DE102004051679B3 - Stimmprothese - Google Patents

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Abstract

Stimmprothese zur Eingliederung in eine tracheösophageale Fistel mit einem die Fistel durchsetzenden Durchgangskanal (2), wobei eine den Querschnitt des Durchgangskanals (2) abdeckende, luftdurchlässige aber flüssigkeitsundurchlässige Membran (M1) vorgesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Stimmprothese zur Eingliederung in eine tracheösophageale Fistel mit einem die Fistel durchsetzenden Durchgangskanal.
  • Das Prinzip einer Stimmprothese besteht darin, einen Luftfluss von der Trachea in den Ösophagus zu erlauben und damit die Stimmbildung durch Schwingung der ösophagealen Schleimhaut wieder zu ermöglichen. Die Stimmprothese hat neben der Funktion der Luftdurchleitung auch die Aufgabe, den Eintritt von Speichel und Nahrungsbestandteilen in die Trachea zu vermeiden. Hierzu ist bei den derzeit bekannten Stimmprothesen ein Ventilmechanismus auf der ösophagealen Seite der Stimmprothese vorgesehen. Der Ventilmechanismus öffnet sich bei einem Verschluss des Tracheostomas und bleibt so lange geöffnet, wie ein bestimmter Luftdruck aufrechterhalten wird. Sinkt der Luftdruck unter einen vorgegebenen Wert, schließt der Ventilmechanismus. Im geschlossenen Zustand wird der Eintritt von Speichel oder Speiseresten aus dem Ösophagus in die Trachea verhindert.
  • Stimmprothesen unterschiedlicher Bauform zählen zum Stand der Technik. In der DE 94 17 743 U1 wird eine Stimmprothese zum Einsetzen in eine Fistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre beschrieben, umfassend ein zylindrisches Mittelstück mit einem zylindrischen Durchgang, am jeden Ende einen vom Mittelstück abstehenden äußeren Flansch und eine Klappe, die mit einem an einem Ende des Mittelstücks im Durchgang angeordneten Sitz zusammenwirkt, wobei das Mittelstück, die Flansche und die Klappe materialeinheitlich aus einem flexiblen Werkstoff geformt sind. Der Ring, der den Sitz bildet, ist aus einem flexiblen oder weichen Kunststoff hergestellt und in das Mittelstück eingeklebt.
  • Durch die DE 697 16 648 T2 ist eine Stimmprothese zur Anbringung in einer Fistula zwischen der Luftröhre und der Speiseröhre bekannt geworden, die ein spulenförmiges Element mit einem Durchgangskanal und einem Ventilmechanismus besitzt, der die Verbindung durch den Kanal steuert. Der Ventilmechanismus weist Dichtungsflächen auf, die gegeneinander gepresst werden. Es wird vorgeschlagen, die Ventilklappe über Permanentmagnete zu halten.
  • In der WO 91/09576 wird eine Stimmprothese vorgeschlagen, bei welcher im Mittelstück der Stimmprothese ein Ring aus einem Material eingesetzt ist, das eine höhere Steifigkeit besitzt, als das Material des Mittelstücks.
  • Aus der US 4 610 691 ist eine Stimmprothese zur Eingliederung in eine tracheösophageale Fistel bekannt, welche einen die Fistel durchsetzenden Durchgangskanal aufweist und ein Klappenventil besitzt mit einer membranartigen Klappe oder Scheibe. Die Klappe oder Scheibe selbst ist flexibel und besteht aus einem wasserresistenten Material, wie z.B. Silikongummi. Bei geöffneter Klappenstellung ist die Stimmprothese luftdurchlässig. Bei geschlossener Klappenstellung ist der Durchgangskanal abgedeckt. In dieser Position wirkt die Klappe als Barriere für Fluide, so dass der Durchgangskanal bei geschlossener Klappenstellung flüssigkeitsundurchlässig ist.
