurde durch Zugabe von 134 μL PBS in
diese Vertiefungen auf 160 μL
aufgestockt. Die Platte wurde versiegelt und 48 Stunden bei 37°C inkubiert.
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Am Ende des Inkubationszeitraums
wurden die Platten herausgenommen und 25 μL des Bio-Rad Proteintest-Farbstoftreagens
(Bradford-Farbstoff) wurde in alle Vertiefungen mit den Proben wie
in Beispiel 1 zugegeben. Wiederum wurde eine Standardkurve zur Bestimmung
der Absortion bei frischem (auch als nicht-aggregiert betrachtetem)
Peptid erstellt. Der Farbstoff wurde durch Pipettierung gemischt
und die Platten rasch bei 2500 UpM geschleudert, um Blasen zu entfernen.
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Die Absorption bei 595 nm wurde in
einem Dynatech MR5000 Plattenlesegerät 15 Minuten nach Zugabe des
Farbstoffs abgelesen. Die Aggregationsmenge wurde bestimmt durch
Subtraktion des Hintergrundes und Berechnung der Differenz zwischen
den Werten der frischen und der Wasserstoffperoxid behandelten β-Amyloid-Proben. Die
Differenz wurde bestimmt als Prozentwert über frisches oder nicht-aggregiertes
Peptid. Der Prozentsatz der Aggregation war 97,7% nach 48 Stunden.
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Beispiel 3
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Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde
wiederholt mit der Ausnahme, dass anstelle von Wasserstoffperoxid
Glucosaminglykan, Pentosanpolysulfat eingesetzt wurde. Der Prozentsatz
an gefundener vermehrter Aggregation wurde bei 0,5 μM als 40,8%,
bei 5 μM
als 57,1% und bei 50 μM
als 62,9% bestimmt.
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Beispiel 4
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Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde
wiederholt mit der Ausnahme, dass anstelle von A41920t 1-(5'-oxohexyl)-3-methyl-7-propyl-2,6-(1H,3H)-purindion,
auch bekannt unter der Bezeichnung Propentofyllin eingesetzt wurde.
Der Prozentsatz an gefundener verminderter Aggregation wurde bei
500 μM als
29,68% und bei 1 mM (oder 1000 μM)
als 37,4% bestimmt.
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