DE69510417T2

DE69510417T2 - Verbundwerkstoff mit schaumfähigem kern

Info

Publication number: DE69510417T2
Application number: DE69510417T
Authority: DE
Inventors: Ralph Rimkus
Original assignee: Magna Exterior Systems GmbH
Current assignee: Sika AG
Priority date: 1994-03-14
Filing date: 1995-03-10
Publication date: 1999-12-16
Anticipated expiration: 2015-03-11
Also published as: US5766719A; JP2004284587A; JP4240338B2; ES2137505T3; JP4318216B2; WO1995025005A1; JP4990857B2; DE69510417D1; JPH08510703A; JP2008290721A; EP0679501A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff, welcher zur Herstellung von Dichtungen zum Beispiel in Hohlräume von Kraftfahrzeugstrukturen geeignet ist.
Zur Herstellung von Dichtungen in Hohlräumen von Fahrzeugen ist es aus der EP-A-0 383 498 bekannt, warmschäumbare Materialien einzusetzen, d. h. Materialien, welche durch Erwärmen wenigstens teilweise in Schaum umgewandelt werden.
Beispielsweise werden warmschäumbare Materialien zur Einführung in den Hohlraum geformt und dann einer Erwärmung ausgesetzt, um das Aufschäumen zu erlauben.
Die Nachteile eines solchen Verfahrens bestehen beispielsweise darin,
- Verwendung einer beträchtlichen Menge von sich ausdehnendem warmschäumbaren Material;
- viele Geometrien und Positionen sind nicht möglich aufgrund des Fließens des geschäumten Materials;
- angenommen, daß die Menge von warmschäumbarem Material nicht ausreichend ist, wird keine vollständige Abdichtung erreicht;
- die Struktur wird aufgrund des Schäumens ungleichmäßigem Druck ausgesetzt.
Die US-A-4,179,319 offenbart ein laminiertes abdichtenden Gegenstand bestehend aus einer Schicht von geschäumtem Kleber, welcher zwischen einem Paar von vernetzten, strukturell wärmeinstabilen Wavern aus einem Polymermaterial in Sandwichbauart angeordnet ist. Der Gegenstand ist mit einer Mehrzahl von Öffnungen versehen, welche dazu bestimmt sind, eine entsprechende Mehrzahl von Substraten aufzunehmen. Die Zwischenräume zwischen der Mehrzahl von Substraten werden durch Erwärmen des Gegenstands auf die Erholungstemperatur der Waver abgedichtet. Diese Erwärmung bewirkt, daß die Klebstoffschicht an die Substrate abbindet und die Waver sich um die Substrate herum erholen, um dadurch eine Dichtung zwischen allen Substraten und dem Gegenstand zu bilden. Der warmerholende Gegenstand ist besonders für ein Verfahren geeignet, bei welchem die Rückseite eines elektrischen Steckers von der Art, die eine Vielzahl von einzeln isolierten, sich von einem röhrenförmigen rückseitigen Teil weg erstreckende elektrische Leiter aufweist, umweltfreundlich abgedichtet wird.
Die vorliegende Erfindung hat einen Verbundwerkstoff zum Gegenstand, welcher eine begrenzte Menge an warmschäumbarem Material verwendet um eine ausgezeichnete Abdichtung zu erreichen. Der von dem warmschäumbarem Material ausgeübte Druck kann von dem Träger interaktiv dazu genutzt werden, um entweder den Fluß des warmschäumbaren Materials zu lenken oder/und den Träger zu formen oder zu ändern. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs werden nachstehend angegeben.
Im folgenden wird der Begriff "Raum" verwendet, um einen durch eine oder mehrere Wandungen begrenzten Zwischenraum wie einen Kanal, eine Nut, etc. zu definieren.
Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff ist im Anspruch 1 angegeben.
Vorteilhafterweise besitzt der in dem Träger ausgebildete Raum oder die Nut mindestens eine oder mehrere Öffnungen, wobei der Schaum bei der Schäumtemperatur aus dem Raum oder der Nut heraus in wenigstens zwei verschiedene, vorzugsweise entgegengesetzte Richtungen fließt. Beispielsweise fließt der Schaum bei Anwendung von Wärme aus dem Raum durch zwei entgegengesetzte Öffnungen, wobei der Schaumfluß durch eine erste Öffnung im wesentlichen in entgegengesetzter Richtung zur Richtung des Schaumflusses durch die zweite Öffnung erfolgt.
