DE69723111T2 - Nachweis biospezifischer fluoreszenz durch zwei-photonen-anregung - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Immunoassay ist ein eingeführtes biospezifisches Assayverfahren, das in großem Umfang in der Routinediagnostik und in Forschungslabors eingesetzt wird. Eine andere Gruppe biospezifischer Assays sind DNA- und RNA-Hybridisierungsasssays. In biospezifischen Assays werden üblicherweise zwei biospezifische Sonden, eine primäre Sonde und eine sekundäre Sonde (d. h. ein Antikörper, DNA- oder RNA-Sonde), verwendet. Sie werden beide an die spezifischen Determinanten der Analytenmoleküle gebunden und bilden einen Komplex aus drei Molekülen (Sandwich-Struktur). Normalerweise ist eines dieser zwei Reagenzien markiert. Heutzutage sind üblicherweise verwendete Markierungen Radioisotope, Enzyme, lumineszierende und fluoreszierende Markierungen. Das gängigste Probenmaterial, das analysiert wird, ist Blutserum.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf solche fluorometrischen biospezifischen Assays, in denen ein biospezifisches Reagenz an Mikropartikel angeheftet ist, die als feste Matrix dienen. Die feste Matrix mit den angehefteten (beziehungsweise gebundenen) Komponenten wird später als die feste Phase bezeichnet. Das zweite biospezifische Reagenz ist mit einer fluoreszierenden Markierung markiert und wird später einfach als Markierung bezeichnet. Bezüglich ihrer Funktionsprinzipien können Assays in zwei Hauptgruppen unterteilt werden: 1) Assays, die überschüssiges Reagenz an eine feste Phase gebunden haben, die in der Immunologie als immunometrische Assays bezeichnet werden, und 2) Assays, die eine begrenzte Menge an Reagenz an eine feste Phase gebunden haben. Diese werden als kompetitive Assays bezeichnet.
  • Der erste Typ ist für das Analytenmolekül Ag anwendbar, das mindestens zwei spezifische Determinanten bereitstellen kann. In diesem Assaytyp übersteigt die Anfangskonzentration des biospezifischen Reagenzes Ab, das an die feste Phase gebunden ist, die Menge des Analyten Ag. Das andere Reagenz in der Reaktion ist das markierte Reagenz Ab*. Komplexe AbAgAb* werden an die feste Phase gebunden und die Signalantwort des Assays ist linear. DNA- und RNA-Assays werden auch nach demselben Prinzip durchgeführt.
  • Der zweite Typ ist auf kleine Analytenmoleküle Ag anwendbar. In diesem Assay liegt das biospezifische Reagenz Ab, das an die feste Phase A gebunden ist, in einer begrenzten Konzentration bezüglich des Analyten vor. Das andere Reagenz in der Reaktion ist das markierte Analytenmolekül Ag*, das heißt, das markierte Analytenmolekül wird als Reagenz verwendet. Die Komponenten Ag und Ag* binden im Verhältnis ihrer relativen Konzentrationen an das Festphasenreagenz Ab. Diese Reaktion ist als kompetitive Bindungsreaktion bekannt und die Signalantwort dieses Assaytyps ist nicht-linear.
  • Das Verfahren ist außer auf diese zwei Hauptgruppen anwendbar, um die Reaktionskinetik zwischen verschiedenen Biomolekülen Ab und Ab* zu untersuchen, das heißt um die Bildung von Reaktionsprodukten als Funktion der Zeit zu überwachen. Bei diesen Untersuchungen überwachen wir einfach, wie das markierte Molekül Ab* an das Festphasenmolekül Ab bindet.
  • Die vorstehend verwendeten Symbole Ab, Ag und Ab* beziehen sich hier auf biospezifische Moleküle im Allgemeinen und sind nicht auf immunologische Antikörper und Antigene beschränkt.
  • Das Problem bei herkömmlichen Assays und Forschungsverfahren liegt in ihrer Komplexität. Zum Beispiel erfordert die Bestimmung von Hormonen aus Blut mit einem fluorometrischen im munometrischen Assayverfahren oft mehrere Stufen: Abtrennung von Zellen aus dem Serum, Verteilung und Verdünnung der Serumprobe, Inkubation mit der festen Phase, Abtrennung der freien Fraktion durch Waschen, Inkubation mit der Markierung, Abtrennung der freien Markierung durch Waschen, Zusatz einer Messlösung und Messen des Signals.
  • Eine Abtrennung von Zellen aus dem Serum ist notwendig, da die starke Lichtabsorption von Hämoglobin in herkömmlichen fluorometrischen Assays die Messungen beeinträchtigt. Im oben genannten ersten Assaytyp müssen die Reagenzien in zwei getrennten Phasen zugesetzt werden, was eine Abtrennung der freien Fraktion von der gebundenen Fraktion zwischen diesen Schritten einschließt; andernfalls ist die Assayantwort (d. h. die Konzentration des Produktes AbAgAb*) verringert, wenn die Analytenkonzentration die Bindungskapazität der festen Phase übersteigt. Dieses gefährliche Phänomen tritt nur auf, wenn alle Assaykomponenten gleichzeitig zugesetzt werden und es wird in der Literatur als "Hook-Effekt" bezeichnet. Die freie Markierung muss auch abgetrennt werden; andernfalls kann das Signal aus der gebundenen Markierung nicht gemessen werden, da das hohe Hintergrundsignal von der freien Markierung beigesteuert wird.
  • Es besteht ein ständiger Bedarf für einfachere und kostengünstigere Analysen bei der Routinediagnostik. Das neue biospezifische Assayverfahren der vorliegenden Erfindung, das fluoreszierende Markierungen verwendet, beinhaltet nur eine Stufe und erfordert keine Abtrennung der Markierung und ist insbesondere für Assays bei Vollblut oder bei anderen biologischen Suspensionen geeignet. Außerdem macht die vorliegende Erfindung es möglich, Echtzeit-Messungen der Bioaffinitätsreaktionskinetik durchzuführen.
  • Zwei-Photonen-Anregung
  • Eine Zwei-Photonen-Anregung wird erzeugt, wenn die Dichte von Photonen pro Volumeneinheit und pro Zeiteinheit durch Fokussieren einer intensiven Lichtquelle hoch genug wird, damit zwei Photonen in demselben Chromophor absorbiert werden. In diesem Fall ist die absorbierte Energie die Summe der Energien der zwei Photonen. Nach dem Wahrscheinlichkeitskonzept ist die Absorption eines einzelnen Photons in einem Farbstoff ein unabhängiges Event und ist die Absorption mehrerer Photonen eine Reihe von einzelnen unabhängigen Events. Die Absorptionswahrscheinlichkeit eines einzelnen Photons kann als lineare Funktion beschrieben werden, solange die Energiezustände, die angeregt werden sollen, nicht gesättigt sind. Die Absorption von zwei Photonen ist ein nicht-linearer Prozess. Bei der Zwei-Photonen-Anregung werden Farbstoffmoleküle nur angeregt, wenn beide Photonen gleichzeitig absorbiert werden. Die Absorptionswahrscheinlichkeit von zwei Photonen ist gleich dem Wahrscheinlichkeitsprodukt der Absorptionsverteilungen der einzelnen Photonen. Die Emission von zwei Photonen ist demnach ein quadratischer Prozess.
  • Die Eigenschaften des optischen Systems, das zur Fluoreszenzanregung verwendet wird, können mit der Reaktion des Systems auf eine punktartige Lichtquelle beschrieben werden. Eine punktartige Lichtquelle bildet in Folge von Diffraktion eine Intensitätsverteilung in der Brennebene, die für das optische System charakteristisch ist (Punktausbreitungsfunktion). Bei Normalisierung ist diese Punktausbreitungsfunktion die Wahrscheinlichkeitsverteilung, mit der die Photonen aus der Lichtquelle den Brennbereich (bzw. fokalen Bereich) erreichen. Bei der Zwei-Photonen-Anregung entspricht die Verteilungswahrscheinlichkeit der Anregung dem normalisierten Produkt der Intensitätsverteilungen der zwei Photonen. Die so abgeleitete Wahrscheinlichkeitsverteilung ist insbesondere in vertikaler Richtung dreidimensional und ist deutlich weiter eingeschränkt als für ein einzelnes Photon. So wird bei der Zwei-Photonen-Anregung nur die Fluoreszenz angeregt, die in der deutlich eingeschränkten dreidimensionalen Nachbarschaft des Brennpunktes gebildet wird.
  • Wenn ein Farbstoff Zwei-Photonen-angeregt wird, wird die Lichtstreuung in der Nachbarschaft des Brennpunktes und die von den optischen Komponenten im Vergleich zur normalen Anregung deutlich verringert. Darüber hinaus verringert die Zwei-Photonen-Anregung die Hintergrundfluoreszenz außerhalb des Brennpunktes, in der Umgebung der Probe und im optischen System. Da der Anregungslichtstrahl auf einen möglichst kleinen Punkt fokussiert werden muss, ist die Zwei-Photonen-Anregung für die Betrachtung kleiner Probenvolumina und -strukturen am besten geeignet, was auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Fall ist.
