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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie auf Reagenzien zur
Typisierung von DNA von HLA-B-Allelen.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht
in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Typisierung von DNA unter
Verwendung spezifischer Primer- und Probensätze, durch welche die Unterscheidung
von HLA-B-Allelen, insbesondere solchen, die durch serologische
Mittel schwierig zu unterscheiden sind, ermöglicht wird.
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Das
menschliche Leukozytenantigen- (HLA) -System umfasst eine Reihe
verbundener Gene auf dem kurzen Arm des Chromosoms 6. Drei Klassen
von Genen sind definiert: die Klasse-I-Antigene (HLA A, B, C), die
aus einer nicht kovalent mit einem β2-Mikroglobulin verbundenen α-Kette bestehen
und auf dem Chromosom 15 kodiert sind; den Klasse-II-Antigenen (DP,
DQ, DR), welche aus einer α-
und einer β-Kette
bestehen; den Klasse III-Produkten, die den Komponenten des Komplementsystems
entsprechen. Die Klasse-I- und Klasse-II-Antigene sind polymorphe
Transmembran-Glykoproteine und teilen sich bei der Präsentation
von Antigenen eine gemeinsame immunologische Rolle. Die auf die
HLA-Klasse I eingeschränkte
Präsentation
von fremden Antigenen führt
zu zytotoxischen T-Zellenrezeptoren in reifen T-Lymphozyten. Zusätzlich spielen
die Klasse-I- und Klasse-II-Antigene eine wesentliche Rolle bei
der Transplantationsimmunologie und bei der Empfindlichkeit gegenüber Autoimmunerkrankungen.
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Ausgedehnte
Polymorphien sind an den meisten Orten vorhanden. Angesichts der
biologischen und medizinischen Bedeutung dieser Antigene ist eine
hochempfindliche und schnelle Technik zur HLA-Typisierung erforderlich.
Bislang wurden unterschiedliche Protokolle verwendet: serologische,
zelluläre
und auf DNA beruhende Restriktionsfragmentpolymorphie- (RFLP) und
seit kurzem auch sequenzspezifische Oligonukleotid(SSO) -Hybridisierverfahren.
Durch die DNA-Typisierung mittels Oligonukleotidhybri disierung wird
die beste direkte Definition von HLA-Polymorphien bereitgestellt,
welche einer vollständigen
Sequenzanalyse nahekommt. Die Sequenzanalyse ist jedoch teuer und
zeitaufwendig und daher nicht das Verfahren der Wahl für Routineanwendungen.
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Polymorphien
sind von grundlegender Bedeutung für die Funktion von HLA-Antigenen
und meistens in Exons angeordnet, welche für die funktionell wichtigen
extrazellulären
Domänen
kodieren.
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Bei
den Klasse-I-Genen sind die meisten Polymorphien in den Amino-endständigen α1- und α2-Domänen angeordnet.
Die α3-Domäne ist eine
hochkonservierte immunoglobulinartige Domäne. Eine Gesamtzahl von 40
HLA-A-, 64 HLA-B-, und 24 HLA-C-Allelen wurden identifiziert (Zemmour
und Parham, Tissue Antigens, 40: 221 – 228, 1992). Eine Verschiedenheit
zwischen unterschiedlichen Allelen tritt in bestimmten Bereichen
der α1-
und α2-Domäne auf.
Es tritt ein Flickmuster mit kurzen Strecken von Homologie zwischen
den unterschiedlichen Allelen auf. Genetische Mechanismen wie homologe
Rekombination und Exon-Shuffling haben zu einem örtlich spezifischen Allel-Unterschied geführt (Parham
et al., PNAS (USA) 85: 4005–4009,
1988).
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Es
wurden verschiedene Typisierverfahren entwickelt, um zwischen den
unterschiedlichen Allelen der äußerst polymorphen
Klasse-I- und Klasse-II-Orte zu unterscheiden. Nachstehend ist eine Übersicht über diese
unterschiedlichen Typisierverfahren gegeben:
Serologie: Bei
einem Mikrotoxizitätstest
werden Antiseren für
unterschiedliche HLA-Klasse-I-
oder Klasse-II-Antigene mit lysierten gereinigten Lymphozyten inkubiert.
Lysierte Zellen werden durch Eosin oder andere Farbstoffe gefärbt, während nicht-lysierte
Zellen ungefärbt
bleiben. Dieses Verfahren wird für
die Klasse-I-A-, -B-, -C-Allele und Klasse-II-DR- und -DQ-Allele
verwendet. DP-Allele können
aufgrund des zu geringen Expressionsniveaus und einer eingeschränkten Verfügbarkeit
von Antiseren nicht typisiert werden. Die Reaktion für Klasse-II-Allele
wird mit gereinigten B-Lymphozyten durchgeführt. Eine eingeschränkte Bestimmung
von übertypisierten
Allelgruppen ist ohne weitere Untertypisierung möglich. Drei Allele des HLA-C-Orts bleiben
serologisch unbe stimmt. Da Epitope zum HLA-Molekül erfasst werden, ist die Unterscheidung
zwischen den α-
und β-Ketten
unmöglich
und wird das αβ-heterodimer
identifiziert. Alloseren gegen Klasse-II-Moleküle sind oft durch die Anti-Klasse-I
verunreinigt und müssen
vor der Verwendung absorbiert werden. Kreuzreaktionen zwischen Allelen
auf dem gleichen oder auf einem unterschiedlichen Ort treten auf,
was die Analyse des Ergebnisses erschwert. Selbst wenn monoklonale
Antikörper
verwendet werden, ist das Problem der Kreuzreaktionen nicht gelöst. Obwohl
es sich um ein sehr schnelles Verfahren (3 Stunden zur vollständigen Typisierung)
handelt, sind unvollständige
und fehlerhafte Ergebnisse die Hauptprobleme.
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Zelluläre Verfahren:
Es wurde eine Lymphozyten-Mischreaktion (MLR) entwickelt, welche
auf der wuchernden Antwort von T-Zellkulturen auf die Anregung durch
bestrahlte homozygotische typisierende Zellen beruht. Die Wucherung
wird mittels Einfügung
von H-Thymidin gemessen. Dieses Verfahren wird für die HLA-Klasse-II-Typisierung
von DR- und DQ-Allelen verwendet.
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Die
DP-Typisierung ist ebenfalls aufgrund des niedrigen Niveaus von
dessen Membranexpression unmöglich.
Durch diese Analysen werden die DW-Spezifitäten bestimmt, durch welche
die serologischen Spezifitäten
weiter unterteilt werden. Die HLA-DW-Spezifitäten werden durch DR- und DQ-Antigene
bestimmt, sind aber fast immer mit einem bestimmten Allel auf dem
DR- und DQ-Ort verbunden. Zur HLA-DP-Typisierung kann eine Sekundär-MLR durchgeführt werden.
Diese Analyse beruht auf In-vitro-Sekundär- oder Erinnerungsantworten.
Wenn Lymphozyten auf durch Bestrahlung angeregte Zellen angesprochen
haben, gehen sie nach 10 Tagen Kultivierung von einer heftigen Zellexpansion
zur Herstellung kleiner Lymphozyten über. Diese Zellen haben die
Fähigkeit,
in Kultur schneller und stärker
auf durch Bestrahlung angeregte Zellen anzusprechen, welche typisiert
werden müssen
und das Antigen mit den ersten angeregten Zellen, welche die ursprüngliche
positive Reaktion ergaben, teilen (Festenstein und Ollier, 1987).
Obwohl diese Analyse sehr vollständig und
korrekt ist, ist sie sehr zeitraubend und schwierig durchzuführen.
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Es
wurden unterschiedliche DNA-Typisierverfahren entwickelt, welche
den Vorteil haben, nicht mit der Oberflächenexpression der Antigene
verknüpft
zu sein. Eine Übersicht über diese
DNA-Typisierverfahren wird gegeben:
Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphie-(RFLP)-Verfahren:
Hochmolekulare
DNA wird mit mehreren Restriktionsenzymen verdaut, entsprechend
der Größe durch
Gelelektrophorese getrennt, auf Filter aufgetupft und an HLA DQA-,
DQB-, DPB- oder DRB-cDNA-Proben hybridisiert. Für die unterschiedlichen Allele
wird ein bestimmtes Bandenmuster erhalten. Es wurde eine Sequenzanalyse
verwendet, um die unterschiedlichen Restriktionsortpolymorphien
herauszufinden und die verschiedenen zu verwendenden Enzyme zu bestimmen.
Dieses Verfahren weist jedoch einige Nachteile auf: Es werden große Mengen
an hochmolekularer DNA benötigt,
es können
nicht viele Allele unterschieden werden, es müssen mehrere Restriktionsenzyme
verwendet werden und es werden phänotypische unbedeutende spezifische Aminosäureunterschiede
erfasst.
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Polymeraseketten-Reaktions-
(PCR) -Verfahren: Da die Sequenzen aller Klasse-II-Allele bekannt sind,
können
ortsspezifische Primer entwickelt werden, um die polymorphen Bereiche
zu amplifizieren. Nach der Amplifizierung werden große Mengen
spezifischer Sequenzen durch RFLP-Analyse oder SSO-Hybridisierung
analysiert. Das PCR-Produkt kann durch verschiedene Restriktionsenzyme
verdaut werden. Eine Alternative stellt das Hybridisierungsverfahren
dar. Es werden sequenzspezifische Oligonukleotide (SSO) entwickelt.
Die Hybridisierung kann in einem herkömmlichen Punktauftupfverfahren
durchgeführt
werden. PCR-Produkte werden kovalent an eine Membran gebunden und
an 32P-markierte SSO hybridisiert. Andere
Markierverfahren sind möglich.
Die Erfassung positiver Signale erfolgt durch Autoradiographie.
