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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft menschliche Telomerase, ein Ribonukleoprotein-Enzym,
welches an der Synthese von menschlicher Telomer-DNA beteiligt ist.
Die Erfindung sieht Verfahren und Zusammensetzungen in Bezug auf
die Gebiete der Molekularbiologie, Chemie, Pharmakologie und medizinische
und diagnostische Technologie vor.
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Beschreibung
von verwandten Offenbarungen
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Die
DNA an den Enden oder Telomeren der Chromosomen von Eukaryoten besteht üblicherweise
aus tandemartig wiederholten einfachen Sequenzen. Telomerase ist
ein Ribonukleoprotein-Enzym, welches einen Strang der telomeren
DNA synthetisiert, wobei eine Sequenz, die innerhalb der RNA-Komponente
des Enzyms enthalten ist, als Matrize verwendet wird; siehe Blackburn,
1992, Annu. Rev. Biochem. 61: 113-129.
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Die
RNA-Komponente von menschlicher Telomerase ist bislang nicht in
der wissenschaftlichen Literatur berichtet worden, obwohl bekannt
ist, dass menschliche Telomerase telomere Wiederholungseinheiten bzw.
Repeats mit der Sequenz 5'-TTAGGG-3' synthetisiert; siehe
Morin, 1989, Cell 59: 521-529, und Morin, 1991, Nature 353: 454-456.
Diese Feststellung ist nicht ausreichend gewesen, um die Isolierung
und Identifizierung des Restes der Nukleotidsequenz der RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase zu ermöglichen. Die RNA-Komponente
der Telomerase-Enzyme von Saccharomyces cerevisiae, bestimmten Spezies von
Tetrahymena, sowie denjenigen von anderen Ciliaten, wie Euplotes
und Glaucoma, ist sequenziert und in der wissenschaftlichen Literatur
berichtet worden; siehe Singer und Gottschling, 21. Oktober 1994,
Science 266: 404-409; Lingner et al., 1994, Genes & Development 8:
1984-1988; Greider und Blackburn, 1989, Nature 337: 331-337; Romero
und Blackburn, 1991, Cell 67: 343-353; und Shippen-Lentz und Blackburn,
1990, Science 247: 546-552. Die Telomeraseenzyme dieser Ciliaten
synthetisieren telomere Wiederholungseinheiten, welche von denjenigen
in Menschen verschieden sind.
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Es
besteht ein großer
Bedarf für
weitere Informationen über
menschliche Telomerase. Trotz der scheinbar einfachen Natur der
Wiederholungseinheiten von telomerer DNA haben Wissenschaftler seit
langem gewußt,
dass Telomere eine wichtige biologische Rolle bei der Aufrechterhaltung
von Chromosomenstruktur und -funktion innehaben. Kürzlicher
haben Wissenschaftler spekuliert, dass ein Verlust von telomerer
DNA als ein Auslöser
für zelluläre Seneszenz
und Alterung wirken kann, und dass die Regulierung von Telomerase wichtige
biologische Implikationen besitzen kann; siehe Harley, 1991, Mutation
Research 256: 271-282.
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Verfahren
zur Detektion von Telomeraseaktivität sowie zur Identifizierung
von Verbindungen, welche Telomeraseaktivität regulieren oder beeinflussen,
zusammen mit Verfahren für
die Therapie und Diagnose von zellulärer Seneszenz und Immortalisierung
durch Regulieren der Telomerlänge
und Telomeraseaktivität
sind ebenfalls beschrieben worden; siehe PCT-Patentveröffentlichungen
Nr. 95/13381, veröffentlicht
am 18. Mai 1995; 95/13382, veröffentlicht
am 18. Mai 1995; und 93/23572, veröffentlicht am 25. November
1993.
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Bedeutende
Verbesserungen an und neue Gelegenheiten für Telomerase-vermittelte Therapien
und Telomerase-Assays und Screeningverfahren könnten realisiert werden, wenn
Nukleinsäure,
umfassend die RNA-Komponente und/oder codierend die Proteinkomponenten
von Telomerase, in reiner oder isolierbarer Form verfügbar wäre und die
Nukleotidsequenzen solcher Nukleinsäuren bekannt wären. Die
vorliegende Erfindung erfüllt
diese und andere Anforderungen und stellt derartige Verbesserungen
und Gelegenheiten zur Verfügung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung sieht eine im wesentlichen reine Ribonukleinsäure, wie
definiert in Patentanspruch 1, vor. Genauer gesagt sind Ausführungsformen
dieses Aspektes der Erfindung in den Ansprüchen 2 bis 4 definiert.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls ein isoliertes Nukleinsäuremolekül vor, das
eine Ribonukleinsäure
der Erfindung codiert, sowie ein rekombinantes Plasmid, wleches
eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Ribonukleinsäure
der Erfindung codiert. Ein anderer Aspekt der Erfindung ist eine
mit dem Plasmid transformierte Wirtszelle.
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In
einem anderen Aspekt sieht die Erfindung ein Oligonukleotid, wie
definiert in Patentanspruch 8, vor, wobei spezifischere Ausführungsformen
der Oligonukleotide in den Patentansprüchen 9 bis 14 definiert werden.
Die Erfindung schließt
eine pharmazeutische Formulierung, umfassend die Oligonukleotide,
sowie die Verwendung der Oligonukleotide als ein Pharmazeutikum
ein. In einem Aspekt werden die Oligonukleotide verwendet, um Neoplasie
zu behandeln.
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Die
Erfindung schließt
zusätzlich
ein Verfahren zum Inhibieren von Telomeraseaktivität in einer
Zelle in vitro ein, wie definiert in Anspruch 18.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung eine isolierte, rekombinante
oder synthetisierte Nukleinsäure,
wie definiert in Anspruch 19, oder spezifischer wie definiert in
Anspruch 20, vor.
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Die
Erfindung sieht auch die Verwendung eines Oligonukleotids der Erfindung
als eine Sonde oder einen Primer, wie definiert in Anspruch 21,
oder spezifischer wie beansprucht in Anspruch 22, vor.
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In
einem anderen Aspekt sieht die Erfindung ein Verfahren zum Bestimmen
des Spiegels, der Menge oder des Vorliegens von Telomerase-RNA-Komponente
in einer Säugetierprobe,
wie definiert in Anspruch 23, vor.
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Spezifischere
Merkmale des Verfahrens werden in Anspruch 24 definiert.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls ein Verfahren zum Nachweisen einer Telomerase-RNA-Komponente in einer
Patientenprobe vor, wie definiert in Anspruch 25.
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Die
Erfindung sieht weiterhin ein Verfahren zum Nachweisen des Vorliegens
von Krebszellen in einer Probe vor, wie definiert in Anspruch 26.
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In
einem anderen Aspekt sieht die Erfindung ein Kit zum Bestimmen des
Spiegels, der Menge und des Vorliegens einer menschlichen Telomerase-RNA-Komponente
in einer Probe vor, wie definiert in Anspruch 27.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung ein Verfahren zum Isolieren
des Telomerase-Holoenzyms,
wie definiert in Anspruch 28 oder wie weiterhin definiert in Anspruch
29, vor.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls ein Verfahren zum Identifizieren einer
Telomerase-RNA-Komponente, wie
definiert in Anspruch 30, vor.
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In
einem anderen Aspekt sieht die Erfindung eine isolierte, rekombinante
oder synthetisierte Nukleinsäure,
wie definiert in Anspruch 31 oder wie ferner definiert in Anspruch
32, vor. Ebenfalls eingeschlossen ist ein rekombinantes Plasmid,
wie definiert in Anspruch 33, oder eine Wirtszelle, wie definiert
in Anspruch 34.
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Des
Weiteren wird ein transgenes nicht-menschliches Säugetier
bereitgestellt, wie definiert in Anspruch 35.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit die RNA-Komponente sowie das
Gen für
die RNA-Komponente von
menschlicher Telomerase in im wesentlichen reiner Form, sowie Nukleinsäuren, umfassend
die Gesamtheit oder wenigstens einen nützlichen Abschnitt der Nukleotidsequenz
der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase, bereit. Die vorliegende
Erfindung sieht auch die RNA-Komponente-Nukleinsäuren aus anderen Spezies vor,
wobei die Nukleinsäuren
eine wesentliche Homologie mit der RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase gemeinsam haben, einschließlich, ohne darauf eingeschränkt zu sein,
die RNA-Komponenten von Säugetieren,
wie Primaten. Andere nützliche
Nukleinsäuren
der Erfindung schließen Nukleinsäuren mit
zu der RNA-Komponente komplementären
Sequenzen; Nukleinsäuren
mit Sequenzen, welche zu Nukleotidsequenzen der RNA-Komponente verwandt
aber davon verschieden sind, und welche mit der RNA-Komponente oder
dem Gen für
die RNA-Komponente oder den Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase
in einer nützlichen
Weise interagieren; und Nukleinsäuren,
welche keine signifikante Sequenzhomologie oder Komplementarität mit der
RNA-Komponente oder dem Gen für
die RNA-Komponente gemeinsam haben, aber in einer gewünschten
und nützlichen
Weise auf die RNA-Komponente einwirken, ein. Wie nachstehend vollständiger beschrieben,
schließen
die Nukleinsäuren
der Erfindung sowohl DNA- als auch RNA-Moleküle und modifizierte Analoge
von beiden ein und dienen einer Vielzahl von nützlichen Zwecken.
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Ein
Typ von nützlicher
Nukleinsäure
der Erfindung ist ein Antisense- bzw. Antisinn-Oligonukleotid, ein Tripelhelix-bildendes
Oligonukleotid oder ein anderes Oligonukleotid oder Oligonukleotid-Mimetikum
(z. B. Antisense-PNA – Peptid-Nukleinsäure/Polyamid-Nukleinsäure), welches
in vivo oder in vitro verwendet werden kann, um die Aktivität von menschlicher
Telomerase zu hemmen. Solche Oligonukleotide können Telomeraseaktivität auf mehreren
Wegen blockieren, einschließlich
durch Verhindern der Transkription des Telomerasegens (zum Beispiel
durch Tripelhelix-Bildung) oder durch Binden an die RNA-Komponente von Telomerase
in einer Weise, welche verhindert, dass eine funktionelle Ribonukleoprotein-Telomerase
zusammengebaut wird, oder verhindert, dass die RNA- Komponente, sobald
sie in den Telomerase-Enzymkomplex eingebaut wurde, als eine Matrize
für die
Synthese von telomerer DNA dient. Typischerweise, und abhängig von
der Wirkungsweise, umfassen diese Oligonukleotide der Erfindung
spezifische Sequenz von etwa 10 bis etwa 25 bis 200 oder mehr Nukleotiden,
welche zu einer spezifischen Sequenz von Nukleotiden in der RNA-Komponente
von Telomerase oder dem Gen für
die RNA-Komponente
von Telomerase entweder identisch oder komplementär ist.
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In
einer Ausführungsform
sieht die Erfindung Antisense-Polynukleotide vor, komplementär zu Telomerase-RNA-Komponente-Polynukleotidsequenzen,
typischerweise komplementär
zu Polynukleotidsequenzen, welche zu einer natürlich vorkommenden Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Gensequenz
im wesentlichen identisch sind. Derartige Antisense-Polynukleotide
werden verwendet, um Transkription und/oder Stabilität und/oder
Funktionalität
der Telomerase-RNA-Komponenten-Spezies zu inhibieren und dadurch
eine Reduktion in dem Ausmaß der
jeweiligen Telomeraseaktivität
in einer Zelle (z. B. einer neoplastischen Zelle eines Patienten)
zu bewirken. Derartige Antisense-Polynukleotide können als
Telomerase-modulierende Mittel fungieren durch Inhibieren der Bildung
eines funktionellen (katalytisch aktiven und in hohem Maße originalgetreuen)
Telomerase-Holoenzyms, welches für
eine korrekte Telomer-Replikation und -Reparatur in einer Zelle
erfordert wird. Antisense-Polynukleotide
können
mit anderen antineoplastischen therapeutischen Modalitäten kombiniert
werden, wie ionisierender Strahlung oder Chemotherapie (z. B. mit
einem DNA-schädigenden
Mittel, wie Bleomycin, Cisplatin, Stickstofflost, Doxyrubicin, Nukleotid-Analogen und dergleichen).
Die Antisense-Polynukleotide können
den Zelltod in empfindlichen Zellen (z. B. replizierenden Zellen,
welche Telomeraseaktivität
für die
DNA-Reparatur oder
-Replikation benötigen)
fördern.
Die Antisense-Polynukleotide können im
wesentlichen identisch zu wenigstens 25 aneinander angrenzenden
Nukleotiden der komplementären
Sequenz einer hierin offenbarten Säugetier-Telomerase-RNA-Sequenz
sein. Bei den Antisense-Polynukleotiden handelt es sich typischerweise
um ssDNA, ssRNA, Methylphosphonat-Grundgerüst-Polynukleotide, Phosphorothiolat-Grundgerüst-Polynukleotide,
Polynukleotide mit gemischtem Grundgerüst, Polyamid-Nukleinsäuren und
gleichartige Antisense-Strukturen, welche im Fachgebiet bekannt
sind. In einem Aspekt der Erfindung wird ein Antisense-Polynukleotid
verabreicht, um die Transkription und/oder Aktivität der Telomerase-RNA-Komponente
und Telomeraseaktivität
in einer Zelle, wie in einer replikationsfähigen menschlichen Zelle, zu
inhibieren.
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In
einer Ausführungsform
sieht die Erfindung ein Matrizen-Fehlpaarungs-Polynukleotid vor,
wobei das Polynukleotid eine Sequenz aufweist, welche im wesentlichen
identisch zu einer Säuger-RNA-Komponente von
Telomerase ist und eine telomere Wiederholungseinheit- Matrizensequenz umfasst,
welche wenigstens eine Basenfehlpaarung in Bezug auf die menschliche
Telomerase-Wiederholungseinheit-Sequenz 5'-TTAGGG-3' aufweist, aber ansonsten komplementär dazu ist.
Ein Matrizenfehlpaarungs-Polynukleotid umfasst typischerweise eine
einzelne Nukleotidfehlpaarung in der natürlich vorkommenden Matrizensequenz
und kann zwei Nukleotidfehlpaarungen in der Matrizensequenz umfassen,
entweder als aneinandergrenzende fehlgepaarte Nukleotide, oder wobei
die fehlgepaarten Nukleotide von einem oder mehreren passend-gepaarten
(komplementären)
Nukleotiden getrennt sind. Matrizenfehlpaarungs-Polynukleotide der
Erfindung sind im allgemeinen fähig
zum Aufzeigen von Telomeraseaktivität in Verbindung mit der menschlichen
Telomerase-Polypeptidkomponente, und dadurch rufen sie einen Fehleinbau
an ausgewählten
(fehlgepaarten) Nukleotidpositionen in der Sequenz der menschlichen
Telomerase-Wiederholungseinheit im Anschluß an Telomer-Wiederholungseinheit-Replikation,
-Reparatur und/oder -Addition hervor, wodurch Telomere erzeugt werden,
welche auf der fortwährenden
Gegenwart der mutierten Sinn-Telomerase-RNA-Komponente für eine substantielle
Replikation und Aufrechterhaltung der Telomerlänge beruhen.
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Ein
anderer Typ von nützlicher
Nukleinsäure
der Erfindung ist ein Ribozym, das fähig ist, die RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase spezifisch zu spalten, wodurch das Enzym
inaktiv gemacht wird. Noch ein anderer Typ von nützlicher Nukleinsäure der
Erfindung ist eine Sonde oder ein Primer, welche(r) spezifisch an
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase bindet und so verwendet
werden kann, z. B., um das Vorliegen von Telomerase in einer Probe
nachzuweisen. Schließlich
schließen
nützliche
Nukleinsäuren
der Erfindung rekombinante Expressionsplasmide zur Herstellung der
Nukleinsäuren
der Erfindung ein. Ein speziell nützlicher Typ eines derartigen
Plasmides ist ein Plasmid, welches für Gentherapie am Menschen verwendet
wird. Nützliche
Plasmide der Erfindung für
menschliche Gentherapie existieren in einer Vielzahl von Typen,
wobei nicht nur diejenigen eingeschlossen sind, welche Antisense-Oligonukleotide
oder Ribozyme codieren, sondern auch diejenigen, welche die Expression
der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase oder einer deletierten
oder anderweitig veränderten
(mutierten) Version der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
(oder einer anderen Spezies mit RNA-Komponenten-Sequenzen, welche
im wesentlichen homolog zu der menschlichen RNA-Komponente sind)
oder des Gens für
selbige lenken.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Polynukleotid mit einem zu einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente komplementären Abschnitt,
ausreichend, um unter physiologischen Bedingungen spezifisch zu
hybridisieren, durch kovalente Anbindung eines zusätzlichen
chemischen Substituenten, entweder während oder nach der Polynukleotidsynthese, derivatisiert,
wodurch ein derivatisiertes Polynukleotid gebildet wird, welches zum
spezifischen Hybridisieren an die Telomerase-RNA-Komponente in der
Lage ist. Das derivatisierte Polynukleotid kann auf endogenes Telomeraseenzym
lokalisiert werden, welches die RNA-Komponente aufweist, wobei das
derivatisierte Polynukleotid eine Veränderung oder chemische Modifikation
der RNA-Komponente und/oder Proteinkomponente von Telomerase verursacht
und dadurch die enzymatische Aktivität von Telomerase, typischerweise
durch Vermindern, modifiziert.
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Die
Erfindung sieht daher Polynukleotide vor, welche geeignet sind,
um Krankheiten zu diagnostizieren, die mit einer ungewöhnlichen
Häufigkeit
und/oder Struktur der Telomerase-RNA-Komponente
assoziiert sind. Polynukleotidsonden, umfassend Sequenzen, welche
im wesentlichen identisch zu oder im wesentlichen komplementär zu einer
Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Nukleotidsequenz
sind, können
für die
Diagnose von Krankheitszuständen
(z. B. Neoplasie oder Präneoplasie)
durch Nachweisen von Telomerase-RNA-Komponenten-Häufigkeit und/oder strukturellen
Veränderungen
der Telomerase-RNA-Komponente (z.
B. Trunkierung, Sequenzvariationen, Deletionen oder Insertionen
und dergleichen) und/oder Rearrangements oder Amplifikation des
Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
in Zellen, welche aus einem Patienten explantiert wurden, oder Nachweisen
eines pathognomonischen Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Allels
(z. B. durch RFLP oder Allel-spezifische PCR-Analyse) verwendet
werden. Der Nachweis wird oft durch in situ-Hybridisierung unter Verwendung eines
markierten (z. B. 32P, 35S, 14C, 3H, fluoreszenten,
biotinylierten, digoxigeninylierten) Antisense-Polynukleotids, welches
komplementär
zu einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
ist, erfolgen, obwohl Northern-Blotting, Dot-Blotting oder Lösungshybridisierung an Gesamt-RNA
oder Poly-A+-RNA, welche aus einer Zellprobe
isoliert wurde, angewandt werden können, wie auch PCR- oder LCR-Amplifizierung
unter Verwendung von Telomerase-RNA-Komponenten-spezifischen Primern verwendet
werden kann. Zellen, welche eine veränderte Menge (typischerweise
eine signifikante Erhöhung) der
Telomerase-RNA-Komponente im Vergleich zu nicht-neoplastischen Zellen
des/der gleichen Zelltyps/en enthalten, werden typischerweise als
Kandidaten-Erkrankungszellen identifiziert, wie präneoplastische
Zellen oder offenkundig neoplastische Zellen, und können als
Zellen identifiziert werden, welche ein metastatisches Potential
aufweisen. In ähnlicher
Weise wird der Nachweis von pathognomonischen Rearrangements oder
einer Amplifikation des Telomerase-RNA-Komponenten-Genlocus oder
eng gekoppelter Loci in einer Zellprobe das Vorhandensein eines
pathologischen Zustands oder eine Prädisposition zur Entwicklung
eines pathologischen Zustands (z. B. Krebs, genetische Krankheit)
identifizieren. Die Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsonden
werden auch für
die forensische Identifizierung von Individuen verwendet, wie für Vaterschaftstests
oder die Identifikation von Verdächtigen
bei einem Verbrechen oder von unbekannten Verstorbenen.
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Die
Erfindung gestattet die Behandlung eines Zustands, welcher mit der
Telomeraseaktivität
innerhalb einer Zelle oder Gruppe von Zellen assoziiert ist, durch
Kontaktieren der Zelle(n) mit einer therapeutisch wirksamen Menge
eines Mittels, welches die Telomeraseaktivität in dieser Zelle verändert. Derartige
Mittel schließen
die Telomerase-RNA-Komponente codierenden Nukleinsäuren, Tripelhelix-bildende
Oligonukleotide, Antisense-Oligonukleotide, Ribozyme und Plasmide
und andere Gentherapievektoren (z. B. adenovirale Vektoren, Adeno-assoziierte
virale Vektoren etc.) für
Gentherapie am Menschen durch Expression von Telomerase-RNA-Komponente,
von Antisense-RNA gegen die Telomerase-RNA-Komponente oder von Fehlpaarungs-Telomerase-RNA-Komponente,
wie obenstehend beschrieben, ein. In einem verwandten Aspekt sieht die
Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen vor, umfassend diese
therapeutischen Mittel zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder Salz, welche die Formulierung in einem Lipofektions-Komplex,
Liposom oder Immunliposom für
die zielgerichtete Zuführung
des therapeutischen Mittels einschließen können. Die Erfindung sieht auch
Kombinationen derartiger Telomerase-vermittelter therapeutischer Mittel
mit anderen Pharmazeutika vor, wie antineoplastischen Mitteln und
anderen cytotoxischen oder cytostatischen Mitteln; Anti-Pilz-Mitteln
(z. B. für
die Behandlung von AIDS-Patienten); Nukleotiden, Nukleosiden und Analogen
davon; und anderen pharmazeutischen Mitteln, geeignet für die Behandlung
von Krankheitszuständen,
wie Neoplasie, Hyperplasie, HIV-Infektion/AIDS und assoziierten
Pathologien, und anderen Krankheiten, welche durch einen abnormalen
Telomer-Metabolismus gekennzeichnet sind. Die Verfahren können die
Verwendung eines derivatisierten Polynukleotids umfassen, welches
zum spezifischen Hybridisieren an eine Telomerase-RNA-Komponente
in einer Säugetier-Telomerase
in der Lage ist, wobei das derivatisierte Polynukleotid in Säugetierzellen,
welche Telomeraseaktivität
aufweisen, zugeführt
wird und Telomeraseaktivität
durch Lokalisieren zu Telomerase-RNA-Komponente und Inaktivieren
oder Inhibieren von Telomeraseaktivität hemmt.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls therapeutische Mittel vor, welche Neoplasie
oder Apoptose durch Modulieren von Telomerasefunktion durch Inhibieren
oder Steigerung der Bildung von Telomerase-RNA-Komponente inhibieren;
derartige Mittel können
als Pharmazeutika verwendet werden. Solche Pharmazeutika werden verwendet
werden, um eine Vielzahl von humanen und tiermedizinischen Krankheiten
zu behandeln, wie: Neoplasie, Hyperplasie, neurodegenerative Krankheiten,
Alterung, AIDS, Pilzinfektion und dergleichen. In einer Ausführungsform
besteht das Mittel aus einem Gentherapievektor, der fähig ist,
eine Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz oder ihr Komplement oder
alternativ dazu eine enzymatisch inaktive Telomerase-RNA-Komponente
zu transkribieren, welche die Bildung von funktionellem Telomerase-Holoenzym
kompetitiv inhibieren kann.
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Die
Erfindung stellt diagnostische Verfahren zur Bestimmung des Spiegels,
der Menge oder des Vorliegens der RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase, Telomerase oder Telomeraseaktivität in einer Zelle, Zellpopulation
oder Gewebeprobe oder einem Extrakt von irgendeinem der Vorangehenden,
zur Verfügung.
In einem verwandten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung nützliche
Reagenzien für
solche Verfahren (einschließlich
der obenstehend erwähnten
Primer und Sonden) bereit, welche gegebenenfalls in Kit-Form zusammen
mit Anweisungen zum Gebrauch des Kits zur Ausübung des diagnostischen Verfahrens
verpackt werden.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ein Verfahren zum Diagnostizieren einer
Krankheit (z. B. Neoplasie) in einem menschlichen Patienten vor,
wobei ein diagnostischer Assay (z. B. in situ Polynukleotid-Hybridisierung
von fixierten Zellen durch eine markierte Telomerase-RNA-Komponenten-Sonde,
welche spezifisch humane Telomerase-RNA-Komponente oder -Gensequenzen
bindet) angewandt wird, um zu bestimmen, ob eine vorbestimmte pathognomonische
Konzentration an Telomerase-RNA-Komponente in einer biologischen
Probe aus einem menschlichen Patienten vorhanden ist; wenn der Assay
das Vorliegen von Telomerase-RNA-Komponente
außerhalb
des normalen Bereichs (z. B. über
die vorherbestimmte pathognomonische Konzentration hinausgehend)
anzeigt, wird bei dem Patienten die Diagnose erstellt, dass er einen
Krankheitszustand oder eine Prädisposition
aufweist.
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In
einer Ausführungsform
werden Polynukleotide der Erfindung für die Diagnose von pathologischen Zuständen oder
genetischen Krankheiten verwendet, welche Neoplasie Hyperplasie,
verfrühte
oder abnorme Zellseneszenz oder andere mit Telomerasefunktion zusammenhängende medizinische
Zustände
beteiligen, und genauer gesagt Zuständen und Krankheiten, welche Änderungen
in der Struktur oder Häufigkeit
einer Telomerase-RNA-Komponente
oder -Gensequenz beteiligen, oder welche mit einem pathognomonischen Telomerase-RNA-Komponenten-Allel
gekoppelt sind, welches mittels RFLP und/oder Allel-spezifischer PCR oder
einem anderen geeigneten Nachweisverfahren detektiert werden kann.
Typischerweise ist das Verfahren für die Diagnose einer Krankheit
(z. B. Neoplasie) in einem humanen Patienten beschaffen, wobei ein
diagnostischer Assay (z. B. Bestimmung der Menge und/oder Struktur
von Telomerase-RNA-Komponente) verwendet wird, um zu bestimmen,
ob eine vorherbestimmte pathognomonische Konzentration oder Struktur
von Telomerase-RNA-Komponente
in Zellen in einer biologischen Probe aus einem menschlichen Patienten
vorliegt; wenn der Assay das Vorliegen einer pathognomonischen Menge
an Telomerase-RNA-Komponente
außerhalb
des normalen Bereichs (z. B. über
die vorbestimmte pathognomonische Konzentration hinausgehend) anzeigt, wird
bei dem Patienten die Daignose erstellt, dass er einen Krankheitszustand
oder eine Krankheitsprädisposition
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung sieht rekombinante Telomerasepräparationen
und Verfahren zur Herstellung derartiger Präparationen vor. Somit stellt
die vorliegende Erfindung eine rekombinante menschliche Telomerase
bereit, welche die Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase
sowie die Proteinkomponenten von Telomerase aus einer Säugetierart
mit einer RNA-Komponente, welche im wesentlichen homolog zu der RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase ist, in Assoziation mit einer rekombinanten
RNA-Komponente der Erfindung umfasst. Derartige rekombinante RNA-Komponenten-Moleküle der Erfindung
schließen
diejenigen ein, welche sich von natürlich vorkommenden RNA-Komponenten-Molekülen durch
eine oder mehrere Basen-Substitutionen, -Deletionen, terminale Additionen
und/oder -Insertionen unterscheiden, sowie RNA-Komponenten-Moleküle, welche
zu dem natürlich
vorkommenden RNA-Komponenten-Molekül identisch sind, die in rekombinanten
Wirtszellen hergestellt werden. Das Verfahren zur Herstellung solcher
rekombinanten Telomerasemoleküle
umfasst das Transformieren einer eukaryotischen Wirtszelle, welche
die Proteinkomponenten von Telomerase exprimiert, mit einem rekombinanten
Expressionsvektor, welcher ein RNA-Komponenten-Molekül der Erfindung
codiert, und das Kultivieren der Wirtszellen, welche mit dem Vektor
transformiert wurden, unter solchen Bedingungen, dass die Telomerase-Proteinkomponente
und die Telomerase-RNA-Komponente exprimiert und unter Bildung eines
aktiven Telomerasemoleküls
zusammengebaut werden, das fähig
ist, Sequenzen (nicht notwendigerweise dieselbe Sequenz, welche
von nativer Telomerase angefügt
wird) an Telomere von chromosomaler DNA anzufügen.
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Die
Erfindung sieht Verfahren zum Reinigen der Proteinkomponenten von
menschlicher Telomerase sowie der Proteinkomponenten von Telomerase
aus einer Säugetierart
mit einer RNA-Komponente, welche im wesentlichen homolog zu der
RNA-Komponente von menschlicher Telomerase ist, vor. Die vorliegende
Erfindung sieht auch Verfahren zum Isolieren und Identifizieren
von Nukleinsäuren,
welche solche Proteinkomponenten codieren, vor. In verwandten Aspekten
sieht die vorliegende Erfindung gereinigte menschliche Telomerase
und gereinigte Telomerase aus Säugetierarten
mit einer RNA-Komponente, welche im wesentlichen homolog zu der
RNA-Komponente von menschlicher Telomerase ist, sowie gereinigte
Nukleinsäuren,
welche eine oder mehrere Komponenten solcher Telomerasepräparationen
codieren, vor. Die vorliegende Erfindung stellt auch pharmazeutische
Zusammensetzungen bereit, welche als einen aktiven Bestandteil die
Proteinkomponenten von Telomerase oder eine Nukleinsäure, welche
eine Nukleinsäure
codiert oder mit selbiger wechselwirkt, die eine Proteinkomponente
von Telomerase codiert, umfassen.
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Die
Erfindung sieht Verfahren zum Identifizieren von Mitteln vor, welche
Säuger-Telomeraseaktivität modulieren
(d. h. inhibieren, steigern oder die Spezifität ändern). Derartige Telomerase-modulierende
Mittel sind häufig
kleine Moleküle
(z. B. weniger als etwa 3000 Dalton) und können verwendet werden, um Telomeraseaktivität in vitro
und in vivo zu modifizieren, häufig
für einen
therapeutischen Effekt, und werden als Laboratoriumsreagenzien und/oder
Pharmazeutika verwendet.
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Die
Erfindung sieht Verfahren zum Identifizieren von Kandidatenmitteln,
aus einer Bank oder Bibliothek von Miteln, vor, welche Telomeraseaktivität durch
Modulieren der nichtkovalenten Bindung einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
mit einer Telomerase-Proteinkomponente
modulieren. Die Telomerase-RNA-Komponente kann von einer rekombinanten
Matrize in einer Wirtszelle hergestellt oder chemisch synthetisiert
werden, falls gewünscht.
Typischerweise wird eine Säugetier-Telomerase-Proteinkomponente,
wie sie aus Telomerase-exprimierenden Zellen gereinigt werden kann
und bei welcher eine natürlich
vorkommende Telomerase-RNA-Komponente entfernt worden sein kann
(z. B. durch RNAse-Behandlung),
mit einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
unter geeigneten wäßrigen Bindungsbedingungen
in Kontakt gebracht, um eine nicht-kovalente Bindung zwischen den
RNA- und Protein-Komponenten in Abwesenheit eines zugesetzten Mittels
(d. h. in einer Kontroll-Bindungsreaktion) zu gestatten. Das Ausmaß der nicht-kovalenten
Interaktion zwischen der Telomerase-RNA-Komponente und der Proteinkomponente
in Gegenwart von einem oder mehreren Mitteln, gewählt aus
einer Bibliothek oder Bank von Mitteln, wird mit dem Ausmaß der nicht-kovalenten
Interaktion in einer Kontroll-Bindungsreaktion, welche Telomerase-RNA-
und Protein-Komponenten umfasst und welcher das/die Mittel fehlten,
verglichen; Mittel, welche eine statistisch signifikante Erhöhung im Ausmaß der nichtkovalenten
Bindung zwischen den RNA- und Protein-Komponenten von Telomerase
hervorrufen, werden dadurch als ein Telomerase-modulierendes Kandidatenmittel
bestimmt. Das relative Ausmaß der
nicht-kovalenten Bindung kann durch jedwedes geeignete Verfahren
bestimmt werden, einschließlich
Bestimmung der spezifischen Bindungsaffinität, wie mittels kompetitivem
Bindungsassay, Bestimmung der katalytischen Telomeraseaktivität auf einer
geeigneten Telomer-Wiederholungseinheit-Matrize, oder einem anderen
geeigneten Assay der funktionellen nicht-kovalenten Wechselwirkung
zwischen den RNA- und Proteinkomponenten von Säugetier-Telomerase, wie einem
Gel-Shift oder EMSA (elektrophoretischer Mobilitäts-Shift-Assay).
