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Die
Erfindung betrifft eine thermoplastische Elastomerzusammensetzung,
umfassend ein thermoplastisches Polyolefin, ein Elastomer und Öl.
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Thermoplastische
Elastomerzusammensetzungen sind aus „Handbook of Thermoplastic
Elastomers", Kapitel
3, Van Nostrand Reinhold, New York (1988), bekannt. Die beschriebene
thermoplastische Elastomerzusammensetzung umfaßt eine Mischung aus einem
thermoplastischen Polyolefinpolymer, einem Elastomer und Kohlenwasserstofföl.
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Obwohl
die bekannten thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen häufig wünschenswerte
Eigenschaften besitzen, besteht ein Bedarf an thermoplastischen
Elastomerzusammensetzungen mit einem besseren Gleichgewicht der
Eigenschaften, insbesondere einer Kombination aus sowohl guten mechanischen Eigenschaften
als auch guter Verarbeitbarkeit.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, thermoplastische Elastomerzusammensetzungen
mit einem verbesserten Gleichgewicht aus mechanischen Eigenschaften
und Verarbeitbarkeit, spezieller mit einem guten Gleichgewicht aus
Flexibilität,
Druckverformungsrest und Extrusionsqualität bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die
thermoplastische Elastomerzusammensetzung weniger als 15 Gew.-%
des thermoplastischen Polyolefins, relativ zu dem Gesamtgewicht
der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung, umfaßt, das
Elastomer peroxidisch vulkanisiert ist und das Gewichtsverhältnis Öl/Elastomer über 1,5
liegt.
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Es
ist überraschenderweise
herausgefunden worden, daß die
thermoplastische Elastomerzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
gute mechanische Eigenschaften aufweist, beispielsweise elastische
Eigenschaften und Extrusionsqualität, d.h. eine glatte Oberfläche, die
keine Schlieren zeigt. Ein anderer Vorteil besteht darin, daß die thermoplastische
Elastomerzusammensetzung eine gute Verarbeitbarkeit liefert. Außerdem zeigt
die thermoplastische Elastomerzusammensetzung gutes Fließvermögen. Noch
ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die thermoplastische Elastomerzusammensetzung
einen guten Druckverformungsrest hat.
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Es
ist ziemlich überraschend,
daß die
thermoplastische Elastomerzusammensetzung, in welcher das Elastomer
durch Peroxide vulkanisiert ist, und die ein Öl/Elastomer-Verhältnis über 1,5
und eine relativ geringe Menge des thermoplastischen Polyolefins
umfaßt,
zu thermoplastischen Elastomeren mit einem guten Gleichgewicht der
Eigenschaften führt.
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Aus
EP-A-574040 sind teilweise vulkanisierte thermoplastische Elastomerzusammensetzungen
bekannt. Es wird darin eine thermoplastische Elastomerzusammensetzung
beschrieben, die einen ölgestreckten Olefincopolymer-Kautschuk, erhalten
durch Strecken des Olefincopolymers mit 20 bis 150 Gew.-Teilen Öl pro 100
Gew.-Teile des Olefincopolymers, und ein thermoplastisches Polyolefin
umfaßt.
Die Zusammensetzung ist in der Gegenwart eines organischen Peroxids
vulkanisiert worden. Es wird weiterhin beschrieben, daß mehr als
150 Gew.-Teile Öl
pro 100 Gew.-Teile des Olefincopolymers zu einem Abbau der mechanischen
Eigenschaften und zu einer Minderung der Verarbeitbarkeit führen.
