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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf elektrisch leitfähige Polymere im Allgemeinen
und auf elektrisch leitfähige,
statische Elektrizität
ableitende und antistatische Polymere im Speziellen, die eine erhöhte Festigkeit
aufweisen.
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Hintergrund der Erfindung
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Elektrisch
leifähige
polymere Materialien sind für
zahlreiche Anwendungen, wie die Ableitung elektrostatischer Ladungen
von Teilen, das elektrostatische Spritzlackieren und die Abschirmung
elektrischer Bauteile zur Vorbeugung der Übertragung elektromagnetischer
Strahlung, erwünscht.
Die wichtigste Methode, um die elektrische Leitfähigkeit von Polymeren zu erhöhen, ist,
sie mit leitfähigen
Additiven wie metallischen Pulvern, metallischen Fasern, ionisch
leitfähigen
Polymeren, intrinsisch leitfähigen
Polymerpulvern, z. B. Polypyrrole, Kohlenstofffasern oder Ruß zu füllen. Jeder
dieser Ansätze
zeigt jedoch Unzulänglichkeiten.
Polymere, die mit metallischen Fibern und Pulvern verstärkt wurden,
haben geringe Korrosionsbeständigkeit
und ungenügende mechanische
Belastbarkeit. Desweiteren erfordert ihre Dichte hohe Gewichtsbeladungen.
Ihre Anwendung ist daher oft unpraktisch.
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Wenn
Polyacrylnitril („PAN") oder Kohlenstofffasern
auf Pechbasis hinzugegeben werden, um leitfähige Polymere zu erzeugen,
führt der
hohe Anteil an Füllstoffen,
der notwendig ist, um hohe Leitfähigkeit
zu erreichen, zu einer Verschlechterung der dem ursprünglichen
Harz eigenen Eigenschaften. Wenn ein Endprodukt mit einer komplizierten
Form durch Spritzgußverfahren
geformt wird, führt
dies wegen der relativ großen Ausmaße der Fasern,
tendenziell zu ungleicher Verteilung der Füllstoffe und Ausrichtung der
Fasern, was wiederum zu uneinheitlicher elektrischer Leitfähigkeit
führt.
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Hauptsächlich wegen
dieser Faktoren und der Kosten wurde Ruß zum Additiv der Wahl für zahlreiche Anwendungen.
Die Verwendung von Ruß hat
jedoch ebenfalls zahlreiche bedeutsame Nachteile. Erstens sind die
Rußmengen,
die gebraucht werden, um eine hohe Leitfähigkeit des Polymers zu erreichen,
relativ hoch, z. B. 10–60
%. Zweitens bricht die hoch morphologische „Struktur" der leitfähigen Ruße während des Schmelzverarbeitens
mit hoher Scherkraft zusammen. Diese morphologische Struktur trägt zu der
Verminderung der Festigkeitscharakteristik bis zu einem Punkt bei,
an dem diese für
zahlreiche Anwendungen zu niedrig wird. Selbst wenn die Festigkeitslevel
für eine
gegebene Anwendung geeignet sind, kann das Ablösen und Abreiben der Ruße von der
Oberfläche
des Produktes ein Problem sein. Schließlich machen die chemischen
Verunreinigungen, die dem Ruß inherent
sind und typischerweise aus dem Herstellungsprozess desselben resultieren, die
Verwendung dieser Materialien z. B. in Autoteilen unpraktisch.
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In
zahlreichen Anwendungen wurden daher Kohlenstofffibrillen statt
Ruß verwendet.
Z. B. wurde erkannt, dass die Zugabe von Kohlenstofffibrillen zu
Polymeren in geringeren Mengen als die von Ruß dazu verwendet werden kann,
leitfähige
Endprodukte herzustellen. (Siehe z. B. Creehan, US-Anmeldenummer 896,317,
eingereicht am 10. Juni 1992, eine Anmeldung, die demselben Anmelder übertragen
wurde wie die vorliegende Anmeldung.) Es wurde auch erkannt, dass
die Zugabe von Kohlenstofffibrillen zu Polymeren dazu benutzt werden
kann, die Zug- und Biegeeigenschaften des Endprodukts zu verstärken. (Siehe
z. B. Goto et al., US-Anmeldenummer 511,780, eingereicht am 18.
April 1990, eine Anmeldung, die demselben Anmelder übertragen
wurde wie die vorliegende Anmeldung.)
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Kohlenstofffibrillen
liegen typischerweise in Form vermikularer bzw. wurmförmiger Röhren mit
graphitischen Außenschichten
vor, die im Wesentlichen konzentrisch um die Zylinderachse der Fibrille
angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Fibrillen im Wesentlichen
frei von einem pyrolytisch abgeschiedene, thermische Kohlenstoffüberzug.
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Kohlenstofffibrillen
haben ein Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis von
mindestens 5 und stärker
bevorzugt von mindestens 100. Noch stärker bevorzugt sind Fibrillen,
deren Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis mindestens
1000 ist. Die Wandstärke
der Fibrille entspricht in etwa dem 0,1 bis 0,4 fachen des externen
Fibrillendurchmessers, der vorzugsweise zwi schen 3,5 und 75 nm liegt.
Bei Anwendungen, in denen hochfeste Fibrillen gebraucht werden,
z. B. bei denen die Fibrillen als Verstärkung bzw. Versteifung verwendet
werden, ist der externe Fibrillendurchmesser im Wesentlichen über seine
Länge konstant.
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Vorhergehende
Arbeiten von Moy et al., US-Anmeldung Nr. 855,122, eingereicht am
18. März
1992, eine Anmeldung, die demselben Anmelder wie die vorliegende
Anmeldung übertragen
wurde, und von Uehara et al., WO91/03057 sowie US-Anmeldung Nr.
654,507, eingereicht am 23. Februar 1991, eine Anmeldung, die demselben
Anmelder übertragen
wurde wie die vorliegende Anmeldung, haben die Produktion von Fibrillenaggregaten
und deren Verwendung in der Erzeugung leitfähiger Polymere offenbart.
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Moy
et al. offenbaren die Herstellung eines speziellen Typs von Kohlenstofffibrillenaggregaten,
nämlich
Kammgarn- („combed
yarn") Aggregate,
und weist auf deren Verwendung in Kompositen hin. Es wird nicht aufgezeigt,
wie diese Aggregate dazu verwendet werden können, erfolgreich sowohl eine
hohe Leitfähigkeit als
auch eine hohe Kerbschlagzähigkeit
oder Zugdehnung der Zusammensetzung, zu erreichen. Uehara et al. offenbaren
ebenfalls die Verwendung von Fibrillenaggregate in polymeren Materialien.
Die Fibrillenaggregate haben einen bevorzugten Durchmesserbereich
von 100 bis 250 μm.
Wenn diese Fibrillenaggregate zu polymeren Zusammensetzungen hinzugegeben
und verarbeitet werden, wird Leitfähigkeit erreicht. Für die meisten Aufschlagsituationen
ist jedoch die Kerbschlagzähigkeit
für eine
Verwendung zu gering.
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Aufgaben der
Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung eine leitfähige, statische Elektrizität ableitende
oder antistatische polymere Zusammensetzung bereitzustellen, die
leicht in ein Endprodukt eingeschmolzen bzw. -formt werden kann,
dass eine zufriedenstellende Oberflächenerscheinung und eine Festigkeit
aufweist, die zumindestens den Industriestandards entspricht.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine leitfähige, statische
Elektrizität
ableitende oder antistatische polymere Zusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, die Kohlenstofffibrillen umfasst, deren Fibrillen Aggregate
mit genügend
kleinem Durchmesser umfassen, so dass die Zusammensetzung mechanische
Eigenschaften besitzt, die zumindest den Industriestandards entsprechen.
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Es
ist desweiteren Aufgabe der Erfindung, eine fibrillenbeladene, leitfähige, statische
Elektrizität
ableitende oder antistatische polymere Zusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, die eine Kerbschlagzähigkeit besitzt,
die größer als
75 % derjenigen ist, die die polymeren Ausgangszusammensetzung besitzt.
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Es
ist außerdem
Aufgabe der Erfindung, eine polymere Masterbatch-Zusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die verdünnt
werden kann, um ein leitfähiges,
statische Elektrizität
ableitendes, antistatisches Produkt mit einem relativ niedrigen
Fibrillenfüllstoffgehalt
und mechanischen Eigenschaften zu erhalten, die zumindest den Industriestandards
entsprechen.