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In
einem nicht-kovalenten Bindungs-Assay zum Nachweisen von Telomerase-modulierenden
Kandidatenmitteln werden eines oder beide der Telomerase-RNA-Komponente
oder -Proteinkomponente mit einer geeigneten nachweisbaren Markierung
markiert, und die nicht-kovalente
Bindung wird separat in Gegenwart und Abwesenheit eines Mittels
bestimmt, welches aus einer Bibliothek oder Bank von Mitteln ausgewählt wurde.
Die Bestimmung der nicht-kovalenten Bindung umfasst das Messen des
Ausmaßes,
zu welchem eine markierte Telomerasekomponente (RNA-Komponente oder
Proteinkomponente) an ihre kognate bzw. dazu passende Telomerasekomponente
(Proteinkomponente bzw. RNA-Komponente) gebunden wird, ungeachtet
dessen, ob die kognate Telomerasekomponente separat markiert oder
unmarkiert ist, wie durch Einfangen (z. B. Immobilisieren) von gebundenen
Komplexen, umfassend die markierte Telomerasekomponente und besagte kognate
Telomerasekomponente, und Trennen (z. B. durch Waschen) von ungebundener
markierter Telomerasekomponente von besagten gebundenen Komplexen,
wodurch eine abgetrennte gebundene Fraktion erzeugt wird, und Nachweisen
der gebundenen Komplexe in der abgetrennten gebundenen Fraktion
durch Bestimmen des Vorliegens von nachweisbarer Markierung. Mittel,
welche eine statistisch signifikante Verringerung oder Verstärkung von
nicht-kovalenter
Bindung von Telomerase-RNA- und -Protein-Komponenten erzeugen, werden
dadurch als Telomerase-modulierende Kandidatenmittel identifiziert.
Mittel, welche die nicht-kovalente
Bindung verringern sind Kandidaten-Telomeraseinhibitoren (oder -Antagonisten),
wohingegen Mittel, welche die nicht-kovalente Bindung von Telomerasekomponenten
verstärken,
Kandidaten-Telomeraseagonisten sind.
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Telomerase-modulierende
Kandidatenmittel können
durch ihre Fähigkeit
identifiziert werden, eine statistisch signifikante Erhöhung oder
Verringerung der enzymatischen Aktivität einer Säugetier-Telomerase, umfassend
eine gereinigte Telomerase-Proteinkomponente und eine Telomerase-RNA-Komponente,
zu erzeugen.
-
Telomerase-modulierende
Kandidatenmittel können
durch ihre Fähigkeit
identifiziert werden, eine statistisch signifikante Verringerung
oder Erhöhung
der Transkription einer Reporter-Polynukleotidsequenz
(z. B. β-Galactosidase-Gen,
Luciferase-Gen, HPRT-Gen), welches funktionsfähig an eine transkriptionsregulatorische
Sequenz eines Säuger-Telomerase-RNA-Komponenten-Gens,
vorzugsweise eines menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Gens, verknüpft ist,
in einer metabolisch aktiven Säugetierzelle
hervorzurufen. In einer Variation wird ein endogenes Telomerase-RNA-Komponenten-Gen
in einer Säugetierzelle
mit einem homologen Targeting-Konstrukt angezielt, um eine Reporter-Polynukleotidsequenz
in funktionsfähiger
Verknüpfung
an die stromaufwärts
gelegene transkriptionsregulatorische Sequenz (z. B. Promotor) des
endogenen Telomerase-RNA-Komponenten-Gens in dem chromosomalen Ort
des endogenen Gens zu plazieren. In einer alternativen Variation
wird ein exogenes Polynukleotid, umfassend ein Reporterpolynukleotid,
funktionsfähig an
einen transkriptionsregulatorischen Bereich eines Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
(z. B. Promotor und stromaufwärts
gelegene Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen) verknüpft; das
exogene Polynukleotid wird in eine Säugetierzelle transferiert,
worin es nicht-homolog in eine chromosomale Lokalisierung integrieren
kann und/oder als ein episomales Polynukleotid aufrechterhalten
oder repliziert wird. Mittel, welche eine statistisch signifikante
transkriptionelle Modulation des Reporterpolynukleotids in mit dem
Mittel behandelten Zellen hervorrufen, werden dadurch als Säugetier-Telomerase-modulierende
Kandidatenmittel identifiziert.
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Zusammensetzungen
zur Identifizierung von Telomerase-modulierenden Kandidatenmitteln
können typischerweise
folgendes umfassen: (1) Eine Säugetier-Telomerase-Proteinkomponente,
wie sie aus Telomerase-exprimierenden Säugerzellen, vorzugsweise aus
Zellen von Primaten (z. B. dem Menschen) gereinigt werden kann,
und welche typischerweise von assoziierter RNA-Komponente, falls
vorhanden, abgestriffen worden ist durch Behandlung mit RNAse oder
eine andere Behandlung, die kompatibel ist mit der Entfernung von
RNA-Komponente und
der Beibehaltung des Vermögens
des Proteins, Telomeraseaktivität
in Gegenwart von kognater Telomerase-RNA-Komponente unter geeigneten
Bindungsbedingungen zu rekonstituieren, (2) eine Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente,
vorzugsweise eine menschliche RNA-Komponente, welche durch Transkription
eines rekombinanten Polynukleotids in einer Zelle hergestellt wurde,
und (3) wäßrige Bindungsbedingungen
(z. B. physiologische Bedingungen, Telomerase-Assaybedingungen),
und gegebenenfalls (4) ein Reporter-Polynukleotid, umfassend mindestens
eine replizierbare oder verlängerbare
Säugetier-Telomerase-Wiederholungseinheit-Sequenz,
welche typischerweise komplementär
ist zu der Sequenz des zur Telomer-Wiederholungseinheit komplementären Matrizenbereichs
der RNA-Komponente, und gegebenenfalls (5) Nukleotide, welche für die Replikation
und/oder Verlängerung
der Telomer-Wiederholungseinheit-Sequenz(en) des Reporter-Polynukleotids unter
Telomer-Assaybedingungen geeignet sind; Ein Mittel wird typischerweise
zu einer solchen Zusammensetzung zur Auswertung durch nicht-kovalente
Bindung und/oder Telomeraseaktivität, im Vergleich zu einer Kontrollzusammensetzung
ohne dieses Mittel, zugegeben.
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Null-Allele
von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Genen,
wie erzeugt durch homologes Gen-Targeting eines heterologen Polynukleotids
in ein Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Gen
zur funktionellen Inaktivierung des Telomerase-RNA-Kompo nenten-Gens,
können
hergestellt werden. Die Erfindung stellt deshalb ebenfalls nicht-menschliche "Knockout"-Tiere zur Verfügung, umfassend
ein Telomerase-RNA-Komponenten-Null-Allel, und stellt in einer Variation
nicht-menschliche Knockout-Tiere bereit, welche für Telomerase-RNA-Komponenten-Null-Allele
homozygot sind und welchen im wesentlichen endogene Telomeraseaktivität fehlt,
resultierend aus einem Mangel an endogener Telomerase-RNA-Komponente.
Solche Knockout-Tiere werden als kommerzielle Reagenzien für Toxikologie-Screening,
zum Verkauf an pharmazeutische Forschungslaboratorien zum Identifizieren
oder Erforschen von Telomerase-modulierenden Mitteln, als Haustiere,
und, neben anderen Anwendungen, als landwirtschaftlicher Viehbestand
verwendet.
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Die
Erfindung gestattet ein Verfahren zum Immortalisieren von Säugetierzellen,
wie wünschenswerten Fermentationszellen,
in einem Bioreaktor, oder einem wünschenswerten Zellstamm, welcher
vorteilhafte Merkmale als ein kommerzielles Forschungsreagenz aufweist.
Das Verfahren umfasst das Einführen
eines Polynukleotids in eine Säugetierzelle,
welches eine funktionelle Telomerase-RNA-Komponente exprimiert,
die in der Lage ist, funktionelles Telomeraseenzym in Gegenwart
von Telomerase-Proteinkomponente zu bilden.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnungen, bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung,
den Beispielen und den Patentansprüchen offensichtlich werden.
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Definitionen
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Der
Ausdruck "Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotid", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Polynukleotid mit wenigstens 20 Nukleotiden,
wobei das Polynukleotid ein Segment von wenigstens 20 Nukleotiden
umfasst, welche: zu wenigstens 85 Prozent zu einer natürlich vorkommenden
Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz,
typischerweise einer Primaten-Telomerase-RNA-Komponente, wie einer Mensch-
oder Affen-Telomerase-RNA-Komponente,
identisch sind. Manche Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotide mit
Sequenzvariationen im Vergleich zu einer natürlich vorkommenden Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz
oder ihrem Komplement können
als Hybridisierngssonden, PCR-Primer, LCR-Amplimere, Fehlpaarungs-RNA-Komponenten
und dergleichen geeignet sein.
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Der
Ausdruck "entspricht
zu" wird hierin
verwendet, um zu bezeichnen, dass eine Polynukleotidsequenz homolog
(d. h. identisch, nicht strikt evolutionär verwandt) zur Gesamtheit oder
einem Abschnitt einer Referenz-Polynukleotidsequenz ist, oder dass
eine Polypeptidsequenz identisch zu einer Referenz-Polypeptidsequenz
ist. Im Unterschied dazu wird der Ausdruck "komplementär zu" hierin verwendet, um zu bezeichnen,
dass die komplementäre
Sequenz homolog zur Gesamtheit oder einem Abschnitt einer Referenz-Polynukleotidsequenz
ist. Zur Veranschaulichung entspricht die Nukleotidsequenz "TATAC" einer Referenzsequenz "TATAC" und ist komplementär zu einer
Referenzsequenz "GTATA".
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Die
folgenden Begriffe werden verwendet, um die Sequenzbeziehungen zwischen
zwei oder mehreren Polynukleotiden zu beschreiben: "Referenzsequenz", "Vergleichsfenster", "Sequenzidentität", "Prozentsatz an Sequenzidentität" und "wesentliche Identität". Eine "Referenzsequenz" ist als eine Sequenz
definiert, welche als Grundlage für einen Sequenzvergleich verwendet
wird; eine Referenzsequenz kann eine Teilmenge einer größeren Sequenz
sein, wie zum Beispiel ein Segment einer Volllängen-Telomerase-RNA-Komponenten-Gensequenz. Im allgemeinen
weist eine Referenzsequenz wenigstens 20 Nukleotide Länge, häufig wenigstens
25 Nukleotide Länge
und oftmals wenigstens 50 Nukleotide Länge auf. Da zwei Polynukleotide
jeweils (1) eine Sequenz (d. h. einen Abschnitt der vollständigen Polynukleotidsequenz)
umfassen können,
welche zwischen den zwei Polynukleotiden ähnlich ist, und (2) eine Sequenz
umfassen können,
welche zwischen den zwei Polynukleotiden abweichend ist, werden
Sequenzvergleiche zwischen zwei (oder mehr) Polynukleotiden typischerweise
durch Vergleichen von Sequenzen der zwei Polynukleotide über ein "Vergleichsfenster" hinweg durchgeführt, um
lokale Bereiche mit Sequenzähnlichkeit
zu identifizieren und zu vergleichen.
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Ein "Vergleichsfenster", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein konzeptuelles Segment von wenigstens 25 aneinander
angrenzenden Nukleotidpositionen, wobei eine Polynukleotidsequenz
zu einer Referenzsequenz von wenigstens 25 aneinander angrenzenden
Nukleotiden verglichen werden kann, und wobei der Abschnitt der
Polynukleotidsequenz in dem Vergleichsfenster Additionen oder Deletionen
(d. h. Lücken)
von 20 Prozent oder weniger im Vergleich zu der Referenzsequenz
(welche keine Additionen oder Deletionen umfasst) für eine optimale
Alignierung der zwei Sequenzen umfassen kann. Eine optimale Alignierung
von Sequenzen zum Alignieren eines Vergleichsfensters kann mittels
des lokalen Homologie-Algorithmus
von Smith und Waterman (1981) Adv. Appl. Math. 2: 482, durch den
Homologie-Alignment-Algorithmus von Needleman und Wunsch (1970)
J. Mol. Biol. 48: 443, durch die Ähnlichkeits-Suchmethode von
Pearson und Lipman (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 85; 2444,
durch computergestützte
Implementierungen dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA
im Wisconsin Genetics Software-Paket, Release 7.0, Genetics Computer Group,
575 Science Dr., Madison, WI) oder durch Betrachtung durchgeführt werden,
und das beste Alignment (d. h. welches zum höchsten Prozentsatz an Homologie über das
Vergleichsfenster hinweg führt),
das durch die verschiedenen Methoden erzeugt wird, wird gewählt.
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Der
Ausdruck "Sequenzidentität" bedeutet, dass zwei
Polynukleotidsequenzen (d. h. auf einer Nukleotid-um-Nukleotid-Basis) über das
Vergleichsfenster hinweg identisch sind. Der Ausdruck "Prozentsatz an Sequenzidentität" wird durch Vergleichen
von zwei optimal alignierten Sequenzen über das Vergleichsfenster hinweg,
Bestimmen der Zahl von Positionen, bei welchen die identische Nukleinsäurebase
(z. B. A, T, C, G, U oder I) in beiden Sequenzen auftritt, um die
Anzahl von übereinstimmenden
Positionen zu ergeben, Dividieren der Anzahl von übereinstimmenden
Positionen durch die Gesamtzahl an Positionen im Vergleichsfenster
(d. h. die Fenstergröße) und
Multiplizieren des Ergebnisses mit 100, um den Prozentsatz an Sequenzidentität zu erhalten,
berechnet. Der Ausdruck "wesentliche
Identität", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Charakteristikum einer Polynukleotidsequenz, wobei
das Polynukleotid eine Sequenz umfasst, welche wenigstens 80 Prozent
Sequenzidentität,
vorzugsweise wenigstens 85 Prozent Identität und häufig 89 bis 95 Prozent Sequenzidentität, noch üblicher
wenigstens 99 Prozent Sequenzidentität aufweist, bei Vergleichen
zu einer Referenzsequenz über
ein Vergleichsfenster von wenigstens 20 Nukleotidpositionen, häufig über ein
Fenster von wenigstens 30-50 Nukleotiden, hinweg, wobei der Prozentsatz
an Sequenzidentität
berechnet wird durch Vergleichen der Referenzsequenz zu der Polynukleotidsequenz,
welche Deletionen oder Additionen einschließen kann, welche insgesamt
20 Prozent oder weniger der Referenzsequenz über das Vergleichsfenster hinweg ausmachen.
Die Referenzsequenz kann eine Teilmenge einer größeren Sequenz sein, wie zum
Beispiel ein Segment der Volllängen-Telomerase-RNA-Komponenten-Gensequenz,
wie hierin offenbart.
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Eine
spezifische Hybridisierung wird hierin definiert als die Bildung
von Hybriden zwischen einem Sonden-Polynukleotid (z. B. einem Polynukleotid
der Erfindung, welches Substitutionen, Deletion und/oder Additionen
einschließen
kann) und einem spezifischen Zielpolynukleotid (z. B. einer Telomerase-RNA-Komponente oder
genomischen Gensequenz), wobei die Sonde präferentiell an das spezifische
Ziel hybridisiert, so dass beispielsweise eine einzelne Bande, entsprechend
einer oder mehreren der RNA-Spezies des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
(oder spezifisch gespaltenen oder prozessierten Telomerase-RNA-Komponenten-Spezies),
auf einem Northern-Blot von RNA identifiziert werden kann, welcher
aus einer geeigneten Zellquelle angefertigt wurde (z. B. einer somatischen
Zelle, welche Telomerase-RNA-Komponente exprimiert). Polynukleotide
der Erfindung, welche spezifisch an Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
oder menschliche telomere Sequenzen hybridisieren, können auf
der Basis der hierin vorgesehenen Sequenzdaten gemäß Verfahren
und thermodynamischen Prinzipien, welche im Fachgebiet bekannt sind
und in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Ausgabe (1989), Cold Spring Harbor, N.Y., und Berger und Kimmel,
Methods in Enzymology, Band 152, Guide to Molecular Cloning Techniques
(1987), Academic Press, Inc., San Diego, CA, beschrieben sind, hergestellt
werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "geeignete Bindungsbedingungen" auf wässrige Bedingungen,
bei welchen eine Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
mit ihrer kognaten Proteinkomponente assoziiert und ein enzymatisch
aktives Telomerase-Holoenzym bildet, fähig zur katalytischen Replikation,
Reparatur und/oder Addition von telomeren Wiederholungseinheiten
von einer geeigneten Matrize aus, welche telomere Wiederholungseinheiten
umfasst; eine solche Telomer-Wiederholungseinheit-Matrize kann vorhanden
oder abwesend sein. Oft können
geeignete Bindungsbedingungen physiologische Bedingungen sein. "Physiologische Bedingungen", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Temperatur, pH-Wert,
Ionenstärke,
Viskosität
und gleichartige biochemische Parameter, welche mit einem lebensfähigen Organismus
kompatibel sind und/oder welche typischerweise intrazellulär in einer
lebensfähigen
kultivierten Säugerzelle
existieren, insbesondere Bedingungen, welche im Zellkern der Säugerzelle
herrschen. Zum Beispiel sind die intranukleären oder cytoplasmatischen
Bedingungen in einer Säugerzelle,
welche unter typischen Laboratoriums-Kulturbedingungen herangezüchtet worden
ist, physiologische Bedingungen. Geeignete in vitro-Reaktionsbedingungen
für in
vitro-Transkriptions-Cocktails sind im allgemeinen physiologische
Bedingungen und können
durch eine Vielzahl von im Fachgebiet bekannten Zellkernextrakten
beispielhaft veranschaulicht werden. Im allgemeinen können physiologische
in vitro-Bedingungen 50-200 mM NaCl oder KCl, pH 6,5-8,5, 20-45°C und 0,001-10
mM zweiwertiges Kation (z. B. Mg++, Ca++); vorzugsweise etwa 150 mM NaCl oder KCl,
pH 7,2-7,6, 5 mM
zweiwertiges Kation, umfassen und schließen oft 0,01-1,0 Prozent nicht-spezifisches Protein
(z. B. BSA) ein. Oft kann ein nicht-ionisches Detergens (Tween,
NP-40, Triton X-100) vorhanden sein, üblicherweise bei etwa 0,001
bis 2%, typischerweise 0,05-0,2%
(v/v). Jeweilige wässrige
Bedingungen können
durch den Ausübenden
gemäß herkömmlicher
Verfahren gewählt
werden. Als allgemeine Richtlinie können die folgenden gepufferten
wässrigen
Bedingungen anwendbar sein: 10-250 mM NaCl, 5-50 mM TrisHCl, pH
5-8, mit der wahlfreien Zugabe von zweiwertigen Kation(en) und/oder
Metall-Chelatierungsmitteln
und/oder nicht-ionischen Detergentien und/oder Membranfraktionen
und/oder Antischaummitteln und/oder Szintillationssubstanzen.
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Wie
hierin verwendet, beziehen sich die Begriffe "Markierung" oder "markiert" auf den Einbau eines nachweisbaren
Markers, z. B. durch Einbau einer radioaktiv markierten Aminosäure oder
Anheftung von Biotinyl-Einheiten an ein Polypeptid, welche durch
markiertes Avidin (z. B. Streptavidin, welches einen fluoreszenten
Marker oder eine enzymatische Aktivität enthält, welche(r) durch optische
oder calorimetische Verfahren detektiert werden kann) nachgewiesen
werden können.
Verschiedene Verfahren zur Markierung von Polypeptiden und Glykoproteinen
sind im Fachgebiet bekannt und können
angewandt werden. Beispiele von Markierungen für Polypeptide schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, die Folgenden ein: radioaktive Isotope (z. B. 3H, 14C, 35S, 125I, 131I), fluoreszierende
Markierungen (z. B. FITC, Rhodamin, Lanthaniden-Phosphore), enzymatische
Markierungen (z. B. Meerrettichperoxidase, β-Galactosidase, Luciferase,
alkalische Phospatase), Biotinylgruppen, vorbestimmte Polypeptidepitope,
welche von einem sekundären
Reporter erkannt werden (z. B. Leucin-Zipper-Paar-Sequenzen, Bindungsstellen
für sekundäre Antikörper, transkriptionelles
Aktivator-Polypeptid, Metall-Bindungsdomänen, Epitop-Tags). In einigen
Ausführungsformen
werden Markierungen mittels Abstandhalter-Armen verschiedener Längen angeheftet,
um eine potentielle sterische Behinderung zu verringern.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck "statistisch signifikant" ein Ergebnis (d.
h. eine Assay-Ablesung), welches im allgemeinen mindestens zwei
Standardabweichungen über
oder unter dem Mittelwert von mindestens drei getrennten Bestimmungen
einer Kontrollassay-Ablesung
liegt und/oder welches statistisch signifikant ist, wie durch den
t-Test nach Student oder ein anderes im Fachgebiet akzeptiertes
Maß der
statistischen Signifikanz bestimmt wird.
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Wie
hierin verwendet, beziehen sich die Begriffe "pathognomonische Konzentration", "pathognomonische
Menge" und "pathognomonisches
Hybridisierungsmuster" auf
eine Konzentration, Menge bzw. ein Lokalisierungsmuster einer Telomerase-RNA-Komponente
in einer Probe, welche(s) das Vorhandensein eines pathologischen
(z. B. neoplastischen, seneszenten, Immundefizienten, neurodegenerativen,
entzündlichen,
etc.) Zustands oder eine Prädisposition
zur Entwicklung einer neoplastischen Krankheit, wie Karzinom, Sarkom oder
Leukämie,
anzeigt. Eine pathognomonische Menge ist eine Menge von Telomerase-RNA-Komponente
in einer Zelle oder zellulären
Probe, welche außerhalb
des Bereichs von normalen klinischen Werten liegt, der durch prospektive
und/oder retrospektive statistische klinische Untersuchungen festgestellt
wird. Im Allgemeinen wird ein Individuum mit einer neoplastischen
Krankheit (z. B. Karzinom, Sarkom oder Leukämie) eine Menge an Telomerase-RNA-Komponente in einer
Zelle oder Gewebeprobe aufzeigen, welche außerhalb des Bereichs an Konzentrationen
liegt, welche normale, nicht-erkrankte Individuen kennzeichnen;
typischerweise liegt die pathognomonische Konzentration mindestens
etwa eine Standardabweichung außerhalb
des mittleren normalen Wertes, noch üblicher liegt sie mindestens
etwa zwei Standardabweichungen oder mehr über dem mittleren normalen
Wert. Allerdings erzeugen im wesentlichen alle klinischen diagnostischen
Tests einen gewissen Prozentsatz an falschen positiven und falschen
negativen Resultaten. Die Empfindlichkeit und Selektivität des diagnostischen
Assays müssen
ausreichend sein, um das diagnostische Ziel und jedwede relevanten
regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Im allgemeinen werden
die diagnostischen Verfahren der Erfindung angewandt, um Individuen
als Krankheitskandidaten zu identifizieren, wodurch ein zusätzlicher
Parameter in einer differentiellen Krankheitsdiagnose bereitgestellt
wird, welche von einem kompetenten Gesundheitsexperten erstellt
wird.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Krankheitsallel" auf ein Allel eines Gens, welches zur Erzeugung
einer erkennbaren Krankheit in der Lage ist. Ein Krankheitsallel
kann dominant oder rezessiv sein und kann eine Krankheit direkt
oder dann, wenn es in Kombination mit einem spezifischen genetischen
Hintergrund oder im Voraus existierenden pathologischen Zustand
vorliegt, hervorrufen. Ein Krankheitsallel kann im Genpool vorhanden
sein oder de novo in einem Individuum durch somatische Mutation
erzeugt werden.
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Der
Ausdruck "antineoplastisches
Mittel" wird hierin
verwendet, um auf Mittel bezug zu nehmen, welche die funktionelle
Eigenschaft der Inhibierung einer Entwicklung oder Progression eines
Neoplasmas in einem Menschen aufweisen, oftmals einschließlich Inhibition
von Metastase oder von metastatischem Potential.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "funktionsfähig verknüpft" auf eine Verknüpfung von Polynukleotidelementen
in einer funktionellen Beziehung. Eine Nukleinsäure ist "funktionsfähig verknüpft", wenn sie in eine funktionelle Beziehung
mit einer anderen Nukleinsäuresequenz
gebracht wird. Zum Beispiel ist ein Promoter oder Enhancer funktionsfähig an eine
codierende Sequenz verknüpft,
wenn er die Transkription der codierenden Sequenz beeinflusst. Funktionsfähig verknüpft bedeutet,
dass die verknüpften
DNA-Sequenzen typischerweise aneinander angrenzend sind, und, falls
notwendig um zwei proteincodierende Regionen zu verbinden, aneinander
angrenzend und im Leseraster vorliegen. Da jedoch Enhancer im allgemeinen funktionieren,
wenn sie von dem Promoter durch einige Kilobasen getrennt sind,
und Intron-Sequenzen variable Längen
aufweisen können,
können
manche Polynukleotidelemente funktionsfähig verknüpft aber nicht aneinander angrenzend
sein. Ein Strukturgen (z. B. ein HSV-tk-Gen), welches funktionsfähig an eine
Polynukleotidsequenz verknüpft
ist, die einer transkriptionsregulatorischen Sequenz eines endogenen
Gens entspricht, wird im allgemeinen im Wesentlichen in dem gleichen zeitlichen
und Zelltyp-spezifischen Muster exprimiert, wie es bei dem natürlich vorkommenden
Gen der Fall ist.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Transkriptionseinheit" oder "transkriptioneller
Komplex" auf eine
Polynukleotidsequenz, die ein Strukturgen (Exons), einen cis-wirkenden verknüpften Promoter und
andere cis-wirkende Sequenzen, welche für die effiziente Transkription
der strukturellen Sequenzen notwendig sind, distale regulatorische
Elemente, welche für
die passende gewebespezifische und entwicklungsmäßige Transkription der strukturellen
Sequenzen notwendig sind, und zusätzliche cis-Sequenzen, welche
für die
effiziente Transkription und Translation bedeutsam sind (z. B. Polyadenylierungsstelle,
mRNA-Stabilität
regulierende Sequenzen) umfasst.
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Der
Ausdruck "transkriptionelle
Modulation" wird
hierin verwendet, um Bezug auf die Fähigkeit zu nehmen, die Transkription
einer strukturellen Sequenz, welche in cis verknüpft ist, entweder zu verstärken oder deren
Transkription zu inhibieren; eine derartige Verstärkung oder
Inhibition kann von dem Auftreten eines spezifischen Ereignisses,
wie der Stimulation mit einem Induktor, abhängig sein und/oder kann nur
in bestimmten Zelltypen manifestiert werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "transkriptionsregulatorischer Bereich" auf eine DNA-Sequenz,
umfassend einen funktionellen Promotor und jedewede assoziierte
Transkriptionselemente (z. B. Enhancer, CCAAT-Box, TATA-Box, SP1-Stelle
etc.), welche wesentlich für
die Transkription einer Polynukleotidsequenz sind, die funktionsfähig an den
transkriptionsregulatorischen Bereich verknüpft ist.
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Der
Begriff "Null-Allel", wie hierin verwendet,
bedeutet, dass ein Genlocus mindestens eine Mutation oder Strukturveränderung
umfasst, so dass das Null-Allel im wesentlichen unfähig ist,
die effiziente Expression eines funktionellen Genproduktes zu steuern.
Eine "Knockout-Zelle" ist eine Zelle,
welche mindestens ein Null-Allel eines enodogenen Gens aufweist,
wobei sie typischerweise bezüglich
des Null-Allels homozygot ist. Somit kann eine Knockout-Zelle zum
Beispiel homozygot hinsichtlich Null-Allelen an dem Telomerase-RNA-Komponenten-Locus
sein, so dass eine Knockout-Zelle im wesentlichen nicht in der Lage
ist, eine funktionelle Telomerase-RNA-Komponente zu exprimieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1.
Telomeraseaktivität
aus Zellen, welche Matrizen-Mutiertes-TRC3 exprimieren. DEAE-Sepharose-fraktionierte
Extrakte aus Mutanten-TRC3 exprimierenden stabilen Transformanten
wurden hinsichtlich Telomeraseaktivität unter Anwendung herkömmlicher
Assays unter verschiedenen Reaktionsbedingungen getestet. Extrakte
aus Zellen, welche MuC+17 TRC3 (Spuren 1, 4, 7, 10, 13, 16, markiert
mit C*), MuC TRC-3 (Spuren 2, 5, 8, 11, 14, 17, markiert mit C)
oder MuA TRC3 (Spuren 3, 6, 9, 12, 15, 18, markiert mit A) exprimierten,
wurden unter normalen (Spuren 1-6), normalen plus 0,5 mM ddCTP (Spuren
7-9), normalen minus dTTP
plus 0,5 mM ddTTP (Spuren 10-12), oder normalen minus dATP plus
0,5 mM ddATP (Spuren 13-18) Reaktionsbedingungen geassayt. Die Assay-Reaktionen
in den Spuren 1-9 enthielten 8 μM
Gesamt-dGTP, wovon 1 μM 32P-dGTP (800 Ci/mmol) war. Um die Detektion
von Mutanten-Telomerase zu erleichtern, enthielten die Assay-Reaktionen in den
Spuren 10-18 8 μM
Gesamt-dGTP, wovon 2 μM 32P-dGTP (800Ci/mmol) waren. Die Extrakte
wurden mit DNase-freier RNase (25 μg/ml während 10 Minuten bei 30°C) vor den
Telomerase-Assays behandelt (Spuren 1-3, 16-18). Flankierende Spuren
enthalten DNA-Marker mit Größen in Nukleotiden (nt),
wie angezeigt.
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2.
Der Grundzustands-Spiegel an Telomerase-RNA-Komponente (hTR) und
GAPDH-RNA wurde unter
Verwendung einer quantitativen RT-PCR bestimmt. Die Kontrollen zeigen,
dass alle PCR-Quantifizierungen im linearen Bereich bis zu 25 Zyklen
lagen. RT-PCR wurde hinsichtlich fünf normaler Telomerase-negativer
Zelllinien (1-5) und fünf
Telomerase-positiven
Tumor-Zelllinien (6-10) analysiert: 1) primäre fötale Lunge; 2) primäre fötale Handhaut;
3) adulte primäre
Prostata; 4) primäre
synoviale Fibroblasten; 5) Vorhaut-Fibroblasten; 6) Melanom LOX; 7) Leukämie U251;
8) NCIH23-Lungenkarzinom; 9) Kolon-Tumor SW620; 10) Brusttumor MCF7. Die
PCR Produkte wurden mit 32P markiert, auf
einer 6%igen PAGE aufgetrennt und unter Verwendung eines 'PhosphorImagers' quantifiziert. Die
relative Transkription ist in willkürlichen Einheiten ausgedrückt.
-
3.
Mittlere TRF-Länge
in Telomerase-RNA-Komponenten-Antisense- und Vektor-Kontroll-Zellen. HeTe7-Zellen,
welche 10-3-hTR-Antisense oder Vektor-Kontrolle stabil exprimieren,
wurden in Hygromycin- und Puromycin-Medien gewählt und bei 23 PDL nach Transfektion
geerntet. Zellkern-DNA wurde gereinigt, mit HinfI und RsaI geschnitten
und auf einem 0,5%igen Agarosegel laufen gelassen. Die DNA wurde
im Gel mit einem (TTAGGG)3-Oligonukleotid sondiert,
um die Telomer-Enden-Restriktionsfragmente (TRF) zu markieren. Das
Gel wurde mit einem PhosphorImager von Molecular Dynamic's abgetastet, und
die mittleren TRF wurden quantifiziert, wie beschrieben (Allsopp
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 10114). Die gestrichelten Linien
zeigen die durchschnittlichen Mittelwert-TRF für die Antisense- und Kontroll-Gruppen.
