-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft das Screening
mit hohem Durchsatz von Nucleinsäureproben,
um eine oder mehrere genetische Alterationen bei diesen Proben festzustellen.
Die Erfindung betrifft ferner die Identifikation von bestimmten
krankheitsverursachenden Nucleinsäuresequenzen bei Säugetieren.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
können
zum Identifizieren genetischer Polymorphismen, zum Bestimmen der
molekularen Basis genetisch bedingter Krankheiten und zum Bereitstellen
von Carrier-Diagnostik und Pränataldiagnostik
für die
genetische Beratung verwendet werden. Ferner betrifft die Erfindung
eine spezifische hochauflösende
Identifikation von krankheitsverursachenden Mikroorganismen bei
Säugetieren.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Die Fähigkeit zum Identifizieren
und Erkennen von Unterschieden in Nucleinsäuresequenzen und insbesondere
DNA-Sequenzen (z. B. Mutationen) ist bei der Diagnose von genetisch
bedingten Krankheiten und der Identifikation von klinisch signifikanten
Varianten krankheitsverursachender Mikroorganismen von zentraler
Bedeutung. Ein Verfahren für
die molekulare Analyse genetischer Variationen verwendet die Erkennung
von Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismen
(RFLPs) unter Verwendung des Blotting-Verfahrens nach Southern (Southern,
E. M., J. Mol. Biol., 98: 503–517,
1975; Kan et al., Nature, 313: 369– 374, 1978; Wyman et al. Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 77: 6754– 6758,
1980). Da dieser Ansatz verhältnismäßig beschwerlich
ist, wurden neue Verfahren entwickelt, von denen einige auf der
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) beruhen. Diese umfassen: RFLP-Analyse
unter Verwendung von PCR (Chehab et al., Nature, 329: 293–294, 1987;
Rommens et al., Am. J. Hum. Genet., 46: 395– 396, 1990), die Erzeugung
von künstlichen
RFLPs unter Verwendung von Primer-spezifischer Restriktionsstelle-Modifikation
(Haliassos et al., Nucleic Acids Research, 17: 3606, 1989) und Hybridisierung
auf Allele-spezifischen Oligonucleotiden (ASOs) (Saiki et al., Nature,
324: 163–166
(1986).
-
Diese Verfahren sind in ihrer Anwendbarkeit
auf die komplexe Mutationsanalyse beschränkt. Z. B. wurden bei der Zystofibrose,
einer rezessiven Erkrankung, die eine von 2000–2500 Lebendgeburten in den
Vereinigten Staaten betrifft, mehr als 225 angenommene krankheitsverursachende
Mutationen identifiziert. Ferner können mehrfache Mutationen in
einem einzigen betroffenen Indiviuum vorliegen und durch wenige
Basenpaare voneinander getrennt sein. Diese Erscheinungen bereiten
einzigartige Schwierigkeiten bei der Entwicklung von klinschen Screening-Verfahren,
die eine große
Anzahl von DNA-Proben bewältigen
können.
-
Porumb et al, Methods in Molecular
and Cellular Biology, 1993, 4: 10–21 beschreibt die Verwendung von
Thermoelution für
die quantitative Bestimmung der Stabilität des Komplexes eines Oligonucleotids
mit einer immobilisierten Nucleinsäure.
-
In Shuber et al., Human Molecular
Genetics, 2: 153–158,
1993, beschreiben die Erfinder dieser Erfindung ein Verfahren, dass
die gleichzeitige Hybridisierung von mehreren Oligonucleotidproben
auf einer einzelnen DNA-Probe ermöglicht. Indem in die Hybridisierungsreaktion
ein Agens aufgenommen wird, das die Ungleichheiten der Schmelztemperaturen
von Hybriden beseitigt, die zwischen synthetischen Oligonucleotiden und
der Ziel-DNA gebildet werden, ist es mit einem einzigen Test möglich, eine
DNA-Probe auf das Vorhandensein verschiedener Mutationen zu testen. Üblicherweise
können
mehr als 50 ASOs gepoolt und zur Ziel-DNA hybridisiert werden; in
einem zweiten Schritt werden die ASOs aus einem Pool, der ein positives
Ergebnis hervorbringt, einzeln mit der gleichen DNA hybridisiert.
-
Dieses Verfahren ist jedoch durch
die Erfordernis der Ausführung
von aufeinanderfolgenden mehrfachen einzelnen Hybridisierungen zur
Identifizierung der relevanten ASO aus dem Pool beschränkt. Es
besteht daher in der Technik ein Bedarf nach verhältnismäßig kostengünstigen
Verfahren, welche ein effizientes Screening einer großen Anzahl
von Nucleinsäureproben
und insbesondere DNA-Proben nach genetischen Sequenzen und Va riationen
und die rasche Identifizierung der unterschiedlichen Sequenzen erlauben.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung umfaßt Verfahren
mit hohem Durchsatz zum Erkennen und Identifizieren von Sequenzen
oder genetischen Alterationen (definiert als Nucleotidadditionen,
-löschungen
oder -substitutionen) in einer großen Anzahl von Nucleinsäureproben,
was erreicht wird durch: Immobilisieren einer Mehrzahl der Nucleinsäureproben
auf einem Träger;
Bereitstellen einer Vielzahl von Purin und Pyrimidin enthaltenden
Polymeren; im wesentlichen gleichzeitiges Hybridisieren der immobilisierten
Proben mit der Mehrzahl von Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymeren;
Entfernen der Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymere, die nicht
mit den immobilisierten Proben hybridisieren; Separieren der hybridisierten
Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymere von den immobilisierten
Proben; Identifizieren der separierten Purin und Pyrimidin enthaltenden
Polymere, wobei die Identifikation der getrennten Purin und Pyrimidin
enthaltenden Polymere die Nucleinsäuresequenz oder eine oder mehrere
genetische Alternation (en) identifiziert. Die getrennten Purin
und Pyrimidin enthaltenden Polymere können durch Sequenzierung identifiziert
werden.
-
Erfindungsgemäß können sowohl die Ziel-Nucleinsäuresequenz
und/oder die separierte Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymere
unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zum Vereinfachen der
Erkennung und Identifikation verstärkt werden. Es ist wichtig,
dass die Hybridisierungen unter Bedingungen ausgeführt werden,
die die Unterschiede in. der Schmelztemperatur der zwischen den
verschiedenen Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymeren und der
Ziel-Nucleinsäuresequenz
gebildeten Hybride minimieren.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
autoradiografische Ergebnisse, die von der Hybridisierung einer
Mehrzahl identischer Filter mit humangenetischer DNA mit 32P-markierten ASOs erhalten wurden, die
typisch für
die verschiedenen Allele der Mukoviszidose-Trans membran-Regulatorgene
(CFTR) sind. Die bei jeder Hybridisierung verwendeten ASOs sind
links von jedem Filter identifiziert. Bahn 1 enthält jeweils
DNA Mutant-Sequenz, die zu jeder ASO komplementär ist; Bahnen 2 bis 6 enthalten
Wildtyp "normal" Sequenzen.
