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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein die Produktion und Verwendung von Immunglobulin-Polypeptiden,
die die PDGF-vermittelte Proliferation von Zellen inhibieren, die
den humanen β-Blutplättchen-abgeleiteten
Wachstumsfaktor-Rezeptor (humanen β-platelet-derived growth factor-Rezeptor (humanen β-PDGF-Rezeptor)) aufweisen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Der platelet-derived growth factor
(PDGF) ist ein potentes Proliferationsmittel in Zellen von mesenchymalem
Ursprung (H. N. Antoniades et al. (1979) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 76: 1809–1813;
D. F. Bowen-Pope und R. Ross, (1982) J. Biol. Chem., 257: 5161–5171; D.
-H. Heldin et al., (1983) J.. Biol. Chem., 258: 10054-10059).
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PDGF (M. W. 30 kDa) ist ein über Disulfid-Brücken verbundenes
Dimer, das aus zwei homologen Ketten besteht, die mit A oder B bezeichnet werden
(A. Johnsson et al., (1982) Biochim. Biophys. Res. Commun., 104:
66–74).
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Die Ketten können mit Ketten desselben oder
des anderen Typs kombinieren, wodurch die drei Isoformen AA, BB
oder AB erhalten werden (C. H. Heldin et al., (1986) Nature, 319:
511–514).
Der mitogene PDGF wurde zuerst identifiziert (H. N. Antoniades,
(1979) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 1809–1813; E. W. Raines und R.
Ross, (1982) J. Biol. Chem., 257: 5154–5160) und aus humanen Blutplättchen gereinigt
(Raines, ibid.), obwohl nachfolgende Untersuchungen gezeigt haben,
dass verschiedene Zelltypen, einschließlich vaskulärer Endothelzellen, vaskulärer glatter
Muskelzellen, Makrophagen und sogar Fibroblasten PDGF synthetisieren
(R. Ross et al., (1986) Cell, 46: 155–169).
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Die zelluläre Proliferation, die durch
alle Isoformen von PDGF induziert wird, wird durch Ligandenbindung
an den PDGF-Rezeptor vermittelt (C. -H. Heldin, (1983) ibid., B.
Ek et al. (1982) Nature, 295: 419–420; K. Glenn et al., (1982)
J. Biol. Chem., 257: 5172–5176;
A. R. Frackelton et al., (1984) J. Biol. Chem., 259: 7909-7915; L. T. Williams
et al.. (1984) J. Biol. Chem., 259: 5287–5294).
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Der PDGF-Rezeptor (M. W. 180 kDa)
gehört zur
Familie der Tyrosinkinasen und besteht aus zwei Rezeptorsubtypen,
die mit Typ A (oder Typ a) (T. Matsui et al., (1989) Science, 243:
800–804
und L. Claesson-Welsh, (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86: 4917–4921) und
Typ B (oder Typ β)
(Y. Yarden et al., (1986) Nature, 323: 226–232 und J. A. Escobedo et al.,
(1988) Science, 240: 1532–1534)
bezeichnet werden.
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An die Hochaffinitätsbindung
von PDGF an den Rezeptor schließt
sich Rezeptor-Dimerisierung (S.
Bishavee et al., (1989) J. Biol. Chem., 264: 11699–11705 und
C. -H. Heldin et al., (1989) J. Biol. Chem., 264: 8905–8912) und
Autophosphorylierung an (Frackelton et al., ibid.) und führt zu einer
komplizierten Reihe von intrazellulären Signalereignissen, die
in der DNA-Synthese gipfeln. PDGF-β-Rezeptorund PDGF-α-Rezeptorgene
von Maus und Mensch sind kloniert worden (Matsui et al., ibid.,
Claesson-Welsh et al., ibid., Yarden et al., ibid. und Escobedo
et al., ibid.). Wenn hier auf die PDGF-Rezeptoren Bezug genommen
wird, werden Typ A und Typ a ebenso wie Typ B und Typ β austauschbar
verwendet.
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Die beiden Rezeptorisaformen können durch ihre
deutlich verschiedenen Ligandbindungs-Spezifitäten unterschieden werden. Der
PDGF-β-Rezeptor bindet
nur die B-Kette (Isoformen BB und AB), während der PDGF-α-Rezeptor
alle Formen von PDGF binden kann (die Isoformen, die eine A- und/oder B-Kette
enthalten (Matsui et al. ibid., Claesson-Welsh et al., ibid. und
R. A. Seifert et al., (1989) J. Biol. Chem., 264: 8771–8778)).
Der PDGF-Rezeptor zeigt einen hohen Grad an struktureller Homologie
zum Rezeptor des Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktors (L.
Coussens et al., (1986) Nature, 320: 277–280) und zum c-Kit-Protoonkogenprodukt
(Yarden et al., ibid.).
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Die PDGF-Rezeptoren sind durch eine
extrazelluläre
Domäne
gekennzeichnet, welche in fünf Ig-ähnliche
Domänen
(Domänen
1–5),
bezogen auf ihre β-Faltblattreiche
Struktur, abgegrenzt werden können.
Diese Ig-Wiederholungen von ungefähr 100 Aminosäuren haben
jeweils mit regelmäßigem Zwischenraum
angeordnete Cysteinreste (ausgenommen in der vierten Wiederholung).
Der Rezeptor hat eine einzelne Transmembran-Domäne und eine zytoplasmatische
Tyrosinkinase-Domäne (L. T.
Williams, (1989) Science, 243: 1564–1570).
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PDGF spielt während normaler physiologischer
Prozesse, wie der Gewebereparatur und Embryogenese, eine wichtige
Rolle (R. Ross et al., ibid.). Jedoch bringen Studien dieses potente
Mitogen jetzt in Zusammenhang mit pathologischen Proliferationskrankheiten
und mit der Entwicklung bestimmter Karzinome (R. Ross et al., ibid.).
Die Expression der PDGF-A-Kette und des PDGF-β-Rezeptors ist in humanen atherosklerotischen
Plaques durch in situ-Hybridisierung entdeckt worden (J. N. Wilcox
et al., (1988) J. Clin. Invest., 82: 1134–1143). Vor kurzem haben Ferns
et al. ((1991) Science, 253: 1129–1132) berichtet, dass ein
polyklonaler Antikörper
gegen PDGF die Erzeugung von Intimaläsionen in Karotidarterien mit
geschädigtem
Endothel bei nackten Ratten ohne Thymus erheblich verringerte. PDGF
ist in Zusammenhang mit der Pathologie von Proliferationskrankheiten
in Zellen mesenchymalen Ursprungs gebracht worden (M. Nister et
al., (1984) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81: 926–930 und M. Nisten et al., (1987)
Cancer Res., 47: 4953–4961,
welche hier beide durch Inbezugnahme eingeführt werden). Golden et al.
haben berichtet, dass die PDGF-A-Kette-Botschaft in Bereichen von
Intimahyperplasie in einem Pavianmodell für Gefäßtransplantationen erhöht wurde
((1990) J. Vasc. Surq., 11: 580–585).
PDGF ist auch chemotaktisch für
glatten Muskel (B. Westermark et al., (1990) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 87: 128–132),
und platelet-PDGF
kann das verursachende Mittel für
die Migration und Proliferation von glatten Muskelzellen in der
mit Ballon versehenen Rattenkarotidarterie sein, was zu einer erheblichen
Stenose führt.
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Die Studie anderer Wachstumsfaktoren
und ihrer Rezeptoren ist durch die Erfindung von Antikörpern gegen
die Rezeptoren unterstützt
worden. Zum Beispiel haben sich Antikörper, die den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor
erkennen, als leistungsfähige
Werkzeuge bei der Beurteilung des Mechanismus der Rezeptoraktivierung
erwiesen (M. Spaargaren et al., (1991) J. Biol. Chem., 266: 1733-1739).
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Antikörper gegen Rezeptoren für Interleukin-2(IL-2)
inhibieren die IL-2-Einschleusung und inhibieren folglich die nachfolgende
Induktion der Proliferation von antwortenden Zellen (V. Duprez et
al., (1991) J. Biol. Chem., 1497–1501).
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Ähnlich
inhibiert ein monoklonaler Antikörper gegen
den epidermalen Wachstumsfaktor(EGF)-Rezeptor das östrogen-stimulierte
Wachstum der humanen Mammaadenokarzinomzelllinie MCF-7 (D. A. Eppstein,
(1989) J. Cell. Physiol., 141: 420-430). Derartige Antikörper können von
großem
therapeutischem Wert beim Behandeln von Wachstumsfaktor-vermittelten
Krankheiten sein.
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Mehrere Gruppen haben Antikörper gegen PDGF-Rezeptoren
isoliert, aber diese Antikörper
haben beschränkten
Nutzen (siehe zum Beispiel R. S. Kawahara et al., (1987) Biochem.
Biophys. Res. Commun., 147: 839–845).
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Zusätzliche monoklonale Antikörper sind
gegen die extrazelluläre
PDGF-Bindungsdomäne
eines PDGF-Rezeptors aus der Gebärmutter
des Schweins hervorgebracht worden (L. Ronnestrand und L. Terracio,
(1988) J. Biol. Chem., 263: 10429–10435), aber diese Antikörper inhibierten nicht
die Bindung von 125I-markiertem PDGF an
humane Fibroblasten. Von zahlreichen Antikörpern gegen einen PDGF-Rezeptor,
der nicht die PDGF-Aktivität
inhibierte, ist auch von P. S. Kanakaraj et al., (1991) Biochemistry,
30: 1761–1767;
L. Claesson-Welsh et al., (1989) J. Biol. Chem., 264: 1742–1747; R.
A. Seifen et al., (1989) J. Biol. Chem., 264: 8771–8778; D.
A. Kumjian et al., (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86: 8232-8236; S. Bishayee
et al., (1988) Mol. Cell. Biol., 8: 3696–3702; C. E. Hart et al., (1987)
J. Biol. Chem., 262: 10780–10785;
J. A. Escobedo et al., (1988) J. Biol. Chem., 263: 1482–1487; T.
O. Daniel et al., (1987) J. Biol. Chem., 262: 9778–9784; M.
T. Keating und L. T. Williams, (1987) J. Biol. Chem., 262: 7932–7937; A. Kazlauskas
und J. A. Copper, (1990) EMBO J. 9: 3279–3286 berichtet worden.
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Folglich besteht ein Bedarf für ein Immunglobulin
und andere Mittel, die in der Lage sind, die Aktivierung des humanen
Rezeptors und/oder die Proliferation der Zelten spezifisch zu inhibieren,
die den humanen β-PDGF-Rezeptor
aufweisen. Derartige Mittel würden
bei der Kartierung der verschiedenen funktionellen Domänen des
Rezeptors und der Analyse der Rolle des PDGF und seiner Rezeptoren
in normalen und Krankheitsprozessen nützlich sein. Außerdem haben
derartige Mittel therapeutischen Wert bei der Behandlung von PDGF-vermittelten
Proliferationskrankheiten und auch von Krankheiten, die mit PDGF-vermittelter
Chemotaxis und Migration in Beziehung stehen. Derartige Krankheiten
schließen ein:
- a) Restenose, einschließlich Koronarrestenose nach
Angioplastie, Atherektomie oder andere invasive Verfahren zur Plaqueentfernung
und Nierenoder periphere Arterienrestenose nach denselben Verfahren;
- b) vaskuläre
proliferative Phänomene
und Fibrose, die mit anderen Formen akuter Verletzung verbunden
sind, wie: Lungenfibrose, verbunden mit Adult respiratory distress
syndrome, Nierenfibrose, verbunden mit Nephritis, Koronarstenose,
verbunden mit Kawasake's-Krankheit,
und vaskuläre Verengungen,
verbunden mit anderen Arteritiden, wie Takayasha's-Krankheit;
- c) Vorbeugung gegen Verengungen bei Venentransplantationen;
- d) Vorbeugung gegen Verengungen aufgrund von beschleunigter
Migration und Proliferation von glatten Muskelzellen in transplantierten
Organen;
- e) andere fibrotische Prozesse, wie Sklerodermia, Myofibrose;
und
- f) Inhibierung von Tumorzellproliferation, welche durch PDGF
vermittelt wird.
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Die vorliegende Erfindung erfüllt diese
und andere Bedürfnisse.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Unter einem ersten Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines monokfonalen
Antikörpers
gegen den PDGF-β-Rezeptor
oder eines Antigen-bindenden Fragments des Antikörpers bereitstellt, welche
an ein Epitop in einer extrazellulären Ig-ähnlichen Domäne des PDGF-β-Rezeptors
binden und die Bindung von PDGF an den PDGF-β-Rezeptor inhibieren, zur Herstellung
eines Medikaments zur Inhibierung einer PDGF-vermittelten Erkrankung,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) vaskulären proliferativen
Phänomenen
und Fibrose;
- b) vaskulären
Verengungen bei Venentransplantationen;
- c) vaskulären
Verengungen aufgrund von beschleunigter Migration und Proliferation
von glatten Muskelzellen in transplantierten Organen;
- d) nichtvaskulären
fibrotischen Prozessen;
- e) Restenose.
