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Die
Erfindung betrifft allgemein Assaymethoden und eine Vorrichtung
zur Feststellung löslicher,
suspendierter oder teilchenförmiger
Substanzen oder von Analyten, wie Proteinen, Kohlenhydraten, Nukleinsäuren, Bakterien,
Viren und eukariotischen Zellen, unter Verwendung feststellbarer
Markierungen, und spezieller betrifft sie Vorrichtungen und Verfahren,
die Lumineszenz(Phosphoreszenz oder Fluoreszenz)-Markierungen einschließen.
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Verfahren
zur Ermittlung spezieller makromolekularer Arten, wie von Proteinen,
Arzneimitteln und Polynukleotiden, erwiesen sich als sehr wertvolle
analytische Techniken in der Biologie und Medizin, insbesondere
zur Charakterisierung der molekularen Zusammensetzung normaler und
anomaler Gewebeproben und genetischen Materials. Viele unterschiedliche
Typen solcher Ermittlungsverfahren werden verbreitet in der biomedizinischen
Forschung und der klinischen Laboratoriumsmedizin verwendet. Beispiele
solcher Feststellungsmethoden sind. Immunoassays, immunochemischen
Anfärben
für die
Mikroskopie, Fluoreszenz-aktivierte Zelltrennung (FACS), Nukleinsäurehybridisierung,
Wasserprobenentnahme, Luftprobenentnahme und anderes.
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Typischerweise
verendet eine Feststellungsmethode wenigstens ein analytisches Reagenz,
das an eine spezielle makromolekulare Zielverbindung bindet und
ein feststellbares Signal erzeugt. Diese analytischen Reagenzien
haben typischerweise zwei Komponenten: (1) ein Sondenmakromolekül, wie beispielsweise
einen Antikörper
oder ein Oligonukleotid, die an ein Zielmakromolekül mit einem
hohen Grad an Spezifität und
Affinität
binden können,
und (2) eine feststellbare Markierung, wie ein Radioisotop oder
kovalent vernetzte fluoreszierende Farbstoffmoleküle. Im allgemeinen
definieren die Bindungseigenschaften des Sondenmakromoleküls die Spezifität der Feststellungsmethode,
und die Feststellbarkeit der verbundenen Markierung bestimmt die
Empfindlichkeit der Feststellungsmethode. Die Empfindlichkeit der
Feststellung ist ihrerseits abhängig
sowohl von der verwendeten Markierungsart als auch der Qualität und Type
der verfügbaren
Ausrüstung, um
sie zu ermitteln.
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Beispielsweise
erwiesen sich Radioimmunoassays (RIA) als die empfindlichsten und
spezifischsten analytischen Methoden bei der Verwendung für die Feststellung
und Quantifizierung biologischer Makromoleküle. Radioimmunoassay-Techniken
wurden verwendet, um winzige Menge an speziellen Analyten festzustellen
und zu messen, wie Polypeptide, Arzneimittel, Steroidhormone, Polynukleotide,
Stoffwechselprodukte und Tumormarker, in biologischen Proben. Radioimmunoassaymethoden
verwenden Immunoglobuline, die mit einer oder mehreren Radioisotopen
als das analytische Reagenz markiert sind. Bestrahlung (α, β oder γ), erzeugt
durch Zersetzung der beigefügten
Radioisotopmarkierung dient als das Signal, das nach verschiedenen radiometrischen
Methoden ermittelt und quantifiziert werden kann.
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Radioisotopmarkierungen
besitzen einige Vorteile, wie sehr hohe Empfindlichkeit bezüglich der
Feststellung, sehr niedriges Hintergrundsignal und genaue Messung
mit radiometrischen Präzisionsinstrumenten (Szintillation
und Gammazähler)
oder mit billigen und empfindlichen autoradiographischen Techniken.
Radioisotopmarkierungen haben aber auch mehrere Nachteile, wie mögliche Gesundheitsschäden, Schwierigkeit
bei der Entsorgung, spezielle Erfordernisse bei der Lizenzvergabe
und Instabilität
(radioaktiver Zerfall und Radiolyse). Weiterhin macht die Tatsache,
daß Radioisotopmarkierungen
typischerweise kein starkes (d. h. nicht-Cerenkov) Signal im Ultraviolett-,
Infrarot- oder sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums erzeugen
macht Radiosotopen allgemein ungeeignet als Markierungen für Anwendungen
wie Mikroskopie, Bildspektroskopie und Strömungszytometrie, die optische
Methoden für
die Feststellung verwenden.
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Aus
diesen und anderen Grünen
braucht man auf den Gebieten der klinischen Chemie, der Wasser- und
Luftüberwachung
und der biomedizinischen Forschung alternativ feststellbare nicht-radioaktive Markierungen,
wie: (1) Enzyme, welche die Umwandlung eines chromogenen Substrats
in ein unlösliches,
gefärbtes Produkt
(zum Beispiel alkalische Phosphatase, β-Galactosidase, Meerrettichperoxidase)
oder eine Reaktion katalysieren, die ein fluoreszierendes oder lumineszierendes
Produkt ergeben (zum Beispiel Luciferase) (Beck und Koster (1990),
Anal. Chem. 62, 2258; Durrant, I. (1990) Nature 346: 297; Analytical
Applications of Bioluminescence and Chemiluminescence (1984), Kricke
et al. (Herausgeber), Academic Press, London) und (2) fluoreszierende
Markierungen (zum Beispiel Fluorescein, Isothiocyanat, Rhodamin,
Cascade Blau), die elektromagnetische Energie in einem speziellen
Absorptions-Wellenlängenspektrum
absorbieren und anschließend
sichtbares Licht auf eine längere
(d. h. weniger energiehaltige) Transformation eines chromogenen
Substrates in feststellbares Produkt ergibt.
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Die
Verwendung von Enzymen und phosphoreszierenden/fluoreszierenden
oder kolometrisch feststellbaren Markierungen bieten den signifikanten
Vorteil einer Signalverstärkung,
da ein einzelnes Enzymmolekül
typischerweise eine beharrliche Kapazität, die Umwandlung eines chromogenen
Substrats in feststellbares Produkt zu katalysieren, hat. Mit geeigneten
Reaktionsbedingungen und geeigneter Inkubationszeit kann ein einzelnes
Enzymmolekül
eine große
Produkt erzeugen und ergibt daher eine beachtliche Signalverstärkung. Ermittlungsmethoden,
die Enzyme als Markierungen verwenden, erfordern jedoch nachteiligerweise
zusätzliche
Verfahren und Reagenzien, um eine geeignete Substratkonzentration
unter Bedingungen zu liefern, die für die Produktion und Feststellung
des gefärbten
Produktes geeignet sind. Weiterhin benötigen Feststellungsmethoden,
die auf Enzymmarkierungen beruhen, typischerweise engere Zeitintervalle
zur Erzeugung feststellbarer Produktmengen und erzeugen auch ein
unlösliches
Produkt, das nicht an das Sondenmolekül bindet.
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Ein
weiterer Nachteil von Enzymmarkierungen ist die Schwierigkeit einer
Feststellung mehrerer Zielarten. Es ist problematisch, die Reaktionsbedingungen
und Entwicklungszeit(en) für
zwei oder mehr diskrete Enzymmarkierungen zu optimieren und außerdem bestehen
oft bemerkenswerte Spektralüberlappungen
in den chromophoren Produkten, was die Unterscheidung der Reaktionsprodukte
schwierig macht.
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Fluoreszierende
Markierungen bieten nicht den Vorteil der Signalverstärkung von
Enzymmarkierungen, dessen ungeachtet besitzen fluoreszierende Markierungen
signifikante Vorteile, welche zu ihrer weitverbreiteten Akzeptanz
in der Immunozytochemie führten.
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Fluoreszierende
Markierungen sind typischerweise kleine organische Farbstoffmoleküle, wie
Fluorescein, Texasrot oder Rhodami, die leicht mit Sondenmolekülen, wie
Immunoglobulinen oder Staph. aureus Protein A konjugiert werden
können.
Die fluoreszierenden Moleküle
(Fluorophore) können
durch Beleuchtung mit Licht einer geeigneten Erregungsfrequenz ermittelt
werden, und die resultierenden Spektralemissionen können durch
elektro-optische Sensoren oder Lichtmikroskopie festgestellt werden.
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Eine
große
Vielzahl von fluoreszierenden Farbstoffen ist verfügbar und
bietet eine Auswahl von Erregungs- und Emissionsspektren. Es ist
möglich,
Fluorophore mit Emissionsspektren, die ausreichend verschieden sind,
um eine Mehrfachzielermittlung und -unterscheidung mit mehrfachen
Sonden zu erlauben, worin jede Sondenart mit einem unterschiedlichen
Fluorophor vernetzt ist. Da die Spektren von Fluorophoren auf der Basis
sowohl enger Bandenerregung und selektiv zweier Emissionsspektren
festgestellt und aufgelöst
werden können
(Titus et al. (1982) J. Immunol. Methods 50: 193; Nederlof et al
(1989) Cytometry 10: 20; Ploem, J. S. (1971) Ann. NY Acad. Scie.
177: 414).
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Leider
haben die Feststellungsmethoden, die fluoreszierende Markierungen
verwenden, aus verschiedenen Gründen
eine beschränkte
Empfindlichkeit. Erstens ist es mit herkömmlichen Fluorophoren schwierig, spezielle
fluoreszierende Signale von unspezifischen Hintergrundsignalen zu
unterscheiden. Die üblichsten Fluorophore
sind aromatische organische Moleküle, die breite Absorptions-
und Emissionsspektren haben, wobei das Emissionsmaximum 50 bis 100
nm bis zu einer längeren
Wellenlänge
als die Erregungswellenlänge (d.
h. Absorption) hat. Typischerweise sind beide, die Absorptionsbande
und die Emissionsbande in dem UV/sichtbaren Anteil des Spektrums.
Außerdem
ist die Lebensdauer der Emission gewöhnlich kurz, in der Größenordnung
von 1 bis 100 ns. Leider sind diese allgemeinen Charakteristiken
organischer Farbstofffluoreszenz auf Hintergrundsignale anwendbar,
bei anderen Reagenzien (zum Beispiel Fixativ oder Serum) oder Autofluoreszenz
oder die Probe selbst mitgeteilt bekamen (Jongkind et al. (1982)
Exp. Cell Res. 138: 409; Aubin, J. E. (1979) J. Histochem. 'Cytochem. 27: 36).
Autofluoreszenz optischer Linsen und reflektiertes Erregungslicht sind
zusätzliche
Quellen für
das Hintergrundrauschen im sichtbaren Spektrum (Beverloo et a. (1991)
Cytometry 11: 784; Beverloo et al. (1992) Cytometry 13: 561). Daher
ist die Grenze von speziellem fluoreszierendem Signal bei typischen
Fluorophoren durch signifikantes Hintergrundrauschen beschränkt, das
unspezifischer Fluoreszenz und reflektiertem Erregungslicht zuzuschreiben
ist.
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Ein
zweites Problem organischer Farbstoff-Fluorophore, das die Empfindlichkeit
beschränkt,
ist photolytische Zersetzung des Farbstoffmoleküls (d. h. Lichtausbleichen).
So ist es oftmals, selbst in Situation, wo Hintergrundrauschen relativ
gering ist, nicht möglich,
ein schwach fluoreszierendes Signal über eine lange Ermittlungszeit
zu integrieren, da die Farbstoffmoleküle sich als eine Funktion der
einfallenden Strahlung im UV und nahen UV-Bereich zersetzen.
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Da
jedoch fluoreszierende Markierungen attraktiv für verschiedene Anwendungen
sind, wurden bereits mehrere Alternativfluorophore mit vorteilhaften
Eigenschaften für
empfindliche Feststellung vorgeschlagen. Ein Weg war der, organische
Farbstoffe zu verwenden, die einen Phycobiliprotein-Akzeptormolekülfarbstoff
umfassen, der im fernen Rot oder nahe dem Infrarot-Bereich des Spektrum
emittieren, wo das unspezifische Fluoreszenzrauschen vermindert
wird. Phycobiliproteine werden in Verbindung mit beiläufigen Molekülen, die
einen großen
Stoke-Shift über
Energietransfermechanismen (US-Patent 4,666,862, Oi et al. (1982)
J. Cell. Biol. 93: 891) bewirken. Phycobiliprotein-Markierungen
vermindern den Grad an Spektralüberlappung zwischen
Erregungsfrequenzen und Emissionsfrequenzen. Ein Alternativweg war
der, Cyaninfarbstoffe zu verwenden, im gelben oder roten Bereich
absorbieren und im roten oder fernen roten emittieren, wo Autofluoreszenz
vermindert ist (Mujumbar et al. (1989) Cytometry 10: 11).
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Mit
beiden, den Phycopbiliproteinen und den Cyaninfarbstoffen würden jedoch
die Emissionsfrequenzen nach rot gewechselt (d. h. die Frequenz
wird abwärts
gewechselt) und die Emissionslebensdauer ist kurz, und deshalb wird
die Hintergrund-Autofluoreszenz nicht vollständig als eine Rauschquelle
ausgeschaltet. Wichtiger vielleicht ist, daß Phycobiliproteine und Cyaninfarbstoffe
mehrere bestimmte Nachteile besitzen: (1) Emission im roten, fernen
roten und nahen infraroten Bereich ist nicht gut geeignet für Ermittlung
durch das menschliche Auge, was die Verwendung von Phycobiliprotein-
und Cyanin-Markierungen im optischen Fluoreszenzmikroskop behindert,
(2) Cyanine, Phycobiliproteine und die gekoppelten beiläufigen Moleküle zum Beispiel
Azur A sind organische Moleküle,
die einem Photoausbleichen zugänglich
sind und unerwünschte chemische
Wechselwirkungen mit anderen Reagenzien unterzogen werden, und (3)
emittierte Strahlung wird abwärts
umgewandelt, d. h. von längerer
Wellenlänge
oder längeren
Wellenlängen
aus, als die absorbierte Erregungsstrahlung. Beispielsweise absorbiert
Azure A bei 632 nm und emittiert bei 645 nm, und Allohpycocyanin
absorbiert bei 645 nm und emittiert bei 655 nm, und daher wird Autofluoreszenz
und Hintergrundrauschen von gestreutem Erregungslicht nicht ausgeschaltet.
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Eine
andere Fluorophorklasse, die bereits vorgeschlagen wurde, sind die
abwärts
sich wandelnden lumineszenten Lanthaniden-Chelate (Soini und Lovgren
(1987) CRC. Crit. Rev. Anal. Chem. 18: 105; Leif et al. (1977) Clin.
Chem. 23: 1492; Soini und Hemmila (1979) Clin: Chem. 28: 353; Seveus
et al. (1992) Cytometry 13: 329). Abwärts umwandelnde Lanthaniden-Chelate
sind anorganische Phosphore, die einen starken Stokes-Abwärtsshift
haben (d. h., das Emissionsmaximum liegt typischerweise bei wenigstens
100 nm größer als
das Absorptionsmaximum), was bei der Unterscheidung eines Signals
gegenüber
gestreutem Erregungslicht hilft. Lanthaniden-Phosphore besitzen
eine Emissionslebensdauer, die ausreichend lang (d. h. größer als 1 μs) ist, um
ihre Verwendung in zeitbegrenzten Feststellungsmethoden zu erlauben,
was kurzlebige Autofluoreszenz und gestreutes Erregungslicht verursachtes
Rauschen vermindern, aber nicht vollständig ausschalten kann. Weiterhin
besitzen Lanthanid-Phorphore Emission mit schmaler Bande, was das
Unterscheiden von Wellenlängen
gegenüber
dem Hintergrundrauschen und gestreutem Erregungslicht erleichtert,
besonders wenn eine Lasererregungsquelle benutzt wird (Reichstein
et al. (1988) Anal. Chem. 60: 1069). In jüngerer Zeit wurde enzymverstärkte Lanthaniden-Lumineszenz
unter Verwendung abwärts
sich wandelnder Lanthanid-Chelate als eine fluoreszenzmarkierende
Technik vorgeschlagen (Evangelista et al. (1991) Anal. Biochem. 197:
213; Gudgin-Templeton et al. (1991) Clin. Chem 37: 1506).
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Bis
vor kurzem hatten abwärts
sich wandelnde Lanthaniden-Phosphore den signifikanten Nachteil, daß ihre Quantenausbeute
in wäßrigen (oxygenierten)
Lösungen
so gering ist, daß sie
für cytochemische
Färbung
ungeeignet gemacht sind. Beverloo et al. (siehe oben) haben einen
teilchenförmigen
abwärts
sich wandelnden Lanthaniden-Phosphor (Yttriumoxysulfit, aktiviert
mit Europium) beschrieben, der ein Signal in wäßrigen Lösungen erzeugt, welches mit
Zeit-aufgelösten
Methoden ermittelt werden kann. Seveus et al. (siehe oben) verwendeten
abwärts
sich wandelnde Europiumchelate in Verbindung mit Zeit-aufgelöster Fluoreszenzmikroskopie,
um das Signal an sofortiger Fluoreszenz und dadurch reduzierter
Autofluoreszenz zu hindern. Take et al. (US-Patent 5,043,265) berichten über abwärts sich
wandelnde Phosphorteilchen als Markierungen für Immunoglobuline und Polynukleotide.
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Die
Abwärtsumwandlung
von Lanthaniden-Phosphor nach Beverloo et al. das Europiumchelat
nach Seveus et al. erfordern jedoch maximale Erregungswellenlängen, die
im Ultraviolettbereich liegen und somit signifikante Probenautofluoreszenz
und Hintergrundrauschen produzieren (zum Beispiel Serum und/oder
Fixativfluoreszenz, Erregungslichtstreuung und zeitbegrenzte Signalabweisung).
Weiterhin zerstört
Erregung mit Ultraviolettstrahlung Nukleinsäuren und andere biologische
Makromoleküle,
was ernsthafte Probleme immunozytische Anwendungen mit sich bringt,
wo es erwünscht
ist, die Lebensfähigkeit
lebender Zellen zu erhalten und Zellstrukturen (zum Beispiel FACS,
Cyto-Architekturmikroskopie) zurückzuhalten.
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Laser-Rasterfluoreszenzmikroskopie
wurde für
Erregung zweier Photonen eines UV-erregbaren organischen Farbstoffs mit
Fluoreszenz, Hoechst 33258, unter Verwendung eines Stromes stark
fokussierter Laserpulse (Denk et al. (1990) Science 248: 73). Der
organische Fluorphore, wie er von Denk et al. verwendet wird, wurde
stark mit Licht ausgebleicht durch das intensive stark fokussierte
Laserlicht während
des Verlaufs der Belichtung.
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Somit
gibt es einen signifikanten Bedarf im Stand der Technik an Markierungen
und Ermittlungsmethoden, die empfindliche optische und/oder spektroskopische
Ermittlung spezieller Markierungssignale mit im wesentlichen gesamter
Abweisung von unspezifischem Hintergrundrauschen und erträglich mit
intakten lebensfähigen
Zellen und in wäßriger oder
lufthaltiger Umgebung.
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EP-A-0
476 556 beschreibt ein Assay-Ermittlungssystem, in welchem rotes
Licht Energie einer lichtempfindlichen Substanz zuführt, die
katalytisch mit molekularem Sauerstoff reagiert, um ein Oxidationsmittel zu
erzeugen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Im
allgemeinen liefert die vorliegende Erfindung Feststellungsmethoden
und Feststellungsvorrichtungen, die eine ultraempfindliche Ermittlung
von Zellen, biologischen Makromolekülen und anderen Analyten gestatten,
die für
Mehrfachzielermittlung und Zielunterscheidung verwendet werden können. Die
Phosphor-Up-Converting-Reporter-Moleküle, die nach der Erfindung
verwendet werden, erlauben im wesentlichen eine Gesamtabweisung
von nicht spezifischer Hintergrund-Autofluoreszenz und sind durch Erregung
und emittierte Wellenlängen
gekennzeichnet, die typischerweise in dem Infrarot- oder sichtbaren
Teil des Spektrums angeordnet sind und somit eine potentielle Zerstörung von
Wirkungen der Ultraviolettstrahlung vermeiden. Die bei der Erfindung
verwendeten Phosphor-Up-Converting-Markierungen wandeln Erregungsstrahlung
mit langer Wellenlänge
(zum Beispiel nahe IR) in emittierte Strahlung bei etwa der Hälfte bis
zu einem Drittel der Wellenlänge
der Erregungswellenlänge
um. Da Hintergrundfluoreszenz in dem sichtbaren Bereich vernachlässigbar
ist, wenn Erregungswellenlängen
nahe IR verwendet werden, ergibt die Verwendung von Phosphor-Up-Converting-Markierungen
im wesentlichen eine hintergrundfreie Signalermittlung.
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So
bekommt man nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
zum Analysieren einer Probe, die möglicherweise einen lumineszierenden
Phosphor-Up-Converting-Reporter enthält, der durch eine Erregungsbande
in einem ersten Wellenlängenbereich
und eine Emissionsbande in einem zweiten Wellenlängenbereich gekennzeichnet
ist, welche letztere kürzere
Wellenlänge
als die im ersten Bereich hat und die Vorrichtung folgendes umfaßt:
eine
Quelle, die Licht in einem Wellenlängenbereich emittieren kann,
der wenigstens einen Teil der Erregungsbande des lumineszierenden
Phosphor-Up-Converting-Reporter-Moleküls überlappt, worin die Erregungsbande
eine Wellenlänge
von 950 bis 1000 nm hat,
eine Einrichtung zur Versorgung dieser
Quelle mit Energie,
einen Detektor, der Licht im Wellenlängenbereich
feststellen kann, der wenigstens einen Teil der Emissionsbande des
lumineszierenden Phosphor-Up-Converting-Reporter-Moleküls überlappt
und worin die Emissionsbande im sichtbaren Bereich des Spektrums
liegt,
eine erste Einrichtung, die wenigstens einen Teil des
von der besagten Quelle emittierten Lichts unter Einschluß von Licht
in dem ersten Wellenlängenbereich
und unter Ausschluß von
Licht in dem zweiten Wellenlängenbereich
zu einer Stelle auf der Probe richtet,
eine zweite Einrichtung,
die wenigstens einen Teil des von der besagten Stelle an der Probe
abgestrahlten Lichts unter Einschluß von Licht in dem zweiten
Wellenlängenbereich
zu dem Detektor lenkt und
eine mit dem Detektor gekoppelten
Einrichtung zur Erzeugung eines elektrischen Signals, das repräsentativ für die Intensität des Lichteinfalls
an dem Detektor in einem Wellenlängenbereich
ist, welcher Wellenlängen
in dem zweiten Bereich einschließt und Wellenlängen in
dem ersten Bereich ausschließt.
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Nach
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung bekommt man eine
Vorrichtung zum Analysieren einer Probe, die möglicherweise erste und zweite
lumineszierende Phosphor-Up-Converting-Reporter-Moleküle enthält, worin
das erste Reporter-Molekül
durch eine Erregungsbande in einem ersten Wellenlängenbereich
und eine Emissionsbande in einem zweiten Wellenlängenbereich, die kürzer als
die Wellenlängen in
dem ersten Bereich sind, gekennzeichnet ist, wobei das zweite Reporter-Molekül durch
eine Erregungsbande in einem dritten Wellenlängenbereich und eine Emissionsbande
in einem vierten Wellenlängenbereich
gekennzeichnet sind und worin der erste und dritte Bereich einander
nicht überlappen
und die zweiten und vierten Bereich einander überlappen, wobei die Vorrichtung
folgendes umfaßt:
eine
erste Quelle, die Licht in einem Wellenlängenbereich emittieren kann,
der wenigstens einen Teil der Erregungsbande des ersten Reporter-Moleküls überlappt,
worin die Erregungsbande eine Wellenlänge von 950 bis 1000 nm hat,
eine
zweite Quelle, die Licht in einem Wellenlängenbereich emittieren kann,
der wenigstens einen Teil der Erregungsbande des zweiten Reporter-Moleküls überlappt,
eine
Einrichtung zur Versorgung der ersten und zweiten Quelle mit Energie
einschließlich
einer Einrichtung, die der ersterwähnten und der zweiten Quelle
unterschiedliche Intensitätsmuster
erteilt,
einen Detektor, der Licht in einem Wellenlängenbereich
feststellen kann, der wenigstens einen Teil der Emissionsbande des
Reporter-Moleküls überlappt,
wobei die Emissionsbande im sichtbaren Bereich des Spektrums liegt,
eine
Einrichtung, die wenigstens einen Teil des von der ersten und zweiten
Quelle emittierten Lichts unter Einschluß von Licht in dem ersten und
dritten Wellenlängenbereich
und unter Ausschluß von
Licht in dem zweiten und vierten Wellenlängenbereich zu einer Stelle
an der Probe lenkt und
eine mit dem Detektor gekoppelte Einrichtung
zur Erzeugung erster und zweiter elektrischer Signale, die für die betreffenden
Intensitäten
von auf dem Detektor einfallendem Licht bei Wellenlängen im
zweiten und vierten Bereich und außerhalb des ersten und dritten
Bereichs repräsentativ
sind, einschließlich
einer Einrichtung zur Unterscheidung der unterschiedlichen Intensitätsmuster.
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Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung bekommt man ein Verfahren
zum Analysieren einer Probe, die ein lumineszierendes Phosphor-Up-Converting-Reporter-Molekül enthält, gekennzeichnet
durch eine Erregungsbande in einem ersten Wellenlängenbereich
und eine Emissionsbande in einem zweiten Wellenlängenbereich und eine Emissionsbande
in einem zweiten Wellenlängenbereich,
wobei letztere Wellenlängen
kürzer
als die Wellenlängen
in dem ersten Bereich sind und wobei das Verfahren folgende Maßnahmen umfaßt:
Vorsehen
einer Probe, die ein lumineszierendes Phosphor-Up-Converting-Reporter-Molekül enthält, welches durch
eine Erregungsbande in einem ersten Wellenlängenbereich und eine Emissionsbande
in einem zweiten Wellenlängenbereich
gekennzeichnet ist, wobei letztere Wellenlängen kürzer als die Wellenlängen in
dem ersten Bereich sind,
Vorsehen einer Quelle, die Licht in
einem Wellenlängenbereich
emittieren kann, der in der Erregungsbande des Reporter-Moleküls liegt,
wobei die Erregungsbande eine Wellenlänge von 950 bis 1000 nm hat,
Vorsehen
eines Detektors, der Licht in einem Wellenlängenbereich feststellen kann,
der in dem Erregungsbereich des Reporter-Moleküls liegt,
Vorsehen eines
Detektors, der Licht in einem Wellenlängenbereich feststellen kann,
der in der Emissionsbande des Reporter-Moleküls liegt, wobei die Emissionsbande
in dem sichtbaren Bereich des Spektrums liegt,
von der Quelle
emittiertes Licht zu einer Stelle an der Probe lenkt,
von der
Stelle an der Probe ausgestrahltes Licht zu dem Detektor lenkt und
ein
elektrisches Signal erzeugt, das für die Intensität von Licht
in einem Wellenlängenbereich
repräsentativ
ist, welcher Wellenlängen
in dem zweiten Bereich einschließt und Wellenlängen in
dem ersten Bereich ausschließt.