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4.
Schematische Widergabe des in situ-PCR-Verfahrens.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren, Reagenzien, genetisch modifizierte
Tiere und Zellen und pharmazeutische Zusammensetzungen, betreffend
das Ribonukleoprotein humane Telomerase, bereit.
-
Die
hierin nachstehend verwendete Nomenklatur und die Laboratoriums-Vorgehensweisen
in Zellkultur, Molekulargenetik und Nukleinsäurechemie und Hybridisierung,
welche nachstehend beschrieben werden, können gut bekannte und weithin
angewandte Vorgehensweisen im Fachgebiet beinhalten. Standardtechniken
werden für
rekombinante Nukleinsäureverfahren,
Polynukleotid-Synthese und Mikroben-Kultur und -Transformation (z.
B. Elektroporation, Lipofection) angewandt. Die Techniken und Verfahrensweisen
werden im allgemeinen gemäß den im
Fachgebiet herkömmlichen
Verfahren und verschiedenen allgemeinen Bezugstellen durchgeführt (siehe
im allgemeinen, Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Auflage (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, N.Y.), welche überall in diesem Dokument angegeben
werden.
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Oligonukleotide
können
auf einem Oligonukleotid-Synthesizer von Applied Bio Systems gemäß den vom
Hersteller bereitgestellten Spezifikationen synthetisiert werden.
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Verfahren
für die
PCR-Amplifikation sind im Fachgebiet beschrieben (PCR Technology:
Principles and Applications for DNA Amplification, Hrsg.: HA Erlich,
Freeman Press, New York, NY (1992); PCR Protocols: A Guide to Methods
and Applications, Hrsg.: Innis, Gelfland, Snisky und White, Academic
Press, San Diego, CA (1990); Mattila et al. (1991) Nucleic Acids
Res. 19: 4967; Eckert, K.A., und Kunkel, T.A., (1991) PCR Methods and
Applications 1: 17; PCR, Hrsg.: McPherson, Quirkes und Taylor, IRL
Press, Oxford; und U.S.-Patent 4 683 202.
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Überblick
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Die
Erfindung erwächst
zum Teil aus der Klonierung und Isolierung der RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase und des Gens für
diese RNA-Komponente, einschließlich assoziierter
Transkriptionsregulations-Elemente. Die Nukleotidsequenz der RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase wird nachstehend gezeigt. Zur Bequemlichkeit ist die
Sequenz unter Verwendung der Standardabkürzungen für Ribonukleotide gezeigt (A
ist Riboadenin, G ist Riboguanin, C ist Ribocytidin und U ist Uridin).
Der Fachmann auf dem Gebiet erkennt, dass die nachstehend gezeigte
Sequenz auch die Sequenz der cDNA zeigt, in welcher die Ribonukleotide
durch Desoxyribonukleotide ersetzt sind (wobei Uridin durch Thymidin
ersetzt wird).
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Die
obenstehende Sequenz ist in der 5'-3'-Richtung
gezeigt und ist zur Bezugnahme numeriert. Die Matrizensequenz der
RNA-Komponente liegt angenommenermaßen innerhalb der Region, welche
von den Nukleotiden 50-60 eingegrenzt wird (5'-CUAACCCUAAC-3'), welche komplementär zu einer telomeren Sequenz
ist, die aus etwa ein-zweidrittel telomeren Wiederholungseinheiten
aufgebaut ist.
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Diese
Sequenz wurde aus cDNA-Klonen und aus einem genomischen Klon der
RNA-Komponente abgeleitet.
Wenn die RNA-Komponente zuerst von dem entsprechenden Gen transkribiert
wird, sind wenigstens einige der hergestellten RNA-Transkripte viel
länger
als die oben gezeigte ~560 Nukleotide große Sequenz und können tatsächlich mehr
als 1000 Nukleotide umfassen. Allerdings kann ein vollständig funktionelles
Telomerase-Molekül
aus Transkripten zusammengesetzt werden, welche aus der oben gezeigten
~560 Nukleotide großen
Sequenz bestehen. Das 3'-Ende
der RNA-Komponente in nativer Telomerase liegt angenommenermaßen innerhalb
der Region, welche von den Nukleotiden 514-559 in der obenstehenden
Sequenz eingegrenzt wird; eine Analyse zeigt, dass das 3'-Ende der U-Rest
an Nukleotid 538 sein kann. Rekombinante RNA-Komponenten-Moleküle, welche
weniger als die Nukleotide 1-559 der obenstehend gezeigten Sequenz
umfassen, können
ebenfalls verwendet werden, um aktive Telomerase herzustellen.
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Ein
genomischer Klon wurde aus einer genomischen Bibliothek von menschlicher
DNA, welche in einen Lambda-Vektor FIXII inseriert war, identifiziert
und isoliert. Der genomische Klon, welcher die RNA-Komponenten-Gensequenzen
umfasste, enthielt ein ~15 kb großes Insert und wurde als Klon
28-1 bezeichnet. Das Gen ist auf dem distalen Ende des q-Armes von
Chromosom 3 lokalisiert. Die von einer SauIIIA1-Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
an einem Ende des ~15 kb großen
Inserts bis zu einer internen HindIII-Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
erhaltene Sequenzinformation, welche die Gesamtheit der reifen RNA-Komponenten-Sequenz
sowie die Transkriptionsregulations-Elemente des RNA-Komponenten-Gens
umfasst, von Lambda-Klon 28-1 wird untenstehend unter Verwendung
der Standard-Desoxyribonukleotid-Abkürzungen gezeigt und in der
5'-3'-Richtung dargestellt.
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Die
RNA-Komponenten-Sequenz beginnt an der Base 1459. Eine Vielzahl
von Transkriptionsregulations-Elementen werden in der Sequenz identifiziert.
Eine A/T-Box-Konsensus-Sequenz
wird an den Nukleotiden 1431-1436 gefunden; PSE-Konsensus-Sequenzen werden
an den Nukleotiden 1406-1414 sowie an den Nukleotiden 1508-1526
gefunden; eine CAAT-Box-Konsensus-Sequenz wird an den Nukleotiden
1399-1406 gefunden; eine SP1-Konsensus-Sequenz wird an den Nukleotiden
1354-1359 gefunden; und eine β/γ-Interferon-Antwortelement-Konsensus-Sequenz
wird an den Nukleotiden 1234-1245 gefunden. Die Grundzustand- bzw. "Steady-state"-Transkription von
menschlichem Telo merase-RNA-Komponenten-Gen in menschlichen Zellen,
wie HT1080 (Telomeraseexprimierend), ist im Wesentlichen unverändert, wenn
Sequenzen stromaufwärts
von Nukleotid 1159 in Vektoren deletiert sind, welche stabil in
die Zellen transfiziert werden.
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DNA
aus Totenkopfäffchen,
welches angenommenermaßen
zu den genetisch am stärksten
divergenten nicht-menschlichen Primaten in Bezug auf den Menschen
zählt,
umfasst ein Telomerase-RNA-Komponenten-Gen, welches mit PCR-Primern
amplifizierbar ist, bestehend aus Sequenzen, welche der offenbarten menschlichen
Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsequenz
entsprechen oder dazu komplementär sind.
Von anderen nicht-menschlichen
Primaten wird angenommen, Telomerase-RNA-Komponenten-Gene zu besitzen,
welche ebenfalls mit PCR-Primern amplifizierbar sind, die aus der
Sequenz des menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Gens abgeleitet
sind.
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Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotide
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Die
Offenbarung der Sequenzen für
Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
und deren Gen, wie obenstehend für
menschliche Telomerase gezeigt, ermöglicht die Konstruktion von
isolierten Polynukleotiden, welche eine Sequenz von wenigstens 15
aneinander angrenzenden Nukleotiden, typischerweise wenigstens 20
bis 25 aneinander angrenzenden Polynukleotiden, umfassen, die im
Wesentlichen identisch zu einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz oder einer
Säugetier-RNA-Komponenten-Gen-Sequenz sind.
Ferner ermöglichen
die Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten
(und Gen-)Sequenzen die Konstruktion von Nukleinsäure-Hybridisierungssonden
und PCR-Primern, welche zum Nachweis von RNA- und DNA-Sequenzen der kognaten Telomerase-RNA-Komponente
und/oder des Gens in einer Zelle, zellulären Probe, einem Gewebeschnitt,
Reaktionsgefäß, einer
Hybridisierungsmembran oder dergleichen verwendet werden können.
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Polynukleotide,
umfassend Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen,
können
Sequenzen, welche Transkription erleichtern (Expressions-Sequenzen),
RNA-stabilisierende Sequenzen und dergleichen einschließen. Allgemeine
Prinzipien für
die Konstruktion solcher Polynukleotide im Hinblick auf die vorliegend
offenbarte Sequenzinformation und Richtlinien und Anweisungen der
Erfindung sind im Fachgebiet gut bekannt und werden ferner in Maniatis
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe (1989),
Cold Spring Harbor, N.Y., beschrieben. Zum Beispiel, aber nicht
zur Einschränkung,
können
solche Polynukleotide einen Promotor und gegebenenfalls einen Enhancer
zur Verwendung in eukaryotischen Expressionswirten und, gegebenenfalls,
für die
Replikation eines Vektors notwendige Sequenzen einschließen. Eine
typische eukaryotische Expressionskassette wird eine Polynukleotidsequenz
einschließen,
welche, falls sie transkribiert wird, ein Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Transkript
herstellt; eine solche Polynukleotidsequenz ist stromabwärts (d.
h. in der Transkriptionsorientierung 5' nach 3') von einem geeigneten Promotor verknüpft, wie etwa
dem HSV-tk-Promotor oder dem PGK(Phosphoglyceratkinase)-Promotor, welcher
gegebenenfalls an einen Enhancer verknüpft ist.
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Wo
die Expression einer funktionellen Telomerase-RNA-Komponente nicht
gewünscht
wird, dürfen darüber hinaus
Polynukleotide dieser Erfindung nicht zu einem funktionellen Telomerase-RNA-Komponenten-Transkript
transkribiert werden. Die Polynukleotide dieser Erfindung können als
Hybridisierungssonden und/oder PCR-Primer (Amplimere) und/oder LCR-Oligomere
zum Nachweisen von Telomerase-RNA-Komponenten-RNA- oder -DNA-Sequenzen dienen.
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Alternativ
dazu können
Polynukleotide dieser Erfindung als Hybridisierungssonden oder Primer
zum Nachweisen von RNA- oder DNA-Sequenzen von verwandten Genen
oder eines Telomerase-RNA-Komponenten-Gens in verwandten Spezies,
typischerweise Säugetierarten,
dienen. Für
solche Hybridisierungs- und PCR-Anwendungen müssen die Polynukleotide der
Erfindung nicht eine funktionelle Telomerase-RNA-Komponente transkribieren.
Somit können
Polynukleotide der Erfindung substanzielle Deletionen, Additionen,
Nukleotidsubstitutionen und/oder Transpositionen enthalten, solange
die spezifische Hybridisierung oder spezifische Amplifizierung zu
einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz
beibehalten wird.
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Genomische
oder cDNA-Klone von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
und entsprechende Gen-Sequenzen können aus Klon-Bibliotheken
(z. B. erhältlich
von Clontech, Palo Alto, CA) isoliert werden, wobei Hybridisierungssonden
verwendet werden, die auf der Grundlage der hierin offenbarten Nukleotidsequenzen
entworfen sind, und wobei herkömmliche
Hybridisierungs-Screeningverfahren eingesetzt werden (z. B. Benton
WD, und Davis, RW (1977) Science 196: 180; Goodspeed et al. (1989)
Gene 76: 1). Wo ein cDNA-Klon gewünscht wird, werden Klonbibliotheken,
enthaltend cDNA, abgeleitet aus somatischer Zell-RNA oder sonstiger Telomerase-RNA-Komponente
exprimierender Zell-RNA bevorzugt. Alternativ dazu können synthetische
Polynukleotidsequenzen, entsprechend der Gesamtheit oder einem Teil
der hierin offenbarten Sequenzen, durch chemische Synthese von Oligonukleotiden
konstruiert werden. Darüber
hinaus kann eine Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung
von Primern, basierend auf den hierin beschriebenen Sequenzdaten,
angewandt werden, um DNA-Fragmente aus genomischer DNA, RNA-Pools
oder aus cDNA- Klon-Bibliotheken
zu amplifizieren. Die U.S.-Patente 4 683 195 und 4 683 202 beschreiben
das PCR-Verfahren.
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Solche
Polynukleotide besitzen eine Vielzahl von Anwendungen, einschließlich als
Telomerase-RNA-Komponenten-Sonden, als Matrizen zur Herstellung
von funktioneller oder nicht-funktioneller Telomerase-RNA-Komponente
in Zellen, als kommerzielle diagnostische Reagenzien zum Standardisieren
eines Telomerase-RNA-Komponenten-Nachweis-Assays, als Gentherapie-Polynukleotide
für die
Verabreichung an ein Tier; solche Polynukleotide können, neben
anderen Anwendungen, auch als Nahrungsmittel, verbrennbare Energieträger, UV-absorbierende Sonnenschutzmittel
und Viskositäts-steigernde
Gelöststoffe
verwendet werden.
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Die
hierin beschriebenen Plasmide, welche während der Klonierung der RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase und des Gens für die RNA-Komponente konstruiert
wurden, sind wichtige Aspekte der vorliegenden Erfindung. Diese
Plasmide können
verwendet werden, um die RNA-Komponente sowie das Gen von/für menschliche(r)
Telomerase in im Wesentlichen reiner Form herzustellen, was noch
ein weiterer bedeutender Aspekt der vorliegenden Erfindung ist.
Darüber
hinaus wird der Fachmann auf dem Gebiet erkennen, dass eine Vielzahl
von anderen Plasmiden sowie Nicht-Plasmid-Nukleinsäuren in
im Wesentlichen reiner Form, welche die Gesamtheit oder wenigstens
einen nützlichen
Abschnitt der Nukleotidsequenz der RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase umfassen, nützliche
Materialien sind, welche von der vorliegenden Erfindung vorgesehen
werden.
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Als
einen allgemeinen Punkt in Bezug auf die Nukleinsäuren der
Erfindung und Präparationen,
welche selbige enthalten, wird der Fachmann auf dem Gebiet erkennen,
dass die Nukleinsäuren
der Erfindung sowohl DNA- als auch RNA-Moleküle, sowie synthetische, nicht-natürlich vorkommende
Analoge derselbigen und Heteropolymere von Desoxyribonukleotiden,
Ribonukleotiden und/oder Analogen von beiden einschließen. Die besondere
Zusammensetzung einer Nukleinsäure
oder eines Nukleinsäure-Analoges
der Erfindung wird von dem Zweck, für welches das Material eingesetzt
werden wird, sowie den Umgebung(en), in welche das Material eingebracht
wird, abhängen.
Modifizierte oder synthetische nicht-natürlich
vorkommende Nukleotide sind entworfen worden, um einer Vielzahl
von Zwecken zu dienen und in einer Vielzahl von Umgebungen stabil
zu bleiben, wie denjenigen, in welchen Nukleasen vorhanden sind,
wie es im Fachgebiet gut bekannt ist. Modifizierte oder synthetische
nicht natürlich
vorkommende Nukleotide, können
sich, im Vergleich zu den natürlich vorkommenden
Ribo- oder Desoxyribonukleotiden, in Hinsicht auf die Kohlenhydrat(Zucker)-,
Phosphatverknüpfungs-
oder Basen-Anteile des Nukleotids unterscheiden oder können in
manchen Fällen
sogar eine Nicht-Nukleotid-Base (oder überhaupt keine Base) enthalten;
siehe z. B. Arnold et al., PCT-Patentveröffentlichung Nr. WO 89/02439
mit dem Titel "Non-nucleotide
Linking Reagents for Nucleotide Probes", was hierin als Bezugsstelle einbezogen
ist. Ebenso wie die Nukleinsäuren
der Erfindung eine breite Vielfalt an Nukleotiden umfassen können, so
können
diese Nukleinsäuren
auch einer weiten Vielfalt an nützlichen
Funktionen dienen.
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Isolierung
von kognaten Genen
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Wie
von der vorangehenden Beschreibung angegeben, sieht der Zugang zu
gereinigten Nukleinsäuren,
welche die Sequenz der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
umfassen, wertvolle diagnostische und therapeutische Verfahren und
Reagenzien sowie andere bedeutende Vorteile vor. Ein bedeutender Nutzen
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Verfahren und
Reagenzien der Erfindung verwendet werden können, um die RNA-Komponente
und Gene für
die RNA-Komponente von Telomerase aus jedweder Säugetierart zu isolieren, welche
eine RNA-Komponente aufweist, die im Wesentlichen homolog zu der menschlichen
RNA-Komponente der vorliegenden Erfindung ist. Der Ausdruck "im Wesentlichen homolog" bezieht sich auf
denjenigen Grad an Homologie, der für eine spezifische Hybridisierung
eines Oligonukleotides oder einer Nukleinsäuresequenz der menschlichen
RNA-Komponente an eine Nukleinsäuresequenz
einer RNA-Komponenten-Sequenz
einer anderen Säugetierart
erforderlich ist. Ist eine derartige substanzielle Homologie gegeben,
kann der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet die Nukleinsäuren und
Oligonukleotid-Primer und -Sonden der Erfindung verwenden, um im
Wesentlichen homologe Sequenzen zu identifizieren und zu isolieren.
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Zum
Beispiel kann man eine genomische oder cDNA-Bibliothek sondieren,
um homologe Sequenzen nachzuweisen. Man kann auch Primer, entsprechend
zu Regionen der RNA-Komponenten-Sequenz,
und PCR-Amplifikation unter niedrigen oder mäßigen Stringenzbedingungen
verwenden, um eine spezifische homologe Nukleinsäuresequenz aus Präparationen
von RNA oder DNA aus einer Säugetierspezies
zu amplifizieren. Durch Verwenden dieser und anderer ähnlicher
Techniken kann der Durchschnittsfachmann ohne Weiteres nicht nur
abweichende RNA-Komponenten-Nukleinsäuren aus menschlichen Zellen
sondern auch homologe RNA-Komponenten-Nukleinsäuren aus anderen Säugetierzellen,
wie Zellen aus Primaten, aus Säugetieren
von tiermedizinischem Interesse, d. h. Rinder, Schafe, Pferde, Hunde
und Katzen, und aus Nagetieren, d. h. Ratten, Mäusen und Hamstern, isolieren.
Diese Nukleinsäuren
können
ihrerseits verwendet werden, um transgene Tiere von großem Wert
für das
Screening und Testen von Pharmazeutika, welche Telomeraseaktivität regulieren,
herzustellen. Durch Verwendung eines Plasmids der Erfindung kann
man zum Beispiel das RNA-Komponenten-Gen "aus-knocken" oder das natürliche RNA-Komponenten-Gen mit einem rekombinanten
induzierbaren Gen in einer Mus spretus-Embryostammzelle austauschen
und dann eine transgene Maus erzeugen, welche als ein Modell oder
Testsystem für
die Untersuchung von Alters- oder Seneszenz-verwandter Krankheit
nützlich
sein wird. Das nachstehende Beispiel 9 veranschaulicht, wie eine
derartige Methodik angewandt worden ist, um RNA-Komponenten-Sequenzen
von Primaten zu identifizieren und zu isolieren.
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Andere
Säugetier-Homologe
der Menschen- und Affen-Telomerase-RNA-Komponenten und/oder die kognaten
Gene können
identifiziert und isoliert werden durch Screening einer geeigneten
nicht-menschlichen Säugetier-Genom-
oder cDNA-Klon-Bibliothek, wie abgeleitet aus einer Maus-, Ratten-,
Kaninchen-, Meerschweinchen-, Hamster-, Hund-, Rind-, Schaf-, Wolf-,
Schwein- oder anderen genomischen oder cDNA-Bibliothek, in einem
geeigneten Vektor, wie künstlichen
Hefechromosomen, Cosmiden oder Bakteriophage λ (z. B. λ Charon 35), mit einer Polynukleotidsonde,
welche eine Sequenz von etwa wenigstens 20 aneinander angrenzenden
Nukleotiden (oder deren Komplement) einer Mensch- oder Affen-Telomerase-RNA-Komponenten- oder
-Gen-Polynukleotidsequenz umfasst. Typischerweise werden Hybridisierungs-
und Waschbedingungen bei hoher Stringenz gemäß herkömmlichen Hybridisierungs-Verfahrensweisen
durchgeführt.
Positive Klone werden isoliert und sequenziert. Zur Veranschaulichung
und nicht zur Einschränkung
kann ein Vollängen-Polynukleotid, entsprechend
der 559-Nukleotid-Sequenz der menschlichen Telomerase-RNA-Komponente, markiert
und als eine Hybridisierungssonde verwendet werden, um genomische
Klone aus einer genomischen nicht-menschlichen Klon-Bibliothek in λEMBL4 oder λGEM11 (Promega
Corporation, Madison, Wiconsin) zu isolieren; typische Hybridisierungsbedingungen
für das
Screening von Plaque-Abdrücken
(Benton und Davis (1978) Science 196: 180; Dunn et al. (1989) J.
Biol. Chem. 264: 13057) können
die Folgenden sein: 50% Formamid, 5 × SSC oder SSPE, 1-5 × Denhardt-Lösung, 0,1-1%
SDS, 100-200 μg
gescherte heterologe DNA oder tRNA, 0-10% Dextransulfat, 1 × 105 bis 1 × 107 cpm/ml denaturierte Sonde mit einer spezifischen
Aktivität von
etwa 1 × 108 cpm/μg,
und eine Inkubation bei 42°C-37°C während etwa
6-36 Stunden. Die Vorhybridisierungsbedingungen sind im Wesentlichen
identisch, außer
dass Sonde nicht eingeschlossen wird und die Inkubationszeit typischerweise
verringert wird. Die Waschbedingungen bestehen typischerweise in
1-3 × SSC, 0,1-1
% SDS, 45-70°C
mit einem Wechsel der Waschlösung
nach etwa 5-30 Minuten. Zum Isolieren von nicht-menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotiden
mit einer menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsonde
wird es häufig
bevorzugt, bei einer niedrigeren Stringenz zu hybridisieren, wie
ungefähr
39°C, und
aufeinanderfolgend bei den folgenden Temperaturstufen zu waschen:
Raumtemperatur, 37°C,
39°C, 42°C, 45°C, 50°C, 55°C, 60°C, 65°C und 70°C, nach jeder
Stufe anzuhalten und das Hintergrund-Sondensignal zu überwachen
(und Signal gegebenenfalls mittels Autoradiogramm- und/oder Phosphor-Bildgebung
nachzuweisen, wenn radioaktiv markierte Sonde verwendet wird) und
die Waschschritte zu beenden, wenn ein geeignetes Signal/Rauschen-Verhältnis erreicht
ist, wie empirisch ermittelt wird.
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Polynukleotide,
umfassend Sequenzen von ungefähr
wenigstens 30-50 Nukleotiden, vorzugsweise wenigstens 100 Nukleotiden,
entsprechend oder komplementär
zu den hierin gezeigten Nukleotidsequenzen für die Mensch- und Affen-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen,
können
als PCR-Primer und/oder Hybridisierungssonden zur Identifizierung
und zum Isolierung von Keimbahn-Genen dienen, welche den offenbarten
Gen- und RNA-Komponenten-Sequenzen entsprechen. Derartige Keimbahn-Gene
können
durch verschiedene, im Fachgebiet herkömmliche Verfahren isoliert
werden, einschließlich,
ohne darauf eingeschränkt zu
sein, Hybridisierungs-Screening von genomischen Bibliotheken in
Bakteriophagen-λ-
oder Cosmid-Bibliotheken, oder durch PCR-Amplifikation von genomischen
Sequenzen unter Verwendung von Primern, welche von den hierin offenbarten
Sequenzen abgeleitet sind. Menschliche genomische Bibliotheken sind öffentlich verfügbar oder
können
de novo aus menschlicher DNA konstruiert werden.
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Dem
Fachmann auf dem Gebiet ist es offensichtlich, dass Nukleotid-Substitutionen,
-Deletionen und -Additionen in die Polynukleotide der Erfindung
eingebunden werden können.
Nukleotidsequenzvariation kann aus Sequenzpolymorphismen von verschiedenen
Allelen und dergleichen resultieren. Allerdings sollten derartige
Nukleotidsubstitutionen, -Deletionen und -Additionen nicht wesentlich
die Fähigkeit
des Polynukleotids zerstören,
an eine der hierin gezeigten Mensch- oder Affen-Volllängen-Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsequenzen
unter Hybridisierungsbedingungen, welche ausreichend stringent sind,
um zu spezifischer Hybridisierung zu führen, zu hybridisieren.
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Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotide
können
kurze Oligonukleotide (z. B. 20 – 100 Basen lang), wie zur
Verwendung als Hybridisierungssonden und PCR(oder LCR)-Primer sein.
Die Polynukleotidsequenzen können
auch einen Teil eines größeren Polynukleotids
(z. B. ein Klonierungsvektor, umfassend einen Telomerase-RNA-Komponenten-Klon)
ausmachen und können,
durch Polynukleotidverknüpfung,
mit einer anderen Polynukleotidsequenz fusioniert sein. Typischerweise
umfassen Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotide
wenigstens 25 aufeinander folgende Nukleotide, welche im Wesentlichen
identisch zu einer natürlich
vorkommenden Telomerase-RNA-Komponente- oder -Gen-Sequenz sind, noch üblicher
umfassen Telomerase-RNA-Komponente-Polynukleotide wenigstens 50
bis 100 aufeinander folgende Nukleotide, welche im Wesentlichen identisch
zu einer natürlich
vorkommenden Sequenz von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten sind.
Es wird jedoch vom Fachmann auf dem Gebiet erkannt werden, dass
die Minimumlänge
eines Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotids, die für eine spezifische
Hybridisierung an eine Telomerase-RNA-Komponenten-Zielsequenz erforderlich
ist, von mehreren Faktoren abhängen
wird: unter anderem G/C-Gehalt, Positionierung von fehlgepaarten
Basen (falls vorhanden), Grad der Einzigartigkeit der Sequenz im
Vergleich zu der Population von Ziel-Polynukleotiden, und chemische
Natur des Polynukleotids (z. B. Methylphosphonat-Grundgerüst, Polyamid-Nukleinsäure, Phosphorothiolat
etc.).
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Falls
gewünscht,
können
PCR-Amplimere zur Amplifizierung von im Wesentlichen Volllänge aufweisenden
cDNA-Kopien nach der Beurteilung des Ausführenden gewählt werden. In ähnlicher
Weise können Amplimere
zum Amplifizieren von Abschnitten des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens (aus Affe oder Mensch)
gewählt
werden.
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Jede
dieser Sequenzen kann für
Hybridisierungssonden oder PCR-Amplimere verwendet werden, um das
Vorhandensein von Telomerase-RNA-Komponente nachzuweisen, zum Beispiel,
um eine neoplastische Krankheit zu diagnostizieren, welche durch
das Vorliegen eines erhöhten
oder verringerten Telomerase-RNA-Komponenten-Spiegels in Zellen
charakterisiert ist, oder eine Gewebe-Typisierung (d. h. Identifizierung
von durch die Expression von Telomerase-RNA-Komponente gekennzeichneten
Geweben) und dergleichen durchzuführen. Die Sequenzen können auch
zum Nachweisen von genomischen Telomerase-RNA-Komponenten-Gensequenzen in einer DNA-Probe,
wie für
eine forensische DNA-Analyse (z. B. durch RFLP-Analyse, PCR-Produktlänge(n)-Verteilung
etc.) oder für
die Diagnose von Krankheiten, welche durch Amplifikation und/oder
Rearrangements des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens charakterisiert sind,
verwendet werden.
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Zum
Beispiel, und nicht als Einschränkung,
kann das folgende Paar von Oligonukleotid-Primern zur Amplifizierung von Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsequenzen
(z. B. cDNA) oder als Hybridisierungssonden (z. B. als biotinylierte
oder endmarkierte Oligonukleotidsonden) eingesetzt werden:
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Andere
geeignete PCR-Primer, LCR-Primer, Hybridisierungssonden und Primer
und dergleichen werden dem Fachmann auf dem Gebiet im Hinblick auf
die hierin offenbarten Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen sowie
jenen, welche damit erhalten werden können, offensichtlich sein.
Menschliche Telomerase-RNA-Komponente-Polynukleotide und ihre Komplemente
können
als Hybridisierungssonden oder Primer zum Nachweisen von RNA- oder
DNA-Sequenzen von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
dienen. Für eine
solche Hybridisierung und PCR-Anwendungen können sie wesentliche Deletionen,
Additionen, Nukleotidsubstitutionen und/oder Transpositionen enthalten,
solange eine spezifische Hybridisierung oder spezifische Amplifizierung
einer menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz
beibehalten wird. Allerdings sollten derartige Nukleotidsubstitutionen,
-deletionen und -additionen die Fähigkeit des Polynukleotids
nicht wesentlich zerstören,
an eine Telomerase-RNA-Komponenten- oder -Gen-Sequenz unter Hybridisierungsbedingungen
zu hybridisieren, welche ausreichend stringent sind, um zu spezifischer
Hybridisierung zu führen.
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Zum
Beispiel und nicht als Einschränkung
kann ein menschliches Telomerase-RNA-Komponente-Polynukleotid die Sequenz
von Nukleotid 48 bis Nukleotid 209 umfassen, welche angenommenermaßen ausreichend
für die
Rekonstituierung von menschlichem Telomerase-Holoenzym in Gegenwart
von Telomerase-Proteinkomponente ist:
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Des
Weiteren kann ein menschliches Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotid
die Nukleotide 1-559 umfassen oder daraus bestehen, und kann terminale
Additionen von anderen Nukleotiden oder Nukleotidsequenzen einschließen. Eine "Matrizen-zerschlagene" bzw. "template-scrambled" Variante, bestehend aus
den Nukleotiden 48-209, worin jedoch die Telomerwiederholungseinheit-Matrizensequenz
verändert
ist, ist in der Lage, mit einer trunkierten RNA-Komponente, bestehend
aus der Wildtypsequenz 48-209, um die Bindung an Telomerase-Proteinkomponente
und die Rekonstituierung des Telomerase-Holoenzyms zu konkurrieren.
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Die
Strukturanalyse der menschlichen Telomerase-RNA-Komponente zeigt
Regionen an, welche eine Propensität zur Ausbildung von Sekundärstrukturen,
wie Haarnadel-Schleifen, aufweisen. Beispielsweise besitzt die Region,
welche ungefähr
von Nukleotid 200 bis Nukleotid 350 der menschlichen Telomerase-RNA-Komponente
reicht, einen substanziellen Haarnadel-Schleifen-Charakter. Andere
Abschnitte der Telomerase-RNA-Komponente besitzen ebenfalls einen
signifikanten Sekundärstruktur-Charakter.
In Hinsicht auf diese beobachtete Sekundärstruktur können andere Nukleotidsequenzen,
von welchen durch Computeranalyse vorhergesagt wird, ähnliche
Sekundärstruktur-Formationen
anzunehmen, vom Fachmann substituiert werden. Obwohl eine Vielzahl
an Computerprogrammen zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen, welche
im Wesentlichen äquivalente
Sekundärstrukturen
annehmen, geeignet ist, können
aus dem UWGCG-Sequenzanalyse-Softwarepaket die Programme FOLD, SQUIGGLES,
CIRCLES, DOMES, NOUNTAINS und STEMLOOP und dergleichen eingesetzt
werden. In ähnlicher
Weise können
Nicht-Nukleotid-Strukturmimetika, wie Peptid-Nukleinsäuren und
dergleichen, durch molekulare Modelling-Programme als Mimetika der charakteristischen
Sekundärstruktur
der Region(en) von menschlicher Telomerase-RNA-Komponente, von welchen
gewünscht
wird, nachgeahmt zu werden, entworfen werden. Derartige Struktur-Mimetika
können
therapeutisch oder für
verschiedene Anwendungen (z. B. kompetitiver Antagonist etc.) verwendet
werden.
