-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
neue proteolytische Enzyme mit verbesserten Eigenschaften zur Verwendung
in Reinigungsmitteln. Diese Eigenschaften umfassen verbesserte Fleckentfernungsfähigkeiten von
Waschmittelzusammensetzungen, verbesserte Stabilität von Waschmitteln
bei Lagerung und verbesserte Stabilität von aus den Reinigungsmitteln
hergestellten Seifenlaugen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Die Verwendung enzymatischer Additive,
vor allem proteolytischer Enzyme, in Reinigungsmittelzusammensetzungen,
um die Entfernung von Verschmutzungen auf Eiweißbasis zu ermöglichen,
wurde schon umfassend dokumentiert. Siehe beispielsweise die veröffentlichten
europäischen
Patentanmeldungen EP-A-0.220.921 und EP-A-0.232.269, die US-Patente
Nr. 4.480.037 und Re 30.602 und den Artikel "Production of Microbial Enzymes", Microbial Technology,
Bd. 1, 281–311,
Academic Press (1979).
-
Reinigungsmittelzusammensetzungen
können
in Pulver-, Flüssigkeits-
oder Pastenform vorliegen. Sie enthalten eine oder mehrere anionische,
nichtionische, kationische, zwitterionische oder amphotere Verbindungen
als aktives Reinigungsmittelmaterial. Solche Verbindungen wurde
in Schwartz, Perry und Berch, "Surface
Active Agents",
Bd. II, Interscience Publishers (1958), ausführlich beschrieben. Außerdem können sie Maskierungsmittel,
Stabilisierungsverbindungen, Aromaverbindungen und in manchen Fällen auch
Oxidationsmittel, die üblicherweise
als Bleichmittel bezeichnet werden, umfassen. Reinigungsmittelzusammensetzungen
werden zur Reinigung von harten Oberflächen, zur Reinigung von Toiletten,
zum Geschirrspülen
(entweder automatisch oder per Hand) und zur Reinigung von Wäsche verwendet.
-
Waschmittel werden im Allgemeinen
in zwei Hauptgruppen unterteilt: Flüssigwaschmittel und Pulver. Flüssigwaschmittel
weisen hohe Konzentrationen von Tensiden mit ei nem neutralen bis
mäßig basischen
pH auf und enthalten normalerweise keine Bleichmittel. Pulverwaschmittel
weisen meistens hohe Basizität
auf (Laugen-pH 9–11);
sie enthalten Maskierungsmittel, wie beispielsweise Natriumtripolyphosphat,
und je nach Waschgewohnheiten des jeweiligen Landes, in dem sie
verkauft werden, können
sie Bleichmittel enthalten oder auch nicht.
-
Enzyme, die derzeit in Reinigungsmittelzusammensetzungen
verwendet werden, werden in Form von flüssigen Suspensionen, Solen
oder Granulaten zugesetzt. In Pulverwaschmitteln sind die proteolytischen
Enzyme im Allgemeinen beispielsweise in eingekapselter Form vorhanden,
wie z. B. als Sprühkondensat
(„prill") (z. B. MAXATASE® und
MAXACAL®)
oder Granulate (z. B. SAVINASE® und ALCALASE®).
MAXATASE und MAXACAL werden von International Bio-Synthetics B.
V. (Rijswijk, Niederlande) vertrieben, SAVINASE und ALCALASE von
Novo Industri A/S (Bagsvaerd, Dänemark).
In Flüssigwaschmitteln
sind Enzyme meistens in gelöster
Form vorhanden.
-
Proteolytische Enzyme sind im Allgemeinen
schwer mit Waschmittelzusammensetzungen zu kombinieren. Sie müssen während der
Anwendung stabil und aktiv sein, beispielsweise bei der Entfernung
von eiweißhaltigen
Flecken auf Stoffen während
eines Waschvorgangs bei Temperaturen im Bereich von etwa 10°C bis über 60°C. Außerdem müssen sie
während
der Lagerung längere
Zeit im Waschmittel stabil bleiben. Folglich müssen Enzyme in Gegenwart von
Maskierungsmitteln, Tensiden, hoher Basizität, in machen Fällen Bleichmitteln
und hohen Temperaturen stabil und funktionsfähig sein. Da es weder universelle
Waschmittel noch universelle Waschbedingungen (pH, Temperatur, Laugenkonzentration,
Wasserhärte)
gibt, die überall
auf der Welt gleich sind, können
die Anforderungen an Enzyme je nach Art des Waschmittels, in dem
sie verwendet werden, und den Waschbedingungen variieren.
-
Die Bedingungen, welche die Stabilität von Enzymen
in Pulverwaschmitteln bestimmen, sind im Allgemeinen nicht optimal.
Beispielsweise wirken während
der Lagerung von Enzympräparaten
in Pulverwaschmitteln trotz der scheinbaren physikalischen Tren nung
des Enzyms von der Reinigungsmatrix durch Einkapselung des Enzyms
Oxidationsmittel vom Waschmittel auf die Protease und verringern
ihre Aktivität.
Eine weitere Ursache für
die Instabilität
des Enzyms in Pulverwaschmitteln während der Lagerung ist Autolyse,
vor allem bei hoher relativer Feuchtigkeit.
-
Darüber hinaus bringen Oxidationsmittel,
die oft in Pulverwaschmitteln vorkommen, bei Verwendung als Waschmittel
einen großen
Nachteil in Bezug auf die Fleckenentfernungseffizienz mit sich,
da sie eiweißhaltige
Flecken auf dem Stoff fixieren. Außerdem verringern diese Oxidationsmittel
und andere Waschmittelkomponenten, wie beispielsweise Maskierungsmittel,
auch während
des Waschvorgangs die Wirksamkeit der Protease bei der Fleckenentfernung.
-
Bei Flüssigwaschmitteln besteht ein
bedeutendes Problem in der raschen Inaktivierung von Enzymen, vor
allem bei erhöhten
Temperaturen. Da die Enzyme in dem Waschmittelprodukt in gelöster Form
vorhanden sind, findet diese Inaktivierung schon bei normalen Lagerbedingungen
im Waschmittelprodukt statt und verringert so die Aktivität der Enzyme
schon beträchtlich,
bevor dieses eigentlich verwendet wird. Vor allem anionische Tenside,
wie beispielsweise Alkylsulfate, in Kombination mit Wasser und Buildern
tendieren dazu, das Enzym irreversibel zu denaturieren und es inaktiv
oder für
proteolytischen Abbau anfällig
zu machen.
-
Teillösungen für Stabilitätsprobleme in Zusammenhang
mit Enzymen in Flüssigwaschmitteln
sind in Anpassungen der Flüssigwaschmittelformulierung
zu finden, wie beispielsweise die Verwendung von Stabilisatoren,
um die Inaktivierung der Enzyme zu reduzieren. Siehe EP-A-0.126.505
und EP-A-0.199.405, US-Patent Nr. 4.318.818 und UK-Patentanmeldung Nr.
2.178.055 A.
-
Ein weiterer Ansatz, um Stabilität von Enzymen
in Flüssigwaschmitteln
zu garantieren, ist in der EP-A-0238216 beschrieben, wobei durch
Formulierungstechnik eine physikalische Trennung zwischen den Enzymmolekülen und
der feindlichen Flüssigwaschmittel matrix
erreicht wird. Für
Pulverwaschmittel wurden alternative Einkapselungen vorgeschlagen,
siehe beispielsweise die EP-A-0.170.360.
-
Weiter oben wurden die Bedingungen
zusammengefasst, die proteolytische Waschmittelenzyme erfüllen müssen, um
optimal zu funktionieren, sowie auch die Einschränkungen der derzeit zur Verwendung
in Waschmittelzusammensetzungen erhältlichen Enzyme. Trotz der
Anstrengungen, Enzymstabilität
in Waschmittelzusammensetzungen zu gewährleisten, tritt unter normalen
Lager- und Anwendungsbedingungen immer noch wesentlicher Aktivitätsverlust
auf.
