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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen neuen monoklonalen Antikörper
gegen den menschlichen von-Willebrand-Faktor, der in einer medizinisch wirksamen
Dosis, um seine thrombosehemmende Wirkung zu entfalten, keine Blutungen
verursacht. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein
Hybridom, das diesen monoklonalen Antikörper produziert, und ein thrombosehemmendes
Mittel, das diesen monoklonalen Antikörper als Wirkbestandteil enthält.
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Hintergrund
der Erfindung
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Wenn Subendothel eines lebenden Körpers aufgrund
einer Verletzung von Gefäßwänden freiliegt,
haften sich durch den Blutstrom fließende Blutplättchen sofort
an das Subendothel. Dies löst
eine Reihe von Blutplättchenaktivierungsvorgängen aus, einschließlich einer
Blutplättchenaggregation
und der Abgabe von intrazellulären
Granula, wonach ein Thrombus gebildet und damit die Blutung gestoppt wird.
Demgemäß ist die
Thrombenbildung notwendig und unentbehrlich für den physiologischen hämostatischen
Mechanismus. Auf der anderen Seite verursachen Thromben jedoch thrombotische
Erkrankungen wie beispielsweise Myokardinfarkte, Angina pectoris,
Hirninfarkte und Gehirnthrombosen, die mit der Alterung der Gesellschaft
immer häufiger
als Todesursachen angegeben werden. Diese Situation stellt ein ernsthaftes
Problem dar.
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Es wurden schon viele thrombosehemmende
Mittel entwickelt, um thrombotische Erkrankungen zu heilen und zu
verhindern. Die Probleme, die jedoch noch nicht gelöst wurden,
sind, dass viele der herkömmlichen
thrombosehemmenden Mittel in der klinischen Anwendung immer noch
geringe Heilwirkung aufweisen, dass sie eine geringe Spezifität für Thromben
aufweisen und dass sie als Nebenwirkung Blutungsneigung hervorrufen.
Eine der Ursachen für diese
Umstände
ist die folgende: Fast alle thrombosehemmenden Mittel sind nur für den Zweck
entworfen worden, den Blutplättchenaktivierungsvorgang
zu hemmen. Ein Verfahren zur Messung der Blutplättchenaggregation in vitro,
das einen Index der Aktivität
bereitstellt, reicht jedoch nicht aus, um den komplizierten Thrombenbildungsprozess
in vivo widerzuspiegeln.
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Die Thrombenbildung schreitet in Übereinstimmung
mit der Bildung von spezifischen Bindungen zwischen Glykoproteinen
der Blutplättchenmembran
und Subendothelen oder Proteinen im Plasma fort. Insbesondere das
Glykoprotein IIb/IIIa (hierin im Folgenden als "GPIIb/IIIa" abgekürzt) der
Blutplättchenmembran
agiert im Endstadium der Thrombenbildung als Rezeptor für das Fibrinogen.
Folglich wird erwartet, dass GPIIb/ IIIa-Antagonisten als starke thrombosehemmende
Mittel eingesetzt werden können.
Die Fibrinogen bindende Stelle auf GPIIb/IIIa umfasst eine primäre RGD-Sequenz
von Aminosäuren.
Durch die Synthese und Evaluierung vieler RGD-Derivate wurde bestätigt, dass
der GPIIb/IIIa-Antagonist eine thrombosehemmende Wirkung aufweist,
indem er die Blutplättchenaggregation
stark hemmt, wie in Tiermodellen in vivo und in klinischen Untersuchungen
gezeigt wurde (Thrombosis and Haemostasis 69, 560 (1993)). Das Problem
ist jedoch, dass GPIIb/IIIa-Antagonisten gleichzeitig den normalen
hämostatischen
Mechanismus unterdrücken,
wodurch die Blutungsneigung stärker
als Nebenwirkung auftritt als bei herkömmlichen thrombosehemmenden
Mitteln (The Lancet 343, 881 (1994); The New England Journal of
Medicine 330, 956 (1994)).
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Auf der anderen Seite umfassen die
bekannten wichtigen Proteine, die in der Anfangsphase der Thrombenbildung
aktiv sind, das Glykoprotein Ib der Blutplättchenmembran (hierin im Folgenden
als "GPIb" abgekürzt)
und den von-Willebrand-Faktor im Blutplasma (hierin im Folgenden
als "vWF" abgekürzt).
Hämorrhagische
Läsionen,
die mit dem Auftreten von qualitativen und quantitativen Veränderungen
des vWF verbunden sind, umfassen die von-Willebrand-Krankheit (hierin
im Folgenden als "vWD" abgekürzt).
In klinischen Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass bei vWD-Patienten
seltener schwere Blutungen auftreten als bei Thrombasthenie-Patienten
(hämorrhagische
Erkrankung aufgrund eines Mangels an GPIIb/IIIa). Hierin wurde eine
Möglichkeit
gesehen, eine starke thrombosehemmende Wirkung zu erzielen, ohne
die Blutungsneigung zu beeinflussen, indem die Wechselwirkung zwischen GPIb
und vWF gehemmt wird. Es waren aber nur ein monoklonaler Antikörper und
die niedermolekulare Verbindung ATA (Aurintricarbonsäure; Blood
72, 1898 (1988) als Substanzen bekannt, welche die Wechselwirkung
zwischen GPIb und vWF spezifisch hemmen. Eine thrombosehemmende
Wirkung des monoklonalen Anti-GPIb-Antikörpers konnte in vivo nicht
nachgewiesen werden. Stattdessen werden die Nebenwirkungen verstärkt, indem
der monoklonale Anti-GPIb-Antikörper
Thrombopenie auslöst,
und es verlängert
die Blutungszeit (Blood 70, 344a (1987); Jpn. J. Clin. Pathol. 40,
266 (1992)). Außerdem
wurde in Bezug auf vWF-Antagonisten berichtet, dass das oben beschriebene
ATA und ein antiklonaler Mäuse-Anti-Schweine-vWF-Antikörper BB3-BD5
in einem In-vivo-Experiment mit Tieren thrombosehemmende Wirkung
zeigten (Circulation 81, 1106 (1990)). Die Nebenwirkungen können jedoch
weder im Falle von ATA noch von BB3-BD5 außer Acht gelassen werden. ATA
entfaltet nämlich
eine thrombosehemmende Wirkung, indem es die Wechselwirkung zwischen
GPIb und vWF hemmt, während
ATA gleichzeitig komplett entgegengesetzte Nebenwirkungen umfasst,
so dass es die Blutplättchenaggregation
und die Abgabereaktion, ausgelöst
durch Kollagen, Arachidonsäure,
A23187, PAF und TXA2, erhöht (Thrombosis
and Haemostasis 68, 189 (1992)). Auf der anderen Seite löst BB3-BD5 in seiner thrombosehemmenden
Dosis eine starke Blutungsneigung aus (Proc. Natl. Acad. Sci. USA
84, 8100 (1987); SURGERY 112, 433 (1992)).
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Wie oben beschrieben gibt es bei
existierenden thrombosehemmenden Mitteln das Dilemma, dass die thrombosehemmende
Wirkung als medizinische Wirkung nicht von der Blutungsneigung als
Nebenwirkung getrennt werden kann (es gibt keinen Unterschied zwischen
der medizinisch wirksamen Menge und der Nebenwirkungen verursachenden
Menge).
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Seit kurzem zieht die durch Scherbeanspruchung
induzierte Blutplättchenaggregation
(hierin im Folgenden als "SIPA" abgekürzt) Aufmerksamkeit auf sich,
da sie eng mit der Thrombenbildung im pathologischen Zustand verbunden
ist. Der Gefäßdurchmesser
ist klein und der Blutstrom weist bei arteriosklerotischen Läsionen und
in kleinen Arterien große
Geschwindigkeit auf. Daher tritt in solch einem Bereich aufgrund
der Wechsel wirkung zwischen Gefäßwand und
Blut eine höhere
Scherbeanspruchung auf. In solch einer Situation wird vWF im Blut
aktiviert und seine tertiäre
Struktur wird verändert.
Folglich spielt vWF eine entscheidende Rolle bei der Thrombenbildung.
Es ist nämlich
der folgende Vorgang bekannt: Als Erstes bindet sich auf dem Subendothel
vorhandenes vWF an GPIb der Blutplättchenmembran, wodurch die
Blutplättchen
sich an die Gefäßwand haften.
Als Zweites vernetzt im Blutplasma vorhandenes vWF das Glykoprotein
ib/IIIa der Blutplättchenmembran,
wodurch die Blutplättchenaggregationsreaktion fortschreiten
kann. Als Folge findet schließlich
die Thrombenbildung statt.
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Es ist allgemein bekannt, dass antibiotisches Ristocetin
oder Schlangengift-Botrocetin es vWF ermöglichen, die tertiäre Struktur
in vitro wie bei einer hohen Scherbeanspruchung zu verändern. In
Gegenwart von Ristocetin oder Botrocetin erwirbt vWF nämlich eine
Bindefähigkeit
an GPIb. Verfahren zur Messung der physiologischen Aktivität von vWF
in vitro unter Nutzung des vorher erwähnten Charakteristikums umfassen
Ristocetininduzierte Blutplättchenaggregation
(hierin im Folgenden als "RIPA" abgekürzt) und Botrocetin-induzierte
Blutplättchenaggregation
(hierin im Folgenden als "BIPA" abgekürzt), sowie ein Verfahren zur
Messung der Bindung von vWF an GPIb in Gegenwart von Ristocetin
oder Botrocetin. Die oben genannten Verfahren sind weit verbreitet.
Aufgrund des Fortschritts bei Versuchstechniken wurde außerdem ein
Gerät entwickelt,
in dem SIPA in vitro gemessen werden kann, indem wirklich eine Scherbeanspruchung
erzeugt wird. Es wird angenommen, dass bei allen Reaktionen eine
identische Domäne
von vWF an der Bindung an das GPIb beteiligt ist.
