-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf flammfeste bzw. flammhemmende thermoplastische Zusammensetzungen
und mehr im Besonderen auf flammhemmende thermoplastische Zusammensetzungen, die
Polycarbonatharze und ein Pfropfcopolymer enthalten.
-
Beschreibung des Standes
der Technik
-
Flammhemmende Zusammensetzungen,
die Acrylnitril-Butadien-Styrol(ABS)-Copolymere, ein Phosphat und
ein Polytetrafluorethylen-Material enthalten, sind bekannt, siehe
Haaf et al.,
US-PS 4,107,232 ,
ausgegeben 15. August 1978. Flammhemmende thermoplastische Formmassen,
enthaltend (a) ein aromatisches Polycarbonat, (b) ein Styrol-Acrylnitril-Butadien-Pfropfcopolymer,
(e) ein thermoplastisches Polymer, wie Styrol-Acrylnitril-Copolymer,
(d) eine Halogenverbindung, (e) einen flammhemmenden Synergisten
und (f) ein Tetrafluorethylenpolymer (PTFE), sind bekannt, siehe
Lindner et al., US-PS 4,810,739, ausgegeben 7. März 1989. Die Nutzung von flammhemmendem
Phosphat in ABS/aromatischen Polycarbonat-Mischungszusammensetzungen
mit PTFE ist ebenfalls bekannt, doch können solche Zusammensetzungen
weniger als die erwünschten
Niveaus der Wetterbeständigkeit
zeigen. Die Verschiffung und Lagerung thermoplastischer (Polycarbonat/Pfropfcopolymer
(ABS)-Mischungen) Gegenstände,
wie Gehäuse
von Büromaschinen,
in außerordentlich
heiße
feuchte Klimata, wie Südostasien,
kann die Gegenstände
längere
Zeit Wärme
und Feuchtigkeit aussetzen, die zu einer Versprödung und dem Verlust an Schlagzähigkeits-Eigenschaften
im Gegenstand führen
können.
-
Folglich gibt es einen Bedarf, Polycarbonat/ABS-Pfropfcopolymer-Zusammensetzungen
zu entwickeln, die Schlagzähigkeits-Eigenschaften
bei längerem
Aussetzen gegenüber
Wärme und
Feuchtigkeit besser beibehalten.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
flammhemmende thermoplastische Zusammensetzungen, die aromatisches
Polycarbonatharz und ein Kautschuk-modifiziertes aromatisches Vinyl-ungesättigtes
Nitril-Dienkautschuk-Pfropfcopolymer enthalten. Die Zusammensetzungen
enthalten ein Pfropfcopolymer hohen Kautschukanteils oder wahlweise
enthalten sie in Kombination ein Polycarbonatharz geringer Viskosität und ein
starres aromatisches Vinylungesättigtes
Nitril-Copolymer geringen Molekulargewichtes. Die Zusammensetzungen zeigen
verbesserte Beständigkeit
gegen Verlust von IZOD-Schlagzähigkeits-Eigenschaften
beim Aussetzen gegenüber
Wärme und
Feuchtigkeit.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Es wird eine thermoplastische Zusammensetzung
bereitgestellt, umfassend (a) ein aromatisches Polycarbonatharz,
(b) ein aromatisches Vinyl-ungesättigtes
Nitril-Dienkaut schuk-Pfropfcopolymer, (e) ein starres aromatisches
Vinyl-ungesättigtes
Nitril-Copolymer, (d) ein Phosphat und (e) ein Tetrafluorethylen-Polymer. Das
Pfropfcopolymer hat vorzugweise einen hohen Kautschukanteil, und
das Polycarbonatharz ist vorzugsweise eine Kombination eines Polycarbonatharzes
mäßigen Molekulargewichtes
und eines Polycarbonatharzes geringen Molekulargewichtes, und das
starre aromatische Vinyl-Vinylcyanid-Copolymer ist vorzugsweise ein
Copolymer geringen Molekulargewichtes.