  • Der Vorteil einer Zwei-Photonen-Anregung basiert auch auf der Tatsache, dass sichtbares Licht oder Licht des nahen Infrarot (NIR) zum Beispiel zur Anregung im ultravioletten Bereich oder blauen Bereich verwendet werden kann. In gleicher Weise kann eine Anregung im sichtbaren Bereich durch NIR-Licht erreicht werden. Da die Wellenlänge der Lichtquelle beträchtlich länger als die Emissionswellenlänge des Farbstoffs ist, können die Streuung bei einer Wellenlänge der Lichtquelle und die mögliche Autofluoreszenz durch Verwendung von Tiefpassfiltern (Abschwächung um mindestens 10 Größenordnungen) wirksam abgeschwächt werden, um zu verhindern, dass sie den Detektor erreichen.
  • Da bei der Zwei-Photonen-Anregung die Photonendichte pro Volumeneinheit und pro Zeiteinheit sehr hoch sein muss, damit zwei Photonen in denselben Chromophor absorbiert werden, ist es nützlich, Laser zu verwenden, die kurze Pulse mit hoher Wiederholungsfrequenz erzeugen. Ein für die Zwei-Photonen-Anregung verwendbarer Laser ist zum Beispiel ein passiv gütegesteuerter Nd:YAG-Laser mit einer Pulslänge von 1 ns.
  • EP 0 723 146 offenbart Verfahren, Zusammensetzungen und eine Apparatur zur Durchführung einer empfindlichen Detektion von Analyten, zum Beispiel biologischen Makromolekülen und anderen Analyten, durch Markierung eines Sondenmoleküls mit einer nach oben konvertierenden Markierung, einschließlich Sandwichbindungsassays, die Magnetperlen verwenden, welche als festes Substrat dienen.
  • WO 94/16313 offenbart ein Verfahren zur Identifizierung eines Moleküls oder einer geringen Anzahl von Molekülen, insbesondere bei einer Verdünnung von ≤ 1 μM unter Verwendung einer laserstimulierten Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie bei Messzeiten von ≤ 500 ms und kurzen Diffusionswegen für die zu analysierenden Moleküle; die Messung wird dabei vorzugsweise an geringen Volumina von knapp ≤ 10–14 Liter durchgeführt, um Parameter zu messen, die für das Material spezifisch sind und die durch Lumineszenzmessungen an den zu untersuchenden Molekülen bestimmt werden können.
  • WO 96/22521 offenbart eine fluorometrische Strömungsvorrichtung und ein Verfahren, das eine Zwei-Photonen-Anregung und/oder ein konfokales optisches System verwendet. Das optische System ist für die Zählung kleiner fluoreszierender biologischer Partikel optimal.
  • AUFGABE DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG UND ZUSAMMENFASSUNG
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrifft ein verbessertes biospezifisches Assayverfahren und eine Vorrichtung, die Mikropartikel als feste Phase verwenden. Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verbesserung des mul tiparametrischen Verfahrens und der entsprechenden Vorrichtung, wie sie von den Erfindern in der internationalen Patentpublikation WO 96/22531 beschrieben sind. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das biospezifische Reagenz mit einer fluoreszierenden Markierung markiert. Die Fluoreszenzanregung basiert auf einer Zwei-Photonen-Anregung. Da eine Zwei-Photonen-Anregung auf ein Diffraktions-begrenztes fokales Volumen beschränkt ist, passt nur ein Mikropartikel auf ein Mal in das Zwei-Photonen-angeregte fokale Volumen und die freien Markierungen außerhalb des fokalen Volumens tragen zu keinem signifikanten Hintergrundsignal bei.
  • Das Verfahren und die Vorrichtung, auf die oben Bezug genommen wird und die in der Patentpublikation WO 96/22531 beschrieben ist, ermöglicht einen trennungsfreien Assay für sehr kleine Probenvolumina, allerdings erfordert der methodologische und instrumentale Aufbau des Assaysystems in der präsentierten Form ein kompliziertes Mikrofluidsystem. Die Aufgabe dieser Erfindung besteht weiterhin in der Verbesserung dieses Verfahrens und der Vorrichtung. Um das Verfahren und die Vorrichtung einfacher und kosteneffektiver zu machen, betrifft die Erfindung der vorliegenden Erfindung die folgenden Aufbauanforderungen:
    • 1) Wegen des wachsenden Interesses eine zentrifugale Trennung des Blutserums zu vermeiden, wird der mit Vollblut oder anderen Zellsuspensionen ohne Abtrennung der Zellen durchgeführte Assay wirksamer.
    • 2) Eine Vereinfachung des Flüssigkeitshandhabungssystems reduziert die Systemkosten stark.
    • 3) Diagnostische Konzentrationen bestimmter Analyten decken einen sehr großen dynamischen Bereich ab. Außerdem sollte ein Multiparameter-Assaysystem eine gleichzeitige Messung ver schiedener Analyten ermöglichen – ein Analyt, der seine klinischen Referenzkonzentrationen am unteren Ende hat, und ein anderer Analyt, der seine klinischen Referenzkonzentrationen am oberen Ende hat. Folglich hat der benötigte gesamte dynamische Bereich mehrere Größenordnungen.
    • 4) Der Assay sollte schnell sein. Dies bedeutet, dass die Mikropartikel mit hoher Geschwindigkeit gemessen werden sollten und das Signal, das von jedem Partikel erhalten wird, sollte ausreichend hoch sein.
  • Der entscheidende Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der, dass der Assay in einfacher Weise durchgeführt werden kann, indem der Laserstrahl direkt auf die Reaktionssuspension fokussiert wird und die Bildung der Komplexe an der Oberfläche der Mikroteilchen ohne die Notwendigkeit komplizierter Flüssigkeits-Handhabungs- und Strömungssysteme überwacht werden kann. Die vorliegende Erfindung führt zu einer deutlichen methodologischen Vereinfachung, ermöglicht aber viele andere nützliche Merkmale, die den oben definierten Assayanforderungen entsprechen, und die in diesem Text später diskutiert werden.
  • Die wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in den Ansprüchen dargelegt.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung betrifft die Messung des Endpunkts und die Überwachung der Echtzeit-Kinetik einer Bioaffinitätsreaktion in biologischen Flüssigkeiten oder Suspensionen. Das Verfahren verwendet Mikropartikel als Bioaffinität-bindende feste Phase, an die ein erstes biospezifisches Reagenz gebunden ist, ein biospezifisches zweites Reagenz, das mit einem fluoreszierenden Molekül oder einem fluoreszierenden Nanopartikel markiert ist, und ein Fluoreszenzdetektionssystem, das auf einer Zwei-Photonen-Fluoreszenz-Anregung basiert. Die Mikropartikel werden gleichzeitig mit dem Analyten und dem markierten zweiten Reagenz im Reaktionsvolumen in Kontakt gebracht, es wird eine Bildung der Reaktionsprodukte der Komponenten initiiert. Zum Erhalt eines Signals, das zur Analytenkonzentration in Relation steht, wird ein Zwei-Photonen-Anregungs-Laserstrahl in die Reaktionssuspension fokussiert und die Fluoreszenzemission wird von den einzelnen Mikropartikeln gemessen, wenn sie zufallsverteilt durch das fokale Volumen des Laserstrahls flotieren.
  • Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigte Vorrichtung führt eine Messung des Endpunkts durch oder überwacht die Echtzeit-Kinetik der Bioaffinitätsreaktion. Die Vorrichtung umfasst ein Mittel zur Erzeugung eines Zwei-Photonen-Anregungs-Laserstrahls, der zur Messung der Fluoreszenzemission aus den einzelnen Mikropartikeln, wenn sie zufallsverteilt durch das fokale Volumen des Laserstrahls flotieren, fokussiert werden kann.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Bevorzugte Ausführungsformen
  • Die Effizienz der Messung kann durch aktive Auffangtechniken verbessert werden, was bedeutet, das die Mikropartikel für den Zeitraum der Fluoreszenzdetektion mit einer optischen Falle eingefangen werden, was vorzugsweise mit demselben Laserstrahl durchgeführt wird, wie er zur Zwei-Photonen-Fluoreszenz-Anregung verwendet wird.