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Unter einem zweiten Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte Zelllinie, wie in Anspruch
14 angegeben, bereitgestellt.
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Unter einem weiteren Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung wird ein monoklonaler Antikörper, wie
in Anspruch 15 definiert, angegeben.
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Unter noch einem weiteren Gesichtspunkt der
vorliegenden Erfindung wird ein im Wesentlichen gereinigtes Immunglobulinpolypeptid
oder eines seiner Antigen-bindenden Fragmente, wie in den Ansprüchen 16
und 17 angegeben, bereitgestellt.
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Unter noch einem weiteren Gesichtspunkt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
im Wesentlichen gereinigten Immunglobulinpolypeptids oder eines
seiner Antigen-bindenden Fragmente, wie in den Ansprüchen 18
und 19 angegeben, bereitgestellt.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 Rekombinante
Konstrukte der extrazellulären
Domäne
des humanen β-Rezeptors.
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Deletionsmutagenese des vollständigen PDGF-β-Rezeptors
wurde, wie unter den Verfahren beschrieben, durchgeführt. PΔ1 bezieht
sich auf den aus fünf
extrazellulären
Domänen
bestehenden PDGF-β-Rezeptor
(Aminosäuren
1–499),
welcher aus der PDGF-β-Rezeptor-cDNA
durch Deletion der Codons für
die Aminosäurereste
500–1074
hergestellt wurde, wobei die Oligonukleotide GTG TGA GGA ACG GGA
AAT TCA TCG AAG GAC ATC CCC CGAC (SEQ ID NR. 1) verwendet wurden.
PΔ2 bezieht
sich auf den aus vier extrazellulären Domänen bestehenden PDGF-β-Rezeptor
(AS 1–384),
welcher aus der cDNA durch Deletion der Codons für die Aminosäurereste
385–1074
hergestellt wurde, wobei das Oligonukleotid GGA AGG TCG ATG TCT
AGT TAA TCG AAG GAC ATC CCC CGAC (SEQ ID NR. 2) verwendet wurde.
Die putativen Ig-Domänen
werden wie folgt angezeigt: D1 (AS 1–91), D2 (AS 92–181), D3
(AS 182–282),
D4 (AS 283–384)
und D5 (AS 385–499).
Die Peptiddeterminante der polyklonalen Antiseren 1-3-5 ist vorstehend
mit D1 bezeichnet.
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2.
A. Western Blot des sezernierten aus 5 extrazellulären Domänen bestehenden
PDGF-β-Rezeptors
pΔI-5.
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Reduzierte (Spuren 1–3) und
nicht reduzierte (Spuren 4–6)
sezernierte extrazelluläre
Domäne
des PDGF-β-Rezeptors
(PΔ1-5,
5 μg/Spur)
wurde auf 7%-Lämmli-Gelen elektrophoretisch
getrennt, gefolgt von Westernübertragung,
wie unter den Verfahren beschrieben. Die Nitrocellulose wurde in
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS), die 2% Milch enthielt, geblockt, in Streifen geschnitten
und über
Nacht bei 4°C
mit 60 μg/ml
entweder von MAb 2A1E2 (Spuren 1 und 4), eines anderen monoklonalen
Antikörpers
gegen den PDGF-β-Rezeptor
(1C7D5) (Spuren 2 und 5) oder eines unspezifischen monoklonalen Antikörpers (Spuren
3 und 6) inkubiert. Die Nitrocellulose-Streifen wurden mit PBS,
die 0,5% Milch und 0,1% Tween 20 enthielt, gewaschen, 2 Stunden
lang bei Raumtemperatur mit 125I-markiertem
Protein A inkubiert, und auf einen Röntgenfilm belichtet. Der Pfeil zeigt
die Position von pΔI-5
an.
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B. Immunpräzipitation
von sezerniertem aus vier extrazellulären Domänen bestehendem PDGF-β-Rezeptor
pΔ2–7.
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Der sezernierte, aus vier extrazellulären Domänen bestehende
PDGF-β-Rezeptor
pΔ2-7 (2,6 μg) wurde
entweder mit MAb 2A1E2 (Spur 2, 5 μg), 1 C7D5 (Spur 3, 5 μg) oder unspezifischem
MAb (Spur 4, 5 μg)
in einem Endvolumen von 500 μl
in I. P.-Puffer 3 Stunden lang bei 4°C inkubiert. Protein A-Sepharose
CL4B: Protein G-Sepharose CL4B(1 : 1) wurde zu jedem Röhrchen (60 μl einer 50%-Aufschlämmung) zugefügt, und
die Inkubation wurde 2 Stunden lang bei 4°C fortgeführt. Die Kügelchen wurden herunter geschleudert,
5x in I. P.-Puffer gewaschen und auf einem 10%-Lämmli-Gel elektrophoretisch
getrennt. Das Gel wurde auf Nitrocellulose übertragen und in PBS, die 5%
Milch enthielt, geblockt. Der Blot wurde mit einer 1 : 100-Verdünnung eines polyklonalen
Kaninchen anti-PDGF-β-Rezeptor-Ab (1-3-5)
in PBS, die 0,5% Milch enthielt, inkubiert. Nach Inkubieren über Nacht
wurde der Blot gewaschen, mit 125I-Protein
A inkubiert, gewaschen und auf einen Röntgenfilm belichtet. Spur 1
zeigt einen Standard von PΔ2-7
ohne Immunpräzipitation.
Der Pfeil zeigt die Position von pΔ2-7 an.
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C. Immunpräzipitation
von sezerniertem extrazellulärem
PDGF-ß-Rezeptor
durch MAb 2A1E2.
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Extrazellulärer humaner PDGF-ß-Rezeptor (pΔ1-5, 5 μg) wurde,
wie für
Abschnitt A beschrieben, durch Immunpräzipitation mit 5 μg entweder
unspezifischem MAb (Spur 2), MAb 2A1E2 (Spur 3) oder 1 C7D5 (Spur
4) gefällt.
Die Proben wurden verarbeitet, und der Blot wurde, wie in der Legende
für Abschnitt
B beschrieben, mit polyklonalem Kaninchen anti-PDGF-β-Rezeptor
1-3-5 (1 : 100-Verdünnung) und 125I-Protein A inkubiert. Spur 1 enthielt
5 μg von Standard
pΔ1-5.
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3.
Inhibierung der 125I-PDGF-BB-Bindung an HR5-Zellen.
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- A) HR5-Zellen
wurden, wie unter den Verfahren beschrieben, mit verschiedenen Konzentrationen von
MAb 2A1E2 oder Kontroll-MAbs (200 nM anti-IIb/IIIa oder 200 nM 4C5C8)
inkubiert. Die Zellen wurden dann mit 125I-PDGF-BB
inkubiert, und die gebundene Radioaktivität wurde, wie beschrieben, bestimmt.
Unspezifische Bindung wird definiert als die Menge an 125I-PDGF-BB,
die in Gegenwart von 100-fachem Überschuss
von unmarkiertem PDGF-BB gebunden wurde.
- B) HR5-Zellen wurden, wie unter den Verfahren beschrieben, mit
verschiedenen Konzentrationen von vollständigem MAb 2A1E2, MAb 2A1E2-F(ab')2 oder MA 2A1E2-Fab
und 100 nM vollständigem
anti-IIb/IIIa inkubiert. Die Gesamtbindung von 125I-PDGF-BB
an die Zellen in Gegenwart und bei Fehlen von MAbs und ihren Derivaten
wurde gemessen. Die Menge an 125I-PDGF-BB,
die in Gegenwart von 100-fachem Überschuss
von unmarkiertem PDGF-BB gebunden wurde, stellt die unspezifische
Bindung dar.
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4. Inhibierung der Phosphorylierung von HR5-Zellen
durch MAb 2A1E2.
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Konfluente einzellige Schichten von HR5-Zellen
in Platten mit sechs Vertiefungen wurden, wie unter den Verfahren
beschrieben, in doppelter Ausführung
mit verschiedenen MAbs vorinkubiert, gefolgt von Inkubation mit
Ligand-PDGF-BB. Die Zellen wurden solubilisiert, und das Äquivalent
einer Schale mit sechs Vertiefungen wurde auf einem 7%-Lämmli-Gel
elektrophoretisch getrennt und auf Nitrocellulose übertragen.
Der Western-Blot wurde geblockt und dann mit anti-Phosphotyrosin-MAb
inkubiert. Der Blot wurde dann mit 125I-Protein
A inkubiert und autoradiographisch aufgenommen. Die Spuren 3–7 stellen
Vertiefungen dar, welche entweder mit 0,13 nM MAb 2A1E2 (Spur 3),
1,3 nM MAb 2A1E2 (Spur 4), 13,3 nM MAb 2A1E2 (Spur 5), 0,13 μM MAb 2A1E2
(Spur 6) oder 0,53 μM
MAb 2A1E2 (Spur 7), gefolgt von 100 ng/ml PDGF-BB vorinkubiert wurden.
Spur 2 zeigt den Grad der Phosphorylierung in Gegenwart von 100
ng/ml PDGF-BB, wenn die Zelten zuerst mit 0,53 μM unspezifischem MAb vorinkubiert
wurden, und Spur 8 zeigt PDGF-Bß-induzierte
Phosphorylierung, wenn Zellen mit 0,53 μM PDGF-β-Rezeptor-MAb 4C5C8 vorinkubiert
wurden. Der Pfeil zeigt die Position des vollständigen humanen PDGF-β-Rezeptors
an.
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5. Inhibierung der PDGF-BB-vermittelten
Dimerisierung des PDGF-Rezeptors durch MAb 2A1E2.
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HR5-Zellen wurden entweder mit 13
nM MAb 2A1E2 (Spur 3), 0,13 μM
MAb 2A1E2 (Spur 4) oder 1,3 μM
MAb 2A1E2 (Spur 5), gefolgt von 100 ng/ml PDGF-BB, inkubiert, und
Vernetzung wurde, wie unter den Verfahren beschrie ben, durchgeführt. Spur
6 stellt die Wirkung von 0,1 μM
anti-IIb/IIIa-MAb bei Dimerisierung dar. Spur 1 zeigt die relative
Menge an Dimer bei Fehlen von zugefügtem Vernetzungsmittel, und
Spur 2 zeigt die Menge an dimerisiertem PDGF-Rezeptor bei Fehlen
des Antikörpers.
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6. Inhibierung der Mitogenese bei AG01523B-Zellen
durch MAb 2A1E2.
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Zellen wurden bis zur Konfluenz wachsengelassen
und, wie unter den Verfahren beschrieben, mit verschiedenen Konzentrationen
entweder von MAb 2A1E2 (leere Kreise) oder nicht-inhibierendern
Kontroll-PDGF-β-Rezeptor-MAb
4C5C8 (ausgefüllte Quadrate)
in Gegenwart von 50 ng/ml PDGF-BB inkubiert. Der 3H-Thymidin-Einbau wurde, wie
beschrieben, gemessen.
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7. Inhibierung der Phosphorylierung durch
MAb 2A1E2 in glatten Muskelzellen des Pavians.
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Glatte Muskelzellen des Pavians wurden ohne
PDGF-BB (Spur 1) oder mit 100 ng/ml PDGF-BB bei Fehlen von MAb (Spur
2) oder in Gegenwart von 2 nM MAb 2A1E2 (Spur 3), 200 nM MAb 2A1E2
(Spur 4) oder 20 nM MAb 2A1E2 (Spur 5) inkubiert. Ligand-induzierte
Phosphorylierung wurde, wie unter den Verfahren beschrieben, durch
Westernanalyse bestimmt.
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8. Inhibierung der Mitogenese durch MAb 2A1E2
in glatten Muskelzellen des Pavians.
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Konfluente glatte Muskelzellen des
Pavians wurden mit 1 nM, 5 nM, 25 nM, 250 nM oder 1 μM MAb 2A1E2
in Gegenwarf verschiedener Konzentrationen von PDGF-BB inkubiert.
Der 3H-Thymidin-Einbau wurde, wie unter
den Verfahren beschrieben, gemessen. Die Daten werden als Prozentsatz
des maximal eingebauten 3H-Thymidins (ungefähr 30–50000 Cpm)
bei sättigender
Ligandkonzentration (10 ng/ml) bei Fehlen von MAb angegeben. Der 3H-Thymidin-Einbau bei Fehlen von PDGF-BB
beträgt
5–8000
Cpm. Das Diagramm stellt das Mittel von vier verschiedenen Experimenten
dar.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Immunglobulinpolypeptid bereit, das spezifisch an den humanen β-PDGF-Rezeptor
bindet. Der Antikörper
ist in der Lage, die PDGF-induzierte Mitogenese von Zellen zu inhibieren,
die den humanen β-PDGF-Rezeptor auf der
Zelloberfläche
aufweisen. Die Erfindung ist in Diagnoseanwendungen und auch zur
Behandlung von Krankheiten nützlich,
die mit PDGF-vermittelter Proliferation, Migration und Chemotaxis
von Zellen in Beziehung stehen, die den humanen β-PDGF-Rezeptor aufweisen.
