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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf thermoplastische Elastomermaterialien
(TPE-Materialien). Thermoplastische Elastomere sind weitläufig als
kautschukartige Materialien definiert, die im Unterschied zu herkömmlichen
vulkanisierten Kautschuken wie thermoplastische Materialien verarbeitet
und recycelt werden können,
doch bei Arbeitstemperaturen ähnliche
Eigenschaften und eine ähnliche
Leistungsfähigkeit
haben wie vulkanisierter Kautschuk. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf thermoplastische Vulkanisate (TPV), bei denen es sich um thermoplastische
Elastomere mit einer vernetzten kautschukartigen Phase handelt,
die durch das Verfahren der dynamischen Vulkanisation hergestellt
werden. Die thermoplastischen Vulkanisate der Erfindung sind geschäumte Materialien,
die durch physikalische oder chemische Treibmittel hergestellt werden,
wobei die Verarbeitungsmerkmale und die Schaumstoffeigenschaften
durch den Einschluss eines von Polytetrafluorethylen abgeleiteten
Modifikators verstärkt
werden. Die Erfindung bezieht sich auch auf geschäumte Artikel,
die durch das Verfahren der Erfindung erhältlich sind.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Es
gibt eine beträchtliche
Aktivität
in Bezug auf die Entwicklung von thermoplastischen Vulkanisatzusammensetzungen,
insbesondere solche auf der Basis von thermoplastischen Polyolefinharzen,
die gute Schäumungseigenschaften
haben, und in Bezug auf Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen
mit verbesserten Eigenschaften. US-A-5,070,111 offenbart ein Verfahren
zum Schäumen
von thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen unter Verwendung
von Wasser als einzigem Schäumungsmittel.
US-A-5,607,629 und 5,788,889 beschreiben Verfahren zur Herstellung
von geschäumten
Profilen aus thermoplastischem Elastomer durch Extrusion mit einem
Wasser-Treibmittel. US-A-5,824,400 offenbart geschäumte thermoplastische Elastomer-Zusammensetzungen,
in die styrolische Elastomere eingebaut sind.
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EP-A-0
860 465 lehrt ein Verfahren zum Schäumen von thermoplastischen
Elastomeren unter Verwendung einer wasserhaltigen chemischen Verbindung,
die bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunkts des thermoplastischen
Elastomers Wasser freisetzt.
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EP-A-0
872 516 offenbart die Verwendung von Polypropylenharzen mit spezifischen
rheologischen Eigenschaften zur Verstärkung der Schäumungseigenschaften
von olefinischen thermoplastischen Elastomeren.
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JP-A-11-124478
(entspricht WO-A-99/10431) offenbart, dass Polyolefinharze, wie
Polyethylen und Polypropylen, beim Schmelzen eine geringe Spannung
aufweisen und dass die Zugabe eines Gemischs, das PTFE (Polytetrafluorethylen)
und ein Alkylmethacrylat-Polymer umfasst, die Schmelzspannung erhöht und die Verarbeitbarkeit
verbessert. Diese Literaturstelle schweigt jedoch über thermoplastische
Elastomer-Zusammensetzungen.
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Die
Probleme der Bereitstellung von thermoplastischen Elastomer-Schaumstoffen,
die weich sind, eine gute Oberflächenglätte, geringe
Wasserabsorption, bleibende Druckverformung und Druckwiderstand
haben und eine feine und gleichmäßige Zellstruktur
aufweisen, sind im Stand der Technik noch nicht überwunden.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem Ergebnis, dass überlegene
thermo-plastische
Elastomer-Schäume
hergestellt werden können,
indem man vor dem Schäumen
ein acrylisch modifiziertes Polytetrafluorethylen in das thermoplastische
Elastomer einbaut. Der Einbau dieses Additivs sorgt für ein sehr
weiches Schaumprodukt mit mehreren wünschenswerten Attributen, einschließlich Verarbeitbarkeit,
hohe Schmelzfestigkeit, hohe Zelldichte und -gleichmäßigkeit,
glatte Oberfläche,
geringe Wasserabsorption, mit bleibender Druckverformung und Druckwiderstand.