  • Der Schwachpunkt existierender Stimmprothesen ist der Ventilmechanismus. Zum einen ist der Ventilmechanismus oft zu schwergängig, so dass der Patient Mühe hat, den notwendigen trachealen Druck, der zum Öffnen des Ventilmechanismus notwendig ist, aufzubauen. Dies macht das Sprechen über eine derartige Stimmprothese sehr mühsam, die Stimme klingt unnatürlich und ist schlecht zu verstehen.
  • Zum anderen ist der Ventilmechanismus auch sehr anfällig gegen mechanische Belastungen. Oft wird der Ventilmechanismus beim Einführen der Prothese bereits beschädigt, womit die Prothese funktionsunfähig wird und verworfen werden muss. Die fortwährende Belastung des Ventilmechanismus durch das Sprechen kann auch zu einer Ermüdung führen, wodurch die für einen dichten Verschluss des Ventilmechanismus notwendige Vorspannung nicht mehr erreicht wird. Diese Undichtigkeit führt dann zu einer unerwünschten Leckage von Speichel und Nahrungsresten durch die Stimmprothese in die Trachea.
  • Des Weiteren sind bekannte Ventilmechanismen auch biologisch anfällig. Sehr oft kommt es zu einer Besiedlung der Prothesen mit dem Pilz Candida. Geschieht dies im Bereich des Ventilmechanismus, kann dieser undicht oder sogar zerstört werden.
  • Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stimmprothese bereit zu stellen, bei welcher der Übertritt von Speichel und Nahrungsresten durch die Stimmprothese hindurch wirksam verhindert wird.
  • Diese Aufgabe wird im Rahmen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass eine den Querschnitt des Durchgangskanals abdeckende Membran vorgesehen ist, die aus einem luftdurchlässigen, aber flüssigkeitsundurchlässigen Material besteht. Eine solche Membran verhindert das Eindringen von Speichel und Nahrungsbestandteilen in die Trachea und ermöglicht gleichzeitig den Übertritt von Luft in den Ösophagus. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn eine Membran aus Polytetraflourethylen (PTFE) verwendet wird, insbesondere in Form eines Gewebes oder Gewirkes, dessen wesentlicher Bestandteil PTFE ist. Als alternatives Material kann z.B. PEP (Ethylen-Propylen-Polymer) verwendet werden. Mit einer solchen Membran kann die Luft durch die Membran in den Ösophagus gelangen, um ein Sprechen zu ermöglichen. Gleichzeitig wird der Flüssigkeitsdurchtritt und damit der Durchtritt von festen Nahrungsbestandteilen wirksam verhindert.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Grundsätzlich ist die Membran geeignet, bekannte Ventilmechanismen zu ersetzen, insbesondere wenn die Luftdurchlässigkeit der Membran unter Einfluss einer Luftströmung vergrößert wird. Die Membran kann daher aus einem Gewebe oder Gewirke hergestellt sein, dessen Porenweite sich unter dem Einfluss einer Luftströmung vergrößert. Das heißt, die Membran verhält sich unter dem Einfluss der im Durchgangskanal herrschenden Luftströmung nachgiebig.
  • Grundsätzlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Membran zusätzlich zu einem Einwegventil vorzusehen, das den Durchgangskanal sperrt. Die Membran kann in Durchlassrichtung des Einwegventils vor und/oder hinter dem Einwegventil angeordnet sein. Je nach Ausführungsform kann die Membran das Einwegventil schützen oder das Einwegventil die Membran. Bevorzugt ist die Membran auf der ösophagealen Seite des Durchgangskanals angeordnet, während das Einwegventil hinter der Membran, d.h. der Trachea zugewandt angeordnet ist. Bei dieser Anordnung wird der Eintritt von Flüssigkeiten und Nahrungsbestandteilen in den Durchgangskanal grundsätzlich verhindert. Das Einwegventil kann auch zwischen zwei Membranen eingefasst sein, um es beiderseits vor dem Zutritt von Flüssigkeiten und auf der ösophagealen Seite insbesondere von Speiseresten zu schützen. Die Membran kann in diesem Fall als im Wesentlichen starres Element ausgebildet sein, das den Querschnitt des Durchgangskanals abdeckt. Unter dem Begriff "Abdecken" ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass sämtliche Strömungen innerhalb des Durchgangskanals die Membran passieren müssen. Die Membran kann innerhalb des Durchgangskanals angeordnet sein. Auch eine Platzierung in den Mündungsbereichen des Durchgangskanals ist möglich. Die Membran kann auch vor dem Mündungsbereich, d.h. außerhalb des eigentlichen Durchgangskanals platziert sein. Die Membran kann in diesem Fall einen größeren Querschnitt besitzen kann als der Durchgangskanal.