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Es wurden schon verschiedene Antikörper gegen
vWF erzeugt, welche die Aktivität
von vWF in vitro hemmen. Viele davon weisen jedoch eine geringere
Reaktionsspezifität
auf, und fast alle hemmen die durch Botrocetin bedingte Reaktion
nicht, obwohl sie die durch Ristocetin bedingte Reaktion hemmen. Wie
oben beschrieben, wird angenommen, dass die durch Ristocetin induzierte
GPIb-Bindungsstelle von vWF homolog zu der durch Botrocetin induzierten
ist. Daher erkennen die oben genannten Antikörper vielleicht die Bindungsstelle
für Ristocetin
oder Botrocetin am vWF. Genaugenommen könnte man sagen, dass sie die
physiologische Aktivität
von vWF nicht hemmen und daher eine geringe Reaktionsspezifität aufweisen.
Es wurde berichtet, dass unter solchen Umständen zwei Antikörper, nämlich NMC-4,
hergestellt von Fujimura et al. (J. Nara Med. Assoc. 36, 662 (1985)),
und RFF-VIIIRAG:1, hergestellt von Tuddenham et al., sowohl die
durch Ristocetin bedingte als auch die durch Botrocetin bedingte
Reaktion in vitro hemmen (Blood 177, Nr. l, 113 (1992)).
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Es wurde berichtet, dass in der GPIb-Bindungsstelle
des vWF-Moleküls
Epitope für
die beiden Antikörper
vorhanden sind, die sich zwischen dem 449. und dem 728. Aminosäurerest
einer Aminosäuresequenz
des vWF-Moleküls
befinden. Darüber
hinaus wird die Bindung von Jod-markiertem NMC-4- und vWF durch
RFF-VIIIRAG:1 teilweise gehemmt. Aufgrund dieser Tatsache wird angenommen,
dass die beiden Epitope sich an zwei nahe beieinander liegenden
Positionen befinden. Außerdem
hemmt RFF-VIIRAG:1 BIPA nur teilweise, während NMC-4 BIPA vollkommen
hemmt. Aus diesem Grund wurden unter Verwendung von NMC-4 genaue
wissenschaftliche Untersuchungen über vWF gemacht, welche bestimmte
Ergebnisse erbrachten. Bei Tieren weist NMC-4 nur mit Ratten-vWF
Reaktivität
auf.
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Wenn ein monoklonaler Antikörper gegen Human-vWF
hergestellt wird, um Informationen über die BPIb-Bindungstelle
von Human-vWF zu erhalten, oder um den monoklonalen Antikörper als
präventiven
Wirkstoff und als therapeutischen Wirkstoff gegen mit vWF zusammenhängende Erkrankungen einzusetzen,
wird angenommen, dass der monoklonale Antikörper wünschenswerterweise als Antikörper mit
hoher Spezifität
für Human-vWF
hergestellt werden sollte.
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Auf der anderen Seite ist es, wenn
ein neues Medikament auf herkömmliche
Weise entwickelt wird, nicht erlaubt, Tests an Menschen durchzuführen, bevor
nicht ein Test mit Tieren durchgeführt wurde. Wenn ein Test in
Bezug auf die physiologischen Aktivitäten von vWF und monoklonalen
Anti-vWF-Antikörpern
in vivo durchgeführt
wird, muss ein monoklonaler Antikörper eingesetzt werden, der
die Durchführung
eines Tests mit Tie ren ermöglicht,
d. h. ein monoklonaler Antikörper,
der gleichzeitig Reaktivität mit
vWF eines Tiers aufweist. GPIIb/IIIa-Antagonisten, welche die Plättchenaggregation
beim Menschen mithilfe von Fibrinogenen stark unterdrücken, wirken übrigens
bei Ratten nicht (Thrombosis and Haemostasis 70, 531 (1993)). Außerdem weist
eine Ratte keine Ristocetin-induzierte Aggregation auf. Aufgrund
dieser Fakten wird im Allgemeinen angenommen, das der Mechanismus
der Thrombenbildung sich bei Ratten und Menschen stark unterscheidet.
Daher ist es fast sinnlos, die thrombosehemmende Wirkung eines Anti-vWF-Antikörpers in
einer Ratte zu evaluieren. Im Gegensatz dazu wird bei Meerschweinchen
die Blutplättchenaggregation
durch GPIIb/IIIa-Antagonisten unterdrückt. Außerdem wird auch die Ristocetin-induzierte
Aggregation auf dieselbe Weise wie beim Menschen induziert. Daher wird
angenommen, dass Meerschweinchen am besten als tierisches Thrombenmodell
für In-vivo-Experimente
geeignet sind, in denen die thrombosehemmende Wirkung evaluiert
werden kann.
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In Anbetracht der oben genannten
Gesichtspunkte ist ein monoklonaler Antikörper, der für sowohl Human-vWF und Meerschweinchen-vWF
Reaktivität
aufweist, nützlich.
Solche monoklonalen Anti-Human-vWF-Antikörper sind jedoch nicht bekannt.
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Darüber hinaus ist kein monoklonaler
Anti-Human-vWF-Antikörper
bekannt, dessen thrombosehemmende Wirkung in vivo bestätigt wurde.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wurde basierend auf
den oben beschriebenen Gesichtspunkten gemacht und zielt darauf
ab, monoklonale Antikörper gegen
den Human-von-Willebrand-Faktor, insbesondere einen monoklonalen
Antikörper,
der sowohl mit Human-vWF
als auch mit Meerschweinchen-vWF reaktiv ist, welche in einer medizinisch
wirksamen Dosis, die ausreicht, um eine thrombosehemmende Wirkung
zu zeigen, zu keinen Blutungen führen,
Hybridome zur Produktion dieser monoklonalen Antikörper und ein
thrombosehemmendes Mittel, der einen der oben genannten monoklonalen
Antikörper
als Wirkbestandteil enthält,
bereitzustellen.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
hatten Erfolg bei der Suche nach einem monoklonalen Antikörper, der
mit dem Human-von-Willebrand-Faktor reaktiv ist und RIPA, BIPA und
SIPA von Human-Blutplättchen
hemmt, indem sie eine Maus mit Human-vWF immunisierten und Milzzellen
der immunisierten Maus mit Mäuse-Myelomzellen
fusionierten, um ein Hybridom herzustellen. Darüber hinaus haben die Erfinder
der vorliegenden Erfindung herausgefunden, dass der monoklonale
Antikörper
in einem In-vivo-Thrombosemodell
eine starke thrombosehemmende Wirkung aufweist, ohne Blutungen auszulösen. Die
vorliegende Erfindung wurde somit abgeschlossen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein thrombosehemmendes Mittel gemäß den beiliegenden Ansprüchen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt einen monoklonalen Antikörper gemäß den beiliegenden Ansprüchen bereit.
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Ein dritter Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt ein Hybridom zur Produktion des monoklonalen Antikörpers mit
den zuvor genannten Eigenschaften bereit, das durch Fusion zwischen
einer Milzzelle einer mit von-Willbrand-Faktor immunisierten Maus und
einer Sp2/O-Ag14-Mäuse-Myelomzelle
gebildet wurde.
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Im Folgenden wird die Erfindung im
Detail beschrieben.
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<1> Monoklonaler
Antikörper
gemäß vorliegender Erfindung
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Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung ist ein monoklonaler Antikörper gemäß den beiliegenden Ansprüchen.
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Eine spezifische Ausführungsform
des oben beschriebenen monoklonalen Antikörpers ist das Beispiel eines
monoklonalen Antikörpers,
der neben den oben genannten Eigenschaften noch die folgenden Eigenschaften
aufweist:
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- (e) der monoklonale Antikörper hemmt BIPA (Botrocetin-induzierte
Blutplättchenaggregation)
von Ratten-Blutplättchen;
und
- (f) der monoklonale Antikörper
hemmt BIPA (Botrocetin-induzierte Blutplättchenaggregation) von Hasen-Blutplättchen.
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Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung weist insofern eine hohe Reaktionsspezifität auf, dass
er mit Human-vWF reaktiv ist, eine hohe Affinität dazu aufweist und RIPA, BIPA
und SIPA in vitro stark hemmt. Auf der anderen Seite hemmt der monoklonale
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung zumindest RIPA und BIPA von Meerschweinchen. Ein monoklonaler
Antikörper,
wie er in den weiter unten beschriebenen Beispielen erhalten wurde,
hemmt BIPA von Ratten und Hasen in vitro. Gemäß einem Versuch einer einzelnen
intravenösen
Verabreichung an ein Meerschweinchen, hemmt der monoklonale Antikörper RIPA
und BIPA ex vivo, ohne die hämatologischen
Parameter und die Koagulationsparameter im Geringsten zu beeinflussen.
Der monoklonale Antikörper
verlängert
die Zeit, die in einem photochemisch reaktionsinduzierten Thrombosemodell,
das auf der Verwendung eines Meerschweinchens basiert, für einen
femoralen Arterienverschluss notwendig ist, und er verlängert die
Zeit, die für
den Verschluss in einem arteriovenösen Shuntbildungsmodell notwendig
ist. Wenn der monoklonale Antikörper
in seiner medizinisch wirksamen Dosis eingesetzt wird, dauert seine
Wirkung außerdem
lange an, ohne jedoch eine Verlängerung
der Blutungszeit zu verursachen.
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Bisher war kein monoklonaler Antikörper mit den
oben beschriebenen Eigenschaften bekannt. Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung ist ein neuer monoklonaler Antikörper. Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung unterscheidet sich vom oben beschriebenen NMC-4 nicht
nur darin, dass es mit Tier-vWF reagiert, sondern auch darin, dass
es die Bindung von NMC-4 and vWF überhaupt nicht hemmt (siehe
die weiter unten beschriebenen Beispiele). Die Tatsache, dass der monoklonale
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung die Thrombenbildung in einem In-vivo-Thrombosemodell stark
unterdrückt
hat, ohne die Blutungsneigung zu beeinflussen, deutet auf die Möglichkeit hin,
dass der monoklonale Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung auch ein idealer therapeutischer Wirkstoff für thrombotische
Erkrankungen sein könnte.
Der monoklonale Antikörper
gemäß vorliegender Erfindung
ist nicht nur neu, sondern auch gewerblich anwendbar.
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Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung ist nämlich
nicht nur zur Spezifizierung der GPIb bindenden Stelle des vWF nützlich.
