-
Mühlstein Die Erfindung betrifft eine Neuerung an Mühlsteinen zum
Mahlen und Schroten.von Mahlgut und Getreide, durch die gleichzeitig eine bessere
Mahlung (Mehlbildung) und Schrotung (Zerkleinerung) und eine größere Mengenleistung"
erreicht wird. Hierdurch steigt die Wirtschaftlichkeit solcher Maschinen beträchtlich.
-
Bei allen bisher bekannten Mahl- und Schrotmaschinen, bei denen die
Bearbeitung des Mahlgutes zwischen zwei Steinen erfolgt, wobei meistens ein Stein,
der sog. Läufer, in Umdrehung versetzt wird, gelangt ein Teil 'des Mahlgutes infolge
der auftretenden Fliehkraft unzureichend oder ganz ungemahlen in den Auslauf. Das
ist um so mehr der Fall bei zunehmender Umdrehung und damit steigender Fliehkraftwirkung.
Die Erfindung ist daher für schnell laufende, meist vertikal laufende Mahlsteine
besonders wichtig.
-
Es können auch beide Steine in verschiedener Geschwindigkeit in gleicher
oder verschiedener Richtung laufen. Beide Steine müssen zur Förderung und Verteilung
des Mahlgutes mit genügend großen und mit einer entsprechenden Anzahl von Furchen
versehen sein. Die Furchen des Läufers wirken wie Zellen eines Ventilators. Sie
:erzeugen -einen Luftstrom, der von innen nach außen gerichtet ist und das Mahlgut
in den geräumigen Furchen entlang reißt. Gleichzeitig wird das Mahlgut vom Läufer
in Richtung der Drehbewegung zwischen den dicht aneinander vorbeiführenden Mahlbalken
entlang gezogen. So bewegt sich das Mahlgut in den Furchen vorwiegend in radialer
Richtung, zwischen den .Mahlbalken in der Drehrichtung.
-
Der Austritt des Mahlgutes erfolgt daher bei den bisher bekannten
Steinen haupts.äcblich durch die Furchen. Mit steigender Umdrehungszahl des Läufers
wächst auch die Mengenleistung, aber ebenso geht die Mahlwirkung zurück. Bekanntlich
wächst die Flieh--kraft im Quadrat der. Geschwindigkeit; das Mahlgut wird bei der
hohen Luftgeschwindigkeit
zu schnell durch die Furchen gerissen
und so der Mahlwirkung zwischen den Mahlbalken ungenügend oder gar nicht ausgesetzt.
In einer Kurve dargestellt, steigt diese, ".aüf--, die Mengenleistung bezogen, mit
zunehiizeüder Läufergeschwindigkeit, während sie. init _ Bezug auf die Mahlwirkung
mit zunehmender Umdrehungszahl, also steigender Fliehkraftwirkung, sinkt.
-
Man hat versucht, den Nachteil dadurch zu beheben; daß man die Steinfurchen
nach außen flach verlaufen ließ und sie nicht bis zum Rande führte. Dabei geht aber
die Mengenleistung erheblich zurück, und die Steine mahlen heiß. Das Mahlgut kann
von den Furchen nicht genügend aufgenommen werden und staut sich an der inneren
Mahlbahn auf.
-
Die Erfindung sorgt dafür, daß eine sehr große Mahlgutmenge in die
Furchen gelangt, diese aber nicht unzureichend oder ungemahlen durchquert, sondern
so ausgiebig den Mahlbalken zugeführt wird, daß ein gründliches Bearbeiten sämtlichen
Mahlgutes stattfindet.
-
Furchen und Steininneres müssen bei den Steinen so geglättet sein,
daß das Mahlgut nicht von Reibungswiderständen. in der ihm durch die Fliehkraft
erteilten 'Bewegung gehemmt wird. Nach dem Glätten würde das Mahlgut aber noch leichter
durch die Furchen entweichen und die Mahlbahn wäre besonders nach dem Rande hin
ungenügend besetzt. Um das zu verhindern und um zugleich sämtliches Mahlgut den
Mahlbalken zuzuführen, werden die Furchenausläufe gemäß der Erfindung am Steinumfange
'abgedeckt.
-
Damit ist erreicht, daß das gesamte Mahlgut widerstandslos die nur
der Förderung dienenden Innenflächen und Furchenräume durchwandert und trotzdem
ausgiebig der Mahlarbeit oder dem Zerkleinern zwischen den Mahlbalken ausgesetzt
wird. Nicht die kleinste Mahlgutmenge verläßt ungenügend oder überhaupt nicht gemahlen
die Steine. Der Austritt des Mahlgutes erfolgt nicht, wie sonst vorwiegend, aus
den Luftfurchen, son-.dern aus den Mahlbalken auf dem gesamten Steinrand gleichmäßig.
Die Umdrehungszahl des Läufers kann bei dieser Ausführung noch weiter gesteigert
werden, und damit wird die Gesamtleistung noch wesentlich gehoben.
-
Das Abdecken der Furchenausläufe am Steinumfange gemäß der Erfindung
geschieht vermittels verstellbarer Reifen, die mit der Mahlbahn t abschneiden oder
den Rand der Mahlbahn nur ganz wenig freigeben. Die Reifen können so angeordnet
sein, daß man ihre Vorderkante zur Fläche der Mahlbahn .nur beim Stillstande der
Maschine oder aber auch während des Betriebes verstellen kann.
-
In Abb. i ist ein Stein in Ansicht auf die Mahlbahn dargestellt. a
sind die Furchen, b ist das Steinherz, c ist die rauhe Mahlbahn, und d ist der Verschlußreif
am Umfange des Steines. In Abb. z sind beide Steine in Ansicht von der Seite dargestellt.
e ist der stillstehende Stein, d der Verschlußreif des stillstehenden. Steines,
g ist der laufende Stein und dl der Verschlußreif des laufenden Steines. In der
Abbildung schneidet die Vorderkante des Reifens heim stillstehenden Stein mit der
Oberfläche der Mahlbahn ab; dagegen ist der Reifen beim Läuferstein etwas gegenüber
der Mahlbahn zurückgesetzt.