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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie
und der Nucleinsäurechemie.
Genauer gesagt betrifft sie Verfahren und Reagenzien zum Amplifizieren
von Nucleinsäuren
von Neisseria gonorrhoeae. Die Erfindung hat daher Anwendungen beim
Nachweis von Neisseria gonorrhoeae, allgemein im Gebiet der medizinischen
Diagnostik und im Gebiet der Molekularbiologie.
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Neisseria
gonorrhoeae ist der Verursacher der Gonorrhoe, einer der am häufigsten
gemeldeten bakteriellen Infektionen in den Vereinigten Staaten.
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Miyada
und Born, 1991, Mol. Cell. Probes 5: 327–335, U.S.-Patent Nr. 5.256.536
und U.S.-Patent Nr. 5.525.717 beschreiben den Nachweis von N. gonorrhoeae
unter Verwendung einer DNA-Sonde, die von einem genomischen Fragment
enthaltend einen offenen Leserahmen (ORF 1) mit signifikanter Homologie
mit der Sequenz des Cytosin-DNA-Methyltransferasegens
von N. gonorrhoeae (M. Ngo PII) abgeleitet wurde. Es wurde gezeigt,
dass von dieser Sequenz abgeleitete Sonden mit gereinigter DNA aus
105/106-N. gonorrhoeae-Stämmen
hybridisierten, wenn sie im „Dot-Blot"-Format getestet
wurden. Kreuzreaktivität
mit anderen Neisseria-Arten wurde nur mit N. mucosa beobachtet,
jedoch wurde diese Kreuzreaktivität durch einen Waschschritt
mit hoher Stringenz eliminiert.
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Die
Erfindung der Verfahren zum Amplifizieren spezifischer Sequenzen
von Nucleinsäuren
insbesondere der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) macht den schnellen
Nachweis von Nucleinsäuren
möglich,
die in einer Menge in einer Probe vorhanden sind, die zuvor eine
nicht nachweisbar geringe Menge war (siehe U.S.-Patente Nr. 4.683.195,
4.683.202 und 4.965.188). Die Entwicklung und die Anwendung der
PCR werden ausführlich
in der Literatur beschrieben. Zum Beispiel werden eine Reihe von
die PCR betreffenden Themen diskutiert bei PCR Technology – principles
and applications for DNA amplification, 1989, (Hrsg. H. A. Erlich) Stockton
Press, New York, PCR Protocols: A guide to methods and applications,
1990, (Hrsg. M. A. Innis et al.) Academic Press, San Diego und PCR
Strategies, 1995, (Hrsg. M. A. Innis et al.) Academic Press, San
Diego. Kommerzielle Anbieter wie Perkin Elmer (Norwalk, CT) vertreiben
PCR-Reagenzien und veröffentlichen PCR-Protokolle.
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Seit
der ursprünglichen
Beschreibung der Amplifizierung von Nucleinsäuren wurden verschiedene auf Primer
basierende Nucleinsäure-Amplifizierungsverfahren
beschrieben, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Ligase-Kettenreaktion (LCR, Wu und Wallace, 1989, Genomics 4, 560–569 und
Barany, 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 189–193), Polymerase-Ligase-Kettenreaktion
(Barany, 1991, PCR Methods and Appl. 1: 5–16) Gap-LCR (PCT-Patentveröffentlichung
Nr. WO 90/01069), Reparatur-Kettenreaktion (Europäische Patentveröffentlichung
Nr. 439.182 A2), 3SR (Kwoh et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 86: 1173–1177, Guatelli
et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 1874–1878, PCT-Patentveröffentlichung
Nr. WO 92/08800 A) und NASBA (U.S.-Patent Nr. 5.130.238). Ein Überblick über die
Amplifizierungssysteme wird bei Abramson und Myers, 1993 Current
Opinion in Biotechnology 4: 41–47,
bereitgestellt.
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Purohit
und Silver, U.S.-Patent Nr. 5.550.040 und
EP 0 630 971 beschreiben den Nachweis
von N. gonorrhoeae unter Verwendung eines PCR-Amplifizierungs-/Nachweis-Tests. Basierend
auf einem Vergleich der DNA-Sequenzen von verschiedenen in der Literatur
beschriebenen Stämmen
von N. gonorrhoeae wurden Primer so konstruiert, dass eine 201 Nucleotide
umfassende Zielsequenz innerhalb der von Miyada und Born vorstehend
bereitgestellten Sequenz vermehrt wird. Die Primer amplifizierten
die Zielsequenzen aller geprüfter Stämme von
N. gonorrhoeae, obwohl auch die DNA von einigen Stämmen von
N. mucosa vermehrt wurde. Das amplifizierte Produkt wurde anschließend mit
einer für
N. gonorrhoeae spezifischen Sonde hybridisiert, um die gewünschte Spezifität zu erhalten.
Im resultierenden Amplifizierungs-/Nachweistest wurde beobachtet, dass
alle geprüften
Stämme
von N. gonorrhoeae ohne Kreuzreaktivität mit nicht von N. gonorrhoeae
stammender DNA nachgewiesen werden konnten. Der Primer SS02, der
in den vorstehend angegebenen Patenten beschrieben wird, ist identisch
mit der SEQ ID NO: 5, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
beschrieben wird.
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Mit
N. gonorrhoeae infizierte Patienten sind oftmals auch mit Chlamydia
trachomatis infiziert. Die im '040-Patent
beschriebenen N. gonorrhoeae-Primer wurden in Verbindung mit Primern
für die
Vermehrung von C. trachomatis verwendet, um Zielsequenzen von beiden
Organismen in einer einzigen Amplifizierungsreaktion zu amplifizieren.
Die gemeinsame Amplifizierungsreaktion gefolgt von getrennten artspezifischen
Hybridisierungsreaktionen bildeten die Basis eines Amplifizierungs-/Nachweis-Tests,
der in der Lage war, eine Infektion mit N. gonorrhoeae, C. trachomatis
oder beiden nachzuweisen und zu unterscheiden.
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Der
AMPLICOR® Chlamydia
trachomatis/Neisseria gonorrhoeae (CT/NG)-Test, der im Handel bei
Roche Diagnostics Systems, Inc. (Branchburg, NJ) erhältlich ist,
ist ein in vitro-Test
für den
qualitativen Nachweis von Chlamydia trachomatis und/oder Neisseria
gonorrhoeae in klinischen Proben, der auf dem im '040-Patent beschriebenen
Test basiert. Siehe die Produktbeilage des AMPLICOR® Chlamydia
trachomatis/Neisseria gonorrhoeae (CT/NG)-Tests.
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Konventionelle
Verfahren der Molekularbiologie und der Nucleinsäurechemie, welche innerhalb
des Fachwissens liegen, werden in der Literatur in Gänze erklärt. Siehe
zum Beispiel Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning – A laboratory
manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York,
Oligonucleotide Synthesis (M. J. Gait, Hrsg., 1984), Nucleic Acid
Hybridization (B. D. Hames und S. J. Higgins, Hrsg., 1984) und eine
Serie, nämlich
Methods in Enymology (Academic Press, Inc.).
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Man
hat entdeckt, dass im Handel erhältliche
Nachweis-Tests basierend auf der mutmaßlichen Cytosin-DNA-Methyltransferase
Gensequenz (hier „Ng-CDMT" genannt), offengelegt
von Miyada und Born, vorstehend, eine unerwartet hohe Rate falsch-positiver
Ergebnisse von bestimmten klinischen Proben ergibt, insbesondere
von Rachenabstrichen. Weiterhin, wurde ermittelt, dass die Ursache
der falsch-positiven Ergebnisse unerwartet die Gegenwart von zumindest
einem Anteil der N. gonorrhoeae-spezifischen Zielsequenz des Ng-CDMT Gens in einigen
anderen Isolaten der Art Neisseria als N. gonorrhoeae ist.