-
Eine Identifizierung und Isolierung
neuer Enzyme für
eine bestimmte Anwendung, wie beispielsweise zur Verwendung in Reinigungsmitteln,
kann auf mehrere Weisen erfolgen. Ein Weg besteht darin, nach Organismen
oder Mikroorganismen zu suchen, welche die gewünschte enzymatische Aktivität aufweisen,
das Enzym aus dem (Mikro-)Organismus oder aus einem Kulturüberstand
des (Mikro-)Organismus zu isolieren und zu reinigen, seine biochemischen
Eigenschaften zu bestimmen und zu überprüfen, ob diese biochemischen Eigenschaften
den Anforderungen der Anwendung entsprechen. Wenn das identifizierte
Enzym nicht aus dem Organismus, der es auf natürliche Weise erzeugt, erhalten
werden kann, können
DNA-Rekombinationstechniken eingesetzt werden, um das für das Enzym
kodierende Gen zu isolieren, das Gen in einem anderen Organismus
zu exprimieren, das exprimierte Enzym zu isolieren und zu reinigen
und zu testen, ob es für
die gewünschte
Anwendung geeignet ist.
-
Ein weiterer Weg, neue Enzyme für eine gewünschte Anwendung
zu erhalten, besteht in der Modifizierung von vorhandenen Enzymen.
Das kann unter anderem durch chemische Modifizierungsverfahren erreicht
werden (siehe I. Svendsen, Carlsberg Res. Commun. 44, 237–291 (1976)).
Im Allgemeinen sind diese Verfahren zu unspezifisch, dass sie alle
zugänglichen
Reste mit gewöhnlichen
Seitenketten modifizieren, oder sie hängen von der Gegenwart von
geeigneten zu modifizierenden Aminosäuren ab, und oft können die
schwer erreichbaren Aminosäuren
nicht modifiziert werden, wenn das En zymmolekül nicht entfaltet ist. Daher
wird angenommen, dass das Enzymmodifizierungsverfahren durch Mutagenese
des Kodierungsgens besser ist. Mutagenese kann entweder durch zufallsbestimmte
Mutagenese oder durch ortsgerichtete Mutagenese erzielt werden.
Zufallsbestimmte Mutagenese durch Behandlung eines ganzen Mikroorganismus
mit einem chemischen Mutagen oder mit mutagenisierender Strahlung
kann natürlich
zu modifizierten Enzymen führen.
In diesem Fall müssen
starke Selektionsprotokolle verfügbar
sein, um nach den extrem seltenen Mutanten mit den gewünschten
Eigenschaften zu suchen. Eine höhere
Wahrscheinlichkeit, dass Enzym-Mutanten durch zufallsbestimmte Mutagenese
isoliert werden, kann erreicht werden, indem nach Klonierung des
Kodierungsgens dieses in vitro oder in vivo mutagenisiert und das
kodierte Enzym durch Reklonierung des mutierten Gens in eine geeignete
Wirtszelle exprimiert wird. Auch in diesem Fall müssen geeignete
biologische Selektionsprotokolle verfügbar sein, um die gewünschten
Enzym-Mutanten auswählen
zu können,
wie beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 87/05050
beschrieben ist. Diese biologischen Selektionsprotokolle wählen nicht
spezifisch Enzyme zur Verwendung in Reinigungsmitteln aus.
-
Die spezifischste Weise zum Erhalt
von modifizierten Enzymen ist ortsgerichtete Mutagenese, welche eine
spezifische Substitution von einer oder mehreren Aminosäuren durch
eine beliebige andere Aminosäure ermöglicht.
Die EP-A-0130756 beschreibt beispielsweise die Verwendung dieses
Verfahrens zur Bildung von mutierten Protease-Genen, die exprimiert werden können, um
modifizierte proteolytische Enzyme zu erhalten.
-
Vor kurzem wurde das Potenzial von
Oligonucleotid-vermittelter ortsgerichteter Mutagenese durch die Verwendung
von mutagenen Oligonucleotiden demonstriert, die so synthetisiert
wurden, dass sie an verschiedenen Positionen in einer Zielsequenz
Gemische von Basen enthielten. So kann eine Reihe von unterschiedlichen
Mutationen an einer spezifischen Stelle einer DNA-Sequenz eingeführt werden,
indem eine einzelne synthetische Oligonucleotidpräparation
verwendet wird, wie sie etwa von Hui et al., EMBO J. 3, 623–629 (1984),
Matteucci et al., Nucl. Acids Res. 11, 3113–3121 (1983), Murphy et al.,
Nucl. Acids Res. 11, 7695–7700 (1983),
Wells et al., Gene 34, 315–323
(1985), Hutchinson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 710–714 (1986)
und F. M. Ausubel, Current Protocols in Molecular Biology 1987–1988, Greene
Publishers Association and Wiley, Interscience (1987), angeführt wurden.
-
Stauffer et al., J. Biol. Chem. 244,
5333–5338
(1969), hat schon herausgefunden, dass das Methionin an Position
221 in Carlsberg-Subtilisin durch H2O2 zu Methioninsulfoxid oxidiert wird und
für einen
dramatischen Aktivitätsabnahme
verantwortlich ist.
-
Als Ergebnis beider Verfahren, der
zufallsbestimmten und der ortsgerichteten Mutagenese, zur Bildung
modifizierter Enzyme, wurden von Serin-Protease von Bacillus amyloliquefaciens,
auch "Subtilisin-BPN'" genannt, abgeleitete Mutanten isoliert
und charakterisiert. In der WO 87/05050 ist eine Subtilisin-BPN'-Mutante mit erhöhter Thermostabilität offenbart.
In der EP-A-0130756 ist beschrieben, dass ortsgerichtete Mutagenese von
Methionin an Position 222 in Subtilisin-BPN' durch alle 19 möglichen Aminosäuren, unter
Verwendung des so genannten "Kassettenmutagenese"-Verfahrens, zu Enzymen
führen
kann, die gegenüber
Oxidation durch H2O2 resistent
sind. Im letzteren Fall weisen die meisten Mutanten jedoch geringe
proteolytische Aktivität
auf. Die besten Mutanten, die gefunden wurden, waren M222A und M222S,
welche im Vergleich zum nativen Subtilisin-BPN' eine spezifische Aktivität von 53%
bzw. 35% aufwiesen, wie in Estell et al., J. Biol. Chem. 260, 6518–6521 (1985),
beschrieben wurde.
-
Frühere Arbeiten über die
Bildung modifizierter Proteasen zeigen, dass Subtilisin-BPN'-Mutanten mit veränderten Stabilitätseigenschaften
und veränderten
kinetischen Eigenschaften erhalten werden können; siehe die oben genannte
Literatur und andere Literaturhinweise, beispielsweise Rao et al.,
Nature 328, 551–554 (1987),
Bryan et al., Proteins 1, 326–334
(1986), Cunningham und Wells, Protein Engineering 1, 319–325 (1987),
Russell et al., J. Mol. Biol. 193, 803–819 (1987), Katz und Kossiakoff,
J. Biol. Chem. 261, 15480–15485 (1986)
und die Übersichtsartikel
von Shaw, Biochem. J. 246, 1–17
(1987), und Gait et al., Protein Engineering 1, 267–274 (1987).
Keiner dieser Literaturhinweise hat jedoch zur industriellen Produktion
von proteolytischen Enzymen mit verbesserter Waschleistung und Stabilität in Waschmitteln
geführt.
Keine der modifizierten Proteasen war unter relevanten Anwendungsbedingungen
vom selben oder von höherem
kommerziellem Wert als derzeit verwendete Reinigungsmittelenzyme.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
In einem Aspekt stellt die vorliegende
Erfindung eine Protease-Mutante zur Verwendung in Reinigungsmitteln,
vor allem Waschmitteln, bereit. Diese neue Enzym-Mutante weist zumindest
70%ige Homologie mit der Aminosäuresequenz
von PB92-Serin-Protease mit folgender Aminosäuresequenz auf:
die sich
um zumindest eine Aminosäuresubstitution
an einer ausgewählten
Stelle, die Position 212 in der PB92-Serin-Protease entspricht,
von Asparagin zu Asparaginsäure
oder Glutaminsäure
unterscheidet; und die in Bezug auf PB92-Protease verbesserte Waschleistung
und/oder verbesserte Stabilität
aufweist.
-
In einem anderen Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung ein neues enzymatisches Reinigungsmittel bereit,
das ein proteolytisches Enzymprodukt umfasst, das zumindest eine
dieser neuen proteolytischen Enzym-Mutanten enthält.
-
In einem weiteren Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung ein Testsystem bereit, das eine effiziente Auswahl
von proteolytischen Enzym-Mutanten mit verbesserten Eigenschaften
zur Verwendung in Waschmitteln aus Dutzenden von Enzymen ermöglicht.
Solche Enzyme werden durch Expression von mutagenisierten Protease-Genen
hergestellt.