-
Das aromatische Polycarbonatharz
umfasst vorzugsweise Polycarbonatpolymer mäßigen Molekulargewichtes und
ein Polycarbonat geringen Molekulargewichtes. Vorzugsweise ist das
aromatische Polycarbonatharz in einer Menge von 60 bis 90 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugter von
75 bis 85 Gew.-% davon und am bevorzugtesten von 78 bis 82 Gew.-%
davon vorhanden. Der Einsatz aromatischen Polycarbonatharzes geringen
Molekulargewichtes gestattet höhere
Kautschukanteile für ein
gegebenes Niveau der Viskosität
der Zusammensetzung. Vorzugsweise ist das Polycarbonatpolymer mäßigen Molekulargewichtes
in der Zusammensetzung in einer Menge von 60 bis 80 Gew.-%; bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugter von 70 bis
75 Gew.-% davon und am bevorzugtesten von 71 bis 73 Gew.-% davon
vorhanden, und vorzugsweise ist das Polycarbonatharz geringen Molekulargewichtes in
einer Menge von 0 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, bevorzugter von 2 bis 15 Gew.-% davon und am bevorzugtesten
von 3 bis 8 Gew.-% davon vorhanden.
-
Polycarbonatharze, die zum Einsatz
in dieser Erfindung geeignet sind, sind vorzugsweise aromatische Polycarbonatharze.
Hinsichtlich der aromatischen Polycarbonatharze können diese
vom Fachmann hergestellt oder von einer Vielfalt kommerzieller Quellen
erhalten werden. Sie können
hergestellt werden durch Umsetzen eines zweiwertigen Phenols mit
einer Carbonat-Vorstufe, wie Phosgen, einem Halogenformiat oder
einem Carbonatester. Typischerweise haben sie wiederkehrende Struktureinheiten
der Formel:
worin A ein zweiwertiger
aromatischer Rest des bei der Polymer produzierenden Reaktion eingesetzten
zweiwertigen Phenols ist. Vorzugsweise haben die aromatischen Carbonatpolymeren
eine Grenzviskosität
im Bereich von 0,30 bis 1,0 dl/g (gemessen in Methylenchlorid bei
25°C). Unter
"zweiwertigen Phenolen" werden einkernige oder mehrkernige aromatische
Verbindungen verstanden, die zwei Hydroxyreste enthalten, von denen jedes
an ein Kohlenstoffatom eines aromatischen Kernes gebunden ist. Typischerweise
schließen
zweiwertige Phenole 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan,
4,4'-Dihydroxydiphenylether, Bis(2-hydroxyphenyl)methan, deren Mischungen
und Ähnliche
ein. Das bevorzugte aromatische Carbonatpolymer ist ein Homopolymer
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol-A).
-
Die aromatischen Polycarbonatharze
können
vollständig
oder teilweise durch ein Poly(estercarbonat)harz ersetzt werden.
Poly(estercarbonate) zum Einsatz in der Erfindung sind bekannt und
können
kommerziell erhalten werden. Im Allgemeinen sind sie Copolyester,
die wiederkehrende Carbonatgruppen
und aromatische carbocyclische
Gruppen in der linearen Polymerkette umfassen, in der mindestens
einige der Carboxylatgruppen und mindestens einige der Carbonatgruppen
direkt an Ring-Kohlenstoffatome der aromatischen carbocyclischen
Gruppen gebunden sind. Die Poly(estercarbonate) werden im Allgemeinen
hergestellt durch Umsetzen einer difunktionellen Carbonsäure, wie
Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Homophthalsäure, o-,
m- und p-Phenylendiessigsäure, den
mehrkernigen aromatischen Säuren,
wie Diphensäure,
1,4-Naphthalinsäure, Mischungen
irgendwelcher der Vorgnannten und Ähnlichen mit einem zweiwertigen
Phenol und einer Carbonat-Vorstufe der oben beschriebenen Arten.
