Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung eines Umschlags und einer
Drucksache, wobei die Drucksache einen Buchblock mit einem an diesem
angeordneten Verbindungsmittel umfaßt, und wobei der Umschlag einen
vorderseitigen und einen rückseitigen Umschlag umfaßt, von denen jeder eine
Außenfläche hat und die über einen Buchrücken miteinander verbunden sind, während
Buchklappen derart angeordnet sind, daß sie sich von den Außenrändern der
Umschläge ausgehend erstrecken und durch Falzlinien von diesen getrennt sind,
wobei die Buchklappen entlang der Falzlinien derart gefalzt werden, daß sie im
wesentlichen parallel zu dem vorderseitigen bzw. rückseitigen Umschlag
angeordnet sind, und wobei der Umschlag über das Verbindungsmittel mit dem Buchblock
verbunden ist.
Beschreibung des Stands der Technik
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Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, für Druckerzeugnisse sowohl feste
Einbände als auch Taschenbucheinbände aus Karton herzustellen. Heute werden
sogenannte Hardcovers (feste Einbände) hergestellt, indem beispielsweise
verschiedene Materialien zum Fertigen von Umschlägen durch Kleben
zusammengefügt werden, wobei diese Materialien an ihren Oberflächen aneinander geklebt
werden. Die auf diese Art hergestellten Umschläge werden in einem separaten
Fertigungsschritt mit dem Vorsatzblatt des Buchblocks der Drucksache
verbunden. Der so gefertigte Umschlag ist starr und fest, doch die Herstellung des
Umschlag erfordert einen mühsamen Arbeitsprozeß, bei dem die verschiedenen Teile
des Umschlags geformt und miteinander verbunden werden.
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Andererseits haben sogenannte Taschenbücher flexible Umschläge aus Karton.
Diese Umschläge sind normalerweise genauso groß wie oder kleiner als der
Buchblock. Derartige Umschläge sind jedoch nicht in der Lage, das
Druckerzeugnis in Form zu halten. Auch werden Umschläge wie diese leicht beschädigt,
beispielsweise werden sie gebogen und ihre Ränder reißen.
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Der Stand der Technik lehrt ferner Kombinationen aus beiden, die darauf zielen,
einen festen Einband mit einem flexiblen Karton nachzuahmen. Diese Arten von
Umschlaganordnungen sind beispielsweise in der WO 95/34430, der US 3,
169,029 oder der US 4,615,541 offenbart. Derartige Umschläge sind jedoch kompliziert
in ihrer Struktur, haben einen relativ hohen Materialbedarf und erfordern
separate Fertigungsstraßen bei der Herstellung.
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Schließlich lehrt der Stand der Technik unterschiedliche entfernbare Umschläge,
die in einen starken falschen Umschlag in einem Buch oder in einen Umschlag
eines Taschenbuch eingesteckt werden. Diese Arten von Umschlägen sind
beispielsweise in der US 4,519,630 offenbart. Auch diese Art von Umschlag verlangt
eine separate Fertigungsstraße, und es ist schwierig, den Umschlag mit dem Buch
oder dem Buchblock zu verbinden. Der entfernbare Umschlag bleibt
möglicherweise nicht an Ort und Stelle, und der Buchblock neigt dazu, von dem Umschlag
abzufallen.
Zusammenfassung der Erfindung
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Umschlag für eine Drucksache zu
realisieren, der einfach herzustellen sowie flexibel, weich und komfortabel in der
Handhabung ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen
Umschlag zu realisieren, der das gegenseitige Format von Buchblock und Umschlag
nicht einschränkt.
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Die vorliegende Erfindung umgeht die oben angesprochenen Nachteile und gibt
einen Umschlag für eine Drucksache an, der schnell und vorteilhaft realisiert
werden kann.
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Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß der Umschlag für die Drucksache die in den
erfindungsgemäßen Ansprüchen spezifizierten Kennzeichen hat. Genauer gesagt:
Das Produkt gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungsmittel an Oberflächen der Buchklappen angeordnet sind, die von dem
vorderseitigen und dem rückseitigen Umschlag nach außen zeigen, wobei sowohl der
vorderseitige als auch der rückseitige Umschlag zusammen mit den gefalzten
Buchklappen und dem daran angeordneten Verbindungsmittel eine Lufttasche
definieren, wodurch der Anordnung Festigkeit verliehen wird, wobei die
Lufttaschen an den Außenrändern des vorderseitigen und des rückseitigen
Umschlags im wesentlichen geschlossen sind, während sie im Bereich des
Buchrückens geöffnet sind.