-
Im der folgenden detaillierten Beschreibung
werden diese und andere Aspekte der Erfindung genauer erläutert.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
-
1A zeigt
den Aufbau des Mutationsvektors, der das PB92-Protease-Gen enthält.
-
1B ist
eine schematische Darstellung des verwendeten Mutationsverfahrens.
-
1C zeigt
den Aufbau eines Expressionsvektors, der eine PB92-Protease-Gen-Mutante
enthält.
-
2A, 2B und 3 zeigen die Waschleistung in Gegenüberstellung
zur spezifischen proteolytischen Aktivität von verschiedenen PB92-Protease-Mutanten
unter unterschiedlichen Waschbedingungen.
-
4 zeigt
die Nucleotidsequenz des PB92-Protease-Gens und die Aminosäuresequenz
des kodierten Vorläuferenzyms.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Der Begriff "mit verbesserten Eigenschaften", der in dieser Beschreibung
in Zusammenhang mit "proteolytischen
Enzym-Mutanten" verwendet
wird, bezeichnet proteolytische Enzyme mit verbesserter Waschleistung
oder verbesserter Stabilität
bei gleichbleibender Waschleistung in Bezug auf die entsprechende
Protease vom Wildtyp.
-
Der Begriff "Waschleistung" von proteolytischen Enzym-Mutanten
ist in dieser Beschreibung als Beitrag einer proteolytischen Enzym-Mutante
zur Reinigung von Wäsche
zusätzlich
zur Wirkung der Reinigungsmittelzusammensetzung ohne Enzym unter
relevanten Waschbedingungen definiert.
-
Der Begriff "relevante Waschbedingungen" wird verwendet,
um die Bedingungen zu bezeichnen, die in Haushalten in einem Waschmittel-Marktsegment
wirklich vorherrschen, vor allem die Waschtemperatur, Zeit, Waschtechnik,
Laugenkonzentration, Waschmittelart und Wasserhärte.
-
Der Begriff "verbesserte Waschleistung" wird verwendet,
um anzugeben, dass bei der Fleckenentfernung unter "relevanten Waschbedingungen" ein besseres Endresultat
erzielt wird oder dass – bezogen
auf das Gewicht – weniger
der proteolytischen Enzym-Mutante
notwendig ist, um dasselbe Endresultat wie beim entsprechenden Enzym
vom Wildtyp zu erhalten.
-
Der Begriff "gleichbleibende Waschleistung" wird verwendet,
um anzugeben, dass die Waschleistung einer proteolytischen Enzym-Mutante
unter "relevanten
Waschbedingungen" – bezogen
auf das Gewicht – zumindest
80% jener der entsprechenden Protease vom Wildtyp beträgt.
-
Der Begriff "verbesserte Stabilität" wird verwendet, um im Vergleich zum
entsprechenden Enzym vom Wildtyp bessere Stabilität von proteolytischen
Enzym-Mutanten in Waschmitteln während
der Lagerung und/oder ihre Stabilität in der Lauge zu bezeichnen,
was Stabilität
gegenüber
Oxidationsmitteln, Maskierungsmitteln, Autolyse, Tensiden und hoher
Basizität
umfasst.
-
Biochemische Eigenschaften, die unter
klar definierten Laborbedingungen bestimmt werden, sind keine verlässlichen
Parameter zur Vorhersage der Leistung einer bestimmen Waschmittel-Protease
unter gewünschten
und spezifischen Anwendungsbedingungen. Diese Parameter umfassen
kinetische Daten, die auf klar definierten Substraten, wie beispielsweise
Proteinen, wie z. B. Casein, Dimethylcasein und Hämoglobin, oder
substituierten Oligopeptidsubstraten, wie z. B. sAAPFpNA (Succinyl-L-alanyl-L-alanyl-L-propyl-L-phenylalanyl-p-nitroanilid),
gemessen werden. Scheinbar bestimmen andere Merkmale der Proteasen
ihre Wirksamkeit bei der Reinigung von Wäsche.
-
Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Erkenntnis, dass, obwohl Verfahren zur Einführung von
Aminosäureveränderung
in Proteine vorhanden sind, die zu bedeutenden Veränderungen
ihrer biochemischen Merkmale führen
können,
eine Vorhersage der Wirkung spezifischer Mutationen unter tatsächlichen
Anwendungsbedingungen noch immer sehr ungenau oder sogar unmöglich ist.
-
Gemäß vorliegender Erfindung wurde
nun durch umfassende Forschung und Versuche ein Verfahren entwickelt,
das die Herstellung von Protease-Mutanten mit einem effektiven Selektionsverfahren
der Leistung dieser Proteasen kombiniert. Überraschenderweise kann auf
diese Art eine relativ große
Anzahl an Enzymen effizient auf ihre Leistung gescreent werden.
-
Das Testsystem gemäß vorliegender
Erfindung basiert auf der Entfernung von Protease-empfindlichen Flecken
aus Stoffproben in einem Launderometer oder Tergotometer, die relevante
Waschbedingungen imitieren. Geeignete Teststoffproben sind beispielsweise
die im Handel erhältlichen
EMPA- (Eidgenössische
Materialprüfungs-
und Versuchsanstalt, St. Gallen, Schweiz) Stoffproben, die künstlich
mit eiweißhaltigen
Flecken verun reinigt wurden. Relevante Flecken auf Stoffproben zum
Testen von Proteasen umfassen Blut-, Gras-, Schokolade- und andere
eiweißhaltige
Flecken.
-
Außerdem können in diesem Testsystem andere
relevante Faktoren, wie beispielsweise die Waschmittelzusammensetzung,
Laugenkonzentration, Wasserhärte,
Waschtechnik, Zeit, der pH und die Temperatur, so geregelt werden,
dass für
Haushaltsanwendungen in einem bestimmten Marktsegment typische Bedingungen
imitiert werden können.
-
Die Waschleistung von Proteasen wird
am besten durch ihre Fähigkeit,
bestimmte repräsentative
Flecken unter geeigneten Testbedingungen zu entfernen, gemessen.
Diese Fähigkeit
kann durch Reflexionsmessungen auf den Teststoffen bestimmt werden,
nachdem dieser mit und ohne Enzyme in einem Launderometer oder Tergotometer
gewaschen wurde. Das Labor-Anwendungstestsystem gemäß vorliegender
Erfindung ist repräsentativ
für Haushaltsanwendungen,
wenn es für
proteolytische Enzyme, die durch DNA-Mutagenese modifiziert wurden,
angewandt wird.
-
Demgemäß ermöglicht die Erfindung das Testen
von großen
Mengen unterschiedlicher Enzyme und die Auswahl jener Enzyme, die
besonders für
eine spezifische Art von Waschmittelanwendung geeignet sind. Auf
diese Art können
leicht "maßgeschneiderte" Enzyme für spezifische
Anwendungsbedingungen ausgewählt werden.
-
Einige bakterielle Serin-Proteasen
werden als Subtilisine bezeichnet. Subtilisine umfassen die Serin-Proteasen
des Bacillus subtilis, Bacillus amyloliquefaciens ("Subtilisin BPN'") und Bacillus licheniformis ("Subtilisin Carlsberg"). Siehe die Übersichtsartikel
von Markland und Smith in "The
Enzymes", Boyer,
Hrsg., Bd. 3, 561–608,
Academic Press, New York (1971). Bacillus-Stämme, wie beispielsweise alkalophile
Bacillus-Stämme,
produzieren andere Proteasen. Beispiele für die letztere Kategorie sind
die Serin-Proteasen
in MAXACAL®,
hierin im Folgenden auch als PB92-Protease bezeichnet (von Bacillus
nov. spec. PB92), und in SAVINASE®, die
schon weiter oben erwähnt
wurden.
-
Die Aminosäuresequenz der PB92-Protease
ist in 4 dargestellt.
Die reife Protease besteht aus 269 Aminosäuren, die ein Molekulargewicht
von etwa 27.000 D ausmachen, und weist einen isoelektrischen Punkt
im hohen basischen Bereich auf. Die Aktivität der PB92-Protease auf ein
Proteinsubstrat wird in Alkaline Delft Units (ADU) angegeben. Die
Aktivität
in ADU wird nach dem Verfahren bestimmt, das in der britischen Patentbeschreibung
Nr. 1.353.317 beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass der pH von
8,5 auf 10,0 geändert wurde.
Gereinigte PB92-Protease weist eine Aktivität von 21.000 ADU pro mg auf.