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Aus
EP-A-436724 ist bekannt, daß thermoplastische
Elastomerzusammensetzungen mit Härtewerten unter
50 Shore A durch Mischen eines Olefincoplymer-Kautschuks und eines Olefinkunststoffs
in einem Extruder und durch Beschicken eines Mineralölweichmachers
in Verbindung mit Silikonöl
durch einen vom Trichter getrennten Zulauf in den Extruder hergestellt
werden können,
wobei das Gemisch in der Gegenwart eines organischen Peroxids wärmebehandelt
wird. Diese Anmeldung beschreibt ein Zwei-Stufen-Verfahren, schweigt über die Extrusionsqualität der thermoplastischen
Elastomerzusammensetzungen, und Silikonöl muß verwendet werden, um die
erwünschten
thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen zu erhalten. Obwohl
dies in der vorliegenden Erfindung nicht per se ausgeschlossen ist,
ist die Verwendung von Silikonöl
nicht notwendig, um die erwünschten
thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zu erhalten.
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Beispiele
des thermoplastischen Polyolefins sind Homopolymere von Ethylen
oder Propylen, Copolymere von Ethylen und Propylen, Copolymere von
Ethylen und einem α-Olefin-Comonomer
mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Copolymere von Propylen und
einem α-Olefin-Comonomer
mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen. Im Fall eines Copolymers mit einem α-Olefin-Comonomer
weist das Comonomer vorzugsweise 6 bis 8 Kohlenstoffatome auf. Im
Fall eines Polypropylen-enthaltenden Copolymers weist das Copolymer
vorzugsweise einen Propylengehalt von mindestens 75 Gew.-% auf.
Die thermoplastischen Polyolefin-Homopolymere und -Copolymere können mit
einem Ziegler-Natta-Katalysator, einem Metallocen-Katalysator oder
mit einem anderen Single-Site-Katalysator
hergestellt werden.
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Vorzugsweise
werden Polypropylen, Polyethylen oder Gemische davon als thermoplastisches
Polyolefin verwendet. Stärker
bevorzugt wird Polypropylen als thermoplastisches Polyolefin verwendet.
Das Polypropylen kann linear oder verzweigt sein. Vorzugsweise wird
ein lineares Polypropylen verwendet.
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Der
Schmelzindex (MFI) des Polypropylens liegt vorzugsweise zwischen
0,1 und 50, stärker
bevorzugt zwischen 0,3 und 20 (entsprechend der ISO-Norm 1133 (230°C, 2,16 kg
Last)).
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Die
Menge des thermoplastischen Polyolefins beträgt weniger als 15 Gew.-%, relativ
zu dem Gesamtgewicht der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung.
Vorzugsweise beträgt
die Menge des thermoplastischen Polyolefins zwischen 1 und 12 Gew.-%
stärker
bevorzugt zwischen 5 und 10 Gew.-%, relativ zu dem Gesamtgewicht
der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das verwendete thermoplastische Polyolefin bzw.
sind die verwendeten thermoplastischen Polyolefine von geringer
Kristallinität
oder enthalten kleine kristalline Bereiche. Vorzugsweise werden
statistische Polyethylen-Polypropylen-Copolymere
oder statistisches Polypropylen zu diesem Zweck verwendet. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Copolymere mit einem α-Olefin-Comonomer verwendet.
Es kann ebenso ein thermoplastisches Polyolefin, das Keimbildner
enthält,
zu diesem Zweck verwendet werden. Ein Keimbildner bewirkt das Verkleinern
der kristallinen Bereiche. Eine geeignete Größe der kristallinen Bereiche
beträgt
beispielsweise weniger als 200 nm. Die so erhaltene thermoplastische
Elastomerzusammensetzung ist lichtdurchlässig oder sogar transparent.
Der Lichtdurchlässigkeitsgrad
kann durch Zugeben geeigneter Zusatzstoffe oder Füllmittel
weiter verbessert werden.
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Das
Elastomer kann irgendein Elastomer sein, das sich durch ein Peroxid
als Vulkanisationsmittel vulkanisieren läßt. Beispiele geeigneter Elastomere
sind Copolymere von Ethylen und Propylen (EPM) oder Copolymere von
Ethylen, Propylen und einem dritten Monomer (EPDM) oder ein Gemisch
von EPDM und EPM. Gleichfalls geeignet sind beispielsweise Copolymere
von Ethylen mit einem höheren α-Olefin,
Styrolbutadienkautschuk, Acrylnitrilbutadienkautschuk, Isobuten-Isopren-Kautschuk,
Styrolethylen/Styrolbutyl- Kautschuk, Isobutylen-p-methylstyrol-Copolymere
oder bromierte Isobutylen-p-methylstyrol-Copolymere oder natürlicher Kautschuk.