  • Es wird im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft angesehen, wenn eine nachgiebige Membran in der Ruheposition eine definierte Ausgangsposition einnimmt. Dies wird in einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, dass die Membran von Magnetmitteln in einer Ausgangsposition gehalten ist, wobei die Magnetkräfte die Membran nach einer Verlagerung wieder in die Ausgangsposition zurückführen. Die erforderlichen Magnetmittel können an der Membran und/oder an ein Widerlager im Bereich des Durchgangskanals angeordnet sein. Magnetmittel im Sinne der Erfindung umfassen einerseits Permanentmagnete, aber andererseits auch ferromagnetische Stoffe. Daher kann ein Permanentmagnet sowohl an der Membran und/oder dem Widerlager vorgesehen sein. In einer möglichen Ausführungsform ist die Membran ein Gewebe oder Gewirke, wobei in das Gewebe oder Gewirke ferromag netische Fasern eingebettet sind, die von den Magnetkräften der Magnetmittel angezogen werden.
  • Sind mehrere Membranen vorgesehen, ist eine Kombination von unnachgiebigen und nachgiebigen Membranen möglich.
  • Die Membran kann unlösbar an oder in dem Durchgangskanal befestigt sein. Es ist im Rahmen der Erfindung aber auch möglich, dass die Membran Bestandteil eines austauschbaren Einsatzes ist, der an den Durchgangskanal ankoppelbar oder in den Durchgangskanal lösbar eingliederbar ist. Bestandteil des austauschbaren Einsatzes kann des Weiteren ein Einwegventil sein sowie die zuvor genannten Magnetmittel, um die Membran in einer Ausgangsposition zu halten. Je nach Konfiguration des Einsatzes kann die Membran endseitig oder im mittleren Bereich des austauschbaren Einsatzes angeordnet sein. Der Einsatz selbst kann z.B. durch Magnetmittel an oder in dem Durchgangskanal gehalten sein. Andere Befestigungsarten des austauschbaren Einsatzes, z.B. in Form eines Schraubgewindes oder einer Schnappverbindung sind ebenfalls möglich. Die Kombination einer Schnappverbindung und einer Magnetverbindung ist eine weitere mögliche Variante. Unter Schnappverbindung sind im Wesentlichen federnde Verbindungen zu verstehen. Selbstverständlich sind auch Steckverbindungen in Kombination mit einem Verriegelungsmechanismus, wie beispielsweise einem Bajonettverschluss vorstellbar. Aufgrund der verwendeten begrenzt elastischen Materialien ist auch eine ausschließlich klemmende Verbindung möglich, die gegebenenfalls durch eine formschlüssige Verbindung gesichert wird.
  • Die Membran selbst kann an oder in dem Durchgangskanal bzw. dem austauschbaren Einsatz kraft-, form- oder stoffschlüssig fixiert sein. Eine klebetechnische Fixierung ist möglich.
  • Als besonders vorteilhaft wird es erachtet, wenn die Membran aus einem Candidaresistenten Material besteht, mit einem solchen Material beschichtet ist, oder ein solches Material umfasst, z.B. in Form von eingewebten oder gewirkten Fasern. Insbesondere können oligodynamisch wirkende Materialien, wie Gold und Silber, insbesondere in Form von faserartigen Drähten, Bestandteil der Membran sein. Dies kann einen, der Membran nachgeschalteten Ventilmechanismus vor einem Pilzbefall schützen und somit die Lebensdauer der Stimmprothese erhöhen.