Es wird außerdem
angenommen, dass der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender Erfindung als
Mittel zur Analyse vorhandener Formen von vWF und ihrer Verteilung
in vivo, zur Erforschung der Ursachen von vWD (von-Willbrand-Krankheit),
sowie als präventiver
Wirkstoff und therapeutischer Wirkstoff gegen thrombotische Erkrankungen
eingesetzt werden kann. Darüber
hinaus kann der erste monoklonale Antikörper gemäß vorliegender Erfindung vorzugsweise
für In-vivo-Experimente
an Meerschweinchen eingesetzt werden, in denen die thrombosehemmende
Wirkung evaluiert wird.
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Der monoklonale Antikörper kann
außerdem die
durch Scherbeanspruchung induzierte Blutplättchenaggregation (hierin im
Folgenden als "SIPAd" abgekürzt)
von menschlichen Blutplättchen
hemmen. SIPAd bezieht sich auch auf die Thrombenbildung in einem
pathologischen Zustand. In einem Experiment auf der Basis von normalem
menschlichen Blut wurde bestätigt,
dass der monoklonale Antikörpers
SIPAd in Abhängigkeit
von der Dosis hemmt. Solch eine Hemmung wurde bei GIIb/IIIa-Antagonisten,
die derzeit als thrombosehemmende Mittel eingesetzt werden sollen,
nicht beobachtet.
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Der monoklonale Antikörper mit
den oben beschriebenen Eigenschaften kann als Medikament eingesetzt
werden. Das Medikament umfasst im Speziellen beispielsweise ein
weiter unten beschriebenes thrombosehemmendes Mittel.
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<2> Bildung
von Hybridomen und des monoklonalen Antikörpers gemäß vorliegender Erfindung
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Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung wird erhalten, indem eine Zellfusion zwischen Antikörper produzierenden
Zellen eines mit Human-vWF immunisierten Tiers und Myelomzellen
durchgeführt
wird, um Hybridome zu bilden, ein zur Produktion eines monoklonalen
Antikörpers
mit Reaktionsspezifität
für Human-vWF
und zur Hemmung von RIPA, BIPA und SIPA von menschlichen Blutplättchen fähiges Hybridom
kloniert wird und das Hybridom oder eine Variante davon kultiviert
wird.
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Der monoklonale Antikörper wird
erhalten, indem ein Hybridom, das zur Produktion eines RIPA und
BIPA von Meerschweinchen-Blutplättchen
hemmenden monoklonalen Antikörpes
fähig ist,
kloniert wird und das Hybridom oder eine Variante davon kultiviert
wird.
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Das Hybridom kann in Übereinstimmung
mit einem Verfahren von Köhler
und Milstein (Nature, 495–492
(1975)) gebildet werden. Ein Verfahren zur Bildung von Hybridomen
und ein Verfahren zur Auswahl eines Hybridoms, das zur Produktion
eines gewünschten
monoklonalen Antikörpers
fähig ist,
wird im Folgenden erläutert.
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Antikörper produzierende Zellen werden
erhalten, indem ein Tier, beispielsweise eine BALB/c-Maus, mit Human-vWF
immunisiert wird und aus dem Tier Antikörper produzierende Zellen,
wie beispielsweise Milzzellen, Lymphknotenzellen und peripheres
Blut, bereitgestellt werden. Human-vWF kann durch Reinigung aus
menschlichem Blutplasma oder durch beispielsweise Gelfiltration
erhalten werden.
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Die Antikörper produzierenden Zellen
werden aus dem mit Human-vWF immunisierten Tier entnommen, um eine
Zellfusion mit Myelomzellen durchzuführen. Als Myelomzellen für die Zellfusion können Zellstämme von
verschiedenen Säugetieren verwendet
werden. Vorzugsweise sollte jedoch ein Zellstamm von einem Tier
derselben Spezies wie das zur Bildung der Antikörper produzierenden Zellen verwendete
Tier eingesetzt werden. Um fusionierte Zellen nach der Zellfusion
von unfusionierten Zellen unterscheiden zu können, sollte vorzugsweise ein Myelom-Zellstamm
mit einem Marker verwendet werden, so dass unfusionierte Myelomzellen
nicht überleben
und nur Hybridome proliferieren können. Ein Hybridom, beispielsweise,
das durch eine Zellfusion zwischen einer gegen 8-Azaguanin resistenten
Myelomzelle und einer Antikörper
produzierenden Zelle als normale Zelle gebildet wird, kann in einem
Medium (HAT-Medium), das Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin enthält, proliferieren,
während
die gegen 8-Azaguanin resistente Myelomzelle im HAT-Medium stirbt
und die normale, Antikörper
produzierende Zelle nicht lange kultiviert werden kann. Daher kann
nur das Hybridom selektiv kultiviert werden (Science 145, 709 (1964)).
Vorzugsweise sollte als Myelomzelle ein Stamm eingesetzt werden,
der kein eigenes Immunoglobulin absondert, so dass der gewünschte Antikörper leicht
aus einem Kulturüberstand
des Hybridoms erhalten werden kann.
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Die Zellfusion wird beispielsweise
wie folgt durchgeführt.
Milzzellen einer mit Human-vWF
immunisierten Maus werden in der logarithmischen Wachstumsphase
mit Mäuse-Myelomzellen, z.
B. Sp2/O-Ag14 (gegen 8-Azaguanin resistent, kein IgG absondernd),
vermischt, so dass das Verhältnis
zwischen den Milzzellen und den Myelomzellen etwa 10 : 1 bis 1 :
1 beträgt.
Nach einer Zentrifugation wird zum zurückbleibenden Niederschlag Polyethylenglykol
mit einem mittleren Molekulargewicht von 1.000 bis 6.000 zugesetzt,
um eine Endkonzentration von 30 bis 50% zu erhalten, so dass die
Zellen fusioniert werden. Die Fusion kann anstelle des Zusetzens
von Polyethylenglykol auch durch Anlegen eines elektrischen Impulses
an eine Mischlösung
der Zellen durchgeführt
werden.
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Die Zellen, die der Fusionsbehandlung
unterzogen wurden, werden in einem HAT-Medium, beispielsweise in
Dulbecco's Modified Eagle's Minimum Essential Medium (hierin im
Folgenden als "DMEM-Medium" abgekürzt), das Hypoxanthin, Aminopterin,
Thymidin und 10% Rinderfötenserum
enthält,
suspendiert. Die Suspension wird dispensiert und in eine 96-Napf-Mikrotiterplatte
oder dergleichen gegossen, und die Zellen werden bei 37°C in 5% Kohlendioxid
so kultiviert, dass sich nur Hybridome vermehren können.
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Die auf die oben beschriebene Weise
erhaltenen Hybridome liegen als Mischkultur vor, die ein Hybridom
enthalten, das den gewünschten
monoklonalen Antikörper
produziert, sowie Hybridome, die monoklonale Antikörper gegen
andere Proteine, die in dem Human-vWF-Präparatsgemisch enthalten sind,
produzieren oder monoklonale Antikörper gegen Stellen des Human-vWF,
die für
RIPA, BIPA und SIPA irrelevant sind. Demgemäß wird ein Stamm, der den gewünschten
monoklonalen Antikörper
produziert, aus den oben genannten Hybridomen ausgewählt.
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Das Hybridom, das den monoklonalen
Antikörper
mit Reaktivität
gegenüber
Human-vWF produziert,
kann in Übereinstimmung
mit einem auf der Verwendung von Human-vWF als Antigen basierenden Enzymimmunoassay
ausgewählt
werden. Ein Stamm, der einen monoklonalen Antikörper produziert, welcher sowohl
durch Human-vWF vermitteltes RIPA und BIPA hemmt, wird ausgewählt, indem
die Hemmaktivität
gegenüber
RIPA und BIPA unter Verwendung eines Teils des Mediums in jedem
Napf gemessen wird.
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Das Hybridom, das den monoklonalen
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung produziert, wird durch die Auswahl eines Hybridoms erhalten, das
einen monoklonalen Antikörper,
der sich an vWF eines Tiers, wie beispielsweise eines Meerschweinchens,
einer Ratte oder eines Hasen, bindet, oder einen monoklonalen Antikörper, der
BIPA oder RIPA von Blutplättchen
eines des oben genannten Tiere hemmt, produziert, in Übereinstimmung
mit einem Enzymimmunoassayverfahren wie etwa ELISA (enzymgebundenes
Immunosorptionsassay).
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Nach Bestätigung der Tatsache, dass das Hybridom
zur Produktion des gewünschten
monoklonalen Antikörpers
in einer Kultur enthalten ist, wird die Kultur in ein HT-Me dium
derselben Zusammensetzung wie das HAT-Medium, mit der Ausnahme, dass
das Aminopterin aus dem HAT-Medium entfernt wird, übertragen.
Das Hybridom wird weiter kultiviert, um die Klonierung in Übereinstimmung
mit beispielsweise einem Grenzverdünnungsverfahren durchzuführen.
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So wurden die Hybridome AJvW-2 und AJvW-4
erhalten, wie weiter unten in den Beispielen demonstriert wird.
Beide wurden am 24. August 1994 im National Institute of Bioscience
and Human Technology der Agency of Industrial Science and Technology
des Ministry of International Trade and Industry (Postleitzahl 305,
1–3 Higashi-Icchome,
Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan) unter den Hinterlegungsnummer FERM
P-14487 und FERM P-14489 in dieser Reihenfolge hinterlegt und wurden
gemäß dem Budapester
Abkommen am 29. September 1995 unter den Hinterlegungsnummern FERM
BP-5248 und FERM BP-5250 international hinterlegt.
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Wie in den weiter unten aufgeführten Beispielen
beschrieben, gehört
der durch AJvW-2 produzierte monoklonale Antikörper zur Subklasse IgG1 und
der durch AJvW-4 produzierte monoklonale Antikörper zur Subklasse IgG2b. NMC-4
gehört
zu IgG1, wie auch bisher berichtet wurde.
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Der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung wird durch die Kultivierung des auf die oben beschriebene
Weise erhaltenen Hybridoms oder einer Variante davon, ausgewählt durch
das Klonieren des Hybridoms in Übereinstimmung
mit dem Grenzverdünnungsverfahren
in einem geeigneten Medium oder in Mäuse-Aszitesflüssigkeit
kultiviert wird, beispielsweise eine Variante des Hybridoms mit
hoher Antikörper-Produktivität. Alternativ dazu
kann der monoklonale Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung durch Isolieren eines Gens, das mit der Antikörper-Produktion
zusammenhängt,
aus dem erhaltenen Hybridom, Aufnahme des Gens in einen Expressionsvektor,
Einführung
des erhaltenen Vektor ein einen Mikroorganismus wie beispielsweise Escherichia
coli und Kultivierung des erhaltenen Antikörper produzierenden Mikroorganismus
ge wonnen werden. Das Hybridom umfasst das oben beschriebene AJvW-2
und AJvW-4 sowie Varianten davon.
