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Die
Erfindung betrifft eine Stimmprothese zur Eingliederung in eine
tracheösophageale
Fistel mit einem die Fistel durchsetzenden Durchgangskanal.
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Das
Prinzip einer Stimmprothese besteht darin, einen Luftfluss von der
Trachea in den Ösophagus
zu erlauben und damit die Stimmbildung durch Schwingung der ösophagealen
Schleimhaut wieder zu ermöglichen.
Die Stimmprothese hat neben der Funktion der Luftdurchleitung auch
die Aufgabe, den Eintritt von Speichel und Nahrungsbestandteilen
in die Trachea zu vermeiden. Hierzu ist bei den derzeit bekannten
Stimmprothesen ein Ventilmechanismus auf der ösophagealen Seite der Stimmprothese
vorgesehen. Der Ventilmechanismus öffnet sich bei einem Verschluss
des Tracheostomas und bleibt so lange geöffnet, wie ein bestimmter Luftdruck
aufrechterhalten wird. Sinkt der Luftdruck unter einen vorgegebenen
Wert, schließt
der Ventilmechanismus. Im geschlossenen Zustand wird der Eintritt
von Speichel oder Speiseresten aus dem Ösophagus in die Trachea verhindert.
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Stimmprothesen
unterschiedlicher Bauform zählen
zum Stand der Technik. In der
DE 94 17 743 U1 wird eine Stimmprothese zum
Einsetzen in eine Fistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre beschrieben,
umfassend ein zylindrisches Mittelstück mit einem zylindrischen
Durchgang, am jeden Ende einen vom Mittelstück abstehenden äußeren Flansch
und eine Klappe, die mit einem an einem Ende des Mittelstücks im Durchgang
angeordneten Sitz zusammenwirkt, wobei das Mittelstück, die
Flansche und die Klappe materialeinheitlich aus einem flexiblen
Werkstoff geformt sind. Der Ring, der den Sitz bildet, ist aus einem
flexiblen oder weichen Kunststoff hergestellt und in das Mittelstück eingeklebt.
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Durch
die
DE 697 16 648 T2 ist
eine Stimmprothese zur Anbringung in einer Fistula zwischen der
Luftröhre
und der Speiseröhre
bekannt geworden, die ein spulenförmiges Element mit einem Durchgangskanal
und einem Ventilmechanismus besitzt, der die Verbindung durch den
Kanal steuert. Der Ventilmechanismus weist Dichtungsflächen auf,
die gegeneinander gepresst werden. Es wird vorgeschlagen, die Ventilklappe über Permanentmagnete zu
halten.
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In
der WO 91/09576 wird eine Stimmprothese vorgeschlagen, bei welcher
im Mittelstück
der Stimmprothese ein Ring aus einem Material eingesetzt ist, das
eine höhere
Steifigkeit besitzt, als das Material des Mittelstücks.
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Aus
der
US 4 610 691 ist
eine Stimmprothese zur Eingliederung in eine tracheösophageale
Fistel bekannt, welche einen die Fistel durchsetzenden Durchgangskanal
aufweist und ein Klappenventil besitzt mit einer membranartigen
Klappe oder Scheibe. Die Klappe oder Scheibe selbst ist flexibel
und besteht aus einem wasserresistenten Material, wie z.B. Silikongummi.
Bei geöffneter
Klappenstellung ist die Stimmprothese luftdurchlässig. Bei geschlossener Klappenstellung
ist der Durchgangskanal abgedeckt. In dieser Position wirkt die
Klappe als Barriere für
Fluide, so dass der Durchgangskanal bei geschlossener Klappenstellung
flüssigkeitsundurchlässig ist.
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Der
Schwachpunkt existierender Stimmprothesen ist der Ventilmechanismus.
Zum einen ist der Ventilmechanismus oft zu schwergängig, so
dass der Patient Mühe
hat, den notwendigen trachealen Druck, der zum Öffnen des Ventilmechanismus notwendig
ist, aufzubauen. Dies macht das Sprechen über eine derartige Stimmprothese
sehr mühsam,
die Stimme klingt unnatürlich
und ist schlecht zu verstehen.