Da alle SSOs eine unterschiedliche Länge sowie einen unterschiedlichen
GC-Gehalt haben können,
werden bei dem herkömmlichen Punktauftupfansatz
gegebenenfalls für
verschiedene SSOs unterschiedliche Hybridisierungstemperaturen benötigt.
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Die
herkömmlichen
serologischen und zytologischen Typisiertechniken für HLA-Klasse-I-Antigene sind wohletabliert.
Es können
jedoch aufgrund der Spezifität
der Antiseren, der Anwesenheit von Auto-Antikörpern oder Verunreinigung fehlerhafte
Ergebnisse auftreten. Für
HLA-B sind vornehmlich bei den folgenden Typen Typisierprobleme
aufgetreten:
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Die
Identifizierung dieser schwierigen HLA-B-Typen wird durch ein auf
DNA beruhendes Typisiersystem deutlich verbessert und beschleunigt.
Dies wird einen vorteilhaften Einfluss auf die Erfolgsquote von
Organ- und Knochenmarktransplantationen sowie der damit verbundenen
Gesamtkosten zur Folge haben. Es gibt umfassende Beweise dafür, dass
eine hohe Korrelation zwischen der Erfolgsquote von Transplantationen und
der HLA-B-Verträglichkeit
des Spenders und des Empfängers
besteht.
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Zusätzlich werden
durch eine genauere HLA-B-Typisierung Krankheitsempfindlichkeits-Untersuchungen sowie
gerichtsmedizinische Untersuchungen ebenfalls deutlich verbessert
oder erleichtert.
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Es
sollte bemerkt werden, dass im Allgemeinen DNA-Typisierverfahren
gegenüber
einer serologischen Typisierung bevorzugt sein sollten, unter der
Voraussetzung, dass ein einfaches, schnelles und zuverlässiges DNA-Typisierverfahren
verfügbar
ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
einige Unterschiede auf dem Untertypisierungsniveau (die durch DNA-Verfahren
normalerweise erfassbar sind), durch die derzeitigen serologischen
Typisierverfahren nicht erfasst werden könnten, obwohl durch diese Unterschiede
eine Allograft-Abstoßung
hervorgerufen werden kann (Fleischhauer et al., New Eng. J. Med.
323: 1818–1822,
1990).
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Im
Gegensatz zur erfolgreichen Anwendung der Molekularbiologie zur
Definition von HLA-Klasse-II-Genen bleibt die Entwicklung der Klasse-I-Molekulartypisierung
schwierig. Dies ist auf eine ausgeprägte Polymorphie, eine hohe
Komplexität
von Nukleotidsubstitutionen sowie die Anwesenheit verschiedener nicht-klassischer
Klasse-I-Gene und Pseudogene, welche in diesem Bereich vorhanden
sind, zurückzuführen. Klasse-I-Antigene zeichnen
sich durch eine Kreuzreaktivität
gegenüber
unterschiedlichen Allelen aus, hauptsächlich innerhalb der durch
HLA-A- und -B-Antigenen definierten serologischen kreuzreaktiven
Gruppen (CREGs). Die HLA-A- und -B-Allele sind in jeweils fünf und zehn
klassische CREG-Familien aufgeteilt. Bis jetzt wurden alle bekannten
HLA-A-Spezifitäten sequenziert,
was zur Definition von diese Kreuzreaktionen erklärenden Sequenzhomologien
sowie der seit kurzem bestehenden Möglichkeit führte, die Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung spezifischer Primer (SSP) zu verwenden. Im
Gegensatz dazu zeichnen sich die HLA-B-Allele durch eine größere Polymorphie
und ein höheres
Niveau an Kreuzreaktivität
aus. Zusätzlich wurde
ein wesentlicher Teil der B-Allele
bislang noch nicht sequenziert. Die Korrelation zwischen der Kreuzreaktivität und den
DNA-Sequenzen ergibt manche Ungereimtheiten.
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Die
Anzahl von Veröffentlichungen,
welche sich mit der PCR und DNA-Probentypisierung
von Klasse-I-Allelen beschäftigen,
sind im Vergleich zu denjenigen für die Klasse II eingeschränkt. Mit
Ausnahme der Veröffentlichung
von Yoshida et al. (1992, siehe oben), sind die Allele, welche den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden, von diesen Untersuchungen
nicht abgedeckt. Von Summers et al. (Hum. Immu nol. 32: 176–182, 1991)
ist die Verwendung der PCR für
Klasse-I-Allele zu Sequenzierzwecken beschrieben. Die Kombination
der PCR mit klassischen Punkthybridisierungen mit Oligonukleotidproben
zur Unterscheidung von B44-Allelen (B*4401, B*4402) wurde von Fleischhauer
et al. beschrieben (N. Eng. J. Med. 323: 1818–1822, 1990).
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Zwei
Forschungsgruppen berichteten über
die DNA-Typisierung und -Untertypisierung von HLA-B27-Allelen (Hill
et al., The Lancet, 337: 640–642,
1991; Dominguez et al., Immunogenetics 36: 277–282, 1992). Von Hernandez-Vina
et al. (Hum. Immunol. 33: 163–173,
1992) wurde ein Oligonukleotid-Typisierung im Anschluss an eine
PCR-Amplifizierung
für HLA-A2-
und HLA-A28-Allele beschrieben; und ein allgemeinerer Typisieransatz
für HLA-A-Allele
unter Verwendung des hitzebeständigen
Amplifikationssystems wurde kürzlich von
Krausa et al. beschrieben (The Lancet, 341: 121–122, 1993).
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Yoshida
et al. (Hum. Immunol. 34: 257–266,
1992) kombinierten ebenfalls die PCR mit einem klassischen Punktauftupfverfahren
und/oder einer Einzelstrang-Bestätigungspolymorphie-Analyse.
Sie entwickelten PCR-Primer- und -Probenkombinationen zur Typisierung
von 26 HLA-B-Spezifitäten.
Ihr Typisieransatz beruht grundsätzlich
auf der Verwendung einer unterschiedlichen Amplifikation mit Primern,
welche zwischen den Bw4- und Bw6-Untertypen unterscheiden, und der
Verwendung eines spezifischen 5'-endständigen HLA-B-Primers.
Mit den beschriebenen Primer-Sätzen und
-Proben unterschieden die Autoren die folgenden Allele nicht: B*5401,
B*7801 und B*7901, die durch herkömmliche Verfahren ebenfalls
schwierig zu typisieren sind. Weiterhin kann weder zwischen B*5201
und B*52012 noch zwischen B53- und B51-Allelen unterschieden werden,
da Sequenzunterschiede zwischen diesen Allelen außerhalb
des mit ihren Primern amplifizierten Bereiches liegen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur DNA-Typisierung
oder -Untertypisierung von einem oder mehreren HLA-B-Allelen mittels
eines Hybridiserungsansatzes bereitzustellen.
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Genauer
ist die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur DNA-Typisierung
und/oder -Untertypisierung derjenigen HLA-B-Allele gerichtet, deren
entsprechende serologische Typisierverfahren Probleme bereiten oder
unmöglich
sind. Die vorherrschenden Allele, für welche das serologische Typisierverfahren
Probleme bereitet, sind die folgenden:
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf die Bereitstellung von sequenzspezifischen
Oligonukleotiden gerichtet, durch welche die DNA-Typisierung von HLA-B-Allelen möglich wird,
deren serologisches Typisierverfahren Probleme bereitet und die
beispielsweise aus der vorstehend genannten Liste ausgewählt sind.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf die Bereitstellung von sequenzspezifischen
Primern gerichtet, mit welchen die DNA-Typisierung von HLA-B-Allelen möglich wird,
deren serologisches Typisierverfahren Probleme bereitet und die
beispielsweise aus der vorstehend angegebenen Liste ausgewählt sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf die Bereitstellung von Zusammensetzungen
oder festen Trägern
gerichtet, welche mindestens eines der vorstehend genannten sequenzspezifischen
Oligonukleotide und/oder spezifischen Primer umfassen.
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Genauer
ist das erfindungsgemäße Verfahren
auf die Amplifizierung des Exons 2 einer spezifischen Untergruppe
der HLA-B-Allele, welche den Allelen entspricht, deren serologisches
Typisierverfahren Probleme bereitet, mittels bestimmter Primer (SPs)
und eine nachfolgende Hybridisierung der amplifizierten Produkte
an einen geeigneten Satz sequenzspezifischer Oligonukleotide (SSOs),
welche den amplifizierten Bereich des HLA-B-Exons-2 abdecken, gerichtet.
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Die
vorliegend Erfindung ist auch auf die Bereitstellung von Baukästen (Kits)
zur DNA-Typisierung
von HLA-B-Allelen gerichtet, deren serologisches Typisierverfahren
Probleme bereitet und die beispielsweise aus der vorstehend aufgeführten Liste
ausgewählt
sind.
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Die
vorstehenden Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst, indem neue Verfahren und
Reagenzien bereitgestellt werden. Genauer werden die vorstehend
genannten Bedürfnisse
von der vorliegenden Erfindung erfüllt, indem ein bestimmter Satz
spezifischer Primer (SPs) und sequenzspezifischer Oligonukleotide
(SSOs) sowie Baukästen
zur Durchführung
der Verfahren bereitgestellt werden, was zusammen ein schnelles,
einfaches und genaues System zur Typisierung der Allele der HLA-B-Gene
ergibt.
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Die
neuartigen erfindungsgemäßen Verfahren
und Reagenzien können
wiederum zur Entdeckung bislang unbekannter HLA-B-Allele führen, welche
durch das vorliegende Verfahren ebenfalls typisiert und identifiziert
werden können.