Nach einer Ausführungsform umfaßt der Träger eine obere Platte und eine untere Platte, welche miteinander über zwei Wandungen verbunden sind, welche einen Kanal/Kanäle bilden, die im wesentlichen den gleichen Querschnitt zwischen den einander gegenüberliegenden Teilen der Wandungen aufweisen. Eine solche Ausführungsform ist vorteilhaft, um den aus dem Raum herausfließenden Schaum dazu zu zwingen, vorzugsweise in eine im wesentlichen der Achse des Kanals entsprechende Richtung zu fließen.
Vorzugsweise ist ein Teil/Teile des Trägers frei von warmschäumbarem Material, wodurch der Schaum während des Schäumens zunächst auf dem Träger gleitet, bevor er aus dem Träger herausreicht oder fließt, so daß während des Schäumens derjenige Schaum, der sich nicht mehr in Kontakt mit dem Träger befindet, eine ausreichende Steifigkeit aufweist, um sich im wesentlichen nur in der durch den Träger definierten Ebene auszudehnen.
Beispielsweise umfaßt der Träger eine obere Platte und eine untere Platte, welche miteinander durch Wandungen verbunden sind, die einen sich zwischen gegenüberliegenden Endöffnungen erstreckenden Kanal/Kanäle bilden, wobei ein Ende der Kanäle mit einem Mittel zur Begrenzung des Schaumdurchlasses aus dem Kanal/den Kanälen an dem genannten Endeden Enden versehen ist. Dadurch wird eine bevorzugte Schäumrichtung vorgegeben, und der Schäumdruck wird kontrolliert.
Zur Erleichterung des Einsatzes des Verbundwerkstoffs ist der Träger mit einem Mittel zu seiner Befestigung an einem Rahmen oder einer Struktur versehen.
Der Träger ist beispielsweise aus einer Zusammensetzung hergestellt, welche Polyamide enthält, d. h. aus einem bei Temperaturen von 200-255ºC beständigen Material, also einer höheren Temperatur als die für das Schäumen erforderlichen Temperatur.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist die gegen die untere Platte gerichtete Seitenfläche der oberen Platte parallel zu der gegen die obere Platte gerichtete Seitenfläche der unteren Platte, wobei die Seitenflächen im Abstand von höchstens 6 mm voneinander getrennt sind.
Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs umfaßt der Träger eine erste Platte mit einer Zentralausnehmung, eine zweite Platte mit einer Zentralausnehmung und ein die Platten verbindendes Element zur Bildung eines sich zwischen den Zentralöffnungen erstreckenden Kanals.
Nach einem weiteren Merkmal einer Ausführungsform besitzt der Verbundwerkstoff einen Biegepunkt(e) oder -linie(n) mit einem geringen Biegewiderstand, um eine Formumwandlung zu erlauben, und/oder der Träger besteht aus einem Material, welches bei der Schäumtemperatur verformbar ist, wenn der Schäumdruck höher als ein vorgegebener Druck ist.
Beispielsweise besteht der Verbundwerkstoff aus einem Trägerelement, welches ein erstes Teil umfaßt, das über Biegepunkt (e) oder -linie (n) mit einem zweiten Teil verbunden ist, wobei das erste und zweite Teil jeweils eine Platte tragen, wobei das freie Ende der Platte des dem zweiten Teil benachbarten ersten Teils im Abstand von dem freien Ende der Platte des dem ersten Teil benachbarten zweiten Teils und auch von dem zweiten Teil angeordnet ist.
Dadurch wird ein Raum zwischen dem ersten und zweiten Teil und den entsprechenden Platten begrenzt, wobei der Raum wenigstens eine zwischen den freien Enden der Platten angeordnete Öffnung aufweist.
Schäumbares Material wird in den genannten Raum eingebracht. Der Schäumdruck wird ausgenutzt, um das erste Teil gegenüber dem zweiten Teil zu biegen (wobei der/die Biegepunkt(e) oder -linie(n) als Gelenk wirken), womit dem Verbundteil eine Formänderung ermöglicht wird. Vorzugsweise wird die Gelenkbewegung durch eine Anschlagverlängerung des ersten oder zweiten Teils begrenzt.