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Zum
anderen ist der Ventilmechanismus auch sehr anfällig gegen mechanische Belastungen. Oft
wird der Ventilmechanismus beim Einführen der Prothese bereits beschädigt, womit
die Prothese funktionsunfähig
wird und verworfen werden muss. Die fortwährende Belastung des Ventilmechanismus durch
das Sprechen kann auch zu einer Ermüdung führen, wodurch die für einen
dichten Verschluss des Ventilmechanismus notwendige Vorspannung
nicht mehr erreicht wird. Diese Undichtigkeit führt dann zu einer unerwünschten
Leckage von Speichel und Nahrungsresten durch die Stimmprothese
in die Trachea.
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Des
Weiteren sind bekannte Ventilmechanismen auch biologisch anfällig. Sehr
oft kommt es zu einer Besiedlung der Prothesen mit dem Pilz Candida.
Geschieht dies im Bereich des Ventilmechanismus, kann dieser undicht
oder sogar zerstört
werden.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stimmprothese
bereit zu stellen, bei welcher der Übertritt von Speichel und Nahrungsresten
durch die Stimmprothese hindurch wirksam verhindert wird.
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Diese
Aufgabe wird im Rahmen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass
eine den Querschnitt des Durchgangskanals abdeckende Membran vorgesehen
ist, die aus einem luftdurchlässigen,
aber flüssigkeitsundurchlässigen Material
besteht. Eine solche Membran verhindert das Eindringen von Speichel
und Nahrungsbestandteilen in die Trachea und ermöglicht gleichzeitig den Übertritt
von Luft in den Ösophagus.
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn eine Membran aus
Polytetraflourethylen (PTFE) verwendet wird, insbesondere in Form
eines Gewebes oder Gewirkes, dessen wesentlicher Bestandteil PTFE
ist. Als alternatives Material kann z.B. PEP (Ethylen-Propylen-Polymer)
verwendet werden. Mit einer solchen Membran kann die Luft durch
die Membran in den Ösophagus
gelangen, um ein Sprechen zu ermöglichen.
Gleichzeitig wird der Flüssigkeitsdurchtritt
und damit der Durchtritt von festen Nahrungsbestandteilen wirksam
verhindert.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Grundsätzlich ist
die Membran geeignet, bekannte Ventilmechanismen zu ersetzen, insbesondere
wenn die Luftdurchlässigkeit
der Membran unter Einfluss einer Luftströmung vergrößert wird. Die Membran kann
daher aus einem Gewebe oder Gewirke hergestellt sein, dessen Porenweite
sich unter dem Einfluss einer Luftströmung vergrößert. Das heißt, die
Membran verhält
sich unter dem Einfluss der im Durchgangskanal herrschenden Luftströmung nachgiebig.
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Grundsätzlich ist
es im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Membran zusätzlich zu
einem Einwegventil vorzusehen, das den Durchgangskanal sperrt. Die
Membran kann in Durchlassrichtung des Einwegventils vor und/oder
hinter dem Einwegventil angeordnet sein. Je nach Ausführungsform kann
die Membran das Einwegventil schützen
oder das Einwegventil die Membran. Bevorzugt ist die Membran auf
der ösophagealen
Seite des Durchgangskanals angeordnet, während das Einwegventil hinter
der Membran, d.h. der Trachea zugewandt angeordnet ist. Bei dieser
Anordnung wird der Eintritt von Flüssigkeiten und Nahrungsbestandteilen
in den Durchgangskanal grundsätzlich
verhindert. Das Einwegventil kann auch zwischen zwei Membranen eingefasst
sein, um es beiderseits vor dem Zutritt von Flüssigkeiten und auf der ösophagealen
Seite insbesondere von Speiseresten zu schützen. Die Membran kann in diesem
Fall als im Wesentlichen starres Element ausgebildet sein, das den
Querschnitt des Durchgangskanals abdeckt. Unter dem Begriff "Abdecken" ist im Sinne der
Erfindung zu verstehen, dass sämtliche
Strömungen
innerhalb des Durchgangskanals die Membran passieren müssen. Die Membran
kann innerhalb des Durchgangskanals angeordnet sein. Auch eine Platzierung
in den Mündungsbereichen
des Durchgangskanals ist möglich. Die
Membran kann auch vor dem Mündungsbereich, d.h.
außerhalb
des eigentlichen Durchgangskanals platziert sein. Die Membran kann
in diesem Fall einen größeren Querschnitt
besitzen kann als der Durchgangskanal.
