-
Schloß für Haupt- und Nebenschlüssel Zusatz zum Patent 690
281 Die Erfindung bezieht sich auf eine. weitere Ausbildung des .Schlosses- für
Haupt- und Nebenschlüssel gemäß dem Patent 69o 28r; bei dem der Schloßriegel durch
ein Sperrglied festgehalten wird, das. seinerseits durch schwenkbar gelagerte plattenförmige
Zuhaltungen gesperrt ist und bei deren durch den Stufenbart des Schlüssels bewirktem
Einordnen dadurch freigegeben wird, daß in den Zuhaltungen vorgesehene Schlitze
auf einen auf und ab beweglichen flachen Ansatz des Sperrgliedes eingestellt werden.
Bei einigen Ausführungsformen des Schlosses nach dem Häuptpatent greift das Riegelsperrglied
mit einer Nase in Schrägrasten des Riegelschaftes ein. Seine. Entfernung aus der
Sperrstellung geschieht beim Verschieben des Riegels durch den Druck der Schrägrasten
auf die Sperrgliednase, wohingegen die Rückführüng in die Sperrstellung durch eine
Feder bewirkt wird. Da das Sperrglied gemäß dem Hauptpatent als einarmiger
-Hebel oder senkrecht geführter Schieber ausgebildet ist, so führt der für
das Zusammenwirken mit den Zuhaltungen vorgesehene flache Ansatz beim Entfernen
des Sperrgliedes aus der Sperrstellung eine aufwärts gerichtete Bewegung aus, was
bedingt, daß die zum Eingriff des flachen Ansatzes dienenden Schlitze sich an der
Oberkante eines in den Schwenkzuhaltungen vorgesehenen. Fensters befinden müssen.
-
. Gemäß der Erfindung sind die zum Eingriff der mit dem Schloßriegel
zusammenwirkenden
Nase des Riegelsperrgliedes dienenden Schrägrasten
durch die Oberkante eines im Riegelschaft vorgesehenen Schlitzes gebildet. Das bei
gesperrtem Riegel in seiner oberen Endlage stehende Sperrglied wird beim Verschieben
des Riegels durch die Schrägrasten nach unten gedreht. Infolgedessen bewegt sich
der mit den Zulialtungen zusammenwirkende flache Ansatz des Sperrgliedes trotz der
Ausbildung dieses Gliedes als einarmiger Hebel oder geradlinig geführter Schieber
beim Entfernen aus der Sperrstellung abwärts. Das gibt die Möglichkeit, die Schlitze
zum Eingriff des flachen Ansatzes an der bogenförmig verlaufenden Oberkante der
Zulialtüngen anzubringen, so daß das bei den Ausführungsformen des Schlosses gemäß
dem Hauptpatent in den Zuhaltungen vorgesehene Fenster fortfällt. Dadurch werden
die Zuhaltungen nicht nur einfacher, sondern sie können außerdem eine geringere
Höhe erhalten, wodurch an Werkstoff gespart wird. Diese Ersparnis ist besonders
deshalb wesentlich, weil die Zuhaltungen zum Erzielen einer leichten Beweglichkeit
und zum Verhindern des Rostens regelmäßig aus Messing hergestellt werden. Weiterhin
kann das aus einem einarmigen Hebel bestehende Riegelsperrglied jetzt tiefer- gelegt
«erden als bisher, und zwar kann es auf dein oberen Teile des Riegelschaftes liegen,
wodurch in Verbindung mit der geringeren Höhe der Zuhaltungen die Abmessung der
Sicherungseinrichtung des Schlosses in der Höhenrichtung, d. 1i. parallel zum Stulp,
verkleinert wird. Dadurch wird für die bei Türschlössern meist vorhandene und regelmäßig
obenhalb des Riegels angeordnete Falle und die zugehörigen Teile, wie Fallenfeder,
Orückernuß und Nußfeder, mehr Raum gewonnen, und es ist z. B. möglich, eine Drückernüß
anzuwenden, deren Feder auf einen abwärts gerichteten Arm der Nuß einwirkt.. Ferner
besteht die Möglichkeit, die Falle und die dazugehörigen Teile näher an den Riegel
heranzubringen und dadurch die ganze Höhenabmessung des Schlosses zu verkleinern.
