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Die
vorliegende Erfindung betrifft Gegenstände aus mindestens einem Teil
aus vulkanisiertem EPDM- oder EPM-Kautschuk und mindestens einem
thermoplastischen Elastomer, die zur Bildung eines einzelnen Elements
miteinander verbunden sind mit einer thermoplastischen Zusammensetzung
mit Hafteigenschaften.
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Bei
der Herstellung einiger Gegenstände,
beispielsweise gebogener Verbindungen, die zum Verschweißen von
zwei Profilen aus vulkanisiertem Elastomer zu einer Dichtung verwendet
werden, besteht das Problem, eine thermoplastische elastomere Komponente
auf einen im wesentlichen aus EPDM oder EPM bestehenden vulkanisierten
Kautschuk aufzubringen.
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Man
dachte, daß das
unter Verwendung der bekannten thermoplastischen elastomeren Mischungen, auch
TPV genannt, als thermoplastische elastomere Komponente möglich wäre.
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Thermoplastische
elastomere Mischungen (TPV) sind in der Patent- und in der wissenschaftlichen
Literatur gut bekannt und werden in vielen Übersichtsartikeln beschrieben
(siehe beispielsweise A. Coran in "Thermoplastic Elastomers; a comprehensive
Review", N.R. Legge,
G. Holden, H.E. Schroeder (Hg.), New York, 1987, 5. 130ff).
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Die
obigen TPV bestehen aus einer kontinuierlichen Kunststoffphase,
im allgemeinen einem Polyolefin-Harz, in dem ein mehr oder weniger
vulkanisiertes Elastomer in Form von Teilchen von 50 Mikron oder
weniger dispergiert ist.
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Da
das im TPV enthaltene Polyolefin die kontinuierliche Phase darstellt,
könnte
man erwarten, daß sich
das TPV im Hinblick auf die Haftung ähnlich wie das Polyolefin verhält.
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Das
Patent US-A-4537825 unterstreicht die Tatsache, daß dieses
Verhalten nicht auftritt, wenn TPV an Gegenstände aus vulkanisiertem EPDM
oder EPM gebunden werden soll, selbst ohne Klebstoffe. Insbesondere
wird in US-A-4537825
ausgeführt,
daß es
nur möglich
ist, TPV an vulkanisiertes EPDM oder EPM zu binden, wenn der Kautschukgehalt
in dem zu schweißenden
Gegenstand unterhalb bestimmter Werte liegt, genauer gesagt unterhalb
von 50 Vol.-%.
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Das
Problem der unzureichenden Haftung zwischen dem thermoplastischen
Elastomer und dem vulkanisierten Kautschuk blieb bestehen.
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Die
vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil, wodurch ein Material
erhalten werden kann, das bezogen auf traditionelles TPV fester
haftet, aber gleichzeitig seine Elastizität und das Aussehen bewahren kann,
die für
diese Art von Anwendung notwendig sind.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung Gegenstände umfassend:
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- i) ein oder mehrere Teile, die im wesentlichen
aus vulkanisiertem EPDM- oder EPM-Kautschuk bestehen und die derart,
daß ein
einziges Element gebildet wird, verbunden sind mit
- ii) einem oder mehreren Teilen, die im wesentlichen aus einer
haftenden thermoplastischen Zusammensetzung bestehen, die im wesentlichen
besteht aus:
1) einem dynamisch vulkanisierten thermoplastischen
Elastomer (TPV) in einer Menge zwischen 15 und 65 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 25 und 45 Gew.-%, bevorzugter zwischen 30 und 40 Gew.-%;
wobei dieses dynamisch vulkanisierte thermoplastische Elastomer
aus einer hauptsächlich
aus einem oder mehreren Polyolefinen bestehenden, kontinuierlichen
Phase mit thermoplastischen Eigenschaften besteht, in der eine mehr
oder weniger vulkanisierte elastomere Phase fein dispergiert ist;
2)
Polyethylen mit einer Dichte, die gleich oder weniger als 0,920
g/cm3 ist, in einer Menge zwischen 85 und 35
Gew.-%, vorzugsweise zwischen 75 und 55 Gew.-%, bevorzugter zwischen
70 und 60 Gew.-%;
3) Additiven in einer Menge von 0 bis 100
Teilen, vorzugsweise 10 bis 80 Teilen, bevorzugter 20 bis 70 Teilen
je 100 Teile der Summe aus (1) und (2).
