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ERKLÄRUNG BEZÜGLICH STAATLICH
GEFÖRDERTE
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
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Nicht
anwendbar.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Wesentlichen lichtstabile Hopfenfraktionen.
Insbesondere betrifft sie neuartige Verfahren zum Herstellen derartiger
lichtstabiler Hopfenfraktionen und Verfahren zum Herstellen von
hopfenaromatisierten Getränken,
welche derartige lichtstabile Hopfenfraktionen verwenden.
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Hintergrund im Stand der
Technik
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Hopfen
in Form von bodengetrockneten Pflanzen oder Pellets werden beim
Brauen verwendet, um Getränken,
wie beispielsweise Bier oder Ale, ihren charakteristischen bitteren
Geschmack und angenehmes Aroma zu geben. Der Hopfen wird üblicherweise
der kochenden Würze
bzw. Bierwürze
im Braukessel zugegeben. Wenn alternativ primär ein bitterer Geschmack gewünscht ist,
kann dem Braukessel ein Hopfenextrakt oder nach dem Siedekessel,
beispielsweise nachdem die Würze
gekocht wurde oder nach der Fermentation, ein isomerisierter Hopfenextrakt,
falls dieser hoch gereinigt ist, zugegeben werden.
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Die
primären
im Brauprozess verwendeten Hopfenbestandteile sind die Alphasäuren, die
Betasäuren, die
uncharakterisierten Harze und die Hopfenöle. Die Alphasäuren sind
als Humulone (α-Gittersäuren) und
die Betasäuren
sind als Lupulone bekannt. Die Alphasäuren sind die Zwischenstoffe
bzw. chemischen Vorgänger der
Gittersubstanzen in Bier. Die Betasäuren oder Lupulone haben eine
niedrige Löslichkeit
in Würze
und Bier und man nimmt an, dass sie eine relativ geringe Rolle beim
Brauprozess spielen.
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Während des
Brauens erfolgen chemische Änderungen
der Alphasäuren
oder Humulone (α-Gittersäuren), was
zu der Bildung von Verbindungen führt, die als Iso-Alphasäuren bekannt
sind, beispielsweise Isohumulon, Isocohumulon und Isoadhumulon.
Die Alphasäuren
werden durch die kochende Würze
von dem Hopfen extrahiert und während
der Kochstufe im Siedekessel zu den Iso-Alphasäuren isomerisiert.
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Es
ist bekannt, dass aus dem Hopfen gewonnene Iso-α-Säuren (oder ein unreduzierter
Hopfenextrakt, welcher Iso-α-Säuren enthält) zur
Lichtinstabilität
von Malzgetränken
führt.
Wenn man ein derartiges Getränk Licht
aussetzt, kann dies dazu führen,
dass das Getränk "lichtgeschädigt" wird bzw. einen "Lichtstich" bekommt und einen
stinkende Geruch hat. Daher können
solche Getränke
nicht in klaren oder grünen
Glasflaschen abgefüllt
werde, ohne dass die Gefahr besteht, dass sich ein "Lichtschaden" bzw. ein "Lichtstich" entwickelt. Lichtstabile
Biere, welche in klare oder grüne
Glasflaschen abgefüllt
werden können,
werden unter Verwendung von reduziertem Hopfenextrakt hergestellt
(beispielsweise Tetrahydroiso-α-Säuren).
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Seit
vielen Jahren werden Hopfenextrakte zum Brauen von Bier verwendet.
Die Gründe
hierfür
sind vielfältig.
Wenn dem Siedekessel ganzer Hopfen zugegeben wird, dann ist die
Ausbeute an Iso-Alphasäuren gering,
beispielsweise 10–25%
der im Hopfen enthaltenen Alphasäuren.
Die Umsetzung von Alphasäuren
in einem Hopfenextrakt zu Iso-Alphasäuren kann jedoch mit beispielsweise
80% sehr hoch sein. Die Verwendung von reinen Iso-Alphasäuren in
einem pre-isomerisierten Extrakt, welcher nach dem Siedekessel zugegeben wird,
ist als sehr effektiv bekannt und erzielt eine Umsetzung von beispielsweise
70–90%.