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Kurz
gesagt verwendet die Erfindung lumineszierende Materialien, die
um eine Mehrphotonenerregung in der Lage sind und nach oben verschobene
Emissionsspektren haben. Up-Converting-Phosphore
(d. h. die mehrere Photonen in einer Bande niedriger Frequenz absorbieren
und in einer Bande höherer
Frequenz emittieren) werden als Markierungen verwendet, die mit
einer oder mehreren Sonden, wie einem Immunoglobulin, Polynukleotid,
Streptavidin, Protein A, Rezeptorligand oder einem anderen Sondenmolekül vernetzt
werden können.
Nach einer anderen Ausführungsform
dient das Up-Converting organischer Farbstoffe als die Markierung.
Markierungen von organischem Farbstoff und Phosphormarkierungen
nach der Erfindung sind sehr verträglich mit automatisiertem diagnostischem
Testen, mit mikroskopischen Abbildungsanwendungen und codierter
Teilchenermittlung unter vielen anderen Anwendungen.
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Die
Natur der Erfindung ergibt erhebliche Flexibilität in der Apparatur zur Durchführung der
Verfahren. Als allgemeine Faustregel kann die Erregungsquelle irgendeine
bequeme Lichtquelle sein einschließlich billiger Laserdioden
nahe Infrarot oder lichtemittierender Dioden (LEDs), und der Detektor
kann irgendein üblicher Detektor,
wie eine Photodiode sein. Im Falle eines einzelnen Reporter-Moleküls schließt die Apparatur
eine Laserdiode, die Licht mit einer oder mit mehreren Wellenlängen in
der Erregungsbande des Reporter-Moleküls emittieren kann, und einen
Detektor, der für
wenigstens einige Wellenlängen
in der Emissionsbande des Reporter-Moleküls empfindlich ist, ein. Das
Laserlicht wird vorzugsweise auf einen kleinen Bereich in der Probe fokussiert,
und aus jenem Bereich ausströmendes
Licht wird gesammelt und zu dem Detektor gerichtet. Ein elektrisches
Signal, das die Intensität
von Licht in der Emissionsbande repräsentiert, liefert ein Maß für die Menge
an vorhandenem Reporter-Molekül.
Abhängig
von der Spektralreaktion des Detektors kann es erforderlich sein,
ein Filter vorzusehen, um das Erregungslicht zu blockieren.
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Gleichzeitige
Feststellung von Mehrfach-Reporter-Molekülen ist möglich, wenigstens, wo die Reporter-Moleküle unterschiedliche
Erregungsbanden oder unterschiedliche Emissionsbanden besitzen.
Wo die Erregungsbanden unterschiedlich sind, werden Mehrfach-Laserdioden,
die bei den betreffenden geeigneten Wellenlängen emittieren, unter Verwendung
eines Wellenlängenteiler-Multiplexers oder
anderer geeigneter Techniken, wie Frequenzmarkierung, Frequenzmodulation
und Synchrondetektoreinrichtung, vereinigt. Wenn Emissionsbanden
unterschiedlich sind (ob nun die Erregungsbanden unterschiedlich
sind oder nicht), wird Licht in den unterschiedlichen Emissionsbanden
abgetrennt und zu Mehrfachdetektoren geschickt. Wenn die Emissionsbanden
einander überlappen,
kann ein einzelner Detektor verwendet werden, doch werden andere Ermittlungstechniken
verwendet. Ein Beispiel ist die Verwendung von Zeit-synchronisierenden
Techniken, so daß nur
ein Reporter-Molekül
zu einem bestimmten Zeitpunkt emittiert wird. Alternativ können unterschiedli che Laserdioden
bei unterschiedlichen charakteristischen Frequenzen moduliert werden
und Synchronfeststellung durchgeführt werden.
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Die
Feststellungsmethoden und Feststellungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung ermöglichen
die ultraempfindliche Feststellung von Up-Converting-Phosphoren
durch Ausnutzung dessen, was im wesentlichen das vollständige Fehlen
von Hintergrundrauschen ist (zum Beispiel Autofluoreszenz, Serum/Fixativ-Fluoreszenz,
Erregungslichtstreuung), was vorteilhafte Eigenschaften von Up-Converting-Markierungen
sind. Einige Ausführungsformen
der Erfindung benutzen zeitbeschränkte Feststellung und/oder
wellenlängenbeschränkte Feststellung
zur Optimierung der Feststellungsempfindlichkeit, Unterscheidung
von Mehrfachproben und/oder der Feststellung von Mehrfachsonden
bei einer einzelnen Probe. Phasenempfindliche Feststellung kann
auch benutzt werden, um eine Unterscheidung zwischen Signalen, die
einem Up-Converting-Phosphor zuzuschreiben sind, und Hintergrundrauschen
(zum Beispiel Autofluoreszenz), welches eine andere Phasen-Verschiebung hat,
zu bekommen.
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Bei
einigen Ausführungsformen
benutzt die vorliegende Erfindung eine oder mehrere optische Laserquellen
zur Erzeugung von Erregungsbeleuchtung einer oder mehrerer einzelner
Frequenzen. In bestimmten Abwandlungen der Erfindung kann Laserbestrahlung
einer Up-Converting-Markierung
die unmittelbare molekulare Umgebung durch laserinduzierte photochemische
Verfahren modifizieren, was entweder direkte Absorption oder Energieübertragung
einschließt.
Solche räumlich
gesteuerte Energieabscheidung kann benutzt werden, um lokalisierten
Schaden zu erzeugen und/oder die chemische Umgebung einer definierten Örtlichkeit zu
sondieren. Bei solchen Ausführungsformen
kann die Up-Converting-Markierung vorzugsweise als ein photophysikalischer
Katalysator wirken.
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Die
Erfindung liefert Verfahren zur Erzeugung gezielter Beschädigung (zum
Beispiel Katalyse) in chemischen oder biologischen Materialien,
worin eine Sonde verwendet wird, um eine vernetzte Up-Converting-Markierung
an einer Position nahe einer gezielten biologischen Struktur zu
lokalisieren, die durch die Sonde gebunden ist. Die lokalisierte
Up-Converting-Markierung wird durch eine oder mehrere Erregungswellenlängen erregt
und bei einer kürzeren
Wellenlänge
emittiert, die direkt zytotoxisch oder genotoxisch sein kann (zum
Beispiel durch Erzeugung freier Radikale, wie von Superoxid und/oder
durch Erzeugung von Thymin-Thymin-Dimeren) oder eine lokale photolytische
chemische Reaktion unter Bildung reaktiver chemischer Verbindungen
in der unmittelbaren Nachbarschaft der Markierung, damit in der
Nachbarschaft zu dem gezielten biologischen Material induzieren
kann. So können
mit einer oder mit mehreren Up-Converting-Markierungen (d. h. einem
anorganischen Up-Converting-Phosphor) markierte Zielsonden verwendet
werden, um gezielt eine Schädigung
biologischer Strukturen, wie Zellen, Geweben, Neoplasma, Gefäßen oder
anderer anatomischer oder histologischer Strukturen zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet Up-Converting-Phosphore, die auch
von einem Elektronenstrahl oder einem anderen Strahl energetischer
Strahlung ausreichender Energie erregt werden können und Kathodo-Lumineszenz
haben. Solche Elektron-stimulierten Markierungen bieten neue Vorteile
bei der Beseitigung von Hintergrund in ultraempfindlichen Biomolekülermittlungsme thoden.
Typischerweise wird die Stimulierung des Up-Converting-Phosphors
mit wenigstens zwei Elektronen verwendet, um ein sichtbares Licht
oder eine UV-Bandenemission zu erzeugen.
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Die
Erfindung liefert auch die gleichzeitige Feststellung von Mehrfachzielarten
durch Ausnutzung der Mehrfachphotonenerregung und anschließenden hintergrundfreien
Fluoreszenzfeststellung mehrerer Up-Converting-Phosphore.
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Bei
einer Ausführungsform
werden mehrere Phosphore ausgewählt,
die überlappende
Absorptionsbanden haben, die eine gleichzeitige Erregung bei einer
Wellenlänge
(oder in einer engen Bandbreite) erlauben, die aber in Emissionscharakteristiken
derart variieren, daß jede
Sonden-Markierungsart
mit einem unterscheidbaren fluoreszierenden „Fingerabdruck" ausgezeichnet ist.
Durch Verwendung verschiedener Methoden und Einrichtung kann das
Vorhandensein und die Konzentration eines jeden der Phosphore bestimmt
werden.
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Die
Erfindung liefert auch biochemische Assaymethoden zur Bestimmung
des Vorhandenseins und der Konzentration eines oder mehrerer Analyten,
typischerweise in Lösung.
Die Assaymethoden verwenden Zusammensetzungen von Sonden, die mit
Up-Converting-Phosphoren markiert sind, und Vorrichtungen zum Einfangen
von magnetischen und/oder optischen Teilchen, die den Analyten und
die markierte Sonde umfassen. In einer Ausführungsform wird ein Sandwich-Assay durchgeführt, bei
dem eine immobilisierte Sonde, immobilisiert auf einem Teilchen,
an einen vorbestimmten Analyten bindet, eine Immobilisierung des
gebundenen Analyten an dem Teilchen erzeugt. Eine zweite Sonde,
mit einer Up-Converting-Markierung versehen kann dann an den gebundenen
Analyten binden, um einen gebundenen Sandwich-Komplex zu erzeugen,
der eine an ein Teilchen gebundene Up-Converting-Markierung enthält. Durch
Kombinieren unterschiedlicher Sonden-Markierungskombinationen, Teilchen
unterschiedlicher Größen, Farbe
und/oder Form mit bestimmten immobilisierten Sonden und/oder verschiedenen
Erregungswellenlängen
ist es möglich,
Mehrfach-Assays im wesentlichen gleichzeitig oder synchron durchzuführen. Dieser
Multiplex-Vorteil ergibt eine Ermittlung und Quantifizierung mehrerer
Analytarten in einer einzigen Probe. Die Assaymethoden sind auch
brauchbar für
das Überwachen
des Fortschritts einer Reaktion, wie einer physikalischen, chemischen,
biochemischen oder immunologischen Reaktion einschließlich Bindungsreaktionen.
Beispielsweise kann die Erfindung verwendet werden, um das Voranschreiten
von Liganden-Bindungsreaktionen, Polynukleotid-Hybridisierungsreaktionen einschließlich Hybridisierungskinetik
und thermodynamische Stabilität
hybridisierter Polynukleotide zu überwachen.
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Die
Erfindung liefert auch Methoden und Up-Converting-Markierungen und
Zusammensetzungen markierter Bindungsreagenzien, die zur Durchführung Fluoreszenz-aktivierter
Zellsortierung (FACS) durch Fließzytometrie unter Verwendung
von Erregungsstrahlung, die im Infrarotbereich des Spektrums liegt
und Zellen nicht signifikant schädigt.
Dies liefert einen signifikanten Vorteil gegenüber derzeitigen FACS-Methoden, was
auf Erregungsbeleuchtung im Ultraviolettbereich des Spektrums beruht,
einschließlich
Wellenlängen,
die bekanntermaßen
DNA-Verletzungen produzieren und Zellen schädigen.
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Die
Erfindung kann auch Zusammensetzungen verwenden, die wenigstens
ein fluoreszierendes organisches Farbstoffmolekül umfassen, welches an einen
anorganischen Up-Converting- Phosphor
gebunden ist. Das fluoreszierende Farbstoffmolekül wird unter den folgenden
Klassen ausgewählt:
Rhodamine, Cyanine, Xanthene, Acridine, Oxazine, Porphyrine und
Phthalocyanine, und die Farbstoffmoleküle können gegebenenfalls auch mit
einem Schwermetall komplexiert werden. Der fluoreszierende organische
Farbstoff kann an den anorganischen Up-Converting-Phosphor-Kristall
absorbiert und/oder kovalent an einen beschichteten anorganischen
Up-Converting-Phosphor,
einen derivatisierten vitrokeramischen Up-Converting-Phosphor oder
einen mikroeingekapselten anorganischen Up-Converting-Phosphor kovalent
gebunden werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist ein optisches und
elektronisches Blockdiagramm, welches die Vorrichtung zur Durchführung von
Diagnostik auf einer Probe nach der vorliegenden Erfindung durchführt.
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2A zeigt eine Vorrichtung
zur Durchführung
der phasenempfindlichen Feststellung im Kontext eines einzelnen
Kanals.
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2B zeigt eine Vorrichtung,
wo erste und zweite Laserdioden durch Signale von wellenförmigen Generatoren
moduliert werden.
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3 zeigt eine Vorrichtung
zur Durchführung
begrenzter Ermittlung.
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4 zeigt eine Vorrichtung
zur Durchführung
von Diagnostik auf einer Probe unter Verwendung erster und zweiter
Reporter-Molekül-Erregungsbanden,
zentriert bei λ1
bzw. λ2
und mit überlappenden
Emissionsbanden bei λ3.
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5A, 5B, 5C zeigen
schematisch Energiezustandsübergänge bei
Mehrfachphotonenerregungsschemata.
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6 zeigt ein miniaturisiertes
Instrument unter Verwendung einer mit der Hand gehaltenen Sonde.
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7A zeigt die Verwendung
einer ladungsgekoppelten Vorrichtungsanordnung (CCD), die zur Ermittlung
von Emissionen von einer großen
Vielzahl von Bindungsstellen verwendet wird.
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7B zeigt die CCED-Anordnung
bei Verwendung in Verbindung mit einer Linsenanordnung.
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8 zeigt eine Ausführungsform
unter Verwendung von optischem Einschluß.
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9 zeigt schematisch eine
Farbstoffbeschichtung und Einkapselung eines Up-Converting-Phosphorteilchens.
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10 zeigt schematisch eine
Vorrichtung zur Bestimmung der Teilchengeschwindigkeit und Hydrodynamik-
oder Aerodynamikeigenschaften eines Ziels.
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11 ist ein Phosphor-Emissionsspektrum
von Natrium-Yttriumfluorid-Ytterbium/Erbium-Up-Converting-Phosphor mit einer Erregungslaserquelle
bei einem Wellenlängenmaximum
von 977,2 nm, Emissionsmaximum ist etwa 541,0 nm.
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12 ist ein Erregungsraster
des Natrium-Yttrium-Fluorid-Ytterbium/Erbium-Phosphor Erregungsspektrums
mit Emission-Sammelfenstersatz bei 541,0 nm.
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13 ist eine Zeitabnahmemessung
der Phosphorlumineszenz bei 541 nm nach Beendigung der Erregungsbeleuchtung
für Natrium-Yttrium-Fluorid-Ytterbium/Erbium-Phosphor.
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14 zeigt die Phosphor-Emissionsintensität als eine
Funktion der Erregungslichtintensität für Natrium-Yttrium-Fluorid-Ytterbium/Erbium-Phosphor.
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15 zeigt den wirksamen Querschnitt
bei Phosphoreszenz mit einzelnem Photon für Teilchen von Na(Y0,8Yb0,12E0,08)F4 mit 0,3 μm nach Erregung
mit 200 W/cm2 bei 970 nm.
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16 zeigt die Größenabhängigkeit
von Phosphoreszenz-Querschnitt für
Na(Y0,8Yb0,12Er0,08)F4-Teilchen.
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17A zeigt ein Fluoreszenzraster
eines Up-Converting-Phosphor-Reporter-Moleküls in Hepes-gepufferter Kochsalzlösung, induziert
durch Erregung mit einer 970-nm-Laserquelle.
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17B zeigt ein Raster eines
Fluoreszenzspektrums eines Up-Converting-Phosphor-Reporter-Moleküls, beschichtete
mit Streptavidin in Hepes-gepufferter Kochsalzlösung, induziert durch Erregung
mit einer 970-nm-Laserquelle.
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18A zeigt ein Erregungsspektrumraster
eines Up-Converting-Phosphor-Reporter-Moleküls in Hepes-gepufferter Kochsalzlösung mit
monochromatischer Feststellung von Emission bei 541 nm.
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18B zeigt ein Erregungsspektrumraster
eines Up-Converting-Phosphor-Reporter-Moleküls, beschichtet mit Streptavidin
in Hepes-gepufferter Kochsalzlösung
mit monochromatischer Feststellung der Emission bei 541 nm.
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19 zeigt das integrierte
Signal, das man von Proben von (Y0,86Yb0,08Er0,06)2O2S erhält, was
die Beziehung zwischen Phosphorkonzentration und Up-Converted-Signal
zeigt.
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20 zeigt schematisch eine
Ausführungsform
eines Sandwich-Immunoassays zur Feststellung eines Analyten in einer
Lösung
durch Bindung des Analyten (zum Beispiel eines Antigenziels) an
einen biotinylierten Antikörper
und an einen immobilisierten Antikörper, wobei der Analyt einen
Sandwich-Komplex bildet, der auf einem festen Substrat von superparamagnetischen
Mikroperlen immobilisiert ist, und
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21 zeigt schematisch Feststellung
und Unterscheidung zweier Antigen-Zelloberflächen mit spezifischen Antikörpern, die
mit zwei Phosphoren mit bestimmten Phosphoreszenzeigenschaften markiert
sind.
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22 zeigt ein Schema einer
Apparatur für
phasenempfindliche Feststellung.
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23 zeigt ein Schema eines
kompetitiven homogenen Assays unter Verwendung von Phosphoren als
Markierung und Faseroptikbeleuchtung bei einer einfachen Oberfläche.
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24 zeigt ein Schema eines
kompetitiven homogenen Antigeneinfangens unter Verwendung von Phosphoren
als Markierungen und eines konvergierenden Beleuchtungsstrahls,
fokussiert auf die Einfangoberfläche.
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25 zeigt ein Schema eines
homogenen immunopräzitativen
Assays unter Verwendung von Phosphoren als Markierungen und eines
konvergierenden Beleuchtungsstrahls, fokussiert auf die Einfangoberfläche, in
der die Einsammeloberfläche
Immunopräzitate
sammelt.
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Beschreibung spezieller
Ausführungsformen
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Definitionen
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Wenn
nichts anderes angegeben ist, haben hier alle verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe gleiche Bedeutung, wie sie üblicherweise
von einem Fachmann auf diesem Gebiet, zu dem die Erfindung gehört, verstanden
werden. Obwohl irgendwelche Methoden und Materialien ähnlich oder äquivalent
zu jenen sein können,
die hier beschrieben sind, in der Praxis oder am Testen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind doch die bevorzugten Methoden und Materialien beschrieben.
Für Zwecke
der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Begriffe nachfolgend
definiert.
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Wenn
hier verwendet, bezeichnet „Markierung" einen chemischen
Substituenten, der unter geeigneten Erregungsbedingungen ein feststellbares
optisches Signal erzeugt. Das optische Signal, produziert durch
eine erregte Markierung ist typischerweise elektromagnetische Strahlung
in dem Gebiet nahe Infrarot, dem sichtbaren oder ultraviolettanteiligen
des Spektrum. Die Markierungen nach der Erfindung sind Up-Converting,
was bedeutet, daß der
chemische Substituent wenigstens zwei Photonen bei einer Erregungsbestimmung
absorbiert und anschließend
elektromagnetische Energie bei einer Emissionsfrequenz emittiert,
die höher
als die Erregungsfrequenz ist. Somit besteht generell ein signifikanter
Stokes-Shift zwischen der ursprünglichen
Erregungsfrequenz und der endgültigen
Emissionsfrequenz. Die Markierung ist allgemein an eine Sonde gebunden,
um als ein Reporter-Molekül
zu dienen, welches das Vorhandensein und/oder die Örtlichkeit
der Probe anzeigt. Die Erfindung schließt anorganische Up-Converting-Phosphor-Markierungen
ein, doch verwendet sich vorzugsweise organische Up-Converting-Lanthaniden-Phosphore
als Markierungen. So ist eine typische Markierung der Erfindung
ein Up-Converting-Lanthaniden-Phosphorteilchen in Submikrongröße.
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Wenn
hier verwendet, bedeutet eine „Sonde" eine Bindungskomponente,
die bevorzugt an ein oder mehrere Zielgruppen bindet (zum Beispiel
an Antigene, Epitope, Polynukleotidsequenzen, makromolekulare Rezeptoren)
mit einer Affinität,
die ausreicht, eine Unterscheidung zwischen einer an das Ziel gebundenen markierten
Sonde von unspezifisch gebundener markierter Sonde zu treffen (d.
h. Hintergrund). Allgemein ist die Sonden-Zielbindung eine nicht-kovalente
Wechselwirkung mit einer Bindungsaffinität (KD)
von wenigstens etwa 1 × 106 M–1, vorzugsweise mit
wenigstens 1 × 107 M–1 und stärker bevorzugt
mit einer Affinität
von wenigstens 1 × 108 M–1 oder mehr. Antikörper haben
typischerweise eine Bindungsaffinität für verwandte Antigene von etwa
1 × 1010 M–1 oder mehr. Beispielsweise,
aber nicht beschränkend,
beinhalten die Sonden nach der Erfindung: Antikörper, Polypeptidhormone, Polynukleotide,
Streptavidin, Staphylococcus aureus Protein A, Rezeptorliganden
zum Beispiel Steroid- oder Polypeptidhormone), Leucin-Zipper-Polypeptide,
Lectine, Antigene (Polypeptide, Kohlenhydrate, Nukleinsäure und
Haptenepitope) und andere.
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Wenn
hier verwendet, bedeuten ein „Sonden-Markierungskonjugat" und „markierte
Sonde" eine Kombination,
die eine an eine Sonde gebundene Markierung umfaßt. Bei bestimmten Ausführungsformen
kann mehr als ein Markierungssubstituent an einer Sonde haften.
Alternativ kann in einigen Ausführungsformen mehr
als eine Sonde an einer Markierung (zum Beispiel Mehrfach-Antikörpermoleküle können an
eine anorganische Up-Converting-Phosphorperle von Submikrongröße angeheftet
werden). Verschiedene chemische Arten von Anheftung können verwendet
werden, um eine Markierung an einer Sonde zu befestigen, einschließlich, doch
nicht darauf beschränkt,
die Bildung von kovalenten Bindungen, Wasserstoffbindungen, ionische
Bindungen, elektrostatische Wechselwirkungen und Oberflächenspannungs-(Phasengrenzen)Wechselwirkungen.
Bindung von Markierung können
auch die Einarbeitung der Markierung in oder auf Mikrokugeln, Mikroteilchen,
Immunoperlen und superparamagnetischen magnetischen Perlen (Polysciences,
Inc., Warrington, Pennsylvania; Bangs Laboratories, Inc. 979 Keystone
Way, Carmel, IN 46032). Beispielsweise können anorganische Up-Converting-Phosphorteilchen
in Mikrokugeln eingekapselt werden, die aus Polymermaterial bestehen,
welches im wesentlichen transparent oder durchscheinend in den Wellenlängenbereichen
der Erregung ist und elektromagnetische Strahlung emittiert (US-PS-5,132,242).
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Solche
Mikrokugeln können
durch Oberflächenderivatisierung
mit einer oder mehreren reaktiven Gruppen (zum Beispiel Carboxylat,
Amino, Hyroxylat oder Polyacrolein) für kovalente Bindung an eine
Sonde funktionieren, wie ein Protein. Sonden-Markierungskonjugate
können
auch ein Phosphorchelat umfassen.
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Wenn
hier verwendet, bedeuten die Begriffe „Ziel" und „Zielanalyt" die Aufgabe(n),
daß nach
den Methoden dieser Erfindung getestet wird. Beispielsweise, aber
nicht ausschließlich
können
Targets Polypeptide (zum Beispiel hGH, Insulin, Albumin), Glycoproteine
(zum Beispiel Immunoglobuline, Thrombomodulin, γ-Glutamyltranspeptidase; Goodspeed
et al. (1989), Gene 76: 1), Lipoproteine, Viren, Mikroorganismen
(zum Beispiel pathogene Bakterien, Hefen), Polynukleotide (zum Beispiel
zelluläre
Genome DNA, RNA in einer fixierten histologischen Probe für Hybridisierung
in situ, DNA oder RNA, auf einer Nylon- oder Nitrozellulosemembran immobilisiert,
virale DNA oder RNA in einem Gewebe oder biologischem Fluid) Pharmazeutika
(d. h. vorgeschrieben oder Arzneimittel über den Ladentisch, die in
Physicians Drug Refernce und/oder Merck Manuel aufgelistet sind,
oder illegale Substanzen, wie rauscherzeugende Stoffe oder anabolische
Steroide).
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Wenn
hier verwendet, bezeichnet der Begriff „Antikörper" ein Protein, das aus einem oder mehreren Polypeptiden
besteht, die im wesentlichen durch Immunoglobulingene codiert sind.
Die bekannte Immunoglobulingene schließen Kappa, Lambda, Alpha, Gamma
(IgG1, IgG2, IgG3, IgG4), Delta,
Epsilon und My Gene mit konstantem Bereich sowie die Myriade von
Immunoglobulingenen mit variablem Bereich ein. Immunoglobulin voller
Länge, „leichte
Ketten" (etwa 25
Kd oder 214 Aminosäuren)
sind durch ein Gen mit variablem Bereich am NH2-Terminus
(etwa 110 Aminosäuren)
und ein Kappa- oder Lambda-Gen konstanten Bereichs bei dem COOH-Terminus
codiert. Immunoglobulin „schwere
Ketten" (etwa 50
kD oder 464 Aminosäuren)
mit voller Länge
sind ähnlich
durch ein Gen mit variablem Bereich (etwa 116 Aminosäuren) und
einem der anderen oben erwähnten
Gene mit konstantem Bereich, zum Beispiel Gamma (codierend mit etwa
330 Aminosäuren)
codiert. Eine Form von Immunoglobulin stellt die Grundstruktureinheit
eines Antikörpers
dar. Diese Form ist ein Tetramer und besteht aus zwei identischen
Paaren von Immunoglobulinketten, wobei jedes Paar eine leichte und
eine schwere Kette besitzt. In jedem Paar sind die leichte und schwere
Kette varia ble Bereiche zusammen verantwortlich für die Bindung
an ein Antigen, und die konstanten Bereiche sind verantwortlich
für die
Antikörper-Effektorfunktionen.
Außer
Antikörpern
können
Immunoglobuline in verschiedenen anderen Formen vorkommen, einschließlich beispielsweise
als Fv, FaB und F(ab')2 sowie als bifunktionale Hybrid-Antikörper (zum Beispiel
Lanzavecchia et al., Eur. J. Immunol. 17, 105 (1987)) und in Einzelketten
(zum Beispiel Huston et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 85,
5879–5888
(1988) und Bird et al., Science, 242, 423–426 (1988)). (Siehe allgemein
Hood et al., „Immunology", Benjamin, N.Y.,
2te Auflage (1984) und Hunkapiller und Hood, Nature, 323, 15–16 (1986)) – So sind
nicht alle Immunoglobuline Antikörper
(siehe U.S.S.N. 07/634,278 (1991) Proc. Ntl. Acad. Sci. (U.S.A.)
88: 2869).
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Wenn
hier verwendet, bedeutet „Sonden-Polynukleotid" ein Polynukleotid,
das spezifisch zu einem vorbestimmten Ziel Polynukleotid hybridisiert.