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Im
Einzelnen bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
zum Aufschäumen
eines thermoplastischen Elastomers unter Verwendung eines physikalischen
oder chemischen Treibmittels, wobei vor dem Schäumen ein acrylisch modifiziertes
Polytetrafluorethylen in die thermoplastische Elastomerzusammensetzung
eingebaut wird. Es wird ausreichend acrylisch modifiziertes Polytetrafluorethylen
eingebaut, so dass die gewünschten
Attribute effektiv erreicht werden können. Die Erfindung umfasst
auch thermoplastische Elastomerzusammensetzungen, die das acrylisch
modifizierte Polytetrafluorethylen enthalten, und daraus hergestellte
geschäumte
Artikel.
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Die
Erfindung betrifft eine thermoplastische Elastomerzusammensetzung,
die Folgendes umfasst:
- A) ein thermoplastisches
Polyolefinharz;
- B) ein olefinisches Elastomer, das wenigstens partiell gehärtet ist;
- C) ein acrylisch modifiziertes Polytetrafluorethylen-Polymer;
und
- D) gegebenenfalls Additive.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft den Schaumstoff mit der obigen Zusammensetzung.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schäumen einer thermoplastischen
Elastomer-Zusammensetzung, die folgendes umfasst:
- A)
ein thermoplastisches Polyolefinharz;
- B) ein olefinisches Elastomer, das wenigstens partiell gehärtet ist;
und
- D) gegebenenfalls Additive
durch Einbau eines acrylisch
modifizierten Polytetrafluorethylen-Polymers in die thermoplastische
Elastomerzusammensetzung vor dem Aufschäumen.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft einen geschäumten Artikel, der unter Verwendung
des obigen Verfahrens erhältlich
ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Thermoplastisches
Elastomer
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Thermoplastische
Harzkomponente
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Zu
den thermoplastischen Harzen, die zur Verwendung in den Zusammensetzungen
der Erfindung geeignet sind, gehören
thermoplastische kristalline Polyolefin-Homopolymere und -Copolymere.
Sie werden wünschenswerterweise
aus Monoolefin-Monomeren mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, wie Ethylen,
Propylen, 1-Buten,
Isobutylen, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen, 3-Methyl-1-penten, 4-Methyl-1-penten, 5-Methyl-1-hexen, Gemischen
davon und Copolymeren davon mit (Meth)acrylaten und/oder Vinylacetaten
hergestellt. Bevorzugt sind jedoch Monomere mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wobei Propylen am meisten bevorzugt ist. Der in der Beschreibung
und den Ansprüchen
verwendete Ausdruck "Polypropylen" umfasst Homopolymere
von Propylen sowie Reaktor- und/oder statistische Copolymere von
Propylen, die 1 bis 30 Gew.-% Ethylen und/oder ein α-Olefin-Comonomer
mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen enthalten können, und Gemische davon. Das
Polypropylen kann verschiedene Typen von Molekülstrukturen, wie isotaktisch
oder syndiotaktisch, und verschiedene Grade der Kristallinität haben,
einschließlich
Materialien mit einem hohen Prozentsatz an amorpher Struktur, wie
die "elastischen" Polypropylene. Weitere
Polyolefine, die in der Erfindung verwendet werden können, sind Polyethylene
hoher und geringer Dichte, lineare Polyethylene geringer und sehr
geringer Dichte sowie Copolymere von Ethylen mit (Meth)acrylaten
und/oder Vinylacetaten.
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Die
oben genannten Polyolefine können
unter Verwendung von herkömmlichen
Ziegler/Natta-Katalysatorsystemen oder mit Katalysatorsystemen mit
einfachem Zentrum hergestellt werden. Bei der praktischen Durchführung der
Erfindung können
kommerziell erhältliche
Polyolefine verwendet werden.
