-
Die
Erfindung bezieht sich auf neue, fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen,
insbesondere neue, fraktionierte Fruktanzusammensetzungen, und speziell
auf neue fraktionierte Inulinzusammensetzungen, und auch auf Produkte,
zu denen diese Zusammensetzungen zugegeben sind. Die Erfindung bezieht
sich auch auf einen Herstellungsprozeß für die Fraktionierung der polydispersen
Zusammensetzungen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Unser
heutiger moderner Lebensstil stellt immer mehr Anforderungen an
die Produkte, die für
Nahrungsmittel, Futtermittel und pharmazeutische Zwecke, Körperpflege,
usw. verwendet werden. In diesem Zusammenhang besteht ein fortwährendes
Bedürfnis
nach Produkten, die
- – einen verringerten Kaloriengehalt
haben,
- – einen
niedrigen Fettgehalt haben,
- – einen
erhöhten
Fasergehalt haben,
- – eine
günstige
Wirkung auf die Darm- und Hautmikroflora haben,
- – einen
niedrigeren Zuckergehalt haben,
- – keine
Zahnkaries verursachen,
- – physiologisch
funktionale Merkmale besitzen.
-
Es
ist bekannt, daß verschiedene
Kohlehydrate, die Fruktane, wie Inulin umfassen, diese Bedürfnisse erfüllen können, und
daher wertvolle Zutaten für
Nahrungsmittelprodukte, funktionale Nahrungs- oder Futtermittel,
frei verkäufliche
und pharmazeutische Produkte, kosmetische Produkte, usw. sein können.
-
Es
ist bekannt, daß z.
B. natürliches
Inulin nach industriellen Verfahren erhalten werden kann (F. Perschak,
Zuckerind. 115, (1990), S. 466). Durch Heißwasserextraktion wird ein
Inulin enthaltender Extrakt aus Knollen- oder Wurzelschnitzeln von Inulin enthaltenden
Pflanzen gewonnen. Dieser Extrakt wird dann entmineralisiert und
entfärbt.
Raftiline® ST
ist ein im Handel erhältliches
Produkt, das natürliches
Zichorie-Inulin enthält
(Tiense Suikerraffinaderij, Belgien).
-
Diese
Inulinextrakte sind in der Tat ein Gemisch von Polymermolekülen mit
verschiedener Kettenlänge.
-
Eine
polydisperse Kohlehydratzusammensetzung, wie z. B. Inulin, kann
durch die Kettenlänge
der einzelnen Moleküle
(den Polymerisationsgrad oder PG), und auch durch die prozentuale
Verteilung der Anzahl der Moleküle
mit einer bestimmten Kettenlänge,
sowie durch den mittleren Polymerisationsgrad (mittleren PG) gekennzeichnet
werden.
-
Eine
natürliche,
polydisperse Zusammensetzung behält
die molekulare Struktur und das Polydispersitätsmuster des von seiner ursprünglichen
Quelle abgetrennten Produktes bei.
-
Der
Polymerisationsgrad der Moleküle
des natürlichen
Zichorie-Inulins liegt zwischen 2 und 60, und der mittlere PG liegt
bei ungefähr
11. Die prozentuale Verteilung der Molekülfraktionen ist ungefähr 31% für den PG
2–9, 24%
für den
PG 10–20,
28% für
den PG 21–40,
bzw. 17% für
den PG > 40. Das natürliche Inulin aus
Dahlien mit einem mittleren PG von 20 enthält einen wesentlich kleineren
Anteil von Oligofructosen, und die doppelte Menge von Molekülen mit
einer Kettenlänge
mit einem PG > 40.
Das natürliche
Jerusalem-Artischocke-Inulin
enthält
dagegen extrem wenige Moleküle
mit einem PG > 40,
nur ungefähr
6%. Die Oligomerfraktion PG < 10
macht ungefähr
die Hälfte
der Moleküle
des natürlichen,
polydispersen Inulins der Jerusalem-Artischocke aus.
-
Das
Polydispersitätsmuster
von z. B. Fruktanen hängt
nicht nur von der ursprünglichen
Produktionsquelle, aus der die Fruktane gewonnen werden (z. B. In-vivo-Synthese
mit Pflanzen oder Mikroorganismen, oder In-vitro-Synthese mit Enzymen),
sondern auch von dem Zeitpunkt, zu dem die polydispersen Zusammensetzungen
extrahiert werden (z. B. Pflanzen-Erntezeit, Wirkungszeit der Enzyme),
stark ab. Die Art und weise, wie die polydispersen Zusammensetzungen
extrahiert werden, spielt ebenso eine Rolle.
-
Außerdem enthalten
extrahierte, natürliche,
polydisperse Zusammensetzungen häufig
eine große Menge
anderer Produkte, wie z. B. Monosaccharide und Disaccharide, wie
Glucose, Fructose und Saccharose, und Verunreinigungen, wie Proteine,
Salze, Farbstoffe, organische Säuren
und technische Hilfsstoffe, wie die Löslichkeit beeinflussende Produkte.
-
Stand der Technologie
-
Bekannte
Produkte mit einem veränderten
PG sind:
- – Gamma-Inulin
mit Molekülen,
die einen sehr spezifischen PG zwischen 50 und 63 haben, wie in
WO 87/02679 beschrieben ist;
- – Inulin
I 2255, I 3754 und I 2880, die einen mittleren PG haben, der wesentlich
größer als
der mittlere PG des natürlichen
Inulins ist, aus dem sie hergestellt sind, nämlich dem Inulin der natürlichen
Zichorie, der Dahlie bzw. der Jerusalem-Artischocke (Sigma, USA),
und die für
Nicht-Nahrungsmittel
eingestuft sind.
- – Fibruline
LC (Warcoing, Belgien), ein Zichorie-Inulin mit einem mittleren
PG, der nicht wesentlich größer als
derjenige von natürlichem
Zichorie-Inulin
ist, und das eine wesentliche Menge von Verunreinigungen und niedermolekularen
Kohlehydraten enthält,
was seine Verwendung bei vielen Anwendungen unmöglich macht.
-
Es
ist bekannt, daß es
eine gewisse Anzahl von Prozessen gibt, die z. B. die Herstellung
von fraktioniertem Inulin mit einem höheren mittleren PG ermöglichen.
-
Wenn
Lösungsmittel
auf der Basis von Alkohol, wie Methanol, Äthanol oder Isopropanol verwendet werden,
kann Inulin mit einem höheren
mittleren PG ausgefällt
und durch Zentrifugation abgetrennt werden. Dies ist jedoch eine
ziemlich komplexe Methode. Die Ausfällung ist oft mit extrem niedrigen
Temperaturen (4°C)
und einer niedrigen anfänglichen
Inulinkonzentration kombiniert. Der Alkohol muß entfernt werden, und das
Volumen, das wieder konzentriert weiden muß, ist groß. Die Ausbeute des Prozesses
ist extrem niedrig, ungeachtet der Tatsache, daß ein relativ reines Endprodukt
erhalten wird.
-
Es
ist auch bekannt, daß wässerige
Lösungen
von Inulin durch Zugabe von Pfropfkristallen einer Kristallisation
unterworfen werden können,
und zwar auf eine solche weise, daß die längeren Ketten ausgefällt werden
und durch Zentrifugation abgetrennt werden können.
-
E.
Berghofer (Inulin and Inulin containing crops, Ed. A. Fuchs, Elseviers
Sc. Publ., (1993), 5.77) beschreibt die Isolierung von Inulin aus
Zichorie mittels Kristallisation gemäß einem Muster mit langsamer
Abkühlung
(3°C/Stunde
von 95°C
bis 4°C).
Auf diese Weise ist es nur möglich,
kleine Mengen Inulin abzutrennen, und das erhaltene Produkt ist
nicht rein genug.
-
Es
ist bekannt (Le Sillon Belge, 24. April 1989), daß Inulin
in verschiedene Polymerfraktionen aufgeteilt werden kann, wenn die
in der klassischen industriellen physikalischen Chemie verwendete
Technik, d. h., die Trennung durch fraktionierte Kristallisation,
angewandt wird. Dazu wird eine Inulinlösung allmählich abgekühlt, wobei höchste Temperaturen
zwischen 40°C
und 10°C
verwendet werden, und wenn erforderlich von Pfropfkristallen Gebrauch
gemacht wird. Gewöhnlich
werden zuerst die Moleküle
mit einem höheren
PG, und danach die kürzeren
Moleküle
ausgefällt,
da Moleküle
mit einem höheren
PG weniger gut löslich
sind. Die isolierten Fraktionen müssen dann noch durch Zentrifugation
oder Filtration abgetrennt werden und gewaschen werden.
-
Wenn
die Enzymsynthese und ein natürliches
Inulin, oder eine Sucroselösung
verwendet werden, können
Moleküle
mit einem hohen PG erhalten werden (
EP
532.775 ). Obwohl das Endprodukt praktisch frei von Oligomeren
ist, müssen
die verbleibende Sucrose und Fructose mittels zusätzlicher
Methoden entfernt werden.
-
Wie
in
EP 627490 beschrieben
ist, ist es durch Verwendung von Inulinase möglich, die Fraktion mit niedrigem
PG in natürlichem
Inulin aufzuspalten. Die prozentuale Verteilung der Anzahl der Moleküle mit niedrigem
PG wird auf eine solche Weise verringert, daß der mittlere PG des polydispersen
Endprodukts zunimmt. Die Spaltprodukte Glucose und Fructose müssen mit
zusätzlichen
Methoden entfernt werden.
-
In
US-4.285.735 wird eine Herstellungsprozeß für ein Dahlie-Inulin beschrieben,
das eine geringe Menge Inulide, Proteine, Farbstoffe, Geschmackstoffe,
Fremdkörper
und Mineralien enthält.
-
In
JP-03/280856 wird ein Herstellungsprozeß für eine wässerige, pastenförmige Zusammensetzung beschrieben,
die β-(2->1)-Fruktan mit einem
Polymerisationsgrad von 10 bis 100 aufweist. Das Fruktan ist fein verteilt
und liegt in der Paste als ein feines, körniges Material vor.
-
Ziele der Erfindung
-
Ungeachtet
der Tatsache, daß eine
gewisse Anzahl von Herstellungsprozessen für eine fraktionierte Fruktanzusammensetzung,
wie Inulin, bekannt ist, ist bis heute kein fraktioniertes, polydisperses
Inulin (d. h., ein Inulin mit einem veränderten mittleren PG) verfügbar, das
ein Endprodukt ergibt, bei dem vier wichtige Merkmale in einem einzelnen
Produkt vereinigt sind, d. h.:
- – ein mittlerer
PG, der wesentlich höher
als der mittlere PG von natürlichem
Inulin ist:
- – eine
Inulinzusammensetzung, die im wesentlichen frei von niedermolekularen
Monosacchariden, Disacchariden und Oligosacchariden ist; und
- – ein
raffiniertes, fraktioniertes Inulin, das im wesentlichen frei von
Verunreinigungen, wie Farbstoffen, Salzen, Proteinen und organischen
Säuren
ist; und
- – ein
Endprodukt, das frei von technologischen Hilfsstoffen, wie die Löslichkeit
beeinflussenden Produkten ist.
-
Es
kann einerseits erforderlich sein, die Monosaccharide und die Disaccharide,
und oft auch die Oligomermoleküle
aus den natürlichen,
polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen zu entfernen, da sich diese
bei gewissen Anwendungen als Hindernisse erwiesen haben. Dieses
Problem wurde bereits erkannt und von der Patentanmeldung WO 94/12541
gelöst.
Das Raftiline® LS
von der Tiense Suikerraffinaderij in Belgien ist ein Produkt, das
gewöhnlich
keine oder sehr wenige Saccharide mit niedrigem Molekulargewicht
enthält, und
das gemäß WO 94/12541
hergestellt wird.
-
Andererseits
kann es der Mühe
wert sein, eine bestimmte Polymerfraktion einer polydispersen Kohlehydratzusammensetzung
verfügbar
zu haben, da diese ein spezifisches Merkmal des natürlichen
Gemischs klarer veranschaulichen kann, oder weil der bestimmten
Fraktion neue Merkmale zugeschrieben werden können.
-
Je
besser die Fraktionierung ist, desto reiner ist das hergestellte
Endprodukt, desto niedriger ist die Polydispersität, und desto
kleiner ist die Standardabweichung von dem mittleren PG.
-
Es
ist daher noch wünschenswert,
polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen herzustellen, deren PG
bezüglich
des mittleren Polymerisationsgrades der polydispersen Zusammensetzung,
die als Ausgangsprodukt diente, verändert wurde. Zusammensetzungen
wie diese werden nachstehend als fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen
bezeichnet.
-
Speziell
würde die
Verfügbarkeit
einer fraktionierten Inulinzusammensetzung, die rein genug ist,
um die Herstellung eines Hochleistungs-Inulins zu ermöglichen,
viele neue Entwicklungen in dem Nahrungsmittelsektor und in anderen
Sektoren ermöglichen.
Die Verfügbarkeit
von reinem, fraktioniertem Inulin macht auch Verbesserungen bei
den bekannten Anwendungen von Inulin möglich, wenn auch nur deshalb,
weil die gleichen Merkmale bei Verwendung einer wesentlich kleineren
Menge Hochleistungs-Inulin erhalten werden können, verglichen mit natürlichem
Inulin, wo der Anteil der niedermolekularen Produkte entscheidend
ist. All dies kommt dem Verbraucher zugute. Die Möglichkeit,
Inulin in Fraktionen mit einem spezifischen mittleren PG herstellen
zu können,
würde es
in gleicher Weise möglich
machen, neue Anwendungen für
Inulin zu entwickeln.
-
Allgemeiner
ausgedrückt,
es bleibt die Aufgabe, einen neuen Herstellungsprozeß zu finden,
der ermöglicht,
Kohlehydratmoleküle
mit einem hohen PG aus natürlichen,
polydispersen Zusammensetzungen zu fraktionieren, wobei als vereinbart
gilt, daß Anstrengungen
gemacht werden müssen,
um zu einem industriell anwendbaren, mit anderen Worten gewinnbringenden
Verfahren zu gelangen, das die Herstellung von großen Mengen
ermöglicht.
-
Bei
seinen Forschungsarbeiten über
reine, fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen
entschied sich der Anmelder für
die Kristallisation. Insbesondere wurden die bekannten Kristallisationsmethoden
für Inulin
ausprobiert, wobei das Ziel ist, eine reine Abtrennung von Inulinmolekülen mit
einem hohen PG zu erhalten. Dabei stieß der Anmelder auf ein Filtrationsproblem,
als er die bekannten Prozesse verwenden wollte. Wenn versucht wurde,
Zichorie-Inulin gemäß dem Stand
der Technik auszufällen
und danach zu filtrieren, verstopften sich die Filter, und als die
Zentrifugation ausprobiert wurde, wurden keine reinen Fruktane erhalten.
-
Außerdem enthielt
die Fraktion aus Molekülen
mit hohem PG weiterhin eine wesentliche Menge Glucose, Fructose,
Saccharose und Oligomere. Es erwies sich als schwierig, den Filterkuchen
mit heißem
oder kaltem Wasser auszuwaschen, und diese Zucker und andere Nicht-Kohlehydrate
mittels einer vereinfachten Methode, d. h. Waschen, zu entfernen.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue, fraktionierte,
polydisperse Kohlehydratzusammensetzung, die der folgenden Definition
entspricht:
fraktionierte, polydisperse Inulinzusammensetzung,
dadurch gekennzeichnet, dass sie:
- – einen
mittleren Polymerisationsgrad (mit. DP) hat, der doppelt so hoch
oder höher
als der mittlere Polymerisationsgrad der natürlichen, polydispersen Inulinzusammensetzung
ist,
- – weniger
als 0,2 Gewichtsprozent Monomere, und weniger als 0,2 Gewichtsprozent
Dimere, und weniger als 1,5 Gewichtsprozent Oligomere mit einem
Polymerisationsgrad < 10
enthält,
- – weniger
als 0,2 Gewichtsprozent Asche enthält, und
- – keine
nachweisbare Menge von technologischen Hilfsstoffen enthält,
die
eine kristallisierte Zusammensetzung in Form von kugelförmigen Partikeln
ist, die einen Durchmesser zwischen 1 und 100 μm, eine radiale Symmetrie sowie
eine Doppelbrechung und ein senkrechtes Überblendkreuz unter polarisiertem
Licht haben.