-
2 zeigt
autoradiografische Ergebnisse, die von der Hybridisierung von vier
identischen Filtern mit humangenetischer DNA mit 32P-markierten
ASOs erhalten wurden, die typisch für verschiedene Alleele der Mukoviszidose-Transmembran-Regulatorgene
(CFTR) sind. Die bei jeder Hybridisierung verwendeten ASOs sind
links von jedem Filter identifiziert. Die mit A bezeichneten Bahnen
enthalten positive Kontroll-DNA-Proben. Bahnen B bis E enthalten
Patientenproben, die, mit der Ausnahme von 8C (Verstärkungsfehler
auf dem Probenduplikat) und D7, D8 und E7 (positive Kontrolle),
doppelt analysiert werden.
-
3 zeigt
die Identifikation von bestimmten Mutationen in pool-positiven Proben,
die in 1 identifiziert
sind. Die oberste Reihe jedes Filters enthält positive Kontrollproben
für ASOs
in, wie bezeichnet, Pool 1 und Pool 2. Pool 1, Bahn 1, G542X; Bahn
2, G551D; Bahn 3, R553X; Bahn 4, W1282X; Bahn 5, N1303K. Pool 2,
Bahn 1; Δ507;
Bahn 2, R117H; Bahn 3, 621 + 1 G → T; Bahn 4, S549N; Bahn 5,
R560T; Bahn 6, 1717 – 1
G → A.
Reihe B enthält
Pool-1 oder Pool-2 positive Patientenproben. Bei Pool 1 enthalten
Bahnen 1 und 2 Probe 4, Bahnen D und E aus 1. Bei Pool 2 enthalten Bahnen 1 und
2 Probe 3, Bahnen D und E aus 2. Bahnen
3 und 4 enthalten Probe 5, Bahnen D und E aus 2.
-
4 zeigt
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Verfahren.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Definitionen:
-
- 1. Ein "Allele-typisches
Oligonucleotid" (ASO),
so wie es hier definiert ist, ist ein Oligonucleotid mit einer Sequenz,
die gleich oder nahezu gleich einem bekannten Nucleinsäureteil
ist. Oft enthält
ein ASO eine kleine Änderung
bezüglich
der prevalenten "Wildtyp" Sequenz. Diese Änderung
kann die Addi tion, Löschung oder
Substitution einer oder mehrerer Nucleotide umfassen. ASOs können zum
Identifizieren jeder Addition, Löschung
oder Substitution bestimmt sein, solange die Nucleinsäuresequenz
bekannt ist.
- 2. Eine "variante" Sequenz, so wie
hier verwendet, enthält
eine Nucleinsäuresequenz,
die sich von einer bekannten Sequenz durch die Addition, Löschung oder
Substitution einer oder mehrerer Nucleotide unterscheidet.
- 3. "Verstärkung" einer Nucleinsäuresequenz,
so wie hier verwendet, bezeichnet die Verwendung einer Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) oder anderer Verstärkungsmethoden
zum Erhöhen
der Konzentration einer bestimmten Nucleinsäuresequenz in einer Mischung
von Nucleinsäuresequenzen.
Für eine
Beschreibung von PCR siehe Saiki et al., Science 239: 487 (1988).
- 4. "Chemische
Sequenzierung" bezeichnet
Verfahren wie z. B. das von Maxim und Gilbert (Maxim-Gilbert sequencing,
Maxim and Gilbert, 1977, Proc. Natl. Acad Sci. USA 74: 560), bei
dem Nucleinsäuren
unter Verwendung einzelner basenspezifischer Reaktionen zufällige abgespalten
werden.
- 5. "Enzymatische
Sequenzierung" bezeichnet
Verfahren wie z. B. das von Sanger (Sanger et al., 1977, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 74: 5463), bei dem eine Einzelstrang DNA kopiert
und zufällig
unter Verwendung von DNA-Polymerase terminiert wird.
- 6. In dieser Beschreibung werden die Begriffe "gebunden" und "hybridisiert" austauschbar zum
Bezeichnen der Bildung von Nucleinsäuren an Purin und Pyrimidin
enthaltende Polymerduplexe verwendet. Der Begriff "Affinitäts-Reinigung" bezeichnet Reinigung
unter Verwendung von Hybridisierung.
- 7. "Mit hohem
Durchsatz" bezeichnet
die Fähigkeit
gleichzeitig eine große
Anzahl von Nucleinsäureproben (z.
B. über
50 oder 100 Nucleinsäureproben)
und eine große
Anzahl von Zielsequenzen innerhalb dieser Proben zu verarbeiten
und zu screenen.
- 8. "Purin und
Pyrimidin enthaltende Polymere" sollen
DNA, RNA und andere Verbindungen umfassen, die zur Watson-Crick
Basenpaarung geeignet sind und die nicht unbedingt eine Zuckerphosphat-Hauptkette, wie
z. B. PNA, tragen. Siehe J. Am. Chem. Soc., 114: 1895–97 (1992).
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Screening von Nucleinsäureproben mit hohem Durchsatz
auf Zielsequenzen oder SequenzAlterationen und insbesondere auf
besondere DNA-Sequenzen in von einem Patienten isolierter DNA. Das
Verfahren ist anwendbar, wenn Gegenstand des Interesses ein oder mehrere
Gene oder genetische Loci sind. Es wird ebenfalls klar, dass dieses
Verfahren ein rasches und ökonomisches
Screening einer großen
Anzahl von Nucleinsäureproben
auf die interessierenden Zielsequenzen ermöglicht.
-
Bei einer Ausführungsform umfasst die bestimmte
Nucleinsäuresequenz
einen Teil einer Nucleinsäure,
ein bestimmtes Gen oder einen genetischen Locus in einer Genom-DNA,
von dem bekannt ist, dass er/es bei einem pathologischen Zustand
oder Syndrom eine Rolle spielt. Nicht beschränkende Beispiele sind z. B. Mukoviszidose,
Sichelzellenanämie, β-Thalassemia
oder die Gaucher-Krankheit.
-
Bei einer anderen Ausführungsform
umfasst die bestimmte Nucleinsäuresequenz
einen Teil eines bestimmten Gens oder genetischen Locus, von dem
die Verbindung mit einer bestimmten Krankheit nicht bekannt ist,
bei dem jedoch ein Polymorphismus bekannt oder vermutet ist.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform
enthält
die bestimmte Nucleinsäuresequenz
einen Teil einer fremdartigen genetischen Sequenz, z. B. das Genom
eines eindringenen Mikroorganismus. Nicht beschränkende Beispiele betreffen
Bakterien und deren Phagen, Viren, Pilze, Protozoen und ähnliches.
Die vorliegenden Verfahren sind insbesondere dann anwendbar, wenn
zwischen verschiedenen Varianten oder Stämmen von Mikroorganismen unterschieden
werden soll, um die geeigneten therapeutischen Eingriffe zu wählen.
-
Erfindungsgemäß stellt die Ziel-Nucleinsäure eine
Probe einer von einem Patienten isolierten Nucleinsäure dar.