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Es
ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Methode für die Herstellung
einer leitfähigen,
statische Elektrizität
ableitenden oder antistatischen polymeren Zusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, die Kohlenstofffibrillen umfasst, die zumindestens teilweise
als Aggregate vorliegen, wobei die Verarbeitung der Zusammensetzung
zu einer Reduzierung der Größe der Fibrillaggregate
führt,
so dass die mechanischen Eigenschaften eines resultierenden Endproduktes
mindestens den Industriestandards entsprechen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde unerwarteterweise gefunden, dass die Zugabe von 0,25–50 Gew.-%
Kohlenstofffibrillen, von denen zumindestens ein Teil als Aggregate
vorliegen, zu polymeren Zusammensetzungen zu einer kommerziell akzeptable
Leitfähigkeit
und Festigkeit führt,
sofern die Größe im Wesentlichen
aller Aggregate, gemessen auf einer Flächenbasis, auf unter 35 μm reduziert
ist. Vorzugsweise sind mindestens 90 % der Aggregate, gemessen auf
einer Flächenbasis,
kleiner als 25 μm
im Durchmesser. Noch bevorzugter ist, dass mindestens 90 % der Aggregate,
auf einer Flächenbasis
gemessen, kleiner als 5 μm
im Durchmesser sind.
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Die
Erfindung umfasst auch eine polymere Masterbatch-Zusammensetzung,
die 1,0 bis 60 Gew.-% Kohlenstofffibrillen aufweist und, auf einer
Flächenbasis
gemessen, im Wesentlichen frei von Fibrillenaggregaten größer als
ungefähr
50 μm ist.
Mindestens 95 % der vorhandenen Fibrillenaggregate, auf einer Flächenbasis
gemessen, sind vorzugsweise kleiner als 35 μm im Durchmesser.
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Eine
leitfähige
statische Elektrizität
ableitende oder antistatische polymere Zusammensetzung, die eine
annehmbare Festigkeit aufweist, könnte hergestellt werden, indem
0,25 bis 50 Gew.-% Kohlenstofffibrillen mit einem oder mehreren
ausgewählten
polymeren Materialien) kombiniert werden. Die Zusammensetzung wird
vermischt, μm
die Fibrillen innerhalb des polymeren Materials zu verteilen, wobei
mindestens ein Teil derselben in Form von Aggregaten vorliegen.
Scherkräfte
werden auf die Zusammensetzung angewandt, um die Aggregate zu zerbrechen,
bis, gemessen auf einer Flächenbasis,
im Wesentlichen alle Aggregate kleiner als 35 μm im Durchmesser sind.
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Die
Zusammensetzung wird vorzugsweise in ein Endprodukt der gewünschten
Form mit einem spezifischen Durchgangswiderstand kleiner 1 × 1011 Ohm/cm und einer Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD größer 0,27 J/cm
(0,5 ft-lbs/in); bevorzugter größer als
1,07 J/cm (5 ft-lbs/in) und stärker
bevorzugt größer als
2,67 J/cm (5 ft-lbs/in) oder einer Zugdehnung von mindestens 75
% der Zugdehnung des polymeren Ausgangsmaterials gegossen. Diese
Eigenschaftskombination macht die vorliegende Erfindung für die Verwendung
innerhalb eines weiten Bereiches von Festigkeit erfordernden Situationen
geeignet.
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Kurze Beschreibung
der Figur
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1 stellt das Phänomen der
Viskositätsübereinstimmung
dar, wie es bei der Dispersion von Kohlenstofffibrillen in Masterbatchmischungen
verwendet wurde.
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Detaillierte Beschreibung
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Herstellung der Kohlenstofffibrillen
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Die
Fibrillen werden durch In-Kontakt-Bringen eines Kohlenstoff enthaltenden
Gases mit einem Metallkatalysator in einem Reaktor über einen
angemessenen Zeitraum bei einem geeigneten Druck und einer Temperatur,
ausreichend, um die Fibrillen mit der vorhergehend beschriebenen
Morphologie zu produzieren, hergestellt. Die Reaktionstemperaturen
liegen im Allgemeinen zwischen 400 und 850°C, vorzugsweise zwischen 600
und 750°C.
Die Fibrillen werden vorteilhaft kontinuierlich hergestellt, indem
der Reaktor auf die Reaktionstemperatur gebracht wird, Metallkatalysatorpartikel
hinzugegeben werden und dann der Katalysator kontinuierlich mit
dem Kohlenstoff enthaltenden Gas kontaktiert wird.
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Beispiele
für geeignete
Speisgase schließen
aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Ethylen, Propylen, Propan
und Methan; Kohlenmonoxid; aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B.
Benzol, Naphthalin und Toluol, sowie oxygenierte Kohlenwasserstoffe
ein.
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Bevorzugte
Katalysatoren enthalten Eisen und bevorzugterweise mindestens ein
Element, ausgewählt
aus der Gruppe V (z. B. Molybdän,
Wolfram oder Chrom), Gruppe VII (z. B. Mangan), oder den Lanthaniden
(z. B. Cer). Der Katalysator, der vorzugsweise in der Form von Metallpartikeln
vorliegt, kann auf einem Träger
so z. B. Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid vorliegen.
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Die
Fibrillen können
so hergestellt werden, dass zumindestens ein Teil der Fibrillen
in Form von Aggregaten vorliegt. So wie hier verwendet, ist ein
Aggregat als zwei oder mehrere miteinander verstrickte Fibrillen
definiert. Fibrillenaggregate haben typischerweise makroskopische
Morphologien, bestimmt mittels Rasterelektronmikroskopie, in denen
sie zufällig
bzw. statistisch miteinander verstrickt sind und verstrickte Bälle formen,
die Vogelnestern ähneln
(„BN" = birds nest); oder
als Aggregate, die aus Bündeln
aus geraden oder leicht gebogenen oder geknickten Kohlenstofffibrillen
bestehen, die im Wesentlichen dieselbe relative Orientierung haben
und die das Aussehen gekämmten
Garns („CY" = combed yarn) haben,
so z. B. wenn die Longitudinalachse einer jeden Fibrille trotz indivi dueller
Biegungen und Knicke sich in dieselbe Richtung erstreckt wie diejenige
umgebender Fibrillen im Bündel;
oder als Aggregate, die aus geraden bis leicht gebogenen oder geknickten
Fibrillen bestehen, die locker miteinander verstrickt sind, um eine „offene
Nest" („ON")-Struktur bilden. In
den offenen Neststrukturen ist der Grad der Fibrillenverstrickung
größer als
der, der in den gekämmten Garn-Aggregaten
beobachtet wird (in denen die individuellen Fibrillen im Wesentlichen
dieselbe relative Orientierung haben) aber weniger groß als der
der Vogelnester. CY- und ON-Aggregate sind leichter im Polymeren
dispergierbar als BN-Aggregate, was zum Ausschluß lokaler Spannungskonzentrationen
führt und
was sie potentiell nützlicher
für die
Kompositfabrikation macht, wo bessere mechanische Eigenschaften über die
Struktur hinweg gewünscht
werden. Die im Wesentlichen Linearität der individuellen Fibrillenstränge macht
die Aggregate auch effektiver im Abschirmen elektromagnetischer
Störungen
(„EMI") und in anderen
elektrischen Anwendungen.
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Die
makroskopische Morphologie der Aggregate wird durch die Auswahl
des Katalysatorträgers
kontrolliert. Sphärische
Träger
lassen Fibrillen in alle Richtungen wachsen, was zu der Bildung
von Vogelnester-Aggregaten führt.
Gekämmte
Garn- und offene Nestaggregate werden hergestellt, indem man Träger benutzt,
die eine oder mehrere leicht abspaltbare planare Oberflächen besitzen,
so z. B. ein Eisen oder Eisen enthaltendes Metallkatalysatorteilchen,
das auf einer Oberfläche
des Trägermaterials
abgeschieden wird und eine oder mehrere leicht abspaltbare Oberflächen und
eine Oberfläche
von mindestens 1 Quadratmeter pro Gramm besitzt.