-
Inulin
hat hauptsächlich β-D-(2->1)-Fructosyl-Fructose-Bindungen
zwischen den Kohlehydrateinheiten. Die meisten Inulinmoleküle haben
eine zusätzliche
Glucoseeinheit an dem nicht-reduzierenden Ende der Inulinkette,
und eine geringe Anzahl der Moleküle ist verzweigt (L. De Leenheer,
Starch/Stärke
46 (1999), S. 193).
-
Vorzugsweise
ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine fraktionierte, polydisperse Zichorie-Inulin-Zusammensetzung.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Zusammensetzung eine feste Form
eines fraktionierten, polydispersen Inulins: "Delta-Inulin", mit einem veränderten mittleren PG, und in
der Form von kugelförmigen
Partikeln, die die folgenden Merkmale haben:
- – Durchmesser
zwischen 1 und 100 μm,
vorzugsweise zwischen 5 und 70 μm,
noch besser zwischen 6 und 60 μm,
- – radiale
Symmetrie, Doppelbrechung und senkrechtes Überblendkreuz unter polarisiertem
Licht.
-
Speziell
bezieht sich die Erfindung auf ein Hochleistungs-Inulin, das die
fraktionierte, polydisperse Inulinzusammensetzung in einer sprühgetrockneten
Form ist.
-
Die
Erfindung schließt
auch die Zusammensetzungen ein, in denen diese erfindungsgemäßen neuen, fraktionierten,
polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen enthalten sind, insbesondere
die Produkte, bei denen fraktionierte, polydisperse Fruktane verwendet
werden, und speziell die Produkte, bei denen fraktioniertes, polydisperses
Inulin verwendet wird. Die Erfindung umfaßt auch die Produkte, die durch
chemische oder enzymatische Modifikation der erfindungsgemäßen neuen,
fraktionierten, polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen hergestellt
werden.
-
Vorzugsweise
sind bei den modifizierten Zusammensetzungen die Kohlehydrate veräthert, verestert und/oder
oxydiert.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Zusammensetzung, die eine
kremige Struktur hat, und die die erfindungsgemäße fraktionierte, polydisperse
Kohlehydratzusammensetzung aufweist, und die pharmazeutischen, kosmetischen,
Futter- und/oder Nahrungsmittelzusammensetzungen, die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
aufweisen.
-
Die
fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzung kann auch
auf verschiedenen Gebieten verwendet werden, wie bei Kunststoff-Formulierungen,
bei Kunststoffverpackungen, bei der Papierherstellung, in der Textilindustrie,
bei der Keramik-, Pulver- und Metallherstellung, in dem dentalen
Sektor, in der Elektronik, in der Bioelektronik, bei der Batterie-,
Auto-, Kleber- und Tabakherstellung, bei der Abfallbehandlung, bei
der Erdölgewinnung,
bei der Herstellung von Anstrichfarben, Druckfarben, Beschichtungen
und Reinigungsmitteln, bei der Herstellung von diagnostischen Vorrichtungen,
Kulturmedien für
Mikroorganismen, ...
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen gezielten Kristallisationsprozeß gemäß Anspruch
7.
-
Kurze Beschreibung der
Figuren
-
Die 1 gibt
eine Löslichkeitskurve
für Hochleistungs-Raftiline® in
g/g H2O als Funktion der Temperatur wieder.
-
Die 2 gibt
eine DIONEX-Analyse von Hochleistungs-Raftiline® wieder.
-
Die 3 gibt
eine gaschromatographische Analyse von Hochleistungs-Raftiline®,
ausgedrückt
in g/100 g Kohlehydrat.
-
Die 4 gibt
eine DIONEX-Analyse von Raftiline® ST
wieder.
-
Die 5 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin
mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 7,7 μm (Standardabweichung ± 0,7 μm).
-
Die 6 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×,) von
Delta-Inulin mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 20 μm (Standardabweichung ± 2,5 μm).
-
Die 7 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin
mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 44 μm (Standardabweichung ± 5 μm).
-
Die 8 ist
ein Photo (Vergrößerung 500×) von Delta-Inulin
mit einem Partikeldurchmesser von 20 μm unter polarisiertem Licht.
Die Überblendkreuze
sind klar zu sehen.
-
Die 9 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) einer
Inulinsuspension, die durch spontane Partikelbildung bei einer konstanten
Temperatur von 60°C
hergestellt wurde (Beispiel 1). Es sind ellipsoidförmige Partikel zu
sehen.
-
Die 10 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) einer
Inulinsuspension, die durch spontane Partikelbildung während eines
Musters mit langsamer Abkühlung
hergestellt wurde (Beispiel 2). Zusätzlich zu den großen Partikeln
sind auch kleine Partikel zu sehen.
-
Die 11 gibt
ein Abkühlprofil
(Temperatur als Funktion der Zeit) für Inulinlösungen wieder. Die Suspension
1 wird einem Profil mit langsamer Abkühlung unterworfen (Beispiel
2). Die Suspension 2 bleibt auf einer konstanten Temperatur von
60°C (Beispiel
1).
-
Die 12 gibt
ein Temperaturprofil (Temperatur als Funktion der Zeit) für die Herstellung
von Delta-Inulin wieder (Beispiel 3).
-
Die 13 gibt
die Kohlehydratzusammensetzung, den PG, die prozentuale Trockensubstanz
(TS), und die Ausbeute von Raftiline® ST,
des Filterkuchens, und des Filterkuchens nach dem Waschen wieder
(Beispiel 3).
-
Die 14 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin,
das mittels eines Profils mit rascher Abkühlung hergestellt wurde. Die
Partikel sind gleichmäßig und
haben einen Durchmesser von 25 μm
(Beispiel 3).
-
Die 15 gibt
eine Kohlehydratzusammensetzung, den PG, die prozentuale TS, die
Ausbeute, die Leitfähigkeit,
und den Aschegehalt des rohen Inulin-Ausgangsprodukts, des Filterkuchens,
und des Filterkuchens nach dem Waschen wieder.
-
Die 16 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin,
das ohne Pfropfen mittels eines Profils mit rascher Abkühlung hergestellt
wurde (Beispiel 6).
-
Die 17 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin,
das mit Pfropfen mittels eines Profils mit rascher Abkühlung hergestellt
wurde (Beispiel 6).
-
Die 18 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin,
das ohne Rühren
mittels eines Profils mit rascher Abkühlung hergestellt wurde (Beispiel
7).
-
Die 19 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin,
das mittels eines Profils mit rascher Abkühlung und Rühren mit 20 U/min hergestellt
wurde (Beispiel 7).
-
Die 20 ist
ein Photo (Vergrößerung 200×) von Delta-Inulin,
das mittels eines Profis mit rascher Abkühlung und heftigem Rühren mit
500 U/min hergestellt wurde (Beispiel 7).
-
Die 21 veranschaulicht
die Festigkeit einer Creme aus Hochleistungs- Raftiline® als
Funktion der Gewichtskonzentration im Vergleich zu Raftiline® ST.
-
Die 22 veranschaulicht
die Viskosität
einer Creme aus Hochleistungs-Raftiline®.
-
Die 23 veranschaulicht
die bessere Säurebeständigkeit
von Hochleistungs-Raftiline®, verglichen mit Raftiline® ST.
-
Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung
-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein neues, fraktioniertes, polydisperses
Inulin, bei dem vier wichtige Merkmale in einer einzelnen fraktionierten
Zusammensetzung vereinigt sind, d. h.:
- – ein mittlerer
PG, der wesentlich höher
als der mittlere PG des natürlichen,
polydispersen Inulins ist;
- – ein
Inulin, das im wesentlichen frei von niedermolekularen Monosacchariden,
Disacchariden und Oligosacchariden ist; und
- – ein
Inulin, das im wesentlichen frei von Verunreinigungen ist, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Farbstoffen, Salzen, Proteinen und organischen Säuren besteht;
und
- – ein
Inulin, das frei von technologischen Hilfsstoffen, wie die Löslichkeit
beeinflussenden Produkten ist.
-
Ein
bevorzugtes fraktioniertes, polydisperses Inulin ist ein Hochleistungs-Inulin
(das sprühgetrocknet ist),
und das zusätzlich
zu den vier Merkmalen der neuen, fraktionierten, polydispersen Kohlehydratzusammensetzung
auch eine oder mehr der folgenden Eigenschaften hat, verglichen
mit den bekannten Inulinzusammensetzungen:
-
Das
Inulin:
- – ist
akariogen,
- – weist
ein besseres Toleranzmuster auf,
- – hat
keinen süßen Geschmack,
- – ist
weniger löslich,
- – hat
eine höhere
Viskosität
in Lösung
und in Suspension,
- – ergibt
eine festere Creme,
- – hat
einen niedrigeren Kaloriengehalt,
- – hat
eine bessere Säurebeständigkeit,
- – verhindert
Zusammenbacken,
- – weist
eine geringere Hygroskopizität
auf,
- – hat
keine reduzierende Wirkung,
- – ist
in der festen Form oder als Creme weniger klebrig,
- – weist
eine verbesserte thermische Stabilität auf,
- – verursacht
keine Probleme beim Verarbeiten infolge Färbung,
- – weist
eine größere Widerstandsfähigkeit
gegen Abbau durch Bakterien und Hefen auf,
- – ist
für eine
chemische Modifikation besser geeignet,
- – hat
einen höheren
Schmelzpunkt,
- – hat
einen neutralen Geschmack,
- – ist
geruchfrei.
-
Ein
bevorzugtes Hochleistungs-Inulin ist das Hochleistungs-Raftiline® mit
Zichorie-Inulin-Molekülen, und:
- – einem
mittleren PG zwischen 20 und 40, insbesondere zwischen 20 und 35,
speziell zwischen 20 und 30, und vorzugsweise zwischen 23 und 27,
- – einem
maximalen PG, der in dem Bereich 60–70 liegt,
- – einer
typischen Löslichkeit,
wie in der 1 angegeben,
- – einer
typischen DIONEX-Analyse, wie in der 2 angegeben,
- – einer
typischen Gaschromatographie-Analyse, wie in der 3 angegeben.
-
Eine
DIONEX-Analyse für
Raftiline® ST
ist in der 4 zum Vergleich wiedergegeben.
-
Der
Ausdruck "ein wesentlich
höherer
mittlerer PG", verglichen
mit demjenigen der natürlichen,
polydispersen Kohlehydratzusammensetzung bedeutet, daß der mittlere
PG beinahe doppelt so hoch oder sogar noch höher ist.
-
Der
Ausdruck "im wesentlichen
frei von Monomeren oder Dimeren" bedeutet
eine Zusammensetzung, die weniger als 0,2 Gewichtsprozent, vorzugsweise
weniger als 0,1 Gewichtsprozent Monomere oder Dimere enthält.
-
In
vorteilhafter Weise weist die Zusammensetzung weniger als 1,5 Gewichtsprozent
Oligomere mit einem PG < 10
auf.
-
Der
Ausdruck "im wesentlichen
frei von Verunreinigungen" bedeutet,
daß der
Aschegehalt bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung weniger
als 0,2 Gewichtsprozent, vorzugsweise weniger als 0,1 Gewichtsprozent
beträgt.
-
Der
Ausdruck "frei von
technischen Hilfsstoffen" bedeutet,
daß kein
technischer Hilfsstoff, insbesondere kein Alkohol, wie Methanol, Äthanol,
Isopropanol, ... in der Zusammensetzung nachgewiesen werden kann.
-
Der
Anmelder hat auch eine neue, kristallisierte Form von fraktioniertem,
polydispersem Inulin: "Delta-Inulin", identifiziert und
isoliert.
-
Delta-Inulin
ist ein kristallisiertes Inulin mit einem hohen mittleren PG, das
hauptsächlich
als kugelförmigen
Partikeln mit einem Durchmesser von 1 bis 100 μm, insbesondere 5 bis 70 μm, und noch
besser 6 bis 60 μm
besteht (siehe 5, 6 und 7).
Die Delta-Inulin-Partikel haben eine radiale Symmetrie, und sind
doppelbrechend mit einem senkrechten Überblendkreuz (Malteserkreuz)
unter polarisiertem Licht (siehe 8).
-
Wegen
seiner Reinheit in dem festen Zustand kann Delta-Inulin verwendet
werden, um fraktioniertes, polydisperses Inulin in großem Umfang
und auf einfache Weise industriell herzustellen.
-
Die
kugelförmigen
Inulinpartikel enthalten keine quantitativ bestimmbaren, eingeschlossenen
Verunreinigungen oder niedermolekularen Saccharide.
-
Die
kristallisierten Inulinmoleküle
mit einem hohen PG, wie sie in dem Delta-Inulin vorkommen, haben eine
solche kugelförmige
Morphologie, daß sie
eine gleichmäßige industrielle
physikalische Abtrennung ermöglichen.
-
Infolge
ihrer kugelförmigen
Struktur ermöglichen
sie in unerwarteter Weise auch die Entfernung von Verunreinigungen
und niedermolekularen Kohlehydraten mittels Waschen. Diese Eigenschaft
vereinfacht den Herstellungsprozeß der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
-
Weitere
Eigenschaften von Delta-Inulin sind:
- – eine größere Widerstandsfähigkeit
gegen enzymatischen Abbau,
- – eine
größere Säurebeständigkeit,
- – kein
süßer Geschmack,
- – eine
geringere Löslichkeit.
-
Das
Delta-Inulin kann als ein trockenes Pulver erhalten werden, wenn
die feste Form nach der Keimbildung mittels Systemen getrocknet
wird, die das Trocknen von Zusammensetzungen mit einem hohen Trockensubstanzgehalt
ermöglichen.
Vorzugsweise wird ein Fließbett-Trockner,
ein Schnelltrockner, ein Tunneltrockner oder ein Ringtrockner verwendet.
-
Delta-Inulin,
Hochleistungs-Inulin, und Hochleistungs-Raftiline® können erhalten
werden, wenn der erfindungsgemäße neue
Kristallisationsprozeß verwendet
wird.
-
Der
Anmelder hat die unerwartete Tatsache erkannt, daß bei einer
Lösung
von polydispersen Kohlehydratmolekülen bei rascher Erreichung
eines hohen Übersättigungsgrades
Partikel erhalten werden, die vollständig aus Molekülen mit
einem hohen PG und einer kugelförmigen
Morphologie bestehen. Diese Partikel ermöglichen eine gleichmäßige und
industriell anwendbare, physikalische Abtrennung, und vereinfachen
die Entfernung von Verunreinigungen und Molekülen mit einem niedrigen PG
durch Waschen wesentlich.
-
Die
gezielte Kristallisation einer Lösung
gemäß der Erfindung
ist durch die rasche Erreichung eines hohen Übersättigungsgrades gekennzeichnet,
die entweder durch eine rasche Abkühlung mit einer großen Temperaturänderung,
eine rasche Konzentrationserhöhung
mit einer großen
Konzentrationsänderung, oder durch
eine Kombination davon erhalten wird.
-
Die
gezielte Kristallisation gemäß der Erfindung
wird bei Zichorie-Inulin
erhalten, aber kann auch bei der Herstellung von Inulinfraktionen
mit hohem PG aus anderen Quellen angewandt werden.