Vorzugsweise wird EPM oder EPDM as Elastomer verwendet. Stärker bevorzugt
wird EPDM als Elastomer verwendet. Das EPDM enthält vorzugsweise 50 bis 70 Gew.-Teile
an Ethylenmonomereinheiten, 48 bis 30 Gew.-Teile an Monomereinheiten,
die aus einem α-Olefin stammen, und
1 bis 12 Gew.-Teile an Monomereinheiten, die aus einem nicht-konjugierten
Dien stammen. Als α-Olefin
wird vorzugsweise Propylen verwendet. Als nicht-konjugiertes Dien
werden vorzugsweise Dicyclopentadien (DCPD), 5-Ethylide-2-norbornen (ENB) oder
Vinylnorbornen (VNB) oder Gemische davon verwendet. Das Elastomer
kann ein Weichmacheröl, beispielsweise
Paraffin-, Naphthalin- oder Aromatenöl, umfassen. Das Elastomer
wird beispielsweise mit einem Ziegler-Natta-Katalysator, einem Metallocen-Katalysator
oder anderen Single-Site-Katalysatoren hergestellt.
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Das
Elastomer wird in der Gegenwart eines Peroxids vulkanisiert. Beispiele
geeigneter Peroxide sind organische Peroxide, beispielsweise Dicumylperoxid,
Ditert-butylperoxid, 2,5-Dimethyl-(2,5-di-tertbutylperoxy)hexan,
1,3-Bis(tert-butylperoxyisopropyl)benzol, 1,1-Bis(tert-butylperoxy)-2,3,5-trimethylcyclohexan,
Benzoylperoxid, 2,4-Dichlorbenzoylperoxid,
tert-Butylperoxybenzoat, tert-Butylperoxyisopropylcarbonat,
Diacetylperoxid, Lauroylperoxid, tert-Butylcumylperoxid. Die Menge
an Peroxid liegt vorzugsweise zwischen 0,02 und 5 Gew.-% und stärker bevorzugt
zwischen 0,05 und 2 Gew.-%, relativ zu dem Gesamtgewicht der thermoplastischen
Elastomerzusammensetzung.
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Es
kann ebenso ein Hilfsmittel bei der Vulkanisation des Elastomers
verwendet werden. Beispiele geeigneter Hilfsmittel sind Divinylbenzol,
Schwefel, p-Chinondioxim,
Nitrobenzol, Diphenylguanidin, Triarylcyanurat, Trimethylolpropan-N,N-m-phenylendimaleimid, Ethylenglykoldimethacrylat,
Polyethylendimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Arylmethacrylat,
Vinylbutylat und Vinylstearat. Die Menge an Hilfsmittel beträgt vorzugsweise
zwischen 0 und 2,00 Gew.-% des Gesamtgewichts der thermoplastischen
Elastomerzusammensetzung.
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Der
Vulkanisierungsgrad des Elastomers kann in Form des Gelgehalts ausgedrückt werden.
Der Gelgehalt ist das Verhältnis
der Menge des nicht-löslichen
Elastomers zu der Gesamtmenge des Elastomers (in Gewicht) einer
Probe, die in ein organisches Lösungsmittel
für das
Elastomer eingetaucht ist. Das Verfahren wird in US-A-5100947 beschrieben.