Der auf Casein gemessene Umsatz (kcat) beträgt 90 s–1mol–1.
-
Die spezifische Aktivität von gereinigten
Präparaten
aus Subtilisin Carlsberg (Delange und Smith, J. Biol. Chem. 243,
2184 (1968)) beträgt
10.000 ADU/mg und die von Subtilisin BPN' (Matsubara et al., J. Biol. Chem. 240,
1125 (1965)) 7.000 ADU/mg. Außer
in den oben genannten Parametern, wie beispielsweise spezifische
Aktivität
und Umsatz (kcat), unterscheidet sich PB92-Protease
von Proteasen, wie beispielsweise Carlsberg-Subtilisin, Subtilisin BPN' und anderen Proteasen,
die in Waschmitteln formuliert werden (z. B. MAXATASE® und
ALCALASE®),
dadurch, dass sie eine hohe positive Ladung besitzt, die durch Gelelektrophorese des
nativen Proteins sichtbar gemacht werden kann, wie weiter unten
im experimentellen Teil, Abschnitt 4, beschrieben ist.
-
Da die PB92-Protease bei basischen
pH-Werten aktiv zur Fleckenentfernung beiträgt, wird sie im Allgemeinen
als Waschmitteladditiv verwendet, zusammen mit Waschmittelbestandteilen,
wie beispielsweise Tensiden, Buildern und Oxidationsmitteln. Letztere
Bestandteile werden meistens in Pulverform verwendet. PB92-Protease
weist im Vergleich zu anderen Proteasen, wie beispielsweise den
oben erwähnten
Subtilisinen, eine hohe Fleckenentfernungseffizienz auf. Das bedeutet,
dass weniger PB92-Protease erforderlich ist, um dieselbe Waschleistung
zu erbringen. Empfindlichkeit gegenüber Oxidation ist ein bedeutender
Nachteil der PB92-Protease und aller anderen bekannten Serin-Proteasen, die in
Waschmitteln verwendet werden (siehe auch Stauffer et al., J. Biol.
Chem. 244, 5333–5338
(1969); Estell et al., J. Biol. Chem. 263, 6518–6521 (1985)). Die Oxidation
der PB92-Protease durch entweder H2O2 oder Persäuren, die durch die Akti vatorsysteme
gebildet werden, die Perborattetrahydrat und TAED enthalten, schafft
im Vergleich zu nicht oxidierter PB92-Protease ein Enzym mit einer
spezifischen Aktivität
von 50% bzw. 10%, in ADU/mg (siehe experimenteller Teil, Abschnitt
7, und Beispiel 1).
-
Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist äußerst gut
geeignet für
die Herstellung, das Screenen und die Auswahl von proteolytischen
Enzym-Mutanten, die von natürlich
produzierten bakteriellen Serin-Proteasen stammen. Solche Mutanten
sind beispielsweise jene, für
die ein Gen kodiert, das von einem Wildtyp-Gen eines alkalophilen
Bacillus-Stammes stammt, und vorzugsweise PB92. Auch Mutanten die
von der alkalophilen Bacillus-Serin-Protease Savinase stammen, sind
geeignet. Das Verfahren ist außerdem
vorteilhaft für
die Auswahl von modifizierten Proteasen, die von anderen Proteasen
stammen als die Serin-Proteasen von alkalophilen Bacillus-Stämmen PB92.
Bekannt sind beispielsweise die Gene, die für die Serin-Proteasen von Bacillus
subtilis, Bacillus amyloliquefaciens und Bacillus licheniformis
kodieren, und diese können als
Ziel für
Mutagenese verwendet werden. Natürlich
kann entweder Oligonucleotid-gestützte ortsgerichtete Mutagenese
oder regionsgerichtete zufallsbestimmte Mutagenese sowie jedes andere
geeignete Verfahren zur effizienten Herbeiführung von Mutationen im Proteasen-Gen
eingesetzt werden.
-
Das Verfahren zur Auswahl von proteolytischen
Enzym-Mutanten gemäß vorliegender
Erfindung (welches ihre Herstellung und ihr Screenen umfasst) weist
die folgenden Schritte auf: Mutagenisierung eines klonierten Gens,
das für
ein proteolytisches Enzym von Interesse oder für ein Fragment davon kodiert;
Isolierung der erhaltenen Mutanten des Proteasen-Gens oder der Proteasen-Gene;
Einführung
der besagten Mutante(n) eines Proteasen-Gens oder von Proteasen-Genen,
vorzugsweise auf einem geeigneten Vektor, in einen geeigneten Wirtsstamm
zur Expression und Produktion; Gewinnen des produzierten Protease-Mutante;
und Identifizierung der Protease-Mutanten mit verbesserten Eigenschaften
zur Anwendung in Waschmitteln.
-
Geeignete Wirtsstämme zur Herstellung von Protease-Mutanten
umfassen transformierbare Mikroorganismen, in denen die Expression
der Protease erzielt werden kann. Vor allem Wirtsstämme derselben
Spezies oder Art, von der die Protease abstammt, sind geeignet,
wie beispielsweise ein Bacillus-Stamm, vorzugsweise ein alkalophiler
Bacillus-Stamm,
insbesondere Bacillus nov. spec. PB92 oder eine Mutante davon mit
im Wesentlichen denselben Eigenschaften. Auch B.-subtilis-, B.-licheniformis-
und B.-amyloliquefaciens-Stämme gehören zu den
bevorzugten Stämmen.
Andere geeignete und bevorzugte Wirtsstämme umfassen jene Stämme, die
im Wesentlichen zur Produktion extrazellulärer proteolytischer Enzyme
vor der Transformation mit einer Gen-Mutante unfähig sind. Von besonderem Interesse
sind Protease-defiziente Bacillus-Wirtsstäme, wie beispielsweise ein
Protease-defizientes Derivat von Bacillus nov. spec. PB92. Die Proteasen
können
exprimiert werden, indem Expressionssignale verwendet werden, die
im gewählten
Wirtsorganismus funktionieren. Expressionssignale umfassen Sequenzen
von DNA, die die Transkription und Translation der Proteasen-Gene regulieren.
Geeignete Vektoren können
sich in ausreichend hoher Zahl in einem Wirtsstamm nach Wahl replizieren
oder eine stabile Aufrechterhaltung des Protease-Gens im Wirtsstamm
durch chromosomale Integration ermöglichen.
-
Die proteolytischen Enzym-Mutanten
gemäß vorliegender
Erfindung werden durch Kultivierung eines transformierten Wirtsstamms,
der die gewünschte(n)
Mutante(n) des/der proteolytischen Gens oder Gene umfasst, unter
geeigneten Fermentationsbedingungen und Gewinnung der produzierten
Enzyme hergestellt.
-
Vorzugsweise werden die zu exprimierenden
Proteasen in das Kulturmedium, was ihre Gewinnung erleichtert, oder
im Fall von gramnegativen bakteriellen Wirtsstämmen in den periplasmatischen
Raum sekretiert. Zur Sekretion wird eine geeignete aminoterminale
Signalsequenz eingesetzt, vorzugsweise die Signalsequenz, für die das
ursprüngliche
Gen kodiert, wenn dieses im gewählten
Wirtsstamm funktionsfähig
ist.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung können
geeignete Waschleistungstests entwickelt werden, die für Waschbedingungen
in jedem beliebigen Haushalt des Marktes repräsentativ sind. Beispielsweise
wurde ein geeigneter Test für
den europäischen
Hochleistungs-Pulverwaschmittelmarkt entwickelt, bei dem Pulverwaschmittel,
die Bleichmittel enthalten können
oder auch nicht, bei Laugenkonzentrationen von 1–10 g Waschmittel/l bei 10–20°d (Deutscher
Härte)
und bei Temperaturen von 25–80°C verwendet
werden. Genauer gesagt wurde ein Pulverwaschmittel, das TAED und
Perborat enthielt, bei einer Laugenkonzentration von 4, 7 oder 10
g Waschmittel/l bei 15°d
bei 40°C
verwendet.
-
Außerdem wurden Tests bereitgestellt,
die für
Waschvorgänge
mit Flüssigwaschmitteln
repräsentativ sind.