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Das Medium zur Kultivierung des Hybridoms umfasst
beispielsweise ein Medium, das auf einem DMEM-Medium basiert und
darüber
hinaus Rinderfötenserum,
L-Glutamin, Glucose, Natriumpyruvat, 2-Mercaptoethanol und ein Antibiotikum
(z. B. Penicillin G, Streptomycin und Gentamicin) enthält. Das Hybridom
gemäß vorliegender
Erfindung wird üblicherweise
2 bis 4 Tage bei 37°C
in dem Medium mit einer Gasphase, die 5 Kohlendioxid und 95% Luft umfasst,
kultiviert. Alternativ dazu kann das Hybridom auch etwa 10 bis 15
Tage in der Bauchhöhle
einer mit 2,6,10,14-Tetramethylpentadecan (z. B. Pristane (Markenname),
hergestellt von Sigma) vorbehandelten Balb/c-Maus kultiviert werden.
So wird der monoklonale Antikörper
in einer Menge produziert, die eine Reinigung unterzogen werden
kann.
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Der so produzierte monoklonale Antikörper kann
gemäß einem
herkömmlichen
Verfahren zur Isolierung und Reinigung von Proteinen aus Kulturüberstand
oder Aszitesflüssigkeit
abgetrennt und gereinigt werden. Solche Verfahren umfassen beispielsweise
Zentrifugation, Dialyse, Aussalzen unter Verwendung von Ammoniumsulfat
und Säulenchromatographie
unter Verwendung von beispielsweise DEAE-Cellulose, Hydroxyapatit,
Protein-A-Agarose und Protein-G-Agarose.
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<3> Thrombosehemmendes
Mittel gemäß vorliegender
Erfindung
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Ein thrombosehemmendes Mittel gemäß vorliegender
Erfindung umfasst als Wirkbestandteil einen monoklonalen Antikörper gemäß vorliegender Erfindung.
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Wenn der von der Maus stammende monoklonale
Antikörper
am Menschen als thrombosehemmendes Mittel angewendet wird, ist es
aufgrund von Problemen der Antigenität und der Halbwertszeit im Blut
wünschenswert,
dass der monoklonale Antikörper
in einen menschlichen Typen umgewandelt wird. Variable Regionen
des Antikörpers
kön nen
in Übereinstimmung
mit den von Jones et al. (Nature 321, 522 (1986)) und Queen et al.
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 10029 (1989)) beschriebenen Verfahren
in solche vom menschlichen Typen umgewandelt werden, ohne die Reaktionsspezifität zu verlieren.
Seit Kurzem ist auch das von Winter et al. und Lerner et al. beschriebene
Repertoir-Klonierungsverfahren verfügbar (J.
Mol. Biol 222, 581 (1991); Proc. Natl. Aca. Sci. USA 88, 2432 (1991)).
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Die Fragmente F(ab')2,
Fab' und Fab, die durch Verdauen der oben genannten monoklonalen Antikörper mit
einem proteolytischen Enzym, wie beispielsweise Trypsin, Papain
und Pepsin, und einer darauffolgenden Reinigung erhalten werden,
können auch
als thrombosehemmendes Mittel eingesetzt werden, vorausgesetzt die
Fragmente weisen dem oben genannten monoklonalen Antikörper gleichwertige
Eigenschaften auf.
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Der Typ oder die Form des thrombosehemmenden
Mittels gemäß vorliegender
Erfindung umfassen beispielsweise Injektionen, sublinguale Tabletten,
Hautumschläge,
Tabletten oder Pillen, Kapseln, Granula, Sirupe, Zäpfchen,
Salben und Instillationen. Davon sind Injektionen, sublinguale Tabletten und
Hautumschläge
zu bevorzugen. Je nach Typ des Wirkstoffs kann der thrombosehemmende
Wirkstoff mit pharmazeutisch zulässigen
Arnzeimittelträgern, z.
B. Lactose, Kartoffelstärke,
Calciumcarbonat und Natriumalginat, vermischt werden. Im Fall der
Injektion umfassen mögliche
Lösungsmittel
beispielsweise Wasser zur Injektion, physiologische Kochsalzlösung und
Ringer-Lösung.
Das Lösungsmittel
kann mit einem Dispersionsmittel versetzt werden. Darüber hinaus
kann auch eine andere thrombosehemmende Komponente als die monoklonalen
Anti-vWF-Antikörper eingesetzt
werden.
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Die Verabreichungsdosis des thrombosehemmenden
Mittels gemäß vorliegender
Erfindung variiert je nach beispielsweise Alter und Verfassung eines
Patienten. Im Allgemeinen kann jedoch bei der intravenösen Verabreichung
eine vorbestimmte Wirkung erwartet werden, indem einem Erwachsenen pro
Tag vorzugsweise eine Menge des thrombosehemmenden Mittels gemäß vorliegender
Erfindung im Bereich von 0,1 μm/kg bis
1.000 mg/kg, noch bevorzugter 1 μg/kg
bis 100 mg/kg, verabreicht wird, dargestellt durch die Menge des
monoklonalen Antikörpers
der als Wirkbestandteil dienen soll.
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Das thrombosehemmende Mittel gemäß vorliegender
Erfindung kann für
allgemeine Anwendungen thrombosehemmender Mittel eingesetzt werden. Das
heißt,
das thrombosehemmende Mittel gemäß vorliegender
Erfindung kann verwendet werden, um mit der Blutplättchenadhäsion und
-aggregation zusammenhängende
Erkrankungen zu verhindern oder zu behandeln. Insbesondere ist das
thrombosehemmende Mittel gemäß vorliegender
Erfindung beispielsweise wirksam bei der Behandlung von vorübergehenden
ischämischen
zerebralen Attacken, instabiler Angina pectoris, Hirninfarkten,
Myokardinfarkten und peripherer arterieller Verschlüssen, er
ist wirksam bei der Prävention
von Reokklusionen nach einer PTCA und von Okklusionen eines koronararteriellen
Bypasses und er ist wirksam bei der Behandlung von Koronararterien-Klappenprothesen
und essentieller Thrombozytämie.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2 und des Antikörpers
4 in Bezug auf Beispiele der vorliegenden Erfindung und von NMC-4
als Kontrollvergleich, gemessen als RIPA basierend auf der Verwendung
von Human-PRP.
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2 (Vergleich)
zeigt Hemmaktivitäten
des Antikörpers
1 und des Antikörpers
3 in Bezug auf Beispiele der vorliegenden Erfindung und von NMC-4
als Kontrollvergleich, gemessen als RIPA basierend auf der Verwendung
von Human-PRP.
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3 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4, gemessen als RIPA basierend auf der Verwendung
von Meerschweinchen-PRP.
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4 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4, gemessen als BIPA basierend auf der Verwendung
von Human-PRP.
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5 (Vergleich)
zeigt Hemmaktivitäten
des Antikörpers
1, des Antikörpers
3 und von NMC-4, gemessen als BIPA basierend auf der Verwendung
von Human-PRP.
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6 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4, gemessen als BIPA basierend auf der Verwendung
von Meerschweinchen-PRP.
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7 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4, gemessen als BIPA basierend auf der Verwendung
von Ratten-PRP.
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8 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4, gemessen als BIPA basierend auf der Verwendung
von Hasen-PRP.
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9 (Vergleich)
zeigt Hemmaktivitäten
des Antikörpers
1, des Antikörpers
3 und von NMC-4, gemessen als BIPA basierend auf der Verwendung
von Hasen-PRP.
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10 zeigt
Hemmaktivitäten
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4, gemessen als SIPA basierend auf der Verwendung
von Human-PRP.
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11 (Vergleich)
zeigt Hemmaktivitäten des
Antikörpers
1, des Antikörpers
3 und von NMC-4, gemessen als SIPA basierend auf der Verwendung von
Human-PRP.
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12.
zeigt Einflüsse
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4 auf die Bindung von vWF an immobilisierte Human-Blutplättchen (in Gegenwart
von Ristocetin).
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13 (Vergleich)
zeigt Einflüsse
des Antikörpers
1, des Antikörpers
3 und von NMC-4 auf die Bindung von vWF an immobilisierte Human-Blutplättchen (in
Gegenwart von Ristocetin).
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14 zeigt
Einflüsse
des Antikörpers
2, des Antikörpers
4 und von NMC-4 auf die Bindung von vWF an immobilisierte Human-Blutplättchen (in Gegenwart
von Botrocetin).
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15 (Vergleich)
zeigt Einflüsse
des Antikörpers
1, des Antikörpers
3 und von NMC-4 auf die Bindung von vWF an immobilisierte Human-Blutplättchen (in
Gegenwart von Botrocetin).
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16 zeigt
Auswirkungen der jeweiligen monoklonalen Antikörper auf die Bindung von biotinyliertem
AJvW-1 an immobilisiertes vWF.
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17 zeigt
Auswirkungen der jeweiligen monoklonalen Antikörper auf die Bindung von biotinyliertem
AJvW-2 an immobilisiertes vWF.
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18 zeigt
Auswirkungen der jeweiligen monoklonalen Antikörper auf die Bindung von biotinyliertem
AJvW-3 an immobilisiertes vWF.
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19 zeigt
Auswirkungen der jeweiligen monoklonalen Antikörper auf die Bindung von biotinyliertem
AJvW-4 an immobilisiertes vWF.
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20 zeigt
Auswirkungen der jeweiligen monoklonalen Antikörper auf die Bindung von biotinyliertem
NMC-4 an immobilisiertes vWF.
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21 zeigt
Hemmwirkungen des Antikörpers
2 und des Antikörpers
4, gemessen an Ex-vivo-Meerschweinchen-RIPA.
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22 zeigt
eine Hemmwirkung des Antikörpers
4, gemessen an Ex-vivo-Meerschweinchen-BIPA.