Verwendbare warmschäumbare Materialien sind beispielsweise Verbindungen, wie sie in der EP 90301406.6 (PCT/EP91/01520) offenbart sind. Solche Verbindungen enthalten beispielsweise ein Polymer oder Copolymer aus Ethylen und ungesättigtem Acrylester.
Die Erfindung betrifft auch eine aufgeschäumte Dichtung, die durch Erwärmen eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs erhältlich ist, wobei die Dichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß sie einen Träger aufweist, welcher einen Zwischenraum oder Raum begrenzt, und Schaum sich sowohl in dem Zwischenraum oder Raum als auch teilweise außerhalb davon gegen Wandungen der Struktur, an welcher eine Dichtung auszubilden ist, erstreckt.
Der verwendete Verbundwerkstoff besteht vorteilhafterweise aus einem Material, bei welchem ein wesentlicher Teil des schäumbaren Materials nahe der Wandung(en) der Struktur, an welcher die Dichtung auszubilden ist, angeordnet ist. Bei der unter Verwendung eines solchen Verbundwerk stoffs erhaltenen Dichtung ist ein wesentlicher Teil des Schaummaterials nahe der Wandung(en) der Struktur angeordnet.
Nach einer Ausführungsform der genannten Dichtung weist der sich außerhalb einer Öffnung des Zwischenraums oder Raums erstreckende Schaum eine im wesentlichen gleichmäßige Dichte auf bzw. es weist der sich außerhalb des Raums erstreckende Schaum eine im wesentliche gleichmäßige Dichte auf.
Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Dichtung eine Zentralöffnung auf, welche durch den Träger begrenzt ist, welcher mit einem umgebenden Raum oder Zwischenraum versehen ist, wobei schäumbares Material sich aus dem Raum heraus zur Bildung einer umgebenden Dichtung ausdehnt.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren, welches zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs geeignet ist.
Bei einem ersten Verfahrensschritt wird das warmschäumbare Material in den Raum eingespritzt, während die innere Wandung des Raums eine Mindesttemperatur von 50ºC aufweist. Der Träger wird vorzugsweise in einem mit einem Kern, beispielsweise einem unbeweglichen Kern versehenen Formwerkzeug gespritzt, um einen Raum in dem Träger auszubilden. Der gespritzte Träger wird anschließend aus dem Formwerkzeug entnommen und in einem zweiten Formwerkzeug angeordnet, woraufhin das warmschäumbare Material in den ausgebildeten Raum oder Zwischenraum eingespritzt wird.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche auf die beigefügte Zeichnung Bezug nimmt.
In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform nach dem Schäumen;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
Fig. 4 eine aufgebrochene perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
Fig. 5A bis 5C Ansichten einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
Fig. 7 und 10 Ansichten von weiteren Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs vor und nach dem Schäumen, während Fig. 8 und 9 geschnittene Darstellungen der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform entlang der Linien X-X und XI-XI sind und
Fig. 11 bis 14 Verfahrensschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs.
Fig. 1 zeigt einen Verbundwerkstoff mit einem Träger 1 bestehend aus zwei parallelen Platten 2, 3, welche durch Wandungen 4, 5 verbunden sind, wobei die letzteren mit Mitteln 6 zur Anbringung an einer Struktur, z. B. in einem Hohlraum davon versehen sind.
Ein Raum 7 ist zwischen der oberen Platte 2 und der unteren Platte 3 begrenzt, wobei der Raum mit einer im wesentlichen durchgehenden umgebenden Öffnung versehen ist. In den Raum 7 wird ein warmschäumbares Material 8 eingespritzt.