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Die
Menge des thermoplastischen Polyolefinharzes, von der sich zeigte,
dass sie geeignete thermoplastische Elastomerzusammensetzungen ergibt,
beträgt
im Allgemeinen 8 bis 90 Gew.-%. Vorzugsweise liegt der Gehalt an
thermoplastischem Polyolefin im Bereich von 9 bis 60 Gew.-%.
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Elastomerkomponente
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Zu
den geeigneten Kautschuken gehören
unpolare, kautschukartige Copolymere von zwei oder mehr α-Monoolefinen,
die vorzugsweise mit wenigstens einem Polyen, gewöhnlich einem
Dien, copolymerisiert sind. Gesättigter
Monoolefin-Copolymer-Kautschuk,
zum Beispiel Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk (EPM), kann verwendet
werden. Ungesättigter
Monoolefin-Kautschuk, wie EPDM-Kautschuk
ist jedoch besser geeignet. EPDM ist ein Terpolymer von Ethylen,
Propylen und einem nichtkonjugierten Dien. Zu den befriedigenden nichtkonjugierten
Dienen gehören
5-Ethyliden-2-norbornen (ENB), 1,4-Hexadien, 5-Methylen-2-norbornen (MNB),
1,6-Octadien, 5-Methyl-1,4-hexadien, 3,7-Dimethyl-1,6-octadien, 1,3-Cyclopentadien,
1,4-Cyclohexadien, Dicyclopentadien (DCPD) und Vinylnorbornen (VNB).
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Butylkautschuke
sind ebenfalls für
die thermoplastischen Elastomerzusammensetzungen geeignet. Der in
der Beschreibung und den Ansprüchen
verwendete Ausdruck "Butylkautschuk" umfasst Copolymere
eines Isoolefins und eines konjugierten Monoolefins, Terpolymere
eines Isoolefins mit oder ohne konjugiertes Monoolefin, aromatische
Divinylmonomere und die halogenierten Derivate solcher Copolymere
und Terpolymere. Ein weiteres geeignetes Copolymer im Rahmen des
Olefinkautschuks der vorliegenden Erfindung ist ein Copolymer eines
C4-7-Isomonoolefins und eines para-Alkylstyrols
und vorzugsweise ein halogeniertes Derivat davon. Die Menge des
Halogens in dem Copolymer, vorwiegend im para-Alkylstyrol, beträgt 0,1 bis
10 Gew.-%. Ein bevorzugtes Beispiel ist das bromierte Copolymer
von Isobutylen und para-Methylstyrol. Natürliche Kautschuke sind ebenfalls
Olefinkautschuke, die zur Verwendung in der thermoplastischen Elastomer-Zusammensetzung
geeignet sind.
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Die
Menge des Kautschuks in dem thermoplastischen Elastomer liegt im
Allgemeinen im Bereich von 92 bis 10 Gew.-%. Vorzugsweise liegt
der Gehalt an Olefinkautschuk im Bereich von 40 bis 91 Gew.-%.
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Additive
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Das
thermoplastische Elastomer kann gegebenenfalls verstärkende und
nichtverstärkende
Füllstoffe, Weichmacher,
Antioxidantien, Stabilisatoren, Kautschukprozessöle, Extenderöle, Gleitmittel,
Antiblockiermittel, Antistatikmittel, Wachse, Schaumbildner, Pigmente,
Flammhemmer und andere Verarbeitungshilfsmittel, die in der Technik
der Kautschukcompoundierung bekannt sind, enthalten. Solche Additive
können
bis zu 70 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 65 Gew.-%, der Gesamtzusammensetzung
ausmachen. Zu den Füllstoffen
und Streckmitteln, die verwendet werden können, gehören herkömmliche anorganische Stoffe,
wie Calciumcarbonat, Tone, Kieselsäure, Talk, Titandioxid, Ruß. Die Kautschukprozessöle sind
im Allgemeinen paraffinische, naphthenische oder aromatische Öle, die
aus Erdölfraktionen
stammen. Die Öle
werden aus denjenigen ausgewählt,
die normalerweise in Verbindung mit dem speziellen Kautschuk oder
der speziellen Kautschukkomponente, die in der Zusammensetzung vorliegt,
verwendet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat sich gezeigt, dass die Mitverwendung eines adsorptiven
anorganischen Additivs die Geruchseigenschaften der geschäumten Produkte
verbessert. Durch die Zugabe eines Additivs wie Magnesiumoxid im
Bereich von 0,1 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtzusammensetzung, werden Gerüche effektiv beseitigt.