Im allgemeinen wird eine Probe für
48 Stunden in ein organisches Lösungsmittel
für das
Elastomer bei Raumtemperatur eingetaucht. Nach der Wägung sowohl
der Probe vor dem Eintauchen als auch des Trockenrückstands
der eingetauchten Probe werden, basierend auf der Kenntnis von den
relativen Mengen aller Komponenten in der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung,
die Menge des nicht-löslichen
Elastomers und die des Gesamtelastomers berechnet. Das Elastomer
ist zumindest teilweise vulkanisiert. Das Elastomer kann zu einem
Gelgehalt von mehr als 70% vulkanisiert sein. Vorzugsweise wird
es zu einem Gelgehalt von mehr als 90%, stärker bevorzugt mehr als 93%,
noch stärker
bevorzugt mehr als 95% vulkanisiert. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird das Elastomer zu einem Gelgehalt von mindestens
98% vulkanisiert. Am stärksten
bevorzugt wird das Elastomer zu einem Gelgehalt von etwa 100% vulkanisiert.
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Beispiele
geeigneter Öle
sind Paraffinöl,
Naphthenöl
und Aromatenöl,
die aus Erdölfraktionen
gewonnen werden. Als ein Paraffinöl kann beispielsweise SunparTM-Öl verwendet
werden. Es kann ebenso ein hoch hydriertes Öl verwendet werden, in welchem
die Konzentration an aromatischen Verbindungen vorzugsweise weniger
als 4 Gew.-% ist und die Konzentration an polaren Verbindungen weniger
als 0,3 Gew.-% ist. Ein Beispiel eines solchen Öls ist PennzUltraTM 1199,
geliefert von Pennzoil in den Vereinigten Staaten von Amerika. In
der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Elastomerzusammensetzung liegen vorzugsweise zwischen 155 und 250
Teilen an Öl
pro 100 Teile an Elastomer vor. Stärker bevorzugt liegen zwischen
160 und 210 Teilen an Öl
pro 100 Teile an Elastomer vor. Am stärksten bevorzugt liegen zwischen
170 und 200 Teilen an Öl
pro 100 Teile an Elastomer vor. Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist es möglich,
ein ölgestrecktes
Elastomer als Ausgangsstoff zu verwenden, in welchem ein Teil des Öls bereits
in dem Elastomer vorliegt, sofern die oben aufgeführten Gesamtmengen
an Öl in
der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung verwendet werden.
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Vorzugsweise
liegt das Gewichtsverhältnis Öl/Elastomer über 1,6.
Am stärksten
bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis Öl/Elastomer über 1,7.
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Die
thermoplastische Elastomerzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann ebenso beispielsweise Verstärkungsfüllstoffe
und inaktive Füllstoffe,
Weichmacher, Antioxidationsmittel, Stabilisatoren, Antistatikmittel,
Wachse, Schaumbildner, Pigmente, Flammverzögerungsmittel und andere bekannte
Mittel, die beispielsweise in dem Rubber World Magazine Blue Rock
beschrieben werden, umfassen. Beispiele von Füllstoffen, die verwendet werden
können,
sind Calciumcarbonat, Ton, Siliciumdioxid, Talk, Titandioxid und Kohlenstoff.
Ein anderer Zusatzstoff, der in der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung
gegebenenfalls verwendet werden kann, ist eine Lewis-Base, beispielsweise
ein Metalloxid, ein Metallhydroxid, ein Metallcarbonat oder -hydrotalcit.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ebenso auf ein Verfahren für die Herstellung
der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung, umfassend das Schmelzmischen und Kneten von einem thermoplastischen
Polyolefin, einem Elastomer und Öl
in der Gegenwart eines peroxidischen Vulkanisationsmittels. Eine
Vulkanisation dieser Art ist auch als dynamische Vulkanisation bekannt.
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Die
thermoplastische Elastomerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
kann durch Schmelzmischen der Zusammensetzung in einem Schritt hergestellt
werden. Mit "in
einem Schritt" ist
gemeint, daß das thermoplastische
Polyolefin, das Elastomer, das Öl
und das peroxidische Vulkanisationsmittel gleichzeitig durch Beschickungsvorrichtungen
dem kontinuierlich arbeitenden Mischer eingespeist werden.