Auch einige andere Typen (welche nicht in der vorstehenden Tabelle
aufgeführt
sind) wie B76, B77, B67 und B59 können serologische Typisierprobleme
bereiten. Obwohl die Nukleinsäurensequenzen
noch nicht bekannt sind, ist es manchmal möglich vorherzusagen, ob diese
Spezifitäten unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Ansatzes
typisiert werden können
oder nicht. Dies wird hier für
B71 näher erläutert.
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Der
Ausdruck „Typisierung
oder Untertypisierung" ist
als Bestimmung und/oder Unterscheidung des in einer biologischen
Probe vorhandenen Typs oder Untertyps zu verstehen. Mit Typ oder
Untertyp sind alle Varianten zu verstehen, welche durch das Typisierverfahren
unterscheidbar sind. Im Fall der Unterscheidung des Typs eines Allels
wird durch das Typisierverfahren die Anwesenheit dieses spezifischen
Allels bestimmt.
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Die
offiziell erkannten serologischen Typen (auch HLA-Spezifitäten genannt)
und ihre entsprechenden Allele (wenn die Sequenz bekannt ist) sind
in einer jährlich überarbeiteten
Bezugsliste aufgeführt
(Bodner et al., Tissue Antigens, 39: 161–173, 1992).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht auf der Amplifizierung des Exons 2 einer möglicherweise
in der Probe vorhandenen Untergruppe von HLA-B-Allelen mit bestimmten
Sätzen
von Amplifizierungsprimern (welche auch als SPs bezeichnet werden).
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Nachfolgend
werden die amplifizierten Produkte an einen geeigneten Satz von
DNA-Proben hybridisiert
(auch als SSOs bezeichnet), wonach die gebildeten Hybride erfasst
und aus dem erzeugten Hybridisiermuster der HLA-B-Typ abgeleitet
wird. Bei diesem Ansatz, welcher insbesondere auf die Identifizierung
von Typen gerichtet ist, die mit serologischen Techniken schwierig
zu unterscheiden oder überhaupt
nicht zu unterscheiden sind, ist es besonders vorteilhaft, dass
der 5'-End-Amplifizierungsprimer
spezifisch den Bereich 30 bis 33 im Exon 2 der HLA-B-Allele erfasst
(entsprechend der von Zemmour und Parham vorgegebenen Nummerierung,
1992). Entsprechend den von diesen Autoren angegebenen Sequenzdaten
haben alle erfindungsgemäß bestimmbaren
bekannten Allele folgende Sequenz an der Position 30 bis 33 im Exon
2: 5'-GCCA-3'. Daher werden durch
einen auf diese Sequenz endenden amplifizierenden Primer alle gewünschten
Allele amplifiziert und wird gleichzeitig die Amplifizierung des
Exons 2 vieler anderer HLA-B-Allele
(welche durch die entsprechende Sequenz 5'-TCCG-3' an der Position 30 bis 33 des Exons
2 ausgezeichnet sind) ausgeschlossen, wodurch der DNA-Typisieransatz
be trächtlich
vereinfacht wird. Das HLA-B-Exon 2 von Allelen, deren DNA-Sequenz
bekannt ist (Zemmour und Parham, 1992) und die durch die Sequenz
5'-GCCA-3' an der Position
30 bis 33 ausgezeichnet sind, sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Die
Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zur Typisierung oder
Untertypisierung von einem oder mehreren HLA-B-Allelen in einer
Probe, die durch die Sequenz 5'-GCCA-3' an der Position
30 bis 33 des Exons 2 des HLA-B-Allels ausgezeichnet sind (gemäß der Nummerierung
von Zemmour und Parham, 1992), und genauer auf ein Verfahren zur
Unterscheidung von HLA-B-Typen, die serologisch schwierig zu unterscheiden
sind, wie beispielsweise B54(22), B52(5), B7801, B62(15), B75(15),
B71(70), B72(70), B46, B79, B53, B5102, B5103 und B58(17), wobei
das Verfahren mindestens die folgenden Schritte umfasst:
- – Möglicherweise
Extraktion der Nukleinsäureprobe,
- – Amplifizierung
der Nukleinsäure
der HLA-B-Allele, die durch die Sequenz 5'-GCCA-3' an der Position
30 bis 33 des Exons 2 des HLA-B-Allels ausgezeichnet sind, mit mindestens
einem 5'-End-Amplifizierungsprimer,
der aus der folgenden Liste ausgewählt ist:
5'-AGGTATTTCTACACCGCCA-3' (B25P, SEQ ID NR
1)
oder Sequenzvarianten davon wie:
5'-AGGTATTTCCACACCGCCA-3' (SEQ ID NR 2)
5'-AGGTATTTCGACACCGCCA-3' (SEQ ID NR 3)
oder
anderen Sequenzvarianten, wobei diese Sequenzvarianten Auslassungen
und/oder Einfügungen und/oder
Substitutionen von einem oder mehreren Nukleotiden enthalten, mit
der Maßgabe,
dass die 3'-End-GCCA-Sequenz
erhalten bleibt und diese Sequenzvarianten zur spezifischen Amplifizierung
der gleichen HLA-B-Allele wie der B25P-Primer oder vorstehend aufgeführten Varianten
veranlasst werden können, in
Verbindung mit einem geeigneten 3'-End-Primer, der aus den gleichen Allelen
wie die vorstehend definierten 5'-End-Primer
ausgewählt
wird, wobei die 5'-
und 3'-End-Primer
möglicherweise
markiert sind; und
- – Hybridisierung
des amplifizierten Produktes, welches während oder nach der Amplifizierung
möglicherweise
markiert wird, bei geeigneten Bedingungen mit einer oder mehreren
geeigneten Proben, welche aus dem Bereich 15 bis 261 des HLA-B-Exon-2-Bereichs ausgewählt sind,
wobei die Nummerierung derjenigen von Zemmour und Parham, 1992,
entspricht,
- – Waschen
bei geeigneten Waschbedingungen,
- – Erfassung
der gebildeten Hybride; und
- – Ableitung
des vorhandenen Allels aus dem beobachteten Hybridisierungsmuster.
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Zur
Durchführung
des vorstehend veranschaulichten erfindungsgemäßen Verfahrens kann es notwendig
sein, eine Extraktion einer Nukleinsäureprobe gemäß einer
der aus dem Stand bekannten Techniken durchzuführen. Beim Fall der Extraktion
von RNA ist die Erzeugung von cDNA notwendig; ansonsten wird cDNA
oder genomische DNA extrahiert.
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Der
Ausdruck „Primer" bezieht sich auf
eine einsträngige
DNA-Oligonukleotidsequenz oder einen spezifischen Primer (SPs),
welcher als Ausgangspunkt der Synthese eines Primerausdehnungsproduktes
dienen kann, das komplementär
zu dem zu kopierenden Nukleinsäurestrang
ist. Die Länge
und Sequenz des Primers muss derart sein, dass sie die Auslösung der
Synthese der Ausdehnungsprodukte ermöglicht. Vorzugsweise umfasst
der Primer etwa 5 bis 50 Nukleotide, bevorzugter etwa 10 bis 21
Nukleotide. Die spezifische Länge und
Sequenz des Primers hängt
von der Komplexität
der erforderlichen DNA- oder RNA-Zielmoleküle ebenso wie von den Bedingungen
der Verwendung des Primers wie Temperatur und Ionenstärke ab.
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Die
Tatsache, dass amplifizierende Primer nicht genau mit der entsprechenden
Templatsequenz übereinstimmen
müssen,
um eine gute Amplifizierung zu gewährleisten, unter Voraussetzung,
dass eine genaue Übereinstimmung
an den letzten drei Nukleotiden am 3'-Ende des Primers erhalten bleibt, ist
in der Literatur im großen
Umfang dokumentiert (Kwok et al., Nucleic Acids Research 18: 999–1005, 1990;
Sommer und Tautz, Nucleic Acids Research 17, 6749, 1989).
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Der
Begriff „Probe" bezieht sich auf
einsträngige
sequenzspezifische Oligonukleotide (SSOs), welche eine Sequenz haben,
welche genau komplementär
zur Zielsequenz des zu erfassenden Allels ist.
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Vorzugsweise
sind diese Proben etwa 5 bis 50 Nukleotide lang, bevorzugter etwa
10 bis 18 Nukleotide.
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Die
Ausdrücke „geeignete" Hybridisierungs-
und Waschbedingungen beziehen sich auf die Tatsache, dass in den
meisten Fällen
die Proben nur an genau komplementäre Sequenzen hybridisierbar
sind. Derartige Bedingungen sind in den Beispielen veranschaulicht.
Beispielsweise betragen für
die Probe 17 die bevorzugten Hybridisierungs- und Waschtemperaturen
jeweils 54 °C
und 58 °C,
wenn 3M TMAC als Hybridisierungs- und Waschlösung verwendet wird. Im Allgemeinen
müssen
die Hybridisierungsbedingungen denjenigen des Stands der Technik
entsprechen (beispielsweise Maniatis et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, New York, Cold Spring Harbor Laboratory, 1982).
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Jedoch
sollten diese Proben entsprechend der Hybridisierlösung (SSC,
SSPE, usw.) bei ihrer geeigneten Temperatur hybridisiert werden,
um eine ausreichende Spezifität
zu erreichen (in den meisten Fällen
sollen Unterschiede auf dem Niveau einer Einpunkt-Mutation unterschieden
werden).
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Die
vorstehend genannten 5'-End-Primer
werden als B25P-Primer bezeichnet.
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Der
Ausdruck „Probe" bezieht sich auf
jede Quelle von biologischem Material wie beispielsweise Blutflecken,
Haar, Gewebezellen oder periphere Blutzellen. Typische Proben können mononukleare
periphäre Blutzellen
(PBMNC), lymphoplastische Zelllinien (LCL), Haarzellen oder dergleichen
einschließen.