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Antisense
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Ein
speziell nützlicher
Typ von Nukleinsäure
der Erfindung ist ein Antisense-Oligonukleotid, welches in vivo
oder in vitro verwendet werden kann, um die Aktivität von menschlicher
Telomerase zu hemmen. Antisense-Oligonukleotide umfassen eine spezifische
Sequenz von etwa 10 bis etwa 25 bis 200 oder mehr (d. h. groß genug
zur Bildung eines stabilen Duplex, aber klein genug, abhängig von
der Zuführungsart,
für eine
Verabreichung in vivo, falls gewünscht)
Nukleotiden, welche komplementär
zu einer spezifischen Sequenz von Nukleotiden in der RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase sind. Der Wirkungsmechanismus derartiger
Oligonukleotide kann eine Bindung der RNA-Komponente beinhalten,
entweder, um den Zusammenbau der funktionellen Ribonukleoprotein-Telomerase
zu verhindern, die RNA-Komponente daran zu hindern, als eine Matrize
für die
Synthese von telomerer DNA zu dienen, die Telomerase-RNA-Komponente
zu destabilisieren und ihre Halbwertszeit zu verringern und/oder
um die Transkription des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens zu inhibieren.
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Veranschaulichende
Antisense-Oligonukleotide der Erfindung, welche zum Hemmen von Telomeraseaktivität in vivo
und/oder in vitro dienen, schließen die obenstehend im Zusammenhang
mit den Tests zur Bestimmung, ob Klon pGRN7 die cDNA für die RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase umfasste, erwähnten
Oligonukleotide ein. Drei solche Oligonukleotide, wie obenstehend
erwähnt,
wurden verwendet, um eine Inhibition von Telomeraseaktivität in vitro
zu demonstrieren. Die Sequenz von jedem dieser Oligonukleotide wird
nachstehend gezeigt.
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Diese
Oligonukleotide können
auch verwendet werden, um Telomeraseaktivität in menschlichen Zellen zu
inhibieren.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass die vorliegende Erfindung
eine große
Vielzahl an Antisense-Oligonukleotiden vorsieht, welche fähig zum
Hemmen von Telomeraseaktivität
sind. Ein anderes nützliches
Antisense-Oligonukleotid der Erfindung ist das Oligonukleotid Tel-AU,
welches die Sequenz 5'-CAGGCCCACCCTCCGCAACC-3' aufweist, und welches,
wie jedes der Antisense-Oligonukleotide der Erfindung, unter Verwendung
von Phosphorothioat-Nukleotiden, chiralen Methyl-Phosphonaten, natürlich vorkommenden
Nukleotiden oder Mischungen derselben synthetisiert werden kann,
um Stabilität
und die gewünschte
Tm zu vermitteln. Der Fachmann auf dem Gebiet
erkennt, dass eine große
Vielfalt an modifizierten Nukleotidanalogen, wie O-Methylribonukleotide,
Phorphorothioat-Nukleotide und Methylphosphonat-Nukleotide, verwendet
werden kann, um Nukleinsäuren
der Erfindung mit stärker
gewünschten
Eigenschaften (d. h. Nuklease-resistent, fester bindend etc.) als
bei denjenigen, welche unter Verwendung von natürlich vorkommenden Nukleotiden
hergestellt werden, herzustellen. Andere Techniken, um Oligonukleotide
Nuklease-resistent zu machen, schließen diejenigen ein, welche
in der PCT-Patentveröffentlichung
NR. 94/12633 beschrieben sind.
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Zusätzliche
Ausführungsformen,
welche auf die Modulation von Telomeraseaktivität gerichtet sind, schließen Verfahren
ein, welche spezifische Antisense-Polynukleotide anwenden, die komplementär zur Gesamtheit
oder einem Teil der Sequenzen von humaner Telomerase-RNA-Komponente (hTR)
sind, wie Antisense-Polynukleotide gegen das menschliche Telomerase-RNA-Komponenten-Gen
oder dessen transkribierte RNA, einschließlich trunkierter Formen, welche
mit Telomerase-Holoenzym assoziiert sein können. Derartige komplementäre Antisense-Polynukleotide
können
Nukleotidsubstitutionen, -Additionen, -Deletionen oder Transpositionen
einschließen,
so lange die spezifische Bindung an die relevante Zielsequenz, welche
der Telomerase-RNA-Komponente oder ihrem Gen entspricht, als eine
funktionelle Eigenschaft des Polynukleotids beibehalten wird. Komplementäre Antisense-Polynukleotide
schließen
lösliche
Antisense-RNA- oder -DNA-Oligonukleotide ein, welche spezifisch
an Telomerase-RNA-Komponenten-Spezies hybridisieren und die Transkription
des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
verhindern können
(Ching et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 86: 10006; Broder
et al. (1990) Ann. Int. Med. 113: 604; Loreau et al. (1990) FEBS Letters 274:
53; Holcenberg et al., WO91/11535;
US
5 256 643 ; (U.S.-Seriennummer 07/530 165; WO91/09865; WO91/04753;
WO90/13641; und
EP 386563 ).
Die Antisense-Polynukleotide
inhibieren deshalb die Herstellung von funktioneller Telomerase-RNA-Komponente. Da die
Expression von Telomerase-RNA-Komponente (Transkriptionsrate und/oder
RNA-Stabilität)
mit der Aktivierung und der enzymatischen Aktivität von Telomerase-Holoenzym
assoziiert ist, können
Antisense-Polynukleotide, welche die Transkription von der Telomerase-RNA-Komponente
entsprechender RNA und/oder die Wechselwirkung von Telomerase-RNA-Komponente mit
der Proteinkomponente von menschlicher Telomerase und/oder die Wechselwirkung
von Telomerase-RNA-Komponente mit telomeren Sequenzen verhindern,
Telomeraseaktivität
hemmen und/oder einen Phänotyp,
wie Immortalisierung oder neoplastische Transformation, von Zellen,
welche Telomeraseaktivität
in Abwesenheit von Antisense-Polynukleotiden exprimieren, rückgängig machen.
Zusammensetzungen, welche eine therapeutisch wirksame Dosis an Telomerase-RNA-Komponenten-Antisense-Polynukleotiden
enthalten, können
zur Behandlung von Krankheiten, welche eine Telomeraseaktivität für die zelluläre Pathogenese
erfordern (z. B. Neoplasie), oder zur Hemmung von Gameten-Produktion
oder -Aufrechterhaltung (d. h. als ein Empfängnisverhütungsmittel) verabreicht werden,
falls gewünscht.
Antisense-Polynukleotide
von verschiedenen Längen
können
hergestellt werden, obwohl derartige Antisense-Polynukleotide typischerweise
eine Sequenz von etwa wenigstens 25 aufeinander folgendem Nukleotiden
umfassen, welche im Wesentlichen komplementär zu einer natürlich vorkommenden
Telomerase-RNA-Komponente-Polynukleotidsequenz sind und welche typischerweise
perfekt komplementär
zu einer menschlichen Telomerase-RNA-Komponente-Sequenz sind, wobei sie oft zu der Sequenz
von Telomerase-RNA-Komponente komplementär sind, welche komplementär zu der
Telomer-Wiederholungseinheit-Sequenz ist, oder zu einem Abschnitt
der Telomerase-RNA-Komponente komplementär sind, welcher die Telomerase-Polypeptid-Untereinheit
kontaktiert.
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Antisense-Polynukleotide
können
von einer heterologen Expressionskassette in einer Transfektanten-Zelle
oder transgenen Zelle hergestellt werden. Die heterologe Expressionskassette
kann ein Teil eines Gentherapievektors, wie eines adenoviralen oder
Adenoassoziierten viralen Vektors, oder eines sonstigen Gentherapievektors
sein. Die heterologe Kassette kann auf einem Polynukleotid vorliegen,
welches nicht zur unabhängigen
Replikation in der Lage ist und welches durch irgendeines einer
Vielzahl von dem Fachmann auf dem Gebiet bekannten geeigneten Verfahren
in Zellen überführt wird
(z. B. Lipofektion, Biolistik, Liposomen, Immunliposomen, Elektroporation
etc.). Alternativ dazu können
die Antiserse-Polynukleotide lösliche
Oligonukleotide umfassen, welche an das äußere Milieu verabreicht werden,
entweder im Kulturmedium in vitro oder in interstitiellen Räumen und Körperflüssigkeiten
(z. B. Blut, CSF) für
eine Anwendung in vivo. Lösliche Antisense-Polynukleotide, welche
im äußeren Milieu
vorhanden sind, erlangen gezeigtermaßen Zugang zum Zytoplasma und
inhibieren spezifische RNA-Spezies. In einigen Ausführungsformen
umfassen die Antisense-Polynukleotide Methylphosphonat-Einheiten,
C-5-Propenyl-Einheiten,
2'-Fluorribose-Zucker
oder sind Polyamidnukleinsäuren
(PNAs) (Egholm et al. (1992) J. Am. Chem. Soc. 114: 1895; Wittung
et al. (1994) Nature 368: 561; Egholm et al. (1993) Nature 365:
566; Hanvey et al. (1992) Science 258: 1481). Für allgemeine Verfahren in Bezug
auf Antisense-Polynukleotide siehe Antisense RNA and DNA, (1988),
Hrsg.: D.A. Melton, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY).
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Zusätzlich zu
den Antisense-Oligonukleotiden der Erfindung kann man Oligonukleotide
konstruieren, welche an Duplex-Nukleinsäure entweder in der gefalteten
RNA-Komponente oder in dem Gen für
die RNA-Komponente binden werden, wobei eine Tripelhelix-haltige
oder Triplex-Nukleinsäure
gebildet wird, um Telomeraseaktivität zu hemmen. Solche Oligonukleotide
der Erfindung werden unter Verwendung der Basenpaarungs-Regeln für Tripelhelix-Bildung
und der Nukleotidsequenz der RNA-Komponente konstruiert (Cheng et
al. (1988) J. Biol. Chem. 263: 15110; Ferrin und Camerini-Otero
(1991) Science 354: 1494; Ramdas et al. (1989) J. Biol. Chem. 264:
17395; Strobel et al. (1991) Science 254: 1639; Hsieh et al. (1990)
op.cit.; Rigas et al. (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 83:
9591). Derartige Oligonukleotide können Telomeraseaktivität in einer
Anzahl von Weisen blockieren, einschließlich durch Verhinderung der
Transkription des Telomerase-Gens oder durch Bindung an eine Duplexregion
der RNA-Komponente von Telomerase in einer Weise, welche die RNA-Komponente
daran hindert, entweder eine funktionelle Ribonukleoprotein-Telomerase zu bilden oder
als eine Matrize für
die Synthese von telomerer DNA zu dienen. Typischerweise und abhängig von
der Wirkungsart umfassen die Triplex-bildenden Oligonukleotide der
Erfindung eine spezifische Sequenz von etwa 10 bis etwa 25 bis 200
oder mehr (d. h. groß genug,
um eine stabile Tripelhelix zu bilden, aber klein genug, abhängig vom
Zuführungsweg,
um nach Bedarf eine Verabreichung in vivo vorzunehmen) Nukleotide,
welche "komplementär" (in diesem Kontext
bedeutet komplementär
die Fähigkeit,
eine stabile Tripelhelix zu bilden) zu einer spezifischen Sequenz
in der RNA-Komponente von Telomerase oder dem Gen für die RNA-Komponente von
Telomerase sind.
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Zusätzlich zu
den Antisense- und Tripelhelix-bildenden Oligonukleotiden der Erfindung
können
auch Sinn- bzw. Sense-Oligonukleotide, deren Sequenz zu wenigstens
einem Abschnitt der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase identisch
ist, verwendet werden, um Telomeraseaktivität zu hemmen. Oligonukleotide
der Erfindung dieses Typs sind dadurch gekennzeichnet, dass sie
entweder (1) weniger als die vollständige Sequenz der RNA-Komponente,
welche zur Bildung eines funktionellen Telomerase-Enzyms benötigt wird, oder
(2) die vollständige
Sequenz der RNA-Komponente, welche zur Bildung eines funktionellen
Telomerase-Enzyms benötigt
wird, sowie eine Substitution oder Insertion von einem oder mehreren
Nukleotiden, welche die resultierende RNA nicht-funktionell machen,
umfassen. In beiden Fällen
wird eine Inhibition der Telomeraseaktivität aufgrund der Bindung der "mutanten" RNA-Komponente an
die Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase unter Bildung
eines inaktiven Telomerasemoleküls
beobachtet. Die Wirkungsmechanismen solcher Oligonukleotide beinhalten
somit das Zusammenbauen einer nicht-funktionellen Ribonukleoprotein-Telomerase
oder die Verhinderung des Zusammenbauens einer funktionellen Ribonukleoprotein-Telomerase.
Ein Beispiel kann eine Matrizen-'Scrambled'-Variante sein, welche
aus den Nukleotiden 48-209 besteht, worin aber die Telomer-Wiederholungseinheit-Matrizensequenz
verändert
ist. Derartige Matrizen-'Scrambled'-Varianten sind in
der Lage, um die Bindung an Telomerase-Proteinkomponente zu kompetieren.
Sense-Oligonukleotide
der Erfindung dieses Typs umfassen typischerweise eine spezifische
Sequenz von etwa 20, 50, 100, 200, 400, 500 oder mehr Nukleotiden,
welche identisch zu einer spezifischen Sequenz von Nukleotiden in
der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase sind.
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Darüber hinaus
können
Antisense-Polynukleotide einen derivatisierten Substituenten umfassen,
welcher in Bezug auf die Hybridisierung an die RNA-Komponente einer
Säugetier-Telomerase im Wesentlichen nicht
störend
ist. Antisense-Polynukleotide, welche mit angehefteten chemischen
Substituenten modifiziert worden sind, können in eine metabolisch aktive
eukaryotische Zelle eingeführt
werden, um mit einer Telomerase-RNA-Komponente von Telomerase in
der Zelle zu hybridisieren. Typischerweise sind derartige Antisense-Polynukleotide derivatisiert,
und zusätzliche
chemische Substituenten werden jeweilig entweder während oder
nach der Polynukleotidsynthese angeheftet und werden so auf eine
komplementäre
Sequenz in der Telomerase-RNA-Komponente lokalisiert, wo sie eine Änderung
oder chemische Modifikation an einer lokalen DNA-Sequenz und/oder
an der Telomerase-Proteinkomponente hervorrufen. Bevorzugte angeheftete
chemische Substituenten schließen
folgende ein: Europium(III)-texaphyrin, vernetzende Mittel, Psoralen,
Metallchelate (z. B. Eisen/EDTA-Chelat für Eisen-katalysierte Spaltung),
Topoisomerasen, Endonukleasen, Exonukleasen, Ligasen, Phosphodiesterasen,
photodynamische Porphyrine, chemotherapeutische Arzneistoffe (z.
B. Adriamycin, Doxirubicin), interkalierende Mittel, Basenmodifikationsmittel,
Immunglobulinketten und Oligonukleotide. Eisen/EDTA-Chelate sind
besonders bevorzugte chemische Substituenten, falls eine örtliche
Spaltung einer Polynukleotidsequenz gewünscht wird (Hertzberg et. al.
(1982) J. Am. Chem. Soc. 104: 313; Hertzberg und Dervan (1984) Biochemistry
23: 3934; Taylor et al. (1984) Tetrahedron 40: 457; Dervan, PB (1986)
Science 232: 464). Bevorzugte Anheftungschemie-Arten schließen direkte
Bindung, z. B. durch eine anhängige
reaktive Aminogruppe (Corey und Schultz (1988) Science 238: 1401),
und sonstige direkte Verknüpfungs-Chemie ein,
obwohl auch Streptavidin/Biotin- und Digoxigenin/Anti-Digoxigenin-Antikörper-Verknüpfungsverfahren verwendet
werden können.
Verfahren zur Verknüpfung
von chemischen Substituenten sind in den U.S.-Patenten 5 135 720,
5 093 245 und 5 055 556 angegeben. Eine sonstige Verknüpfungschemie
kann nach der Beurteilung des Ausführenden zum Einsatz kommen.
Polynukleotide, welche der Gesamtheit oder einem wesentlichen Abschnitt
einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
entsprechen (d. h. "Sense"-Polynukleotide), können ebenfalls
derivatisiert und verwendet werden, um mit telomeren Wiederholungseinheit-Sequenzen
im Genom zu reagieren und Addukte oder eine sonstige Modifikation
der chemischen Umgebung an Telomerregionen der Chromosomen zu erzeugen.
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Fehlpaarungs-Matrizen
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Somit
umfasst ein anderes nützliches
Oligonukleotid der Erfindung eine veränderte oder mutierte Sequenz
der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase. Yu et al., 1990,
Nature 344: 126, zeigt, dass eine mutierte Form der RNA-Komponente
von Tetrahymena-Telomerase
in die Telomerase von Tetrahymena-Zellen eingebaut werden kann,
und dass der Einbau nachteilige Auswirkungen auf diese Zellen besitzt.
Der Einbau von mutierten Formen der RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase kann ähnliche
Auswirkungen auf menschliche Zellen besitzen, welche ansonsten eine
Telomeraseaktivität
aufweisen, ohne normale menschliche Zellen zu beeinflussen, welche
keine Telomeraseaktivität
aufweisen. Solche mutierten Formen schließen diejenigen ein, in welchen
die Sequenz 5'-CTAACCCTA-3' zu 5'-CAAACCCAA-3', 5'-CCAACCCCAA-3' oder 5'-CTCACCCTCA-3' mutiert ist. Jede
dieser veränderten
RNA-Komponenten-Sequenzen verändert
die telomeren Wiederholungseinheiten, welche in die chromosomale
DNA eingebaut werden wodurch Chromosomenstruktur und -funktion beeinflusst
werden. Solche Oligonukleotide können
entworfen werden, um Restriktionsenzym-Erkennungsstellen zu enthalten,
welche in diagnostischen Verfahren hinsichtlich des Vorhandenseins
der veränderten
RNA-Komponente durch Restriktionsenzym-Verdau von telomerer DNA
oder eines verlängerten
Telomerase-Substrats nützlich
sind.
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Um
diesen Aspekt der Erfindung zu veranschaulichen, wurde eine ortsspezifische
Mutagenese durchgeführt,
wobei ein Plasmid verwendet wurde (bezeichnet als pGRN33, erhältlich von
der American Type Culture Collection unter der Zugangs-Nr. ATCC
75926), welches das ~2,5 kb große
HindIII-SacI-Fragment aus dem Lambda-Klon 28-1 (siehe Beispiel 7
unten) sowie den SV40-Replikationsursprung (aber keine Promotor-Aktivität) umfasst.
Die resultierenden Plasmide, bezeichnet als pGRN34 (umfassend 5'-CAAACCCAA-3'), pGRN36 (umfassend
5'-CCAACCCCAA-3') und pGRN37 (umfassend
5'-CTCACCCTCA-3'), wurden in eukaryotische
Wirtszellen (eine 293-abgeleitete Zelllinie, welche das SV40-"large"-T-Antigen exprimiert)
transformiert, und Telomerase-Assays wurden unter Verwendung von
Zellextrakten aus den Transformanten durchgeführt.
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Die
Assays zeigten, dass die Telomeraseaktivität in den Zellen zur Bildung
von Nukleinsäuren
führte, welche
veränderte
Sequenzen umfassten, was anzeigt, dass der genomische Klon ein funktionelles RNA-Komponenten-Gen
umfasste, und dass die Plasmide ein verändertes aber funktionelles
RNA-Komponenten-Gen umfassten. Diese Ergebnisse veranschaulichen,
wie die vorliegende Erfindung rekombinante Telomerase-Präparationen
und Verfahren zur Herstellung solcher Präparationen vorsieht. Die vorliegende
Erfindung sieht eine rekombinante menschliche Telomerase vor, welche
die Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase in funktioneller
Assoziation mit einer rekombinanten RNA-Komponente der Erfindung umfasst. Derartige
rekombinante RNA-Komponenten-Moleküle der Erfindung schließen diejenigen
ein, welche sich von natürlich
vorkommenden RNA-Komponenten-Molekülen um eine
oder mehrere Basensubstitutionen, -deletionen oder -insertionen
unterscheiden, sowie RNA-Komponenten-Moleküle, welche identisch zu natürlich vorkommendem
RNA-Komponenten-Molekül
sind, welche in rekombinanten Wirtszellen hergestellt werden. Das
Verfahren zur Herstellung derartiger rekombinanter Telomerase-Moleküle umfasst
das Transformieren einer eukaryotischen Wirtszelle, welche die Proteinkomponenten
von Telomerase exprimiert, mit einem rekombinanten Expressionsvektor,
der ein RNA-Komponenten-Molekül
der Erfindung codiert, und das Kultivieren der mit dem Vektor transformierten
Wirtszellen unter solchen Bedingungen, dass die Proteinkomponenten und
die RNA-Komponente exprimiert und unter Bildung eines aktiven Telomerase-Moleküls zusammengebaut werden,
welches dazu in der Lage ist, Sequenzen (nicht notwendigerweise
dieselbe Sequenz, welche von nativer Telomerase angefügt wird)
an Telomere von chromosomaler DNA anzufügen. Andere nützliche
Ausführungsformen
solcher rekombinanten DNA-Expressionsvektoren (oder Plasmide) schließen Plasmide
ein, welche das Gen für
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase mit einer Deletion,
Insertion oder einer anderen Modifikation umfassen, die das Gen
nicht-funktionell macht. Solche Plasmide sind besonders nützlich für Gentherapie
am Menschen, um das endogene RNA-Komponenten-Gen "auszuknocken", obwohl ein in hohem
Maße effizientes
Transformations- und
Rekombinationssystem erforderlich ist, um die behandelten Zellen irreversibel
sterblich zu machen.
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Ribozym-Ausführungsformen
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Andere
Oligonukleotide der Erfindung, welche Ribozyme genannt werden, können ebenfalls
verwendet werden, um Telomeraseaktivität zu hemmen. Anders als die
oben beschriebenen Antisense- und sonstige Oligonukleotide, welche
an eine RNA, eine DNA oder eine Telomerase-Proteinkomponente binden,
bindet ein Ribozym nicht nur an eine Ziel-RNA, wie die RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase, sondern spaltet diese auch spezifisch
und inaktiviert sie dadurch potenziell. Ein solches Ribozym kann
5'- und 3'-terminale Sequenzen
umfassen, welche komplementär
zu der Telomerase-RNA sind. Abhängig
von der Stelle der Spaltung kann ein Ribozym das Telomeraseenzym
inaktiv machen; siehe PCT-Patentveröffentlichung
Nr. 93/23572, siehe oben. Der Fachmann wird beim Betrachten der
RNA-Sequenz der menschlichen Telomerase-RNA-Komponente bemerken,
dass mehrere nützliche
Ribozym-Zielstellen vorhanden und gegenüber einer Spaltung zum Beispiel
durch ein Hammerkopf-Motiv-Ribozym anfällig sind. Veranschaulichende
Ribozyme der Erfindung dieses Typs schließen die nachstehenden Ribozyme
ein, bei welchem es sich um RNA-Moleküle mit den
angegebenen Sequenzen handelt:
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Andere
Optimum-Zielstellen für
Ribozym-vermittelte Inhibition von Telomeraseaktivität können bestimmt
werden, wie beschrieben von Sullivan et al., PCT-Patentveröffentlichung
Nr. 94/02595, und Draper et al., PCT-Patentveröffentlichung Nr. 93/23569.
Wie beschrieben von Hu et al., PCT-Patentveröffentlichung Nr. 94/03596,
können
Antisense- und Ribozym-Funktionen
in einem einzigen Oligonukleotid kombiniert werden. Darüber hinaus
können
Ribozyme ein oder mehrere modifizierte Nukleotide oder modifizierte
Bindungen zwischen Nukleotiden umfassen, wie oben im Zusammenhang
mit der Beschreibung von veranschaulichenden Antisense-Oligonukleotiden
der Erfindung beschrieben wurde. In einem Aspekt wird eine katalytische
Untereinheit von RNase P (menschlich oder aus E. coli) modifiziert
(siehe, Altman, S. (1995) Biotechnology 13: 327), um eine 'Guide'-Sequenz zu erzeugen,
welche dem Abschnitt von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente entspricht,
welcher an die Telomer-Wiederholungseinheit-Sequenz basenpaart;
solche RNase-P-Varianten können
Telomersequenzen spalten. In einem Aspekt wird eine katalytische
Untereinheit von RNase P (menschlich oder von E. coli) modifiziert,
um eine 'Guide'-Sequenz zu erzeugen,
welche komplementär
zu einem Abschnitt von Telomerase-RNA-Komponente ist, so dass die
RNase- P-Variante
Telomerase-RNA-Komponente spalten kann. Solche manipulierten Ribozyme
können
in Zellen exprimiert oder können
durch eine Vielzahl von Methoden (z. B. Liposomen, Immunoliposomen,
Biolistik, direkte Aufnahme in Zellen etc.) transferiert werden.
Andere Formen von Ribozymen (Gruppe I-Intron-Ribozyme (Cech, T.
(1995) Biotechnology 13; 323); Hammerkopf-Ribozyme (Edgington, S.
M. (1992) Biotechnology 10; 256)) können auf der Grundlage der offenbarten
Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzinformation manipuliert werden,
um die Spaltung von menschlicher Telomerase-RNA-Komponente und/oder menschlichen Telomer-Wiederholungseinheit-Sequenzen
zu katalysieren.
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Somit
sieht die Erfindung eine breite Vielfalt an Oligonukleotiden vor,
um Telomeraseaktivität
zu hemmen. Solche Oligonukleotide können in den therapeutischen
Verfahren der Erfindung zur Behandlung einer Krankheit verwendet
werden, wobei die Verfahren das Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Dosis eines Telomerase-Inhibitors oder -Aktivators der
Erfindung an einen Patienten umfassen. Man kann die Telomerase-Inhibierung
oder -Aktivierung messen, um die Menge eines Mittels zu bestimmen,
welche in einer therapeutisch wirksamen Dosis zugeführt werden
sollte, wobei die Assay-Protokolle angewandt werden, welche in der
obenstehend erwähnten
PCT-Patentveröffentlichung
Nr. 93/23572 beschrieben wurden. Wie in diesen Patentanmeldungen
bemerkt und obenstehend erörtert
wurde, macht die Inhibition von Telomeraseaktivität eine immortale
Zelle sterblich, wohingegen die Aktivierung von Telomeraseaktivität die relative
Lebensdauer einer Zelle erhöhen
kann. Telomerase-Inhibitions-Therapie ist eine wirkungsvolle Behandlung
gegen Krebsarten, welche das unregulierte Wachstum von unsterblichen
Zellen beteiligen, und Telomerase-Aktivierung ist eine wirksame
Behandlung zur Verhinderung von Zellseneszenz. Die Zuführung von
Mitteln, welche Telomeraseaktivität hemmen oder blockieren, wie
ein Antisense-Oligonukleotid, ein Tripelhelix-bildendes Oligonukleotid, ein
Ribozym oder ein Plasmid, welches die Expression einer Mutanten-RNA-Komponente
von Telomerase lenkt, kann Telomerase-Wirkung verhindern und führt letztendlich
zu Zellseneszenz und Zelltod von behandelten Zellen.
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Therapeutische
und prophylaktische Aspekte
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Zusätzlich dazu
sieht die vorliegende Erfindung therapeutische Verfahren vor, welche
gewährleisten, dass
normale Zellen sterblich bleiben; zum Beispiel kann die RNA-Komponente
unter Anwendung von standardmäßigen gentechnischen
Vorgehensweisen modifiziert werden, um die Gesamtheit oder einen
Abschnitt eines natürlichen
Gens, welches die Komponente codiert, (z. B. durch in vitro-Mutagenese)
durch genetische Rekombination zu deletieren. Solche Zellen werden
dann irreversibel sterblich sein. Diese Vorgehensweise ist nützlich in
der Gentherapie, wobei normale Zellen, welche modifiziert sind,
um Expressionsplasmide zu enthalten, in einen Patienten eingebracht
werden, und gewünscht
wird, dass es gewährleistet
ist, dass krebsartige Zellen nicht eingebracht werden oder, wenn
solche Zellen eingebracht werden, dann diese Zellen irreversibel sterblich
gemacht worden sind.
-
Weil
Telomerase nur in Tumor-, Keimbahn- und bestimmten Stammzellen des
hämatopoetischen
Systems aktiv ist, werden andere normale Zellen nicht von einer
Telomerase-Inhibitions-Therapie
beeinflusst. Es können
auch Schritte unternommen werden, um den Kontakt des Telomerase-Inhibitors
mit Keimbahn- oder Stammzellen zu vermeiden, obwohl dies nicht wesentlich
sein muss. Zum Beispiel kann, weil Keimbahnzellen Telomeraseaktivität exprimieren,
eine Inhibition von Telomerase die Spermatogenese und Spermienlebensfähigkeit
negativ beeinflussen, was nahe legt, dass Telomerase-Inhibitoren
wirksame Empfängnisverhütungsmittel
oder Sterilisierungsmittel sein können. Dieser empfängnisverhütende Effekt
kann jedoch von einem Patienten nicht erwünscht sein, welcher einen Telomerase-Inhibitor
der Erfindung zur Behandlung von Krebs erhält. In solchen Fällen kann
man einen Telomerase-Inhibitor der Erfindung auf eine Weise zuführen, welche
gewährleistet,
dass der Inhibitor nur während
der Dauer der Therapie erzeugt werden wird, so dass die negative
Auswirkung auf Keimbahnzellen lediglich vorübergehend ist.
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Andere
therapeutische Verfahren der Erfindung verwenden die Telomerase-RNA-Nukleinsäure der
Erfindung, um Telomeraseaktivität
zu stimulieren und die replikative Zelllebensdauer zu verlängern. Diese
Verfahren können
durch Zuführen
eines funktionellen rekombinanten Telomerase-Ribonukleoproteins
der Erfindung an eine Zelle ausgeführt werden. Zum Beispiel kann
das Ribonukleoprotein in einem Liposom an eine Zelle zugeführt werden,
oder das Gen für
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase (oder ein rekombinantes
Gen mit unterschiedlichen regulatorischen Elementen) kann in einem
eukaryotischen Expressionsplasmid (mit oder ohne Sequenzen, codierend
für die
Expression der Proteinkomponenten von Telomerase) verwendet werden,
um Telomeraseaktivität
in verschiedenen normalen menschlichen Zellen zu aktivieren, denen
ansonsten eine nachweisbare Telomeraseaktivität aufgrund niedriger Spiegel
der Expression der RNA-Komponente
oder einer Proteinkomponente von Telomerase fehlt. Wenn die Telomerase-RNA-Komponente nicht
ausreichend ist, um Telomeraseaktivität zu stimulieren, dann kann
die RNA-Komponente gemeinsam mit Genen, welche die Proteinkomponenten
von Telomerase exprimieren, transfiziert werden, um Telomeraseaktivität zu stimulieren.
Daher stellt die Erfindung Verfahren zur Behandlung eines mit der
Telomeraseaktivität
innerhalb einer Zelle oder Gruppe von Zellen assoziierten Zustands
durch Kontaktieren der Zelle(n) mit einer therapeutisch wirksamen
Menge eines Mittels, welches Telomeraseaktivität in dieser Zelle verändert, zur Verfügung.
-
Zellen,
welche Extra-Kopien des Telomerase-RNA-Gens beinhalten, können einen
Zuwachs der Telomeraseaktivität
und eine assoziierte verlängerte
replikative Lebensdauer aufzeigen. Eine solche Therapie kann ex
vivo an Zellen für
die anschließende
Einbringung in einen Wirt durchgeführt werden, oder kann in vivo durchgeführt werden.
Die Vorteile des Stabilisierens oder Erhöhens der Telomerlänge durch
Hinzufügen
exogener Telomerase-Gene ex vivo zu normalen diploiden Zellen schließen die
folgenden ein: eine Telomer-Stabilisierung kann zelluläre Seneszenz
arretieren und eine potenziell unbeschränkte Vermehrung der Zellen
erlauben; und normale diploide Zellen mit einer verlängerten
Lebensdauer können
in vitro für
Tests von Arzneistoffen, Virusherstellung oder andere nützliche
Zwecke in Kultur gehalten werden. Weiterhin können ex vivo amplifizierte
Stammzellen verschiedener Typen in der Zelltherapie für besondere
Krankheiten, wie oben erwähnt,
eingesetzt werden.
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Telomer-Stabilisierung
kann auch das Krebs-Auftreten in replizierenden Zellen unterdrücken, indem verhindert
wird, dass Telomere in kritischer Weise kurz werden, wenn sich Zellen
einer Krisis nähern.