Ein besonders brauchbares Poly(estercarbonat) wird aus Bisphenol-A,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure
oder einer Mischung von Isophthalsäure und Terephthalsäure oder
den reaktionsfähigen
Derivaten dieser Säuren,
wie Terephthaloyldichlorid, oder einer Mischung davon und Phosgen
erhalten. Die molaren Anteile von Dihydroxydiaryl-Einheiten können im
Bereich von 1 : 0,30– 0,80
: 0,70–0,20
liegen, und der molare Bereich von Terephthalat-Einheiten zu Isophthalat-Einheiten
kann bei dieser bevorzugten Familie von Harzen im Bereich von 9
: 1 bis 2 : 8 liegen.
-
Das aromatische Polycarbonatharz
mäßigen Molekulargewichtes
hat vorzugsweise ein Zahlenmittel des Molekulargewichtes zwischen
25.000 und 80.000, z. B. zwischen 30.000 und 60.000, und als weiteres
Beispiel zwischen 35.000 und 40.000.
-
Das aromatische Polycarbonatharz
geringen Molekulargewichtes hat vorzugsweise ein Zahlenmittel des
Molekulargewicht zwischen 2.000 und 21.000, z. B. zwischen 5.000
und 10.000, und als weiteres Beispiel zwischen 6.000 und 9.000.
-
Das Kautschuk-Pfropfcopolymer umfasst
(i) das Kautschuk-Substrat, (ii) einen darüber liegenden, starren polymeren
Abschnitt, der auf das Kautschuk-Substrat gepfropft ist. Das Kautschuk-Substrat
ist vorzugsweise in dem Pfropfcopolymer in einer Menge von 40 bis
90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Pfropfcopolymer-Zusammensetzung,
bevorzugter von 45 bis 76 Gew.-% davon und am bevorzugtesten von
60 bis 60 Gew.-% davon vorhanden; das starre darüber liegende Material (und
wahlweise ungepfropftes (freies) starres Material in Kombination)
ist vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Pfropfcopolymers, vorzugsweise von 25 bis 55 Gew.-%
davon und am bevorzugtesten von 40 bis 50 Gew.-% davon vorhanden.
-
Beispiele von kautschukartigen Polymeren
für das
Substrat schließen
ein: konjugierte Diene, Copolymere eines Diens mit Styrol, Acrylnitril,
Methacrylnitril oder C1-C8-Alkylacry lat,
die mindestens 50% (vorzugsweise mindestens 65 Gew.-%) konjugierte
Diene, Polyisopren oder deren Mischungen enthalten.
-
Die Dienkautschuke können vorzugsweise
Polybutadien, Polyisopren und Copolymere von Butadien mit bis zu
35% Comonomeren, wie Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat oder
C1-C8-Alkylacrylat
sein, die hergestellt sind durch radikalische Polymerisation in
wässeriger
Emulsion, und die wahlweise mit Di- oder Trivinyl- und/oder Allyl-Monomeren
oder Mischungen solcher Monomeren oder Struktren vernetzt sein können.
-
Spezifische konjugierte Dienmonomere,
die normalerweise bei der Herstellung des Kautschuk-Substrates des
Pfropfpolymers eingesetzt werden, werden allgemein durch die folgende
Formel beschrieben:
worin jedes X
1,
X
2, X
3, X
4 und X
5 einzeln
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen, Chlor oder Brom. Beispiele von Dienen,
die eingesetzt werden können,
sind Butadien, Isopren, 1,3-Heptadien, Methyl-l,3-pentadien, 2,3-Dimethylbutadien,
2-Ethyl-1,3-pentadien, 1,3- und 2,4-Hexadiene, Chlor- und Brom-substituierte
Butadiene, wie Dichlorbutadien, Brombutadien, Dibrombutadien, deren
Mischungen und Ähnliche.