-
Schwenkzuhaltungen, die aii der bogenförmig gekrümmten Oberkante Schlitze
zum Eingriff des flachen Ansatzes eines Riegelsperrhebels enthalten, sind zwar an
sich bereits bekannt. Dabei befinden sich aber die Schrägrasten zum Eingriff einer
Keilnase des Sperrgliedes an der Oberkante des Riegelschaftes, und das Sperrglied
ist zu dem Zwecke, den flachen Ansatz beim Entfernen des Gliedes aus der Sperrstellung
abwärts_ zu bewegen, als im wesentlichen parallel zum Schloßriegel sich erstreckender
doppelarmiger Hebel ausgebildet; dessen dein Stulp abgekehrter Arm die Keilnase
und dessen dem Stulp zugekehrter Arm den flachen Ansatz trägt. Bei dieser Einrichtung
ist es nicht möglich, den flachen Ansatz des Sperrgliedes etwa senkrecht über der
Schlüsselführung .'.-anzuordnen und die Zuhaltüngen in der im Hauptpatent angegebenen
vorteilhaften Weise, nämlich so anzubringen, daß der von ihnen beanspruchte Raum
sich im wesentlichen symmetrisch nach beiden Seiten der senkrechten Achsenebene
der Schlüsselführung erstreckt. Vielmehr liegt der flache Ansatz des Sperrgliedes
weit seitlich der senkrechten Achsebene der Schlüsselführung, was eine ungünstige
Anordnung der Schwenkzuhaltungen und eine große Breite des Schloßgehäuses sowie
ein großes Dornmaß bedingt. Diese Mängel sind beim Gegenstand der Erfindung vermieden;
es ist trotz der einfachen Ausbildung der Schwenkzuhaltungen eine verhältnismäßig
geringe Breite des Schlosses und ein verhältnismäßig kleines Dornmaß möglich.
-
Die neue Anordnung der zum Eingriff der Nase desRiegelsperrgliedesdienenden
Schrägrasten an der Oberkante eines ini Riegelschaft vorgesehenen Schlitzes gibt
endlich die vorteilhafte Möglichkeit, das Riegelsperrglied in beiden Richtungen,
also nicht nur beim Entfernen aus der Sperrstellung, sondern auch beim Zurückführen
in diese Stellung zwangsläufig zu bewegen. Zu dem Zwecke ist erfindungsgemäß der
zum Eingriff der Nase des Riegelsperrgliedes im Riegelschaft vorgesehene Schlitz
beiderseits durch parallellaufende zickzack- oder wellenförmige Kanten begrenzt.
Der dabei sich ergebende Zwanglauf des Riegelsperrgliedes macht dessen Bewegungen
von dem Zustand einer Rückführfeder unabhängig. Der flache Ansatz des Riegelsperrgliedes
kann in den Schlitzen der Zuhaltungen nicht hängenbleiben, sonder:i wird zwangsläufig
aus den Schlitzen herausgezogen, so daß das Sperrglied stets mit Sicherheit, in
seine Sperrstellung -zurückkehrt.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht der für die Erfindung in Betracht
kommenden Teile bei abgenommener Decke und in der zurückgeschlossenen Stellung gesperrtem
Riegel; wobei der Einfachheit halber nur eine Zuhaltung eingezeichnet ist, Fig.
2 eine Wiederholung der Fig. i in der Stellung der Teile beim Vorschließen des Riegels,
Fig. 3 .einen senkrechten Querschnitt nach der gebrochenen Linie A-.-1 in Fig. i.
