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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein den Zusatz von Würzhopfen
zu Getränken.
Spezieller betrifft die Erfindung ein neuartiges Verfahren zum Herstellen
eines ausschließlich
mit Würzhopfen
gewürzten Getränkes und
Zusammensetzungen zur Verwendung in einem solchen Verfahren.
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Einschlägiger Stand
der Technik
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Hopfen entweder in Form der gemahlenen
getrockneten Pflanze oder in Form von Pellets wird in der Brauerei
eingesetzt, um den Getränken,
wie beispielsweise Bier oder Ale, ihre charakteristischen. bitteren
Geschmack und das angenehme Aroma zu vermitteln. Der Hopfen wird
in der Regel der siedenden Würze
in der Würzepfanne
zugesetzt. Alternativ kann ein Hopfenextrakt der Würzepfanne
zugesetzt werden, wenn ein überwiegend
bitterer Geschmack angestrebt wird, oder es kann ein isomerisierter
Hopfenextrakt nach der Pfanne zugesetzt werden, d. h. nachdem die
Würze gekocht
worden ist oder nach der Fermentation, wenn der Extrakt besonders
gereinigt ist.
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Die primären Hopfenbestandteile, die
im Brauprozess genutzt werden, sind die Alphasäuren, die Betasäuren, die
uncharakteristischen Harze und die Hopfenöle. Die Alphasäuren sind
als Humulone und die Betasäuren
als Lupulone bekannt. Die Alphasäuren
sind die Präkursoren
der Bitterstoffe im Bier. Die Betasäuren oder Lupulone haben eine
geringe Löslichkeit
in der Würze
und dem Bier, und es wird angenommen, dass sie eine relativ untergeordnete
Rolle im Brauprozess spielen.
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Während
des Brauens erfolgen die chemischen Änderungen in den Alphasäuren oder
Humulonen und führen
zur Erzeugung von Verbindungen, die als Isoalphasäuren bekannt
sind, d. h. Isohumulone, Isocohumulone und Isoadhumulone. Die Alphasäuren werden
aus dem Hopfen durch die siedende Würze extrahiert und zu den Isoalphasäuren während der
Siedestufe in der Würzepfanne
isomerisiert.
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Es ist bekannt, dass Isoalphasäuren, die
von Hopfen oder einem nicht reduzierten Hopfenextrakt abgeleitet
sind und die die Isoalphasäuren
enthalten, in Malzgetränken
zu einer Lichtinstabilität
führen.
Die Exponierung eines solchen Bieres oder von Ale an Licht kann
dazu führen,
dass das Getränk
einen "Lichtgeschmack" bekommt und einen Übelgeruch
erhält.
Als Folge können
diese Getränke
nicht in Klarglasflaschen oder grünen Glasflaschen verpackt werden,
ohne Gefahr zu laufen; dass sich der "Lichtgeschmack"-Charakter entwickelt.
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Hopfenextrakte sind beim Brauen von
Bier seit einer Reihe von Jahren verwendet worden. Die Gründe sind
mehrfach. Wenn ganzer Hopfen der Würze pfanne zugesetzt wird, ist
die Ausbeute an Isoalphasäuren
gering, z. B. 10 bis 25% bezogen auf die im Hopfen vorhandenen Alphasäuren. Die
Umwandlung von Alphasäuren
in einen Hopfenextrakt zu Isoalphasäuren kann jedoch sehr hoch
sein, z. B. 80%. Darüber
hinaus ist bekannt, dass bei der Nutzung der reinen Isoalphasäuren in
einem vorisomerisierten Extrakt, der nach der Würzepfanne zugesetzt wird, außerordentlich
hoch ist, z. B. 70 bis 90%.
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Hauptsächlich besteht die Erzeugung
von Hopfenextrakten darin, dass die essentiellen Bittersäuren aus
dem Cellulosematerial der Hopfenblüte unter Verwendung entweder
organischer Lösemittel
oder unter Verwendung von Kohlendioxid extrahiert werden. Der Hopfen,
aus dem die Alphasäuren
entfernt worden sind, wird in der Regel als "Hopfentreber" bezeichnet (allerdings nachfolgend
als "Hopfen-Trockensubstanz" bezeichnet) und
wird verworfen oder als Tierfutter verkauft.
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Die auf diese Weise erhaltenen Hopfenextrakte
können
der Würzepfanne
zugegeben werden oder zur Isomerisierung und der Reduzierung der
Alphasäuren
chemisch bearbeitet werden. Einer der Nachteile der Verwendung von
Hopfenextrakten besteht darin, dass nicht alle Würzekomponenten des ganzen Hopfens
vollständig
aus dem Hopfen extrahiert werden und die Getränke, die unter Verwendung von
Hopfenextrakten hergestellt worden sind, nicht den "vollen" Hopfengeschmack
von Getränken
haben, die mit ganzem Hopfen erzeugt wurden.
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Eine Reihe von Nachteilen der Verwendung
von Hopfenextrakten sind bekannt. Beispielsweise erzeugt die Verwendung
eines CO2- oder Hexan-Hopfenextraktes kein lichtstabiles oder
mit Vollhopfen gewürztes
Getränk.
Auch wird mit der Verwendung eines verarbeiteten CO2-Hopfenextraktes
(zur Herstellung von "Hydrohopfen") kein voll gewürztes Getränk erzeugt.
Immerhin ist überraschenderweise
festgestellt worden, dass die Verwendung von Hopfen-Trockensubstanzen
oder die Verwendung eines Extraktes von Hopfen-Trockensubstanz ein
lichtstabiles und hopfengewürztes
Getränk
erzeugt.
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Die SU-A-1 601 112 von A. V. Lekhov
et al. offenbart ein Verfahren zum Würzen mit Bierwürze, um den
Wohlgeruch der Würze
zu verstärken
und die Herstellungskosten von Bier zu senken. Das Verfahren umfasst
das Zusetzen von Abgang aus einer CO2-Extraktion
als Hopfen zur siedenden Würze,
das Kochen und anschließend
Zusetzen von CO2-Extrakt zu dem Getränk. Diese
Methode wird sodann zur Herstellung eines besseren Qualitätsbieres
angewendet.
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Die BE-P-753 555 bezieht sich auf
die Verwendung von Hopfenwürze
zum Brauen. Die Patentschrift offenbart die Verwendung von Hopfenrückständen beim Brauen
von Getränken
und durch Trocknen und fein Mahlen zu einem Pulver oder Mehl von
Hopfenrückständen für den Zusatz
zum Fass. Vorzugsweise erfolgt der Zusatz als rieselfähiges Granulat,
das mit Harzen und Terminextrakten von Hopfen vermischt ist. Die
Patentschrift offenbart ebenfalls, dass nach dem Trocknen der Hopfenrückstand
der Feuchtegehalt der Rückstände 5% und
maximal 10% beträgt
und dass die Partikelgröße nach
dem Mahlen 0,05 bis 1,0 mm und bevorzugt 0,1 bis 0,5 mm beträgt.