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Der
Ausdruck "Additive" bezieht sich auf
mineralische Füllstoffe,
Extenderöle,
Antioxidantien, Hilfsmittel, Farbstoffe etc., Substanzen, die Fachleuten
auf dem Gebiet gut bekannt sind.
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Typische
mineralische Füllstoffe
sind Siliciumdioxid, Kaolin, Baryt, Ruß; typische Hilfsmittel sind
Zinkoxid und Stearinsäure;
typische Antioxidantien sind Phenole und sterisch gehinderte Amine.
Die Extenderöle können verschiedener
Art sein, beispielsweise Aromaten, Naphthene, Paraffine, vorzugsweise
Paraffine.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat das vulkanisierte thermoplastische Elastomer (TPV) einen Gehalt
an Polypropylen zwischen 15 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
20 und 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtheit der darin enthaltenen
Polymere.
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Der
Ausdruck Polypropylen bezieht sich nicht nur auf das aus der Polymerisation
von Propylen erhaltene Homopolymer, sondern auch auf Copolymere
von Propylen mit bis zu maximal 15%, vorzugsweise 10% anderen alpha-Olefinen.
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Wie
oben erwähnt
wurde, sind vulkanisierte thermoplastische Elastomere (TPV) in der
Patent- und in der wissenschaftlichen Literatur gut bekannt, und
sie können
alle als Komponenten der erfindungsgemäßen haftenden thermoplastischen
Zusammensetzung verwendet werden.
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Unter
den in der Patentliteratur bekannten TPV kann man Santoprene (Handelsname
eines dynamisch vulkanisierten thermoplastischen Elastomers von
A.E.S., von dem man annimmt, daß es
Polypropylen, EPDM, Öl
und Füllstoffe
enthält)
und das in der italienischen Patentanmeldung IT-A-MI 94/A 01790
beschriebene erwähnen.
Letzteres besteht im wesentlichen aus:
- a) Polypropylen
oder Copolymeren von Propylen mit anderen alpha-Olefinen in einer
Menge zwischen 15 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 20 und 60
Gew.-%;
- b) 2 bis 20, vorzugsweise 4 bis 15 Gew.-% Polyisobuten;
- c) 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-% elastomerem
Terpolymer Ethylen-Propylen-Dien (EPDM);
- d) 0 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-% elastomerem
Copolymer Ethylen-Propylen (EPM);
- e) 3 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Polybuta- dien;
wobei
die Summe der Prozentangaben der Komponenten (a) bis (e) gleich
100 ist und die Summe der Komponenten (c), (d) und (e) normalerweise
zu einem Prozentsatz vulkanisiert ist, der höher als 92% ist.
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Die
haftende thermoplastische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält
vermutlich (es gibt aber keine genauen experimentellen Beweise)
zwei thermoplastische elastomere Phasen, wovon eine kontinuierlich
ist, und eine dispergierte elastomere Phase, die aus Teilchen von
weniger als 50 μm
Größe besteht.
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Der
Ausdruck EPDM bezieht sich auf elastomere Terpolymere, die 20 bis
60 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 45 Gew.-% Propylen, 40 bis
75 Gew.-% Ethylen und 2 bis 11% nichtkonjugierte Diene, z.B. 1,4-Hexadien,
Norbornadien, Ethylidennorbornen, Dicyclopentadien, enthalten.
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Der
Ausdruck EPM bezieht sich auf elastomere Copolymere Ethylen-Propylen
mit einem Propylengehalt zwischen 20 und 60 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 20 und 45 Gew.-%.
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Das
als Komponente (2) der haftenden Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung verwendete Polyethylen muß eine Dichte von weniger als
0,920 g/cm3 haben. Man kann daher als erfindungsgemäße Komponenten
alle Polyethylene verwenden, die zur Gruppe der VLDPE (Polyethylen
sehr niedriger Dichte) gehören,
die durch eine Dichte von weniger als 0,920 gekennzeichnet sind,
und von den LLDPE (lineares Polyethylen niedriger Dichte) nur jene,
die eine Dichte von weniger als 0,920 haben.