-
Der Schaft 2 des Schloßriegels 1, -2 enthält in der Nähe seiner Oberkante
einen zickzackförmig
verlaufenden Schlitz 25. In Höhe dieses Schlitzes
ist hinten am Schloßboden q. ein Stehstift 26 angeordnet, um den ein nach (lern
Stulp 3 hingerichteter einarmiger Riegelsperrhebel i i drehbar lagert. Dieser Hebel
ist ähnlich wie die Zuhaltungen seitlich neben dem Riegelschaft angeordnet, und
seine Dicke ist so gewählt, daß er den Raum zwischen dem Riegelschaft 2 und der
Schloßdecke 27 ausfüllt. An seinem freien Ende trägt der Hebel i i einen in einer
Querbohrung des Hebelkopfes befestigten, z. B. stramm eingepreßten Stift io, der
finit einem aus dem Hebelkopf herausragenden Ende in den Schlitz 25 des Riegelschaftes
2 eingreift. Der Stift io dient als Sperrnase für den Riegel i, 2. Etwas entfernt
vom Stift io ist im Sperrhebel i i ein flacher Ansatz 13 vorgesehen, der bestimmt
ist, mit den Zuhaltungen 14 zusaminenzuwirken. Der flache Ansatz 13 ist abwärts
gerichtet und konzentrisch zum Hebeldrehpunkt 26 gekrümmt. Er besteht aus einem
Stahlblechstreifen, der in einem Winkelschlitz des Hebels i i eingeklemmt ist. .
Die als Schwenkzuhaltungen ausgebildeten Zuhaltungsplatten 14. Sind wie bei dem
Schloß nach dem Hauptpatent auf der dem Stulp 3 abgekehrten Seite der Schlüsselführung
24 um einen tiefer als die Schlüsselführungsachse liegenden Stehstift 16 drehbar
gelagert. Sie sind in der Ruhestellung nach dem Schloßstulp 3 hin verschwenkt und
werden bei ihrem durch den Stufenbart eines Schlüssels 13ewirkten Einordnen nach
der dem Stulp abgekehrten Seite der Schlüsselführung hin. gedreht. ,Sämtliche Zuhaltungsplatten
14. weisen eine konzentrisch zum Drehpunkt gekrümmte bogenförmige Oberkante auf.
An dieser Kante befinden sich die Schlitze 18 zum Eingriff des flachen Ansatzes
13 des Riegelsperrgliedes i i. Die Zahl der Schlitze 18 in jeder Zuhaltung richtet
sich danach, ob die Zuhaltung bei der durch mehrere Schlüssel finit unterschiedlich
abgestuften Bärten möglichen Bedienung des Schlosses immer nur durch eine Bartstufe
gleicher Höhe oder aber wahlweise durch eine höhere oder: niedrigere Bartstufe einstellbar
sein soll. Die in den Fig. i und 2 eingezeichnete Zuhaltung weist zwei Schlitze
auf und kann demzufolge durch eine hohe und eine niedrige Bartstufe eingestellt
werden.
-
Wenn die Zuhaltungen 14 sich in der in Fig. i gezeigten Ruhestellung
befinden oder nicht richtig eingeordnet sind.dstößt der flache Ansatz 13 auf die
Oberkante der Zuhaltungen, wodurch das Riegelsperrglied i i gegen Entfernen aus
seiner Sperrstellung gesichert und damit der Riegel unverschiebbar ist. Sind die
Zuhaltungen 14. richtig eingeordnet, dann steht ein Schlitz 18 jeder Zuhaltung 14.
unter dein flachen' Ansatz 13, wodurch der Riegelsperrhebel i i freigegeben ist.