Diese Nucleinsäure
kann aus jeder Zellquelle oder Körperflüssigkeit
gewonnen werden. Nicht beschränkende
Beispiele von in der klinischen Praxis verfügbaren Zellquellen sind u.
a. Blutzellen, Buccal-Zellen (Mundhöhlen-Zellen), Gebärmutterhals-Scheidenzellen,
Ephithelialzellen aus Urin, Fötalzellen
oder beliebige Zellen, die in durch eine Biopsy gewonnenem Gewebe
vorliegen.
-
Körperflüssigkeiten
können
Blut, Urin, Cerebrospinalflüssigkeit,
Samen und Gewebeausfluss an Infektions- oder Entzündungsarten
sein. Nucleinsäuren
können
aus der Zellquelle oder Körperflüssigkeit
unter Verwendung eines beliebigen der zahlreichen bekannten Standardverfahren
extrahiert werden. Es ist klar, dass das jeweilige, zum Extrahieren
der Nucleinsäure
verwendete Verfahren, von der Art der Quelle abhängig sein wird. Die minimale
Menge von z. B. DNA, die zur Verwendung mit einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
extrahiert werden kann, ist etwa 5 pg (entsprechend etwa einem 1-Zellenäquivalent
von einer Genomgröße von 4 × 109 Basenpaaren).
-
Einmal extrahiert, kann die Ziel-nucleinsäure der
vorliegenden Erfindung ohne weitere Manipulation verwendet werden.
Alternativ können
eine oder mehrere bestimmte, in der Zielnucleinsäure vorhandene Bereiche, durch
PCR verstärkt
werden. In diesem Fall werden die verstärkten Bereiche durch die Wahl
von bestimmten, als Primer verwendeten Flankierungssequenzen, bestimmt.
Das Verstärken
bei diesem Schritt ermöglicht
die vorteilhafte Steigerung der Konzentration von bestimmten Nucleinsäuresequenzen
innerhalb der Zielsequenzpopulation. Die Länge von verstärkbaren
Nucleinsäuresequenzen
reicht von 80 by bis zu 30 kbp (Saiki et al., 1988, Science, 239:
487).
-
Bei einer Ausführungsform ist die Zielnucleinsäure mit
oder ohne vorherige Verstärkung
von bestimmten Sequenzen an eine Festphasen- oder Semi-Festphasenmatrix
gebunden. Dies ermöglicht
das gleichzeitiges Bearbeiten und Screening einer großen Anzahl
von Nucleinsäureproben
von verschiedenen Quellen. Nicht beschränkende Beispiele von zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeigneter Matrizen sind u. a. Nitrozellulose oder Nylonfilter,
Glaskügelchen,
mit Reagenzien zum Affinitätsanlagern
beschichtete magnetische Kügelchen,
behandelte oder unbehandelte Mikroliterscheiben, Polymergele, Agarose
und ähnliches.
Es ist dem Fachmann klar, dass das zum Binden der Zielnucleinsäure an die
Matrix verwendete Verfahren von der jeweils verwendeten Matrix abhängt. Z.
B. kann ein Binden an Nitrozellulose durch einfache Adsorption von Nucleinsäure an dem
Filter, gefolgt vom Heizen des Filters bei 75–80°C im Vakuum für 15 Minuten
bis 2 Stunden, erreicht werden. Alterna tiv können geladene Nylonmembranen
verwendet werden, die keine weitere Behandlung der gebundenen Nucleinsäuren erfordern.
Kügelchen
und Mikroliterplatten, die mit Avidin beschichtet sind, können zum
Binden von Zielnucleinsäure
verwendet werden, an die Biotin angeknüpft wurde (z. B. durch die
Verwendung von biotin-konjugierten PCR-Primern). Zusätzlich können Antikörper verwendet
werden, um Zielnucleinsäuren
an jeden der obigen festen Träger
anzuknüpfen,
indem die Oberflächen
mit den Antikörpern
beschichtet werden und ein antikörperspezifisches
Hapten in die Zielnucleinsäure
eingebracht wird.
-
Beim Anwenden der vorliegenden Erfindung
wird die unbehandelte oder verstärkte
Zielnucleinsäure, vorzugsweise
an eine Festphasen- oder Semi-Festphasen-Matrix gebunden, mit einer
Mischung aus Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymeren (im folgenden
auch als "Polymer" oder "Polymere" bezeichnet) inkubiert. Diese
Polymere können
vorzugsweise allele-spezifische Oligonucleotide (ASOs) sein. 10
bis 200 ASOs können
für eine
einzige Hybridisierung gepoolt werden, vorzugsweise 50 bis 100 und
besonders bevorzugt 50. Die Länge
einzelner ASOs kann 16 bis 25 Nucleotide betragen, vorzugsweise
17 Nucleotiden.
-
Die Purin und Pyrimidin enthaltenden
Polymere können
chemisch durch technische Standardverfahren synthetisiert werden,
z. B. unter Verwendung kommerziell verfügbarer automatischer Synthetisierer.
Die Polymere können
dann radioaktiv markiert werden (z. B. end-markiert mit 32P unter Verwendung von Polynucleotidkinase)
oder mit anderen, häufig
verwendeten "Marken" ("tags") oder Reporter-Molekülen konjugiert
werden. Zum Beispiel können
Fluorochrome (wie z. B. FITC oder Rhodamin), Enzyme (wie z. B. Alkalin-Phosphatase),
Biotin oder andere bekannte Markierungsverbindungen direkt oder
indirekt angeknüpft
werden. Ferner können
bei Verwendung von Standardverfahren eine große Anzahl von zufällig permutierten
Polymeren in einer einzigen Reaktion synthetisiert werden. Wie unten
ausführlich
beschrieben wird, erfordert die vorliegende Erfindung nicht, dass
vor der Hybridisierung einzelne Hybridisierungssequenzen bestimmt
werden. Stattdessen kann die Sequenz der gebundenen Polymere in
einem späteren
Schritt bestimmt werden.
-
Wie bei Shuber et al., 1993, Human
Molecular Genetics, 2: 153–158,
beschrieben, wird die Hybridisierungsreaktion unter Bedingungen
durchgeführt,
bei denen Polymere, wie solche mit verschiedenen Sequenzen, mit
ihrer komplementären
DNA mit gleicher Stärke
hybridisieren. Dies wird erreicht durch: 1) Verwenden von Polymeren
gleicher Länge;
und 2) Einbringen von geeigneten Konzentrationen eines oder mehrerer
Reagenzien in die Hybridisierungs-Mischung, welche die Ungleichheit
der Schmelztemperaturen unter den Polymeren gleicher Länge aber
unterschiedlicher Guanosin + Cytosin(G + C) – Zusammensetzungen aufheben. Für diesen
Zweck verwendbare Reagenzien sind, ohne eine Einschränkung vorzunehmen,
quarternäre
Ammoniumverbindungen wie beispielsweise Tetramethylammoniumchlorid
(TMAC).
