DE69003817T2

DE69003817T2 - Stimmprothese.

Info

Publication number: DE69003817T2
Application number: DE91901940T
Authority: DE
Inventors: Jan-Ove Persson
Original assignee: Atos Medical AB
Current assignee: Atos Medical AB
Priority date: 1989-12-27
Filing date: 1990-12-27
Publication date: 1994-04-14
Anticipated expiration: 2010-12-28
Also published as: DE69003817D1; SE463649B; WO1991009576A1; SE8904365D0; EP0507832B1; US5314470A; EP0507832A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Stimmprothese nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
Als Folge verschiedener Erkrankungen muß oftmals der Kehlkopf des Erkrankten in einer Operation entfernt werden. Im Zusammenhang mit solchen Operationen muß auch eine sog. Tracheostoma oder eine künstliche Luftröhrenfistel in der Luftröhre zur Ermöglichung eines Atmens angelegt werden. Nahrungsmittel werden dabei über die vollständig von der Luftröhre getrennte Speiseröhre aufgenommen.
Infolge der obigen Maßnahmen geht die Sprechfähigkeit verloren. Die begrenzte Wiederherstellung der Sprechfähigkeit ist mittels einer Operation zum Eröffnen oder Anlegen einer Fistel zwischen Speise- und Luftröhre, um Luft zur Mundhöhle zu leiten, möglich. Die Fistel muß jedoch ständig geschlossen sein, außer wenn Luft in die Pharynx (den Rachenraum) zugelassen wird, weil Nahrungsmittel und Flüssigkeiten an einem Eintreten in die Luftröhre und weiter in die Lunge gehindert werden müssen.
Zur Ermöglichung des Öffnens und Schließens der Fistel wird eine sog. Stimmprothese, die als Einwegeventil wirkt, in die Fistel eingesetzt. Dieses Einwegeventil ermöglicht einen Luftübertritt aus der Luftröhre in die Speiseröhre, wenn in der Luftröhre ein bestimmter Öffnungsdruck erreicht ist; es muß jedoch in der Gegenrichtung vollständig schließen.
Eine Stimmprothese dieser Art ist in der US-A-4 610 691 und in der US-A-4 435 853 offenbart. Diese Stimmprothese umfaßt ein zylindrisches Gehäuse mit einer Einlaßöffnung und einer Auslaßöffnung, und sie wird so eingesetzt, daß die Einlaßöffnung in die Luftröhre, die Auslaßöffnung in die Speiseröhre mündet. Die Auslaßöffnung ist mit einem Einwegeventil in Form einer senkrechten, innerhalb des Gehäuses gelenkig (schwenkbar) gelagerten Membran versehen. Durch das ganze Gehäuse hindurch erstreckt sich eine Bohrung, die an der Stelle, an welcher die Membran angelenkt ist, mit einem radial verlaufenden Rand oder Steg versehen ist, welcher als Schließ- oder Abdichtstruktur für die Membran wirkt. Der Innendurchmesser der Bohrung ist an der Stelle des Rands oder Stegs erheblich verkleinert, woraus sich eine verringerte Strömungs(mengen)leistung der (durch die) Prothese ergibt. Die gewählte Ventilart gewährleistet einen niedrigen Öffnungsdruck, doch sind die Montage der Prothese kompliziert und die Montageanforderungen sehr hoch, um zu verhindern, daß die Membran abfällt (sich löst), und auch um sicherzustellen, daß die Membran gegen die Abdichtstruktur vollständig abdichtet.
Eine andere Ausführungsform einer Stimmprothese ist von der Fa. ENTERMED; P O Box 236, 3440 AI Woerden, Holland, auf den Markt gebracht worden. Diese Prothese umfaßt einen zylindrischen Steg mit einem ringförmigen äußeren Flansch im einen Ende und eine mit einem Schlitz versehene kreisförmige Stirnwand im anderen Ende. Die Stirnwand erstreckt sich als äußerer Flansch radial vom Steg (hinweg) und ist mit einer konvexen Form gekrümmt. Der als Ventil funktionierende Schlitz erstreckt sich als ein Durchmesser (diametral) über die Stirnwand und ist normalerweise verschlossen. Die Prothese wird mit dem Flansch in die Luftröhre und mit der Stirnwand in die Speiseröhre eingesetzt. Bei dieser Art einer Stimmprothese ist ein sehr hoher Öffnungsdruck nötig; ferner ist das Ventil anfällig für Muskelbewegungen in der Speiseröhre, z.B. beim Schlucken.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile und Mängel der bisher bekannten Stimmprothesen weitgehend zu überwinden und unter Aufrechterhaltung eines niedrigen Öffnungsdrucks eine Einwege(ventil)funktion zu gewährleisten. Zudem ist die Stimmprothese gemäß der Erfindung vergleichsweise einfach herzustellen und im Rachen einzusetzen (einzupflanzen); außerdem erlaubt sie im Verhältnis zu ihren Außenabmessungen eine große Strömungsmenge. Gemäß einer Weiterentwicklung ist eine Stimmprothese geschaffen worden, die im eingesetzten Zustand eine geringe Neigung zu einem Drehen aufweist.