Der Riegel i, 2 kann deshalb verschoben werden. Während der ersten halben Tour wird
der Sperrhebel ii durch einen schräg. nach unten laufenden Teil der Oberkante des
Schlitzes 25 im Riegelschaft i abwärts gedreht, so daß der flache Ansatz 13 in die
Schlitze 18 der Zuhaltungen eintritt. Während der zweiten halben Tour wird der Sperrhebel
dagegen durch einen schräg aufwärts verlaufenden Teil der Unterkante des Schlitzes
25 wieder aufwärts bewegt und damit zwangsläufig in die Ruhe-oder Sperrstellung
zurückgeführt. Der flache Ansatz 13 tritt dann wieder aus den Zuhaltungsschlitzen
18 heraus, und die Zuhaltungsplatten 14 kehren unter Wirkung ihrer Federn i9 in
die Ruhestellung zurück.
-
Das Verschiebedes Riegels i, 2 könnte unmittelbar durch-eine Endstufe
des Schlüsselbartes erfolgen. Im Beispiel ist ein am Schloßboden q. gelagerter Riegelmitnehmer
6 vorgesehen, der gleichzeitig als Schlüsselführungsbüchse 24. ausgebildet ist.
Dieser Riegelmitnehmer wird gewöhnlich durch eine Feder 28 in seiner Ruhestellung
gehalten.
-
Natürlich beschränkt sich die -Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind mancherlei Abänderungen desselben sowie andere Ausführungen
möglich. So könnte das Riegelsperrglied i i statt aus einem einarmigen Hebel auch
aus einem geradlinig auf und ab beweglich geführten Schieber bestehen, der einen
in den Zickzackschlitz 25 des Riegels i, 2 eingreifenden Stift trägt. Der in den
Schlitz 25 eingreifende Stift könnte gewünschtenfalls mit einer kleinen drehbaren
Rolle bekleidet sein, um den. Verschleiß zu vermindern. Wenngleich das Riegelsperrgiied
i i in beiden Richtungen zwangsläufig bewegt wird, könnte eine Feder vorgesehen
sein, die das Glied in seine Sperrstellung zu drehen sucht. Der Stift io des Sperrgliedes
wird dann immer in einen der von der zickzackförmigen Oberkante des Schlitzes 25
gebildeten Rasten eingedrückt, wodurch ein durch Verschleiß entstandenes Spiel ausgeglichen
ist, während gleichzeitig erreicht wird, daß der Riegel i, 2 infolge des von der
Feder hervorgerufenen Druckes des Stiftes io auf die schrägen Teile der Schlitzoberkante
am Ende .jeder Tour in seine Ruhestellung einschnappt. Gegebenenfalls könnte auf
die zwangsläufige Bewegung des Sperrgliedes in beiden Richtungen auch verzichtet
werden, und die Rückführung des Sperrgliedes i i in die Sperrstellung allein durch
eine Feder bewirkt werden. In diesem Falle erhält lediglich die Oberkante des Schlitzes
25 im Riegelschaft einen zickzackförmigen oder auch wellenförmigen Verlauf, während
die
Unterkante, die natürlich so tief zu legen ist; daß der Stift io die beim Entfernen
des Hebels i i aus der Sperrstellung erforderliche Bewegung auszuführen vermag,
gerade verläuft.
-
Die neue Anordnung eines zickzack--oder auch wellenförmig verlaufenden
:Schlitzes 25 im Riegelschaft, der eine zwangsläufige Bewegung des Riegelsperrgliedes
i i in beiden Richtungen herbeiführt, ist gewünschtenfalls auch bei solchen Schlössern
mit durch Zuhaltungen gesichertem Riegelsperrglied anwendbar, bei denen das Sperrglied
als Winkelhebel ausgebildet ist. Es wird dann auch bei diesen Schlössern der Vorteil
erreicht, daß der flache Ansatz des Riegelsperrgliedes zwangsläufig aus den Schlitzen
der Zuhältungen herausgezogen wird, so daß das Sperrglied nicht hängenbleiben kann.
Der Schlitz 25 braucht nicht, wie im gezeichneten Beispiel, durch die volle Stärke
des Riegelschaftes ä durchzugehen, sondern er könnte auch eine geringere Tiefe haben,
so daß er sozusagen eine Spurnut bildet.