Ein bevorzugtes konjugiertes Dien ist 1,3-Butadien.
-
Das Substrat-Polymer, wie es erwähnt ist,
ist vorzugsweise ein konjugiertes Dienpolymer, wie Polybutadien,
Polyisopren, oder ein Copolymer, wie Butadien-Styrol, Butadien-Acrylnitril oder Ähnliches.
Der kautschukartige polymere Substratteil weist eine Glasübergangs-Temperatur
(Tg) von weniger als etwa 0°C
auf.
-
Mischungen eines oder mehrerer kautschukartiger
Polymerer, die oben als Substrat zum Herstellen der Pfropfpolymeren
beschrieben sind, oder Mischungen eines oder mehrerer hier offenbarter
Pfropfpolymerer können
auch eingesetzt werden. Weiter kann der Kautschuk entweder ein Block-
oder statistisches Copolymer umfassen.
-
Aromatische Vinylmonomere, die bei
der Herstellung des darüber
liegenden Teiles eingesetzt werden können, schließen Styrol, α-Methylstyrol,
Halogenstyrol, wie Dibromstyrol, Mono- oder Di-alkyl-, Alkoxy- oder Hydroxy-Substituentengruppen
am Ring des aromatischen Monovinyliden-Monomers, wie Vinyltoluol,
Vinylxylol, Butylstyrol, p-Hydroxystyrol oder Methoxystyrol oder
deren Mischungen ein. Die eingesetzten aromatischen Monovinyliden-Monomeren werden
allgemein durch die folgende Formel beschrieben:
worin jedes R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 einzeln
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl, Aryl, Alkaryl, Aralkyl, Alkoxy,
Aryloxy und Halogenen. R ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und
Halogenen, wie Brom und Chlor. Beispiele substituierter aromatischer
Vinylverbindungen schließen
Styrol, 4-Methylstyrol, 3,5-Diethylstyrol, 4-n-Propylstyrol, α-Methylstyrol, α-Methylvinyltoluol, α-Chlorstyrol, α-Bromstyrol, Dichlorstyrol,
Dibromstyrol, Tetrachlorstyrol, deren Mischungen und Ähnliche
ein. Die bevorzugten aromatischen Monovinyliden-Monomeren sind Styrol
und/oder α-Methylstyrol.
-
Monomere, die allein oder in Kombination
mit dem aromatischen Vinylmonomer eingesetzt werden können, schließen Acrylnitril,
Methacrylnitril, C
1-C
8-Alkyl-
oder Aryl-substituiertes Acrylat, C
1-C
8-Alkyl-, Aryl- oder Halogenaryl-substituiertes
Methacrylat, Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure,
Acrylamid, N-substituiertes Acrylamid oder Methacalamid, Maleinsäureanhydrid,
Maleimid, N-Alkyl-, Aryl- oder Halogenaryl-substituiertes Maleimid,
Glycidyl(meth)acrylate, Hydroxyalkyl(meth)acrylate oder deren Mischungen
ein. Die ungesättigten
Nitrile (Acrylnitril oder substituiertes Acrylnitril) oder die Acrylsäureester
werden allgemein durch die folgende Formel beschrieben:
worin R
6 ausgewählt sein
kann aus der gleichen Gruppe wie für das oben definierte R und
Y ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Cyan- und Carbalkoxy-Gruppen, wobei
die Alkoxygruppe des Carbalkoxy von 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatome
enthält.
Beispiele solcher Monomeren schließen Acrylnitril, Ethacrylnitril,
Methacrylnitril, α-Chloracrylnitril, α-Bromacrylnitril,
Methylacrylat, Methylmethacalat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Propylacrylat,
Isopropylacrylat und deren Mischungen ein. Das bevorzugte ungesättigte Nitrilmonomer
ist Acrylnitil und die bevorzugten Acrylsäureester sind Ethylacrylat
und Methylmethacrylat. Es ist auch bevorzugt, dass die Acrylsäureester,
wenn sie vorhanden sind, in Kombination mit Styrol oder Acrylnitril
eingesetzt werden.