Diese Waschmittel werden im Allgemeinen bei Laugenkonzentrationen
von 1,5–5
g Waschmittel/l bei 5–15°d bei Temperaturen
zwischen 15 und 40°C
eingesetzt. Genauer gesagt wurden nichtbleichende Flüssigwaschmittelzusammensetzungen
bei einer Laugenkonzentration von 1,5 g Waschmittel/l, 5°d, bei 25°C und 40 °C, was die
Flüssigwaschmittelbedingungen
der USA repräsentiert,
sowie bei einer Laugenkonzentration von 5 g Waschmittel/l, 15°d, bei 40°C, was europäische Flüssigwaschmittelbedingungen
repräsentiert,
verwendet.
-
Geeignete Leistungstests können auch
für andere
Bedingungen, die auf dem Markt vorkommen, entwickelt werden. Stoffproben,
die mit proteaseempfindlichen Flecken beschmutzt wurden, insbesondere
Stoffproben mit Blut-, Gras-, Schokolade- oder anderen eiweißhaltigen
Flecken, genauer gesagt die EMPA-Stoffproben 116 und 117, werden
in repräsentativen
Waschleistungstests verwendet.
-
Die Eigenschaften der natürlich vorkommenden
oder natürlich
mutierten Waschmittel-Proteasen
können
verbessert werden, indem eine Reihe von Mutationen in das Enzym
eingeführt
werden. Größtenteils
sind die Mutationen Substitutionen, entweder konservative oder nichtkonservative,
aber auch Deletionen und Insertionen sind geeignet.
-
Für
konservative Substitutionen kann die folgende Tabelle verwendet
werden:
worin jede Aminosäure durch
eine andere Aminosäure
in derselben Kategorie, insbesondere auf derselben Linie, substituiert
werden kann. Außerdem
können
die polaren Aminosäuren
N, Q die geladenen Aminosäuren substituieren
oder durch sie substituiert werden. Zum Zweck der vorliegenden Erfindung
sind vor allem Substitutionen von Interesse, die zu einem erhöhen anionischen
Charakter der Protease führen,
insbesondere an Stellen, die nicht direkt mit der aktiven Stelle
zusammenhängen.
-
Regionen von besonderem Interesse
in Bezug auf Mutationen sind jene Aminosäuren innerhalb einer Entfernung
von 4 Å vom
Hemmmolekül
Eglin C, wenn Eglin C an die aktive Stelle gebunden ist.
-
Die folgende Nummerierung basiert
auf einer PB92-Protease, aber die Überlegungen sind auch für andere
Serin-Proteasen mit einer im Wesentlichen homologen Struktur von
Interesse, vor allem für
jene mit einer Homologie von über
etwa 70%, insbesondere jene mit einer Homologie von über etwa
90%. Diese Positionen sind 32, 33, 48–54, 58–62, 94–107, 116, 123–133, 150,
152–156,
158–161,
164, 169, 175–186,
197, 198, 203–216,
wobei die meisten dieser Positionen für direkte Wechselwirkung mit
einem proteinhaltigen Substrat verfügbar sind. Normalerweise werden
die Positionen 32, 62, 153 und 215 nicht substituiert, da Mutationen
an diesen Stellen meist die Waschleistung verschlechtern.
-
Positionen für Substitutionen, die von besonderem
Interesse sind, umfassen 60, 94, 97– 102, 105, 116, 123–128, 150,
152, 160, 183, 203, 211, 212, 213, 214 und 216. An manchen Positionen
wird versucht, eine instabile Aminosäure, beispielsweise Methionin,
in eine oxidativ stabilere Aminosäure, beispielsweise Threonin,
zu verwandeln, während
gleichzeitig die allgemeine Struktur und das Volumen der Aminosäure an dieser Stelle
beibehalten werden. In anderen Situationen zeigte sich, dass durch
den Ersatz der natürlichen
Aminosäure
durch fast jede andere Aminosäure
bessere Ergebnisse erzielt werden können, vor allem durch den Ersatz
der hydroxylierten Aminosäuren,
S, T, durch eine polare oder nicht-polare Aminosäure oder sogar eine aromatische
Aminosäure.
-
Substitutionen von besonderem Interesse
umfassen:
G116 | I,
V, L |
S126 | beliebige
Aminosäure |
P127 | beliebige
Aminosäure |
S128 | beliebige
Aminosäure |
S160 | anionisch
oder neutral aliphatisch oder R |
A166 | geladen,
insbesondere anionisch |
M169 | neutral
aliphatisch, insbesondere apolar |
N212 | anionisch |
M216 | aliphatisch
polar, insbesondere S, T, N, Q |
-
Überraschenderweise
ist, obwohl die meisten Mutationen zu geringerer spezifischer Aktivität der Protease
mit herkömmlichen
Substraten führen,
die Waschleistung mit dem natürlichen
Enzym vergleichbar oder sogar besser als diese, und in vielen Fällen ist
auch die Lagerstabiltät
besser.
-
Die Waschleistung einiger der PB92-Protease-Mutanten
nimmt, wenn sie als Inverse der relativen Menge eines Enzyms, die
zur Erreichung derselben Wirkung wie mit nativen Proteasen × 100% erforderlich ist,
exprimiert werden, auf mehr als 120%, in bestimmten Fällen sogar
auf mehr als 180%, zu.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung werden PB92-Protease-Mutanten bereitgestellt,
die bessere Lagerstabilität
in einer Bleichmittel enthaltenden Pulverwaschmittelzusammensetzung aufweisen
als die native PB92-Protease und gleichzeitig ihre Waschleistung
beibehalten. Beispiele für
solche Mutanten sind M216S und M216Q sowie Mutanten mit zumindest
einer dieser Mutationen neben anderen Mutationen an anderen Stellen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise
herausgefunden, dass ein einer Flüssigwaschmittelzusammensetzung
(die keine Oxidationsmittel enthält)
die PB92-Protease-Mutanten M216S, M216Q, S160D und N212D ihre Aktivität besser
aufrecht erhalten können
als eine PB92-Protease. Von diesen Mutanten weisen M216S und M216Q
gleichbleibende Waschleistung und S160D und N212D verbesserte Waschleistung
auf. Die Verbesserung der Lagerstabilität bei den getesteten Flüssigwaschmitteln
ist bei den Mutanten S160D und M216Q am stärksten ausgeprägt.
-
Es ist auch möglich, verschiedene Mutationen
zu kombinieren, welche die Stabilität einer Protease in Waschmittelzusammensetzungen
erhöhen.
Verschiedene Mutationen, welche die Waschleistung desselben Proteins
positiv beeinflussen, können
zu einer einzelnen Protease-Gen-Mutante kombiniert werden, welche die
Produktion von möglicherweise
noch besseren Proteasen ermöglicht,
beispielsweise [S126M, P127A, S128G, S160D] und [G116V, S126N, P127S,
S128A, S160D]. Neue Protease-Mutanten können gebildet werden, indem
die guten Waschleistungseigenschaften von beispielsweise N212D und
S160D mit den Stabilitätseigenschaften
von beispielsweise M216S oder M216Q kombiniert werden. Die [S160D,
M216S]-Mutante weist beispielsweise verbesserte Waschleistung und
bessere Lagerstabilität
auf.
-
Nützliche
Mutanten können
auch hergestellt werden, indem beliebige Mutationen oder Mutationsgruppen,
die in dieser Beschreibung angeführt
wurden, kombiniert werden. Außerdem
ist es möglich,
hierin offenbarte nützliche
Mutationen mit Mutationen an anderen Stellen zu kombinieren, die
zu einer wesentlichen Veränderung
der Eigenschaften des Enzyms führen
können
oder auch nicht.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind die folgenden PB92-Protease-Mutanten: [N212D] und [S160G,
N212D].
-
Um die Bedeutung des Ansatzes dieser
Erfindung zur Erhaltung neuer Proteasen, die zur Anwendung in Waschmitteln
geeignet sind, aufzuzeigen, d. h. durch repräsentative Anwendungstests für Wäsche als
primäres
Auswahlkriterium, wurden die Ergebnisse der Waschleistungstests
der PB92-Protease-Mutanten mit biochemischen Parametern verglichen,
die üblicherweise
in biochemischer und enzymologischer Proteinforschung bestimmt werden.
Diese Ergebnisse führen
zu der Schlussfolgerung, dass jede Beziehung zwischen Parametern,
die Affinität
zu definierten Substrate bestimmten, und der Kinetik der proteolytischen
Reaktion und Waschleistung fehlt (siehe Tabelle 1 von Beispiel 1).
-
Daher ist es natürlich auch möglich, zwei
oder mehr Mutanten mit unterschiedlichen Eigenschaften in einem
Enzym-Produkt oder im selben Waschvorgang zu kombinieren. Solch
eine Kombination kann synergistische Wirkung haben oder auch nicht.