Die bevorzugte isolierte Nukleinsäure ist genomische DNA. Jedoch
können
auch zytoplasmische, zelluläre
und poly(A) + RNA verwendet werden.
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Der
Ausdruck „Ableitung
des vorhandenen Allels aus dem beobachteten Hybridisierungsmuster" bezieht sich auf
das zentrale Merkmal des erfindungsgemäßen HLA-B-Typisierverfahrens, welches die Identifizierung
(auch als Bestimmung oder Unterscheidung bezeichnet) der in der
Probe vorhandenen HLA-B-Allele durch Analyse des Bindungsmusters
einer Palette von Oligonukleotidproben beinhaltet. Obwohl durch
einzelne Proben ebenfalls eine nützliche
Information bereitgestellt werden kann, ist die Variation von HLA-B-Allelen in
der Natur verteilt, so dass eine spezifische Variante einzig durch
eine Probe kaum zu identifizieren ist. Vielmehr wird, wie in den
Beispielen gezeigt ist, die Identität eines Allels aus dem Bindungsmuster
einer Palette von Oligonukleotidproben abgeleitet, die für unterschiedliche
Segmente der verschiedenen HLA-B-Allele spezifisch sind. In Abhängigkeit
von der Wahl dieser Oligonukleotidproben entspricht jedes bekannte
Allel einem spezifischen Hybridisierungsmuster bei Verwendung einer
spezifischen Probenkombination. In Abhängigkeit von der Wahl der Oligonukleotidproben
kann jedes Allel auch von irgendeinem anderen mit den gleichen Primern
amplifizierten Allel unterschieden werden. Durch den Vergleich des
erzeugten Musters positiv hybridisierter Proben einer Probe, welche
eine oder mehrere unbekannte HLA-B-Allele enthält, mit einem Vergleich erwarteter
Hybridisierungsmuster, wie beispielsweise in Tabelle 1 gezeigt,
wird die eindeutige Ableitung der in der Probe vorhandenen HLA-B-Allele
möglich.
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Da
die Zielallele sich etwas in der Sequenz am 3'-Ende des Exons 2 unterscheiden (Zemmour
und Parham, 1992), sollten verschiedene 3'-End-Primer mit einem 5'-End-Primer (B25P oder
Varianten davon) kombiniert werden, um eine spezifische Amplifizierung
aller Allele von Interesse zu erreichen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein vorstehend definiertes
Verfahren, weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer
der folgenden 3'-End-Amplifizierungsprimer
(B23) verwendet wird:
5'-TCTGGTTGTAGTAGCCGCGCA-3' (B23P 1, SEQ ID
NR 4) oder Sequenzvarianten davon, wie:
5'-TCTGGTTGTAGTAGCGGAGCG-3' (B23P2, SEQ ID NR
5),
5'-TCCGCAGGTTCTCTCGGTA-3' (B23P3, SEQ ID NR
6),
oder anderen Sequenzvarianten, wobei die Sequenzvarianten
Auslassungen und/oder Einfügungen
und/oder Substitutionen von einem oder mehreren Nukleotiden enthalten,
mit der Maßgabe,
dass diese Sequenzvarianten zur spezifischen Amplifizierung der
gleichen HLA-B-Allele wie der B23P1-Primer oder die vorstehend angegebenen
Varianten B23P2 oder B23P3 herangezogen werden können, wobei die Primer möglicherweise
mit einer entfernbaren Markierung wie Biotin versehen sind.
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Wie
angegeben werden diese Primer weiterhin jeweils als B23P1, B23P2
und B23P3 bezeichnet. Die Primer B23P1 und B23P2 erkennen den Bereich
241 bis 261 im HLA-B-Exon
2; Primer B23P3 erkennt den Bereich 219 bis 237 (Nummerierung gemäß Zemmour
und Parham, 1992). Die Allele, deren DNA-Sequenz vollständig mit
dem 3'-Ende der
vorstehend genannten Primer übereinstimmt,
sind in Tabelle 1 angegeben.
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Aus
diesen Daten kann gefolgert werden, dass zum Erreichen einer Amplifizierung
aller HLA-B-Allele von Interesse die Amplifizierung mit dem Primersatz
B25P/B23P1
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Zumindest
mit einem der folgenden Sätze
kombiniert werden sollte:
B25P/B23P2
oder
B25P/B23P3.
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Aus
den in Tabelle 1 gegebenen Daten kann ebenfalls gefolgert werden,
dass manche Allele ausschließlich
mit einem Primersatz und nicht mit einer der vorstehend ausgeführten Kombinationen
amplifiziert werden. Beispielsweise werden neben anderen Allelen
B*4601 oder B*7801 nur mit dem Primersatz B25P/B23P1 amplifiziert.
Andererseits werden beispielsweise die Allele B*1503 oder B*5801
jeweils mit den Primersätzen
B25P/B23P1 und B25P/B23P3 sowie B25P/B23P2 und B25P/B23P3 amplifiziert.
-
Es
sollte ebenfalls erwähnt
werden, dass aus den erhältlichen
Sequenzdaten (Zemmour und Parham, 1992) andere 3'-End-Amplifizierungsprimer ausgewählt werden
können,
mit denen die Amplifizierung eines bestimmten Abschnitts des Exons
2 von HLA-B-Allelen
erreicht werden kann, wenn diese mit dem 5'-End-Primer B25P oder Varianten davon
kombiniert werden.
-
Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Amplifizierung mit den zwei Primersätzen der Wahl in unterschiedlichen
Reaktionsröhren
durchgeführt,
und die amplifizierten Produkte werden, wie im Typisierschema in 1 angegeben,
getrennt hybridisiert.
-
Gemäß einer
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Amplifizierung mit den zwei Primersätzen der Wahl in unterschiedlichen
Reaktionsröhren
durchgeführt,
und die amplifizierten Produkte werden nach der Amplifizierung vermischt
und zusammen hybridisiert.
-
Gemäß einer
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden die verschiedenen beteiligten Primer (entweder B25P, B23P1
und B23P2 oder B25P, B23P1 und B23P3) vermischt und die Amplifizierung
in einem einzigen Reaktionsrohr durchgeführt, wonach die amplifizierten
Produkte zusammen hybridisiert werden.
-
Das
verwendete Amplifizierungsverfahren kann entweder die PCR (Saiki
et al., Science 239: 487–491, 1988),
eine auf der Nukleinsäuresequenz
beruhende Amplifizierung (NASBA; Guateli et al., PNAS (USA); 87: 1874–1878, 1990;
Compton, Nature; 91–92,
1991), ein auf Transkription beruhendes Amplifizierungssystem (TAS,
Kwoh et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 86: 1173–1177, 1989),
die Strangersetzungs-Amplifizierung (SDA,
Duck et al., Biotechniques 9: 142–147, 1990; Walker et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 89: 392–396, 1992), die Amplifizierung
mittels einer Qβ-Replikase (Lizardi
et al., Bio/Technology 6: 1197–1202,
1988; Lomeli et al., Clin. Chem. 35: 1826–1831, 1989) oder jedes andere
geeignete Verfahren sein, durch welches Nukleinsäuremoleküle unter Verwendung einer Primerverlängerung
amplifiziert werden können.
Während
der Amplifizierung können
die amplifizierten Produkte auf Wunsch entweder unter Verwendung
von markierten Primern oder durch Einfügung von markierten Nukleotiden
markiert werden. Die Markierungen können Isotope (32P, 35S usw.) oder keine Isotope sein (Biotin,
Digoxigenin, usw.).
-
Um
die amplifizierten Allele voneinander zu unterscheiden, werden die
amplifizierten Produkte an einen Satz von sequenzspezifischen DNA-Proben
hybridisiert (welche auch als SSOs bezeichnet werden), welche Exon-2-Bereiche
von HLA-B erkennen, die zwischen den ausgewählten Amplifizierungs-Primerbereichen angeordnet
sind. Es können
verschiedene Hybridisierformate, wie das herkömmliche Punkt-Auftropfformat,
die Sandwich-Hybridisierung oder die Umkehrhybridisierung (wie das
umgekehrte Punkt-Auftropfformat)
verwendet werden. Ein bestimmter Satz DNA-Proben wurde ausgewählt, durch
welche die Unterscheidung der Allele von Interesse voneinander und
von anderen beschriebenen Allelen möglich ist, gleichgültig ob
diese Allele im homozygotischen oder heterozygotischen Zustand vorliegen.
-
Für diesen
Zweck wurden 20 grundlegende DNA-Probensequenzen identifiziert,
welche so ausgestattet sind, dass sie wie in den Beispielen veranschaulicht
bei einer TMAC- (Tetramethylammoniumchlorid)
-Hybridisierung und Waschbedingungen wirksam sind. Die meisten dieser
Proben erkennen die am meisten variablen Bereiche des Exons 2 von
HLA-B und können
zur Hybridisierung an mehr als ein HLA-B-Allel veranlasst werden.
-
Einige
Proben wurden ausgewählt,
weil sie Allel-spezifisch sind; diese Proben sind Probe 8 (SEQ ID NR
14), 12 (SEQ ID NR 18), und 16 (SEQ ID NR 22), welche jeweils ausschließlich an
B*5401, B*4601 und B*7901 hybridisieren. Die von den verschiedenen
Proben erkannten Bereiche sind in 2 schematisch
dargestellt. In Tabelle 2 sind die Probensequenzen angegeben. Eine
Erläuterung
ist in Tabelle 1 gegeben. Weiterhin wurden die gleichen 20 grundlegenden
Proben oder Varianten davon unter Hybridisier- und Waschbedingungen
getestet, welche wie in Beispiel 5 und Tabelle 2 bis veranschaulicht
für SSPE
spezifisch sind. Wie aus Tabelle 2 bis ersichtlich, sind unter den
verwendeten spezifischen SSPE-Pufferbedingungen 9 der ursprünglichen
TMAC-getesteten Proben und einige der neuen Probenvarianten besonders
bevorzugt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft somit ein vorstehend definiertes
Verfahren, wobei eine oder mehrere Hybridisierungsproben aus Tabelle
2 (SEQ ID NR 7 bis 26) ausgewählt
sind.