Während einer
Krisis wird eine massive genomische Instabilität erzeugt, wenn der schützende Effekt
der telomeren Kappe verloren geht. Die "genetischen Karten" werden neu gemischt, und fast alle
Zellen sterben. Die wenigen Zellen, welche aus diesem Prozess hervortreten,
sind typischerweise aneuploid mit vielen Gen-Rearrangements und
gelangen letztendlich dahin, die Stabilität in ihren Telomeren durch
Expression von Telomerase wieder einzurichten. Wenn eine Krisis
durch Lang-Halten der Telomere verhindert werden kann, dann kann
die mit der Krisis assoziierte genomische Instabilität ebenfalls
verhindert werden, was die Chancen beschränkt, dass eine individuelle
Zelle die erforderliche Anzahl an genetischen Mutationen erleiden
wird, welche benötigt
werden, um einen metastatischen Krebs auszulösen bzw. auszusäen.
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Zellen,
welche für
eine Telomerase-Gentherapie (Therapie, welche die Erhöhung der
Telomeraseaktivität
einer Zielzelle beinhaltet) angezielt werden können, schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, hämapoetische
Stammzellen (AIDS und Nach-Chemotherapie), vaskuläre Endothelzellen
(Herz- und Gehirn-Gefäß-Krankheit),
Hautfibroblasten und basale Haut-Keratinozyten (Wundheilung und
Verbrennungen), Chondrozyten (Arthritis), Gehirn-Astrozyten und Mikroglialzellen (Alzheimer-Krankheit),
Osteoblasten (Osteoporose), Retinazellen (Augenkrankheiten) und
Pankreas-Inselzellen (Diabetes vom Typ I) ein.
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Typischerweise
beinhalten die therapeutischen Verfahren der Erfindung die Verabreichung
eines Oligonukleotids, welches wirkt, um Telomeraseaktivität unter
physiologischen in vivo-Bedingungen
zu hemmen oder zu stimulieren, und unter diesen Bedingungen stabil
sein wird. Wie oben erwähnt,
können
modifizierte Nukleinsäuren
zur Verleihung einer derartigen Stabilität sowie zur Gewährleistung
der Zuführung
des Oligonukleotids an das/die gewünschte Gewebe, Organ oder Zelle
nützlich
sein. Verfahren, welche für
die Zuführung von
Oligonukleotiden zu therapeutischen Zwecken nützlich sind, werden in Inouye
et al., U.S.-Patent
5 272 065, beschrieben.
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Obgleich
Oligonukleotide direkt als ein Arzneimittel in einer geeigneten
pharmazeutischen Formulierung zugeführt werden können, kann
man Oligonukleotide auch unter Anwendung von Gentherapie und rekombinanten
DNA-Expressionsplasmiden der Erfindung zuführen. Ein derartiges veranschaulichendes
Plasmid wird im nachstehenden Beispiel 8 beschrieben. Im Allgemeinen
werden solche Plasmide einen Promotor und wahlfrei einen Enhancer
(separat von jedweden solchen, welche innerhalb der Promotorsequenzen
enthalten sind), welche dazu dienen, die Transkription eines Oligoribonukleotids
zu lenken, sowie andere regulatorische Elemente, welche für die episomale
Beibehaltung oder die chromosomale Integration und für eine Transkription
bei hohem Spiegel sorgen, nach Bedarf umfassen. Adenovirus-basierende
Vektoren werden häufig
für die
Gentherapie verwendet und sind geeignet zur Verwendung in Verbindung
mit den Reagenzien und Verfahren der vorliegenden Erfindung; siehe
PCT-Patentveröffentlichungen
Nr. 94/12650; 94/12649 und 94/12629. Nützliche Promotoren für derartige
Zwecke schließen
den Metallothionein-Promotor, den konstitutiven Adenovirus-"Major late"-Promotor, den Dexamethason-induzierbaren
MMTV-Promotor, den SV40-Promotor,
den MRP polIII-Promotor, den konstitutiven MPSV-Promotor, den Tetracyclin-induzierbaren CMV-Promotor (wie
den menschlichen "Immediate-early"-CMV-Promotor) und
den konstitutiven CMV-Promotor ein. Ein für Gentherapie nützliches
Plasmid kann andere funktionelle Elemente, wie selektierbare Marker,
Identifikationsregionen und andere Gene umfassen. Rekombinante DNA-Expressionsplasmide
können
auch verwendet werden, um die Oligonukleotide der Erfindung für eine Zuführung durch
andere Methoden als durch Gentherapie herzustellen, obwohl es wirtschaftlicher
sein kann, kurze Oligonukleotide durch chemische Synthese in vitro herzustellen.
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In
verwandten Aspekten beinhaltet die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche eine therapeutisch wirksame Menge eines Telomerase-Inhibitors
oder Telomerase-Aktivators
der Erfindung einschließen.
Pharmazeutische Zusammensetzungen von Telomerase-Inhibitoren der
Erfindung schließen
eine Mutanten-RNA-Komponente von menschlicher Telomerase, ein Antisense-Oligonukleotid
oder Tripelhelix-bildendes Oligonukleotid, welches die RNA-Komponente
oder das Gen für
selbige von menschlicher Telomerase bindet, oder ein Ribozym, das
in der Lage ist, die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
zu spalten, oder Kombinationen von selbigen oder anderen Pharmazeutika
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Salz ein. Andere pharmazeutische
Zusammensetzungen der Erfindung umfassen eine Telomerase-Aktivator-Präparation,
wie gereinigte menschliche Telomerase oder mRNA für die Proteinkomponenten
von Telomerase und die RNA-Komponente von Telomerase, und werden
verwendet, um mit Seneszenz zusammenhängende Krankheit(en) zu behandeln.
In einem Aspekt wird eine mutierte Sense-Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente an eine Zellpopulation
verabreicht; die mutierte Sense-Telomerase-RNA-Komponente umfasst
mindestens eine Basenfehlpaarung bezüglich der menschlichen Telomerase-Wiederholungseinheit-Sequenz,
aber ist in der Lage, Telomeraseaktivität in Verbindung mit menschlicher
Telomerase-Polypeptidkomponente aufzuzeigen, und zwar unter Erzeugung
eines Fehleinbaus an ausgewählten
Nukleotidpositionen in der menschlichen Telomerase-Wiederholungseinheit,
wodurch Telomere erzeugt werden, welche auf der fortgesetzten Gegenwart
der mutierten Sense-Telomerase-RNA-Komponente für eine substanzielle Replikation
beruhen. Ein therapeutisches Verfahren wird vorgesehen, worin eine
mutierte Sense-Telomerase-RNA-Komponente an eine Zellpopulation
während
einer ausreichenden Dauer verabreicht wird, um Telomersequenzen
einzuführen,
welche als Matrizen für
natürlich
vorkommende Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
im Wesentlichen nicht-funktionell
sind, gefolgt von einem Abziehen der mutierten Sense-Telomerase-RNA-Komponente, was zu
einem raschen Verlust der durchschnittlichen Telomerlänge in der Zellpopulation
und zu einer verstärkten
Seneszenz oder Zellsterblichkeit führt.
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Das
therapeutische Mittel kann in einer Formulierung vorgesehen werden,
welche für
den parenteralen, nasalen, oralen oder einen anderen Verabreichungsmodus
geeignet ist; siehe PCT-Patentveröffentlichung Nr. 93/23572,
siehe oben.
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Diagnostische
Verfahren
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Die
vorliegende Erfindung sieht diagnostische Verfahren und Reagenzien
zusätzlich
zu den oben stehend beschriebenen pharmazeutischen Formulierungen
und therapeutischen Verfahren vor. Die Erfindung sieht diagnostische
Verfahren zur Bestimmung des Spiegels, der Menge oder des Vorliegens
der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase, Telomerase oder
Telomeraseaktivität
in einer Zelle, Zellpopulation oder Gewebeprobe vor. In einem verwandten
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung nützliche Reagenzien für solche
Verfahren, gegebenenfalls verpackt in Kit-Form zusammen mit Instruktionen
zur Verwendung des Kits beim Ausüben
des diagnostischen Verfahrens, bereit. Wie oben stehend im Zusammenhang
mit den Tests, durchgeführt
zum Bestimmen, dass Klon pGRN7 die cDNA für die RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase enthält,
bemerkt wurde, sind die Spiegel der RNA-Komponente in Tumorzellen
erhöht.
Somit ist ein Nachweis der RNA-Komponente
ein nützliches
Diagnostikum für
Tumorzellen.
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Darüber hinaus
können
Sonden oder Primer, welche spezifisch an die RNA-Komponente von
menschlicher Telomerase (oder einen der beiden Stränge des
Gens für
diese) binden, in diagnostischen Verfahren verwendet werden, um
das Vorliegen von Telomerase-Nukleinsäure in einer Probe nachzuweisen.
Primer und Sonden sind Oligonukleotide, welche komplementär zu einer
Zielnukleinsäure
sind, und somit daran binden werden. Obwohl Primer und Sonden hinsichtlich
Sequenz und Länge
abweichen können,
ist der hauptsächliche
Unterscheidungsfaktor ein solcher bezüglich der Funktion: Primer
dienen dazu, DNA-Synthese zu initiieren, wie in einer PCR-Amplifizierung,
wohingegen Sonden typischerweise nur verwendet werden, um an eine Zielnukleinsäure zu binden.
Typische Längen
für einen
Primer oder eine Sonde können
im Bereich von 8 bis 20 bis 30 oder mehr Nukleotiden liegen. Ein
Primer oder eine Sonde können
auch markiert sein, um die Detektion (d. h. radioaktive oder fluoreszierende
Moleküle
werden typischerweise für
diesen Zweck eingesetzt) oder die Reinigung/Trennung (d. h. Biotin
oder Avidin wird häufig
für diesen
Zweck eingesetzt) zu erleichtern.
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Ein
speziell bevorzugtes diagnostisches Verfahren der Erfindung beinhaltet
den Nachweis von Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen in Zell- oder
Gewebeproben, welche aus Patienten entnommen wurden, die im Verdacht
stehen, ein Risiko für
Krebs aufzuweisen. Solche Verfahren werden typischerweise das Binden
einer/eines markierten Sonde oder Primers an eine RNA-Komponenten-Sequenz
unter Bedingungen beinhalten, so dass nur perfekt passende (komplementäre) Sequenzen
aneinander binden (hybridisieren). Der Nachweis von markiertem Material,
das an RNA in der Probe gebunden hat, wird mit dem Vorliegen von
Telomeraseaktivität
und dem Vorliegen von Krebszellen korrelieren. Manche Zellen können die
RNA-Komponente von Telomerase exprimieren, aber aufgrund des Fehlens
der Expression der Proteinkomponenten von Telomerase Telomerase-negativ
bleiben. Wenn man wünschen
würde,
das Vorliegen von Telomeraseaktivität in solchen Zellen nachzuweisen,
dann könnte
man zuerst Protein isolieren und dann bestimmen, ob die Proteinfraktion
die Telomerase-RNA-Komponente enthält, was das Vorliegen von Telomeraseaktivität signalisieren würde. Die
diagnostischen Verfahren der Erfindung können speziell nützlich beim
Nachweisen des Vorliegens von Telomeraseaktivität in Gewebebiopsien und histologischen
Schnitten sein, wobei das Verfahren in situ durchgeführt wird,
typischerweise nach Amplifikation von Telomerase-RNA-Komponente
unter Verwendung spezifischer PCR-Primer der Erfindung.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsonden
für die
Diagnose von Krankheitszuständen
(z. B. Neoplasie oder Präneoplasie)
durch Nachweisen einer Telomerase-RNA-Komponente oder von Rearrangements
oder einer Amplifikation des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens in
Zellen, welche aus einem Patienten explantiert wurden, oder durch
Nachweis eines pathognomonischen Telomerase-RNA-Komponenten-Allels (z. B. durch
RFLP oder allelspezifische PCR-Analyse), vor. Typischerweise wird
der Nachweis durch in situ-Hybridisierung und Verwendung eines markierten
(z. B. 32P, 35S, 14C, 3H, fluoreszierenden,
biotinylierten, digoxigeninylierten) Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotides erfolgen, obwohl
Northern-Blotting, Dot-Blotting oder Lösungs-Hybridisierung an Gesamt-RNA
oder Poly-A+-RNA, welche aus einer Zellprobe
isoliert wurde, angewandt werden können, ebenso wie PCR-Amplifizierung
unter Verwendung von für
Telomerase-RNA-Komponente spezifischen Primern. Zellen, welche eine
veränderte
Menge an Telomerase-RNA-Komponente im Vergleich zu nicht-neoplastischen
Zellen derselben Zelltyp(en) enthalten, werden als Kandidaten-Erkrankungszellen
identifiziert werden. In ähnlicher
Weise wird der Nachweis von pathognomonischen Rearrangements oder
von Amplifikation des Telomerase-RNA-Komponenten-Genlocus oder eng
gekoppelter Loci in einer Zellprobe das Vorliegen eines pathologischen
Zustands oder einer Prädisposition
zur Entwicklung eines pathologischen Zustands (z. B. Krebs, genetische
Krankheit) identifizieren. Die Polynukleotid-Sonden werden auch
für die
forensische Identifikation von Individuen, wie für Vaterschaftstests oder die
Identifizierung von Verbrechensverdächtigen oder unbekannten Verstorbenen,
verwendet.
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Innerhalb
der menschlichen Population können
geringfügige
Abweichungen in der grundlegenden Primärsequenz der Telomerase-RNA-Komponente
vorkommen, einschließlich
allelischer Varianten, Restriktionsstellen-Polymorphismen und kongenitaler
Telomerase-RNA-Komponenten-Krankheits-Allelen,
welche mit einer genetischen Krankheit assoziiert sind.
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Falls
gewünscht,
können
PCR-Amplimere zur Amplifizierung von im Wesentlichen Volllängen-Telomerase-RNA-Komponenten-Kopien
gemäß der Beurteilung
des Ausführenden
gewählt
werden. In ähnlicher
Weise können
Amplimere zum Amplifizieren von Abschnitten des Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
oder von RNA ausgewählt
werden.
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Expression
der Telomerase-RNA-Komponente
-
Abhängig von
der Länge
und beabsichtigten Funktion des Primers, der Sonde oder sonstigen
Nukleinsäure,
umfassend Sequenz aus der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase,
können
Expressionsplasmide der Erfindung nützlich sein. Beispielsweise
kann die rekombinante Produktion der Volllängen-RNA-Komponente der Erfindung
unter Verwendung eines rekombinanten DNA-Expressionsplasmids der Erfindung
ausgeführt
werden, welches eine Nukleinsäure
umfasst, umfassend die Nukleotidsequenz der RNA-Komponente, welche
zur Transkription unter die Kontrolle eines geeigneten Promotors
positioniert wurde. Wirtszellen für derartige Plasmide können entweder
prokaryotisch oder eukaryotisch sein, und der Promotor wie auch
die anderen regulatorischen Elemente und selektierbaren Marker,
welche für
den Einbau in das Expressionsplasmid gewählt wurden, werden von der
zur Herstellung verwendeten Wirtszelle abhängen.
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Das
intakte RNA-Komponenten-Gen, d. h. der Promotor, der jedwede regulatorischen
Sequenzen in der 5'-Region
des Gens einschließt,
und die RNA-Komponente codierende Region, kann verwendet werden, um
die RNA-Komponente in menschlichen Zellen zu exprimieren, einschließlich menschlichen
Zellen, welche durch virale Transformation oder Krebs immortalisiert
worden sind. Der Promotor des RNA-Komponenten-Gens kann jedoch reguliert
werden, und aus diesen oder anderen Gründen kann man wünschen,
die RNA-Komponente
unter der Steuerung eines anderen Promotors zu exprimieren. Andererseits
kann der Promotor des RNA-Komponenten-Gens unabhängig von der RNA-Komponentecodierenden
Sequenz verwendet werden, um andere codierende Sequenzen von Interesse
zu exprimieren. Zum Beispiel könnte
man die transkriptionelle Regulierung des RNA-Komponenten-Gens durch Fusionieren des
Promotors des RNA-Komponenten-Gens an eine codierende Sequenz für eine Reporter-Codierungssequenz,
wie die codierende Sequenz für
Beta-Galactosidase oder ein anderes Enzym oder Protein, dessen Expression
leicht verfolgt werden kann, untersuchen. Somit können der
Promotor und andere regulatorische Elemente des Gens für die RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase verwendet werden, um nicht nur die RNA-Komponente
sondern auch Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase, Antisense-
oder sonstige Oligonukleotide sowie andere Genprodukte von Interesse
in menschlichen Zellen zu exprimieren. Expressionsplasmide, welche
das intakte Gen für
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase umfassen, können speziell
nützlich
für eine
Vielzahl von Zwecken einschließlich
Gentherapie sein. Der Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass
eine große Vielzahl
von Expressionsplasmiden verwendet werden kann, um nützliche
Nukleinsäuren
der Erfindung herzustellen, und dass der Begriff "Plasmid", wie hierin verwendet,
sich auf jedweden Typ von Nukleinsäure (aus einem Phagen, Virus,
Chromosom etc.) bezieht, welcher verwendet werden kann, um spezifische
genetische Information in eine Wirtszelle zu einzutragen und diese
Information während
einer gewissen Zeitdauer aufrechtzuerhalten.
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Isolierung
von Telomerase-Proteinkomponente
-
Die
Reagenzien der vorliegenden Erfindung gestatten ebenfalls die Klonierung
und Isolierung von Nukleinsäuren,
codierend die Proteinkomponenten von menschlichen sowie anderen
Säugetier-Telomerase-Enzymen,
welche früher
nicht verfügbar
gewesen sind. Der Zugang zu solchen Nukleinsäuren liefert ergänzende Vorteile
zu denjenigen, welche von den Nukleinsäuren bereitgestellt werden,
die Nukleinsäuresequenzen
der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase umfassen. Zum Beispiel,
und wie oben stehend angegeben, können die therapeutischen Vorteile
der vorliegenden Erfindung in manchen Fällen verstärkt werden durch Verwenden
der gereinigten Präparationen
der Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase und durch Zugang
zu Nukleinsäuren,
welche selbige codieren. Die Nukleinsäuren der Erfindung, welche
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase codieren, können verwendet
werden, um die Nukleinsäure,
welche die Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase codiert,
zu isolieren, wodurch der Zugang zu derartigen Vorteilen gestattet
wird. Somit sieht die Erfindung Verfahren zum Isolieren und Reinigen
der Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase sowie zum Identifizieren
und Isolieren von Nukleinsäuren,
welche die Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase codieren,
vor. In verwandten Aspekten sieht die vorliegende Erfindung gereinigte
menschliche Telomerase, gereinigte Nukleinsäuren, welche die Proteinkomponenten
von menschlicher Telomerase codieren, und rekombinante Expressionsplasmide
für die
Proteinkomponenten von menschlicher Telomerase vor. Die Erfindung
sieht des Weiteren pharmazeutische Zusammensetzungen vor, welche
als einen aktiven Bestandteil entweder die Proteinkomponenten von
menschlicher Telomerase oder eine Nukleinsäure, welche entweder diese
Proteinkomponenten codiert oder mit Nukleinsäuren wechselwirkt, welche diese
Proteinkomponenten codieren, wie Antisense-Oligonukleotide, Tripelhelix-bildende
Oligonukleotide, Ribozyme oder rekombinante DNA-Expressionsplasmide
für ein
beliebiges der Vorgenannten, umfassen.
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Die
klonierte RNA-Komponente von menschlicher Telomerase kann verwendet
werden, um Nukleinsäuren
zu identifizieren und zu klonieren, welche die Proteinkomponenten
des Ribonukleoproteins Telomerase-Enzym codieren. Mehrere unterschiedliche
Verfahren können
angewandt werden, um eine Identifikation und Klonierung der Proteinkomponenten
zu erreichen. Zum Beispiel kann man Affinitäts-Einfangen des Enzyms oder
partiell denaturierten Enzyms anwenden, wobei als ein Affinitätsligand
entweder (1) zur RNA- Komponente
komplementäre
Nukleotidsequenzen zum Binden an die RNA-Komponente des intakten
Enzyms; oder (2) die RNA-Komponente zum Binden der Proteinkomponenten
eines teilweise oder vollständig
denaturierten Enzyms verwendet werden. Der Ligand kann an einen
festen Träger
befestigt oder chemisch für
eine anschließende
Immobilisierung auf dem Träger
modifiziert (z. B. biotinyliert) werden. Die Exposition von Zellextrakten,
welche menschliche Telomerase enthalten, gefolgt von Waschen und
Elution des an den Träger
gebundenen Telomerase-Enzyms, sieht eine in hohem Maße gereinigte
Präparation
des Telomerase-Enzyms vor.
Die Proteinkomponenten können
dann gegebenenfalls weiter gereinigt oder direkt durch Proteinsequenzierung
analysiert werden. Die bestimmte Proteinsequenz kann verwendet werden,
um Primer und Sonden zur Klonierung der cDNA oder Identifizierung
eines Klons in einer genomischen Bank, umfassend Nukleinsäuren, welche
eine Proteinkomponente von Telomerase codieren, herzustellen.
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Das
Affinitäts-Einfangen
von Telomerase unter Verwendung einer gentechnisch manipulierten RNA-Komponente
kann auch unter Verwendung von in vitro transkribierter Telomerase-RNA und eines Systems
für die
Rekonstitution von Telomerase-Enzymaktivität durchgeführt werden; siehe Autexier
und Greider, 1994, Genes & Develoment
8: 563-575.
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Die
RNA wird manipuliert um ein 'Tag' bzw. eine Markierung
zu enthalten, ähnlich
zum Epitop-Tagging von Proteinen. Das Tag kann eine RNA-Sequenz
sein, für
welche ein fest bindender Ligand verfügbar ist, z. B. ein RNA-Sequenz-spezifischer
Antikörper,
ein sequenzspezifisches Nukleinsäure-Bindungsprotein
oder ein organischer Farbstoff, welcher fest an eine spezifische
RNA-Sequenz bindet. Die Toleranz von Telomerase für die Tag-Sequenz
und -Position kann unter Anwendung von Standardverfahren getestet
werden. Die Synthese der veränderten
RNA-Komponente und der Rekonstitutionsschritt dieses Verfahrens
können
ebenfalls in vivo ausgeführt
werden. Das Affinitäts-Einfangen
unter Verwendung des immobilisierten Liganden für das RNA-Tag kann dann angewandt
werden, um das Enzym zu isolieren.
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Auch
Expressions-Screening kann angewandt werden, um die Proteinkomponenten
des Telomerase-Enzyms zu isolieren. In diesem Verfahren können cDNA-Expressionsbibliotheken
mit markierter Telomerase-RNA gescreent werden, und cDNAs, welche
Proteine codieren, die spezifisch an Telomerase-RNA binden, können identifiziert
werden. Eine molekulargenetische Vorgehensweise unter Anwendung
von translationaler Inhibition kann ebenfalls angewandt werden,
um Nukleinsäuren
zu isolieren, welche die Proteinkomponenten des Telomerase-Enzyms
codieren. In diesem Verfahren werden Telomerase-RNA-Sequenzen stromaufwärts von
einem selektierbaren Marker fusioniert. Bei Expression in einem
geeigneten System wird der selektierbare Marker funktionell sein.
Wenn ein Telomerase- RNA-Bindungsprotein
codierende cDNA exprimiert wird, wird das Protein an seine Erkennungssequenz
binden, wodurch die Translation des selektierbaren Markers blockiert
wird, wodurch die Identifizierung des Klons, welcher das Protein
codiert, ermöglicht
wird. In anderen Ausführungsformen
dieses Verfahrens wird die blockierte Translation des selektierbaren
Markers transformierten Zellen gestatten, zu wachsen. Andere Systeme,
welche angewandt werden können,
schließen
das "Interaktions-Fallen-System", welches in der
PCT-Patentveröffentlichung
Nr. WO 94/10300 beschrieben wird; das "Ein-Hybrid"-System, das in Li und Herskowitz, 17.
Dezember 1993, Science 262: 1870-1874, und Zervos et al., 29. Januar
1993, Cell 72: 223-232, beschrieben wird; und das "Zwei-Hybrid"-System, welches
kommerziell von Clontech erhältlich
ist, ein.
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Telomerase-RNA-Bindungs-
oder Telomeraseaktivitäts-Assays
zum Nachweisen von spezifischen Bindungsproteinen und Aktivität können eingesetzt
werden, um die Reinigung des Telomerase-Enzyms und die Identifizierung
von Nukleinsäuren,
welche die Proteinkomponenten des Enzyms codieren, zu erleichtern. Zum
Beispiel können
Nukleinsäuren,
umfassend RNA-Komponenten-Sequenzen, als Affinitätsreagenzien verwendet werden,
um Peptide, Proteine und andere Verbindungen zu isolieren, zu identifizieren
und zu reinigen, welche spezifisch an eine Sequenz binden, die innerhalb
der RNA-Komponente enthalten ist, wie die Proteinkomponenten von
menschlicher Telomerase. Mehrere unterschiedliche Formate sind verfügbar, einschließlich "Gel-Shift", Filterbindung, "Footprinting", Northwestern (RNA-Sonden
von Protein-Blot) und Photo-Quervernetzung, um eine solche Bindung
nachzuweisen und die Komponenten zu isolieren, welche spezifisch
an die RNA-Komponente binden. Diese Assays können eingesetzt werden, um
Bindungsproteine zu identifizieren, die Reinigung von Bindungsproteinen
zu verfolgen, die RNA-Bindungsstellen zu charakterisieren, die molekulare
Größe von Bindungsproteinen
zu bestimmen, Proteine für
eine präparative
Isolierung zu markieren, sowie für
eine anschließende
Immunisierung von Tieren zur Antikörperherstellung, um Antikörper zur
Verwendung bei der Isolierung des Proteins oder Identifizierung
einer das Protein codierenden Nukleinsäure in einem gekoppelten Transkriptions/Translation-System
zu erhalten.
-
Reinigung
von Säugetier-Telomerase-Proteinkomponente
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Säugetier-Telomerase-Proteinkomponente
kann durch herkömmliche
biochemische Verfahren aus Telomerase exprimierenden Zellen gereinigt
werden, wie HT1080-Zellen, 293-Zellen und anderen geeigneten immortalisierten
Zelllinien. Zum Beispiel und nicht zur Einschränkung kann menschliche Telomerase
aus Zellextrakten gereinigt werden.
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Säugetier-Telomerase-Extrakte
können
durch Behandlung mit einer RNAse-Aktivität oder andere geeignete Methoden
zum Dissoziieren und/oder Abbauen der Telomerase-RNA-Komponente von der
Telomerase-RNA-Komponente abgelöst
bzw. abgestriffen werden, während
Telomerase-Proteinkomponente im Wesentlichen unversehrt und fähig zur
Rekonstitution bei Zugeben von exogener Telomerase-RNA-Komponente, wie
sie rekombinant oder gleichermaßen
hergestellt werden kann, verbleibt. Die so gereinigte und gegebenenfalls
von endogener Telomerase-RNA-Komponente abgestriffene Telomerase-Proteinkomponente
kann in den hierin beschriebenen Mittel-Screeningassays und für andere
Verwendungen eingesetzt werden.
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Gentherapie
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Das
Transferieren von exogenem genetischem Material in Zellen (d. h.
DNA-vermittelte Transfektion) ist ein essentielles Verfahren für die Grundlagenforschung
in der Zellbiologie und Molekulargenetik als auch die Basis für die Entwicklung
effektiver Verfahren für
die Gentherapie am Menschen. Bislang beruht die Mehrheit der zugelassenen
Gentransfer-Versuche
in den Vereinigten Staaten auf Replikations-defekten retroviralen Vektoren,
welche eine therapeutische Polynukleotidsequenz als Teil des retroviralen
Genoms beinhalten (Miller et al. (1990) Mol. Cell. Biol. 10: 4329;
Kolberg, R. (1992) J. NIH Res. 4: 43; Cornetta et al., (1991) Hum. Gene
Ther. 2: 215). Adenovirale Vektoren sind ebenfalls für eine potenzielle
Verwendung in der Gentherapie beim Menschen beschrieben worden (Rosenfeld
et al. (1992) Cell 68: 143).
-
Das
andere Gentransferverfahren, welches zur Verwendung in Menschen
zugelassen worden ist, ist der physikalische Transfer von Plasmid-DNA
in Liposomen direkt in Tumorzellen in situ. Anders als virale Vektoren,
welche in kultivierten Zellen vermehrt werden müssen, kann Plasmid-DNA bis
zur Homogenität
gereinigt werden und verringert somit das Potenzial für eine pathogene
Kontamination. In manchen Situationen (z. B. Tumorzellen) muss es
für die
exogene DNA nicht notwendig sein, stabil in die transduzierte Zelle
zu integrieren, da eine transiente Expression ausreichen kann, um
die Tumorzellen zu töten.
Liposomen-vermittelter DNA-Transfer ist von verschiedenen Forschern
beschrieben worden (Wang und Huang (1987) Biochem. Biophys. Res.
Commun. 147: 980; Wang und Huang (1989) Biochemistry 28: 9508; Litzinger
und Huang (1992) Biochem. Biophys. Acta 1113: 201; Gao und Huang
(1991) Biochem. Biophys. Res. Commun. 179: 280; Felgner WO 91/17424;
WO 91/16024).
-
Auch
Immunliposomen sind als Träger
für exogene
Polynukleotide beschrieben worden (Wang und Huang (1987) Proc. Natl.
Acad. Sci. (U.S.A.) 84: 7851; Trubetskoy et al. (1992) Biochem.
Biophys. Acta 1131: 311). Von Immunliposomen könnte man hypothetisch erwarten,
eine verbesserte Zelltypspezifität
im Vergleich zu Liposomen dank dem Einschluss spezifischer Antikörper aufzuweisen,
welche vermutlich an Oberflächen-Antigene
auf spezifischen Zelltypen binden. Behr et al. (1989) Proc. Natl.
Acad. Sci. (U.S.A.) 86: 6982, berichten über die Verwendung von Lipopolyamin
als ein Reagenz zur Vermittlung von Transfektion selbst, ohne die
Notwendigkeit irgendeines zusätzlichen
Phospholipids zur Bildung von Liposomen.
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Folglich
wird ein Polynukleotid, das im Wesentlichen zu wenigstens 25 Nukleotiden,
vorzugsweise 50 bis 100 Nukleotiden oder mehr, der Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz oder ihrem
Komplement identisch ist, funktionsfähig an einen heterologen Promotor
verknüpft,
um eine Transkriptionseinheit zu bilden, die zum Exprimieren einer
Telomerase-RNA-Komponente
oder eines Antisense-Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotides
in einer menschlichen Zelle fähig
ist. Eine solche Transkriptionseinheit kann in einem Transgen, adenoviralen
Vektor oder einer anderen Gentherapiemodalität für eine Zuführung in menschliche Zellen,
wie für
die Therapie einer mit Telomerase zusammenhängenden Krankheit (z. B. Neoplasie),
enthalten sein. Geeignete Zuführungsverfahren
für das
Telomerase-RNA-Komponenten-Sense- oder Antisense-Expressions-Konstrukt
werden von ausührenden
Fachleuten in Hinsicht auf annehmbare Praktiken und Regulationsanforderungen
gewählt
werden.
-
Ausführungsformen transgener Tiere
-
Genomische
Klone von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente,
insbesondere von Telomerase-RNA-Komponenten-Genen, welche im Wesentlichen
identisch zu Maus-Telomerase-RNA-Komponente sind,
können
verwendet werden, um homologe Targeting-Konstrukte zur Erzeugung
von Zellen und transgenen nicht-menschlichen Tieren zu konstruieren,
welche wenigstens ein funktionell unterbrochenes Telomerase-RNA-Komponenten-Allel
aufweisen. Eine Richtlinie für
die Konstruktion von homologen Targeting-Konstrukten kann im Fachgebiet
gefunden werden, einschließlich:
Rahemtulla et al. (1991) Nature 353: 180; Jasin et al. (1990) Genes
Devel. 4: 157; Koh et al. (1992) Science 256: 1210; Molina et al.