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Definitionen
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a) Proteine.
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Die Begriffe "Peptid", "Polypeptid" oder "Protein" werden hier austauschbar
verwendet. Der Begriff "wesentliche
Identität", wenn er sich auf
Polypeptide bezieht, zeigt an, dass das fragliche Polypeptid oder
Protein mindestens etwa 30% identisch ist mit einem vollständig natürlich vorkommenden
Protein oder einem Teil davon, üblicherweise
mindestens etwa 70% identisch ist, und vorzugsweise mindestens etwa
95% identisch ist.
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In dieser Anmeldung werden die Begriffe "isoliert", "im Wesentlichen rein" und "im Wesentlichen homogen" austauschbar verwendet
und beschreiben ein Protein, das aus Komponenten getrennt worden
ist, welche es natürlicherweise
begleiten. Typischerweise ist ein monomeres Protein im Wesentlichen
rein, wenn mindestens etwa 60 bis 75% einer Probe ein einziges Polypeptidgerüst aufweist.
Kleinere Varianten oder chemische Modifikationen teilen typischerweise
dieselbe Polypeptidsequenz. Ein im Wesentlichen gereinigtes Protein
umfasst typischerweise über
etwa 85 bis 90% einer Proteinprobe, üblicherweise etwa 95%, und
vorzugsweise ist sie zu über
99% rein. Die Proteinreinheit oder -homogenität kann durch mehrere Verfahren
angezeigt werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie Polyacrylamidgel-Elektrophorese
einer Proteinprobe, gefolgt durch ein Sichtbarmachen einer einzelnen
Polypeptidbande auf einem Polyacrylamidgel nach Anfärbung. Für bestimmte
Zwecke ist eine hohe Auflösung
erforderlich, und HPLC- oder ein ähnliches Verfahren wird zur
Reinigung verwendet.
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Ein Polypeptid ist im Wesentlichen
frei von natürlich
verbundenen Komponenten, wenn es von den natürlichen Verunreinigungen, welche
es in seinem natürlichen
Zustand begleiten, getrennt ist. Folglich ist ein Polypeptid, welches
chemisch synthetisiert oder in einem Zellsystem synthetisiert wurde, das
von der Zelle, aus welcher es natürlicherweise stammt, verschieden
ist, im Wesentlichen frei von seinen natürlich verbundenen Komponenten.
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Proteine können durch Standardverfahren, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind, einschließlich selektiver Präzipitation
mit solchen Stoffen, wie Ammoniumsulfat, Säulenchromatographie, Immun-Reinigungsverfahren
und anderen, zu erheblicher Homogenität aufgereinigt werden, siehe
zum Beispiel R. Scopes, Protein Purification: Principles and Practice („Protein-Reinigung:
Grundlagen und Praxis"),
Springer-Vertag: New York (1982).
-
b) Nukleinsäuren.
-
Die hier verwendeten Nukleinsäuren können DNA
oder RNA sein. Wenn sich der Begriff "wesentliche Identität" auf Nukleinsäuren bezieht, zeigt er an, dass
die Sequenzen von zwei Nukleinsäuren
oder gekennzeichneten Teilen davon mit passenden Nukleotidinsertionen
oder -deletionen in mindestens etwa 80% der Nukleotide, üblicherweise
mindestens etwa 90% bis 95% und insbesondere bevorzugt mindestens
etwa 98 bis 99,5% der Nukleotide identisch sind, wenn sie optimal
abgeglichen und verglichen werden.
-
In einer anderen Ausführungsform
besteht erhebliche Nukleinsäuresequenzidentität, wenn
ein Nukleinsäuresegment
unter selektiven Hybridisierungsbedingungen an ein Komplement eines
anderen Nukleinsäurestranges
hybridisiert.
-
"Im
Wesentlichen komplementär" bedeutet in gleicher
Weise, dass eine Nukleinsäure
identisch ist mit oder selektiv hybridisiert an eine andere Nukleinsäure. Typi scherweise
tritt selektive Hybridisierung auf, wenn die Identität zu mindestens
etwa 55% über eine
Ausdehnung von mindestens 14–25
Nukleotiden besteht, vorzugsweise zu mindestens etwa 65%, stärker bevorzugt
zu mindestens etwa 75% und am meisten bevorzugt zu mindestens etwa
90%, siehe M. Kanehisa, Nucleic Acids Res., 12: 203 (1984).
-
Stringente Hybridisierungsbedingungen schließen typischerweise
Salzkonzentrationen von kleiner als etwa 1 M, gewöhnlich von
kleiner als etwa 500 mM und insbesondere bevorzugt von kleiner als etwa
200 mM ein. Die Temperaturbedingungen sind typischerweise größer als
22°C, noch
typischer größer als
etwa 30°C
und vorzugsweise mehr als etwa 37°C.
Weil andere Faktoren die Stringenz der Hybridisierung, einschließlich der
Basenzusammensetzung und Größe der komplementären Stränge, der Gegenwart
organischer Lösungsmittel
und des Ausmaßes
der Basenfehlpaarung, drastisch beeinflussen können, ist die Kombination von
Parametern wichtiger als das absolute Maß eines einzelnen allein.
-
"Isoliert" oder "im Wesentlichen rein" bezieht sich, wenn
sich diese Begriffe auf Nukleinsäuren
beziehen, auf solche, die von anderen zellulären Komponenten oder andere
Verunreinigungen gereinigt worden sind, z. B. anderen zellulären Nukleinsäuren oder
Proteinen, durch Standardverfahren, einschließlich alkalische/SDS-Behandlung,
CsCl-Bandenbildung, Säulenchromatographie
und anderen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, siehe F. Ausubel
et al., Hrsg. Current Protocols in Molecular Biology ("Gegenwärtige Protokolle
in der Molekularbiologie"),
Greene Publishing and Wiley-Interscience, New York (1987).
-
Eine Nukleinsäure ist "funktionsfähig verbunden", wenn sie in ein
funktionelles Verhältnis
zu einer anderen Nukleinsäuresequenz
gesetzt wird. Zum Beispiel ist ein Promotor oder ein Verstärker mit
einer kodierenden Sequenz funktionsfähig verbunden, wenn sie die
Transkription der Sequenz beeinflusst. Allgemein bedeutet funktionsfähig verbunden,
dass die Nukleinsäuresequenzen,
die verbunden werden, benachbart sind und, wenn es erforderlich
ist, zwei Protein-kodierende Regionen zu verbinden, benachbart und
im Leserahmen.
-
Verfahren zur Nukleinsäuremanipulation,
wie das Subklonieren von Nukleinsäuresequenzen, die Polypeptide
kodieren, in Expressionsvektoren, Markieren von Sonden, DNA-Hybridisierung
und so weiter, werden allgemein zum Beispiel in Sambrook et al.,
(1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual („Molekulares Kolnieren: Ein
Labor-Handbuch") (2.Aufl.),
Bd. 1–3,
Cold Spring Harbor Laboratory, oder Ausubel et al., Hrsg. (1987),
ibid., beschrieben.
-
"Expressionsvektoren", "Klonierungsvektoren" oder "Vektoren" sind häufig Plasmide
oder andere Nukleinsäuremoleküle, die
in der Lage sind, in einer ausgewählten Wirtszelle zu replizieren.
Expressionsvektoren können
autonom replizieren, oder sie können
replizieren, indem sie durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren
in das Genom der Wirtszelle insertiert werden. Autonom replizierende
Vektoren haben einen Replikationsursprung oder eine autonom replizierende
Sequenz (ARS), die in der/den ausgewählten Wirtszelle(n) funktionell
ist. Häufig
ist es wünschenswert,
dass ein Vektor in mehr als einer Wirtszelle, z. B. in E. coli zur
Klonierung und Konstruktion und in einer Säugetierzelle zur Expression verwendbar
ist.
-
Säugetierzelllinien
werden häufig
als Wirtszellen zur Expression von Polypeptiden verwendet, die sich
von Eukaryoten ableiten. Propagation von Säugetierzellen in Kultur ist
an sich bekannt, siehe Tissue Culture („Gewebekultur"), Academic Press, Kruse
und Patterson, Hrsg. (1973). Wirtszelllinien können auch solche Organismen,
wie unter anderem Bakterien (z. B. E. coli oder B. subtilis), Hefe,
filamentöse
Pilze, Pflanzenzellen oder Insektenzellen einschließen.
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"Transformation" bezieht sich auf
die Einbringung von die interessierenden Nukleinsäuren enthaltenden
Vektoren durch bekannte Verfahren direkt in Wirtszellen. Transformationverfahren,
welche in Abhängigkeit
vom Typ der Wirtszelle variieren, schließen Elektroporation, Transfektion,
bei der Calciumchlorid, Rubidiumchlorid, Calciumphosphat, DEAE-Dextran
oder andere Stoffe verwendet werden, Beschuss mit Mikroprojektilen,
Lipofektion, Infektion (bei der der Vektor ein infektiöses Mittel
ist) und andere Verfahren ein, siehe allgemein Sambrook et al.,
(1989) ibid. und Ausubel et al. (Hrsg.), (1987) ibid.. Bezugnahme
auf Zellen, in welche die vorstehend beschriebenen Nukleinsäuren eingebracht
worden sind, schließt
auch die Nachkommen derartiger Zellen ein.
-
c) Antikörper.
-
Die hier verwendeten "Immunglobulinpolypeptide" beziehen sich auf
Moleküle,
welche spezifische immunreaktive Aktivität aufweisen. Antikörper sind
typischerweise Tetramere von Immunglobulinpolypeptiden. Der hier
verwendete Begriff "Antikörper" bezieht sich auf
ein Protein, das aus einem oder mehreren im Wesentlichen durch Immunglobulin-Gene
kodierte Polypeptiden besteht. Immunglobulin-Gene schließen solche
ein, die die leichten Ketten kodieren, welche vom koder λ-Typ sein
können,
sowie solche, die die schweren Ketten kodieren. Die schweren Kettentypen
sind α, γ, δ, ε und μ. Die carboxyterminalen
Teile der schweren und leichten Ketten des Immunglobulins sind konstante
Regionen, während
die aminoterminalen Teile durch die unzähligen Gene der variablen Region
des Immunglobulins kodiert werden. Die variablen Regionen eines
Immunglobulins sind die Teile, die Antigenerkennungsspezifität aufweisen.
Insbesondere besteht die Spezifität in den komplementaritätsbestimmenden
Regionen (complementarity determining regions) (CDRs) der Immunglobuline,
die auch als hypervariable Regionen bekannt sind. Die Immunglobuline
können
in einer Vielzahl von Formen auftreten, z. B. Fv, Fab und F(ab)2, sowie in Single-Chains (z. B. Huston et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 5879–5883 (1988) und Bird et al.,
Science, 242: 423–426
(1988)).
-
(Siehe allgemein Hood et al. "Immunology" („Immunologie"), Benjamin, N. Y.,
2. Aufl. (1984) und Hunkapiller und Hood, Nature, 323: 15–16 (1986)).
-
Single-Chain-Antikörper, in
welchen Gene für
eine schwere Kette und eine leichte Kette zu einer einzigen kodierenden
Sequenz kombiniert sind, können
ebenfalls verwendet werden.
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"Monoklonale
Antikörper" können mit
verschiedenen Verfahren erhalten werden, die dem Fachmann vertraut
sind. Milzzellen von einem Tier, das mit einem gewünschten
Antigen immunisiert wurde, werden allgemein durch Fusion mit einer
Myelomzelle immortalisiert (siehe Kohlen und Milstein, Eur. J. Immunol.,
6: 511–519 (1976)).
Alternative Verfahren der Immortalisation schließen Transformation mit einem
Epstein-Barr-Virus, Onkogenen oder Retroviren oder andere auf dem
Fachgebiet bekannte Verfahren ein. Die aus einzelnen, immortalisierten Zellen
hervorgehenden Kolonien werden auf die Produktion von Antikörpern der
gewünschten
Spezifität und
Affinität
zum Antigen abgesucht, und die Ausbeute der monoklonalen Antikörper, die
durch derartige Zellen produziert werden, kann mit verschiedenen
Verfahren, einschließlich
Injektion in die Cavitas peritonealis eines Wirbeltierwirtes erhöht werden.
-
Monospezifische Immunglobuline können auch
durch rekombinante Verfahren in den prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirtszellen produziert werden.
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"Chimäre" Antikörper werden
durch Immunglobulin-Gene kodiert, die gentechnisch so verändert worden
sind, dass die Gene der leichten und schweren Ketten aus Immunglobulin-Gensegmenten
bestehen, die zu verschiedenen Spezies gehören. Zum Beispiel können die
variablen (V) Segmente der Gene eines monoklonalen Mausantikörpers mit
humanen konstanten (C) Segmenten verbunden werden. Solch ein chimärer Antikörper ist
wahrscheinlich weniger antigen gegen einen Menschen als Antikörper mit
konstanten Mausregionen sowie variablen Mausregionen.
