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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Modifikation des Stärkegehalts
von Pflanzen und besonders auf die Steigerung des Stärkegehalts
in Pflanzen.
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Stärke ist
ein komplexes Polymer aus Glucosylresten. Sie ist die Hauptform,
in welcher Kohlenhydrate in den Geweben der meisten Arten höherer Pflanzen
gelagert werden. Sie wird in den Blättern von Pflanzen während des
Tages als ein Ergebnis der Photosynthese akkumuliert und wird verwendet,
um die Bedürfnisse der
Pflanze nach Energie und Biosynthese während der Nacht zu befriedigen.
Stärke
wird ebenfalls in nicht photosynthetischen Geweben akkumuliert,
insbesondere in jenen, die in die Reproduktion involviert sind,
wie Samen, Früchte
und Knollen. Deshalb ist Stärke
von höchster
Bedeutung für
die Produktivität
der Pflanze und ihr Überleben.
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Stärke ist
ebenfalls äußerst wichtig
für den
Menschen. Erstens bildet sie einen Hauptbestandteil tierischer Diäten, wodurch
der Mensch und seine Haustiere mit einem großen Teil ihrer Kohlenhydrataufnahme versorgt
werden. Zweitens beeinflusst der Stärketyp in einer Pflanze die
Qualität
des verarbeiteten Pflanzenproduktes. Drittens wird Stärke industriell
bei der Produktion von Papier, Textilen, Plastik und Klebstoffen
verwendet, ebenso wie sie das Rohmaterial für gewisse Bioreaktoren bereitstellt.
Stärke
von verschiedenen Arten haben bevorzugte Verwendungen. Auf einer
Werteskala sind Stärke
produzierende Feldfrüchte
landwirtschaftlich und ökonomisch
bei weitem die wichtigsten und diese Feldfrüchte schließen Weizen, Mais, Reis und
Tomaten ein. Die in dem geernteten Organ einer Pflanze vorhandene
Stärkemenge
wird den Rohertrag und die Verarbeitungseffizienz der Feldfrucht
beeinflussen. Zusätzlich
wird der Stärketyp
die Qualität
eines verarbeiteten Produktes und die Rentabilität des Prozesses beeinflussen.
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Stärke wird
in Amyloplasten in Pflanzen aus Glucose-1-phosphat (Glc-1-P) synthetisiert,
wie unten gezeigt.
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Adenosindiphosphoglucose-Pyrophosphorylase
[EC.2.7.7.27] (ADPG-PPase) katalysiert den ersten begangenen Schritt
auf dem Weg der Stärkebiosynthese
in Pflanzen. Ein ähnliches
Enzym, das dieselbe Reaktion katalysiert, wird in Bakterien und
Cyanobakterien gefunden.
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Die
Quartärstruktur
des Enzyms ist in sämtlichen
untersuchten Organismen dahingehend ähnlich, dass das funktionelle
Enzym aus einem Tetramer aus Untereinheitenproteinen zusammengesetzt
ist. In Bakterien sind die Untereinheitenproteine identisch und
das Produkt eines einzelnen Gens, z. B. in E.coli des GlgC-Gens.
In Pflanzen ist das Enzym jedoch aus je zwei von je zwei verschiedenen
Untereinheitenproteinen zusammengesetzt. Wenn diese unterschiedlichen
Untereinheitenproteine auch Sequenzähnlichkeiten zeigen, sind sie
doch das Produkt von zwei verschiedenen Genen.
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Es
gibt viele Pflanzenmutanten, die einen geringeren Stärkegehalt
in bestimmten Geweben im Vergleich mit jenen von Wildtyppflanzen
haben. Diese mutierten Pflanzen sind bei der Expression eines der
Gene, die für
die Untereinheiten der ADPG-PPase kodieren, mangelhaft. Zwei bestimmte,
in Maisendosperm beobachtete Mutationen, sind die Mutanten shrunken-2
und brittle-2. Es wird argumentiert, dass die Wildtypgene für diese
die beiden Untereinheitenproteine des Enzyms kodieren. Beide Mutationen
bewirken eine reduzierte Enzymaktivität der ADPG-PPase in dem Endosperm.
Es wird aus dieser Information argumentiert, dass beide Untereinheiten
des Enzyms für
die volle Aktivität
erforderlich sind und dass das Fehlen eines bestimmten Untereinheitentyps
nicht durch die andere Untereinheit kompensiert werden kann.
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Diese
Erfindung ist auf der Tatsache basiert, dass nur eines der Gene
für eine
der Untereinheitenproteine eines die Stärkeproduktion katalysierenden
Enzyms erforderlich ist, um die Enzymaktivität zu steigern.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Steigerung
der Aktivität
eines die Stärkesynthese
katalysierenden Enzyms bereitzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Pflanze mit
einem erhöhten
Stärkegehalt
bereitzustellen, wenn sie mit einer Kontrollpflanze verglichen wird,
die nicht in Übereinstimmung
mit dem erfinderischen Verfahren behandelt worden ist.
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Es
ist ebenfalls ein Ziel der Erfindung, die Rate der Stärkesynthese
unter Bedingungen zu steigern, welche nicht zu einer kompensierenden
Zunahme der Rate des Stärkeabbaus
führen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Steigern
der Enzymaktivität
der Adenosindiphosphoglucose-Pyrophosphorylase (ADPG-PPase) in einer
Pflanze, umfassend das Einführen
eines Gens in diese Pflanze, das nur eines der Untereinheitenproteine
einer heterotetramären
ADPG-PPase (EC 2.7.7.27) kodiert, die den Schritt katalysiert, bei
dem ADPG in dem Stärkesyntheseweg
produziert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein einzelnes heterologes
Gen, das nicht aus Gerstenendosperm stammt, in diese Pflanze eingeführt wird,
wodurch Expression des Untereinheitengens in der Pflanze verursacht
wird, um das Untereinheitenprotein zu produzieren, und wodurch eine
Steigerung in der Enzymaktivität
in der Pflanzenzelle bewirkt wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiter eine transformierte Pflanze
bereit, in welche ein einzelnes heterologes Gen eingeführt worden
ist, das nicht von Gerstenendosperm stammt, welches nur eines der
Untereinheitenproteine eines heterotetramären ADPG-PPase-Enzyms (E.C.