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Im
Gegensatz dazu sind Polyethylene des Typs HDPE (Polyethylen hoher
Dichte) und LDPE (Polyethylen niedriger Dichte) und LLDPE mit einer
Dichte von mehr als 0,920 nicht Teil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung der haftenden thermoplastischen Zusammensetzung,
wie sie oben definiert wurde, wobei das Verfahren folgende Schritte
umfaßt:
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- a) Mischen des TPV, Polyethylens und eventuellen
Additiven in einem vorzugsweise geschlossenen Mischer, bevorzugter
in einem Extruder, bei einer Temperatur zwischen 170 und 250°C, vorzugsweise
zwischen 200 und 230°C,
bis die Komponenten homogenisiert worden sind;
- b) Gewinnung der in Schritt (a) erhaltenen, haftenden thermoplastischen
Zusammensetzung.
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Die
Reihenfolge der Zugabe der Komponente ist in dem obigen Verfahren
nicht kritisch. Andererseits ist die Temperatur in dem Sinn kritisch,
daß sie
innerhalb des genannten Bereichs liegen muß, in dem die Kunststoffkomponente, üblicherweise
Polypropylen, schmilzt.
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Das
oben beschriebene Verfahren beinhaltet die Verwendung eines handelsüblichen
TPV, das mit dem Polyethylen und möglichen Additiven vermischt
wird. Alternativ dazu kann, wenn das TPV durch dynamische Vulkanisation
selbst erzeugt wird, die erfindungsgemäße haftende thermoplastische
Zusammensetzung dadurch erhalten werden, daß man das Polyethylen und mögliche Additive
unmittelbar nach dem das TPV bildenden Vulkanisationsschritt zusetzt.
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Was
die inerten Produkte betrifft, können
diese schon ausreichend im TPV enthalten sein, oder man kann sie
teilweise oder ganz während
der Homogenisierungsphase zusetzen. Es ist jedoch vorzuziehen, daß die möglichen
Additive ganz oder teilweise, vorzugsweise ganz, schon im Ausgangs-TPV
enthalten sind.
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Wenn
ein Extruder verwendet wird, wird das Haftmaterial am Auslaß aus der
Düse granuliert.
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Wenn
ein geschlossener Mischer des Banbury-Typs verwendet wird, wird
das so hergestellte Haftmaterial in einen offenen Mischer transferiert,
um Flächengebilde
zu erhalten, die auf Wunsch granuliert werden können.
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Das
erhaltene Granulat wird verwendet, um geeignet geformte Gegenstände herzustellen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
hat insbesondere in Bezug auf vulkanisierte EPDM- und/oder EPM-Kautschuke
Hafteigenschaften. Diese Kautschuke, die variierende Mengen Füllstoffe, Öl, Antioxidantien
und andere normalerweise auf diesem Gebiet verwendete Additive enthalten,
werden auf bekannte Art und Weise vulkanisiert, beispielsweise mit
Schwefel oder Peroxiden.
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Aufgrund
der Hafteigenschaften ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung besonders
geeignet, fest an Gegenständen
zu haften, die im wesentlichen aus vulkanisierten EPDM- und/oder
EPM-Kautschuken bestehen, und Teile aus vulkanisiertem EPM und EPDM
miteinander zu verbinden.
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Die
erfindungsgemäßen Gegenstände können mit
den üblichen
Umformungstechniken für
thermoplastische Materialien erhalten werden, um Stücke, die
mit EPM- oder EPDM-Kautschuk verschweißt sind, mit der gewünschten
Gestalt, den Eigenschaften und dem Aussehen zu erhalten.
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Beispiele
für diese
Techniken sind Formpressen, Spritzgießen, Transferpressen und Rotationsgießen. Alle
diese Techniken sind tatsächlich
für das
Inkontaktbringen und die Haftung der haftenden thermoplastischen
Zusammensetzung an vulkanisiertem EPM oder EPDM geeignet.
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Die
erfindungsgemäßen Gegenstände umfassen
daher beispielsweise geformte Gegenstände aus EPM- und/oder EPDM-Kautschuk,
die mit Verbindungselementen, welche aus der erfindungsgemäßen haftenden
thermoplastischen Zusammensetzung bestehen, zusammengeschweißt sind.