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Die Patentschrift GB-P-6 243 von
J. C. Mewburn offenbart Behandlungswiesen und die Verwendung bestimmter
Abprodukte, die beim Brauen anfallen. Mewburn offenbart ein Verfahren
zum Gewinnen oder Erlangen der Bittersubstanzen und der Harzsubstanzen
von Hopfen aus Gärfässern oder
-bottichen. Mewburn offenbart ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen
dieser Bitterstoffe und Harzsubstanzen aus Hopfen in solchen Formen,
welche die direkte Verwendung dieser Produkte beim Brauen oder bei ähnlichen
Prozessen erlauben.
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In "Malting and Brewing Science", Bd. 1, Malt and
Sweet Wort, D. E. Briggs et al. (S. 6) wird ein Verfahren offenbart,
worin Würze,
die durch Maischen erzeugt wird, in einem Kupferkessel oder einer
Würzepfanne
gekocht wird. Der Kochprozess kann gemeinsam mit der Zugabe von
Zuckern, von Materialien, die die Ausfällung von Eiweiß und Tanninmaterial
fördern,
und Hopfen oder Bitterprodukten, die sich von Hopfen ableiten, vorgenommen
werden. In dem Verfahren werden die Mengen von Alphasäuren, Betasäuren und
Hopfenölen während des
Kochens diskutiert.
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Die US-Patentanmeldung 08/218 559
offenbart vorteilhaft ein Verfahren zum Herstellen eines mit vollem
Hopfen gewürzten
Getränkes
unter Verwendung von Hopfen-Trockensubstanz, die in der Vergangenheit ein
Nebenprodukt des Prozesses der Hopfenextraktion gewesen ist. Es
ist jetzt überraschenderweise
entdeckt worden, dass ein Extrakt der Hopfen-Trockensubstanz selbst
verwendet werden kann, um ein Bier zu erzeugen, das in seinem Hopfenaroma
als überlegen
bewertet wird.
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Offenbarung
der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Endung, ein Verfahren zum Herstellen eines mit Hopfen gewürzten Getränkes unter
Verwendung eines Extraktes der Hopfen-Trockensubstanz zu offenbaren.
Die Hopfen-Trockensubstanz ist in der Vergangenheit ein Nebenprodukt
eines ersten Hopfen-Extraktionsprozesses gewesen, das verworfen
wurde.
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Es ist eine noch weitere Aufgabe,
neuartige Getränke
zu offenbaren, die mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden.
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Es ist eine weitere Aufgabe, neuartige
Aromastoffe zu offenbaren, die ein Extrakt von Hopfen-Trockensubstanz
aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung gewährt ein
Verfahren zum Herstellen eines mit Hopfen gewürzten Getränkes aus einem gärfähigen Nährmedium,
umfassend die Schritte: Zusetzen eines Extraktes von Hopfen-Trockensubstanz
als das einzige Würzmaterial
zu dem Medium vor der Bio-Umwandlung; und biologisches Umsetzen
des Mediums, um ein mit Hopfen gewürztes Getränk zu erzeugen, wobei die Hopfen-Trockensubstanz der
Rückstand
einer ersten Extraktion von Hopfen zur Entfernung weitgehend aller
Alphasäuren,
Betasäuren und
Hopfenöle
ist, worin die erste Extraktion von Hopfen eine CO2-Extraktion
von Hopfen ist und wobei die Hopfen-Trockensubstanz nicht mehrals
0,3% (Gewicht/Gewicht) Alphasäuren
hat.
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Die vorliegende Erfindung gewährt ebenfalls
ein mit Würzhopfen
gewürztes
Bier, das eine verbesserte Lichtbeständigkeit in einer klaren oder
grünen
Glasflasche hat und das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
hergestellt wird, und gewährt
ein mit Hopfen gewürztes
Getränk,
das mit Hilfe des vorstehend beschriebene Verfahren hergestellt
wird.
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Die vorliegende Erfindung gewährt ebenfalls
ein Verfahren zum Herstellen eines mit Hopfen gewürzten Getränkes aus
einem gärfähigen Nährmedium,
umfassend die Schritte der Bio-Umwandlung des Mediums und Zusetzen
eines vergorenen Wasserextraktes von Hopfen-Trockensubstanz als
das einzige Würzmaterial zu
dem umgesetzten Medium, wobei die Hopfen-Trockensubstanz der Rückstand
einer ersten Extraktion von Hopfen zur Entfernung weitgehend aller
Alphasäuren,
Betasäuren
und Hopfenöle
ist, wobei die erste Extraktion von Hopfen eine CO2-Extraktion
von Hopfen ist und wobei die Hopfen-Trockensubstanz nicht mehr als 0,3%
(Gewicht/Gewicht) Alphasäuren
hat. Das erfindungsgemäße Verfahren
gewährt
außerdem
ein mit Hopfen gewürztes
Getränk,
das mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Verfahrens hergestellt
wird.
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Die vorliegende Erfindung gewährt außerdem ein
Hopfenwürzmittel
für Getränke, bestehend
aus einem Extrakt von Hopfen-Trockensubstanz, worin die Hopfen-Trockensubstanz
der Rückstand
einer ersten Extraktion von Hopfen zur Entfernung weitgehend aller
Alphasäuren,
Betasäuren
und Hopfenöle
ist, worin die erste Extraktion von Hopfen eine CO2-Extraktion
von Hopfen ist und wobei die Hopfen-Trockensubstanz nicht mehr als
0,3% (Gewicht/Gewicht) Alphasäuren
hat.
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Die Hauptvorteile der vorliegenden
Erfindung bestehen darin, dass sie die Herstellung eines mit Vollwürze gehopften
Getränkes
möglich
macht, das zuvor nicht verfügbar
war, und dass ein solches Getränk
unter Verwendung eines Nebenprodukts von Hopfen-Trockensubstanz
hergestellt werden kann, die selbst ein billiges und früher verworfenes
Nebenprodukt ist.
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Ein überraschender Aspekt der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass ein Extrakt der Hopfen-Trockensubstanz,
aus der der größte Teil
der Alphasäuren
entfernt worden ist, in einem Verfahren verwendet werden kann, Getränken einen
bitteren Geschmack zu vermitteln.