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Der hier verwendete Begriff chimärer Antikörper bezieht
sich auch auf einen Antikörper,
der ein Immunglobulin einschließt,
das ein Mensch-ähnliches
Gerüst
hat und in welchem jede vorliegende konstante Region mindestens
etwa 85–90%
und vorzugsweise etwa 95% Polypeptidsequenzidentität zur konstanten
Region eines humanen Immunglobulins aufweist, ein sogenanntes "humansiertes" Immunglobulin (siehe
zum Beispiel PCT-Veröffentlichung WO
90/07861).
-
Folglich sind alle Teile solch eines "humansierten" Immunglobulins,
ausgenommen vielleicht die komplementaritätsbestimmenden Regionen (CDRs), im
Wesentlichen identisch mit entsprechenden Teilen von einer oder
mehreren nativen humanen Immunglobulinsequenzen.
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Der hier verwendete Begriff "Gerüstregion" bezieht sich auf
solche Teile der variablen Regionen der leichten und schweren Ketten
des Immunglobulins, die unter verschiedenen Immunglobulinen in einer
einzigen Spezies verhältnismäßig konserviert sind
(d. h. anders als die CDRs), wie von Kabat et al., (1987): Seguences
of Proteins of Immunologic Interest ("Sequenzen von Proteinen mit immunologischer Bedeutung"), 4. Aufl., US Dept.
Health and Human Services, definiert. Die hier verwendete "Mensch-ähnliche
Gerüstregion" ist eine Gerüstregion,
die in jeder vorhandenen Kette mindestens etwa 70 oder mehr Aminosäurereste,
typischerweise 75 bis 85 oder mehr Reste umfasst, die mit denen
in einem humanen Immunglobulin identisch sind.
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Humane DNA-Sequenzen einer konstanten Region
können
mit bekannten Verfahren aus verschiedenen humanen Zellen, aber vorzugsweise
aus immortalisierten B-Zellen isoliert werden. Die variablen Regionen
oder CDRs zur Produktion der chimären Immunglobuline gemäß der vorliegenden
Erfindung leiten sich in gleicher Weise von den monoklonalen Antikörpern ab,
die in der Lage sind, an den humanen β-PDGF-Rezeptor zu binden, und
werden in jeder günstigen
Säugetierquelle,
einschließlich
Mäusen,
Ratten, Kaninchen oder anderen Wirbeltieren produziert, die in der
Läge sind,
Antikörper
durch bekannte Verfahren zu produzieren.
-
Geeignete Quellzellen für die DNA-Sequenzen
und Wirtszellen zur Immunglobulinexpression und -sekretion können von
mehreren Quellen, wie der American Type Culture Collection ("Catalogue of Cell
Lines and Hybridomas" („Katalog
der Zelllinien und der Hybridome"),
5. Aufl. (1985) Rockville, Maruland, USA) erhalten werden.
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Zusätzlich zu den chimären und "humanisierten" Immunglobulinen,
die hier spezifisch beschrieben wurden, können leicht andere im Wesentlichen identische
modifizierte Immunglobuline unter Verwendung verschiedener rekombinanter
dem Fachmann bekannter DNA-Verfahren entworfen und hergestellt werden.
Allgemein können
Modifikationen der Gene durch verschiedene bekannte Verfahren, wie
ortsgerichtete Mutagenese leicht erreicht werden (siehe Gillman
und Smith, Gene, 8: 81–97
(1979) und S. Roberts et al., Nature, 328: 731–734 (1987)).
-
In einer anderen Ausführungsform
können Polypeptidfragmente,
die nur einen Teil der primären Immunglobulinstruktur
aufweisen, produziert werden. Zum Beispiel kann es wünschenswert
sein, Immunglobulinpolypeptidfragmente zu produzieren, die eine oder
mehrere Immunglobulin-Aktivitäten
zusätzlich zur
oder andere als die Antigenerkennung besitzen (z. B. Komplementbindung).
-
Vollständige Immunglobulin-Gene oder
Teile davon können
auch mit funktionellen Regionen von anderen Genen (z. B. Enzymen)
oder mit anderen Molekülen,
wie Giftstoffen oder Markierungen, kombiniert werden, um Fusionsproteine
(z. B. "Immuntoxine") mit neuen Eigenschaften
zu produzieren. In diesen Fällen
von Genfusion liegen die beiden Komponenten innerhalb derselben
Polypeptidkette vor. In einer anderen Ausführungsform kann das Immunglobulin
oder eines seiner Fragmente durch eines von verschiedenen bekannten
chemischen Verfahren chemisch an das Toxin oder die Markierung gebunden
werden. Wenn zum Beispiel die Markierung oder das cytotoxische Mittel
ein Protein ist und die zweite Komponente ein intaktes Immunglobulin,
kann die Bindung über
heterobifunktionelle Vernetzungsmittel, z. B. SPDP, Carbodiimid,
Glutaraldehyd oder dergleichen, gebildet werden.
-
Geeignete Markierungen schließen zum
Beispiel Radionuklide, Enzyme, Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren,
Fluoreszenzmittel, Chemolumineszenzmittel, magnetische Teilchen
ein, siehe zum Beispiel Patente, die die Verwendung derartiger Markierungen
lehren, US-Patente Nr. 3,817,837; 3,850,752; 3,939,350; 3,996,345;
4,277,437; 4,275,149; und 4,366,241.
-
Immuntoxine, einschließlich Single Chain-Moleküle, können auch
durch rekombinante Mittel produziert werden. Die Produktion verschiedener
Immuntoxine ist auf dem Fachgebiet bekannt, und Verfahren können z.
B. in "Monoclonal
Antibody-Toxin Conjugates:
Aiming the Magic Bullet" („Monoklonale
Antikörper-Toxin-Konjugate:
Zielen auf das Wunderheilmittel"),
Thorpe et al., Monoclonal Antibodies in Clinical Medicine („Monoklonale
Antikörper
in der klinischen Medizin"),
Academic Press, S. 168–190
(1982); E. Vitetta, Science, (1987) 238: 1098–1104 und G. Winter und C.
Milstein, Nature, (1991) 349: 293–299 gefunden werden.
-
Verschiedene cytotoxische Mittel
sind zur Verwendung in Immuntoxinen geeignet. Cytotoxische Mittel
können
Radionuklide, wie Iod-131, Yttrium-90, Rhenium-188 und Bismuth-212,
mehrere chemotherapeutische Arzneistoffe, wie Vindesin, Methotrexat,
Adriamycin und Cisplatin, sowie cytotoxische Proteine, wie ribosomale
inhibierende Proteine, wie Kermesbeere-Antivirenprotein, Pseudomonas-Exotoxin
A, Ricin, Diphtherietoxin, Ricin A-Kette usw. oder ein Mittel, das
an der Zelloberfläche
aktiv ist, wie die Phospholipaseenzyme (z. B. Phospholipase C) einschließen (siehe
allgemein "Chimeric
Toxins" („Chimäre Toxine"), Olsnes und Pihl,
Pharmac. Ther., 15: 355–381
(1981) und "Monoclonal
Antibodies for Cancer Detection and Therapy" ("Monoklonale
Antikörper
zur Krebserkennung und -therapie"), Hrsg.
Baldwin und Byers, S. 159–179,
224–266,
Academic Press (1985).
-
Beschreibung
der Erfindung
-
Die erfindungsgemäßen Immunglobulinpolypeptide
werden in Therapeutika sowie in der Diagnostik und anderen Anwendungen
eingesetzt. Verschiedene Verfahren, die auf diesen Fachgebieten nützlich sind,
werden diskutiert, zum Beispiel in Harlow und Lane, Antibodies:
A Laboratory Manual („Antikörper: Ein
Labor-Handbuch"),
Cold Spring Harbor, New York (1988), einschließlich: Immunisierung von Tieren,
um Immunglobuline zu produzieren, Produktion von monoklonalen Antikörpern; Markierung
von Immunglobulinen zur Verwendung als Sonden, Immunaffinitätsreinigung
und Immunassays.
-
Ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Immunglobulinpolypeptids
ist der nachstehend beschriebene monoklonale Antikörper 2A1E2,
welcher spezifisch an den humanen β-PDGF-Rezeptor bindet. Der monoklonale
Antikörper
2A1E2, welcher vom IgG1-Isotyp ist, wurde
vor dem Anmeldetag dieser Anmeldung bei der American Type Culture
Collection, 12301 Park Lawn Drive, Rockville, Manland 20231 (ATCC-Nr.
HB10938) hinterlegt.
-
Die erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
können
durch Immunisierung eines Tieres mit einer gereinigten oder teilweise
gereinigten extrazellulären
Domäne
des humanen β-PDGF-Rezeptors
hergestellt werden. Die immunisierten Tiere können eines von verschiedenen
Spezies sein, welche in der Lage sind, die für die extrazelluläre Domäne des humanen β-PDGF-Rezeptors
charakteristischen Epitope immunologisch zu erkennen, wie Maus,
Hasenartige, Pferdeartige usw.
-
Erfindungsgemäße monoklonale Antikörper können durch
Immortalisation von Nukleinsäuresequenzen
hergestellt werden, welche Immunglobulinpolypeptide oder Teile davon
kodieren, die spezifisch an für
die extrazelluläre
Domäne
des humanen β-PDGF-Rezeptors
charakteristische Antigendeterminanten binden. Das Immortalisationsverfahren kann
durch Hybridomafusionsverfahren, durch Virentransformation von Antikörper-produzierenden
Lymphozyten, rekombinante DNA-Verfahren
oder durch Verfahren, die Zellenfusion, Virentransformation und/oder
rekombinante DNA-Verfahren kombinieren, durchgeführt werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung werden humane monoklonale Antikörper gegen den PDGF-Rezeptor
produzierende Zellen unter Verwendung z. B. von Epstein-Barr-Virus(EBV)-Transformationsverfahren
immortalisiert. Zum Beispiel werden B-Lymphozyten, die sich vom
peripheren Blut, Knochenmark, von Lymphknoten, Mandeln usw. ableiten,
von vorzugsweise mit dem PDGF-Rezeptor oder Teilen davon immunisierten
Patienten unter Verwendung von EBV nach den Verfahren, wie denen, die
in US-Patent Nr. 4,464,465 und Chan et al., J. Immunol., 136: 106
(1986) beschrieben sind, immortalisiert.
-
Humane monoklonale Antikörper gegen
den PDGF-Rezeptor können
auch auf verschiedene andere Art und Weisen, z. B. unter Verwendung
einer Kombination von EBV oder anderen Virentransformations- und
Hybridomafusionsverfahren, hergestellt werden. Zum Beispiel können die
Hybridomazellen durch Fusion von stimulierten B-Zellen, die aus
einer mit dem PDGF-Rezeptor oder einem Teil davon immunisierten
Einzelperson erhalten wurden, mit einem Maus/Mensch-Heterohybrid-Fusionspartner
erzeugt werden, von dem eine Vielzahl beschrieben worden ist, siehe
z. B. US-Patent Nr. 4,624,921 und James und Bell, J. Immunol. Meths.,
100: 5–40
(1987).
-
Ein Maus/Mensch-Fusionspartner kann durch
Fusion von durch EBV stimulierten oder transformierten humanen Lymphozyten
mit leicht verfügbaren
Mausmyelomlinien, wie NS-1 oder P3NS-1, in Gegenwart von z. B. Polyethylenglykol
konstruiert werden. Das Hybrid sollte in geeigneter Weise mit Arzneistoff
markiert werden, was durch Züchten
des Hybrids in zunehmenden Konzentrationen des gewünschten
Arzneistoffs, wie von 6-Thioguanin, Ouabain oder Neomycin, erreicht
werden kann.
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Die Hybridoma- oder Lymphoblastoidzellen, welche
interessierende Antikörper
sezernieren, können
durch Absuchen der Kulturüberstände auf
einen an den (β-PDGF-Rezeptor bindenden
Antikörper identifiziert
werden. Insbesondere kann ein Screeningassay verwendet werden, um
solche Antikörper
aufzuspüren,
welche zum Beispiel durch PDGF vermittelte Mitogenese inhibieren.
Zellen, welche die gewünschte
Aktivität
besitzen, werden kloniert und mit herkömmlichen Verfahren subkloniert
und überwacht,
bis stabile, immortalisierte Linien identifiziert sind, die den
interessierenden monoklonalen Antikörper gegen den PDGF-Rezeptor
produzieren. Unter einem monoklonalen Antikörper ist ein Antikörper zu verstehen,
der durch eine klonale, immortalisierte Zelllinie produziert wird,
die von Zellen getrennt sind, die die Antikörper mit einer verschiedenen
Antigen-bindenden Spezifität
produzieren. Folglich werden derartige monoklonale Antikörper isoliert
von anderen monoklonalen Antikörpern
produziert und demgemäß in im
Wesentlichen reiner Form (im Verhältnis zu anderen Antikörpern) und
in einer Konzentration, die im Allgemeinen größer ist als die, die in Seren
von Tierspezies normalerweise auftreten, welche als B-Zellen-Quelle
dienen.