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Es
wird im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft angesehen, wenn eine
nachgiebige Membran in der Ruheposition eine definierte Ausgangsposition einnimmt.
Dies wird in einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht,
dass die Membran von Magnetmitteln in einer Ausgangsposition gehalten
ist, wobei die Magnetkräfte
die Membran nach einer Verlagerung wieder in die Ausgangsposition
zurückführen. Die
erforderlichen Magnetmittel können
an der Membran und/oder an ein Widerlager im Bereich des Durchgangskanals
angeordnet sein. Magnetmittel im Sinne der Erfindung umfassen einerseits
Permanentmagnete, aber andererseits auch ferromagnetische Stoffe.
Daher kann ein Permanentmagnet sowohl an der Membran und/oder dem
Widerlager vorgesehen sein. In einer möglichen Ausführungsform
ist die Membran ein Gewebe oder Gewirke, wobei in das Gewebe oder
Gewirke ferromag netische Fasern eingebettet sind, die von den Magnetkräften der
Magnetmittel angezogen werden.
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Sind
mehrere Membranen vorgesehen, ist eine Kombination von unnachgiebigen
und nachgiebigen Membranen möglich.
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Die
Membran kann unlösbar
an oder in dem Durchgangskanal befestigt sein. Es ist im Rahmen der
Erfindung aber auch möglich,
dass die Membran Bestandteil eines austauschbaren Einsatzes ist,
der an den Durchgangskanal ankoppelbar oder in den Durchgangskanal
lösbar
eingliederbar ist. Bestandteil des austauschbaren Einsatzes kann
des Weiteren ein Einwegventil sein sowie die zuvor genannten Magnetmittel,
um die Membran in einer Ausgangsposition zu halten. Je nach Konfiguration
des Einsatzes kann die Membran endseitig oder im mittleren Bereich
des austauschbaren Einsatzes angeordnet sein. Der Einsatz selbst
kann z.B. durch Magnetmittel an oder in dem Durchgangskanal gehalten
sein. Andere Befestigungsarten des austauschbaren Einsatzes, z.B.
in Form eines Schraubgewindes oder einer Schnappverbindung sind
ebenfalls möglich.
Die Kombination einer Schnappverbindung und einer Magnetverbindung
ist eine weitere mögliche
Variante. Unter Schnappverbindung sind im Wesentlichen federnde
Verbindungen zu verstehen. Selbstverständlich sind auch Steckverbindungen
in Kombination mit einem Verriegelungsmechanismus, wie beispielsweise
einem Bajonettverschluss vorstellbar. Aufgrund der verwendeten begrenzt
elastischen Materialien ist auch eine ausschließlich klemmende Verbindung
möglich,
die gegebenenfalls durch eine formschlüssige Verbindung gesichert
wird.
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Die
Membran selbst kann an oder in dem Durchgangskanal bzw. dem austauschbaren
Einsatz kraft-, form- oder stoffschlüssig fixiert sein. Eine klebetechnische
Fixierung ist möglich.
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Als
besonders vorteilhaft wird es erachtet, wenn die Membran aus einem
Candidaresistenten Material besteht, mit einem solchen Material
beschichtet ist, oder ein solches Material umfasst, z.B. in Form
von eingewebten oder gewirkten Fasern. Insbesondere können oligodynamisch
wirkende Materialien, wie Gold und Silber, insbesondere in Form
von faserartigen Drähten,
Bestandteil der Membran sein. Dies kann einen, der Membran nachgeschalteten Ventilmechanismus
vor einem Pilzbefall schützen und
somit die Lebensdauer der Stimmprothese erhöhen.