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Bevorzugte
Trägermaterialien
umfassen aktiviertes Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid in der Form von
Aggregaten Tafeln, Prismen oder Kristallplättchen. Derartige Materialien
sind kommerziell erhältlich,
so z. B. von Alcoa im Fall des aktivierten Aluminiumoxids und Martin
Marietta im Fall des Magnesiumoxids. Der aktivierte Aluminiumoxidträger ergibt
hauptsächlich
gekämmte
Garn-Aggregate, während
der Magnesiumoxidträger
hauptsächlich
offene Nest-Aggregate ergibt. Sphärische Gammaaluminiumoxidpartikel,
die Vogelnest-Aggregate ergeben, sind von Degussa erhältlich.
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Es
wird angenommen, dass die Abscheidung eines Katalysators auf einem
Träger,
der aus sich leicht abspaltbaren planaren Oberflächen besteht, es den Fibrillen
ermöglicht,
sich beim Wachsen gegenseitig zu unterstützen, was zu einem „Nachbar"-Effekt führt. Während die
Katalysatorpartikel, die auf flachen Oberflächen abgeschieden sind, das
Fibrillenwachstum initiieren, werden die einzelnen Fibrillen durch
ihre „Nachbarn" beeinflusst. Im
Falle des aktivierten Aluminiumoxidträgers führt dies zu einem gekämmten Garn-Fibrillenaggregat,
in dem die individuellen Fibrillen dieselbe relative Ausrichtung
besitzen. Obwohl Magnesiumoxidträger leicht
abspaltbare Oberflächen
besitzen, ergeben sie hauptsächlich
leicht verstrickte offen Nest-Aggregate, weil sie während des
Fibrillenwachstums leichter in kleinere Partikel auseinander brechen
als die aktivierten Aluminiumoxidteilchen. Dies führt zu Aggregaten,
die weniger geordnet sind als die gekämmten Garn-Aggregate, aber geordneter sind als
die eng verstrickten Fibrillenbälle.
Die oxidischen Prekursor bzw. Vorläufer, die dazu verwendet werden,
die Metallkatalysatorpartikel zu bilden, beeinflussen ebenfalls
die Tendenz des Trägers
auseinanderzubrechen. Je leichter das Oxid und der Träger an ihrer
Grenzfläche
ein Mischoxid bilden, um so wahrscheinlicher wird es, dass der Träger auseinanderbricht.
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Die
Ausbeute des Katalysators für
die Herstellung von Kohlenstofffibrillen und Kohlenstofffibrillenaggregaten
kann wesentlich gesteigert werden, indem ein Fibrillen bildender
Katalysator mit einer effektiv die Ausbeute erhöhenden Menge eines Carboxylats
wie einer niederen Carbonsäure
oder einem Salz derselben kontaktiert wird. Die Methode wird vorzugsweise
ausgeführt,
indem eine effektive Menge eines Fibrillen produzierenden Metallions
aus einer wässrigen
Lösung
auf die Partikel eines Trägermaterials
in Anwesenheit eines Carboxylats wie dem Anion einer wasserlöslichen
Carbonsäure,
die vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, präzipitiert
wird.
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Eine
weiter Methode, die die Herstellung von Katalysatoren für die Produktion
von Kohlenstofffibrillen und -Fibrillenaggregaten wesentlich verbessert,
umfasst den Schritt der Copräzipitation
einer Metallverbindung mit Fibrillen bildenden katalytischen Eigenschaften
und einer Aluminium- oder Magnesiumverbindung unter kontrollierten
pH-Bedingungen,
um so einen Katalysator zu bilden, der eine Alumium- oder Magnesiumverbindung
sowie eine Verbindung des Metalls bzw. der Metalle umfasst. Wünschenswerter weise
bildet man eine wässrige
Lösung
eines Eisensalzes und/oder Molybdänsalzes und eines Aluminiumsalz
und die Metalle werden zur Bildung eines Mischoxidkatalysators copräzipitiert.
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Fibrillen
bildende Katalysatoren können
auch vorteilhaft auf Kohlenstoffpartikeln geträgert werden, und vorzugsweise
auf Kohlenstofffibrillenaggregaten aus Kohlenstofffibrillen mit
speziellen Eigenschaften. Das aktive, Fibrillen bildende Metall
ist vorzugsweise Eisen oder Eisen und Molybdän, und vorzugsweise werden diese
aktiven Metallkatalysatoren auf Fibrillenaggregaten als Mischoxide
mit Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid, wie oben beschrieben, abgeschieden.
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Diese
Methoden zur Herstellung von Fibrillen bildenden Katalysatoren und
diese Katalysatoren an sich erhöhen
wesentlich die Ausbeute an Fibrillen pro Einheit des Fibrillen bildenden
katalytischen Metalls. Die Behandlung mit Carboxylaten während der
Herstellung des Fibrillen bildenden Katalysators führt zu Katalysatoren
mit höherer
Produktivität.
Copräzipitation
von Katalysatormetall(en) mit Aluminium- oder Magnesiumverbindungen
führt zu
Katalysatoren mit höheren
Beladungen des aktiven Metalls und daher zu höheren Produktivitäten. Des
weiteren führt
die Verwendung von Fibrillenaggregaten als Katalysatorträger zu Fibrillenproduktionsprozessen
im Großmaßstab. Diese
Katalysatoren können
nicht nur dazu verwendet werden, Fibrillen zu produzieren, wie sie
bei Tennent, US-Patent Nr. 4,663,230 beschrieben worden sind – obwohl
die Fibrillen dieser Erfindung so wie sie gemacht wurden, höhere Reinheit
aufweisen – sondern
auch Fibrillen zu produzieren, die die sog. Fischgräten („FB")-Macromorphologie
aufweisen, wie in der publizierten europäischen Patentanmeldung Nr.
198,558 von J. W. Geus (veröffentlich
den 22. Oktober 1986) beschrieben.
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Polymere
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Gemäß der Erfindung
werden zwischen 0,25 und 50 Gew.-% der Kohlenstofffibrillen zu ausgewählten organischen
und anorganischen Polymeren hinzugegeben. Vorzugsweise werden zwischen
2 und 5 Gew.-% der Kohlenstofffibrillen zu ausgewählten Polymeren
hinzugegeben. Die im Allgemeinen bevorzugten Polymerklassen umfassen
Duroplaste bzw. Thermosets, Thermoplasten, Elastomere, und anorganische
Polymere. Bestimmte Polymerlegierungen, definiert als zwei oder
mehr mischbare Polymere oder teilweise mischbare Polymere, sowie
Gemische, die als diskrete nicht mischbare Phasen definiert sind,
sind ebenfalls bevorzugt. Besondere Beispiele für Duroplasten bzw. Thermosets
und Elastomere umfassen Polyurethane, natürlichen Gummi, synthetischen
Gummi, Epoxydharze, Phenolharze, Polyester, Polyamide und Silikone.
Spezielle Beispiele für
Thermoplasten umfassen Polyacetale, Polyacryle, Acrylnitril-Butadien-Styrole,
Polycarbonate, Polystyrole, Polyethylen, Styrol-Acrylnitrile, Polypropylene,
Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalate, Nylone (6, 6/6,
6/10, 6/12, 11 oder 12), Polyamidimide, Polyaryle, Polyurethane,
thermoplastische Olefine (z. B. Polypropylen/Aufschlagmodifizierer
wie z. B. Ethylen, Propylen und Gummi), thermoplastische Elastomere, Polyarylsulfon,
Polyethersulfon, Polyphenylensulfid, Polyvinylchlorid, chloriertes
Polyvinylchlorid, Polysulfon, Polyetherimid, Polytetrafluorethylen,
fluoriertes Ethylen-Propylen, Perfluoralkoxy-, Polychlortrifluorethylen, Ethylen-Tetrafluorethylen,
Polyvinylidenfluorid, Polyvinylfluorid, Polyetherketon, Polyetheretherketon
und Polyetherketonetherketonketon. Spezielle Beispiele von Legierungen
und Mischungen umfassen Acrylnitril-Butadien-Styrol/Nylon, Polycarbonate/Acrylonitril-Butadien-Styrol,
Acrylonitril-Butadien-Styrol/Polyvinylchlorid, Polyphenylenether/Polysytrol,
Polyphenylenether/Nylon, Polysulfon/Acrylnitril-Butadien-Styrol, Polycarbonate/thermoplastisches
Urethan, Polycarbonate/Polyethylenterephthalat, thermoplastische
Elastomerlegierungen, Nylon/Elastomere, Polyester/Elastomere, Polyethylenterephthalat/Polybutylenterephthalat,
Acetal/Elastomer, Styrol-Maleinsäureanhydrid/Acrylnitril-Butadien-Styrol,
Polyetheretherketon/Polyethersulfon, Polyethylen/Nylon und Polyethylen/Acetal.