-
Entsprechend
der Hybridisierlösung
(SSC, SSPE, TMAC usw.) sollten diese Proben genau bei ihrer geeigneten
Temperatur hybridisiert werden, um eine ausreichende Spezifität zu erhalten
(in den meisten Fällen sollen
Unterschiede auf dem Niveau einer Einpunktmutation unterschieden
werden). Auch die Änderung
der Menge (Konzentration) der verwendeten Probe bezüglich zu
anderen kann zum Erhalt spezifischerer Hybridisier-Ergebnisse vorteilhaft
sein. Es sollte in diesem Zusammenhang bemerkt werden, dass im Gegensatz
zu Pufferlösungen
auf SSPE-Basis Proben der gleichen Länge unabhängig von ihrem GC-Gehalt in
TMAC-Lösungen
spezifisch bei etwa er gleichen Temperatur hybridisieren (Jacobs
et al., Nucleic Acids Research 16: 4637–4650, 1988).
-
Bevorzugte
grundlegende Proben werden unter Verwendung unterschiedlicher Hybridisier-
und Waschpufferbedingungen in den erfindungsgemäßen Beispielen veranschaulicht.
Die bevorzugten Proben sind in Anspruch 7 eingeschlossen.
-
Von
den den erfindungsgemäßen Gegenstand
bildenden Allelen können
B*1501 und B*1504 nicht voneinander unterschieden werden, da diese
Sequenzen im zweiten Exon genau gleich sind. Unterschiede zwischen
beiden Allelen werden im 5'-Ende
des Exons 3 gefunden (Zemmour und Parham, 1992). Aus dem gleichen
Grund können
B*5101 bis B*5104 nicht voneinander unterschieden werden. Auch bei
diesen Allelen kann die Unterscheidung im Exon 3 erreicht werden
(Zemmour und Parham, 1992). Daher schließt ein noch vollständigeres
Typisiersystem eine Primer- und Probenkombination zur Unterscheidung
zwischen Typen im Exon 3 ein.
-
Die
vorstehend genannten DNA-Typisierverfahren, bei welchen das Primerpaar
B25P/B23P2 verwendet und eine Hybridisierung mit SSOs 7 (SEQ ID
NR 13) und 9 (SEQ ID NR 15) beobachtet wird, werden vorzugsweise
zusätzlich
und getrennt mit dem Primerpaar B25P und B23P1 und/oder B23P3-Primern
durchgeführt.
Für letztere
Anwendung kann ein Primer mit der folgenden Sequenz:
5'-GACGACACG/CCT/AGTTCGTGA-3' B25PX1 (SEQ ID NR
53)
als Alternative für
den B25P-Primer verwendet werden.
-
Wie
in den Beispielen erläutert,
wird durch diesen zusätzlichen
Amplifizierungsschritt die Möglichkeit ausgeschlossen,
dass eine zusätzliche
Amplifizierung des HLA-AR-Pseudogens
(wenn der Primer B23P2 verwendet wird) auftritt und somit ein genaueres
HLA-B-Typisierverfahren ermöglicht.
-
Für den erfindungsgemäßen Zweck
geeignete Prüfverfahren
zur Erfassung von Hybriden, welche sich in einer Probe zwischen
den Oligonukleotidproben und den Nukleinsäuresequenzen gebildet haben,
können alle
aus dem Stand der Technik bekannten Prüfformate umfassen. Beispielsweise
kann die Erfassung erreicht werden, indem ein Punkt-Auftropfformat verwendet
wird, die nicht-markierte amplifizierte Probe an eine Membran gebunden
wird, die Membran mit mindestens einer markierten Probe unter geeigneten
Hybridisier- und Waschbedingungen zusammengebracht wird, und die
Anwesenheit der gebundenen Probe überwacht wird. Proben können mit
Radioisotopen oder mit Markie rungen markiert werden, durch welche
eine chromogene oder chemolumeniszente Erfassung möglich ist,
wie beispielsweise mit Meerrettichperoxidase gekoppelte Proben.
-
Eine
Alternative ist ein „umgekehrtes" Punkt-Auftropfformat,
bei welchem die amplifizierte Sequenz eine Markierung enthält. Bei
diesem Format werden die nicht-markierten Olgonukleotidproben an
einen festen Träger
gebunden und der markierten Probe unter geeigneten entsprechenden
Hybridisier- und nachfolgenden Waschbedingungen ausgesetzt. Es ist
selbstverständlich,
dass auch jedes andere Prüfverfahren
erfindungsgemäß verwendet
werden kann, welches auf der Bildung eines Hybrids zwischen den
Nukleinsäuren
der Probe und der Oligonukleotidproben beruht.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
umfasst das Verfahren der Typisierung der HLA-B-Allele, welche in
einer biologischen Probe enthalten sind, die Schritte des In-Kontakt-Bringens
der von dem genetischen Material stammenden amplifizierten Kopien
mit einem festen Träger,
auf welchen die vorstehend definierten Proben zuvor immobilisiert
worden sind.
-
Der
Ausdruck „fester
Träger" kann sich auf jedes
Substrat beziehen, an welches eine Oligonukleotidprobe gekoppelt
werden kann, mit der Maßgabe,
dass sie ihre Hybridisiereigenschaften behält und der Hintergrundpegel
an Hybridisierung niedrig bleibt. Gewöhnlich ist das feste Substrat
eine Mikrotiterplatte, eine Membran, z. B. Nylon oder Nitrocellulose)
oder eine kleine Kugel (Perle).
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Vor
dem Aufbringen auf die Membran oder die Fixierung kann es vorteilhaft
sein, die Nukleinsäureprobe
zu modifizieren, um die Fixierung zu erleichtern oder die Hybridisiereffizienz
zu verbessern. Derartige Modifikationen können eine Homopolymer-Schwanzbildung, eine
Kupplung mit unterschiedlichen reaktiven Gruppen wie aliphatischen
Gruppen, NH2-Gruppen, SH-Gruppen, Carbonsäuregruppen,
oder eine Kupplung mit Biotin oder Haptenen einschließen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
umfasst das Verfahren der Typisierung von in einer biologischen
Probe enthaltenen HLA-B-Allelen die Schritte des In-Kontakt-Bringens
der von dem genetischen Material stammenden amplifizierten Kopien
mit Oligonukleotidproben, welche als parallele Linien auf dem festen
Träger
immobilisiert wurden.
-
Gemäß dieser
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden eine oder mehrere der vorstehend definierten Proben zur Immobilisierung
und Einfügung
in eine Umkehrphasenhybridisierprüfung verwendet, vorzugsweise
für die
Immobilisierung als parallele Linien auf einem festen Träger wie
einem Membranstreifen, um gemäß dem vorstehend
definierten Verfahren HLA-B-Allele zu typisieren.
-
Gemäß diesem
vorteilhaften Verfahren werden die Proben in einem Linienprobenprüf- (LiPA) -Format immobilisiert.
Dies ist ein umgekehrtes Hybridisierformat (Saiki et al., PNAS (USA);
86: 6230–6234,
1989), bei welchem Membranstreifen verwendet werden, auf die 20
oder mehr Oligonukleotidproben (einschließlich negativer oder positiver
Kontroll-Oligonukleotide) vorzugsweise als parallele Linien aufgebracht
werden. Die LiPA-Streifen
werden wie von Stuyver et al. (J. Gen. Virol. 74: 1093–1102, 1993)
beschrieben hergestellt.
-
Die
Erfindung bezieht sich somit auch auf einen festen Träger, wie
vorzugsweise einen Membranstreifen, welcher auf seiner Oberfläche eine
oder mehrere der vorstehend definierten Proben trägt, die
in Form von parallelen Linien an den Träger gekoppelt sind.
-
Das
LiPA ist ein sehr schneller und anwenderfreundlicher Hybridisiertest.
Ergebnisse können
vier Stunden nach Beginn der Amplifizierung abgelesen werden. Nach
der Amplifizierung, während
der normalerweise eine nicht-isotopische Markierung in das amplifizierte
Produkt eingefügt
wird, und der basischen Denaturierung wird das amplifizierte Produkt
mit den Proben auf der Membran in Kontakt gebracht und die Hybridisierung
für etwa
1 bis 1,5 Stunden durchgeführt.
Nach einem kurzen Waschen (10 bis 30 Minuten) wird der Erfassungsvorgang
begonnen. Alle diese Schritte werden in den glei chen Hybridisiervorlagen
durchgeführt, wodurch
die Verweilzeit verringert wird. Aus dem erzeugten Hybridisiermuster
können
die vorhandenen HLA-B-Allele entweder mit bloßem Augen, jedoch vorzugsweise
unter Verwendung einer Erfassungssoftware ermittelt werden. Das
LiPA-Format ist vollständig
kompatibel mit herkömmlich
erhältlichen
Abtastvorrichtungen, wodurch die automatische Interpretation der
Ergebnisse sehr zuverlässig
wird. All diese Vorteile machen das LiPA-Format zur Verwendung bei
der HLA-Typisierung
in einem Routinevorgang verwendbar. Das LiPA-Format sollte besonders
vorteilhaft für
die Typisierung derjenigen Allele sein, welche durch serologische Routinemittel
schwierig zu typisieren sind.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erfassung
und Identifizierung von neuartigen HLA-B-Allelen, welche sich von
den bekannten HLA-B-Allelen unterscheiden, umfassend die Schritte:
- – Ermittlung
der in einer biologischen Probe vorhandenen HLA-B-Allele gemäß dem vorstehend
definierten Verfahren,
- – für den Fall,
dass eine Probe beobachtet wird, welche nicht ein Hybridisiermuster
erzeugt, das mit den in Tabelle 1 definierten kompatibel ist, Sequenzierung
des Abschnitts der HLA-B-Exon-2-Sequenz, welche der abweichenden
Hybridisierprobe des zu bestimmenden neuen HLA-B-Allels entspricht.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Probensatz
ist nicht nur die Unterscheidung von Allelen mit bekannten Sequenzen,
sondern auch von Allelen mit bislang unbekannten Sequenzen möglich, wie
in Beispiel 3 ausgeführt.