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Beste Ausführungsformen
zur Ausführung
der Erfindung
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Hopfen-Trockensubstanzen sind solche,
die zurückbleiben,
nachdem ein Hopfenextrakt, der im Wesentlichen die gesamten Alphasäuren, Betasäuren und
Hopfenöle
enthält,
aus Hopfen entfernt wurde, bevorzugt durch flüssige Kohlendioxid(CO2)-Extraktion von gemahlenem Hopfen oder
Hopfenpellets. Die Hopfen-Trockensubstanz
wird sodann in einer wirksamen Menge zu einer Würze in einer Würzepfanne
vor oder während
des Kochens der Würze
zugesetzt. Die Würze
wird sodann vergoren. Sofern eine zusätzliche Bitterkraft gewünscht wird,
wird vor oder nach dem Vergären
eine Quelle für
isomerisierte und reduzierte Alphasäuren zugesetzt, um ein lichtstabiles
Getränk
mit vollem Bierwürzegeschmack
zu erhalten.
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Um den Geltungsbereich und die Nutzanwendung
der vorliegenden Erfindung festzulegen, wurden experimentelle Arbeiten
unter Verwendung eines CO2-Extraktes, Hopfen-Trockensubstanz,
Alphasäuren,
Betasäuren
und aus Kaskaden-Hopfenpellets hergestellte HCF verwendet. Ebenfalls
wurden superkritisches CO2, Ethanol und
Alkaliextrakte in die Bewertung einbezogen. Jede Fraktion wurde
auf ihren Beitrag zur Hopfenwürze
bewertet. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die Hopfen-Trockensubstanz
einem Bier einen konventionellen vollen Hopfengeschmack vermittelt.
Die Ergebnisse der sensorischen Bewertung haben ergeben, dass mit
Hopfen-Trockensubstanz hergestellte Getränke einen ähnlichen Hopfengeschmack haben
wie die unter Verwendung von Hopfenpellets hergestellten Getränke. Ebenfalls
haben die Tests ergeben, dass das mit der Hopfen-Trockensubstanz
hergestellte Bier in klaren weißen
Flaschen (Flintglas) oder grünen
Flaschen abgefüllt
werden kann.
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Unter Hopfen-Trockensubstanz verstehen
wir den Hopfen, der zurückbleibt,
nachdem im Wesentlichen sämtliche
Alphasäuren,
Betasäuren
und Hopfenöle
aus ganzen Hopfen mit einem Fluid extrahiert worden sind (insgesamt
oder zum Teil), wie beispielsweise flüssiges Kohlendioxid, superkritisches
Kohlendioxid. In der Regel wird es sich bei Hopfen-Trockensubstanz
um den Rückstand
handeln, der nach irgendeiner Extraktion von Hopfen zur Entfernung
im Wesentlichen aller Alphasäuren,
Betasäuren
und/oder Hopfenöl
zurückbleibt. Bei der
Hopfen-Trockensubstanz, die zur Verwendung in den Verfahren der
vorliegenden Erfindung und zur Verwendung als Hopfenwürzmittel
der vorliegenden Erfindung einer Extraktion unterzogen wird, handelt
es sich um den Rückstand
einer CO2-Extraktion, der nicht mehr als
0,3% (Gewicht/Gewicht) Alphasäuren
hat. Die Hopfen-Trockensubstanz, die Alphasäuren und die "Hop Character Fraction
(HCF)" können aus
ganzen Hopfen mit Hilfe eines Prozesses erhalten werden, der sich
wie folgt veranschaulichen lässt:
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Es folgt eine kurze Beschreibung
der ausgeführten
experimentellen Tests unter eingesetzten Materialien.
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Beispiel 1 (nicht im Schutzumfang
der beigefügten
Ansprüche)
Es wurden in einer Pilotanlage mit den in Tabelle 1 angegebenen
Hopfenvariationen Brauvorgänge
ausgeführt.
Alle Hopfenwürzmaterialien
wurden einer nichtgehopften Brauereiwürze 45 min vor der Beendigung
des Kochens (Knock-Out)
zugesetzt. Die zuzusetzenden Mengen wurden auf der Grundlage der
Bitterwerte (BU) von Alphasäuren
berechnet, die sie enthielten. Die Mengen des Materials, das keine
Alphasäuren
enthielt, wurden in ungefähr
gleichen Mengen der Alphasäuren
zugesetzt, die ursprünglich
in den Pellets vorhanden waren.
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Tabelle
1: Beschreibungen und BU-Ergebnisse von in der Pilotanlage gebrauten
Bieren
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Diese Versuche mit superkritischem
CO2-Extrakt (Pilot-Gäransatz Nr. 3) und alkalischem
Extrakt (Pilot-Gäransatz
Nr. 7) waren nicht erfolgreich, was auf unzureichende Mengen und
Alphasäurengehalte
zurückzuführen ist,
wobei jedoch ihre Wirkungen auf die Hopfenwürzen im Bier ausgenutzt wurden.
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Mit einem Verkostungsgremium wurden
3 sensorische Bewertungen an den Pilot-Gäransätzen vorgenommen. Die Ergebnisse
lassen sich wie folgt zusammenstellen:
- 1. Bei
allen Spezialproben (Nr. 2 bis Nr. 6) wurde eine QDA-Methode gegen
eine Kontrolle (mit Pellet gewürzte
Nr. 1.) eingesetzt. Die QDA-Prozedur wurde detailliert beschrieben
in McCredy, J. M. et al., Food Technology, 28, 36– 41 (1974)
beschrieben. Die sensorischen Ergebnisse zeigten, dass die Kontrolle
eine deutlich stärkere
Hopfenwürze
hatte als andere Gäransätze. Eine
mögliche
Erklärung
dafür ist,
dass die Würzstärke der
einzelnen Fraktionen in den Spezialansätzen (Nr. 2 bis Nr. 6) im Bezug
auf die ganzen Hopfenpellets ungleich waren. Es sei darauf verwiesen,
dass der Wert von 30 BU für
Nr. 1 sehr viel größer war als
der der Spezialansätze.
- 2. Es wurde ein paarweiser alternativer QDA-Vergleich ausgeführt; jede
spezielle Probe wurde im Vergleich zu einem Bier verkostet, das
ohne Hopfenwürze
("no kettle hopping", NKH) erzeugt wurde.
Die Ergebnisse der 4 Kategorien sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Tabelle
2: Sensorische Ergebnisse von Pilot-Gäransätzen im Vergleich zur Kontrolle
im Bezug auf statistische Sicherheit
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Interessanterweise wurden bei den
getesteten 4 Merkmalen vom Verkostungsgremium im Bezug auf "fruchtig/aromatisch", Hopfencharakter
und Nachgeschmack im Pilot-Gäransatz
Nr. 5 (mit HCF) und Pilotansatz Nr. 6 (mit Hopfen-Trockensubstanz)
signifikante Unterschiede festgestellt.