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In einer anderen Ausführungsform
können DNA-Sequenzen
isoliert werden, welche ein humanes anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptid oder
deren Teile kodieren, die spezifisch an die extrazelluläre Domäne des PDGF-Rezeptors
binden, indem eine DNA-Bibliothek von humanen B-Zellen nach einem
allgemeinen Protokoll durchsucht wird, wie von Huse et al., Science,
246: 1275–1281
(1989) dargestellt, das hier durch Inbezugnafime aufgenommen ist,
und indem die Sequenzen dann kloniert und amplifiziert werden, welche
die anti-PDGF-Rezeptor-Antikörper (oder
das Bindungsfragment) der gewünschten
Spezifität
kodieren.
-
Die Immunglobuline können dann
durch Einbringen eines das passende Immunglobulin-Gen oder einen
Teil davon enthaltenden Expressionsvektors in eine passende Wirtszelle
produziert werden. Die Wirtszelllinie wird dann unter Bedingungen
gehalten, die für
die Expression großer
Mengen der Immunglobulinnukleotidsequenzen geeignet sind, und, wenn
gewünscht,
können
eine Sammlung und Reinigung der leichten Ketten, schweren Ketten,
leichte/schwere-Kettedimere oder der intakten Antikörper, Bindungsfragmente
oder anderer Immunglobulinformen folgen.
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Geeignete Wirtszellen schließen Mikroorganismen
ein, aber Säugetier-
oder Insektengewebe-Zellenkultur kann zur Produktion der erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper
bevorzugt sein (siehe E. Winnacker, "From Genes to Clones" („Von Genen
zu Klonen"), VCH
Publishers, N. Y., N. Y. (1987)). Mehrere geeignete Wirtszelllinien,
die in der Lage sind, intakte Immunglobuline zu sezernieren, sind
auf dem Fachgebiet entwickelt worden und schließen die Chinese hamster ovarium-Zellenlinie (CHO)
ein, aber vorzugsweise werden transformierte B-Zellen oder Hybridomazellen
verwendet.
-
Sobald exprimiert, können die
vollständigen Antikörper, deren
Dimere, einzelnen leichten und schweren Ketten oder andere erfindungsgemäße Immunglobulinformen
nach Standardverfahren auf dem Fachgebiet, einschließlich der
Ammoniumsulfat-Präzipitation,
Affinitätssäulen, Säulenchromatographie, Gelelektrophorese
und dergleichen; gereinigt werden (siehe allgemein R. Scopes, Protein
Purification („Protein-Reinigung"), Springer-Verlag,
N. Y. (1982), das hier durch Inbezugnahme aufgenommen ist). im Wesentlichen
reine Immunglobuline mit mindestens etwa 90 bis 95% Homogenität sind bevorzugt,
und solche mit 98 bis 99% oder größerer Homogenität sind für pharmazeutische
Verwendungen besonders bevorzugt. Sobald die Polypeptide teilweise
oder zur gewünschten
Homogenität
gereinigt sind, können
sie dann therapeutisch (einschließlich extrakorporal) oder beim
Entwickeln und Durchführen
von Assayverfahren, Immunfluoreszenzanfärbungen und dergleichen verwendet
werden. (Siehe allgemein, Immunological Methods ("Immunologische Methoden"), Bd. I und II,
Lefkovits und Pernis, Hrsg., Academic Press, New York, N. Y. (1979
und 1981)).
-
Die Immunglobulinpolypeptide, die
nach der vorliegenden Erfindung produziert worden sind, können vom
IgG-, IgM-, IgA- oder IgD-Isotyp sein und können ferner yu einer der passenden
Unterklassen davon gehren, wie z. B. IgG
1,
IgG
2, IgG
3 oder
IgG
4. Unter Verwendung rekombinanter DNA-Verfahren kann
ein "Klassenwechsel" der isolierten Immunglobulinpolypeptide
leicht erreicht werden. Bei diesem Verfahren werden Gene, die die
konstanten Regionen kodieren, welche den Isotyp des interessierenden
Immunglobulin-Moleküls
bestimmen, durch Gene ersetzt, die einen gewünschten Isotyp oder eine Unterklasse
kodieren, wie allgemein in der Europäischen Patentveröffentlichung
EP 314,161 beschrieben ist.
-
Klassengewechselte Immunglobuline
können
auch durch Selektion von Zellen, welche spontan gewechselt sind,
unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten Selektionsverfahren
isoliert werden.
-
Die Verabreichung von im Wesentlichen nicht
humanen Immunglobulinpolypeptiden an Menschen kann Anti-Antikörper-Reaktionen
hervorrufen. Folglich kann es wünschenswert
sein, erfindungsgemäße anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
herzustellen, welche im Wesentlichen human sind. "Im Wesentlichen human" bedeutet, dass ein Antikörper oder
Bindungsfragment davon, der/das aus Aminosäuresequenzen besteht, welche
im Ursprung zu mindestens etwa 50% human, stärker bevorzugt zu mindestens
etwa 70 bis 80% und am meisten bevorzugt zu etwa 95–99% oder
mehr human sind, insbesondere für
wiederholte Verabreichungen über
einen längeren
Zeitraum, wie es erforderlich sein kann, um nachgewiesene durch
PDGF vermittelte Zellproliferationserkrankungen zu behandeln. Der
hier verwendete humane Antikörper schließt Antikörper von
vollständig
humanem Ursprung sowie solche ein, welche im Wesentlichen human
sind, soweit der Kontext nicht etwas anderes anzeigt.
-
Da die Erzeugung humaner monoklonaler Antikörper gegen
den PDGF-Rezeptor mit herkömmlichen
Immortalisationsverfahren schwierig sein kann, kann es wünschenswert
sein, zuerst nichthumane Antikörper
herzustellen und dann die Antigen-bindenden Regionen der nichthumanen
Antikörper
z. B. das Fab, die komplementaritätsbestimmenden Regionen (CDRs)
oder die hypervariablen Regionen über rekombinante DNA-Verfahren
je nach Geeignetheit auf humane konstante Regionen (Fc) oder Gerüstregionen
zu übertragen,
um im Wesentlichen humane Moleküle
zu produzieren. Derartige Verfahren sind auf dem Fachgebiet allgemein
bekannt und sind zum Beispiel in US-Patent Nr. 4,816,397, PCT-Veröffentlichung
WO 90/07861 und in den EP-Veröffentlichungen
173494 und 239400 beschrieben.
-
Die so erhaltenen Chimären Antikörper oder Chimären Immunglobulinpolypeptide,
die spezifisch an den humanen β-PDGF-Rezeptor
binden und folglich die Bindung von PDGF an den Rezeptor inhibieren,
liegen auch im Schutzbereich der vorliegenden Erfindung. Ein typischer
therapeutischer chimärer Antikörper würde ein
hybrides Protein sein, das aus der variablen (V) oder Antigen-bindenden
Domäne eines
Maus-Immunglobulins, das spezifisch für eine Antigendeterminante
des humanen PDGF-β-Rezeptors
ist, und der konstanten (C) oder Effektordomäne eines humanen Immunglobulins
besteht, obwohl Domänen
von anderen Säugetierspezies
sowohl für
die variable als auch die konstante Domäne verwendet werden können. Der
hier verwendete Begriff "chimärer Antikörper" bezieht sich auch
auf Antikörper,
die durch Immunglobulin-Gene kodiert werden, in welchen nur die
komplementaritätsbestimmenden
die Antigendeterminanten spezifisch erkennenden Regionen (CDRs)
vom Immunglobulin übertragen
werden, wobei sich der Rest des Immunglobulin-Gens von einem humanen
Immunglobulin-Gen (oder, wenn gewünscht, von einem Immunoglobulin-Gen
eines anderen Säugetieres)
ableitet. Diese Art des chimären
Antikörpers
wird als "humansierter" Antikörper (wenn
ein humanes Immunglobulin-Gen verwendet wird) bezeichnet.
-
Die hypervariablen Regionen der variablen Domänen der
anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide umfassen eine verwandte
Ausführungsform
der Erfindung. Die hypervariablen Regionen oder CDRs in Verbindung
mit den Gerüstregionen (jenen
Teilen der variablen Regionen der leichten und schweren Kette des
Immunglobulins, die unter verschiedenen Immunglobulinen in einer
einzelnen Spezies verhältnismäßig konserviert
sind) ermöglichen den
anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptiden,
den humanen β-PDGF-Rezeptor
zu erkennen und folglich an ihn zu binden. Die hypervariablen Regionen
können
kloniert und se quenziert werden. Sobald sie identifiziert sind,
können
diese Regionen, die spezifische Erkennung des PDGF-Rezeptors ermöglichen,
dann in einen Vektor zur Expression in einem Wirt als Teil eines
anderen Immunglobulinmoleküls oder
als ein Fusionsprotein kloniert werden, z. B. eines Trägermoleküls, welches
arbeitet, um die (mmunogenizität
des klonierten Idiotops zu erhöhen.
-
Die erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
werden allgemein intakt oder als immunogene Fragmente, wie Fv , Fab- oder F(ab')2-Fragmente, verwendet.
Die Fragmente können
durch herkömmliche
Verfahren aus Antikörpern
erhalten werden, wie durch proteolytischen Verdau des Antikörpers unter
Verwendung von z. B. Pepsin oder Papain oder durch rekombinante DNA-Verfahren,
in welchen ein Gen oder ein Teil davon, das das gewünschte Fragment
kodiert, kloniert oder synthetisiert und in verschiedenen Wirten
exprimiert wird.
-
Der Fachmann stellt fest, dass "antiidiotype" Antikörper unter
Verwendung eines spezifischen Immunglobulins als Immunogen nach
Standardverfahren produziert werden können. Zum Beispiel induziert
Infektion oder Immunisierung mit einem PDGF-Rezeptorpolypeptid oder
Fragment davon ein neutralisierendes Immunglobulin, welches an seiner kombinierenden
Stelle der variablen Fab-Region ein Bild des PDGF-Rezeptorpolypeptids
aufweist, das zu diesem bestimmten Immunglobulin, d. h. einem Idiotyp,
einzigartig ist. Immunisierung mit solch einem anti-PDGF-R-Immunglobulin
induziert einen anti-Idiotyp-Antikörper, welcher an seiner kombinierenden Stelle
eine Konformation aufweist, die die Struktur des ursprünglichen
PDGF-R-Antigens nachahmt. Diese anti-Idiotyp-Antikörper können deshalb
anstelle des PDGF-R-Antigens verwendet werden, um durch PDGF vermittelte
Krankheiten zu behandeln (siehe zum Beispiel Nisonoff (1991) J.
Immunol., 147: 2429–2438).
-
Die erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
werden in therapeutischen und Diagnoseverfahren und in Zusammensetzungen
eingesetzt. Für
therapeutische Verwendungen werden anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
als löslicher
Ligand für
den humanen β-PDGF-Rezeptor
verwendet, wobei der Rezeptor maskiert wird oder anderweit PDGF-Moleküle von einer Bindung
an den Rezeptor inhibiert werden, so dass die unerwünschte Zellmigration
und -proliferation inhibiert wird.
-
Für
Arzneimittel werden die hier beschriebenen erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
an eine Einzelperson mit einer PDGF-vermittelten Zellproliferationsstörung verabreicht.
In therapeutischen Anwendungen werden Zusammensetzungen in einer
Menge an einen Patienten verabreicht, die ausreicht, um die Zellrezeptoren
wirksam zu blockieren und dadurch die Zellproliferation und ihre
Symptome und/oder Komplikationen zu heilen oder zumindest teilweise
aufzuhalten. Eine Menge, die ausreicht, um dies zu erreichen, wird als "therapeutisch wirksame
Dosis" definiert.
Die Mengen, die für
diese Verwendung wirksam sind, hängen
z. B. von der Natur der anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptid-Zusammensetzung, der
Art und Weise der Verabreichung, dem Stadium und der Schwere der
zu behandelnden Krankheit, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand
des Patienten und dem Urteil des verschreibenden Arztes ab, liegen
im Allgemeinen aber im Bereich von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 100,0
mg/kg Antikörper
pro Tag, wobei Dosierungen von etwa 0,1 mg/kg bis etwa 10,0 mg/kg
Antikörper
pro Tag häufiger
verwendet werden. Es muss berücksichtigt
werden, dass die anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide und
-peptid-Zusammensetzungen, die sich davon ableiten, bei schwerwiegenden
Krankheitzuständen,
d. h. lebensbedrohlichen oder möglicherweise
lebensbedrohlichen Zuständen,
verwendet werden können.
In solchen Fällen
ist es möglich
und kann es vom behandelnden Arzt als wünschenswert empfunden werden,
dass erhebliche Überschüsse dieser
Zusammensetzungen verabreicht werden. Folglich sind humane monoklonale
Antikörper
gegen den PDGF-Rezeptor oder im Wesentlichen humane monnklonale
Antikörper
gegen den erfindungsgemäßen PDGF-Rezeptor
unter diesen Umständen
besonders bevorzugt.