2.7.7.27) kodiert, das den Weg der Stärkesynthese katalysiert, wobei
die transformierte Pflanze das Gen exprimiert, um die Untereinheit
zu produzieren, und eine erhöhte
ADPG-PPase-Aktivität
in den Pflanzenzellen im Vergleich mit einer nichttransformierten
Pflanze hat.
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Das
Verfahren kann ebenfalls das Einführen von nur einem der Gene
von einem der Untereinheitenproteine in einer Vielzahl von anderen
Enzymen, die Stärkesynthese
katalysieren, einschließen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Plasmid, das nur eines
der Gene von einem der Untereinheitenproteine eines die Stärkesynthese
katalysierenden Enzyms in Pflanzen, die bei dem Verfahren hiervon
in Verwendung sind, einbaut, bereit.
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Ein
Plasmid oder eine Pflanze gemäß der Erfindung
kann ebenfalls nur eines der Gene von einem der Untereinheitenproteine
von einem oder mehreren anderen Enzymen, die Stärkesynthese in den Pflanzen
katalysieren, enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls eine Pflanzenzelle, die ein
oben beschriebenes Plasmid beherbergt und die eine gesteigerte Enzymaktivität hat, bereit.
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Bevorzugt
ist das Gen das brittle-2-Gen oder ein Homolog davon. Mit Homolog
wird eine Nucleinsäure gemeint,
die eine Nucleotidsequenz hat, die identisch ist mit einer anderen
Nucleotidsequenz oder sehr eng mit einer solchen verwandt ist. Vorteilhafterweise
ist das Gen das Weizen-brittle-2-Gen.
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Vorzugsweise
wird die Pflanze kommerziell wachsen gelassen und ist irgendeine
Feldfrucht unter Mais, Weizen, Reis, Kartoffel, Maniok, Erdnuss,
Bohnen, Karotten, Tomate oder Tabak zum Beispiel.
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Bevorzugt
wird die ADPG-PPase-Aktivität
durch das Verfahren der Erfindung gesteigert.
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Eine
Zunahme im Stärkegehalt,
besonders in Kartoffeln, kann als eine Zunahme im spezifischen Gewicht
(S.G.) der Pflanze oder Knolle, zum Beispiel, gemessen werden.
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Vorzugsweise
schließt
das Plasmid ein Homolog des brittle-2-Gens eines Enzyms ein, das
Stärkesynthese
katalysiert. Alternativ kann das Plasmid ein Homolog des shrunken-2-Gens
eines die Stärkesynthese
katalysierenden Enzyms einschließen.
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Um
die vorliegende Erfindung leicht zu verstehen und leicht ausführen zu
können,
wird nun auf die folgenden Beispiele und die Zeichnungen Bezug genommen
werden, in welchen:
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1a einen
Transformationsvektor oder ein Plasmid zeigt, das das brittle-2-Gen
enthält,
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1b einen
Transformationsvektor oder ein Plasmid zeigt, das das shrunken-2-Gen
enthält,
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2a einen
Southern-Blot einer aus behandelten und unbehandelten Pflanzen extrahierten
DNS zeigt,
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2b einen
Northern-Blot von RT-PCT-Produkten aus behandelten und unbehandelten
Pflanzen zeigt,
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3 eine Grafik der ADPG-PPase-Aktivität im Vergleich
von Linien, die die brittle-2- und
shrunken-2-Gene enthalten, ist,
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3b eine
Grafik der ADPG-PPase-Aktivität
im Vergleich von Linien, die das brittle-2-Gen enthalten, ist,
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4 in
grafischer Form das spezifische Gewicht von Knollen als die kumulative
Häufigkeit
von Knollen in vier Klassen an ADPG-PPase-Aktivität für Linien,
die mit brittle-2- und shrunken-2-Genen transformiert worden sind,
zeigt und
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5 Stärkesynthese
im Vergleich von vier Linien mit unterschiedlicher ADPG-PPase-Aktivität zeigt.
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Transgene
Kartoffelpflanzen wurden produziert, die ein Gen aus Weizen enthalten,
welches zu dem brittle-2-Gen in Mais homolog ist. Dieses Gen ist
folglich als das Weizen-brittle-2-Gen bekannt. Wir fanden heraus,
dass überraschenderweise
die Expression des brittle-2-Gens in transgenen Kartoffelpflanzen
eine Zunahme in der ADPG-PPase-Aktivität bewirkte. Es scheint deshalb
möglich,
die Aktivität
dieses Enzyms in der Zelle zu steigern, indem nur eines der beiden
Untereinheitenproteine, die erforderlich sind, um ein aktives Enzym
zu machen, exprimiert wird. Wenn die Aktivität der ADPG-PPase ein Hauptfaktor
beim Begrenzen der Menge der in einer Pflanze hergestellten oder
eingelagerten Stärke
ist, dann stellt die Expression von nur dem brittle-2-Protein einen
Mechanismus zur Steigerung der Stärkemenge in der Knolle und
dem spezifischen Gewicht in der Knolle und möglicherweise der Menge an Stärke in jeder
Pflanze, die Stärke
einlagert, bereit. Dies würde die
Ausbeute an Stärke
aus der Pflanze verbessern und wäre
von großem
kommerziellem Wert.
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Die
mit dem Gen für
die brittle-2-Untereinheit der ADPG-PPase aus Weizen transformierten
transgenen Kartoffelpflanzen wurden analysiert, um die Anwesenheit
des Untereinheitenproteins in den transgenen Kartoffelpflanzen zu
identifizieren und den Grad an Enzymaktivität (ADPG-PPase) in den Pflanzen.