- 3.
Es wurde ein achtköpfiges
Roundtable-Gremium aufgefordert, die Unterschiede zwischen den 3
Proben (Nr. 2, 5 und 6) aufzuschreiben. Das Gremium stellte fest,
dass der Pilot-Gäransatz
Nr. 6 (mit Hopfen-Trockensubstänz) über Hopfenwürzegeschmack
verfügte:
Er wurde als moderates Hopfenaroma und Hopfengeschmack beschrieben.
Der Pilot-Gäransatz
Nr. 5 (mit HCF) wurde als Grünhopfen/Hopfenöl-Aroma
beschrieben. Dem gegenüber
wurde festgestellt, dass der Pilot-Gäransatz Nr. 2 (mit CO2-Extrakt) ein geringes Hopfenaroma hatte
und einen mäßigen Hopfengeschmack.
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Die Testergebnisse zeigen, dass Hopfen-Trockensubstanz
als ein Abprodukt der Extraktion von Hopfen verwendet werden kann,
um dem Bier die Hopfenwürze
zu vermitteln. Die sensorischen Ergebnisse (sowohl mit der Methode
der QDA als auch dem Roundtable) demonstrierten, dass mit Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz
(Pilot-Gäransatz
Nr. 6) gebraute Biere ein moderates Maß an Hopfenwürze haben.
Das mit HCF gebraute Bier hatte das stärkste Hopfenaroma jedoch kein
Hopfenwürzearoma.
Die Anwendung von Hopfen-Trockensubstanz
allein oder in Mischung mit einer speziellen Varietät von HCF
erzeugt einen speziellen Hopfenwürzegeschmack ähnlich dem,
der durch Hopfenpellets erzeugt wird, die der Würzepfanne zugesetzt werden.
Da Hopfen-Trockensubstanz
und HCF keine Alphasäuren
enthalten, können
mit diesen Materialien gebraute Biere in klaren weißen oder
grünen
Flaschen hergestellt und abgefüllt
werden.
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Darüber hinaus hatte die mit Hopfen-Trockensubstanz
gebraute Probe einen mit UV (normale BU-Methode) gemessenen Wert
von 10,5 BU an Non-Isoalphasäuren. Die
HPLC-Analyse des Biers zeigte, dass keine Isoalphasäuren vorhanden
waren und die BU-Werte von Non-Isoalphasäuren kamen. Diese Werte sind
signifikant und größer als
der erwartete Hintergrund von 2 bis 3 BU. Die BU-Werte von mit Flüssig-CO2-Extrakt gebrautem Bier (Pilot-Gäransatz
Nr. 2) oder Alphasäuren
lieferten einen wahren BU-Wert (von Isoalphasäuren).
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Beispiel 2 (nicht im Schutzumfang
der beigefügten
Ansprüche)
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Hopfenwürze und
Lichtstabilität
von mit wiederhergestellten Hopfenpellets gebrauten Pilot-Bieren
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Es wurden 5 Arten von wiederhergestellten
Hopfenpellets hergestellt, indem Hopfen-Trockensubstanz mit Wasser
und verschiedenen Fraktionen eines CO2-Hopfenextraktes
gemischt und die Mischung zu Pellets unter Verwendung einer Pelletisiervorrichtung
verarbeitet wurde.
- 1. Hopfen-Trockensubstanz
+ CO2-Extrakt
- 2. Hopfen-Trockensubstanz + Alphasäuren
- 3. Hopfen-Trockensubstanz + Betasäuren
- 4. Hopfen-Trockensubstanz + HCF
- 5. Hopfen-Trockensubstanz
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Die in Tabelle 3 angegebenen Pilot-Gäransätze wurden
unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Prozedur hergestellt.
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Alle Biere wurden auf einen Wert
von 20 BU eingestellt. Als Ergebnis wurden einige Biere mit unzureichendem
BU-Wert mit lichtstabilem Hopfenextrakt versetzt, um einen sensorischen
Wert von 20 BU zu erzielen. Das verdünnte Bier war das Primärbier, das
mit Wasser als Streckmittel auf einen Alkoholgehalt von 3,65% (Gewicht/Gewicht)
verdünnt
wurde. Der CO2-Extrakt war ein Hopfenextrakt,
der mit Hilfe der Flüssig-CO2-Extraktion erzeugt wurde und 39,56% Alphasäuren und
44,11% Betasäuren
enthielt.
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Bewertung der
Hopfenwürze
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Die Pilot-Gäransätze 8 bis 12 wurden jeweils
im Vergleich mit dem Pilotgäransatz
der Kontrolle (Nr. 13) und einem Bier bewertet, das ohne Würzen in
der Würzepfanne
(NKH) erzeugt wurde. Die jeweilige Bewertung umfasst ein monadisches
sequentielles Prüfen
unter Anwendung der QDA-Methode. Die Proben wurden hinsichtlich
der Aromastärke,
des fruchtigenlaromatischen Charakters, des Hopfencharakters und
des Bittergeschmackes bewertet. Die Ergebnisse sind in den Tabellen
4 bis 8 gezeigt. Es wurden die folgenden signifikanten Unterschiede
festgestellt:
- (a) Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz
+ CO2-Extrakt (Pilot-Gäransatz Nr. 8) hatte einen
stärkeren
Hopfencharakter als die Kontrolle (Nr. 13). Ebenfalls verfügte diese über ein
stärkeres
Aroma, stärkeren
fruchtigen/aromatischen Charakter, Hopfencharakter und Bittergeschmack
als das NKH-Bier.
- (b) Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz + Alphasäuren (Pilot-Gäransatz
Nr. 9) unterschied sich in den 4 Merkmalen gegenüber dem Kontrollbier (Nr. 13)
nicht signifikant. Der Pilot-Gäransatz
Nr. 9 hatte ein stärkeres
Aroma, einen stärkeren
fruchtigen/aromatischen Charakter, Hopfencharakter und Bittergeschmack als
das NKH-Bier.
- (c) Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz + HCF (Pilot-Gäransatz
Nr. 10) war in den 4 Merkmalen gegenüber dem Kontrollbier (Nr: 13) nicht signifikant verschieden. Der
Pilot-Gäransatz
Nr. 10 hatte ein stärkeres
Aroma, einen stärkeren
fruchtigen/aromatischen Charakter und Hopfencharakter als das NKH-Bier.
- (d) Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz ausschließlich (Pilot-Gäransatz
Nr. 11) war in den 4 Merkmalen gegenüber dem Kontrollbier (Nr. 13)
nicht signifikant verschieden. Der Pilot-Gäransatz Nr. 11 hatte ein stärkeres Aroma,
einen stärkeren
fruchtigenlaromatischen Charakter und Hopfencharakter als das NKH-Bier.