-
Das Zahlenmittel des Molekulargewichtes
des starren gepfropften darüber
liegenden Teiles liegt im Bereich von 10.000 bis 100.000. Das Verhältnis des
ersten Monomers zum zweiten Monomer kann im Bereich von 100/0 bis
50/50, vorzugsweise 85/15 bis 60/40 liegen. Zusätzliches) Monomer(e) können wahlweise
0 bis 50% eines oder beide des ersten und zweiten Monomers ersetzen.
Bevorzugte darüber
liegende Pfropfteile schließen
Copolymere von Styrol und Acrylnitril, Copolymere von α-Methylstyrol
und Acrylnitril und Methylmethacrylat-Polymere oder -Copolymere
mit bis zu 50 Gew.-% von C1-C8-Alkylacrylaten,
Acrylnitril oder Styrol ein.
-
Dies Pfropfcopolymeren können entweder
durch Emulsion oder kombinierte Verfahren, wie Emulsions-Suspension,
oder andere Emulsions-Techniken, die im Stande der Technik bekannt
sind, polymerisiert werden. Weiter können diese Kautschuk-modifizierten
Monovinyliden-Pfropfcopolymeren entweder durch kontinuierliche,
halb kontinuierliche oder ansatzweise Verfahren hergestellt werden.
-
Die bevorzugten Pfropfcopolymeren
sind ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Pfropfcopolymeren,
Methylmethacrylat-Butadien-Styrol-Pfropf copolymeren (z. B. Methylmethacrylat-Alkylacrylat,
das auf Butadien oder Styrol-ButadienKautschuk gepfropft ist) und
Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-Styrol-Pfropfcopolymeren.
-
Spezifische Beispiele von Pfropfcopolymeren
schließen
die Folgenden ein: Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS),
Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-Styrol (MABS), Methylmethacrylat-Butadien-Styrol
und Methylmethacrylat-Butadien, doch sind sie darauf nicht beschränkt. Vorzugsweise
hat das Pfropfcopolymer einen Kautschuk-Anteil von 40 bis 80%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Pfropfcopolymers.
-
Geeignete starre aromatische Vinyl-ungesättigte Nitril-Polymere,
die in dieser Erfindung eingesetzt werden, sind hergestellt aus
den aromatischen Monovinyliden-Pfropfmonomeren (erstes Monomer),
wie oben beschrieben, und ungesättigten
Nitrilmonomeren (zweites Monomer), wie ebenfalls oben beschrieben.
Das Zusammensetzungs-Verhältnis
des ersten Monomers zum zweiten Monomer kann im Bereich von 95/5
bis 50/50, vorzugsweise 85/15 bis 60/40 liegen. Zusätzliches)
Monomer(e) können
wahlweise 0 bis 50% eines oder beider des ersten und zweiten Monomers
ersetzen.
-
Das Zahlenmittel des Molekulargewichtes
des starren aromatischen Vinyl-Vinylcyanid-Polymers liegt im Bereich
von 10.000 bis 100.000 und vorzugsweise von 10.000 bis 100.000.
Bevorzugte starre Polymere schließen Copolymere von Styrol und
Acrylnitrl und Copolymere von Methylmethacrylat mit Acrylnitril
und Styrol ein. Diese starren aromatischen Vinyl-ungesättigten
Nitril-Polymeren können
entweder durch Emulsions-, Emulsions-Suspensions-, Suspensions- oder Massen-Techniken,
die im Stande der Technik bekannt sind, polymerisiert werden. Weiter
können
die starren Polymeren entweder durch kontinuierliche, halb kontinuierliche oder
ansatzweise Verfahren hergestellt werden.