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Verarbeitung
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Die
Kautschukkomponente des thermoplastischen Elastomers ist im Allgemeinen
in Form von kleinen, d. h. mikrogroßen, Teilchen innerhalb einer
kontinuierlichen thermoplastischen Harzmatrix vorhanden, obwohl je
nach der Menge des Kautschuks relativ zum thermoplastischen Harz
und gegebenenfalls dem Vulkanisationsgrad des Kautschuks auch eine
cokontinuierliche Morphologie oder eine Phaseninversion möglich ist.
Vorzugsweise ist der Kautschuk wenigstens teilweise vulkanisiert,
und am meisten bevorzugt ist er voll vulkanisiert (vernetzt).
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Die
partielle oder volle Vernetzung kann erreicht werden, indem man
ein geeignetes Kautschuk-Vulkanisationsmittel zu dem Gemisch des
thermoplastischen Olefinpolymers und des Olefinkautschuks gibt und den
Kautschuk unter Vulkanisationsbedingungen bis zu dem gewünschten
Grad vulkanisiert. Vorzugsweise wird der Kautschuk durch den Vorgang
der dynamischen Vulkanisation vernetzt. Der in der Beschreibung
und den Ansprüchen
verwendete Ausdruck "dynamische
Vulkanisation" bedeutet
einen Vulkanisations- oder Vernetzungsvorgang (Härtung), bei dem der Kautschuk
unter scherenden Bedingungen bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts
der Polyolefinkomponente vulkanisiert wird.
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Der
Fachmann wird sich über
die geeigneten Mengen und Arten von Vulkanisationsmitteln und die
Bedingungen, die erforderlich sind, um die gewünschte Vulkanisation zu erreichen,
im Klaren sein. Jedes bekannte Vernetzungssystem kann verwendet
werden, solange es unter den Vulkanisationsbedingungen für die Elastomerkomponente
geeignet und mit der thermoplastischen Olefinpolymerkomponente der
Zusammensetzung verträglich
ist. Zu den Vernetzungsmitteln (Vulkanisationsmitteln) gehören Schwefel,
Schwefeldonoren, Metalloxide, phenolische Harzsysteme, Maleinimide,
Systeme auf Peroxidbasis, Hydrosilylierungssysteme und energiereiche
Strahlung, sowohl mit als auch ohne Beschleuniger und Coreagentien.
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Die
hier verwendeten Ausdrücke "voll vulkanisiert" oder "vollständig vulkanisiert" bedeuten, dass die Olefinkautschukkomponente
der Zusammensetzung bis zu einem Zustand vernetzt wurde, in dem
die elastomeren Eigenschaften des vernetzten Kautschuks ähnlich denjenigen
des Kautschuks in seinem herkömmlichen
vulkanisierten Zustand, fernab von der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung,
sind. Der Grad der Vernetzung (oder Härtung) des Kautschuks kann
auch anhand des Gelgehalts, der Vernetzungsdichte oder der Menge
des unvernetzten Kautschuks, der mit einem Kautschuklösungsmittel
extrahierbar ist, ausgedrückt
werden. Alle diese Beschreibungen sind in der Technik wohlbekannt.