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Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, daß die falschen Umschläge, die jeder
Buchblock sowohl an der vorderseitigen als auch an der rückseitigen Oberfläche
des Blocks hat, oder die Vorsatzblätter effizienter beim Kleben und Formen der
Umschläge ausgenutzt werden sollten. Auf diese Weise erhält man eine
Anordnung, bei der der Buchumschlag gebildet wird, indem lediglich der Buchblock
gemäß der Erfindung und die falschen Umschläge oder Vorsatzblätter, die im
folgenden als Verbindungsmittel bezeichnet werden, zusammengefügt werden.
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Mit der Erfindung werden beachtliche Vorteile erzielt. So werden durch die
Erfindung die Umschläge von Drucksachen weich, flexibel und komfortabel in der
Handhabung, und zwar durch einfache Lösungen, so daß die Gestalt des
Umschlags auch in ihrem Format von dem Buchblock unabhängig ist.
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Da der Umschlagblock gemäß der Erfindung eine Art Halbfabrikat ist, das seine
endgültige Gestalt erst erhält, wenn es zusammen mit dem Buchblock angeordnet
ist, wird bei der Fertigung des Umschlags eine beträchtliche Menge Material
eingespart. Durch die Materialeinsparung und ein leichteres Befestigen des
Umschlagblocks werden erhebliche Fertigungskosten erspart. Da der Umschlagblock
vorzugsweise allein durch Falten zusammengefügt wird, wird auch eine
beträchtliche Menge Klebstoff gespart. Dank der geringeren Klebstoffmenge und seiner
gleichmäßigen Struktur kann der Umschlag gemäß der Erfindung auch effizient
recycelt werden, ohne daß er abgelöst und separat ausgesondert werden muß.
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Die Dicke des Umschlags für die Drucksache gemäß der vorliegenden Erfindung
und sein Aussehen können auf leichte Art geändert werden, indem die Form oder
die Anzahl der Falzlinien an den Rändern verändert wird. Diese unkomplizierte
Art, die Dicke des Umschlags zu verändern, erleichtert es, unterschiedliche
Taschen und Fächer in dem Umschlag auszubilden. Die Möglichkeit, die Dicke des
Umschlags gemäß der Erfindung zu variieren, erleichtert auch das Anwenden
unterschiedlicher Arten von Oberflächengestaltung und -druck oder auch Stanzen
der Oberfläche als Effekt auf dem Umschlag. Bedingt durch seinen Aufbau liegt
das Gewicht des Umschlags gemäß der Erfindung dennoch nur bei 10 bis 50%
des Gewichts der derzeit für Druckerzeugnisse verwendeten Umschläge. Dieses
Verfahren zum Herstellen leichterer Bücher macht den Transport kostengünstiger
und die Handhabung des Buchs komfortabler.
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Bei der Verwendung des Umschlags gemäß der Erfindung wird der Buchrücken
nicht wie bei Taschenbüchern an den Rücken des Buchblocks geklebt, sondern
nach dem Kleben bleibt der Rücken zwischen Umschlag und falschem Umschlag
frei, so daß er beim Öffnen des Buches frei biegbar ist. So bleibt das Buch besser
aufgeschlagen, und der Rücken des Buchblocks oder der Rücken des Umschlags
können beim Gebrauch nicht brechen.
