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Verfahren zur Herstellung von kupferhaltigen Stilbenazofarbstoffen
Es wurde gefunden, daß man wertvolle kupferhaltige Stilbenazofarbstoffe erhält,
wenn man q.-Nitro-4'-amiriostilben-2 - 2'-disulfonsäüre acyliert, die Nitrogruppe
zur Aminogruppe reduziert, die entstandene q.-Amino-4.'-acylasninostilben-2 - 2'-disttlfonsäure
diazotiert, die Diazoverbindung mit einer r-Aminoz-alköxynaphthalinmonosulfonsäure
kuppelt, den so erhaltenen Aminoa.zofarbstoff diazotiert und die Diazoazoverbindung
mit einer Aminooxynaphthalinsulfonsäure vereinigt, die in o-Stellung zur OH-Gruppe
kuppelt, und den entstandenen Disazofarbstoff mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
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Die neuen Farbstoffe entsprechen also der allgemeinen Zusammensetzung
worin B den Rest einer Aininooxynaphthalinsulfonsäure bedeutet, die in o-Stellung
zur O H-Gruppe kuppelt. Man kann den Aufbau der vorgenannten Farbstoffe auch in
der Reihenfolge vornehmen, daß man diazotierteq.-Nitro-4'-aminostilben
-2
# 2'-disulfonsäure mit einer i Amino-2-alkoxynaphthalinmonosulfonsäure kuppelt;
den Aminoazöfarbstoff diazotiert und die Diazoazoverbindung mit einer Aminooxynapkthalinsulfonsäure,
die in o-Stellung zur O A'-Gruppe kuppelt, vereinigt, darauf die Nitrogruppe
zur Aminogruppe reduziert, den ent@ standenen Aminodisazofarbstoff acyliert und
mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
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Die neuen Farbstoffe besitzen sehr gute färberische Eigenschaften
und zeichnen sich vor analogen, z. B. aus der franz: Patentschrift 46929, Zusatz
ztt 751 183 bekannten Farbstoffen durch eine bessere Lichtechtheit aus.
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Beispiel i Eine Lösung von 336 Teilen 4-Nitro-4'-aminostilben-2 #
z'-disulfonsäure in etwa 38oo Teilen Wasser wird neutral gestellt und unter Rühren
'mit i4o Teilen Essigsäureanhydrid versetzt. Nach beendeter Acetylierung wird die
Lösung auf etwa 9o° C angeheizt und mit 2ooo Teilen Natriumchlorid versetzt, worauf
sich beim Erkalten 4-\ itro-4'-acetylaminostilben-z # 2:-disulfonsätire ausscheidet.
Sie wird abgesaugt, mit Salzwasser gewaschen und hierauf in der üblichen Weise mit
Eisen und Essigsäure reduziert.
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Die so erhaltene 4-Amino-4'-acetylaminostilben-2 # 2'-disttlfonsättre
wird diazötiert und die Diazoverbindung in sodaallcälischer Lösung mit 27o Teilen
i-Amino-2-äthoxynaphthalin-6-sülfonsäure vereinigt. Nach beendeter Kupplung wird
der entstandene Aminoazofarbstoff abgetrennt, gereinigt, diazotiert und die Diazoverbindung
mit 3-1o Teilen 2-acetylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsaurem Natrium in einer etwa
io Raumprozent Pyridin enthaltenden Lösung vereinigt. Der erhaltene Disazofarbstoff
wird aasgesalzen, zur Reinigung gegebenenfalls umgelöst und dann durch x- bis 8stün_-diges
Kochen mit 3oo Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in Gegenwart von Natriumacetat
in wäßriger Lösung in seine Kupferkomplexverhindung übergeführt. Diese stellt nach
dem Trocknen ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit blaugrauer und in konzentrierter
Schwefelsäure mit grüngrauer Farbe löst und Baumwolle in graugrünen Tönen von hervorragender
Lichtechtheit färbt.