Spezielle Beispiele anorganischer Polymere umfassen Phosphor basierte Verbindungen
und Silikone.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Polymer eine Mischung von Polymeren mit
vorteilhaften Eigenschaften und einen Verträglichkeitsvermittler oder einen
Verträglichkeitsvermittler mit
einem Modifikatorharz, für
die Erleichterung der Vermischung der Polymere. Spezielle Beispiele
solcher Mischungen umfassen Polyphenylenether (PPE) oder Polyphenylenoxide
(PPO) mit Polyamiden (z. B. Nylone) oder Polycarboxylreaktanden.
Beispiele solcher polymerer Mischungen mit Verträglichkeitsvermittlern oder Verträglichkeitsvermittlern
und mit Modifizierungsmitteln sind in den US- Patenten Nr. 4,988,775 und 5,132,365 und
in den Europäischen
Patentanmeldungen Nr. 90 124 310.5, 90 300 841.5, 91 112 496.4 und
92 109 100.5 beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die Fibrillen in PTC (positive temperature coefficient)
Materialien eingeschlossen.
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Kohlenstofffibrillen
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Die
Kohlenstofffibrillen umfassen vorzugsweise eine Kombination aus
einzelnen Fibrillen und Fibrillenaggregaten. Die Fibrillen können jedoch
auch alle in der Form vor. Aggregaten vorliegen. Wenn vorhanden, besitzen
die Aggregate im Allgemeinen die Vogelnest-, gekämmte Garn- oder offene Nestmorphologie.
Je „verstrickter" die Aggregate sind,
umso mehr Verarbeitung wird erforderlich sein, um eine geeignete
Zusammensetzung zu erhalten. D. h., dass für die Mehrheit der Anwendungen
gekämmte
Garn- oder offene Nest-Aggregate
die meist bevorzugte Auswahl sind. Vogelnest-Aggregate werden jedoch
im Allgemeinen genügen.
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Wie
im Detail unten beschrieben, führt
die Verkleinerung der Größe der Fibrillenaggregate
unterhalb eines gewissen Punktes, zu einer leitfähigen Polymerzusammensetzung
mit verbesserter Festigkeit. Dementsprechend ist es vorzuziehen,
einen wesentlichen Teil der Fibrillen einzeln vorliegen zu haben.
Dies minimiert die Anzahl großer
Aggregate, die eine Verkleinerung durchlaufen müssen oder die im Endprodukt
einen physischen Bruch, der sich nachteilig auf die Festigkeit auswirken
würde,
verursachen könnten.
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Dispersion der
Kohlenstofffibrillen in Polymeren
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Die
Fibrillen werden in dem oder den Polymer(en) verteilt, indem z.
B. ein von der Firma Henschel hergestellter Hochintensitätsmixer
verwendet wird. Die Scherkraft wird hier angewandt, indem z. B.
ein von Werner-Pfleiderer erhältlicher
gleichlaufender oder Corotations-Doppelschneckenextruder, ein von
Leistritz hergestellter gegenläufiger
oder Gegenrotations-Doppelschneckenextruder oder ein von Buss hergestellter
Ko-Kneter verwendet wird, um die Größe aller Fibrillaggregate zu
verkleinern. Die Scherkraft wird angewandt, bis im Wesentlichen
alle der vorhandenen Aggregate, gemessen auf einer Flächenbasis,
auf einen Durchmesser kleiner 35 μm
und vorzugsweise 90 % der Aggregate, auf einer Flächenbasis
gemessen, kleiner als 25 μm
im Durchmesser sind. Stärker
bevorzugt ist, dass die Scherkraft angewandt wird, bis im Wesentlichen
alle Aggregate, auf einer Flächenbasis
gemessen, kleiner als 5 μm
im Durchmesser sind, und noch bevorzugter ist, dass 98 % der Aggregate,
auf einer Flächenbasis
gemessen, kleiner als 3 μm
im Durchmesser sind.
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Im
Allgemeinen sind Dispergiertechniken, wie sie in der Verarbeitung
von mit Rußen
versetzten Polymeren verwendet werden, nicht effektiv für die Dispergierung
von Kohlenstofffibrillen in Polymeren. Z. B. ist die Verwendung
eines Walzwerks mit 2 Walzen gemäß der normalen
Rußverarbeitungstechnik
im Allgemeinen ineffektiv bei der Dispergierung von Kohlenstofffibrillen
in polymeren Materialien. Dementsprechend, wird ein Einfachschneckenextruder
oder ein interner Mixer im Allgemeinen die Fibrillen nicht genügend und
nicht einheitlich genug dispergieren.
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Dispergierung
von Kohlenstofffibrillen in Masterbatch-Mischungen
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Masterbatche,
die hohe Konzentrationen an Kohlenstofffibrillen enthalten, werden
vorzugsweise dann verwendet, wenn das ausgewählte polymere Material von
niedriger Schmelz- oder Verarbeitungsviskosität ist. Fibrillen sind in Masterbatchen
einfacher zu dispergieren, weil ihre Anwesenheit in höherer Konzentration
die Scherkräfte
erhöht,
was Dispersion verursacht.
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Ein
Masterbatch, der anschließend
verdünnt
werden kann, wird hergestellt, indem 1,0 bis 60 Gew.-% Kohlenstofffibrillen
zu einem oder mehreren ausgewählten
Polymeren hinzugegeben werden. Die Fibrillen, die zumindestens teilweise
in der Form von Aggregaten vorliegen, werden über das Polymer verteilt, anschließend wird
Scherkraft angewandt, um im Wesentlichen alle Aggregate, auf einer
Flächenbasis
gemessen, z. B. auf unter 50 μm
im Durchmesser und 90 % der Aggregate, auf einer Flächenbasis
gemessen, auf unter 35 μm
im Durchmesser zu verkleinern. Stärker bevorzugt ist die Anwendung
von Scherkraft bis, auf einer Flächenbasis gemessen,
im Wesentlichen alle Aggregate kleiner als ungefähr 7 μm im Durchmesser sind.
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Bestimmte
Verfahrensrichtlinien, die für
Ruß nicht üblich sind,
sollten befolgt werden, damit die gewünschten Eigenschaften der Fibrillen-Masterbatche
erreicht werden. Für
die Herstellung des Masterbatch werden Harzqualitäten mit
geringer Schmelzviskosität
bevorzugt, um das Eindringen des Harzes in das Volumen, das von
den Fibrillenaggregaten eingenommen wird, zu ermöglichen. Gleichermaßen sollte
die Verfahrenstemperatur anfangs hochgesetzt werden, um die Harzviskosität zu erniedrigen.
Dies ermöglicht
das Eindringen und das effektive Benetzen oder den Einbau. Die nachgelagerten
Temperaturen werden bevorzugsweise niedriger gesetzt, um dispersives
Mischen durch höhere
Scherkräfte
zu unterstützen,
was die Aggregatgröße verringert.
Diese Kombination aus verteilendem Mischen gefolgt von dispersivem
Mischen in einem Prozessschritt ist in der Rußverarbeitung nichttypisch.
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Variationen
im Kompoundierprozess, der zur Herstellung der Masterbatch(e) verwendet
wird, führen zu
Endprodukten mit verbesserter Dispersion und Leitfähigkeit.
Werden z. B. Verdünnungsharze
später/stromab
im Kompoundierprozess hinzugegeben, um das Mischen zu erleichtern,
kann dies zur Verbesserung der Dispersion und der Leitfähigkeit
führen.
Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
dass der Grund für
dies, das Erreichen eines Viskositätsabgleiches zwischen dem verdünnenden
Harz und dem Masterbatch ist. Indem das Verdünnungsharz in das geschmolzene
Konzentrat gegeben wird, gehen die beiden Komponenten (d. h. das
Konzentrat und das Verdünnungsharz)
durch eine Phase gleicher Viskosität, was die distributive Mischung
des Konzentrats im Verdünnungsharz
erleichtert. Das Phänomen
des Viskositätsabgleiches
ist in 1 gezeigt.