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Die
Herstellung von Hopfenextrakten umfasst üblicherweise das Extrahieren
der wesentlichen Bitterstoffsuäuren
(beispielsweise α-Säuren, β-Säuren usw.)
von dem Zellulosematerial der Hopfenblüte mittels Verwendung von entweder
organischen Lösungsmitteln
oder Kohlendioxid. Beispielsweise offenbart
GB 1,082,725
A die Extraktion von Hopfenharzen (Humulone und Lupulone)
aus dem Hopfenmaterial unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels
und lehrt, dass die Humulone weiter isomerisiert werden können. Die
so erhaltenen Hopfenextrakte können
dem Braukessel zugeführt
werden oder chemisch weiter verarbeitet werden, um die Alphasäuren zu
isomerisieren und reduzieren. Beispielsweise
EP 0 339 147 A offenbart
Isomerisieren und Reduzieren von Alphasäuren und die Verwendung des
isomerisierten/reduzierten Produktes im Brauprozess. Die Reste von
derartigen Extraktionen werden im Allgemeinen als "verbrauchter Hopfen" bezeichnet (nachfolgend
wird auf diese jedoch als "Hopfenkörper bzw.
Hopfenfestkörper" Bezug genommen)
und diese werden typischerweise weggeworfen oder als Tierfutter
verkauft.
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Wir
haben herausgefunden, dass ein Nachteil der Zugabe von Hopfenextrakten
zu der Würze
in dem Siedekessel darin liegt, dass das hergestellte Bier nicht
den vollen Geschmack und das volle Aroma aufweist, welches bei der
Zugabe von ganzem Hopfen zur Würze
in dem Siedekessel erzeugt wird. Im Ergebnis haben fermentierte
Getränke,
wie beispielsweise Bier, welche unter Verwendung von Hopfenextrakten
hergestellt wurden, nicht denselben vollen Hopfengeschmack wie fermentierte
Getränke,
welche mit ganzem Hopfen hergestellt wurden, obwohl sie die Bitterkeit
von mit ganzem Hopfen hergestellten Getränken aufweisen können. Die
Verwendung von ganzem Hopfen zum Erzielen des vollen Hopfengeschmackes
führt jedoch
in unerwünschter
Weise zu einem sehr bitter schmeckenden Bier.
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Es
gibt bei der Verwendung von Hopfenextrakten andere Nachteile. Beispielsweise
ergibt ein CO2- oder Hexan-Hopfenextrakt
kein lichtstabiles oder vollständig
Kessel gehopftes Getränk.
Ebenso erzeugt ein weiter verarbeiteter CO2-Hopfenextrakt
(reduzierter Hopfenextrakt) kein vollständig kesselgehopftes Getränk. Es wäre vorteilhaft,
ein Verfahren zum Herstellen eines weniger bitteren, fermentierten
Getränkes,
welches denselben "vollen
Hopfengeschmack" aufweist, wie
fermentierte Getränke,
welche unter Verwendung von ganzem Hopfen hergestellt wurden, zur
Verfügung
zu haben. Es wäre
ebenfalls vorteilhaft ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen
Getränkes
mit einer Lichtstabilität
die gleichwertig oder besser als diejenige eines aus reduziertem
Hopfenextrakt (beispielsweise Tetrahydroiso-α-Säuren) hergestellten Getränkes zur
Verfügung
zu haben.
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U.S.
Patente
4,767,640 ;
5,523,489 ;
5,783,235 ;
5,874,633 ;
5,767,319 ;
5,972,411 und
U.S. Patentanmeldungen mit den Seriennummern
09/111,622 ;
08/892,898 ;
08/672,795 ;
08/659,807 offenbaren
verschiedene Hopfenfraktionen, welche Hopfenkörper und Extrakte dieser enthalten.
Diese Patente und Anmeldungen gehören alle dem Anmelder der vorliegenden
Erfindung.