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Es
wurde eine Anzahl von Neisseria-Isolaten in menschlichen Rachenproben
und einigen Genitalproben entdeckt, identifiziert und charakterisiert,
welche die falsch-positiven Ergebnisse verursachten. Eine biochemische
Analyse der Isolate identifizierte sie als andere Neisseria-Arten
als N. gonorrhoeae, vorrangig N. subflava oder N. cinerea. Es wurde
zuvor angenommen, dass Neisseria-Arten außer N. gonorrhoeae, einschließlich N.
subflava und N. cinerea, nicht die Ng-CDMT Gensequenz enthalten,
und es wurde nun bestätigt, dass
die Mehrzahl der Isolate nicht die Ng-CDMT Gensequenz enthält. Die
Anwesenheit der Ng-CDMT
Gensequenz in einer Minderheit der Isolate der Neisseria-Arten außer N. gonorrhoeae
stellt ein Problem für
die auf der Ng-CDMT Gensequenz basierenden Nachweistests dar, welches
zuvor nicht erkannt wurde. Die vorliegende Erfindung stellt eine
Lösung
für dieses
Problem bereit.
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Die
Nucleotidsequenz eines Teils des Ng-CDMT Gens wurde ausgehend von
einer Anzahl neu entdeckter Isolate von anderen Neisseria-Arten
als N. gonorrhoeae bestimmt, welche die Ng-CDMT Gensequenz enthalten.
Die Gensequenzen, die in diesen neu entdeckten Isolaten enthalten
sind, enthalten geringe Unterschiede im Vergleich zur entsprechenden
Ng-CDMT Gensequenz aus N. gonorrhoeae. Die Unterschiede in der Nucleotidsequenz,
welche die Ng-CDMT-Gensequenz
in den neu entdeckten Isolaten von der Ng-CDMT Gensequenz von N.
gonorrhoeae unterscheiden, sind auf eine kleine Zahl von Positionen
begrenzt und sind innerhalb der Isolate konserviert. Die Entdeckung
dieser Unterschiede in der Nucleotidsequenz und der örtlichen
Begrenztheit der Unterschiede ist ein wichtiger Aspekt der vorliegenden
Erfindung.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Oligonucleotide, welche
durch selektive Hybridisierung unter geeignet stringenten Bedingungen
die Ng-CDMT-Gensequenz von N. gonorrhoeae von der entsprechenden
Ng-CDMT-Gensequenz, die sich in den neu entdeckten Isolaten findet,
unterscheiden. Die Oligonucleotide können als Hybridisierungssonden
oder vorzugsweise als Amplifizierungsprimer verwendet werden. Die
Verwendung der Oligonucleotide ermöglicht eine signifikante Verringerung
der falsch-positiven Ergebnisse in Amplifizierungs-/Nachweis-Tests
für N.
gonorrhoeae, welche auf die Ng-CDMT-Gensequenz zielen.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zum Amplifizieren
einer Region des Ng-CDMT-Gens von N. gonorrhoeae, wobei die Verfahren
die Ausführung
einer Amplifizierungsreaktion unter Verwendung von Primern (oder
Oligonucleotiden für
die Ligierung) umfassen, einschließlich eines Oligonucleotides
der vorliegenden Erfindung.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft Kits, welche ein Oligonucleotid
der vorliegenden Erfindung enthalten, vorzugsweise zur Verwendung
als Amplifizierungsprimer. Diese Kits können zusätzliche Reagenzien wie die
Nachweissonden oder eine oder mehrere Amplifizierungsreagenzien,
z. B. Polymerase, Puffer und Nucleosidtriphosphate enthalten.
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Um
das Verstehen der Erfindung zu erleichtern, werden nachfolgend einige
Begriffe definiert.
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Die
Begriffe „Nucleinsäure" und „Oligonucleotid" beziehen sich auf
Polydesoxyribonucleotide (enthalten 2-Desoxy-D-Ribose), auf Polyribonucleotide
(enthalten D-Ribose) und auf jede andere Art eines Polynucleotids,
welches ein N-Glycosid einer Purin- oder einer Pyrimidin-Base oder einer
modifizierten Purin- oder Pyrimidin-Base ist. Es gibt keine beabsichtigte
Unterscheidung in der Länge
zwischen den Begriffen „Nucleinsäure" und „Oligonucleotid" und diese Begriffe
werden untereinander austauschbar eingesetzt. Diese Begriffe beziehen
sich nur auf die Primärstruktur
des Moleküls.
Daher beinhalten die Begriffe sowohl doppel- und einzelsträngige DNA,
als auch doppel- und einzelsträngige
RNA.
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Oligonucleotide
können
mit einem geeigneten Verfahren hergestellt werden, einschließlich zum
Beispiel Klonierung und Restriktion von geeigneten Sequenzen und
direkte chemische Synthese mit einem Verfahren wie dem Phosphotriesterverfahren
von Narang et al., 1979, Meth. Enzymol. 68: 90–99, dem Phosphodiesterverfahren
von Brown et al., 1979, Meth. Enzymol. 68: 109–151, dem Diethylphosphoramiditverfahren von
Beaucage et al., 1981, Tetrahedron Lett. 22: 1859–1862 und
dem Festphasenverfahren des U.S.-Patents Nr. 4.458.066. Eine Übersicht über die
Syntheseverfahren wird bei Goodchild, 1990, Bioconjugate Chemistry 1
(3): 165–187
bereitgestellt.
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Der
Begriff „Hybridisierung" betrifft die Entstehung
einer Duplexstruktur durch zwei einzelsträngige Nucleinsäuren durch
die komplementäre
Basenpaarung. Eine Hybridisierung kann zwischen zwei vollständig komplementären Nucleinsäuresträngen oder
zwischen „im
Wesentlichen komplementären" Nucleinsäuresträngen, die
geringfügige
Regionen mit Unterschieden enthalten, auftreten. Bedingungen, unter
denen nur vollständig
komplementäre
Nucleinsäurestränge hybridisieren,
werden als „stringente
Hybridisierungsbedingungen" oder „sequenzspezifische
Hybridisierungsbedingungen" bezeichnet.
Stabile Duplexstrukturen aus im Wesentlichen komplementären Sequenzen
können
unter weniger stringenten Hybridisierungsbedingungen erreicht werden;
der Grad der geduldeten Unterschiede kann durch eine geeignete Anpassung
der Hybridisierungsbedingungen erreicht werden. Der Fachmann für Nucleinsäureverfahren
kann die Stabilität
der Duplexstruktur empirisch ermitteln, indem er eine Anzahl von
Variablen einschließlich
zum Beispiel die Länge
und Basenpaarkonzentration der Oligonucleotide, die Jonenstärke und
das Auftreten von fehlgepaarten Basenpaarungen betrachtet und die
auf dem Fachgebiet bereitgestellten Anleitungen befolgt (siehe z.
B. Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning – A laboratory manual, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York und Wetmur,
1991, Critical Review in Biochem. and Mol. Biol. 26 (3/4): 227–259.).
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Der
Begriff "Sonde" bezieht sich auf
ein Oligonucleotid, das in der Lage ist, selektiv mit einer Zielnucleinsäure unter
geeigneten Bedingungen zu hybridisieren. Die Sonde wird eine „hybridisierende
Region" enthalten,
die zur Zielsequenz exakt oder im Wesentlichen komplementär ist und
sie wird an einer variablen Stelle zur Zielsequenz exakt komplementär sein.
Ein Hybridisierungstest, der unter Verwendung der Sonde unter ausreichend
stringenten Bedingungen durchgeführt
wird, ermöglicht
den selektiven Nachweis einer spezifischen Zielsequenz. Für die Verwendung
in einem Hybridisierungstest zur Unterscheidung von einzelnen Nucleotidunterschieden
in der Sequenz ist die Region, an welche die Sonde hybridisiert,
vorzugsweise etwa 15 bis etwa 35 Nucleotide lang. Ein Fachmann wird
erkennen, dass im Allgemeinen das exakte Komplement einer Sonde
als Sonde genauso nützlich
ist.
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Der
Begriff "Primer" bezieht sich auf
ein Oligonucleotid, das in der Lage ist, als Initiationspunkt für die DNA-Synthese
zu dienen, unter Bedingungen bei denen die Synthese eines Primerverlängerungsprodukts, das
komplementär
zu einem Nucleinsäurestrang
ist, angeschaltet wird, d. h. in Gegenwart von vier verschiedenen
Nucleosidtriphosphaten und einem Agens zur Polymerisation (d. h.
DNA-Polymerase oder „reverse" (umgekehrte) Transkriptase)
in einem geeigneten Puffer und bei einer geeigneten Temperatur.