  • Der Arbeitszyklus des Auffangens kann durch einen mechanischen oder optischen Scanner verbessert werden, der die Probe, die die Mikropartikel enthält, in Relation zum Brennpunkt bewegt; die Scannerbewegung kann durch ein Signal, das von einem konfokalen Detektor erhalten wird, welcher die Licht- streuung oder -reflektion von den. Mikropartikeln misst, kontrolliert werden und für den Zeitraum der Messung der Fluoreszenzemission wird die Abtastgeschwindigkeit reduziert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Verbesserung des dynamischen Bereichs des Assays durch Durchführung der folgenden Stufen:
    • – Während des Anfangszeitraums, der Reaktion, bevor sich die Reaktion einem Gleichgewicht nähert, wird ein Parameter g, der die Signal-Wachstumsgeschwindigkeit angibt zu einem Zeitpunkt oder zu verschiedenen Zeitpunkten oder innerhalb eines Zeitraums, aufgezeichnet, und
    • – die Signalantwort R des markierten Reaktionsproduktes wird am Endpunkt der Reaktion gemessen, und
    • – die Konzentration p des Analyten P wird auf der Basis der Standardkurve p = P(R) oder p = P(g) bestimmt, wenn die Konzentration des Analyten niedriger beziehungsweise höher als die Konzentration des primären Reagenzes ist. Die Wachstumsrate der Signalintensität wird bestimmt, indem eine Polynomfunktion für die Kurve der Signalintensität, gemessen als Funktion der Zeit, angepasst wird; und die Konzentration des Analyten p wird aus den Koeffizienten der Polynomfunktion bestimmt. Wenn die angepasste Funktion erster Ordnung ist, wird die Konzentration des Analyten aus der Steigung der Funktion bestimmt .
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine Objektivlinse und einen Laser, der durch diese Objektivlinse in das Reaktionsvolumen fokussiert werden kann, zur Durchführung eines optischen Auffangens der Mikropartikel; die Laserleistung und die numerische Öffnung der Objektivlinse wurden zur Durchführung des optischen Auffangens in nerhalb des fokalen Volumens der Zwei-Photonen-Anregung optimiert. Die Vorrichtung kann einen mechanischen oder optischen Scanner eingebaut haben, der durch ein Trigger-Signal gesteuert wird, das aus einem Lichtstreuungsdetektor erhalten wird, um die Probe, die die Mikropartikel enthält, in Relation zum Brennpunkt zu bewegen; sie kann auch ein Kontrollsystem zur Verringerung der Abtastgeschwindigkeit für den Zeitraum der Fluoreszenzdetektion eingebaut haben. Der Lichtstreuungsdetektor ist mit dem Laserstrahl konfokal. Die Vorrichtung kann ein flaches dünnes Substrat, zum Beispiel eine Kunststofffolie, eingearbeitet haben, auf das die Reaktionskomponenten verteilt werden, und das Material des Substrats kann aus einem hydrophoben Material ausgewählt werden, das es ermöglicht, dass die Oberflächenspannung der Flüssigkeit das Reaktionsvolumen in Form eines Tröpfchens hält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden:
    Die Probe, die den zu bestimmenden Analyten enthält, und das biospezifische markierte Reagenz werden gleichzeitig mit den Mikropartikeln, die mit dem biospezifischen Reagenz überzogen sind, in Kontakt gebracht. In Folge der Bioaffinität werden Komplexe, die aus dem Analyten und dem markierten biospezifischen Reagenz bestehen, an die feste Phase an der Oberfläche der Mikropartikel gebunden. Die Komponenten der Reaktionssuspension werden auf der Oberfläche eines dünnen transparenten Substrats verteilt, was es ermöglicht, dass ein Lichtstrahl aus einem gepulsten Laser des nahen Infrarots (NIR-Laser) durch das Substrat in die Reaktionssuspension fokussiert wird. Das Volumen der Reaktionssuspension ist klein genug, z. B. 1 μl, um das Reaktionsvolumen als Tröpfchen auf der flachen Oberfläche oder in einer flachen Vertiefung zu halten.
  • Da das fokale Volumen des Laserstrahls durch Diffraktion beschränkt ist, wird der Laserstrahl zu einer Zeit nur auf ein einzelnes Mikropartikel fokussiert. Durch Bewegungen der Suspension bewegen sich die Mikropartikel zufallsverteilt in das fokale Volumen und heraus. Die Markierung an der Oberfläche jedes Mikropartikels, das in das fokale Volumen flotiert, wird durch Zwei-Photonen-Absorptionen angeregt und seine Fluoreszenzemission wird mit einem Photonendetektor gemessen. Das Signal, das in Relation zur Photonenzählrate (photon count rate) steht und das aus dem Detektor erhalten wird, hängt von der Reaktionsgeschwindigkeit und der Konzentration des interessierenden Analyten ab. Indem das Signalwachstum verfolgt wird, ist es möglich, Informationen über kinetische Reaktionsparameter und die Analytenkonzentration zu erhalten, bevor die Reaktion ein Gleichgewicht erreicht hat.
  • Direkte Messung einer Komplexbildung im Reaktionsvolumen
  • Die Verwendung von monodispersen Mikropartikeln als feste Phase in diesem biospezifischen Assay stellt eine schnelle Bioaffinitätsreaktion sicher. Da in der Reaktion, die an der Oberfläche der Mikropartikel abläuft, der durchschnittliche Abstand zwischen den Reaktionskomponenten sehr klein ist, wird das Reaktionsgleichgewicht schnell erreicht. Monodisperse sphärische Mikropartikel mit einem Durchmesser von 0,01 bis 100 μm können aus geeignetem Polymer, Glas und anderem optisch transparentem Material hergestellt werden, so dass sie für Wassersuspensionen gut geeignet sind. Geeignete Oberflächeneigenschaften können zur Bindung von Makromolekülen durch physikalische Adsorption wie auch durch kovalente Kopplung bereitgestellt werden.
  • Die Mikropartikel, die als feste Phase der biospezifischen Reaktion fungieren, sind in einer kontinuierlichen statistischen (beziehungsweise zufallsverteilten) Bewegung in der Suspension, die die Probe und das Reagenz enthält. Diese Bewegung, Diffusion genannt, wird durch thermische Schwingungs kräfte verursacht. Als Folge der Diffusion flotieren die Partikel zufallsverteilt durch das fokale Zwei-Photonen-Anregungsvolumen und es wird ein Signal aufgezeichnet, das proportional zur Menge der fluoreszierenden Markierung an der Oberfläche des Mikropartikels ist. Die Dauer des Fluoreszenzsignals hängt von der Übergangszeit ab, das heißt von der Zeit, die ein Mikropartikel im fokalen Volumen bleibt. Die erwartete Dauer der Übergangszeit für 3 μm-Partikel, errechnet auf der Basis der Diffusionstheorie, liegt in der Größen-ordnung von einer Millisekunde.
  • Wir haben allerdings beobachtet, dass, wenn die Mikropartikel durch die freie Diffusion zufallsverteilt durch das fokale Volumen flotieren gelassen werden, die Übergangszeit in der Größenordnung von 300 ms für 3 μm-Partikel sein kann. Dies führte zu der Entdeckung, dass der starke Laserstrahl, der für eine Zwei-Photonen-Anregung benötigt wurde, als optische Falle entweder zweidimensional oder dreidimensional, in Abhängigkeit von der Laserleistung und der numerischen Öffnung der Objektivlinse, fungieren kann. Die dreidimensionale Falle erlaubt eine lange Auffangzeit, bis das Partikel aus der Falle freigesetzt wird. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass der Laser für kurze Zeit abgeschaltet wird.
  • Die optische Auffangwirkung basiert auf dem Strahlungsdruck und den Abstoßungskräften, die durch die Laserstrahlung verursacht werden. Die Richtung und Stärke der Auffangkräfte hängen von der Größe, Gestalt und dem Brechungsindex des Partikels ab. Außerdem spielen die Wellenlänge der Strahlung wie auch die Lichtabsorptionsfähigkeit und -reflektionsfähigkeit des Partikels eine wichtige Rolle. Ein Laserstrahl mit einem sehr engen Brennpunkt wird Auffangkräfte sowohl in axialer Richtung als auch in lateralen Richtungen ausüben. Ein Laserstrahl mit einem kleineren Fokussierungswinkel (geringe numerische Öffnung der Fokussierungslinse) wird Auffangkräfte in lateraler Richtung und Antriebskräfte in axialer Richtung entwickeln. In diesem zuletzt genannten Fall wird ein Mikropartikel, das in die Nachbarschaft des fokalen Volumens flotiert, in die zweidimensionale potentielle Vertiefung im Inneren des fokalen Volumens fallen und dort bleiben, bis es durch die Propulsionskräfte aus dem fokalen Volumen gestoßen wird. Die Theorie und Anwendungen der optischen, Falle (des optischen Auffangens) sind in der Literatur beschrieben (Ashkin A., Phys.Rev.Lett. 24(4):156, 1970 ja Ashikin, A., Dziedzic, J.M., Bjorkholm, J.E. und Chu, S. Opt. Lett. 11(5):288, 1986).