- (e) Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz + Betasäuren (Pilot-Gäransatz
Nr. 12) hatte gegenüber
dem Kontrollbier (Nr. 13) einen stärkeren Hopfen charakter. Der
Pilot-Gäransatz
Nr. 12 hatte ein stärkeres
Aroma, einen stärkeren
fruchtigen/aromatischen Charakter und Hopfencharakter als das NKH-Bier.
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Die Pilot-Gäransätze Nr. 10, Nr. 11 und Nr.
13 wurden ebenfalls mit einer Kontrolle verglichen, bei der es sich
um ein Bier handelte, das ohne Hopfenwürze in der Würzepfanne
(NKH) erzeugt wurde und von einem Roundtable-Gremium bewertet wurde.
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Ein achtköpfiges Roundtable-Gremium wurde
aufgefordert, die Unterschiede im Bezug auf Hopfenaroma und Hopfengeschmack
aufzuschreiben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 zusammengestellt.
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Das Gremium stellte fest, dass die
Kontrolle das schlechteste Aroma, ein geringes Hopfenaroma und geringen
Bittergeschmack hatte. Der mit Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz und HCF (Pilot-Gäransatz
Nr. 10) angesetzte Pilot-Gäransatz
zeigte, dass er das stärkste
Aroma und Hopfenaroma hatte. Er wurde von den 4 Produkten als der
fruchtigste mit einem Ananas/Grapefruit-Charakter und moderatem
Bittergeschmack beschrieben. Der mit Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz
(PB Nr. 11) angesetzte Pilot-Gäransatz
und der mit Kaskaden-Hopfenpellets
(PB Nr. 13) angesetzte Pilot-Gäransatz
hatten beide einen Grapefruit/Zitrus-Charakter, einen moderaten
Hopfencharakter und einen mäßigen starken
Bittergeschmack. Sie wurden beide als bitterer empfunden als PB
Nr. 10 und die Kontrolle.
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Tabelle
9
Roundtable-Ergebnisse
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Bewertung der Lichtstabilität
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Es wurde ein 10-tägiger Lichtstabilitätstest an
den vorgenannten Bieren von einem Prüfgremium (6 Mitglieder) vorgenommen.
Die in klaren verschlossenen Flaschen abgefüllten Proben wurden in offene
flache 6-Packträger
gesetzt und unter das Licht einer Leuchtstofflampe mit 25 Foot-candle
gesetzt. Am Ende der 10-tägigen
Frist wurden die Proben auf den Umfang des vom "Lichtgeschmack" beeinflussten Charakters bewertet,
was sich durch das Vorhandensein eines Übelgeruches zeigte.
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Die Pilotansätze Nr. 10 und 11 erzeugten
keinen vom "Lichtgeschmack" beeinträchtigten
Charakter, während
die Pilot-Gäransätze 8, 9
und 13 einen vom Licht beeinträchtigten.
Charakter in erheblichem Umfang erzeugten. Der Pilot-Gäransatz Nr. 12 ergab jedoch
einen schwachen "Lichtgeschmack". Dieses könnte auf Restmengen
an Alphasäuren
zurückzuführen sein,
die in den Betasäuren
vorhanden sind.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Unter einem Nährmedium verstehen wir (1)
eine konventionelle Würze
oder (2) jedes beliebige Minimalmedium, das Difco-Hefe-N-Base (0,8
bis 8 g/l und bevorzugt 1,7 g/l) sowie Glucose (1% bis 20 Gew.%
und bevorzugt 8 bis 10%) enthält,
oder eine beliebige Kombination von (1) und (2). Unter Bio-Umwandlung
verstehen wir einen Fermentationsprozess, durch den Hopfen-Trockensubstanzextrakt
zu Hopfenwürze
umgesetzt ist, worin Glucose vorhanden ist und die Hefe bei einer
fermentierfähigen
Temperatur.
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1. Ethanolextrakt
von Hopfen-Trockensubstanz
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Beispiel 3
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Der weitere Aspekt der vorliegenden
Erfindung der Verwendung eines Extraktes von Hopfen-Trockensubstanz
(Hopfen-Trockensubstanz ist der Rückstand einer ersten Extraktion
von Hopfen zur Entfernung der Alphasäure) zur Erzeugung eines mit
Hopfenwürze
versehenen Getränkes
führt zu
einem Getränk,
das reich an positiven Hopfenkomponenten ist (fruchtig, aromatisch,
hopfig) und arm an negativen Komponenten (Trockenhopfen, Grünhopfen,
Tee-ähnlich,
Hopfenöl-ähnlich).
Es wurden zahlreiche Komponenten von Kaskadenhopfen (ganze Pellets;
CO2-Extrakt; HCF-Fraktion von CO2-Extrakt) untersucht, um ihre Fähigkeit
zu bewerten, einem fertigen Sud Hopfenwürzegeschmack zu vermitteln.
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Von Verkostungsgremien wurde festgestellt,
dass es im Zusammenhang mit irgendeinem CO2-Extrakt oder
einer Fraktion davon in einem signifikanten Umfang keinen Hopfenwürzegeschrnack
gibt. Dieses führt
zu der Schlussfolgerung, dass die für den Hopfenwürzegeschmack
verantwortliche Komponente noch in dem verbrauchten Hopfen (CO2-extrahiert) zurückgeblieben sein muss. Die
Verwendung von CO2-extrahierter Hopfen-Trockensubstanz
zur Erzeugung eines mit Hopfengeschmack versehenen Getränkes bestätigt, dass
sie in der Tat das Präkursormaterial
enthält,
das während
der Gärung
zu einem "Hopfenwürzegeschmack" umgewandelt wird.
Siehe hierzu Beispiel 1 und Tabelle 2, supra.
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CO2-extrahierte
Hopfen-Trockensubstanz liegt im typischen Fall in Form eines Pulvers
vor, durch das sie schwer zu handhaben ist. Eine der genutzten Möglichkeiten
war die Lösemittelextraktion
des Pulvers, so dass die wichtigen Komponenten des Hopfengeschmacks
als eine leicht zu handhabende Flüssigkeit ausgezogen werden
konnten. So wurde beispielsweise Ethanol als ein Lösemittel
zum Extrahieren von verbrauchten Kaskaden und verbrauchten Galena-Hopfen-Trockensubstanz
eingesetzt.
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Bezugnehmend nun auf Tabelle 10 wurden
mehrere 37,85 l (10 Gallon) Labor-Gäransätze unter Verwendung des Ethanolextraktes
von Hopfen-Trockensubstanz gemacht und die Brauerzeugnisse anschließend bewertet.