Der Primer wird eine „hybridisierende
Region" enthalten,
die zur Zielsequenz exakt oder im Wesentlichen komplementär ist und er
wird an einer variablen Stelle zur Zielsequenz exakt komplementär sein.
Eine Amplifizierung, bei der die Primerverlängerung unter ausreichend stringenten
Bedingungen durchgeführt
wird, erlaubt die selektive Amplifizierung einer spezifischen Zielsequenz.
Zur Verwendung in einer sequenzspezifischen Amplifizierungsreaktion
zur Unterscheidung von einzelnen Nucleotidveränderungen in der Sequenz ist
die mit dem Primer hybridisierende Region vorzugsweise etwa 15 bis
etwa 35 Nucleotide lang. Da die Primerverlängerung am 3'-Ende des Oligonucleotids
stattfindet, ist die variable Stelle vorzugsweise am 3'-Ende des Primers
gelegen, um die Sequenzunterscheidung zu erleichtern.
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Sonden
und Primer können
entweder vollständig
aus dem Oligonucleotid der hybridisierenden Region bestehen oder
sie können
zusätzliche
Eigenschaften enthalten, welche den Nachweis oder die Immobilisierung
des Oligonucleotids erlauben, die jedoch die Hybridisierungseigenschaften
der hybridisierenden Region nicht signifikant verändern. Zum
Beispiel kann die an die Sonde hybridisierende Region an einen poly-T-„Schwanz" gebunden werden,
welcher verwendet wird, um die Sonde zur Verwendung in einem umgekehrten „Dot-Blot"-Test an eine feste
Unterlage zu immobilisieren. Primer können in ähnlicher Weise zusätzliche
Eigenschaften enthalten, welche den Nachweis oder die Immobilisierung
der Primer erlauben, die grundlegende Eigenschaft des Primer jedoch
nicht verändern,
nämlich
als Initiationspunkt für
die DNA-Synthese zu dienen. Zum Beispiel können Primer eine zusätzliche
Nucleinsäuresequenz
am 5'-Ende enthalten,
welche nicht mit der Zielnucleinsäure hybridisiert, jedoch die
Klonierung des vermehrten Produkts erleichtert.
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So
wie es hier verwendet wird, bezieht sich ein „stromaufwärts"-Primer auf einen Primer, dessen Verlängerungsprodukt
eine Untersequenz des codierenden Strangs ist. Ein „stromabwärts"-Primer bezieht sich auf
einen Primer, dessen Verlängerungsprodukt
eine Untersequenz des komplementären
nicht-codierenden Strangs ist.
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Die
Begriffe „Zielsequenz", „Zielregion" und „Zielnucleinsäure" beziehen sich auf
eine Region einer Nucleinsäure,
welche amplifiziert, nachgewiesen oder anderweitig analysiert wird.
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Der
Begriff „variable
Stelle" oder „variable
Position" beziehen
sich hier auf diejenigen Nucleotidpositionen innerhalb des Ng-CDMT
Gens, an denen sich das vorhandene Nucleotid in Sequenzen von Organismen aus
verschiedenen Quellen unterscheidet.
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So
wie es hier verwendet wird, ist ein Oligonucleotid „spezifisch" für eine Zielsequenz,
wenn die Zahl der vorhandenen Unterschiede zwischen Oligonucleotid
und Zielsequenz vorhanden Fehlpaarungen geringer ist, als die Zahl
der vorhandenen Unterschiede zwischen Oligonucleotid und nicht-Zielsequenzen,
welche in einer Probe vorhanden sein können. Es können Hybridisierungsbedingungen
gewählt
werden, unter denen stabile Duplexstrukturen nur dann entstehen,
wenn die Zahl der vorhandenen Unterschiede nicht höher ist
als die Zahl der vorhandenen Unterschiede zwischen dem Oligonucleotid
und der Zielsequenz. Unter solchen Bedingungen kann das zielspezifische
Oligonucleotid eine stabile Duplexstruktur nur mit einer Zielsequenz
erzeugen. Daher ermöglicht
die Verwendung eines zielspezifischen Primers unter geeignet stringenten
Amplifizierungsbedingungen eine spezifische Amplifizierung solcher
Sequenzen, welche die Zielprimer-Bindungsstellen enthalten. In ähnlicher
Weise ermöglicht
die Verwendung zielspezifischer Sonden unter geeignet stringenten Hybridisierungsbedingungen
den Nachweis einer spezifischen Zielsequenz.
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Der
Begriff „Amplifizierungs-Reaktionsgemisch" bezieht sich auf
eine Lösung,
die Reagenzien enthält, die
notwendig sind, um eine Amplifizierungsreaktion durchzuführen und
typischerweise Primer, eine thermostabile DNA-Polymerase, dNTPs
und ein divalentes Metallkation in einem geeigneten Puffer enthält. Ein
Reaktionsgemisch wird als vollständig
bezeichnet, wenn es alle Reagenzien enthält, die notwendig sind, um
die Reaktion durchzuführen
und als unvollständig,
wenn es nur eine Teilmenge der notwendigen Reagenzien enthält. Es wird
einem Fachmann verständlich
sein, dass die Reaktionskomponenten routinemäßig aus Gründen der Zweckmäßigkeit,
der Lagerstabilität oder
um eine anwendungsabhängige
Anpassung der Konzentrationen der Komponenten zu erlauben, als separate
Lösungen
aufbewahrt werden, wobei jede eine Teilmenge der gesamten Komponenten
enthält
und dass die Reaktionskomponenten vor der Reaktion kombiniert werden,
um ein vollständiges
Reaktionsgemisch zu erhalten und dass die Reaktionskomponenten vor
der Reaktion kombiniert werden, um ein vollständiges Reaktionsgemisch herzustellen.
Weiterhin wird es dem Fachmann verständlich sein, dass die Reaktionskomponenten
für die
Vermarktung separat verpackt werden und dass nützliche, im Handel erhältliche
Kits eine beliebige Teilmenge der Reaktionskomponenten enthalten
kann, welche die modifizierten Primer der Erfindung einschließen.
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Der
Begriff „das
Komplement zu" oder „das exakte
Komplement zu" einer
gegebenen Nucleinsäure
bezeichnet spezifisch diejenige Nucleinsäure, welche sowohl die gleiche
Länge hat,
als auch exakt komplementär
zur gegebenen Nucleinsäure
ist. Daher bezeichnet das Komplement einer Nucleinsäure eine
einzelne einzigartig definierte Sequenz.
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Die
Gensequenz des mutmaßlichen
Cytosin-DNA-Methyltransferase(Ng-CDMT)-Gens von N. gonorrhoeae wird
in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt. Die Sequenz entspricht der
ORF1-Sequenz, die vorstehend durch Miyada und Born bereitgestellt
wird, jedoch mit Korrekturen in der Sequenz. Ein Sequenzierungsfehler
in der Sequenz von Miyada und Born führte zu einer fälschlichen
Identifizierung eines Stoppcodons stromaufwärts des eigentlichen Stoppcodons
und infolgedessen wurde eine verkürzte Version des eigentlichen offenen
Leserahmens berichtet. Die nachstehende Sequenz beinhaltet die ersten
1067 Basen des offenen Leserahmens.
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Obwohl
nur ein Strang (die codierende Sequenz) der Nucleinsäure in Tabelle
1 gezeigt wird, wird der Fachmann erkennen, dass SEQ ID NO: 1 eine
Region doppelsträngiger
genomischer Nucleinsäure
identifiziert und dass die Sequenzen beider Stränge durch die bereitgestellte
Sequenzinformation vollständig
spezifiziert werden.
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Die
variablen Stellen innerhalb der SEQ ID NO: 1, welche verwendet werden
können,
um die Sequenz des Ng-CDMT Gens von N. gonorrhoeae zu unterscheiden,
sind die Nucleotidpositionen 618, 621, 627, 630, 636, 653, 654,
669, 678, 681, 683, 702. Diese variablen Positionen werden in Tabelle
1 hervorgehoben und unterstrichen dargestellt.
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Die
bestimmten abweichenden Nucleotide, die sich an den variablen Stellen
innerhalb der zugehörigen
Ng-CDMT Sequenz von einigen der neu entdeckten nicht-N. gonorrhoeae-Stämmen finden,
werden in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt. Die gezeigten Sequenzvarianten
sind für
die meisten der neu entdeckten Stämme repräsentativ. Ein „–" zeigt an, dass das
Nucleotid dasselbe wie in SEQ ID NO: 1 ist. Die gezeigten Sequenzen
verdeutlichen die Konserviertheit der Sequenz innerhalb der nicht-N.
gonorrhoeae-Stämme.