  • Eine zusätzliche mechanische Schutzmaßnahme kann ein ösophageal in Axialrichtung des Durchgangskanals vorstehender Schirm sein, welcher sich zumindest über einen Teil des Umfangsbereichs des Durchgangskanals erstreckt. Auf diese Weise wird ein Schild bereitgestellt, der Nahrungsbestandteile und Flüssigkeiten von der Membran und einem gegebenenfalls vorhandenen Einwegventil zumindest begrenzt abhält.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann die Membran mit einem den Durchgangskanal sperrenden Ventilkörper gekoppelt sein. Unter Kopplung ist im Sinne der Erfindung der mittelbare oder unmittelbare Kontakt mit einem Bauteil eines Ventilmechanismus zu verstehen. Die Membran kann eine gewisse Vorspannung auf den Ventilkörper ausüben und dadurch den Ventilkörper gegen einen Ventilsitz pressen, um auf diese Weise den Durchgangskanal zu sperren. Die Membran kann in diesem Sinne zum Beispiel mit einem Stößel eines Ventiltellers gekoppelt sein.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 im Längsschnitt eine Stimmprothese mit jeweils endseitig eines Durchgangskanals angeordneten Membranen;
  • 2 im Längsschnitt eine Ausführungsform einer Stimmprothese mit einer mündungsseitig des Durchgangskanals angeordneten nachgiebigen Membran;
  • 3 im Längsschnitt eine Ausführungsform einer Stimmprothese mit einem den Durchgangskanal sperrenden Ventilkörper sowie mit einer im Durchgangskanal angeordneten Membran;
  • 4 im Längsschnitt eine Stimmprothese mit einem kugelförmigen Ventilkörper, welcher über eine Membran gegen einen im Durchgangskanal angeordneten Ventilsitz gedrückt wird;
  • 5 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform einer Stimmprothese, bei welcher ein halbkugelförmiger Ventilkörper von einer Membran gegen einen im Durchgangskanal angeordneten Ventilsitz gedrückt wird;
  • 6 im Längsschnitt eine Ausführungsform einer Stimmprothese mit einem austauschbaren Einsatz mit endseitig angeordneter Membran;
  • 7 im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform einer Stimmprothese mit einem austauschbaren Einsatz.
  • 1 zeigt eine Stimmprothese 1 im Längsschnitt. Die Stimmprothese 1 wird in nicht näher dargestellter Weise in eine Fistel zwischen der Trachea und dem Ösophagus eingesetzt, um den Übertritt von Luft von der Trachea in den Ösophagus zu ermöglichen. Die Stimmprothese 1 besitzt hierzu einen zentralen Durchgangskanal 2 innerhalb eines zylindrischen Mittelteils 3. Die Stimmprothese 1 ist über radial nach außen weisende, umlaufende Flansche 4, 5 in der Fistel gehalten, wobei ein Flansch 4 an der Innenseite der Trachea und der andere Flansch 5 an der Innenseite des Ösophagus anliegt. Dadurch ist die Stimmprothese 1 innerhalb der Fistel gehalten.
  • Der Durchgangskanal 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch zwei Membranen M1, M2 abgedeckt. Es handelt sich um luftdurchlässige, aber flüssigkeitsundurchlässige Membranen M1, M2, die den Zutritt von Flüssigkeiten, wie z.B. Speichel und auch den Zutritt von Nahrungsbestandteilen in den Durchgangskanal und damit den Übertritt von der ösophagealen Seite zur trachealen Seite der Stimmprothese 1 verhindern. Die Membranen M1, M2 sind in diesem Ausführungsbeispiel im Mündungsbereich des Durchgangskanals 2 fluchtend mit den Stirnseiten der Flansche 4, 5 platziert.