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Die
in den oben genannten Patenten und Anmeldungen offenbarten, aus
Hopfenkörpern
(oder Extrakten dieser) hergestellte Malzgetränke werden im Wesentlichen
als lichtstabil betrachtet. Die Erfinder haben jedoch herausgefunden,
dass derartige Malzgetränke
bei Einwirkung von Licht immer noch verdorbene Geschmäcker und
Aromen entwickeln können.
Derartige Lichtinstabilitäten
resultiert aus dem Vorhandensein von überschüssigen bzw. restlichen α-Säuren in
den Hopfenkörpern.
Bei Anwesenheit von Licht bilden Iso-Alphasäuren (während dem Kochen im Siedekessel
isomerisiert von α-Säuren) eine
als 3-Methyl-2-Buten-1-Thiol bekannte Verbindung (hierin als "3M2B1T" bezeichnet) welche
bei sehr niedrigen Konzentrationen als "stinkender" verdorbener Geschmack und "stinkendes" verdorbenes Aroma
wahrgenommen wird. Daher ist traditionell gehopftes Bier, welches
in klaren oder grünen
Glasflaschen abgefüllt
ist, nicht lichtstabil.
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Ein
herkömmliches
Verfahren zur Vermeidung dieser Lichtinstabilität bestand darin, die Bitterstoffbestandteile
oder Alphasäuren
von dem ganzen Hopfen zu entfernen oder chemisch derart umzuwandeln,
dass diese das 3M2B1T nicht ausbilden können, was dann zu einer Lichtstabilität des nachfolgenden
Produktes führt.
Der Nachteil des hopfens eines Malzgetränkes mit derart chemisch umgewandeltem
ganzen Hopfen liegt jedoch darin, dass "Kesselhopfen"-Geschmack sowie -Aroma fehlen. In diesem
Zusammenhang, wie in den oben zitieren Patenten und Anmeldungen
erwähnt,
haben Hopfenkörper,
ein zuvor weggeworfenes Nebenprodukt, einen großen Wert, weil diese das Vorprodukt
von "Kesselhopfen"-Geschmack und -Aroma
(manchmal als gewünschte
fruchtig/esterische Bestandteile bezeichnet, die typischerweise
bei der Fermentation gebildet werden) enthalten. Die Erfinder haben
jedoch entdeckt, dass derartige Hopfenkörper oder ihre Extrakte genug Reste
von α-Säuren enthalten,
um die Lichtstabilität
von Malzgetränken
zu beeinflussen.
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Die
Erfinder haben herausgefunden, dass die Wahrnehmungsgrenze (sensorische
Schwelle) für 3M2B1T
so niedrig ist wie ein Teil pro Trillionen (w/w) (1 ppt) in einem
Malzgetränk.
Ein Verfahren zum direkten bestimmen von 3M2B1T kann in Goldstein,
et al., 51 J. Am. Soc. Brew. Chem. 7–74 (1993) gefunden werden. Die
Erfinder haben nun überraschender
Weise herausgefunden, dass ein mit Hexan gewaschener Extrakt von Hopfenkörpern ein
Malzgetränk
mit unerwartet hoher Lichtstabilität produziert, während dem
fertigen Malzgetränk
ein Kesselhopfen-Geschmack
verliehen wird.
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Es
ist wichtig zu betonen, dass sich der Ausdruck "voller" oder "Kessel"-Hopfengeschmack
auf den Geschmack bezieht, welcher sich bei Verwendung von ganzem
Hopfen oder Hopfenpellets nach der Fermentation ergibt, jedoch nicht
auf das ursprüngliche
Aroma von ganzem Hopfen, Hopfenpellets, CO2-Hopfenextrakt oder
einer hopfencharakteristischen Fraktion.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
primäre
Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, Verfahren zum Herstellen
von Extrakten aus Hopfenkörpern
und die so erhaltenen Extrakte aus Hopfenkörpern zu offenbaren.