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Tabelle
2
Nucleotidposition
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Zusätzlich zu
den vorstehend gezeigten repräsentativen
Sequenzvariationen wurde ein einziges Isolat von N. s. flava entdeckt,
welches eine Sequenz enthielt, die sich unter den vorstehenden variablen
Positionen von SEQ ID NO: 1 nur an den Positionen 683 und 702 („A" beziehungsweise „G") unterschied. Wegen
der geringen Häufigkeit
dieses Isolats werden Oligonucleotide, die auf Basis der anderen
variablen Positionen unterscheiden, das Auftreten von falsch-positiven
Ergebnissen noch signifikant verringern.
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N. gonorrhoeae-spezifische
Oligonucleotide
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft Oligonucleotide, die für N. gonorrhoeae
spezifisch sind und die Ng-CDMT Gensequenz von N. gonorrhoeae von
der entsprechenden Sequenz, die sich in den neu entdeckten Isolaten
findet, unterscheidet. Die N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotide
der vorliegenden Erfindung sind Oligonucleotide, die exakt komplementär zu beiden
Strängen
der SEQ ID NO: 1 (Zielsequenz) in einer Region sind, die mindestens
eine, vorzugsweise mehrere, der vorstehend identifizierten variablen
Positionen umfasst. Aufgrund der Nähe der variablen Positionen
zueinander, kann typischerweise ein Oligonucleotid gewählt werden,
das vielfältige
variable Stellen umfasst. Zum Beispiel umfasst der nachstehend beschriebene Amplifizierungsprimer
JW80 (SEQ ID NO: 3) die Positionen 618, 621, 627, 630 und 636. Abhängig von
der Zahl der variablen Positionen, die mit der hybridisierenden
Region und der beabsichtigten Verwendung umfasst werden, haben die
N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise eine Länge
von etwa 15 bis etwa 50 Nucleotiden, stärker bevorzugt eine Länge von
etwa 15 bis etwa 35 Nucleotiden.
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Die
N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung
sind nützlich
bei Reaktionen, welche auf der selektiven Hybridisierung von Oligonucleotiden
beruhen, um Nucleinsäuren
von N. gonorrhoeae nachzuweisen oder zu identifizieren. Eine selektive
Hybridisierung basiert auf dem Unterschied in der Stabilität von Hybridisierungsduplexstrukturen
mit Ziel- und nicht-Ziel-Nucleinsäuresequenzen, die sich im Grad
der Komplementarität
unterscheiden. Unter ausreichend stringenten Hybridisierungsbedingungen
sind nur solche Duplexstrukturen stabil, die zwischen dem Oligonucleotid
und den Zielsequenzen erzeugt werden. Die Anwesenheit von stabilen
Hybridisierungsduplexstrukturen kann durch eine beliebige Anzahl
von wohlbekannten Verfahren nachgewiesen werden, wie durch die Verwendung
von markierten Oligonucleotiden, d. h. Sonden, oder durch die Fähigkeit,
eine Primerverlängerungsreaktion
oder Ligierungsreaktion wie in einer Amplifizierungsreaktion durchzuführen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
sind die N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotide der vorliegenden
Erfindung im Wesentlichen komplementär, d. h. sie enthalten nicht
mehr als etwa drei Unterschiede zu jedem Strang der SEQ ID NO: 1
(die Zielsequenz) in einer Region, welche mindestens eine, vorzugsweise mehrere,
der variablen Positionen umfasst und welche exakt komplementär zur Zielsequenz
an einer oder mehreren umfassten variablen Positionen ist. Da Unterschiede,
die an nicht-variablen Positionen auftreten, Unterschiede sowohl
zu der N. gonorrhoeae-Zielsequenz als auch zu der nahe verwandten
nicht-N. gonorrhoeae nicht-Zielsequenz sind, ist die Abweichung
bei der Anzahl der Unterschiede in einer aus der Zielsequenz entstandenen
Duplexstruktur und einer aus der entsprechenden nicht-Zielsequenz
entstandenen Duplexstruktur dieselbe, wie wenn ein Oligonucleotid
verwendet wird, das exakt komplementär zur Zielsequenz ist. In dieser
Ausführungsform
sind die Hybridisierungsbedingungen ausreichend milde, um die Erzeugung
von stabilen Duplexstrukturen mit der Zielsequenz zu erlauben, während die
Stringenz ausreichend gehalten wird, um die Entstehung von stabilen
Duplexstrukturen mit nicht-Zielsequenzen
zu verhindern. Unter solchen ausreichend stringenten Hybridisierungsbedingungen
wird ein Oligonucleotid, das im Wesentlichen zur N. gonorrhoeae-Zielsequenz
in einer Region komplementär
ist, die eine oder mehrere variable Positionen umfasst und die exakt
komplementär
zur Zielsequenz an beliebigen variablen Positionen ist, nur mit
der Zielsequenz hybridisieren. Daher liegen Oligonucleotide, die
im Wesentlichen zu jedem Strang der SEQ ID NO: 1 (die Zielsequenz)
in einer Region komplementär
sind, die mindestens eine der variablen Positionen umfasst und die
an einer oder mehreren umfassten variablen Positionen exakt komplementär zur Zielsequenz
sind, innerhalb des Geltungsbereichs der Erfindung. Die Verwendung
von im Wesentlichen komplementären
anstelle von exakt komplementären
Oligonucleotiden kann in Testformaten wünschenswert sein, in denen
die Optimierung von Hybridisierungsbedingungen begrenzt ist. Da
Sequenzunterschiede die Stabilität
der Sonde/Ziel-Hybridierungsduplexstruktur verringern und daher
die Hybridisierungsbedingungen verändern, die benötigt werden, um
eine ausreichende Stringenz für
das Testsystem bereitzustellen, kann der Einbau von Unterschieden
bei der Entwicklung einer Sonde verwendet werden, um die Stabilität der Duplexstruktur
anzupassen, wenn das Testformat die Anpassung der Hybridisierungsbedingungen
nicht zulässt.
Die Wirkung eines bestimmten eingeführten Unterschieds auf die
Stabilität
der Duplexstruktur ist wohlbekannt und die daraus folgende Stabilität der Duplexstruktur
kann routinemäßig wie
vorstehend beschrieben sowohl geschätzt als auch empirisch ermittelt
werden.
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N. gonorrhoeae-spezifische
Oligonucleotide als Amplifizierungsprimer
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine sequenzspezifische Amplifizierung
unter Verwendung eines N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotids
der vorliegenden Erfindung als Primer durchgeführt. Die Amplifizierungsbedingungen
werden so gewählt,
dass die Amplifizierung nur dann auftritt, wenn die Zielsequenz
in der Probe anwesend ist. Auf diese Art wird die Ng-CDMT Sequenz
von N. gonorrhoeae durch die Anwesenheit oder Abwesenheit eines
Amplifizierungsprodukts identifiziert. Der Nachweis eines amplifizierten
Produkts kann durch ein beliebiges der auf dem Fachgebiet wohlbekannten
Verfahren, wie die Analyse durch Gelelektrophorese, durchgeführt werden.
Obwohl keine zusätzliche
Sequenzanalyse des amplifizierten Produkts benötigt wird, wird der Nachweis
vorzugsweise durch Sondenhybridisierung mit einer N. gonorrhoeae-spezifischen
Sonde durchgeführt,
um einen zusätzlichen
Grad an Spezifität
bereitzustellen.