(1992) Nature 357: 161; Grusby et al. (1991) Science 253: 1417;
Bradley et al. (1992) Bio/Technology 10: 534. Homologes Targeting kann
verwendet werden, um so genannte "knockout"-Mäuse
zu erzeugen, welche heterozygot oder homozygot hinsichtlich eines
inaktivierten Telomerase-RNA-Komponenten-Allels sind. Solche Mäuse können als Forschungstiere
für die
Untersuchung der Immunsystem-Entwicklung, Neoplasie, Spermatogenese
kommerziell vertrieben werden, können
als Haustiere verwendet werden, können als tierisches Protein
(Nahrungsmittel) und für
andere Anwendungen verwendet werden.
-
Chimäre Targeting-behandelte
bzw. 'Targeted'-Mäuse werden
gemäß Hogan
et al., Manipulating the Mouse Embryo: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory (1988) und Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, Hrsg.: E. J. Robertson, IRL Press,
Washington, D.C., (1987) abgeleitet. Embryonale Stammzellen werden
gemäß veröffentlichten
Verfahrensweisen (Teratocarcinomas and Embryonic Stem Cells: A Pracitcal
Approach; Hrsg.: E.J. Robertson, IRL Press, Washington, D. C., (1987);
Zjilstra et al. (1989) Nature 342: 435; und Schwartzberg et al.
(1989) Science 246: 799) manipuliert.
-
Darüber hinaus
kann eine Telomerase-RNA-Komponenten-cDNA- oder genomische Gen-Kopie verwendet werden,
um Transgene für
die Expression von Telomerase-RNA-Komponente bei hohen Spiegeln und/oder
unter der transkriptionellen Kontrolle von Transkriptions-Steuerungssequenzen,
welche nicht natürlicherweise
angrenzend zu dem Telomerase-RNA-Komponenten-Gen vorkommen, zu konstruieren.
Zum Beispiel, aber ohne Einschränkung,
kann ein konstitutiver Promotor (z. B. ein HSV-tk- oder pgk-Promotor-)
oder eine Zellabstammungslinien-spezifische transkriptionsregulatorische
Sequenz (z. B. ein CD4- oder CD8-Gen-Promotor/Enhancer)
funktionsfähig
an eine Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotidsequenz verknüpft werden,
um ein Transgen zu bilden (typischerweise in Kombination mit einem
selektierbaren Marker, wie einer Neo-Genexpressionskassette). Derartige
Transgene können
in Zellen (z. B. ES-Zellen, hämatopoietische
Stammzellen) eingebracht werden und transgene Zellen und transgene
nicht-menschliche Tiere können gemäß herkömmlichen
Verfahren erhalten werden. Transgene Zellen und/oder transgene nicht-menschliche Tiere
können
verwendet werden, um nach antineoplastischen Mitteln zu screenen
und/oder nach potenziellen Karzinogenen zu screenen, da eine Überexpression
von Telomerase-RNA-Komponente oder eine unangemessene Expression
von Telomerase-RNA-Komponente
zu einem präneoplastischen
oder neoplastischen Zustand führen
kann.
-
Assays zum
Screening von Mitteln
-
Telomerase-RNA-Komponenten-Polynukleotide,
Telomerase-Proteinkomponenten-Präparationen, Telomer-Wiederholungseinheit-Matrizen
und Bindungsreaktionen und dergleichen werden unter Bezugnahme auf
die experimentellen Beispiele ausgeführt. Im Allgemeinen werden
Telomerase-Proteinkomponenten durch herkömmliche Reinigung aus telomerase-exprimierenden Säugetierzellen
erhalten und werden von assoziierter RNA-Komponente vor ihrer Verwendung
in den hierin beschriebenen Assays abgestriffen. Besondere wässrige Bedingungen
können
vom Ausübenden
gemäß herkömmlicher
Verfahren gewählt
werden. Als allgemeine Richtlinie können die folgenden gepufferten
wässrigen
Lösungen
verwendet werden: 10-250 mM NaCl, 5-50 mM Tris-HCl, pH 5-8, mit
wahlfreier Zugabe von zweiwertigen Kation(en) und/oder Metallchalotoren und/oder
nichtionischen Detergenzien und/oder Membranfraktionen. Der Fachmann
auf dem Gebiet wird es richtig einschätzen, dass Additionen, Deletionen,
Modifikationen (wie pH) und Substitutionen (wie KCl, das NaCl ersetzt,
oder Puffer-Substitution) an diesen grundlegenden Bedingungen vorgenommen
werden können. Modifikationen
können
an den grundlegenden Bindungsreaktionsbedingungen vorgenommen werden,
so lange eine spezifische Telomerase-Holoenzym-Bildung und/oder Telomeraseaktivität in den
Kontrollreaktion(en) auftritt. Bedingungen, welche keine spezifische
Bindung und Spaltung in Kontrollreaktionen erlauben (kein Mittel
eingeschlossen) sind nicht geeignet zur Verwendung in Bindungsassays.
-
Zur
Bestimmung der Bindung von Telomerase-RNA-Komponente an immobilisierte
Telomerase-Proteinkomponente wird vorzugsweise die Telomerase-RNA-Komponentenspezies
mit einem nachweisbaren Marker, typischerweise einer Biotinylgruppe,
einer fluoreszierenden Einheit oder einem radioaktiv markierten eingebauten
Nukleotid, markiert. Eine geeignete Markierung für Telomerase-Proteinkomponente
schließt, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, radioaktive Markierung durch Einbau einer radioaktiv markierten Aminosäure (z.
B. 14C-markiertes
Leucin, 3H-markiertes Glycin, 35S-markiertes
Methionin), radioaktive Markierung durch post-translationale Radioiodierung
mit 125I oder 131I
(z. B. Bolton-Hunter-Reaktion und Chloramin T), Markierung durch
post-translationale Phosphorylierung mit 32P
(z. B. Phosphorylase und anorganisches radioaktiv markiertes Phosphat),
Fluoreszenzmarkierung durch Einbau einer fluoreszierenden Markierung
(z. B. Fluorescein oder Rhodamin) oder eine Markierung durch andere
im Fachgebiet bekannte herkömmliche
Verfahren ein. In Ausführungsformen,
worin eine der Polypeptidspezies durch Verknüpfung an ein Substrat immoilisiert
ist, wird die andere Komponente im Allgemeinen mit einem nachweisbaren
Marker markiert.
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Markierte
Telomerase-RNA- oder Protein-Komponente wird mit immobilisierter
Telomerase-Protein- bzw.
RNA-Komponente in Kontakt gebracht, und das Vermögen eines Mittels, die Menge
an markierter Komponente, welche immobilisiert wird (d. h. welche
die kognate Telomerasekomponente bindet und eingefangen wird), zu
verändern
wird bestimmt. Die Zeit und Temperatur der Inkubation einer Bindungsreaktion
können
variiert werden, solange die gewählten
Bedingungen das Stattfinden von spezifischer Bindung in einer Kontrollreaktion
gestatten, in der kein Mittel vorhanden ist. Bevorzugte Ausführungsformen
verwenden eine Reaktionstemperatur von etwa mindestens 15°C, weiter
bevorzugt 35 bis 42°C,
und eine Inkubationszeit von ungefähr wenigstens 15 Sekunden,
obwohl längere
Inkubationsdauern zu bevorzugen sind, so dass, in manchen Ausführungsformen,
ein Bindungsgleichgewicht erreicht wird. Die Bindungskinetik und
die thermodynamische Stabilität
von gebundenen Komplexen bestimmen den Spielraum, der für das Variieren
der Zeit-, Temperatur-, Salz-, pH- und anderen Reaktionsbedingungen
verfügbar
ist. Für
eine beliebige besondere Ausführungsform jedoch
können
die gewünschten
Bindungsreaktionsbedingungen vom Ausübenden ohne Weiteres eingestellt werden,
wobei herkömmliche
Verfahren des Fachgebiets angewandt werden, welche eine Bindungsanalyse unter
Verwendung von Scatchard-Analyse, Hill-Analyse und andere Verfahren
einschließen
können
(Proteins, Structures and Molecular Principles, (1984) Creighton
(Hrsg.), W. H. Freeman and Company, New York).
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Die
spezifische Bindung von markierter Telomerase-Proteinkomponente
an immobilisierte Telomerase-RNA-Komponente wird jeweilig durch
Einschließen
von unmarkiertem Kompetitorprotein (z. B. Albumin) und/oder unmarkierter
RNA bestimmt. Nachdem eine Bindungsreaktion abgeschlossen ist, wird
die Menge an markierter Spezies, welche an die immobilisierte Spezies
spezifisch gebunden ist/sind, detektiert. Zum Beispiel, und nicht
zur Einschränkung,
wird, nach einer geeigneten Inkubationsdauer für die Bindung, die wässrige Phase,
enthaltend nicht-immobilisierte markierte Telomerase-Proteinkomponente,
entfernt, und das Substrat, enthaltend die immobilisierte gebundene
Telomerase-Holoenzym-Spezies und jedwede markierte Telomerase-Proteinkomponente,
welche daran gebunden hat, wird mit einem geeigneten Puffer gewaschen,
welcher gegebenenfalls (ein) unmarkierte(s) Blocking-Mittel enthält, und
der/die Waschpuffer wird/werden entfernt. Nach dem Waschen wird
die Menge an nachweisbarer Markierung, welche an die immobilisierte
markierte Komponente spezifisch gebunden hat, bestimmt (z. B. durch
optische, enzymatische, autoradiographische oder andere radiochemische
Verfahren).
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In
manchen Ausführungsformen
wird die Zugabe von unmarkierten Blocking-Mitteln, welche nicht-spezifische
Bindung inhibieren, eingeschlossen. Beispiele für solche Blockingmittel schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, die Folgenden ein: Kalbsthymus-DNA, Lachssperma-DNA, Hefe-RNA,
verschieden lange Oligonukleotide von gemischter Sequenz (statistische
oder pseudo-statistische Sequenz), Rinderserumalbumin, nicht-ionische
Detergenzien (NP-40, Tween, Triton X-100, etc.), fettfreie Trockenmilch-Proteine,
Denhardt's Reagenz,
Polyvinylpyrrolidon, Ficoll und andere Blockingmittel. Der ausführende Fachmann
kann, nach seiner Beurteilung, Blockingmittel bei geeigneten Konzentrationen
auswählen,
welche in die Bindungsassays eingeschlossen werden sollen.
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In
Ausführungsformen,
worin eine Telomerase-RNA-Komponente oder Telomerase-Protein-Komponente immobilisiert
wird, kann die kovalente oder nicht-kovalente Verknüpfung an
ein Substrat verwendet werden. Eine kovalente Verknüpfungs-Chemie
schließt,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, gut charakterisierte, im Fachgebiet bekannte Verfahren
ein (Kadonaga und Tijan (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 83: 5889).
Ein Beispiel, nicht zur Einschränkung,
ist die kovalente Bindung an ein Substrat, welches mit Cyanogenbromid
derivatisiert wurde (wie CNBr-derivatisierte Sepharose 4B). Es kann
wünschenswert
sein, einen Abstandhalter zu verwenden, um eine potenzielle sterische
Behinderung von dem Substrat aus zu verringern. Nicht-kovalentes
Binden von Proteinen an ein Substrat schließt, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein, das
Binden des Proteins an eine geladene Oberfläche und eine Bindung mit spezifischen
Antikörpern
ein.
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In
einer Ausführungsform
werden therapeutische Kandidatenmittel durch ihre Fähigkeit
identifiziert, die Bindung einer Telomerase-Proteinkomponente an
eine Telomerase-RNA-Komponente
zu blockieren.
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Typischerweise
umfasst eine in diesen Verfahren verwendete Telomerase-RNA-Komponente
eine natürlich
vorkommende Sequenz von Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
(z. B. eine menschliche RNA-Komponente), obwohl manchmal mutante
Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen
verwendet werden, wenn die Mutanten-Telomerase-RNA-Komponente unter
Kontroll-Assay-Bedingungen (z. B. physiologischen Bedingungen) an
die Telomerase-Proteinkomponente bindet.
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In
einer Ausführungsform
werden Telomerase-modulierende Kandidatenmittel identifiziert durch
ihr Vermögen,
eine statistisch signifikante Verringerung oder Erhöhung der
Transkription einer Reporter-Polynukleotidsequenz (z. B. β-Galactosidase-Gen,
Luciferase-Gen, HPRT-Gen), welche funktionsfähig an eine transkriptionsregulatorische
Sequenz eines Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Gens,
vorzugsweise eines menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Gens,
verknüpft
ist, in einer metabolisch aktiven Säugetier-Zelle hervorzurufen.
Ein Reporter-Gen (z. B. HPRT) kann in eine Restriktionsstelle oder
eine glattendige Stelle einer ds-cDNA einer Säugetier-Telomerase-RNA-Komponente
inseriert werden, solange ein homologes Targeting-Konstrukt oder
Transgen erzeugt wird, worin, in einer lebensfähigen Säugetierzelle, das Reporter-Gen unter
die transkriptionelle Kontrolle des endogenen Telomerase-RNA-Komponenten-Gen-Promotors
und verwandter Transkriptions-Regulations-Elemente
gebracht wird. Mittel, welche eine dosisabhängige transkriptionelle Modulation
des Reporter-Gens hervorrufen, werden dadurch als Telomerase-modulierende
Kandidatenmittel identifiziert.
-
In
einer Variation wird ein endogenes Telomerase-RNA-Komponenten-Gen
in einer Säugetierzelle
mit einem homologen Targeting-Konstrukt angezielt, um eine Reporter-Polynukleotid-Sequenz
in eine funktionsfähige
Verknüpfung
an die stromaufwärts
gelegene transkriptionsregulatorische Sequenz (z. B. Promotor) des endogenen
Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
an dem chromosomalen Locus des endogenen Gens zu bringen. In einer
alternativen Variation wird ein exogenes Polynukleotid, welches
ein Reporter-Polynukleotid umfasst, funktionsfähig an eine transkriptionsregulatorische
Region eines Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
(z. B. Promotor und stromaufwärts
gelegene Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen) verknüpft; das
exogene Polynukleotid wird in eine Säugetierzelle transferiert,
worin es nicht-homolog in eine chromosomale Lokalisierung integrieren
kann und/oder aufrechterhalten wird oder als episomales Polynukleotid
repliziert wird. Mittel, welche eine statistisch signifikante transkriptionelle
Modulation des Reporter-Polynukleotids in mit dem Mittel behandelten
Zellen hervorrufen, werden dadurch als Säugetier-Telomerasemodulierende Kandidatenmittel
identifiziert.
-
Telomerase-modulierende
Mittel, welche die Fähigkeit
der Zelle verringern, Telomer-Beschädigung zu reparieren, oder
die Telomer-Replikation (z. B. durch kompetitives Inhibieren von
endogener natürlich
vorkommender Telomerase) inhibieren, sind antineoplastische Kandidatenmittel
oder sensitivierende Mittel, welche Zellen (z. B. neoplastische
Zellen) gegenüber
Telomer-schädigenden
Mitteln (z. B. alkylierenden Mitteln und ionisierender Strahlung)
empfindlich machen.
-
Antineoplastische
Kandidaten-Mittel werden dann ferner hinsichtlich antineoplastischer
Aktivität
in Assays getestet, welche routinemäßig angewandt werden, um die
Eignung zur Verwendung als antineoplastische Arzneistoffe beim Menschen
vorherzusagen. Beispiele dieser Assays schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
folgende ein: (1) Fähigkeit
des Kandidatenmittels, das Vermögen
von Verankerungs-unabhängigen
transformierten Zellen, in Weichagar zu wachsen, zu inhibieren,
(2) Fähigkeit,
Tumorigenität
von transformierten Zellen zu verringern, welche in nu/nu-Mäuse transplantiert
wurden, (3) Fähigkeit,
die morphologische Transformation von transformierten Zellen rückgängig zu
machen, (4) Fähigkeit,
das Wachstum von transplantierten Tumoren in nu/nu-Mäusen zu
reduzieren, (5) Fähigkeit
zum Inhibieren der Bildung von Tumoren oder präneoplastischen Zellen in Tiermodellen
der spontanen oder chemisch induzierten Karzinogenese, und (6) Fähigkeit,
einen stärker
differenzierten Phänotyp
in transformierten Zellen zu induzieren, auf welche das Mittel angewandt
wird.
-
Assays
zum Nachweisen der Fähigkeit
von Mitteln, die Telomerase-Protein-Komponente: Telomerase-RNA-Komponente-Bindung
und/oder die enzymatische Aktivität von Telomerase zu inhibieren
oder zu steigern, ermöglichen
ein einfaches Hochdurchsatz-Screening von Banken von Mitteln (z.
B. Verbindungs-Bibliotheken, Peptid-Bibliotheken und dergleichen),
um Telomerase-Antagonisten oder -Agonisten zu identifizieren. Solche
Antagonisten und Agonisten können
Telomeraseaktivität
modulieren und dadurch Telomer-Reparatur-Kompetenz und replikatives Potenzial
modulieren.
-
Die
Verabreichung einer wirksamen Dosis eines Mittels, welches fähig zur
spezifischen Inhibierung von Telomeraseaktivität ist, an einen Patienten,
kann als ein therapeutisches oder prophylaktisches Verfahren zur
Behandlung von pathologischen Zuständen verwendet werden (z. B.
Krebs, Entzündung,
lymphoproliferative Krankheiten, Autoimmunkrankheit, neurodegenerative
Krankheiten und dergleichen), welche effektiv durch Modulieren von
Telomeraseaktivität
und DNA-Reparatur und -Replikation behandelt werden.
-
Wie
dem Fachmann auf dem Gebiet bei Lektüre dieser Offenbarung offensichtlich
sein wird, stellt die vorliegende Erfindung wertvolle Reagenzien
in Bezug auf menschliche Telomerase sowie eine Vielzahl von nützlichen
therapeutischen und diagnostischen Verfahren bereit. Die obenstehende
Beschreibung sieht notwendigerweise eine beschränkte Auswahl derartiger Verfahren
vor, was nicht als einschränkend
für den
Umfang der Erfindung ausgelegt werden sollte. Andere Merkmale und
Vorteile der Erfindung werden aus den folgenden Beispielen und Patentansprüchen offensichtlich
werden.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben spezifische Aspekte der Erfindung
zur Veranschaulichung der Erfindung und liefern für den Fachmann
auf dem Gebiet eine Beschreibung der Verfahren, welche angewandt wurden,
um die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase zu isolieren und
zu identifizieren. Die Beispiele sollten nicht als die Erfindung
einschränkend
ausgelegt werden, da die Beispiele lediglich eine spezifische Methodik
angeben, die nützlich
zum Verständnis
und Ausführen
der Erfindung ist.
-
EXPERIMENTELLE
BEISPIELE
-
Überblick
-
Die
Klonierung der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase erforderte
ein neues Verfahren, beinhaltend negative Selektion und Zyklen von
positiver Selektion, welche nachstehend beschrieben werden. Anfänglich wurde
jedoch ein Versuch unternommen, die RNA-Komponente unter Anwendung
von reverser Transkription und eines Verfahrens für die Klonierung
der Enden von cDNA, welches '5-RACE-PCR-Amplifikation
genannt wird, zu klonieren. Die reverse Transkriptionsreaktion wurde
mit einem Primer initiiert, welcher zu der Wiederholungseinheit
in dem einzelsträngigen
Abschnitt von menschlicher telomerer DNA identisch und somit komplementär zu einer
Sequenz ist, von welcher angenommen wird, dass sie in der RNA-Komponente von
menschlicher Telomerase vorhanden ist. Der Primer umfasste an seinem
5'-Ende auch eine
Sequenz, welche einer Restriktionsenzym-Erkennungsstelle entspricht.
Als jedoch die durch die reverse Transkriptionsreaktion und PCR-Amplifizierung hergestellte
cDNA durch Gelelektrophorese und Nukleotidsequenzanalyse der Banden
von in dem Gel vorhandener Nukleinsäure untersucht wurde, wurden
lediglich ribosomale RNA-Sequenzen nachgewiesen. Ähnliche
Probleme traten auf, als Variationen dieses 5'-RACE-Vorgehens unter Verwendung von
verschachtelten Primern versucht wurden.
-
Der
erfolgreiche Klonierungs-Ansatz begann mit der Präparation
von cDNA aus gereinigten Präparationen
von menschlicher Telomerase sowie aus Zelllinien, welche menschliche
Telomeraseaktivität
aufweisen, und aus Zelllinien, welche keine nachweisbare menschliche
Telomeraseaktivität
aufweisen. Das zur Herstellung der cDNA angewandte Verfahren ist
ausführlich
im untenstehenden Beispiel 1 beschrieben. Zwei Negativselektions-Schritte
und aufeinander folgende Zyklen von Positivselektion wurden im Zusammenhang
mit den cDNA-Präparationen
aus den zwei menschlichen Zelllinien angewandt, um die Konzentration
an nicht-erwünschten
Sequenzen zu senken und die Konzentration der gewünschten
RNA-Komponenten-Sequenzen
zu erhöhen.
-
Die
Negativselektions-Schritte beinhalteten die Präparation von biotinyliertem
PCR-Produkt aus cDNA, welche aus einer menschlichen Zelllinie hergestellt
wurde, die keine nachweisbare Telomeraseaktivität aufweist. Das biotinylierte
PCR-Produkt wurde denaturiert und dann in einer Lösung rehybridisiert,
umfassend eine viel niedrigere Konzentration an nicht-biotinyliertem PCR-Produkt
(10 biotinyliertes Produkt : 1 nicht-biotinyliertes Produkt) aus
cDNA, welche aus einer menschlichen Zelllinie hergestellt wurde,
die keine Telomeraseaktivität
aufweist. Angesichts der Möglichkeit,
dass die Telomerase-negative Zelllinie eine gewisse geringe Menge
der RNA-Komponente enthalten könnte,
wurde der Hybridisierungsschritt durchgeführt, um eine Unterschiedung
oder Selektion nur gegenüber
RNA vorzunehmen, welche reichlich in beiden Zelllinien exprimiert wurde.
Nach Hybridisierung zu einem C0t, welches
gewählt
wurde, um eine Hybridisierung der am reichlichsten exprimierten
RNA zu gestatten, wurde das unerwünschte Material durch Bindung
an streptavidinylierte magnetische Teilchen entfernt; der Überstand,
welcher nach dem Teilchen-Absammeln verblieb, enthielt die gewünschte cDNA
für die
RNA-Komponente von menschlicher Telomerase. Das Verfahren für die PCR-Amplifizierung
von cDNA wird im untenstehenden Beispiel 2 beschrieben.
-
Dieses
Material wurde ferner hinsichtlich der gewünschten cDNA durch aufeinander
folgende Zyklen einer Positivselektion angereichert. In dem Positivselektion-Schritt
wurde eine biotinylierte Sonde, komplementär zu der vorhergesagten Matrizensequenz
in der RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase, an PCR-Produkt aus einer (durch Negativ-Selektion) angereicherten
Probe der PCR-amplifizierten cDNA aus einer menschlichen Zelllinie,
welche Telomeraseaktivität
besitzt, hybridisiert. Nach der Hybridisierung wurden die Sonde/Ziel-Komplexe
an avidinylierte magnetische Kügelchen
gebunden, welche dann abgesammelt und als Quelle von Nukleinsäure, welche
hinsichtlich RNA-Komponenten-Sequenzen
angereichert war, in weiteren Zyklen der Positivselektion verwendet
wurde. Das Verfahren der Positivselektion wird in größerer Ausführlichkeit
in den Beispielen 3 und 4 nachstehend beschrieben.
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Nach
dem dritten Zyklus der Positivselektion wurden die Amplifizierungsprodukte
durch Gelelektrophorese getrennt, und Schnittstücke des Gels, entsprechend
Nukleinsäuren
von ~200 bp Größe, wurden
entnommen. Die Nukleinsäuren
wurden dann aus den Gel-Schnittstücken eluiert
und mittels PCR amplifiziert. Die PCR-Amplifizierungsprodukte wurden
mit dem Restriktionsenzym NotI verdaut und dann durch Ligation in
die NotI-Stelle des Plasmids pBluescriptIISK+, welches von Stratagene
kommerziell erhältlich
ist, inseriert. Die resultierenden Plasmide wurden in E. coli-Wirtszellen
transformiert, und individuelle Kolonien wurden isoliert und als
eine Quelle von Nukleinsäure
zur weiteren Analyse und DNA-Sequenzierung verwendet. Eine Anzahl
von Klonen, welche in diesem Tests positiv waren, wurde dann mittels
DNA-Sequenzierung und einer Vielzahl anderer Tests analysiert.
-
Diese
anderen Tests schlossen die folgenden ein: (1) Bestimmen, ob Antisense-Oligonukleotide,
welche zu der vermeintlichen RNA-Komponente komplementär sind,
die Telomeraseaktivität
in menschlichen Zellextrakten, welche bekannterweise Telomerase
enthalten, hemmen werden; (2) Bestimmen, ob PCR-Primer, welche spezifisch
für eine
vermeintliche RNA-Komponenten-Klon-Sequenz sind, verwendet werden
konnten, um eine Nukleinsäure
zu amplifizieren, welche in einer Telomerase-Probe vorhanden ist,
und ob das beobachtete Produkt, falls vorhanden, Telomeraseaktivität während einer
Aufreinigung von Telomerase verfolgen wird; und (3) Bestimmen, ob
für eine
vermeintliche RNA-Komponenten-Klon-Sequenz
spezifische PCR-Primer verwendet werden konnten, um eine Nukleinsäure zu amplifizieren,
welche in größerer Häufigkeit
in Zellextrakten aus Zellen, in denen Telomeraseaktivität bekanntermaßen hoch
ist (d. h. Tumorzellen), vorliegt als in Zellextrakten aus Zellen,
welche bekanntermaßen
keine oder nur geringe Mengen an Telomeraseaktivität hervorbringen.
Ein Klon, bezeichnet als Plasmid pGRN7, erzeugte Ergebnisse in diesen
Tests, welche konsistent mit der Feststellung sind, dass das Plasmid
cDNA umfasste, welche der RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
entspricht.
-
Daher
zeigten Antisense-Oligonukleotide, entsprechend zu Sequenzen der
vermeintlichen RNA-Komponenten-Sequenz von pGRN7, eine Inhibition
von Telomeraseaktivität
in vitro auf. Als Telomerase aus Zellextrakten mittels eines Verfahrens,
beinhaltend (1) DEAE-Chromatographie;
(2) Sephadex-S300-Chromatographie; und (3) entweder Glycerol-Gradient,
SP-Sepharose- oder Phenyl-Sepharose-Auftrennung, aufgereinigt wurde
und Fraktionen aufgefangen wurden, amplifizierten für die vermeintliche
RNA-Komponenten-Sequenz von pGRN7 spezifische PCR-Primer gleichfalls
eine Nukleinsäure
der passenden Größe, und
die Menge an Amplifikationsprodukt korrelierte gut mit der Menge
an Telomeraseaktivität,
welche in den aufgefangenen Fraktionen beobachtet wurde. Schließlich zeigten
Zellextrakte aus normalen (keine nachweisbare Telomeraseaktivität) und Krebs-
(Telomeraseaktivität
vorhanden) sowie Hoden-Zellen (Telomeraseaktivität vorhanden) entsprechende
Mengen an PCR-Produkt nach reverser Transkription und PCR-Amplifizierung
(RT-PCR) mit Primern, welche für
die vermeintliche RNA-Komponente, die in pGRN7 enthalten ist, spezifisch
waren. Das Protokoll für
die RT-PCR wird in den Beispielen 5 und 6 nachstehend beschrieben.
-
Die
obenstehenden Ergebnisse lieferten überzeugende Beweise, dass die
RNA-Komponente von menschlicher Telomerase kloniert worden war,
so dass das Plasmid pGRN7 dann verwendet wurde, um einen genomischen
Klon für
die RNA-Komponente aus einer menschlichen Zelllinie zu isolieren,
wie beschrieben im nachstehenden Beispiel 7. Der genomische Klon
wurde in einer genomischen Bibliothek von menschlicher DNA, welche
in einen von Stratagene erworbenen Lambda-Vektor FIXII inseriert
worden war, identifiziert und daraus isoliert. Der gewünschte Klon,
umfassend die RNA-Komponenten-Gen-Sequenzen, enthielt ein ~15 kb großes Insert
und wurde als Klon 28-1 bezeichnet. Dieser Klon ist bei der American
Type Culture Collection hinterlegt worden und ist unter der Zugangs-Nr.
75925 erhältlich.
Verschiedene Restriktionsfragmente wurde aus diesem Phagen subkloniert
und sequenziert. Das Gen ist des Weiteren auf das distale Ende des
q-Arms von Chromosom 3 lokalisiert worden. Die von einer SauIIIAl-Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
an einem Ende des ~15kb-Inserts bis zu einer internen HindIII-Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
erhaltene Sequenzinformation, welche die Gesamtheit der reifen RNA-Komponenten-Sequenz
sowie Transkriptions-Regulationselemente des RNA-Komponenten-Gens
umfasst, von dem Lambda-Klon 28-1 ist oben gezeigt.
-
Beispiel 1
-
Herstellung
von PCR-amplifizierbarer cDNA
-
RNA
wurde aus 293- und IMR-90-Zellen durch Guanidin-Thiocyanat-Extraktion
oder aus gereinigten Telomerase-Fraktionen durch Phenol/Chloroform-Extraktionen
erhalten. Die Gesamt-RNA aus 293-Zellen wurde auf einem 2%igem Agarosegel
der Größe nach
fraktioniert, und die RNA mit einer Größe von weniger als 500 bp wurde
isoliert.
-
Eine
Erststrang-cDNA-Synthese wurde mit SuperscriptTMII-Reverse-Transkriptase
durchgeführt,
welche von Bethesda Research Laboratories (BRL) erhalten wurde.
Etwa 0,5 bis 1,0 μg
RNA wurde mit etwa 40 ng statistischem Primer (6mer, pdN6) in Wasser bei einem Gesamtvolumen von
11 μl vermischt.
Die Lösung wurde
10 Minuten lang bei 95°C
erwärmt
und dann auf Eis 5-10 Minuten lang abgekühlt. Die denaturierte Nukleinsäure wurde
durch Zentrifugation abgesammelt. Das denaturierte RNA- und Primer-Gemisch
wurde dann durch Zugeben, in der gezeigten Reihenfolge, von: 4 μl 5×-Erststrang-Synthesepuffer;
2 μl 0,1
M Dithiothreitol (DTT); 1 μl
RNAsin (Pharmacia); und 1 μl
dNTP (2,5 mM jeder Stammlösung),
resuspendiert. Die Reaktionsmischung wurde bei 42°C 1 Minute
lang inkubiert, und dann wurde 1 μl
(200 Units) SuperscriptTMII-RTase (BRL) in
die Reaktion zugesetzt und vermischt, welche dann 60 Minuten lang
bei 42°C
inkubiert wurde. Die resultierende Reaktionsmischung, enthaltend
die neu synthetisierte cDNA, wurde auf Eis gestellt, bis die Zweitstrang-Synthese
durchgeführt
wurde.
-
Die
Zweitstrang-cDNA-Synthese wurde wie folgend durchgeführt. Etwa
20 μl der
Reaktionsmischung aus der Erststrang-cDNA-Synthese-Reaktionsmischung
(von oben) wurden, in der gezeigten Reihenfolge, mit den folgenden
Komponenten vermischt: 111,1 μl
Wasser; 16 μl
10 × E.
coli-DNA-Ligase-Puffer; 3 μl
dNTP (2,5 mM jeder Stammlösung);
1,5 μl E.
coli-DNA-Ligase
(15 Units von BRL); 7,7 μl
E. coli-DNA-Polymerase (40 Units, von Pharmacia); und 0,7 μl E. coli-RNase
H (BRL). Die resultierende Lösung
wurde vorsichtig vermischt und 2 Stunden lang bei 16°C inkubiert,
zu welcher Zeit 1 μl
(10 Units) T4-DNA-Polymerase in das Reaktionsröhrchen zugesetzt wurde, und
die Inkubation wurde 5 Minuten lang bei der gleichen Temperatur
(16°C) fortgesetzt.
Die Reaktion wurde angehalten, und die Nukleinsäure wurde durch zweimaliges
Extrahieren der Reaktion mit Phenol/Chloroform, Fällen der
Nukleinsäure
mit Ethanol und Zentrifugieren der Reaktionsmischung zur Pelletierung
der Nukleinsäure
abgesammelt.