-
Die Erfindung umfasst außerdem die
Verwendung einer oder mehrerer proteolytischer Enzym-Mutanten, wie
sie hierin weiter oben definiert wurden, in einer Waschmittelzusammensetzungen
oder ein einem Waschvorgang.
-
Schließlich ist offensichtlich, dass
sich durch Deletionen oder Insertionen von Aminosäuren in
der Protease-Polypeptidkette, die entweder künstlich durch Mutagenese geschaffen
wurde oder natürlich
in zur PB92-Protease homologen Proteasen vorkommt, die Nummerierung
der Aminosäuren
verändern
kann. Es versteht sich jedoch, dass Positionen, die homolog zu Aminosäurepositionen
einer PB92-Protease sind, innerhalb des Schutzumfangs der Ansprüche liegen.
-
Die folgenden Beispiele dienen der
Veranschaulichung und nicht der Einschränkung.
-
EXPERIMENTELLER
TEIL
-
Materialien
und Verfahren
-
Herstellung von PB92-Protease-Mutanten
-
Das Grundkonstrukt, von dem die Mutagenesearbeit
ausgeht, wird als pM58 bezeichnet und ist in der EP-A-0283075 im
Detail beschrieben.
-
Die Strategie umfasst folgende drei
Phasen:
- a) Bildung eines Mutagenese-Vektors
M13M1
- b) Mutationsvorgang
- c) Bildung von pM58δEco
und Subklonierung der DNA-Fragmentmutante in diesen Vektor.
-
1.a) Bildung eines Mutagenese-Vektors
M13M1
-
Das Grundkonstrukt pM58 wurde mit
den Restriktionsenzymen HpaI und BalI verdaut. Das 1.400 bp lange
Fragment, welches das PB92-Protease-Gen enthielt, wurde auf niedrigschmelzender
Agarose (Maniatis, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor, USA (1982)) gereinigt.
-
Ein Vektor M13MP11 (Messing et al.,
Nucl. Acids Res. 9, 303–321
(1981)) wurde mit Smal verdaut. Das betreffende 1.400 bp lange Fragment
wurde in diesen Vektor ligiert und nach den von Cohen et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 69, 2110–2114
(1972), beschriebenen Verfahren in E. coli JM101 transfiziert.
-
Nach einer Phagenvermehrung in E.
coli JM101 wurde ssDNA isoliert (Heidecker et al., Gene 10, 69–73 (1980),
und das Insert und seine Ausrichtung wurden durch DNA-Sequenzierung
unter Verwendung des von Sanger, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74,
6463 (1977), beschriebenen Verfahrens überprüft.
-
Der für eine Mutagenese geeignete
Vektor wurde erhalten und M13M1 benannt. Das oben beschriebene Verfahren
ist in 1A schematisch
dargestellt.
-
1.b) Mutationsverfahren
-
Eine Mutagenese wurde unter Verwendung
von ssDNA dieses Vektors und dsDNA von M13mp19 an M13M1 durchgeführt (Messing
et al., Nucleic Acids Res. 9, 303–321 (1988)), wobei letzterer
Vektor mit den Restriktionsenzymen EcoRI und HINDIII verdaut wurde,
wonach das große
Fragment auf niedrigschmelzender Agarose gereinigt wurde.
-
Eine Mutagenese wurde wie von Kramen
et al., Nucleic Acids Res. 12, 9441–9456 (1984), beschrieben,
jedoch mit der Modifikation, dass E. coli JM105 anstelle von E.
coli WK30-3 zur Auswahl von Mutanten verwendet wurde, durchgeführt.
-
Die Länge der Oligonucleotide, die
zur Schaffung der spezifischen Mutationen verwendet wurden, war 22
Nucleotide. Eine regionsspezifische Mutation, die zur Schaffung
verschiedener Mutationen in einer spezifischen DNA-Sequenz zu dem
Zeitpunkt verwendet wurde, wurde unter Einsatz eines Oligonucleotid-Präparats mit
einer Länge
von 40 Nucleotiden, wobei alle vier Nucleotide zufällig in
die Stellen aufgenommen wurden, die der/den zu mutierenden Aminosäure(n) entsprachen,
durchgeführt.
-
Nach der Mutagenese wurden potentielle
Mutanten durch Sequenzanalyse unter Verwendung des Dideoxy-Verfahrens
von Sanger, s. o., auf die relevante Mutation untersucht. Die gesamte
Einzelstrangspalte (siehe 1B)
wurde sequenziert, um das Fehlen von sekundären Mutationen zu bestätigen. Das
Verfahren ist in 1B schematisch
dargestellt.
-
Das beschriebene Verfahren ist zur
Schaffung von DNA-Fragmenten mit Mutationen in 3'-Teil des Proteasen-Gens (Aminosäuren 154–269) geeignet.
-
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung
werden erkennen, dass zur Bildung von DNA-Fragmenten mit Mutationen im 5'-Teil des Protease-Gens
in einem Bacillus-Vektor auch andere Restriktionsenzyme verwendet werden
können
und modifizierte PB92-Protease-Gene
analog zum Verfahren von 1A gebildet
werden können.
-
1.c) Bildung von pM58δEco und Subklonierung
von DNA-Fragmenten, welche die Mutationen in diesem Vektor enthalten
(1C)
-
Um pM58δEco herzustellen, wurde mP58
mit dem Restriktionsenzym EcoRI verdaut und mit T4-Ligase unter
verdünnten
Bedingungen ligiert. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um B.
subtilis 1-A40 (Bacillus Genetic Stock Centre, Ohio, USA) gemäß dem Verfahren
von Spizizen et al., J. Bacteriol. 81, 741–746 (1961), zu transformieren.
-
Zellen aus dem Transformationsgemisch
wurden auf Minimalplatten, die 20 μg/ml Neomycin enthielten, plattiert,
wie es in Beispiel 1 der EP-A-0283075 beschrieben ist.
-
Plasmid-DNA von Transformanten wurde
gemäß dem Verfahren
nach Birnboim und Doly, Nucleic Acids Res. 7, 1513–1523 (1979),
isoliert und durch Restriktionsenzym-Analyse charakterisiert. Auf
diese Weise wurde pM58δEco
isoliert (siehe 1C).
-
Um eine Enzym-Mutante herzustellen,
wurden die DNA-Fragmente von M13M1, welche die gewünschten
Mutationen aufwiesen und wie in Abschnitt 1.b. beschrieben gebildet
wurden, in pM58δEco
subkloniert. dsDNA von M13M1 (siehe oben) wurde mit EcoRI verdaut
und in die EcoRI-Stelle von pM58δEco
ligiert. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um B. subtilis DB104
zu transformieren, Dio, J. Bacteriol. 160, 442–444 (1984), wobei das Verfahren
nach Spizizen et al., s. o., verwendet wurde.
-
Zellen aus dem Transformationsgemisch
wurden auf Minimalplatten, die 20 μg/ml Neocym und 0,4% Casein
enthielten, plattiert (EP-A-0283075). DNA von Transformanten produzierender
Protease wurde nach dem von Birnboim und Doly, s. o., beschriebenen
Verfahren isoliert und durch Restriktionsenzymanalyse charakterisiert.
-
2. Herstellung von Protease-Mutanten
-
Transformanten von DB104, die erwiesenerweise
den Vektor mit der Protease-Gen-Mutante enthielten, wurden in 10
ml Trypton-Soja-Kulturlösung
(TSB), das 10 μg/ml
Neomycin enthielt, inokuliert und 24 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Proben der Kultur (0,1 ml) wurden in 500 ml fassende Schüttelkolben
inokuliert, die 100 ml Proteaseproduktionsmedium enthielten: 12,5
g/l Hefeextrakt (Difco), 0,97 g/l CaCl2·6H2O, 2,25 g/l MgCl2·6H2O, 20 mg/l MnSO4·4H2O, 1 mg/l CoCl2·6H2O, 0,5 g/l Citrat, 0,5 ml/l Schaumverhütungsmittel
5693, 6% (Gew./Vol.) Maltose, 0,2 M Phosphatpuffer pH 6,8 und 20 μg/ml Neomycin.
