DE69230C - Vorrichtung zum Ausgleich der Ungleicbmäfsigkeit in der Anziehung zwischen einem Solenoid und einem Eisenkern - Google Patents
Vorrichtung zum Ausgleich der Ungleicbmäfsigkeit in der Anziehung zwischen einem Solenoid und einem EisenkernInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
ACHILLE DELAERE in GENT (Belgien).
und einem Eisenkern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Mai 1892 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine unmittelbar wirkende elektrische
.Regelungsvorrichtung mit cylindrischem Eisenkern, der durch eine einzige cylindrische Spule
mit einer einzigen Wickelung oder aber mit zwei entgegengesetzt wirkenden Wickelungen
in Thätigkeit gesetzt wird, von denen die eine stärker ist als die andere.
In den beiliegenden Zeichnungen ist eine derartige Regelungsvorrichtung in ihrer besonderen
Anwendung auf eine Bogenlampe dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt eine Bogenlampe für sogenannte unmittelbare Beleuchtung, bei welcher
die positive Kohle oben liegt, und Fig. 2 veranschaulicht eine andere Lampe, welche für
sogenannte mittelbare oder Deckenbeleuchtung bestimmt ist und bei welcher sich die positive
Kohle unten befindet.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht einer Schnurscheibe nebst Stellgewichten und Fig. 4 stellt
einen Schnitt durch die in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung dar.
Bei der in der Fig. 1 dargestellten Bogenlampe für unmittelbare Beleuchtung bezeichnet
S eine Spule, in deren Längsachse sich ein Eisenkern N aus weichem Eisen bewegt. Der
letztere ist an seinem unteren Theil mit einer Messingstange L versehen, an welcher der
negative Kohlenhalter befestigt ist. Der Eisenkern N ist in ein Messingrohr T1 eingepafst
und wird von demselben fast vollkommen umschlossen; durch eine Schnur F ist dieses
Rohr mit einem zweiten Messingrohre T verbunden.
Die Schnur F ist über die Schnurscheibe B gelegt, macht auf derselben 2J/2 Umläufe und
greift an zwei Stellen α und b (s. Fig. 3 und 4)
derart durch das Fleisch der Felge hindurch, dafs es nicht in der Schnurscheibenrinne gleiten
kann. Das Messingrohr T, welches am unteren Ende der Schnur F befestigt ist, trägt den
positiven Kohlenhalter. Beide Messingrohre T und T1 werden .bei ihrer senkrechten Auf-
und Abbewegung durch geeignete Rollen geführt. In den unteren Theil H des Rohres T
wird eine bestimmte Menge von Blei gegossen und hierdurch das Gewicht des Eisenkerns N
zum Theil ausgeglichen.
Die in der Fig. 3 in der Seitenansicht dargestellte Schnurscheibe B ist mit einem Gewicht P
versehen, welches sich um die Achse der Schnurscheibe dreht, auf welcher sie befestigt ist. Ein
zweites Gewicht M dreht sich um dieselbe Achse, ist jedoch nicht fest mit derselben Verbunden
und wird von dem Anschlag K bei der Drehung der Schnurscheibe so weit mitgenommen,
bis es senkrecht zu stehen kommt. In diesem Augenblick wird das Gewicht M
frei. R bezeichnet ein Sperrrad, welches durch eine Feder r an die Schnurscheibe B angeprefst
wird. Die Klinke C, welche auf dieses Sperrrad einwirkt, ist mit Spiel gelagert, so dafs ein
geringer Rücklauf für die Schnurscheibe B möglich ist.
Die Wirkungsweise der im Vorstehenden beschriebenen Einrichtung ist die folgende:
Das Gewicht der beiden Kohlenträ'ger ist so geregelt, dafs die Kohlen sich von einander
entfernen, wenn die Lampe nicht von einem Strom durchflossen wird. Die Spule ist im
Nebenschlufs an die Klemmen der Lampe angeschaltet, und sobald der Stromkreis geschlossen
wird, erhält auch die Nebenschlufswickelung infolge der Entfernung der Kohlen von einander
den stärksten Strom. Der Eisenkern wird daher plötzlich angezogen und die Kohlen kommen
in Berührung mit einander. Im ersten Augenblick dieser Berührung nimmt der Strom im
Nebenschlufs erheblich ab, die Kohlen entfernen sich, der Schwerkraft folgend, wieder
von einander und der Lichtbogen wird gebildet. Es stellt sich nun ein Gleichgewichtszustand
zwischen dem Uebergewicht des negativen Kohlenträgers und der Anziehungskraft der Spule ein.