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23 zeigt
eine Wirkung des Antikörpers
2 auf die Okklusionszeit in einem Meerschweinchen-PIT-Modell.
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24 zeigt
eine Wirkung des Antikörpers
4 auf die Okklusionszeit in einem Meerschweinchen-PIT-Modell.
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25 zeigt
eine Wirkung des Antikörpers
2 auf die Okklusionszeit in einem Meerschweinchen-A-V-Shuntmodell.
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26 zeigt
eine Wirkung des Antikörpers
2 auf die Blutungszeit in einem Meerschweinchen-Blutungszeitmodell.
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27 zeigt
eine Wirkung des Antikörpers
4 auf die Blutungszeit in einem Meerschweinchen-Blutungszeitmodell.
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Bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung
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Im Folgenden wird die vorliegende
Erfindung unter Bezugnahme auf Beispiele im Detail erläutert. Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die unten beschriebenen
Beispiele beschränkt.
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Beispiele
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<1> Bildung
von monoklonalen Antikörpern
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(1) Immunsensibilisierung
und Zellfusion
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Gereinigtes Human-vWF wurde mit einer gleichen
Menge eines Adjuvans (MPL + TDM EMULSION: Markenname RIBI) vermischt,
und das erhaltene Gemisch wurde männlichen Balb/c-Mäusen (zu Beginn
der Immunisierung 8 Wochen alt) subkutan verabreicht, und zwar in
einer Menge, die der Menge von 100 μg vWF pro Maus entsprach (Grundimmunisierung).
Nach 21 Tagen wurde auf dieselbe Weise wie oben beschrieben eine
weitere Immunisierung durch subkutane Verabreichung durchgeführt (Booster-Immunisierung).
19 Tagen oder 30 Tage nach dem Booster wurden den Mäusen durch
ihre Schwanzvenen 200 μl
eines Präparats
verabreicht, das durch Verdünnen
von Human-vWF mit
PBS (phosphatgepufferte physiologische Salzlösung, hergestellt von Nissui)
erhalten wurde, um eine Konzentration von 250 μg/ml zu erhalten (Endimmunisierung).
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3 Tage nach der Endimmunisierung
wurden die Milzen der Mäuse
entfernt und in einzelne Zellen aufgetrennt. Danach wurden die Milzzellen
mit einem DMEM-Medium gewaschen. Außerdem wurden Sp2/O-Ag14-Mäuse-Myelomzellen
in der logarithmischen Wachstumsphase gesammelt und mit einem DMEM-Medium
gewaschen. Die Milzzellen und die Mäuse-Myelomzellen wurden in
einem Verhältnis
der Zellenanzahl von 10 : 1 in einem Kunststoffrohr ausreichend
vermischt, und dann wurde 50% (Gew./Vol.) Polyethylenglykol (hergestellt
von Boehringer Mannheim, mittleres Molekulargewicht: 4.000) zugesetzt, um
eine 7-minütige
Zellfusion bei 37°C
durchzuführen.
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Eine Überstandslösung wurde durch Zentrifugation
entfernt, und dem Rückstand
wurde ein HAT-Medium zugesetzt (DMEM-Medium mit 10% Rinderfötenserum,
dem Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin zugesetzt wurden). Der
Rückstand wurde
suspendiert, so dass die Konzentration der Milzzellen 5 × 106 Zellen/ml betrug. Diese Zellsuspension
wurde dispensiert und in 96-Napf-Kunststoffplatten gegossen, so
dass jeder Napf 100 μl
der Suspension enthielt, wonach sie bei 37°C in 5% Kohlendioxid kultiviert
wurde. Am 2. und 5. Tag wurde das HAT-Medium wurde um eine Menge
von 50 μl/Napf ergänzt. Danach
wurde alle 3 oder 4 Tage das halbe Volumen des Mediums in Übereinstimmung
mit der Proliferation der Hybridome ausgetauscht.
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(2) Screening und Klonierung
der Hybridome
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Hybridome, die den monoklonalen Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung produzierten, wurden unter Nutzung der Hemmaktivität des monoklonalen
Antikörpers
in Bezug auf die physiologische Aktivität von vWF als Index gescreent.
Nach Beendigung der Proliferation der Hybridome wurden aus einem
Teil des Mediums in jedem Napf Proben gezogen, welche dann auf ihre
Hemmaktivitäten
gegenüber
RIPA und BIPA gemessen wurden. Hybridomklone, die beide Reaktionen
stark hemmen, wurden ausgewählt.
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Aus den ausgewählten Klonen wurden Hybridome,
die monoklonale Antikörper
produzierten, welche Reaktivität
mit vWFs von Meerschweinchen, Hasen und Ratten aufwie sen, ausgewählt. Die
erhaltenen Hybridome wurden in ein HT-Medium derselben Zusammensetzung
wie das HAT-Medium, mit der Ausnahme, dass das Aminopterin aus dem HAT-Medium
entfernt wurde, übertragen,
und weiter kultiviert. In Übereinstimmung
mit dem Grenzverdünnungsverfahren
wurde zwei Mal kloniert. So wurden stabile Hybridome erhalten. Die
zwei letztendlich erhaltenen Hybridome wurden als AJvW-2 und AJvW-4 bezeichnet.
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Auf der anderen Seite wurden aus
den Klonen, welche die oben beschriebenen Reaktionen von RIPA und
BIPA stark hemmten, Hybridome ausgewählt, die monoklonale Antikörper produzierten,
welche keine Reaktivität
mit vWFs von Meerschweinchen, Hasen und Ratten aufwiesen. Die erhaltenen Hybridome
wurden in ein HT-Medium derselben Zusammensetzung wie das HAT-Medium,
mit der Ausnahme, dass das Aminopterin aus dem HAT-Medium entfernt
wurde, übertragen,
und dort weiter kultiviert. In Übereinstimmung
mit dem Grenzverdünnungsverfahren
wurde zwei Mal kloniert. So wurden stabile Hybridome erhalten. Die
zwei letztendlich erhaltenen Hybridome wurden als AJvW-1 und AJvW-3
bezeichnet.
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AJvW-2 und AJvW-4 produzierten monoklonale
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung, und AJvW-1 und AJvW-3 produzierten monoklonale Antikörper, die
nicht im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegen.
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<2> Produktion
und Reinigung von monoklonalen Antikörpern
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(1) Produktion von monoklonalen
Antikörpern
-
2,6,10,14-Tetramethylpentadecan (Markenname:
Pristane, hergestellt von Sigma, 0,5 ml) wurde intraperitoneal in
6 bis 8 Wochen alte weibliche Balb/c-Mäuse injiziert. Nach 10 bis
20 Tagen wurden Zellen von AJvW-1, AJvW-2, AJvW-3 oder AJvW-4 (1 × 106 bis 107 Zellen)
in PBS suspendiert, und die Mäuse
wurden intraperitoneal damit geimpft. Nach 7 bis 10 Tagen wurden
die Mäuse
getötet
und einer Unterleibsoperation unterzogen, wobei produzierte Aszitesflüssigkeit
gesammelt wurde. Die Aszitesflüssigkeit
wur de zentrifugiert, um unlösliche
Stoffe zu entfernen, und ein Überstand
wurde gewonnen und bei –20°C gelagert.
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(2) Reinigung von monoklonalen
Antikörpern
-
IgG wurde unter Verwendung eines
Hi-Trap Protein-A Antikörperreinigungskits
(Markenname, hergestellt von Pharmacia) aus dem oben beschriebenen
Aszitesflüssigkeit-Überstand gereinigt. Zur Aszitesflüssigkeit
(2 ml) wurde eine Lösung
A (1,5 Mol Glycin, 3 Mol NaCl, pH 8,9, 8 ml) zugesetzt, und dann
wurde sie durch einen Filter mit einer Porengröße von 45 μm (hergestellt von Millipore)
filtriert. Danach wurde das erhaltene Filtrat auf eine mit Protein Sepharose
HP (hergestellt von Pharmacia) befüllte und ausreichend mit der
Lösung
A äquilibrierte
Säule (Säulenvolumen:
1 ml) aufgetragen, und die Säule wurde
dann mit einer 10fachen Menge des Säulenvolumens der Lösung A gewaschen.
Danach wurde eine IgG-Fraktion mit einer 10fachen Menge des Säulenvolumens
einer Lösung
B (0,1 Mol Glycin, pH 2,8) eluiert. Die eluierte IgG-Fraktion wurde
gegen PBS dialysiert, welche als gereinigte Probe verwendet wurde.
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Die von AJvW-1, AJvW-2, AJvW-3 und AJvW-4
produzierten monoklonalen Antikörper
werden hierin im Folgenden als "Antikörper 1 ", "Antikörper 2",
"Antikörper
3" und "Antikörper
4" bezeichnet.
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NMC-4 wurde auf dieselbe Weise wie
oben beschrieben von NMC-4 enthaltender Mäuse-Aszitesflüssigkeit
gereinigt, um eine Probe zu erhalten, die als Kontrollvergleich
verwendet wurde.
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<3> Bestimmung
von Subklassen von monoklonalen Antikörpern
-
Die IgG-Subklassen der monoklonalen
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung wurden unter Verwendung der unter Punkt < 2 > erhaltenen gereinigten
Antikörper
bestimmt, wobei ein im Handel erhältliches Subklassen-Bestimmungskit
(Markenname: Mono Ab-ID EIA Kit A, hergestellt von Zymed) verwendet
wurde. Dieses Verfahren basiert auf dem ELISA-Verfahren. Das Ergebnis
war, dass "Antikörper
1 ", "Antikörper
2", "Antikörper
3" und "Antikörper 4"
zur Klasse des IgG gehörten.
Es wurde bestimmt, dass die Subklasse von Antikörper 1 und Antikörper 3 IgG2a-Isotyp,
die Subklasse von Antikörper
2 IgG1-Isotyp und die Subklasse von Antikörper 4 IgG2b-Isotyp war. NMC-4
gehörte
zu IgG1, was auch zuvor berichtet worden war.