-
TMAC führt durch einen nicht spezifischen
Salzeffekt zur Verringerung der Wasserstoffbrückenbindungsenergien zwischen
G-C-Basenpaaren. Gleichzeitig bindet es spezifisch an A-T-Paare und erhöht die thermische
Stabilität
dieser Bindungen. Diese entgegengesetzten Einflüsse bewirken die Verringerung
der Bindungsenergie zwischen dem dreifach-wasserstoffgebundenen
G-C-Basenpaar und dem zweifach-gebundenen A-T-Paar. Eine Konsequenz
daraus ist, dass, wie oben beschrieben, die Schmelztemperatur von
Nucleinsäure
zu Nucleinsäure-Hybriden,
welche in der Gegenwart von TMAC gebildet werden, nur eine Funktion
der Länge
der Hybride ist. Eine zweite Folge ist eine Zunahme in der Steigung
der Schmelzkurve bei jeder Probe. Zusammen ermöglichen diese Effekte, dass
die Stringenz der Hybridisierung bis zu dem Punkt erhöht wird,
bei dem Einzel-Base-Unterschiede
aufgelöst
werden können,
und nichtspezifische Hybridisierung minimiert wird (Wood et al.,
1985, Proc. Natl. Acad. Sci., USA 82: 1585).
-
Für
den Fachmann ist es klar, dass jedes Agens, welches diese Eigenschaften
aufweist, beim Ausführen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Derartige Agenzien
können
leicht durch Bestimmen von Schmelzkurven für verschiedene Test-Oligonucleotide
bei Vorhandensein und Wegfall von steigenden Konzentrationen dieses
Agens identifiziert werden. Dies kann durch Binden einer Zielnucleinsäure an eine
feste Matrix wie beispielsweise einen Nylonfilter, einzelnes Hybridisieren radio-markierter
Oligonucleotide gleicher Länge
aber unterschiedlicher G + C – Zusammensetzung
an den Filter, Waschen des Filters bei zunehmender Temperatur und
Messen der relativen Menge von an den Filter bei jeder Temperatur
gebundenen radiomarkierten Proben erreicht werden. Ein Agens, das
bei Vorhandensein in den oben beschriebenen Hybridisierungs- und
Waschschritten, nahezu deckungsgleiche und steile Schmelzkurven
für die
verschiedenen Oligonucleotide ergibt, kann verwendet werden.
-
Beim Ausführen der vorliegenden Erfindung
werden die Zielnucleinsäure
und Polymere für
eine ausreichende Zeit und unter geeigneten Bedingungen inkubiert,
um eine maximale spezifische Hybridisierung und eine minimale nicht-spezifische,
d. h. Hintergrundhybridisierung, zu erzielen. Die zu berücksichtigenden
Bedingungen sind u. a. die Konzentration jedes Polymers, die Temperatur
der Hybridisierung, die Salzkonzentration und die Gegenwart oder
Abwesenheit von unzusammenhängender
Nucleinsäure.
Es ist ferner klar, dass die Polymere in mindestens zwei Gruppen
aufgeteilt werden können,
wobei jede Gruppe eine ausreichende Anzahl von Polymeren enthält, um die
Hybridisierung zu ermöglichen.
Zum Beispiel kann es vorzuziehen sein, die Gesamtzahl der mit den
Nucleinsäureproben
zu hybridisierenden Polymere eines Pools in Gruppen von etwa 50
Polymeren aufzuteilen. Jede Gruppe von Polymeren kann mit den auf
dem Träger
immobilisierten Nucleinsäure
in sequenzieller Weise hybridisiert werden, jedoch können die
Polymere jeder Gruppe mit der Nucleinsäure zur im wesentlichen gleichen
Zeit hybridisiert werden. Zusätzlich
können
immobilisierte Nucleinsäureproben
mit zumindest einem Pool von Polymeren hybridisiert, die Identität der hybridisierenden
Polymere bestimmt und dann die Nucleinsäureproben wieder mit dem gleichen
oder anderen Polymer-Poolen hybridisiert werden.
-
Die Konzentration jedes Purin und
Pyrimidin enthaltenden Polymers kann von 0.025 bis 0.2 pmol pro ml
Hybridisierungslösung
reichen. Wenn Polymere mit bekannter Sequenz verwendet werden, wird
die optimale Konzentration für
jedes Polymer durch Test-Hybridisierung bestimmt, bei welcher das
Signal-Rausch-Verhältnis (d.
h. die spezifische gegen die nicht-spe zifische-Bindung) jedes Polymers
bei zunehmender Konzentration von markierten Polymer gemessen wird.
Um die Hintergrundhybridisierung weiter zu verringern, können Oligonucleotide
mit der unmarkierten, nicht-veränderten
(d. h. Wildtyp) Sequenz in die Reaktionsmischung mit einem 1 bis
100fachen Konzentrationsäquivalent
von der Konzentration des markierten Polymers aufgenommen werden.
-
Die Temperatur für die Hybridisierung ist derart
optimiert, dass sie für
die Länge
der verwendeten Polymere so hoch wie möglich ist. Dies kann unter
Verwendung der oben beschriebenen-Schmelzkurven-Bestimmungsverfahren
empirisch bestimmt werden. Für
den versierten Praktiker ist es klar, dass die Bestimmung der optimalen
Zeit, Temperatur, Polymerkonzentration und Salzkonzentration zusammen
vorgenommen werden sollte.
-
Nach der Hybridisierung werden ungebundene
Polymere durch Waschen der matrix-gebundenen Nucleinsäure in einer
TMAC oder andere Verbindungen enthaltenden Lösung entfernt, unter Bedingungen,
die perfekt angepasste Nucleinsäuren
an Polymerhybriden erhalten. Die Waschbedingungen wie beispielsweise Temperatur,
Art und Konzentration von Salzen und die Waschzeit werden, wie oben
beschrieben, empirisch bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt kann das Vorliegen
von gebundenen Polymeren vor dem Weiterverfahren mit dem Trennschritt
(siehe unten) bestimmt werden. Verschiedene Verfahren zur Bestimmung
werden von der Markierung oder der Marke abhängen, die in die Polymere eingebracht
ist. Zum Beispiel kann die Detektion radioaktiv markierter oder
chemilumineszenter ASOs, die an die Zielnucleinsäuren gebunden wurden, durch Belichtung
des Filters auf einen Röntgenfilm
erfolgen. Alternativ können
Polymere mit fluoreszenten Markierungen durch Anregung mit einem
Laser oder einem lampenbasierten System bei der spezifischen Absorptionswellenlänge des
Fluoreszenzreporters erkannt werden. Ferner können die Polymere jeweils zusätzlich zu der
Probensequenz eine molekülgewichtverändernde
Entität
(MWME) tragen, die für
jedes Mitglied des Polymerpools einzigartig ist. Die MWME ist an
der Hybridisierungsreation nicht beteiligt, ermöglicht jedoch die direkte Identifikation
der getrennten Polymere durch Bestimmung des relativen Molekulargewichts
mit einer beliebigen An zahl von Verfahren. Andere Verfahren zur
Bestimmung und Identifikation sind weiter unten beschrieben.
-
In einem nachfolgenden Schritt werden
die gebundenen Polymere von den matrixgebundenen Zielnucleinsäuren getrennt.
Die Trennung kann durch beliebige technisch bekannte Mittel erreicht
werden, die Nucleinsäuren
an Polymerhybriden destabilisieren, d. h. Verringerung des Salzes,
Erhöhen
der Temperatur, dem Aussetzen von Formamid, Alkali, etc. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
werden die gebundenen Polymere getrennt, indem die Zielnucleinsäure-Polymerkomplexe
in Wasser inkubiert werden und die Reaktion über die Schmelztemperatur der
Nucleinsäure
an Polymerhybriden hinaus aufgeheizt wird. Dies erübrigt den Bedarf
der weiteren Behandlung oder Reinigung der getrennten Polymere.
