DE69013421T2

DE69013421T2 - Zusammenfügen von PVC-Blättern zu einem Block mittels Schweissen in einem Einband, der nicht aus PVC besteht.

Info

Publication number: DE69013421T2
Application number: DE1990613421
Authority: DE
Inventors: Gino Esnault; Christophe Gandon
Original assignee: PANODIA SA
Current assignee: PANODIA SA
Priority date: 1989-07-13
Filing date: 1990-07-11
Publication date: 1995-05-18
Anticipated expiration: 2010-07-12
Also published as: FR2649644A1; EP0408452A1; FR2649644B1; EP0408452B1; DE69013421D1

Description

Die Erfindung betrifft ein Hochfrequenz-Bindeverfahren für eine aus PVC-Blättern und einem Deckel, der nicht aus PVC besteht, gebildeten Mappe sowie die durch die Durchführung des Verfahrens erhaltene Mappe.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Hochfrequenz-Bindeverfahren für eine Mappe, deren PVC-Blätter Hüllen sind, wie bei einem Fotoalbum oder einer Dokumentenschutmappe.
Die herkömmlicherweise zum Binden von aus Kunststoffblättern gebildeten Mappen wie Fotoalben oder Dokumentenschutzmappen verwendeten Verfahren sind die thermische Verschweißung, die Ultraschallverschweißung und die Hochfrequenzverschweißung.
Die thermische Verschweißung weist eine gewisse Zahl von Nachteilen auf, deren wichtigster darin besteht, daß die Dicke des verschweißten Werkstoffs Begrenzungen unterliegt. Darüberhinaus kann die erhaltene Verschweißung so aussehen, daß dies der Vermarktung des Produkts nicht förderlich ist (Grate, überstehende Ränder ...). Die Ultraschallverschweißung weist den Nachteil auf, daß sie nur im Rahmen der festen Verbindung von Materialien gleicher Beschaffenheit verwendet werden kann. Die Ultraschallverschweißung kann auch zu einer Endbearbeitug von schlechter Qualität führen, insbesondere wenn sie zur Durchführung einer Verschweißung mit zu hoher Dicke verwendet wird.
Die geeignetste Technik, die gleichzeitig am besten die Qualitätsanforderungen an den hergestellten Einband erfüllt, ist die Hochfrequenzverschweißung. Diese Technik besteht darin, daß man in dem Kunststoffmaterial einen elektrischen Strom fließen läßt, womit das Schmelzen dieses Kunststoffmaterials ermöglicht wird. Diese Technik kann demnach nur im Rahmen der Durchführung einer Verschweißung von Folien verwendet werden, die aus einem relativ leitfähigen Kunststoffmaterial bestehen. Dagegen läßt sich die Hochfrequenztechnik bei zahlreichen Materialien nicht verwenden, so für Polyethylen, Polypropylen, Polyester und allgemein alle Kunststoffmaterialien, die an ihrer Kette nicht genügend bewegliche Elektronen aufweisen, um ein Durchfließen des Stroms zu ermöglichen.
Allerdings liegt ein Nachteil des Hochfrequenzschweißens darin, daß es nur zum Zusammenfügen von Materialien gleicher Beschaffenheit verwendet werden kann.
Im Rahmen der Herstellung von Mappen, die aus Kunststoffblättern und einem Deckel bestehen, wie z.B. Fotoalben, konnte ein Hochfrequenz-Bindeverfahren nur dann verwendet werden, wenn ein einziger Werkstoff einerseits für den Deckel und andererseits die Blätter vorlag. So schlägt die französische Patentschrift Nr. 2 616 380 ein Verfahren zur Herstellung eines Einbandes mit fester Hülle vor, das einen Deckel und Blätter verwendet, die aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt sind. Das Verfahren ist einfach, aber die erhaltenen gebunden Mappen weisen mehrere Nachteile auf: die Faltung, an der die Verschweißung zwischen den Blättern und dem Deckel durchgeführt wird, sieht rauh und wenig ästhetisch aus; dabei steht nur kleiner, relativ begrenzter Umfang von Verfahren zur Verzierung des Deckels zur Verfügung, da zu dessen Herstellung Kunststoffmaterialien verwendet wurden.
In Anbetracht der Wirkung des ästhetischen Faktors auf den Verbraucher wurden Mappen mit einem Deckel aus Papier bevorzugt, die dabei alle möglichen Verzierungen zuließen. Allerdings schlägt der Stand der Technik für Papierdeckel kein einziges Verfahren vor, das die Verwendung der Hochfrequenz-Schweißtechnik zuläßt. Viel teurere Techniken wie das Binden mit Spirale werden häufig verwendet, um diesen letzten Produkttyp zu schaffen.
Die Erfindung schlägt ein Hochfrequenz-Bindeverfahren für eine aus PVC-Blättern und eines Deckels gebildeten Mappe vor, das darin besteht, eine PVC-Folie an der Innenseite des Deckels zu verkleben, die aufgeschichteten PVC-Blätter auf dem Deckel anzuordnen und die Blätter mit dem Deckel im Bereich einer Faltung durch Hochfrequenz zu verschweißen, indem die Hochfrequenz-Schweißmittel auf beiden Seiten dieser Faltung angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein nicht aus PVC bestehender Deckel benutzt wird, und daß die Schweißung durch diesen hindurch erfolgt.
Die verwendeten Schweißmittel sind die herkömmlichen Mittel, die im Bereich des Buchbindens verwendet werden, und sie bestehen aus zwei Elektroden.
Zwischen den beiden Elektroden ist zwar ein Material vorhanden, das durch Hochfrequenz nicht verschweißbar ist, dennoch schmelzen die Elemente aus PVC.
Nach einer bevorzugten Variante wird das Bindeverfahren nach der Erfindung bei flachliegender Anordnung der PVC-Blätter am Deckel durchgeführt.
Ebenso besteht der Deckel bevorzugt aus Papier, Leder, Kunstleder oder Stoff.
Nach einer interessanten Variante der Erfindung können sich die PVC-Blätter in Form von an drei ihrer Öffnungen geschlossenen Hüllen präsentieren, die bei der Durchführung des Verfahrens und insbesondere des Verschweißungsschritts in zwei unabhängige Abteile unterteilt werden, die es ermöglichen, Dokumente wie Fotografien zu schützen.
Ebenso ist der Deckel bevorzugt aus einer Papierbeschichtung an der Außenseite zweier starrer oder halbstarrer Einbanddeckel gebildet, die im Bereich der Faltung unterbrochen und im Inneren mit einer PVC-Folie ausgelegt sind. Damit läßt sich der Deckel versteifen, obwohl die an der Innenseite des Deckels angeordnete PVC-Folie nur diese eine Funktion wahrnehmen kann.
Die Dicke des den Deckel bildenden Materials liegt im Bereich der Faltung vorteilhaft unter 3 Millimetern.
Die Erfindung betrifft auch eine Mappe, die aus PVC-Blättern und einem Deckel gebildet ist und durch das oben beschriebene Hochfrequenz-Bindeverfahren erhalten wurde, d.h. einen Deckel aufweist, der aus einem durch Hochfrequenz nicht verschweißbaren Material gebildet ist, und dessen Innenseite mit einer PVC- Folie überzogen ist.
Der Deckel der Mappe besteht erfindungsgemäß bevorzugt aus Papier, Leder, Kunstleder oder Stoff.
Die Erfindung sowie ihre Vorteile werden anhand des im folgenden angegebenen Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben, die eine Perspektivansicht einer Mappe darstellt, die aus PVC-Hüllen 1 und einem Deckel 2 gebildet ist, der nicht aus PVC besteht, und die als Fotoalbum dienen kann.
Der Deckel 2 wird dadurch gebildet, daß zwei Einbanddeckel aus Karton getrennt voneinander im Bereich des Raums angeordnet werden, der mit einem bedruckten Glanzpapier 3 gebunden werden soll, das eine etwas größere Abmessung aufweist, daß der Rand dieses Papierblatts mit der Innenseite 4 der Kartoneinbanddeckel verklebt wird, und daß dann eine PVC-Folie 5 mit der Innenseite 4 des Deckels verklebt wird. Ein Stapel von PVC-Blättern 1, die Hüllen bilden, ist gegenüber dem Deckel und flach darauf angeordnet. Die Hochfrequenz-Schweißmittel 6 sind zu beiden Seiten entlang der Faltung 7 derart angeordnet, daß ein Hochfrequenzstrom fließen kann, der das Schmelzen des Kunststoffmaterials und das Binden ermöglicht. Beim Schmelzen des PVCs neigen die Hüllen dazu, sich zurückzustellen. Die erhaltene Mappe bildet einen Bucheinband hoher Qualität mit einer Innenseite aus PVC und einem bedruckten Papiereinband.