-
Das
durch Zentrifugation abgesammelte cDNA-Pellet wurde in 20 μl TE-Puffer
resuspendiert und an ein doppelsträngiges, als "NotAB" bezeichnetes Oligonukleotid
ligiert, aufgebaut aus zwei Oligonukleotiden (NH2 ist eine Amino-Blocking-Gruppe):
-
Das
doppelsträngige
Oligonukleotid wurde durch Mischen von 50 μl NotA-Oligonukleotid (100 pmol) mit
50 μl NotB-Oligonukleotid
(100 pmol) in 46,25 μl
Wasser, Erwärmen
der resultierenden Lösung
während
5 Minuten bei 95°C
und Zugeben von 3,75 μl
20 × SSC-Puffer, während die
Lösung
noch heiß war,
hergestellt. Das Röhrchen,
welches die Mischung enthielt, wurde dann in ein Becherglas gebracht,
enthaltend heißes Wasser
(bei einer Temperatur von etwa 70 bis 75°C), dessen Temperatur langsam
auf unter 15°C
sinken gelassen wurde, so dass die zwei Oligonukleotide unter Bildung
des doppelsträngigen
Oligonukleotides NotAB hybridisieren konnten. Die resultierende
Nukleinsäure
wurde durch Präzipitation
und Zentrifugation aufgefangen.
-
Das
doppelsträngige
NotAB-Oligonukleotid wurde in etwa 30 μl TE-Puffer resuspendiert und
dann an die cDNA in einer Reaktionsmischung, enthaltend 10 μl der obenstehend
beschriebenen cDNA-Präparation, etwa
50 pmol (berechnet durch OD260) NotAB; 2 μl 10 × T4-DNA-Ligase-Puffer; 1,2 μl T4-DNA-Ligase;
0,2 μl 10
mM ATP; und Wasser in einem Gesamtvolumen von 20 μl, durch
Inkubieren der Reaktionsmischung bei 16°C über Nacht ligiert. Die Reaktion
wurde dann durch Erwärmen
der Reaktionsmischung während
10 Minuten bei 65°C
hitzeinaktiviert. Etwa 1 bis 2 μl
der resultierenden Mischung wurden typischerweise für eine PCR-Amplifizierung
verwendet; man kann die Ligationsmischung während 10 bis 15 Zyklen (94°C, 45 Sekunden;
60°C, 45
Sekunden; und 72°C,
1,5 Minuten) amplifizieren und als Stammlösung aufbewahren, wie beschrieben
in Beispiel 2.
-
Beispiel 2
-
PCR-Amplifizierung von
cDNA
-
Die
cDNA wurde routinemäßig durch
Herstellen einer Amplifikations-Reaktionsmischung amplifiziert, welche
aus 5 μl
10 × PCR-Puffer
(500 mM KCl; 100 mM Tris, pH = 8,3; und 20 mM MgCl2;
5-8 μl dNTP
(jeweils 2,5 mM); 1 μl
Taq-Polymerase (Boehringer-Mannheim); 0,1 μl Gen-32-Protein (Boehringer-Mannheim);
6 μl NotB-Primer
(20 μM Stammlösung); 2 μl der cDNA
(hergestellt wie beschrieben in Beispiel 1) und Wasser zu 50 μl bestand.
Diese Mischung wurde dann mit 50 bis 100 μl Mineralöl überschichtet, und eine PCR- Amplifizierung wurde
während
10 bis 15 Zyklen von 94°C,
45 Sekunden; 60°C,
45 Sekunden; und 72°C
1,5 Minuten durchgeführt.
Nach der Amplifikation wurde die Reaktionsmischung mit Phenol/Chloroform
extrahiert, und die amplifizierte Nukleinsäure wurde mit Ethanol präzipitiert
und durch Zentrifugation abgesammelt. Das Präzipitat wurde dann in 100 μl TE-Puffer
gelöst,
um eine Stammlösung
herzustellen.
-
Beispiel 3
-
PCR-Amplifizierung
zur subtraktiven Hybridisierung und zyklischen Selektion
-
Um
PCR-Produkt sowohl für
subtraktive Hybridisierung als auch zyklische Selektion herzustellen,
wurde etwa 1 μl
einer Stammlösung,
hergestellt wie beschrieben in Beispiel 2, in 50 μl PCR-Reaktionsmischung, hergestellt
wie beschrieben in Beispiel 2, amplifiziert, außer dass 21-24 Zyklen von Primer-Annealing,
Verlängerung
und Denaturierung des Produkts ausgeführt wurden. Nach der Amplifizierung
wurden Reaktionsmischungen mit Phenol/Chloroform extrahiert, mit
Ethanol präzipitiert
und durch Zentrifugation abgesammelt. Die Produktausbeute wurde
durch Färbung
mit Ethidiumbromid nach Agarose-Gelelektrophorese eines kleinen Aliquots
der Reaktionsmischung abgeschätzt.
Für die
Subtraktionshybridisierung wurde eine cDNA-Bibliothek aus Telomerase-negativen
Zellen (IMR-90) in Gegenwart von biotinyliertem dUTP amplifiziert.
Ein Verhältnis von
ungefähr
100 zu 1 von cDNA aus Telomerase-negativen Zellen (IMR-90) zu cDNA
aus Telomerase-positiven Zellen (293) wurde angewandt, um die Subtraktionshybridisierung
durchzuführen.
Standardbedingungen wurden bei 65°C
während
48-72 Stunden angewandt. Typischerweise wurden etwa 2 μg des Nukleinsäureprodukts
aus partiell gereinigter cDNA und negativ-selektiertem Material
für mindestens
zwei Runden der zyklischen Selektion eingesetzt.
-
Nach
der zyklischen Selektion, die in Beispiel 4 beschrieben wird, wurden
etwa 1 bis 2 μl
der selektierten "pull-down"-Produkte (heraus
aus einem Gesamtvolumen von 20 μl)
mittels PCR, wie beschrieben in Beispiel 2, während 22 Zyklen amplifiziert,
mit Ethanol gefällt
und durch Zentrifugation abgesammelt, und zwar in Vorbereitung für eine weitere
zyklische Selektion.
-
Beispiel 4
-
Positiv-Selektion
von PCR-amplifizierter cDNA
-
Für den Positivselektions-Schritt
des zyklischen Selektionsverfahrens, welches zur Klonierung der RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase angewandt wurde, wurden etwa 2 μg der PCR-amplifizierten cDNA
in 25 μl
TE-Puffer verdünnt
und dann mit 1,25 μl
20 × SSC
gemischt, und die resultierende Lösung wurde 3 Minuten lang auf
95°C erwärmt.
-
Die
Temperatur wurde 5 Minuten lang bis 60°C erniedrigt, und ein μl (0,1 μg/μl) der biotinylierten
R2- oder R4-Sonde wurde zugesetzt. Die Sequenzen dieser Sonden sind
nachstehend gezeigt. Die Sonden sind O-Methyl-RNA-Sonden, und so
steht U für
O-Methyl-Uridin,
A ist O-Methyl-Riboadenin, G ist O-Methyl-Riboguanin, und I ist
Inosin.
-
-
Die
R2-Sonde ist spezifisch für
die Telomer-Wiederholungseinheit, und die R4-Sonde ist spezifisch
für RNase
P, welche verwendet wurde, um die Effektivität und Effizienz des zyklischen
Selektionsverfahrens zu verfolgen. Durch Ausführen einer zyklischen Selektion
gleichzeitig, aber separat, für
RNase-P-RNA, ein Molekül
von bekannter Sequenz, kann man ein größeres Vertrauen haben, dass
das zyklische Selektionsverfahren in Hinsicht auf das Molekül von Interesse,
in diesem Falle die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase,
richtig funktioniert.
-
Nachdem
entweder die R2- oder R4-Sonde zu der Mischung bei 65°C zugesetzt
wurde, wurde die Temperatur der Hybridisierungs-Reaktionsmischung
auf 30°C
durch Inkubieren der Mischung bei dieser Temperatur während 5
Minuten gesenkt, und dann wurden die Reaktionsmischungen ferner
auf eine Temperatur von 14°C
durch Inkubieren bei dieser Temperatur während 60 Minuten abgesenkt.
Schließlich
wurde die Mischung 2-12 Stunden lang bei 4 °C inkubiert.
-
Die
gesamte Hybridisierungs-Reaktionsmischung für jede Probe (R2 oder R4) wurde
zu 400 μl
0,5 × SSC
bei 4°C
zugesetzt und dann in ein Röhrchen
mit eiskalten magnetischen Kügelchen
zugegeben, welche von Promega bezogen und viermal mit 0,5 × SSC vor
der Verwendung vorgewaschen worden waren. Die resultierende Mischung
wurde 30 Minuten lang bei 4°C
inkubiert, um eine vollständige
Bindung an die magnetischen Kügelchen
zu gewährleisten.
Jedes Reaktionsröhrchen
wurde dann kurz bei Raumtemperatur auf dem magnetischen Gestell
(Promega) inkubiert, um die Kügelchen
hinabzuziehen. Die Kügelchen
wurden in kaltem 0,5 × SSC
(600 μl)
resuspendiert und (in einem Röhrchen)
auf Eis gestellt. Die Proben wurden drei weitere Male mit 0,5 × SSC auf
diese Weise gewaschen. Nukleinsäure
wurde von den Kügelchen
eluiert, indem die Kügelchen
in 100 μl
Wasser resuspendiert und 2 Minuten lang bei 65°C inkubiert wurden, bevor die
Kügelchen zum
Absammeln zurück
auf das magnetische Gestell gebracht wurden. Dieses Vorgehen wurde
drei weitere Male wiederholt; beim letzten Mal wurden die resuspendierten
Kügelchen
5 Minuten lang bei 65°C
inkubiert, bevor die Kügelchen
zum Absammeln auf das magnetische Gestell gebracht wurden. Alle
der 100-μl-Überstände (für jede Probe)
wurden vereinigt und in einer SpeedVacTM-Zentrifuge
auf 20 μl
eingetrocknet. Die aufgereinigte DNA wurde dann während einer
weiteren Runde aus Amplifizierung und Selektion PCR-amplifiziert. Nach
jeder Amplifikation wurden die PCR-Produkte zweimal mit Phenol/Chloroform
extrahiert, mit Ethanol gefällt
und in 20 μl
TE-Puffer resuspendiert.
-
Typischerweise
wurden die PCR-Amplifikationen mittels Agarose-Gelelektrophorese überprüft. Darüber hinaus
wurde eine Vielzahl von Kontrollen verwendet, um das zyklische Selektionsverfahren
zu verfolgen. Als eine Kontrolle wurden PCR-"Arme" (Oligonukleotide
von definierter Sequenz, welche als Primer-Hybridisierungsstellen
dienen) auf eine Nukleinsäure
gebracht, welche ein Neomycinresistenz-vermittelndes Gen umfasste.
Die resultierende Nukleinsäure
wurde mit der PCR-amplifizierten cDNA gemischt und bei jeder Selektion
durch quantitative PCR überwacht.
Als eine andere Kontrolle wurde RNase P sowohl in den hinsichtlich RNase
P selektierten als auch den hinsichtlich der Telomerase-RNA-Komponente
selektierten Bibliotheken verfolgt.
-
Beispiel 5
-
RT-PCR-Protokoll
-
Die
Erststrang-cDNA wurde in wesentlicher Übereinstimmung mit dem in Beispiel
1 beschriebenem Vorgehen hergestellt. Grundsätzlich wurde RNA aus jeder
Telomerase-Fraktion,
enthaltend 0,1 bis 1 μg
RNA, gereinigt; typischerweise wurde ein Drittel bis ein Fünftel der
RNA, welche aus einer 300-μl-Fraktion
hergestellt wurde, eingesetzt. Die RNA wurde mit 40 bis 80 ng statistischem
Hexamer in 10 μl
vermischt, 10 Minuten lang bei 95°C
(unter Verwendung eines Thermozykler-Instruments) denaturiert und
auf Eis gekühlt.
Die denaturierte RNA und das 6-mer wurden zu der Reaktionsmischung,
enthaltend 4 μl
an 5 × Erststrang-Synthesepuffer,
welcher vom Hersteller der reversen Transkriptase geliefert wurde
(RTase, bezogen von BRL), 2 μl
0,1 M DTT, 1 μl
10 mM dNTP (jeweils), 1 μl
RNase-Inhibitor
(Pharmacia) und Wasser zu einem Gesamtvolumen von 9 μl, zugesetzt.
Die vereinigte Mischung wurde in ein Wasserbad von 42°C eingebracht.
Nach 1-2 Minuten Inkubation wurde 1 μl SuperscriptTMII-RTase
(BRL) zu der Mischung zugesetzt. Die Inkubation wurde 60 Minuten
lang bei 42°C
fortgesetzt. Die Reaktion wurde durch Erwärmen des Röhrchens während 10 Minuten bei 95-98°C gestoppt.
Die Erststrang-cDNA wurde durch kurze Zentrifugation abgesammelt,
in neue Röhrchen
aliquotiert, rasch auf Trockeneis eingefroren und bei –80°C aufbewahrt
oder unverzüglich
verwendet.
-
Beispiel 6
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PCR-Amplifizierung
von cDNA mit einem spezifischem Primersatz
-
Für ein 20 μl große PCR-Reaktion
mit radioaktiv markierten Nukleotiden wurde 1 μl der gemäß des Vorgehens von Beispiel
5 hergestellten cDNA mit 20 pmol Primer 1, 20 pmol Primer 2, 2,5 μl 2,5 mM
dNTP, 5 μCi
alpha-32P-dATP, 2 Units Taq-Polymerase (Boehringer-Mannheim), 0,2 μg T4-Gen32-Protein
(Boehringer-Mannheim), 2 μl
10×-Puffer
(500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl-pH8,3 und 20 mM MgCl2),
und Wasser zu einem Gesamtvolumen von 20 μl vermischt. Ein Tropfen Mineralöl wurde
dann in das Röhrchen
zugegeben.
-
Die
PCR-Amplifikationsbedingungen für
den Telomerase-RNA-Komponenten-Klon waren: 94°C während 45 Sekunden, 60°C während 45
Sekunden, 72°C
während
1,5 Minuten. Die Anzahl von Zyklen unterschied sich in Abhängigkeit
vom Typ der gereinigten Materialien, welche für die RNA-Präparation
verwendet wurden, lag aber typischerweise im Bereich von 18 bis
25 Zyklen. Wie bei allen quantitativen RT-PCR, wurden mehrere Reaktionen
mit unterschiedlichen Zyklen für
jede Probe durchgeführt,
um zu bestimmen, wann die PCR-Amplifizierung
gesättigt
und nicht-linear wurde.
-
Für die als
Kontrolle verwendete RNase P waren die PCR-Amplifikationsbedingungen
die folgenden: 94°C
während
45 Sekunden, 50°C
während
45 Sekunden und 72°C
während
1,5 Minuten. Wiederum lag die Zahl an Zyklen im Bereich von 15 bis
22 Zyklen, abhängig
von der Natur der Proben. Die Sequenzen der für die RNase-P-Amplifizierung
verwendeten Primer sind nachstehend gezeigt:
-
Das
mit diesen zwei Primern erhaltene PCR-Produkt weist eine Größe von etwa
110 bp auf.
-
Nach
der PCR wurden die Produkte (5 bis 10 μl der Reaktionsmischung) auf
ein 6%iges natives Polyacrylamidgel geladen und elektrophoretisch
behandelt. Nach der Elektrophorese wurde das Gel getrocknet und
zur Analyse an eine PhosphorImagerTM-Kassette
oder an Autoradiographie-Film exponiert.
-
Beispiel 7
-
Klonierung
des Gens für
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
-
Die
zum Klonieren des Gens für
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase angewandten Vorgehensweisen
wurden durchgeführt,
wie allgemein beschrieben in Maniatis et al., Laboratory Molecular Cloning
Manual. Eine genomische DNA-Bibliothek von DNA aus der menschlichen
Lungen-Fibroblasten-Zelllinie WI-38, inseriert in den Phagen Lambda-Vektor FIXII, wurde
von Stratagene erworben. Die Phagen wurden bei einer Konzentration
von etwa 25000 Plaques je Platte auf drei Sätze von 15 Platten (150 mm)
ausplatiert. Die Platten wurden mit NZY-Agar und NZY-Top-Agarose
hergestellt; die für
die Phagen-Transformation
verwendeten Zellen waren XL1BlueMRAP2-Zellen; und die Transformanten
wurden über
Nacht etwa 16 Stunden lang bei 37°C
wachsen gelassen. Die Platten wurden dann bei 4 °C während etwa einer Stunde gekühlt, und dann
wurden die Plaques auf C/P-Nylon-Kreise
(Filterpapier von Bio Rad) "abgestempelt". Dieses Vorgehen wurde
wiederholt, um einen Duplikat-Satz von abgestempelten Filtern herzustellen.
Die Filter (in zweifacher Ausfertigung) wurden denaturiert, neutralisiert,
in 6 × SSC-Puffer äquilibriert,
an UV-Strahlung
exponiert, um die Nukleinsäure
an den Filter zu vernetzen, und dann auf Blotter-Papier getrocknet.
-
Eine
Prähybridisierung
wurde eine Stunde lang bei 37°C
in 50%-Formamid-Puffer durchgeführt.
Die Filter wurden mit einem ~218 bp großen, radioaktiv markierten
NotI-Fragment aus Klon-pGRN7 sondiert, welches mittels Elektroelution
aus einem 5%igem Polyacrylamidgel nach Trennung durch Elektrophorese
isoliert und dann mit Alpha-32P-dCTP unter
Verwendung eines Nick-Translations-Kits von Boehringer-Mannheim
Biochemicals gemäß den Anweisungen
des Herstellers nick-translatiert worden war. Etwa 25 ng (~10 μCi Markierung)
der Sonde wurden pro Filter verwendet, und die Hybridisierung wurde über Nacht
bei 37°C
in 50%igem Formamid-Hybridisierungspuffer durchgeführt. Nach
der Hybridisierung wurden die Filter bei Raumtemperatur sechsmal
gewaschen; die ersten drei Waschungen erfolgten mit 6 × SSC, enthaltend
0,1 % SDS, und die letzten drei Waschungen erfolgten mit 6 × SSC allein.
Nach einer anfänglichen
Exposition von mehreren Duplikat-Filtern
in einer PhorsphorImagerTM-Kassette zur Überprüfung der
Hybridisierungseffizienz und Signalstärke wurden die Filter bei 65°C in 0,5 × SSC gewaschen.
Die Filter wurden dann unter Verwendung von zwei Verstärkerfolien
unter Kodak XARS-Film gelegt, und man ließ sie den Film etwa 100 Stunden
lang bei –70°C belichteten.
-
Ein
starkes Signal ging von dem Filter aus, welcher einen Phagen enthielt,
der später
als 28-1 bezeichnet wurde, welcher das Gen für die RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase umfasst. Der Plaque, entsprechend dem auf dem Filter
beobachteten Signal, wurde zur Herstellung von sekundären Platten
verwendet, so dass ein isolierter Plaque (bestätigt durch Sondieren mit markierter
pGRN7-Nukleinsäure)
zur Isolierung der Phagen-DNA im Großmaßstab kultiviert werden konnte.
Der Phage 28-1 erhältlich
von der American Type Culture Collection unter der Zugangs-Nr. 75925,
umfasst ein ~15 kb großes
Insert und umfasst mehrere Restriktionsfragmente, welche Sequenzen
enthalten, die mit RNA-Komponenten-Sequenzen
auf pGRN7 hybridisieren: ein 4,2 kb großes EcoRI-Restriktionsenzym-Fragment; ein 4,2
kb großes
ClaI-Restriktionsenzym-Fragment und ein 2,5 kb großes HindIII-SacI-Restriktionsenzym-Fragment.
Das letztgenannte Fragment umfasst die gesamte ~560 Nukleotide große Sequenz
der RNA-Komponente, welche obenstehend gezeigt wird, und umfasst
angenommenermaßen
das vollständige
Gen für
die RNA-Komponente. Das Plasmid, welches das 2,5 kb große HindIII-SacI-Restriktionsenzym-Fragment
in dem pBluescript-Vektor umfasst, wurde als Plasmid pGRN33 bezeichnet
und ist von der American Type Culture Collection unter der Zugangs-Nr.
ATCC 75926 erhältlich.
In dem Ausmaß,
zu welchem das menschliche Gen andere Sequenzen als diejenigen auf
dem 2,5-kb-Fragment umfassen kann, können diese Sequenzen aus dem
Phagen 28-1 oder aus anderen Phagen-Klonen isoliert werden, welche durch
Sondieren mit dem 2,5-kb-Fragment (oder einer anderen Sonde der Erfindung)
identifiziert werden. Die obenstehend angegebenen Restriktionsenzym-Fragmente
wurden in getrennten Restriktionsenzym-Verdaus hergestellt; die
Produkte der Verdaus wurden durch Elektrophorese auf einem 0,7%igen
Agarosegel oder, nur für
das ~2,5-kb-Fragment, einem 3%igem Polyacrylamidgel getrennt; und
die gewünschten
Banden wurden aus dem Gel geschnitten und für die Subklonierung entweder
unter Verwendung des GeneCleanTM-Kit II
(von Bio101, Inc.) oder durch Elektroelution in Spectropor #2-Dialyse-Schlauch
in 0,1 × TBE
bei 100 V während
zwei Stunden (nur für
das ~2,5-kb-Fragment) präpariert.
-
Diese
Restriktionsenzym-Fragmente wurden in E. coli-Expressions/Mutagenese-Plasmide
subkloniert, welche aus pUC-basierenden Plasmiden oder aus pBluesriptII-Plasmiden
abgeleitet wurden, die auch einen SV40-Replikationsursprung (aber
keine SV40-Promotor-Aktivität) umfassen.
Die resultierenden Plasmide können
verwendet werden, um veränderte
(mutierte) RNA-Komponenten-Nukleinsäuren für die Einbringung in menschliche
oder andere eukaryotische Zellen für eine Vielzahl von Zwecken
herzustellen, wie obenstehend in der Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
beschrieben wurde.
-
Beispiel 8
-
Antisense-Plasmide
für die
RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
-
Antisense-Expressionsplasmide
wurden durch PCR-Amplifizierung von RNA-Komponenten-cDNA unter Verwendung
der folgenden Primersätze
hergestellt: (1) NotB und G1, welcher eine Antisense-Nukleinsäure herstellt,
die kleiner als das cDNA-Insert in dem Plasmid ist; und (2) NotB
und R3C, welcher eine (im Verhältnis zum
Insert im Plasmid) Volllängen-Antisense-Nukleinsäure herstellt.
Die Nukleotidsequenz von NotB ist in Beispiel 1 obenstehend gezeigt;
die Nukleotidsequenzen der Primer G1 und R3C werden nachstehend
gezeigt.
-
-
Nach
der PCR-Amplifizierung wurden die amplifizierten Fragmente in ein
~10 kb großes
Expressionsplasmid an einer PmlI-Stelle kloniert; das Plasmid umfasst
Puromycinresistenzvermittelnde, DHFR- und Hygromycin-B-Resistenz-vermittelnde
Gene als selektierbare Marker, den SV40-Replikationsursprung; den
induzierbaren menschlichen Metallothionein-Gen-Promotor, welcher für eine Expression
des Antisinn-Strangs des Gens für
die RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase positioniert ist (man könnte auch
einen stärkeren
Promotor verwenden, um höhere
Expressionsspiegel zu erhalten), und die SV40-"late"-Poly-A-Anfügungsstelle.
-
Die
resultierenden Plasmide (bezeichnet als pGRN42 für das NotB/G1-Produkt, und
pGRN45 für
das NotB/R3C-Produkt) wurden mittels des Calciumphosphat-Vorgehens
(siehe Maniatis et al., siehe oben) in die Fibrosarkom-Zelllinie
HT1080 transfiziert. HT1080-Zellen sind normalerweise unsterblich;
die Expression der Antisense-RNA für die RNA-Komponente von menschlicher
Telomerase sollte die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase
von der Assoziierung mit den Proteinkomponenten abhalten, wodurch
die Bildung aktiver Telomerase blockiert wird und die Zellen sterblich
gemacht werden.
-
Beispiel 9
-
Identifizierung
und Isolierung von RNA-Komponenten-Nukleinsäuren aus nicht-menschlichen
Säugetieren
-
Um
zu veranschaulichen, wie die Reagenzien der Erfindung angewandt
werden können,
um im Wesentlichen homologe Nukleinsäuren aus anderen Säugetierarten
zu identifizieren und zu isolieren, wurden zu menschlichen RNA-Komponenten-Sequenzen
komplementäre
PCR- Primer verwendet,
um homologe Sequenzen in einer PCR zu amplifizieren. Ein veranschaulichendes
Primerpaar, verwendet zur Demonstration dieses Aspekts der Erfindung,
besteht aus dem Primer +10, welcher die Sequenz 5'-CACCGGGTTGCGGAGGGAGG-3' aufweist, und dem
Primer R7, welcher die Sequenz 5'-GGAGGGGCGAACGGGCCAGCA-3' aufweist. Genomische
DNA wurde aus Schimpansen-, Totenkopfäffchen-, Rhesusaffen- und Pavian-Gewebe hergestellt
und in TE-Puffer bei einer Konzentration von etwa 0,5-4 mg/ml gelöst.
-
Für jeden
Gewebetyp wurde eine PCR-Mischung hergestellt, wobei die Mischung
folgendes umfasste: 1 μl
genomische DNA, 48 μl
Master-Mix (Master-Mix ist zusammengesetzt aus 1 × TagExtenderTM-Puffer von Stratagene, 200 μM jedes dNTP
und 0,5 μM
jedes Primers) und 0,5 μl
einer 1:1-Mischung von Taq-Polymerase (5 Units/μl, Boehringer-Mannheim) Tth-Polymerase
(TagExtenderTM-Polymerase von Stratagene).
Die Reaktionsröhrchen
wurden in einen Thermozykler eingebracht, der programmiert war,
um die Reaktionsmischung zuerst 5 Minuten lang bei 94°C zu erwärmen und
dann 27 Zyklen an Inkubationen bei 94°C während 30 Sekunden, 63°C während 10
Sekunden und 72°C
während
45 Sekunden zu vollführen.
Nachdem die Amplifikationsreaktion vollständig war, wurden etwa 10 μl jeder Reaktionsmischung
auf ein 2%iges Agarosegel für
eine Elektrophorese geladen. Nach der Elektrophorese, Färbung des
Gels und UV-Bestrahlung konnte man beobachten, dass jede Reaktionsmischung
eine Bande der vorhergesagten (~200 bp) Größe enthielt. Nukleinsäuren aus
diesen Banden können
kloniert und sequenziert werden, und der Rest der RNA-Komponenten-Gene
aus jeder dieser Säugetier-Spezies
kann kloniert werden, wie oben stehend beschrieben für das Gen
für die RNA-Komponente
von menschlicher Telomerase. Das untenstehende Beispiel 14 beschreibt
ein spezifisches Beispiel für
Totenkopfäffchen-Telomerase-RNA-Komponenten-Gen-Sequenzierung.
-
Beispiel 10
-
Mutierte Sense-Human-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass die Änderung
der Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenz
an der Matrizen-Region die von menschlicher Telomerase synthetisierte
Sequenz verändert,
was zu Änderungen
in den chromosomalen Telomerase-Wiederholungseinheiten führt.
-
Um
zu bestimmen, ob eine Re-Programmierung der TRC3-Matrizen-Region
zu entsprechenden Veränderungen
in der Telomer-Wiederholungseinheit, welche bei menschlicher Telomeraseaktivität synthetisiert wird,
führen
würde,
wurde ein Genfragment, welches die gesamte Telomerase-RNA-Komponente(TRC3)-Gensequenz
exprimiert, kloniert und mutagenisiert. Eine Southern-Blot-Analyse
zeigte, dass TRC3 an ein Einzelkopie-Gen im menschlichen Genom hybridisierte.
Eine genomische Kopie von TRC3 wurde aus einer Lambda-Phagen-Bibliothek
isoliert, und von ihr wurde gezeigt, dieselbe Restriktionskarte
aufzuweisen, wie diejenige, welche auf genomischen Southern-Blots,
welche mit TRC3 sondiert worden waren, beobachtet wurde. Ein 2,6
kb großes
HindIII-SacI-Fragment wurde isoliert und in eine modifizierte Version
von pBluescript subkloniert, wodurch das genomische TRC3-Plasmid
pGRN33 erzeugt wurde. Die 5'-
und 3'-Enden der
RNA wurden unter Verwendung von Primer-Verlängerung, RACE-PCR und RT-PCR
kartiert. Die Größe des RNA-Transkripts
belief sich auf ≈ 550
Basen, was konsistent mit seiner Migration auf Northern-Blots war.
Die transkribierte Region für
TRC3 lag zentral im genomischen Klon mit 1,4 kb an stromaufwärts gelegener
Sequenz.
-
RNA
wurde aus gereinigten Telomerase-Präparationen extrahiert und wurde
dann in den folgenden Experimenten verwendet. 5'-RACE: Erststrang-cDNA wurde unter Verwendung
von Antisense-TRC3-Primern (R3B: 5'-CAACGAACGGCCA GCAGCTGACATT) in Gegenwart
von 32P-dATP hergestellt. Verlängerungsprodukte
wurden mittels PAGE aufgelöst
und wurden mittels Autoradiographie identifiziert, herausgeschnitten
und extrahiert. Ein Oligonukleotid (NotA: 5'-pATAGCGGCCGCTT GCCTTCA-NH2)
wurde an diese Erststrang-Produkte unter Verwendung von T4-RNA-Ligase
ligiert, und dann wurde eine PCR unter Verwendung eines verschachtelten
Primers, R3C (5'-GTTTGCTCTAGAATGAACGGTGGAAG)
und eines Oligonukleotids (NotB: 5'-TGAATTCTTGCGGCCGCTAT), das zu dem NotA-Oligonukleotid
komplementär
ist, durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden auf einem Agarosegel aufgetrennt, und die
Banden wurden herausgeschnitten und direkt sequenziert, wobei das
Oligonukleotid G1 (5'-AGAAAAACAGCGCGCGGGGAGCAAAGCA)
als ein Primer verwendet wurde. 3'-Enden-Kartierung: Versuche zur Durchführung einer
3'-RACE waren erfolglos.
Anschließend
wurde eine RT-PCR-Strategie angewandt, in welcher eine Reihe von
Antisense-Primern, welche komplementär zu der genomischen DNA-Sequenz
waren, verwendet wurden, um eine Erststrang-cDNA-Synthese zu primen.
Die Primer in dieser Reihe lagen ungefähr in 150 bp-Intervallen auseinander,
beginnend vom 5'-Ende
des Transkripts und fortschreitend in Richtung auf das 3'-Ende. Danach wurde
eine PCR unter Verwendung des Erststrang-Primers und eines Primers,
dessen Sequenz intern bezüglich
des bekannten TRC3-Transkripts liegt (F3b: 5'-TCTAACCCTAACTGAGAAGGGCGTAG), durchgeführt. Gegenüber reverse Transkriptase
empfindliche PCR-Banden der vorhergesagten Größe waren ersichtlich, als cDNA
verwendet wurde, hergestellt mit allen Primern, die gegen das Intervall
+100 bis +450 (Nummerierung relativ zum 5'-Ende) entworfen waren, aber nicht mit
irgendeinem der Primer, die gegen +558 bis +950 entworfen waren.
Dies plazierte das vermeintliche 3'-Ende des reifen TRC3-Transkripts zwischen
die Position +450 und +558. Anschließende Runden von Primer-Entwerfen
und RT-PCR verschmälerten
dieses Intervall auf zwischen +545 und +558.
-
Die
vorhergesagte Matrizen-Sequenz von TRC3 wurde von CUAACCCUA zu CCAACCCCA (MuC) oder CAAACCCAA (MuA) mittels in vitro-Mutagenese
(durchgeführt
im wesentlichen gemäß Perez
et al. (1994) J. Biol. Chem. 269: 22485) des genomischen Plasmids
pGRN33 verändert.