Es wurde ein helles Malz-Getränkeerzeugnis
mit dem speziellen Ethanolextrakt (PPI-03-112894) zur sensorischen Prüfung (Spalte
2) vorgelegt. Das Erzeugnis wurde monadisch von 15 Verkostern bewertet,
die routinemäßig Getränkeproben
innerhalb der Anlage bewerten. Es wurden parallel 9 Geschmacksmerkmale unter
Anwendung der QDA-Methode bewertet. Die Mittelwerte der Bewertungen
sind auf eine lineare Skala mit 24 Punkten bezogen.
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Die Ergebnisse sind nachfolgend zusammengestellt.
Im Vergleich zu einem schwach Hopfen-gewürzten hellen Malzgetränk (Spalte
3) hatte dieses Erzeugnis ein stärkeres
Aroma, stärkeren
fruchtigen/aromatischen Charakter, Hopfencharakter, Diacetylcharakter
und Nachgeschmack als typischen Fall für ein schwach Hopfen-gewürztes helles
Lagergetränk
angetroffen wird.
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Die Auswertung zeigte, dass der angenehmste
aromatische Hopfengeschmack unter Verwendung des Ethanolextraktes
erzeugt wurde und als ange nehmer bewertet wurde als die Verwendung
von Hopfen-Trockensubstanz allein. Dieses führte zu der Erkenntnis, dass
Ethanolextraktion die meisten angenehmen Merkmale aus der Hopfen-Trockensubstanz
entfernt, jedoch nicht die negativen Merkmale.
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Diese Beobachtung wurde durch Bewertung
der Brauerzeugnisse bestätigt
mit (1) Hopfen-Trockensubstanz; (2) Ethanol-extrahierte Hopfen-Trockensubstanz
und (3) Ethanolextrakt von Hopfen-Trockensubstanz. Das Brauerzeugnis
mit Hopfen-Trockensubstanz (1) hatte einen typischen Kaskaden-Hopfenwürzegeschmack.
Das Brauerzeugnis mit Ethanol-extrahierter Hopfen-Trockensubstanz
(2) hatte einen deutlichen trockenen Hopfengeschmack, dem es an
fruchtigen, aromatischen Merkmalen fehlte. Das Brauerzeugnis mit dem
Ethanolextrakt von Hopfen-Trockensubstanz (3) hatte einen ungewöhnlich angenehmen,
fruchtigen/aromatischen/hopfigen Geschmack und Aroma die in mit
Hopfen gewürzten
Getränken
geschätzt
werden (siehe Tabelle 10). Unter "trockenem" Hopfengeschmack verstehen wir jeden
Geschmack, der sich aus dem Zusatz von Hopfen nach der Gärung ableitet.
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Obgleich Ethanol das am meisten bevorzugte
Lösemittel
für das
Extrahieren von Hopfen-Trockensubstanz ist, lässt sich vorstellen, dass jedes
polare Lösemittel
geeignet ist. Wir gehen davon aus, dass die bevorzugten Extraktionslösemittel
Wasser, Isopropanol, Methanol, Dichlormethan, Trichlormethan, n-Butanol, Ethylacetat,
Ethylendichlorid und Trichlorethylen einschließen.
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Die Menge des zuzusetzenden Hopfen-Trockensubstanz-Extraktes
hängt vom
Umfang des Würzens ab,
der in dem resultierenden Getränk
angestrebt wird, sowie von der Konzentration der gewünschten
Extraktkomponenten in dem Extraktionslösemittel. Im typischen Fall
liegt die Menge des zugesetzten Extraktes von Hopfen-Trockensubstanz
im Bereich von 10 ppm bis 10.000 ppm, mehr bevorzugt 100 ppm bis
5.000 ppm und am meisten bevorzugt 1.000 ppm bis 3.000 ppm (bezogen
auf die Extraktion einer vorgegebenen Menge an Hopfen-Trockensubstanz).
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CO2-Extraktion
von Kaskadehopfen. Der Hopfen wurde mit flüssigem CO2 bei
10°C und
4,83 × 106
Pa (50°F
und 700 psi) extrahiert. Der Rückstand
(die Hopfen-Trockensubstanz) wurde zur weiteren Verarbeitung zurückgehalten.
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Die Herstellung eines Ethanolextraktes
von Hopfen-Trockensubstanz. Es wurde eine Probe von Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz
aus der Pilotanlage mit einer Flüssig-CO2-Extraktionsvorrichtung mit 640 bis 641
Durchläufen
erhalten. Die Hopfen-Trockensubstanz war stark abgereichert an Alphasäuren (lediglich
0,3% zurückgelassen),
Betasäuren
und Hopfenölen.
Die Hopfen-Trockensubstanz wird normalerweise als eine Abgangfraktion
behandelt und als wertlos angesehen. Normalerweise wird lediglich
dem CO2-Extrakt ein Wert zugemessen.
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Es wurden 110,9 g Hopfen-Trockensubstanz
mit 576 g 95%igem (Volumen/Volumen) Ethanol aufgeschlämmt und
in eine Glas-Chromatographiesäule
gegossen. Das Ethanol ließ man
langsam bei Umgebungstemperatur und unter Druck durch das Bett der
Hopfen-Trockensubstanz perkolieren. Das filtrierte Eluat (dunkelgrün gefärbter Ethanolextrakt)
wurde aufgefangen (Ausbeute: 350,6 g Nassgewicht).
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Herstellung von in der Würzepfanne
gehopftem Bier mit dem Ethanolextrakt. Es wurde eine Probe von "Milwaukee Brewery"-Würze aus
dem Kühler
(die eine vernachlässigbar
geringe Menge an Hopfenprodukten enthielt) zum Nachkochen in das
Labor gebracht. In einer Würzepfanne
wurden 18,2 kg Kühler-Würze und 2,0 kg Wasser zum Kochen
gebracht. 60 Minuten vor dem "Knock-Out" wurden 95,9 g Ethanolextrakt
(1.000 ppm bezogen auf Hopfen-Trockensubstanz) (siehe vorstehend)
zugesetzt. 30 Minuten vor dem "Knock-Out" wurden weitere 95,9
g Ethanolextrakt (1.000 ppm bezogen auf Hopfen-Trockensubstanz)
der Würzepfanne
zugesetzt. Die Knock-Out-Würze
wurde mit 16,8 kg gekühlt
und mit 12 Millionen Hefezellen/ml angestellt, belüftet und
für 7 Tage
bei 15,6°C
(60°F) fermentiert.