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Das
primäre
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Offenbarung eines Verfahrens
zum Herstellen eines hopfenaromatisierten, fermentierten Getränkes, welches
den vollen Hopfengeschmack eines fermentierten, aus ganzem Hopfen
hergestellten Getränkes
aufweist, das jedoch weniger bitter als das unter Verwendung von
ganzem Hopfen hergestellte Getränk
und welches überraschend
lichtstabil ist.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zum Herstellen eines lichtstabilen, Siedekesselhopfen-Aromatisierungsmittels
gemäß Anspruch
1 zur Verfügung
gestellt.
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Wir
haben herausgefunden, dass ein mit einem nicht-polaren Lösungsmittel
gewaschener Extrakt aus Hopfenkörpern
als das einzige hopfende Material verwendet werden kann, um ein
neuartiges, fermentiertes Getränk
mit vollem Hopfengeschmack, wenig Bitterstoffen und außerordentlicher
Lichtstabilität
herzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel Verfahren zum Herstellen eines vollständig kesselhopfenaromatisierten
Getränkes
unter Verwendung des neuartigen Extraktes aus Hopfenkörpern zu
offenbaren.
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Wie
zuvor erwähnt,
sind Hopfenkörper
diejenigen Festkörper,
welche übrig
bleiben, nachdem im Wesentlichen alle Alphasäuren, Betasäuren und Hopfenöle von dem
Hopfen durch ein Lösungsmittel
entfernt wurden, vorzugsweise unter Verwendung von flüssigem oder überkritischem
Kohlendioxid (CO2).
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Es
ist ein weiteres Ziel neuartige Aromatisierungsmittel zur Verfügung zu
stellen, welche einen mit nicht-polaren Lösungsmittel gewaschenen Extrakt
aus Hopfenkörpern
enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen eines lichtstabilen, vollständig kesselhopfenaromatisierten
Getränkes
umfasst Zugeben eines mit einem nichtpolaren Lösungsmittel gewaschenen Extraktes
aus Hopfenkörpern
als einziges hopfendes Material zu einem fermentierbaren Wachstumsmedium
vor der Biokonversion (beispielsweise vor oder während des Kochens im Siedekessel
oder nach dem Ausleeren); und Biokonvertieren des Mediums zum Ausbilden
eines hopfenaromatisierten Getränkes.
Ein andere Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein hopfenaromatisiertes
Getränk,
welches gemäß dem vorangegangenen
Verfahren hergestellt ist, zur Verfügung.
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Ein
weiterer Aspekt stellt ein hopfenaromatisiertes Getränk zur Verfügung, welches
durch Zugabe eines mit einem nicht-polaren Lösungsmittel gewaschenen Extraktes
aus Hopfenkörpern
als einziges hopfendes Material zu einem fermentierbaren Wachstumsmedium
vor der Biokonversion; und Biokonvertieren des Mediums zu dem hopfenaromatisierten
Getränk
hergestellt ist.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Hopfenaromatisierungsmittel
für Getränke zur Verfügung, welches
einen mit einem nicht-polaren Lösungsmittel
gewaschenen Extrakt aus Hopfenkörpern aufweist.
Vorzugsweise wird zur Extraktion von ganzem Hopfen zum Herstellen
der Hopfenkörper
ein nichtpolares Lösungsmittel,
wie beispielsweise Kohlendioxid oder Hexan, verwendet. Die Extraktion
der Hopfenkörper wird
vorzugsweise unter der Verwendung eines polaren Lösungsmittels
durchgeführt.
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Das
polare Lösungsmittel
kann aus der Gruppe umfassend Wasser, Ethanol, Isopropanol, Methanol, Dichloromethan,
Trichloromethan, n-Butanol, Ethylacetat, Ethylen-Dichlorid und Trichloroethylen
oder Mischungen dieser gewählt
werden. Vorzugsweise ist das polare Lösungsmittel Ethanol oder Wasser
oder Mischungen dieser.
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Ein
abschließender
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Hopfenaromatisierungsmittel
für Getränke zur
Verfügung,
welches einen mit einem nicht-polaren Lösungsmittel gewaschenen Wasserextrakt
aus Hopfenkörpern
aufweist.
