-
Kinoaufnahmekamera mit mechanischem Antrieb Die Erfindung betrifft
eine KinoauAnahmekamera, insbesondere für Aufnahmen aus freier Hand, deren Laufwerk
mechanisch, z. B. von einem Feder- oder' Elektromotor, mit zwei oder mehreren wählbaren
Geschwindigkeiten angetrieben wird. Bei. dein bekannten Kameras dieser Art ist gewöhnlich
ein Verstellorgan, z. B. ein drehbarer Zeiger oder verschiebbarer Knopf, an der
Seitenwand der Kamera vorgesehen, mit welchem de gewünschte Laufgeschwindigkeit
eingestellt wird, während zum Ingangsetzen des Laufwerks ein besonderes Betätigungsorgan,
z. B. ein Druckknopf, vorgesehen ist. Bei derartigen Kameras kann der sehr erwünschte
Geschwindigkeitswechsel während der Aufnahme nicht vorgenommen werdexi, weil hierzu
die Kamera vom Auge abgesetzt werden muß bzw. bei Aufnahme ;aus freier Hand durch
Betätigung der vorgesehenen Organe verwackelt 'würde.
-
Die genannten Mängel werden gemäß der Erfindung dadurch behoben, däß
zwei oder mehrere Betätigungsorgane angeordnet sind, von denen jedes, für sich bedieint,
das Triebwerk auf je eine der Laufgeschwindigkeiten schaltet und das Triebwerk in
Gang setzt. Die Anordnung ierfolgt also derart, daß je eines der Betätigungsorgane
zum unmittelbaren Anlassen mit einer der gewähltem Geschwindigkeiten dient. Zweckmäßig
können diese Betätigungsorgane als Druckknöpfe ausgebildet sein, von denen jeder
vorn einem anderen Finger der Hand bequem betätigt werden kann, ohne daß .die Hand
aus ihrer Haltestellung gebracht bzw. die Kamera während der Aufnahme verwackelt
wird.
-
Ergabt sich bei Benutzung der erfindungsgemäßen Kamera, während einer--
Aufnahme mit Normalgeschwindigkeit,die Notwendigkeit oder der Wunsch, kurzzeitig
auf Schnellgang überzugehen und dann mit Normalgeschwindigkeit fortzusetzen, so
erfolgt die Ein- und Ausschaltung. derraschen lBdlderfolge (!Schnellgang) ohne Unterbrechung
der Aufnahme auf die einfachste Weise ohne jede Verzögerung durch Betätigung des
Knopfes für den Schnellgang, während -der Knopf für den Normalgang dauernd.,eingedrückt
bleibt. Der, Wechsel auf Langsamgang erfolgt gleichfalls. ohne Unterbrechung der
Aufnähme, und zwar durch Betätigung des Knopfes für den Langsamgang unter gleichzeitiger
Freigabe des Knopfes für den Normalgang.
-
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Abb. a ist eine Ansicht der Kameravorderwand; . Abb.2 zeigt die Betätigungsvorrichtung
im Schnitt;.
-
Abb.3 ist eine Innenansicht; Abb. ¢ zeigt seine Einzelheit in vergrößertem
Maßstab.- ,
Gemäß der Abb. i sind unterhalb des Kameraobjektivs
i zwei Druckknöpfe 2, 3 in der Vorderwand der Kamera derart angeordnet, daß sie
von je ,einem Finger der die Kamera haltenden rechten Hand wahlweise betätigt werden
können; ohne daß die Hand aus ihrer Lage gebracht wird. Der obere Knopf 2 dient
zur Einschaltung des Normal-- ganges, z. B. 16 Bilder pro Sekunde, der untere Knopf
3 zur Einschaltung des Schnellganges, z. B. 32 Bilder pro Sekunde. Es kann auch
noch ein dritter, einem dritten Finger zugeordneter Knopf vorgesehen sein, der etwa
zur Einschaltung eines Langsamganges, z. B. 8 Bilder pro Sekunde, dient.