  • 1 stellt ein Konturmodell für das Laserintensitätsprofil mit Doppeltrichterbildung (Punktausbreitungsfunktion) um den fokalen Punkt im zweidimensionalen Fall dar. Die vertikale Achse ist die Richtung des Laserstrahls. Die Konturen geben die relative Intensitätsverteilung an. Das Modell wurde auf der Basis der Theorie, die von Richards & Wolf 1959 aufgestellt wurde und die zum Beispiel in: Stamnes, J.J. (1986), Waves in focal regions: Propagation, Diffraction and Focusing of Light, Sound and Water Waves, S. 461-. Bristol, England: Adam Hilger, Herausg. IOP Publishing Limited, beschrieben ist, errechnet. Die Dimension einer Skalaeinheit ist 4 μm. Die numerische Öffnung der Objektivlinse für dieses Modell ist 0,65. Der Strahlungsdruck, dem ein Partikel ausgesetzt ist, bewirkt das Einsaugen des Partikels in das ellipsoidförmige Zwei-Photonen-Anregungsvolumen und danach Ausstoßen in Richtung der vertikalen Achse. 1 zeigt, wie ein 3 μm-Partikel durch den Trichter wandern wird und wie es sich durch das Zentrum des Brennpunktes bewegt und wie es relativ lange Zeit unter Zwei-Photonen-Anregung bleibt. Die Verwendung der zweidimensionalen Falle führt in jedem Fall zu einer viel längeren durchschnittlichen Übergangszeit als wenn das Partikel nur durch transversale Diffusion beeinflusst würde.
  • Folglich ist die Gesamtanzahl der Photonenzählungen während der Übergangszeit größer als ohne Auffangeffekt.
  • In unserem Experiment fungierte derselbe Laser zur Zwei-Photonen-Anregung des Fluoreszenzfarbstoffs und als Mittel für das zweidimensionale optische Auffangen der Mikropartikel. In diesem Experiment verwendeten wir einen passiv gütegesteuerten Nd:YAG-Laser mit einer Leistung von 30 mW bei einer Wellenlänge von 1064 nm und Objektivlinsen mit einer numerischen Öffnung von 0,65 bis 0,8.
  • Der Auffangeffekt erwies sich im Kontext mit der vorliegenden Erfindung als sehr wichtig, da er die Gesamtzählungen an detektierten Photonen erhöht. Da die Mikropartikel längere Zeit im fokalen Volumen bleiben und ein größerer Teil der sich zufallsverteilt bewegenden Partikel durch das Zentrum des Brennpunkts flotieren wird, ist die Schwankung der Zählungen, erhalten von verschiedenen Partikeln, geringer.
  • Untersuchung von Vollblut und anderen Zellsuspensionen
  • Es ist bekannt, dass das Hintergrundsignal, das durch Streuung und Autofluoreszenz verursacht wird, durch Verwendung einer Zwei-Photonen-Anregung eliminiert werden kann (WO 96/22531). Überraschenderweise haben wir festgestellt, dass Anregungslicht, zum Beispiel mit einer Wellenlänge von 1064 nm, keine Fluoreszenz von Hämoglobin (Protoporphyrin IX) hervorruft und daher die Hintergrundfluoreszenz, die durch Erythrozyten verursacht wird, nicht signifikant ist, selbst wenn die Mikropartikelsuspension eine beachtliche Menge an Erythrozyten enthält. Es ist klar, dass die Lichtabsorption im NIR-Bereich durch Erythrozyten und insbesondere die von Hämoglobin sehr gering ist, allerdings scheint der Zwei-Photonen-Anregungsenergietransfermechanismus von Porphyrinen vollständig anders zu sein als der der Ein-Photonen-Anregung und als Folge liefert die Autofluoreszenz von Erythrozyten in der Suspension ein überraschend niedriges oder sogar vernachlässigbares Hintergrundsignal.
  • Die Beobachtung bezüglich der Differenz zwischen Ein-Photonen- und Zwei-Photonen-Fluoreszenz-Anregung von Porphyrinen führte zu einer Möglichkeit, die Notwendigkeit der Abtrennung der Zellen zu eliminieren und den Assay direkt in Zellsuspension durchzuführen, ohne dass eine signifikante Störung durch die Autofluoreszenz bewirkt wird.
  • Vereinfachung des Flüssigkeitshandhabungssystems
  • Eine andere Möglichkeit, die durch das Konzept der vorliegenden Erfindung geboten wird, besteht in der Vereinfachung des Flüssigkeitshandhabungssystems. Dies kann in einfacher Weise erreicht werden, indem der Zwei-Photonen-Anregungs-Laserstrahl durch ein transparentes Fenster der Reaktionsküvette oder des Substrats in das Reaktionsvolumen fokussiert wird. Auf diese Weise wird ein Fluoreszenzsignal erhalten, wenn ein Mikropartikel infolge einer Diffusion oder einer Flüssigkeitsbewegung zufallsverteilt in das fokale Volumen oder heraus flotiert.
  • Das Reaktionssubstrat ist zum Tragen einer großen Anzahl von Proben mit sehr geringen Volumina hergestellt. Das Detektionssystem, das auf einer Zwei-Photonen-Anregung basiert, lässt sehr geringe Reaktionsvolumina zu, ohne dass ein Verlust an Leistungsfähigkeit auftritt; folglich wird das in der Praxis kleinste Reaktionsvolumen durch die Verteilungstechniken und eher durch die Verdampfung als durch die Detektion beschränkt. Es ist offensichtlich, dass ein Reaktionsvolumen in der Größenordnung von 1 μl unter verschiedenen Gesichtspunkten praktikabel sein würde. Ein derart kleines Volumen kann in einer flachen Vertiefung in einem Fett-Substrat ver teilt werden und dieses Substrat kann eine große Anzahl solcher Vertiefungen eingebaut haben. Alternativ kann das Volumen auf einer flachen Oberfläche, einer Scheibe, Platte oder Folie verteilt werden. Wenn das Material des Substrats aus einem hydrophoben Material ausgewählt wurde, hält die Oberflächenspannung der Flüssigkeit das Reaktionsvolumen auf der Oberfläche in der Form eines Tröpfchens. Der Laserstrahl zur Zwei-Photonen-Fluoreszenz-Anregung wird mit einer Objektivlinse mit großer numerischer Öffnung auf das Reaktionsvolumen fokussiert; eine derartige Linse hat einen Betriebsabstand von kürzer als zum Beispiel 0,3 mm. Daher muss das Substrat ein dünnes Fenster, vorzugsweise dünner als 0,2 mm bereitstellen, damit eine Fokussierung des Strahls in der Suspension möglich ist. Ein Band, hergestellt aus einer geeigneten Kunststofffolie (z. B. Perfluorethylenpropylen, FEP-Folie hergestellt von DuPont) ist besonders geeignet, da sie dünn gemacht werden kann, z. B. 0,05 mm, und billig ist und eine große Menge eines solchen Bands in das System eingebracht werden kann. Die Oberflächenkräfte halten das Tröpfchen in einer festen Position auf der Oberfläche, und zwar ungeachtet der Position des Substrats bezüglich der Gravitation. Die Objektivlinse kann durch das dünne Substrat auf das Tröpfchen oder direkt in das Tröpfchen fokussiert werden.
  • Eine Verteilung von Mikrovolumina kann zum Beispiel unter Verwendung von Tröpfchengeneratoren, die auf der Verwendung piezoelektrischer Aktuatoren basieren, durchgeführt werden. Ein typischer Tröpfchengenerator, der derzeit im Handel verfügbar ist, kann 0,1 bis 1 nl-Tröpfchen mit einer Frequenz von 1 bis 2 kHz herstellen.
  • Kinetische Überwachung der Reaktionsgeschwindigkeit
  • Wenn ein Laserstrahl in die Suspension fokussiert wird, wird das Fluoreszenzsignal erhalten, wenn ein Partikel der Zwei- Photonen-Anregung ausgesetzt ist. Da die Fluoreszenzsignalamplitude zu der Menge an gebundener Markierung auf den Mikropartikeln direkt proportional ist, wird dieses Konzept als Echtzeitüberwachung der Reaktionskinetik bis zum Gleichgewicht fungieren. Die Amplitude des Signals, das von einem Mikropartikel erhalten wird, hängt auch davon ab, wie die flotierenden Mikropartikel das fokale Volumen zufallsverteilt durchkreuzen. Wenn eine statistisch ausreichende Zahl von Mikropartikeln in einem kurzen Zeitraum gemessen wird, dann ist es möglich, die Kinetik der Bioaffinitätsreaktion ausreichend genau durch Überwachung der Fluoreszenzintensität zu verfolgen.
  • Erhöhung der Partikelgeschwindigkeit
  • Viele Anwendungen der biospezifischen Assays beinhalten eine große Probenanzahl. Ein hoher Probendurchsatz wie auch die Überwachung der kinetischen Reaktionsgeschwindigkeit erfordern eine hohe Signalausbeute und eine gute statistische Genauigkeit in kurzem Zeitraum. Bei Anwendung auf das erfindungsgemäße Verfahren führen diese Anforderungen zu der Forderung einer hohen Partikelgeschwindigkeit und einer kurzen Zählzeit.
  • Im Assaysystem gemäß der vorliegenden Erfindung können die Mikropartikel zum Beispiel in Folge der Diffusion zufallsverteilt in das fokale Volumen des Laserstrahls flotieren. Die Geschwindigkeit der Mikropartikel, die in das fokale Volumen flotieren, hängt von der Mikropartikelkonzentration ab. Um die Messung zu beschleunigen kann die Suspension bewegt werden oder die Küvette oder ein beliebiger Behälter, der die Suspension enthält, kann mit einer gewünschten Geschwindigkeit gerührt oder gedreht werden. Je schneller die Bewegung ist, desto höher ist die Geschwindigkeit der Partikel, die zufallsverteilt durch das fokale Volumen flotieren.