-
Die Zusammensetzungen können nach
der Entscheidung des behandelnden Arztes mit den Dosismengen und
-mustern einzeln oder mehrfach verabreicht werden. Auf jeden Fall
sollten die pharmazeutischen Formulierungen eine Menge des erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptids
bereitstellen, die ausreicht, um den Patienten wirksam zu behandeln.
Die Verabreichung sollte bei der ersten Indikation von unerwünschter Zellproliferation
oder kurz nach der Diagnose begonnen und fortgeführt werden, bis die Symptome
im Wesentlichen und über
einen Zeitraum danach gelindert sind. In gut begründeten Krankheitsfällen sind
Initialdosen, gefolgt von Erhaltungsdosen, erforderlich.
-
Die Arzneimittel zur therapeutischen
Behandlung sind zur parenteralen, topischen, oralen oder lokalen
Verabreichung bestimmt. Vorzugsweise werden die Arzneimittel parenteral,
z. B. intravenös, subkutan,
intradermal oder intramuskulär
verabreicht. Folglich werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zur parenteralen
Verabreichung bereitgestellt, welche eine Lösung des anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptids
enthalten, das in einem verträglichen
Träger,
vorzugsweise einem wässrigen
Träger,
gelöst
oder suspendiert ist. Verschiedene wässrige Träger können verwendet werden, z. B.
Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4% Kochsalzlösung, 0,3% Glycin, Hyaluronsäure und dergleichen.
Diese Zusammensetzungen können durch
herkömmliche,
bekannte Sterilisationsverfahren sterilisiert werden oder können steril
filtriert werden. Die so erhaltenen wässrigen Lösungen können, so wie sie sind, zur
Verwendung verpackt werden oder lyophilisiert werden, wobei das
lyophilisierte Präparat
vor der Verabreichung mit einer sterilen Lösung kombiniert wird. Die Zusammensetzungen
können
erforderliche pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe enthalten,
um sie physiologischen Bedingungen anzugleichen, wie pH-Einstell-
und -Puffermittel, Tonizitätseinstellmittel,
Benetzungsmittel und dergleichen, zum Beispiel Natriumacetat, Natriumlactat,
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Sorbitanmonolaurat,
Triethanolaminoleat usw.
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Die Konzentration der erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
in den pharmazeutischen Formulierungen kann weit variieren, d. h.
von weniger als etwa 1 Gewichtsprozent (Gew.-%), üblicherweise
bei oder mindestens etwa 10–15
Gew.-% bis zu 50 Gew.-% oder mehr, und wird hauptsächlich durch
Flüssigkeitsvolumen,
Viskositäten
usw. nach der ausgewählten
bestimmten Form der Verabreichung ausgewählt.
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Folglich könnte ein typisches Arzneimittel
zur intravenösen
Infusion aus 250 ml steriler Ringer-Lösung und 100 mg anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptid
bestehen. Gegenwärtige
Verfahren zur Herstellung parenteral verabreichbarer Verbindungen
sind dem Fachmann bekannt oder ersichtlich und werden zum Beispiel
in Remington's Pharmaceutical
Science, 17. Aufl., Mack Publishing Company, Easton, PA (1985) ausführlich beschrieben.
-
Die anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
und deren Fragmente können
auch über
Liposome verabreicht werden. Die anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
können
dazu dienen, die Liposomen auf bestimmte Gewebe oder Zellen zu richten,
die den humanen β-PDGF-Rezeptor
aufweisen. Liposomen schließen
Emulsionen, Schäume, Micellen,
unlösliche
Monolagen, Flüssigkristalle, Phospholipiddispersionen,
Lamellenschichten und dergleichen ein. Bei diesen Präparaten
wird das abzugebende Immunglobulinpolypeptid oder -fragment als
Teil des Liposoms alleine oder in Verbindung mit einem Molekül eingebracht,
welches zum Beispiel zu den Zielzellen toxisch ist. Eine Liposomensuspension,
die ein Immunglobulinpolypeptid enthält, kann in einer Dosis, welche
unter anderem nach der Art und Weise der Verabreichung, des abzugebenden
Peptids und dem Stadium der zu behandelnden Erkrankung intravenös, lokal,
topisch usw. verabreicht werden.
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Für
feste Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
können
herkömmliche
nichttoxische feste Träger
verwendet werden, welche zum Beispiel Arzneibuchqualitäten von
Mannit, Laktose, Stärke, Magnesiumstearat,
Natriumsaccharin, Talkum, Cellulose, Glukose, Saccharose, Magnesiumcarbonat
und dergleichen einschließen.
Zur oralen Verabreichung wird eine pharmazeutisch verträgliche nichttoxische Zusammensetzung
durch das Einbringen eines der normalerweise verwendeten Excipienten,
wie jener vorher aufgeführten
Träger,
und allgemein 10–95% des
Wirkstoffes, d. h. eines oder mehrerer anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
und insbesondere bevorzugt bei einer Konzentration von 25%–75% hergestellt.
-
Für
Diagnosezwecke können
die anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide entweder markiert
oder nichtmarkiert sein. Eine Markierung ist ein Stoff, der ein
detektierbares Signal durch eines von verschiedenen Verfahren hervorruft,
die bekannt sind und von denen auf dem Fachgebiet berichtet wird.
Die erfindungsgemäßen Immunglobulinpolypeptide
selbst können
direkt markiert werden. In einer anderen Ausführungsform können unmarkierte Antikörper, die
in der Erfindung eingeschlossen sind, in Verbindung mit anderen
markierten und die erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
erkennenden Antikörpern
(zweiten Antikörpern)
verwendet werden. Zum Beispiel können markierte
Antikörper,
die für
die konstanten Regionen der anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide spezifisch
sind, verwendet werden, um das an der Probe gebundene Immunglobulinpolypeptid
zu detektieren.
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Eine breite Vielzahl von Markierungen
kann verwendet werden, wie Radionuklide, fluoreszierende Stoffe,
Enzyme, Enzymsubstrate, Enzymcofaktoren, Enzyminhibitoren, Liganden
(insbesondere Haptene) usw. Zahlreiche Arten von Immunassays sind verfügbar und
sind dem Fachmann bekannt.
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Die erfindungsgemäßen anti-PDGF-Rezeptor-Immunglobulinpolypeptide
und deren Fragmente können
in verschiedenen Immunassays zum Detektieren des PDGF-Rezeptors
in physiologischen Proben verwendet werden. Derartige Immunassayverfahren
können
Flüssigphasenimmunassays
und Westernblot-Analyse, kompetitive und nichtkompetitive Proteinbindungsassays,
heterogene Enzym-Immunassays (enzyme-linked immunosorbant assays) (ELISA)
und andere üblicherweise
verwendete und in der wissenschaftlichen und Patentliteratur verbreitet beschriebene
und viele kommerziell verwendete Assays einschließen.
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Derartige Immunglobuline und Peptide
können
ebenso in immunhistochemischen Anfärbungen durch auf dem Fachgebiet
bekannte Verfahren verwendet werden.
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Das folgende Beispiel wird zur Veranschaulichung
und nicht als Beschränkung
dargestellt.
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Beispiel
-
Materialien
-
PDGF-BB wurde von Amgen bezogen.
Der monoklonale anti-Phosphotyrosin-Antikörper (MAb) PY20 wurde von ICI
gekauft. DMEM, RPMI 1640, F12, Kälber serum,
Penicillin-Streptomycin-Lösung, G418-Neomycin,
200 mM Glutamin, 1 M HEPES, Natriumpyruvat (11 mg/ml) und Phosphat-gepufterte Kochsalzlösung (PBS)
waren von GIBCO. Das fötale Kälberserum
(FCS) und der monoklonale Antikörper-Subtyping-Kit
waren von Hyclone. Tris, Natriumphosphat, Natriumborat, Essigsäure, Natriumpyrophosphat,
Natriumfluorid, Dithiothreitol (DTT), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
EGTA, Natriumdodecylsulfat (SDS), Natriumorthovanadat, Natriumchlorid
(NaCl), Zitronensäure,
Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF), Rinderserumalbumin (BSA), Triton X100,
Tween 20, 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin)-6-sulfonsäure (ABTS)
und Wasserstoffperoxid waren von Sigma. Ziege-anti-Mausperoxidase
und Hypoxanthinthiamin (HT) waren von Boehringer Mannheim. Gelatine,
ungefärbte
Proteinmolekulargewichtmarker und Nitrocellulose waren von BioRad. Vorgefärbte -Proteinmarker
mit hohem Molekulargewicht waren von BRL. Protein A-Sepharose CL4B-, Protein
G-Sepharose CL4B-, ImmunopureTM-Bindungspuffer-,
F(ab')2-
und Fab-Herstellungskits waren von Pierce. Vorgepackte Säulen PD10
waren von Pharmacia. 125I-Protein A und 14C-Molekulargewichtsmarker
waren von Amersham.
-
125I-Diiodo-Bolton-Hunter-Reagenz
war von New England Nuclear. Methanol war von Burdick-Jackson. Gewebekulturbedarf
war von Costar. AG01523B-Zellen wurden von ATCC erhalten. HR5-Zellen
wurden freundlicherweise von J. A. Escobedo (USCF) bereitgestellt.
Primäre
glatte Muskelzellen der Arferia brachialis des Pavians wurden großzügigerweise
von J. Anderson und S. Hanson (Emory Univ.) bereitgestellt.
-
Methoden
-
Zellkultur.
-
NIH 3T3-Zellen wurden routinemäßig in DMEM
gehalten, das 10% fötales
Kälberserum,
1x Penicillin-Streptomycin, 2 mM Glutamin und Natriumpyruvat (0,11
mg/ml) enthielt. CHO-Zellen, die die extrazelluläre Domäne (pΔ1-5) oder den vollständigen PDGF-β-Rezeptor
(HR5) exprimierten, wurden in RPMI gezüchtet, das 10% FCS, 1x Penicillin-Streptomycin,
2 mM Glutamin, Natriumpyruvat (0,11 mg/ml) und G418 (200 μg/ml) enthielt.
Humane Vorhautfibroblasten (AG01523B) wurden in DMEM gezüchtet, das
10% FCS, 1x Penicillin-Streptomycin, 2 mM Glutamin und Natriumpyruvat
(0,11 mg/ml) enthielt. Monoklonale Hybridomazellen wurden in 50
: 50 DME : RPMI gehalten, das 20% FCS, 1x Penicillin-Streptomycin, 2 mM
Glutamin, Natriumpyruvat (0,1 mg/ml), 1x HT und 10% Makrophagen-konditioniertes
Medium enthielt.
-
Konstruktion von Zeltlinien, die
den trunkierten humanen PDGF-β-Rezeptor
exprimieren.
-
Trunkierung der humanen PDGF-β-Rezeptor-cDNA
wurde durch Oligonukleotidgerichtete Deletionsmutagenese durchgeführt. Oligonukleotid-gerichtete
in vitro-Mutagenese
wurde gemäß einem modifizierten
Verfahren von Kunkel et al., (1987) Meth. Enzymol., 154: 367–382) durchgeführt.
-
Zuerst wurde ein 3,9 kB EcoRI-HindIII-cDNA-Fragment
der gesamten kodierenden Region des humanen PDGF-β-Rezeptors
(Reste –32
bis 499) in die EcoRIund HindIII-Stellen vom M13mp18-erzeugenden
Vektor mp18PR subkloniert (T. Maniatis et al., (1982) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual („Molekulares
Klonieren: Ein Labor-Handbuch"), Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY).
-
Oligonukleotide wurden entworfen,
um die Teile der humanen PDGF-β-RezeptorcDNA
zu deletieren, die die Aminosäuren
499–1074
(PRΔ1; GTG TGA
GGA ACG GGA AAT TCA TCG AAG GAC ATC CCC CGAC) oder die Aminosäuren 384-1074 (PRΔ2; GGA AGG
TCG ATG TCT AGT TAA TCG AAG GAC ATC CCC CGAC) kodieren (1.). Ein Stopcodon wurde
nach Rest 499 (PRΔ1)
oder Rest 384 (PRΔ2)
eingebracht. Die Subklonierung wurde durch Restriktionsenzym-Verdau-Analyse
und Didesoxykettenabbruchsequenzierung überprüft (F. Sangen et al., (1977)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 74: 5463–5467).
-
Die modifizierten PDGF-β-Rezeptorpolypeptide
wurden in die EcoRI- und HindIII-Stellen
des Expressionsvektors PBJ1 subkloniert (A. Lin et al., (1990) Science, 249:
677–679)
und mit dem Vektor pSV2Neo (P. J. Southern und P. Berg, (1982) J.
Mol. Appl. Gen., 1: 327–341)
in einem Verhältnis
von 1 : 10 in CHO-K1-Zellen nach dem Verfahren der Lipofectin-Reagenz-Aufnahme
(P. L. Felgner et al., (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 7413–7417) cotransfiziert.