Das Jungbier wurde primär
filtriert und auf einen Alkoholgehalt von 3,65% (Gewicht/Gewicht)
fertiggestellt. Das resultierende Bier, bei dem davon ausgegangen
wurde, dass es über
einen wünschenswerten
aromatischen/hopfigen Geschmack verfügt und frei von trockenem Hopfengeschmack
war, wurde von einem 15-köpfigen
Experten-Roundtable entsprechend den Angaben in Tabelle 10 bewertet.
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2. Wasserextrakt von Hopfen-Trockensubstanz
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Beispiel 4
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Wasser kann ebenfalls verwendet werden,
um einen Extrakt der Hopfen-Trockensubstanz
zu erhalten, der bei Zusatz vor dem Fermentationsschritt ein wünschenswertes,
mit Hopfen gewürztes
Getränk
erzeugt. Der Wasserextrakt der Hopfen-Trockensubstanz wird nachfolgend
bezeichnet als "Hopfentee". In ähnlicher Weise
kann der Hopfentee fermentiert und zur Erzeugung eines wünschenswerten,
mit Hopfen gewürzten
Getränks
verwendet werden. Der fermentierte Hopfentee kann unverändert verwendet
werden oder kann durch Ultrafiltration (durch eine Membran mit nominellem
Molmassen-Cutoff von 300) weiterverarbeitet werden, wodurch das
Permeat als Hopfenwürze
verwendet werden kann. Gase aus dem Hopfentee-Fermenter können ebenfalls
mit Hilfe einer Kühlfalle
aufgenommen werden, wodurch das Kondensat als Hopfenwürze verwendet werden
kann.
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Einer der Vorteile der Verwendung
eines fermentierten Hopfentees (oder Permeat/Kondensat) besteht darin,
dass er nach der Fermentation unter Erzeugung eines gewünschten,
mit Hopfen gewürzten
Getränkes zugesetzt
werden kann. Damit kann der fermentierte Hopfentee nach der Fermentation
zugesetzt werden, um dem fertigen, mit Hopfen gewürzten Getränk jedes
gewünschte
Maß an
Hopfengeschmack zu vermitteln.
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Bezug nehmend nun auf die folgenden
Tabellen 11, 12 und 13 wurden eine Reihe von mit Hopfen gewürzten Getränken unter
Verwendung der vorgenannten Hopfenteesorten erzeugt und mit einem
15-köpfigen Verkostungsgremium
bewertet. Es wurden 9 Merkmale parallel unter Anwendung der QDA-Methode bewertet. Die
Mittelwerte der Bewertungen wurden auf eine lineare Skala mit 24
Punkte bezogen. Die Kontrollprobe war ein ungehopftes helles Malz-Lagerbier.
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Nicht im Geltungsbereich der beigefügten Ansprüche: Proben
2, 7 und 9. Probe #2 war ein gehopftes Bier, das mit Hopfen-Trockensubstanz
nach den Prinzipien in den vorgenannten Beispielen 1 und 2 hergestellt wurde
(Hopfen-Trockensubstanz
zugesetzt bei 3.000 ppm). Nicht im Geltungsbereich der beigefügten Ansprüche: Proben
2, 7 und 9. Die Proben #7 und #9 sind gehopfte Biere, die mit Hopfen-Trockensubstanz
bei 15.000 ppm hergestellt und jedoch mit ungehopftem Lager-Bier
für eine
Endkonzentration in einem Äquivalent
von 3.000 ppm gemischt wurden. Die Proben #3 bis #6 waren gehopfte
Biere, die mit Hopfentee erzeugt wurden (hergestellt mit Hilfe der
erschöpfenden
Extraktion von Hopfen-Trockensubstanz mit Wasser entweder bei 76,7°C (170°F) oder beim
Kochen) der mit einem Äquivalent
von 3.000 ppm Hopfen-Trockensubstanz zugesetzt wurde.
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Probe #8 war ein gehopftes Bier,
das durch Zusatz eines fermentierten Hopfentees zu einem Äquivalent
von 3.000 ppm Hopfen-Trockensubstanz nach der Fermentation hergestellt
wurde. Der Hopfentee wurde angestellt mit 25 × 106 Zellen/ml
Standardbrauereihefe und wurde fermentiert für 10 Tage bei 15,6°C (60°F) unter
Verwendung eines Minimalmediums (Difco-Hefe-N-Base und Glucose).
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Tabelle 11
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BFKO bedeutet "vor dem Knock-Out". SCO
2 bedeutet
Hopfen, extrahiert mit superkritischem CO
2. LCO
2 bedeutet Hopfen, extrahiert mit Flüssig-CO
2. MR bedeutet eine helles Malz-Lager-Bier.
Probe ID | Beschreibung |
Kontrolle | Kontrolle – ungehopft |
#2* | Standard – Steiner Galena SCO2-Hopfen-Trockensubstanz – 3.000 ppm, 60 min, BFKO |
#3 | experimentell – Hopfentee zugesetzt bei 60
min BFKO – 3.000
ppm äquivalent
(Steiner Galena SCO2-Hopfen-Trockensubstanz,
extrahiert mit siedendem Wasser – 30.000 ppm) |
#4 | experimentell – Hopfentee zugesetzt bei 60
min BFKO – 3.000
ppm äquivalent
(Steiner Galena SCO2-Hopfen-Trockensubstanz,
extrahiert mit 76,7°C (170°F) Wasser – 30.000
ppm) |
#5 | experimentell – Hopfentee zugesetzt bei 0
min BFKO – 3.000
ppm äquivalent (Steiner
Galena SCO2-Hopfen-Trockensubstanz, extrahiert
mit 76,7°C (170°F) Wasser – 30.000
ppm) |
#6 | experimentell – Hopfentee zugesetzt bei Fermentation – 3.000
ppm Würzepfanne-äquivalent
(Steiner Galena SCO2-Hopfen-Trockensubstanz,
extrahiert mit 76,7°C
(170°F)
Wasser – 30.000
ppm) |
#7* | experimentell – fermentierte Galena-Hopfen-Trockensubstanz,
gehopftes Bier, gemischt nach der Fermentation – 3.000 ppm Würzepfanne-äquivalent (Steiner
Galena SCO2-Hopfen-Trockensubstanz, zugesetzt
zu MR bei 15.000 ppm und fermentiert – gemischt mit 85,3% MR-Lager) |
#8 | experimentell – fermentierter Hopfentee,
zugesetzt nach der Fermentation – 3.000 ppm Würzepfanne-äquivalent
(Steiner Kaskade-SCO2-Hopfen-Trockensubstanz, extrahiert mit
siedendem Wasser – 30.000
ppm und verdünnt auf
15.000 ppm mit Wasser und Minimalmedium mit einem Gehalt von 10% Dextrose
Endkonzentration) |
#9* | experimentell – fermentierte Kaskaden-Hopfen-Trockensubstanz – gehopftes
Bier, gemischt nach der Fermentation -3.000 ppm Würzepfanne-äquivalent
(Miller Pilot Kaskade LCO2-Hopfen-Trockensubstanz,
zugesetzt zu MR bei 15.000 ppm und fermentiert – gemischt mit 85,3% MR Lager) |
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Die Tabellen 11 bis 13 zeigen, dass
ein Hopfentee oder ein fermentierter Hopfentee zur Erzeugung eines
mit Hopfen gewürzten
Getränkes
verwendet werden kann, das über
die gewünschten
Merkmale von Aroma, fruchtig/aromatisch und einen günstigen
Hopfencharakter verfügt.