  • Die Partikelgeschwindigkeit, die Anzahl der Partikel, die pro Sekunde durch das fokale Volumen flotieren, ist proportional zur Partikelkonzentration. Die Partikelgröße und – konzentration in einem Assay haben ein Optimum, das von den Assay-Leistungsparametern abhängt, und es ist günstig, kleine Partikel und relativ niedrige Konzentrationen zu verwenden. Wenn zum Beispiel 2 μm-Partikel verwendet werden, ist die optimale Partikelkonzentration für die höchste Leistung kleiner als 107 Partikel/ml und dies ist mindestens eine Größenordnung kleiner als für eine vernünftige Partikelgeschwindigkeit bei freier Diffusion erforderlich ist. Die Fluoreszenzemissi – on findet nur während des Zeitraums, wenn die Partikel sich durch das fokale Volumen bewegen und unter Zwei-Photonen-Anregung sind, statt. Kleine Partikel bewegen sich schneller als große Partikel und sie bleiben für eine viel kürzere Zeit im fokalen Volumen. Dies führt zu einer Definition des Anregungs-Arbeitscyclus, der das Verhältnis zwischen der gesamten Anregungszeit und der gesamten vergangenen Zeit ist. In dem oben gegebenen Beispiel liegt der Arbeitscyclus in der Größenordnung von 10–2, was sehr niedrig ist. Ein derart niedriger Arbeitscyclus bedeutet, dass die Zählung nur für eine sehr kleine Fraktion oder vergangenen Zeit aktiv ist und folglich die Anzahl der Photonenzählungen niedrig bleibt und die Gesamtzählzeit, die für die erforderliche statistische Genauigkeit notwendig ist, lang ist.
  • Die Partikelgeschwindigkeit kann erhöht werden, indem die Suspension oder die Reaktionskammer in Bezug auf den Brennpunkt bewegt wird. Die Partikelgeschwindigkeit wird erhöht, indem die Geschwindigkeit der Bewegung erhöht wird. Ein Abtasten (bzw. Scanning) bei bis zu 100 μm/s hält das 3 μm-Partikel in der zweidimensionalen Falle, wenn allerdings die Abtastgeschwindigkeit erhöht wird, wird das Partikel aus der fokalen Falle freigesetzt. Bei erhöhter Abtastgeschwindigkeit werden die Auffangkräfte der optischen Falle zu gering, um das Partikel in der Falle zu halten, da die optischen Auffangkräfte die Viskositätsreibungskräfte nicht aushalten können. Daher wird mit erhöhter Geschwindigkeit die Übergangszeit in demselben Verhältnis kürzer, der Arbeitscyclus bleibt bei demselben niedrigen Level.
  • Wir haben allerdings festgestellt, dass der Arbeitscyclus mit der aktiven Auffangtechnik verbessert werden kann. Dies wird erreicht, indem ein elektronisch kontrolliertes mechanisches oder optisches Abtastsystem (bzw. Scanning-System) zur Bewegung der Mikropartikelsuspension bezüglich des Brennpunkts oder umgekehrt verwendet wird. Die Bewegung sollte schnell genug sein, so dass ein neues Partikel viel schneller als durch Diffusion in das fokale Volumen gebracht wird. Ein Feedback vom Detektor zum Scanning-System reduziert die Abtastgeschwindigkeit unverzüglich, wenn das Signal, das durch das Mikropartikel verursacht wird, nachgewiesen wird. Die Abtastgeschwindigke t wird nur für einen kurzen Zeitraum reduziert. Wenn eine zweidimensionale Falle verwendet wird, wird die Abtastgeschwindigkeit für den Zeitraum, der der Auffangzeit des Mikropartikels im fokalen Trichter entspricht, reduziert. Nach diesem kurzen Zeitraum wird die Abtastgeschwindigkeit zum Auffinden eines neuen Partikels wiederhergestellt.
  • Wir haben festgestellt, dass durch Verwendung eines Scanners mit mechanischer Stufe für die Reaktionsküvette und durch Durchführen einer kreisförmigen Abtastbewegung mit einem Radius von 0,5 mm der Arbeitscyclus signifikant verbessert werden kann. Durch Optimierung der Laserleistung und der numerischen Öffnung der Objektivlinse kann die Übergangszeit kürzer beziehungsweise die Partikelgeschwindigkeit höher gemacht werden.
  • Der mechanische Auffangscanner kann mit einem elektromechanischen, galvanometrischen oder piezoelektrischen Aktuator betrieben werden. Das Signal, das zur Steuerung des Auffangscanners benötigt wird, kann am besten aus einem Streuungsdetektor mit der Laserwellenlänge erhalten werden. Bei Verwendung von Mikropartikeln aus Latex oder anderem optisch transparenten Material mit hohem Brechungsindex ist das Streuungssignal stark. Das Streuungssignal wird früh genug benötigt, wenn das Mikropartikel sich dem fokalen Volumen der Zwei-Photonen-Anregung nähert, um die Scanning-Geschwindigkeit zu verringern und den Auffangeffekt wirken zu lassen. Durch Verwendung eines konfokalen Streuungsdetektionssystems mit einer geeigneten Öffnung vor dem Streuungsdetektor ist es möglich, die Größe der räumlichen Streuungsantwortfunktion zu optimieren.
  • Intensität des Fluoreszenzsignals
  • Eine Zwei-Photonen-Fluoreszenzanregung liefert im Vergleich zu dem der Ein-Photonen-Anregung oft einen sehr niedrigen Signallevel. Allerdings kann sogar bis zu einem Einmoleküllevel eine sehr hohe Empfindlichkeit erreicht werden, da auch das Hintergrundsignal sehr gering ist. Ungeachtet der Empfindlichkeit kann eine niedrige Signalausbeute zu einer langen Zählzeit führen. Für einen hohen Durchsatz und insbesondere zur kinetischen Überwachung ist es wichtig, die Signalintensität, ausgedrückt als detektierte Photonen pro Sekunde, zu maximieren. Wir haben festgestellt, dass im Handel verfügbare fluoreszierende Latexnanopartikel zur Markierung von biospezifischen Reagenzien sehr nützlich sind. Ein Antikörper oder wenige Antikörper können an ein solches Nanopartikel kovalent oder passiv angeheftet (markiert) werden. Ein Nanopartikel mit einem Durchmesser von 10 bis 100 nm kann eine große Anzahl fluoreszierender Farbstoffmoleküle einbauen. Ein 20 nm-Nanopartikel kann zum Beispiel 1000 fluoreszierende Mo leküle einbauen und die Signalintensität ist 1000 mal größer als die eines einzelnen Moleküls. Außerdem unterliegen die Farbstoffmoleküle im Inneren des Mikropartikels in geringerem Ausmaß einer Lösungsmittel-Auslöschung, einer Selbstauslöschung und engeren Emissionsbanden als die freien Moleküle in Lösung, und sie liefern eine höhere Fluoreszenzausbeute und eine bessere Spektralauflösung bei demselben Anregungslevel.
  • Großer dynamischer Bereich
  • Die Assaysignalantwort R bezieht sich auf den Wert der Signalintensität I, der von der Markierung als Funktion der Analytenkonzentration P erhalten wird. Die Signalintensität I bezieht sich auf die Signalintensität, die von der Markierung in der spezifischen Zeit t erhalten wird. Der Peakwert der Signalantwort bezieht sich auf den Punkt, an dem die Signalreaktion des Assays, das heißt die Standardkurve, ihren höchsten Wert erreicht (in 6.H).
  • Das Problem bei herkömmlichen Assayverfahren liegt in ihrer Komplexität und darin, dass die Dynamik auf Werte unterhalb der Konzentration der Reagenzien beschränkt ist. Normalerweise müssen die Reagenzien in zwei getrennten Schritten in die Reaktionsküvette gegeben werden und die Küvette muss zwischen diesen Schritten gewaschen werden. Der Zweck einer Verwendung von zwei Stufen und des Waschens besteht darin, die Assayantwort so zu beschränken, dass sie der Bindungskapazität der festen Phase entspricht. Dies ist notwendig, da in einem einstufigen Assay die Signalantwort R abnimmt, wenn die Analytenkonzentration P die Bindungskapazität des primären Reagenzes übersteigt. Sobald die Konzentration an Analyt Ag die Bindungskapazität von Reagenzien übersteigt, umfassen die Reaktionsprodukte zusätzlich zu den Komplexen AbAgAb* die Komplexe AgAb*, die in Anteilsmengen gebildet werden, welche zu den Konzentrationen der festen Phase Ab und des Analyten Ag in Relation stehen. Je größer die Menge an überschüssigem Analyten Ag in Relation zu der Bindungskapazität des primären Reagenz Ab ist, desto schwächer ist die Assaysignalantwort R. Dieses gefährliche Phänomen tritt nur auf, wenn alle Assaykomponenten gleichzeitig dosiert werden und wird in der Literatur als der "Hook-Effekt" bezeichnet. Wegen des Hook-Effekts ist die Assayantwort zweideutig und daher wird der dynamische Bereich des Systems üblicherweise so eingeschränkt, dass er der Kapazität des primären Reagenzes Ab entspricht. Um darüber hinaus mögliche falsche Resultate mit den herkömmlichen Verfahren zu vermeiden, wird, nachdem der Analyt Ag mit dem primären Reagenz Ab umgesetzt wurde, das potentielle überschüssige Material in der Reaktionslösung unter Anwendung eines geeigneten Verfahrens aus der Reaktionslösung abgetrennt. Wenn eines der Reagenzien an die feste Phase gebunden ist, zum Beispiel an die Oberfläche der Küvette., besteht das gängigste Trennverfahren im Waschen der Küvette.