-
Andere
Herstellungsquellen sind z. B. Inulin aus natürlichen Quellen, die Pflanzenarten,
wie Dahlien, Jerusalem-Artischocken, Knoblauch, Bananen, Zwiebel,
Yacou, Uriginea maritima, usw. umfassen. Es ist auch möglich, das
Prinzip bei polydispersen Polymerzusammensetzungen vom Inulintyp,
die durch biotechnologische Synthese, wie In-vivo-Synthese oder
In-vitro-Enzymsynthese hergestellt werden, anzuwenden.
-
Wenn
die Löslichkeit
der verschiedenen Polymerfraktionen verschieden ist, können im
allgemeinen alle polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen oder
modifizierten polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen mittels
des gezielten Kristallisationsprozesses fraktioniert werden. Für einen
Fachmann auf diesem Gebiet ist es möglich, die hier für Zichorie-Inulin
ausgearbeiteten Parameter anzupassen, wenn eine andere Inulinquelle
oder eine andere polydisperse Kohlehydratzusammensetzung verwendet
wird.
-
Vorzugsweise
sind die polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen, die bei dem
Prozeß fraktioniert
werden, Fruktane, und sie haben vorzugsweise hauptsächlich β-Bindungen
zwischen den Kohlehydrateinheiten.
-
Um
eine sehr spezifische Fraktion abzutrennen, ist es möglich, bei
denselben polydispersen Zusammensetzungen verschiedene gezielte
Kristallisationen nacheinander auszuführen.
-
Die
Erfindung bezieht sich daher auch auf polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen,
die aus einem Gemisch verschiedener erfindungsgemäßer fraktionierter
Zusammensetzungen bestehen. Ein Fachmann ist in der Lage, diese
Gemische entsprechend dem, gewünschten
Endergebnis herzustellen. Mit anderen Worten, die Erfindung ermöglicht auch,
reine fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen zu
erhalten, wodurch die Entwicklung von genau abgestimmten Gemischen,
die die Anforderungen des Fachmannes auf jedem spezifischen Anwendungsgebiet
erfüllen,
verbessert wird.
-
Wie
bereits angegeben wurde, wird natürliche Zichorie als Ausgangsprodukt
für die
Ausarbeitung der gezielten Kristallisation verwendet. Diese gezielte
Kristallisation kann bei einem rohen Extrakt, einem demineralisierten
rohen Extrakt, oder bei vollständig
raffiniertem Inulin angewandt werden.
-
Der
erfindungsgemäße Prozeß der gezielten
Kristallisation ermöglicht
das Fraktionieren einer beliebigen Art von Inulin mit einem beliebigen
Reinheitsgrad, und er ermöglicht
daher die quantitative Abtrennung von Inulinmolekülen mit
einem hohen PG, die im wesentlichen frei von Verunreinigungen und
frei von niedermolekularen Sacchariden sind. Mit anderen Worten,
die gezielte Kristallisation ermöglicht
die Herstellung der erfindungsgemäßen neuen, fraktionierten,
polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen.
-
Im
einzelnen weist die Herstellung von fraktionierten, polydispersen
Kohlehydratzusammensetzungen die folgenden Schritte auf:
- – Herstellung
einer metastabilen Lösung
einer natürlichen,
polydispersen Kohlehydratzusammensetzung,
- – gezielte
Kristallisation der Lösung,
- – Abtrennung
der gebildeten Partikel, und danach eventuell
- – waschen
der abgetrennten Partikel,
- – Trocknen
der erhaltenen Partikel.
-
Eine
natürliche,
polydisperse Kohlehydratzusammensetzung ist definiert als die ursprüngliche,
polydisperse Kohlehydratzusammensetzung, die fraktioniert werden
muß.
-
Was
die Herstellung einer Lösung
in dem Fall von natürlichem
Inulin betrifft, so ist einem Fachmann auf diesem Gebiet klar, daß die Löslichkeit
von der Temperatur der Lösung
und dem mittleren PG der polydispersen Inulinzusammensetzung abhängig ist.
-
Um
eine gezielte Kristallisation auszuführen, ist es erforderlich,
das natürliche
Inulin vollständig
in Lösung
zu bringen. In dem Fall von natürlichem
Zichorie-Inulin wird eine Inulinlösung mit einer TS-Konzentration zwischen
15 und 60%, und wenn möglich,
zwischen 25 und 50% verwendet. Dafür gibt es viele Gründe. Inulin in
der festen Form hat eine tertiäre
Struktur (W. D. Eigner, Physico-chemical Characterization of Inulin
and Sinistrin, Carbohydrate Research, 180, (1988), S. 87), die aufgespalten
werden muß,
bevor Inulin vom Delta-Typ gebildet werden kann. Außerdem können in
dem Fall von festem, natürlichem
Inulin Verunreinigungen in der tertiären Struktur enthalten sein,
die die Herstellung von reinen Endprodukten verhindern.
-
Die
tertiäre
Struktur von Inulin kann aufgespalten werden, wenn das Inulin hohen
Temperaturen unterworfen wird, aber auch, wenn es Ultraschall, hohen
Reibungskräften
und/oder Ultrasonifikation unterworfen wird. Was das Zichorie-Inulin
betrifft, so ist (zum Beispiel aus WO 94/12541) bekannt, daß das natürliche Inulin vollständig in
Lösung
gebracht werden kann, wenn es hohen Temperaturen unterworfen wird.
Je höher
die verwendete Temperatur ist, desto kürzer kann die Kontaktzeit sein.
-
Wenn
eine Inulinlösung
zu lange auf einer hohen Temperatur gehalten wird, wird die Wahrscheinlichkeit
einer chemischen Aufspaltung, einer Farbbildung, einer Hydrolyse,
und der Bildung von Molekülen
mit einem niedrigen PG größer. Diese
Probleme hängen
von dem pH ab. Um sie zu vermeiden, wird empfohlen, das Inulin so
rasch wie möglich
bei einem pH zwischen 5 und 7 zu verarbeiten.
-
Wenn
dieses aufgelöste
Inulin nun auf eine niedrigere Temperatur (60 bis 70°C) gebracht
wird, geht es zunächst
in einen metastabilen Zustand über,
wie in WO 94/12541 beschrieben ist. Dies bedeutet, daß obwohl
die Temperatur der Lösung
niedriger als die minimale Löslichkeitstemperatur
ist, vorläufig
keine spontane Keimbildung erfolgt. Die Zeit, die erforderlich ist,
bis die Keimbildung beginnt, hängt
von der Konzentration der metastabilen Inulinlösung ab. Je weniger die Temperatur
von der minimalen Löslichkeitstemperatur
abweicht, und je niedriger die Konzentration ist, desto länger ist
die Zeit, die erforderlich ist, bevor Keimbildung erfolgt und folglich
Inulinpartikel spontan ausgefällt
werden.
-
Wenn
die Inulinlösung
einem erfindungsgemäßen Prozeß zur gezielten
Kristallisation unterworfen wird, erfolgt die Partikelbildung auf
eine gezielte Weise.
-
Bei
einer metastabilen Zichorie-Inulin-Lösung mit z. B. 45% TS bei einer
konstanten Temperatur von 60°C
erfolgt in der Tat eine spontane Ausfällung nach ungefähr 1 Stunde.
Die unter diesen Umständen
gebildeten Partikel sind "ellipsoidförmig" und weisen die in
der 9 veranschaulichte, zweiteilige Struktur auf.
Die Wachstumsgeschwindigkeit und/oder die Zunahme der Anzahl der
ellipsoidförmigen
Partikel während
der spontanen Ausfällung
bleibt von der Konzentration der metastabilen Inulinlösung abhängig. Wie
bei den unten wiedergegebenen Beispielen gezeigt ist, erweisen sich
diese Partikel in der Praxis als schwierig zu handhaben, und die
Abtrennung der Partikel in einem industriellen Umfang ist nicht
realisierbar.
-
Die
gezielte Kristallisation von metastabilem Zichorie-Inulin ergibt
eine Suspension von kugelförmigen Partikeln
mit einem Durchmesser zwischen 1 und 100 μm, insbesondere 5 bis 70 μm, und noch
besser 6 bis 60 μm,
die Delta-Inulin
genannt wird. Zur Veranschaulichung siehe die 5 bis 7.
Dies steht im Gegensatz zu den üblichen
bekannten Kristallisationsphänomenen.
Die normale Regel ist, daß ein
höherer Übersättigungsgrad,
der durch rasches Abkühlen
oder eine rasche Erhöhung
der Konzentration erreicht wird, eine Zunahme der Anzahl der stabilen
Kristallisationskeime hervorruft. Normalerweise ergibt sich die
Bildung sehr großer
Anzahlen von sehr kleinen Partikeln. Dies behindert die gleichmäßige Abrennung
dieser Partikel.
-
Der
Anmelder hat die Wirkung der raschen Erreichung als eine Bedingung der Übersättigung
erkannt, und dies bei der Entwicklung eines neuen Herstellungsprozesses
angewandt, der ermöglicht,
polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen in einem industriellen
Umfang mit einem hohen Reinheitsgrad zu fraktionieren. Die Partikel,
die durch gezielte Kristallisation erzeugt werden, haben eine kugelförmige Form,
einen Durchmesser von geeigneter Größe, und eine vernachlässigbare
Standardabweichung des mittleren Durchmessers.
-
Folglich
ist es möglich,
diese Partikel aus der Stammlauge gleichmäßig abzutrennen, und andererseits eine
gründliche
Reinigung durch einfaches Waschen auszuführen. Die regelmäßige Stapelung
der Kugeln verhindert eine Zusammenballung, und folglich können Verunreinigungen,
die in den Zwischenräumen
zwischen, den Partikeln eingeschlossen sind, ausgewaschen werden.
-
Außerdem werden
die Partikel so gebildet, daß Verunreinigungen
und/oder Saccharide mit niedrigem Molekulargewicht nicht innerhalb
der festen Form eingeschlossen werden.
-
Die
Standardabweichung des mittleren Durchmessers der Partikel, die
erzeugt werden, wenn eine erfindungsgemäße spezifische polydisperse
Kohlehydratzusammensetzung fraktioniert wird, hat ein Maximum von
25%, vorzugsweise 15%, und noch besser 10% (siehe die Legende der 5 bis 7).
Die Partikel ermöglichen
eine Stapelung der so erhaltenen Kugeln ohne Verdichtung.
-
Zum
Vergleich sollte angemerkt werden, daß eine metastabile Lösung, die
langsam bis auf eine niedrige Temperatur abgekühlt wird, sowohl kugelförmige, als
auch ellipsoidförmige
Partikel, sowie weitere Partikel mit verschiedenen Formen enthält (siehe 10).
Partikelstapel wie diese werden sich sicherlich "zusammenballen".
-
Die
gezielte Kristallisation durch Abkühlen kann wie folgt gekennzeichnet
werden. Je rascher das Abkühlen
erfolgt, desto gleichmäßiger sind
die Partikel. Je niedriger die Abkühltemperatur ist, desto größer sind die
Partikel, und desto rascher wird eine bestimmte Ausbeute für die Partikelbildung
erreicht. Die Wachstumsgeschwindigkeit der Partikel bei einer niedrigeren
Abkühltemperatur
ist höher
als die Keimbildungsrate. Umgekehrt ist bei einer höheren Temperatur
die Keimbildungsrate höher
als die Wachstumsgeschwindigkeit der Partikel.
-
Das
Abkühlen
der metastabilen Lösung
soll vorzugsweise mittels Wärmeaustauschern
ausgeführt werden.
Ein rasches Erreichen der Übersättigung
durch eine Erhöhung
der Konzentration soll vorzugsweise durch Verdampfung ausgeführt werden.
-
In
dem speziellen Fall der mittels des Prozesses der gezielten Kristallisation
ausgeführten
Fraktionierung von natürlichem
Inulin aus Zichoriewurzeln liegt die Abkühlgeschwindigkeit zwischen
0,2 und 10°C/sec, insbesondere
zwischen 1 und 7°C/sec,
und vorzugsweise zwischen 2 und 5°C/sec.
-
Um
das natürliche
Inulin aus Zichoriewurzeln in Lösung
zu bringen, wird es während
der erforderlichen Zeitdauer auf einer Temperatur über 85°C gehalten.
Dann wird die metastabile Lösung
hergestellt und sehr rasch auf eine Temperatur, die höher als
die Koagulationstemperatur der Lösung
ist, vorzugsweise eine Temperatur zwischen –6°C und 40°C, insbesondere zwischen 15
und 25°C,
und vorzugsweise eine Temperatur von 20°C ± 3°C abgekühlt.
-
Wenn
erforderlich, können
der Durchmesser und das Verteilungsprofil der erfindungsgemäßen Partikel
beeinflußt
werden, z. B. durch die Verwendung von Pfropfpartikeln. Die Pfropf-Suspensionen
können
von Partikeln stammen, die zuvor durch gezielte Kristallisation
als Pfropfpartikel gebildet wurden, oder von diesen Partikeln stammen,
nachdem diese einer weiteren Reinigung unterworfen wurden.
-
Die
Pfropflösung
kann durch Verdünnen
der oben beschriebenen Suspension mit Wasser hergestellt werden.
Als allgemeine Regel gilt: Je höher
die zugegebene Dosis der Pfropfpartikel ist, desto größer ist
die Anzahl, und desto kleiner die Größe der Partikel, die dann durch
gezielte Kristallisation gebildet werden. Dies entspricht dem klassischen
Einfluß des
Pfropfens.
-
Die
Verwendung von Pfropfkristallen kann die gezielte Kristallisation
optimieren, aber die Kristallisation darf nicht so ausgeführt werden,
daß der
gleiche Zustand wie bei der Ausfällung
bei höheren
Temperaturen oder wie bei Verwendung eines Musters mit langsamer
Abkühlung
erzeugt wird. Insbesondere die Bildung von Partikeln, die kleiner
als 1 μm
sind, verursacht Probleme, da eine. Suspension, die solche Partikel
enthält,
infolge der Bildung einer kompakten Stapelung schwierig aufzuteilen
ist, und außerdem
ein Auswaschen nur mit Schwierigkeiten ermöglicht.
-
Wenn
der erfindungsgemäße Prozeß der gezielten
Kristallisation unter Verwendung von natürlichem Inulin von Zichoriewurzeln
ausgeführt
wird und Pfropfen verwendet wird, kann ein spezifischer Durchmesser zwischen
1 und 100 μm
erreicht werden, falls das Verhältnis
der Menge der Pfropfpartikel zu der Menge der herzustellenden Partikel
zwischen 1/100 und 1/200.000 (ausgedrückt als Gewichtsprozent) liegt.
-
Wenn
ein Partikeldurchmesser zwischen 5 und 50 μm gewünscht wird, wird ein Verhältnis von
1/5000 bis 1/80.000 (Gewichtsprozent) verwendet.
-
Der
Durchmesser und das Verteilungsprofil der Partikel können auch
durch Rühren
während
der Partikelbildung beeinflußt
werden. In ähnlicher Weise
trägt eine
zu hohe Rührgeschwindigkeit
nicht dazu bei, den Herstellungsprozeß zu optimieren, sondern führt zu einem
Zustand der unkontrollierten Ausfällung, der vermieden werden
soll. Die durch Kristallisation gebildeten Partikel sind zerbrechlich.
Wenn die Partikel Druck unterworfen werden oder mechanischen Kräften ausgesetzt
werden, zerfallen sie, und werden sie zu kleinen, formlosen Bruchstücken. Zu
heftiges Rühren
der durch gezielte Kristallisation erzeugten Partikelsuspension
kann die gleiche Wirkung haben.
-
Wenn
die gezielte Kristallisation einmal begonnen hat, wird in Abhängigkeit
von der Ausgangskonzentration der polydispersen Lösung und
in Abhängigkeit
von der Zeit eine gewisse Partikelausbeute erreicht. Diese Ausbeute
ist definiert als das Verhältnis
der Menge der durch gezielte Kristallisation gebildeten Partikel
zu der in der polydispersen Lösung
enthaltenen Trockensubstanz, und sie wird in Gewichtsprozent ausgedrückt.