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Eine
zusätzliche
mechanische Schutzmaßnahme
kann ein ösophageal
in Axialrichtung des Durchgangskanals vorstehender Schirm sein,
welcher sich zumindest über
einen Teil des Umfangsbereichs des Durchgangskanals erstreckt. Auf
diese Weise wird ein Schild bereitgestellt, der Nahrungsbestandteile
und Flüssigkeiten
von der Membran und einem gegebenenfalls vorhandenen Einwegventil
zumindest begrenzt abhält.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Membran mit einem den Durchgangskanal sperrenden Ventilkörper gekoppelt
sein. Unter Kopplung ist im Sinne der Erfindung der mittelbare oder
unmittelbare Kontakt mit einem Bauteil eines Ventilmechanismus zu
verstehen. Die Membran kann eine gewisse Vorspannung auf den Ventilkörper ausüben und
dadurch den Ventilkörper
gegen einen Ventilsitz pressen, um auf diese Weise den Durchgangskanal
zu sperren. Die Membran kann in diesem Sinne zum Beispiel mit einem
Stößel eines
Ventiltellers gekoppelt sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 im
Längsschnitt
eine Stimmprothese mit jeweils endseitig eines Durchgangskanals
angeordneten Membranen;
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2 im
Längsschnitt
eine Ausführungsform einer
Stimmprothese mit einer mündungsseitig
des Durchgangskanals angeordneten nachgiebigen Membran;
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3 im
Längsschnitt
eine Ausführungsform einer
Stimmprothese mit einem den Durchgangskanal sperrenden Ventilkörper sowie
mit einer im Durchgangskanal angeordneten Membran;
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4 im
Längsschnitt
eine Stimmprothese mit einem kugelförmigen Ventilkörper, welcher über eine
Membran gegen einen im Durchgangskanal angeordneten Ventilsitz gedrückt wird;
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5 einen
Längsschnitt
durch eine Ausführungsform
einer Stimmprothese, bei welcher ein halbkugelförmiger Ventilkörper von
einer Membran gegen einen im Durchgangskanal angeordneten Ventilsitz
gedrückt
wird;
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6 im
Längsschnitt
eine Ausführungsform einer
Stimmprothese mit einem austauschbaren Einsatz mit endseitig angeordneter
Membran;
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7 im
Längsschnitt
eine weitere Ausführungsform
einer Stimmprothese mit einem austauschbaren Einsatz.
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1 zeigt
eine Stimmprothese 1 im Längsschnitt. Die Stimmprothese 1 wird
in nicht näher
dargestellter Weise in eine Fistel zwischen der Trachea und dem Ösophagus
eingesetzt, um den Übertritt
von Luft von der Trachea in den Ösophagus
zu ermöglichen.
Die Stimmprothese 1 besitzt hierzu einen zentralen Durchgangskanal 2 innerhalb
eines zylindrischen Mittelteils 3. Die Stimmprothese 1 ist über radial
nach außen
weisende, umlaufende Flansche 4, 5 in der Fistel
gehalten, wobei ein Flansch 4 an der Innenseite der Trachea
und der andere Flansch 5 an der Innenseite des Ösophagus
anliegt. Dadurch ist die Stimmprothese 1 innerhalb der
Fistel gehalten.
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Der
Durchgangskanal 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch zwei Membranen
M1, M2 abgedeckt. Es handelt sich um luftdurchlässige, aber flüssigkeitsundurchlässige Membranen
M1, M2, die den Zutritt von Flüssigkeiten,
wie z.B. Speichel und auch den Zutritt von Nahrungsbestandteilen
in den Durchgangskanal und damit den Übertritt von der ösophagealen
Seite zur trachealen Seite der Stimmprothese 1 verhindern.
Die Membranen M1, M2 sind in diesem Ausführungsbeispiel im Mündungsbereich
des Durchgangskanals 2 fluchtend mit den Stirnseiten der
Flansche 4, 5 platziert.
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Die
weiteren Ausführungsformen
unterscheiden sich hinsichtlich der Konfiguration des Durchgangskanals 2,
des Mittelteils 3 und der Flansche 4, 5 nicht,
so dass für
diese Komponenten gleich bleibende Bezugszeichen verwendet werden.