  • Die Gefahr von falschen Resultaten durch den Hook-Effekt hat die umfangreiche Verwendung von einstufigen Assays eingeschränkt, obgleich ein konstanter Bedarf für einfachere und kosteneffektivere Analysen bei der Routinediagnostik besteht. Das vorliegende Merkmal der vorliegenden Erfindung ermöglicht einen einstufigen Assay mit einem dynamischen Bereich, der größer ist als bei herkömmlichen mehrstufigen Assays und eliminiert die Gefahr falscher Resultate, die durch den Hook-Effekt verursacht werden.
  • Ein charakteristisches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das hier präsentierte Messsystem optisch zwischen dem Signal, das von den Komplexen AbAgAb* imitiert wird, und dem Signal, das von dem freien markierten Reagenz imitiert wird, unterscheiden kann. Außerdem besteht ein charakteristisches Merkmal der vorliegenden Erfindung darin, dass die Probe und die primären und sekundären Reagenzien gleichzeitig zugesetzt werden und dass die Signalintensität des Reaktionsproduktes von Beginn der Reaktion an als Funktion der Zeit überwacht wird. Dies wird später kinetische Messung genannt. Eine kinetische Messung liefert uns Informationen über die Analytenkonzentration lange bevor die Reaktion ein Gleichgewicht erreicht hat. Die Wachstumsrate dI/dt der Signalintensität ist proportional zur Analytenanfangskonzentration P; diese Information kann bereits in den frühen Stufen der Reaktion verwendet werden, um die ungefähre Analytenkonzentration zu bestimmen und spezifischer zu bestimmen, ob die Analytenkonzentration höher als die Bindungskapazität des primären Reagenzes Ab ist. Somit definiert die kinetische Messung, ob das Reaktionsgleichgewicht auf der rechten oder linken Seite des Peakwerts H in der Standardkurve erreicht wird (6). Auf der Basis der Reaktionskinetik werden Analytenkonzentrationen beobachtet, die die Bindungskapazität der festen Phase übersteigen; somit ist es möglich, im Vergleich zu herkömmlichen Assayverfahren ohne Gefahr falscher Resultate höhere Analytenkonzentrationen zu messen. Der dynamische Bereich des Systems kann so deutlich ausgedehnt werden. Beispielsweise können die drei Größenordnungen des dynamischen Bereichs mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf fünf bis sechs Größenordnungen erhöht werden.
  • Das tatsächliche Merkmal der Erfindung kann durch die folgenden Stufen charakterisiert werden:
    • – durch Verwendung von bekannten Standardproben werden zu Eichzwecken zwei Standardkurven gemessen. Die erste Standardkurve g = g(P) bezeichnet die Wachstumsrate dI/dt der Signalintensität I im spezifischen Zeitraum t1 + Δt als Funktion der Analytenkonzentration P. Die zweite Standardkurve bezeichnet den Wert der Signalantwort R(t2, P) nach einer spe zifischen Reaktionszeit t2 als Funktion der Analytenkonzentration P.
    • – bei Messung unbekannter Proben wird die Signalintensität I als Funktion der Zeit aufgezeichnet und Parameter g, der die Wachstumsrate der Signalintensität I charakterisiert, wird gemessen. Nach einer spezifizierten Reaktionszeit wird auch die Signalantwort R(P) gemessen.
    • – Wenn die Reaktion in die Nähe des Gleichgewichts fortgeschritten ist, wird die Umkehrfunktion P = P(g) der Standardkurve g = g(P) verwendet, um zu bestimmen, ob die Konzentration P der unbekannten Probe kleiner als, etwa gleich oder höher als die Konzentration q der festen Phase ist. Wenn P < q, wird die Probenkonzentration P von der Standardkurve P = P(R) abgelesen; Wenn P = q, wird die Probenkonzentration P von der Standardkurve P = P(g) abgelesen und Wenn P > q, wird die Probenkonzentration P von jeder Kurve abgelesen.
  • Beispiel
  • Das oben beschriebene Verfahren kann detaillierter unter Verwendung eines Anwendungsbeispiels erläutert werden. Reaktionsdiagramme, Reaktionsgleichungen, Standardkurven und Signalintensitätskurven, die in den 2 bis 7 dargestellt sind, wurden unter Anwendung einer mathematischen Modellierung hergestellt.
  • Als praktisches Beispiel für die vorliegende Erfindung stellen wir einen Assay dar, der ein biospezifisches Reagenz an die feste Phase gebunden verwendet. 2 zeigt das Reaktionsschema des Assays. Die Anfangskomponenten der Reaktion umfassen ein biospezifisches Reagenz Ab, an die feste Phase ge bunden, den Analyten Ag und ein markiertes Reagenz Ab*. Die Komponenten Ab, Ag und Ab* werden gleichzeitig in die Reaktionslösung gegeben. Die Reaktionsgleichungen (Formeln 1–4), die in 3 dargestellt sind, decken alle möglichen Reaktionen und Produkte ab. Die Buchstaben k beziehen sich auf die Reaktionsassoziations- und Dissoziations-Geschwindigkeiten. Reaktionsgeschwindigkeiten differieren naturgemäß stark. Reaktionen, die in der flüssigen Phase ablaufen, sind schnell, wohingegen Reaktionen, die mit der festen Phase verbunden sind, langsamer sind. In diesem Beispiel sind die ausgewählten Reaktionskonstantenwerte für diese Assaytypen typisch. Der ausgewählte Gleichgewichtswert (Affinität) der biospezifischen Reagenzien Ab und Ab* ist K = 1 × 1010 l/mol.
  • Die ausgewählten Assoziationsgeschwindigkeiten verschiedener Reaktionen sind wie folgt:
    k1 = 1 × 107 1 mol 1 s–1
    k3 = 1 × 109 1 mol 1 s–1
    k5 = 1 × 107 1 mol 1 s–1
    k7 = 1 × 107 1 mol 1 s–1
    Da kdiss = kass/K, sind die ausgewählten Dissoziationskonstanten:
    k2 = 1 × 10–3 1 mol 1 s–1
    k4 = 1 × 10–1 1 mol 1 s–1
    k6 = 1 × 10 3 1 mol 1 s–1
    k8 = 1 × 10–3 1 mol 1 s–1
  • Außerdem wird angenommen, dass die Konzentration an Reagenz Ab, gebunden in der festen Phase A, q = 1 × 10–9 mol/l und dass die Konzentration des markierten Reagenzes Ab* q* = 1 × 10–9 mol/l.
  • Zur Vereinfachung entsprechen diese Reaktionsgleichungen den Reaktionen in der Lösung und es wird angenommen, dass die Assoziationsgeschwindigkeitskonstanten alle Diffusionsfaktoren umfasst. Der Effekt von Konzentrationsgradienten infolge von Diffusion ist im Endresultat dieses Modells minimal, da die feste Phase in Form von Mikropartikeln vorliegt, die wiederum in der Suspension gleichmäßig verteilt sind und daher sind die durchschnittlichen Diffusionsentfernungen sehr gering. Es wird einfach angenommen, dass Assoziations- und Dissoziations-Geschwindigkeiten der Reaktion mit der festen Phase ein oder zwei Größenordnungen langsamer als die entsprechenden Geschwindigkeiten in der Lösung sind. Diese Annahme deckt die Trägheit ab, die durch Diffusion bei der Reaktion, welche mit der festen Phase abläuft, verursacht wird.
  • 3 zeigt Differenzialgleichungen (Gleichungen 5 bis 10), die von den Reaktionsgleichungen abgeleitet sind. Ihre Lösung erläutert die Reaktionskinetik. Die Werte für die Variablen x1 sind im System der Gleichungen als Gleichung 11 bezeichnet und die Einheiten der Ausdrücke sind als Gleichung 12 bezeichnet. Nur eine numerische Lösung dieser Differenzialgleichung ist möglich und wir haben zu ihrer Lösung Mathcad 6.0 + mathematische Software (Matsoft Inc., Cambridge, Mass, USA) verwendet. Diese mathematische Modellbildung macht es möglich, Reaktionskinetik und Verbrauch und Bildung verschiedener Reaktionskomponenten unter verschiedenen Anfangsbedingungen, einschließlich der Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten und Konzentrationen der Reagenzien und anderer möglicher Anfangswerte, die die Reaktion beeinflussen könnten, zu simulieren.