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Das Herstellen des Umschlagblocks kann einfach mit dem Fertigungsprozeß des
Buchblocks kombiniert werden, so daß der Umschlag nicht separat gehandhabt
wird. Bedrucken und Schneiden des Umschlags sowie Make-up und Kleben
erfolgen vorzugsweise gleichzeitig mit Bedrucken und Gestalten des Buchblocks.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert,
in denen zeigen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht der Drucksache nach der Erfindung, wobei
die Seite links der Mittelachse als Schnittansicht dargestellt
ist,
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Fig. 2 einen Umschlagblock gemäß der Erfindung, wobei die Seite
rechts des Rückens zum Kleben gefaltet und die Seite links
des Rückens ausgebreitet und mit Falzlinien versehen
dargestellt ist,
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Fig. 3 einen anderen Umschlagblock gemäß der Erfindung, wobei
die Seite rechts des Rückens zum Kleben gefaltet und die
Seite links des Rückens ausgebreitet und mit Falzlinien
versehen dargestellt ist, wobei die Buchklappen schmal sind, und
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Fig. 4 ein Detail des äußeren Randes des Umschlags für die
Drucksache gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Eine in den Fig. 1 und 2 gezeigte bevorzugte Ausführungsform nach der
Erfindung umfaßt eine Drucksache mit einem Umschlag 1. Dieser Umschlag hat
einen vorderseitigen und einen rückseitigen Umschlag 2 bzw. 3 und einen Rücken
4, der diese verbindet, wobei der Umschlag mit seinem vorderseitigen und seinem
rückseitigen Umschlag an einem Buchblock 5 angeordnet ist. Der Buchblock
enthält Blätter 6, die mittels eines beliebigen bekannten Verfahrens wie
beispielsweise Kleben, Binden oder Heften miteinander verbunden sind, und
Verbindungsmittel 7, z. B. Vorsatzblätter oder falsche Umschläge. Der vordere und der
rückseitige Umschlag 2 und 3 werden z. B. mit dem Buchblock oder den falschen
Umschlägen 7 des Buchblocks mittels an sich bekannter Verfahren verbunden.
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Der Umschlag gemäß der Erfindung wird gebildet, indem der Umschlagblock
mittels Abstanzen in eine derartige Form gebracht wird, daß er neben dem
vorderseitigen und dem rückseitigen Umschlag 2 und 3 sowie dem Rücken 4, der diese
Teile verbindet, auch Buchklappen 8 bis 13 enthält. Die Form der Klappen ist so
gewählt, daß sie eine Innenfläche 14 des Umschlag bilden, sobald sie an
Falzlinien 15 bis 20 in Stellungen gefaltet sind, die gemäß Fig. 2 Außenflächen 21 des
vorderseitigen und des rückseitigen Umschlags entsprechen. Wenn das fertige
Umschlagformat gebildet ist, wird der Umschlag mit seiner Innenfläche 14 an den
Buchblock 5 geklebt, und zwar in dem Bereich, der durch die Ränder 22 und 23
der Klappen 8 und 10 auf der Seite des Rückens 4 und die freien Ränder der
Verbindungsmittel begrenzt ist, wodurch in dem Umschlag eine Lufttasche 24 gebildet
wird. Das Abstanzen, Falzen, Falten und Kleben des Umschlagblocks kann mit
gewöhnlichen bekannten Maschinen oder Vorrichtungen ausgeführt werden,
deren Funktionsweise hier nicht ausführlicher beschrieben wird.
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Die bevorzugte Form der Klappen 8 bis 13 kann von der in der Figur dargestellten
Form abweichen, je nach Format und Ausführung der Drucksache und der
technischen Anforderungen der Klebevorrichtung. Daher können die Klappen einander
an ihren freien Kanten berühren. Sie können so angeordnet sein, daß sie sich an
ihren freien Kanten überlappen, oder sie bilden nur eine schmale Klebebasis an
den Kanten des vorderseitigen und des rückseitigen Umschlags.
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So zeigt Fig. 3 einen Umschlagblock, bei dem der vorderseitige und der
rückseitige Umschlag 2 und 3 wie in Fig. 2 durch den Rücken 4 verbunden sind. In
diesem Fall sind die Klappen 8 bis 13 durch Falzlinien 15 bis 20 von dem vorderen
bzw. dem rückseitigen Umschlag getrennt, wobei die Klappen sich nur wenig von
den Außenkanten des vorderseitigen und des rückseitigen Umschlags weg
erstrecken. Beim Formen der Klappen können diese so angeordnet werden, daß sie
sich an den äußeren Ecken überlappen, wenn die Klappen auf den vorderseitigen
bzw. den rückseitigen Umschlag gefaltet werden. So können die Klappen z. B.
durch Punktkleben miteinander verbunden werden. Dies muß jedoch nicht der Fall
sein, da die Klappen alternativ so gestaltet sein können, daß sie sich wie in Fig. 3
gezeigt an keiner Stelle berühren.