In Abhängigkeit
von den gewünschten Merkmalen
des fertiggestellten und mit Hopfen gewürzten Getränkes können Hopfen-Trockensubstanz, Hopfentee
oder fermentierter Hopfentee bezogen auf das Äquivalent von Hopfen-Trockensubstanz
mit 0,29 bis 21,4 g/l (0,1 bis 7,5 lbs/barrel) zugesetzt werden.
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Weitere Betrachtungen. Obgleich die
vorliegende Erfindung beschrieben worden ist, worin der Ethanolextrakt
dem Abkochen in der Würzepfanne
zugesetzt wird, ist es auch möglich,
den Extrakt des polaren Lösemittels
nach der Pfanne und jedoch vor der Fermentation zuzusetzen.
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Die bevorzugte prozentuale Abreicherung
von Alphasäuren,
Betsäuren
oder Hopfenölen
in der Hopfen-Trockensubstanz (im Vergleich zu dem ursprünglichen
vollen Hopfenmaterial) beträgt > 80%, > 80% bzw. > 80%. Die am meisten
bevorzugten Bereiche betragen > 90%, > 90% bzw. > 90%.
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Das polare Extraktionslösemittel
kann auch eine Mischung von Ethanol und Wasser in beliebiger Kombination
sein.
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Schlussfolgerung
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Die vorstehend ausgeführten Testergebnisse
zeigen, dass es im Wesentlichen keinen Unterschied des in der Würzepfanne
gehopften Geschmackes zwischen dem lichtstabilen Bier gibt, das
mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erzeugt wird,
und dem lichtunstabilen Bier, das mit Hopfen erzeugt wird. Die nach
der Praxis der vorliegenden Erfindung erzeugten Biere hatten akzeptable
Geschmacks- und Schaumcharakteristiken sowie Lichtstabilität, was auf
den geringen Anteil von Isoalphasäuren zurückzuführen ist. Damit ist es mit
Hilfe der Praxis des Verfahrens der vorliegenden Erfindung möglich, ein
lichtstabiles, voll hopfiges Bier unter Verwendung von Hopfen-Trockensubstanz
und Extrakten von Hopfen-Trockensubstanz herzustellen.
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Für
den Fachmann auf dem Gebiet ist offensichtlich, dass das Verfahren
der vorliegenden Erfindung zusätzlich
dazu, dass es neuartig und nützlich
ist, auch einfach und wirtschaftlich ist. Beispielsweise werden lediglich
konventionelle Braumethoden und -anlagen verwendet und die nützlichen
Geschmacksbestandteile der Hopfen-Trockensubstanz nicht verworfen.
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Die für die Verwendung in dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung bevorzugte Hopfen-Trockensubstanz ist
eine solche Hopfen-Trockensubstanz, die nach der Flüssig-CO2-Extraktion von Hopfen unter 278 K bis 300
K und 3.447 kPa bis 6.895 kPa (40° bis
80°F und
500 bis 1.000 psig) erhalten wird. Die Flüssig-CO2-Extraktion
von Hopfen wurde in der US-P-4 344 978 beschrieben. Andere Hopfen-Trockensubstanzen,
die zur Anwendung gelangen können,
sind solche, die mit Hilfe der Extraktion von Hopfen mit superkritischem
CO2 bei einer Temperatur von 311 K bis 339
K (100° bis
150°F) und
einem Druck von 7.584 kPa bis 20.684 kPa (1.100 bis 3.000 psig)
erhalten werden oder mit Hilfe der Praxis der Extraktionsverfahren
nach den US-P-3 798 332 und 4 002 683 unter anderen erhalten werden.
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Repräsentativ für die verschiedenen Arten von
Hopfen, die zur Herstellung des Hopfenextraktes undderHopfen-Trockensubstanz
verwendet werden können,
sind Kaskade-Hopfen und Galena-Hopfen. Andere Varietäten von
Hopfen können
allerdings ebenfalls zur Anwendung gelangen.
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Die Menge der zugesetzten Hopfen-Trockensubstanz
hängt von
der Menge des in dem resultierenden Getränk angestrebten Hopfenwürzegeschmackes
ab. Normalerweise wird die eingesetzte Menge, wenn der Extrakt der
Hopfen-Trockensubstanz
allein verwendet wird, gleich der äquivalenten Menge des Vollhopfens sein,
der für
das gleiche vollgehopfte Bier eingesetzt worden wäre. Wenn
die bevorzugte Zusammensetzung verwendet wird, die sowohl Hopfen-Trockensubstanz als
auch HCF enthält,
beträgt
die eingesetzte Menge etwa 0,5 × bis
etwa 3 × oder
mehr der Menge von Vollhopfen, die zum Einsatz gelangt wäre.
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Für
den Fachmann auf dem Gebiet ist offensichtlich, dass eine Reihe
von Modifikationen und Änderungen
vorgenommen werden kann, ohne vom Erfindungsgedanken und Geltungsbereich
der Erfindung abzuweichen.
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Beispielsweise resultierte eine erschöpfende Extraktion
von Hopfen-Trockensubstanz
mit siedendem Ethanol bezogen auf Trockenbasis zu einem Extrakt
von etwa 28 Gew.%. Auch führte
eine erschöpfende
Extraktion von Hopfen-Trockensubstanz mit siedendem Wasser bezogen
auf Trockenbasis zu einem Extrakt von 45 Gew.%. Beide dieser Extrakte
erzeugen ein Getränk
mit vollem Hopfenwürzegeschmack.
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Somit gilt als selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht durch die Beschreibung und die Beispiele beschränkt ist,
sondern lediglich durch die beigefügten Ansprüche.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Die Erfindung ist nützlich zur
Schaffung eines Getränkes
mit vollem Hopfenwürzegeschmack,
das reich an positiven Hopfenkomponenten ist (fruchtig, aromatisch,
hopfig) und an den negativen Komponenten abgereichert ist (Trockenhopfen,
Grün, Tee-ähnlich,
Hopfenöl-ähnlich).