Die Stärkemenge
in den Pflanzen kann ebenfalls bewertet werden. Die bei diesen Analysen
verwendeten Standardverfahren werden unten beschrieben:
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Produktion
von transgenen Kartoffelpflanzen
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Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung wird eine kodierende Sequenz ausgewählt, welche,
wenn sie in transgenen Pflanzen exprimiert wird, eine Zunahme in
der ADPG-PPase-Aktivität
bewirkt. Die kodierende Sequenz kann aus jeder Pflanze stammen.
Für den
Zweck des Beispiels wird das Weizenhomolog des brittle-2-Genorts
ausgewählt.
(C. Ainsworth; M. Tarvis; J. Clark, Pl. Mol. Biol. 23: 23–33; 1993,
Isolation and analysis of a cDNA encoding the small subunit of ADP-glucose
pyrophosphorylase from wheat). Dieses kann in einen Transformationsvektor,
wie in 1a gezeigt, inseriert werden.
Dieses Plasmid pfW4091 wurde unter dem Budapester Vertrag für die Internationale
Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke
von Patentverfahren bei der National Collection of Industrial and
Marine Bacteria am 13. Juni 1994 unter der Zugangsnummer NCIMB40649
hinterlegt. Das ähnliche
Plasmid pfW 4151, enthaltend die shrunken-2-Kodiersequenz, 1b,
wurde am 13. Juni 1994 unter der Zugangsnummer NCIMB40650 hinterlegt. Der
Vektor kann deshalb eines oder mehrere funktionsfähige Gene,
ein selektierbares Markergen enthalten und diese können zwischen
die T-DNS-Grenzen eingefügt
werden. Die funktionsfähigen
Gene bestehen aus einer Promotersequenz, um die Expression des Gens
in Knollen oder anderen stärkespeichernden
Organen, Geweben oder Zellen zu bewirken, der kodierenden Sequenz
und der Terminatorsequenz.
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Der
Vektor wird deshalb typischerweise mit Transkriptionsregulationssequenzen
und/oder, falls nicht an dem 3'-Ende
der kodierenden Sequenz des Gens vorhanden, einem Stoppkodon bereitgestellt.
Ein DNS-Fragment kann deshalb ebenfalls eine Terminatorsequenz und
andere Sequenzen, die in der Lage sind, dem Gen zu ermöglichen,
dass es in Pflanzenzellen exprimiert wird, einschließen. Ein
Enhancer oder ein anderes Element, das in der Lage ist, die Expressionsspiegel,
die in bestimmten Teilen einer Pflanze oder unter bestimmten Bedingungen
erhalten werden, zu steigern oder zu reduzieren, kann in dem DNS-Fragment und/oder
Vektor bereitgestellt werden. Der Vektor wird ebenfalls typischerweise
mit einem Antibiotikaresistenzgen bereitgestellt, welches transformierten
Pflanzenzellen Resistenz verleiht, wodurch es transformierten Zellen,
Geweben und Pflanzen ermöglicht
wird, dass sie durch das Wachstum auf geeigneten, das Antibiotikum enthaltenden
Medien selektiert werden können.
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Transformierte
Pflanzenzellen können
durch Wachstum in einem geeigneten Medium selektiert werden. Pflanzengewebe
können
deshalb gewonnen werden, die eine Pflanzenzelle umfassen, welche
ein Gen trägt,
das ein Enzym unter der Kontrolle eines Promotors kodiert, zum Beispiel
in dem Pflanzenzellgenom. Das Gen ist deshalb in der Pflanzenzelle
exprimierbar. Pflanzen können
dann regeneriert werden, die das Gen und den Promoter in ihren Zellen
einschließen,
zum Beispiel in das Pflanzenzellgenom so integriert, dass das Gen exprimiert
werden kann. Die regenerierten Pflanzen können fortgepflanzt werden und
es kann zum Beispiel Samen gewonnen werden.
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Ein
bevorzugter Weg, eine Pflanzenzelle zu transformieren, ist, Agrobacterium
tumefaciens zu verwenden, das einen Vektor enthält, der ein chimäres Gen,
wie oben, umfasst. Ein Hybridplasmidvektor kann deshalb genutzt
werden, der Folgendes umfasst:
- (a) ein chimäres Gen,
das regulatorische Elemente enthält,
die in der Lage sind, es dem Gen zu ermöglichen, dass es exprimiert
wird, wenn es in das Genom einer Pflanzenzelle integriert wird;
- (b) wenigstens eine DNS-Sequenz, die die in das Pflanzengenom
zu integrierende DNS darstellt; und
- (c) eine DNS-Sequenz, die es dieser DNS ermöglicht, dass sie in das Pflanzengenom übertragen
wird.
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Typischerweise
wird die in das Pflanzenzellgenom zu integrierende DNS durch die
T-/DNS-Grenzsequenzen
eines Ti-Plasmids dargestellt. Falls nur eine Grenzsequenz vorhanden
ist, ist es bevorzugt die rechte Grenzsequenz. Die DNS-Sequenz,
die es der DNS ermöglicht,
dass sie in das Pflanzenzellgenom übertragen wird, ist allgemein
die Virulenzregion (vir-Region) eines Ti-Plasmids.
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Das
für das
Polypeptid und seine Transkriptions- und Translationskontrollelemente
kodierende Gen kann deshalb zwischen den T-DNS-Grenzen eines Ti-Plasmids
bereitgestellt werden. Das Plasmid kann ein entwaffnetes Ti-Plasmid
sein, aus welchem die Gene für
die Tumorigenität
deletiert worden sind. Das Gen und seine Transkriptionskontrollelemente
können
jedoch zwischen T-DNS-Grenzen in einem binären Vektor in trans mit einem
Ti-Plasmid mit einer vir-Region bereitgestellt werden. Solch ein
binärer
Vektor umfasst deshalb:
- (a) das chimäre Gen unter
der Kontrolle von regulatorischen Elementen, die in der Lage sind,
es dem Gen zu erlauben, exprimiert zu werden, wenn es in das Genom
einer Pflanzenzelle integriert wird; und
- (b) wenigstens eine DNS-Sequenz, die die in das Pflanzengenom
zu integrierende DNS darstellt.