Eine typische partiell vernetzte Zusammensetzung weist weniger als
50 bis weniger als 15 Gew.-% des mit einem Kautschuklösungsmittel
extrahierbaren Elastomers auf, wobei eine voll vernetzte Zusammensetzung
weniger als 5 Gew.-% und vorzugsweise weniger als 3 Gew.-% des mit
einem Kautschuklösungsmittel
extrahierbaren Elastomers aufweist.
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Gewöhnlich werden
5 bis 20 Gewichtsteile des Vernetzungsmittels oder -systems pro
100 Gewichtsteile der zu vulkanisierenden Kautschukkomponente verwendet.
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Die
hier verwendeten Ausdrücke "thermoplastisches
Elastomer" und "thermoplastisches
Vulkanisat" beziehen
sich auf Gemische aus polyolefinischem thermoplastischem Harz und
vulkanisiertem (gehärtetem; vernetztem)
Kautschuk (Elastomer). Solche Materialien haben die Eigenschaft
der Elastizität,
d. h. sie sind in der Lage, sich von großen Verformungen schnell und
zwangsweise zu erholen. Ein Maß für dieses
gummiartige Verhalten besteht darin, dass das Material sich innerhalb
von einer Minute auf weniger als das 1,5fache seiner ursprünglichen
Länge zusammenzieht,
nachdem es bei Raumtemperatur auf das Doppelte seiner ursprünglichen
Länge gedehnt
und vor der Entspannung eine Minute lang gehalten wurde (ASTM D1566).
Ein weiteres Maß findet
man in ASTM D412, für
die Bestimmung der bleibenden Zugverformung. Die Materialien sind
auch durch eine hohe elastische Erholung gekennzeichnet, was sich
auf den Anteil der Erholung nach der Verformung bezieht und als
prozentuale Erholung nach der Druckverformung quantifiziert werden
kann. Ein perfekt elastisches Material hat eine Erholung von 100%,
während
ein perfekt plastisches Material keine elastische Erholung hat.
Noch ein weiteres Maß findet
man in ASTM D395, für
die Bestimmung der bleibenden Druckverformung.
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Modifiziertes
Polytetrafluorethylen
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Die
Zusammensetzung der Erfindung umfasst eine acrylisch modifizierte
Polytetrafluorethylen-(PTFE)-Komponente. Diese Komponente wird im
Allgemeinen als Gemisch aus einem Polytetrafluorethylen und Alkyl(meth)acrylat
mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen beschrieben. Ein solches Gemisch,
das zur Verwendung im Verfahren der Erfindung besonders gut geeignet
ist, ist als MetablenTM A-3000 von der Mitsubishi
Rayon Co., Ltd., erhältlich.
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Die
Menge der modifizierten Polytetrafluorethylenkomponente in der Zusammensetzung
der Erfindung liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 4 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung einschließlich der
thermoplastischen Harzkomponente, der Kautschukkomponente, der Additive
und der modifizierten Polytetrafluorethylenkomponente. Die bevorzugte
Menge des modifizierten Polytetrafluorethylens liegt im Bereich
von 0,5 bis 2 Gew.-%, wobei 1 bis 2 Gew.-% am meisten bevorzugt
sind. Alternativ dazu kann die Menge des acrylisch modifizierten
Polytetrafluorethylens auch als Gesamtgewicht des thermoplastischen
Harzes und des modifizierten Polytetrafluorethylens ausgedrückt werden.
Die in dieser Weise ausgedrückte
bevorzugte Menge des modifizierten Polytetrafluorethylens liegt
im Bereich von 8 bis 30 Gew.-%, wobei ein Bereich von 15 bis 30
Gew.-% am meisten bevorzugt ist.
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Bei
der Herstellung von thermoplastischen Elastomeren der Erfindung
wurde das acrylisch modifizierte Polytetrafluorethylen im Allgemeinen
während
der Herstellung des thermoplastischen Elastomers direkt in das thermoplastische
Elastomer eingebaut, so dass es ein integraler Bestandteil der Zusammensetzung
war. Alternativ dazu kann das acrylisch modifizierte Polytetrafluorethylen
auch mechanisch mit einer vorgeformten thermoplastischen Elastomerzusammensetzung
gemischt werden, oder es kann gleichzeitig mit dem thermoplastischen
Elastomer in den Schäumungsvorgang
eingeführt
werden.