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Wichtige
Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin, dass die Herstellung
eines extrem lichtstabilen, vollständig kesselhopfenaromatisierten
Getränkes
möglich
wird, welches zuvor nicht zur Verfügung stand, und dass ein derartiges
Getränk
durch Verwendung eines Nebenproduktes aus Hopfenkörpern, welches
ein kostengünstiges
und bisher weggeworfenes Nebenprodukt war, herstellbar ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Um
den Umfang und die Effektivität
der vorliegenden Erfindung zu Bestimmen, wurden Experimente unter
Verwendung von mit Hexan gewaschenem und alkalibehandeltem Wasserextrakt
aus Hopfenkörpern, der
aus ganzen Hopfenpellets von Kaskade-Hopfen gewonnen wurde, durchgeführt. Für jede Fraktion
wurde der Beitrag zur Kesselhopfenaromatisierung bestimmt. Im Ergebnis
hat sich heraus gestellt, dass der Extrakt von Hopfenkörpern dem
Bier am Effektivsten einen herkömmlichen
vollen Hopfengeschmack verleiht. Die Ergebnisse von Geschmackstests
bestätigen,
dass mit den beanspruchten Extrakten aus Hopfenkörpern hergestellte Getränke einen
Hopfengeschmack wie aus Hopfenpellets hergestellte Getränke aufweisen.
Die Tests bestätigen
ebenfalls, dass das mit den beanspruchten Extrakten aus Hopfenkörpern hergestellte
Bier in klare weiße
(Flintglas) oder grüne
Glasflaschen abgefüllt
werden kann.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Hopfenkörper
stammen aus dem verbrauchten Hopfen welcher nach Extraktion von
Alphasäuren,
Betasäuren
und Hopfenölen
(insgesamt oder teilweise) aus dem ganzen Hopfen mit einem nicht-polaren
Fluid, wie beispielsweise flüssiges
Kohlendioxid, überkritisches
Kohlendioxid, Hexan oder ähnlichem, übrig bleibt.
Hopfenkörper
sind im Wesentlichen der verbleibende Rest nach jeder Extraktion
von Hopfen zum Entfernen im Wesentlichen der gesamten Alphasäuren, Betasäuren und/oder
des gesamten Hopfenöles.
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Die
Hopfenkörper,
Alphasäuren
und hopfencharakteristische Fraktion (HCF) kann aus ganzem Hopfen durch
den nachfolgend veranschaulichten Prozess erhalten werden:
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Hopfenkörper
wie nachfolgend beschrieben behandelt, um einen lichtstabilen Extrakt
zu erhalten:
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Das
Folgende ist eine kurze Beschreibung der durchgeführten experimentellen
Tests und der verwendeten Materialien.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Mit
einem fermentierbaren Wachstumsmedium meinen wir (1) eine herkömmliche
Würze bzw.
Bierwürze
oder (2) jedes minimale Medium, welches Difco Hefe N Basis (0,8–8 g/l,
vorzugsweise 1,7 g/l) und Glucose (1–20 Gew.-%, vorzugsweise 8–10 Gew.%)
oder eine Kombination von (1) und (2) enthält. Mit Biokonvertieren oder
Fermentation meinen wir einen Prozess, bei dem die Extrakte der
Hefekörper
zu Kesselhopfenaromat konvertiert werden, wobei sich die Hefe bei
einer Fermentationstemperatur befindet und Glucose vorhanden ist.
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Beispiel 1
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200g
von Hopfenkörpern
aus Kaskade-Hopfen wurden mit 3000 g heißem Wasser extrahiert, was
zu 1363 g von nassen Festkörpern
und 1731 g heißem
Wasserextrakt (Hopfentee) führte.
Dieser Hopfentee erzeugt kein lichtstabiles Getränk.
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Der
lichtinstabile Hopfentee wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt (der
Hopfentee kann auf Raumtemperatur oder darunter abgekühlt werden)
und wurde dann mit 0,6 ml konzentrierter H2SO4 auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und
anschließend
sieben mal mit 100 ml Hexan gewaschen. Die pH-Einstellung des Hopfentees
auf die saure Seite wurde durchgeführt, um die α-Säuren in
ihre freie Säureform
zu bringen, so dass diese durch das Hexan leicht extrahiert werden
können.