Beispielsweise, aber nicht ausschließlich kann ein Sonden-Polynukleotid
ein Abschnitt einer cDNA, die zu einer bestimmten mRNA-Sequenz gehört, eines
Genomklons, eines synthetischen Oligonukleotids mit ausreichender
Sequenzhomologie zu einer bekannten Zielsequenz (zum Beispiel einer
Telomersequenz TTAGGG oder einer Alu-Wiederholungssequenz) für spezifische
Hybridisierung, eine transkribierte RNA (zum Beispiel aus einem
SP6-Klonungsvektoreinsatz) oder einer Polyamidnukleinsäure (Nielsen
et al. (1991) Science 254: 1497) sein. Verschiedene Ziel-Polynukleotide
können
durch Hybridisierung eines markierten Sonden-Polynukleotids zu der
oder den Zielsequenzen) ermittelt werden. Beispielsweise, doch nicht
beschränkend,
können
Zielsequenzen sein: Genomsequenzen (zum Beispiel strukturelle Gene,
wiederholte Chromosomensequenzen, reguläre Sequenzen usw.), RNA (zum
Beispiel mRNA, hnRNA, rRNA, usw.), pathogene Sequenzen (zum Beispiel
Virus- oder Mycoplasma-DNA- oder -RNA-Sequenzen) oder Transgensequenzen.
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„Spezifische
Hybridisierung" wird
hier als die Bildung von Hybriden zwischen einem Sonden-Polynukleotid und
einem Ziel-Polynukleotid definiert, worin das Sonden-Polynukleotid
bevorzugt mit der Ziel-DNA hybridisiert, so daß beispielsweise wenigstens
eine einzelne Bande auf einem Southern-Flecken von DNA, hergestellt
aus eukariotischen Zellen, die die Ziel-Polynukleotidsequenz enthalten,
identifiziert werden kann und/oder ein Sonden-Polynukleotid in einem
intakten Kern eine einzelne Chromosomenörtlichkeit lokalisiert, die
für eine
einzige oder wiederholte Sequenz charakteristisch ist. In einigen
Fällen
kann eine Zielsequenz in mehr als einer Ziel-Polynukleotidart vorliegen
(zum Beispiel eine spezielle Zielsequenz kann in mehreren Gliedern
einer Genfamilie oder in einer bekannten Wiederholungssequenz auftreten).
Es ist ersichtlich, daß optimale
Hybridisierungsbedingungen in Abhängigkeit von der Sequenzzusammensetzung
und Länge
des Ziel-Polynukleotids oder der Ziel-Polynukleotide sowie des Ziels
oder der Ziele und der von dem Bearbeiter ausgewählten experimentellen Methode
variiert. Verschiedene Richtlinien können angewendet werden, um geeignete
Hybridisierungsbedingungen zu wählen
(siehe Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (1989),
2te Auflage, Cold Spring Harbor, N.Y. und Berger und Kimmel, Methods
in Enzymology, Band 152, Guide to Molecular cloning Techniques (1987),
Academic Press, Ind., San Diego, CA., Dunn et al. (1989) J. Biol.
Chem. 264: 1305 und Goodspeed et al., (1989) Gene 76: 1).
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Wenn
hier verwendet, bedeutet der Begriff „Markierungs-Erregungswellenlänge" eine elektromagnetische
Strahlungswellenlänge,
die, wenn von einer Up-Converting-Markierung absorbiert, eine ermittelbare
fluoreszierende Emission von der Up-Converting-Markierung erzeugt,
wobei die Fluoreszierende Emission eine kürzere Wellenlänge (d.
h. eine Bestrahlung mit höherer
Frequenz) als die Markierungs-Erregungswellenlänge hat. Wenn hier verwendet,
bedeutet der Begriff „Markierungs-Emissionswellenlänge" eine Wellenlänge, die von
einer Up-Converting-Markierung anschließend an oder gleichzeitig mit
Beleuchtung der Up-Converting-Markierung mit einer oder mehreren
Erregungswellenlängen
emittiert wird. Markierungs-Emissionswellenlängen von Up-Converting-Markierungen sind
kürzer
(d. h. Strahlung mit höherer
Frequenz) als die entsprechenden Erregungs-Wellenlängen. Beide, die Markierungs-Erregungswellenlängen und
die Markierungs-Emissionswellenlängen,
sind charakteristisch für
einzelne Up-Converting-Markierungsarten und werden leicht durch
einfache Erregungs- und Emissionsabtastung bestimmt.
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Erfindungsüberblick
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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich mit fluoreszierenden Markierungen, die durch eine Erregungswellenlänge erregt
werden und anschließend
elektromagnetische Strahlung bei Frequenzen aufwärts bis zum Shiften (d. h.
bei höheren
Frequenzen als die Erregungsstrahlung) emittieren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Markierungen, die anorganische Up-Converting-Phosphore für verschiedene
Anwendungen bereitgestellt. Die Up-Converting-Markierungen nach
der Erfindung können an
eine oder an mehrere Sonden gebunden werden, um als ein Reporter-Molekül (d. h.
ein feststellbarer Marker) der Örtlichkeit
der Sonde(n) zu dienen. Die Up-Converting-Markierungen können auf verschiedenen Sonden
befestigt werden, wie auf Antikörpern,
Streptavidin, Protein A, Polypeptidliganden von zellulären Rezeptoren,
Polynukleotidsonden, Arzneimitteln, Antigenen, Toxinen und anderen.
Die Befestigung der Up-Converting-Markierung an der Sonde kann unter
Verwendung verschiedener chemischer Vernetzungen erfolgen, je nach
der Natur der speziellen Sonde. Beispielsweise, aber nicht ausschließlich, können mikrokristalline Up-Converting-Lanthanid-Phosphorteilchen
mit einer Polycarbonsäure
(zum Beispiel Addition XW 330, Hoechst, Frankfurt, Deutschland)
während
des Vermahlens beschichtet werden, und verschiedene Proteine (zum
Beispiel Immunoglobulin, Streptavidin oder Protein A) können physikalisch
auf der Oberfläche
des Phosphorteilchens adsorbiert werden (Beverloo et al. (1991),
siehe oben).
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Alternativ
können
für verschiedene
anorganische Phosphore Beschichtungstechniken angewendet werden,
einschließlich,
doch nicht unter Beschränkung
hierauf, der folgenden: Sprühtrocknen,
Plasmaabscheidung und Derivatisierung mit funktionellen Gruppen
(zum Beispiel -COOH, -NH2, -CONH2), die mit einem Silankupplungsmittel an
-SiOH-Reste gebunden werden, die auf dem Phosphorteilchen oder in
ein vitrokeramisches Phosphorteilchen eingearbeitet werden, wobei
letztere Siliziumoxid(e) und Up-Converting-Phosphorzusammensetzungen
enthalten. Vitrokeramische Phosphorteilchen können beispielsweise mit Aminopropyltriethoxysilan
zum Zwecke einer Bindung von Aminogruppen an die vitrokeramische
Oberfläche
auf Vernetzermolekülen
laminiert werden, doch können
auch andere Omega-funktionalisierte Silane substituiert werden,
um alternative funk tionelle Gruppen daran zu binden. Sonden, wie
Proteine oder Polynukleotide, können
dann direkt an den vitrokeramischen Phosphor durch kovalente Bindung
angesetzt werden, wie beispielsweise durch Siloxanbindungen oder
durch Kunststoff-Kohlenstoffbindungen an Vernetzermoleküle (zum
Beispiel organo-funktionelle Syllierungsmittel), die kovalent an
die Oberfläche
eines Phosphorteilchens gebunden oder dort absorbiert werden.
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Mikrokristalline
Up-Converting-Phosphorteilchen sind typischerweise kleiner als 3
Mikron im Durchmesser, vorzugsweise kleiner als etwa 1 Mikron im
Durchmesser (d. h. unter Mikron), und stärker bevorzugt 0,1 bis 0,3
Mikron oder weniger im Durchmesser. Es ist allgemein am meisten
bevorzugt, daß die
Phosphorteilchen so klein wie möglich
sind, während
ausreichend Quantenumwandlungsausbeute beibehalten wird, um ein
feststellbares Signal zu erzeugen. Für eine spezielle Anwendung
jedoch sollte die Größe des oder
der Phosphorteilchen, die zu verwenden sind, nach der Entscheidung
des Anwenders ausgewählt
werden. Beispielsweise können
einige Anwendungen (zum Beispiel die Ermittlung eines nicht reichlichen
Zelloberflächen-Antigens)
eine äußerst empfindliche
Phosphormarkierung erfordern, die nicht klein zu sein braucht, aber hohe
Umwandlungswirksamkeit und/oder Absorptionsquerschnitt haben muß, während andere
Anwendungen (zum Beispiel Ermittlung eines reichlich vorhandenen
Kern-Antigens in einer durchdrungenen Zelle) ein sehr kleines Phosphorteilchen
erfordern können,
welches leicht in unterzellulären
Strukturen diffundieren und sie durchdringen kann, welches aber
keine hohe Umwandlungseffizienz zu haben braucht. Daher ist die
optimale Größe von anorganischen
Phosphorteilchen anwendungsabhängig
und wird von dem Verwerter auf der Basis der Quantenausbeutedaten
für die
verschiedenen Phosphore nach der Erfindung ausgewählt. Solche
Umwandlungseffizienzdaten können
von verfügbaren
Quellen (zum Beispiel Handbüchern
und Veröffentlichungen)
erhalten werden oder können
durch Erzeugung einer Standardisierungskurve für die Messung der Umwandlungsquantenausbeute
als eine Funktion der Teilchengröße erhalten
werden. In einigen Anwendungen, wie jenen, die eine äußerst empfindliche
Ermittlung kleiner Phosphorteilchen erfordern, werden vorzugsweise Infrarot-Laserdioden als eine
Erregungsquelle ausgewählt.
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Obwohl
die Eigenschaften der Up-Converting-Phosphore in Einzelheiten in
einem späteren
Abschnitt beschrieben werden, ist es brauchbar, die auftretenden
Grundmechanismen aufzuzeigen. Up-Conversion erwies sich als in bestimmten
Materialien auftretend, die Ionen Seltner Erden in bestimmten Kristallmaterialien enthalten.
Beispielsweise wirken Ytterbium und Erbium als ein Aktivatorpaar
in einem Phosphor-Wirtsmaterial, wie Barium-Yttriumfluorid. Die
Ytterbiumionen wirken als der Absorber und überführen Energie nicht durch Strahlung,
um Erbiumionen zu erregen. Die Emission ist somit charakteristisch
für den
Energieinhalt des Erbiumions.
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Mikrokristalline
Up-Converting-Phosphore
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Obwohl
die Erfindung mit verschiedenen anorganischen Up-Converting-Phosphoren
durchgeführt werden
kann, wird doch angenommen, daß die
bevorzugte(n) Ausführungsform(en)
einen oder mehrere Phosphore verwenden, die sich von einem mehrerer
verschiedener Phosphorwirtsmaterialien herleiten, von denen jedes
mit wenigstens einem Aktivatorpaar dotiert ist. Geeignete Phos phorwirtsmaterialien
sind beispielsweise: Natrium-Yttriumfluorid (NaYF4),
Lanthanfluorid (LaF3), Lanthanoxysulfid,
Yttriumoxysulfid, Yttriumfluorid (YF3), Yttriumgallat,
Yttriumaluminiumgranat, Gadoliniumfluorid (GdF3),
Barium-Yttriumfluorid (BaYF5, BaY2F8) und Gadoliniumoxysulfid.
Geeignete Aktivatorpaare werden aus Ytterbium/Erbium, Ytterbium/Tthulium
und Ytterbium/Holmium ausgewählt.
Andere geeignete Aktivatorpaare für Up-Conversion können auch
verwendet werden. Durch Kombination dieser Wirtsmaterialien mit
den Aktivatorpaaren werden wenigstens drei Phosphore mit wenigstens
drei unterschiedlichen Emissionsspektren (rotes, grünes und
blaues sichtbares Licht) vorgesehen. Allgemein ist der Absorber
Ytterbium, und das emittierende Zentrum kann unter Erbium, Holmium,
Terbium und Thulium ausgewählt
werden. Andere Up-Converting-Phosphore nach der Erfindung können andere Absorber
und/oder Emitter enthalten. Das Molverhältnis von Absorber zu emittierendem
Zentrum ist typischerweise wenigstens etwa 1 : 1, häufiger wenigstens
etwa 3 : 1 bis 5 : 1, bevorzugt wenigstens etwa 8 : 1 bis 10 : 1,
stärker
bevorzugt wenigstens etwa 11 : 1 bis 20 : 1 und typisch geringer
als etwa 250 : 1, gewöhnlich
weniger als etwa 100 : 1 und noch üblicher geringer als etwa 50
: 1 bis 25 : 1, obwohl verschiedene Verhältnisse von dem Anwender auf
der Basis erwünschter
Charakteristiken ausgewählt
werden können
(zum Beispiel chemische Eigenschaften, Herstellungseffizienz, Absorptionsquerschnitt,
Erregungs- und Emissionswellenlängen,
Quantenausbeute oder andere Betrachtungen). Das oder die ausgewählte(n)
Verhältnis(se)
hängen
allgemein auch von den speziell ausgewählter Absorber-Emitter-Paaren
ab und können
aus Bezugswerten gemäß den gewünschten
Eigenschaften berechnet werden.
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Das
optimale Verhältnis
von Absorber (zum Beispiel Ytterbium) zu dem emittierenden Zentrum
(zum Beispiel Erbium, Thulium oder Holmium) variiert je nach dem
speziellen Absorber/Emitterpaar. Beispielsweise ist das Absorber
: Emitter-Verhältnis
für Yb
: Er-Paare typischerweise im Bereich von etwa 20 : 1 bis etwa 100 :
1, während
das Absorber : Emitter-Verhältnis
für Yb
: Tm und Yb : Ho-Paare typischerweise im Bereich von etwa 500 :
1 bis etwa 2000 : 1 beträgt.
Diese verschiedenen Verhältnisse
sind den unterschiedlichen passenden Energieinhalten von Er, Tm
oder Ho in Bezug auf den Energieinhalt des Yb in dem Kristall zuzuschreiben. Für die meisten
Anwendungen können
Up-Converting-Phosphore bequemerweise etwa 10 bis 30% Yb und entweder
etwa 1 bis 2% Er, etwa 0,1 bis 0,05% Ho oder etwa 0,1 bis 0,05%
Tm umfassen, obwohl auch andere Formulierungen verwendet werden
können.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung verwenden anorganische Phosphore, die optimal durch
Infrarotstrahlung von etwa 950 bis 1000 nm, vorzugsweise etwa 960
bis 980 nm erregt werden. Beispielsweise, aber nicht einschränkend zeigt
ein mikrokristalliner anorganischer Phosphor der Formel YF3:Yb0,10Er0,01 ein Lumineszenzintensitätsmaximum
bei einer Erregungswellenlänge
von etwa 980 nm. Anorganische Phosphore nach der Erfindung haben
typischerweise Emissionsmaxima, die im sichtbaren Bereich liegen.
Beispielsweise haben spezielle Aktivatorpaare charakteristische
Emissionsspektren: Ytterbium-Erbium-Paare haben Emissionsmaxima
im roten oder grünen
Bereich des sichtbaren Spektrums, je nach dem Phosphorwirt, Ytterbium-Holmium-Paare
emittieren allgemein maximal im grünen Bereich, Ytterbium-Thulium
haben typischerweise ein Emissionsma ximum im blauen Bereich und
Ytterbium-Terbium emittieren gewöhnlich
maximal im grünen
Bereich. Beispielsweise emittiert Y0,08Yb0,19Er0,01F2 maximal im grünen Bereich des Spektrums.
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Obwohl
anorganische Up-Converting-Phosphorkristalle verschiedener Formeln
geeignet für
die Verwendung bei der Erfindung sind, sind die folgenden Formeln,
die beispielsweise und nicht als Beschränkung der Erfindung angegeben
sind, allgemein geeignet:
Na(YxYbyErz)F4:
x ist 0,7 bis 0,9, y ist 0,09 bis 0,29 und z ist 0,05 bis 0,01;
Na(YxYbyHoz)F4: x ist 0,7 bis 0,9, y ist 0,09995 bis 0,2995
und z ist 0,0005 bis 0,001 und
Na(YxYbyTmz)F4:
x ist 0,7 bis 0,9, y ist 0,0995 bis 0,2995 und z ist 0,0005 bis
0,001.
(YxYbyErz)O2S: x ist 0,7
bis 0,9, y ist 0,05 bis 0,12, z ist 0,05 bis 0,12.
(Y0,86Yb0,08Er0,06)2O3 ist
ein relativ effizientes Up-Converting-Phosphormaterial.
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Beispielhaft,
aber nicht zur Beschränkung
der Erfindung lumineszieren Ytterbium(Yb)-Erbium(Er)-dotierte Yttriumoxysulfide
im grünen
Bereich nach Erregung bei 950 nm. Diese sind nicht-lineare Phosphore,
indem Ytterbium als eine „Antenne" (Absorber) für zwei 950
nm-Photonen wirkt und seine Energie auf Erbium überträgt, welches als ein Emitter
(Aktivator) wirkt. Die kritische Korngröße des Phosphors ist durch
die Quantenausbeute für
grüne Emission
und den Dotiergehalt für
Yb und Er, der allgemein im Bereich von etwa 1 bis 10%, gewöhnlicher
im Bereich von etwa 2 bis 5% liegt, gegeben. Ein typischer Yb :
Er-Phosphorkristall umfaßt etwa
10 bis 30% Yb und etwa 1 bis 2% Er. Somit gewährleistet ein Phosphorkorn,
das mehrere tausend Formeleinheiten enthält, die Emission wenigstens
eines oder mehrerer Photonen während
einer typischen Laserbestrahlungszeit. Die nicht-lineare Beziehung
zwischen Absorption und Emission zeigt jedoch, daß intensive Beleuchtung
an der oder den Erregungswellenlänge(n)
erforderlich sein kann, um ein zufriedenstellendes Signal in Ausführungsformen
zu erhalten, die sehr kleine Phosphorteilchen (d. h. geringer als
etwa 0,3 μm)
verwenden. Außerdem
ist es gewöhnlich
erwünscht,
die Dotiergehalte von Aktivator/Emitter-Paaren zu steuern, um sehr
kleine Phosphorteilchen zu produzieren und so die Umwandlungsquantenausbeute
zu maximieren.
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Anorganische
mikrokristalline Phosphore mit Seltenen Erden als Aktivatoren haben
allgemein schmale Absorptions- und Linienemissionsspektren. Die
Linienemissionsspektren beruhen auf f-f-Übergängen in dem Ion der Seltenen
Erde. Diese sind abgeschirmte innere Übergänge, die zu einer Emission
schmaler Linien führen.
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Bei
bestimmten Anwendungen, wie wenn sehr empfindliche Ermittlung erforderlich
ist, kann intensive Beleuchtung durch gewerblich verfügbare Quellen,
wie Infrarotlaserquellen (zum Beispiel Halbleiterlaserdioden mit
kontinuierlicher Welle (CW) oder gepulst) vorgesehen werden. Beispielsweise
bei Anwendungen, bei denen das mikrokristalline Phosphorteilchen
sehr klein sein muß und
die Umwandlungsquantenausbeute gering ist, kann intensive Laserbeleuchtung
das Signal steigern und die Ermittlungszeiten verringern. Alternativ können einige
Anwendungen der Erfindung Phosphorzusammensetzungen erfordern, die
inhärent
niedrige Umwandlungsquantenausbeuten (zum Beispiel niedrige Dotierkonzentrationen
an Aktivator gekoppelt) haben, die aber andere erwünschte Charakteristiken
besitzen (zum Beispiel Herstellungseffizienz, Leichtigkeit der Derivatisierung
usw.). Solche Up-Converting-Phosphore niedriger Effizienz werden
vorzugsweise mit Laserbeleuchtung bei einer Frequenz bei oder nahe
(d. h. innerhalb etwa 25 bis 75 nm) einem Absorptionsmaximum des
Materials erregt. Die Tatsache, daß kein anderes Licht in dem
System erzeugt wird, als jenes von dem Up-Converting-Phosphor, erlaubt
extrem empfindliche Signalermittlung, besonders wenn intensive Laserbeleuchtung
als die Quelle der Erregungsstrahlung verwendet wird. So macht die
einzigartige Eigenschaft der Up-Conversion von Photonenergie durch
Up-Converting-Phosphore die Feststellung sehr kleiner Teilchen von mikrokristallinen
anorganischen Phosphoren möglich.
Für die
praktische Anwendung von Phosphoren als ultraempfindliche Reporter-Moleküle, besonders
als interzelluläre
Reporter-Moleküle
ist es wesentlich, daß die Korngröße des Phosphors
so klein wie praktikabel (typischerweise kleiner als etwa 0,3 bis
0,1 μm)
ist, wofür Laser-erregte
Up-Converting-Phosphore
gut geeignet sind.
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Beispielsweise
sind verschiedene Phosphormaterialzusammensetzungen, die für Up-Conversion für die Verwendung
bei der Erfindung geeignet sind, in Tabellel aufgeführt.
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Tabelle
I: Phosphormaterialzusammensetzungen
-
Zusätzlich zu
den in Tabelle I gezeigten Materialien und Variationen hiervon können Aluminate,
Phosphate und Vanadate geeignete Phosphorwirtsmaterialien sein.
Im allgemeinen ist, wenn Silikate als ein Wirtsmaterial verwendet
werden, die Umwandlungseffizienz relativ niedrig. Bei bestimmten
Verwendungen können Hybrid-Up-Converting-Phosphorkristalle
gewonnen werden (zum Beispiel durch Vereinigung eines oder mehrerer
Wirtsmaterialien und/oder eines oder mehrerer Absorber-Ionen und/oder
eines oder mehrerer Emitter-Ionen).
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Herstellung anorganischer
Phosphormarkierungen
-
Techniken
und Methoden für
die Herstellung anorganischer Phosphore sind in der Literatur beschrieben.
UpConverting-Phosphorkristalle können
nach Methoden hergestellt werden, die dem Fachmann aufgrund verschiedener
publizierter Verfahren bekannt sind, wie beispielsweise, aber nicht
ausschließlich
durch die folgenden Literaturstellen: Yocom et al. (1971) Metallurgical
Transactions 2: 763; Kano et al. (1972) J. Electrochem. Soc., Seite
1561; Wittke et al. (1972) J. Appl. Physics 43: 595; Van Uitert
et al. (1969) Mat. Res. Bull. 4: 381. Andere Literaturstellen, die
genannt werden können,
sind: Jouart JP und Man G (1990) J. Luminescence 46: 39; McPherson
GL und Meyerson SL (1991) Chem. Phys. Lett. (April) = Seite 325;
Oomen et al. (1990) J. Luminescence 46: 353; NI H und Rand SC (1991)
Optics Lett. 16 (September); McFarlane RA (1991) Optics Lett. 16
(September); Koch et al. (1990) Appl. Phys. Lett. 51: 1977: Lenth
W und McFarlane RM (1990) J. Luminescence 45: 346; Hirao et al.
(1991) J. Non-crystalline Solids 135: 90; McFarlane et al. (1988)
Appl. Phys. Lett. 52: 1300.
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Im
allgemeinen werden anorganische Phosphorteilchen zu einer erwünschten
Durchschnittsteilchengröße und Teilchengrößenverteilung
mit herkömmlichen,
im Stand der Technik bekannten Verkleinerungsmethoden vermahlen,
einschließlich
eines Vermahlens in einer herkömmlichen
Kugelmühle
mit Zirkonoxid- und/Aluminiumoxidkugeln während einer Zeitdauer von bis
zu etwa 48 Stunden oder länger.
Phosphorteilchen, die in Bindungsassays verwendet werden, haben
typischerweise einen Durchmesser von 3,0 bis 0,01 μm (oder entlang
der langen Achse, wenn nicht kugelförmig) gewöhnlich eine Größe von 2,0
bis 0,1 μm
und bequemer eine Größe von etwa
1,0 bis 0,3 μm,
obwohl größere oder
kleinere Phosphorteilchen als diese Abmessungen bevorzugt für bestimmte
Ausführungsformen
sein können.
Die Phosphorteilchengröße wird
von dem Anwender auf der Basis der erwünschten Eigenschaften und gemäß den Richtlinien,
die hier gegeben werden, ausgewählt.
Fraktionen mit einem speziellen Teilchengrößenbereich können durch
Sedimentation hergestellt werden, allgemein über eine längere Periode (d. h. einen
Tag oder mehr) unter Entfernung der Fraktion mit dem erwünschten
Teilchengrößenbereich
nach der geeigneten Sedimentationszeit. Das Sedimentationsverfahren kann
beispielsweise mit einem Horiba-Teilchenanalysator überwacht
werden.
-
Phosphorteilchen
können
oberflächenaktiven
Mitteln (zum Beispiel anionischen oberflächenaktiven Mitteln, wie Aerosol
OT) während
des Vermahlens oder nach dem Vermahlen beschichtet oder behandelt
werden. Beispielsweise können
Teilchen mit einer Polycarbonsäure
(zum Beispiel Additon XW330, Hoechst, Frankfurt, Deutschland, oder
Tamol, siehe Beverloo et al. (1992) siehe oben) während des
Vermahlens beschichtet werden, um eine stabile wäßrige Suspension von Phosphorteilchen,
typischerweise bei etwa pH 6 bis 8, zu erzeugen. Der pH-Wert einer
wäßrigen Lösung von
Phosphorteilchen kann durch Zugabe eines geeigneten Puffers und
Titration mit Säure
oder Base auf den erwünschten
pH-Bereich eingestellt werden. Je nach der chemischen Natur der
Beschichtung kann etwas Verlust an Umwandlungseffizienz des Phosphors als
ein Ergebnis des Beschichtens auftreten, doch kann die in einer
Lasererregungsquelle verfügbare
Energie eine solche Verminderung der Umwandlungseffizienz kompensieren
und geeignete Phosphoremission gewährleisten.
-
Im
allgemeinen wird die Herstellung anorganischer Phosphorteilchen
und die Bindung an Bindungsreagenzien im wesentlichen wie in Beverloo
et al. (1992), siehe oben, und Hanks in der US-Patentschrift 5,043,2654
beschrieben, durchgeführt.
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Häufig werden,
wie bei Phosphoren mit einem Oxysulfidwirtsmaterial, die Phosphorteilchen
vorzugsweise in einem polaren Lösungsmittel,
wie Aceton oder DMSO und dergleichen, dispergiert, um eine im wesentlichen
monodisperse Emulsion (zum Beispiel für eine Lagerlösung) zu
erzeugen. Anteile der monodispersen Lagerlösung können weiter zu einer wäßrigen Lösung verdünnt werden
(zum Beispiel einer Lösung
von Avidin in gepuffertem Wasser oder gepufferter Salzlösung).
-
Bindungsassays
-
Up-Converting-Phosphore
werden als Reporter-Moleküle
(d. h. ermittelbare Marker) verwendet, um bindende Reagenzien entweder
direkt oder indirekt für
die Verwendung in Eindungs-Assays zu markieren, um das Vorhandensein
von Analyt(en) in einer Probe zu ermitteln und zu quantifizieren.