Bei diesem Beispiel wird gezeigt, dass B71 unter Verwendung der
Probe 13 von B72 (B*1503) unterschieden werden kann. Dies ist besonders
vorteilhaft, da die Unterscheidung von B71 und B72 auf serologischer
Grundlage problematisch ist.
-
Die
Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zur Unterscheidung
zwischen B72 (B*1503) und Nicht-B72-HLA-B-Allelen der B70-Gruppe
(B70, B71, d. h. von B*1503 verschiedene Allele) unter Verwendung des
vorstehend definierten Verfahrens, wobei die Nicht-B72-HLA-B-Allele
durch die Tatsache gekennzeichnet sind, dass sie kein Hybrid mit
mindestens einer der folgenden Proben bilden, welche mit dem B*1503-Allel
hybridisieren (z. B. Probe 13 (SEQ ID NR 19), Probe 7 (SEQ ID NR
13), Probe 10 (SEQ ID NR 16), Probe 18 (SEQ ID NR 24) und Probe
19 (SEQ ID NR 25)).
-
Ist
die Sequenz dieser neuen Allele einmal erhältlich, können neue Proben entwickelt
werden, mit welchen eine spezifische Erfassung dieser neuen Allele
möglich
wird. Das Hinzufügen
dieser Proben zum Satz der in Tabelle 1 aufgeführten 20 grundlegenden Proben
verbessert somit das Unterscheidungsniveau und die Relevanz dieses
Typisier-Verfahrens.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf ein amplifiziertes
Produkt, das durch das Primer-Set B25P/B23P1 (SEQ ID NR 1 und 4)
eines HLA-B-Allels erhalten wurde, welches einem bislang auf dem
Nukleinsäuresequenzniveau
noch nicht bestimmten B70-HLA-B-Typ
entspricht und gemäß dem vorstehend
definierten Verfahren bestimmt wurde, wobei das amplifizierte Produkt
durch die Tatsache gekennzeichnet ist, das es ein Hybrid mit Probe
2 (SEQ ID NR 8, vgl. Tabelle 2) bildet, während es kein Hybrid mit Probe
13 (SEQ ID NR 19, vgl. Tabelle 2) unter den folgenden Bedingungen
bildet:
- – Vorhybridisierung
der Membranen für
30 Minuten bei 54 °C
in 50 mM Tris-HCl, pH 8, 0,1 % SDS, 2 mM EDTA, 3M TMAC;
- – Hybridisierung
für eine
Stunde bei 54 °C
in der gleichen Lösung
nach Zugabe von 3 pmol/ml DIG-verdauter einzelsträngiger Oligonukleotidprobe;
- – zwei
Waschschritte bei Raumtemperatur für 10 Minuten in 2 × SSPE,
0,1 % SDS;
- – einem
Waschschritt für
15 Minuten bei 58 °C
in einer Hybridisierungslösung
und
wobei sich dieses Allel in mindestens einer Nukleotidposition in
dem sich zwischen den Nukleotiden 192 bis 209 erstreckenden Bereich
vom HLA-B-B70-Allel B*1503 unterscheidet, gemäß der Nummerierung von Zemmour
und Parham, 1992.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Zusammensetzung,
welche mindestens einen aus der folgenden Liste ausgewählten Oligonukleotid-amplifizierenden
Primer umfasst:
5'-AGGTATTTCTACACCGCCA-3' (B25P, SEQ ID NR
1)
oder Sequenzvarianten davon, wie:
5'-AGGTATTTCCACACCGCCA-3' (SEQ ID NR 2)
5'-AGGTATTTCGACACCGCCA-3' (SEQ ID NR 3)
und/oder
Einfügungen
und/oder Substitutionen von einem oder mehreren Nukleotiden, mit
der Maßgabe,
dass die 3'-End-GCCA-Sequenz
erhalten bleibt und diese Sequenzvarianten zur spezifischen Amplifizierung
der gleichen HLA-B-Allele wie der B25P-Primer oder die vorstehend
ausgeführten
Varianten davon veranlasst werden kann, möglicherweise in Kombination
mit mindestens einem Primer der folgenden Liste:
5'-TCTGGTTGTAGTAGCCGCGCA-3' (B23P1, SEQ ID NR
4),
oder andere Sequenzvarianten davon, wie:
5'-TCTGGTTGTAGTAGCGGAGCG-3' (B23P2, SEQ ID NR
5),
5'-TCCGCAGGTTCTCTCGGTA-3' (B23P3, SEQ ID NR
6),
oder Sequenzvarianten davon, wobei die Sequenzvarianten
Auslassungen und/oder Einfügungen
und/oder Substitutionen von einem oder mehreren Nukleotiden enthalten,
mit der Maßgabe,
dass die Sequenzvarianten zur spezifischen Amplifizierung der gleichen
HLA-B-Allele wie der B23P1-Primer oder die vorstehend ausgeführten Varianten
B23P2 oder B23P3 davon veranlasst werden kann, wobei die Primer
möglicherweise
mit einer entfernbaren Markierung wie Biotin versehen sind und die
Primersätze
möglicherweise
auf einem festen Träger
immobilisiert sind.
-
Vorzugsweise
enthalten solche Zusammensetzungen mindestens zwei oder mehrere
Amplifizierungsprimer, welche aus dieser Liste ausgewählt sind.
Noch bevorzugter wird der Amplifizierungsprimersatz B25P/B23P1 mit
mindestens einem der folgenden Sätze
kombiniert:
B25P/B23P2 oder B25P/B23P3.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend genannten Komponenten kann die Zusammensetzung auch
mindestens einen der folgenden Primer umfassen:
5'-GACGACACG/CCT/ACTTCGTGA-3' B25PX1 (SEQ ID NR
53)
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Zusammensetzung,
welche mindestens eine aus der folgenden Probenliste ausgewählte Oligonukleotidprobe
umfasst:
SEQ ID NR 11, SEQ ID NR 13, SEQ ID NR 18, SEQ ID NR
19, SEQ ID NR 21, SEQ ID NR 22, SEQ ID NR 23, SEQ ID NR 24, SEQ
ID NR 26, SEQ ID NR 27, SEQ ID NR 28, SEQ ID NR 29, SEQ ID NR 30,
SEQ ID NR 36, SEQ ID NR 39, SEQ ID NR 44, SEQ ID NR 45, SEQ ID NR
46, SEQ ID NR 49, SEQ ID NR 52.
-
Vorzugsweise
enthalten derartige Zusammensetzungen mindestens zwei, drei oder
mehrere dieser Proben.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf einen Baukasten zur
Typisierung von mindestens einem HLA-B-Allel aus einer biologischen
Probe, in der es wahrscheinlich enthalten ist, umfassend die folgenden Komponenten:
- – auf
Wunsch mindestens einen aus den vorstehend definierten ausgewählten Amplifizierungsprimer,
- – mindestens
eine Probe, wobei die Probe vorzugsweise auf einem festen Substrat
immobilisiert ist, noch bevorzugter auf ein und demselben Membranstreifen,
und wobei die Proben aus den vorstehend definierten ausgewählt sind,
- – einen
Puffer oder zur Herstellung des Puffers notwendige Komponenten,
welcher die durchzuführende Hybridisierungsreaktion
zwischen diesen Proben und dem amplifizierten Produkt ermöglicht;
- – auf
Wunsch eine Einrichtung zur Erfassung der durch die vorstehende
Hybridisierung erhaltenen Hybride.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf einen Baukasten zur
Typisierung von mindestens einem HLA-B-Allel aus einer biologischen
Probe, in welcher es wahrscheinlich enthalten ist, genauer einer
Probe, welche wahrscheinlich serologisch schwierig zu unterscheidende
HLA-B-Typen enthält,
im Anschluss an die Amplifizierung der die in der Probe vorhandenen
HLA-B-Allele kodierenden Nukleotide unter Verwendung einer oder
mehrerer Primersatz-Kombinationen gemäß dem vorstehend definierten
Verfahren, umfassend:
- – mindestens eine Probe, wobei
die Proben vorzugsweise auf einem festen Substrat und noch bevorzugter auf
ein und demselben Membranstreifen immobilisiert und aus den vorstehend
definierten ausgewählt
sind,
- – ein
Puffer oder zur Herstellung des Puffers notwendige Komponenten,
welcher die durchzuführende
Hybridisierungsreaktion zwischen diesen Proben und dem amplifizierten
Produkt ermöglicht;
- – eine
Einrichtung zur Erfassung der aus der vorhergehenden Hybridisierung
erhaltenen Hybride,
- – gegebenenfalls
auch eine automatisierte Abtast- und Interpretiervorrichtung zur
Interpretation der Ergebnisse und Ableitung des vorhandenen Allels
aus dem beobachteten Hybridisiermuster.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen und der Legenden der Tabellen
-
1:
Schematische Wiedergabe des erfindungsgemäßen Typisieransatzes.