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Agrobacterium
tumefaciens, das einen Hybridplasmidvektor oder einen binären Vektor
in trans mit einem Ti-Plasmid, das eine vir-Region besitzt, enthält, kann
deshalb verwendet werden, um Pflanzenzellen zu transformieren. Gewebeexplantate,
wie Stämme
oder Blattscheiben können
mit dem Bakterium inokuliert werden. Alternativ kann das Bakterium
mit regenerierenden Pflanzenprotoplasten cokultiviert werden. Pflanzenprotoplasten
oder -gewebe können
ebenfalls durch direktes Einführen
von DNS-Fragmenten transformiert werden, welche das Enzym kodieren
und in welchen die geeigneten Transkriptions- und Translationskontrollelemente
vorhanden sind, oder durch einen Vektor, der solch ein Fragment
einschließt.
Das direkte Einführen kann
unter Verwendung von Elektroporation, Polyethylenglykol, Mikroinjektion
oder der Partikelkanone erreicht werden.
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Pflanzenzellen
aus angiospermen, gymnospermen, monocotyledonen oder dicotyledonen
Pflanzen können
gemäß der vorliegenden
Erfindung transformiert werden. Monocotyledone Arten schließen Gerste, Weizen,
Mais und Reis ein. Dicotyledone Arten schließen Baumwolle, Maniok, Salat,
Melone, Erbse, Petunie, Kartoffel, Raps, Sojabohne, Zuckerrübe, Sonnenblume,
Tabak und Tomate ein. Kartoffelkulturformen, für welche die Erfindung anwendbar
ist, schließen
Desiree, Maris Bard, Record, Russet Burbank, Atlantic und Pentland
Dell ein.
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Gewebekulturen
transformierter Pflanzenzellen werden fortgepflanzt, um differenzierte,
transformierte Gesamtpflanzen zu regenerieren. Die transformierten
Pflanzenzellen können
auf einem geeigneten Medium, bevorzugt einem Selektionswachstumsmedium,
kultiviert werden. Pflanzen können
aus dem resultierenden Kallus regeneriert werden. Es werden dabei
transgene Pflanzen gewonnen, deren Zellen das chimäre Gen in dem
Genom einbauen, wobei das chimäre
Gen in den Zellen der Pflanzen exprimierbar ist. Samen oder andere
Fortpflanzungseinheiten aus den regenerierten Pflanzen können für die zukünftige Verwendung
gesammelt werden.
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Ein
bevorzugtes Vorgehen in Hinblick auf die Kartoffelvarietäten Record
und Desiree ist wie folgt.
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Pflanzenmaterial
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Kartoffelschösslingskulturen
werden in vitro auf Murashige-und-Skoog- (MS-)Medium in Magenta-Ga-7-Behältern bei
22 °C (16h/8h
hell/dunkel) aufrechterhalten. Diese werden alle 3 Wochen nodial
subkultiviert.
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In-vitro-Schösslinge
mit 2–3
inch (5–7,5
cm) Höhe
werden in 2,5 inch (6,4 cm) Töpfe
aus Levingtons F1-Kompost eingetopft. Sie werden in einem Minigewächshaus
für eine
Woche in einem Wachstumsraum bei 18 °C (16h/8h hell/dunkel) entwöhnt. Das
Minigewächshaus
wird entfernt und die Pflanzen werden nach 3 Wochen in 5 inch (12,7
cm) Töpfe
umgetopft. Nach 5–7
Wochen werden die Pflanzen für
die Transformation verwendet.
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Agrobacterium tumefaciens
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Flüssige Übernachtkulturen
geeigneter Stämme,
z. B. LBA4404, C58#3 werden bei 28 °C auf einen OD600-Wert
von 0,8 in L-Nährlösung wachsen
gelassen (siehe Anhang).
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Cokultivierung
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Die
jüngsten
vier der am meisten ausgebreiteten Blätter werden genommen und werden
für 15
Minuten oberflächensterilisiert
in 10 % Domestos (kommerzielle Bleiche). Die Blätter werden gründlich mit
sterilem Wasser gespült
und werden dann in Scheiben mit einem 7 mm Korkbohrer geschnitten.
Die Scheiben werden mit dem Agrobacterium für 1–5 Minuten vermischt, trocken
auf Filterpapier (Whatman Nr. 1) geblottet und dann mit der unteren
Epidermis nach unten auf Kallusbildungsmedium (siehe Anhang) in
dreifach belüftete 90mm-Petrischalen
gegeben. Die dreifach belüfteten
90mm-Petrischalen werden mit Klebeband versiegelt, eingeschnitten,
um den Gasaustausch zu erlauben, und dann bei 22 °C (16h/8h
hell/dunkel) inkubiert. Die Scheiben werden auf Kallusbildungsmedium
plus 500 μg
ml–1 Claforan
und 30 μg
ml–1 Kanamycin
nach 48 Stunden übertragen.
Dies entfernt Bakterien und selektiert für transformierte Zellen.
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Regeneration transformierter
Schösslinge
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Nach
einer Woche werden die Scheiben auf Schossbildungsmedium (siehe
Anhang), enthaltend dieselben Antibiotika, übertragen. Weitere Übertragungen
werden auf dasselbe Medium gemacht, bis die Schösslinge ausgeschnitten werden
können
(gewöhnlich
ungefähr
4 Wochen). Schösslinge
mit Kalli werden auf MS-Medium mit Cefotaxim (500 μg/ml) in
gut belüfteten
Behältern,
z.B. Magenta, übertragen.