Bindungsreagenzien werden direkt durch Anbindung an Up-Converting-Reporter-Moleküle (zum
Beispiel Oberflächenadsorption,
kovalente Bindung) markiert. Bindungsreagenzien, die direkt markiert
werden können,
schließen
die folgenden ein, sind aber hierauf nicht beschränkt: primäre Antikörper (d.
h. die an einen Zielanalyten binden), sekundäre Antikörper (d. h. solche, die an
einen primären
Antikörper
oder an eine Prothesegruppe binden, wie Biotin oder Digoxygenin),
Staphylococcus aureus Protein A, Polynukleotide, Streptavidin und
Rezeptorliganden. Bindungsreagenzien können auch indirekt markiert
werden. So kann ein primärer
Antikörper
(zum Beispiel ein Kaninchen-Anti-Erb-B-Antikörper) indirekt durch nicht-kovalente
Bindung an einen direkt markierten zweiten Antikörper indirekt markiert werden
(zum Beispiel ein Ziegen-Anti-Kaninchen-Antikörper, zu einem anorganischen Up-Converting-Phosphor
vernetzt). Quantitative Feststellung des Analyt-Sondenkomplexes kann in Verbindung mit
geeigneter Kalibrierung des Assays für jede verwendete Sonde durchgeführt werden.
Eine Sonde wird bequemerweise unter sättigenden Erregungsbedingungen,
beispielsweise unter Verwendung einer Laserquelle oder fokussierter
Diodenquelle für
Erregungsbeleuchtung.
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Spezielle
Assays werden üblicherweise
in homogene und heterogene Assays unterteilt. In einem homogenen
Assay ist das durch die gebundene markierte Sonde emittierte Signal
verschieden von dem durch die ungebundene markierte Sonde emittierten
Signal, da beide ohne Notwendigkeit einer physikalischen Trennstufe
unterschieden werden können.
In heterogenen Assays ist das von den gebundenen und ungebundenen
markierten Sonden emittierte Signal identisch, so daß die beiden
physikalisch getrennt werden müssen, um
zwischen ihnen zu unterscheiden. Der klassische heterogene spezifische
Bindungsassay ist der Radioimmunoassay (RIA) (Yalow et al. (1978),
Science 200: 1245, welche hier unter Bezugnahme eingearbeitet wird). Andere
heterogene Bindungsassays sind beispielsweise der Radiorezeptorassay
(Cuatrecases et al. (1974) Ann. Rev. Biochem. 43: 109), der Sandwich-Radioimmunoassay
(US-Patent 4,376,110) und der Antikörper/Lectin-Sandwichassay (
EP 0 166 623 ).
-
Heterogene
Assays sind gewöhnlich
bevorzugt und sind allgemein empfindlicher und zuverlässiger als homogene
Assays.
-
Ob
nun ein Gewebeextrakt gemacht wird oder eine biologische Flüssigkeitsprobe
verwendet wird, ist es oftmals erwünscht, die Probe in einem oder
mehreren Verdünnungsmitteln
zu verdünnen,
die nicht wesentlich die anschließenden Assay-Prozeduren stören. Allgemein
geeignete Verdünnungsmittel
sind wäßrige Lösungen,
die ein Puffersystem enthalten (zum Beispiel 50 mM NaH2PO4 oder 5–100
mM Tris, pH4 bis pH10), nicht störende
ionische Stoffe (5–500
mM KCl oder NaCl oder Rohrzucker), und gegebenenfalls ein nicht-ionisches
Detergens, wie Tween. Wenn die zu analysierende Probe an einem festen
Träger
fixiert wird, ist es gewöhnlich
erwünscht,
die Probe und den festen Träger
vor dem Behandeln mit Sonde mit Verdünnungsmittel zu waschen. Die
Probe, entweder direkt oder verdünnt,
wird dann hinsichtlich des diagnostischen Analyten analysiert.
-
In
der allgemeinen Methode der Erfindung wird ein Analyt in einer Probe
ermittelt und quantifiziert, indem man die Probe mit einem Sonden-Markierungskonjugat
in Berührung
bringt, das spezifisch oder bevorzugt an einen Analyten unter Bildung
eines gebundenen Komplexes bindet und dann die Bildung von gebundenem
Komplex ermittelt, typischerweise durch Messung der Gegenwart von
in den gebundenen Komplexen vorhandener Markierung. Ein Sonden-Markierungskonjugat
kann ein direkt markiertes Analyt-Bindungsreagenz einschließen (zum
Beispiel einen primären
Antikörper,
an einen Up-Converting-Phosphor gebunden) und/oder ein indirekt
markiertes Analyt-Bindungsreagenz
(zum Beispiel einen primär
Antikörper,
der von einem markierten zweiten Antikörper ermittelt wird, oder ein
biotinyliertes Polynukleotid, das durch markiertes Streptavidin
ermittelt wird). Der oder die gebundenen Komplex(e) werden typischerweise
aus ungebundenen Sonden-Markierungskonjugaten
vor der Ermittlung von Markierung isoliert, gewöhnlich durch Einarbeitung wenigstens
einer Waschstufe, um so Hintergrundsignal zu entfernen, welches
Markierung zuzuschreiben ist, die in ungebundenen Sonden-Markierungskonjugaten
vorliegt. Es ist somit gewöhnlich
erwünscht,
Sonden-Markierungskonjugate mit der Analytprobe unter Bindungsbedingungen
während
einer geeigneten Bindungsdauer zu inkubieren.
-
Bindungsbedingungen
variieren, je nach der Natur des Sonden-Markierungskonjugats, dem
Zielanalyten und der speziellen Assaymethode. So werden Bindungsbedingungen
gewöhnlich
sich unterscheiden, wenn die Sonde ein Polynukleotid ist, das in
einer Hybridisierung in situ in einem Northern- oder Southern-Blöcken oder
Lösungshybridisier-Assay
verwendet wird. Bindungsbedinungen werden auch sich unterscheiden, wenn
die Sonde ein Antikörper
ist, der in einer histologisch chemischen Anfärbemethode oder einer Western-Fleckenmethode
in situ verwendet wird (Towbin et al. (1979) Proc. Natl. Acad. Sci.
(U.S.A.) 76: 4350).
-
Im
allgemeinen werden die Bindungsbedingungen gemäß den allgemeinen Bindungsmethoden
ausgewählt,
die in der Technik bekannt sind. Beispielsweise, aber nicht als
Beschränkung,
werden die folgenden Bindungsbedingungen als allgemeine Richtschnur
angegeben:
-
Für Antikörpersonden
-
- 10–200
mM Tris, pH 6–8,
gewöhnlich
100 mM Tris pH 7,5
- 15–250
mM NaCl; gewöhnlich
150 mM NaCl
- 0,01–0,5
Volumenprozent Tween 20
- 1 Prozent Rinderserumalbumin
- 4–37°C, gewöhnlich 4° bis 15°C.
-
Für Polynukleotidsonden
-
- 3–10 × SSC, pH
6–8, gewöhnlich 5 × SSC, pH
7,5
- 0–50
Prozent entionisiertes Formamid
- 1–10 × Denharts
Lösung
- 0–1
Prozent Nariumdodecylsulfat
- 10–200 μg/ml durch
Scherkräfte
denaturierte Lachssperma-DNA
- 20–65°C, gewöhnlch 37–45°C für Polynukleotidsonden
länger
als 50 bp, gewöhnlich
55–65°C für kürzer Oligunukleotidsonden.
-
Weitere
Beispiele für
Bindungsbedingungen für
Antikörper
und Polynukleotide werden in verschiedenen Quellen angeboten, wie
Maniatis et al., Molecular Cloning: A laboratory Manual (1989),
2te Auflage, Cold Spring Harbor, N.Y. und Berger und Kimmel, Methods
in Enzymology, Band 152, Führer
für molekulare
Klontechniken (1987), Academic Press, Inc., Sand Diego, CA; Young
und Davis (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 80: '1194. Wenn die Sonde
ein Rezeptorligand ist, wie IL-2, β-Interferon oder andere Polypeptidhormone,
Cytokine oder Lymphokine, sind geeignete Bindungsbedingungen allgemein
jene, die in der Technik zur Durchführung des betreffenden Rezeptor-Liganden
Bindungsassays beschrieben sind.
-
Verschiedene
Beispiele geeigneter Bindungsbedingungen, die in Immunoassays und
Immunohistochemie brauchbar sind, sind beispielsweise in Harlow
und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New
York (1988) diskutiert. Im allgemeinen schließen geeignete Bindungsbedingungen
für immunologische
Reaktionen einen wäßrigen Bindungspuffer
ein, der ein Salz (zum Beispiel 5–500 mM NaCl oder KCl), einen
Puffer (zum Beispiel Tris- oder Phosphatpuffer bei pH 4–10) und
gegebenenfalls ein nicht-ionisches Detergens (zum Beispiel Tween)
beinhaltet. Bei einigen Ausführungsformen
können
Proteinase-Inhibitoren oder Stabilisatoren enthalten sein. Die Bindungsreaktionen
werden während
einer geeigneten Bindungsdauer durchgeführt, welche für Antikörperreaktionen
typischerweise wenigstens etwa 1 bis 5 Minuten, vorzugsweise wenigstens etwa
30 Minuten bis zu einigen Stunden brauchen, obwohl typischerweise
weniger als etwa 24 Stunden, stärker
bevorzugt weniger als etwa einige Stunden oder weniger ausreichen.
Bindungsreaktionen (einschließlich
Waschen) werden typischerweise in einem Temperaturbereich von etwa
0°C bis
etwa 45°C,
vorzugsweise von etwa 4°C
bis etwa 20–25°C durchgeführt.
-
Bindungsassays,
die Hybridisierung in situ, Bindungsassays in situ und immunohistochemische
Anfärbung
einschließen,
werden gewöhnlich
durchgeführt,
indem man zunächst
die Probe mit einer blockierenden oder vorhybridisierenden Lösung inkubiert,
danach die Probe mit Sonde unter Bindungsbedingungen während einer
geeigneten Bindungsperiode inkubiert, danach wäscht oder ungebundene Sonde
anderweitig entfernt und schließlich
das Vorhandensein, die Menge und/oder die Örtlichkeit von gebundener Sonde
ermittelt. Die Stufe einer Ermittlung von gebundener Sonde kann
ausgeführt
werden, indem man die Markierung ermittelt, wenn die Sonde direkt
markiert ist, oder die gebundenen Komplexe mit einem zweiten Bindungsreagenz
(zum Beispiel Streptavidin) inkubiert, d. h. markiert und es an
die Sonde bindet und so eine indirekte Markierung der Sonde bekommt.
-
Up-Converting-Markierungen
werden an einer Sonde oder an Sonden oder an zweite Bindungsreagenzien,
die spezifisch oder überwiegend
an die Sonde(n) nach irgendeiner der verschiedenen hier diskutierten
grundsätzlichen
Methoden gebunden. Außerdem
können
Up-Converting-Phosphorteilchen
in Mikrokugeln eingekapselt und mit einer Sonde (zum Beispiel einem
speziellen Antigen oder Antikörper)
für die
Verwendung als eine markierte Sonde in einem immuno-diagnostischen
Assay oder Nukleinsäure
Hybridisierungs-Assay, um einen Analyten in einer Probe zu ermitteln,
wie das Vorhandensein eines Antikörpers, Virus oder Antigens in
einer Blutserumprobe, gemäß der Methode
von Hari et al. (1990) Biotechniques 9: 342, beschichtet werden. Mirkoeinkapselung
von Phosphor kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, die in der Technik
bekannt sind, einschließlich
Beschichtung des Phosphors mit einer Monomerlösung und Polymerisieren des
Monomers, um eine Polymerhülle
zu erzeugen, die das Phosphorteilchen einhüllt. Phosphorteilchen, die
in einer Polymerbeschichtung eingebettet sind, wie als ein Gelüberzug,
können
für kovalente
Bindung an eine Bindungskomponente funktionalisiert werden (zum
Beispiel mit Aminogruppen).
-
Ähnlich können Up-Converting-Phosphorteilchen
mit Sonde direkt beschichtet werden entweder durch Oberflächenadsorption,
durch mehrfache Wasserstoffbindung, durch elektrostatische Wechselwirkung
durch Van der Walsche Bindung oder durch kovalente Bindung an eine
funktionelle Gruppe auf einem funktionalisierten anorganischen Phosphorteilchen
(zum Beispiel vitrokeramischer Phosphor), beispielsweise durch Binden an
Aminosäureseitenkettenamin-
oder -carboxylatgruppe auf einem Sondenprotein an eine Carboxylat-
bzw. Amingruppe auf einem funktionalisierten Phosphorteilchen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen,
wie dann, wenn sterische und/oder Ladungsstörung eines kompakten Up-Converting-Phosphorteilchens
eine Bindung des angebundenen Bindungsreagenz an ein Ziel hemmt,
ist es erwünscht,
einen molekularen Abstandshalter zwischen dem Phosphorteilchen und
dem Bindungsreagenz einzuarbeiten. Beispielsweise kann ein derivatisierter
mikroeingekapselter Phosphor oder Vitrokeramikphosphor mit einem
hetero-bifunktionellen Reagenz mit einem -(CH2)n-Abstandshalter, worin n gewöhnlich eine
ganze Zahl von etwa 2 bis etwa 50 ist, zwischen funktionellen Endgruppen
konjugiert werden, wenn n gewöhnlich
eine ganze Zahl von etwa 2 bis etwa 50 zwischen funktionellen Endgruppen
ist. Ähnlich können Phosphore
direkt mit derivatisierenden Mitteln (zum Beispiel mit Omega-funktionalisierten
Silanen) mit langen intramolekularen Abstandshalterketten, worin
eine mit einem erwünschten
Bindungsreagenz reaktive funktionelle Gruppe von der Oberfläche des
Phosphors durch einen Abstandhalter von üblicherweise wenigstens etwa
15 Å (d.
h. dem Äquivalent
von etwa 10 geradkettigen-CH2-Gruppen).
Bei einigen Ausführungsformen
werden Etiketten durch Abstandshalterarme verschiedener Längen befestigt,
um die potentielle sterische Hinderung zu reduzieren. Mehrfachschichten
von Abstandshalterarmen können
auch verwendet werden (zum Beispiel Mehrfachschichten von Streptavidin-Biotin-Verbund).
-
Mehrfach-Analyt-Ermittlung
-
Da
Up-Converting-Phosphore auf der Basis der Erregungs- und/oder Emissionswellenlängenspektra unterschieden
werden können,
können
Up-Converting-Phosphore verwendet werden, um mehrere Analytziele,
wie beispielsweise Zelloberflächenantigene
oder lösliche
Makromoleküle,
zu ermitteln.
-
Beispielsweise
werden Streptavidin, Avidin oder ein anderes Bindungsmakromolekül (zum Beispiel Antidigoxigenin-Antikörper) jeweils
an jedes der beiden verschiedenen Phosphore gebunden (erläuterungshalber
sind diese hier als Phosphor #1 und Phosphor #2 bezeichnet), die
sich in ihren Absorptions- und/oder Emissionsspektren unterscheiden,
um so die Unterscheidung der beiden Phosphore auf der Basis der
Absorptions- und/oder Emissionswellenlängen zu erleichtern. Beispielsweise
kann ein Phosphor nach blau emittieren und der andere kann nach
grün emittieren.
Zum Beispiel und nicht als Beschränkung emittiert Na(Y0,80Yb0,18Er0,02)F4 vorherrschend
im grünen
Bereich und Na(Y0,73Yb0,27Tm0,001)F4 vorherrschend
im blauen Bereich, und somit können
diese beiden Phosphore auf der Basis ihrer phosphoreszierenden Emissionen
auseinandergehalten werden. Statt dessen können zwei Phosphore im wesentlichen ähnliche
Emissionsspektren erzeugen, können
aber dabei unterschiedliche Erregungswellenlängen haben, die eine Basis
für ihre
Unterscheidung in Mehrfachanalyt Ermittlung erzeugen. Eine erste
Bindungskomponente (zum Beispiel ein Antikörper), der spezifisch an einer
ersten Analytart (zum Beispiel ein Lymphozyt-CD4-Antigen) bindet
und Biotinylreste einführt,
die durch Streptavidin-Phophor #1-Konjugate verwendet werden können, um
quantitativ das Vorhandensein eines ersten Analyten in einer Probe
(zum Beispiel einer Serumprobe) zu bestimmen, indem man die Phosphoreszenz
von Phosphor #1 in Analyt bindende Komponentenkomplexe mißt. Eine
zweite Bindungskomponente (zum Beispiel ein Sonden-Polynukleotid),
die spezifisch an eine zweite Analytart (zum HIV-1-Folge) bindet
und die Digoxygeninreste (zum Beispiel 11-UTP-Digoxygenin) einführt, die
durch Antidigoxygenin-Phosphor 2 in Konjugation gebunden werden
kann, kann zur quantitativen Bestimmung des Vorhandenseins eines
zweiten Analyten in der Probe verwendet werden, indem man die Phosphoreszenz
von Phosphor #2 in Analyt bindenden Komponentenkomplexen mißt. So können durch
gleichzeitiges oder aufeinanderfol gendes Ermitteln der Gegenwart
von Mehrfach-Phosphor-Reporter-Molekülen mit differenzierbaren Signalcharakteristiken
mehrere Analyte quantitativ in einer einzigen Probe bestimmt werden.
-
Sandwich-Bindungsassay
-
Up-Converting-Phosphor-Markierungen
können
als Reporter-Moleküle
für Sandwich-Bindungsassays verwendet
werden (US-patent 4,376,110). Beispielsweise kann eine magnetische
Perle, wie eine superparamagnetische Immunoperle oder ein funktionalisiertes
magnetisierbares Polymerteilchen (Polysciences, Ind., Warrington,
Pennsylvania) als das Festsubstrat dienen, welches eine immobilisierte
erste Bindungskomponente (zum Beispiel einen Antikörper, ein
Polynukleotid oder ein Lectin) besitzt, die an ein erstes Epitop
(d. h. einen Bindungsort: eine antigene Determinante, ein Zuckerrest,
ein chemischer Substituent oder eine Nukleotid-Sequenz) eines Analyten
bindet. Der Analyt bindet an die erste Bindungskomponente und auch
an eine zweite Bindungskomponente (zum Beispiel ein Antikörper, ein
Lectin oder ein Polynukleotid), welche an e in zweites Epitop des
Analyten bindet. So überbrückt der
Analyt die beiden Bindungskomponenten unter Bildung eines Sandwich-Komplexes,
der gegenüber
dem festen Substrat immobilisiert wird. Die zweite Bindungskomponente
hat typischerweise eine daran gebundene oder darin eingearbeitete
Markierung, wie eine Biotinylgruppe, die an einen Streptavidin-beschichteten
Up-Converting-Phosphor gebunden werden kann. Alternativ kann die zweite
Bindungskomponente direkt an einen Up-Converting-Phosphor, wie über eine kovalente Bindung
mit einem funktionalisierten vitrokeramischen Up-Converting-Phosphor, gebunden werden.
-
Der
Sandwich-Komplex umfaßt
die erste Bindungskomponente, einen Analyten, und die zweite Bindungskomponente,
die entweder direkt oder indirekt mit einem Up-Converting-Reporter-Molekül markiert
ist. Der Sandwich-Komplex ist somit auf dem festen Substrat immobilisiert,
obwohl das feste Substrat selbst mobil sein kann (zum Beispiel ein
superparamagnetisches Kügelchen,
das in einem Probenschlamm zirkuliert). Das Vorhandensein und die
Menge von Analyt(en) kann quantitativ durch Feststellung der Gegenwart
von Up-Converting-Reporter-Molekül
in Sandwich-Komplexen
gemessen werden.
-
Beispielsweise
kann ein festes Substrat mehrere bestimmte Arten von erster Verbindungskomponente haben
(zum Beispiel eine Anordnung verschiedner Oligopeptide, die an einen
festen Träger
gebunden sind). Eine oder mehrere der Arten von erster Bindungskomponente
können
an einen speziellen Analyten (zum Beispiel einen Muskarin-Rezeptor)
in einer Analytlösung
binden, die in Berührung
mit dem festen Träger
steht. Bindung des Analyten an eine oder mehrere der ersten Bindungskomponentenarten
können
dann mit einer zweiten Bindungskomponente ermittelt werden (zum
Beispiel einem Antimuskarin-Rezeptor-Antikörper), die mit einem Up-Converting-Phosphor
(entweder direkt oder über
einen biotinylierten sekundären
Antikörper) markiert
werden.
-
Feste
Substrate können
an eine erste Bindungskomponente gebunden werden, die mehr als einen
bestimmten Analyten binden kann (zum Beispiel immunocross-reaktiv
oder polyspezifisch sein kann) und/oder an mehrere bestimmte Analyten
binden kann. Ähnlich
können
mehrere zweite Bindungskomponentarten verwendet werden, die an Spezifitäten für besondere
Analyten verwendet werden. Wenn mehrere zweite Bindungskomponentarten
verwendet werden, ist es typischerweise erwünscht, jede zweite Bindungskomponentenart
mit einer einzigartigen Up-Conveting-Markierung zu markieren, die
auf der Basis ihrer Absorptions- und/oder Emissionseigenschaften
unterschieden werden kann.
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Es
ist möglich,
unterschiedliche Absorber in Kombination mit verschiedenen Emittern
zu verwenden, um eine Kollektion von Phosphoren mit mehreren unterscheidbaren
Kombinationen von Erregungs- und Emissionsspektren zu produzieren.
Beispielsweise, aber nicht beschränkend, können sechs unterscheidbare
Phosphore aus zwei Absorbern und drei Emittern erzeugt werden. Ein
erster Absorber, A1 hat eine Erregungswellenlänge von λA1,
ein zweiter Absorber, A2, hat eine Erregungswellenlängen von λA2,
ein erster Emitter, E1, hat eine Emissionslinie
bei λE1, ein zweiter Emitter, E2,
hat eine Emissionslinie bei λE2 und ein dritter Emitter, E3,
hat eine Emissionslinie bei λE3. Die sechs Phosphore können differenziert werden,
und das Signal aus jedem kann einzeln quantifiziert werden durch
Beleuchtung der Probe mit einer Erregungswellenlänge λA1 und
getrennte Feststellung der emittierten Strahlung bei λE1, λE2 und λE3 und
durch getrenntes Beleuchten der Probe mit λA2 und
getrennte Feststellung der emittierten Strahlung bei λE1, λE2 und λE3.
Die Tabelle II zeigt die verschiedenen Absorber : Emitter-Kombinationen
und ihre Erregungs- und Emissionswellenlängen.
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Natürlich sind
weitere Absorber : Emitter-Kombinationen möglich, um mehr als sechs unterscheidbare Phosphor-Markierungen
zu bekommen.
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Es
ist auch möglich,
feste Substrate unterschiedlicher Typen zu benutzen, die unterschieden
werden können
(zum Beispiel durch Größe, Farbe,
Dichte, magnetische Eigenschaften, Form und Ladung), so daß eine spezielle
Type von festem Substrat mit einer speziellen Art der ersten Bindungskomponente
kombiniert wird.
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Beispielsweise,
aber nicht beschränkend,
sind die folgenden kurzen drei Beispiele vorgesehen, um weitere
mögliche
Anwendungen der Mehrfachanalyt-Sandwich-Assay-Methode zu erklären.
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Substratunterscheidung
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Verwendung von unterscheidbaren
Substrattypen, um das Vorhandensein spezieller Immunoglobulin Idiotypen
in einer Probe (zum Beispiel einer Blutserumprobe, die von einem
Patienten abgenommen wurde) zu ermitteln, die diagnostische Informatio nen über den
Immunstatus eines Patienten (zum Beispiel ist ein Patient mit einem
speziellen Antigen sero-reaktiv). Große supermagnetische Perlen
werden zu einem immunogenen Herpesvirustyp II-Hüllenglycoprotein konjugiert,
mittelgroße
superparamagnetische Perlen werden zu HIV-gp120-Glycoprotein und kleine superparamagnetische
Perlen zu einem immunogenen Cytomegalovirus-Hüllenglycoprotein
konjugiert. Eine Serumprobe wird von einem Patienten abgenommen
und mit einem Gemisch der superparamagnetischen Perlen unter Bindungsbedingungen inkubiert,
um spezifische Bindung von Immunoglobulinen in der Probe mit den
drei immobilisierten viralen Glycoproteinarten zu erlauben. Die
superparamagnetischen Perlen werden von der Probe abgetrennt, um nicht-spezifisch
gebundenes Immunoglobulin zu entfernen, und mit Up-Converting-Phosphorteilchen,
beschichtet mit Staphylococcus aureus Protein A, welches an IgG
unter Bindungsbedingungen bindet, inkubiert. Superparamagnetische
Perlen mit spezifisch gebundener IgG werden so mit dem Phosphor-Protein
A-Konjugat markiert. Große,
mittlere und kleine superparamagnetische Perlen werden dann separat
mit Phosphor-erregter elektromagnetischer Strahlung beleuchtet,
und zeitbegrenzte emittierte Phosphoreszenz wird festgestellt. Eine
nicht-spezifischen Bindung zuzuschreibender Hintergrund, wenn überhaupt,
wird bestimmt und unter Verwendung innerer Standardperlen (Rinderserumalbumin,
beschichtet mit superparamagnetischen Perlen) und positiver und
negativer Kontrollserumproben subtrahiert. Die Intensität von Phosphoreszenz,
verbunden mit den großen,
mittleren und kleinen Perlen ergibt ein Maß für die Antikörpermenge in der Probe, welche mit
dem Herpesvirus Typ II-Hüpllenglycoprotein,
dem HIV gp120-Glycoprotein und dem Cytomegalovirus-Hüllenglycoprotein
bzw. Cytomegalovirus-Hüllenglycoprotein.
Diese Information kann verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein
einzelner Patient mit dem HIV-I1, menschlichem CMV und/oder Herpex
Simplex Typ II-Vciren infiziert wurde.
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Phosphor-Unterscheidung
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Das
folgende Bespiel beschreibt die Verwendung differenzierbarer Up-Converting-Phosphore
zur Feststellung des Vorhandenseins und der relativen Häufigkeit
von speziellen Isoformen von menschlichem APP (Amyloid-Vorläufer-Protein)
in einer Serum oder Hirn-Biopsie-Probe. Verschiedene Isoformen von
APP treten im Gehirn als Folge alternativer Exon-Verwendung und/oder
alternativer proteolytischer Verfahrenswege auf. So können zwar
alle APP-Isoformen anteilig an einem gemeinsamen hypothetischen
Epitop (X) teilhaben, doch kann eine spezielle APP-Isoform ein einzigartiges
Epitop (Y) haben, während
eine andere APP-Isoform ein einzigartiges Epitop (Z) hat. Es ist
möglich,
daß die
relative Häufigkeit
einer speziellen APP-Isoform in einer Probe von voraussagbarem Wert
sein kann oder für
Alzheimer-Erkrankung pathogonomisch sein kann.