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Die 2 zeigt
eine Variante einer Stimmprothese 6 mit nur einer Membran
M3. Hierbei handelt es sich, im Unterschied zur Ausführungsform
der 1, um eine nachgiebige Membran, die im Bereich
des in der Bildebene oberen Flansches 5 angeordnet ist.
Der Durchmesser der Membran M3 ist größer als der Durchmesser des
Durchgangskanals 2. Die Membran M3 ist gewissermaßen am radial äußeren Randbereich
des Flansches 5 befestigt. Bei dem Flansch 5 handelt
es sich beispielsweise um die ösophageale
Seite der Stimmprothese 6.
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Die
Membran M3 ist in drei unterschiedlichen Positionen dargestellt.
Es ist erkennbar, dass es sich um eine relativ nachgiebige Membran
handelt. Die mittlere Position entspricht der Ausgangsposition der Membran
M3. Die Membran M3 befindet sich gewissermaßen im entspannten Zustand.
Wirkt nun der mit L bezeichnete Luftstrom auf die Membran M3 ein, wölbt sich
die Membran M3 unter dem Druck des Luftstroms L und nimmt die in
der Bildebene obere konkave Position ein. Die damit einhergehende
Dehnung der Membran M3 führt
zu einer Vergrößerung der
vorzugsweise aus einem Gewebe oder Gewirke hergestellten Porenweite
der Membran M3, so dass der Luftwiderstand verringert wird. Atemluft
kann auf diese Weise von der Trachea in den Ösophagus eintreten.
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Die
umgekehrte Strömungsrichtung
würde zu
einer konvexen Verformung der Membran M3 führen, wie es die untere Position
der Membran M3 verdeutlicht. Wichtig hierbei ist, dass die Membran
M3 hierbei an dem Mündungsbereich 7 des
Durchgangskanals 2 anliegt und aufgrund des geringeren
Durchmessers des Durchgangskanals 2 einen höheren Strömungswiderstand
aufweist, als bei umgekehrter Anströmung. Dies ist unter anderem
darauf zurück
zu führen,
dass die Membran M3 in der unteren Position weniger gedehnt wird
und sich infolgedessen die Porenweite nicht so stark vergrößert wie
bei vorgesehener Anströmung
in Richtung des Pfeils L. Es ist auch erkennbar, dass die angeströmte Membranfläche in der
oberen Position erheblich größer ist
als in der unteren bzw. als in Ausgangsposition. Dies wird ausschließlich dadurch
erreicht, dass der Durchmesser der Membran größer ist als der Durchmesser
des Durchgangskanals.
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Optional
können
bei dieser Ausführungsform Magnetmittel 8, 9 sowohl
an der Membran M3 als auch an dem Mittelteil 3 vorgesehen
sein. Die Magnetmittel 9 des Mittelteils 3 sind
in diesem Ausführungsbeispiel
im Mündungsbereich 7 des
Durchgangskanals 2 im Übergang
zum Flansch 5 platziert. Mit diesen Magnetmitteln 9 korrespondieren
an der Membran M3 vorgesehene Magnetmittel 8, wobei sich
die Magnetmittel 8, 9 gegenseitig anziehen. Wenigstens
eines der Magnetmittel ist ein Permanentmagnet. Die Magnetmittel
der Membran können
z.B. ferromagnetische Werkstoffe sein. Durch die Magnetmittel 8, 9 wird
die Membran M3 in der Ausgangslage gehalten, bis ein bestimmter
Druck innerhalb des Durchgangskanals 2 überschritten wird. Erst wenn
der Druck zu groß wird,
lösen sich
die Magnetmittel 8, 9 und die Membran M3 kann
die in der Bildebene nach oben gewölbte konkave Position einnehmen,
die den Übertritt
von Atemluft in den Ösophagus
erlaubt.
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Die
Ausführungsform
der 3 zeigt eine Stimmprothese 10, in welcher
eine Membran M4 im mittleren Bereich innerhalb des Durchgangskanals 2 angeordnet
ist. In Richtung des in der Bildebene oberen Flansches 5 ist
innerhalb des Durchgangskanals 2 ein Einwegventil 11 platziert.