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<4> Hemmaktivitäten von
monoklonalen Antikörpern gemäß vorliegender
Erfindung gegenüber
der Blutplättchenaggregation
-
(1) Hemmwirkungen gegenüber RIPA
-
Blut von einem normalen menschlichen Spender
wurde in einem Verhältnis
von 9 : 1 mit 3,8% Natriumcitrat gemischt und dann bei 1.100 U/min
10 Minuten lange zentrifugiert, um blutplättchenreiches Plasma (PRP)
herzustellen. PRP (3 × 108 Plättchen/ml,
225 μl)
wurde bei 37°C
3 Minuten lang mit dem monoklonalen Antikörper (2 μl) in verschiedenen Konzentrationen
umgesetzt. Danach wurde Ristocetin (hergestellt von Sigma) zugesetzt,
um eine Endkonzentration von 1,5 mg/ml zu erhalten. Die Blutplättchenaggregation
wurde bei 37°C
10 Minuten lang beobachtet, indem ein Gerät zu Messung der Blutplättchenaggregationsfähigkeit
verwendet wurde (Markenname: HE-MATRCER,
hergestellt von Niko Bioscience). Das Ausmaß der Blutplättchenaggregation
wurde durch eine Veränderung
der optischen Durchlässigkeit
ausgedrückt.
Die Hemmaktivität
gegenüber
der Blutplättchenaggregation
wurde bestimmt, indem die maximale Aggregation, die durch Zusatz
von DMEM oder des Puffers zur Lösung
der Probe erhalten wurde, als Kontrolle verwendet wurde.
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Die Ergebnisse sind in 1 (Antikörper 2, 4) und 2 (Antikörper 1, 3) dargestellt. Antikörper 1,
Antikörper
2, Antikörper
3, Antikörper
4 und NMC-4 hemmten Human-RIPA
in Abhängigkeit
von der Dosis. Die Werte für
IC50 waren 0,8 μg/ml für Antikörper 1, 3,5 μg/ml für Antikörper 2,
1,0 μg/ml
für Antikörper 3,
2,0 μg/ml
für Antikörper 4 und
0,7 μg/ml
für NMC-4.
-
Meerschweinchen-PRP wurde auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben hergestellt, diesem wurde dann Ristocetin zugesetzt,
um eine Endkonzentration von 1,75 mg/ml zu erhalten, und dieselben Messungen
wie oben beschrieben wurden durchgeführt. Antikörper 1 (Endkonzentration: 80 μg/ml), Antikörper 3 (Endkonzentration:
80 μg/ml)
und NMC-4 (Endkonzentration: 27 μg/ml)
hemmten RIPA bei Meerschweinchen nicht im Geringsten, während Antikörper 2 und
Antikörper
4 RIPA bei Meerschweinchen in Abhängigkeit von der Dosis hemmten (3). Die Werte für IC50 waren 0,4 μg/ml für Antikörper 2 und 1 μg/ml für Antikörper 4.
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(2) Hemmaktivitäten gegenüber BIPA
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Vor der Messung von BIPA wurde ein Schlangengift,
d. h. Botrocetin, aus einem rohen Giftpräparat (hergestellt von Sigma)
der Bothorops jararaca purifiziert. 1 g des rohen Giftpräparats wurde
in 20 mMol 0,15 Mol NaCl enthaltendem Tris-HCl-Puffer (pH 7,4) gelöst, und
unlösliche
Stoffe wurden durch Zentrifugation bei 3.000 U/min entfernt. Der
erhaltene Überstand
wurde einer Gelfiltration unter Verwendung des Sephadex G-75 (5 × 90 cm,
hergestellt von Pharmacia) unterzogen. Fraktionen, die einem Elutionsvolumsbereich
von 480 bis 570 ml entsprachen, wurden gesammelt, und die erhaltene
Lösung
wurde unter Verwendung eines Ultrafiltrations-Konzentrationsgeräts (DIAFLO
YM-10, hergestellt von Amicon) auf ein Volumen von 20 ml eingeengt.
Danach wurde die konzentrierte Lösung
auf eine auf der Verwendung von DEAD-TOYOPEARL-650M basierende lonenaustauschsäule (1,6 × 32 cm,
hergestellt von Pharmacia) aufgetragen und durch Anlegung eines Konzentrationsgradienten
von 0 bis 0,3 Mol NaCl eluiert. Die nach 600 bis 640 Minuten eluierten
Fraktionen wurden gesammelt, und die erhaltene Lösung wurde auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben auf ein Volumen von 4 ml eingeengt. Danach
wurde die konzentrierte Lösung
auf eine Gelfiltrationssäule
(Sephadex G-75, 2,6 × 90
cm, hergestellt von Pharmacia) aufgetragen, indem als Lösungsmittel
20 mMol 0,15 Mol NaCl enthaltender Tris-HCl-Puffer (pH 7,4) verwendet
wurden. Es wurden Fraktionen mit starken Blutplättchenaggregationsaktivitäten abgenommen, und
eine kombinierte Lösung
wurde als gereinigte Probe verwendet.
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Human-PRP (3 × 108 Blutplättchen/ml,
225 μl)
wurde bei 37°C
3 Minuten lang mit dem monoklonalen Antikörper (2 μl) in verschiedenen Konzentrationen
umgesetzt. Danach wurde wie oben beschrieben erhaltenes Botrocetin
zugesetzt, um eine Endkonzentration von 5 μg/ml zu erhalten, und die Blutplättchenaggregation
wurde auf dieselbe Weise wie in Punkt (1) gemessen. Die Ergebnisse
sind in 4 (Antikörper 2,
4) und 5 (Antikörper 1,
3) dargestellt. Antikörper
1, Antikörper
2, Antikörper
3, Antikörper
4 und NMC-4 hemmten BIPA in Abhängigkeit von
der Dosis. Die Werte für
IC50 waren 0,8 μg/ml für Antikörper 1, 2,0 μg/ml für Antikörper 2,
1,0 μg/ml
für Antikörper 3,
5,6 μg/ml
für Antikörper 4 und
2,0 μg/ml für NMC-4.
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Meerschweinchen-PRP wurde auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben hergestellt, diesem wurde dann Botrocetin zugesetzt,
um eine Endkonzentration von 2 μg/ml
zu erhalten, und dieselben Messungen wie oben beschrieben wurden
durchgeführt. Antikörper 1 (Endkonzentration:
80 μg/ml),
Antikörper
3 (Endkonzentration: 80 μg/ml)
und NMC-4 (Endkonzentration: 27 μg/ml)
hemmten BIPA bei Meerschweinchen nicht im Geringsten, während Antikörper 2 und
Antikörper
4 BIPA bei Meerschweinchen in Abhängigkeit von der Dosis hemmten
(6). Die Werte für IC50 waren 3,1 μg/ml für Antikörper 2 und 3,5 μg/ml für Antikörper 4.
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PRP wurde hergestellt, indem zitriertes
Rattenblut bei 1.300 U/min 10 Minuten lang zentrifugiert wurde.
Dem PRP wurde dann Botrocetin zugesetzt (5 × 108 Blutplättchen/
ml), um eine Endkonzentration von 0,08 μg/ml zu erhalten, und dieselben
Messungen wie oben beschrieben wurden durchgeführt. Antikörper 1 (Endkonzentration: 80 μg/ml), Antikörper 3 (Endkonzentration:
80 μg/ml)
hemmten BIPA bei Ratten nicht im Geringsten, während Antikörper 2, Antikörper 4 und
NMC-4 BIPA bei Ratten in Abhängigkeit von
der Dosis hemmten (7).
Die Werte für
IC50 waren 1,2 μg/ml für Antikörper 2, 5,0 μg/ml für Antikörper 4 und
2,2 für
NMC-4.
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PRP wurde hergestellt, indem zitriertes
Hasenblut bei 1.200 U/min 10 Minuten lang zentrifugiert wurde. Dem
PRP wurde dann Botrocetin zugesetzt (3 × 108 Blutplättchen/ ml),
um eine Endkonzentration von 0,075 μg/ml zu erhalten, und dieselben
Messungen wie oben beschrieben wurden durchgeführt. Die Ergebnisse sind in 8 (Antikörper 2, 4) und 9 (Antikörper 1, 3) dargestellt. Antikörper 1 (Endkonzentration:
80 μg/ml),
Antikörper
3 (Endkonzentration: 80 μg/ml)
und NMC-4 (Endkonzentration: 80 μg/ml)
hemmten BIPA bei Hasen nicht im Geringsten, während Antikörper 2 und Antikörper 4 BIPA
in Abhängigkeit
von der Dosis hemmten. Die Werte für IC50 waren
5,0 μg/ml
für Antikörper 2 und
1,8 μg/ml
für Antikörper 4.
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(3) Hemmaktivitäten gegenüber SIPA
-
Human-PRP (2,5 × 108 Blutplättchen/ml,
360 μl)
wurde bei Raumtemperatur 10 Minuten lang mit dem monoklonalen Antikörper (40 μl) in verschiedenen
Konzentrationen umgesetzt. Danach wurde die durch Scherbeanspruchung
induzierte Blutplättchenaggregation
unter Verwendung eines Geräts
zur Messung der Zelltfunktion (hergestellt von Toray) gemessen.
Das Reaktionsgemisch wurde während
eines Zeitraums von 0 bis 15 Sekunden mit einer konstanten Scherung
von 6 Dyn/cm2, während eines Zeitraums von 15
bis 105 Sekunden mit einem niedrigen Schergradienten von 6 → 12 Dyn/cm2, während eines
Zeitraums von 105 bis 226 Sekunden mit einem hohen Schergradienten
von 12 → 108
Dyn/cm2 und während eines Zeitraums von bis
zu 350 Sekunden mit einer konstanten Scherung von 108 Dyn/cm2 aufgetragen. Das Ausmaß der Blutplättchenaggregation
wurde durch die Verwendung der maximalen Aggregation als Kontrolle
bestimmt, wobei die maximale Aggregation durch Zusatz von DMEM oder
des Puffers zur Lösung
der Probe erhalten wurde.
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Die Ergebnisse sind in 10 (Antikörper 2, 4)
und 1 1 (Antikörper 1,
3) dargestellt. Antikörper
1, Antikörper
2, Antikörper
3, Antikörper
4 und NMC-4 hemmten Human-SIPA
in Abhängigkeit
von der Dosis. Die Werte für
IC50 waren 0,7 μg/ml für Antikörper 1, 1,1 μg/ml für Antikörper 2,
0,9 μg/ml
für Antikörper 3,
1,5 μg/ml
für Antikörper 4 und
1,5 μg/ml
für NMC-4.