Die Hexanfraktion kann dann getrocknet werden, um einen hexanlöslichen
Rest zu erhalten.
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Der
mit Hexan gewaschene Hopfentee wurde dann mit 118 ml 10% w/w KOH
auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt (jedes Alkali ist zum Einstellen
des pH-Wertes geeignet). Dies führt
zu 6958 eines lichtstabilen (α-Säure freien)
Hopfentees. Der lichtstabile Hopfentee kann gefroren oder getrocknet
gelagert werden. Wenn getrocknet kann der lichtstabile Hopfentee
lyophilisiert werden. Der lichtstabile Hopfentee kann dann der Würze eines
Malzgetränkes
zugegeben werden, um ein extrem lichtstabiles, voll kesselgehopftes
Getränk
herzustellen. Die pH-Einstellung des gewaschenen Hopfentees in den
neutralen Bereich dient dazu, dass dessen nachfolgende Zugabe zur
Würze die
pH-Balance der Würze
nicht beeinträchtigt.
Wenn es jedoch gewünscht ist,
den gewaschenen Hopfentee zu lagern, kann es vorteilhaft sein, den
gewaschenen Hopfentee bei einem niedrigen pH-Wert zu belassen, um
ein Wachstum von Mikroben zu verhindern.
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Es
ist bevorzugt, dass ein nicht-polares Lösungsmittel, wie beispielsweise
CO2 oder Hexan, zum Extrahieren aus ganzem
Hopfens oder Hopfenpellets verwendet wird. Es ist besonders bevorzugt,
dass flüssiges oder überkritisches
CO2 verwendet wird. Falls ein polares Lösungsmittel
(wie Ethanol oder Wasser etc.) zum Extrahieren des ganzen Hopfens
oder der Hopfenpellets verwendet wird, dann verbleibt ein unerwünscht hoher
Restanteil von Alphasäuren
in den Hopfenkörpern
zurück.
Ebenso führt
die Verwendung eines polaren Lösungsmittels
zum Extrahieren des Hopfens zu einer Entleerung der kritischen Kesselhopfenaroma-Bestandteile in den
Hopfenkörpern.
Daher ist es wichtig, dass ein nicht-polares Lösungsmittel, wie CO2, zum Extrahieren des ganzen Hopfens verwendet
wird.
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Es
ist ebenfalls bevorzugt, dass ein polares Lösungsmittel zum Extrahieren
der Hopfenkörper
verwendet wird. Besonders bevorzugt ist das polare Lösungsmittel
Ethanol oder Wasser. Wenn Wasser verwendet wird, ist es bevorzugt,
dass dieses heiss ist. Bei Verwendung von heissem Wasser, sollte
dieses eine Temperatur zwischen 140°F (60°C) und 212°F (100°C), vorzugsweise von 160°F (71°C) bis 200°F (93°C) und besonders
bevorzugt von etwa 180°F
(82°C) haben.
Das polare Lösungsmittel
kann auch eine Mischung aus Ethanol und Wasser in jeder Kombination
sein. Die Verwendung eines polaren Lösungsmittels führt zur
Extraktion der besonders gewünschten
Kesselhopfenaroma-Bestandteile von den Hopfenkörpern. Im Gegensatz dazu würde die
Verwendung eines nicht-polaren Lösungsmittels
zum Extrahieren der Hopfenfestkörper
die wichtigen Kesselhopfenaroma-Bestandteile
zurück
lassen.
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Erfindungsgemäß wird der
Hopfenkörper-Extrakt
(welcher aus der Extraktion der Hopfenkörper mit einem polaren Lösungsmittel
gewonnen wurde) mit einem nichtpolaren Lösungsmittel gewaschen, welches
in der Lage ist, aus dem Hopfenkörper-Extrakt
restliche α-Säuren zu
entfernen. Das nicht-polare Lösungsmittel ist
vorzugsweise Hexan.