-
In
dem Fall von Delta-Inulin kann eine Ausbeute von 20 bis 60% erreicht
werden.
-
Die
Suspension der gebildeten Partikel kann nun filtriert werden, zentrifugiert
werden, oder einer beliebigen Feststoff/Flüssigkeit-Trenntechnik unterworfen
werden, wie sie von einem Fachmann auf diesem Gebiet verwendet wird,
um die Partikel von der Stammlauge abzutrennen.
-
Diese
Feststoff/Flüssigkeit-Trenntechniken
ermöglichen
jedoch nicht, die ganze flüssige
Phase von der festen Phase zu trennen, da die Partikel noch von
einer Wasserschicht bedeckt sind, die die gleiche Konzentration
von Verunreinigungen wie die abgetrennte flüssige Phase enthält.
-
Da
diese Verunreinigungen in den Resten der flüssigen Phase gelöst sind,
und daher einen Teil des getrockneten oder nicht-getrockneten Endproduktes
ausmachen werden, müssen
die abgetrennten Partikel noch durch Kontakt mit einer reinen Flüssigkeit,
vorzugsweise Wasser, gereinigt werden.
-
Wie
bereits erwähnt
wurde, haben die durch gezielte Kristallisation gebildeten Partikel
eine solche Beschaffenheit, daß durch
einfaches Waschen ein reines Endprodukt erhalten werden kann. Bei
den erhaltenen Partikeln kann eine einfache Verdrängungsfront
aus reinem Wasser gegen die flüssige
Phase und ihre Verunreinigungen gebildet werden.
-
Dies
ist viel weniger langwierig als die üblichen Methoden. In der Tat,
zur Reinigung von unreinen Kristallsuspensionen werden normalerweise
mehrere Resuspensionen der Partikel in reinem Wasser verwendet. Zur
Reinigung von unreinen Kristallen wird das feste Material mehrere
Male aufgelöst,
und jedes Mal rekristallisiert.
-
Die
Waschwirksamkeit ist definiert als die Menge der gereinigten Partikel
(ausgedrückt
in kg) pro kg des zum Waschen verwendeten Wassers. Wie bei dem Filtrationsgrad
ist die Wirksamkeit von der Form, dem Durchmesser und dem Verteilungsmuster
in der festen Phase abhängig.
In ähnlicher
Weise behindern eine nicht-kugelförmige Struktur, kleinere Partikel
und ein breites Muster der Durchmesserverteilung den Zugang des
Waschwassers. Die gemäß der Erfindung
gebildeten Partikel haben jedoch eine kugelförmige Form und eine steuerbare
Größe, und
sind beinahe gleichmäßig, wodurch
einfaches Waschen möglich
gemacht wird.
-
Daraus
folgt, daß die
Kristallisation nicht nur für
die Partikelbildung und die Trennung, sondern auch für die Reinigung
der Partikelsuspension durch Waschen wesentlich ist.
-
In
dem speziellen Fall von Delta-Inulin werden die besten Ergebnisse
erzielt, wenn demineralisiertes Wasser von 15°C und Vakuumfiltration verwendet
werden. Die Waschwirksamkeit ist optimal, wenn das Gegenstromprinzip
verwendet wird. Die Wahl der Temperatur des Waschwassers kann entsprechend
dem folgenden Zusammenhang erfolgen: Bei Verwendung von kaltem Wasser
ist die Menge des festen Inulins in Partikelform, die in Lösung geht,
auf ein Minimum reduziert, und daher gibt es beinahe keine feststellbare
Ausbeuteverringerung. Bei Verwendung von warmem Wasser (60°C) ist die
Waschwirksamkeit höher,
aber ein wesentlicher Anteil des festen Inulins geht in Lösung, wodurch
die Gesamtausbeute verringert wird. Ein Vorteil der Verwendung von
wärmerem
Wasser ist, daß die
Viskosität
des Waschwassers abnimmt, wodurch sich eine entsprechende Verbesserung
der Filtrierbarkeit ergibt.
-
Außer der
Vakuumfiltration können
weitere Feststoff/Flüssigkeit-Trenntechniken verwendet
werden. In dem gegenwärtigen
Fall muß besonders
auf die Wirkung des höheren
Drucks geachtet werden, wenn z. B. die Trennung unter Verwendung
eines Druckfiltersystems, bei indirektem, höherem Druck, wenn die Zentrifugalkraft
verwendet wird, und bei einem Dichteunterschied zwischen der festen
und der flüssigen
Phase, wenn hydrozyklonische Techniken verwendet werden, ausgeführt wird.
-
Bei
Trenntechniken, bei denen sich hohe Druckunterschiede ergeben, muß berücksichtigt
werden, daß die
Partikel zerbrechlich sind, und daß sie unter hohem Druck zerfallen
und Partikel bilden, die zu klein und zu unregelmäßig sind
und/oder in der flüssigen
Phase eine kolloidale Suspension bilden. Dies ist bei einer groben
Trennung kein wesentliches Problem, aber es beeinträchtigt das
Waschen.
-
Bei
Trenntechniken, die auf Dichteunterschieden basieren, muß der extrem
kleine Dichteunterschied zwischen der flüssigen Phase und der festen Phase
berücksichtigt
werden.
-
Der
TS-Gehalt des in dem Fall der Vakuumfiltration einer Delta-Inulin-Suspension erhaltenen
Filterkuchens variiert zwischen 30 und 70%. Delta-Inulin kann mittels
verschiedener Trockentechniken, wie Fließbett-Trockner, Ringtrockner,
Tunneltrockner, usw. getrocknet werden. Wenn das Trocknen in einem
Versteifungstrockner erfolgt, sollte der Filterkuchen nochmals mit
demineralisiertem Wasser verdünnt
werden, bis eine Suspension oder eine Lösung mit bis zu 50% TS, vorzugsweise
mit 20 bis 40% TS, und speziell mit 30% TS erhalten wird.
-
Hochleistungs-Inulin
kann hergestellt werden, wenn das natürliche Inulin dem erfindungsgemäßen Herstellungsprozeß unterworfen
wird, und wenn die gezielte Kristallisation durch rasches Abkühlen bei
einer großen
Temperaturänderung
gekennzeichnet ist. Das bei dieser gezielten Kristallisation hergestellte
Delta-Inulin wird nochmals verdünnt,
pasteurisiert und sprühgetrocknet,
um das endgültige
Hochleistungs-Inulin zu bilden.
-
Das
Hochleistungs-Inulin hat verbesserte und völlig neue Eigenschaften. Hochleistungs-Raftiline® kann
erhalten werden, wenn natürliches
Inulin aus Zichoriewurzeln dem erfindungsgemäßen Herstellungsprozeß unterworfen
wird, und wenn die gezielte Kristallisation durch rasches Abkühlen bei
einer großen
Temperaturänderung
gekennzeichnet ist. Das bei dieser gezielten Kristallisation hergestellte
Delta-Inulin wird nochmals verdünnt,
pasteurisiert, und sprühgetrocknet,
um das endgültige
Hochleistungs-Raftiline® zu bilden.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen,
die in aufeinanderfolgender Weise dem Prozeß der gezielten Kristallisation
unterworfen werden. In dem Fall von fraktioniertem Inulin aus Zichoriewurzeln
kann der mittlere PG z. B. um 5 PG-Einheiten oder mehr erhöht werden,
wenn das fraktionierte Inulin nochmals in eine metastabile Lösung gebracht
wird und ein zweiter Prozeß der
gezielten Kristallisation ausgeführt
wird.
-
Die
Löslichkeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann beeinflußt
werden durch die Zugabe anderer Produkte, wie Salze, Kohlehydrate
einschließlich
Saccharose und anderer Zucker, Zuckeralkohole, Stärken oder
Maltodextrine, Gummis wie Xanthangummi, Carobegummi, Guavagummi,
Carboxymethylzellulose, Carrageen, Alginat, Faserstoffe, Fette,
oder Gemische davon, wobei diese Produkte gewöhnlich die Löslichkeit
beeinflussende Produkte genannt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind frei von Verunreinigungen. Die erfindungsgemäßen reinen
Zusammensetzungen ermöglichen,
die Mengen, die erforderlich sind, um die Löslichkeit zu beeinflussen,
auf kontrollierte Weise zuzugeben. Wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
getrocknet werden müssen,
kann die Zugabe von die Löslichkeit
beeinflussenden Produkten den zusätzlichen Vorteil haben, daß Klumpenbildung
verhindert wird. Dies hat zur Folge, daß sich die getrockneten Produkte
rasch wieder auflösen,
oder eine stabile und gleichmäßige Creme
hergestellt werden kann.
-
Insbesondere
können
die Löslichkeit
beeinflussende Produkte sowohl zu Delta-Inulin als auch zu Hochleistungs-Inulin
in Pulver-, Lösungs-
oder Cremeform zugegeben werden. Diese die Löslichkeit beeinflussenden Produkte
können
zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Form einer konzentrierten Lösung
oder einer wässerigen
Paste zugegeben werden.
-
Die
Löslichkeit
der getrockneten Zusammensetzungen kann auch durch Verwendung des
in der belgischen Patentanmeldung BE 93/00210 beschriebenen Prozesses
verbessert werden, wobei diese Patentanmeldung hier durch Verweisung
einbezogen wird.
-
Da
die Löslichkeit
von Hochleistungs-Raftiline® extrem niedrig ist, können sich
bei Anwendungen, bei denen das Hochleistungs-Raftiline® in
höherer
Konzentration in einer Flüssigkeit
verwendet werden muß,
Probleme ergeben. Da das Hochleistungs-Raftiline® jedoch
thermisch stabil ist, kann es bei hohen Temperaturen aufgelöst werden.
Wenn bei dem Herstellungsprozeß eines
flüssigen
Produktes ein Erhitzungsprozeß verwendet
wird, kann das Hochleistungs-Raftiline® in
einer Konzentration von 0,1 bis 5%, insbesondere 0,5 bis 4%, und
speziell 1 bis 3% verwendet werden.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf Zusammensetzungen, deren Löslichkeit
durch eine dieser vorerwähnten
Methoden verbessert ist.
-
Die
erfindungsgemäßen neuen
Zusammensetzungen sind besonders gut für die chemische Modifikation
geeignet. Damit eine chemische Modifikation einer polydispersen
Kohlehydratzusammensetzung erfolgreich ist, sollte die Polydispersität der Zusammensetzung
aufrechterhalten werden. Mit anderen Worten, es sollte sehr wenig
Kettenzerfall geben, und die Molekülbindungen sollten so weit
wie möglich
aufrechterhalten werden.
-
Zwei
Arten von chemischen Modifikationen werden besonders bevorzugt,
und zwar eine, bei der die Hauptkette der Polymermoleküle unversehrt
gelassen wird, und eine zweite, bei der die Hauptkettenmoleküle modifiziert
werden.
-
Die
besonders bevorzugten, fraktionierten, polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen,
die fraktionierte Fruktane sind, die hauptsächlich aus Fructose aufgebaut
sind, und durch Fructosyl-Fructose-Bindungen verbunden sind, werden erfolgreich
modifiziert, wenn die Bindungen aufrechterhalten werden, und die chemische
Modifikation bei einer oder mehr der drei freien OH-Gruppen der
Fructose erfolgt, die mit dem C2-, C3- bzw, C6-Atom des Hauptketten-Fructose-Moleküls verbunden
sind, oder wenn die Atombindungen der Fructosemoleküle aufgespalten
werden.
-
Die
chemischen Modifikationen bei den freien OH-Gruppen können in
Verätherungsreaktionen
oder Veresterungsreaktionen unterteilt werden. Der Modifikationsgrad
oder Substitutionsgrad (SG) kann durch eine Zahl von 0 bis 3 ausgedrückt werden,
die die Menge der vorhandenen modifizierten oder substituierten OH-Gruppen
angibt. Eine erfindungsgemäße, vollständig substituierte,
fraktionierte Fruktanzusammensetzung hat einen SG von 3. Wenn sie
nur zu 20% substituiert ist, ist der SG 0,6.
-
Daher
sind verätherte
oder veresterte, fraktionierte, polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen ein
weiteres Ziel der Erfindung. Insbesondere werden verätherte oder
veresterte, fraktionierte Fruktane und veräthertes oder verestertes, fraktioniertes
Inulin bevorzugt.
-
Erfindungsgemäßes veräthertes,
fraktioniertes Inulin mit der folgenden allgemeinen Formel I wird
besonders bevorzugt:
Formel
I wobei:
F ein Fructosemolekül ist,
R eine verzweigte
oder nicht-verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
Kohlenstoff kette mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, die eventuell
funktionale Gruppen, wie COOH, CONH
2, NH
2, C≡N,
OH, C=CH
2 oder einen Epoxidring tragen,
das
mittlere n zwischen 20 und 40 liegt,
x zwischen 0 und 3 liegt,
und
y zwischen 0 und 3 liegt.
-
Die
funktionalen Gruppen eines erfindungsgemäßen verätherten, fraktionierten Inulins
können
wieder mit einem fraktionierten Inulin und/oder einem chemisch modifizierten,
fraktionierten Inulin reagieren, um ein vernetztes Endprodukt zu
erhalten. Solche vernetzten, verätherten,
fraktionierten Inuline sind besonders bevorzugte erfindungsgemäße chemisch
modifizierte Zusammensetzungen.
-
Erfindungsgemäßes verestertes,
fraktioniertes Inulin mit der folgenden Formel II wird in gleicher
Weise besonders bevorzugt:
Formel
II wobei:
F ein Fructosemolekül ist,
R eine verzweigte
oder nicht-verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
Kohlenstoffkette mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, die eventuell
funktionale Gruppen, wie COOH, CONH
2, NH
2, C≡N,
OH, C=CH
2 oder einen Epoxidring tragen,
das
mittlere n zwischen 20 und 40 liegt,
x zwischen 0 und 3 liegt,
und
y zwischen 0 und 3 liegt.
-
Die
funktionalen, Gruppen eines erfindungsgemäßen, veresterten, fraktionierten
Inulins können
wieder mit einem fraktionierten Inulin und/oder einem chemisch modifizierten,
fraktionierten Inulin reagieren, um ein vernetztes Endprodukt zu
erhalten.
-
Solche
vernetzten, veresterten, fraktionierten Inuline sind besonders bevorzugte
erfindungsgemäße chemisch
modifizierte Zusammensetzungen.
-
Um
eine erfindungsgemäße verätherte oder
veresterte, fraktionierte Zusammensetzung herzustellen, ist es erforderlich,
den nukleophilen Charakter der OH-Gruppen zu verbessern. Dies kann
dadurch getan werden, daß entweder
die OH-Gruppen entprotonisiert werden, oder daß eine höhere Elektronendichte um das O-Atom
herum induziert wird. Eine solche Aktivierung von OH-Gruppen kann
durch Verwendung von Reaktionsprodukten mit basischen Eigenschaften
erhalten werden. Diese Reaktionsprodukte, die allgemein Basen genannt
werden, können
basische Katalysatoren wie Ionenaustauscher, basische Lösungsmittel
wie Pyridin, wasserlösliche
Hydroxide wie Natrium- oder Kaliumhydroxid, Salze von schwachen
Säuren,
oder Kombinationen davon sein.
-
Wenn
verestertes oder veräthertes,
fraktioniertes Zichorie-Inulin hergestellt wird, können stärker basische
Reaktionsbedingungen verwendet werden als bei der chemischen Modifikation
von natürlichem
Zichorie-Inulin. Typische Nebenreaktionen, wie Braunfärbung, Bildung
von Spaltprodukten und Depolymerisationsreaktionen werden vermieden.
Die Ausbeute ist verbessert.