  • Die weiteren Ausführungsformen unterscheiden sich hinsichtlich der Konfiguration des Durchgangskanals 2, des Mittelteils 3 und der Flansche 4, 5 nicht, so dass für diese Komponenten gleich bleibende Bezugszeichen verwendet werden.
  • Die 2 zeigt eine Variante einer Stimmprothese 6 mit nur einer Membran M3. Hierbei handelt es sich, im Unterschied zur Ausführungsform der 1, um eine nachgiebige Membran, die im Bereich des in der Bildebene oberen Flansches 5 angeordnet ist. Der Durchmesser der Membran M3 ist größer als der Durchmesser des Durchgangskanals 2. Die Membran M3 ist gewissermaßen am radial äußeren Randbereich des Flansches 5 befestigt. Bei dem Flansch 5 handelt es sich beispielsweise um die ösophageale Seite der Stimmprothese 6.
  • Die Membran M3 ist in drei unterschiedlichen Positionen dargestellt. Es ist erkennbar, dass es sich um eine relativ nachgiebige Membran handelt. Die mittlere Position entspricht der Ausgangsposition der Membran M3. Die Membran M3 befindet sich gewissermaßen im entspannten Zustand. Wirkt nun der mit L bezeichnete Luftstrom auf die Membran M3 ein, wölbt sich die Membran M3 unter dem Druck des Luftstroms L und nimmt die in der Bildebene obere konkave Position ein. Die damit einhergehende Dehnung der Membran M3 führt zu einer Vergrößerung der vorzugsweise aus einem Gewebe oder Gewirke hergestellten Porenweite der Membran M3, so dass der Luftwiderstand verringert wird. Atemluft kann auf diese Weise von der Trachea in den Ösophagus eintreten.
  • Die umgekehrte Strömungsrichtung würde zu einer konvexen Verformung der Membran M3 führen, wie es die untere Position der Membran M3 verdeutlicht. Wichtig hierbei ist, dass die Membran M3 hierbei an dem Mündungsbereich 7 des Durchgangskanals 2 anliegt und aufgrund des geringeren Durchmessers des Durchgangskanals 2 einen höheren Strömungswiderstand aufweist, als bei umgekehrter Anströmung. Dies ist unter anderem darauf zurück zu führen, dass die Membran M3 in der unteren Position weniger gedehnt wird und sich infolgedessen die Porenweite nicht so stark vergrößert wie bei vorgesehener Anströmung in Richtung des Pfeils L. Es ist auch erkennbar, dass die angeströmte Membranfläche in der oberen Position erheblich größer ist als in der unteren bzw. als in Ausgangsposition. Dies wird ausschließlich dadurch erreicht, dass der Durchmesser der Membran größer ist als der Durchmesser des Durchgangskanals.
  • Optional können bei dieser Ausführungsform Magnetmittel 8, 9 sowohl an der Membran M3 als auch an dem Mittelteil 3 vorgesehen sein. Die Magnetmittel 9 des Mittelteils 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel im Mündungsbereich 7 des Durchgangskanals 2 im Übergang zum Flansch 5 platziert. Mit diesen Magnetmitteln 9 korrespondieren an der Membran M3 vorgesehene Magnetmittel 8, wobei sich die Magnetmittel 8, 9 gegenseitig anziehen. Wenigstens eines der Magnetmittel ist ein Permanentmagnet. Die Magnetmittel der Membran können z.B. ferromagnetische Werkstoffe sein. Durch die Magnetmittel 8, 9 wird die Membran M3 in der Ausgangslage gehalten, bis ein bestimmter Druck innerhalb des Durchgangskanals 2 überschritten wird. Erst wenn der Druck zu groß wird, lösen sich die Magnetmittel 8, 9 und die Membran M3 kann die in der Bildebene nach oben gewölbte konkave Position einnehmen, die den Übertritt von Atemluft in den Ösophagus erlaubt.