-
Erfindungsgemäß können die getrennten Polymere
mit einer Anzahl verschiedener Verfahren identifiziert werden, die
für den
Fachmann leicht zu erkennen sind. Zielsequenzen und verschiedene
genetische Alterationen können
durch die Verwendung von Polymeren mit einzigartigen Sequenzen identifiziert
werden. Durch Sequenzierung des Polymers ist es möglich, die
Zielsequenz oder genetische Alterationen in den Nucleinsäureproben
entsprechend zu identifizieren.
-
Ferner können getrennte Polymere durch
die Verwendung von Hybridisierungs-Arrays identifiziert werden.
In solchen Arrays werden Purin und Pyrimidin enthaltende Polymere
mit vorgegebenen Sequenzen bei bestimmten Positionen auf einem Feststoff- oder semi-Feststoffträger immobilisiert.
Bei erfindungsgemäßer Verwendung
ist die Sequenz jedes immobilisierten Polymers, das das Array enthält, komplementär zu der
Sequenz eines Mitglieds des Polymerpools. Mit Zielnucleinsäuren hybridisierende
Elemente des Polymerpools können
nach der Trennung von Zielnucleinsäuren durch Rehybridisierung
mit immobilisierten Polymeren identifiziert werden, welche das Array
bilden. Die Identität
des Polymers wird durch die Position der Hybridisierung auf dem
Array bestimmt. Siehe US-Patent Nr. 5,202,231 und WO 8910977.
-
Andere Permutationen und Möglichkeiten
sind für
den Durchschnittsfachmann leicht zu erkennen und werden in dem Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung als äquivalent
angesehen.
-
Insbesondere ist bei einer Ausführungsform
das getrennte Polymer unmittelbar der Sequenzierung unter Verwendung
eines chemischen Standardverfahrens ausgesetzt (z. B. Maxim-Gilbert
sequencing, Maxam and Gilbert, 1977, Proc. Natl. Acad. Sci., USA,
74: 560). Dieses Verfahren ist insbesondere dann anwendbar, wenn
zufällig
permutierte Mischungen von Polymeren verwendet werden.
-
Bei einer anderen Ausführungsform
werden die getrennten Polymere durch enzymatische Sequenzierung
identifiziert (Sanger et al., 1977, Proc. Natl. Acad. Sci., USA,
74: 5463). In diesem Falle werden Oligonucleotide synthetisiert,
welche zu den Polymeren komplementäre Sequenzen und zusätzlich vorher
bestimmte und colineare Sequenzen aufweisen, welche als Sequenz-"Marken" wirken (siehe unten
stehendes Beispiel 4). Die Trennung der Polymere von den Zielnucleinsäuren wird
in Gegenwart einer Mischung dieser komplementären "markierten" (tagged) Oligonucleotide ausgeführt. Beim
Inkubieren unter Sanger-Sequenzierungsbedingungen
(siehe z. B. untenstehendes Beispiel 5) hybridisieren die getrennten
Polymere mit ihren komplementären
Sequenzen und wirken als Primer für die Sequenzierungsreaktion.
Die Bestimmung der resultierenden geprimten Sequenz"Markierung" identifiziert dann
das/die bei der Reaktion vorhandenen Polymere.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform
werden die eluierten getrennten Polymere mit komplementären Oligonucleotiden
inkubiert, welche universelle Primer-Sequenzen und/oder eine Sequenzierungs-Primer-Sequenz
mit oder ohne einer zusätzlichen "Markierungs"-Sequenz enthalten
können
(siehe unten stehendes Beispiel 4). In beiden Fällen erlaubt es die anfängliche
Hybridisierung eines Polymers mit dessen komplementärem Oligonucleotid
dem Polymer, als der anfängliche
Primer bei einer einzelnen Extensions-Reaktion zu dienen. Bei einem
Fall wird das Extensions-Produkt dann direkt als Templat in einer
zyklischen Sequenzierungsreaktion verwendet. Zyklische Sequenzierung
der Extensions-Produkte führt
zu einer Verstärkung
der Sequenzierungsprodukte. Beim Aufbau (design) der komplementären Oligonucleotide
wird der Sequenzierungs-Primer so ausgerichtet, dass die Sequenzierung
durch das Polymer selbst weiterläuft,
oder alternativ durch die "Markierungs"-Sequenz.
-
Beim zweiten Fall enthält das Extensions-Produkt
eine universale Primer-Sequenz und eine Sequenzierungs-Primer-Sequenz.
Das Extensions-Produkt wird dann in Gegenwart des universalen Primers
zu einer linearen PCR-Reaktion hinzugefügt. Die Oligonucleotide mit
komplementären
Sequenzen zum binden von Polymeren werden folglich selektiv verstärkt. Bei
einem zweiten Schritt werden diese verstärkten Sequenzen unter Verwendung
der eingebauten Sequenzierungs-Primer-Sequenz der Sanger-Sequenzierung
unterzogen. In diesem Falle wird der Sequenzierungs-Primer unmittelbar
aufwärts
einer der oben beschriebenen "Markierungs"-Sequenzen angeordnet.
So identifiziert die Bestimmung der "Markierungs"-Sequenz die colineare Polymersequenz.
-
Bei der Anwendung der Erfindung ist
die Bestimmung der gesamten Sequenz des Polymers oder der komplementären markierten
Oligonucleotide nicht erforderlich. Es wird angenommen, dass eine,
zwei oder drei Sequenzierungsreaktionen (statt der zum Erhalten
einer kompletten Sequenz notwendigen vier) bei der Herstellung charakteristischer
Muster (ähnlich "bar codes") ausreichen, um
die einzelnen Polymere sofort zu identifizieren. Dieser Ansatz ist
sowohl auf manuelle Sequenzierungsverfahren unter Verwendung von
radioaktiv markierter Polymere anwendbar, die analoge oder digitalisierte
Audioradiogramme hervorbringen, als auch auf automatisierte Sequenzierungsverfahren
unter Verwendung von nicht radioaktiven Reporter-Moleküle, die
digitalisierte Muster erzeugen. In jedem Fall können Vergleiche mit einer vorhandenen
Datenbasis elektronisch ausgeführt
werden. Durch Verringerung der Anzahl von erforderlichen Sequenzierungsreaktionen
erleichtert das erfindungsgemäße Verfahren
die ökonomische
Analyse einer Mehrzahl von Proben und von einer Mehrzahl von Nucleinsäuresequenzen
oder genetischen Alterationen in jeder Probe.