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Die
Hybridisierungsspezifität
der Primer ist eine kritische Eigenschaft der Primer, welche eine
sequenzspezifische Amplifizierung ermöglicht. Im Allgemeinen ist
das 3'-Ende, welches
die Primerverlängerungsstelle
ist, für
die Primerspezifität
kritischer, da ein Unterschied am 3'-Ende das 3'-Ende destabilisieren und mit der Primerverlängerung
interferieren kann, obwohl der 5'-Anteil
des Primers an die Zielsequenz hybridisiert ist. Daher ist es zur
Unterscheidung von einzelnen Nucleotidveränderungen in der Sequenz und
zur Maximierung der Fähigkeit,
mehrfache Nucleotidveränderungen
in der Sequenz zu unterscheiden, vorzuziehen, dass die Primersequenz
an die Zielsequenz so hybridisiert, dass das 3'-Ende des Primers an oder nahe bei einer
variablen Position hybridisiert. Anders ausgedrückt sollte die Region einer
Zielsequenz, an die der Primer hybridisiert, vorzugsweise eine variable
Position am oder nahe beim 5'-Ende
der Region enthalten (das 3'-Ende
des Primers bindet an das 5'-Ende der Region der
Zielsequenz). Sequenzspezifische Amplifizierung und die Auswirkungen
der Primerunterschiede werden beschrieben bei Ugozzoli et al., 1991,
Methods: A Companion to Methods in Enzymology 2: 42–48; Kwok
et al., 1990, Nucleic Acids Research 18: 999– 1005 und Kwok et al., 1994,
PCR Methods and Applications 3S: 39–47.
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Eine
zusätzliche
Sequenz, die eine Schnittstelle für ein Restriktionsenzym (Restriktionsstellen)
enthält, kann
dem 5'-Ende eines
Primers hinzugefügt
werden, ohne die Fähigkeit
des Primers, verlängert
zu werden, zu beinträchtigen.
Die Restriktionsstelle, die in das amplifizierte Produkt eingebaut
wird, erleichtert die Klonierung des amplifizierten Produkts zur
Verwendung zum Beispiel bei der Sequenzierung (siehe U.S.-Patent
Nr. 4.683.195). Typischerweise können
Sequenzen mit einer Länge
zwischen etwa 2 und etwa 10 Basen, die nicht komplementär zur Zielsequenz
sind, an das 5'-Ende
der primerhybridisierenden Region angefügt werden, ohne die Fähigkeit
der Primer, eine spezifische Amplifizierung der Ng-CDMT Sequenz
von N. gonorrhoeae zu katalysieren signifikant zu verändern. Die
exakte Länge
und Sequenz der angefügten
5'-terminalen Sequenzen
wird durch die gewünschte
Restriktionsstelle bestimmt. Ein Fachmann wird erkennen, dass eine
geringfügige
Optimierung der Amplifizierungsbedingungen abhängig von der hinzugefügten Sequenz
notwendig sein kann. Ein Fachmann wird jedoch auch erkennen, dass
für die
Verwendung in den vorliegenden Verfahren ein Primer, der mit einer
zusätzlichen
Sequenz am 5'-Ende,
die eine Schnittstelle für
eine Restriktionsenzym enthält,
verlängert
wurde, grundsätzlich
gleichwertig mit einem nicht verlängerten Primer ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotide der vorliegenden
Erfindung als Primer in der Polymerasekettenreaktion (PCR) verwendet.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf ein bestimmtes Amplifizierungssystem
beschränkt.
Im Allgemeinen hängt
die Spezifität
der auf Primer basierenden Amplifizierungsreaktionen von der Spezifität der Primerhybridisierung
ab. Daher können
die N. gonorrhoeae-spezifischen Oligonucleotide der vorliegenden
Erfindung die Spezifität
einer beliebigen auf Primer basierenden Amplifizierungsreaktion
einschließlich
derjenigen Amplifizierungsverfahren, die in den im vorstehenden
Abschnitt „Hintergrund" zitierten Literaturstellen
beschrieben werden, verbessern. Wenn andere Systeme entwickelt werden,
können
diese Systeme von der erhöhten
Spezifität
der vorliegenden Oligonucleotide profitieren.
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Bestimmte
Oligonucleotide zur vorzugsweisen Verwendung als PCR-Amplifizierungsprimer
werden nachstehend gezeigt. Die Primer stellen eine signifikante
Verbesserung gegenüber
zuvor beschriebenen Primern dar, dadurch dass sie zwischen der Ng-CDMT Sequenz von
N. gonorrhoeae und den Ng-CDMT Sequenzen unterscheiden, die sich
in denjenigen Isolaten von nicht-N. gonorrhoeae Arten von Neisseria
finden, welche eine Ng-CDMT
Sequenz enthalten. Die nachstehend gezeigten Oligonucleotide sind
geeignet zur Verwendung als stromaufwärts-Primer in einer PCR. Es
wird dem Fachmann klar sein, dass die exakten Komplemente dieser
Oligonucleotide als stromabwärts-Primer
in einer PCR nützlich
sind und weiterhin, dass diese Oligonucleotide oder die exakten
Komplemente davon auch als Hybridisierungssonden verwendet werden
könnten, um
die Ng-CDMT Sequenz von N. gonorrhoeae zu identifizieren. Die Nucleotidsequenzen
der Primer werden nachstehend bereitgestellt, dargestellt von links
nach rechts in der Orientierung von 5' nach 3'.
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N. gonorrhoeae-spezifische
Oligonucleotidprimer
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- JW79 (SEQ ID NO: 2) CATATGTAACAGCAGGTCAGGCC
- JW80 (SEQ ID NO: 3) TAACAGCAGGTCAGGCCATATCC
- JW87 (SEQ ID NO: 4) CGGTAAAACACGCCGTATGTTC
-
Diese
jeweiligen vorstehend gezeigten Oligonucleotide werden mit geeigneten
stromabwärts-Primern gepaart,
wenn sie als stromaufwärts-Primer
in einer PCR verwendet werden. Der jeweilige verwendete stromabwärts-Primer
ist kein kritischer Aspekt der Erfindung. Geeignete stromabwärts-Primer
können
aus denjenigen ausgewählt
werden, die in den zitierten Literaturstellen erwähnt werden
oder sie können
aus der SEQ ID NO: 1 konstruiert werden, indem die hierin bereitgestellte
Anleitung dazu befolgt wird. Bestimmte bevorzugte stromabwärts-Primer
zur Verwendung mit den vorstehenden stromaufwärts-Primern sind nachstehend gezeigt. Der
Primer SS02 (SEQ ID NO: 5) wird im U.S.-Patent Nr. 5.550.040 beschrieben.
Ein Fachmann wird erkennen, dass ein beliebiges der im '040-Patent beschriebenen
Oligonucleotide, so wie die Sonden-Sequenz oder das Komplement eines
stromaufwärts-Primers,
als stromabwärts-Primer
verwendet werden kann. Die nachstehend gezeigten Sequenzen der stromabwärts-Primer
JW wurden so gestaltet, dass eine verbesserte Spezifität und Sensitivität der Amplifizierung
erhalten wird. Die Nucleotidsequenzen der stromabwärts-Primer werden
nachstehend bereitgestellt, dargestellt von links nach rechts in
der Orientierung von 5' nach
3'.
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N. gonorrhoeae-spezifische
stromabwärts-Primer
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- SS02 (SEQ ID NO: 5) AACAGCATTACCAATCTGGCGAC
- JW88 (SEQ ID NO: 6) GACGTACTTCAGTTGTTGATCCG
- JW89 (SEQ ID NO: 7) CGACGTACTTCAGTTGTTGATCCG
- JW90 (SEQ ID NO: 8) CAGTTGTTGATCCGACAAACTCA
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Amplifizierungen
werden unter Bedingungen durchgeführt, welche die Amplifizierung
der Ng-CDMT Gensequenzen von N. gonorrhoeae ermöglichen, jedoch ausreichend
stringent sind, um die Amplifizierung von nicht-Zielsequenzen zu
vermeiden. Bevorzugte Bedingungen für die Amplifizierungsreaktion
werden in den Beispielen im U.S.-Patent Nr. 5.550.040 und in der
Produktbeilage des AMPLICOR® Chlamydia trachomatis/Neisseria
gonorrhoeae (CT/NG)-Tests beschrieben. Die genauen Bedingungen sind
kein kritischer Aspekt der Erfindung. Die Optimierung der Amplifizierungsbedingungen
kann routinemäßig auf
Basis der hierin bereitgestellten Anleitung durchgeführt werden.
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Die
Primer der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um entweder
DNA oder RNA zu amplifizieren. Die Amplifizierung von RNA unter
Verwendung einer „reversen" Transkriptions-/Polymerase-Kettenreaktion
(RT PCR) ist auf dem Fachgebiet wohlbekannt und beschrieben in den
U.S.-Patenten Nr. 5.322.770 und 5.310.652, Myers und Gelfand, 1991,
Biochemistry 30 (31): 7661–7666
und Young et al., 1993, J. Clin. Microbiol. 31 (4): 882–886.