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Superparamagnetische
Perlen werden zu einem Antikörper
konjugiert, der spezifisch an ein gemeinsames APP-Epitop (X) bindet,
welches von allen Isoformen anteilig gebildet ist. Ein spezifischer
Antikörper,
der mit dem einzigartigen Y-Epitop reagieren kann, wird mit Phosphor
#1 markiert, welcher durch Wellenlänge λ1 erregt
und in einem Wellenlängenspektrum,
das in blau zentriert ist, emittiert. Ein spezieller Antikörper, der
mit dem einzigartigen Z-Epitop mit Phosphor #2 markiert wird, was
durch eine Wellenlänge λ2 erregt
wird und in einem Wellenlängenspektrum
emittiert, das im Grünen
zentriert ist. Eine Probe, die APP-Isoformen enthält, wird
mit den superparamagnetischen Perlen inkubiert und mit speziellen
Antikörpern
unter Bindungsbedingungen markiert. Die superparamagnetischen Perlen
werden aus der Probe entweder einzeln oder als Masse entnommen.
Die Perlen werden mit der Wellenlänge λ1 beleuchtet
und Blaulichtemission wird festgestellt und gemessen und mit λ2 beleuchtet
und Grünlichtemission
wird festgestellt und gemessen. Die Intensität von λ1-induzierter
Blau-Emission ist ein Maß der
APP-Isoform(en) mit der Y-Epitope, während die Intensität der λ2-induzierten
Grün-Emission
ein Maß der
APP-Isoform(en) mit dem Z-Epitop ist. Wenn die Emissionen aus zwei Phosphoren
leicht unterscheidbar sind, können λ1 und λ2 identisch
sein. Die standardisierten relativen Intensitäten der zwei Phosphore ergeben
ein Maß für die relative
Häufigkeit
der APP-Isoform(en), die die Y- oder Z-Epitope enthalten.
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Phosphor-
und Substrat-Differenzierung
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Verwendung unterscheidbarer Up-Converting-Phosphore
in Verbindung mit unterscheidbaren Substrattypen zur Ermittlung
des Vorhandenseins und der relativen Häufigkeit spezieller Lymphozyt-T-Unterpopulationen
in einer Blutprobe, die von einem Patienten abgenommen wurde. Obwohl
hier unter Bezug auf die Ermittlung von T-Zellen-Unterpopulationen
beschrieben, wird angenommen, daß Analyt-Multiplexing (d. h.
Feststellen und/oder Charakterisieren mehrerer Analyte in einer
Probe durch Verwendung verschiedener fester Substrattypen und/oder
Up-Converting-Phosphor-Markierungen) eine allgemein anwendbare Methode
ist.
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Große superparamagnetische
Perlen werden zu einem Anti-CD4-Antikörper, superparamagnetische Perlen
mittlerer Größe werden
zu einem Anti-CD8-Antikörper
konjugiert, und kleine superparamagnetische Perlen werden an Anti-CD28-Antikörper angelagert.
Ein Antikörper,
der speziell an das CD2-Antigen bindet, ist mit einem Up-Converting-Phosphor
markiert, der eine Erregungswellenlänge λ1 hat
und im roten Bereich emittiert. Ein Antikörper, der speziell an das CD45R-Antigen bindet, wird
mit einem Up-Converting-Phosphor markiert, der eine Erregungswellenlänge λ2 hat
und in den grünen
Bereich emittiert. Ein Antikörper,
der speziell an das Dew60-Antigen bindet, wird mit einem Up-Converting-Phosphor
markiert, der eine Erregungswellenlänge λ3 hat
und in das Blaue emittiert.
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Eine
Blutprobe (oder Serum, Speichel, Urin, Fäkalien, Biopsiegewebe usw.)
wird von einem Patienten abgenommen und mit einem Gemisch der superparamagnetischen
Perlen und Phosphor-markierten
Antikörper
unter Bindungsbedingungen inkubiert, um eine spezifische Bindung
von Zellen in der Blutprobe mit den drei immobilisierten Antikörperarten
und den drei Phosphor-markierten Antikörperarten zu erlauben. Nachdem die
Antigen-Antikörperbindung
erfolgt ist, läßt man sich
die superparamagnetischen Perlen absetzen und prüft entweder nacheinander oder
gleichzeitig, durch Beleuchtung mit λ1, λ2 und λ3 sowie
quantitative Bestimmung roter, grüner bzw. blauer Emissionen.
Beispielsweise ist die Intensität
von λ1-induzierter Rotlichtemission, verbunden
mit den großen
Perlen, ein rohes Maß für die Menge
von Zellen sowohl mit CD4- als auch mit CD2-Oberflächen-Antigenen und/oder
der relativen Häufigkeit
dieser Oberflächen-Antigene
(zum Beispiel können
einige wenige CD4+-Zellen vorhanden sein,
die eine große
Menge von CD2-Antigen aufweisen und somit ein großes CD2-Phosphoreszenzsignal). Ähnlich ist
die Intensität
von λ2-induziertem grünem Licht, verbunden mit den
großen
Perlen ein rohes Maß der
Zellmenge mit CD4 und D C45R-Oberflächenantigenen und/oder
der relativen Häufigkeit
jener Oberflächen-Antigene
in einer Probe.
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Auf
diese Weise kann eine Analytprobe, wie eine Blutprobe, als „Fingerabdruck" für das Vorhandensein
und die relative Verteilung verantwortlich sein (zum Beispiel gemeinsame
Abscheidung und/oder Korrelation) verschiedener Analytarten. Ein
solcher Analyt-Fingerabdruck kann dazu verwendet werden, beispielsweise
diagnostische oder therapeutische Information zu erhalten, beispielhalber,
um den Immunstatus des Patienten zu messen oder zur Messung der
Antwort auf eine Chemotherapie, die auf bestimmte Blutzellen-Unterguppen
gerichtet war.
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Beispielhalber
kann ein einheitlicher Detektor gleichzeitig oder nacheinander die
superparamagnetischen Perlen aus einer Suspension einfangen, die
Perlentype (Größe, Form
und/oder Farbe) bestimmen und das durch (Beleuchtung mit Erregungswellenlänge(n) und
Feststellung emittierter Wellenlängen)
rastern.
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Bei
Durchführung
von Bindungsassays unter verdünnten
Bedingungen, bei denen im Mittel ein Analyt oder weniger (zum Beispiel
Lymphozyt) je Mikroperle gebunden wird, ist es möglich, individuell (zum Beispiel die
Häufigkeit
von CD45R je einzelne CD4+-Zelle zu bestimmen)
Zellen einzeln zu typisieren und so präzisere Lymphozyt-Subpopulations-Definitionen
zu erzeugen.
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Mit
Biotin behandelte magnetische Perlen können auch verwendet werden,
um die Kinetik des Bindens von Streptavidin an Phosphorteilchen
und/oder Streptavidin-beschichtete Up-Converting-Phosphorteilchen
aus einer Reaktion abzuscheiden oder zu reinigen. So werden Streptavidin- und Up-Converting-Phosphorteilchen
in einem Reaktionsbehälter
unter Bindungsbedingungen zur Bildung von Streptavidin-beschichteten
Phosphorteilchen vermischt. Nach einer geeigneten Bindungsperiode
kann ungebundenes Streptavidin entfernt werden (zum Beispiel durch
Zentrifugieren, wobei Phosphorteilchen als das Pellet gesammelt
werden, ungebundenes Streptavidin in der oben schwimmenden Schicht
dekantiert wird und das Pellet erneut suspendiert wird), mit Biotin
behandelte Magnetperlen zu der verbleibenden Phosphorsuspension
bei Bindungsbedingungen zugegeben werden und mit Streptavidin-beschichtete
Phosphorteilchen an die biotinylierten magnetischen Perlen gebunden
gewonnen werden.
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Photophysikalische
Katalyse durch Up-Converting-Phosphore
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Andere
Anwendungen der Erfindung verwenden Phosphore als einen photophysikalischen
Katalysator, der an eine Sonde gebunden ist, wo die von dem Phosphor
emittierte Strahlung verwendet wird, typischerweise in Verbindung
mit einem Farbstoffmolekül,
um lokalisierte intensive elektromagnetische Strahlung in einer
Fläche
zu produzieren, die in Nachbarschaft zu der Sonde für verschiedene
andere Zwecke als Ermittlung (zum Beispiel zur Cytotoxizität, Ionisierung
von chemischen Verbindungen, Mutagenese usw.). Beispielsweise kann
ein Antikörper,
der spezifisch an ein Zellenoberflächenantigen, wie CD8-Antigen
auf einem CD8+-Lymphozyten als eine Sonde
verwendet werden, die an einen Up-Converting-Phosphor zur Lokalisierung
des Phosphors auf CD8+-Lymphozyten verwendet werden. Eine CD8+-Lymphozyten enthaltende Probe kann mit der
Anti- CD8+-Sonden-Phosphor-Konjugat inkubiert und
mit einer Erregungswellenlänge
(zum Beispiel von einer Infrarot-Laserdiode) bestrahlt werden, was
zur Emission von Up-Shifted-Photonen (d. h. höherer Frequenz elektromagnetischer
Strahlung) in der Nachbarschaft von CD8+-Lymphozyten
führt,
an welche das Anti-CD8+-Sonden-Phosphorkonjugat
gebunden hat. Die emittierte Strahlung kann eine Wellenlänge haben,
die direkt mutagen und/oder cytotoxisch ist (zum Beispiel Ultraviolettstrahlung,
die zur Bildung von Thymindimeren führen kann, 760–765 nm
Licht dürfte
auch Chromosomenzersetzung erzeugen können) oder kann eine Wellenlänge haben,
die eine photolytische Zersetzung einer Chemikalie bewirken, die
in der Umgebung, die zur lokaler Bildung reaktiver Verbindungen
führt,
vorliegt und die eine Zerstörung
benachbarter Zellen verursachen kann (zum Beispiel Photozersetzung
von Buckminsterfullarenen, C60 zu C58 und C2, kann freie
Radikale erzeugen, die LIpidperoxidation von Zellmembranen verursachen
kann).
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Da
Phosphor-emittierte Strahlung isotrop ist, ist es allgemein erwünscht, physikalisch
Ziele (zum Beispiel CD8+-Lymphozyten) von
Nichtzielen (zum Beispiel CD8–-Lymphozyten) vor einer
Erregungsbestrahlung zu trennen, so daß unerwünschte Zerstörung der
Nichtziele durch isotrope Emissionen) (d. h. „sekundäre Zerstörung") vermieden wird. Physikalische Trennung
kann mit verschiedenen Mitteln erzielt werden, einschließlich der
folgenden, jedoch nicht ausschließlich mit diesen: (1) Durchführung einer
Erregungsbestrahlung auf einer verdünnten Suspension von Zielzellen
und Nichtzielzellen, worin der mittlere Abstand, welcher die einzelnen
Zellen voneinander trennt, ausreicht, sekundäre Zerstörung von Nichtzielen zu reduzieren,
und (2) Verwendung hydrodynamischer Fokussierung, wobei Zellen (sowohl
Zielzellen als auch Nichtzielzellen) einfach durch eine Beleuchtungszone
geführt
werden (zum Beispiel in einem Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer
oder dergleichen). So kann eine an eine Anti-CD8+-Antikörper gebundener
Up-Converting-Phosphor benutzt werden, selektiv Zerstörungs-CD9+-Lymphozyten in eine Lymphozytprobe zu überführen, wo
(1) der Phosphor bei einer Wellenlänge emittiert, die entweder
direkt cytotoxisch und/oder (2) die Phosphor bei einer Wellenlänge emittiert,
die reaktive Chemikalien bei einer Wellenlänge emittiert, die reaktive
Chemikalien durch Photokatalyse einer in der Probe vorhandenen Verbindung
produziert (zum Beispiel kann eine Probe mit Buckminsterfullaren
dotiert werden).
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Anstelle
einer Verwendung der emittierten Strahlung direkt für photokatalytische
Wirkung auf Gewebe oder Tumore kann eine erregte Form von Sauerstoff
sogenannter Singlet-erregter Sauerstoff (O2'Δg) durch Energietransfer von
einem Farbstoffsensibilisator zu gelöstem molekularem Sauerstoff
erzeugt werden. Dieses Schema macht Gebrauch von der Gewebe durchdringenden
Stärke
von Nahe-Infrarotstrahlung (rot und ultrarot Region Licht, einschließlich 970
nm), welche den anorganischen Up-Converting-Phosphor hat. Zwei der
Infrarotphotonen werden entweder in ein rotes, grünes oder
blaues Photon umgewandelt, je nach dem Absorptionsspektrum des Sensibilisator-Farbstoffs. Der Farbstoff
wird durch die Up-Converted Bestrahlung in einen Triplet-Zustand
angeregt, welcher seine Energie auf ein gelöstes molekulares Sauerstoffmolekül überführt, um eine
erregtes (Singlet) Sauerstoffmolekül zu bekommen. Die cytotoxische
Aktivität
von Singlet-Sauerstoff ist in der photodynamischen Therapie und
bei anderen biomedizinischen Anwendungen gut dokumentiert (siehe Wagnieres
et al. (19.–21.
Januar 1990) Future Directions and Applications of Photo dynamic
Therapy, Seiten 249, SPIE-Institutes for Advanced Optical Technologies,
Society of Photo-Optical
Instrumentation Engineers, Box 10, Bellingham, Washington 98277;
Pelegrin et al. (1991) Cancer 67: 2529; Wagnieres et al. (24.–25. Mai 1991)
Future Directions and Applications of Photodynamic Therapy, Seite
219; Folli et al. (17. Dezember 1991) Fluoresceine Clinique 4; Braichotte
et al. (Mai 1991) ENT-Clinic, Lausanne, Schweiz).
-
Bei
dieser Anwendung wird der Up-Converting-Phosphor mit einem sensibilisierenden
Farbstoff, wie Methylenblau, Rosabengal oder Phthalocyanin-Derivaten,
wie Zn-Phthalocyanin, vermischt oder vereinigt. In dem ersten und
dritten Fall wird ein rot emittierender Phosphor verwendet, während für Rosabengal
ein grün emittierender
Phosphor am besten geeignet ist. Die Phthalocyanin-Derivate sind ideal
geeignet für
diesen Zweck wegen ihrer Gesamtunlöslichkeit in wäßrigen oder
biologischen Lösungen.
Diese Farbstoffe halten daher in enger Nähe zu den Emittern an, so daß die Spezifiziertheit
der Zelloberflächenreporter/Probe/Farbstoff-Komplexe
der begrenzende Faktor wird. In diesem Fall müssen spezialisierte Kombinationen
von Reporter/Sonde/Farbstoffformulierungen vorzugsweise in dem Größenbereich
von 0,1 bis 0,3 Mikron synthetisiert werden, um ausreichend Energietransfer
zu ermöglichen:
zunächst
wird Up-Converted-Strahlung von dem Farbstoff so vollständig wie
möglich
absorbiert, und zweitens wird die Farbstoff-Erregungsenergie (Triplet-Zustand)
auf gelösten
molekularen Sauerstoff übertragen.
Beide Verfahren sind sehr effizient, wenn das Absorptionsspektrum
des Sensibilisator-Farbstoffes zu der Up-Converted-Strahlung paßt.
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Dieses
Schema präsentiert
eine Stufe über
die traditionellen photodynamischen Therapieverfahren hinweg, indem
das rote Licht sowohl für
Vorsorgeuntersuchungen und Diagnose als auch für therapeutische Zwecke nach
Up-Converting verwendet werden kann und so lediglich eine (Infrarot)-Lichtquelle
bei etwa 1000 nm erforderlich macht. Ein weiterer Vorteil ist der
größere Bereich
innerhalb biologischer Proben der Infrarotbestrahlung im Vergleich
mit anderen bekannten photodynamischen Therapie-Erregungsschemata
(750–850 nm).
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Für Ausführungsformen,
die Up-Converting-Phosphore als photophysikalische Katalysatoren
verwenden, ist es allgemein erwünscht,
daß (1)
die Wellenlänge(n)
der Erregungsbestrahlung nicht signifikante Photokatalyse der Substratverbindung
produzieren (2) die Wellenlänge(n)
der Erregungsbestrahlung nicht direkt cytotoxisch oder mutagen sind
und (3) die emittierte Strahlung direkt cytotoxisch und/oder von
ausreichender Wellenlänge
ist, um eine biologisch wirksame Menge von Photozersetzung einer
Substratverbindung zu erzeugen (zum Beispiel Buckminsterfullaren,
Psoralen, Verbindungen mit Azid-Substituenten oder anderen photoaktivierten
Gruppen). Alternativ können
Histidin-Seitenketten von Polypeptiden durch Licht in Gegenwart
von Farbstoff-Sensibilisatoren, wie Methylenblau oder Rosabengal
(Proteine, Strukturen und molekulare Prinzipien, (1984) Creighton
(Herausgeber), W. N. Freeman and Company, New York; Introduction
to Protein Structure. (1991), C. Brandan und J. Tooze, Garland Publishing,
New York, NY, auf die hier Bezug genommen wird). So können beispielsweise
Up-Converting-Phosphore; die an Anti-CD8-Antikörper gebunden sind, als photophysikalische
Katalysatoren zur Produktion selektiver, örtlich geschädigter Lymphozyten
an CD8+ verwendet werden. Gemäß der Erfindung
kann im wesentlichen jeder Antikörper
an einen geeigneten Up-Converting-Phosphor, entweder direkt oder
durch Konjugation an Protein A, welches das Immunoglobulin binden kann,
gebunden werden. So können
die Up-Converting photophysikalischen Katalysatoren der Erfindung
verwendet werden, um im wesentlichen jedes erwünschte Antigen zum Ziel zu
bringen, oder es kann jede gewünschte
Zelltype durch das Vorhandensein eines identifizierten Antigens
unterschieden werden.
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Ermittlungsvorrichtung
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Ermittlung
und Quantifizierung anorganischer Up-Converting-Phosphor(e) werden
allgemein folgendermaßen
durchgeführt:
(1) Beleuchten einer Probe, von welcher man vermutet, daß sie Up-Converting-Phosphore
enthält,
mit elektromagnetischer Strahlung bei einer Erregungswellenlänge und
(2) Feststellung phosphoreszierender Strahlung bei einer oder mehreren
Banden der Emissionswellenlänge.
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Beleuchtung
der Probe erfolgt durch Belichten der Probe mit elektromagnetischer
Strahlung, die von wenigstens einer Erregungsquelle erzeugt wird.
Verschiedene Erregungsquellen können
verwendet werden, einschließlich
Infrarot-Laserdioden und weißglühender Fäden sowie
anderer geeigneter Quellen. Optische Filter, die hohe Durchlässigkeit
in den Erregungswellenlängenbereichen
und geringe Durchlässigkeit
in einer oder mehreren unerwünschten
Wellenlängenbanden
haben, können
verwendet werden, um unerwünschte Wellenlängen aus
der Beleuchtungsquelle herauszufiltern. Unerwünschte Wellenlängenbereiche
schließen
allgemein jene Wellenlängen
ein, die feststellbare Proben-Autofluoreszenz erzeugen und/oder
innerhalb etwa 25–100
nm von Erregungsmaximumwellenlängen
liegen und so mögliche
Quellen für
Hintergrundrauschen aufgrund gestreuter Erregungsbeleuchtung sind.
Erregungsbeleuchtung kann auch vervielfacht und/oder parallel gerichtet
werden. Beispielsweise können
Strahlen verschiedener Einzelfrequenzen von zusammenhängenden
Mehrfachquellen zum Beispiel Lasern) parallel gerichtet und dem
Multiplexverfahren unterzogen werden, indem man eine Anordnung von
dikroitischen Spiegeln verwendet. Auf diesem Weg können Proben,
die mehrere Phosphorarten mit unterschiedlichen Erregungswellenlängenbanden
enthalten, gleichzeitig auf ihre Erregungsfrequenzen beleuchtet
werden. Die Beleuchtung kann kontinuierlich oder gepulst vorgenommen werden
oder kann kontinuierliche Welle (CW) und gepulste Beleuchtung kombinieren,
wo Mehrfachbeleuchtungsstrahlen dem Multiplexverfahren unterzogen
werden (zum Beispiel ein gepulster Strahl wird mit einem CW-Strahl
dem Multiplexverfahren unterzogen), eine Signalunterscheidung zwischen
der von der CW-Quelle induzierten Phosphoreszenz und der von der
gepulsten Quelle induzierten Phosphoreszenz, so daß die Unterscheidung
mehrere Phosphorarten mit ähnlichen
Emissionsspektren, aber unterschiedlichen Erregungsspektren möglich ist.
Beispielsweise, aber nicht ausschließlich, können gewerblich verfügbar Galliumarsenid-Laserdioden
als eine Beleuchtungsquelle verwendet werden, um Licht nahe Infrarot
zu bekommen.
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Die
Fähigkeit,
Infrarot-Erregung zur Stimulierung von Up-Converting-Phosphoren
zu nutzen, ergibt mehrere Vorteile. Erstens können billige IR-Diodenlaser
und Diodenlaser nahe IR für
gestützte
Hochintensitäts-Beleuchtung,
insbesondere mit Banden in IR-Wellenlänge, die nicht von Wasser absorbiert
werden, verwendet werden. Diese Höhe von Hochintensitäts-Beleuchtung
wäre nicht
ge eignet für
die Verwendung mit herkömmlichen
Markierungen, wie üblich
fluoreszierenden Farbstoffen (zum Beispiel FITC), da sehr intensive
UV- oder sichtbare Strahlung intensive Lichtausbleichung der Markierung
und potentielle Schädigung
der Probe ergibt. Die Fähigkeit,
höhere
Intensitäten
der Beleuchtung ohne Lichtausbleichung oder Probenschädigung verwenden
zu können,
spricht für
Signale mit größerem Potential
und somit empfindlicheren Assays.
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Die
Verträglichkeit
von Up-Converting-Markierungen mit der Verwendung von Diodenlasern
als Beleuchtungsquellen ergibt andere bestimmte Vorteile gegenüber Lampenquellen
und am meisten gegenüber Laserquellen.
Erstens kann die Diodenlaser-Intensität direkt durch Modulation des
Antriebstroms moduliert werden. Dies gestattet eine Modulierung
des Lichts für
beschränkte
Zeit oder phasenempfindliche Ermittlungstechniken, die eine Empfindlichkeitsverbesserung
ohne Verwendung von zusätzlichem
Modulator ergeben. Modulatoren erfordern hohe Spannung und teure
Kristalle, was beides Kosten und erhöhte Vorrichtungsgröße zufügt. Die
Laserdiode oder lichtemittierende Diode kann durch direkte Strommodulation
gepulst werden. Zweitens liefern Laser-Beleuchtungsquellen eine Beleuchtung,
die exzeptionell monochromatisch ist und auf sehr kleinen Flecken
sitzen kann, die Vorteile im Verhältnis von Signal-zu-Rauschen
und Empfindlichkeit infolge reduzierten Hintergrundlichts außerhalb
des erwünschten
Erregungs-Spektralbereichs und beleuchteten Volumens ist. Ein Diodenlaser
ergibt diese signifikanten Vorteile ohne zusätzliche Kosten und Größe anderer herkömmlicher
oder Laserquellen.
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Ermittlung
und Quantifizierung von phosphoreszierender Strahlung von erregten
Up-Converting-Phosphoren
kann mit einer Vielzahl von Mitteln erreicht werden. Verschiedene
Mittel zur Feststellung phosphoreszierender Emissionen) können angewendet
werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt:
Photovervielfältigungseinrichtungen,
Lawinen-Photodiode, ladungsgekoppelte Einrichtungen (CCD), CID-Einrichtungen,
photographische Filmemulsion, photochemische Reaktionen, nachgebende
feststellbare Produkte und visuelle Beobachtung (zum Beispiel fluoreszierende
Lichtmikroskopie). Wenn die Reporter-Moleküle organische Farbstoffe sind,
kann die Resonanz-Multiphotonen-Ionisierung unter Verwendung elektrostatischer
stellungsempfindlicher Detektoren abgefühlt werden. Die Ermittlung
kann zeitgesteuerte und/oder frequenzgesteuerte Lichtsammlung für Zurückweisung
von Rest-Hintergrundrauschen verwenden. Zeitgesteuerte Ermittlung
ist allgemein erwünscht,
da sie ein Verfahren zur Aufzeichnung langlebiger Emissionen) nach
Beendigung des Beleuchtens ergibt. Somit werden Signale, die Phosphoreszenz
oder verzögerte
Fluoreszenz von Up-Converting-Phosphor zugerechnet, während kurzlebige
Autofluoreszenz und gestreutes Beleuchtungslicht, wenn überhaupt,
abgewiesen werden. Zeitgesteuerte Ermittlung kann entweder durch
spezielle periodische, mechanische Blockierung durch ein rotierendes
Blatt (d. h. mechanische Zerkleinerung) oder durch elektronische
Mittel, worin prompte Signale (d. h. das Auftreten innerhalb etwa
0,1 bis 0,3 μs
nach Beendigung des Beleuchtens) abgewiesen werden (zum Beispiel
eine elektronisch gesteuerte feste optische Blende wie eine Pockell- oder
Kerr-Zelle). Up-Converting-Phosphore
und Up-Converting-verzögerte
Fluoreszenz-Farbstoffe haben typischerweise Emissionslebenszeiten
von etwa einigen Millisekunden (vielleicht so viel wie 10 ms, typischerweise
aber in der Größenordnung
von 1 ms), während
Hintergrundrauschen gewöhnlich
innerhalb von etwa 100 ns zerfällt.
Daher ist es, wenn man eine gepulste Erregungsquelle verwendet,
allgemein erwünscht,
zeitgesteuerte Ermittlung zu verwenden, um prompte Signale abzuweisen.
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Da
Up-Converting-Phosphore nicht Gegenstand des Photobleichens sind,
können
sehr schwach emittierte Phosphorsignale gesammelt und über sehr
lange Feststellungszeiten (kontinuierliche Beleuchtung oder mehrfach
gepulste Beleuchtung) vorliegen, um die Empfindlichkeit der Ermittlung
zu erhöhen.
Eine solche Zeitintegrierung kann elektronisch oder chemisch (zum
Beispiel photographischer Film) er folgen. Wenn ein photographischer
Nicht-Infrator-Film als ein Mittel zur Auffindung schwach emittierter
Signale verwendet wird, liefern Up-Converting-Reporter-Moleküle den Vorteil
im Vergleich mit Down-Converting-Phosphoren, daß die Erregungsquelle(n) typischerweise
Beleuchtung in einem Wellenlängenbereich
(zum Beispiel Infrarot und nahe-nfrarot) auftritt, der keine signifikante
Belichtung des Films erzeugt (d. h. ähnlich einem Sicherheitslicht
in einem Dunkelraum). So können
Up-Converting-Phosphore als bequeme ultraempfindliche Markierungen
für Immunohistochemische
Anfärbung
und/oder Hybridisierung in situ in Verbindung mit Fluoreszenz-Mikroskopie unter
Benutzung einer Infrarotquelle (zum Beispiel einer Infrarot-Laserdiode)
und eines photographischen Films zum Beispiel Kodak Ektachrome)
für Signal-
und Bildermittlung von Lumineszenz im sichtbaren Bereich (mit oder
ohne Infrarotblockierfilter) verwendet werden.