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In
einigen Fällen
werden Endverbindungen in einem Schritt gemacht. Der Masterbatch
wird durch die vorhergehend beschriebene Technik schmelzkompoundiert
und das Verdünnungsharz
später
hinzugegeben. Bei zahlreichen Harzen sind die Fibrillen entweder
völlig
oder überwiegend
dispergiert, bevor der additive Schritt der Kompoundiermaschine
erreicht wird. Somit kann die Beseitigung eines Kompoundierschrittes
erreicht werden, wodurch die Produktionskosten solcher Fibrillen
enthaltenden Verbindungen gesenkt werden.
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Endprodukte
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Eine
Fibrillen beladene Polymerzusammensetzung wird schließlich durch
Spritzgießen,
Blasformen, RIM sowie Extrusion in eine vorgewählte Form gebracht. Das Fibrillen
beladene, geformte Produkt ist leitfähig und hat Festigkeitseigenschaften,
die denen anderer gefüllter,
leitfähiger,
statische Elektrizität
ableitender oder antistatisch wirkender Polymerprodukte überlegen
sind. Während
gezeigt wurde, dass aus anderen gefüllten Produkten Endprodukte
mit erhöhter
Biege- und Zugfestigkeit hervorgehen, konnte bislang kein Füllstoff
diese Eigenschaften gepaart mit Leitfähigkeit, einer hohen Kerbschlagzähigkeit
und einer hohen Zugdehnung bereitgestellt werden. Wie vorhergehend
beschrieben, liefert die Verkleinerung im Wesentlichen aller Fibrillenaggregate
in einem polymeren Material unter eine bestimmten Größe ein Endprodukt
mit einer Kerbschlagzähigkeit und/oder
einer Zugdehnung, die nahe an diejenige von Endprodukten heranreichen,
die mit dem Ausgangspolymer gemacht wurden. Dies erlaubt die Verwendung
von unbehandelten polymeren Materialien in einer großen Auswahl
an Anwendungen, die vorher auf Metalle und andere inherent leitfähige Materialien
beschränkt waren.
Beispiele für
Endprodukte umfassen Autoteile, die für elektrostatisches Spritzlackieren
geeignet sind, Gehäuseteile
von Geräten,
die für
elektrostatisches Spritzlackieren geeignet sind, Computergehäuse, die EMI-Abschirmung ermöglichen,
sowie Platten für
integrierte Schaltkreise und Verpackungsmaterial für mikroelektronische
Bauteile, die geeignet sind, statische Elektrizität abzuleiten.
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Die
vorliegende Erfindung ist nützlich
für Anwendungen,
in denen ein Material gewünscht
wird, das in der Lage ist, statische Aufladung abzuleiten, hohe
Schlagfestigkeit besitzt, hohe Zugfestigkeit besitzt und beständig gegenüber Lösungsmitteln
ist. Derartige Anwendungen sind zahlreich. Speziell für die Autoindustrie sind
solche Eigenschaften besonders bedeutsam, und zwar in Endprodukten
wie Treibstoff führenden
abgebenden Komponenten, z. B. Treibstoffleitungen, Filtern, Pumpen,
Tanks, Anschlüssen
und Schienen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden PTC-Materialien geschaffen, in denen Fibrillen
als das leitfähige
Medium verwendet werden. PTC-Materialien sind Poly merkomposite,
die einen steil ansteigenden positiven Temperaturkoeffizienten des
Widerstands (PTC) aufweisen. Für
diese Komposite wird üblicherweise
hochdichtes Polyethylen gewählt.
Leitfähige
Polymere, die einen PTC-Effekt zeigen, haben zahlreiche Anwendungen,
sind aber besonders geeignet für
elektrische Schaltkreise, die Raumtemperaturen messen. Sie können auch
als strombegrenzende Bauteile für
bestimmte Temperaturen verwendet werden, z. B. in Thermostaten und
Schaltkreisschutzschaltern, die vor einem plötzlichen Ansteigen des elektrischen Stroms
auf hohe Werte schützen.
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Beispiele
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Im
Folgenden werden Beispiele für
die Herstellung von leitfähigen,
hochfesten Polymerzusammensetzungen gezeigt, die Kohlenstofffibrillen
enthalten; die Ergebnisse derselben sind in den Tabellen I bis IX
gezeigt.
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Beispiel I
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Eine Standardrußverarbeitungsprozedur
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
Standardprozedur, die für
die Herstellung von Ruß verstärkten, leitfähigen Polymeren
verwendet wird, wurde befolgt. 100 g eines Polyamidterpolymer-Granulats
wurden auf einem Walzwerk mit 2 Walzen bei 260°C dispergiert. Eine Menge von
5 g Fibrillen, wobei mindestens 95 % der Masse der Fibrillen Vogelnest-Aggregate
mit einem Durchmesser größer als
100 μm enthielt,
wurde hinzugegeben. Übereinstimmend
mit der Rußvereinigungstechnik
wurde die Mischung etwa 10 Minuten gemahlen. Die Mischung wurde
dann mit einem Einfachschneckenextruder pelletisiert.
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Beispiel II
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Polymere Zusammensetzung
mit niedriger Schlagzähigkeit
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Vergleichsbeispiel 2A
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Polyamid-6-Pellets
von Spritzgußqualität und Kohlenstofffibrillen,
wobei mindestens 95 der Kohlenstofffibrillen in Vogelnest-Aggregaten,
die größer als
100 μm im
Durchmesser waren, vorlagen, wurden für 12 bis 16 Stunden bei 110°C getrocknet
und einem einem Gewichtsverhältnis
Harz zu Fibrillen von 95:5 einem Werner-Pfleiderer ZSK-30 corotierenden
Doppelschneckenextruder zugeführt,
wobei Einzugschnecken verwendet wurden. Der Extruder war mit weniger
als 25 % Hochscherkraftknetelementen ausgerüstet. Der Durchsatz war 6,8
bis 9,1 kg pro Stunde (15–20
lbs/hr). Die Verfahrenstemperatur wurde in 5°C-Schritten von 265°C am Zuführungseinlaß auf 250°C bei der
Extruderdüse
eingestellt. Die Rotationsgeschwindigkeit der Schraube war 115 UpM.
Das Produkt wurde strangpelletisiert, anschließend 12 h bei 120°C getrocknet.
In einer 4 × 103 kg (44 Tonnen) Spritzgußmaschine, die bei Negri-Bossi
erhältlich
ist, wurden anschließend
bei 250°C Schmelztemperatur
und 65°C
Formtemperatur Barren mit den Ausmaßen 0,64 × 1,27 × 15–24 cm (1/4" × 1/2" × 6") gegossen.
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Vergleichbeispiel 2B
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Das
Verfahren von Beispiel 2A wurde mit einem Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
85:15 wiederholt, um einen dazwischenliegenden Masterbatch zu produzieren.
Die Verfahrensbedingungen waren dieselben wie in Beispiel 2A mit
der Ausnahme, dass der Durchsatz 3,62–4,98 kg/hr (8–11 lbs/hr)
war. Eine 100 g Menge von diesem Masterbatchmaterial wurde mit 200
g Polyamid-6-Pellets von Extrusionsqualität auf ein endgültiges Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
95:5 gemischt. Die Pellet-Mischung wurde anschließend unter
denselben Bedingungen, wie sie in Beispiel 2A verwendet wurden,
spritzgegossen.
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Vergleichsbeispiel 2C
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Die
Verfahren aus Beispiel 2B wurde wiederholt, wobei pulverisiertes
Polyamid-6-Harz von Spritzgußqualität, mit einer
Partikelgröße unter
500 μm als
Einspeismaterial verwen det wurde. Vor der Extrusion wurde das Harz
mit den Kohlenstofffibrillen, die Vogelnest-Aggregate umfassen, mit einem Hochintensitätsmischer, der
bei Henschel erhältlich
ist, für
1–3 Minuten
vorgemischt.
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Vergleichsbeispiel 2D
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Die
Verfahren aus Beispiel 2C wurde wiederholt, wobei ein Leistritz
GG-34 gegenläufig
rotierender Doppelschneckenextruder verwendet wurde. Der Extruder
wurde auf einen Hochscherkraft-Modus eingestellt. Die Prozesstemperaturen
wurden in 10°C-Schritten
von 300°C
am Einlass auf 270°C
bei der Spritzdüse
eingestellt. Die Schraubengeschwindigkeit war 150 UpM. Der Durchsatz
betrug 3,17–4,53
kg/hr (7–10
lbs/hr).