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Beispielsweise
ist es nützlich,
an Dichtungen für
Windschutzscheiben von Fahrzeugen zu denken, welche Dichtungen aus
Elementen aus vulkanisiertem EPM- oder EPDM-Kautschuk bestehen,
die miteinander durch gekrümmte
Verbindungselemente verschweißt
sind, die im wesentlichen aus der erfindungsgemäßen haftenden thermoplastischen
Zusammensetzung bestehen.
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Die
bisher zur Herstellung dieser Art von Dichtung angewendete Methode
beinhaltet das Extrudieren und die anschließende Vulkanisation eines linearen
Profils, das aus einer EPDM enthaltenden Zusammensetzung besteht.
Das Profil wurde dann geschnitten und die Teile in geeigneten Formen
geschweißt,
worin die zwei Teile zusammengebracht wurden und eine Mischung in
geeignetem EP(D)M in die Form gespritzt und dann vulkanisiert wurde.
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Das
Verfahren des Standes der Technik hat einen ersten Nachteil aufgrund
der langen Arbeitszeit und einen zweiten aufgrund der Produktion
vieler nicht recyclierbarer Abfälle
wegen der Notwendigkeit, Grate zu entfernen.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die obigen Gegenstände
hergestellt, indem man mittels einer Formgebung das erfindungsgemäße haftende
thermoplastische Material auf das Profil aus vulkanisiertem Kautschuk
vom EPDM- und/oder EPM-Typ aufbringt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat zahlreiche Vorteile, darunter den des Eliminierens des Vulkanisationsschrittes
und des Recyclierens von Material.
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Die
folgenden Beispiele bieten ein besseres Verständnis der vorliegenden Erfindung.
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BEISPIELE
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Die
Haftung der thermoplastischen Zusammensetzung gemäß dieser
Erfindung an EPDM wird mit Hilfe von Reißfestigkeitsprüfungen an
Proben vom C-Typ (ASTM D-412) mit einer mittleren Dicke von 2,5
mm, die von Platten mit Abmessungen (13,6 × 6,8 cm) genommen werden,
die erhalten werden durch Schweißen des erfindungsgemäßen haftenden
thermoplastischen Materials in einer Einspritzpresse an ein Flächengebilde
aus vulkanisiertem EPDM mit den Abmessungen 6,8 × 6,8 cm und einer Dicke von
2,5 mm. Die Proben vom C-Typ haben in der Mitte den Verbindungspunkt
zwischen der vulkanisierten elastomeren Phase und der erfindungsgemäßen haftenden
Zusammensetzung. Die Proben wurden gemäß der Vorschrift von ASTM D 412,
die sich auf die Messung der Reißfestigkeit bezieht, gedehnt.
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Beispiele 1–7
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Die
Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzungen und Haftwerte von einigen
thermoplastischen Zusammensetzungen aus TPV und Poly-ethylen (Formulierungen
2 bis 7) und TPV allein (Formulierung 1).
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Die
Formulierungen 2 bis 5 sind Teil der vorliegenden Erfindung, wohingegen
die Formulierungen 1, 6 und 7 als Vergleichsbeispiele zu sehen sind.
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Die
thermoplastischen elastomeren Materialien der Formulierungen 2 bis
7 wurden durch Mischen von 50 Gew.-% Santoprene 73 und 50 Gew.-%
verschiedener Arten von PE erhalten.
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Im
Beispiel 2 wird das Polyethylen Clearflex MQFO verwendet, ein Polyethylen
des Typs VLDPE, das durch eine Dichte von 0,895 g/cm3,
einen Schmelzfluß-Index bei 190°C von 13
g/10 min und einen Schmelzpunkt von 111°C gekennzeichnet ist.
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Im
Beispiel 3 wird das Polyethylen Clearflex MQBO vom Typ VLDPE verwendet,
das durch eine Dichte von 0,911 g/cm3, einen
Schmelzfluß-Index
bei 190°C
von 13 und einen Schmelzpunkt von 116°C gekennzeichnet ist.
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Im
Beispiel 4 ist das verwendete PE CLEARFLEX CHDO, ein PE vom Typ
VLDPE (Dichte = 0,900, Schmelzfluß-Index = 2, Schmelzpunkt =
115°C).