-
Die vorliegende Erfindung umfasst
das gleichzeitige Screening einer großen Anzahl von potentiellen Polymeren
in einer einzelnen Reaktion. In der Praxis wird die tatsächliche
Anzahl von Polymeren, die für
die gleichzeitige Hybridisierung gepoolt werden, gemäß den Diagnostikbedürfnissen
bestimmt. Beispielsweise macht bei der Mukoviszidose (CF) eine bestimmte
Mutation (Δ508)
mehr als 70% der CF-Fälle
aus. Eine Vorab-Hybridisierung
mit einem gelabelten oder markierten Δ508-spezifischen Polymer gemäß der vorliegenden Verfahren,
gefolgt von der Detektion des gebundenen Polymers, wird Δ508-Allele
identifizieren und entfernen. Bei einer zweiten ("Phase 2") Hybridisierung
wird eine große
Anzahl von Polymeren, die andere und weniger häufige CF-Allele kodieren verwendet,
gefolgt von der oben beschriebenen Trennung und Sequenzierung.
-
Bei anderen klinischen Situationen
gibt es jedoch keine einzelne Mutation, die mit solch großer Häufigkeit
wie die Δ508-Mutation
bei CF vorkommt. Daher werden die Poole der Polymere nur durch die
Anzahl von unabhängigen
Hybridisierungen bestimmt, die bei einer Phase-2-Analyse einer Pool-Positiv-Probe benötigt würden.
-
Zusätzlich werden in der aktuellen
klinischen Praxis verschiedene klinische Syndrome, wie z. B. Mukoviszidose,
Thalassemia und die Gaucher-Krankheit unabhängig voneinander gescreent.
Im Gegensatz dazu ermöglicht
die vorliegende Erfindung das gleichzeitige Screening einer großen Anzahl
von Nucleinsäureproben
von verschiedenen Quellen, einschließlich verschiedenen Säugetieren,
mit einer großen
Anzahl von Polymeren, die komplementär zu Mutationen in mehr als
einem potentiell krankheitsverursachenden Gen sind.
-
In gleicher Weise ermöglicht die
vorliegende Erfindung ein gleichzeitiges Screening nach einer großen Anzahl
von potentiellen fremdartigen Nucleinsäuren, wenn klinische Indikatoren
die Infektion durch ein fremdes Agens oder einen fremdartigen Mikroorganismus
nahelegen. Ferner können
bestimmte Stränge,
Varianten, Mutationen und Ähnliches
von einem oder mehreren Mikroorganismen ebenfalls durch Verwendung
von geeigneten Polymeren bei dem ersten Screening unterschieden
werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verfahren ermöglichen
es ebenfalls, potentiell neue Mutations-Allele, die in der Nucleinsäure eines
Patienten enthalten sind, oder einen eindringenden Mikro- Organismus zu bestimmen, indem
zufällig
permutierte Polymere in Phase 1 oder Phase 2 des Screening verwendet
werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel
offenbart die Trennung der gebundenen Polymere, gefolgt von Sequenzierung,
die genaue Mutations-Sequenz.
-
Die nachfolgenden Beispiele sollen
die vorliegende Erfindung weiter veranschaulichen, ohne diese jedoch
einzuschränken.
-
Beispiel 1: Vorbereitung
von Ziel-DNA
-
A) Vorbereitung von Proben-DNA
aus Blut
-
Die gesamten Blutproben, die in Hoch-Glucose
ACD Vacutainern (TM) genommen wurden, wurden zentrifugiert und die
Leukozyten- und Thrombozytenschicht wurde gesammelt. Die weißen Blutkörperchen wurden
mit zwei Waschungen gelöst,
mit 10 : 1 Komponenten und Enzymen und Reagenzien, die für die Polymersequenzbestimmung
erforderlich sind. – (v/v)
Mischung von 14 mM NH4Cl und 1 mM NaHCO3, ihre Nucleine wurden wieder in Nuclein-Lysis-Puffer (10
mM Tris, pH 8.0, 0.4 M NaCl, 2 mM EDTA, 0.5% SDS, 500 ug/ml proteinase
K) suspendiert und bei 37°C über Nacht
inkubiert. Die Proben wurden dann mit einem Viertel volumen gesättigter
NaCl extrahiert und die DNA wurde in Ethanol abgeschieden. Die DNA
wurde dann mit 70% Ethanol gewaschen, getrocknet und in TE-Puffer
(10 mM Tris-HCl, pH 7.5, 1 mM EDTA) gelöst.
-
B) Vorbereitung von Proben-DNA
von buccalen Zellen
-
Die buccalen Zellen wurden mit einem
sterilen zytologischen Pinsel (Scientific Products) oder einem (female)
Dacron-Tupfer (Medical
Packaging Corp.) gesammelt, indem der Pinsel oder Tupfer für 30 Sekunden an
der inneren Wange gedreht wurde. Die DNA unmittelbar nach der Einlagerung
bei Raumtemperatur oder bei 4°C
wurde wie nachfolgend vorbereitet. Der Pinsel oder Tupfer wurde
in 600 μl
einer 50 mM NaOH eingetaucht, die in einer Polypropylen-Mikrozentrifugenröhre enthalten
war und vortexiert. Die Röhre,
weiter den Pinsel oder Abstrichtupfer enthaltend, wurde 5 Minuten
auf 95°C
erhitzt, wonach der Pinsel oder Tupfer vorsichtig entfernt wurde.
Die Lösung
mit der DNA wurde dann mit 60 μl
1 M Tris, pH 8.0, neutralisiert und wieder vortexiert (Mayall et
al., J. Med. Genet. 27: 658, 1990). Die DNA wurde bei 4°C gelagert.
-
C) Verstärkung der
Ziel-DNA vor der Hybridisierung
-
Die DNA von Patienten mit Mukoviszidose
wurde durch PCR in einem Perkin-Elmer Cetus 9600 Thermocycler verstärkt. Fünf Primer-Sätze wurden
verwendet, um gleichzeitig relevante Bereiche der Exons 4, 10, 20,
und 21 des Mukoviszidose-Transmembran-Durchleitungsregulator-(CFTR)-Gens
zu verstärken
(Richards et al., Human Mol. Gen. 2: 159, 1993). Die 50 μl PCR-Reaktionsmischung
enthielt die nachfolgenden Bestandteile: 0.2-1-μg CF-Patienten-DNA, 10 mM Tris
pH 8.3, 50 mM KCl, 1.5 mM MgCl2, 0.01% (w/v)
Gelatine, 200 μM
jedes Desoxyribonncleotid-Triphosphats,
0.4 μM jedes
Verstärkungs-Primers
und 2.5 Einheiten von Taq-Polymerase. Eine anfängliche Denaturierung wurde
durch Inkubation bei 94°C
für 20
Sekunden durchgeführt,
gefolgt von 28 Zyklen der Verstärkung,
jeder bestehend aus 10 Sekunden bei 94°C, 10 Sekunden bei 55°C, 10 Sekunden
bei 74°C
und einem abschließenden
Einweichen bei 74°C
für 5 Minuten.
Nach der Verstärkung
wurden 8 μl
der PCR-Produkte in einem 2% Agarose-Gel zur Überprüfung des Vorliegens aller fünf Produkte
einer Elektrophorese unterzogen.
-
D) Binden der DNA an eine
feste Matrix:
-
8 μl
der verstärkten
gemäß c) zubereiteten
DNA-Lösung
wurden zu 50 μl
einer Denaturierungslösung (0.5
mM NaOH, 2.0 M NaCl, 25 mM EDTA) gegeben und auf Nylon-Membranfilter
(INC Biotrans) getropft (gespottet). Die DNA wurde dann an den Membranen
durch Heizen der Filter bei 80°C
für 15
Minuten in Vakuum fixiert.