-
Die für diesen Zweck eingesetzten
Phosphate (Ester der Phosphorsäure)
werden durch die folgende Formel repräsentiert:
worin jedes R
9 eine
zweiwertige organische Gruppe repräsentiert, R
8,
die gleich oder verschieden sein können, ausgewählt sind
aus aliphatischen C
1-C
20-Gruppen,
alicyclischen C
3-C
1-Gruppen
und aromatischen C
6-C
18-Gruppen,
m eine Zahl zwischen 1 und 30 repräsentiert und n eine ganze Zahl
zwischen 0 und 3 repräsentiert.
-
Irgendeines der durch die Formel
repräsentierten
Phosphate kann wirksam von den Zusammensetzungen dieser Erfindung
genutzt werden. R9 in der Formel ist eine
zweiwertige organische Gruppe, ausgewählt aus aliphatischen C1-C20-Gruppen, alicyclischen
C3-C13Gruppen und
aromatischen C6-C18-Gruppen.
Die aromatischen Gruppen sind vom Standpunkt der thermischen Beständigkeit,
die während
des Strangpressens oder Formens benötigt wird, besonders bevorzugt.
Besonders wirksame aromatische Gruppen schließen, z. B., die Folgenden ein:
-
-
Vom Standpunkt der Kosten des Ausgangsmaterials
ist R9 vorzugsweise
-
-
Die durch R8 repräsentierten
Gruppen können
gleich oder verschieden voneinander sein, und es sind eine aliphatische
C1-C20-Gruppe, eine
alicyclische C3-C13-Gruppe
oder eine aromatische C6-C18-Gruppe.
Selbst diese Phosphorsäureester,
die keine Substituenten aufweisen, d. h., die Phosphorsäureester
der Formel (1), worin n 0 ist, dienen zur Verbesserung der Schlagzähigkeit
zusätzlich
zu genügender
Wärmebeständigkeit.
-
R8 ist vorzugsweise
eine Methyl- oder Isopropylgruppe. Aufgrund des Ausgleichs zwischen
verbesserter Schlagzähigkeit,
Zähigkeit,
thermischer Beständigkeit
und Ausblühen
auf der einen Seite und den Kosten der Ausgangsmaterialien auf der
anderen Seite, ist eine Methylgruppe am meisten bevorzugt. Die ganze
Zahl n liegt vorzugsweise zwischen 0 und 2 und ist vom Standpunkt
des Ausblühens
oder thermischen Beständigkeit
besonders bevorzugt 0 oder 1. In Formel (1) ist m höchstens
30 und vorzugsweise höchstens
20.
-
Die Menge des in der vorliegenden
Endung eingesetzten Phosphats der obigen Formel liegt zwischen 0,5
und 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% davon und bevorzugter von 3 bis 15
Gew.-% davon.
-
Typisch für die bevorzugten Phosphatverbindungen,
die in dieser Erfindung einzusetzen sind, wären solche der allgemeinen
Formel
und deren Stickstoff Analoge,
wobei jedes Q die gleichen oder verschiedene Reste repräsentiert,
einschließlich
Kohlenwasserstoffresten, wie Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkyl-substituiertem
Aryl und Aryl-substituiertem Alkyl, Halogen, Wasserstoff und deren
Kombinationen, unter der Bedingung, dass mindestens eines der Q's
Aryl ist. Typische Beispiele geeigneter Phosphate schließen Phenylbisdodecylphosphat,
Phenylbisneopentylphosphat, Phenylethylenhydrogenphosphat, Phenyl-bis-3,5,5'-trimethylhexylphosphat,
Ethyldiphenylphosphat, 2-Ethylhexyl-di(p-tolyl)phosphat, Diphenylhydrogenphosphat,
Bis(2-ethylhexyl)ptolylphosphat, Tritolylphosphat, Bis(2-ethylhexyl)-phenylphosphat,
Tri(nonylphenyl)phosphat, Phnyl-methylhydrogenphosphat, Di(dodecyl)-p-tolylphosphat,
Tricresylphosphat, Triphenylphosphat, halogeniertes Triphenylphosphat,
Dibutylphenylphosphat, 2-Chlorethyldiphenylphosphat, p-Tolyl-bis(2,5,5'-trimethylhexyl)phosphat,
2-Ethylhexylphenylphosphat; Diphenylhydrogenphosphat und Ähnliche
ein. Die bevorzugten Phosphate sind solche, worin jedes Q Aryl ist.