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Im
Beispiel 5 wird Flexirene MS20 verwendet, ein PE vom Typ LLDPE,
mit einer Dichte von 0,918, Schmelzfluß-Index = 26, Schmelzpunkt
= 116°C.
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Im
Vergleichsbeispiel 6 wird Eraclene MP90 verwendet, ein PE vom Typ
HDPE, mit einer Dichte von 0,960 und einem Schmelzfluß-Index
= 7.
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Im
Vergleichsbeispiel 7 wird Riblene FC20 verwendet, ein PE vom Typ
LDPE, mit einer Dichte gleich 0,922, einem Schmelzfluß-Index
= 0,27 und einem Schmelzpunkt von 113°C.
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In
allen Formulierungen wird eine Zusammensetzung in EPDM verwendet,
die normalerweise für
kompakte Profile verwendet wird, und mit Schwefel vulkanisiert.
Diese Zusammensetzung besteht aus 24 Gew.-% eines EPDM (mit einem
Propylengehalt zwischen 25 und 30% und einem ENB-Gehalt (Ethylidennorbornen) zwischen
3,5 und 5%), 22 Gew.-% Öl,
39% Ruß und
15% mineralischen Füllstoffen,
Hilfsmitteln und Vulkanisationsmitteln.
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Wie
man anhand der Daten der Beispiele 2 bis 5 deutlich sehen kann,
ist das Haftvermögen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Bezug auf TPV allein (Vergleichsbeispiel 1C) beträchtlich
erhöht.
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Im
Vergleich zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
haben Mischungen von TPV und Polyethylenen des Typs HDPE und LDPE
viel schlechtere Hafteigenschaften.
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BEISPIELE 8–12
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Die
Tabelle 2 zeigt die Zusammensetzungen und die Haftwerte von einigen thermoplastischen
elastomeren Materialien.
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Die
Formulierungen 9 bis 11 sind Teil der vorliegenden Erfindung, wohingegen
die Formulierungen 8 und 12 als Vergleichsbeispiele zu betrachten
sind.
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Das
im Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel) gezeigte TPV gehört zu den
in der italienischen Patentanmeldung IT-A-MI 94/A 01790 beschriebenen.
Dieses TPV wurde durch dynamische Vulkanisation einer aus 100 Teilen
EPDM, 50 Teilen Polypropylen, 10 Teilen Polybutadien, 10 Teilen
Polyisobuten, 3,5 Teilen Peroxid, 70 Teilen Extenderöl, 50 Teilen
Füllstoff,
1 Teil Vulkanisations-Coagens, 16 Teilen Hilfsmitteln bestehenden
Zusammensetzung erhalten.
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Das
in diesem TPV verwendete Polypropylen ist ein Homopolymer mit einem
Flüssigkeitsgrad
(230°C und
216 N – ASTM
D 1238/L) gleich 0,3 dg/g, einem spezifischen Gewicht von 0,9 g/cm3 und einem Schmelzpunkt von 160°C.
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Das
EPDM dieses TPV hat einen Propylengehalt von 28 Gew.-%, einen Ethylengehalt
von 68% und einen Ethyliden-norbornen-Gehalt von 4%; die Mooney-Viskosität (1+4)125
ist 43; der Gehalt an Paraffinöl
ist 40%.
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Der
Butadien-Kautschuk des TPV hat eine Mooney-Viskosität ML(1+4)100
gleich 43 und einen Gehalt an Mikrostruktur cis >98%.
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Die
Art Polyisobuten hat eine Grenzviskosität von 3,7 dl/g in Diisobuten
und ein spezifisches Gewicht von 0,92 g/cm3.
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Das
haftende thermoplastische Material von Beispiel 9 bis 11 wurde durch
Mischen von verschiedenen Prozentsätzen (siehe Tabelle 2) des
oben beschriebenen TPV und Polyethylen erhalten.
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Die
Prozentsätze
wurden mit der Summe der in dem haftenden TPV enthaltenden Polymere
gleich 100 berechnet, und die anderen Additive werden nicht berücksichtigt.
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EPDM1
bezeichnet eine mit Schwefel vulkanisierte Zusammensetzung von EPDM.