-
Die
chemische Modifikation, bei der die Atombindungen der Moleküle der Polymer-Hauptkette
aufgespalten werden, ist ein weiterer Typ einer chemischen Modifikation,
der gewöhnlich
für erfindungsgemäße fraktionierte,
polydisperse Kohlehydratzusammensetzungen geeignet ist.
-
Wenn
als solche Zusammensetzungen fraktionierte Fruktane durch Oxydieren
des Fructose-Rings modifiziert werden, wird zum Beispiel die C2-C3-Bindung aufgespalten,
und die Atome C2 und C3 werden zu einer Aldehyd- und/oder Carboxylgruppe oxydiert.
-
Die
Oxydation kann mit Wasserstoffperoxid, Sauerstoff, Perjodsäure, Hypochlorid,
Hypobromid und Natriumbromid, oder mit anderen oxydierenden Substanzen,
eventuell in Gegenwart eines Katalysators, ausgeführt werden.
-
Oxydiertes,
fraktioniertes Inulin ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. Fraktioniertes Zichorie-Inulin ist sehr stabil, wenn
die agressiven oxidativen Reaktionsbedingungen berücksichtigt werden.
Als ein solches Inulin ist Zichorie-Dicarboxy-Inulin, das bei Verwendung
des erfindungsgemäßen fraktionierten
Zichorie-Inulins erhalten wird, immer noch eine polydisperse Zusammensetzung
mit einem mittleren PG, der höher
als der mittlere PG des natürlichen
Zichorie-Inulins ist.
-
Ein
erfindungsgemäßes, speziell
modifiziertes, fraktioniertes Fruktan ist das Produkt, bei dem die
Oxydation auf das Atom C6 begrenzt ist, wobei die Gruppe des primären Alkohols
in die entsprechende Aldehydgruppe, und weiter in die entsprechende
Carboxylgruppe umgewandelt wird. Hier wird keine Atombindung des Rings
aufgespalten, und daher erfolgt keine Öffnung des Rings. Carboxymethyl-Inulin
ist ein gewöhnlich
bevorzugtes Beispiel einer solchen spezifischen Ausführungsform
der Erfindung.
-
Die
neuen, fraktionierten, polydispersen Kohlehydratzusammensetzungen
eignen sich auch für
eine Enzymmodifikation gemäß gut bekannten
Methoden, bei denen z. B. Hydrolasen, Transferasen, Esterasen, ... verwendet
werden.
-
Die
Erfindung bezieht sich demgemäß auf Produkte,
die durch Enzymmodifikation der neuen, fraktionierten, polydispersen
Kohlehydratzusammensetzungen hergestellt werden, insbesondere auf
die neuen, fraktionierten Fruktanzusammensetzungen, und speziell
auf die neuen, fraktionierten Inulinzusammensetzungen.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Zusammensetzung
in Form einer Creme. Um die Creme herzustellen, kann das in WO 93/06744
beschriebene Rafticreaming®-System bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
angewandt werden. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine
Creme, die die fraktionierten Fruktane, speziell das fraktionierte
Inulin enthält,
und ganz besonders auf eine Creme, die das fraktionierte Zichorie-Inulin
enthält
(die auch Hochleistungs-Raftiline®-Creme
genannt wird).
-
Eine
Zusammensetzung in Form einer Creme bietet im Vergleich zu der gleichen
Zusammensetzung in Form eines Pulvers, einer Suspension oder einer
Lösung
eine gewisse Anzahl von Vorteilen, wenn sie als eine Zutat zu Nahrungsmittelprodukten
zugegeben wird, oder als eine Komponente bei anderen Produkten verwendet
wird.
-
Die
Verwendung einer Creme, die Hochleistungs-Inulin enthält, ergibt
zum Beispiel einen fetteren Geschmack, ein kremigeres Gefühl im Mund,
eine glatte Textur, ein glänzendes
Aussehen, ein viskoseres Gefühl, mehr
Geschmack, keinen Nachgeschmack, kein trockenes Gefühl im Mund
oder auf der Haut, usw. Die minimale Konzentration, bei der eine
Creme hergestellt werden kann, beträgt ungefähr 10 Gewichtsprozent.
-
Für das Rafticreaming® kann
im Prinzip jede Art von Mischvorrichtung, die Scherkräfte erzeugt,
und die das HL-Inulin-Pulver dispergiert, ohne es ganz aufzulösen, verwendet
werden.
-
Die
Viskosität,
die Festigkeit und die thermische Stabilität der Creme nehmen mit der
Konzentration des Hochleistungs-Inulins zu. Diese Eigenschaften
können
jedoch auch durch die Herstellungsmethode der Creme, wenn zum Beispiel
die Mischvorrichtung, die Temperatur oder der Druck geändert wird, sowie
durch die Zugabe weiterer Zutaten, wie Zucker, Hydrokolloide, Proteine,
Fette, Salze, ... beeinflußt
werden.
-
Wie
bereits erwähnt
wurde, kann die Tatsache, daß die
Löslichkeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auf verschiedene Weise beeinflußt
werden kann, bei der Bildung der Creme ausgenutzt werden. Auf diese
Weise wurde ein ganzes Sortiment von HP-Inulin-Cremes hergestellt,
wobei Konzentrationen zwischen 2 und 60% verwendet wurden. Der Vorzug
wird Cremes mit einer Konzentration zwischen 5 und 50% und insbesondere
10 bis 20% gegeben, unabhängig
davon, ob sie unter Zugabe eines die Löslichkeit beeinflussenden Produktes
hergestellt werden.
-
Ein
spezielles Anwendungsgebiet für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ist ein Ersatzstoff für
Fette und/oder Öl
bei Nahrungsmittelprodukten. Die Ersetzung von Triglyzeriden kann
auf proportionale Weise ausgeführt
werden, wenn sie auf dem Gesamtgewicht der Fette oder des Öls basiert,
die durch die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Form einer Creme ersetzt werden.
-
Die
Ersetzung von Triglyzeriden kann auch durch eine Kombination der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit anderen Fett- oder Ölersatzstoffen,
wie Lävane,
Dextran, Stärke,
Maltodextrin, Proteine, mikrokristalline Zellulose, Pektin, Gummi
(Guargummi, Carobegummi, Xanthangummi, ...), Gele, ... und/oder Gemischen
davon erfolgen.
-
Weitere
Kombinationen mit Produkten, wie Verdickungsmittel, Gelierungsprodukte,
Emulgatoren, usw. können
auch verwendet werden, um Triglyzeride teilweise oder ganz zu ersetzen.
-
Hochleistungs-Inulin
kann zum Beispiel mit Gelatine kombiniert werden, um Wasser-in-Öl-Streichpasten
oder kontinuierliche Wasser-Streichpasten herzustellen.
-
Hochleistungs-Inulin
kann nicht nur bei Produkten mit reduziertem Triglyzeridgehalt,
sondern auch bei normalen Produkten mit einem üblichen Fettgehalt verwendet
werden. Hochleistungs-Inulin kann bei diesen Produkten verwendet
werden, um die Viskosität,
die Festigkeit, die Kremigkeit, den Glanz, das Gefühl im Mund,
usw. zu verbessern, oder um andere Zutaten (Milchpulver, Stärke, Butter,
Gelatine, Käse,
usw.) zu ersetzen, und dadurch wahrscheinlich den Preis der Waren
zu senken.
-
Die
Viskosität
von hartgekochten Süßwaren-Produkten
kann durch Verwendung von Hochleistungs-Inulin in gleicher Weise
verbessert werden.
-
Der
Anmelder hat zum Beispiel festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Form einer Creme bei verschiedenen Nahrungsmittel produkten, Emulsionen
und Schäumen
auf einfache und wirksame Weise als Stabilisator und antisynergetisches
Mittel verwendet werden kann. Hochleistungs-Inulin stabilisiert
zum Beispiel die schaumige Struktur von Füllungen, fettarmer Cremespeise,
oder Schokoladenschaum. In solchen Fällen ist Inulincreme oft besser
als Inulinpulver.
-
Zum
Beispiel ist bei einem Joghurt, zu dem 10% Raftiline®-Creme
und 25% TS zugegeben werden, die Molke selbst nach einer langen
Aufbewahrungsdauer noch gut erhalten.
-
Die
Cremes der vorliegenden Erfindung sind auch besonders gut geeignet,
um Wasser zu lipophilen Produkten zuzugeben, wie früher in WO93/06737
(Tiense Suikerraffinaderij, Belgien) beschrieben wurde. Ausgezeichnete
Beispiele dafür
sind Schokolade und Schokoladenpaste.
-
Weitere
typische Anwendungen, bei denen eine Zusammensetzung in sowohl Pulver-,
als auch Cremeform verwendet werden kann, basieren auf der Ersetzung
von Zucker durch einen Füllstoff,
oder dienen zur Herstellung von zuckerfreien, akariogenen oder ungesüßten Produkten.
-
Zuckerfreie
Produkte, die in dem Nahrungsmittelsektor bevorzugt werden, sind
Schokolade, Bonbons, Kaugummi, Füllungen,
Desserts, usw. Nahrungsmittelprodukte, bei denen ein süßer Geschmack
vermieden werden muß,
aber bei denen Zucker eine technologische Funktion erfüllt, sind
z. B. Fleischprodukte, Streichpasten, Käse, Soßen, Suppen und schmackhafte
Snacks.
-
Weitere
mögliche
Nahrungsmittelanwendungen sind zubereitete Obstprodukte, Milchprodukte,
Eisjoghurt, weicher Quarkkäse,
Back- und Konditorwaren, Sorbets, Kuchen, und Getränke, die
von Limonade bis Milch reichen.
-
Da
Hochleistungs-Inulin widerstandsfähiger gegen mikrobiellen Abbau
ist, soll seine Verwendung bei Nahrungsmittelanwendungen, bei denen
eine Fermentation erfolgt, wie zum Beispiel bei der Brotherstellung, bevorzugt
werden.
-
Die
säurebeständigen Eigenschaften
von Hochleistungs-Inulin ermöglichen
die Zugabe von Hochleistungs-Inulin zu stärker sauren Umgebungen, wie
z. B. Salatsoßen,
Marmeladen und alkoholfreien Getränken in dem Nahrungsmittelsektor.
Nur 0,7% von Hochleistungs-Raftiline® werden
zum Beispiel bei einem pH von 3,5 bei 95°C während einer Dauer von 5 Minuten
hydrolysiert.
-
Zusätzlich zu
der Anwendung von Hochleistungs-Inulin bei Nahrungsmittelprodukten
ist die Anwendung bei kosmetischen Produkten (wie Emulsionen vom Öl/Wasser-
und Wasser/Öl-Typ)
in gleicher Weise möglich.
HL-Inulin kann hier als ein Konsistenzmittel angewandt werden, das
das Austrocknen des Produktes verhindert und seine leichte und gleichmäßige Anwendung
fördert, wodurch
sich das Produkt angenehm weich anfühlt. Der Preis kann gesenkt
werden, der Glanz des Produktes wird verbessert, und seine hydratisierende Wirkung
bleibt ohne irgendein Gefühl
von Klebrigkeit über
eine längere
Dauer wahrnehmbar.
-
Der
Anmelder hat außerdem
entdeckt, daß die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung auch als Überbrückungs-Systeme/Komponenten,
Gele, Schutzbeschichtungen, Träger,
als Metallionenbindemittel, als Polymersystem-Modifizierer, zum Rutschen, Gleiten
und für
die Fließsteuerung,
und/oder für
die Modifikation und die Stabilisierung von Grenzflächen verwendet
werden kann.
-
Die
verwendeten Analysenmethoden sind in L. De Leenheer, Starch/Stärke 46,
(1994), S. 193 beschrieben.
-
Die
Erfindung wird nun bei den folgenden Beispielen ausführlicher
beschrieben, ohne dadurch die bereits oben angegebenen Anwendungen
der Erfindung zu beschränken.
-
Beispiel 1: Spontane Partikelbildung
bei einer konstanten Temperatur von 60°C
-
Bei
einer metastabilen Zichorie-Inulin-Lösung mit 45% TS bei 60°C beginnt
nach einer Stunde die spontane Ausfällung. Die ellipsoidförmigen Partikel,
die auf diese Weise gebildet werden, sind in der 9 zu sehen.
-
Die
Filtrierbarkeit dieser ellipsoidförmigen Partikel ist 0,2 g Suspension/min·cm2 (Büchner-Filter,
Filterpapier Whatmen Nr. 1). Diese Filtrierbarkeit ist extrem niedrig
und würde
für die
Filtration in einem industriellen Umfang eine sehr große Oberfläche erfordern.
-
Beispiel 2: Spontane Partikelbildung
mit einem langsamen Abkühlmuster
-
Bei
einer metastabilen Zichorie-Inulin-Lösung mit 45% TS, die einem
langsamen Abkühlmuster
von 80°C
bis 25°C
während
einer Dauer von fünf
Stunden unterworfen wird, beginnt die spontane Ausfällung nach ungefähr 90 Minuten.
Die sich ergebenden Partikel weisen wenig Gleichmäßigkeit
auf, und es gibt eine große Streuung
bei der Größe der Partikel.
Ein Teil der Partikel ist kugelförmig,
ein Teil hat eine zufällige
Form, und ein Teil von ihnen ist ellipsoidförmig, wie in der 10 zu
sehen ist. Bei der Filtration wird das Filter sehr rasch verstopft.
-
Beispiel 3: Herstellung
von Delta-Inulin
-
Unter
Verwendung von Raftiline® ST (Tiense Suikerraffinaderij,
Belgien) und Wasser von 65°C
wird eine Lösung
mit 45% TS hergestellt. Das Ganze wird gut gerührt, um eine Suspension zu
erhalten, die möglichst
gleichmäßig ist.
Danach wird die Suspension durch einen Sterilisator gepumpt, und
dann geht die Suspension in Lösung.
Sowohl die Zeitdauer, als auch das Temperaturprofil, dem das Inulin
unterworfen wird, sind in der 12 wiedergegeben.
Diese Behandlung hat ein dreifaches Ziel. Einerseits soll das Inulin
in Lösung gebracht
werden, andererseits soll eine Sterilisation ausgeführt werden,
und schließlich
soll das Inulin in einen metastabilen Zustand gebracht werden. Der
pH der Lösung
ist 6.
-
Nach
dem Verlassen des Sterilisators wird mit Hilfe einer peristaltischen
Pumpe eine Pfropflösung
im Verhältnis
1/20.000 Gewichtsprozent (Pfropfpartikel/Inulinpartikel) zu der
metastabilen Lösung
zugegeben. Diese gepfropfte, metastabile Lösung wird dann mittels eines
Wärmeaustauschers
rasch auf 20°C
abgekühlt und
in einen Tank befördert.
-
Die
Ausfällung
beginnt nach ungefähr
zehn Minuten. Die gebildeten Partikel weisen eine kugelförmige Struktur
mit einem Durchmesser in der Größenordnung
von 25 μm
auf. Die Filtrierbarkeit ist 4 g Suspension/min·cm2 und
folglich um einen Faktor 20 besser als die Filtrierbarkeit bei spontaner
Ausfällung
während
eines Musters mit langsamer Abkühlung.
-
Nach
ungefähr
zwei Stunden bei 20°C
beträgt
die Ausbeute bei der Partikelbildung 35% und die Suspension ist
filtriert. Die so erhaltene Suspension ist empfindlich gegen mechanische
Beschädigung
und verhält sich
thixotrop. Die Filtration erfolgt unter Verwendung eines Bandfilters,
eines Gegenstromprinzips und eines gesteuerten Vakuums. Außer Wasser
enthält
der Filterkuchen noch eine gewisse Menge verunreinigungen in den
Zwischenräumen
der Suspension. Der Filterkuchen wird mit demineralisiertem Wasser
von 15°C
gewaschen. Der auf diese Weise gewaschene Filterkuchen hat einen
TS-Gehalt von 41,9% und ist frei von Verunreinigungen (siehe 13).