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Obwohl
Beispiel 1 sieben Hexanwäschen
verwendet, können
auch weniger Wäschen
ausreichend sein. In dieser Hinsicht wäre die Konzentration von α-Säuren in
dem ungewaschenen Hopfenkörper-Extrakt typischerweise
etwa 100 mg/l. Die Konzentration von α-Säuren in dem mit nicht-polaren
Lösungsmittel
gewaschenen Extrakt aus Hopfenkörpern
sollte jedoch bevorzugt kleiner als etwa 5 mg/l sein, um einen lichtstabilen Extrakt
aus Hopfenkörpern
zu erhalten. Daher kann die Menge des Lösungsmittels zum Waschen und/oder die
Anzahl der Wäschen
einfach eingestellt werden, um die gewünschte Konzentration von α-Säuren zu
erhalten.
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Die
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellten Biere hatten einen akzeptablen Geschmack
und Schaumcharakteristiken sowie eine außerordentliche Lichtstabilität. Somit
ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich
ein lichtstabiles, voll hopfenaromatisiertes Bier unter Verwendung
eines mit nicht-polaren Lösungsmittel
gewaschenen Extraktes aus Hopfenkörpern herzustellen.
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Für den Fachmann
im Stand der Technik ist es klar, dass das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur neu und brauchbar, sondern auch einfach und ökonomisch
ist. So werden beispielsweise ausschließlich herkömmliche Brautechniken und Brauausrüstungen
verwendet und die brauchbaren Aromatisierungsbestandteile der Hopfenfestkörper werden
nicht verschwendet.
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Die
bevorzugt für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendeten Hopfenkörper
sind solche Hopfenkörper,
die man nach der Extraktion von Hopfen mittels flüssigen Kohlendioxid
unter 40°F
bis 80°F
(4°C bis 27°C) und 500–1000 psig
(3,55·10
6 bis 7,0·10
6 Pa)
erhält.
Die Extraktion von Hopfen mit flüssigem
Kohlendioxid ist in U.S. Patent Nr.
4,344,978 beschrieben.
Andere verwendbare Hopfenkörper
sind solche, die man durch die Extraktion von Hopfen mit überkritischem
CO
2 bei einer Temperatur von 100°F –150°F (38°C bis 66°C) und einem
Druck von 1100–3000
psig (7,69·10
6 bis 20,79·10
6Pa)
oder durch Anwenden der Extraktionsverfahren gemäß U.S. Patente Nr.
3,798,332 ;
4,002,683 oder
anderen erhält.
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Beispiele
für verschiedene
Hopfenarten, welche zum Herstellen des Hopfenextraktes und der Hopfenkörper verwendbar
sind, sind Kaskade-Hopfen und Galena-Hopfen. Andere Hopfenarten können auch
verwendet werden.
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Die
Menge des zugegebenen, mit dem nicht-polaren Lösungsmittel gewaschenen Hopfenextraktes aus
Hopfenkörpern
hängt von
der gewünschten
Kesselhopfenaromatisierung der resultierenden Getränkes ab.
Wenn der erfindungsgemäße Extrakt
alleine verwendet wird, dann ist die verwendete Menge äquivalent
zu der äquivalenten
Menge von ganzem Hopfen, welche für dieselbe Aromatisierung von
aus ganzem Hopfen hergestellten Bier verwendet würde.
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Beispielsweise
eine vollständige
Extraktion aus Hopfenkörpern
mit kochendem Ethanol resultiert zu etwa 28 Gew.-% Extrakt auf einer
trockenen Basis. Eine vollständige
Extraktion von Hopfenkörpern
mit kochendem Wasser resultiert zu einem 45 Gew.-% Extrakt auf einer
trockenen Basis. Beide dieser Extrakte erzeugen ein voll kesselhopfenaromatisiertes
Getränk.
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Daher
versteht es sich, dass die Erfindung nicht durch die Beschreibung
und Beispiele, sondern nur durch die nachfolgenden Ansprüche beschränkt ist.