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Beispiele
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Das
thermoplastische Elastomer und das acrylisch modifizierte Polytetrafluorethylen
wurden kombiniert einem Extruder oder einer anderen Mischvorrichtung
zugeführt,
die in der Lage sind, Schmelztemperaturen im Bereich von 165°C bis 220°C aufrechtzuerhalten.
Wenn das Treibmittel ein festes Material war, wurde es ebenfalls
mit dem thermoplastischen Elastomer gemischt, bevor dieses in die
Mischvorrichtung eingeführt wurde.
Wenn das Treibmittel ein Gas oder eine Flüssigkeit war, wurde es durch
einen geeigneten Einlass in die Mischvorrichtung eingespritzt. Das
Treibmittel wurde so gründlich
in dem geschmolzenen thermoplastischen Elastomer dispergiert, und
das Gemisch wurde auf einem ausreichenden Druck gehalten, um ein
vorzeitiges Aufschäumen
zu verhindern. Das Gemisch wurde durch eine Düse oder einen anderen geeigneten Auslass
gegeben, wo die Schäumung
erfolgte. Das geschäumte
Produkt wurde an der Luft oder in einem Wassernebel abgekühlt.
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In
den folgenden Beispielen wurden thermoplastische Elastomere aus
Gemischen von thermoplastischem Polypropylenharz und EPDM-Kautschuk
mit üblichen
Additiven und Verarbeitungshilfsmitteln hergestellt. Acrylisch modifiziertes
Polytetrafluorethylen wurde in die Gemische eingebaut, und die Kautschukkomponente
wurde durch dynamische Vulkanisation unter Verwendung eines phenolischen
Harzhärtungssystems vernetzt.
Für die
Herstellung von geschäumten
Artikeln durch einen Extrusionsvorgang wurde das thermoplastische
Elastomer in einen Einschneckenextruder eingeführt und gründlich geschmolzen. Das Treibmittel,
Wasser in den in Tabelle 1 dargelegten Beispielen, wurde dann unter
Druck in Anteilen von 1,1 bis 1,4 Gew.-% in das geschmolzene thermoplastische
Elastomer eingespritzt. Die Schmelze wurde gemischt und unter Druck zum Extruderausgang
und durch eine Formdüse
transportiert. Der heiße
und zerbrechliche Schaum wurde einem Förderband zugeführt, wo
er durch Luft und Wassernebel gekühlt wurde. Der geschäumte Artikel
kann dann für
spezielle Anwendungen geschnitten oder geformt werden. Geschäumte Profile
können
entweder gemäß der obigen
Beschreibung allein extrudiert oder aber mit einem dichten Träger coextrudiert
werden.
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Die
folgenden Messverfahren wurden bei der Bewertung der Beispiele der
Erfindung verwendet:
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Reißfestigkeit,
bleibende Zugverformung, Zugmodul, Reißdehnung – ASTM D412 (ISO 37, Typ 2).
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Shore-Härte – ASTM D2240.
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Relative
Dichte – ASTM
D792.
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Oberflächenrauigkeit
(Ra) – die
Oberflächenbeschaffenheit
wurde als arithmetisches Mittel der Rauigkeitsunregelmäßigkeiten
bewertet, die mit der Probenlänge
von einer mittleren Linie aus gemessen wurden, wobei man ein Surface
Analyzer System von der Federal Products Corporation, Providence,
RI, verwendete.
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Bleibende
Druckverformung – Die
Probe wurde innerhalb von geräumigen
Probenhaltern auf 40% ihrer ursprünglichen Höhe gestaucht und 22 Stunden
lang auf 100°C
gehalten. Die Probe wurde entnommen, und man ließ sie sich 30 Minuten lang
bei Raumtemperatur erholen. Die bleibende Druckverformung wurde dann
bestimmt als: CS(%) = (HAnfang – HEnde)/(HAnfang – H0) × 100,
wobei H0 die Lücke des Probenhalters (60% von
HAnfang) ist.