-
Die
hergestellten Partikel werden als Delta-Inulin bezeichnet, das die
folgenden Merkmale aufweist:
-
Inulin
mit einem PG von 25,8 im festen Zustand in Form von kugelförmigen Partikeln
mit einem Durchmesser von 25 μm
(siehe 15), und mit einer Standardabweichung
von 15%, wodurch die Partikel die Bildung eines kugelförmigen Stapels
ermöglichen,
der sich nicht verdichtet. Die Delta-Inulin-Partikel haben eine radiale Symmetrie,
und sind doppelbrechend mit einem senkrechten Überblendkreuz unter polarisiertem
Licht.
-
Beispiel 4: Weiterentwicklung
der Zusammensetzung während
der Fraktionierung
-
Delta-Inulin
wird gemäß dem bei
dem Beispiel 3 beschriebenen Prozeß hergestellt, wobei von einem rohen,
kohlensäurehaltigen
Inulinextrakt aus Zichoriewurzeln ausgegangen wird. Die 16 gibt
die Verringerung des Aschegehalts und der Monasaccharide, Disaccharide
und Trisaccharide in dem Filterkuchen nach dem Waschen wieder.
-
Beispiel 5: Herstellung
von Hochleistungs-Inulin
-
Gemäß dem Beispiel
3 hergestelltes Delta-Inulin wird mit demineralisiertem Wasser bei
einem TS-Gehalt von 25% noch einmal in Suspension gebracht und sterilisiert.
Die Lösung
wird unter Verwendung eines Sprühtrockners
mit einer Eingangstemperatur von 185°C und einer Ausgangstemperatur
von 85°C
sprühgetrocknet.
Das erhaltene Pulver hat einen TS-Gehalt von 98%.
-
Beispiel 6: Die Wirkung
des Pfropfens
-
Gemäß dem Beispiel
3 werden zwei metastabile Lösungen
hergestellt. Eine Lösung
wird mit Partikeln gepfropft, die während einer vorherigen, gezielten
Kristallisation gebildet wurden. Die Pfropflösung ist eine Lösung mit
0,1% TS, die 20-fach verdünnt
wurde. Beide Lösungen
werden der gleichen gezielten Kristallisation unterworfen, und nach
24 Stunden werden die in der 16 und
der 17 wiedergegebenen Bildaufnahmen gemacht.
-
Beispiel 7: Die Wirkung
des Rührens
-
Drei
gemäß dem Beispiel
3 hergestellte, metastabile Lösungen
werden entweder nicht gerührt,
mit einer niedrigen Geschwindigkeit von 20 Upm gerührt, oder
mit 500 Upm heftig gerührt.
Die Ergebnisse sind in der 18, der 19 bzw.
der 20 wiedergegeben.
-
Beispiel 8: Herstellung
einer Creme unter Verwendung von Hochleistungs-Raftiline®
-
300
ml Wasser von Raumtemperatur werden in ein Becherglas gegossen,
und in dem Becherglas wird ein Silverson L4RT angeordnet. Der Silverson
wird mit einer maximalen Geschwindigkeit von ungefähr 8000 Upm
rotieren gelassen, und dann werden 100 g Hochleistungs-Raftiline® in
kleinen Mengen zugegeben, so daß die
Bildung von Klumpen verhindert wird. Der Silverson wird nach der
Zugabe des Raftilines® noch ungefähr weitere
5 Minuten lang rotieren gelassen.
-
Die
Hochleistungs-Raftiline®-Creme bildet sich kurz
nach der völligen
Suspension des Hochleistungs-Raftiline®-Pulvers.
Je nach der Konzentration ist eine Cremebildung sehr rasch, oder
erst nach mehreren Stunden deutlich zu sehen. Die gebildete Creme
ist weiß und
undurchsichtig. Sie weist eine kurze Textur auf, die derjenigen
von Fetten ähnlich
ist. Sie ist thixotrop, stabil, und zeigt keine Absenkung oder Ausflockung. Die
minimale Konzentration, bei der Creme gebildet wird, beträgt ungefähr 10 Gewichtsprozent.
-
Zur
Herstellung der Creme wurden außer
dem Silverson noch andere Mischvorrichtungen verwendet. Im Prinzip
sind alle Geräte
geeignet, die Scherkräfte
erzeugen, und die das Raftiline®-Pulver
dispergieren, ohne es vollständig
aufzulösen.
-
Die
Härte (21),
die Viskosität
(22), und die thermische Stabilität der Creme
nehmen mit der Konzentration des Hochleistungs-Raftilines® zu.
Eine Hochleistungs-Raftiline®-Creme mit 20, 30 bzw.
40 Gewichtsprozent ist bis zu einer Temperatur von 80, 90 bzw. 100°C thermisch
stabil. Diese Eigenschaften können jedoch
durch die Herstellungsweise der Creme, und auch durch die Zugabe
weiterer Zutaten beeinflußt
werden.
-
Beispiel 9: Herstellung
einer Creme
-
In
ein 1 l-Becherglas werden 300 ml Wasser von Raumtemperatur gegossen,
und in dem Becherglas wird ein Ultra-Turax T25 (Jenke & Kunkel) angeordnet.
Während
der Ultra-Turax mit voller Geschwindigkeit läuft, werden 100 g Hochleistungs-Raftiline® in
kleinen Mengen zugegeben, um die Bildung von Klumpen zu verhindern.
Nachdem alles Raftiline® zugegeben wurde, wird
noch weitere zehn Minuten lang gemischt. Während dieser Zeit bildet sich
die Creme bereits. Die Raftiline®-Creme
ist weiß und
undurchsichtig, hat eine fettige Textur mit pseudoplastischen Eigenschaften,
hat ein thixotropes Fließverhalten,
ist stabil, und es erfolgt keine Absitzung oder Ausflockung.
-
Wenn
850 ml Wasser und 150 g Raftiline® verwendet
werden, bildet sich die Creme bei Raumtemperatur erst nach 2 oder
3 Stunden, und die Creme ist weniger fest. Die Creme bildet sich
in dem Kühlschrank rascher.
-
Wenn
kochendes Wasser für
die Creme verwendet wird, ermöglicht
nur ein Gemisch mit mehr als 24% TS die Bildung einer Raftiline®-Creme.
-
Außerdem wurden
weitere Methoden getestet, bei denen das Raftiline®-Gemisch einer großen Reibungskraft
unterworfen wurde, wobei insbesondere ein Küchenmixer, ein Homogenisator,
ein "Hydroshear", eine Kolloidmühle, Ultraschallvibrationen,
ein "Microfluidiser", und ein "Rotor-Stator"-Mixer (Silverson,
Dispax, Kinematica) verwendet wurden. Wenn die einzelnen Parameter
von jedem der Geräte
variiert wurden, änderte sich
die Konsistenz der Creme so, wie in WO 93/06744 (Tiense Suikerraffinaderij,
Belgien) beschrieben ist, wobei jedoch die Konsistenz der Creme
wesentlich höher
war als diejenige, die bei Verwendung von Raftiline® ST,
das Inulin mit einee natürlichen
Polydispersion enthält,
erreicht werden kann (siehe 21). Die
Hochleistungs-Raftiline®-Creme ist auch konsistenter
als die Raftiline® LS-Creme, wie in WO 94/12541
(Tiense Suikerraffinaderij, Belgien) beschrieben ist.
-
Die
Konsistenz einer Raftiline® LS-Creme mit 40% TS variiert
zwischen 200 und 240 g, gemessen mit dem Stevens LFRA Texture Analyser.
Die gleichen Konsistenzwerte wurden bereits mit einer Hochleistungs-Raftiline®-Creme
mit nur 20% TS erreicht.
-
Eine
Hochleistungs-Raftiline®-Creme immobilisiert wesentlich
mehr Wasser als eine auf natürlichem Inulin
basierende Creme. Die Hälfte
oder ein Drittel Hochleistungs-Raftiline® genügt, um die
gleiche Konsistenz zu erhalten.
-
Eine
Hochleistungs-Raftiline®-Creme hat die gleiche
fettige Textur wie Raftiline ST-Creme, und sie wurde bei Nahrungsmittelprodukten
und anderen Produkten, die Öle
und Fette enthalten, verwendet, um die Fette und Öle ganz
oder teilweise zu ersetzen.
-
Die
Aw-Werte einer Hochleistungs-Raftiline®-Creme
bei 30% wurden parallel zu einer Raftiline® ST-Creme
bei 30% mit einem ROTRONIC Hygroscope BT bestimmt, nachdem die Cremes
zur Stabilisierung 45 Minuten lang stehen gelassen wurden: Beide
Cremes hatten den gleichen Aw-Wert von 92,6.
-
Beispiel 10: Löslichkeit
in Flüssigkeiten
-
1-
bis 10-prozentige Lösungen
von Hochleistungs-Raftiline® werden durch Auflösen von
Hochleistungs-Raftiline® in kochendem Wasser hergestellt.
Diese Lösungen
werden ohne weiteres Mischen stehen gelassen. Nach einigen Wochen
oder Monaten sind die 1- bis 3-prozentigen Lösungen noch stabil. Bei den
4- bis 5-prozentigen
Lösungen
bildet sich nach 1 oder 2 Wochen ein leichter Niederschlag. Eine
10-prozentige Lösung
ist nur einige Stunden lang stabil.
-
Demgemäß kann Hochleistungs-Raftiline® zu
Flüssigkeiten
zugegeben werden, wenn bei der zur Herstellung verwendeten Methode
eine Erhitzungsstufe vorgesehen ist.
-
Beispiel 11: Säurebeständigkeit
-
Der
Prozeß weist
die folgenden Schritte auf:
Schritt 1: Rasches Erwärmen einer
auf pH 3 eingestellten Lösung
von Raumtemperatur auf 60°C.
Schritt
2: Aufrechterhalten der Reaktion während einer Stunde bei 60°C.
Schritt
3: Rasches Abkühlen
von 60°C
auf Raumtemperatur und Einstellen des pH auf 3.
-
Die
Ergebnisse zeigen, daß Raftiline® ST
beinahe zweimal so schnell wie Hochleistungs-Raftiline® hydrolysiert.
-
Beispiel 12: Vernetzen
-
20
g Natriumhydroxid werden in 200 ml Wasser aufgelöst. Nach der Zugabe von Eis
wird der Behälter in
ein Bett aus Eis gestellt. Während
dauernd gerührt
wird, werden 120 g Raftiline® zugegeben. Wenn das Hochleistungs-Inulin einmal suspendiert
ist, werden 30 ml Epichlorhydrin zugegeben. Nach einigen Tagen bei Raumtemperatur
hat man ein festes, orange-gelbes Gel, das pulverisiert wird, und
gewaschen wird, bis das Waschwasser neutral ist. Dann wird Aceton
zugegeben, das eine scharfe Verringerung des Volumens verursacht.
Nach dem Trocknen hat man 153 g weißes Pulver. wenn Raftiline® ST
in ähnlicher
Weise verwendet wird, wird eine braun-gelbe bis dunkelbraune Lösung erhalten,
die sich nach langem Stehen bei Raumtemperatur zu einer viskoseren
Lösung
weiterentwickelt, die kein Gel bildet. Folglich kann Hochleistungs-Raftiline®, im
Gegensatz zu Raftiline® ST, zum Vernetzen verwendet
werden.
-
Beispiel 13: Acetylierung
-
150
g Hochleistungs-Raftiline® werden in 500 ml Pyridin
mit 4 g Dimethylaminopyridin als Katalysator in Suspension gebracht.
Dann werden 400 ml Acetanhydrid zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wird über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt
und dann mit 500 ml Dichlormethan gemischt. Das Ganze wird mit 1000 ml
Waschlösung
5 Mal gewaschen, wobei die Waschlösung besteht aus:
- 1°)
200 ml Methanol/106 g Natriumhydroxid/Eiswasser
- 2°)
100 ml Methanol/53 g Natriumhydroxid/Eiswasser
- 3°)
30 g Natriumbikarbonat/Eiswasser
- 4°)
30 g Kaliumdihydrogenphosphat/Eiswasser
- 5°)
Eiswasser.
-
Die
auf diese Weise gewaschene Lösung
ist farblos und ergibt nach Trockenverdampfung eine Ausbeute von
125 g weißem
Pulver.
-
Wenn
Raftiline® ST
in ähnlicher
Weise verwendet wird, nimmt die Lösung nach der Herstellung des Reaktionsgemischs
eine orange-gelbe Farbe an, und innerhalb eines Tages wird die Lösung schwarz
(Guiness-Farbe). Nach dem Waschen bleibt das Endprodukt braun. Eine
Lyophilisation zur Herstellung eines Pulvers ist nicht möglich, es
wird nur ein sehr viskoses Material erhalten.
-
Die
braune Färbung
ist ein Anzeichen dafür,
daß Abbauprodukte
vorhanden sind, die aus Monomeren und vielleicht reduzierenden Oligomeren
bestehen, die unter den bei diesen chemischen Modifikationen üblichen
basischen Reaktionsbedingungen auftreten. Als Folge dieses Abbaus
ist die Ausbeute wesentlich niedriger, und es wird weniger Endprodukt
erhalten. Bei Verwendung von Hochleistungs-Raftiline
® ist
die braune Färbung
wesentlich schwächer
oder kommt nicht mehr vor. Hochleistungs-Raftiline
® eignet
sich daher besser für
eine chemische Modifikation als natürliches Inulin. Beispiel
14: Entrahmte Milch mit Fasern
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline®-Pulver | 1 |
Entrahmte
Milch | 99 |
-
Methode
-
- – Das
Hochleistungs-Raftiline® allmählich zu der entrahmten Milch
zugeben und rühren,
bis das Hochleistungs-Raftiline® vollständig suspendiert
ist.
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline
® gibt
der entrahmten Milch ein volleres Gefühl im Mund, aber ohne den Geschmack
zu ändern.
1% Hochleistungs-Raftiline
® hat die gleiche Wirkung
auf das Gefühl
im Mund wie 2% Raftiline
® ST. Wenn Vollmilch oder
halbentrahmte Milch verwendet wird, wird eine vergleichbare Wirkung
erhalten. Beispiel
15: Fettfreies Joghurt
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline®-Creme
(25% TS) | 10 |
entrahmte
Milch | 82 |
Pulver
von entrahmter Milch | 3 |
Fermentiermittel | 5 |
-
Methode
-
- – Die
Hochleistungs-Raftiline®-Creme herstellen und
pasteurisieren (30 sec, 80°C).
- – Die
entrahmte Milch und das Pulver von entrahmter Milch in einem für die Pasteurisierung
geeigneten Behälter
mischen (einen Misch-Floh zugeben).
- – Während 30
Minuten setzen lassen.
- – Die
Lösung
pasteurisieren (5 min, 95°C).
- – Auf
45°C abkühlen und
das Fermentiermittel und die Raftiline®-Creme
unter sterilen Bedingungen zugeben.
- – Das
Gemisch mit einem magnetischen Rührer
während
einiger Minuten rühren.
- – Bei
42°C bis
zu einem pH von 4,7 inkubieren.
- – Rasch
abkühlen
und bei ungefähr
4°C aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline
® verbessert
das Mundgefühl
von fettfreiem Joghurt. Bei einer Dosis von 2,5% erzeugt es ein
fettfreies Joghurt mit einem besseren und volleren Gefühl im Mund
als ein ähnliches
Joghurt mit 3,5% Raftiline
® ST. Hochleistungs-Raftiline
® kann
auch als Pulver anstatt als Creme zugegeben werden. Hochleistungs-Raftiline
®-Pulver
kann auch als Ersatz für
Milchpulver verwendet werden. Beispiel
16: Fettfreier, weicher Quarkkäse
Rezept
(Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline®-Creme
(20%) | 10 |
weicher
Quarkkäse
(0% Fett) | 90 |
-
Methode
-
- – Die
Hochleistungs-Raftiline®-Creme herstellen und
pasteurisieren (30 sec, 80°C).