-
<5> Affinität monoklonaler
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung zu Human-vWF
-
(1)125I-Markierung
von Human-vWF
-
Iodogen (hergestellt von Pierce,
1 mg/ml) und eine Dichlormethanlösung
(1 ml) wurden in ein Polypropylenröhrchen zugesetzt, aus dem das
Lösungsmittel
unter Verwendung eines Stickstoffstrahls entfernt wurde. Eine Lösung von
Human-vWF (0,43 mg/ml) wurde in das Polypropylenrörchen gegossen, und
dann wurde eine Lösung
von Na125I (15,9 MBq, 8,6 μl) zugesetzt,
um eine 2-minütige
Reaktion bei Raumtemperatur durchzuführen. Nach der Reaktion wurde
die Reaktionslösung
auf eine PD10-Säule (hergestellt
von Pharmacia) aufgetragen, die vorher mit einer 2 ml eines 10%
BSA (Rinder-Serumalbumin) enthaltenden TBS-Lösung (trisgepufferte Kochsalzlösung) blockiert
und mit 100 ml TBS gewaschen worden war. Danach wurde eine Elution
mit TBS durchgeführt.
Die eluierte Lösung
wurde in Fraktionen fraktioniert, die jeweils ein Volumen von 500 μl aufwiesen.
Ein aliquoter Teil (2 μl)
jeder eluierten Fraktion wurde unter Verwendung eines γ-Zählers (Zählzeit:
1 Minute) auf seine Radioaktivität
gemessen. Fraktionen mit hohen Zählwerten
wurden gesammelt, und eine kombinierte Fraktion (1 ml) wurde als
Lösung
von '25I-markiertem Human-vWF (125I-vWF)
(0,3 mg/ml Human-vWF, 220630 cpm/μl) bestimmt.
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(2) Herstellung immobilisierter
Blutplättchen
-
Human-PRP, das auf dieselbe Weise
wie unter Punkt <4>, (1) beschrieben gesammelt
wurde, wurde zu einem gleichen Volumen einer 2% Paraformaldehyd-Lösung zugesetzt
und mit ihr vermischt und dann bei 4°C über Nacht stehen gelassen.
Am nächsten
Tag wurden die immobilisierten Blutplättchen wiedergewonnen und in
einem Zentrifugationsvorgang drei Mal mit PBS gewaschen. Danach
wurden die immobilisierten Plättchen
wieder in PBS suspendiert, wobei dessen Volumen dem PRP-Volumen beim
Sammeln entsprach, und die erhaltene Suspension wurde als Suspension
von immobilisierten Blutplättchen
verwendet.
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(3) Wirkung monoklonaler
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung auf die Blutplättchen-Bindefähigkeit
von vWF
-
Die Suspension von immobilisierten
Blutplättchen,
eine Lösung
des Antikörpers
in verschiedenen Konzentrationen und eine Ristocetin-Lösung oder
eine Botrocetin-Lösung
wurden dispensiert und ein einen 96-Napf-Filtrationsfilterplatte
gegossen, die vorher mit 1% BSA enthaltendem PBS blockiert worden
war, dann wurde die 125I-vWF-Lösung zugesetzt und
das Ganze 30 Minuten lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Nachdem
die Platte stehengelassen worden war, wurde nicht an immobilisierte
Blutplättchen
gebundenes 125I-vWF durch Absaugen abfiltriert,
und der Filter wurde mit 0,05% Tween 20 enthaltendem PBS gewaschen.
Auf dem Filter verbleibendes 125I wurde
unter Verwendung eines γ-Zählers (Summierzeit:
1 Minute) gemessen, um das Ausmaß der Bindung des Human-vWF
and die immobilisierten Blutplättchen
zu bestimmen. Das Verhältnis
zwischen dem Bindungsausmaß von
Human-vWF an die Blutplättchen
in Gegenwart der Antikörper
und dem Bindungsausmaß von
Human-vWF and die Blutplättchen
in Abwesenheit der Antikörper
wurde als Bindungsverhältnis
(%) bezeichnet.
-
Die in Gegenwart von Ristocetin erhaltenen Ergebnisse
sind in 12 (Antikörper 2,
4) und 13 (Antikörper 1,
3) dargestellt. Die in Gegenwart von Botrocetin erhaltenen Ergebnisse
sind in 14 (Antikörper 2,
4) und 15 (Antikörper 1,
3) dargestellt. Antikörper
1, Antikörper
2, Antikörper
3, Antikörper
4 und NMC-4 hemmten die mit Ristocetin zusammenhängende Bindung und die mit
Botrocetin zusammenhängende
Bindung von vWF and die Blutplättchen
in Abhängigkeit
von der Dosis. Die Werte für
IC50 bei der mit Ristocetin zusammenhängenden Reaktion
waren 0,37 μg/ml
für Antikörper 1,
1,1 μg/ml für Antikörper 2,
20,0 μg/ml
für Antikörper 3,
0,95 μg/ml
für Antikörper 4 und
0,35 μg/ml
für NMC-4.
Die Werte für
IC50 bei der mit Botrocetin zusammenhängenden
Reaktion waren 1,2 μg/ml
für Antikörper 1, 0,9 μg/ml für Antikörper 2,
2,1 μg/ml
für Antikörper 3, 0,9 μg/ml für Antikörper 4 und
0,3 μg/ml
für NMC-4.
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<6> Vergleich
von Epitopen von Antikörper
1, Antikörper
2, Antikörper
3 und Antikörper
4 mit einem Epitop von NMC-4
-
Um Epitope von Antikörper 1,
Antikörper
2, Antikörper
3 und Antikörper
4 mit einem Epitop von NMC-4 zu vergleichen, wurden die Hemmwirkungen von
Antikörper
1, Antikörper
2, Antikörper
3 und Antikörper
4 auf die Bindung von NMC-4 an immobilisierten Human-vWF untersucht.
-
Gereinigte Antikörper 1, Antikörper 2,
Antikörper
3 und Antikörper
4 sowie NMC-4 wurden unter Verwendung eines Biotinylierungskits
(Markenname von Amersham) biotinyliert, um Proben des biotinylierten
Antikörpers
1, biotinylierten Antikörpers
2, biotinylierten Antikörpers
3, biotinylierten Antikörpers
4 und biotinylierten NMC-4 bereitzustellen. Eine gegen eine PBS-Lösung dialysierte
Lösung
von jedem der monoklonalen Antikörper
wurde zu einer Lösung
von Biotin-Spacerarm-N-Hydroxysuccinimidester zugesetzt, um eine
1-stündige
Reaktion bei Raumtemperatur durchzuführen, wonach eine Reinigung
unter Verwendung einer Säule
Sephadex G25 (hergestellt von Pharmacia) durchgeführt wurde.
-
In einer PBS-Lösung gelöstes Human-vWF (5 μg/ml) wurde
in einer Menge von 50 μl
zu jedem Napf der E.I.A. Mikrotiterplatte (hergestellt von Linbro/Titertek)
zugesetzt, welche denn bei 4°C über Nacht
stehen gelassen wurden. So wurde Human-vWF immobilisiert. Am nächsten Tag
wurde jeder Napf drei Mal mit einer Waschlösung (0,05 Tween 20 enthaltendes
PBS) gewaschen, und dann wurde eine 0,5% BSA enthaltende PBS-Lösung zugesetzt und
das Ganze wurde 1,5 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen gelassen.
So wurden Teile blockiert, in denen kein Protein absorbiert war.
-
Jeder der biotinylierten Antikörper wurde
in einem Eppendorf-Rohr mit nicht biotinyliertem Antikörper 1,
Antikörper
2, Antikörper
3, Antikörper
4 oder NMC-4 vermischt, und jede der erhaltenen Lösungen wurde
in einer Menge von 50 μl
zu jeder der oben beschriebenen immobilisierten Human-vWF-Näpfe zugesetzt,
um eine 1-stündige
Inkuba tion bei 37°C durchzuführen. Nachdem
die Näpfe
gewaschen worden waren, wurden zu jedem Napf 50 μl einer Lösung von Streptavidinalkalinphosphatase
(hergestellt von Amersham), die 500fach mit 0,05 Mol 0,05% Tween 20
und 1% BSA enthaltendem TBS verdünnt
war, zugesetzt, wonach bei 37°C
eine 1-stündige
Reaktion durchgeführt
wurde.
-
Nachdem die Näpfe gewaschen worden waren,
wurden zu jedem Napf 100 μl
eines Farbentwickler-Substrats, d. h. p-Nitrophenylphosphat (hergestellt
von Sigma) zugesetzt, wonach das Ganze 20 Minuten lang ruhig stehen
gelassen wurde. Der an Human-vWF gebundene, biotinylierte Antikörper wurde
bei 405 nm auf Basis der Absorption gemessen. Die unspezifische
Bindung wurde in Gegenwart einer überschüssigen Menge (100-fach) des nicht biotinylierten
Antikörpers
auf dieselbe Weise wie oben beschrieben gemessen. Der Wert der zweiten
Messung wurde vom Wert der ersten Messung subtrahiert, um den Wert
zu erhalten, der als spezifische Absorption bezeichnet wurde.
-
Die Ergebnisse sind in 16 bis 20 dargestellt. Antikörper 1, Antikörper 2,
Antikörper
3 und Antikörper
4 hemmten die Bindung des biotinylierten NMC-4 an das immobilisierte
vWF nicht im Geringsten, während
sie die Bindung des biotinylierten Antikörpers 1, biotinylierten Antikörpers 2,
biotinylierten Antikörpers
3 und biotinylierten Antikörpers
4 an das immobilisierte vWF hemmten. Auf der anderen Seite hemmte
NMC-4 die Bindung des biotinylierten Antikörpers 1, biotinylierten Antikörpers 2,
biotinylierten Antikörpers
3 und biotinylierten Antikörpers
4 an das immobilisierte vWF nicht im Geringsten. Die oben genannten
Ergebnisse zeigten, dass die Epitope für Antikörper 1, Antikörper 2,
Antikörper
3 und Antikörper 4
an aneinandergrenzenden Positionen auf dem vWF vorhanden sind, dass
sie sich jedoch vom Epitop für
NMC-4 unterscheiden.