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Druckwiderstand – Die Kraft,
die notwendig ist, um eine 100-mm-Probe bei Raumtemperatur auf 40% ihrer
ursprünglichen
Höhe zusammenzudrücken.
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Wasserabsorption – Zwei Testverfahren
wurden verwendet, um die Wasserabsorption zu messen. Im ersten Verfahren
(A) wurde ein abgewogenes Schaum stoffprofil mit einer Länge von
50 mm bei Raumtemperatur in Wasser untergetaucht, und zwar 2 inch
unterhalb der Oberfläche
des Wassers. Man ließ den
Probekörper
entweder 24 Stunden lang unter Atmosphärendruck oder drei Minuten
lang bei 77,9 kPa (23 inch Hg Vakuum) (oberhalb der Oberfläche des
Wassers) untergetaucht. Nach einer geeigneten Zeit wurde der Probekörper entnommen,
trockengetupft, gewogen, und die prozentuale Massenänderung
wurde berechnet. Beim zweiten Verfahren (B) wurde ein 254 mm langes
abgewogenes Schaumstoffprofil bei Raumtemperatur in Wasser untergetaucht,
und zwar 8 inch unterhalb der Oberfläche des Wassers, wobei sich
an jedem Ende ein 0,025 m (1 inch) großer Abschnitt des Probekörpers oberhalb
des Wasser befindet. Man ließ den
Probekörper
auf diese Weise entweder 24 Stunden lang unter Atmosphärendruck
oder fünf
Minuten lang bei 88,0 kPa (26 inch Hg Vakuum) (oberhalb der Oberfläche des
Wassers) untergetaucht. Nach einer geeigneten Zeit wurde der Probekörper entnommen,
getrocknet, gewogen, und die prozentuale Massenänderung wurde berechnet.
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Wie
aus den Beispielen zu ersehen ist, ergibt das geschäumte thermoplastische
Elastomer der Erfindung eine glatte Oberfläche, eine geringe Wasserabsorption,
eine gute bleibende Druckverformung und Druckwiderstand. Die visuelle
Untersuchung zeigt, dass die Schaumzelldichte hoch ist und die Zellen
eine gleichmä ßige Struktur
mit einer engen Zellgrößenverteilung
haben. Die mikroskopische Untersuchung zeigt an, dass etwa 60% der
Zellen einen Durchmesser von weniger als 100 μm haben.
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Weitere
Beispiele wurden hergestellt, wobei man verschiedene thermoplastische
Elastomerzubereitungen verwendet, und Schaumstoffe wurden erzeugt,
wobei man verschiedene Wassermengen als Treibmittel verwendete.
Die Schaumeigenschaften wurden bewertet, und die Ergebnisse sind
in den Tabellen 2 und 3 dargelegt.
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Die
in den thermoplastischen Elastomeren von Tabelle 2 verwendeten Materialien
waren EPDM-Kautschuk – VistalonTM 3666 (ExxonMobil Chemical Co.); Polypropylen – D008MTM (Aristech Chemical Corp.); Prozessöl – SunparTM 150M; Ton – Icecap KTM (Burgess);
Vulkanisationsmittel – SP-1045TM (Schenectady International); Ruß – Ampacet
49974 (Ampacet Corp.); modifiziertes PTFE – MetablenTM A3000
(Mitsubishi Rayon Co., Ltd.).
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Die
geschäumte
thermoplastische Elastomerzusammensetzung und die daraus hergestellten
geformten Artikel sind für
eine Vielzahl von Anwendungen geeignet, wie für Stiele und Griffe von Werkzeugen
und Utensilien sowie Dichtungsprofile für Kraftfahrzeug- und Bauverwendungen.