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Verfahren
zur Probenaufbereitung für
die Amplifizierung von Nucleinsäuren
aus N. gonorrhoeae werden in den Beispielen, im U.S.-Patent Nr.
5.550.040 und in der Produktbeilage des AMPLICOR® Chlamydia trachomatis/Neisseria
gonorrhoeae (CT/NG)-Tests
beschrieben. Das jeweilige verwendete Verfahren ist kein kritischer
Aspekt der vorliegenden Erfindung. Ein Fachmann kann geeignete Verfahren
zur Probenaufbereitung basierend auf der hierin bereitgestellten
Anleitung auswählen
und optimieren. Ein geeignetes Probenaufbereitungskit für die Amplifizierung
von DNA aus N. gonorrhoeae ist im Handel erhältlich als Teil des AMPLICOR® Chlamydia
trachomatis/Neisseria gonorrhoeae (CT/NG)-Tests.
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Die
Amplifizierungsprimer und Verfahren der vorliegenden Erfindung sind
für eine
beliebige Anwendung geeignet, bei der amplifizierte Nucleinsäuren verwendet
werden. Zum Beispiel wird die Klonierung und/oder Sequenzierung
von N. gonorrhoeae-Sequenzen durch die Verwendung der vorliegenden
Primer erleichtert. Verfahren zum Nachweis von durch PCR amplifizierten
Nucleinsäuren
sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Das Verfahren, das verwendet
wird, um die amplifizierten Nucleinsäuren zu analysieren, ist kein
kritischer Aspekt der Erfindung und ein beliebiges geeignetes Verfahren
kann verwendet werden.
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N. gonorrhoeae-spezifische
Oligonucleotide als Sonden
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Jede
der vorstehend beschriebenen variablen Positionen stellt einen einzelnen
Basenpaarunterschied dar zwischen der Zielsequenz von N. gonorrhoeae
und den nahe verwandten Sequenzen, die sich in den nicht-N. gonorrhoeae-Arten
finden. Einzelne Basenpaarunterschiede in der Sequenz können durch
differenzielle Hybridisierung der Oligonucleotidsonden nachgewiesen
werden. Die an die Sonde hybridisierende Sequenz und die sequenzspezifischen
Hybridisierungsbedingungen werden so ausgewählt, dass ein einzelner Unterschied
an der polymorphen Stelle die Hybridisierungsduplexstruktur ausreichend
destabilisiert, so dass sie sich effektiv nicht ausbildet. Die Hybridisierungsbedingungen
hängen
von der exakten Größe und Sequenz der
Sonde ab und können
empirisch ausgewählt
werden unter Verwendung der hierin und durch den Stand der Technik
bereitgestellten Anleitung. Die Verwendung von Oligonucleotidsonden,
zum Nachweis einzelner Basenpaarunterschiede wird bei Conner et
al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 278–282 beschrieben, was hier
als Verweis eingebunden wird.
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Der
proportionale Unterschied in der Stabilität zwischen einer perfekt passenden
und einer um eine Base fehlgepaarte Duplexstruktur hängt unter
anderem von der Länge
der hybridisierten Oligonucleotide ab. Duplexstrukturen, die aus
kürzeren
Sondensequenzen erzeugt werden, werden durch die Gegenwart eines Unterschieds
proportional stärker
destabilisiert. In der Praxis werden Oligonucleotide mit einer Länge zwischen 15
und 35 Nucleotiden für
den sequenzspezifischen Nachweis bevorzugt. Weiterhin destabilisiert
ein Unterschied an jedem Ende die Hybridisierungsduplexstruktur
weniger als ein im Inneren vorkommender Unterschied, da die Enden
eines hybridisierten Oligonucleotids aufgrund der thermischen Energie
eine kontinuierliche zufällige
Dissoziation und Wiedervereinigung durchlaufen. Zur Unterscheidung
einer einzelnen Basenpaarveränderung
in der Zielsequenz wird die Sondensequenz, die an die Zielstruktur
hybridisiert, vorzugsweise so ausgewählt, dass die polymorphe Stelle
in der inneren Region der Sonde vorkommt.
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Der
Unterschied in der Stabilität
zwischen einer perfekt passenden und einer fehlgepaarten Hybridisierungsduplexstruktur
hängt auch
von der Anzahl der Unterschiede in der fehlgepaarten Hybridisierungsduplexstruktur
ab. Wegen der Nachbarschaft der variablen Positionen werden solche
Sonden konstruiert, welche mit Leichtigkeit vielfache Positionen
umfassen und sind wegen des größeren Stabilitätsunterschieds
bevorzugt. Der größere Stabilitätsunterschied
erlaubt auch die Verwendung von längeren Hybridisierungssonden, was
die Zielspezifität
erhöht,
während
die Fähigkeit
zur Unterscheidung gegenüber
der nächsten
nicht-Zielsequenz beibehalten wird. Sonden, die vielfache variable
Positionen umfassen, können
eine Länge
von mindestens etwa bis zu 50 Nucleotiden haben.
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Die
vorstehenden Kriterien zur Auswahl einer Sondensequenz, die an SEQ
ID NO: 1 hybridisiert, treffen auf die hybridisierende Region der
Sonde, d. h. den Teil der Sonde zu, der an der Hybridisierung mit
der Zielsequenz beteiligt ist. Eine Sonde kann an eine zusätzliche
Nucleinsäuresequenz
wie einen poly-T-Schwanz zur Immobilisierung der Sonde gebunden
werden, ohne dass die Hybridisierungseigenschaften der Sonde signifikant
verändert
werden. Ein Fachmann wird erkennen, dass eine Sonde für die Verwendung in
den vorliegenden Verfahren, die an eine zusätzliche Nucleinsäuresequenz
gebunden ist, welche zur Zielsequenz nicht komplementär und daher
nicht an der Hybridisierung beteiligt ist, grundsätzlich gleichwertig
zur ungebundenen Sonde ist.
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Vorzugsweise
wird eine Nucleinsäuresequenz
aus der Sequenz des Ng-CDMT Gens von N. gonorrhoeae, welche eine
oder mehrere variable Positionen enthält, vor der Hybridisierung
mit Oligonucleotidsonden unter geeignet stringenten Hybridisierungsbedingungen
amplifiziert. Die Amplifizierung wird ausgeführt, um ausreichend Nucleinsäure für die Analyse
durch Sondenhybridisierung bereitzustellen. In dieser Ausführungsform
stellt die gleichzeitige Amplifizierung von verwandten nicht-Zielsequenzen
kein Problem in dieser Ausführungsform
dar, da die Sequenzspezifität
durch den Schritt der Sondenhybridisierung gewährleistet wird. Daher sind
jegliche Primer, die eine die variable Positionen umfassende Region
des Ng-CDMT Gens von N. gonorrhoeae amplifizieren, geeignet.
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Verfahren
zum Nachweis von Nucleinsäure
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung beinhalten entweder die Amplifizierung
einer Region des Ng-CDMT Gens, gefolgt vom Nachweis unter Verwendung
einer N. gonorrhoeae-spezifischen
Sonde der vorliegenden Erfindung oder die Amplifizierung einer Region
des Ng-CDMT Gens
unter Verwendung eines N. gonorrhoeae-spezifischen Primers der vorliegenden
Erfindung, gefolgt vom Nachweis der amplifizierten Nucleinsäure, vorzugsweise
unter Verwendung einer Sonde. Verfahren zum Nachweis der Zielnucleinsäure durch
Hybridisierung mit komplementären
Oligonucleotidsonden sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Das jeweilige Format
des Tests ist kein kritischer Aspekt der Erfindung. Geeignete Testformate
zum Nachweis der Hybridisierung von Zielmolekül und Sonde schließen das „Dot-Blot"- und das umgekehrte „Dot-Blot"-Testformat ein.