-
2:
Anordnung der erfindungsgemäßen Primer
und Proben auf einer das Exon 2 des HLA-B-Gens darstellenden Achse.
Die Nummerierung entspricht der von Zemmour und Parham, 1992.
-
3:
Ergebnisse der Amplifizierung (oberes Feld) und Punkt-Auftropfhybridisierung
(unteres Feld), welche mit 13 Patientenproben und 7 Vergleichsproben
erhalten wurden. Das Material wurde unter Verwendung des Primersatzes
B25P/B23P1 amplifiziert, punktaufgetropft und mit den Proben 6 (SEQ
ID NR 12) und 17 (SEQ ID NR 23) wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben
hybridisiert.
-
4:
Punkt-Auftropfhybridisierergebnisse, welche für 15 Proben (Nummer 1 bis 15)
erhalten wurden, unter denen sich Proben befinden, welche B70-Allelvarianten
und B46-Allele beherbergen.
-
Das
amplifizierte Material wurde auf Nylonmembranen aufgetragen. Nachfolgend
wurden diese Membranen mit SSO-Proben 13 (SEQ ID NR 19), 12 (SEQ
ID NR 18), 15 (SEQ ID NR 21), 6 (SEQ ID NR 12) und 2 (SEQ ID NR
8) wie angegeben hybridisiert. Die Ergebnisse sind in den Beispielen
SSO 3 und 4 diskutiert und in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
Tabelle
1: Amplifizierte HLA-B-Allele (Exon 2) mit den erfindungsgemäßen Primersätzen. Zudem
ist die Anwesenheit der 3'-Endprimersequenz
in den Allelen und das Hybridisierungsmuster mit dem Satz der 19 SSO-Proben
angegeben.
-
Tabelle
2: Liste typisierender SSO-Proben für HLA-B-Allele.
-
Tabelle
2 bis: Liste typisierender SSO-Proben für HLA-B-Allele, welche auf
ihre Verwendung bei einem Umkehrhybridisierungs-Linienprobenprüfungs- (LiPA)
-Format getestet wurden. All diese Proben stammen von dem grundlegenden
Satz von 20 SSOs ab, die in Tabelle 2 angegeben sind. Die bevorzugten
Proben sind mit „+" gekennzeichnet.
-
Tabelle
3: Zusammenfassung der Hybridisierergebnisse, die mit 15 amplifizierten
Proben erhalten wurden, welche mit 5 SSO-Proben wie in den Beispielen
3 und 4 beschrieben hybridisiert wurden. Vgl. 4.
-
Tabelle
4: Hybridisierergebnisse, welche mit einem LiPA-Streifen erhalten
wurden, auf dem 20 Oligonukleotidproben immobilisiert wurden. Positive
Hybridisiersignale, die nach der Hybridisierung mit dem jeweils nach
der Amplifizierung 1 und 2 (vgl. Beispiel 6) erhaltenen Material
erhalten wurden, sind mit „+" angegeben.
-
Abkürzungen
-
-
- TMAC:
- Tetramethylammoniumchlorid
- SSO:
- Sequenzspezifisches
Oligonukleotid
- DIG 11-ddUTP:
- Digoxigenin-11-2',3'-didesoxy-uridin-5'-triphosphat
- DIG:
- Digoxigenin
- AMPPD:
- 3-(2'-Spiroadamantan)-4-methoxy-4-(3''-phosphoryloxy)-phenyl-1'-2-dioxetan
- AP:
- Alkalische Phosphatase
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Spezifische
Amplifizierung bestimmter HLA-B-Allele mit dem Primersatz B25P/B23P1
-
Beispielhaft
wird die Amplifizierungsspezifität
mit einem der Primersätze
veranschaulicht. Wie in 3 veranschaulicht, wurden 12
Proben und 7 Vergleichsproben mit dem Primersatz B25P/B23P1 (SEQ
ID NR 1 und 4) amplifiziert. Ausgehend von Zellmaterial wurde genomische
DNA gemäß Standardprotokollen
erhalten. Etwa 0,5 μg
genomischer DNA wurden mit einem PCR-Puffer vermischt, der 12,5
pmol jedes Primers; 200 mM jeder dNTP (Pharmacia LKB Biotechnology,
Uppsala, Schweden); 10 mM Tris-HCl (pH 8,5); 50 mM KCl; 1 mM MgCl2; 0,01 % Gelatine; 0,025 % NP-40 und eine
Einheit Taq (Thermus aquaticus) -DNA-Polymerase (Boehringer, Mannheim
GmbH, BRD) enthielt und auf ein letztendliches Volumen von 50 μl mit doppelt
destilliertem Wasser eingestellt worden war. Die Proben wurden für 10 Minuten
auf 95 °C
erhitzt und 35 PCR-Zyklen unterworfen, von denen jeder aus 94 °C für eine Minute,
55 °C für 30 Sekunden,
72 °C für eine Minute
mit einer zehnminütigen
letztendlichen Ausdehnung bei 72 °C
in einem DNA-Thermezyklusgerät
(Techne and Perkin-Elmer Cetus Corp., Norwalk, CT) bestand. Die
Amplifizierungsprodukte wurden mittels einer 1,5 %-Agarose-Gelelektrophorese
charakterisiert.
-
Die
Ergebnisse sind in 3 gezeigt. Bei allen Proben,
in denen amplifizierbare Allele vorhanden waren, wurde eine bestimmte
Bande von etwa 246 Basenpaaren, wie anhand der erhältlichen
Sequenzdaten vorhergesagt, nach Anfärbung mit Ethidiumbromid beobachtet.
-
Die
Proben 1, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11 und 12 beherbergen das B*7801-Allel
(in 1 als BSNA, BX1 oder Bte76 angegeben). In Probe
2 und 3 sowie in der Vergleichsprobe 15 findet sich ein B8-Allel
(B*0801). Die Proben 16 bis 19 sind homozygotische Kontrollproben
für jeweils
B35, B55, B56 und B54. Bei den negativen Kontrollproben (13 und
14, welche jeweils die B*3701- und B*1801-Allele beherbergen) konnte
keine Bande beobachtet werden. Diese Allele haben anstelle von 5'-GCCA-3' die 5'-TCCG-3'-Sequenz an der Position 30 bis 33 des
Exons 2 (Zemmour und Parham, 1992).
-
Beispiel 2: Punkt-Auftropf-Typisierprüfung zur
Erfassung der B78-Allele
-
Bei
diesem Beispiel wird die spezifische Typisierung des B*7801-Allels
unter Verwendung der Proben 6 und 17 (SEQ ID NR 12 und 23) beschrieben.
Da B*7801 das einzige Allel ist, das mit beiden Proben (6 und 17)
hybridisiert, kann das B*7801 von den anderen mit dem Primersatz
B25P/B23P1 amplifizierten Allelen unterschieden werden.
-
Die
sequenzspezifischen Oligonukleotidproben (SSOs) wurden chemisch
synthetisiert und an ihrem 3'-Ende
mit Digoxigenin-11-2'-3'-didesoxy-uridin-5'-triphosphat (DIG-11-ddUTP) und DNA-Desoxynukleotidylexotransferase
markiert. Dreizehn Proben und sieben Vergleichsproben wurden mit
dem Primersatz B25P/B23P1 wie in Beispiel 1 beschrieben amplifiziert.
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Anschließend wurden
2 μl der
PCR-Produkte auf Nylonmembranen (Hybond N Plus, Amersham, Buckinghamshire,
GB) aufgetropft, durch Eintauchen der Filter in 0,4 N NaOH für fünf Minuten
denaturiert und in 10 ml 10 × SSPE
(physiologische Natriumphosphatase EDTA) für 15 Minuten neutralisiert.
Nach dem Auftropfen wurden die Membranen für 30 Minuten bei 54 °C in 10 ml
einer Hybridisierlösung
vorhybridisiert, welche 50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,1 % SDS, 2 mM
EDTA, 3 M TMAC (Tetramethylammoniumchlorid, Janssen Chimica, Geel,
Belgien) enthielt. Zur Hybridisierung wurden 3 pmol/ml DIG-markiertes
SSO zur Vorhybridisierungslösung
für eine
Stunde bei 54 °C
gegeben, ausgenommen das SSO-6 (SEQ ID NR 12) (52 °C). Zur Entfernung
eines Probenüberschusses
wurden die Filter zweimal in 2 × SSPE,
0,1 % SDS bei Raumtemperatur für
10 Minuten und anschließend
in der Hybridisierungslösung
für 15
Minuten bei einer exakten Temperatur von 58 °C gewaschen, ausgenommen das
SSO-6, das bei 54 °C
gewaschen wurde.
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Die
nicht-isotopische Erfassung wurde durchgeführt, indem Anti-DIG-Alkalische
Phosphatase (Fab-Fragmente, Anti-DIG-AP) verwendet wurde, und eine
Sichtbarmachung wurde mit dem chemilumineszenten Substrat AMPPD
(3-(2'-Spiroadamantan)-4-methoxy-4-(3''-phosphoryloxy)-phenyl-1,2-dioxetan)
erhalten. Die getrockneten Membranen wurden in einer Kassette für 15 bis
30 Minuten einem Röntgenstrahlfilm (X-Omat
ARS, Kodak) ausgesetzt. Alle bei diesen Oligotypisierverfahren verwendeten
Reagenzien wurden von Boehringer, Mannheim GmbH, BRD, bezogen. Die
Ergebnisse sind in 3 veranschaulicht. Alle Proben, in
denen ein Allel des B78-Typs vorhanden ist (BSNA, BX1 oder BTe76)
hybridisieren eindeutig mit den Proben 6 und 17 (SEQ ID NR 12 und
23). Andere Proben (Nr. 2, 3, 7, 15, 16, 17, 18 und 19) hybridisieren
entweder mit Probe 17 (SEQ ID NR 23) oder Probe 6 (SEQ ID NR 12),
aber nicht mit beiden. Da die Proben 13 und 14 mit dem verwendeten
Primersatz nicht amplifiziert werden, werden weder mit Probe 6 (SEQ
ID NR 12) noch mit Probe 17 (SEQ ID NR 23) Hybridisiersignale beobachtet.