  • Die 4 und 5 beschreiben die Assay-Reaktionskinetik, das heißt den Wert der Signalintensität als Funktion der Zeit. Da in diesem Modell verwendete Affinitätskonstanten erläuternd sind, muss auch die Zeitachse als relativ angesehen werden. Die Signalintensität ist zu der Konzentration des Produkts AbAgAb*, das in der Reaktion gebildet wird, direkt proportional. 4 zeigt eine transiente Signalintensität als Funktion der Zeit t. 5 zeigt die integrierte Signalintensität im Zeitraum 0 – t als Funktion der Zeit t. Die Verwendung eines Integrals verbessert das Signal-Geräusch-Verhältnis der Messung. Die 4 und 5 stellen Signalintensitätskurven bei verschiedenen Analytenkonzentrationen dar: a) 10–11 mol/l, b) 10–10 mol/l, c) 10–9 mol/l, d) 10–8 mol/l und e) 10–7 mol/l. 6 zeigt eine Signalantwortkurve, das heißt eine Assaystandardkurve, die die Konzentration R des Produktes AbAgAb*, das in der Reaktion gebildet wird, als Funktion der Konzentration P des Analyten Ag darstellt. Der Peakwert der Antwortkurve in dem Assay ist als H in 6 gekennzeichnet.
  • 4 zeigt, dass die Signalintensitätswachstumsrate direkt proportional zur Konzentration P des Analyten Ag ist, das heißt, eine höhere Analytenkonzentration liefert bei einer spezifizierten Zeit eine höhere Signalintensität. Wenn die Reaktion ein Gleichgewicht erreicht, neigen sich die Signalintensitätskurven asymptotisch zum Gleichgewichtswert (Kurven a, b und c). Sobald die Analytenkonzentration P die Bindungskapazität q der festen Phase übersteigt, das heißt in diesem Beispiel die Konzentration 10–9 mol/l, steigt die Signalintensität zuerst rasch an (Kurven d und e), neigt sich aber bald zum Gleichgewicht, das der Signalintensität bei der niedrigeren Analytenkonzentration entspricht. Die Kurvengruppe in 5 zeigt die gesamte integrierte Signalintensität in der Zeitspanne 0 – t als Funktion der Zeit bei verschiedenen Analytenkonzentrationen. In diesem Fall ist die Steigung der Kurven a, b, c, d und e weniger steil.
  • Die mit 4 und 5 dargestellten Kurven beweisen den vorher erwähnten Hook-Effekt, so dass, wenn Analytenkon zentrationen die Bindungskapazität der festen Phase übersteigen, die Signalintensität bei einem bestimmten Level bleibt, der niedriger ist als der Signallevel für geringe Konzentrationen. Darüber hinaus wird das Reaktionsgleichgewicht viel schneller erreicht.
  • Das Wachstum der Signalintensität und der potentielle Hook-Effekt können vorausgesehen werden, indem die Wachstumsrate dI/dt der Signalintensität bei unterschiedlichen Zeiten t aufgezeichnet wird. Wenn die Reaktion ein Gleichgewicht erreicht, fällt die Wachstumsrate der Signalintensität auf 0. Wenn die Analytenkonzentrationen die Bindungskapazität der festen Phase übersteigen, wird das Reaktionsgleichgewicht früher erreicht als mit Analytenkonzentrationen, die niedriger als die Bindungskapazität sind. Durch Anpassen einer linearen Polynomfunktion oder einer Funktion höheren Grades oder einer anderen Funktion an die Reaktionskurve bei einen spezifizierten Zeitraum kann der Konzentrationsbereich des Analyten bestimmt werden, indem die eingestellten Anpassungsparameter verwendet werden. Die Überwachung der Signalintensitätswachstumsrate ist einfach und geräuschtolerant. Natürlich kann die Anpassung der Kurven entweder an einer linearen oder an einer logarithmischen Skala erfolgen. Bei der linearen Skala kann die Analytenkonzentration direkt aus der Wachstumsrate dI/dt der Signalintensität bestimmt werden.
  • Als Beispiel sind die Kurven a und d in den 4 und 5 angepasst, wobei die Funktionen ersten Grades verwendet wurden, das heißt die Linien auf der logarithmischen Skala und mit der Zeitspanne t = 0 – 300s. Diese Linien sind als "aa" beziehungsweise "dd" gekennzeichnet. Diese Regressionslinien werden mathematisch log[R(t)] = g log t) + c bezeichnet, worin R(t) eine zeitabhängige Signalantwort ist, g die Steigung der Regressionslinie, die die Reaktionsgeschwindigkeit angibt, ist, und c eine Konstante ist, die den Wert der Signal antwort am Punkt t = ls angibt. Die Konstante c stellt auch die Konzentration des Analyten dar.
  • Durch Standardisierung einer Messvorrichtung mit bekannten Standardproben können die oben genannten kinetischen Signalantworten für unterschiedliche Konzentrationen des Analyten Ag bestimmt werden und anschließend können die obigen Regressionslinien bestimmt werden. Dies führt zu einer Gruppe von Linien, deren Steigung als Funktion der Analytenkonzentration Ag variiert, wenn die Analytenkonzentration die Konzentration übersteigt, die dem Peakwert entspricht. Eine Funktion kann an die Steigung dieser Liniengruppe angepasst werden. Ein Beispiel für eine solche Funktion, die für die Integralkurven von 5 angepasst ist, ist in 6 dargestellt. Diese Kurve zeigt, dass im Assayantwortbereich die Steigung bis zum Spitzenwert denselben Wert besitzt, aber sobald die Konzentration des Analyten Ag den Peakwert übersteigt, fällt der Wert der Steigung g scharf ab.
  • Wenn eine unbekannte Probe gemessen wird, wird die Signalantwort und ihr Integral überwacht, bis die Reaktion sich einem Gleichgewicht nähert, wie es früher beschrieben wurde; und später wird der Wert der Steigung der Regressionslinie bestimmt. Durch Ablesen der entsprechenden Probenkonzentration von der in 7 dargestellten Kurve kann bestätigt werden, ob die Konzentration der unbekannten Probe geringer oder höher als die Konzentration des Analyten bei seinem Spitzenwert ist. Wenn die Konzentration niedriger ist, wird die Konzentration der unbekannten Probe nach einem spezifizierten Reaktionszeitraum aus der Standardkurve P = P(R), die in 6 dargestellt ist, abgelesen. Wenn andererseits die Konzentration innerhalb des Bereichs des Peakwertes liegt, wird die Konzentration der unbekannten Probe auf der in 7 dargestellten Kurve P = P(g) abgelesen. Wenn schließlich die Konzentration den Spitzenwert übersteigt, kann die Konzentration der unbekannten Probe von jeder der Kurven, die in 6 und 7 dargestellt sind, abgelesen werden.
  • Die in dem vorstehenden Beispielen verwendete angepasste lineare Funktion für die Wachstumsraten der Signalintensität ist nur erläuternd. Es ist klar, dass, wenn die Standardkurve P = P(g) bestimmt wird, auch andere mathematische Interpretationsverfahren eingesetzt werden können. Wenn zum Beispiel Polynome eines höheren Grades für kinetische Messkurven angepasst werden, charakterisieren die Polynomkoeffizienten das Fortschreiten der Reaktion. Die Koeffizienten können Informationen auch aus komplexeren Reaktionsbedingungen enthalten. Durch Untersuchung dieser Koeffizienten können die erforderlichen Antwortsignale bestimmt werden.
  • Zusammenfassung
  • Das für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendete mikrophotometrische Messsystem kann optisch zwischen der Fluoreszenz, die von der Oberfläche der Mikropartikel imitiert wird, und der Fluoreszenz, die von der Lösung, die die Partikel umgibt, imitiert wird, unterscheiden. Diese Auflösungsfähigkeit basiert auf der Tatsache, dass in einer geeignet verdünnten Reaktionssuspension zu einer Zeit nur ein Partikel in das fokale Volumen passt. Die Mikropartikel konzentrieren die Reaktionsprodukte und die Konzentration der Markierungen, ausgedrückt als mol/l, im mikroskopischen Volumen des Mikropartikels des um viele Größenordnungen höher als die der freien Markierungsmoleküle in der Suspension. Folglich ist das Hintergrundsignal, das durch freie Markierungsreagenzien erzeugt wird, minimal. Eine optische Trennung gewährleistet eine ausreichende Auflösungsfähigkeit zwischen freier und gebundener Fraktion ohne chemische oder physikalische Trennung. Eine Kombination der Merkmale der vorliegenden Erfindung, wie sie oben beschrieben wurden, mit dem Assaysystem auf Mikroparti kelbasis, ermöglicht ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung eines schnellen, einstufigen, biospezifischen Assays für sehr kleine Probenvolumina an Zellsuspensionen wie Vollblut oder anderen klinischen Proben wie Serumproben. Der Assay ist trennungsfrei und ohne Gefahr, falsche Analysenresultate für hohe Konzentrationen durch den Hook-Effekt zu erhalten, da der Hook-Effekt aus der Wachstumsrate des kinetischen Signals vorausgesehen werden kann.