Das am meisten bevorzugte Phosphat ist Triphenylphosphat. Es ist
auch hevorzugt, Triphenylphosphat in Kombination mit Hexabrombenzol
und wahlweise Antimonoxid einzusetzen.
-
Als entflammungshemmende Zusätze für diese
Erfindung sind auch Verbindungen geeignet, die Phosphor-Stickstoff-Bindungen
enthalten, wie Phosphornitrilchlorid, Phosphoresteramide, Phosphorsäureamide, Phosphonsäureamide
oder Phosphinsäureamide.
Diese entflammungshemmenden Zusätze
sind kommerziell erhältlich.
-
Tetrafluorethylen-Polymere, die gemäß diese
Endung geeignet sind, haben Fluorgehalte von 65–76 Gew.-%, vorzugsweise 70–76 Gew.-%.
Beispiele sind Polytetrafluorethylen, Tetrafluorethylen/Hexafluorpropylen-Copolymere
und Tetrafluorethylen-Copolymere, die geringe Mengen fluorfreier
copolymerisierbarer ethylenisch ungesättigter Monomere enthalten.
Solche Polymeren sind bekannt aus "Vinyl and Related Polymers", John
Wiley & Sons,
Inc., New York, 1952, Seiten 484–494; "Fluorpolymers", Wiley-Interscience,
New York, 1972; "Encyclopedia of Polymer Science and Technology",
Interscience Publishers, New York, Band 13, 1970, Seiten 623–654; "Modern
Plastics Encyclopedia", 1970–1971,
Band 47, Nr. 10A, Oktober 1970, McGraw-Hill, Inc., New York, Seiten
134, 138 und 774; "Modern Plastics Encyclopedia", 1975–1976, Oktober
1975, Band 62, Nr. 10 A, McGraw-Hill, Inc., New York, Seiten 27,
28 und 472 sowie den US-PSn 3,671,484; 3,723,273 und 3,838,092.
Die Polytetrafluorethylen-Polymeren
der vorliegenden Erfindung liegen in Pulver- oder Latexform vor.
-
Das Phosphat ist vorzugsweise in
einer Menge von 3 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, bevorzugter von 5 bis 10 Gew.% davon und am bevorzugtesten
von 6 bis 9 Gew.-% davon vorhanden.
-
Das Tetrafluorethylen-Polymer ist
vorzugsweise in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugter von 0,1 bis 0,5 Gew.-%
davon und am bevorzugtesten von 0,2 bis 0,4 Gew.-% davon, vorhanden.
-
Ist in der Zusammensetzung kein Polycarbonat
geringen Molekulargewichtes oder kein aromatisches Vinyl-ungesättigtes
Nitril geringen Molekulargewichtes vorhanden, dann hat die Zusammensetzung
vorzugsweise einen Kautschukgehalt von mindestens 6%, bevorzugter
zwischen 6 und 12 Gew.-% und am bevorzugtesten zwischen 6 und 8
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
-
Umfasst die Zusammensetzung ein starres
aromatisches Vinyl-Vinylcyanid-Copolymer geringen Molektuargewichtes
und/oder ein Polycarbonatharz geringen Molekulargewichtes, dann
beträgt
die Kautschukmenge in der Zusammensetzung vorzugsweise mindestens
4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugter
von 4 bis 12 Gew.-% davon und am bevorzugtesten von 4 bis 6 Gew.-%
davon.