Die Platten bestehen aus einem Material, welches eine höhere Schmelztemperatur als die zum Schäumen des Materials 8 erforderliche Temperatur aufweist. Beispielsweise bestehen die Platten aus Polyamid 6-6, welches gegenüber Temperaturen von mehr als 200ºC beständig ist, während das warmschäumbare Material ein Material ist, wie es beispielsweise in der EP 90301406.6 offenbart ist, also ein umweltfreundliches Material (es wird kein Isocyanat oder CFC während der Herstellung erzeugt).
Beim Aufheizen des Verbundwerkstoffs auf eine Temperatur von 140-200ºC beginnt das warmschäumbare Material 8, eine umgebende Schaumdichtung 9 zu bilden, welche dazu be stimmt ist, die Wandung des Hohlraums zu kontaktieren, um eine vollständige Abdichtung zu erreichen. Eine solche Dichtung reicht aus, um die Struktur zu verstärken, um an der Wandung des Hohlraums anzuhaften und um einen schalldämmenden Effekt auszuüben.
Die Platten 2, 3 wirken als Führungsmittel für den Schaum, d. h. der aus dem Raum 7 austretende Schaum wird gegen eine Wandung des Hohlraums gelenkt und seine Ausdehnung tritt im wesentlichen nur zwischen den Ebenen, in welchen sich die Platten 2, 3 erstrecken, auf. Der Schaum übt rundherum im wesentlichen denselben Druck auf die Wandung des Hohlraums auf, während die Dichte des außerhalb des Raums 7 angeordneten Schaums im wesentlichen konstant ist, weil aufgrund der Platten der aus dem Raum 7 austretende Schaum im wesentlichen nicht fließen kann (ausreichende Steifigkeit) oder mit einer äußeren Schicht versehen wird, welche im wesentlichen nicht fließen kann oder ausreichend steif ist.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs. Bei dieser Ausführungsform besteht der Träger 1' aus einer oberen Platte 2, einer unteren Platte 3, welche parallel zu der oberen Platte 2 ist, und verbindenden Platten oder Wandungen 16, welche eine Vielzahl von ersten Räumen 7a begrenzen, die voneinander getrennt sind und an ihren Enden mit jeweils einem zweiten gemeinsamen Raum 7b verbunden sind. Jeder zwischen einer oberen Platte, einer unteren Platte und zwei Verbindungsplatten gebildete Raum 7 weist zwei gegenüberliegende Endöffnungen auf und bildet einen Füh rungskanal, welcher einen im wesentlichen konstanten Querschnitt aufweist.
Ein warmschäumbares Material wird in den ersten Raum 7a eingebracht, so daß Schaum während des Schäumens aus dem ersten Raum heraus in zwei entgegengesetzte Richtungen A, B fließt und im wesentlichen in dem Zwischenraum zwischen den Ebenen der oberen Platte, der unteren Platte und der Verbindungsplatten verbleibt.
Fig. 4 ist eine Ansicht eines Verbundwerkstoffs mit zwei Endöffnungen 11, 12 ähnlich dem in Fig. 3 gezeigten, mit Ausnahme davon, daß eine Endöffnung 11 eines Zwischenraums oder Raums oder Kanals 7 des Trägers 1" mit einem Mittel 17 zur Begrenzung des Schaumdurchflusses durch die Endöffnung aus dem Raum oder Kanal heraus versehen ist, um dem Fließen von Schaum aus dem Raum oder Kanal durch die Endöffnung hindurch entgegenzuwirken. Ein solches Mittel besteht beispielsweise aus einem Kamm oder anderen ähnlichen Teilen, welche eine Vielzahl von engen Öffnungen 17a definieren, vorzugsweise solche Öffnungen, welche parallel zueinander sind und eine verringerte Weite wa bezüglich der Weite w oder Höhe h des Raums oder Kanals 7 aufweisen.
Das warmschäumbare Material 8 ist innerhalb des Raums 7 angeordnet und füllt in seiner unverschäumten Form den Raum 7 nicht vollständig aus.
Fig. 5A zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs. Dieser Verbundwerkstoff umfaßt einen Träger 300 bestehend aus zwei Teilen 301, 302, welche über eine Biegelinie 303 miteinander verbunden sind. Jedes Teil trägt unabhängig von dem anderen eine Platte 304, 305, wobei das freie Ende 306 der Platte 304 des Teils 301 im Abstand von dem freien Ende 307 der Platte 305 des Teils 302 angeordnet und nicht damit verbunden ist.