-
Instrumentenüberblick
-
1 ist ein optisches und
elektronisches Blockdiagramm und erläutert eine repräsentative
Apparatur 10 zur Durchführung
diagnostischer Maßnahmen
an einer Probe 15 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Erfindung kann mit einem oder einer Mehrzahl von
Reporter-Molekülen
durchgeführt
werden. Zu Erläuterungszwecken
zeigt die Apparatur ein System, worin zwei diagnostische Bestimmungen
an einer einzelnen Probe durchgeführt werden, in welcher zwei
Phosphor Reporter-Moleküle
verwendet werden. Das erste Reporter-Molekül hat eine Erregungsbande,
die bei λ1 zentriert ist und eine Emissionsbande,
die bei λ1' zentriert
ist, während
das zweite Reporter-Molekül entsprechende
Erregungs- und Emissionsbanden hat, die bei λ2 und λ2' zentriert sind.
Da die Reporter-Moleküle
der vorliegenden Erfindung auf Multiphoton-Erregung basieren, sind die
Wellenlängen λ1 und λ2 länger als
die Wellenlängen λ1' und λ2'. Die ersteren sind
typischerweise im nahen-infrarot Gebiet und die letzteren im Gebiet
des sichtbaren Lichts.
-
Ein
Paar Lichtquellen 20(1) und 20(2), die Laserdioden
oder lichtemittierende Dioden (LEDs) sein können, liefern Licht mit den
erwünschten
Erregungswellenlängen,
während
entsprechende Detektoren 22(1) und 22(2), die
Photodioden sein können,
Licht mit den erwünschten
Emissionswellenlängen
ermitteln. Die emittierte Strahlung steht in Beziehung zu dem einfallenden
Fluß nach
einem Energiegesetz, so daß die
Effizienz maximiert werden kann, indem man den einfallenden Strahl
schart auf der Probe fokussiert. Hierzu wird Licht aus den beiden
Quellen auf einem einzigen Weg durch ein geeignetes Kombinationselement 25 vereinigt,
in einem kleinen Bereich durch einen Linsen- oder anderen Fokussiermechanismus 27 fokussiert
und trifft auf die Probe. Von den Phosphor Reporter-Molekülen emittiertes
Licht wird von einer Linse 30 gesammelt, und die Komponenten
in den zwei Emissionsbanden werden durch ein geeignetes Trennelement 32 getrennt
und zu den betreffenden Detektoren geschickt.
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Es
gibt eine Reihe möglicher
Betriebsbedingungen für
den Antrieb der Laserdioden und die Ermittlung des emittierten Lichts
in den unterschiedlichen Wellenlängenbanden.
Dies ist allgemein als ein Kontroll-Elektronikblock 35 gezeigt,
der mit den Laserdioden und Detektoren Verbindung haben muß. Das spezielle
Timing und andere Charakteristika der Kontrollelektronik werden
nachfolgend in Verbindung mit speziellen Ausführungsformen beschrieben.
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Es
kann mehrere Reporter-Moleküle
mit bestimmten Emissionsbanden, aber einer gemeinsamen Erregungsbande,
geben. In solch einem Fall würde
das System Mehrfachdetektoren für
eine einzelne Laserdiode einschließen. Ähnlich kann es mehrere Reporter-Moleküle mit bestimmten
Erregungsbanden, aber einer gemeinsamen Emissionsbande geben. In
solch einem Fall würde
das System Mehrfach-Laserdioden für einen einzelnen Detektor
einschließen
und würde
Zeit nach den Multiplex-Techniken oder dergleichen zur Trennung der
Wellenlängen
verwenden.
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Licht
von den beiden Quellen ist als kombiniert gezeigt, um es an einem
einzigen Ort durch einen gemeinsamen Fokussiermechanismus zu fokussieren.
Dies ist nicht erforderlich, selbst wenn es erwünscht ist, den gleichen Bereich
der Probe zu beleuchten. Ähnlich
braucht das Sammeln nicht über
einen einzigen Sammelmechanismus zu verlaufen. Wenn es erforderlich
ist, das gesamte Licht zu bewahren, kann die Kombination und die
Trennung von Elementen eine Multiplex-Vorrichtung für Wellenlängenteilung
und eine Demultiplex-Vorrichtung für die Verwendung dichroitischer
Filter enthalten. Wenn Verlust toleriert werden kann, können 50%
Strahlspalter und Filter verwendet werden.
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Die
schematische Darstellung zeigt das Licht durch die Probe gehend
und in Linie festgestellt. Nach einer Faustregel ist die Emission
von den Phosphor-Reporter-Molekülen
allgemein isotrop, und es kann bevorzugt sein, Licht in einem Winkel
von der Richtung des einfallenden Lichts zu sammeln, um Hintergrund
wegen der Erregungsquelle zu vermeiden. Da jedoch die Erregungs-
und Emissionsbanden weitgehend getrennt sind, ist in den meisten
Fällen
ein solcher Hintergrund unwahrscheinlich. Viel eher können andere
Betrachtungen andere Geometrien vorschreiben. Beispielsweise kann
es erwünscht
sein, zurück
entlang dem Weg der einfallenden Strahlung wanderndes Licht festzustellen,
so daß bestimmte
Elemente in den optischen Weg zwischen den Erregungs- und Feststellungswegen
aufgeteilt werden.
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Ein
typisches Instrument mit aufgeteilten Elementen ist ein Mikroskop,
bei dem das Objektiv verwendet wird, die Erregungsstrahlung auf
der Probe zu fokussieren und die ausgesandte Strahlung zu sammeln. Eine
potentiell vorteilhafte Abwandlung einer solchen Gestaltung macht
die Verwendung des Phänomens
des optischen Einfangens. In einer Situation, wo das Reporter-Molekül an einen
kleinen Tropfen gebunden ist, kann es möglich sein, den Tropfen in
dem Bereich nahe dem Strahlfokus einzuschließen. Die gleiche Quelle oder
eine unterschiedliche kann verwendet werden, um das Reporter-Molekül zu erregen.
Die Verwendung eines Infrarot-Diodenlasers
zum Einfangen kleiner Teilchen ist in Sato et al., „Optical
Trapping of small particles usind a 1,3 μm compact InGaAsP laser", Optics letters,
Band 16, Nr. 5 (1. März
1991) beschrieben.
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Spezielle
Ermittlungstechniken
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Wie
oben ausgeführt,
verwendet Mehrkanal-Ermittlung optische Einrichtungen, wie Filter
oder dichroitische Strahlspalter, bei denen die Emissionsbanden
des Phosphor Reporter-Moleküls
ausreichend getrennt sind. Ähnlich
wurde darauf hingewiesen, daß Mehrfach-Reporter-Moleküle mit einer
gemeinsamen Emissionsbande unter Verwendung elektronischer Techniken
ermittelt werden könnte.
Diese elektronischen Techniken werden nachfolgend in Verbindung
mit Mehrfachquellen beschrieben. Die Techniken werden jedoch zunächst im
Kontext eines einzelnen Kanals beschrieben. Die Techniken sind brauchbar
in diesem Kontext, da es Quellen für Hintergrund gibt, die in
dem gleichen Wellenlängenbereich
wie das zu messende Signal sind.
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2A zeigt eine Apparatur
für phasenempfindliche
Ermittlung im Kontext eines einzelnen Kanals. Entsprechende Bezugszeichen
werden für
Elemente entsprechend jenen früheren
beschreibenden Figuren verwendet. In dem vorliegenden Kontext umfaßt die Kontrollelektronik 35 einen
Wellenformgenerator 37 und einen Frequenzmischer 40.
Der Wellenformgenerator 37 treibt die Laserdiode 20 81)
bei einer Frequenz f1 und liefert ein Signal
bei f1 zu dem Frequenzmischer. Der Frequenzmischer
empfängt
auch das Signal von dem Detektor 22(1) und ein Phasenkontroll-Inputsignal. Diese
Schaltung ergibt zusätzliche
Hintergrundunterscheidung, da das Grundgerüst eine viel kürzere Lebensdauer
als das zu messende Signal hat (Nanosekunden oder Mikrosekunden,
verglichen mit Millisekunden). Dies bewirkt, daß das Signal und der Hintergrund
unterschiedliche Phasen haben (obwohl sie beide bei der charakteristischen
Frequenz des Wellenformgenerators moduliert sind). Für eine Diskussion
des lebenszeitabhängigen
Phasenshifts siehe Demtröder,
Laser Spectroscopy, Springer-Verlag, New York, 1988, Seiten 557–559).
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Das
Phasen-Inputsignal wird so gesteuert, daß es das Signal maximiert und
gegen den Hintergrund unterscheidet. Unterscheidung gegen unmodulierten
Hintergrund ist hier auch von Vorteil und führt zu zwei Typen der Unterscheidung.
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Da
das Signal auf Zwei-Photonenerregung beruht, ist es möglich, zwei
modulierte Laserdioden zu verwenden und das Signal bei der Summe
oder Differenz der Modulationsfrequenzen zu ermitteln. 2B zeigt eine solche Anordnung,
bei der erste und zweite Laserdioden 20(1) und 20(1)' (emittierend
bei der gleichen Wellenlänge λ1 oder
gegebenenfalls unterschiedlichen Wellenlängen) moduliert mit Signalen
aus Wellenformgeneratoren 37a und 37b, die jeweiligen
Frequenzen fa und fb arbeiten.
Die Wellenform der Generator-Outputsignale werden zu einem ersten
Frequenzmischer 42 überführt, und
ein Signal bei fa ± fb wird
zu einem zweiten Frequenzmischer 45 überführt. Das Signal von dem Detektor 22(1) und
ein Phasen-Inputsignal werden auch zu dem Frequenzmischer 45 überführt.
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3 zeigt eine Apparatur zur
Durchführung
gesteuerter Ermittlung. Da der Hintergrund kürzer lebend ist als das Signal,
erlaubt eine Verzögerung
der Ermittlung verbesserter Unterscheidung. Hierzu wird die Laserdiode
von einem Pulsgenerator 50 angetrieben, dessen verzögerter Output
verwendet wird, um einen gesteuerten Integrator oder einen anderen
gesteuerten Analysator 55 zu ermöglichen.
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4 zeigt eine Apparatur zur
Durchführung
diagnostischer Versuche mit einer Probe unter Verwendung erster
und zweiter Reporter-Moleküle
mit Erregungsbanden, die bei λ1 und λ2 zentriert sind und überlappende Emissionsbanden
nahe λ3 haben. Die Probe wird mit Licht von Laserdioden 20(1) und 20(2) bestrahlt, wie
oben in Verbindung mit 1 diskutiert
ist. Erste und zweite Wellenformgeneratoren 37(1) und 37(2) treiben
die Laserdioden bei entsprechenden Frequenzen f1 und
f2 und liefern weiterhin Signale bei f1 und f2 an jeweilige
Frequenzmischer 60(1) und 60(2). Das Signal von
dem Detektor 22(3) wird zu beiden Frequenzmischern überführt, die
auch jeweilige Phasen-Inputsignale bekommen. So liefert der Frequenzmischer 60(1) ein Outputsignal
entsprechend der Menge an emittiertem Licht, moduliert bei Frequenz
f1, was ein Maß für das Vorhandensein des ersten
Reporter-Moleküls
in der Probe darstellt. Ähnlich
liefert der Frequenzmischer 60(2) ein Outputsignal entsprechend
der Menge an emittiertem Licht, moduliert bei Frequenz f2, was ein Maß für die Anwesenheit des zweiten
Reporter-Moleküls
in der Probe ist.
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Die
Verwendung der beiden unterschiedlichen Wellenlängen wurde oben in dem Kontext
der beiden Reporter-Moleküle
mit unterschiedlichen Erregungsbanden diskutiert. Die Diskussion
bezieht sich aber auch auf eine Situation mit nur einem einzigen
Reporter-Molekül.
Da die Erregung ein Zwei-Photonenverfahren ist, gibt es kein Erfordernis,
daß die
beiden Photonen die gleiche Energie haben. Vielmehr ist es nur erforderlich, daß die Gesamtenergie
der zwei Photonen in die Erregungsbande fällt. Somit gibt es mehr mögliche Kombinationen,
d. h. mehr mögliche
Wahlen der Gesamterregungsenergie, da es relativ richtungsweisend
und billig ist, unterschiedliche Wellenlängen mit Laserdioden vorzusehen.
Dies gestattet eine größere Breite
in der Wahl der Seltenen Erd-Ionen für Up-Converter, da die Erregungsstufen
nicht auf einem Zusammenfallen von Energieüberführung einschließlich einer
Ein-Photonenenergie beruhen. Außerdem
kann es möglich
sein, direkte stufenweise Erregung des emittierenden Ions zu erhalten
(das Erbium-Ion in dem oben ausgeführten Beispiel), ohne Energietransfer
von einem anderen absorbierenden Ion (dem Ytterbium-Ion in dem Beispiel),
während man
sich die Resonanzverbesserung von Zwischenstufen zu Nutze macht.
Außerdem
kann die Verwendung unterschiedlicher Wellenlängen für ein einziges Reporter-Molekül zusätzliche
Optionen für
erregungsabhängiges
Multiplex-Verfahren und Hintergrund-Unterscheidungstechniken liefern.
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Mehrfachwellenlängenerregung
eines einzelnen Phosphors kann auf einer Reihe von Wegen auftreten,
wie in den 5A bis 5C gezeigt ist. Zwei Laser
können
stufenweise die Erregung eines einzelnen Ions verursachen, wie in 5A gezeigt ist. Ein erster
Laser stimuliert die Erregung von Level 1 auf Level 2,
und ein zweiter Laser stimuliert die Erregung von Level 2 auf
Level 3, auf welchem die Emission stattfindet. Eine Einzel-Ionenerregung
kann auch unter Verwendung von Energietransfer auftreten, wie in 5B gezeigt. In diesem Fall
stimuliert ein erster Laser eine Erregung von Level 1 auf
Level 2, ein Energietransfer findet von Level 2 auf
Level 32 statt, und ein zweiter Laser stimuliert die Erregung
von Level 3 auf Level 4. In einer Abwandlung des
letzteren Verfahrens können
die Level 1 und 2 in einem ersten Ion (d. h. einem
Sensibilisator-Ion) sein und in Level 3 und 4 in
einem zweiten Ion (d. h. einem Aktivator-Ion), wie in 5C gezeigt ist.
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In
einem stufenweisen Erregungsschema, das in 5A gezeigt ist, ist Energietransfer nicht
erforderlich, und somit kann Information über die Polarisierung der Erregungslaser
bewahrt werden und eine Polarisation der emittierten Strahlung stattfinden.
In diesem Fall kann eine Depolarisation des Lichtes eine Verbesserung
erlauben.
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Für das in 5C gezeigte Mehrionen-Mehrlaser-Erregungsschema
können
mehrere Phosphore Anteil an einer gemeinsamen Erregungswellenlänge haben.
In diesem Fall kann eine Unterscheidung zwischen unterschiedlichen
Phosphoren auf der Basis unterschiedlicher Emissionswellenlängen und/oder
durch zeitgeregelte Frequenzmodulation und/oder phasenempfindliche
Ermittlung unter Benutzung einer Modulation der Erregungswelle(n)
erfolgen.
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Ausführungsformen spezieller Instrumente
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6 ist eine schematische
Darstellung, welche die optische Schiene einer speziellen Ausführungsform
von Apparatur zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung an einer Probe unter Verwendung einer
von Hand gehaltenen Sonde zeigt. Diese Ausführungsform bekommt die Form
eines miniaturisierten Instruments mit einem Gehäuse 75 (gestrichelt
gezeigt), einer von Hand gehaltenen Sonde 80 mit einer
Faseroptik im Verbindungskabel 82. Die optischen und elektronischen
Komponenten liegen in dem Gehäuse.
Zum Zweck einer Erläuterung
sind die optischen Bestandteile, ein Drei-Kanalsystem, gezeigt.
Die Probe kann bis zu drei Reporter-Moleküle mit deutlichen Emissionsbanden,
beispielsweise in blau, grün
und rot Bereichen des sichtbaren Spektrums enthalten. Es wird auch
unterstellt, daß die
Reporter-Moleküle
bestimmte Erregungsbanden im nahen Infrarot haben.
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Die
Output-Strahlen von drei Laserdioden 85a–c sind über Linsen 87a–c mit
Abstufungsindex (GRIN), fokussiert auf die Enden jeweiliger Fasersegmente 88a–c und
in eine Einzelfaser 90 durch eine Richtungskopplung 92 oder
andere geeignete Einrichtungen gekoppelt. Das aus dem Ende der Faser 90 kommende Licht
wird durch eine GRIN-Linse 95 genau eingestellt, geht durch
eine dikroitische Strahlspalteinrichtung 97 und wird von
einer GRIN-Linse 100 auf das Ende des Faseroptikkabels 82 erneut
fokussiert. Der Strahlspalteinrichtung unterstellt man, daß sie die
Infrarotstrahlung von den Laserdioden passiert, aber sichtbares
Licht reflektiert.
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Die
von Hand gehaltene Sonde 80 enthält einen Handgriff 102,
eine innere GRIN-Linse 105 und eine kegelstumpfförmige Ausrichtungsspitze 110.
Das aus der Faser 82 kommende Licht wird durch die GRIN-Linse 105 an
einem Brennpunkt 115 fokussiert, d. h. etwas jenseits der
Ausrichtungsspitze 110. Die Ausrichtungsspitze wird in
die Nähe
der Teströhre
gebracht, welche die Probe enthält,
so daß der
Brennpunkt 115 in der Probe liegt. Es wird angenommen,
daß die
Teströhre
die Laserstrahlung durchläßt.
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Ein
Teil des aus dem Bereich des Brennpunkts 115 in der Probe
kommenden Lichts wird von der GRIN-Linse 105 gesammelt,
in die Faser 82 fokussiert, mit der GRIN-Linse 100 genau
eingestellt und bei der dikroitischen Strahlspalteinrichtung 97 reflektiert.
Dieses Licht kann Wellenlängen
bis zu den drei Emissionsbanden enthalten. Optische Filter 120a–c richten
die betreffenden Komponenten auf betreffende Photodetektoren 125a–c.
Eine spezielle Filteranordnung ist gezeigt, wo jeweils ein Filter
Licht in einer betreffenden Emissionsbande reflektiert, doch würden auch
andere Anordnungen verwendet werden, wenn beispielsweise einer oder
mehrere der Filter Bandpaßfilter
für die
Emissionsbanden wären.
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Die
Steuerelektronik ist nicht gezeigt, doch könnte sie die Multiplex-Vorrichtung
für die
Zeit oder interferenzerzeugende Technik, wie oben diskutiert, einarbeiten.
Solche Techniken wären
notwendig beispielsweise, wenn die Emissionsbanden nicht deutlich
wären.
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7A ist eine schematische
Darstellung einer Ausführungsform
der Erfindung, in welcher eine ladungsgekoppelte Einrichtung (CCD),
die einen Bereich 150 abbildet, als ein Detektor in Kombination
mit einer zweidimensionalen Anordnung 152 von Peptiden
oder anderen biologisch aktiven Verbindungen verwendet wird, die
auf einem Glas- oder Kunststoffsubstrat abgelagert sind. Die CCD-Anordnung
hat eine Anzahl einzeln adressierbarer lichtempfindlicher Detektorelemente 155 mit
einer darüberliegenden
Passivierungsschicht 157, während die Peptidanordnung eine
Anzahl einzelner Bindungsstellung 160 hat. Die Sonde, die
den Phosphor enthält,
wäre reaktionsspezifisch
für ein
oder mehrere der Elemente in dieser Peptidanordnung und würde daher
physikalisch an jene Elemente und nur jene Elemente gebunden. Die
Peptidanordnung ist gezeigt, als habe sie eine 1 : 1-geometrische Beziehung
zu der Abbildungsanordnung, in welcher ein Pixel jedem Element in
der Peptidanordnung entspricht. Es ist auch möglich, größere Peptidelemente zu haben,
die eine Gruppe von Detektorelementen bedecken sollten, wie erforderlich
ist.
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Verschiedene
der oben beschriebenen Techniken können verwendet werden, um die
Detektoranordnung in die Lage zu versetzen, die Emissionen des Phosphors
von der Infrarotlaserstimulierung zu unterscheiden.
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Erstens
ist es möglich,
einen Phosphor zu verwenden, der auf IR-Stimulierung jenseits des
Empfindlichkeitsbereichs der Detektoranordnung reagiert. Ein Beispiel
eines solchen Phosphors wäre
Gadoliniumoxisulfid: 10% Erbium. Dieser Phosphor wird durch 1,5
Mikron Strahlung stimuliert und emittiert bei 960 nm und 520 nm.
Die Detektoranordnung ist unempfindlich gegenüber 1,5-Mikronstrahlung, aber empfindlich gegenüber Up-Converted-Strahlung.
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Weiterhin
könnte,
da die Phosphoremission relativ langsam bezüglich der Anstiegs- und Abfallzeit
ist, Zeit von einer gepulsten Laserstimulierungsquelle durch die
CCD-Detektoranordnung aufgelöst
werden. Die Verweilzeit für
das Up-Converting-Verfahren ist eine von der speziellen emittierenden Überführung und
dem Phosphorwirt abhängige
Variable. Sie liegt normalerweise jedoch im Bereich von 500 μs Sekunden
je 10 ms. Dies ist sehr langsam im Vergleich mit dem Lasererregungsimpuls
und der Fähigkeit
der Detektoranordnung. Die Techniken zur Herstellung der CCD-Anordnung sind wohlbekannt,
da CCD-Abbildungsanordnungen seit vielen Jahren handelsüblich sind.
Verschiedene derartige Einrichtungen können vom David Sarnoff Research Center,
Princeton, NY, erhalten werden.
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Die
Techniken zur Herstellung der Peptidanordnung sind in einem Papier
von Fodor et al., „Light-Directed,
Spatially addressable Parallel Chemical Syntheses", Science, Band 251,
Seiten 767–773,
15. Februar 1991) beschrieben.
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Die
speziell beschriebene Anordnung enthält 1024 einzelne Elemente in
einem Bereich von 1,28 cm × 1,28
cm.
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Die
Ausführungsform
von 7A zeigt die Peptidanordnung
in innigem Kontakt mit der CCD-Anordnung. In der Tat kann es möglich sein,
die Peptide direkt auf der Passivierungsschicht ohne getrenntes
Substrat abzuscheiden. Es kann jedoch Situationen geben, wo Anordnungen
mit räumlicher
Trennung bevorzugt sind. 7B zeigt
eine Ausführungsform,
bei der die Peptidanordnung und die CCD-Anordnung getrennt vorliegen.
Eine Anordnung von Linsen 165 sammelt das Licht aus den
betreffenden Bindungsstellen und fokussiert es auf entsprechende
Detektorelemente. Diese Anordnung erleichtert die Verwendung von
Filtern für
den Extrakt insoweit, als andere Techniken für die Abweisung der Erregungsstrahlung
nicht verwendet werden.
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Optischer
Einschluß kann
verwendet werden, um ein Probenteilchen für eine Bestimmung des Vorhandenseins
oder Nichtvorhandenseins von Phosphor auf dem Teilchen ausgleichend
zu immobilisieren. Bequemerweise kann der Wellenlängenbereich,
der verwendet wird, die Probeteilchen einzufangen, im wesentlichen
identisch mit einem Erregungswellenlängenbereich für den oder
die Up-Converting-Phosphore, der oder die ausgewählt wurden, so daß optisches
Einfangen und Erregungsbeleuchten mit der gleichen Quelle durchgeführt wird. 8 zeigt eine Blockdiagramm
einer Apparatur, die für
das Einfangen von kleinen Teilchen mit Einzelstrahlgradienten Kraft
genutzt wird.
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Fluoreszenz-.aktivierte
Zellenauswahl
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Die
Up-Converting-Phosphore, die hier beschrieben sind, können als
phosphoreszierende Etiketten als phosphorisierende Strömungs-Zytometrie
verwendet werden. Ungleich herkömmlichen
fluoreszierenden Farbstoffen besitzen Up-Converting-Phosphore den
deutlichen Vorteil, keine Erregungsbeleuchtung in Wellenlängenbereichen
(zum Beispiel UV), die genetisches Material und Zellen schädigen, zu
erfordern. Typischerweise binden Up-Converting-Phosphormarkierungen
an ein Bindungsreagenz, wie einen Antikörper, welches mit hoher Affinität und Spezifität an ein
Zelloberflächenprotein
bindet, das auf einem Unterbereich von Zellen in einer Population
von Zellen in Suspension bindet. Die Phosphor-markierte Bindungskomponente
wird mit der Zellsuspension unter Bindungsbedingungen in Berührung gebracht,
so daß Zellen
mit dem Zelloberflächenprotein
an das markierte Bindungsreagenz binden, während Zellen, denen das Zelloberflächenprotein fehlt,
nicht wesentlich an das markierte Bindungsreagenz binden. Die suspendierten
Zellen gehen über
einen Probendetektor unter Bedingungen, bei denen nur etwa eine
einzelne Zelle in einer Probenermittlungszone gleichzeitig vorliegt.
Eine Quelle, typischerweise ein IR-Laser, beleuchtet jede Zelle
und einen Detektor, typischerweise einen Photomultiplier oder eine
Photodiode, ermittelt emittierte Strahlung. Der Detektor kontrolliert die
Steuerung der Zelle in der Ermittlungszone in einer von einer Mehrzahl
gleicher Sammelbereiche auf der Basis des oder der ermittelten Signale.
Eine allgemeine Beschreibung von FACS-Apparturen und Methoden findet
sich in den US-Patentschriften 4,172,227, 4,347,935, 4,661,913,
4,667,830, 5,093,234, 5,094,940 und 5,1441,224.
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Es
ist bevorzugt, daß Up-Converting-Phosphore,
die als Markierungen für
FACS-Methoden verwendet werden, einen Erregungsbereich oder Erregungsbereiche
haben (und vorzugsweise auch einen Emissionsbereich oder Emissionsbereiche),
die nicht Zellen oder genetisches Material beschädigen. Allgemein sind Strahlungen
im fernen Rotbereich und im Infrarotbereich bevorzugt für Erregung.
Es wird angenommen, daß Strahlung
im Bereich von 200 nm bis 400 nm vermieden werden sollte, wo möglich, und
der Wellenlängenbereich von
760 nm bis 765 nm kann in Anwendungen, bei denen Aufrechterhaltung
von lebensfähigen
Zellen erwünscht
ist, vermieden werden.
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Weitere Abwandlungen
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In
Umgebungen, wo Absorption der Up-Converted-Phosphorstrahlung hoch
ist, werden die Phosphormikroteilchen mit einem fluoreszierenden
Farbstoff oder einer Farbstoffkombination in ausgewählten Mengenverhältnissen
beschichtet, die bei der Up-Converting-Frequenz absorbiert und anschließend wieder
bei anderen Wellenlängen
bestrahlt. Da die Einzelphoton-Absorptionsquerschnitte für diese
Fluore typischerweise sehr hoch sind, ist nur eine dünne Schicht
für vollständige Absorption
der Phosphoremission erforderlich. Diese Beschichtungsteilchen können dann
eingekapselt und in einem geeigneten Antigen- oder Antikörperrezeptor (zum
Beispiel Mikroteilchen) beschichtet werden. Ein Beispiel dieser
Beschichtung ist schematisch in 9 dargestellt.