-
Transfizierte Zellen wurden auf G418-Neomycinresistenz
ausgewählt,
und einzelne Klone wurden isoliert und bei gleicher Zelldichte auf
die Expression großer
Mengen des extrazellulären
PDGF-β-Rezeptors
in Serum-freiem Medium abgesucht. Die Expression der modifizierten
extrazellulären PDGF-β-Rezeptorproteine
wurde durch Westernblotanalyse unter Verwendung eines polyklonalen
Kaninchenserums (Ab 1-3-5, siehe 1)
bestimmt, das gegen ein synthetisches Peptid gezogen wurde, das sich
auf die Reste 51–68
des humanen PDGF-Rezeptors bezieht (SVLTLTNLTGLDTGEYFC SEQ ID NR.
3). Die rekombinanten Klone pΔ1-5 (die den vollständigen extrazellulären PDGF-Rezeptor
exprimieren) und pΔ2-7
(die die Domänen
1–4 des
extrazellulären
PDGF-Rezeptors exprimieren) wurden für die nachfolgende Proteinproduktion
verwendet.
-
Herstellung von MAbs gegen
den humanen PDGF-ß-Rezeptor.
-
Antikörper wurden, wie von Harlow
und Lane beschrieben, entwickelt (1988, In: Antibodies: A Laboratory
Manual („Antikörper: Ein
Labor-Handbuch"), Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY}.
-
Mäuse
wurden mit teilweise gereinigter extrazellulärer Domäne des PDGF-β-Rezeptors (pΔ1-5) unter
Verwendung von 50–100 μg/Immunisierung)
immunisiert. Der Titer des Antikörpers
in den immunisierten Mäusen
wurde unter Verwendung eines heterogenen Enzym-Immunassays (ELISA)
wie folgt bestimmt. Immunolon 11-Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen
wurden über
Nacht bei 4°C
mit teilweise gereinigter (10–15%)
extrazellulärer
Domäne
des PDGF-β-Rezeptors
beschichtet (200–300
ng/Vertiefung) Die restlichen Handhabungen wurden bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Die Vertiefungen wurden 1 Stunde lang mit 0,05 M Tris, pH 7, das
100 mM NaCl und 0,5% Gelatine enthielt, geblockt. Die Platten wurden
2 Stunden lang mit verschiedenen Verdünnungen von Mausseren inkubiert,
5x mit Waschpuffer (0,05 M Tris, pH 7, 100 mM NaCl und 0,3% Gelatine)
gewaschen und 1 Stunde lang mit Ziege-anti-Mausperoxidase (1 : 1000
in Waschpuffer) inkubiert. Die Platten wurden, wie vorher beschrieben,
gewaschen und mit 2,2'-Azinobis(3-ethylbenzthiazolin)-6-sulfonsäure (ABTS,
1 mg/ml) in 0,1 M-Zitronensäure,
0,1 M Natriumdihydrogenphosphat, pH 4, das Wasserstoffperoxid enthielt
(0,003% Endkonzentration), entwickelt. Die Extinktion bei 650 nm wurde
bestimmt, und die Werte wurden mit den Werfen verglichen, die mit
dem Protein erhalten wurden, das in einem ähnlichen Umfang von konditionierten Medien
von CHO-Zellen gereinigt worden war, die mit dem pBJ-Vektor alleine
transfiziert wurden.
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Die Mäuse, die hohe Reaktivität zeigten, wurden
getötet
und die Milzen wurden isoliert. Milzzellen wurden entfernt und mit
Myelomzellen P3X fusioniert, wie beschrieben (Harlow und Lane, ibid.). Hybridomzellen
wurden unter Verwendung desselben ELISA abgesucht, und positive
Hybridomzellen wurden kloniert und erneut abgesucht. Positive monoklonale
Zellen wurden gezüchtet,
und Bauchwasser wurde in Balb/c-Mäusen hergestellt, wie beschrieben
(Harlow und Lane, ibid.). Gewebekulturmedien wurden verwendet, um
die MAbs, wie durch den Hersteller angegeben, unter Verwendung des Subtyping-Kits
von HyClone zu subtypisieren.
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Reinigung der Antikörper.
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Die Antikörper wurden auf Protein A-Sepharose
CL4B wie folgt gereinigt. Bauchwasserflüssigkeit wurde in ImmunopureTM-Bindungspuffer (Pierce) 1 : 5 verdünnt und
auf einer Protein A-Sepharose CL4B-Säule chromatographiert, die
mit demselben Puffer equilibriert worden war. Der Durchfluss wurde gesammelt,
und die Säule
wurde mit Immunopure-Bindungspuffer gewaschen (10 Säulenvolumina). Die
gebundenen IgGs wurden mit 0,1 M Glycin, pH 2,8 eluiert und in Röhrchen gesammelt,
die 2 M Tris, pH 11 (40 μl/ml)
als neutralisierendes Mittel enthielten. Die Peakproteinfraktionen
wurden durch Messen der Extinktion bei 280 nm detektiert, vereinigt
und in PBS dialysiert (2 Wechsel mit jeweils 4 1).
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Produktion von proteolytischen F(ab')2-
und Fab-Fragmenten von MAb 2A1E2. F(ab')2-Fragmente
von MAb 2A1E2 wurden unter Verwendung des Immunopure- F(ab')2-Herstellungskits
(Pierce) nach den Herstelleranweisungen aus intaktem MAb hergestellt.
Der monoklonale Antikörper
2A1E2 wurde mit immobilisiertem Pepsin 4 Stunden lang bei 37°C bei pH
4,2 inkubiert, und die unverdauten IgGund Fc-Fragmente wurden unter
Verwendung von Protein A-Sepharose CL4B von den F(ab')2-Fragmenten
getrennt. Fab-Fragmente wurden unter Verwendung des Pierce-Immunopure-Fab-Herstellungskits
in gleicher Weise hergestellt. Das IgG wurde mit immobilisiertem
Papain 5 Stunden lang bei 37°C
bei pH 7 inkubiert, und unverdaute IgG- und Fc-Fragmente wurden
unter Verwendung von Protein A entfernt. Die Proben wurden nach
enzymatischem Verdau durch SDS-PAGE analysiert, und der PDGF-β-Rezeptor-ELISA
wurde verwendet, um einen Verlust von Antigenerkennung, wenn überhaupt
einer bestand, zu bestimmen.
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Immunpräzipitationsassay.
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Immunpräzipitationen wurden durch eine Modifikation
des Verfahrens von S. W: Kessler, (1981, Meth. Enzymol., 73: 442–471, welches
hier durch Inbezugnahme eingeführt
wird) durchgeführt. Wenn
gereinigte pΔ1-5
oder pΔ2-7
verwendet wurden, wurde das Protein mit MAb entweder 2 Stunden lang
bei Raumtemperatur oder 12 Stunden lang bei 4°C in Immunpräzipitations- (IP-) Puffer (40
mM Tris, pH 8, 100 mM NaCl, 10 mM EDTA, 1 mM EGTA und 1% Triton
X100) inkubiert. Wenn der vollständige
Rezeptor durch Immunpräzipitation
gefällt
wurde, dann wurden die Zellen, die den PDGF-β-Rezeptor exprimieren, in IP-Puffer
solubilisiert, der 1 μM
Natriumorthovanadat und 1 mM PMSF enthielt, und 8–12 Stunden
lang bei 4°C
mit dem MAb inkubiert. Dann wurden die Proben mit einer 50% Aufschlämmung eines 1
: 1 Gemisches von Protein A-Sepharose CL4B und Protein G-Sepharose CL4B (50–100 μl/Probe)
inkubiert. Nach 1–2
Stunden bei 4°C
wurde das Harz durch 3 Zyklen Zentrifugation und Resuspension in IP-Puffer
gewaschen, und schließlich
wurde das Harz in Laemmli-Probensolubilisierungspufter gekocht (50–100 μl/Probe)
(1970, Nature, 227: 680–685).
-
Die Proben wurden auf einem 7%- oder 10%-Laemmli-Gel
SDS-PAGE unterzogen und dann auf Nitrocellulose übertragen. Der Westernblot
wurde in Blockpuffer (0,05 M Tris, pH 8, das 0,5% NaCl
und 4% BSA enthielt) geblockt und mit dem primären Antikörper 12 Stunden lang bei 4°C inkubiert.
Die Nitrocellulose wurde mit Blockpuffer gewaschen und 1–2 Stunden
lang bei Raumtemperatur mit 125I-Protein A (0,4 mCi/ml)
inkubiert und auf einen Röntgenfilm
belichtet.
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Radioiodierung von PDGF-BB.
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PDGF-BB wurde durch eine Modifikation
des Bolton-Hunter-Verfahrens iodiert, das von Duan et al. (1991,
J. Biol. Chem., 266: 413–418,
welches hier durch Inbezugnahme eingeführt wird) beschrieben wurde. 125I-Diiodo-Bolton-Hunter-Reagenz (1 mCi) wurde unter Stickstoff
getrocknet. Dann wurde PDGF-BB (2,5 μg) 15 min lang bei 4°C zum 125I-Diiodo-Bolton-Hunter-Reagenz in 10 μl 0,1 M Natriumborat
(pH 8,5) zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 10 min lang bei 4°C mit 500 μl 0,1 M Natriumborat, 0,2 M
Glycin, pH 8,5 gelöscht.
Dieses Material wurde Gelfiltrations-Chromatographie auf einer PD10-Säule unterzogen,
die vorher mit 0,3 M Essigsäure,
die 1 mg/ml BSA enthielt, equilibriert. Die Peakfraktionen des radiomarkierten
Proteins wurden unter Verwendung eines Gammazählers detektiert. Typischerweise
betrug die spezifische Aktivität
von iodiertem PDGF-BB 50000 Counts/ng.
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Binden von 125I-PDGF-BB
an intakte HR5-Zellen. HR5-Zellen wurden 20 min lang bei 37°C mit PBS
geerntet, das 2 mM EDTA enthielt. Gewaschene HR5-Zellen (1 × 106 Zellen/100 μl) wurden 30 min lang bei Raumtemperatur
in dreifacher Ausführung
in Suspension mit verschiedenen Konzentrationen von MAb (oder F(ab')2-oder Fab-Fragmenten) in
PBS inkubiert, das 0,5% BSA enthielt. HR5-Zellen wurden 45 min lang
bei Raumtemperatur mit 125I-PDGF-BB (ungefähr 1 ng/Röhrchen)
bei Fehlen (Gesamtbindung) oder in Gegenwart (unspezifische Bindung)
von 100-fachem Überschuss
von unmarkiertem PDGF-BB und Trägerprotein
(Blutplättchen-armem
Plasma, 50 μl)
inkubiert. Das Endvolumen der Inkubation betrug 500 μl. Das Inkubationgemisch
(400 μl)
wurde auf Ficoll-paque (700 μl)
geschichtet und zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und
die Radioaktivität
im Zellpellet wurde bestimmt.
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Phosphorylierungsassay.
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HR5-Zellen wurden zur Konfluenz in
Platten mit 6 Vertiefungen wachsen gelassen, und primäre Zellen
wurden in 100 mm-Schalen gezüchtet.
Die Zellen wurden zweimal mit kaltem Serum-freiem DMEM gewaschen
und 10 min lang auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden in doppelter
Ausführung
mit MAb 2A1E2 30–45
min lang auf Eis auf einem Rotationschüttler vorinkubiert, und dann
wurde der Ligand PDGF-BB zu den Vertiefungen zugefügt, und
die Inkubation wurde 1,5–2
Stunden lang fortgesetzt. Die Zellen wurden zweimal mit kaltem PBS
gewaschen und entweder in Lysepuffer (100 mM Tris, pH 8, 30 mM Natriumpyrophosphat,
50 mM Natriumfluorid, 5 mM EDTA, 5 mM EGTA, 1% SDS, 100 mM DTT)
oder in IP-Puffer, die beide 1 mM PMSF und 1 μM Natriumorthovanadat enthielten,
solubilisiert. Die Proben wurden dann vor der Elektrophorese weiter
verarbeitet.
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Mitogenese in humanen Vorhautfibroblast-AG01523B-Zellen
und glatten Muskelzellen des Pavians.
-
Humane Vorhautfibroblast-AG01523B-Zellen
und glatte Muskelzellen des Pavians wurden zur Konfluenz in Platten
mit 96 Vertiefungen wachsen gelassen. Glatte Muskelzellen des Pavians
wurden durch Inkubation über
Nacht mit DMEM, das 0,5% Kälberserum
enthielt, ruhig gehalten. Die Zellen wurden dann in dreifacher Ausführung mit
verschiedenen Konzentrationen von MAb 2A1E2 in Gegenwart von PDGF-BB
18 Stunden lang bei 37°C,
gefolgt von 5 Stunden lang bei 37°C
mit 2 μCi/Vertiefung 3H-Thymidin inkubiert. Primäre glatte
Muskelzellen des Pavians zur Kontrolle wurden parallel mit einem
unspezifischen MAb inkubiert, und Kontroll-AG01523B-Zellen wurden
mit einem nicht-inhibierenden anti-PDGF-β-Rezeptor-MAb (4C5C8) inkubiert.
Die Vertiefungen wurden dann mit eiskalter 5% TCA (2 × 250 μl) gewaschen
und mit 0,25 N NaOH (2 × 100 μl) solubilisiert.