  • Die Ausführungsform der 3 zeigt eine Stimmprothese 10, in welcher eine Membran M4 im mittleren Bereich innerhalb des Durchgangskanals 2 angeordnet ist. In Richtung des in der Bildebene oberen Flansches 5 ist innerhalb des Durchgangskanals 2 ein Einwegventil 11 platziert. Das Einwegventil 11 liegt vollständig innerhalb des Durchgangskanals 2 und steht axial nicht über den Flansch 5 vor. Das Einwegventil 11 umfasst einen Ventilkörper 12 in Form einer kuagelabschnittsförmigen Ventilklappe, die an einem ringförmigen Ventilsitz 13 innerhalb des Durchgangskanals 2 anliegt. Das Einwegventil 11 kann allerdings den Übertritt von Flüssigkeiten und Nahrungsbestandteilen nicht sicher verhindern. Diese Aufgabe erfüllt die nachgeschaltete Membran M4, die auch in dieser Ausführungsform luftdurchlässig jedoch flüssigkeits-, insbesondere wasserundurchlässig ist. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt also eine funktionale Trennung.
  • Die Variante der 4 zeigt eine Stimmprothese 14 mit einem kugelförmigen Ventilkörper 15 eines Einwegventils 16. Der Ventilkörper 15 gelangt in der, den Durchgangskanal 2 sperrenden Position an einem ringförmigen Ventilsitz 17 zur Anlage, welcher innerhalb des Durchgangskanals 2 angeordnet ist. Der Ventilsitz 17 ist in diesem Fall im Querschnitt halbkreisförmig konfiguriert. Der kugelförmige Ventilkörper 15 wird durch eine Membran M5 gehalten, die den Ventilkörper 15 gegen den Ventilsitz 17 drückt. Wie im Ausführungsbeispiel der 2 ist die Membran M5 auch bei dieser Ausführungsform am äußeren Randbereich des ösophagealen Flansches 5 befestigt. Da der Ventilkörper bei geschlossenem Einwegventil über die Stirnebene des Flansches 5 und damit über den Mündungsbereich des Durchgangskanals 2 hinausragt, wird die Membran M5 entsprechend der Kontur des kugelförmigen Ventilkörpers gedehnt. Die Membran M5 passt sich an die Kontur des Ventilkörpers 15 an und kontaktiert einen ösophagealen Kugelabschnitt des Ventilkörpers 15. Aufgrund der Flexibilität der Membran M5 erstreckt sich diese tangential in der Richtung auf den Anbindungsbereich am Flansch 5. Die Membran M5 besitzt eine Vorspannung, die ausreichend ist, um den Ventilkörper 15 am Ventilsitz 17 zu halten, sofern ein Mindestdruck innerhalb des Durchgangskanals 2 nicht überschritten wird. Wird der Druck und damit die Luftströmung L zu groß, hebt sich der Ventilkörper 15 vom Ventilsitz 17 ab und Luft kann durch die Poren der Membran in des Ösophagus übertreten. Gleichzeitig verhindert die Membran M5 den Eintritt von Flüssigkeiten und Nahrungsbestandteilen in den Ventilsitz, was die Funktionsfähigkeit des Ventilsitzes erhält, und in die Trachea.
  • Die Abbildung der 5 zeigt eine Ausführungsform einer Stimmprothese 18 als Abwandlung zu der Ausführungsform der 4. Der Unterschied besteht in einem andersartig gestalteten Ventilkörper 19, der als Halbkugel konfiguriert ist. Die Kugeloberfläche ist dem Ventilsitz 17 zugewandt, während die, zur besseren Verdeutlichung eingezeichnete, Kreisfläche des Ventilkörpers 19 einer Membran M6 zugewandt ist. Die Lageorientierung des Ventilkörpers 19 erfolgt über den großflächigen Kontakt der Membran M6 im Bereich der Kreisfläche K. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Ventilkörper 19 im Unterschied zur Ausführungsform der 4 weniger in den Ösophagus vorsteht und infolge dessen eine geringere Beaufschlagung der Membran M6 mit Nahrungsbestandteilen und Speichel zu erwarten ist.