Es existiert eine große
Vielzahl von fluoreszierenden Farbstoffen mit starken Absorptionsübergängen im
sichtbaren Bereich, und ihre Emission überdeckt den sichtbaren Bereich
und erstreckt sich in das Infrator. Meist haben fluoreszierende
Farbstoffe Wirksamkeiten von 10% oder mehr. Auf diese Weise können die Emissionswellenlängen auf
den Kunden zugeschnitten werden, um die Umgebung der Teilchen zu
durchdringen, und optische Störfilter
können
wiederum verwendet werden, um zwischen Erregungs- und Emissionswellenlängen zu
unterscheiden. Wenn eine relativ große Wellenlänge „Fenster" in dem Testmedium existiert, dann ist
die Variierbarkeit der Emissionswellenlängen, die eine einzelne Phosphortype
bedecken können,
beschränkt
auf nur die Anzahl verfügbarer
Farbstoffe und Farbstoffkombinationen. Unterscheidung zwischen verschiedenen
Reporter-Molekülen
erfolgt dann leicht unter Verwendung der spektroskopischen und Multiplex-Techniken,
die hier beschrieben sind. So kann die Anzahl von Sonden/Reporter-„Fingerabdrücken", die erhalten werden
kann und in einem heterogenen Gemisch von Mehrfachzielen verwendet
wird, nahezu unbegrenzt.
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Die
oben beschriebenen Prinzipien können
auch auf das Betreiben artspezifischer photokatalytischer und photochemischer
Reaktionen angepaßt
werden. Zusätzlich
zu spektroskopischer Auswahl gestatten die langen Emissionsverweilzeiten
der Phosphore, daß in
der Emission nach dem Photobelichten relativ langsame Reaktionen
oder Reaktionsreihen stattfinden. Es ist besonders brauchbar, wenn
das Phosphor-[Katalysator oder Reaktionspartner]-Konjugat in eine
Umgebung eintritt, welche die Erregungswellenlänge nicht durchdringen kann.
Diese langsame Freisetzung steigert auch die Wahrscheinlichkeit,
daß mehrere
Ziele mit dem Teilchen in Wechselwirkung treten.
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Die
einzigartigen Zerfallsarten von Phosphorteilchen gestatten auch
dynamische Untersuchungen. In einem System, wo kontinuierlich der
Erregungsquelle ausgesetzt wird, ist es nicht möglich, oder angreifend und
dadurch unerwünscht,
daß gepulste
Erregung, gefolgt von verzögerter Fluoreszenzermittlung
erforderlich ist. Nachdem das Phosphor-Reporter-Molekül lichterregt
wurde, dauert die anschließende
Emission von dem Phosphor oder dem Phosphor/Farbstoff-Konjugatteilchen
typischerweise etwa 1 Millisekunde. In einer dynamischen Umgebung,
wie einem statischen oder fließendem
System mit sich bewegenden Zielen, wird das Teilchen eine charakteristisch
zerfallende Lichtintensität,
während
es gegenüber
der Erregungs/Ermittlungsapparatur wandert. Vereinigt mit Abbildungsoptik,
die geeignet für
den Maßstab
des Systems und die Geschwindigkeiten innerhalb des Systems ist,
wird eine CCD-photoelektrische Sensoranordnung verwendet, um die
Teilchen oder Teilchenbewegung über
das Blickfeld der Anordnung festzustellen. Die verzögerte Emission
des Phosphors, welche eine gut gekennzeichnete Zeitfunktion ist,
macht die dynamische Spurverfolgung der Positionen einzelner Teilchen,
der Richtungen und Geschwindigkeiten derselben und gegebenenfalls
Berechnung der Teilchengröße, Dichte
und hydrodynamischen Konformation möglich. Wenn sich ein Teilchen
bewegt, setzt es sich mehr Elementen der Anordnung aus, jedoch mit
jeweils abnehmender Intensität.
Je mehr Elementen es sich über
einen bestimmten Bruchteil seiner Verweilzeit aussetzt, desto schneller
bewegt es sich. Daher ist das integrierte Intensitätsbild einer
Teilchenemission „Bahn", gesammelt durch
die Anordnung in direkter Relation zu der Geschwindigkeit des Teilchens.
Die Teilchen können
zu irgendeinem Zeitpunkt durch die gepulste oder zerschnittene CW-Erregungsquelle
wieder aufgefrischt werden. 10 erläutert dieses
Schema. Obwohl nur eine Beschreibung von „Zeit-on"-Erregung und Feststellung gezeigt sind,
sind sowohl „Zeit-on"- als auch „end-on"-Feststellungs- und Erregungsanordnungen
oder Kombinationen hiervon möglich. Reduzierung
der CCD-Anordnungsintensitätsinformation
durch Computeranalyse wird eine Spurverfolgung der Teilchen nahe
der Realzeit in dynamisch sich entwickelnden oder lebenden Systemen
gestatten. Datenanalyse und Reduzierung, die durch den Computer
durchgeführt
werden, würden
eine Konvolution des eigenen Zerfalls der Phosphoremission, der
Anzahl von beleuchteten Pixeln und ihres Signallevels, der Orientierung des
Zerfallsignals auf der Anordnung und des Intensitätsbeitrags
von einem unscharfen Kreis von Partikeln einschließen, die
sich in der und außerhalb
der Trennebene der Anordnung bewegen. In einer Flußfeststellungsanordnung
würde die
Größe des unscharfen
Kreises direkt in Relation dazu stehen, wie schnell sich das Teilchen
aus dem Brennpunkt bewegt und dabei die Geschwindigkeit der zu bestimmenden
Teilchen erlaubt. Eine mögliche
Anwendung wäre
die Überwachung
der Chemie und Kinetik in einer Reaktionssäule, alternativ kann die Anwendung
dieser Methode auch die Flußzytometrie,
die Auflösung
von Zellen auf der Basis von Hydrodynamik-Eigenschaften (Größe, Form,
Dichte) gestatten. Die Methode kann auch brauchbar für in vivo-diagnostische
Anwendungen sein (zum Beispiel Blutperfusionsgeschwindigkeit).
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Up-Converting-Phosphor-Markierungen
können
auch verwendet werden, um die Temperatur in dem Bereich abzufühlen, bei
welcher die Up-Converting-Phosphor-Markierung gebunden wird. Up-Converting-Phosphor-Temperaturmessungsmethoden
sind in H. Bertou und CK. Jorgensen (Oktober 1990), Optics lett.
15 (19): 1100 beschrieben.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung in einigen Einzelheiten zur Erläuterung
aus Gründen
der Klarheit oder des Verständnisses
beschrieben wird, liegt es auf der Hand, daß bestimmte Änderun gen
und Modifikationen innerhalb des Schutzumfanges der Ansprüche vorgenommen
werden können.
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Der
breite Gedanke dieser Erfindung ist am besten unter Bezugnahme auf
die folgenden Beispiele zu verstehen, die nicht beabsichtigen, die
Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Experimentelle
Beispiele
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Bestätigung der anorganischen Up-Converting-Phosphore
als Reporter-Moleküle
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Up-Converting-Phosphorteilchen,
die Natrium-Yttriumfluorid, dotiert mit Ytterbium-Erbium, wurde
auf Untermikrongröße vermahlen,
nach der Teilchengröße aufgeteilt
und mit Polycarbonsäure
beschichtet. Na(Y0,80Yb0,18Er0,02)F4 wurde wegen
seiner hohen Effizienz bei Erregung im Bereich 940 bis 960 nm ausgewählt. Ein
Nd:Yag-gepumpter Farbstofflaser/IR-Farbstoffkombination wurde verwendet,
um 8-ns bis 10-ns Dauerpulse in dem obigen Frequenzbereich zu erzeugen.
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Die
Laserpulse wurden verwendet, um eine Suspension von vermahlenen
Phosphorteilchen in Flüssigkeit
und am Glasplättchen
in situ befestigt zu beleuchten. Die Suspensions-Lumineszenz, die
in rechten Winkeln beobachtet wurde, wurde unter Verwendung einer
Sammellinse, eines Raumfilters zum Ausfiltrieren von gestreutem
Erregungslicht bis zum maximal möglichen
Umfang und eines Photomultipliers, einer Vakuum-Photodiode oder
einer einfachen Photodiode im festen Zustand (abhängig von
dem beobachteten Licht-Level) betrachtet.
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Der
lumineszente Signallevel wurde als eine Funktion des pH-Wertes der
Lösung
(Bereich: 6–8),
der Korngröße, der
Teilchenbeladung (μg/cm3) und der Natur der stabilisierenden anionischen
oberflächenaktiven Mittel
bestimmt. Signale wurde sowohl als ein Zeitintegral von einem Kastenwagen-Integrator
und von einer langen RC-Zeitkonstante oder als ein kurzlebiges Signal
unter Verwendung eines kurzlebigen Digitizers aufgezeichnet, um
die Lumineszenz-Lebenszeit unter speziellen experimentellen Bedingungen
zu zeichnen. In situ Signale wurden auch durch Laser-Rastermikroskopie
gemessen. 11 ist ein
Fluoreszenzraster des einfallenden Phosphor-Emissionsspektrums zur
Erregung mit einer Laserquelle bei einem Wellenlängenmaximum von 977,2 nm. Das
Emissionsmaximum ist etwa 541,0 nm. 12 ist
ein Erregungsraster des Phosphor-Erregungsspektrums mit Emissionssammlungsfenster,
eingestellt bei 541,0 nm. Das Erregungsmaximum für den Phosphor bei 541,0 nm,
Emissionswellenlänge
ist etwa 977 nm. 13 ist
eine Zeit-Abbaumessung
der Phosphor-Lumineszenz bei 541,0 nm nach Beendigung der Erregungsbeleuchtung.
Maximal Phosphoreszenz erscheint bei etwa 400 μs mit einem allmählichen
Abbau zu einem niedrigeren stabilen Level von Phosphoreszenz bei
etwa 1000 μs. 14 zeigt die Phosphor-Emissionsintensität als eine
Funktion der Erregungsbeleuchtungsintensität. Phosphoreszenzintensität wächst mit
Erregungsintensität
bis zu fast 2000 W/cm3.
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Phosphoreszenzwirksamkeiten
von Untermikronteilchen von Na(Y0,8Yb0,12Er0,08)F4 wurden gemessen ein Ti-Saphirlaser wurde
als eine Erregungsschwelle verwendet und ein Spektrophotometer und
Photomultiplier wurden verwendet als Ermittlungssystem. Zwei Typen
von Messungen wurden durchgeführt.
Die erste war eine direkte Messung, in welcher die absolute Emission
per Teilchen für
Phosphorsuspensionen in Emissionsbanden bei 540 nm und 660 nm gemessen
wurde. Die kalibrierten Querschnitte sind in 15 gezeigt, und die Größenabhängigkeit
ist in 16 graphisch
dargestellt. Dies korrespondiert mit einem Phosphoreszenzquerschnitt
von etwa 1 × 1016 cm3 für 0,3 μm-Teilchen
mit Erregungslicht bei 975 nm und einer Intensität von etwa 20 W/cm2.
Die Emissionseffizienz von trockenem Phosphorpulver von etwa 25 μm wurde auch
gemessen. Auf der Basis bekannter Werte für den Absorptionsquerschnitt
von Yb+3 in kristallinen Wirten (Lacovara
et al. (1991), Op. Lett. 16: 1089) und der gemessenen Abhängigkeit
der Phosphoreszenzemission von der Teilchengröße wurde ein Phosphoreszenzquerschnitt
von etwa 1 × 10–15 cm2 gefunden. Der Unterschied zwischen diesen
beiden Messungen kann auf einer Differenz bei der Phosphoreszenzwirksamkeit
zwischen trockenem Phosphor und wäßrigen Suspensionen oder auf
der Absorption mehrfach gestreuter Photonen in dem trockenen Phosphor
beruhen. Auf der Basis jedes dieser Querschnittsschätzungen
ist der Querschnitt ausreichend groß, um eine Ermittlung einzelner
Submikronphosphorteilchen der moderaten Laserintensitäten zu erlauben. Bei
Laserintensitäten
von groß besagt
10 W/cm2 wächst die Phosphoreszenz wie
die Laserintensität
auf 1,5 Stärke.
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Phosphorteilchenverhalten:
Empfindlichkeit der Ermittlung
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Eine
Reihe von Terasaki-Platten, die Reihenverdünnungen von monodispersen Up-Converting-Phosphorteilchen
mit 0,3 μm
aus (Y0,86Yb0,08Er0,06)2O2S
wurden hinsichtlich der Up-Convertion-Fluoreszenz unter IR-Diodenlaserbeleuchtung
in einem Prototyp-Instrument getestet.
-
Die
Phosphorteilchen wurden durch Stabilisieren in DMSo hergestellt
und in Reihe in eine 0,1%-ige wäßrige Gummiarabikumlösung eingeführt. Dies
schien die Wasserdispersionsprobleme vollständig zu beseitigen. Die verwendeten
Reihenverdünnungen
sind in Tabelle III aufgelistet.
-
-
Die
Vorrats-DMSO-Dispersion hatte eine Phosphordichte von 1,70 ± 0,09
mg/ml (bei 95% Fehlergrenzen), bestimmt gravimetrisch durch Verdampfung
von 4–1
ml Proben. Dies ergibt 23,6 × 109 Teilchen/ml (angenommen eine mittlere Teilchengröße von 0,3 μm und Teilchendichte
von 5,3 g/ml). Der Rest nach Verdampfen der Proben über das
Wochenende bei 110 bis 120°C
war merklich gelb, phosphoreszierte aber beim Test mit einem IR-Diodenlaser.
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Visuelles
grünes
Licht trat bei allen Reihenverdünnungen
abwärts
bis 10–3 (d.
h. 1,7 μg/ml
oder 23,6 × 106 Teilchen/ml) in einem 1 ml-Polypropylen-Mikroteströhrchen unter
Verwendung eines in der Hand gehaltenen Diodenlasers in einem dunklen
Raum. Die Verdünnungen
10–1 und
10–2 waren
sichtbar trübe.
Jeder μl
jeder Reihenverdünnung
oder 0,1 μl
der nächst
höheren
Verdünnung
wurden in eine Vertiefung auf der Terasaki-Platte pipettiert. Es
wurde gefunden, daß 1 μl den Boden
der Vertiefung füllt
und 0,1 μl
sich entlang der Kante der Vertiefung ausbreitet, aber nicht die
gesamte Oberfläche
bedeckt. Wegen der statistischen und Pipettierprobleme, die mit
kleinen Volumina mit niedriger Teilchenkonzentration verbunden sind,
wurden 2 bis 4 Replikate für
jede Verdünnung
hergestellt.
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Die
Vertiefung einer Terasaki-Platte nimmt eine Probe mit einem Volumen
von 10 μl
auf. Angenommen, daß alle
Phosphorteilchen, die in diesem Volumen enthalten sind, am Boden
der Probenvertiefung anhaften, können
wir eine äquivalente
Ermittlungsempfindlichkeit schätzen
(Tabelle III). Es sollte bemerkt werden, daß 10–15 bis
10–18 M
der Normalbereich von enzymgebundenen Oberflächenassays ist.
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Kontrollproben-Ergebnisse
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Die
Kontrollproben wurden unter Verwendung einer Up-Conversion-Fluorimetereinrichtung
(David Sarnmodd Research Center) abgetastet. Die Proben wurden durch
Bewegung der Platte in 50 μm-Schritten unter
Verwendung einer motorisierten Y-Y-Positionierstufe gegenüber dem
Brennpunkt eines Infrarot-Diodenlasers bewegt.
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Der
IR-Diodenlaser wurde bei 63 mW (100 mA) betrieben. Der Strahl wurde
auf 2,4 × 10–3 cm2 auf den Brennpunkt fokussiert. Da der Boden
der Probenvertiefung etwa 1,4 × 10–2 cm2 (1366 μm
Durchmesser) hat, bedeckt der Strahl weniger als 17% der Vertiefungsbodenoberfläche in irgendeiner
individuellen Position. Die Vertiefung hat auch geneigte Seitenwände, die
sich vom Boden zur Spitze der Probevertiefung aufweiten und auch
befragt werden. Wenn man Verluste in der Optik außer Acht
läßt, war
die IR-Lichtintensität
am Brennpunkt (Boden der Probenvertiefung) etwa 26 bis 27 W/cm2 bei 980 nm Wellenlänge. Ein Photomultiplierrohr (PMT)
wurde zur Feststellung des von der Probe emittierten sichtbaren
(Up-converted) Licht verwendet. Da die Laserstrahlbreite kleiner
als die Oberfläche
am Boden der Probenvertiefung war, wurde die Platte durch visuelle
Inspektion gegen den Brennpunkt des Diodenlasers so ausgerichtet,
daß der
Laser in der Mittelvertiefung (C6 bei Ablesung der Vertiefungen
C5, C6 und C7 und D6 bei Ablesen der Vertiefungen D5, D6 und D7).
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Das
PMT-Signal (Ampere) wurde bei jeder Plattenposition aufgezeichnet
und numerisch über
die Breite der groben Vertiefung (etwa 4000 μm) integriert. Mehrere Abtastungen
wurden bei verschiedenen Positionen in der 10–2 bis
100-Verdünnungs-Probenvertiefungen
gemacht, um die Gleichmäßigkeit
der Teilchenverteilung zu bestimmen. Das Hintergrundsignal wurde
durch Integrieren des durchschnittlichen Dunkelfeldstrom der PMT über einen
Abstand von 4000 μm
bestimmt, was ein integriertes Hintergrundsignal von 1 × 10–9 μa-m ergibt.
Die Integrationsprodukte der Probenvertiefungen wurden zu diesem
Hintergrundsignal hin maßstäblich geändert und
sind in 19 gezeigt.
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Immunodiagnostische
Probenermittlung
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Eine
Reihe von IgG/Anti-IgG-Proben zum Demonstrieren der Fähigkeiten
der Up-Converting-Phosphor-Reporter-Moleküle in einem Immuno-Sorbens-Assay
wurde hergestellt. Diese Proben bestanden aus sechs einzelnen Vertiefungen
(positive Proben), beschichtet mit Antigen (Mäuse-iGG) und Rinderserumalbumin (BSA) sowie
sechs Vertiefungen, die mit BSA allein (negative Kontrolrlen) beschichtet
waren. Nominal 0,3 μm
große
Phosphorteilchen (Y0,86Yb0,08Er0,06)2O2S
mit Ziegen-Antimäuse
IGG-Antikörper
(Anti-IGG) beschichtet waren, wurden dann als das Reporter-Antikörper-Konjugat
verwendet.
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Sechs
Vertiefungen (C5, C6, C7, D5, D6 und D7) einer klaren Polystyrol-Terasaki-Platte,
wurden mit Mäuse-iGG
durch Inkubieren bei 37°C
gegen 5 μl
einer 100 μg/μl Mäuse-iGG-Lösung in
Phosphatpuffersalzlösung
beschichtet. Nach einer Stunde wurde diese Lösung abgesaugt, und jede Probenvertiefung
wurde mit 10 μl
3%-iger BSA in PBS gewaschen. Dies wurde unmittelbar abgesaugt und
durch 20 μl
3&-iger BSA in
PBS ersetzt. Jede Probenvertiefung wurde mit BSA durch Inkubieren
gegen die 20 μl-BSA/PBS-Lösung während einer
Stunde bei 37°C
nachbeschichtet. Die Nachbeschichtungslösung wurde abgesaugt, und die
Platten wurden bei 4°C über Nacht
gelagert. Diese Vertiefungen wurden als positive Proben angesehen.
Die gleichen sechs Vertiefungen in einer zweiten Terasaki-Platte
wurden in identischer Weise hergestellt, jedoch mit der Ausnahme,
daß nicht
mit Mäuse-igG
beschichtet wurde. Dieser zweite Satz von Probenvertiefungen wurde
als negative Kontrolle angesehen.
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Phosphor-Antikörper-Konjugat
-
Eine
Lösung
von (Y0,86Yb0,08Er0,06)2O2S-Phosphorteilchen
wurde durch Suspendieren der drei Phosphore in DMSO hergestellt.
Die Anfangsteilchendichte war etwa 107-Teilchen/ml,
bestimmt durch Auszählung der
Teilchenzahl, die in dem Feld eines optischen Mikroskops enthalten
war. Es sei bemerkt, daß die
0,3 μm fundamentale
Teilchengröße unter
den Auflösungsgrenzen
des Mikroskops lagen. Diese Lösung
ließ man
ungestört
drei Tage absitzen. Das oben Schwimmende, das trüb war und wahrscheinlich hauptsächlich monodisperse
kleinere Teilchen enthielt, wurde für anschließende Konjugation verwendet.
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Ziegen-Mäuse-iGG-Antikörper (Ab)
wurde (durch Adsorption) mit DMSO-fraktionierten Phosphorteilchen
konjugiert. Dieses erfolgte durch Vermischen von 200 μl der Ab-Lösung (in
0,1 m Tris-HCl, pH 7,2) mit 100 μl
der Phosphorsuspension in DMSO. Mehrere verschiedene Ab-Konzentrationen
wurden im Bereich von 0,025 bis 1 μg/μl versucht. Eine Konzentration
von 0,25 μg/μl schien
in der wirksamsten Beschichtung (d. h. maximal Ab-Ausnutzng mit
einem Minimum an Klumpen der Phosphorteilchen) zu sein. Die Phosphore
wurden über
Nacht bei Raumtemperatur mit dem Ab in dieser DMSo/Tris-Lösung mit
mäßigem Rühren äquilibriert.
Die resultierenden Phosphor-Ab-Konjugate
wurden aus dieser Lösung
zentrifugiert und in einer 3 μg/ml-BSA-Lösung in
PBS für
Nachbeschichtung neu suspendiert. Die resultierende BSA-PSA-Wiedersuspension
wurde direkt für
den Assay verwendet.
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Der
Grad der Ab-Absorption zu den Phosphoren und die Rest-Ab-Aktivität wurden
durch Titrieren des phosphorgebundenen Ab mit einem Fluoreszein
Isothiocyanat(FITC)-konjugierten Mäuse-igG bestimmt. Die resultierenden
FITC-markierten Phosphore wurden durch ein Fließcytometer Cyteron absolute
geführt,
welches auch die relative Größe der Teilchen
messen konnte. Zwei Unterpopulationen mit deutlicher Größe wurden
mit etwa 65% der gezählten
Teilchen beobachtet, die kleine, wahrscheinlich monodisperse Teilchen
zu schein schienen, und 35% waren signifikant größer, wahrscheinlich Aggregate.
Nur 60% der kleineren Unterpopulation schienen signifikante Mengen
an aktivem Ab (bestimmt durch FITC-Fluoreszenz) zu haben. Von den
besagten Aggregaten schienen etwa 90% aktives Ab zu enthalten (durch
FITC-Fluoreszenez). Dies legt es nahe, daß weniger als 40% der Phosphor-Ab-Konjugate
von geeigneter Größe (nominal
0,3 μm)
waren und Anti-Mäuse-IgG-Aktivität zeigten.
Eine ähnliche
Fraktion von Phosphor-Ab-Konjugaten (31%) war aktiv, trug ber einen
signifikant größeren Phosphorreporter.
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Das
PMT-Signal (Ampere) wurde bei jeder Plattenposition aufgezeichnet
und numerisch über
der Breite der groben Vertiefung (etwa 4000 μm) integriert. Die mittleren
Signale (mit 96% Genauigkeitsgrenze) sind folgende:
Durchschnitt
positiver Proben = 1,30 × 10–4 ± 1,25 × 10–4 μa-m.
Durchschnitt
negativer Kontrollproben = 4,20 × 10–6 ± 6,82 × 10–6 μa-m. Die
positiven Proben und negativen Kontrollwerte sind statistisch verschieden
an der 99,9%-Vertrauensgrenze. Die positi ven Proben emittieren im Durchschnitt
30,0 ± 29,7-fach
mehr Licht als die negativen Kontrollproben.
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Bindung von Phosphoren
an biologische Makromoleküle
-
Um
die Parameter für
Up-Converting-Phosphore als biochemische Reporter-Moleküle aufzuzeigen, wurden
biologische Vernetzer an Phosphorteilchen angefügt. Natrium-Yttrium-Fluorid-Ytterbium/Erbium-Phosphorteilchen
wurden mit Streptavidin beschichtet. Die Erregungs- und Emissionsspektraleigenschaften
des Phosphors allein und des mit Streptavidin beschichteten Phosphors
wurden gemessen (17A, 17B, 18A und 18B),
und beide, die unbeschichteten und die mit Streptavidin beschichteten
Phosphore waren fast identisch in ihren Absorptions- und Emissionseigenschaften,
was zeigt, daß die
Anbindung makromolekularer Vernetzer (zum Beispiel Proteine) nur
geringe, wenn überhaupt
Wirkung auf die phosphoreszierenden Eigenschaften des Up-Converting-Phosphors haben.
Die mit Streptavidin beschichteten Phosphore wurden dann speziell
an biotinylierte magnetische Perlen gebunden, was die Anwendbarkeit
von Vernetzer-konjugierten anorganischen Phosphoren als Reporter-Moleküle in biochemischen
Assays, wie Immunoassays, Immunohistochemie, Nukleinsäurehybridiserungen
und anderen Assays demonstriert. Magnetperlentechnologie erlaubt
die leichte Trennung von Biotin-gebundenen Streptavidin-beschichteten
Phosphoren aus einer Lösung
und ist besonders gut geeignet für
Sandwich-Assays, worin die magnetische Perle das feste Substrat
ist.
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Vorteilhafterweise
wird Streptavidin-Biotinchemie weitverbreitet in einer Vielzahl
biologischer Assays verwendet, für
welche Up-Converting-Phosphor-Reporter-Moleküle geeignet sind, 20 zeigt schematisch beispielsweise
und nicht als Beschränkung
eine Ausführungsform
eines Immunoassays zur Ermittlung eines Analyten in einer Lösung durch
Bindung des Analyten (zum Beispiel eines Zielantigens) an einen
biotinylierten Antikörper,
worin der Analyt einen Sandwich-Komplex bildet, der auf einem festen
Substrat (zum Beispiel einer magnetischen Perle) durch Bindung einer
ersten Bindungskomponente direkt an das feste Substrat und eine zweite
Bindungskomponente (zum Beispiel den biotinylierten Antikörper) immobilisiert.
Ein Streptavidin-beschichteter Up-Converting-Phosphor bindet dann speziell
an den biotinylierten Antikörper
in dem Sandwich und dient dazu, über
die Bildung des Sandwich-Komplexes auf dem festen Substrat (was
ein Maß für die Analytkonzentration
ist) zu berichten. Wenn das feste Substrat eine magnetische Perle
ist, wird sie leicht von der Probenlösung durch magnetische Trennung
entfernt, und die Menge an Phosphor, die an die Perle(n) in Sandwich-Komplex(en)
gebunden sind, werden durch Messung spezifischer Up-Converting-Phosphoreszenz
bestimmt. So ergibt die Sandwich-Komplex-Phosphoreszenz ein quantitatives
Maß der
Analytkonzentration.
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Biotinylierte
Polynukleotide werden auch bequem als Hybridisierungssonden verwendet,
die durch Streptavidin-beschichtete Up-Converting-Phosphore gebunden
werden können,
um über
Hybridbildung zu berichten.