Transformanten werden nach etlichen Passagen mit Cefotaxim, um Bakterien
zu entfernen, auf MS-Medium aufrechterhalten. Sie können aus
der in-vitro-Kultur entnommen werden, entwöhnt und bis zur Reife wachsen
gelassen werden, wie für
die Stammpflanzen beschrieben. Der Vorgang ergibt transformierte
Kartoffelpflanzen mit einer Häufigkeit
von bis zu 30 % der cokultivierten Scheiben. Anhang
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Identifikation des Weizen-brittle-2-Gens
und Expression in transgenen Pflanzen
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Es
wurde ein Southern-Blot mit Kartoffel-DNS zubereitet, die aus mit
NCIMB 40649 transformierten Linien und aus mit NCIMB 40649 und NCIMB
40650 zusammen transformierten Linien extrahiert worden ist. Die
extrahierte Pflanzen-DNS wurde mit HindIII geschnitten und 10 μg wurden
pro Spur des 1 %igen Agarosegels verwendet. Der Blot wurde mit der
brittle-2-Kodiersequenz, die aus mit BamHI geschnittener Plasmid-DNS
aus NCIMB 40649 gewonnen worden ist, sondiert. Der Blot wurde über Nacht
bei 55 °C
in 5 × SSC hybridisiert.
Nach Waschen bis zu einer Stringenz von 0,2 × SSC bei 55 °C wurde der
Blot der Autoradiographie unterzogen. Das in 2a gezeigte
Ergebnis zeigt, dass zwischen eine und vier Kopien des brittle-2-Gens
in die Pflanzen eingeführt
worden sind.
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In 2a stammen
die Spuren 1–4
von DNS, die aus Pflanzen extrahiert worden ist, die sowohl mit dem
brittle-2- als auch dem shrunken-2-Gen transformiert worden sind.
Die Spuren 5–13
zeigen DNS, die aus Linien extrahiert worden ist, die unabhängig mit
nur dem brittle-2-Gen transformiert worden sind. Spur 14 zeigt DNS
von einer untransformierten Kartoffelpflanze.
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Um
zu zeigen, dass DNS als Boten-RNS exprimiert worden ist, wurden
Oligonucleotidprimer für
das Vorgehen zubereitet, das als RT-PCR bekannt ist, welches mit
mRNS durchgeführt
wurde, die aus Knollen transformierter Kartoffelpflanzen extrahiert
worden ist. RT-PCR wurde mit mRNS, die aus Knollenmaterial mit dem
von Shirzadegan et al. (Nucleic acid research 19 6055; 1991, An
efficient method of isolation of RNA from tissue cultured plant
cells) beschriebenen Verfahren extrahiert worden ist, durchgeführt. Die
mRNS wurde mit DNAse behandelt, um kontaminierte DNS zu entfernen.
Für die
Synthese des ersten Stranges wurde der Primer ATA ATC ATC GCA AGA
CCG GCA ACA GGA bei 42 °C
für 100
Minuten verwendet. Nach Entfernen von RNS mit RNAse wurde der zweite
Strang synthetisiert, um ein Fragment an dem 5'-Ende und ein Fragment an dem 3'-Ende der brittle-2-cDNS
zu erhalten. Um das 5'-Ende
zu amplifizieren, wurden die Primer CCT CGT CAG GGG ATA CAA TCT
AGT CCC und CAC CAA CAA AAT TTC GCG GAT CC verwendet, und um das 3'-Ende zu amplifizieren,
wurden die Primer CAG ACC ATG CTA TTT GTT G und ATA ATC ATC GCA
AGA CCG GCA ACA GGA verwendet. Die Amplifikationsbedingungen waren
24 Zyklen mit 1 Minute bei 94 °C,
30 Sekunden bei 50 °C
und 3 Minuten bei 72 °C.
Nach Abtrennen der Produkte auf einem 1 % Agarosegel und Southern-Blotting
wurde der Blot wie oben beschrieben, sondiert. Die Ergebnisse in 2b zeigen,
dass das eingeführte
Gen als mRNS exprimiert worden ist.
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In 2b zeigen
die Spuren 1–4,
5–8, 9–12 RT-PCR-Produkte
aus drei mit der brittle-2-Sequenz transformierten Linien. Gerade
nummerierte Spuren zeigen Reaktionen, denen reverse Transkriptase
fehlt, um die DNS-Kontamination der RNS anzuzeigen. Die Spuren 1,
2, 5, 6, 9 und 10 zeigen Amplifikation des 3'-Endes und die Spuren 3, 4, 7, 8, 11,
12 zeigen Amplifikation des 5'-Endes.
Wenn keine RNS oder eine nicht transgene Pflanze als eine Kontrolle
verwendet worden sind, wurde kein Signal erhalten.
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PRODUKTION VON ANTISEREN,
UM ADPG-PPASE IN PFLANZEN ZU IDENTIFIZIEREN
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1. Zubereitung
von Proteinen aus E.coli-Exuressionsvektoren
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Mit
GEX2T-Expressionskonstrukten (Pharmacia Ltd) transformierte E.coli-Zellen
wurden auf die folgende Weise aufgezogen: Ein 11-Kolben, enthaltend
100 ml LB-Nährlösung (10
g/l Trypton; 5 g/l Hefeextrakt; 10 g/l Natriumchlorid (NaCl)), zu
der 100 μg/ml
Ampicillin hinzugefügt
worden ist, wurde mit 20 μl
E.coli-Zellen beimpft und über
Nacht bei 37 °C
wachsen gelassen. Die Übernachtkultur
wurde in einen 51-Kolben übertragen,
der 900 ml LB-Nährlösung enthielt,
und für
1 Stunde weiter wachsen gelassen. Die Zellen wurden durch das Hinzufügen von
Isopropylbeta-D-thiogalactopyranosid (IPTG) bis zu einer Endkonzentration
von 1 mM induziert, um das Fusionsprotein zu exprimieren,. Nach
dem Wachsenlassen für
weitere 4 Stunden wurden die Zellen durch Zentrifugation bei 7000
rpm für
10 Minuten geerntet. Pelletierte Zellen wurden bei –80° C vor der Extraktion
gelagert.
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Die
pelletierten Zellen wurden in 90 ml eiskalter 50 mM N-Tris(hydroxymethyl)aminoethan
(Tris), 150 mM NaCl, pH 8,0 resuspendiert, in einen Glasbecher gegeben
und für
45 Sekunden beschallt. Triton X-100 wurde
bis zu einer Endkonzentration von 1 % hinzugefügt und der Extrakt wurde durch
Zentrifugation für
20 Minuten bei 10.000 rpm und 4 °C
geklärt.