  • Charakteristisch für die vorliegende Erfindung ist, dass die Notwendigkeit einer Mikrofluid-Flüssigkeitshandhabung auf ein Minimum beschränkt wird, indem der Laserstrahl direkt in das Reaktionsvolumen fokussiert wird. Dieses Konzept erlaubt eine Echtzeit-Überwachung der Reaktionskinetik. Darüber hinaus kann die Mikropartikelgeschwindigkeit wie auch die Photonenzählgeschwindigkeit erhöht werden, indem eine aktive optische Falle verwendet wird und auch durch Verwendung von fluoreszierenden Nanopartikeln zur biospezifischen Markierung. Die Echtzeit-Überwachung erlaubt außerdem die Ausnützung der Assayantwort unterhalb des Hook-Punktes der Assaystandardkurve.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Vorrichtung können auf verschiedene Art und Weise realisiert werden. Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Laserstrahl direkt in die Reaktionssuspension fokussiert werden kann, das Fortschreiten der Reaktion überwacht werden kann und dass das biologische Material, zum Beispiel Zellen und insbesondere Erythrozyten ungeachtet der Tatsache, ob diese Zellen im Brennpunkt oder außerhalb des Brennpunkts gefunden werden, ein unbedeutendes Hintergrundsignal verursachen. Ein statistisch genaues Messresultat kann in einem kurzen Zeitraum erzielt werden, da der Detektionsarbeitscyclus durch das aktive Auffangverfahren hochgehalten werden kann. Der Fluoreszenz-Detektor wird nur für die Dauer des Laserpulses, der für die Zwei-Photonen-Anregung verwendet wird, aktiviert, was bedeutet, dass Photoneuemissionen oder thermische Geräuschzählungen, die zwischen den Anregungsintervallen auftreten, nicht gemessen werden. Gleichzeitig kann der Photonen-Detektor nur in dem kurzen Augenblick, in dem das Mikropartikel das fokale Volumen trifft, aktiviert werden. Angaben über die Position von Mikropartikeln in fokalen Volumen werden zum Beispiel durch Streuung und Reflektion bei der Laserstrahlwellenlänge erhalten. Der beste Weg zur Messung der Streuung ist die Verwendung eines konfokalen Systems. Das Streuungssignal der Blutzellen ist kleiner, da ihr relativer Brechungsindex viel niedriger als der der im Verfahren verwendeten Mikropartikel ist. Streuung und Hintergrund, die durch Zellen verursacht werden, kann durch Perforieren von Zellmembranen mit isotonischer Lösung weiter verringert werden. Das Resultat ist, dass intrazelluläre Flüssigkeiten und Hämoglobin in der Assaysuspension verdünnt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren, das auf der Verwendung einer Zwei-Photonen-Anregung beruht, kann auch ein Multiparameterassay sein, wie er in der internationalen Patentanmeldung WO 96/22531 dargestellt wird. In diesem Assay werden Mikropartikel in viele verschiedene Kategorien eingeteilt und sind mit verschiedenen primären Agentien, die verschiedene Analyten binden, überzogen. In Anbetracht der Herstellungskosten der Messvorrichtung ist es äußerst wichtig, dass das zur Detektion der Partikel und zur Zwei-Photonen-Anregung der Markierung verwendete Licht mit demselben Laserstrahl, der entweder den roten oder NIR-Bereich der Wellenlänge verwendet, gebildet werden kann.
  • Einem Fachmann auf diesem Gebiet wird klar sein, dass die verschiedenen Anwendungen der Erfindung innerhalb des Umfangs der Ansprüche, die im folgenden Abschnitt angegeben sind, variieren können.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Messung des Endpunkts und zur Überwachung der Echtzeitkinetik einer Bioaffinitätsreaktion in biologischen Flüssigkeiten oder Suspensionen, das Mikropartikel als Bioaffinität-bindende feste Phase, an die ein erstes biospezifisches Reagenz gebunden ist, ein biospezifisches zweites Reagenz, das mit einer fluoreszierenden Markierung markiert ist, und ein Fluoreszenz-Detektionssystem, das auf einer Zweiphotonen-Fluoreszenz-Anregung basiert, verwendet; beidem die Mikropartikel gleichzeitig mit dem Analyten und dem markierten zweiten Reagenz im Reaktionsvolumen in Kontakt gebracht werden; eine Bildung der Reaktionsprodukte der Komponenten initiiert wird; ein Zweiphotonenanregungslaser in die Reaktionssuspension fokussiert wird und die Fluoreszenzemission der einzelnen Mikropartikel gemessen wird, wenn sie zufallsverteilt durch das fokale Volumen des Laserstrahls flotiere; ein Zweiphotonenanregungslaserstrahl bereitgestellt wird, der fähig ist, die Mikropartikel für den Zeitraum der Fluoreszenzdetektion aufzufangen; ein mechanischer oder optischer Scanner bereitgestellt wird, der den Brennpunkt in der Probensuspension bewegt, dadurch g e k e n n z e i c hn e t, dass die Partikel in einer zweidimensionalen Falle aufgefangen werden, die Abtastgeschwindigkeit für den Zeitraum der Fluoreszenzmessung reduziert wird und die Scannerbewegung durch ein Signal gesteuert wird, das von einem Detektor erhalten wird, welcher die Lichtstreuung oder -reflexion misst.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass die optische Anordnung zur Messung einer Streuung oder Reflexion konfokal ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass während des Anfangszeitraums der Reaktion, bevor sich die Reaktion einem Gleichgewicht nähert, ein Parameter g = g (P), der die Wachstumsgeschwindigkeit, dI/dt der Signalintensität I bei einem spezifischen Zeitraum um t1 + Δt als Funktion einer Analytenkonzentration P bezeichnet, zu einem oder zu mehreren Zeitpunkten oder innerhalb eines Zeitraums aufgezeichnet wird und – die Signalantwort R = R (t2, P), worin t2 eine spezifische Reaktionszeit ist und P die Analytenkonzentration ist, des markierten Reaktionsproduktes am Endpunkt der Reaktion gemessen wird und – die Konzentration p des Analyten P auf der Basis der Standardkurve p = P (R) oder p = P (g) bestimmt wird, wenn die Konzentration des Analyten niedriger beziehungsweise höher als die Konzentration des primären Reagenzes ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass die Wachstumsrate der Signalintensität bestimmt wird, indem eine polynominale Funktion für die Kurve der Signalintensität, gemessen als Funktion der Zeit, angepasst wird und die Konzentration des Analyten p aus den Koeffizienten der polynominalen Funktion bestimmt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass die angepasste Funktion erster Ordnung ist und die Konzentration des Analyten aus der Steigung der Funktion bestimmt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass die fluoreszierende Markierung des biospezifischen Reagenzes ein fluoreszierendes Nanopartikel ist.
  7. Vorrichtung zur Messung des Endpunkts und zur Überwachung der Echtzeitkinetik einer Bioaffinitätsreaktion in biologischen Flüssigkeiten oder Suspensionen, die Mikropartikel als Bioaffinität-bindende feste Phase, an die ein erstes biospezifisches Reagenz gebunden ist, ein biospezifisches zweites Reagenz, das mit einer fluoreszierenden Markierung markiert ist, und ein Fluoreszenz-Detektionssystem, das auf einer Zweiphotonenfluoreszenzanregung basiert, verwendet; die ein Mittel zur Erzeugung eines Zweiphotonenanregungslaserstrahl verwendet, welcher in die Reaktionssuspension zur Messung der Fluoreszenzemission aus den einzelnen Mikropartikeln, wenn diese zufallsverteilt durch das fokale Volumen des Laserstrahls flotieren, fokussiert werden kann; die einen Laser verwendet, der ein optisches Auffangen für die Mikropartikel durchführen kann; die eine Laserleistung und eine numerische Öffnung der Objektivlinse bereitstellt, die zur Durchführung des optischen Auffangens innerhalb des fokalen Volumens der Zweiphotonenanregung optimiert sind; die einen mechanischen oder optischen Scanner zur Bewegung der Probe, die die Mikropartikel enthält, bezüglich des Brennpunkts eingebaut hat, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Vorrichtung ein Steuerungssystem zur Reduzierung der Abtastgeschwindigkeit für den Zeitraum der Fluoreszenz-Detektion eingearbeitet hat und dass die Scannerbewegung durch ein Triggersignal gesteuert wird, das vom Lichtstreuungsdetektor erhalten wird.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass die Vorrichtung einen Lichtstreuungsdetektor eingebaut hat, der mit dem Laserstrahl konfokal ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass sie ein flaches dünnes Substrat eingearbeitet hat, auf das die Reaktionskomponenten verteilt werden, und dass das Material des Substrats aus einem hydrophoben Material ausgewählt wurde, das es ermöglicht, dass die Oberflächenspannung der Flüssigkeit das Reaktionsvolumen auf der Oberfläche in Form eines Tröpfchens hält.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch g e k e n n – z e i c h n e t, dass das Substrat ein Band ist, das aus einer Kunststofffolie besteht.
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