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In
einem „Dot-Blot"-Format wird die
amplifizierte Ziel-DNA auf einem festen Träger wie einer Nylonmembran
immobilisiert. Man lässt
den Komplex aus Membran und Zielmolekül mit der markierten Sonde
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen reagieren, die nicht
hybridisierte Sonde wird durch Waschen unter geeignet stringenten
Bedingungen entfernt und die Membran wird auf die Anwesenheit von
gebundener Sonde untersucht. Der „Dot-Blot"-Nachweis
der durch PCR amplifizierten Produkte wird zum Beispiel bei Saiki
et al., 1986, Nature 324: 163–166
und im U.S.-Patent Nr. 5.468.613 beschrieben.
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Im
umgekehrten „Dot-Blot"-Format werden die
Sonden auf einem festen Träger
wie einer Nylonmembran immobilisiert und die amplifizierte Ziel-DNA
wird markiert. Die Ziel-DNA wird typischerweise während der Amplifizierung
durch den Einbau von markierten Primern markiert. Einer der beiden
oder beide Primer können markiert
sein. Man lässt
den Komplex aus Membran und Sonde mit der markierten amplifizierten
Ziel-DNA unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen reagieren,
nicht hybridisierte Ziel-DNA wird durch Waschen unter geeignet stringenten
Bedingungen entfernt und der Filter wird dann auf die Anwesenheit
von gebundener Ziel-DNA untersucht. Umgekehrte „Dot-Blot"-Verfahren werden zum Beispiel bei Saiki
et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 6230 und im U.S.-Patent
Nr. 5.468.613 beschrieben.
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Alternativ
kann der umgekehrte „Dot-Blot"-Test durchgeführt werden,
indem ein fester Träger
verwendet wird, der eine Vielzahl von Stellen oder Vertiefungen
zur Sondenhybridisierung aufweist. Zum Beispiel ist eine Mikrotiterplatte
besonders bei klinischen Anwendungen der vorliegenden Verfahren
im großen
Maßstab nützlich.
Sonden können
in einer Mikrotiterplatte entweder durch passive Bindung oder durch
ein Protein-Intermediat
wie Serumalbumin (BSA), welches an der Mikrotiterplatte anhaftet,
immobilisiert werden (siehe Tung et al., 1991, Bioconjugate Chem.
2: 464–465).
Umgekehrte „Dot-Blot"-Verfahren zum Nachweis einer amplifizierten
N. gonorrhoeae-Sequenz, die in einer Mikrotiterplatte durchgeführt werden,
werden im U.S.-Patent Nr. 5.550.040 und in der Produktbeilage des
AMPLICOR® Chlamydia
trachomatis/Neisseria gonorrhoeae (CT/NG)-Tests beschrieben. Die Verwendung eines
Mikrotiterplattentests wird in den Beispielen näher beschrieben.
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Alternativ
werden mit BSA konjugierte Sonden an magnetische Mikropartikel gebunden.
Die gebundenen Sonden werden in Lösung mit dem markierten Amplifizierungsprodukt
hybridisiert und die entstehenden Hybridisierungsduplexstrukturen
werden magnetisch aus der Lösung
entfernt. Die magnetisch immobilisierten Hybridisierungsduplexstrukturen
werden dann wie in den vorstehenden Verfahren beschrieben nachgewiesen.
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Ein
anderes geeignetes, als 5'-Nuclease-Test
bezeichnetes Testverfahren wird in den U.S.-Patenten Nr. 5.210.015 und 5.487.972
und bei Holland et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 7276–7280, beschrieben.
Im 5'-Nuclease-Test
werden markierte Nachweissonden, während der Amplifizierung zum
Reaktionsgemisch zugegeben, welche so modifiziert wurden, dass die
Sonden daran gehindert werden, als Primer für die DNA-Synthese zu dienen.
Eine beliebige Sonde, die während
jedes Syntheseschritts, d. h. während
der Primerverlängerung,
an die Ziel-DNA hybridisiert, wird durch die 5'- nach 3'-Exonucleaseaktivität der DNA-Polymerase,
z. B. Taq-DNA-Polymerase, abgebaut. Das Abbauprodukt der Sonde wird
dann nachgewiesen. Daher zeigt die Anwesenheit des Abbauprodukts
der Sonde an, dass sowohl die Hybridisierung zwischen der Sonde und
der Ziel-DNA, als auch die Amplifizierungsreaktion stattgefunden
hat. Die U.S.-Patente Nr. 5.491.063 und 5.571.673 beschreiben verbesserte
Verfahren zum Nachweis des Abbaus der Sonde, welcher gleichzeitig
mit der Amplifizierung auftritt.
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Die
vorstehend beschriebenen Testformate verwenden typischerweise Oligonucleotide,
um den Nachweis der Hybridduplexstrukturen zu erleichtern. Oligonucleotide
können
durch den Einbau einer Markierung, die durch spektroskopische, photochemische,
biochemische, immunchemische oder chemische Verfahren nachweisbar
ist, markiert werden. Nützliche
Markierungen beinhalten 32P, Fluoreszenzfarbstoffe,
elektronendichte Reagenzien, Enzyme (wie sie üblicherweise in ELISAs verwendet
werden), Biotin oder Haptene und Proteine für die Antiseren oder monoklonale
Antikörper
verfügbar
sind. Markierte Oligonucleotide der Erfindung können unter Verwendung der vorstehend
beschriebenen Verfahren zur Synthese von Oligonucleotiden synthetisiert
und markiert werden.
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Ein
alternatives Verfahren zum Nachweis der Amplifizierung von Nucleinsäure aus
N. gonorrhoeae durch Beobachtung der Erhöhung der Gesamtmenge doppelsträngiger DNA
im Reaktionsgemisch wird bei Higuchi et al., 1992, Bio/Technology
10: 413–417,
Higuchi et al., 1993, Bio/Technology 11: 1026–1030 und in der Europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 512.334 beschrieben. Der Nachweis der doppelsträngigen Ziel-DNA beruht
auf der erhöhten
Fluoreszenz, die Ethidiumbromid (EtBr) und andere DNA-bindende Farbstoffe
aufweisen, wenn sie an doppelsträngige
DNA gebunden sind. Die DNA-bindende Markierung wird zum Amplifizierungsreaktionsgemisch
gegeben. Eine Amplifizierung der Zielsequenz führt zu einer Erhöhung der
Menge doppelsträngiger
DNA, was zu einer nachweisbaren Erhöhung der Fluoreszenz führt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Kits, Multigefäß-Einheiten,
nützliche
Komponenten zur praktischen Durchführung des vorliegenden Verfahrens
beinhaltend. Ein nützlicher
Kit enthält
Oligonucleotide der vorliegende Erfindung wie – abhängig von der beabsichtigten
Verwendung – N.
gonorrhoeae-spezifische Primer oder N. gonorrhoeae-spezifische Sonden.
Andere wahlweise Komponenten des Kits beinhalten zum Beispiel Amplifizierungsreagenzien,
wie ein Agens zur Katalyse der Synthese von Primerverlängerungsprodukten,
die Substrat-Nucleosidtriphosphate, zur Markierung verwendete Mittel
(zum Beispiel ein Avidin-Enzymkonjugat und Enzymsubstrat und Chromogen,
wenn die Markierung Biotin ist), die geeigneten Puffer für die PCR
oder Hybridisierungsreaktionen und Anweisungen zur Ausführung des
vorliegenden Verfahrens.
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Beispiel 1
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Reaktionsprotokolle
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Dieses
Beispiel beschreibt die Reaktionsprotokolle für die Amplifizierung und den
Nachweis von DNA aus N. gonorrhoeae, welche in den folgenden Beispielen
verwendet wurden.
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Probenvorbereitung
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Rachenabstrichproben
wurden wie folgt unter Verwendung des AMPLICORTM STD
Abstrichproben-Sammel- und Transportkits (Roche Diagnostics Systems,
Branchburg, NJ) gesammelt. Rachenabstrichproben wurden in ein Probentransportmedium
(STM) bestehend aus 0,4% Natriumdodecylsulfat und 10 mM Tris-HCl,
pH 8,0 gegeben. Die Abstrichstäbchen
wurden kräftig
in STM für
15 Sekunden bewegt, die Flüssigkeit
wurde gegen die Seite des Röhrchens
ausgedrückt
und die Abstrichstäbchen
wurden entfernt.