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<7> Hemmwirkung
auf die Blutplättchenaggregation bei
Meerschweinchen (ex vivo)
-
Die unter dem vorhergehenden Punkt <2> gereinigten Antikörper 2 und
Antikörper
4 wurden auf verschiedene Konzentrationen mit PBS eingestellt und
in einer Dosis von 100 μg/kg
oder 300 μg/kg
intravenös
an Meerschweinchen (weiblich, 430 bis 600 g) verabreicht (eine Gruppe:
4 Meerschweinchen). PBS wurde als Placebokontrolle verwendet. Nach
5 Minuten wurde unter Etherbetäubung
Blut mit Zitronensäure
aus der Bauchaorta entnommen, aus dem PRP (Zahl der Blutplättchen:
3,0 × 108 Plättchen/ml) hergestellt
wurde, um RIPA oder BIPA in Übereinstimmung
mit dem unter Punkt <4> beschriebenen Verfahren
zu messen. Der prozentuelle Hemmwert der einzelnen Antikörper auf
die Blutplättchenaggregation
wurde unter der Voraussetzung berechnet, dass der maximale Aggregationswert
in der PBS-Gruppe mit 100% angenommen wurde.
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Die Ergebnisse sind in 21 und 22 dargestellt. Antikörper 2 und Antikörper 4 hemmten
RIPA in Abhängigkeit
von der Dosis. Die ED50-Werte (Werte der
50%igen Hemmung der Blutplättchenaggregation)
betrugen 70 μg/kg
für Antikörper 2 und
90 μg/kg für Antikörper 4.
Bei BIPA wies Antikörper
4 einen ED50-Wert von 55 μg/kg auf.
Die starke Wirkung von Antikörper
2 und Antikörper
4 bei der Hemmung von RIPA und BIPA wurde bis zu 6 Stunden nach
der Verabreichung kontinuierlich beobachtet und verschwand nach
48 Stunden.
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Unabhängig vom oben beschriebenen
Test wurden 5 Minuten nach der Verabreichung des Antikörpers unter
Verwendung eines automatisierten Hämatologieanalysators (Sysmex
E-2000, hergestellt von Toa Medical Electronics) hämatologische
Parameter des mit Zitronensäure
entnommenen Vollbluts gemessen. Antikörper 2 oder Antikörper 4 wurde
in einer Verabreichungsdosis von 100 μg/kg oder 300 μg/kg verabreicht.
In beiden Fällen
trat keine bedeutende Veränderung
in der Gesamtzahl der Blutplättchen,
in der Gesamtzahl der Erythrozyten, in der Gesamtzahl der Leukozyten,
in der Hämoglobinkonzentration,
im Hematokritwert, im mittleren Blutkörperchenvolumen, im mittleren
Blutkörperchenhämoglobin,
in der mittleren Blutkörperchenhämoglobinkonzentration,
in der Verteilungsbreite der Erythrozyten, in der Blutplättchenverteilungsbreite,
im mittleren Blutplättchenvolumen,
im Anteil großer
Zellen unter den Leukozyten und im Blutplättchenhematrokritwert auf.
-
Blutplasma wurde mithilfe eines Zentrifugationsvorgangs
auf dieselbe Weise wie oben beschrieben vom Blut abgetrennt, das
5 Minuten nach der Verabreichung des Antikörpers erhalten wurde. Die aktivierte
partielle Thromboplastinzeit, die Thromboplastinzeit und die Fibrinogenkonzentration
des Blutplasmas wurden unter Verwendung eines Koagulationsparameter-Messgeräts (Sysmex
CA-3000, hergestellt von Toa Medical Electronics) gemessen. Das Ergebnis
war, dass keine bedeutenden Veränderung in
den jeweiligen Parametern auftraten, auch nicht wenn Antikörper 2 oder
Antikörper
4 in einer Verabreichungsdosis von 1.000 μg/kg verabreicht wurden.
-
<8> Präventive
Wirkungen der monoklonalen Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung auf die Thrombenbildung bei Meerschweinchen (in vivo)
-
(1) Evaluierung der präventiven
Wirkungen auf die Thrombenbildung in einem photochemisch induzierten
Thrombenmodell in der Arteria carotis eines Meerschweinchens (PIT-Modell)
-
In der Arteria carotis eines Meerschweinchens
wurde nach dem Verfahren von Nakajima et al. (Thrombosis Research
67, 435 (1992) die Bildung eines okklusiven Thrombus ermöglicht,
so dass die Zeit der Thrombenbildung mit oder ohne Verabreichung
von Antikörper
2 oder Antikörper
4 gemessen wurde.
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Die Arteria carotis des Meerschweinchens wurde
unter Urethananästhesie
freigelegt und abgeblättert,
wonach eine Sonde eines Puls-Doppler-Blutdurchflussmessers eingesetzt
wurde. Antikörper
2, Antikörper
4 oder physiologische Kochsalzlösung wurden
in einer Menge von 30, 100 oder 300 μg/kg durch eine an die Arteria
carotis angeschlossenen Kanüle
verabreicht. Nach 5 Minuten wurde ein Photosenisibilisator, d. h.
Diodeosin, in einer Menge von 10 mg/kg durch dieselbe Kanüle verabreicht.
Gleichzeitig wurde ein stromauf von der Stelle, an der die Sonde
plaziert war, liegendes Blutgefäß (auf der Herzseite
gelegen) unter Verwendung einer thrombenproduzierenden Lichtquelle
(hergestellt von Hamamatsu Photonics) bei 540 nm mit anregendem grünen Licht
bestrahlt, um die Zeit (Okklusionszeit) bis zur Okklusion des Blutgefäßes und
zur Unterbrechung des Blutkreislaufes aufgrund der Thrombenbildung
zu messen.
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Die Ergebnisse sind in 23 und 24 dargestellt. Antikörper 2 und Antikörper 4 verlängerten
die Okklusionszeit in einer Verabreichungsdosis von nicht weniger
als 100 μg/kg
bedeutend. Die Daten wurden unter Verwendung des Mann-Whitney-U-Tests
statistisch verarbeitet. In 23 und 24 weist das Symbol * auf
p < 0,05 und das
Symbol * * auf p < 0,01
hin.
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(2) Evaluierung der präventiven
Wirkung auf die Thrombenbildung basierend auf einem A-V-Shuntmodell
-
Ein Polyethylenschlauch wurde unter
Urethananästhesie
in die linke Vena jugularis eines Meerschweinchens eingeführt, und
Antikörper
2 oder physiologische Kochsalzlösung
wurden durch ihn in einer Dosis von 30, 100 oder 300 μg/kg verabreicht. Nach
5 Minuten wurde das entgegengesetzte Ende des Schlauchs in die recht
Vena jugularis eingeführt, um
einen Shunt zu bilden, und der Blutkreislauf wurde wieder geöffnet. Die
Zeit bis zur Unterbrechung des Blutkreislaufs (Okklusionszeit) wurde
unter Verwendung eines Puls-Doppler-Blutdurchflussmessers gemessen.
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Die Ergebnisse sind in 25 dargestellt. Antikörper 2 verlängerte die
Okklusionszeit in einer Verabreichungsdosis von nicht weniger als
100 μg/kg bedeutend.
Die Daten wurden unter Verwendung des Mann-Whitney-U-Tests statistisch
verarbeitet. In 25 weist
das Symbol * auf p < 0,05
und das Symbol ** auf p < 0,01
hin.
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(3) Evaluierung der Verlängerung
der Blutungszeit
-
Antikörper 2, Antikörper 4 oder
eine physiologische Salzlösung
wurden einem Meerschweinchen unter Pentobarbitalanästhesie
in einer Dosis von 100 oder 300 μg/kg
intravenös
verabreicht. Nach 5 Minuten wurde die Arteria plantaris über eine
Länge von
5 mm aufgeschnitten. Alle 15 Minuten wurde überprüft, ob Blutungen vorhanden
waren oder nicht, wobei als Index ein Blutfleck auf einem Filterpapier verwendet
wurde. Die Zeit vom Einschnitt bis zum Ende der Blutung wurde gemessen.
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Die Ergebnisse sind in 26 und 27 dargestellt. Antikörper 2 und Antikörper 4 verlängerten
die Blutungszeit in einer Dosis von 1.000 μg/kg. Antikörper 2 und Antikörper 4 veränderten
die Blutungszeit in einer Verabreichungsdosis von 300 μg/kg nicht
im Geringsten, während
sie in dieser Dosis die Okklusionszeit im oben beschriebenen PIT-Modell und A-V-Shuntmodell
verlängert
hatten. Die Daten wurden unter Verwendung des Mann-Whitney-U-Tests statistisch
verarbeitet. In 26 und 27 weist das Symbol * auf
p < 0,05 und das
Symbol ** auf p < 0,01 hin.
-
Die oben aufgeführten Versuchsergebnisse zeigen,
dass sowohl Antikörper
2 als auch Antikörper 4,
wenn sie in einen lebenden Körper
verabreicht werden, eine starke Hemmwirkung in Bezug auf die Thrombenbildung
ausüben,
ohne eine Blutungsneigung hervorzurufen, die sonst klinische Probleme verursachen
würde.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Der monoklonale Antikörper, der
gemäß vorliegender
Erfindung erhalten wird, weist eine starke Affinität und hohe
Reaktionsspezifität
zu vWF auf, er hat ein anderes Epitop als die bisher bekannten monoklonalen
Antikörper
gegen vWF und er kann als Wirkbestandteil eines thrombosehemmenden
Mittels eingesetzt werden. Es ist zu erwarten, dass das thrombosehemmende
Mittel gemäß vorliegender
Erfindung als äußerst effektives
präventives
Mittel und therapeutisches Mittel gegen Krankheiten im Zusammenhang
mit vWF verwendet werden kann (beispielsweise thrombotische Erkrankungen
und instabile Angina pectoris). Außerdem können äußerst nützliche Informationen über die GPIb
bindende Stelle von vWF erhalten werden, indem der monoklonale Antikörper gemäß vorliegender
Erfindung eingesetzt wird.
-
Darüber hinaus weist der monoklonale
Antikörper
gemäß vorliegender
Erfindung Reaktivität
mit Meerschweinchen-vWF auf, wodurch es beispielsweise möglich ist,
Tests über
physiologische Aktivitäten
und Tests über
Nebenwirkungen an Meerschweinchen durchzuführen.