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Vergleichsbeispiel 2E
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Polyamid-6-Pellets
ohne hinzugefügte
Kohlenstofffibrillen wurden dem Extruder unter denselben Prozessbedingungen,
wie sie in Beispiel 2A beschrieben wurden, zugeführt. Die Zusammensetzung wurde
dann pelletisiert und spritzgegossen.
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Beispiel III
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Eine Polymerzusammensetzung
mit hoher Schlagzähigkeit
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Beispiel 3A
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Eine
niedrigviskose PolyKohlenstoffatharzsorte wurde auf unter 500 μm pulverisiert
und mit Kohlenstofffibrillen, wobei mindestens 95 % der Masse der
Kohlenstofffibrillen gekämmte
Garn-Aggregate mit einem Durchmesser über 100 μm umfasste, in einem Henschel
Hochintensitätsmischer
in einem Gewichtsverhältis Harz
zu Fibrillen von 80:20 vorgemischt. Diese Mischung wurde zur Kompoundierung
und Pelletisierung des Masterbatchproduktes einer Buss 70 mm Ko-Knetvorrichtung,
die in einem mittleren Scherkraftmodus eingestellt war, zugeführt. Die
Prozesstemperatur war auf 280°C
eingestellt. Die Schraubengeschwindigkeit war 175 UpM. Der Durchsatz
war 31,71–45,35
kg/hr (70-700 lbs/hr).
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Das
pelletisierte Produkt wurde mit PolyKohlenstoffat („PC"), Polybutadien und
Styrol-Acrylnitril („SAN") gemischt, um eine
Mischung mit 2 % Kohlenstofffibrillen, 69 % PolyKohlenstoffate und
29 % Acetonitril-Butadien-Styrol („ABS") zu ergeben. Diese Mischung wurde unter
denselben Bedingungen, wie vorhergehend angegeben, jedoch bei einer
Temperatur von 260°C
durch den Kneter geschickt. Das Produkt wurde für vier Stunden bei 120°C getrocknet
und mit einer bei Van Dorn erhältlichen
6,34 × 104 kg (70 Tonnen) Maschine bei 275°C Schmelztemperatur
und einer Formtemperatur von 70°C
spritzgegossen.
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Beispiel 3B
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Die
Verfahren aus Beispiel 3A wurden mit einem 90:10 Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis wiederholt,
und einem Werner-Pfleiderer ZSK-30 corotierenden bzw. gleichlaufenden
Doppelschneckenextruder zugeführt.
Der Extruder war mit mehr als 50 % Hochscherknetelementen ausgerüstet. Der
Durchsatz war 4,08–6,8
kg/hr (9–15
lbs/hr). Die Prozesstemperatur wurde in 5°C Schritten von 300°C am Zuführungseingang
auf 280°C
bei der Spritzdüse
eingestellt. Die Schraubengeschwindigkeit war 150–200 UpM.
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Vergleichsbeispiel 3C
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PolyKohlenstoffat
wurde mit Styrol-Acrylnitril und Polybutadien gemischt und in einen
Buss Ko-Kneter unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 3A beschrieben,
eingespeist. Die Zusammensetzung wurde dann pelletisiert und spritzgegossen.
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Messung der Leitfähigkeit,
Aggregatgröße und mechanischen
Festigkeit
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Für jedes
Beispiel, das Fibrillenaggregate beinhaltet, wurden mindestens zwei
Schnitte des Endprodukts mit einem Ultramikrotom, das mit einer
Diamantenklinge ausgerüstet
war, auf eine Größe unter
1 μm geschnitten,
um den Dispersionsgrad festzustellen. Die Schnitte wurden unter
einem optischen Mikroskop bei einer 100-fachen Vergrößerung untersucht.
Der größte beobachtete
hydrodynamische Durchmesser der Fibrillenaggregate wurde angegeben
und die Fläche,
die diese Agglomerate im Sichtfeld beanspruchen, wurde berechnet.
Volumen- und/oder Oberflächenwiderstand
wurden nach den ASTM-Verfahren D-257 gemessen. Die Abklingzeit der
statischen Elektrizität
wurde mit einem von Keithley erhältlichem
Modell 617 Elektrometer gemessen. Die Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD wurde gemäß den ASTM-Verfahren
D-256 gemessen. Zugfestigkeitmodul und -dehnung, Biegefestigkeit
und -modul sowie die nicht gekerbte IZOD-Schlagzähigkeit wurden für einige
Beispiele gemessen.
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Fibrillenbeladung in Polymerzusammensetzungen
niedriger- und hoher Schlagzähigkeit
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Beispiel
I demonstriert die Nichtanwendbarkeit der Standardrußverfahrenstechnik
für polymerische
Fibrillenzusammesetzungen. Ein Walzwerk mit 2 Walzen, das gemeinhin
dazu verwendet wird, Ruß zu
dispergieren, konnte die Fibrillen nicht ausreichend in dem Polymermaterial
verteilen und dispergieren. Dies zeigt sich durch den hohen Widerstand
der Probe.
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Beispiel
II zeigt, dass es für
polymere, mit Fibrillen beladene Zusammensetzungen einen Zusammenhang
zwischen den Verarbeitungstechniken und den mechanischen Eigenschaften
gibt. Die gefüllten
Polymere der Beispiele 2A und 2B, die niedrigere Leitfähigkeit
und Schlagzähigkeit
als die des Beispiels 2C aufweisen, bestätigen, dass Standard-Rußverarbeitungstechniken
im Allgemeinen nicht ausreichen, um die gewünschte Leitfä higkeit
und mechanische Belastbarkeit in mit Fibrillen gefüllten polymeren
Zusammensetzungen zu erreichen. Die Beurteilung der Mikrostruktur
der Proben dieser Beispiele zeigte, dass nur Zusammensetzungen, bei
denen im Wesentlichen alle Fibrillenaggregate, gemessen auf einer
Flächenbasis,
kleiner als 5 μm
im Durchmesser sind, die gewünschte
Kombination zwischen elektrischer Leitfähigkeit und mechanischer Belastbarkeit
und Festigkeit ergeben.
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Tabelle
VI ist eine Auftragung der Teilchengröße gegen die IZOD Kerbschlagzähigkeit,
wie in Tabelle IV angegeben. Während
es im Ganzen eine im Wesentlichen monotone Beziehung zwischen diesen
beiden Eigenschaften gibt, scheint diese Beziehung bei Teilchengrößen zwischen
5 und 130 μm
linear zu sein. Die Referenz zu der Kurve in Tabelle VI zeigt, dass
eine Fibrillenzusammensetzung mit einer maximalen Aggregatgröße unter
35 μm zu
einem Endprodukt führt,
dessen Kerbschlagzähigkeit
zu mindestens 75 % der Kerbschlagzähigkeit des ursprünglichen
Materials entspricht. Die Kombination von Leitfähigkeit und hoher Kerbschlagzähigkeit
ist nötig
für Anwendungen
wie Auto-Karosserieteile
oder Geräte-Gehäuse-Komponenten,
die eine hohe Leitfähigkeit
für elektrostatisches
Beschichten und eine hohe Kerbschlagzähigkeit für Bruchbeständigkeit benötigen.
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Die Verwendung von Masterbatches
in Polymerzusammensetzungen mit niedriger und hoher Schlagzähigkeit
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Zur
Herstellung der endgültigen
Zusammensetzung einer polymerischen, Fibrillen enthaltenden Zusammensetzung
wird im Allgemeinen die Verwendung eines Masterbatches bevorzugt.
(Siehe Beispiel 2B bis 2D und 3A sowie 3B). Beispiele 2A und 2B
haben dieselbe Zusammensetzung und sind aus denselben Ausgangsmaterialien
hergestellt. Jedoch wurde ein dazwischen liegender Masterbatch benutzt,
um die Zusammensetzung aus Beispiel 2B herzustellen. Beispiel 2C
wurde aus einem Masterbatch hergestellt, aber unterschied sich im
Weiteren durch die Verwendung eines Vormischungsschritts, um die
Fibrillen in dem pulverisierten Harz zu verteilen.