- – Diese
Creme, bevor sie ganz steif ist, zu dem fettfreien, weichen Quarkkäse zugeben
und mischen.
-
Ergebnisse
-
Mit
2% Hochleistungs-Raftiline® in dem Endprodukt wird
das gleiche Ergebnis wie mit 3,5% Raftiline® ST
erreicht. Der Käse
mit dem Hochleistungs-Raftiline® ergibt
ein besseres Gefühl
im Mund, ist kremiger, und hat mehr Glanz als weicher Quarkkäse ohne
Inulin.
-
Eine
vergleichbare Wirkung ergibt sich, wenn ein fettarmer, weicher Quarkkäse mit zum
Beispiel 20% Fett hergestellt wird. Beispiel
17: Fettfreier Pudding
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 4 |
Pulver
von entrahmter Milch | 10,1 |
Sucrose | 10 |
entrahmte
Milch | 74,3 |
Maisstärke (Snowflake
06304 Cerestar) | 1,3 |
Gelatine
(Aubygel MR 50, Sanofi) | 0,15 |
Vanille-Aroma
(209203, Haarmann & Reimer) | 0,1 |
β-Carotin
(25142, Universal Flavors) | 0,01 |
-
Methode
-
- – Die
trockenen Zutaten zusammengeben, und zusammen mit dem Aroma und
dem Farbstoff in die entrahmte Milch mischen.
- – Das
Gemisch während
30 Minuten auf 95°C
erhitzen.
- – Abkühlen lassen.
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline
® trägt zu einem
fettähnlichen
Gefühl
im Mund und einer optimalen Textur bei. Mit 45 Hochleistungs-Raftiline
® wird
das gleiche Ergebnis wie mit 7% Raftiline
® ST
erreicht. Hochleistungs-Raftiline
® kann
auch für
andere Desserts, wie z. B. Schokoladenschaum verwendet werden, bei
dem eine ähnliche Verringerung
des Raftiline
®-Gehalts
wie mit Raftiline
® ST erreicht werden kann. Beispiel
18: Sahne mit 24% Fett
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 8 |
Sahne
(40% Fett) | 60 |
Entrahmte
Milch | 32 |
-
Methode
-
- – Die
entrahmte Milch auf 60°C
erhitzen, und mit Hochleistungs-Raftiline® eine
Creme daraus machen.
- – Die
Sahne auf 40°C
erhitzen und dann mit der Hochleistungs-Raftiline®-Creme mischen, bevor
die Creme vollständig
steif geworden ist.
- – Das
Gemisch pasteurisieren (30 sec, 85°C).
- – Abkühlen lassen
und an einem kühlen
Ort aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Dieses
Rezept ergibt das gleiche Ergebnis wie ein ähnliches Rezept, bei dem 14%
Raftiline
® ST
verwendet werden. Eine Sahne mit nur 24% Fett kann nicht schaumig
geschlagen werden. Infolge der Zugabe von Hochleistungs-Raftiline
® kann
die Sahne schaumig geschlagen werden (Schlagzeit und Überschreitung sind ähnlich wie
bei einer Standardsahne, die 40% Fett enthält). Beispiel
19: Frischkäse
mit 10% Fett
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 8 |
Ultrafiltrations-Rückstand | 75,5 |
Salz | 0,4 |
Natriumsorbat | 0,1 |
Wasser | 16 |
-
Methode
-
- – Die
Milch auf einen Fettgehalt von 3,2% und einen Proteingehalt von
4,0% standardisieren.
- – Die
Milch pasteurisieren (95°C,
2 Minuten).
- – Die
Milch homogenisieren (30 bar).
- – Auf
22°C abkühlen und
mit Starterkultur (Flora Danica Normal, Hansens) bis auf einen pH
von 4,7 inkubieren.
- – Bei
55°C ultrafiltrieren.
- – Den
UF-Rückstand
und die anderen Zutaten gleichzeitig zugeben und in einem Stephan-Mischer
mischen.
- – Während 1
Minute auf 95°C
erhitzen und homogenisieren (zwei Schritte, 150 und 50 bar).
- – Abkühlen und
an einem kühlen
Ort aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline
® verstärkt das
fettähnliche
Mundgefühl.
Dieses Rezept, bei dem 8% Hochleistungs-Raftiline
® verwendet
werden, ergibt die gleiche Textur wie ein ähnliches Rezept, bei dem 14%
Raftiline
® LS
verwendet werden. Außerdem
ist der Geschmack, der bei Verwendung von Hochleistungs-Raftiline
® erhalten
wird, vollständig
nicht-süß. Schließlich hat
das Produkt bei Verwendung von Hochleistungs-Raftiline
® mehr Glanz. Beispiel
20: Käse-Streichpaste
mit 10% Fett
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 6,5 |
Cheddar,
4 Monate alt | 21,5 |
Cheddar,
18 Monate alt | 11,0 |
Dinatriumphosphat | 0,5 |
Trinatriumcitrat | 0,2 |
Pulver
von entrahmter Milch | 2,5 |
Molkepulver | 4,3 |
Natriumcaseinat | 3,0 |
Molkeproteinkonzentrat
(75%) | 2,0 |
Wasser | 48,5 |
-
Methode
-
- – Den
Käse in
Stücke
schneiden, und das Wasser und die anderen Zutaten zugeben.
- – Während 2
Minuten auf 70°C
erhitzen, und in einem Stephan-Mischer mischen (1500 Upm).
- – Während 1
Minute auf 80°C
erhitzen und mischen (3000 Upm).
- – Auf
85°C erhitzen,
und diese Temperatur während
2 Minuten aufrechterhalten, und mischen (3000 Upm).
- – Homogenisieren
(zwei Schritte, 50 und 150 bar).
- – Auf
4°C abkühlen.
-
Ergebnisse
-
Bei
Verwendung von 6,5% Hochleistungs-Raftiline® wird
ein Produkt erhalten, das gleichwertig mit einem ähnlichen
Produkt ist, bei dem 11% Raftiline LS verwendet werden. Außerdem hat
das Produkt mehr Glanz, wenn Hochleistungs-Raftiline® verwendet
wird. Hochleistungs-Raftiline® kann auch bei anderen
Käseprodukten,
wie Fondue-Käsen
verwendet werden.
-
Beispiel
21: Wasser-in-Öl-Brot-Streichpasten
(40% Fett)
Rezept (Gewichtsprozent)
-
Methode
-
- – Die
Fettphase und die Wasserphase herstellen.
- – Diese
Phasen bei 50°C
emulgieren.
- – Die
Emulsion durch einen Dünnschicht-Wärmeaustauscher
(A), einen Kneter (B), und wiederum durch einen Dünnschicht-Wärmeaustauscher
(C) laufen lassen.
- – Die
Temperatur der Emulsion nach dem Durchlauf durch A, B bzw. C sollte ungefähr 17°C, 24°C bzw. 14°C betragen.
-
Ergebnisse
-
Das
Produkt mit Hochleistungs-Raftiline
® ist
vergleichbar mit einem ähnlichen
Produkt, bei dem 7% Raftiline
® LS verwendet werden.
Außerdem
hat das Produkt mit Hochleistungs-Raftiline
® mehr
Glanz. Hochleistungs-Raftiline
® kann auch bei ähnlichen
Brot-Streichpasten verwendet werden, die einen anderen Fettgehalt,
z. B. 10%, 20% oder 60% haben. Hochleistungs-Raftiline
® kann
in gleicher Weise für Öl-in-Wasser-Streichpasten
mit z. B. 0%, 5% oder 10% Fett verwendet werden. Hochleistungs-Raftiline
® kann
auch mit anderen Stabilisatoren, wie Gelatine, Pektin, Alginat,
Carrageen, Caseinat, Milchpulver oder Molkepulver kombiniert werden.
Zum Beispiel wird bei der Streichpaste des Beispiels 20 eine Kombination
aus 1,5% Hochleistungs-Raftiline
und 0,6% Gelatine hergestellt. Beispiel
22: Frankfurter Würstchen
mit 11% Fett
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 5,0 |
Schulterfleisch | 39,7 |
Halsspeck | 14,9 |
Eis | 39,6 |
Phosphat | 0,2 |
nitriertes
Salz | 0,18 |
Ascorbinsäure | 0,1 |
Milchproteine | 0,2 |
Kräutergemisch | 0,12 |
-
Methode
-
- – Das
Fleisch und den Speck zerhacken.
- – Das
Hochleistungs-Raftiline® zugeben und einen Teil
des Wassers zumischen.
- – Weiterhin
zerhacken und den Rest des Wassers plus die verbleibenden Zutaten
zugeben.
- – Die
Wursthäute
mit dem Gemisch füllen.
- – Auf
75°C erhitzen,
bis eine Kerntemperatur von 69°C
erreicht ist.
- – Abkühlen und
bei 4°C
aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Das
Produkt mit 5% Hochleistungs-Raftiline® ist
fester und knuspriger als ein ähnliches
Produkt, bei dem 7,5% Raftiline® ST
verwendet werden.
-
Hochleistungs-Raftiline
® wird
bei anderen Fleischprodukten, wie Kochwurst verwendet. Beispiel
23: Frankfurter Würstchen
mit 16% Fett
Rezept (Gewichtsprozent)
mageres
Schweinefleisch | 31,0 |
Rückenspeck | 8,0 |
Halsspeck | 8,0 |
Hochleistungs-Raftiline® | 5,0 |
Eis | 41,7 |
Milchproteine | 1,9 |
Maisstärke | 1,9 |
nitriertes
Salz | 1,8 |
Kräutergemisch | 0,5 |
Phosphat | 0,2 |
-
Methode
-
- – Das
Schweinefleisch und die Hälfte
des Eises zerhacken.
- – Das
Salz und das Phosphat zugeben und mischen, bis das Gemisch die erwartete
Textur hat.
- – Den
Rückenspeck
und den Halsspeck zu dem Rest des Eises zugeben, und mischen, bis
auch dieses Gemisch die erwartete Textur hat.
- – Die
Milchproteine, die Maisstärke,
das Hochleistungs-Raftiline® und das Kräutergemisch
zugeben und mischen, bis ein homogenes Gemisch erhalten wird.
- – Die
Wursthaut mit dem erhaltenen Gemisch füllen.
- – Die
Frankfurter Würstchen
bei 50°C
trocknen und räuchern,
und auf 80°C
erhitzen, bis eine Kerntemperatur von 68°C erreicht ist.
- – Die
Frankfurter Würstchen
unter laufendem Wasser abkühlen,
verpacken, und bei 4°C
aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Bei
diesem Rezept haben die Frankfurter Würstchen einen Fettgehalt von
16%, was im Vergleich zu einem Bezugsrezept mit vollem Fett eine
Verringerung um 40% bedeutet. Beispiel
24: Leberpaste
Rezept (Gewichtsprozent)
Schweineleber | 40,0 |
Halsspeck | 20,0 |
Speckschwarte | 8,0 |
Hochleistungs-Raftiline® | 7,0 |
Wasser | 17,2 |
nitriertes
Salz | 1,8 |
Kräutergemisch | 2,0 |
Reismehl | 2,0 |
Milchpulver | 2,0 |
-
Methode
-
- – Den
Halsspeck und die Speckschwarte kochen.
- – Die
Leber zerhacken, und das Salz langsam zugeben.
- – Den
gekochten Halsspeck und die gekochte Speckschwarte zerhacken, und
das Milchpulver, das Reismehl, das warme Wasser und das Hochleistungs-Raftiline® zugeben.
- – Das
Ganze mischen, bis eine homogene Masse erhalten wird.
- – Auf
eine Temperatur von 35°C
abkühlen,
und die Leber langsam zugeben.
- – Zerhacken,
bis die erwartete Textur erhalten wird.
- – Das
Kräutergemisch
zugeben und homogenisieren.
- – Die
Paste in Töpfe
füllen,
und die Töpfe
mit einem Deckel verschließen.
- – Die
Töpfe auf
eine Temperatur von 75°C
erhitzen, bis eine Kerntemperatur von 68°C erhalten wird.
- – Die
Töpfe abkühlen und
auf einer Temperatur von 4°C
halten.
-
Ergebnisse
-
Gemäß diesem
Rezept wird eine streichbare Leberpaste mit einem Fettgehalt von
13% (Gewichtsprozent) erhalten, was im Vergleich zu einem Standardrezept
eine Verringerung um 60% bedeutet. Beispiel
25: Fettfreies Speiseeis
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 5,0 |
Pulver
von entrahmter Milch | 11,8 |
Zucker | 12,0 |
Wasser | 70,3 |
Aroma
(Rhône-Poulenc,
David Michaelis Vanilla N&A | 0,4 |
Stabilisator
(Grinsted Cremodan SE 30) | 0,5 |
-
Methode
-
- – Die
trockenen Produkte mischen.
- – Das
Wasser und das Aroma zugeben.
- – Während 1
Minute mischen.
- – Die
Lösung
pasteurisieren (80°C,
30 sec).
- – Die
Lösung
auf 60°C
abkühlen.
- – während 1,5
Minuten mischen.
- – Über Nacht
stehen lassen (Kühlschrank).
- – Mit
der Lösung
in einer Eismaschine (Carpigiani, 6,5 Minuten) Speiseeis machen.
-
Ergebnisse
-
Bei
diesem Rezept ergibt Raftiline® ein fettähnliches
Gefühl
im Mund, und 5% Hochleistungs-Raftiline® ersetzen
9% Raftiline® ST.
-
Beispiel
26: Volles Joghurt
Rezept (Gewichtsprozent)
-
Methode
-
- – Die
entrahmte Milch und das Hochleistungs-Raftiline oder das Pulver
von entrahmter Milch in einem für die
Pasteurisierung geeigneten Behälter
mischen (einen Misch-Floh zugeben).
- – Während 30
Minuten setzen lassen.
- – Die
Lösung
pasteurisieren (5 min, 95°C).
- – Auf
45°C abkühlen und
das Fermentiermittel unter sterilen Bedingungen zugeben. Das Gemisch
mittels eines magnetischen Rührers
während
einiger Minuten rühren.
- – Bei
42°C bis
zu pH = 4,7 inkubieren.
- – Rasch
abkühlen
und bei 4°C
aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline® ergibt
eine ähnliche
Textur, einen ähnlichen
Geschmack, und ein ähnliches Gefühl im Mund
wie Pulver von entrahmter Milch.
-
Beispiel
27: Füllung
A)
Füllung
mit 80% Trockensubstanz
Rezept (Gewichtsprozent)
-
Methode
-
- – Die
Zucker in Wasser von ungefähr
60°C auflösen.
- – Das
Raftiline® zugeben,
während
die Lösung
gemischt wird.
- – Gleichmäßig mischen.
-
Ergebnisse
-
- Füllung
I: feste Füllung,
läßt sich
gut schneiden, kurze Textur.
- Füllung
II: sehr fest, harte Füllung,
kann geschnitten werden, kurze Textur.
- Füllung
III: flüssigere
Füllung,
kann nicht geschnitten werden.
- Füllung
IV: feste Füllung,
läßt sich
gut schneiden, kurze Textur.
-
Das
bei einer Füllung
verwendete Raftiline
® bildet eine Cremestruktur.
Wenn Raftiline
® ST
durch Hochleistungs-Raftiline
® ersetzt wird, kann die
verwendete Raftiline
®-Menge verringert werden.
Der Raftiline
®-Anteil kann
von 18% Raftiline
® ST auf 12% Hochleistungs-Raftiline
® verringert
werden. B)
Schaumfüllung
Rezept
(Gewichtsprozent)
- Texture lite
- Emulgator (Eastman
Chemicals)
- Uniguar
- Guargummi (Rhône-Poulenc)
-
Methode
-
- – Die
trockenen Zutaten abwiegen.
- – In
der Kitchen Aid mit dem Mischer auf Stufe 1 mischen.