-
Beispiel 2: Hybridisierung
mit allele-spezifischen Oligonucleotiden
-
Die in Tabelle 1 gezeigten Oligonucleotide
stellen die bekannten Mukoviszidose (CF)-Allele dar.
-
Tabelle
1
Mutante ASO-Sequenzen
-
-
A) Hybridisierungen:
-
Die in Tabelle 1 aufgeführten Oligonucleotide
wurden chemisch unter Verwendung eines automatischen Synthetisierers
synthetisiert und mit 32P mit Polynucleotid-Kinase
unter Verwendung von technischen Standardverfahren radioaktiv markiert.
-
Die Hybridisierungen wurden in Plastiktaschen
durchgeführt,
die die im obigen Beispiel 1D vorbereiteten Filter enthielten, zu
denen die gepoolten und radioaktiv markierten ASOs in einem TMAC-Hybridisierungspuffer
(3.0 M TMAC, 0.6% SDS, 1 mM EDTA, 10 mM Natriumphosphat pH 6.8,
5X Denhardt's Lösung und
40 μg/ml
Hefe-RNA) hinzμgefügt wurden.
Die Konzentrationen der ASOs in den Pools reichten von 0.03 bis
0.15 pmol/ml Hybridisierungslösung.
-
Die Hybridisierung wurde über Nacht
bei 52°C
unter Bewegung weiterlaufen gelassen. Die Membranen wurde dann aus
den Taschen entfernt und für
20 Minuten bei Raumtemperatur mit einem Waschpuffer (3.0 TMAC, 0.6%
SDS, 1 mM EDTA, 10 mM Natriumphosphat pH 6.8) gewaschen, gefolgt
von einer zweiten Waschung in dem gleichen Puffer für 20 Minuten
bei 52°C.
Die Membranen wurden dann getrocknet und auf Kodak X-OMAT-Film belichtet.
-
B) Ergebnisse:
-
Die Spezifität der Hybridisierung unter
Verwendung der in A) beschriebenen Bedingungen wurde durch Prüfen der
verstärkten
Proben von Individuen eines bekannten Genotyps mit 11 der oben beschriebenen ASOs
(Tabelle 1) ausgewertet. Die Ergebnisse sind in 1 gezeigt. Jedes ASO hybridisierte spezifisch
nur mit solchen Proben, die die komplementäre Mutationssequenz (in jedem
Fall Bahn 1) trμgen
und nicht mit Proben, die die Sequenz nicht enthielten (wie in den
Bahnen 2 bis 6, welche die Wildtyp-"normal"-Sequenzen enthielten).
-
Wenn Poole von ASOs verwendet wurden,
wurden die gleichen Ergebnisse beobachtet (2). Bei diesem Experiment wurden vier
einzelne Hybridisierungen ausgeführt,
welche die ASOs aus Tabelle 1 enthielten. In diesem Fall waren die
in den Bahnen 1 bis 12, Reihen B und C aufgetropften (spotted) Proben
für alle Mutationen
negativ (die unteren drei Felder), jedoch für die Wildtyp/Δ508-Sequenz
positiv (oberes Feld). Im Gegensatz dazu waren die in Bahn 6, Reihen
D und E aufgebrachten Proben für
die Δ508-Mutation
positiv und für
die Wildtyp-Sequenz negativ, was anzeigt, dass dieser Patient homozygot
für das Δ508-Allel
war. Entsprechend war die Probe in Bahn 4, Reihen D und E, Pool-1-positiv,
während
die Proben in den Bahnen 3 und 5, Reihen D und E, Pool-2-positiv
waren. Aufeinanderfolgende einzelne Hybridisierungen der letztgenannten
Proben mit jeder Probe in Pool 1 und Pool 2 verifizierten, dass
die Pool-positiven Hybridisierungen tatsächlich durch Hybridisierung
mit einem einzelnen Element des Pools stattfanden (3). Das heißt, dass gezeigt wurde, dass
die Probe von Bahn 4, Reihen D und E aus 2, spezifisch mit dem R553X ASO hybridisiert,
während
die Proben in den Bahnen 3 und 5, D und E aus 2, spezifisch mit der R117H ASO hybridisierten.
-
Beispiel 3: Trennung von
gebundenen ASOs
-
Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Verfahren
zur Hybridisierung einer großen
Anzahl von potentiellen Polymeren an die Patienten-DNA in einer
einzelnen Hybridisierungsreaktion. Bei einem nachfolgenden Schritt
werden die Polymere, die an die Ziel-DNA gebunden wurden, getrennt
und identifiziert, mit oder ohne vorherige Verstärkung.
-
Pool-positive Proben von den gemäß Beispiel
2 durchgeführten
Hybridisierungen werden wie folgt behandelt: Positive Spots werden
unter Verwendung eines Standard-Einzelloch-Stanzers in der Form
von Scheiben aus der Nylonmembran herausgeschnitten. Jede der ausgestanzten
Membranscheiben wird dann in einer separaten 31.5 ml Mikrozentrifμgenröhre mit
100 μl sterilen
Wassers eingebracht und die Röhren
werden bei 100°C
für 15
Minuten inkubiert (4).
-
Beispiel 4: Gestaltung
von komplementären
Oligonucleotiden zur Identifizierung von gebundenen ASOs
-
Bei der Anwendung der vorliegenden
Erfindung kann die Sequenz der getrennten Polymere direkt unter
Verwendung chemischer Sequenzierung bestimmt werden. Alternativ
können
die eluierten Polymere zusammen mit komplementären Oligonucleotiden verwendet
werden, welche zusätzlich
zu den zu den Polyme ren komplementären Sequenzen andere Sequenzen
enthalten. In diesen Fällen
dienen die eluierten Polymere als Primer, um Extensionsprodukte
zu bilden, welche die zusätzlichen
Sequenzen enthalten, und die Extensions-Produkte werden einer DNA-Sequenzierung
unterzogen.
-
Nachfolgend sind mehrere Ausführungsbeispiele
komplementärer
Oligonucleotide angegeben, welche das Komplement der R334W CF mutationsspezifischen
ASO (Tabelle 1) enthalten.
-
Version
1: Herausgewaschene ASO als Sequenzierungs-Primer
-
Bei diesen Ausführungsbeispiel wird die getrennte
ASO mit dem komplementären
Oligonucleotid in einer Sanger-Sequenzierungsreaktion inkubiert
und die Sequenz wird direkt bestimmt.
-
Version
2: Zyklische Sequenzierung von herausgewaschener ASO
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel dient die getrennte
ASO als Primer für
eine einzelne Extensions-Reaktion. Das Extensions-Produkt wird dann,
unter Verwendung eines allgemeinen Primers, der zyklischen Sequenzierung
unterzogen, um die Sequenzierungsreaktion zu primen (siehe unten
stehendes Beispiel 5)
-
Version
3: Verstärkung
von komplementären
Oligonucleotiden für
die Sanger-Sequenzierung
-
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel dient die getrennte
ASO als Primer für
eine einzelne Extensions-Reaktion. Das Extensions-Produkt wird dann
unter Verwendung der universalen Primer-Sequenz und der getrennten
ASO als Verstärkungs-Primer
verstärkt.