Wenn der Bogen sich verlängert, so vermehrt sich gleichzeitig auch der Widerstand
und die Spannung an den Klemmen derart, dafs mehr Strom durch die Nebenleitungen
fliefst und von neuem ein Annähern der Kohlen an einander herbeiführt. Die Spule strebt also
kurz gesagt danach, die Kohlen einander zu nähern, während die Gewichte der Kohlenträger eine Entfernung derselben veranlassen.
Da aber die Anziehung des weichen cylindrischen Eisenkernes sich in dem Mafse ändert, als
letzterer mehr und mehr in die Spule hineingezogen wird und um in den verschiedenen
Stellungen Gleichgewicht bei ein und derselben Stromstärke in Nebenschlufs zu bewahren, dafs
man daher das Gewicht, welches die Kohlenhalter von einander zu entfernen strebt, in
entsprechender Weise verändern kann. Diesem Zwecke dienen im vorliegenden Fall die beiden
drehbaren Gegengewichte. Wenn die letzteren in der senkrechten Stellung sich befinden, so
üben sie eine Wirkung überhaupt nicht aus, in allen übrigen Stellungen hingegen ändert
sich ihre Wirkung je nach der Lage, welche der Hebelarm des Gegengewichtes mit Bezug
auf die Achse einnimmt, und verstärkt oder schwächt die Wirkung der Spule derart, dafs
sie die Aenderungen dieser Anziehungskraft ausgleicht.
Ein Sperrrad R wird auf der Scheibe B durch eine Feder r festgehalten. Dasselbe hat
den Zweck, ein plötzliches Auseinanderziehen der Kohlen zu verhindern; da das Sperrrad
auf der Schnurscheibe nur lediglich durch Reibung festsitzt, kann man diese Scheibe von
Hand drehen, ohne gleichzeitig das Sperrrad mitzudrehen. Dies ist nothwendig, 'wenn man
neue Kohlen einsetzen will.
Die Spule, welche im Vorstehenden in ihrer Anwendungsweise auf eine Regelungsvorrichtung
für eine elektrische Bogenlampe beschrieben ist, ist in den Nebenschlufs gelegt. Dieselbe
kann indessen auch aus zwei Wickelungen bestehen, von denen die eine der anderen
entgegenwirkt, und von denen die stärkere im Nebenschlufs, die schwächere in Hintereinanderschaltung
mit dem Lichtbogen liegt. Man könnte die Anordnung naturgemäfs auch umkehren,
d. h. den Eisenkern auf die Seite des positiven Kohlenträgers legen und bewirken,'
dafs das Uebei'gewicht eine Annäherung der Kohlen an einander anstrebt, sowie eine Spule
anwenden, welche in Hintereinanderschaltung mit der Lampe liegt, oder eine Differentialspule
benutzen, in welcher die im Hauptstromkreis liegende Wickelung die stärkere ist. Die
cylindrische Form des Eisenkerns gestattet eine leichte Anwendung der Regelungsvorrichtung
auf Vorrichtungen, welche von Wechselstrom durchflossen werden. Es genügt für diesen
Fall, den massiven Eisenkern durch ein Bündel von Eisendrähten zu ersetzen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine elektrische Regelungsvorrichtung, bestehend aus einer Schnurscheibe und zwei um die Achse der letzteren schwingenden Gewichten, von denen das eine fest mit der Achse verbunden, das andere dagegen lose und auf einem Anschlage ruhend angeordnet ist, zum Zweck, durch die Veränderung der Momente dieser beiden gemeinsamen bezw. nach einander zur Geltung kommenden Gewichte die Veränderung der Anziehung auszugleichen, welche ein cylindrischer weicher Eisenkern erfährt, der von einem Solenoid eingezogen wird, das bei normaler Bogenlänge von einem constanten Strom durchflossen wird, wodurch eine Anziehungskraft sich ergiebt, welche sich nur nach Mafsgabe des das Solenoid durchm'efsenden Stromes ändert.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE69230C true DE69230C (de) |
Family
ID=342714
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT69230D Expired - Lifetime DE69230C (de) | Vorrichtung zum Ausgleich der Ungleicbmäfsigkeit in der Anziehung zwischen einem Solenoid und einem Eisenkern |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE69230C (de) |
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- DE DENDAT69230D patent/DE69230C/de not_active Expired - Lifetime
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