Claims

1. Hochfrequenz-Bindeverfahren für eine aus PVC-Blättern (1) und eines Deckels (2) gebildete Mappe, das darin besteht, eine PVC-Folie (5) an der Innenseite (4) des Deckels (2) zu verkleben, die aufgeschichteten PVC-Blätter (1) auf dem Deckel (2) anzuordnen und die Blätter (1) mit dem Deckel im Bereich einer Faltung (7) durch Hochfrequenz zu verschweißen, indem die Hochfrequenz-Schweißmittel (6) auf beiden Seiten dieser Faltung (7) angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein nicht aus PVC bestehender Deckel (2) benutzt wird, und daß die Schweißung durch diesen hindurch erfolgt.

2. Hochfrequenz-Bindeverfahren nach dem vorstehenden Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißung bei flachliegender Anordnung der PVC-Blätter (1) auf dem Deckel erfolgt.

3. Hochfrequenz-Bindeverfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Blätter verwendet werden, die aus Hüllen bestehen.

4. Hochfrequenz-Bindeverfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Deckel (2) verwendet wird, der aus einer Außenbeschichtung aus Papier und aus zwei starren oder halbstarren Einbanddeckeln besteht, die im Bereich der Faltung (7) unterbrochen sind.

5. Hochfrequenz-Bindeverfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Material (3) des Deckels (2) im Bereich der Faltung (7) weniger als 3 Millimeter dick ist.