Die Zusammensetzung besteht aus 52 Gew.-% eines EPDM (Prozentsatz
Polypropylen zwischen 25 und 30% und ENB zwischen 3,5 und 5%), 14
Gew.-% Öl,
29% Ruß und
5% Hilfsmitteln und Vulkanisationsmitteln.
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EPDM2
bezeichnet eine mit Schwefel vulkanisierte Zusammensetzung von EPDM,
die aus 22 Gew.-% eines EPDM (Polypropylengehalt zwischen 25 und
30% und ENB zwischen 3,5 und 5 Gew.-%), 35% Öl, 41% Ruß und 2% Hilfsmitteln und Vulkanisationsmitteln
besteht.
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EPDM3
bezeichnet eine mit Schwefel vulkanisierte Zusammensetzung von EPDM,
die aus 26 Gew.-% eines EPDM (Polypropylengehalt zwischen 25 und
30% und ENB zwischen 3,5 und 5 Gew.-%), 26% Öl, 36% Ruß, 9% mineralischen Füllstoffen
und 3% Hilfsmitteln und Vulkanisationsmitteln besteht.
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EPDM4
bezeichnet eine mit Schwefel vulkanisierte Zusammensetzung von EPDM,
die üblicherweise für kompakte
Profile verwendet wird. Die Zusammensetzung besteht aus 24 Gew.-%
EPDM (Polypropylengehalt zwischen 25 und 30% und ENB zwischen 3,5
und 5 Gew.-%), 22% Öl,
39% Ruß und
15% mineralischen Füllstoffen,
Hilfsmitteln und Vulkanisationsmitteln.
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EPDMS
bezeichnet eine mit Schwefel vulkanisierte Zusammensetzung von EPDM,
die zur Herstellung kompakter, klarer geformter Gegenstände verwendet
wird. Die Zusammensetzung besteht aus 24 Gew.-% EPDM (Polypropylengehalt
zwischen 30 und 35% und ENB zwischen 9 und 10 Gew.-%), 13% Öl, 55% mineralischen
Füllstoffen
und 8% Hilfsmitteln und Vulkanisationsmitteln.
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Die
Zusammensetzungen EPDM1 und EPDM2 entsprechen den Formulierungen
A und F des Beispiels 1 von U5-A-4537825. Tatsächlich ist in EPDM1 der Gehalt
an EPDM 65 Vol.-%, wohingegen in EPDM2 der Gehalt an EPDM 30 Vol.-%
beträgt,
wie in U5-A-4537825 beschrieben.
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Anhand
der Daten der Tabelle 2, insbesondere der an EPDM1 ausgeführten Tests
kann man klar erkennen, daß die
erfindungsgemäße Haftzusammensetzung
selbst dann wirksam ist, wenn der Gehalt an EPDM in Vol.-% mehr
als 50% beträgt.
Es ist anzumerken, daß US-A-4537825
spezifizierte, daß gute
Haftung nur mit Zusammensetzungen erhalten werden könne, die
weniger als 50 Vol.-% EPDM enthalten.
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Die
Daten in der Tabelle 2 zeigen, wie die Hafteigenschaften mit einem
Anstieg bei der Menge an Polyethylen ansteigen.
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Die
Tabelle 3 zeigt die anderen Charakterisierungen, die an den gleichen
Formulierungen wie in der Tabelle 2 durchgeführt wurden.
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Vergleicht
man die Daten in der Tabelle 2 mit denen in der Tabelle 3, sieht
man, daß der
beste Ausgleich zwischen Haft- und elastomeren Eigenschaften mit
der Formulierung 10 erreicht wird, die einem Gewichtsverhältnis zwischen
TPV (die Füllstoffe
umfassend) und Polyethylen von 1/1 entspricht.
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Da
das verwendete TPV einen Gehalt an Additiven von 48% bezogen auf
die Gesamtzusammensetzung an TPV hat, die Summe der in dem haftenden
TPV enthaltenden Polymere 100 ist, variiert der Prozentsatz der
in den Formulierungen enthaltenen Additive wie folgt: Test 8c, 82%;
Test 9, 53%; Test 10, 29%; Test 11, 12%; Test 12c, 0%.