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Sobald die Klappen gegen den vorderseitigen und den rückseitigen Umschlag
gefaltet sind, werden sie vorzugsweise durch Kleben an den Verbindungsmitteln 7
des Buchblocks befestigt.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bietet die größte Materialersparnis, sowohl
was den Karton für den Umschlag als auch was den Klebstoffverbrauch betrifft.
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Die Form des Umschlags gemäß der Erfindung kann beispielsweise
folgendermaßen hergestellt werden. Das fertige bedruckte und oberflächenbehandelte
Deckblatt wird auf eine bevorzugte Form für den Umschlagblock mit den Klappen
8 bis 13 gestanzt. Die Falzlinien 15 bis 20 werden in dem Block ausgebildet, um
das Falten der Klappen zu erleichtern, wobei durch zumindest einmaliges Falten
anhand von durch die Falzlinien vorgegebenen Faltrichtungen und -linien die
Klappen 8 bis 13 so angeordnet werden, daß sie eine gleichmäßige Fläche bilden,
um z. B. den Umschlag an den Buchblock zu kleben, wie in Fig. 2 gezeigt. In
diesem Fall sind z. B. die Klappen 11, 12 und 13 des rückseitigen Umschlags 3
gemäß Fig. 2 im wesentlichen um 180º entlang den Falzlinien 18, 19 bzw. 20
gefaltet, wodurch die Klappen auf der der oberflächenbehandelten Außenfläche 21
abgewandten Seite angeordnet werden und so die Innenfläche 14 des Umschlags
bilden. Dann wird der Umschlag an dem Buchblock befestigt, der mittels an sich
bekannter Verfahren wie beispielsweise Nähen oder Kleben hergestellt wurde, die
hier nicht näher beschrieben werden. Sowohl der vorderseitige als auch der
rückseitige Umschlag werden an dem Buchblock angebracht, und zwar an der
Innenfläche 14 in dem Bereich, der durch die Ränder 22 und 23 der Klappen 8 und 10
sowie die freien Ränder der Verbindungsmittel 7, wie das Vorsatzblatt, durch Kleben
oder sonstiges Befestigen an dem Buchblock oder ein anderes
Druckerzeugnis. Wenn der vorderseitige und der rückseitige Umschlag auf diese Weise an
dem Buchblock befestigt sind, behalten die strukturellen Lagen ihrer Außen- und
Innenflächen einen Abstand voneinander und bilden so eine Lufttasche 24 in
beiden Umschlagteilen 2, 3.
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Durch Ändern der Tiefe und Breite der Falzlinien wird die Lufttasche 24 des
Umschlags in eine passende Form gebracht, je nach Faserverlauf und Materialstärke.
Die Fig. 4 zeigt ein Detail eines Ausführungsbeispiels des Umschlags, bei dem
eine dickere Lufttasche an dem Umschlag realisiert ist, indem zwei parallele
Falzlinien 16' und 16" anstelle der einen Falzlinie 16 in dem Umschlagblock
vorgesehen sind. Durch Falten der Klappe um zunächst 90º an der Falzlinie 16' und
nochmals um 90º an der Falzlinie 16" wird eine Lufttasche gewünschter Dicke in
dem Umschlag realisiert.
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Die Tendenz des Umschlagmaterials, sich nach dem Falten geradezubiegen und
eine Lufttasche zu bilden, wirkt sich natürlich auf die bevorzugte Form der
Lufttasche des Umschlags aus. Dieses Merkmal kann gemäß den jeweiligen
Anforderungen in eine bevorzugte Richtung gelenkt werden, in dem die Falzlinien 15 bis
20 verstärkt, abgeschwächt oder in anderer Art und Weise verändert werden.
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Die Gestaltung des Rückens 4 der Drucksache ist durch an sich bekannte
Meßnormen und durch Falzlinien 25 bis 28 bestimmt, die hier nicht näher beschrieben
werden.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die vorstehende Beschreibung und die
zugehörigen Figuren lediglich der Illustration der vorliegenden Erfindung dienen. Dem
Fachmann ist selbstverständlich klar, daß die Erfindung nicht auf das oben
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern innerhalb des Umfangs
des folgenden Anspruchssatzes variieren kann.