Bei Einbau in funktionelle Telomerase sollten diese Mutanten-RNAs als Matrize
die Synthese von TTGGGG (MuC) oder TTTGGG (MuA) anstelle der Wildtyp-Wiederholungseinheit
TTAGGG bedingen. Diese mutanten Telomerase-Aktivitäten konnten
einfach von Wildtyp-Aktivität
unterschieden werden, da sie nicht länger dATP für die Aktivität erfordern
würden,
und nur die Wildtyp-Aktivität
empfindlich gegenüber
Termination durch ddATP sein sollte. Eine Doppelmutante (MuC+17)
wurde ebenfalls hergestellt, in welcher eine 17 bp große Insertion
bei +180 bp zusätzlich zu
der MuC-Matrize vorhanden war. Diese Mutante gestattete den spezifischen
Nachweis der veränderten RNA
mit einer Sonde gegen die 17 bp-Insertion oder durch die Größe.
-
Die
2,6 kb der genomischen Sequenz waren ausreichend für eine Expression
von TRC3 in vivo. Zellen wurden mit dem MuC+17-Plasmid transient
transfiziert, und RNA, welche von der transfizierten DNA exprimiert wurde,
wurde mittels RT-PCR unter Verwendung der 17-bp-Insert-Sequenz als dem Primer in
dem Reverse-Transkriptions-Schritt detektiert. Die RNA wurde in
MuC+17-transfizierten Zellen aber nicht in scheintransfizierten
Zellen detektiert, was anzeigt, dass der 2,6 kb große genomische
Klon für
eine TRC3-Expression ausreichend war. Dann wurden stabile Transformanten
von jedem dieser drei Mutanten-Plasmide durch Calciumphosphat-Transfektion
von HT1080-Zellen gemeinsam mit pCMVneo abgeleitet. Resistente Klone
wurden in G418 selektiert, und die Expression der MuC+17-RNA wurde
mittels RT-PCR bestätigt
(Irving et al. (1992) Exp. Cell Res. 202: 161).
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Um
hinsichtlich Mutanten-Telomeraseaktivität zu testen, wurden die Extrakte
aus nicht-transfizierten Zellen
und aus drei stabilen Transformanten mit integrierten MuC*-, MuC-
oder MuA-Vektoren (C*, C oder A in 1) geassayt.
Da erwartet wurde, dass die Mutanten-Extrakte sowohl Wildtyp- als auch Mutanten-Telomeraseaktivitäten enthalten,
wurden verschiedene Assay-Bedingungen angewandt, um zwischen ihnen
zu unterscheiden. Unter normalen Reaktionsbedingungen (dTTP, 32P-dGTP und dATP) zeigten alle drei Extrakte
aus der Mutanten-Konstrukt-Serie eine Wildtyp-Telomeraseaktivität, welche
empfindlich gegenüber
RNase war (1, Spuren 1-6). Wie erwartet,
blieb diese Aktivität
unbeeinflusst, als ddCTP in die Reaktionen eingeschlossen wurde
(1, Spuren 7-9), und wurde durch ddTTP eliminiert
(Spuren 10-12). Wenn, im Gegensatz dazu, ddATP für dATP substituiert wurde,
zeigten die Extrakte C (Spur 14) und A (Spur 15) noch RNase-empfindliche
(Spuren 17 und 18) Telomeraseaktivität, wohingegen C* (Spur 13)
und Kontrollextrakt diese nicht zeigten. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die ddATP-resistenten Aktivitäten Telomerase repräsentieren,
welche mit MuC- oder MuA-TRC3-RNA umprogrammiert worden war. Im
Gegensatz dazu inhibiert die 17-bp-Insertion in C* eine Rekonstitution,
was anzeigt, dass die Telomerase-Rekonstitution sehr spezifisch
für die
TRC3-Sequenz ist.
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Um
zu bestätigen,
dass die von der Mutante MuA synthetisierte Sequenz (GGGTTT)n war,
modifizierten wir die existierende PCR-Methodik zur Amplifizierung
von Telomerase-Wiederholungseinheiten,
die auf einen einzigen Telomerase-Primer angefügt werden (Kim et al. (1994)
Science 266: 2011). Unter Verwendung synthetischer Primer identifizierten
wir Reaktionsbedingungen, bei welchen ein 3'-Primer mit der Sequenz d(CCCAAACCCAAACCCAA)
lediglich (TTTGGG)n-Wiederholungseinheiten amplifizieren wird und (TTAGGG)n-enthaltende
Wiederholungseinheiten nicht amplifizieren wird.
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Um
zwischen telomeren Wiederholungseinheiten zu unterscheiden, welche
von Wildtyp- oder mutierter Telomerase angefügt worden waren, wurde ein
Zweistufen-Assay mit einer Strategie zur Beschränkung der Verfügbarkeit
von Nukleotiden für
die Telomerase-Reaktion kombiniert. Da MuA und MuC telomere Wiederholungseinheit-Sequenzen
von (TTTGGG)n bzw. (TTGGGG)n erzeugen
werden, wurden Zellextrakte zuerst mit dem TS-Substrat in Gegenwart
von lediglich dTTP und dGTP 10 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert, um
die Addition von telomeren Wiederholungseinheiten zu gestatten.
Restliche Telomeraseaktivität
wurde dann durch 5 Minuten langes Kochen der Extrakte zerstört. Telomerase-Produkte mit einer
spezifischen DNA-Sequenz wurden dann mittels PCR-Amplifikation unter
Verwendung der passenden Rückwärtsprimer und
in Gegenwart aller 4 dNTP's
und von Spurenmengen an 32P-dCTP wie beschrieben
(Kim et al. (1994) op.cit.) detektiert. Um die MuA-Produkte zu detektieren,
war der Rückwärtsprimer
(ACCCAA)4, und die PCR-Bedingungen waren 94°C, 10 Sekunden, 60°C, 30 Sekunden
und 72°C,
30 Sekunden während
20 Zyklen. Um die MuC-Produkte zu detektieren, wurden drei Rückwärtsprimer
verwendet: (CCCCAA)3, (CCAACC)3 bzw.
(CCAACC)3, welche PCR-Produkte mit den entsprechenden
Mobilitäts-Shifts
bzw. -Verschiebungen ergaben, konsistent mit der erwarteten Position
des Annealings an die Telomerase-Produkte. Die verwendeten PCR-Bedingungen
waren die gleichen wie oben, außer
dass die Annealing- bzw. Anlagerungstemperatur 50°C betrug.
Unter denselben Bedingungen wurden keine Telomerase-Produkte aus
Extrakten von Parental-Zellen oder Zellen, welche mit dem Wildtyp-TRC-3-Gen
transfiziert waren, erzeugt. In Tests der Spezifität unserer PCR-Amplifikationsbedingungen
erzeugten synthetische Oligonukleotide, enthaltend (TTTGGG)n und (TTGGGG)n,
die ungefähren
6-nt-Leiter-PCR-Produkte
mit (ACCCAA)4 bzw. (CCCCAA)3-Rückwärtsprimer, wohingegen
(TTAGGG)n-Oligonukleotide keinerlei PCR-Produkte
mit dem (ACCCAA)4- oder (CCCCAA)3-Rückwärtsprimer
erzeugten.
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Unter
Anwendung dieser Bedingungen erzeugten Extrakte aus MuA- aber nicht
aus MuC- oder Wiltyp-Zellen
Produkte in dem modifizierten Telomerase-Assay, was anzeigt, dass
Telomerase aus MuA-enthaltenden Zellen (TTTGGG)n-Wiederholungseinheiten
erzeugte. Ähnliche
Verfahren wurden angewandt, um die MuC-Mutante zu analysieren, welche
(TTGGGG)n-Wiederholungseinheiten synthetisierte. Zusammengenommen
liefern die obenstehenden Daten einen starken Beweis, dass das TRC3-Gen
die RNA-Komponente von menschlicher Telomerase codiert, und daher
haben wir TRC3 in hTR, für
humane Telomerase-RNA, umbenannt.
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Beispiel 11
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Telomerase-RNA-Komponente
in sterblichen und unsterblichen Zellen
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Die
meisten Krebszellen exprimieren hohe Spiegel an Telomeraseaktivität, wohingegen
in den meisten normalen somatischen menschlichen Zellen Telomerase
nicht nachgewiesen wird (Kim et al., (1994) op.cit). Um zu bestimmen,
ob Telomerase-RNA-Komponenten-Spiegel in unsterblichen Krebszelllinien
erhöht
sind, wurden Telomerase-RNA-Komponenten- und GAPDH-Transkriptspiegel
unter Verwendung von RT-PCR in fünf
sterblichen Primärzellstämmen, welchen
detektierbare Telomeraseaktivität
fehlte, und in fünf
unsterblichen Krebszelllinien mit hohen Spiegeln an Telomeraseaktivität analysiert.
Die Grundzustands-Spiegel
von Telomerase-RNA-Komponenten-Transkripten waren 3- bis 12-fach
höher in
den Tumorzelllinien als in primären
Zellen, wenn mit den Spiegeln von GAPDH verglichen wurde (2A). Während
Telomerase-RNA-Komponenten-Spiegel in den unsterblichen Krebszellen,
welche hohe Spiegel an Telomerase exprimierten, erhöht waren,
ist es interessant, dass niedrige aber ohne Weiteres nachweisbare
Spiegel an Telomerase-RNA-Komponente auch in sterblichen primären Zellen
ohne nachweisbare Telomeraseaktivität vorhanden waren (Spuren 1-5).
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Die
Telomerase-RNA-Komponenten-Spiegel wurden auch in einer Vielzahl
von normalen menschlichen Geweben mittels Northern-Blot-Analyse
untersucht. Hoden und Eierstock wiesen die höchsten Spiegel an Telomerase-RNA-Komponente
auf, was erwartet worden war, da diese Gewebe hohe Spiegel an Telomeraseaktivität exprimieren.
Allerdings exprimierte auch eine Reihe anderer Gewebe Telomerase-RNA-Komponente
(2B und 2C).
Diese schließen
normale Niere, Prostata und adulte Leber ein, welchen allen nachweisbare
Spiegel an Telomeraseaktivität
fehlen. Diese Ergebnisse bestätigen
die Daten aus Zelllinien (2A) und
legen nahe, dass Telomerase-RNA in einer Anzahl von menschlichen
Geweben vorhanden aber inaktiv sein kann. Ähnliche gewebespezifische Unterschiede
in der RNA-Expression
werden in Maus-Geweben beobachtet; allerdings sind viele normale
Maus-Gewebe positiv
hinsichtlich Telomeraseaktivität.
Die offensichtliche erhöhte
Repression von Telomeraseaktivität
in menschlichen Zellen kann bei der Erklärung helfen, warum Maus-Zellen in Kultur
spontan unsterblich werden, wohingegen dies bei menschlichen Zellen
nicht der Fall ist.
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Beispiel 12
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Expression von Antisense-hTR
(humane-Telomerase-RNA-Komponente)-Transkripten in HeLa-Zellen führt zu Zell-Krisis
und Zelltod
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Um
die Funktion von Telomerase in einer immortalisierten Zelle zu untersuchen,
wurden Antisense-hTR-Expressionskonstrukte in HeLa-Zellen eingebracht.
Ein 200 bp großes
EcoRI-DNA-Fragment,
enthaltend 1 bis 193 bp eines humanen Telomerase-RNA-Komponenten-cDNA-Klons, TRC3,
wurde in die EcoRI-Stelle von p10-3 bzw. pBBS212 inseriert, um die
Plasmide p10-3-hTR und pBBBhTR zu erzeugen. Das Plasmid p10-3hTR
exprimiert den Antisinn von Telomerase-RNA-Komponente unter der
transkriptionellen Steuerung des Tetracyclin-regulierten CMV-Minimal-Promotors
relativ zu den fünf
Tet-Operatoren stromaufwärts
in zwei unterschiedlichen Orientierungen, wie beschrieben (Gossen
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 89: 5547). Das Plasmid
pBBS-hTR exprimiert den Antisinn von hTR unter der Steuerung des MPSV-Promotors
(Lin et al. (1994) Gene 147: 287). Parallel dazu wurden auch Kontrollexpressionsvektoren, ohne
die Antisense-hTR codierende Sequenz, in HeLa-Zellen per Elektroporation
eingeführt.
Klone, welche Antisense- oder
Kontrollplasmide enthielten, wurden in drei getrennten Experimenten
selektiert. Anfänglich wuchsen
die 41 Kulturen, welche Antisense-hTR exprimierten, identisch zu
Zellen mit dem Kontrollvektor. Allerdings erlitten, bei 23 bis 26
Populations-Verdopplungs-Stufen
(PDL) nach der Transfektion, 33 von 41 Antisense-exprimierenden
Kulturen eine Krisis (Tabelle I). Die Zellkrisis in diesen Kulturen
war von einer merklichen Hemmung des Zellwachstums von 20 bis 26
PD gekennzeichnet, gefolgt von der Abrundung und Ablösung von
Zellen von der Platte über
eine Dauer von einer Woche. In 28 von 33 Fällen, in denen die Zellen eine Krisis
durchliefen, wurden seltene (< 1
%) Revertanten-Kolonien innerhalb von drei Wochen beobachtet, nachdem
die meisten der Zellen gestorben waren. Die Revertanten-Zellen können Varianten
repräsentieren,
welche dem inhibierenden Effekt des Antisense-hTR-Konstrukts entfliehen.
Im Gegensatz zu den Antisense-Klonen wies keine der Vektor- Kontrollzelllinien
irgendeine Änderung
hinsichtlich Wachstum oder Sterblichkeit über 50 Verdopplungen hinweg
auf.
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Tabelle I
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Antisense-hTR
führt zu
kürzeren
mittleren TRF und Zell-Krisis
-
Drei
unabhängige
Experimente wurden ausgeführt,
in welchen HeTe7-Zellen (HeLa-Zellen, welche hohe Spiegel des chimären Tetracyclinrepressor-VP16-Proteins
exprimieren) durch Elektroporation transfiziert wurden mit entweder
dem Plasmid p10-3-hTR, welches Antisense-hTR unter der Kontrolle
des Tetracyclin-VP16-induzierten CMV-Minimalpromotors exprimiert,
oder pBBS-hTR, welches Antisense-hTR unter der Kontrolle des MPSV-Promotors
exprimiert (54). [In diesen Experimenten wurde keine Regulation
durch Tetracyclin beobachtet. Die Experimente mit p10-3-hTR wurden
typischerweise in Abwesenheit von Tetracyclin durchgeführt, weil
Kontrollexperimente mit Luciferase oder Antisense-hTR unter der
Kontrolle des Tetracyclin-VPl6-induzierten CMV-Minimalpromotors demonstrierten, dass
die Gegenwart oder Abwesenheit von Tetracyclin einen geringen Effekt
auf Luciferase- oder Antisense-hTR-Expression in HeTe7-Zellen hatte.
In der Tat durchliefen, in frühen
Experimenten mit Antisense-hTR-Konstrukten in HeTe7-Zellen, die
Zellen immer noch eine Krisis bei 23 bis 26 PDL in Gegenwart von
Tetracyclin.] Als eine Kontrolle wurden auch HeTe7-Zellen mit dem
Stammform-Vektor unter den gleichen Bedingungen transfiziert. 11
bis 18 stabile Klone wurden aus jeder Transfektions-Serie isoliert.
Klone aus allen Isolaten zeigten identische Morphologie und Wachstumsprofile
bis 20 PDL, zu welchem Zeitpunkt sich das Wachstum der meisten der
Antisense-exprimierenden Klone merklich verlangsamte (p10-3hTR und
pBBS-hTR). Bei PDL 23-26 durchliefen diese Zellen eine Krisis, gekennzeichnet
durch das Auftreten von vergrößerten und
abgerundeten Zellen. Allerdings durchliefen nicht alle der aus den
pBBS-hTR-transfizierten HeTe7-Zellen generierten Klone eine Krisis;
acht Klone, welche Antisense-hTR
exprimierten, zeigten ein fortgesetztes Wachstum ähnlich zu
den Kontrollkulturen. Zellen aus allen Klonen wurden bei PDL 23
geerntet, und die Mittelwert-TRF-Längen wurden bestimmt. Die P-Werte wurden durch das
Verfahren des ungepaarten t-Tests berechnet. Für jede Serie ist der Anteil
an Klonen, welche eine Krisis durchliefen, angegeben.
-
-
Um
zu bestimmen, ob Telomerlänge
und Telomerase-Inhibition mit einer Zellkrisis in den Antisense-exprimierenden
Klonen korrelierten, wurden die Telomerlänge und die Telomeraseaktivität in mehreren
Vor-Krisis-Kontroll- und -Experimental-Kolonien bei 23 PDL getestet.
Alle Kolonien, welche Kontrollvektor enthielten, hatten mittlere
TRF-Längen
(3,22 und 3,27 kb), ähnlich
zu der Eltern-Zelllinie (3,15 kb), wohingegen die Antisense-Vektor-Konstrukte
enthaltende Klone, welche eine Krisis durchliefen, mittlere TRF-Längen zwischen 2,39
und 2,72 kb oder 17 bis 26 % kürzer
als diejenigen der Eltern-Linie aufwiesen (3). Diese
Daten sind damit konsistent, dass die Telomer-Wiederholungseinheiten
in den Antisense-enthaltenden Klonen aufgrund der Inhibition von
Telomeraseaktivität
verloren gehen. Um dies direkt zu testen, wurde Telomeraseaktivität in 14
der Klone geassayt. Die Telomeraseaktivität war im Allgemeinen niedrig,
aber in vielen der Antisense-Klone nachweisbar, obwohl die verkürzten Telomere
nahelegen, dass der Spiegel nicht ausreichend war, um die Telomerlänge aufrechtzuerhalten,
da der Mittelwert der TRF von 3,22 auf 2,39 kb fiel (P = 0,0008).
In den acht den Antisense-Vektor (pBBS-hTRb) enthaltenden Klonen,
welche keine Krisis durchliefen, war die Telomerlänge nicht
signifikant verändert
(3,03 gegen 3,33, P = 0,355), und die Telomeraseaktivität war ähnlich zu
derjenigen von Kontrollen. Zusammengenommen, sind diese Ergebnisse
ein Beweis, dass Telomerverlust zu Krisis und Zelltod führt, sobald
Telomere eine kritische Länge
erreichen.
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Die
Induktion von Zellkrisis in HeLa-Zellen, welche Antisense-Telomerase-RNA-Komponente exprimieren,
spricht weiter unterstützend
dafür,
dass Telomerase-Inhibition ein spezifisches und effektives Therapeutikum
gegen Krebs beim Menschen bereitstellen kann.
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Beispiel 13
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In Situ-Amplifizierung
und -Nachweis
-
In Situ-Nachweis von Telomerase-RNA
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A. Fluoreszente in situ-Hybridisierung
(FISH)
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Die
Identifizierung von Telomerase-positiven Zellen in einer gemischten
Population von Zellen oder Geweben kann durch in situ-Hybridisierung
von markierter Sonde, welche auf die RNA-Komponente von Telomerase
gerichtet ist, durchgeführt
werden. Ein Gewebe von Zellproben, welches auf einen mikroskopischen Glasobjektträger fixiert
und ausreichend permeabilisiert worden ist, wird für die in
situ-Hybridisierung verwendet. Ein Beispiel von in situ-Hybridisierung
für humane
Telomerase-RNA (hTR) besteht zuerst aus dem Denaturieren der Nukleinsäuren durch
Eintauchen der Objektträger
in 70% entionisiertes Formamid/2 × SSC-Lösung, welche auf 70-74°C vorgewärmt wurde,
während
2-3 Minuten. Die Objektträger
werden dann in eiskalten 70%igen EtOH und dann in 95%igen EtOH und
dann in 100%igen EtOH überführt (4 Minuten
in jeder Lösung). 100-200
ng (je Objektträger)
der markierten htRNA-Sonde (~500 bp große DNA-Sonde, markiert mit
Biotin, Digoxigenin, Radioisotop, fluoreszierendem Tag) werden getrocknet,
in 10 μl
100% entionisiertem Formamid resuspendiert, durch Inkubation bei
75°C während 8
Minuten denaturiert und unverzüglich
auf Eis gekühlt.
Es werden 10 μl
2 × Hybridisierungspuffer
(4 × SSC;
4 × Denhardt-Lösung, 20
% Dextransulfat, 100 mM Tris, pH 7,5) zu den 10 μl der resuspendierten Sonde
zugegeben. Die Sonde/Hybridisierungs-Mischung (20 μl) wird zu der
fixierten Probe zugesetzt, mit einem Deckgläschen überlagert, und das Deckgläschen wird
mit Gummiklebstoff oder Nagellack abgedichtet. Die Probe wird 8-48
Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Nach der Hybridisierung wird das Deckgläschen entfernt,
die Probe wird zweimal in 2 × SSC/50
% entionisiertem Formamid bei 37°C
gewaschen und danach zweimal in 2 × SSC bei 37°C (5 Minuten
je Waschung) gewaschen. Die Probe wird dann unter einem Mikroskop
betrachtet.
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B. Geprimte in situ-Markierung
(Primed in situ Labeling, PRINS)
-
Eine
andere Variation an dem herkömmlichen
in situ-Hybridisierungs-Nachweisverfahren ist das "Primed in situ labeling" (PRINS). Der Nachweis
der hTR durch PRINS besteht aus der anfänglichen cDNA-Synthese der
hTR durch reverse Transkriptase (RT), gefolgt von PRINS-Detektion unter Verwendung
von hTR-spezifischer Oligonukleotidsonde und Kettenverlängerung
unter Einbau von markierten Nukleotiden. Die RT-Reaktion der hTR
kann durch eine Vielzahl von Verfahren ausgeführt werden. Ein Beispiel der
RT-Reaktion besteht in der Verwendung des GeneAmp-"Thermostable-rTth-Reverse-Transcriptase"-RNA-PCR-Kits (Perkin Elmer).
In diesem Verfahren werden 10 μl
RT-Mix (10 mM Tris-HCl pH 8,3; 90 mM KCl; 1 mM MnCl2;
200 μM dNTPs;
2,5 U rTth-DNA-Polymerase; 0,4 μM
Return- bzw. Rückwärts-Primer
[z. B. R7G: 5'-GGAGGGGCGAACGGGCCAGCAG-3']) auf die fixierte
und permeabilisierte Probe gebracht, mit einem Deckgläschen versiegelt,
mit Nagellack verankert, mit Mineralöl überschichtet und 30 Minuten
lang bei 70°C
inkubiert. Danach wird das Mineralöl durch 5 Minuten langes Waschen
in Xylen und danach 5 Minuten in 100 % EtOH entfernt. Das Deckgläschen wird
abgenommen, es wird kurz mit DepC-Wasser, dann mit 100 % EtOH, gewaschen,
und es folgt eine Lufttrocknung während 5 Minuten. Dann werden
10 μl PRINS-Mischung
(5 % (v/v) Glycerol; 10 mM Tris-HCl, pH ,3; 100 mM KCl; 0,05 % (w/v)
Tween 20; 0,75 mM EGTA; 2,5 mM MgCl2; 0,4 μM Vorwärts-Primer [z.
B. U3b: 5'-GCCTGGGAGGGGTGGTGGCTATTTTTTG-3']; 200 μm dA-, dG-,
dCTP; 110 μM
dTTP, 90 μM markiertes
dUTP) auf die Probe gebracht. Es wird mit einem Deckgläschen abgedeckt,
mit Nagellack verankert, mit Mineralöl überschichtet und 30 Minuten
bis 3 Stunden lang bei 70°C
inkubiert. Die Probe wird dann dreimal in Waschpuffer (4 × SSC; 0,05
% Tween 20) gewaschen, und 2 Minuten lang auf 70 °C erwärmt. Dann wird
das Signal beobachtet.
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C. In situ-RT-PCR
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Die
RT-PCR-Detektion von hTR besteht aus der cDNA-Synthese der Ziel-RNA
durch reverse Transkriptase-Reaktion (virale reverse Transkriptase
oder durch die intrinsische RT-Aktivität von thermostabilen DNA-Polymerasen),
gefolgt von in situ-PCR-Amplifizierung der Ziel-cDNA. Verschiedene RT-Reaktionen können in
der cDNA-Synthese des hTR verwendet werden, einschließlich des
RT-Protokolls, welches in Abschnitt 11.B erörtert wird. Darüber hinaus
können
die gleiche(n) Pufferbedingung(en) und die in den PRINS-Nachweisverfahren
verwendeten Primer ebenfalls für
RT-PCR verwendet werden, aber anstelle einer End-Inkubation bei 70°C während 30 Minuten bis 3 Stunden
wird die Probe in einem Thermozykler während 30-40 Zyklen von 94°C/40 Sekunden,
55°C/90
Sekunden amplifiziert (siehe Abschnitt 11B). Im Anschluss an die
PCR wird die Probe dreimal in dem Waschpuffer (4 × SSC; 0,05
% Tween 20) gewaschen und 2 Minuten lang auf 70°C erwärmt. Dann wird das Signal beobachtet.
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Eine
andere Alternative besteht darin, die cDNA, welche aus der anfänglichen
RT-Reaktion erzeugt wurde, durch Anwendung des "GeneAmp in situ-PCR-Systems 1000" und des "GeneAmp-in situ-PCR-Core-Kits" (Perkin Elmer) zu
amplifizieren.
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Eine
Ein-Schritt-in situ-RT-PCR auf einer fixierten und permeabilisierten
Probe kann unter Anwendung des "GeneAmp
EZ rTth"-RNA-PCR-Protokolls
in Kombination mit dem "GeneAmp-in
situ-PCR-System 1000" (Perkin
Elmer) durchgeführt
werden. Dieses Verfahren besteht aus dem Aufbringen von 40-50 μl EZ-RNA-PCR-Puffer-Mix
(50 mM Bicine; 115 mM Kaliumacetat; 8 % (w/v) Glycerol, pH 8,2;
300 μM dA-,
dG-, dCTP; 165 μM
dTTP; 135 μM
markiertes dUTP; 5-10 U rTth-DNA-Polymerase; 2,5 mM Mn(OAc)2; 0,45-1 μM htRNA-spezifische
Primer, z. B. R7 und U3b, auf eine fixierte und permeabilisierte
Probe auf einem mikroskopischen Objektträger und Versiegeln desselben
mit der Silikon-Dichtungsscheibe
und -Klammer unter Befolgung des Protokolls des Herstellers (GeneAmp-in situ-PCR-System
1000, Perkin Elmer). Die Probe wird dann in die GeneAmp-in situ-PCR-Maschine eingebracht
und 120 Sekunden lang bei 94°C
erwärmt
und danach während
30-40 Zyklen von 94°C/45
Sekunden und 60°C/45
Sekunden amplifiziert. Nach der Amplifikation wird die Probe gewaschen
und sichtbar gemacht, wie oben stehend erörtert.
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Um
die Hintergrundsignale zu reduzieren, welche aus einem direkten
Einbau von fluoreszierenden 'Tags' während der
PCR-Amplifizierung entstehen können,
kann eine indirekte Detektion angewandt werden, welche aus der PCR-Amplifikation
unter Verwendung von nicht-getaggten dNTPs, gefolgt von in situ-Hybridisierung
unter Verwendung einer getaggten Hybridisierungssonde, die spezifisch
für das
amplifizierte Produkt ist, besteht. In diesem Verfahren wird das
Signal durch ein beliebiges obenstehend beschriebenes RT-PCR-Verfahren ohne markierte
dNTPs oder Primer amplifiziert, und das amplifizierte Produkt wird
mittels in situ-Hybridisierung nachgewiesen.
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D. Anwendung von Produkt-Verlängerungsprimer
auf in situ-PCR
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Der
Erfolg von in situ-PCR hängt
von der Verhinderung des Auslaufens der amplifizierten Produkte
innerhalb der zellulären
Matrix aus der Zelle heraus ab. Deshalb gilt im Allgemeinen, dass
kleinere PCR-Produkte als 500 bp nicht für eine in situ-PCR wünschenswert
sind. Um das Auslaufen der PCR-Produkte, welche kleiner als 500
bp sind, aus der zellulären
Matrix zu verhindern, wird üblicherweise
der Einbau von "sperrigen" dNTPs (z. B. mit
Biotin, einem fluoreszenten Tag, Digoxigenin markiertes dUTP) in
das PCR-Produkt angewandt. Ein anderer Weg, um das Auslaufen eines
kleinen Produkts bei in situ-PCR zu verhindern, wäre die Einbindung
von Produkt-Verlängerungsprimer
in das in situ-PCR-Protokoll.
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Das
Verfahren umfasst die Verwendung eines Primers, der drei bis vier
6-bp-Wiederholungssequenzen (z. B. [5'-TTTCCC-3']3-4) am 5'-Ende enthält, gefolgt
von einer Sequenz, welche spezifisch für das Ziel ist (siehe 4,
Primer 1), in Kombination mit passendem Rückwärts-Primer (Primer 2) und einem dritten
Primer, welcher lediglich aus der wiederholten Sequenz besteht (Primer
3, z. B. (5'-TTTCCC-3']4),
um das spezifische Ziel in einer in situ-PCR zu amplifizieren. Das
Vorliegen des Primers 3 wird das PCR-Produkt aufgrund der gestaffelten
Bindung des Primers 3 an das 3'-Ende
des Ziel-PCR-Produkts verlängern.
Die Verlängerung
der PCR-Produkte kann durch Senken der Annealing-Temperatur der
anfänglichen
PCR-Bedingung induziert
werden.
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Wenn
zum Beispiel die Annealing-Temperatur der Zielsequenz in dem Primer
1 60°C beträgt, wird
die Probe anfänglich
während
15-20 Zyklen von 94°C/45°C und 60°C/45°C amplifiziert
werden, und danach wird sie während
15-20 Zyklen von 94°C/45°C und 50°C/45°C amplifiziert
werden. Eine gesenkte Annealing-Temperatur in dem zweiten PCR-Schritt
wird die Erzeugung der verlängerten
PCR-Produkte durch Erhöhen
der Wahrscheinlichkeit einer Staffel-Bindung von Primer 3 an die
repetitiven Sequenzen begünstigen.
Die resultierenden verlängerten
PCR-Produkte werden weniger anfällig
für ein
Auslaufen durch die zelluläre
Matrix sein, was somit zu einer besseren Signal-Zurückhaltung
bei in situ-PCR-Analyse führt.
-
Beispiel 14
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Nicht-menschliche
Primaten-Telomerase-RNA-Komponente
-
Um
zu demonstrieren, dass andere Säugetier-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen
unter Verwendung von Primern, basierend auf der Sequenz der menschlichen
RNA-Komponente,
erhalten werden können,
wurden menschliche Sequenz-PCR-Primer verwendet, um Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen aus
genomischer DNA des Totenkopfäffchens
zu amplifizieren, einer Spezies, welche angenommenemaßen eine
der Arten von nicht-menschlichen Primaten ist, welche im Vergleich
zum Menschen die am stärksten
evolutionär
abweichende Spezies ist.
-
Genomische
Totenkopfäffchen-DNA
wurde mit dem Primern F3b (5'-TCTAACCCTAACTGAGAAGGGCGTAG-3') und H3+20 (5'-CTCAAGGTCATCGCCAAGGT-3') wie beschrieben
amplifiziert. Eine einzelne DNA-Bande wurde beobachtet und wurde
anschließend
in den Vektor pBluesriptII SK (Stratagene, San Diego, CA) kloniert.
Die resultierenden Klone wurden unter Anwendung des PCR-Verfahrens
mit dem Rückwärts-Universal-Primer
(5'-AACAGCTATGACCATG-3'), dem Primer –210-3' (5'-TCACGTCTCCTGCCAATTTGC-3') oder dem Primer
H3+20 partiell sequenziert. Die erhaltenen partiellen Totenkopfäffchen-Telomerase-RNA-Komponenten-Sequenzen
waren die Folgenden:
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Bei
der Alignierung zu der Gensequenz von menschlicher Telomerase-RNA-Komponente
wurde die folgende Alignierung bzw. Parallel-Übereinanderstellung erhalten,
wobei die Numerierungs-Konvention des menschlichen Telomerase-RNA-Komponenten-Gens
benutzt wurde (Trennstriche repräsentieren
Lücken,
welche eingeführt
wurden, um die Sequenz-Alignierung
zu optimieren):
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Die
vorangehenden Beispiele beschreiben verschiedene Aspekte der Erfindung
und den Weg, wie bestimmte Nukleinsäuren der Erfindung hergestellt
wurden. Mit den Beispielen wird nicht beabsichtigt, eine erschöpfende Beschreibung
der vielen verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung zu geben, welche von den folgenden Patentansprüchen abgedeckt
werden.