Nach dem Zentrifugieren wurde der Überstand in eine 250ml-Plastikflasche
dekantiert und 2–3
ml eines 50 %igen Schlammes aus Glutathionsepharoseaffinitätsharz (Pharmacia
Ltd), der mit 50 mM Tris, 150 mM NaCl, pH 8,0 voräquilibriert
worden war, wurden hinzugefügt
und die Flasche wurde 1–2
Stunden bei Raumtemperatur sanft bewegt. Das Harz wurde dann auf
eine 5ml-Säule
geladen und nacheinander mit 50 mM Tris, 150 mM NaCl, 1 % Triton
X-100, pH 8,0, und dann 50 mM Tris, 150 mM NaCl, pH 8,0 gewaschen,
bis kein weiteres Protein in den Waschlösungen detektiert worden ist.
Das gebundene Fusionsprotein wurde dann von dem Harz mit 50 mM Tris,
150 mM NaCl, 5 mM reduziertem Glutathion, pH 8,0 eluiert. Fraktionen
(1 ml) wurden gesammelt und für
den Proteingehalt unter Verwendung des Biorad-Farbstoffbindungstest
für Protein
(Bradford, (1976) Analytical Biochemistry, 72, S. 248–254) analysiert. Fraktionen,
die den Proteinpeak zeigen, wurden vor der weiteren Analyse vereinigt.
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2. Antiserumproduktion
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Ein
Fusionsprotein, bestehend aus der Weizen-brittle-2-Proteinsequenz,
die an Glutathion-S-Transferase
gekoppelt ist, wurde aus transformieren E.coli-Zellen wie oben beschrieben
zubereitet. Diese Proteinzubereitung wurde gegen drei Änderungen
aus 50 mM Tris, pH 8,0 der Dialyse unterzogen und es wurden bis
zu drei Aliquoten, eine aus 100 μg
Protein und zwei mit 50 μg
Protein, in 500 μm
50 mM Tris, pH 8,0 gemacht. Die 100μg-Aliquote wurde mit einem gleichen
Volumen aus Freunds vollständigem
Adjuvans vermischt und wurde subkutan in die Flanke eines weißen New-Zealand-Kaninchens
injiziert. Jede der beiden 50-μg-Proteinaliquoten
wurde mit einem gleichen Volumen aus Freunds unvollständigem Adjuvans
vermischt und in dasselbe Kaninchen 4 und 8 Wochen nach der Anfangsinjektion
injiziert. Blut wurde 12 Wochen nach der ersten Injektion gesammelt
und die Zellen wurden von dem Serum durch Verklumpen und Zentrifugation
abgetrennt. Das Serum wurde aufbewahrt und bei –20 °C gelagert.
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IDENTIFIKATION VON WEIZEN-BRITTLE-2-PROTEIN
IN TRANSGENEN PFLANZEN
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Das
folgende Vorgehen wurde verwendet, um Weizen-brittle-2-Protein,
das in Knollen transformierter Kartoffelpflanzen akkumuliert ist,
zu identifizieren.
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1. Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
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Elektrophorese
von Proteinproben wurde routinemäßig unter
Verwendung des Systems von Schagger und von Jagow (Analytical Biochemistry
(1987), 166, S. 368–379)
durchgeführt.
Proteinextrakte wurden durch Homogenisieren des Knollengewebes (50–100 mg)
in einem Extraktionspuffer, bestehend aus 50 mM N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure (Hepes),
pH 8,0; 10 mM Diaminoethan-Tetraessigsäure (EDTA);
10 mM Dithiothreitol (DTT) zubereitet. Proteinproben, die bis zu
100 μg Protein
enthalten, wurden durch Fällen mit
Aceton zubereitet, gefolgt von Resuspendieren in Wasser (50 μl) und 2X
Probenbeladungspuffer (50 μl). Proben
wurden für
50 Sekunden vor dem Laden auf das Gel gekocht und wurden der Elektrophorese
bei 50–60 V
(konstant) für
annähernd
20 Stunden unterzogen. 2X Probenbeladungspuffer, bestehend aus 100
mM Tris, pH 6,8; 8 % (w/v) Natriumdodecylsulfat (SDS); 24 % (w/v)
Glycerol; 4 % (v/v) Betamercaptoethanol; 0,02 % (w/v) Coomassie-Blau.
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2. Elektroblotting von
Proteinen
-
Durch
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese aufgetrennte Proteine wurden
auf Immobilon-P-PVDF-Membran
(Millipore) durch Elektroblotting übertragen. Membran, 3mm-Papier
von Whatman, und Schwämme
wurden in Transferpuffer (25 mM Tris; 192 mM Glycin; 20 % Methanol;
pH 8,3) vor der Verwendung voräquilibriert.
Gele wurden in engen Kontakt mit der Membran gebracht und in Transferkassetten
in der spezifischen Anordnung, die in den Anweisungen des Herstellers
angegeben ist, zusammengesetzt. Kassetten wurden in ein Transferpuffer
enthaltendes Elektroblottingbad gegeben und der Transfer von Proteinen
von dem Gel zu der Membran wurde durch das Anlegen von 50 V bei
4 °C für 3–4 Stunden
erleichtert. Das Blotting wurde überwacht
unter Verwendung von vorgefärbten
Proteinmolekulargewichtsmarkern (Sigma Chemical Co.).
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3. Immundetektion
immobilisierter Proteine
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Spezifische
Proteine wurden auf Immobilon-P-Membranen durch die Verwendung von
gegen in E.coli exprimierten Proteinen erzeugten Antikörpern detektiert.