  • Die Variante der 6 unterscheidet sich von den vorhergehenden dadurch, dass eine Membran M7 nicht unmittelbar mit dem Mittelteil 3 oder einem der Flansche 4, 5 der dargestellten Stimmprothese 21 verbunden ist, sondern Bestandteil eines lösbar im Durchgangskanal 2 angeordneten austauschbaren Einsatzes 22 ist. Der Einsatz 22 erstreckt sich in diesem Ausführungsbeispiel über die axiale Länge des Mittelteils 3 und ist ebenfalls zylinderförmig konfiguriert. Der zylindrische Mantel 23 des Einsatzes 22 ist in nicht näher dargestellter Weise mit dem Mittelteil 3 verbunden. Der austauschbare Einsatz 22 kann beispielsweise über eine rein radial wirkende Klemmung innerhalb der Stimmprothese 21 fixiert sein. Die Membran M7 ist auf dem in der Bildebene oberen stirnseitigen Ende des Mantels 23 des Einsatzes 22 positioniert. Hinsichtlich der axialen Gesamtlänge ist der Einsatz 22 etwas kürzer gestaltet als der Mittelteil 3 einschließlich der sich daran anschließenden Flansche 4, 5. Die Membran M7 ist gegenüber der Stirnfläche des Flansches 5 in Richtung des anderen Flansches 4 zurückversetzt und zwar etwa um die Dicke des Flansches 5.
  • In der Weiterbildung gemäß 7 ist nur zur Veranschaulichung dargestellt, wie der Einsatz 22 innerhalb des Mittelteils 3 der Stimmprothese 31 befestigt sein kann. Dies verdeutlicht einerseits das exemplarisch dargestellte Schraubgewinde 24 zwischen dem Mantel 23 und dem Mittelteil 3 in der Bildebene rechts. Alternativ kann eine Schnappverbindung 25 vorgesehen sein, wie sie in der Bildebene links zwischen dem Mantel 23 und dem Mittelteil 3 angeordnet ist. Bei einer Schnappverbindung wird der Einsatz 22 von der unteren trachealen Seite her in den Mittelteil 3 eingeführt bis er einrastet. Am ösophagealen Ende des Mittelteils 3 ist innerhalb der Durchgangsöffnung 2 ein Anschlag 26 ausgebildet, der ein Durchrutschen des Einsatzes 22 in den Ösophagus verhindert. Der Anschlag 26 umfasst einen Magnethalter 27, der mit einem magnetischen Gegenstück 28 an der Stirnseite 29 des Mantels 23 angeordnet ist.
  • Dadurch ist der Einsatz 22 an dem Anschlag 26 gehalten.
  • Am ösophagealen Flansch 5 ist ein in Axialrichtung des Durchgangskanals 2 vorstehender Schirm 30 einstückig ausgebildet, der in der Bildebene nach rechts ausläuft. Der Schirm 30 ist ein schützendes Dach für die Membran M7.
  • 1
    Stimmprothese
    2
    Durchgangskanal v. 1
    3
    Mittelteil v. 1
    4
    Flansch an 3
    5
    Flansch an 3
    6
    Stimmprothese
    7
    Mündungsbereich v. 3
    8
    Magnetmittel an M3
    9
    Magnetmittel an 2
    10
    Stimmprothese
    11
    Einwegventil
    12
    Ventilkörper v. 11
    13
    Ventilsitz v. 11
    14
    Stimmprothese
    15
    Ventilkörper v. 16
    16
    Einwegventil
    17
    Ventilsitz v. 16
    18
    Stimmprothese
    19
    Ventilkörper
    20
    Einwegventil
    21
    Stimmprothese
    22
    Einsatz v. 21
    23
    Mantel v. 22
    24
    Schraubgewinde
    25
    Schnappverbindung
    26
    Anschlag
    27
    Magnethalter an 26
    28
    magnetisches Gegenstück an 23
    29
    Stirnseite v. 23
    30
    Schirm an 5
    31
    Stimmprothese
    K
    Kreisfläche v. 19
    L
    Luftströmung
    M1
    Membran
    M2
    Membran
    M3
    Membran
    M4
    Membran
    M5
    Membran
    M6
    Membran
    M7
    Membran
    S
    Stirnfläche v. 5

Claims (22)

  1. Stimmprothese zur Eingliederung in eine tracheösophageale Fistel mit einem die Fistel durchsetzenden Durchgangskanal (2) und mit wenigstens einer den Querschnitt des Durchgangskanals (2) abdeckenden Membran (M1-M7), dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Membran (M1-M7) aus einem luftdurchlässigen, aber flüssigkeitsundurchlässigen Material besteht.