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Beispiel 3: Typisierung
und Untertypisierung von B70-Varianten
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Bei
diesem Beispiel wird die Typisierung und Untertypisierung von B70-Varianten
veranschaulicht, indem 7 Proben verwendet werden, welche B70-Varianten
beherbergen. Zudem wurden eine Leerprobe und 7 Nicht-B70-Proben
als Vergleichsproben eingeschlossen (vgl. Tabelle 3). B71 und B72
sind Allele, welche Subtypen des breiten Antigens HLA-B70 sind.
Die Sequenz des B72-Allels (B*1503) ist veröffentlicht (Zemmour und Parham,
1992); bis vor kurzem galt dies für die B71-Sequenz nicht. Keine
monospezifischen B71- und B72-Reagenzien sind beschrieben, und die
Anwesenheit anderer Antigene, vor allem von B35 und B62, erschwert
die genaue serologische Zuordnung der B70-Varianten. Eine Unterscheidung
zwischen den B70-Varianten kann mittels isoelektrischer Fokussierung
erfolgen, doch dies ist bei einem Routineverfahren keine bevorzugte
Technik.
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Unter
Verwendung des Primersatzes B25P/B32P1 (SEQ ID NR 1 und 4) und einer
Kombination einiger erfindungsgemäßer Proben konnten die B72-Varianten
von anderen B70-Varianten
unterschieden werden. Hierbei sollte klargestellt werden, dass bislang
noch nicht identifizierte andere Varianten als B71 und B72 vorkommen
könnten.
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Aus
einem Satz bekanntermaßen
B70-Allelvarianten beherbergender Proben (Proben 1 bis 6 und 8 in Tabelle
3) wurde DNA extrahiert und wie in Beispiel 1 beschrieben amplifiziert.
Die amplifizierten Produkte wurden auf fünf Nylonmembranen aufgetragen,
welche wie in Beispiel 2 beschrieben weiterbehandelt wurden. Diese
Membranen wurden jeweils mit den folgenden Probensätzen hybridisiert:
2, 6, 12, 13 und 15 (SEQ ID NR 8, 12, 18, 19 und 21). Die mit diesen
Proben erhaltenen Ergebnisse sind in 4 gezeigt.
Diese Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst. In allen Fällen konnte
die B72-Variante
(B*1503), welche in 4 der 7 B70-Proben vorhanden war, von B71 oder
anderen möglichen
Varianten unterschieden werden. B*1503 (B72) ist dadurch gekennzeichnet,
dass es mit den Proben 2 und 13 (SEQ ID NR 8 und 19) hybridisiert,
während
sich andere B70-Varianten als unreaktiv mit Probe 13 (SEQ ID NR
19) erwiesen. Somit wird durch dieses Beispiel eindeutig die Möglichkeit
der Unterscheidung zwischen Allelen selbst bei nicht-verfügbarer Sequenzinformation
veranschaulicht.
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Beispiel 4: Typisierung
von B46-Varianten
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Zwei
B46-haltige Proben wurden unter Verwendung der gleichen Verfahren,
der gleichen Primersätze und
Probenkombinationen wie in Beispiel 3 beschrieben typisiert. In 4 und
Tabelle 3 sind die Typisierergebnisse angegeben. Anhand der Anwesenheit
der Probe 12 (SEQ ID NR 18) im Probenfeld kann B*4601 einfach aufgespürt und unzweideutig
von anderen Allelen unterschieden werden. Von allen durch den Primersatz B25P/B23P1
amplifizierten Allelen (SEQ ID NR 1/4) ist B*4601 das einzige Allel,
das mit Probe 12 (SEQ ID NR 18) hybridisiert.
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Beispiel 5: Linienprobenprüfung (LiPA)
und SSOs zur Typisierung von HLA-B-Allelen
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Die
bevorzugten Hybridisierungs- und Waschmedien für die Linienprüfung (LiPA)
sind auf SSPE basierende Pufferlösungen.
LiPA-Streifen wurden im Wesentlichen wie von Stuyver et al. (J.
Gen. Virol. 74: 1093–1102,
1993) beschrieben hergestellt. Da in einem LiPA-Format alle Proben
spezifisch unter den gleichen Hybridisier- und Waschbedingungen
(der gleichen Salzkonzentration und Temperatur) reagieren sollten
und der Wärmeschmelzpunkt
des DNA:DNA-Hybrids in SSPE vom GC-Gehalt und der Probenlänge abhängt, ist bei
einigen Proben die Modifikation der in Tabelle 2 aufgeführten Proben
erforderlich, um von einem Puffersystem auf TMAC-Basis auf ein Puffersystem
auf SSPE-Basis überzugehen.
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Um
die zur Verwendung in einem LiPA-Format am meisten geeigneten Proben
auszuwählen,
wurden viele Proben (aufgeführt
in Tabelle 2 bis) synthetisiert, an ihren 3'-Enden
unter Verwendung von TTP und terminaler Transferase verlängert und
auf einem festen Träger
(Nitrocellulosemembran) immobilisiert.
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Diese
Proben wurden mit einem Zielmaterial unter Verwendung der folgenden
Hybridisier- und Waschbedingungen hybridisiert:
- Hybridisierung: | 5 × SSPE/0,5
% SDS |
| 55 °C |
- Waschen: | 2 × SSPE/0,1
% SDS |
| 55 °C |
- (1 × SSPE
ist 0,18 M NaCl, 0,01 M NaH2PO4,
1 mM EDTA (pH 7,2))
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Die
Proben, welche hinsichtlich der Spezifität und Empfindlichkeit unter
den vorstehend genannten Bedingungen die besten Testergebnisse erbrachten,
wurden zur weiteren Verwendung auf den LiPA-Streifen ausgewählt. Diese
Proben wurden in Tabelle 2 bis als positiv (+) bewertet. Nur 9 der
20 in dem TMAC-Puffersystem verwendeten Proben (SEQ ID NR 7b, 11,
12, 13, 18, 19, 21, 23 und 24) konnten ohne Modifikation im auf
SSPE basierenden System verwendet werden.
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Durch
diese Ergebnisse wird eindeutig bewiesen, dass leichte Modifikationen
der Sequenzen der verwendeten Proben von Bedeutung sein können und
eine sorgfältige
Probenzubereitung für
die Entwicklung eines zuverlässigen
LiPA-Tests wesentlich ist.
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Beispiel 6: Typisierung
von repräsentativen
homozygotischen Zelllinien unter Verwendung der LiPA-Streifen
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Aufgrund
der zusätzlichen
Amplifizierung des HLA-AR-Pseudogens (wenn der Primer B23P2 verwendet
wird) sind die Hybridisierergebnisse mit den Proben 7 (SEQ ID NR 13)
und 9 (SEQ ID NR 15) nicht eindeutig, da im Pseudogen Sequenzen
vorhanden sind, welche denjenigen der Probe 7 (SEQ ID NR 13) und
9 (SEQ ID NR 15) entsprechen.
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Um
den Ursprung eines schließlich
positiven Hybridisierungssignals zu untersuchen, wurde eine zusätzliche
Amplifizierung unter Verwendung mindestens eines der B23-Primer und eines
Primers mit der folgenden Sequenz durchgeführt:
5'-GACGACACG/CCT/AGTTCGTGA-3' B25PX1 (SEQ ID NR
53)
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Das
erhaltene amplifizierte Produkt wurde nachfolgend mit einem Streifen
hybridisiert, auf welchem mindestens Probe 7 und 9 immobilisiert
waren.
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Durch
ein positives Hybridisiersignal für die Proben 7 und 9 in dieser
Prüfung
wird angezeigt, dass die Sequenzen von Proben 7 und/oder 9 in den
HLA-B-Allelen der analysierten Probe vorhanden sind und daher die
Proben 7 und/oder 9 als positiv bewertet werden sollten. Ein negatives
Ergebnis bedeutet, dass diese Proben während der Interpretation der
Ergebnisse nach der ersten Amplifizierung vernachlässigt werden
sollten, da ihr positives Hybridisierungssignal vom Pseudogen und
nicht vom HLA-B-Gen selbst stammte.
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Die
Hybridisierergebnisse, die mit einigen ausgewählten Proben (homozygotische
Zelllinien A bis G) nach getrennter Amplifizierung mit den Primern
B25P und B23P1/B23P2 (Amplifizierung 1) und mit den Primern B25PX1
und B23P1/B23P2 (Amplifizierung 2) erhalten wurden, sind in Tabelle
4 zusammengefasst.
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Durch
diese Ergebnisse wird gezeigt, dass für die Probe A das positive
Hybridisiersignal für
die Proben 7 und 9 von dem HLA-B-Allel stammt. Das gleiche gilt
für das
positive Signal, das mit der Probe 9 in den Proben E und F erhalten
wurde.
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Wenn
die Ergebnisse nach den Amplifizierungsschritten 1 und 2 kombiniert
werden, können
die folgenden HLA-B-Allele mit Hilfe von Tabelle 1 ermittelt werden:
Probe | Allel |
A | B*0801 |
B | B*1501 |
C | B*4001 |
D | B*4601 |
E | B*5101 |
F | B*5301 |
G | B*5701 |
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Im
Wesentlichen die gleichen Ergebnisse werden erhalten, wenn zur Amplifizierung
2 der folgende Primersatz verwendet wird:
B25P und B23P1/B23P3.
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