-
Nach 65-stündiger Inkubation unter konstanter
Belüftung
wurde die Proteasenaktivität
der Kulturen unter Verwendung von Dimethylcasein als Substrat und
mithilfe des von Lin et al., J. Biol. Chem. 244, 789–793 (1969),
beschriebenen Verfahrens getestet. Um größere repräsentative Menge von PB92 vom
Wildtyp und PB92-Protease-Mutanten herzustellen, wurden diese Stämme auch
bei 37°C
in belüfteten
Fermentern mit einem Volumen von 10 l oder mehr gezüchtet, wobei
im Wesentlichen dasselbe Produktionsmedium verwendet wurde wie für die Schüttelkolben.
-
Die erhaltenen Kulturlösungen wurden
zur Proteasen-Reinigung verwendet.
-
3. Reinigung und Konzentration
einer PB92-Protease vom Wildtyp und ihrer Mutanten
-
Die PB92-Protease vom Wildtyp und
ihre Mutante, die in Schüttelkolben
oder 10 l fassenden Fermentern aus Bacillus subtilis DB104 hergestellt
wurden, wurden durch Kationenaustauschchromatographie unter Verwendung
von Zeta-Prep®-Scheiben
oder -Patronen (PS-Typ, LKB) gereinigt. Die Fermentations-Kulturlösung wurde
zentrifugiert (3.000 × g,
10 min), und der Überstand
wurde 10fach mit 10 mM Natriumphosphatpuffer pH 5,5 verdünnt und
dann auf den Kationenaustauscher aufgebracht. Nach dem Waschen mit
mehreren Patronenvolumen Phosphatpuffer wurde die Protease eluiert,
indem 0,4 M NaCl in den Phosphatpuffer gegeben wurden. Fraktionen,
welche Proteasenaktivität
aufwiesen, wurden gepoolt und durch Ultrafiltration mithilfe einer
Amicon-Rührzelle,
die mit einem PM-10-Filter ausgestattet war, konzentriert. Die NaCl-Konzentration wurde
durch Verdünnen
und Konzentrieren der Proteaselösung
mit Phosphatpuffer auf etwa 50 mM verringert, wonach sie bei –80°C bei einer
Proteinkonzentration von 1–10
mg/ml gelagert wurde.
-
Alternativ dazu wurden zum Erhalt
der PB92-Protease-Mutanten aus den Kulturlösungen von Fermentationen in
größerem Umfang
CaCl2 (1 Gew.-%) und Aceton (30 Gew.-%)
zugesetzt. Nachdem die Zellmasse abfiltriert worden war, wurde die
Protease aus dem erhaltenen Filtrat ausgefällt, indem 0,2–2 Gew.-% CaSO4·2H2O und weiteres Aceton bis zu einer Endkonzentration
von > 60 Gew.-% zugesetzt
wurden. Der Niederschlag wurde abfiltriert und mit Aceton besprüht, gefolgt
von einer Trocknung, wodurch rohes Enzympulver (CEP) erhalten wurde.
-
4. Analysetechniken zur Überprüfung der
Reinheit von gereinigten Proteasen
-
Proteasen wurden als rein bezeichnet,
wenn durch Elektrophorese und Hochleistungs-Gelelektrophorese (HPLC) eine einzelne
Bande bzw. ein einzelner Peak gefunden wurde.
-
Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
(PAGE) in Gegenwart von Natriumdodecylsulfat (SDS) wurde nach Laemmli,
Nature 227, 680–685
(1970), durchgeführt.
Einer Denaturierung der Proteinproben durch SDS bei 100°C muss jedoch
eine Inaktivierung der Proteasenaktivität vorausgehen, um eine Autodegradation
zu vermeiden. Das kann durch Inkubation mit Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF) (1 mM, 30 min, Raumtemperatur) oder Fällung mit Trichloressigsäure (TCA,
8%, 30 min, auf Eis) erreicht werden. Native PAGE wurde bei pH 7,45
(Gelpuffer aus 20 mM Histidin (His) und 50 mM 3-[N-Morpholin]propansulfonsäure (MOPS))
in 5% Polyacrylamidgelen (Verhältnis
zwischen Acrylamid und Bisacrylamid 20 : 1) durchgeführt. Proteinproben
wurden auf Slab-Gele aufgetragen und in Richtung der Kathode elektrophoresiert.
Derselbe His/MOPS-Puffer wurde als Elektrophorese-(Tank-)Puffer
verwendet, jedoch bei pH 6,3. Nach der Elektrophorese (1½ bis 2
Std. bei 350 V) wurde das Gel mit 8% Essigsäure durchtränkt, um die Proteine im Gel
zu fixieren, und dann mit Coomassie-Brillantblau R250 eingefärbt und
laut Standardverfahren entfärbt.
-
Die Reinheitsüberprüfung durch HPLC wurde mithilfe
einer Kationenaustauschsäule
(MonoS-Pharmacia Fine Chemicals) und einer Gelfiltrationssäule (TSK
2000 SW-LKB) durchgeführt.
Erstere wurde in einem 10 mM Natriumphosphatpuffer pH 5,5 betrieben,
und eine Elution der gebundenen Protease wurde unter Verwendung
eines linearen Gradienten von 10–300 mM Natriumphosphat pH
5,5 erhalten. Die Gelfiltrationssäule wurde in 0,25 M Natriumacetat
pH 5,5 laufen gelassen.
-
5. Bestimmung der Proteasekonzentration
-
Zur Bestimmung der Proteinkonzentration
in einer gereinigten Proteaselösung
wurden
- i) Extinktionsmessungen bei 280 nm unter
Verwendung des berechneten Extinktionskoeffizienten (εM)
und
- ii) Wirkstellen-Titration eingesetzt.
-
Der Extinktionskoeffizient bei 280
nm wurde aus der Anzahl von Tryptophanen (εM =
5.600 M–1·cm–1) und
Tyrosinen (εM = 1.330 M–1·cm–1)
pro Enzymmolekül
berechnet. Für die
PB92-Protease wurde εM = 26.100 M–1·cm–1 (3
Trp-, 7 Tyr-Reste), was E1
1
%
cm = 9,7 (Mr = 26.729 Da), gemessen bei 280 nm, entsprach,
verwendet. Im Falle von Mutanten mit einer veränderten Anzahl von Trp und
Tyr wurden entsprechende Korrekturen vorgenommen.
-
Eine Schätzung der Anzahl an aktiven
Enzymmolekülen
wurde mithilfe einer Wirkstellen-Titration erhalten. Da das weit
verbreitete Verfahren mit N-Transcinnamoylimidazol (M. L. Bender
et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 5890–5931 (1966)) für PB92-Protease
nicht zufrieden stellend funktionierte, entwickelten die Erfinder stattdessen
ein Verfahren mit PMSF. Dazu wurde eine Proteaselösung mit
einer geschätzten
Enzymkonzentration (von der 280-nm-Absorption) mit 0,25, 0,50, 0,75,
1,00 und 1,25 Äquivalenten
von PMSF gemischt und eine Stunde lang bei Raumtemperatur in 10
mM Natriumphosphat pH 6,5 reagieren gelassen. Die Enzymkonzentration
muss zumindest 50 μM
betragen.
-
Restaktivität wurde spektralphotometrisch
unter Verwendung von Succinyl-L-alanyl-L-alanyl-L-prolyl-L-phenylalanyl-p-nitroanilid
(sAAPFpNA) als Substrat gemessen (siehe unten). Die Reinheit (und
damit die Konzentration) von PMSF wurde durch NMR-Spektroskopie
bestimmt, und Stammlösungen
wurden in Isopropanol hergestellt. Die Ergebnisse der Wirkstellen-Titration
stimmten mit den Ergebnissen der Reinheitsüberprüfung durch HPLC überein.
-
6. Bestimmung
von kinetischen Parametern von Proteasen vom Wildtyp und Protease-Mutanten
-
- 1°.
Die Aktivität
auf Proteinsubstraten (Casein) wurde, wie in der britischen Patentbeschreibung
1.353.317 beschrieben, bei pH 10,0 gemessen (ausgedrückt in ADU
= Alkaline Delft Units).
- 2°.
Der Umsatz mit Casein als Substrat wurde in einem pH-Stat gemessen.
Die Reaktionskammer des pH-Stats (Radiometer, Kopenhagen) enthielt
10 ml 0,1 M KCl mit 50 mg Casein (Hammerstein, Merck). Protonen,
die durch eine Hydrolyse von Casein durch PB92-Protease freigesetzt
wurden, wurden mit 10 mM NaOH titriert, während der pH bei 10,0 gehalten
wurde (bei 40°C
und unter einem Stickstoffgasstrom).