Dadurch wird ein Raum 7 durch die genannten Teile 301, 302 und deren Platten 304, 305 begrenzt.
Die Platten 304, 305 sind an den jeweiligen Teilen 301, 302 durch Verbindungswandungen 308, 309 angebracht.
Die Biegelinie 303 besteht aus einer Nut, wodurch die Dicke des Trägermaterials verringert wird.
Warmschäumbares Material 8 wird in den Raum 7 eingebracht und wirkt als Mittel, welches sicherstellt, daß kein Biegen auftritt, wenn der Verbundwerkstoff bei einer tieferen Temperatur als die Schäumtemperatur verwendet wird, d. h. einer Temperatur, bei welcher das schäumbare Material steif ist, beispielsweise wenn der Verbundwerkstoff in einen Hohlraum eingebracht wird.
Bei Erreichen der Schäumtemperatur rotiert (R) das Teil 302 um die Biegelinie 303 gegenüber dem Teil 301 aufgrund des auf die Verbindungswandungen 308, 309 des Trägerelements und die Platten 304, 305 ausgeübten Druckes des Schaums (s. Fig. 5B).
Aufgrund einer an dem Teil 301 angeordneten Anschlagverlängerung 310 kann das Teil 302 bis zur Anlage an die genannte Verlängerung rotieren. Schaum fließt aus dem Raum 7 durch die zwischen den freien Kanten der Platten angeordneten Öffnungen heraus und wirkt dadurch als Mittel zur festen gegenseitigen Verbindung der Teile 301, 302 und als Mittel, um sicherzustellen, daß das Teil 302 nicht länger gegenüber dem Teil 301 verschwenken kann (s. Fig. 5C).
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs. Bei dieser Ausführungsform besteht der Träger 1''' aus:
* einer ersten Platte 50, die mit einer kreisförmigen Öffnung 51 versehen ist;
* einer zweiten Platte 52, die mit einer kreisförmigen Öffnung 53 versehen ist, und
* einem die Platten 50, 52 verbindenden Element 54 zur Bildung eines sich zwischen den Öffnungen 51 und 53 erstreckenden Kanals. Das Element 54 umfaßt zwei hohle trichterförmige Stücke 55, 56, deren Enden an ihrem unteren Querschnitt oder Durchmesser beispielsweise durch ein Rohrstück 57 miteinander verbunden sind.
Zwischen den Platten 50, 52 und dem Element 54 ist ein ringförmiger Raum oder Kanal 58 ausgebildet, welcher eine umlaufende Öffnung 59 aufweist und teilweise oder voll ständig mit einem warmschäumbaren Material 60 gefüllt ist.
Die oberen und unteren Platten 50, 52 sind in solcher Weise mit dem Element 54 verbunden, daß die Teile der genannten Platten während des Schäumens entlang der Kante 61 verschwenken können. Beispielsweise wird die Kante 61 mit einem Schnitt 62 an ihrer Seitenfläche, welche der gegen den Raum 58 gerichteten Seitenfläche gegenüberliegt, versehen (siehe Fig. 8).
Die obere und untere Platte 50, 52 bestehen aus einer Vielzahl von Kreissegmenten 64, welche über eine Bruchlinie 63 miteinander verbunden sind (siehe Fig. 9). Wenn der Schäumdruck gegen die Platten 50, 52 groß genug ist, falten die Segmente an der Schwächungslinie auf und nehmen die Gestalt eines Trichters ein.
Fig. 11 bis 14 sind schematische Schrittdarstellungen eines Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs.
Ein Formwerkzeug 70 ist mit zwei Formkammern 71, 72 und einem zentralen Kern 73, welcher sich in die Formkammer 71 hinein erstreckt, versehen. Ein Deckel 74 weist zwei Verlängerungen 75 auf, welche dazu bestimmt sind, teilweise in die Formkammern 71, 72 eingeführt zu werden, so daß zumindest während des Einspritzens der Kunststoff- Formmasse oder anderen Materials in die Formkammer 71 eine Verlängerung 75 den zentralen Kern 73 kontaktiert.
Der Deckel 74 ist mit zwei Kanälen 76, 77 versehen, die jeweils zum Einspritzen von Materialien zur Herstellung des Trägers und von warmschäumbaren Materialien vorgesehen sind.
Die verschiedenen Schritte des Verfahrens werden nachstehend erläutert:

Schritt A:

Die Formkammern 71 und 72 sind leer. Nach Schließen der Kammern mittels des Deckels 74 wird Kunststoff-Formmasse in die Formkammer 71 eingespritzt, um einen Träger zu bilden, der mit einem Zwischenraum oder Raum oder Kanal versehen ist.

Schritt B:

Der Deckel 74 wird entfernt, um den gespritzten Träger 1 aus der Kammer 71 zu ziehen, und der Deckel 74 wird gedreht (Pfeil R), um den gespritzten Träger vor der Formkammer 72 zu positionieren.

Schritt C:

Der Deckel 74 wird geschlossen, um den gespritzten Träger in die Formkammer 72 zu drücken und die beiden Formkammern zu schließen (siehe Fig. 14).

Schritt D:

In die Formkammer 71 wird Kunststoff wie Polyamid eingespritzt, während in die Formkammer 72 warmschäumbares Material eingespritzt wird. Das Polyamid wird bei einer Temperatur von ungefähr 270ºC eingespritzt, während das warmschäumbare Material in den inneren Zwischenraum oder Raum des zuvor gespritzten Trägers bei einer Temperatur von ungefähr 75-105ºC eingespritzt wird. Da die erforderliche Zeit zum Herausnehmen eines gespritzten Trägers aus der Formkammer 71 und zum Eindrücken desselben in die Formkammer 72 sehr kurz ist, ist es möglich sicherzustellen, daß das warmschäumbare Material eingespritzt wird, während der Träger noch eine Temperatur von ungefähr 100ºC (d. h. höher als 50ºC) aufweist. Dadurch wird eine bessere Einspritzung erhalten, d. h. ein gespritztes warmschäumbares Material mit einer höheren Dichte oder einem höheren Ausdehnungskoeffizienten (siehe Fig. 11).

Schritt E:

Der Deckel 74 wird entfernt. An dem Deckel befinden sich ein Verbundwerkstoff und ein Träger. Der Deckel 74 wird gedreht (Pfeil R) (siehe Fig. 12).

Schritt F:

Nach Drehung um 90º um den Schaft 78 wird der ausgebildete Verbundwerkstoff ausgeworfen (siehe Fig. 13).

Schritt G:

Der Deckel 74 wird dann um seinen Schaft gedreht, um den verbleibenden gespritzten Träger 1 vor der Formkammer 72 zu positionieren.
Das Verfahren kann dann durch Wiederholung der Schritte C bis 6 fortgesetzt werden.
Der gemäß einem solchen Verfahren gefertigte Verbundwerkstoff kann ein warmschäumbares Material mit einer Maximaldicke von weniger als 5 mm oder noch weniger, beispielsweise weniger als 3 mm aufweisen.

Claims

1. Verbundwerkstoff mit

- einem Träger (1-1'''; 300) bestehend aus einer ersten Platte (2; 50; 304, 305) und einer zweiten Platte (3; 52), wobei die Platten durch Wandungen (4, 5; 16; 54; 308, 307) verbunden sind,

- einem zwischen den beiden Platten (2, 3; 50, 52; 304, 305) begrenzten Raum oder Nut (7, 7a, 7b; 58),

- einem in dem Raum oder der Nut (7; 7a, 7b; 58) angeordneten warmschäumbaren Material (8; 60), und

- der Träger (1-1'''; 300) besteht aus einem Material mit einer höheren Schmelztemperatur als die für das Schäumen erforderliche Temperatur, so daß das warmschäumbare Material (8; 60) sich bei Zufuhr von Wärme aus dem Raum oder der Nut (7, 7a, 7b; 58) heraus über wenigstens eine Öffnung (10; 11, 12; 59) des Trägers oder eine in dem Träger aufgrund des Schäumdrucks ausgebildete Öffnung in Schaumform ausdehnt.

2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (16) wenigstens einen Kanal (11) bilden, welcher einen im wesentlichen gleichmäßigen Querschnitt zwischen den einander gegenüberliegenden Wandungsteilen aufweist.

3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Platten (2, 3) des Trägers (1") durch Wandungen verbunden sind, welche wenigstens einen Kanal bilden, der sich zwischen zwei gegenüberliegenden Endöffnungen (11, 12) erstreckt, wobei eine Endöffnung (11) des Kanals mit einem Mittel (17) zur Begrenzung des Schaumflusses aus dem Kanal heraus an der Endöffnung versehen ist.

4. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1-1'''; 300) mit einem Mittel (6) zu seiner Anbringung an einem Rahmen oder einer Struktur versehen ist.

5. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1-1'''; 300) in einer Polyamide enthaltenden Zusammensetzung hergestellt ist.

6. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der zweiten Platte (3; 52) zugewandte Seitenfläche der ersten Platte (2; 50) des Trägers (1-1'''; 300) parallel zu der der ersten Platte (2; 50) zugewandten Seitenfläche der zweiten Platte (3; 52) ist, wobei die Seitenflächen in Abstand von höchstens 6 mm voneinander getrennt sind.

7. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1''') eine erste Platte (50) mit einer Öffnung (51), eine zweite Platte (52) mit einer Öffnung (53) und ein die Platten verbinden des Element (54) zur Bildung eines sich zwischen den genannten Öffnungen erstreckenden Kanals aufweist.

8. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er wenigstens einen Biege- oder Schwächungs-Punkt oder -Linie (61, 63; 303) aufweist.

9. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (300) zwei über wenigstens eine Biegelinie verbundene Teile (301, 302) aufweist, wobei jedes Teil (301, 302) unabhängig von dem anderen eine Platte (304, 305) trägt, wobei das freie Ende (306) einer Platte (304) im Abstand von dem freien Ende (307) der anderen Platte (305) angeordnet ist, wobei ein Raum (7) durch die beiden Teile und Platten begrenzt ist und warmschäumbares Material (8) in den Raum (7) eingebracht ist, wodurch bei der Schäumtemperatur ein erster Teil (302) um die Biegelinie (303) gegenüber dem zweiten Teil (301) verschwenkt.

10. Verbundwerkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das warmschäumbare Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus den aus Ethylen und ungesättigten Acrylestern erhältlichen Polymeren und Copolymeren.

11. Schaumdichtung erhältlich durch Erwärmen eines Verbundwerkstoffs nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dichtung einen Träger (1-1'''; 300) mit einer ersten Platte (2; 50; 304, 305) und einer durch Wandungen (4, 5; 16; 54; 308, 307) verbundenen zweiten Platte (3; 52) aufweist, wobei die beiden Platten einen Raum oder eine Nut (7, 7a, 7b; 58) begrenzen und wobei sich sowohl in dem Raum oder der Nut als auch außerhalb davon erstreckender Schaum aus warmschäumbarem Material durch Anwendung von Wärme aufgeschäumt wird, um eine Wandung der Struktur, auf welcher die Dichtung auszubilden ist, zu kontaktieren.

12. Dichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der sich außerhalb des Raums oder der Nut erstreckende Schaum eine im wesentlichen gleichmäßige Dichte aufweist.

13. Dichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung eine Zentralöffnung (51, 53) aufweist, welche durch den Träger (1''') begrenzt ist, welcher mit einem umgebenden Raum oder einer Nut (58) versehen ist, wobei der Schaum sich aus dem Raum oder der Nut heraus zur Bildung einer umgebenden Dichtung ausdehnt.

14. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welchem in einem ersten Schritt Kunststoff-Formmasse in eine Formkammer (71) eines Formwerkzeugs (70) eingespritzt wird, um einen mit einem Raum oder einer Nut (7, 7a, 7b; 58) versehenen Träger zu bilden, und in einem weiteren Schritt ein warmschäumbares Material in den Raum oder die Nut des Trägers eingespritzt wird, während die innere Wandung des Raumes oder der Nut eine Mindesttemperatur von 50 C aufweist.

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei welchem die Kunststoff-Formmasse in ein mit einem vorzugsweise unbeweglichen Kern versehenes Formwerkzeug eingespritzt wird, um den Raum oder die Nut in dem Träger zu bilden; anschließend der Träger aus dem Formwerkzeug entfernt und in einem zweiten Formwerkzeug angeordnet wird, woraufhin das warmschäumbare Material in den Raum oder die Nut eingespritzt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 14, bei welchem die Kunststoff-Formmasse in ein mit einem Kern versehenes Formwerkzeug eingespritzt wird und der Kern dann entfernt wird, um einen Raum oder eine Nut zu bilden, in welchen/welche warmschäumbares Material eingespritzt wird.