Die oben angegebenen Aufgaben sind erfindungsgemäß durch die Merkmale nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 gelöst worden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben, in denen zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Unterseite der Vorrichtung nach Fig. 1
Die in Fig. 1 dargestellte Stimmprothese umfaßt ein zylindrisches Mittelstück 10, dessen erstes Ende mit einem ersten, nach außen abstehenden, ringförmigen Flansch 12 versehen ist. Der erste Flansch 12 soll sich nach dem Einsetzen in die Kehle an die Innenseite der Speiseröhre anlegen. Das zweite Ende des Mittelstücks 10 ist mit einem zweiten äußeren Flansch 11 versehen. Der zweite, etwas oval geformte Ring-Flansch 11 ist nach dem Einsetzen in die Kehle für Anlage an die Innenseite der Luftröhre vorgesehen. Der Flansch 11 und ein an dessen einem Ende angebrachtes Endstück 16, das sich in einer Richtung vom Mittelstück 10 hinweg erstreckt, sind weiter unten anhand von Fig. 2 näher erläutert.
Das Mittelstück 10 ist radial einwärts vom ersten Flansch 12 mit einer kreisförmigen Ventilklappe 13 versehen, die mit dem Mittelstück integriert bzw. materialeinheitlich ausgebildet ist. Die Ventilklappe 13 ist längs des größten Teils ihres Umfangs vom Mittelstück freigeschnitten, so daß ein kurzer Umfangsabschnitt verbleibt, welcher das Gelenk (den Anlenkpunkt) der Ventilklappe bildet. Die Ventilklappe ist vergleichsweise dünn ausgebildet, und das Gelenk weist einen sehr niedrigen Biegewiderstand auf, so daß zum Öffnen des Ventils ein sehr geringer Druck nötig ist. Ein schräggeschnittener zylindrischer Abschnitt 15 bildet eine Verlängerung des zylindrischen Mittelstücks 10 über den ersten Flansch 12 hinaus. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Gelenk am Abschnitt 15 der Verlängerung des Mittelstücks, der am weitesten ausgeschnitten ist, angeordnet, doch kann das Gelenk auch in anderen Positionen angeordnet sein. Der Abschnitt 15 schützt die empfindliche Ventilklappe vor äußeren Einflüssen. Alle Teile der oben beschriebenen Prothese sind bei der dargestellten Ausführungsform aus Silikon hergestellt. Es können jedoch auch andere flexible bzw. biegsame Werkstoffe verwendet werden.
Axial einwärts von der Ventilklappe ist im Mittelstück 10 eine innere Nut ausgebildet, in welche ein Versteifungsring 14 eingesetzt ist. Der Ring besteht aus einem Werkstoff, der im Vergleich zu den anderen Teilen der Prothese hart ist; bei der dargestellten Ausführungsform wird hierfür ein harter Kunststoff benutzt, wobei der Innendurchmesser des Rings so gewählt ist, daß der Innenumfang des Rings eine Verlängerung oder Fortsetzung des Innendurchmessers des Mittelstücks bildet. Der Innendurchmesser ist somit über die Gesamtlänge der Prothese hinweg im wesentlichen konstant. Bei der dargestellten Ausführungsform bildet ein ringförmiger Endabschnitt des Rings den Sitz für die Ventilklappe 13. Die Versteifungsfunktion des Rings kann jedoch auch genutzt werden, wenn die innere Nut etwas in das Mittelstück eingezogen und ein Abschnitt des Mittelstücks als Ventilsitz angeordnet ist. Dank der Versteifung der Prothese ist die Empfindlichkeit des Ventils für Muskelbewegungen in den umgebenden Muskeln, z.B. beim Schlucken, wesentlich herabgesetzt. Als Ergebnis der geringen Empfindlichkeit wird das Risiko, daß beispielsweise Flüssigkeit in der Gegenstromrichtung das Ventil passiert, vermindert.
Aus Fig. 2 gehen die ovale Form oder Eiform des Flansches 11 und die Positionierung des Endstücks in einem vom Mittelstück abstehenden Abschnitt oder Bereich des Flansches 11 hervor. Das Endstück 16 wird beim Einsetzen der Prothese in die Kehle des Patienten benutzt und nach dem Einsetzen von der Prothese abgenommen. Die ovale Form des Flansches erleichtert das Einsetzen erheblich. Außerdem wird hierdurch die Gefahr für eine Beschädigung der Fistel beim Einsetzen (Einpflanzen) deutlich vermindert. Weiterhin verhindert die ovale Form praktisch vollständig ein Drehen der Prothese um ihre Mittelachse nach dem Einsetzen. Bei einem kreisförmigen Flansch 11 ist die Gefahr für ein Drehen oder Verdrehen wesentlich größer. Wenn sich die Prothese drehen kann, gehen einige der Schutzeigenschaften des Abschnitts 15 verloren. Anstelle eines integrierten Endstücks 16 kann die Prothese auch mit einem abnehmbaren Haken und einer Schnur oder Leine, die für das Einsetzen der Prothese benutzt werden, versehen sein.