Membranen wurden direkt aus dem Elektroblottingbad entnommen und
in eine Glasschale gegeben. Die Membranen wurden kurz mit phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS, 10 mM Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4); 150 mM NaCl; pH 7,2) gespült und die
verbleibenden Proteinbindungsstellen wurden durch Behandlung mit
4 % (w/v) Rinderserumalbumin (BSA) in PBS für 30 Minuten blockiert. Dann
wurden die Membranen mit primärem
Antikörper
bei einer geeigneten Verdünnung
(typischerweise 1/1000–1/10000
(v/v)) in PBS, enthaltend 4 % BSA, für 16 Stunden bei Raumtemperatur und
unter sanftem Schütteln
immungetestet. Überschüssiger primärer Antikörper wurde
durch Waschen der Membranen mit etlichen Änderungen an PBS entfernt.
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Membranen
wurden dann mit 20–40 μl von mit
alkalischer Phosphatase konjugiertem Anti-Kaninchen-IgG (Immunglobulin
G) in bis zu 200 ml PBS, enthaltend 2 % (w/v) BSA, für 2–3 Stunden
behandelt. Ungebundenes Konjugat wurde nach der Inkubation durch
Waschen mit etlichen Änderungen
aus 1 % (v/v) Triton X-100 in PBS entfernt. Membranen wurden dann
kurz mit 100 mM Diethanolaminpuffer, pH 9,8, gewaschen und durch
Inkubieren mit alkalischer Phosphatasereaktionsmischung (120 μM Nitroblautetrazolium;
135 μM 5-Brom-4-chlorindolylphosphat;
4 mM Magnesiumchlorid (MgCl2); 100 mM Diethanolamin;
pH 9,8) entwickelt. Der Reaktion wurde so lange erlaubt, zu geschehen,
bis sich purpurblaue Banden zeigten, gewöhnlich nach 15–35 Minuten.
Die Reaktion wurde durch Spülen
der Membranen unter Umkehrosmose- (RO-)Wasser gestoppt. Den Membranen
wurde ermöglicht,
kopfunter auf Filterpapier zu trocknen und sie wurden im Dunkeln gelagert.
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UNTERSUCHTUNG DER ADPG-PPASE
IN TRANSGENEN KARTOFFELN
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1. Zubereitung von Extrakten
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Kartoffelknollengewebe,
2–3 g,
wurde mit 3 ml Extraktionspuffer (50 mM Hepes, pH 8,0; 10 mM EDTA; 10
mM DTT; 10 % (w/v) BSA) unter Verwendung eines Pistills und Mörsers homogenisiert.
Der Extrakt durch Zentrifugation geklärt. Um den Extrakt zu entsalzen,
wurden 2,5 ml des geklärten
Extraktes auf eine PD10-Gelfiltrationssäule (Pharmacia Ltd), die mit
Extraktionspuffer voräquilibriert
worden ist, geladen und mit 3,5 ml Extraktionspuffer eluiert. Diese
Zubereitung wurde für
den Enzymtest genommen.
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2. Enzymtest
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Das
Prinzip des Enzymtests ist wie folgt:
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NADH
wurde spektrophotometrisch bei 25 °C und 340 nm detektiert.
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Zu
einer Plastikküvette
wurden in einem Endvolumen von 1 ml gegeben:
40 mM Hepes, pH
8,0
10 mM Magnesiumchlorid (MgCl2)
1
mM Tetranatriumpyrophosphat (Na4P2O7)
0,4 mM
Nicotinamidadenindinucleotid (NAD)
4 Einheiten Glucose-6-phosphatdehydrogenase
2
Einheiten Phosphoglucomutase
24 μM Glucose-1,6-diphosphat (Glc-1,6-P2)
bis zu 300 μl Extrakt
-
Die
Reaktion wurde durch Hinzufügen
von Adenosindiphosphoglucose (ADPG) bis zu einer Endkonzentration
von 0,8 mM gestartet.
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ANALYSE DES
SPEZIFISCHEN GEWICHTES TRANSGENER KARTOFFELN
-
Ganze
Knollen wurden in der Luft und unter Wasser gewogen. Das spezifische
Gewicht wurde berechnet als:
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ANALYSE DES
STÄRKEGEHALTS
TRANSGENER KARTOFFELN
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Knollengewebe
(40–70
mg) wurde in 500 μl
45 % HClO4 extrahiert. Eine Aliquote dieses
Extraktes (15 μl)
wurde auf 1 ml mit 400 mM Hepes, pH 8,0, aufgefüllt und wurde dann in zwei
500 μl Portionen
aufgeteilt, die beide auf 1 ml durch die Zugabe von 400 mM Hepes,
pH 8,0, aufgefüllt
wurden. Zu einer Portion wurden dann 100 Einheiten Alpha-Amylase
und 7 Einheiten Amyloglucosidase hinzugefügt, zu der anderen Portion wurden
keine Enzyme hinzugefügt
und beide wurden über
Nacht vor dem Untersuchen für
Glucose belassen.
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Der
Glucosetest wurde spektrophotometrisch bei 25 °C und 340 nm durchgeführt.
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Zu
einer Plastikküvette
wurden in einem Endvolumen von 1 ml gegeben:
100 mM Hepes,
pH 8,0
4 mM MgCl2
4 mM NAD
3
mM Adenosintriphosphat (ATP)
3 Einheiten Glucose-6-phosphatdehydrogenase
von Leuconostoc (Boehringer Mannheim) 500–300 μl Stärkeverdauung.
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Die
Reaktion wurde mit 0,3 Einheiten Hefehexokinase (Boehringer Mannheim)
gestartet.
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Die
in dem Kartoffelgewebe vorhandene Stärkemenge kann aus der Menge
an Glucose, die in dem Test gemessen wird, berechnet werden.
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Die
folgenden Ergebnisse wurden unter Verwendung der obigen Verfahren
gewonnen.
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1. Erkennung von Proteinen
durch Anti-Brittle-2-Antiserum in Extrakten aus Kartoffel und Weizen
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Extrakte
aus Kartoffelknollen und Weizenendospermgewebe wurden gemäß den Verfahren
zubereitet. Aliquoten, enthaltend 100 μg Protein, wurden genommen und
auf SDS-PAGE-Gelen wie beschrieben laufen gelassen, geblottet und
mit dem Anti-brittle-2-Antiserum immungetestet. Bei einer Verdünnung von
1/10000 wurde nur eine Proteinbande in Spuren detektiert, die den
Weizen- und Kartoffelextrakten entsprechen. Ferner war die Kartoffelbande
von der Weizenbande unterscheidbar, da sie von unterschiedlicher
Größe waren.