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Jedoch
kann die thermoplastische Elastomerzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung ebenso in mehr als einem Schritt hergestellt werden, beispielsweise
zuerst durch Schmelzmischen von dem thermoplastischen Polyolefin
und dem Elastomer, wonach das Mischen fortgeführt wird und das Peroxid zugegeben wird,
um die Vulkanisation einzuleiten. Das Öl kann beispielsweise vor,
während
oder nach der Vulkanisation zugegeben werden. Das Öl kann jedoch
auch teils vor und teils nach der Vulkanisation zugegeben werden. Das
Schmelzmischen kann in einer konventionellen Mischausrüstung durchgeführt werden,
beispielsweise in Walzenmühlen,
Banbury-Mischern, Brabender-Mischern, kontinuierlich arbeitenden
Mischern, beispielsweise einem Einschneckenextruder, einem Zweischneckenextruder
und dergleichen.
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Vorzugsweise
wird das Schmelzmischen in einem Zweischneckenextruder durchgeführt. Das
thermoplastische Polyolefin, das Elastomer, das Öl und das peroxidische Vulkanisationsmittel
werden vorstehend beschrieben.
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Das
thermoplastische Polyolefin, das Elastomer, das Öl, das peroxidische Vulkanisationsmittel
und Zusatzstoffe, wenn vorhanden, werden vorzugsweise auf eine Temperatur,
die über
dem Schmelzpunkt des thermoplastischen Polyolefins liegt, erwärmt. Das
thermoplastische Polyolefin, das Elastomer, das Öl und das peroxidische Vulkanisationsmittel
können
vor dem Schmelzmischen ebenso einem Trockenmischen unterzogen werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf Gegenstände, welche
die thermoplastische Elastomerzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen. Die Gegenstände
können
aus der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung beispielsweise
durch Extrusion, Spritzgußverfahren
oder Blasformen geformt werden. Vorzugsweise werden die Gegenstände durch
Extrusion oder Spritzgußverfahren
geformt.
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Die
Gegenstände
weisen eine glatte Oberfläche
auf und zeigen keine oder wenig Schlieren. „Schlieren" beziehen sich auf ein Streifenmuster
auf der Oberfläche
des Gegenstands. Die Gegenstände
weisen außerdem
eine ausgezeichnete Weichheit auf und können für Soft-Touch-Anwendungen, wie
beispielsweise Verbraucheranwendungen, aber beispielsweise auch
für Automobil-Instrumentenbretter,
Innenausstattungsfolien, Golfschlägergriffe verwendet werden.
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Außerdem können die
Gegenstände
in Anwendungen, bei welchen eine Beständigkeit gegen Wechselbeanspruchung
oder wiederkehrende Flecken wichtig ist, beispielsweise bei Wetterprofilen
oder Überzügen für Antriebswellen,
verwendet werden. Die thermoplastische Elastomerzusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
ebenso die Verwendung der Gegenstände in Anwendung für hohe oder
niedrige Temperaturen und/oder in Anwendungen, bei denen eine chemische
Beständigkeit
wichtig ist, wie bei Haushaltsgeräten.
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Die
Erfindung wird mittels der folgenden Beispiele und Vergleichsexperimente
erläutert,
ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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Alle
dynamischen Vulkanisationen wurden auf einem corotierenden Werner & PfleidererTM-Zweischneckenextruder ausgeführt. Alle
angegebenen Rohstoffe wurden mittels eines Trichters zugegeben.
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Die
Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung wurden
auf extrudierten Teilen analysiert.
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Verschiedene
Eigenschaften wurden analysiert:
- – Zugfestigkeit,
MPa, entsprechend ISO 37 II
- – Dehnung,
%, entsprechend ISO 37 II
- – 100-Modul,
MPa, entsprechend ISO 37 II
- – Druckverformungsrest
(CS), %, entsprechend ISO 815
- – Härte, Shore
A, entsprechend ISO 868
- – Die
Extrusionsqualität
wurde von 3 Personen, welche die Oberflächenfehler, die Oberflächenrauheit, Oberflächenglätte und
den Glanz definierte, visuell gemessen und wird als Mittelwert der
3 Untersuchungen durch eine Bewertung zwischen 1 und 5 ausgedrückt. 1 =
schlechte Extrusionsqualität,
3 = akzeptable Extrusionsqualität,
5 = gute Extrusionsqualität
- – Trübung – 1,0 mm,
%, entsprechend ASTM D1003
- – Durchlässigkeit – 1,0 mm,
%, entsprechend ASTM D1003.