Claims

1. Stimmprothese zum Einsetzen in eine Fistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre, umfassend ein zylindrisches Mittelstück (10), einen vom einen Ende des Mittelstücks (10) abstehenden ersten äußeren Flansch (12), einen von einem zweiten Ende des Mittelstücks (10) abstehenden zweiten äußeren Flansch (11) und eine Klappe (13), die geöffnet werden kann und im ersten Ende des Mittelstücks (10) angeordnet ist, wobei die Klappe durch Anlage an einen Sitz im Mittelstück (10) einen zylindrischen Durchgang durch das Mittelstück (10) verschließt und wobei das Mittelstück (10) und die Flansche (11; 12) aus einem flexiblen Werkstoff geformt sind; dadurch gekennzeichnet, daß ein Ring (14) aus einem Werkstoff, der im Verhältnis zum flexiblen Werkstoff steif ist, im Mittelstück (10) in der Nähe des Sitzes zur Versteifung des Sitzes angeordnet ist.

2. Stimmprothese nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (13) mit dem Mittelstück (10) materialeinheitlich (geformt) ist.

3. Stimmprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (14) den Sitz bildet.

3. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Flansch (11) flach und oval geformt ist, wobei der zylindrische Durchgang in einen ersten ringförmigen Abschnitt desselben mündet, und daß der ringförmige Abschnitt in einen sich verjüngenden Abschnitt übergeht, der an einer vom ersten Flansch (12) abgewandten Seite mit einem sich in bezug auf das Mittelstück axial erstreckenden Endstück (16) versehen ist.

5. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Flansch (11) flach und oval geformt ist, wobei der zylindrische Durchgang in einen ersten ringförmigen Abschnitt desselben mündet, und daß der ringförmige Abschnitt in einen sich verjüngenden Abschnitt übergeht, der an einer vom ersten Flansch (12) abgewandten Seite mit einem entfernbaren Längsmittel versehen ist, das sich in bezug auf das Mittelstück axial erstreckt.