Das Einwegventil 11 liegt vollständig innerhalb des Durchgangskanals 2 und
steht axial nicht über
den Flansch 5 vor. Das Einwegventil 11 umfasst
einen Ventilkörper 12 in
Form einer kuagelabschnittsförmigen
Ventilklappe, die an einem ringförmigen
Ventilsitz 13 innerhalb des Durchgangskanals 2 anliegt.
Das Einwegventil 11 kann allerdings den Übertritt
von Flüssigkeiten
und Nahrungsbestandteilen nicht sicher verhindern. Diese Aufgabe
erfüllt
die nachgeschaltete Membran M4, die auch in dieser Ausführungsform
luftdurchlässig jedoch
flüssigkeits-,
insbesondere wasserundurchlässig
ist. In diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt also eine funktionale Trennung.
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Die
Variante der 4 zeigt eine Stimmprothese 14 mit
einem kugelförmigen
Ventilkörper 15 eines
Einwegventils 16. Der Ventilkörper 15 gelangt in der,
den Durchgangskanal 2 sperrenden Position an einem ringförmigen Ventilsitz 17 zur
Anlage, welcher innerhalb des Durchgangskanals 2 angeordnet
ist. Der Ventilsitz 17 ist in diesem Fall im Querschnitt halbkreisförmig konfiguriert.
Der kugelförmige
Ventilkörper 15 wird
durch eine Membran M5 gehalten, die den Ventilkörper 15 gegen den
Ventilsitz 17 drückt. Wie
im Ausführungsbeispiel
der 2 ist die Membran M5 auch bei dieser Ausführungsform
am äußeren Randbereich
des ösophagealen
Flansches 5 befestigt. Da der Ventilkörper bei geschlossenem Einwegventil über die
Stirnebene des Flansches 5 und damit über den Mündungsbereich des Durchgangskanals 2 hinausragt,
wird die Membran M5 entsprechend der Kontur des kugelförmigen Ventilkörpers gedehnt.
Die Membran M5 passt sich an die Kontur des Ventilkörpers 15 an
und kontaktiert einen ösophagealen
Kugelabschnitt des Ventilkörpers 15.
Aufgrund der Flexibilität
der Membran M5 erstreckt sich diese tangential in der Richtung auf
den Anbindungsbereich am Flansch 5. Die Membran M5 besitzt
eine Vorspannung, die ausreichend ist, um den Ventilkörper 15 am Ventilsitz 17 zu
halten, sofern ein Mindestdruck innerhalb des Durchgangskanals 2 nicht überschritten wird.
Wird der Druck und damit die Luftströmung L zu groß, hebt
sich der Ventilkörper 15 vom
Ventilsitz 17 ab und Luft kann durch die Poren der Membran
in des Ösophagus übertreten.
Gleichzeitig verhindert die Membran M5 den Eintritt von Flüssigkeiten
und Nahrungsbestandteilen in den Ventilsitz, was die Funktionsfähigkeit
des Ventilsitzes erhält,
und in die Trachea.
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Die
Abbildung der 5 zeigt eine Ausführungsform
einer Stimmprothese 18 als Abwandlung zu der Ausführungsform
der 4. Der Unterschied besteht in einem andersartig
gestalteten Ventilkörper 19,
der als Halbkugel konfiguriert ist. Die Kugeloberfläche ist
dem Ventilsitz 17 zugewandt, während die, zur besseren Verdeutlichung
eingezeichnete, Kreisfläche
des Ventilkörpers 19 einer
Membran M6 zugewandt ist. Die Lageorientierung des Ventilkörpers 19 erfolgt über den
großflächigen Kontakt
der Membran M6 im Bereich der Kreisfläche K. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass der Ventilkörper 19 im Unterschied
zur Ausführungsform
der 4 weniger in den Ösophagus vorsteht und infolge
dessen eine geringere Beaufschlagung der Membran M6 mit Nahrungsbestandteilen
und Speichel zu erwarten ist.
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Die
Variante der 6 unterscheidet sich von den
vorhergehenden dadurch, dass eine Membran M7 nicht unmittelbar mit
dem Mittelteil 3 oder einem der Flansche 4, 5 der
dargestellten Stimmprothese 21 verbunden ist, sondern Bestandteil
eines lösbar
im Durchgangskanal 2 angeordneten austauschbaren Einsatzes 22 ist.