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Da
die Masterbatch(e) eine höhere
Konzentration an Fibrillen als die Endprodukte haben, ist der Gesamtarbeitseinsatz
pro Masseneinheit, der dazu verwendet wird, die Fibrillen über das
gesamte polymere Masterbatchmaterial zu verteilen, im Allgemeinen
geringer. Wenn jedoch ein Masterbatch nachfolgend mit zusätzlichem
polymeren oder anderen Material verdünnt wird, fällt weiterer Arbeitseinsatz
an, μm das
Verdünnungsmittel
ausreichend mit dem Masterbatch zu vermischen. Ein Ergebnis dieser
Eigenschaften ist, dass die Fibrillenaggregatgrößen in Masterbatchverbindungen
etwas größer sein
können
als diejenigen in den endgültigen Zusammensetzungen,
z. B. kleiner als 50 μm.
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Obwohl
die Kerbschlagzähigkeiten,
die in den Beispielen 2A bis 2C erreicht wurden, nicht den Industriestandards
der meisten Anwendungen entsprechen, wurde eine direkte Korrelation
zwischen Teilchengröße und Kerbschlagzähigkeit
erkannt. (Siehe Tabelle VI) Basierend auf dieser Erkenntnis, wurde
ein hochschlagzähes
Harz für
eine Kombination mit Kohlenstofffibrillen ausgewählt, in denen, gemessen auf
einer Gewichtsbasis, im Wesentlichen alle Fibrillenaggregate auf
Durchmesser kleiner 5 μm
verkleinert wurden. (Siehe Beispiel III.)
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In
Beispiel 3A wurden die Verfahren, die in Beispiel 2C angewandt wurden,
auf hochschlagzähe
Harzsysteme angepasst. Wie in Tabelle V gezeigt, wurde eine leitfähige Ver bindung
mit einer IZOD Kerbschlagzähigkeit
von 4,91 J/cm (9,2 fg-lbs/in) erreicht. Dies ist weit über den
normalen Industriestandards und entspricht näherungsweise zu 90 % der Kerbschlagzähigkeit
des Ausgangsmaterials.
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Beispiele
3A–3C
verwendeten alle eine Polymermischung, in der Acrylnitril-Butadien-Styrol („ABS") als eine diskrete
Phase in der durchgehenden PolyKohlenstoffat („PC")-Matrix
bestehen bleibt. Da der Fibrillen-Masterbatch PC, aber kein ABS
enthielt, blieben fast alle der Fibrillen in der PC-Phase. Dieses
Phänomen führt zu einer
Fibrillenkonzentration, die effektiv höher ist, als diejenige der
Hauptmasse, was zu einem niedrigeren Widerstand als bei einem vergleichbaren
homopolymeren System führt.
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Die Überbeanspruchung-polymerer
Fibrillenzusammensetzungen
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Beispiele
2D und 3B demonstrieren, dass bei polymeren Fibrillenzusammensetzungen überstarke Scherkräfte und Überdispersionen
zu einer Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften führen kann.
Das Schneckendesign in diesen Beispielen auf sehr hohe Scherkraft
eingestellt. Dieses hoch-scherende Verarbeitung führte zu
Proben, die drastisch reduzierte Leitfähigkeit aufwiesen. Wenn daher
an den Zusammensetzungen Arbeit angewandt wird, um die Größe im Wesentlichen
aller Fibrillenagglomerate auf unter 5 μm zu reduzieren, muss die Leitfähigkeit
der Zusammensetzung beobachtet werden.
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Da
scheinbar die Kerbschlagzähigkeit
mit zusätzlich
angewandter Arbeit ansteigt, mag es nicht nötig sein, die zusätzliche
angewandte Arbeit zu stoppen, wenn die Leitfähigkeit geringer wird. Eher
sollte die aufgewandte Arbeit beendet werden, wenn die Leitfähigkeit
das Ende annehmbarer Werte erreicht. Dies ist im Allgemeinen dann
der Fall, wenn für
Antistatikanwendungen oder Anwendungen, bei denen statische Elektrizität abgeleitet
werden soll, der Volumenwiderstand 1 × 1011 Ohm-cm
erreicht, für
elektrostatische Spritzlackieranwendungen beinhalten, wenn 1 × 107 Ohm-cm erreicht sind, für EMI Abschirmungsanwendungen, wenn
1 × 102 Ohm-cm erreicht sind.
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Beispiel IV
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Verdünnungen der polymeren, mit
Fibrillen beladenden Masterbatchzusammensetzungen
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Beispiel 4A
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Der
in Beispiel 2C hergestellte Masterbatch wurde mit Polyamid und Poly(phenylenether)
(„PPE") gemischt, um eine
Zusammensetzung mit einem Endgehalt von 3 Gew.-% Kohlenstofffibrillen
und 97 Gew.-% Harz und in etwa gleichen Anteilen an Polyamid und
PPE herzustellen. Die Zusammensetzung wurde dann mit einem Werner-Pfleiderer
Doppelschneckenextruder verarbeitet und spritzgegossen.
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Vergleichsbeispiel 4B
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Ketjen
Black EC-600 JD, ein hochleitfähiger
bei Akzo erhältlichen
Ruß, wurde
mit Polyamid und PPE vermischt, um eine Zusammensetzung herzustellen
mit einem Endgehalt von 3 Gew.-% Ketjen Black und 97 Gew.-% Harz,
in der Polyamid und PPE zu etwa gleichen Anteilen enthalten waren.
Die Zusammensetzung wurde dann mit einem Werner-Pfleiderer Doppelschneckenextruder verarbeitet
und spritzgegossen.
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Vergleichsbeispiel 4C
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Polyamid
und PPE wurden in annähernd
gleichen Teilen miteinander und mit einem Werner-Pfleiderer ZSK-30
Doppelschneckenextruder, dessen Schrauben mit weniger als 25 % der
Hochscherkraftelemente bestückt
waren, verarbeitet. Danach wurde es spritzgegossen.
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Die Messung der Leitfähigkeit,
Aggregatgröße und mechanischen
Festigkeit
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Messungen
der Leitfähigkeit,
der Aggregatgröße und der
mechanischen Festigkeit wurden in Einklang mit den vorhergehend
in Beispiel I, II und III dargestellten Verfahren durchgeführt.
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Vergleich einer mit Fibrillen
beladenen Zusammensetzung mit einer mit Ruß beladenen Zusammensetzung und
der Ausgangspolymerzusammensetzung
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Beispiel
4A illustriert mit einem weiteren, hochschlagzähen Harzsystem, dass richtig
verarbeitete, mit Fibrillen beladene polymere Verbindungen, Leitfähigkeit
ohne nennenswerte Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
des Wirtsharzes erreichen können.
Wie in Beispiel 3A wurden in Beispiel 4A fast 90 % der Kerbschlagzähigkeit
des polymeren Ausgangsmaterials realisiert.
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Wie
in Beispiel 4B gezeigt, hat eine polymere Zusammensetzung, die mit
hochleitfähigem
Ruß gefüllt wurde,
eine annehmbare Leitfähigkeit,
besitzt aber keine physikalischen Eigenschaften, die mit denen der
mit Fibrillen beladenen Polymerzusammensetzung vergleichbar wären. Die
mit Ruß gefüllte Zusammensetzung lieferte
eine Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD, die unter 40 % der des Ausgangsmaterials lag.
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Beispiel V
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Polymerzusammensetzungen
mit morphologisch unterschiedlichen Fibrillenagglomeraten
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Beispiel 5A
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Der
im Beispiel 3A hergestellte Masterbatch wurde mit einer hochviskosen
Polycarbonatqualität,
die unter dem Handelsnamen LEXAN® 101
von G. E. Plastics verkauft wird, vermischt, um ein Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
97:3 zu erreichen, und in einen Werner-Pfleiderer ZSK-30 Doppelschneckenextruder
zur Mischung und Granulierung eingespeist. Das Produkt wurde getrocknet
und spritzgegossen.
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Vergleichsbeispiel 5B
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Das
Verfahren aus Beispiel 3A wurde mit Kohlenstofffibrillen, die Vogelnester-Aggregate
beinhalten, mit einem Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von 85:15 unter der Verwendung
eines Werner-Pfleiderer ZSK-30, dessen Schrauben mit weniger als
25 % der Hochscherknetelemente bestückt waren, wiederholt. Die
Prozesstemperaturen wurden in 5°C
Schritten von 300°C
am Zuführungseingang
auf 280°C
an der Spritzdüse
gesetzt. Während
der Herstellung des Masterbatch betrug die Schraubengeschwindigkeit
150–175
UpM und der Durchsatz 5,44–6,8
kg/hr (12–15
lbs/hour).