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Ersetzt man die als Schlußkomponente verwandte 2-Acetylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäüre
durch analoge Verbindungen, wie 2 - Benzoyl amino - 5 - oxynaphthalin - 7 - sulfonsäure,
2 - (2' - Carboxybenzoylamino) - 5 ; oxynaphtlialin-7-sulfonsäure, 2-Chloracetylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
2-Methoxyacetylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsätire, -2 - Succinylainino - 5 -oxynaphthalin-7-
sulfonsäure, so erhält man Farbstoffe, die in ahnliehen Tönen färben und ähnliche
Eigenschaften besitzen.
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Beispiel 2 -N336 Teile 4-Nitro-4'-aminostilben-2 # 2 =di-:stilfonsäure
werden in etwa 4ooo. Teilen Wasser gelöst. Die Lösung wird neutral gestellt und
mit einer konzentrierten wäßrigen Lösung von Zoo Teilen Natriumcarbonat versetzt.
Dann läßt man unter .Rühren bei 15 bis 25° C im Verlauf i Stunde z8o Teile Benzoylchlorid
zufließen. Nach beendeter Acylierung wird die entstandene 4-Nitroq' - benzoylaminostilben
- 2 # 2'- disulfonsäure ausgesalzen, abgetrennt, gereinigt und in der üblichen Weise
mit Eisen und Essigsäure reduziert.
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Die erhaltene 4- Amino-q.'-benzoylaminostilben-2 # 2'-disulfonsäure
wird diazotiert und die Diazoverbindung in soloalkalischer Lösung mit 267 Teilen
i-Amino-2-äthoxynaphthalin-7-sulfonsäure vereinigt. Der entstandene Aminoazofarbstoff
wird abgetrennt, diazotiert und die Diazoverbindung mit 39o Teilen 2-(3'-carboxyphenylamino)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäurem
Natrium in einer etwa io Raumprozent Pyridin enthaltenden Lösung vereinigt. Man
trennt den entstandenen Disazofarbstoff nach beendeter Kupplung ab, reinigt ihn
und führt ihn in der gleichen Weise; wie in Beispiel i angegeben, in seine Kupferkomplexverbindung
über. Diese stellt nach dem Trocknen ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser
mit blaugrüner und in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe löst und die
pflanzliche Faser in grüngrauen Tönen von guter Lichtechtheit färbt.
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Ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man an Stelle von Benzoylchlorid
dessen Substitutionsprodukte, wie 3-Methoxybenzoylchlorid, 4-Chlorbenzoylchlorid,
verwendet.
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Bei Ersatz der Schlußkomponente durch die im letzten Absatz des Beispiels
i genann- j ten, in o-Stellung zur metallkomplexbildenden Gruppe kuppelnden Azokomponenten
erhält man Farbstoffe mit ähnlichen gutem Eigenschaften.
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Beispiel 3 336 Teile 4-Nitro-4'-aminostilben-2 # 2'-disulfonsäure
werden auf übliche Weise diazotiert. Die erhaltene Diazoverbindung läßt man unter
Rühren in eine eisgekühlte sodaalkalische Lösung von 27o Teilen i-Amino-2-methoxynaphthalin-6-sülfonsäure
einlaufen. Nach beendeter Kupplung wird der Mono= azofarbstoff abgetrennt, gereinigt,
dianotiert und die Diazoverbindung mit 31o Teilen 2-acetylaininö- 5-o#xynaplithalin-7-sulfonsaurein
Natrium in einer etwa io Raumprozent
Pyridin enthaltenden Lösung
vereinigt. Der durch Abscheiden und Umlösen gereinigte Disazofarbstoff wird erneut
gelöst und bei 45 bis 5ö° mittels 36o Teilen kristallisiertem Schwefelnatrium während
2 Stunden reduziert. Der so erhaltene Aminodisazofarbstoff wird zur Reinigung abgetrennt
und umgelöst. Dann wird er erneut gelöst und bei 20° mittels 14O Teilen Essigsäureanhydrid
acetyliert. Die Kupferung erfolgt, wie im Beispiel i angegeben.