In einem dritten Extrakt, hergestellt sowohl aus Weizen- als auch
aus Kartoffelgewebe, waren zwei Banden unterscheidbar, entsprechend
den Größen der
in den gesonderten Weizen- und Kartoffelextrakten gesehenen Banden.
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2. Detektion von Proteinen
in Knollen aus Kartoffelpflanzen, die mit der Gensequenz für das Weizen-brittle-2-Gen
transformiert worden sind.
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Kartoffelpflanzen
wurden durch das Blattscheibencokultivierungsverfahren mit Agrobacterium
tumefaciens, enthaltend das Plasmid pFW 4091, das die für das Weizengen
für das
brittle-2-Protein aus Weizen kodierende DNS enthält, transformiert. Weitere
Pflanzen wurden unter Verwendung desselben Verfahrens und einer
Kombination aus Agrobacterium tumefaciens, das das Plasmid pFW 4151
enthält,
das die für
das Weizengen für
das shrunken-2-Protein von Weizen kodierende DNS enthält, und
Agrobacterium tumefaciens, das das Plasmid pFW 4091 enthält, das
die für
das Weizengen für
das brittle-2-Protein von Weizen kodierende DNS enthält, transformiert.
Das Plasmid pFW 4091 wurde unter der Zugangsnummer NCIMB 40649 hinterlegt und
das Plasmid pFW 4151 wurde unter der Zugangsnummer NCIMB 40650 hinterlegt,
wie oben beschrieben. Kartoffelknollen aus Pflanzen, die mit der
für das
Weizengen für
das brittle-2-Protein von Weizen kodierenden DNS transformiert worden
sind, wurden für
die Expression des Gens durch Western-Blotting analysiert, wie unter
Methoden beschrieben, unter Verwendung des gegen das brittle-2/Glutathion-S-Transferase-Fusionsprotein
erzeugten Antikörpers. Ähnliche
Knollen aus Linien, die mit brittle-2 und shrunken-2 von Weizen
transformiert worden sind, wurden analysiert. Wie in Abschnitt 1.
oben beschrieben, erkennt dieses Antiserum auf der Basis ihrer Größe ein einzelnes
Protein in Weizen und ein einzelnes Protein in der Kartoffel, die
voneinander unterscheidbar sind. Auf diesem Wege wurden Linien selektiert,
die nur das Weizen-brittle-2-Protein exprimierten. Knollen dieser
Linien wurden für
die ADPG-PPase-Aktivität und den
Stärkegehalt
untersucht, wie in den Methoden beschrieben, und wurden mit den
Aktivitäten
und Stärkegehalten
von Kontrollknollen verglichen.
-
Fünfzig Linien
aus mit gemäß dem erfinderischen
Verfahren behandelten Knollen wurden analysiert und gegen fünfzig Linien
aus Kontrollknollen (unbehandelt) verglichen. Die 3a und 3b zeigen
eine Auswahl der Extrembereiche an ADPG-PPase-Aktivität (Nanomol
pro Minute pro Gramm Frischgewicht), beobachtet in Linien, die das
chimäre
Gen für
brittle-2 und shrunken-2 enthielten (3a), und
in Linien, die das chimäre
Gen für
brittle-2 enthalten (3b). Wir glauben, das diese
Linien eine signifikant größere ADPG-PPase-Aktivität zeigen,
als Kontrollknollen.
-
4 zeigt
in grafischer Darstellung das spezifische Gewicht von Knollen als
die kumulative Häufigkeit
von Knollen in vier Klassen an ADPG-PPase-Aktivität für mit brittle-2
und shrunken-2 transformierte Linien. Eine ähnliche Analyse für nur mit
brittle-2 transformierte Linien ergibt die folgende Änderung
in dem Medianwert der Population:
-
Wir
glauben, dass diese gesteigerte ADPG-PPase Produktion ebenfalls
zu einem erhöhten
Stärkegehalt
in den Pflanzen führen
wird, wie durch das oben beschriebene Verfahren gemessen, wenn sie
unter geeigneten Bedingungen wachsen gelassen werden und wenn geeignete
andere Gene eingeführt
werden (siehe unten).
-
Messen der Synthese und
Umwandlung zu Stärke
-
Um
die Wirkung der Änderung
in der Aktivität
auf die Stärkesynthese
zu bestimmen, wurde radioaktiv markierte Saccharose sich entwickelnden
Knollen transgener Pflanzen mit einer gesteigerten Aktivität der ADPG-PPase
zugeführt.
Stärke
wurde wie oben beschrieben extrahiert und die Radioaktivität wurde
durch Flüssigszintillationszählen bestimmt.
Eine mit brittle-2-Gen transformierte Linie mit erhöhter ADPG-PPase-Aktivität wurde
mit einer Kontrolllinie verglichen und ergab die folgenden Ergebnisse:
- sem
- = Standardabweichung
des Mittelwertes
-
Um
diese Beobachtung zu bestätigen,
wurde ein weiteres Experiment mit vier Linien, die unterschiedliche
Aktivitäten
der ADPG-PPase zeigen, verwendet (siehe 5). Die
Ergebnisse in 5 zeigen, dass die Stärke schneller
synthetisiert wird, zeigen jedoch, dass unter gewissen Bedingungen
die Stärke
schneller abgebaut wird. Deshalb schlagen wir vor, dass dies zeigt,
dass, damit die Erfindung universell anwendbar ist, es notwendig
ist, funktionsfähige
Gene einzuführen,
um die Aktivität
der ADPG-PPase zu
erhöhen,
und funktionsfähigeGene,
um die Aktivität
der Amylase (EC 3.2.1.1 und EC 3.2.1.2) und Stärkephosphorylase (EC 2.4.1.1) zu
reduzieren.