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Beispiele I, II und Vergleichsexperiment
A
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Die
folgenden Stoffe wurden verwendet:
- Homopolymer von Propylen
mit einem Schmelzindex (2,16 kg/230°C) von 0,3.
- Talk (von Sigma-Aldrich)
- Vulkanisationssystem, basierend auf Trigonox 101 E30TM
- Irganox 1010TMals Hilfsmittel
- Stabilisator
- ÖL
= Paraffinöl
SunparTM
- EPDM, bestehend aus 63% C2, 32,5% C3 und 4,5% Ethylennorbornen
und umfassend 50% Mineralöl
(alle % in Gew.-%).
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Beispiel I
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Ein
Gemisch aus 64,87 Gew.-% EPDM, umfassen 50% Öl, 11,67 Gew.-% Polypropylen-Homopolymer mit
einem Schmelzindex von 0,3 g/10 min., 1,29 Gew.-% TrigonoxTM, 1,63 Gew.-% Talk, 0,25 Gew.-% eines Hilfsmittels,
0,81 Gew.-% Stabilisatoren und 19,46 Gew.-% Paraffinöl, wurde
einer dynamischen Vulkanisation unterzogen.
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Die
Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung sind
in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel II
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Ein
Gemisch aus 58,65 Gew.-% EPDM, umfassend 50% Öl, 8,84 Gew.-% Polypropylen-Homopolymer mit
einem Schmelzindex von 0,3 g/10 min., 1,17 Gew.-% TrigonoxTM, 1 Gew.-% Talk, 0,23 Gew.-% eines Hilfsmittels,
0,73 Gew.-% Stabilisatoren und 29,37 Gew.-% Paraffinöl, wurde
einer dynamischen Vulkanisation unterzogen.
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Die
Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung sind
in Tabelle 1 angegeben.
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Vergleichsexperiment A
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Ein
Gemisch aus 82,84 Gew.-% EPDM, umfassend 50% Öl, 13,94 Gew.-% Polypropylen-Homopolymer
mit einem Schmelzindex von 0,3 g/10 min, 1,27 Gew.-% TrigonoxTM, 1,24 Gew.-% Talk, 0,22 Gew.-% eines Hilfsmittels
und 0,49 Gew.-% Stabilisatoren, wurde einer dynamischen Vulkanisation
unterzogen.
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Die
Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung sind
in Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle
1: Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen
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Aus
der obigen Tabelle wird deutlich, daß die thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung trotz der Kombination der Peroxidvulkanisation, der hohen Ölkonzentrationen und
der relativ geringen Menge an thermoplastischem Polyolefin gute
mechanische Eigenschaften zeigen.
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Beispiele III, IV, V und
Vergleichsexperiment B
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Die
folgenden Formulierungen wurden für die Herstellung von Gemischen,
die einer dynamischen Vulkanisation unterzogen wurden, verwendet.
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Tabelle
2: Bestandteile der thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen
(in phr)
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Die
Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen sind
in Tabelle 3 angegeben.
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Tabelle
3: Eigenschaften der thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen
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Aus
der obigen Tabelle wird deutlich, daß die thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung gute mechanische Eigenschaften zeigen und daß die Verwendung
eines Polypropylenpolymers, das einen Keimbildner enthält und somit
kleine kristalline Bereiche aufweist, sowie die Verwendung eines
niederkristallinen Copolymers von Ethylen und einem α-Olefin-Comonomer
zu guten optischen Eigenschaften führt, was die thermoplastischen
Elastomervulkanisationsprodukte dieser Art für Anwendungen, wo Lichtdurchlässigkeit
oder Transparenz des Materials wichtig ist, geeignet macht.