-
In den Abb.2 bis 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Betätigungs-
und Bremsvorrichtung des Laufwerks dargestellt. Zwischen .den Platinen 4 sind zwei
durch ein Zahnradpaar 5, 6 miteinander gekuppelte Wellen 7, 8 drehbar gelagert.
Die auf beliebige Weise von einem Federmotor über ein Zahnrad 9 angetriebene Welle
7, auf der gleichzeitig der Greifer für deri Film sitzen kann, trägt ein Sperrad
i o; gegen dessen Nase ii sich ein vorn Druckknopf 2 betätigter Hebel 12 unter der
Wirkung der Zugfeder 13 legen kann. Auf der Welle 8 sitzen lose eine große
Bremstrommel 14 und eine kleine Bremstrommel 15. Letztere ist mit der Platine
4 fest verbunden und daher ständig fixiert. Zwischen den Trommeln sitzt auf der
Welle 8 eine Scheibe 16 fest, an deren beiden gegenüberliegenden Seiten je !ein
Satz von Bremsbacken 17 angelenkt ist, die in die Trommel 14, 15 hineinreichen
und durch die Fliehkraft an die Innenseite des Trommelumfalnges entgegen der Wirkung
von (nicht dargestellten ) Rückzugsfedern angeprhßt werden. An der Trommel 14 sitzt
ein Stift 18, gegen den sich ein Arm 19 des Hebels 20 legen kann.
Der Hebel 20 steht unter der Wirkung der Zugfeder 2 1 und wird vom Druckknopf 3
betätigt.
-
Der Antrieb -wirkt auf die Welle 7 in der Richtung des Pfeiles in
Abb:2, welche .die Ruhestellung der Vorrichtung zeigt, in der das gesamte Laufwerk
durch den sich gegen die Sperrnase ii legenden Heheli2. stillgesetzt bzw. gehemmt
ist. Wird der Knopf 2 entgegen der Wirkung der Feder 13 und 22 eingedrückt,
so gibt der Hebel 12 das Sperrrad io frei, so daß das Laufwerk vom Federmotor in
Gang gesetzt wird. Hierbei üben die Bremsbacken 17 (Abb. 3 und 4) eine Bremswirkung
sowohl in. der Trommel 14 als auch in der Trommel 15 aus, da; erstere durch
.den Arm i9 des Hebels 20 festgehalten wird und letztere ortsfest ist. Wird der
Knopf 3 eingedrückt, so wird entgegen der Wirkung der Federn 22 und 2 1 der Stift
18
und :damit die Bremstrommel 14 freigegeben, wobei gleichzeitig das Ende
2o' des Hebels 2o, gegen das Ende 12 .des Hebels 12 drükkend, das Hemmrad i o freigibt.
Die Bremswirkung der Trommel 14 wird, weil sie von den umlaufenden Bremsbacken 17
mitgenOmmen wird, hierdurch aufgehoben, und es verbleibt nur die Brems- bzw. Regelwirkung
der Trommel 15. Durch geeignete Wahl der Größen der Trommeln und Bremsbacken
sowie ihrer Rückzugsfedern wird- erreicht, daß jetzt die Vorrichtung mit.höherer,
z: B. der doppelten oderdreifachen Geschwindigkeit wie früher läuft.
-
Die beschriebene Vorrichtung k.anninmehrfacher Hinsicht abgeändert
werden. Beispielsweise kann eine besondere Welle 7 erspart werden, indem das Sperrad
io auf die Welle 8 gesetzt wird, die unmittelbar vom Motor angetrieben wird. In
diesem Falle braucht der mit .der Nase i i zusammenarbeitende, vom Knopf 2 betätigte
Hebel 12 bloß länger ausgeführt zu sein.
-
Wenn die Kamera mit mehreren Laufgeschwindigkeiten ausgestattet ist,
so sind die Betätigungsorgane mi.t einer Stufenbremse derart verbunden, daß das
Triebwerk bei Betätigung eines Organs mit der zugeordneten Geschwindigkeit in Gang
gesetzt wird.