- – Das
Wasser bis zum Siedepunkt erhitzen, und das Glyzerin zugeben.
- – Dieses
Gemisch zu den Pulvern zugeben, während gemischt wird.
- – Während 30
Sekunden mischen.
- – Die
Seiten abschaben, und auf Stufe 6 während 5 Minuten schlagen.
-
Ergebnisse
-
- Füllung
I: Dichte: 0,81 g/ml, feste Füllung.
- Füllung
II: Dichte: 0,74 g/ml, sehr feste Füllung.
- Füllung
III: Dichte: 0,60 g/ml, feste Füllung,
vergleichbar mit dem Bezugsprodukt.
-
Das
Raftiline® ST
kann durch Hochleistungs-Raftiline® ersetzt
werden. Die Menge des Hochleistungs-Raftilines® beträgt nur die
Hälfte
der Menge des Raftilines® ST. Die hergestellte
Füllung
hat sogar noch besser Schaumeigenschaften. Hochleistungs-Raftiline® stabilisiert
die Schaumstruktur einer Schaumfüllung.
-
C)
Füllung
(Fourrage) auf Fettbasis
Rezept (Gewichtsprozent)
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline® kann
bei einer Füllung
als Ersatzstoff für
Zucker verwendet werden.
-
In
der Tat, im Gegensatz zu einem Rezept, bei dem Hochleistungs-Raftiline® verwendet
wird, werden 4% Zucker zugegeben, wenn Raftiline® ST
verwendet wird. So ist es möglich,
bei Verwendung von Hochleistungs-Raftiline® anstelle
von Raftiline® ST
eine "zuckerfreie" Füllung zu
erhalten.
-
Beispiel
28: Anreicherung von Backwaren mit Fasern
Kuchenrezept (Gewichtsprozent)
-
Methode
-
- – Das
Fett weich werden lassen.
- – Den
Zucker, das Wasser und die Eier zugeben, und während 1 Minute in der Kitchen
Aid (Stufe 1) mischen.
- – Das
gesiebte Mehl und das Backpulver plus das Raftiline® zugeben.
- – Während 3
Minuten auf Stufe 3 mischen.
- – Den
Teig in die Backform geben und während
55 Minuten bei 210°C
backen.
-
Ergebnisse
-
Raftiline® kann
als lösliche
Faser zu Backwaren zugegeben werden. Der durch Hochleistungs-Raftiline® zugegebene
Faseranteil ist größer als
der durch Raftiline® ST zugegebene Faseranteil.
-
Der
Faseranteil bei diesem Kuchen ist mit Raftiline® ST
7,5%, und mit Hochleistungs-Raftiline® 8,1%. Hochleistungs-Raftiline® kann
auch bei anderen Produkten, wie Keksen, Brot und Zwieback, und bei
extrudierten Produkten verwendet werden.
-
Beispiel 29: Hartgekochte
Süßwaren
-
Hochleistungs-Raftiline® kann
zu hartgekochten Produkten zugegeben werden, um die Viskosität der Schmelzmasse
nach dem Kochen zu erhöhen.
-
Methode
-
- – Die
Zutaten in einen offenen Kochtopf einwiegen.
- – Wasser
zugeben und bis zu einem Trockensubstanzanteil von mindestens 99%
kochen.
- – Auf
die Kühlplatte
ausgießen
und zu Kugeln rollen.
- – Die
Viskosität
während
der Verarbeitung beurteilen.
-
Ergebnis
-
Beurteilung
im Vergleich zu hartgekochten Produkten, die mit 100% Isomalt hergestellt
wurden:
-
10% Raftiline® ST
-
Der
Sirup hat eine höhere
Viskosität,
und wird beim Abkühlen
rascher steif.
-
10% Hochleistungs-Raftiline®
-
Der
Sirup hat eine höhere
Viskosität
als mit Raftiline® ST.
-
Beispiel 30: Salatsoße
-
Hochleistungs-Raftiline
® wird
bei einer Salatsoße
in Form einer Creme verwendet. Rezept
(Gewichtsprozent)
Raftiline®-Creme
40%ig | 65 |
Wasser | 22,3 |
Essig | 5,5 |
Zucker | 2,5 |
Senf | 1,5 |
Salz | 2,5 |
Natriumsorbat | 0,3 |
Satiaxiane
CX91 | 0,15 |
Ascorbinsäure | 0,08 |
Aroma | 0,05 |
β-Carotin | 0,015 |
Sorbinsäure | 0,1 |
-
Es
wurden verschiedene Raftiline®-Cremes verwendet, nämlich
- – Raftiline
ST-Creme 40%ig als Standard;
- – Hochleistungs-Raftiline®-Creme
40%ig;
- – Hochleistungs-Raftiline®-Creme
30%ig;
- – Hochleistungs-Raftiline®-Creme
25%ig.
-
Methode
-
- – Eine
Raftiline®-Creme
herstellen.
- – Zucker,
Salz, Natriumsorbat, Satiaxane CX91, Ascorbinsäure und Sorbinsäure mischen.
- – Während 3
Minuten mischen.
- – Das
Aroma und die Raftiline®-Creme zugeben.
- – In
dem Mixer homogenisieren.
- – Senf,
Essig und β-Carotin
zugeben. Die Soße
mischen.
-
Ergebnisse
-
Eine
Soße mit
40%iger Hochleistungs-Raftiline®-Creme
ist viel fester als die Standardsoße. Eine Soße mit 30%iger Hochleistungs-Raftiline®-Creme
ist immer noch fester als das Standardprodukt. Eine Soße mit 25%iger
Hochleistungs-Raftiline®-Creme hat eine Textur,
die mit derjenigen einer Soße
vergleichbar ist, die mit einer 40%igen Raftiline® ST-Creme
gemacht ist.
-
Beispiel
31: Schokolade
Rezept (Gewichtsprozent)
-
Ergebnisse
-
Zucker
ist durch Raftiline® ersetzt. Die hergestellte
Schokolade hat einen niedrigeren Kaloriengehalt und enthält weniger
hinzugefügten
Zucker.
-
Infolge
der Verwendung von Hochleistungs-Raftiline® kann
die Schokolade ohne hinzugefügten
Zucker gemacht werden.
-
Beispiel
32: Kaugummi
Rezept (Gewichtsprozent)
-
Ergebnisse
-
Raftiline® kann
bei Kaugummi in der Masse, in der Pulverumhüllung, und in der harten Beschichtung um
den Kaugummi herum verwendet werden.
-
Der
Kaugummi, bei dem Hochleistungs-Raftiline
® anstatt
Raftiline
® ST
verwendet wird, ist ein Kaugummi ohne hinzugefügten Zucker. Beispiel
33: Hamburger
Rezept (Gewichtsprozent)
mageres
Rindfleisch | 48,00 |
Rindfleisch | 20,50 |
Raftiline®-Creme | 30,00 |
Kräuter | 1,5 |
-
Es
wurden Raftiline®-Cremes verwendet, die
50% Raftiline® ST
bzw. 25% Hochleistungs-Raftiline® enthielten.
-
Methode
-
- – Das
magere Rindfleisch und das Rindfleisch zerhacken, mischen, und die
Kräuter
zugeben.
- – Die
Raftiline®-Creme
zugeben.
- – Die
Fleischstücke
formen und kühl
aufbewahren.
-
Ergebnisse
-
Der
Hamburger mit 25% Hochleistungs-Raftiline® hat
die gleiche Struktur und ergibt das gleiche Gefühl im Mund wie der Hamburger
mit 50% Raftiline® ST.
-
Bei
einem Hamburger können
30% des Fleisches durch Hochleistungs-Raftiline
® ersetzt
werden, und dies ergibt eine Erhöhung
des Fasergehaltes, eine Verringerung des Energiewertes, und eine
Verringerung des Preises, ohne den Geschmack oder die Textur zu ändern. Beispiel
34: Schokoladenschaum
Rezept (Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline® | 1,5 |
Pulver
von entrahmter Milch | 7,0 |
entrahmte
Milch | 67,4 |
Zucker | 17,5 |
Kakaopulver | 4,0 |
Filgel
(Quest Int. 9323) | 2,1 |
Gelatine
(Sanofi B. I. 80 Bls) | 0,5 |
-
Methode
-
- – Den
Zucker, die Gelatine und den Emulgator in der Milch auflösen.
- – Das
Ganze in einem Wasserbad auf 65°C
erhitzen.
- – Den
Rest der Zutaten zugeben, während
das Gemisch langsam gerührt
wird. Das Gemisch homogenisieren (150 bar).
- – Das
Gemisch bei 90°C
pasteurisieren und rasch auf eine Temperatur unter 20°C abkühlen.
- – Das
Gemisch in einer Hobart Kitchen Aid während 15 Minuten mit Luft leichter
machen und in einen Behälter
gießen.
- – An
einem kühlen
Ort aufbewahren.
-
Beispiel 35: Salatsoße (20%
Fett) bei Verwendung von Pulver Rezept (Gewichtsprozent)
-
- Hochleistungs-Raftiline®-Pulver
3,0
- Maisöl
20,0
- Wasser 54,7
- Essig 7,0
- Eier 5,0
- Stärke
(National Starch therm-flo) 4,0
- Zucker 3,0
- Senf 1,5
- Salz 1,5
- Natriumsorbat 0,05
- Aroma (Givaudan Roure 86980-DO) 0,25
-
Methode
-
- – Stärke, Natriumsorbat
und Hochleistungs-Raftiline® zu dem Wasser zugeben,
und mischen, bis ein gleichmäßiges Gemisch
erhalten wird.
- – Zucker,
Essig und Salz zugeben, und gut mischen.
- – Das
Gemisch auf 85°C
erhitzen, während
dauernd gerührt
wird.
- – Auf
38°C abkühlen.
- – Die
Eier zugeben, und das Gemisch während
90 Sekunden schlagen.
- – Den
Senf und das Aroma zugeben, und mischen.
- – Das Öl zugeben,
während
dauernd gerührt
wird.
- – In
Gläser
gießen
und an einem kühlen
Ort aufbewahren.
-
Hochleistungs-Raftiline® kann
auch in Pulverform für
die Herstellung von Salatsoßen
verwendet werden.
-
Beispiel
36: Stabilität
von Hochleistungs-Raftiline
® in einer Salatsoße
Rezept
(Gewichtsprozent)
-
Methode
-
- – Stärke, Kalziumsorbat
und Hochleistungs-Raftiline®-Pulver (Rezept 1) oder
Raftiline® ST
(Rezept 3) zu dem Wasser zugeben, und mischen, bis ein homogenes
Gemisch erhalten wird.
- – Den
Zucker, den Essig und das Salz zugeben, und gut mischen.
- – Das
Gemisch unter dauerndem Rühren
auf 85°C
erhitzen.
- – Auf
75°C abkühlen, und
die Hochleistungs-Raftiline®-Creme zugeben (Rezept
2).
- – Auf
38°C weiter
abkühlen.
- – Die
Eier zugeben, und das Gemisch während
90 Sekunden schütteln.
- – Den
Senf und das Aroma zugeben, und mischen.
- – Das Öl unter
dauerndem Mischen zugeben.
-
Stabilität
-
- Spaltung: HPLC enzymatische Hydrolyse
- Viskosität:
Brookefield helipath bei 25°C
- Härte:
Stevens Texture Analyser,
letzter Peak, Eindringtiefe = 25
mm,
Eindringgeschwindigkeit = 0,2 mm/s
-
Konservierung
Bezugs-Salatsoße
-
Konservierung
Salatsoße
mit 3% Hochleistungs-Raftiline
®
-
Konservierung
Salatsoße
mit 6% Raftiline
® ST
-
Ergebnisse
-
Wenn
Hochleistungs-Raftiline® oder Raftiline® ST
in Pulverform oder in Cremeform zugegeben wird, ergibt sich eine
Verbesserung des Mundgefühls.
Auch wenn die Konzentration von Hochleistungs-Raftiline®, verglichen
mit Raftiline® ST,
verringert wird, wird das gleiche Mundgefühl erhalten.
-
Die
mit Hochleistungs-Raftiline
® erhaltene Salatsoße ist widerstandsfähiger gegen
Hydrolyse als die mit Raftiline
® ST
erhaltene Salatsoße. Beiepiel
37: Béchamel-Instantsoße
Rezept
(Gewichtsprozent)
Hochleistungs-Raftiline®-Pulver | 1,50 |
Mehl | 1,75 |
modifizierte
Stärke
(Cerestar C Top 126161 | 3,50 |
Caseinat | 1,0 |
Carrageen
(Sanofi B. I. Gelogen 4M) | 0,18 |
Pfeffer | 0,01 |
Salz | 0,50 |
Zwiebel | 0,15 |
Muskatnuß | 0,03 |
entrahmte
Milch | 91,38 |
-
Methode
-
- – Alle
trockenen Zutaten zusammenmischen.
- – Das
trockene Gemisch in der Milch auflösen, während dauernd gerührt wird.
- – Das
Gemisch erhitzen, um eine Instantsoße herzustellen.
-
Ergebnisse
-
Hochleistungs-Raftiline
®-Pulver
kann ohne Probleme zu Instant-Pulvergemischen
zugegeben werden und führt
nicht zu Klumpenbildung. Beispiel
38: Gouda-Käse
Rezept
(Gewichtsprozent)
Vollmilch | 47,1 |
entrahmte
Milch | 47,1 |
Hochleistungs-Raftiline® | 5,00 |
β-Carotin | q.
s. |
Labferment | q.
s. |
Starterkultur | 0,8 |
Kalziumchlorid | 0,02 |
Natriumnitrat | 0,005 |
-
Methode
-
- – Die
Vollmilch und die entrahmte Milch mischen, um einen Fettgehalt von
1,5% zu erhalten.
- – Hochleistungs-Raftiline® zugeben,
und mischen, bis ein gleichmäßiges Gemisch
erhalten wird.
- – Die
Milch bei 75°C
während
20 Sekunden pasteurisieren.
- – Auf
30°C abkühlen.
- – β-Carotin,
Labferment, Starterkultur, Kalziumchlorid und Natriumnitrat zugeben.
- – Das
Labferment während
mindestens 30 Minuten bei 30°C
wirken lassen, und dann die erste Molke ablaufen lassen.
- – Den
Quark mit Wasser waschen und rühren.
- – Die
zweite Molke entfernen.
- – Zusammenpressen,
salzen, und während
vier oder mehr Wochen reifen lassen.
-
Ergebnisse
-
Hei
Verwendung von Hochleistungs-Raftiline® geht
wesentlich weniger Inulin über
die Molke verloren, und 30 bis 40% können zurückgehalten werden.
-
Als
Endprodukt wird ein Gouda-Käse
mit einer besseren Textur erhalten. Er ist kremiger, und weniger weich
oder gummiartig. Die Ausbeute bei der Käseherstellung ist erhöht. Beispiel
39: Hautpflege-Tagescreme (Öl/Wasser)
Rezept
(Gewichtsprozent)
A.
Hochleistungs-Raftiline® | 3,0 |
Decyloleat | 10,0 |
flüssiges Paraffin | 3,0 |
Stearinsäure | 8,0 |
Dimethicon | 1,0 |
Vitamin
E-azetat | 0,5 |
B.
Carbomere 940 | 0,3 |
aqua
conservans | bis
100 |
verdünntes Natriumhydroxid | bis
pH = 6,5 |
-
Methode
-
- – Das
Carbomere auf dem Wasser verstreuen, und einen Tag lang stehen lassen.
- – A
bei 70°C
herstellen.
- – Bei
auf 70°C
erhitzen.
- – A
und B bei 70°C
zusammengeben und rühren.
- – Mit
dem verdünnten
Natriumhydroxid bis auf einen pH von ungefähr 6,5 neutralisieren.
-
Raftiline® kann
auch verwendet werden, um das Carbomere als Konsistenzmittel zu
ersetzen.