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Vor
der Amplifizierung wurde die Probe für 10 Min auf 95°C erhitzt,
um die Zellen zu lysieren, auf Raumtemperatur abgekühlt und
mit einem gleichen Volumen von Probenverdünnungslösung (SD) bestehend aus 20%
Tween-20 (Polyoxyethylen-Monolaurylsorbitan),
10 mM Tris-HCl, pH 8,0 und 0,10% Natriumazid vermischt. Die Probe
wurde dann für
5–10 Sekunden
gevortext und bei Raumtemperatur für mindestens 10 Minuten (aber
nicht länger
als 2 Stunden) belassen.
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Proben
von Zellen wurden vorbereitet wie es für die Rachenabstrichproben
beschrieben wurde.
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Gereinigte
DNA-Proben wurden in einem gleichen Volumen STM und SD verdünnt und
bei Raumtemperatur ohne Erhitzen belassen.
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Amplifizierung
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Jede
Amplifizierung wurde durchgeführt,
indem zwei Primerpaare verwendet wurden, um die gleichzeitige Amplifizierung
von Nucleinsäuren
aus Chlamydia trachomatis und N. gonorrhoeae zu ermöglichen.
Die Primer CP24 und CP27, spezifisch für die Amplifizierung von DNA
aus C. trachomatis, wurden bei allen Reaktionen eingeschlossen.
Für die
Amplifizierung von N. gonorrhoeae wurde ein Primerpaar verwendet,
bestehend aus einem stromaufwärts-Primer
ausgewählt
aus SS01, JW79 (SEQ ID NO: 2) oder JW80 (SEQ ID NO: 3) zusammen
mit dem stromabwärts-Primer
SS02. Die Primer CP24, CP27, SS01 und SS02 werden in vollem Umfang
im U.S.-Patent Nr. 5.550.040 beschrieben.
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PCR-Amplifizierungen
wurden in einem Gesamtreaktionsvolumen von 100 μl ausgeführt, bestehend aus 50 μl Proben-DNA
oder klinischen Proben, die zu 50 μl Reaktionsgemisch gegeben wurden.
Die Endkonzentrationen in der Reaktion waren wie folgt:
25
pmol von jedem Primer
50 μM
jeweils von dATP, dCTP und dGTP
150 μM dUTP
50 mM KCl
10
mM Tris-HCl, pH 8,3
1,5 mM MgCl2
10%
Glycerin
5 U Taq-DNA-Polymerase
2 U Uracil-N-Glycosylase
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Die
Reaktionen wurden in einem GeneAmp PCR System 9600 (Perkin Elmer,
Norwalk, CT) durchgeführt
unter Verwendung der folgenden Thermocycler-Bedingungen:
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Nachweis
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Das
amplifizierte Produkt wurde in Mikrotiterplattentests nachgewiesen
unter Verwendung der C. trachomatis-spezifischen Sonde CP35 und
der N. gonorrhoeae-spezifischen
Sonde SS06-T5 unter Verwendung des hochstringenten Hybridisierungspuffers
(4,0 M NaSCN) wie im U.S.-Patent Nr. 5.550.040 beschrieben. Signale
(gemessen bei 450 nm), die geringer oder gleich 0,25 waren, wurden
als negativ gewertet, Signale zwischen 0,25 und 1,0 wurden als uneindeutig
gewertet und Signale, die größer als
1,0 waren, wurden als positiv gewertet.
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Beispiel 2
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Spezifität innerhalb
der Gattung Neisseria
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Um
die Spezifität
der Primerpaare zu prüfen,
wurden Amplifizierungen unter Verwendung der gereinigten Ziel-DNA
oder Verdünnungen
von Zellen von verschiedenen Stämmen
der Neisseria-Arten durchgeführt.
Die Proben wurden in doppelt angelegten Reaktionen amplifiziert
und in Hybridisierungstests in Mikrotiterplatten unter Anwendung
der vorstehend beschriebenen Protokolle geprüft. Proben von Zellen und gereinigte
DNA-Proben enthielten mindestens 106 Kopien
der Ziel-DNA mit der Ausnahme, dass eine Probe von N. gonorrhoeae
auch bei einer Konzentration von 100 Kopien pro Reaktion verwendet
wurde.
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Die
folgenden Primerpaare wurden verglichen:
stromaufwärts-Primer | stromabwärts-Primer |
SSS01 | SS02
(SEQ ID NO: 5) |
JW79
(SEQ ID NO: 2) | SS02
(SEQ ID NO: 5) |
JW80
(SEQ ID NO: 3) | SS02
(SEQ ID NO: 5) |
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Amplifizierte
Proben wurden durch Hybridisierung mit der N. gonorrhoeae-spezifischen
Sonde in einem Mikrotiterplattentest wie in Beispiel 1 beschrieben überprüft. Die
Ergebnisse der Hybridisierungen werden in der nachstehenden Tabelle
vorgestellt. Positive, uneindeutige und negative Signale werden
mit „+", „+/–" beziehungsweise „–" bezeichnet.
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Die
Nomenklatur von N. subflava wurde nicht vollständig geklärt. Eine Klassifizierung, die
immer noch in einigen derzeitigen Literaturstellen verwendet wird,
sieht N. subflava, N. perflava und N. flava als separate Arten an.
Seit 1974 wurden die Arten N. subflava, N. perflava und N. flava
als Varianten einer einzelnen Art, nämlich N. subflava, neu klassifiziert.
Diese Varianten von N. subflava werden als drei Biotypen von N.
subflava charakterisiert (Biotyp subflava, Biotyp flava und Biotyp
perflava), die biochemisch und mikrobiologisch unterschieden werden
können.
Die Nomenklatur von N. subflava, die in der Tabelle verwendet wird
folgt dieser Konvention. Jene Isolate, für die der Biotyp nicht bestimmt
wurde, werden als N. subflava bezeichnet.
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N.
gonorrhoeae wurde unter Verwendung aller drei Primerpaare nachgewiesen.
Die erfolgreiche Amplifizierung von 100 Kopien des Zielmoleküls zeigt
an, dass die Primer der vorliegenden Erfindung eine äquivalente
Sensitivität
liefert.
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Bei
Verwendung der Primer SS01 und SS02 (SEQ ID NO: 5) wurden falsch-positive
Ergebnisse bei 2/5 der Stämme
von N. cinerea und 5/15 der Stämme
von N. subflava beobachtet. Die Verwendung von JW79 (SEQ ID No:
2) als den stromaufwärts-Primer
eliminierte alle falsch-positiven Ergebnisse, obwohl ein uneindeutiges
Ergebnis von einem der Isolate von N. subflava beobachtet wurde.
Die Verwendung von JW80 (SEQ ID NO: 3) als den stromaufwärts-Primer
eliminierte alle falsch-positiven Ergebnisse.
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Beispiel 3
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Spezifität mit Rachenabstrichproben
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Von
normalen Freiwilligen erhaltene Rachenabstrichproben wurden wie
in Beispiel 1 beschrieben vorbereitet. Alle Proben waren frei von
einer Infektion mit N. gonorrhoeae, was durch einen unabhängigen Test bestimmt
wurde. Amplifizierungen wurden unter Verwendung der in Beispiel
2 beschriebenen Primerkombinationen durchgeführt. Amplifizierte Proben wurden
sowohl durch Gelelektrophorese als auch durch Hybridisierung mit
den N. gonorrhoeae- und den C. trachomatis-spezifischen Sonden in
Mikrotiterplattentests wie in Beispiel 1 beschrieben geprüft.
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Alle
Proben waren negativ für
DNA aus C. trachomatis. Die aus den Hybridisierungen mit N. gonorrhoeae-spezifischen
Sonden erhaltenen Ergebnisse werden in der nachstehenden Tabelle
vorgestellt. Positive, uneindeutige und negative Signale werden
mit „+", „+/–" beziehungsweise „–" bezeichnet.
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Unter
Verwendung der Primer SS0l und SS02 (SEQ ID NO: 5) wurden falsch-positive
Ergebnisse von 10/23 der klinischen Rachenabstrichproben beobachtet.
Die Verwendung von JW79 (SEQ ID NO: 2) als den stromaufwärts-Primer
eliminierte alle falsch-positiven Ergebnisse. Die Verwendung von
JW80 (SEQ ID NO: 3) als den stromaufwärts-Primer eliminierte alle
falsch-positiven Ergebnisse, obwohl ein uneindeutiges Ergebnis von
einer Probe beobachtet wurde.
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