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Hintergrund
Phosphoreszenz in biologischen Proben
-
Hintergrundsignale
wurden in zwei biologischen Proben für Bestimmung von potentiellem
Hintergrund in Immunoassays bestimmt. Speichel und Urin wurden als
Proben in der gleichen Apparatur verwendet, wie sie für die Phosphoreszenzempfindlichkeitsmessungen
(oben verwendet werden. Es wurden keine Hintergrundwerte über den
Geräuschpegeln
des Systems, die durch den Photomultiplierdunkelstrom eingestellt
wurden, gefunden. Dieser Rauschwert erlaubt eine Ermittlung von
Signalen in der Größenordnung
von einigen hundert Teilchen/cm3. Dies ist
nahe an einem Einzelteilchen in dem Ermittlungsvolumen des Systems.
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Ein
Photomultiplier ist eine bevorzugte Wahl für einen Detektor für höchstempfindliche
Messungen von Up-Converting-Phosphoren, da Photomultiplier so gewählt werden
können,
daß sie
eine hohe Quantenausbeute bei den Up-Converted (d. h. emittierten)
Wellenlängen
und fast keine Reaktion im Bereich der längeren Erregungswellenlängen zeigen.
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Ermittlung
von Zell-Antigenen mit Phosphor-markierten Antikörpern
-
Streptavidin
wird an die Up-Converting-Phosphorteilchen, wie oben beschrieben,
gebunden. Das Mäuselymphom
Zellinie E-4 wird mit einem Hamster-Anti-CD3-Antikörper, der
spezifisch an die 30 dK-Zelloberfläche EL-4 CD3 T Lymphozyt-Differenzierungs-Antigen
bindet. Der primäre
Hamster-Antikörper wird
dann spezifisch von einem biotinylierten Ziegen-Antihamster-Sekundär-Antikörper gebunden.
Der biotinylierte sekundäre
Antikörper
wird dann mit dem Streptavidin-Phosphor-Konjugat ermittelt. Diese
Art von Mehrfach-Antikörperbindung
und -markierung wird als Antikörperschichtung
bezeichnet.
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Zugabe
von Mehrfachschichtungen (zum Beispiel Bindung des primären Hamster-Ab
mit dem Ziegen-Antihamster Ab, gefolgt von einer Bindung mit einem
biotinylierten Kaninchen-Antiziegen-Ab)
wird verwendet, um den Abstand zu erhöhen, der den Phosphor von dem
Ziel trennt. Die Schichtungswirkung auf die Signalintensität und die
Spezifität
der Zielermittlung wird kalibriert und optimiert für die Einzelanwendung
durch Durchführung
der Schichtenantikörperschichtung
aus einer Schicht (primärer
Antikörper
ist biotinyliert) zu wenigstens fünf Schichten und Sicherstellung
der optimalern Zahl von Schichten für die Ermittlung von CD3 auf EL-4-Zellen.
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21 zeigt schematisch gleichzeitige
Ermittlung von z wie EL-4-Zellen-Oberflächen-Antigenen unter Verwendung von Phosphoren,
die auf der Basis von Erregungs- und/oder Emissionsspektren unterschieden werden
können.
Ermittlung beider Antigene in dem in 21 gezeigten
Schema verwendet einen biotinylierten Terminal-Antikörper, der
mit Streptavidin-beschichtetem Phosphor (#1 oder #2) vor der Inkubation
mit Ab-geschichteten Probe konjugiert ist. Somit wird die Phosphor-Antikörper-Spezifität über die
ungewöhnlich
starke Kd' etwa
1 × 1015 M–1) nicht kovalente Bindung
zwischen Streptavidin und Biotin beibehalten, die vor der Inkubation
mit der primären
Antikörper-gebundenen
Probe vorgeformt wurde. Quantifizierung eines jeden Antigens erfolgt
durch Ermittlung der deutlichen Signale, die jeder einzelnen Phosphorart
zuzuschreiben sind. Phosphoreszenzsignale können auf der Basis von Erregungsspektrum,
Emissionsspektrum, Fluoreszenzabbauzeit oder einer Kombination dieser
oder anderer Eigenschaften unterschieden werden.
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22 zeigt ein Schema einer
Apparatur für
phasenempfindliche Ermittlung, die zusätzliche Hintergrundunterscheidung
ergibt. Der Puls- oder Frequenzmischer wird so eingestellt, daß das Signal
passiert und gegen den Hintergrund nach Frequenzkalibrierung für maximale
Hintergrundabweisung unterschieden wird.
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Kovalente
Konjugation von Up-Converting-Phosphor-Markierung an Avidin
-
Ein
Up-Converting-Yttrium-Ytterbium-Erbium(Y0,86Yb0,08Er0,06)-Oxisulfit(O2S)-Phosphor wurde nach dem folgenden Verfahren
an Avidin gebunden:
-
Monodisperse
Up-Converting-Phosphorteilchen wurden mit Silan, nämlich mit
Thiopropyltriethosysilan (Huls) behandelt, nachdem das detaillierte
Verfahren nach Arklles (in: Silicone Compounds: Register and Review.,
Hills, America, Seite 59–75,
1991) erfolgte. Diese bestand aus der Zugabe von Thiopropyltriethoxysilan
(2 g) und 95%-igem wäßrigem Ethanol
(100 ml) in einem 500 ml-Erlenmeyerkolben und wurde zwei Minuten
gerührt.
Etwa 8 ml der 65 mg/ml-Phosphorsuspension in DMSO wurden dann dem
Gemisch zugesetzt. Diese Suspension wurde weitere zwei Minuten gerührt, dann
in Zentrifugenröhrchen überführt und
zentrifugiert, um die Phosphorteilchen abzutrennen. Die Pellets
wurden zweimal mit 85%igem wäßrigem Ethanol
gewaschen, wobei jeweils zentrifugiert wurde. Die resultierenden
Teilchen wurden gesammelt und über
Nacht unter Vakuum bei etwa 30°C
getrocknet. Eine Menge (127 mg) von trockenem, mit Silan behandelten
Phosphoren wurde wieder in 1,5 ml DMSO (Phosphorlagermaterial) suspendiert.
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Eine
1,10 mg Avidin (Pierce) in 1,0 ml Boratpuffer enthaltende Lösung (954
mg Natriumboratdecahydrat und 17,7 ml 0,1 N NaCl in 50 ml entionisiertem
Wasser, pH 8,3) wurde hergestellt (Avidinlagerlösung). Eine andere Lösung enthielt
1,7 mg N-Succinimidyl(4-jodacetyl)-aminobenzoat (Pierce Chjemical)
in 1,2 ml DMSO wurde hergestellt (SIAB-Stock). Eine Menge (10 μl) des SIAB-Stock wurde zu den
1,0 ml Avidinspeichermaterial zugegeben und bei Raumtemperatur 30
Minuten gerührt,
um zu erlauben, daß der
N-Hydroxysuccimidester des STAB mit primären Aminen auf dem Avidin (Avidin-SIAB-Lagermaterial)
zu reagieren.
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Eine
20-ml-Szintillationsphiole wurde vorbereitet, so daß sie 10
ml Boratpuffer (pH 8,3) enthielt. Die folgenden Zusätze erfolgten
dann zu dieser Phiole: 21,6 μl
des Avidin-SIAB-Lagermaterials als Lösung, gefolgt von 1,5 ml des
Phosphormaterials. Dieses Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
im Dunklen über Nacht
gerührt,
um das mit SIAB-aktivierte Avidin mit den Thiolgruppen auf der mit
Silan behandelten Phosphoroberfläche
reagieren zu lassen und in der kovalenten Bindung von Avidin zu
den Phosphorteilchen zu kommen.
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Nach
Inkubation über
Nacht wurde 1,0 ml des Reaktionsgemisches zentrifugiert (1 Minute
bei 10.000 g), und das oben Schwimmende wurde entfernt. Das Pellet
wurde wieder in 1,0 ml Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (pH
7,2, Pierce) suspendiert und wieder zentrifugiert, um unkonjugiertes
Protein von den Phosphoren zu entfernen. Dieses Waschverfahren wurde
wiederholt. Die gewaschenen Pellets wurden erneut in 1,0 ml Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
suspendiert und direkt in diagnostischen Assays, wie nachfolgend
beschrieben, verwendet.
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Meßapparatur
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Ein
modifiziertes Fluorimeter SLM Aminco 48000 wurde verwendet, das
Fluoreszenzspektrum von den Phosphorproben zu messen. Die Modifikationen
an diesem Gerät
bestanden in dem Zusatz einer Laserdiode (David Sarnoff CD-299R-FA
#13), die durch Öffnung
3 in das Fluorimeter eingeführt
wurde. Die Laserdiode emittiert bei λ = 985,1 nm. Die von der David
Sarnoff Research Center bereitgestellten Spektraldaten zeigen auch
einen kleinen Peak bei 980,2 nm. Dieser Peak hat ^5% der Intensität des Peaks
bei 985 nm.
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Eine
Linse mit einem Brennpunkt bei 5,08 cm wurde verwendet, um den Diodenlaserstrahl
parallel zu richten. Die Energie des IR-Laserlichtes wurde an der
Küvettenstelle
mit einem Treiberstrom von 75 mA als 6,1 mW gemessen. Der Strahl
wurde nicht in der Mitte der Küvette
fokussiert. Dies gilt auch für
das sichtbare Standardlicht aus dem Fluorimeter-Erregungsmonochromator.
Der Laserdiodenstrahl divergiert, wenn er in den Küvettenhalter
eintritt, und ist etwa 4 mm(h) × 2
mm(V) und erreicht mit der Zeit die Mitte der Zelle unter Vernachlässigung
der Änderungen
im Brechungsindex der Zellwand und der Flüssigkeit.
-
Emittiertes
Licht wird mit einem Monochromator abgetastet und eine Photomultiplierröhre (PMT)
90° von
der Richtung des erregten Lichtes festgestellt. Die Feststellungsgrenzen
für das
modifizierte SLM Aminco 48000 wurden durch Reihenverdünnung bestimmt
und waren 4 × 10–16 M
(240.000 Phosphorteilchen je ml) in PBS. Phosphor Emissions-Peaks
wurden bei Wellenlängen
von 406 ± 2
nm, 434 ± 2
nm, 522 ± 2
nm und 548 ± 2
nm gefunden. Der größte Peak
war bei 548 nm. Die Intensität
des Peaks bei 548 nm wurde verwendet, um Proben zu unterscheiden.
-
Bindung von Avidin-Phosphorkonjugat
an Zelloberflächenmarker
-
Eine
lymphoplastoide Zellinie (Human Genetic Mutant Cell Repository #GM07092)
wurde in RPMI 1640-Mediun mit einem Gehalt von 15% mit Wärme-inaktiviertem
Kälberfötusserum
kultiviert. Eine Suspension von Zellen (107 Zellen)
wurde zentrifugiert und erneut in einem gleichen Volumen von Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
bei pH 7,4 suspendiert. Zellen wurden zweimal in PBS gewaschen und
erneut bis zu einer Endkonzentration von 5 × 106 Zellen/ml
suspendiert. Diese Zellen wurden dann mit einem monoklonalen Antikörper mit
Mäuse-IgGI
zu menschlichem β-Mikroglobulin, einem
Histokompatibilitäts-Antigen
Klase I in Polystyrol/Zentrifugenröhren inkubiert. Die Zellen
wurden 30 Minuten bei 4°C
mit einer Antikörperkonzentration von
10 μg/ml
immuno ausgefällt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugieren gesammelt, zweimal in PBS
gewaschen, erneut in PBS suspendiert, und dann wurde ein Anteil
(250 μl)
in 6 frischen Zentrifugenröhren
verteilt. Vier dieser Proben erhielten mit Biotin behandeltes Ziegen-Antimäuse-igG,
während
die restlichen beiden FITC-markiertes Ziegen-Antimäuse-IgG
bekamen. Diese Immuno-Ausfällungen
wurden bei 4°C
während
30 Minuten in einem Volumen von 400 μl mit einer zweiten endgültigen Antikörperkonzentration
von 20 μg/ml durchgeführt. Die
Zellen wurden gesammelt und in PBS gewaschen, wie oben, doch wurden
sie in 50 μl
Blockierpuffer, (0,2% gereinigtes Casein in PBS, Tropix, Bedford,
MA) wieder suspendiert. Die Zell-Antikörperkomplexe wurden in dieser
Lösung
30 Minuten bei Raumtemperatur blockiert und dann in frische Röhren überführt.
-
Eine
vorblockierte Suspension (40 μl)
von jedem, dem Avidin-Phosphorkonjugat, dem Avidin-FITC, Avidin
oder unkonjugiertem Phosphor, wurde zu vier der Zellproben, konjugiert
mit dem mit Biotin behandelten Antimäuse-IgG (N & L), zugegeben. Außerdem wurde
eine gleiche Menge an vorblockiertem Avidin-Phosphor oder unkonjugiertem
Phosphor zu den restlichen beiden Zellproben, die monoausgefält mit dem
nicht mit Biotin behandelten FITC-markierten Antimäuse-IgG
(N & L) zugesetzt.
-
Die
Avidin-Reporterkonjugate oder negativen Kontrollen wurden wie folgt
vorgeblockt. Avidin-Phosphor und Phosphor allein wurden in Blockierpuffer
durch Zusatz von 10 μl
einer 6,7 mg/ml-Suspension
auf eine Endvolumen von 100 μl
verdünnt.
Avidin-FITC und das Avidin allein kontrolliert auch in blockierendem
Puffer verdünnt
durch Zugabe von 27 μl
einer 2,5 mg/ml-Lösung
zu einem Endvolumen von 100 μl.
Diese Reagenzien wurden bei Raumtemperatur 3 Stunden mit intermittierender
Resuspensierung geblockt und dann zu 50 μl Zellen, die durch Biotinbehandlung
oder Nicht-Biotinbehandlung
markierte zweite Antikörper
waren. Die Avidin-Biotinreaktionen wurden bei Raumtemperatur während 30
Minuten mit gelegentlicher Umsuspendierung durchgeführt. Die
Reaktionen wurden durch Sammeln der Zellen durch Zentrifugieren
und zweimaliges Waschen in blockierendem Puffer angehalten. Die
Proben wurden erneut in 100 μl
Blockierpuffer blockiert und erlaubt, sich vier bis 5 Minuten zu
setzen. Objektträger
für Abbildungen
wurden durch Pipettieren von 5 μl
sich absetzender Zellen vom Boden des Röhrchens vorbereitet. Zellen
wurden durch konfokale Lasermikroskopie unter geeigneten Bedingungen
abgebildet, um die Zelloberfläche
FITC und Up-Converting-Phosphorsignale
zu beobachten. Die Beobachtungen sind in Tabelle IV zusammengestellt.
-
Der
Rest der Proben wurde verwendet, um paramagnetische Polystyrolperlen
wieder zu suspendieren, die mit Schaf-Antimäuse-IggG gebunden waren. Für jede der
sechs Proben wurden 3 × 107 Perlen mit Blockierpuffer während einer
Stunde bei Raumtemperatur in Eppendorf-Röhrchen vorgewaschen. Der Puffer wurde
durch Absaugen entfernt, während
die Röhrchen
in einem magnetischen Halter waren. Die magnetischen Perlen mit
Antimäuse-IgG
ließ man
an die markierten Antikörperzelle
während
einer Stunde bei Raumtemperatur mit dazwischenliegender Wiedersuspension
binden. Die magnetischen Perlen wurden dann auf einem magnetischen
Halter gesammelt, viermal in Blockierpuffer gewaschen, in 100 μl Blockierpuffer
wiedersuspendiert, zu einem frischen Röhrchen überführt, und Up-Converting-Phosphoreszenz
wurde auf dem Fluorimeter gemessen.
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Zum
Abtasten wurde für
Phosphoremission der Emissionsmonochromator bandbreit auf 8 nm eingestellt,
und die Spektren wurden von 500 auf 700 nm mit einer Stufengröße von 2
nm abgetastet. Proben wurden auch hinsichtlich des FITC-Signals
durch Erregen der Proben mit 37 μM
bei λ =
490 nm mit einer Bandbreite von 2 nm. Da die Erregungswellenlänge (490
nm) und die Emissionswellenlänge
(514 nm) sehr nahe bei FITC liegen, wurde eine höhere Auflösung verlangt, um trennbare
Signale zu bekommen, im Vergleich mit Phosphormarkierung. Die Intensität des 490
nm-Signal war 240 μW/cm2 in der Mitte der Vertiefung. FITC-Emissionsspektren
wurden bei 0,5 nm an Teilen von 450 nm bis 750 nm mit einer Bandbreite
von 2 nm auf dem Emissionsmonochromator abgetastet. Probe 1 ist
die positive Kontrolle und ergab klar das höchste Emissionssignale. Probe
2 zeigt, daß eine
unspezifische Adsorption des Phosphors auf die Probe beschränkt ist
und leicht von Signalen unterscheidbar ist, die Avidin-konjugiertem
Phosphor zuzuschreiben sind und zeigt, daß an Phosphore gebundenes Avidin
spezifisch nur binden kann, wenn sie mit der Sonde konjugiert sind,
in diesem Beispiel durch die Biotin-Avidin-Bindung. Probe 3 ist
die negative Kontrollprobe, die keine Phosphore, sondern nur Avidin
enthält.
Probe 4 zeigt FITC-konjugiertes Avidin. Obwohl FITC-Signale auf der Zelloberfläche durch Lasermikroskopie
beobachtet wurden, waren die Signale unter dem Level der Ermittlung
auf dem Fluorimeter für
FITC-Messung, und da es keinen Phosphor in der Probe gab, wurde
dort kein signifikantes Phosphorsignal erstellt. Proben 5 und 6
zeigen, daß FITC-konjugierte primäre Antikörper ermittelt
werden können
und daß die Gegenwart
von Phosphor oder Avidin-Phosphor nicht signifikant die Bindung
des primären
Antikörpers
an sein Ziel-Antigen unterbricht.
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Bindung von Avidin-Phosphorkonjugat
an DNA
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Plasmid-DNBA
(25 μg)
wurde herb übertragen
in Gegenwart von 20 mM dGTP, 20 mM DCTP, 20 mM Bioton-14 dATP, 13
mM dTTP und 7 mM DTTP Digoxigenin-11 dUTP und durch Ethanol-Ausfällung gereinigt. Die
mittlere Größe des mit
Biotin behandelten Digoxigenin-markierten Fragments wurde auf zwischen
200 und 300 Nukleotiden geschätzt,
wie es durch Gelelektroforese geschätzt wurde. Etwa 20 μg DNA wurde
immuno-ausgefällt
während
einer Stunde bei 22°C
mit monokonalem Mäuse-Antiddigoxigenin-IgG1-Lösung (PBS) in
einem Volumen von 200 μl.
Ein Äquivalent
Reaktionsgemisch ohne DNA-Gehalt wurde auch hergestellt. Jede der
zwei Proben wurde dann anteilweise (50 μl) in drei frische Eppendorfröhren überführt.
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Die
Avidin-Konjugate wurden eine Stunde bei Raumtemperatur durch Verdünnung mit
500 μg einer Avidin-Phosphor-Suspension,
unkonjugierter Phosphor-Suspension oder Avidin-Lösung in 300 ml Blockierpuffer
geblockt. Für
jede der Proben (zusammengefaßt
nachfolgend in Tabelle V) wurden 50 μl des Antidigoxigenin-Konjugats
zu 150 μl
der vorblockierten Avidin-Konjugate oder Avidin zugesetzt und wurden
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
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Ungebundene
Avidin-Konjugate wurden durch Wiedersuspendieren von 3 × 107 paramagnetischen Perlen, gebunden an Schaf-Antimäuse-IgG
(vorblockiert in Blockierpuffer) entfernt. Nach Inkubation während 30
Minuten bei Raumtemperatur mit intermitterender Wiedersuspendierung wurden
die Perlen auf einem magnetischen Gestell getrennt und vier- bis
sechsmal mit PBS gewaschen. Die an Antikörper-DNA gebundenen Perlen
wurden dann auf dem Fluorimeter gemessen.
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Die
Proben wurden von 500 bis 700 nm mit einer Bandbreite von 8 nm und
einer Stufengröße von 2 nm
abgetastet. Jeder berichtete PMT-Wert (Tabelle V) repräsentiert
einen Mittelwert von 5 Abtastungen. Von Probe 1 erwartet man, daß sie das
höchste
PMT-Signal liefert, da mit Biotin behandelte DNA vorliegt und an die
Avidin-gebundenen Phosphore binden kann. Probe 2 zeigt den Level
von nicht-spezifischer Absorption der Phosphore an die Probe, für die man
fand, daß sie
unwichtig sind, da das PMT-Signal als das gleiche wie jenes der
negativen Kontrollprobe (Probe 4), die keine Phosphore enthält, ermittelt
wird. Probe 3 ist eine andere Kontrollprobe und zeigt, daß die Avidin-gebundenen
Phosphore nicht an die paramagnetischen Perlen in Abwesenheit von
DNA binden. Proben 5 und 6 zeigen Ergebnisse von FITC-markiertem
Avidin, das für
die Gültigkeit der
zu überprüfenden Assays
verwendet wurde.
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Tabelle
V
Ergebnisse diagnostischer Assays mit Up-Converting-Phosphor-Nukleinsäure
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Phosphor-Down-Conversion-Bewertung
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Eine
Probe des Phosphors (Y0,86'Yb0,08Er0,06)2O2S wurde
hinsichtlich des Vorhandenseins eines Down-Converted-Signals abgetastet.
Dies erfolgte durch Erregen einer Probe des monodispersen Phosphors, der
oben beschrieben wurde (4 × 10–12 M
in DMSO) mit 1,3 mW monochromatischem Licht bei 350 nm mit einer Bandbreite
von 16 nm für
die Erregungsquelle. Ermittlung erfolgte durch Abtasten dieser Probe
von 350 bis 800 nm mit einem Monochromator mit Bandbreite 8 nm.
Das Abtasten erfolgte in Schritten von 2 nm. Es wurde keine Down-Conversion
beobachtet. Außerdem
wurde keine Down-Conversion bei den Erregungswellenlängen beobachtet,
die von Tanke et al. (US-Patent 5,043,265) zitiert sind. So ist
es unwahrscheinlich, daß die Up-Converting-Phosphore
jene sind, die von Tanke et al. berichtet wurden.
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Homogene Assays
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Das
für Up-Converting-Phosphore
charakteristische Multiphotonen-Aktivierungsverfahren kann verwendet
werden, um Assays zu produzieren, die keine Probenwaschstufen erfordern.
Solche diagnostische Assays, die nicht der Entfernung von ungebundenen
Phosphormarkierung aus der Probe erfordern, sind hier als homogene
Assays bezeichnet und können
auch pseudohomogene Assays genannt werden.
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Homogenes Assay – Beispiel
1
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Eine
Ausführungsform
eines homogenen Assays besteht aus der Verwendung einer Up-Converting-Phosphor-Markierung,
gebunden an eine geeignete Sonde (zum Beispiel einen Antikörper oder
DNA). Die Phosphor-markierte Sonde bindet speziell an ein Ziel (zum
Beispiel Antigen oder Nukleinsäure),
das an eine Einfangfläche
gebunden ist. Eine geeignete Einfangfläche kann die Spitze einer lichttragenden
optischen Faser (23)
oder die Bodenfläche
eines Probenbehälters
(24) sein. Bei Inkubation
der zielmarkierten Einfangfläche
mit der Phosphor-markierten Sonde wird Phosphorteilchen an der Einfangfläche als
eine Funktion der Zielmenge auf der Einfangfläche ansammeln. Das Ziel kann
direkt an die Einfangfläche
binden oder kann durch Wechselwirkung mit einem Bindemittel (zum
Beispiel einem spezifischen Antikörper, der mit dem Ziel Polynukleotid
reagieren kann, welches an das Ziel gebunden ist), das selbst an
die Einfangfläche
gebunden ist (wie beispielsweise in einem Sandwich-Immunoassay).
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Feststellung
des an die Einfangfläche
gebundenen Phosphors wird unter Verwendung eines Erregungslichts
bewirkt, das von einem Strahl niedriger Intensität und mit großem Querschnitt
zu einem Strahl hoher Intensität
und mit kleinem Querschnitt fokussiert wird, wobei der Brennpunkt
des Strahlt bei oder sehr nahe der Einfangfläche ist. Fokussieren des Erregungslichts
erfolgt durch Übertragung
durch optische Elemente, die einen sehr kurzen Brennpunktabstand
haben, so daß der
Strahl divergiert, in einem kurzen Abstand von der Einfangfläche weniger
intensiv wird.
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Da
die Intensität
des von den Up-Converting-Phosphor-Markierungen emittierten Lichts
proportional zu der Erregungslichtintensität ist, angehoben bis zu einer
zweifachen oder größeren Energie,
werden Phosphore nahe dem Brennpunkt der erregenden Quelle signifikant
mehr Licht als jene emittieren, die in Suspension in der Probe von
der Einfangfläche
wegbleiben. Daher wird ein Binden von Up-Converting-Phosphor an die
Einfangfläche
gebundenen Sonden eine Zunahme der emittierten Lichtintensität, gemessen
an der Probe als Ganzes oder gemessen an einer Kontrollprobe, in
welcher Phosphore nicht an die Einfangfläche gebunden sind. Emittierte
Lichtintensität
kann als eine Funktion der Zielkonzentration unter Verwendung für Standardisierung
(Kalibrierung) einer Reihe von Proben, die vorbestimmte Zielkonzentrationen
enthalten, ausgedrückt werden.
Die emit tierten Lichtintensität
von einer Testprobe (unbekannte Zielkonzentration) kann mit der
so erzeugten Standardkurve verglichen werden, um die Zielkonzentration
zu bestimmen.
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Beispiele
von geeignetem homogenem Assayformat enthalten, jedoch nicht darauf
beschränkt,
immunodiagnostische Sandwich-Assays und Antigen- und/oder Antikörperoberflächenassays
in kompetitiver Form.
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Homogenes Assay Beispiel
2
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Eine
andere Ausführungsform
gestattet für
die Ansammlung von Sonden, die an Up-Converting-Phosphor an der Ermittlungsfläche durch
die Anwendung von Zentrifugal- oder Gravitationskräfte ein
Absitzen. Bei dieser Ausführungsform
wird ein Up-Converting-Phosphor an Mehrfachsonden gebunden. Alle
Sonden müssen
an das gleiche Ziel binden, obwohl diese Bindung an unterschiedlichen
Stellen (zum Beispiel als Antikörpersonden
kann das Ziel aus verschiedenen Epitomen auf einem einzigen Antigen
bestehen) angeordnet sein kann. Der Multisonden-Phosphor kann dann
verwendet werden, um die Aggregation von Zielen in Lösung oder Suspension
in der Probe zu bewirken. Diese Aggregation führt zur Bildung eines großen unlöslichen
Phosphor-Sonden-Zielkomplex, der aus der Lösung oder Suspension ausfällt (25). Der Komplex im Aggregatzustand,
der Phosphoransammlungen an einer Ermittlungsfläche enthält, während nicht der Aggregation
unterworfenes Material in Lösung
oder Suspension bleibt. Feststellung erfolgt, wie beschrieben in
dem obigen Beispiel, unter Verwendung eines schart konvergierenden
Erregungsstrahls.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung in einigen Einzelheiten zur Erläuterung
zum Zweck der Klarheit und des Verständnisses beschrieben wurde,
liegt auf der Hand, daß bestimmte
Veränderungen
und Modifikationen innerhalb des Erfindungsgedankens erfolgen können.