Der Einsatz 22 erstreckt sich in diesem Ausführungsbeispiel über die axiale
Länge des
Mittelteils 3 und ist ebenfalls zylinderförmig konfiguriert.
Der zylindrische Mantel 23 des Einsatzes 22 ist
in nicht näher
dargestellter Weise mit dem Mittelteil 3 verbunden. Der
austauschbare Einsatz 22 kann beispielsweise über eine
rein radial wirkende Klemmung innerhalb der Stimmprothese 21 fixiert
sein. Die Membran M7 ist auf dem in der Bildebene oberen stirnseitigen
Ende des Mantels 23 des Einsatzes 22 positioniert.
Hinsichtlich der axialen Gesamtlänge
ist der Einsatz 22 etwas kürzer gestaltet als der Mittelteil 3 einschließlich der
sich daran anschließenden
Flansche 4, 5. Die Membran M7 ist gegenüber der
Stirnfläche
des Flansches 5 in Richtung des anderen Flansches 4 zurückversetzt
und zwar etwa um die Dicke des Flansches 5.
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In
der Weiterbildung gemäß 7 ist
nur zur Veranschaulichung dargestellt, wie der Einsatz 22 innerhalb
des Mittelteils 3 der Stimmprothese 31 befestigt
sein kann. Dies verdeutlicht einerseits das exemplarisch dargestellte
Schraubgewinde 24 zwischen dem Mantel 23 und dem
Mittelteil 3 in der Bildebene rechts. Alternativ kann eine
Schnappverbindung 25 vorgesehen sein, wie sie in der Bildebene
links zwischen dem Mantel 23 und dem Mittelteil 3 angeordnet
ist. Bei einer Schnappverbindung wird der Einsatz 22 von
der unteren trachealen Seite her in den Mittelteil 3 eingeführt bis
er einrastet. Am ösophagealen Ende
des Mittelteils 3 ist innerhalb der Durchgangsöffnung 2 ein
Anschlag 26 ausgebildet, der ein Durchrutschen des Einsatzes 22 in
den Ösophagus verhindert.
Der Anschlag 26 umfasst einen Magnethalter 27,
der mit einem magnetischen Gegenstück 28 an der Stirnseite 29 des
Mantels 23 angeordnet ist.
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Dadurch
ist der Einsatz 22 an dem Anschlag 26 gehalten.
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Am ösophagealen
Flansch 5 ist ein in Axialrichtung des Durchgangskanals 2 vorstehender Schirm 30 einstückig ausgebildet,
der in der Bildebene nach rechts ausläuft. Der Schirm 30 ist
ein schützendes
Dach für
die Membran M7.
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- 1
- Stimmprothese
- 2
- Durchgangskanal
v. 1
- 3
- Mittelteil
v. 1
- 4
- Flansch
an 3
- 5
- Flansch
an 3
- 6
- Stimmprothese
- 7
- Mündungsbereich
v. 3
- 8
- Magnetmittel
an M3
- 9
- Magnetmittel
an 2
- 10
- Stimmprothese
- 11
- Einwegventil
- 12
- Ventilkörper v. 11
- 13
- Ventilsitz
v. 11
- 14
- Stimmprothese
- 15
- Ventilkörper v. 16
- 16
- Einwegventil
- 17
- Ventilsitz
v. 16
- 18
- Stimmprothese
- 19
- Ventilkörper
- 20
- Einwegventil
- 21
- Stimmprothese
- 22
- Einsatz
v. 21
- 23
- Mantel
v. 22
- 24
- Schraubgewinde
- 25
- Schnappverbindung
- 26
- Anschlag
- 27
- Magnethalter
an 26
- 28
- magnetisches
Gegenstück
an 23
- 29
- Stirnseite
v. 23
- 30
- Schirm
an 5
- 31
- Stimmprothese
- K
- Kreisfläche v. 19
- L
- Luftströmung
- M1
- Membran
- M2
- Membran
- M3
- Membran
- M4
- Membran
- M5
- Membran
- M6
- Membran
- M7
- Membran
- S
- Stirnfläche v. 5