Die solubilisierten Proben wurden in Szintillationfläschchen überführt, und
die Radioaktivität
wurde bestimmt.
-
Dimerisierungsassay.
-
Konfluente HR5-Zellen wurden, wie
vorstehend beschrieben, in 100 mm-Schalen gezüchtet. Die Zellen wurden zweimal
mit kaltem PBS gewaschen und 1 Stunde lang bei 4°C mit verschiedenen Konzentrationen
von MAb 2A1E2 in PBS, das BSA (1,5 mg/ml) und 25 mM Hepes enthielt,
inkubiert. PDGF-BB wurde zu, den Zellen zugefügt, und die Inkubation wurde
2 Stunden lang bei 4°C
fortgesetzt. Die Zellen wurden zweimal mit kaltem PBS gewaschen
und 30 min lang bei 4°C
mit dem Vernetzungsmittel BS3 (0,75 mg/Platte)
in PBS, das 25 mM Hepes enthielt, inkubiert. Die Umsetzung wurde
durch Verdünnung
in Löschpuffer
(0,025 M Tris, pH 7,4, das 150 mM NaCl enthielt; 10 ml/P1atte) abgebrochen. Die
Zellen wurden 20 min lang bei 4°C
in IP-Puffer, der 1 mM PMSF und 100 μM Natriumorthovanadat (0,5 ml/Platte)
enthielt, extrahiert. Zelllysate wurden durch Immunpräzipitation über Nacht
bei 4°C
unter Verwendung von polyklonalen Antikörpern gegen den humanen β-Rezeptor
AB (AB88, 1 : 500 Verdünnung)
gefällt.
Dann wurde Protein A CL4B (60 μl
einer 50% Aufschlämmung)
zu jeder Probe zugefügt. Nach
1 Stunde bei 4°C
wurden die Kügelchen
nacheinander mit PBS, das 0,5% NP40 enthielt, mit 0,5 M Lithiumchlorid,
das 0,5% NP40 enthielt, mit 0,5 M Lithiumchlorid und schließlich mit
Wasser gewaschen. Die Proben wurden mit Laemmli-Probensolubilisierungspufter
solubilisiert und SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese auf einem
3%–8%
Gradientengel unterworfen, gefolgt von Westernübertragung auf Nitrocellulose.
Die Westernblots wurden über Nacht
bei 4°C
entweder mit anti-Phosphotyrosin-MAb (1 : 1000) oder mit Ab88 (1
: 500 Verdünnung)
inkubiert, gefolgt von 125I-Protein A (0,15 μCi/ml) 2
Stunden lang bei Raumtemperatur. Die Westernblots wurden dann auf
einen Röntgenfilm
belichtet.
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Ergebnisse
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Eigenschaften von MAb
2A1E2.
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MAb 2A1E2 ist ein monoklonaler IgG1-Antikörper.
Westernanalyse zeigt, dass MAb 2A1E2 nichtreduzierten humanen PDGF-β-Rezeptor
erkennt (2, Abschnitt A, Spur 4),
reduziertes Protein aber nicht erkennt (2,
Abschnitt A, Spur 1). MAb 2A1E2 fällt den vollständigen extrazellulären Rezeptor
(pΔ1-5:
Reste 1-499) aus
der Lösung (2, Abschnitt C, Spur 3) durch Immunpräzipitation.
Wenn jedoch gereinigtes pΔ2-7
(ohne Domäne
5; Reste 1–384)
das Antigen ist, gibt es keine Reaktivität (2,
Abschnitt B, Spur 2).
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Mengenabhängige Inhibierung von 125I-PDGF-BB, das an HR5-Zellen durch MAb
2A1E2 bindet.
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Wenn HR5-Zellen (CHO-K-Zellen, welche den
vollständigen
humanen PDGF-β-Rezeptor exprimieren)
zuerst mit MAb 2A1E2 inkubiert werden, gefolgt von 125I-PDGF-BB, wird wesentliche
(48,1%) Inhibierung bei einer Konzentration von bis zu 0,1 nM MAb
beobachtet, verglichen mit den Zellen, die nicht mit MAb 2A1E2 behandelt
wurden. Wenn 1 nM oder größere Konzentrationen
von MAb 2A1E2 verwendet werden, gibt es 100% Inhibierung der Bindung
des Liganden an den vollständigen
PDGF-β-Rezeptor
auf den Zellen (3, Abschnitt A). Wenn
200 nM eines verschiedenen, PDGF-β-Rezeptor
nicht-inhibierenden MAb (4C5C8) in der Vorinkubation verwendet wird,
beträgt
der Inhibierungswert nur 36,1%. Dies ist mit der Wirkung von 200
nM eines nicht-relevanten MAb (anti-IIb/IIIa) vergleichbar (19,18% Inhibierung). Die
Menge der 125I-PDGF-BB-Bindung in Gegenwart von
1 nM MAb 2A1E2 ist zu der Menge der Liganden-Bindung äquivalent,
die in Gegenwart eines 1500-fachen Überschusses von unmarkiertem PDGF-BB
erkennbar war, (3, Abschnitt A) oder der
Menge der Bindung des Liganden an nichttransfizierte CHO-Zellen,
die den humanen PDGF-Rezeptor (Daten nicht gezeigt} nicht exprimieren.
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Um festzustellen, ob die Inhibierung,
die mit MAb 2A1E2 erkennbar war, an der sterischen Hinderung lag,
stellten wir F(ab')2-
und Fab-Fragmente des MAb her. Diese proteolytischen Fragmente des
Antikörpers
erkannten den PDGF-ß-Rezeptor
im ELISA (Daten nicht gezeigt) noch immer, obwohl ihre Aktivität etwas
vermindert wurde. Wenn diese in Bindungsassays mit radiomarkiertem
Liganden verwendet wurden, stellten wir fest, dass die Antikörperfragmente
die Bindung von 125I-PDGF-BB an den vollständigen PDGF-β-Rezeptor
auf HR5-Zellen auf eine konzentrationsabhängige Art und Weise noch inhibierten (3, Abschnitt B). Jedoch war vollständige Inhibierung
mit 10 nM MAb 2A1E2 F(ab')2- oder Fab-Fragmenten erkennbar, wohingegen 1 nM
intakter Antikörper
Bindung vollständig
inhibierte. Bindung des Liganden in Gegenwart von 1 nM F(ab')2-Fragmenten
wur de um 64,5% inhibiert, und Bindung in Gegenwart von 1 nM Fab-Fragmenten
wurde um 50% inhibiert.
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Inhibierung der Phosphorylierung
durch MAb 2A1E2.
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Wie in 4 gezeigt
ist, inhibierte MAb 2A1E2 spezifisch PDGF-induzierte Phosphorylierung in
HR5-Zellen auf konzentrationsabhängige
Art und Weise, wobei ungefähr
50% Inhibierung bei einer Konzentration von 1,3 nM (Spur 4) auftrat
und 100% Inhibierung bei 13,3 nM MAb 2A1E2 (Spur 5) auftrat. Nichtrelevanter
Kontroll-MAb (anti-IIb/IIIa) hatte keine Wirkung (Spur 3), und MAb
4C5C8, welcher auch gegen den humanen PDGF-ß-Rezeptor entwickelt wurde,
aber ein anderes Epitop erkennt, hatte keine Wirkung auf die Ligand-induzierte
Phosphorylierung (Spur 8).
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Wirkung von MAb 2A1 E2
auf PDGF-BB-induzierte Dimerisierung des humanen PDGF-β-Rezeptors.
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Behandlung von HR5-Zellen mit PDGF-BB ergab
Ligand-vermittelte Phosphorylierung (5, 180
kDa-Protein in den Spuren 1–6)
und Dimerisierung (5,
390 kDa-Protein in den Spuren 2 und 6) des PDGF-β-Rezeptors. Wenn HR5-Zellen
zuerst mit MAb 2A1E2 und dann mit PDGF-BB vorinkubiert wurden, wurde
die Dimerisierung bei allen getesteten Konzentrationen inhibiert
(5, Spuren 3, 4 und
5). Diese Daten zeigen an, dass die Bindung von MAb 2A1E2 an den
Rezeptor Ligandbindung und Rezeptor-Dimerisierung ausschließt.
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Inhibierung der Mitogenese
durch MAb 2A1E2.
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Wie in 6 gezeigt
ist, inhibiert MAb 2A1E2 die PDGF-BB-induzierte Mitogenese in humanen Vorhautfibroblastenzellen
AG01523B auf konzentrationsabhängige
Art und Weise, wobei die maximale Inhibierung (69,55%) bei einer
Konzentration von 1,3 μM
auftritt. Wenn ein nicht-inhibierender MAb, 4C5C8, verwendet wurde,
ermittelten wir keine wesentliche Inhibierung der Mitogenese. Die
Erhöhung der
Konzentration von MAb 2A1E2 verbesserte den Grad der Inhibierung
nicht, haupt sächlich
weil diese Zellen auch PDGF-α-Rezeptor
exprimieren (Daten nicht gezeigt), welcher durch 2A1E2 nicht gebunden oder
inhibiert wird.
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Wir bestimmten auch die Wirkung von
verschiedenen Konzentrationen von MAb 2A1E2 auf primäre glatte
Muskelzellen von der Pavianarterie. Die PDGF-BB-vermittelte PDGF-Rezeptor-Phosporylierung
in glatten Muskelzellen der Pavianarterie wurde durch 200 nM und
20 nM MAb 2A1E2 inhibiert (7,
Spuren 4 beziehungsweise 5).
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Wie aus 8 erkennbar ist, inhibiert 1 nM MAb 2A1E2
den 3H-Thymidin-Einbau in Gegenwart von
1–2 ng/ml
PDGF-BB um 90%, und 25 nM MAb inhibiert die Mitogenese um 80% bei
Ligandkonzentrationen, die im Bereich von 1–10 ng/ml liegen. Konzentrationen
von MAb 2A1E2 von größer als
250 nM inhibieren die Mitogenese um 90% bei allen getesteten Konzentrationen
des Liganden. Wenn nicht-relevante MAbs verwendet werden, gibt es
keine wesentliche Wirkung auf die Mitogenese in glatten Muskelzellen
des Pavians.
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Zusammenfassend gesehen haben wir
einen monoklonalen Antikörper,
MAb 2A1E2, offenbart, der für
den humanen PDGF-β-Rezeptor
hochspezifisch ist. MAb 2A1E2 inhibiert die Bindung von PDGF an
den humanen β-PDGF-Rezeptor
bei nanomolaren Konzentrationen, und inhibiert folglich die Rezeptoraktivierung,
wie durch Inhibierung der Ligand-vermittelten Phosphorylierung und
Dimerisierung angezeigt wird. Der Antikörper inhibiert die Mitogenese
in vitro bei mikromolaren Konzentrationen. Die proteolytischen Fragmente
des MAb behalten die inhibierende Funktion, wie durch die Inhibierung
der 125I-PDGF-BB-Bindung gemessen wird (3A).
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Es gibt eine spezifische und wesentliche
Inhibierung der Ligand-induzierten Autophosphorylierung des PDGF-β-Rezeptors
(4), bei Konzentrationen
von bis zu 1,3 nM MAb 2A1E2. Folglich haben wir vollständige Inhibierung
der PDGF-induzierten Mitogenese in HR5-Zellen (Daten nicht gezeigt)
bei 0,1 μM
MAb 2A1E2 festgestellt, und in humanen Vorhautfibroblastenzellen
(AG01523B) wird 70% Inhibierung bei einer Konzentration von 1 μM MAb 2A1E2 erzielt.
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MAb 2A1E2 wurde auch auf Kreuzreaktivität mit glatten
Muskelzellen der Arteria brachialis des Pavians getestet. Die PDGF-BB-induzierte
Phosphorylierung ( 7)
und Mitogenese (8) wurde
bis zu 80% durch 20–25
nM MAb 2A1E2 inhibiert. Der monoklonale Antikörper 2A1E2 kreuzreagiert nicht mit
PDGF-Rezeptoren von Hund, Ratte, Maus oder Schwein, und kreuzreagiert
auch nicht mit dem humanen α-PDGF-Rezeptor
(Daten nicht gezeigt).
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Immunglobulinpolypeptid bereit, das spezifisch an den humanen β-PDGF-Rezeptor
bindet. Der Antikörper
ist in der Lage, die PDGF-induzierte Mitogenese von Zellen zu inhibieren,
die den humanen β-PDGF-Rezeptor auf der
Zellobertläche
aufweisen.
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Es sollte selbstverständlich sein,
dass die vorstehende Beschreibung veranschaulichend und nicht beschränkend sein
soll. Viele Ausführungsformen
sind für
den Fachmann beim Nachprüfen
der vorstehenden Beschreibung erkennbar. Der Schutzbereich der Erfindung
sollte deshalb nicht mit Bezug auf die vorstehende Beschreibung
festgelegt werden, sondern sollte statt dessen mit Bezug auf die
angehängten
Patentansprüche,
zusammen mit dem vollen Schutzbereich von Äquivalenten, zu welchen derartige
Patentansprüche
berechtigt sind, festgelegt werden.