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Die
Verdünnung
des Masterbatch wurde in Einklang mit der in Beispiel 5A verwendeten
Methode erreicht.
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Vergleichsbeispiel 5C
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In
Einklang mit den Standardrußverarbeitungstechniken
wurde LEXAN® 101
PolyKohlenstoffatharz mit Ketjen Black EC-600JD Harz in einem Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
97:3 in einem Werner-Pfleiderer ZSK-30 Doppelschneckenextruder vermischt
und spritzgegossen.
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Vergleichsbeispiel
5D
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LEXAN® 101
PolyKohlenstoffatharz wurde mit Ketjen Black EC-600JD in einem Harz-zu-Fibrillen-Gewichtsverhältnis von
95,5:4,5 mit einem Werner-Pfleiderer ZSK Doppelschneckenextruder
vermischt. Das Produkt wurde anschließend spritzgegossen.
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Vergleichsbeispiel 5E
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Ein
LEXAN® 101
PolyKohlenstoffatmaterial als Ausgangsmaterial wurde nicht hergestellt.
Die mechanischen Eigenschaften dieses Ausgangsmaterials wurden stattdessen
aus der von G. E. Plastics veröffentlichten
Produktbeschreibung entnommen.
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Messung der Leitfähigkeit,
der Aggregatgröße und der
mechanischen Festigkeit
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Die
Messungen der Leitfähigkeit,
der Aggregatgröße und der
mechanischen Festigkeit wurden in Einklang mit den zuvor in den
Beispielen I, II und III erwähnten
Verfahren durchgeführt.
Die Daten für
Beispiel 5E wurden aus der von G. E. Plastics veröffentlichen
Produktbeschreibung für
LEXAN® 101
entnommen.
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Vergleich zwischen mit morphologisch
unterschiedlichen mit Fibrillenagglomeraten beladenen Polymeren
und mit Rußen
beladenen Polymeren und den Polymeren Ausgangszusammensetzungen
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Die
Beispiele 5A bis 5E veranschaulichen ein weiteres Mal, dass leitfähige Verbindungen,
die Kohlenstofffibrillen enthalten, eine bedeutend höhere Festigkeit
als Verbindungen aufweisen, die hochleitenden Ruß enthalten. Eine Ruß enthaltende
polymere Verbindung mit demselben Leitfähigkeitsniveau wie die mit
Fibrillen beladene polymere Verbindung hat keine mechanischen Eigenschaften,
die so gut sind, wie die der mit Fibrillen beladenen polymeren Verbindung.
(Siehe Beispiel 5A, 5B und 5D). Polymere Fibrillenverbindungen mit demselben
Füllstoffgehalt
wie Ruße
haben eine bessere Kerbschlagzähigkeit
und Leitfähigkeit.
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Der
Unterschied in der Kerbschlagzähigkeit
zwischen den Beispielen 5A und 5B kann der Morphologie der Fibrillenaggregate
angerechnet werden. Im Vergleich zu Vogelnestfibrillen beinhalten
Kammgarnfibrillen anfangs mehr parallele, weniger verstrickte Aggregate,
die einfacher in kleinere Aggregate zerbrochen werden, wenn sie
kompoundiert werden. Je weniger daher die Fibrillenaggregate anfangs
verstrickt sind, desto besser sind die mechanischen Eigenschaften
der polymeren Endzusammensetzung.
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Beispiel VI
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Eine biegsame Polymerzusammensetzung
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Beispiel 6A
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Thermoplastisches
Urethanharzpulver („TPU") wurde mit Kohlenstofffibrillen,
die Vogelnest-Aggregate aufwiesen, bei einem Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
85:15 in einem Henschel Hochintensitätsmischer gemischt und in einem
Werner-Pfleiderer ZSK-30 Doppelschneckenextruder verarbeitet, um
einen Masterbatch herzustellen. Der Masterbatch wurde mit dem TPU-Granulat
in einem gleichlaufenden Doppelschneckenextruder vermischt, um eine
Fibrillenendbeladung von 3 Gew.-% zu erhalten. Die Verbindung wurde
anschließend spritzgegossen.
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Beispiel 6B
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Der
Masterbatch aus Beispiel 6A wurde nach dem Verfahren aus Beispiel
6A verdünnt,
bis eine Endfibrillenbeladung von 5 Gew.-% erreicht war, und spritzgegossen.
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Beispiel 6C
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TPU-Pulver
wurde mit Fibrillen vermischt, um ein Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
97:3 zu erreichen. Die Mischung wurde mit Hilfe eines Henschel Hochintensitätsmischers
gemischt, in einen Werner-Pfleiderer ZSK-30 Doppelschneckenextruder
eingespeist und anschließend
spritzgegossen.
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Beispiel 6D
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TPU-Pulver
wurde mit Fibrillen gemischt, um ein Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis von
95:5 zu erreichen. Die Mischung wurde mit Hilfe eines Henschel Hochintensitätsmischers
gemischt, in einen Werner-Pfleiderer ZSK-30 Doppelschneckenextruder
eingespeist und anschließend
spritzgegossen.
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Beispiel 6E
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Der
Masterbatch aus Beispiel 6A wurde mit TPU-Granulat und Glasfibern
vermischt und in einen mit Hochscherkraftschrauben ausgestatteten
Doppelschneckenextruder eingespeist, um eine Zusammensetzung mit
einem Harz-zu-Fibrillen-Verhältnis
von 33:1 zu erreichen.
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Vergleichsbeispiel 6F
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TPU-Pellets
derselben Qualität
wie in Beispiel 6A, ohne Füllmaterial,
wurden spritzgegossen.
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Messung der Leitfähigkeit,
der Aggregatgröße und der
mechanischen Festigkeit
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Messungen
der Leitfähigkeit,
der Aggregatgröße und der
mechanischen Festigkeit wurden nach den zuvor in den Beispielen
I, II und III angegebenen Verfahren durchgeführt.
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Die Fibrillenbeladung in
biegsamen Polymerzusammensetzungen
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Die
Beispielpaare 6A und 6C sowie 6B und 6D liefern einen Vergleich
zwischen Masterbatch- und Direktkompoundiertechniken. In diesem
System lieferten beide Techniken Proben mit gleich großer elektrischer Leitfähigkeit
und mechanischer Festigkeit. Dies unterscheidet sich von den Ergebnissen
aus Beispiel II, möglicherweise
wegen der höheren
Schmelzverarbeitungsviskosität
von TPU im Vergleich zu Polyamid-6. Wenn geringere Fibrillenkonzentrationen
benutzt werden, führt
die höhere
Viskosität
des TPU scheinbar zu einer angemessenen Scherbelastung, um die Größe beliebiger
Fibrillanggregate zu verkleinern. Dies ergibt Komponenten mit guter
Leitfähigkeit
und Festigkeit. Die Festigkeit wird hierbei durch die Zugdehnung
verkörpert.
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Ein
Vergleich der Beispiele 6A und 6C mit dem Beispiel 6E verdeutlicht,
dass inertes Füllmaterial
keine nennenswerten Auswirkungen auf die Leitfähigkeit hat. Beispiel 6E enthielt
weniger als 2 Gew.-% Fibrillen, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
aber 3 Gew.-% bezogen auf die Menge an Harz. Der Rest waren Glasfasern.
Die gleich große
Leitfähigkeit
beider Proben demonstriert, dass die Glasfasern eine diskrete zweite
Phase bilden, die die elektrischen Eigenschaften nicht beeinflusst.
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Die
Proben der Beispiele 6C und 6E wiesen keine detektierbare Oberflächenleitfähigkeit
auf. Die Eigenschaften dieser Proben, die sich auf die Abklingzeit
statischer Elektrizität
bezogen, waren jedoch annehmbar. Zu diesem Gegensatz kommt es, weil
eine isolierende polymere Oberflächenschicht
die Detektion der Leitfähigkeit
verhindert, aber den Abbau statischer Spannungen erlauben kann.
Dies wurde anhand des entsprechend niedrigen Vo lumenwiderstandsniveaus überprüft, das
statt an der Oberfläche
der Probe intern gemessen wurde.