-
Das Polycarbonatharz ist vorzugsweise
in einer Menge von 60 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, bevorzugter von 75 bis 85 Gew.-% davon und
am bevorzugtesten etwa 80 Gew.-%, davon vorhanden. Bevorzugter ist
das Polycarbonatlharz eine Kombination eines Polycarbonatpolymers
relativ mäßigen Molekulargewichtes
und eines Polycarbonatpolymers relativ geringen Molekulargewichtes,
wobei das Polycarbonatharz relativ mäßigen Molekulargewichtes in
einer Menge von 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, bevorzugter von 70 bis 80 Gew.-% davon, am
bevorzugtesten 71 bis 73 Gew.-% davon, vorhanden ist, und worin
das Harz geringen Molekulargewichtes in einer Menge von 5 bis 20
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugter von
5 bis 10 Gew.-% davon und am bevorzugtesten von 7 bis 9 Gew.-% davon,
vorhanden ist. Das Polycarbonat relativ mäßigen Molekulargewichtes hat
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichtes zwischen 30.000 und 80.000.
-
Beispiele
-
Die vorliegende Erfindung zeigt,
dass die Beibehaltung der Izod-Schlagzähigkeit nach dem Altern mit zunehmendem
Kautschukanteil signifikant verbessert wird, verglichen mit einer
Kontrollprobe. Die physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle
1 zusammengefasst. Die Daten zeigen, dass mit zunehmender HRG-Menge
die Izod-Schlagzähigkeit
nach dem Wärme-
und Feuchtigkeits-Altern ausgezeichnet ist. Alle Proben enthielten
mehr Kautschuk als die Kontrollprobe und behalten über 80%
des ursprünglichen
Wertes bei, versagen in der Duktilität, während die Kontrollprobe bei
geringem Schlagzähigkeitswert
durch Sprödheit
nach einer Woche versagt. Dies ist eine sehr dramatische Verbesserung
gegenüber
der gegenwärtigen
Kontrollprobe. Es scheint, dass die umfangreichere Kautschukphase
die spröde
Matrix genügend
zäh macht
und so das Beibehalten einer guten Schlagzähigkeit unterstützt.
-
Andere Zusätze können Antioxidationsmittel,
Wärme-Stabilisator,
Schmiermittel jeglicher Art sein, die die Verarbeitbarkeit verbessern.
-
Tabelle
1
Formulierungen und physikalische Eigenschaften von FR PC/ABS-Mischungen
beim Wärme- und Feuchtigkeits-Altern
-
Beispiele A und B sind Vergleichsbeispiele.
Beispiele 1 und 2 sind Beispiele der vorliegenden Erfindung. Die
Zusammensetzungen der Beispiele A, B, 1 und 2 enthielten 0,10 Gew.-%
Phosphit (Irgafos 168), 0,15 Gew.-% gehindertes Phenol (Irganox
1076), 0,50 Gew.-% Schmiermittel (Glycolube P).
-
MPC1 ist ein Bisphenol A-Polycarbonat
mäßigen Molekulargewichtes
mit einem Gewichtsmittel, des Molekulargewichtes von 30.000.
-
LPC2 ist Bisphenol A-Polycarbonat
geringen Molekulargewichtes mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
von 20.500.
-
MPC3 ist ein Bisphenol A-Polycarbonat
mäßigen Molekulargewichtes
mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von 25.600.
-
ABS1 ist ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Pfropfcopolymer
mit 60 Gew.-% Kautschuk.
-
ABS2 ist ein Acrylnitril-Butadien-Styrol-Pfropfcopolymer
mit 70 Gew.-% Kautschuk.
-
LSAN1 ist ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer
geringen Molekulargewichtes mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
von 60.000.
-
MSAN1 ist ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer
mäßigen Molekulargewichtes
mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von 100.000.
-
PTFE ist ein Polytetrafluorethylenpolymer.