  2. Stimmprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Durchgangskanal (2) sperrendes Einwegventil (11, 16, 17) vorgesehen ist, wobei eine Membran (M4, M5, M6) in Durchlassrichtung des Einwegventils (11, 16, 17) vor und/oder hinter dem Einwegventil (11, 16, 17) angeordnet ist.
  3. Stimmprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wesentlicher Bestandteil der Membran Polytetrafluorethylen (PTFE) ist.
  4. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran (M1, M7) gegen eine im Durchgangskanal (2) herrschende Luftströmung (L) unnachgiebig ist.
  5. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran (M3, M5, M6) gegen eine im Durchgangskanal (2) herrschende Luftströmung (L) nachgiebig ist.
  6. Stimmprothese nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Luftdurchlässigkeit einer Membran (M3, M5, M6) unter Einfluss einer Luftströmung vergrößert.
  7. Stimmprothese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (M3, M5, M6) aus einem Gewebe oder Gewirke besteht, dessen Porenweite unter dem Einfluss einer Luftströmung (L) größer wird.
  8. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 5 bis 7, umfassend Magnetmittel (8, 9), wobei die Magnetkraft der Magnetmittel (8, 9) eine Membran (M3) in einer Ausgangsposition hält oder nach einer Verlagerung der Membran (M3) wieder in eine Ausgangsposition zurückführt.
  9. Stimmprothese nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetmittel (8, 9) an einer Membran (M3) und/oder an einem Widerlager im Bereich des Durchgangkanals (2) angeordnet sind.
  10. Stimmprothese nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran ein Gewebe oder Gewirke ist, wobei in das Gewebe oder Gewirke ferromagnetische Fasern eingebettet sind.
  11. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (M7) Bestandteil eines austauschbaren Einsatzes (22) ist, der an den Durchgangskanal (2) ankoppelbar oder in den Durchgangskanal (2) eingliederbar ist.
  12. Stimmprothese nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Einwegventil Bestandteil des austauschbaren Einsatzes ist.
  13. Stimmprothese nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetmittel Bestandteil des austauschbaren Einsatzes sind.
  14. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran (M7) endseitig des austauschbaren Einsatzes (22) angeordnet ist.
  15. Stimmprothese nach Anspruch 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran im mittleren Bereich des austauschbaren Einsatzes angeordnet ist.
  16. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der austauschbare Einsatz (22) durch Magnetmittel (27, 28) an oder in dem Durchgangskanal (2) gehalten ist.
  17. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der austauschbare Einsatz (22) über ein Schraubgewinde (24) an oder in dem Durchgangskanal (2) befestigt ist.
  18. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der austauschbare Einsatz (22) über eine Schnappverbindung (25) an oder in dem Durchgangskanal (2) gehalten ist.
  19. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran (M1 – M7) klebetechnisch fixiert ist.
  20. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran (M1 – M7) aus einem Candida-resistenten Material besteht, mit einem solchen Material beschichtet ist oder ein solches Material umfasst.
  21. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (2) durch einen in Axialrichtung des Durchgangskanals (2) ösophageal vorstehenden Schirm (30) geschützt ist, welcher sich zumindest über einen Teil des Umfangsbereiches des Durchgangskanals (2) erstreckt.
  22. Stimmprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Membran (M5, M6) mit einem den Durchgangskanal (2) sperrenden Ventilkörper (15, 19) gekoppelt ist.
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