Schließlich
werden die Verstärkungsprodukte
einer Sanger-Sequenzierung unter Verwendung eines dem Sequenzierungs-Ziel
entsprechenden Oligonucleotids als Primer unterzogen (siehe untenstehendes
Beispiel 6).
-
Beispiel 5: Zyklische
Sequenzierung getrennter ASOs
-
A) Aufbaureaktion
-
Ein getrenntes mutationsspezifisches
Oligonucleotid, bezeichnet als R334W und mit der Sequenz 5'TTCCAGAGGATGATTCC-3' SEQ-ID-Nr.: 65,
wird zu einer Reaktionsmischung hinzμgefügt, welche die für einen
einzelnen Durchgang der Extension erforderlichen Reaktionskomponenten
enthält.
Das komplementäre Oligonucleotid
(Version 2 bei obenstehendem Beispiel 4) enthält eine universale Primer-Sequenz
an seinem 5'-Ende,
getrennt durch 25 bis 30 Basen von dem Komplement zu R334W an seinem
3'-Ende. Die Extensions-Reaktion
enthält
die nachfolgendenn Bestandteile:
25 μl getrennte ASO
5 μ 10X Puffer
(0.5 mM Tris-HCl pH 7.5, 0.1 M MgCl2, 10
mM Dithiothreitol)
1 μl
dNTPs (jeweils 2.5 mM)
1 μl
komplementäre
Oligonucleotide (100 ng/ml)
13 μl H2O
1 μl Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase (10 U/μl)
-
Die Reaktion wird für 30 Minuten
bei Raumtemperatur ablaufen gelassen.
-
B) Zyklische Sequenzierung:
-
Ein Aliquot der obigen Reaktion wird
zu einer PCR-Reaktionsmischung mit zwei oder mehr Dideoyxnucleotid-Analoga
(ddNTPs), gemäß dem nachfolgenden
Protokoll hinzμgefügt:
10 μl Extensions-Produkte
5 μl 10X Puffer
(300 mM Tris-HCl pH 9.0, 50 mM MgCl2, 300
mM KCl)
5 μl
universaler Primer (1 pmole)
10 μl 2 mM ddATP, ddCTP, ddGTP;
100 μM dATP,
dCTP, dGTP, dTTP
19 μl
H2O
1 μl Taq-Polymerase (10 U/μl)
-
30 Verstärkungszyklen werden durchgeführt, wobei
eine heterogene Population von zufällig terminierten Produkten
erzeμgt-wird,
die an Stellen terminieren, welche Nucleotiden abwärts von
der universalen Primer-Sequenz entsprechen. Die Produkte der PCR-Reaktion
werden dann in einem denaturisierenden Polyacrylamidgel getrennt,
wobei ein Bandenmuster erzeμgt
wird, das für
diese ASO spezifisch ist. Das elektrophoretische Muster wird durch
Autoradiographie oder Fluorimetrie untersucht.
-
Beispiel 6: Verstärkung und
Sequenzierung von komplementären
Oligonucleotiden
-
Ein getrenntes mutationsspezifisches
Oligonucleotid, bezeichnet als R334W und mit der Sequenz 5'TTCCAGAGGATGATTCC-3', wird zu einer Reaktionsmischung
hinzμgefügt, welche
die Reaktionsbestandteile für
die Extension nach Beispiel 5, Schritt A enthält. Das komplementäre Oligonucleotid
(Version 3 aus dem obigen Beispiel 4) enthält eine universale Primer-Sequenz
an seinem 5'-Ende,
eine "Markierungs"-Sequenz, eine "Sequenzierungs-Ziel"-Sequenz gefolgt
von dem Komplement zu R334W an seinem 3'-Ende. Nach der Extensions-Reaktion
wird ein Aliquot der Reaktion zu einer Verstärkungsmischung mit den nachfolgenden
Bestandteilen hinzμgefügt:
3 μl Extensions-Produkt
1 μl universaler
Verstärkungs-Primer
(10 μM)
2.5 μl dATP, dTTP,
dCTP, dGTP (jeweils 2 mM) 2 μl
40 mM MgCl2
5 μl 100 mM Tris-HCl pH 8.3, 500
mM KCl
26.4 μl
H2O
0.1 μl Amphitaq-DNA-Polymerase (5
U/ml).
-
Die Reaktion wird dann unter Verwendung
eines GeneAmp PCR-Systems
9600 Thermocyclers 35 Zyklen der Verstärkung ausgesetzt. 2 μl der Verstärkungsprodukte
werden dann entfernt und einer Sanger-Sequenzierung unter Verwendung
des Sanger-Sequenzierungs-Primers unterzogen.
-
Beispiel 7: Entsprechend
RNA als Ziel-Nucleinsäure
-
Beispiel 1, welches DNA als Ziel-Nucleinsäure beschreibt,
kann auch RNA als Zielnucleinsäure
verwendet werden.
-
A) Vorbereitung von RNA
aus Ziel-Zellen
-
Die Zellen werden durch Zentrifugieren
gesammelt und die überstehende
Flüssigkeit
wird entfernt. Das Zellen-Pellet wird in kaltem Lyse-Puffer (140
mM NaCl, 1.5 mM MgCl2, 1.0 mM Tris-Cl, pH 8.5, 0.5% NP-40,
und RNasin® (Promega,
Inc.) suspendiert. Der Zelldetritus wird durch Zentrifugieren für 5 Minuten
bei 4°C
bei 5000 × g
pelletisiert. Die überstehende
Flüssigkeit
wird in eine frische Röhre
transferiert und die EDTA-Konzentration
auf 10 mM gebracht. Proteine werden durch Extraktion mit Phenol
Chloroform, gesättigt
mit wässriger
10 mM Tris, pH 8.5, entfernt. Die wässrige Phase wird mit Natriumacetat,
pH 5.2, und 2.5 Volumina eiskalten Ethanols ausgefällt und
bei 10°C
wird die RNA durch Zentrifugieren bei 10,000 × g bei 4°C für 30 Minuten gesammelt.
-
B) Umwandeln von RNA zu
cDNA vor der Verstärkung
-
Die RNA kann unmittelbar in der Weise
der vorliegenden Erfindung verwendet oder über ein umgekehrtes Transkriptions
PCR-Protokoll zu verstärkter
DNA umgewandelt werden. Gemäß diesem
Protokoll wird 1 μg
der RNA mit 100 pmol geeigneter Primer, 1 mM dNTPs, 1 U/μl RNasin® in
20 μl PCR
Puffer (50 mM KCl, 20 mM Tris, pH 8.4, 2.5 mM MgCl2)
und 200 U Revertase gemischt. Die Mischung wird bei 23°C für 10 Minuten inkubiert,
dann bei 42°C
für 45
Minuten, dann bei 95°C
für 5 Minuten
und dann rasch abgekühlt. Übliche PCR-Protokolle, ähnlich dem
in Beispiel 1 beschriebenen, können
zur Verstärkung
der resultierenden cDNA verwendet werden.