- 3°.
Die Aktivität
auf synthetischen Peptiden wurde unter Verwendung von sAAPFpNA gemessen.
Das gebildete (gelbe) Paranitroanilid (pNA) wurde spektralphotometrisch
bei 410 nm gemessen: εM = 8.480 M–1·cm–1 (E.
G. Delmar et al., Anal. Biochem. 94, 316–320 (1979), mit einem Spektrometer
UVIKON 860 (KONTRON), das mit einem Thermostat-kontrollierten Zellentauscher mit sechs
Positionen ausgerüstet war.
Die kinetischen Parameter kcat und Km wurden aus den anfänglichen Verhältnismessungen
bei verschiedenen Substratkonzentrationen (für PB92-Protease von 0,1–6,0 mM)
und Einpassen der Daten in eine Hyperbelfunktion durch nichtlineare
Regression unter Verwendung des multivariaten Sekanteniterationsverfahrens
erhalten. Die Spezifitätskonstante
kcat/Km wurde dann
berechnet. Messungen wurden bei 25 °C in einem Endvolumen von 1
ml, das 0,1 M TRIS-HCl + 0,1 M NaCl pH 8,6 enthielt, durchgeführt. Das
Natriumchlorid war notwendig, weil in seiner Abwesenheit PB92-Protease
keine nichtlineare Lineweaver-Burk-Diagramme aufwies, was durch Substrathemmung
verursacht hätte
sein können.
Das Substrat wurde zuerst in DMSO auf eine Konzentration von 200
mM gelöst
und dann mit 0,1 M TRIS-HCl pH 8,6 verdünnt, was eine Stammlösung von
20 mM ergab (spektralphotometrisch bei 315 nm bestimmt; εM = 14.000
M–1·cm–1).
Für die
variierenden Konzentrationen von DMSO (0,05–3,0 Vol.-%) wurden keine Korrekturen
vorgenommen.
-
7. Oxidation von PB92-Proteasen
-
Die Empfindlichkeit von PB92-Proteasen
gegenüber
Oxidation durch H2O2 wurde
laut dem von Estell et al., J. Biol. Chem. 260, 6518–6521 (1985),
beschriebenen Verfahren getestet, mit der Ausnahme, dass:
- i) 20 mM H2O2 anstelle von 100 mM verwendet wurden und
- ii) 20 mM mit 10 mM TAED vereinigtes Natriumperborat als zusätzliches
Oxidationsmittel eingesetzt wurden.
-
8. Waschleistungstest
-
PB92-Protease-Mutanten wurden in
einem speziell entwickelten Waschtest untersucht, bei dem Baumwolle-
und Polyester/Baumwolle-Stoffproben (5,0 × 5,0 cm, von EMPA, St. Gallen,
Schweiz, Nr. 116 und 117), die mit Milch, Blut und Tinte beschmutzt
waren, verwendet wurden.
-
Die Waschtests wurden in einem Atlas-Launderometer
LEF-FC durchgeführt,
das mit Edelstahl-Testbehältern
ausgestattet war, die jeweils eine definierte Waschmittelzusammensetzungen
plus der zu testenden Protease (PB92-Protease-Mutanten oder PB92-Protease)
enthielten. Sofern nicht anders angegeben, wurden die Tests 30 Minuten
lang bei einer gewünschten
Temperatur durchgeführt.
Nach dem Waschen wurden die Stoffproben luftgetrocknet, und das
Reflexionsvermögen
der Stoffproben wurde bei 680 nm mit einem Photovolt-Photometer
(Modell 577), das mit einem grünen
Filter ausgestattet war, gemessen. Reflexionsdaten, die auf den
mit Waschmitteln, welche die jeweiligen PB92-Protease-Mutanten enthielten, gewaschenen
Stoffproben gemessen wurden, wurden mit Reflexionsdaten einer vergleichbaren
Messreihe mit Waschmitteln, die PB92-Protease enthielten, verglichen.
Die Waschleistungswerte der Protease-Mutanten wurden berechnet,
indem die Proteinmenge von PB92-Protease (mg) durch die Proteinmenge
einer Protease-Mutante (mg), die zum Erreichen desselben Reflexionsvermögens erforderlich
war, dividiert wurde, × 100%.
-
BEISPIEL 1
-
A. Die Waschleistung verschiedener
PB92-Protease-Mutanten in europäischen
Pulverwaschmitteln wurden laut dem oben beschriebenen Verfahren
bestimmt.
-
Edelstahl-Testbehälter, die jeweils eine gegebene
Menge Pulverwaschmittel IEC enthielt, das in 250 ml Wasser mit 15°d gelöst war,
wurden jeweils mit zwei Baumwolle- und zwei Polyester/Baumwolle-Stoffproben
beladen. Die Zusammensetzung des Pulverwaschmittels IEC war wie
folgt:
Komponente | Gew.-% |
Unverzweigtes
Natriumalkylbenzolsulfonat (mittlere Kettenlänge der Alkankette C11,5) | 6,4 |
Ethoxylierter
Talgalkohol (14 EO) | 2,3 |
Kernseife | 2,8 |
Natriumtripolyphosphat
(STPP) | 35,0 |
Natriumsilicat | 6,0 |
Magnesiumsilicat | 1,5 |
Carboxylmethylcellulose | 1,0 |
Natriumsulfat | 16,8 |
Natriumperborattetrahydrat | 18,5 |
TAED | 1,5 |
Verschiedenes
+ Wasser | auf
100 |
-
Zu jedem Behälter wurde eine ausgewählte gereinigte
PB92-Protease-Mutante in einer Konzentration von 0 bis 1,74 mg (gereinigter)
Protease pro Liter Lauge zugesetzt. Ein Behälter wurde zum Testen von PB92-Protease
auf dieselbe Weise als Vergleich verwendet. Die Waschtests wurden
bei 40°C
durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
-
-
-
B. Der Waschleistungstest wurde bei
25°C mit
demselben Waschmittel, das einige der PB92-Protease-Mutanten enthielt,
wiederholt. Die PB92-Protease wurde wieder als Bezug verwendet.
Sonstige Testbedingungen waren wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
Tabelle
2
Waschleistung von PB92-Protease-Mutanten bei 25°C in Pulverwaschmittel
enthaltendem STPP, bezogen auf PB92-Protease (%)
-
C. Die Waschleistung der Proteasen
wurden auch in einem europäischen
Pulverwaschmittel mit Nicht-Phosphatbleichmittel in einem Launderometer
bei 25°C
und 40°C
bestimmt. Eine PB92-Protease wurde wieder als Bezug verwendet. Sonstige
Testbedingungen waren wie oben beschrieben. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
Tabelle
3
Waschleistung von PB92-Protease-Mutanten bei 25°C und 40°C in einem
europäischen
Pulverwaschmittel mit Nicht-Phosphatbleichmittel, bezogen auf PB92-Protease (%)
-
-
BEISPIEL 2
-
Die PB92-Protease-Mutante M216S wurde
auf ihre Lagerstabilität
im in Beispiel 1 beschriebenen Pulverwaschmittel IEC getestet. Die
Lagerstabilität
wurde in Klima-Boards bei 30°C
und 80 relativer Feuchte (r. F.) untersucht. Die Protease für diesen
Versuch wurde wie folgt eingekapselt:
-
Ein Gemisch aus folgenden Bestandteilen
wurde hergestellt (in Gew.-%): 2% gereinigte Protease, 50% nichtionisches
Tensid (ethoxylierter C14-C18-Alkohol
mit 50–80
EO-Einheiten), 5% TiO2, 3–10% CaSO4·2H2O und Na2SO4 auf 100%. Das Gemisch wurde auf 65–90°C erhitzt
und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Das erhaltene verfestigte Gemisch wurde zu Körnchen gemahlen. Körnchen mit
einem Durchmesser von 0,5 bis 1 mm wurden herausgesiebt und für Lagerungstests
in Waschmitteln verwendet.
-
3,5 g des Pulverwaschmittels IEC,
das eine M216S-Mutante in einer Konzentration von 6140 ADU/g Waschmittel
enthielt, wurde in 18 ml fassenden Phiolen gelagert. Zum Vergleich
wurde PB92-Protease unter denselben Bedingungen gelagert. Nach 2,
4, 5 und 6 Wochen wurde die Restaktivität der Proteasen gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
-
Tabelle
4
Restaktivität
von PB92-Protease und ihrer Mutante M216S nach Lagerung (in Wochen)
bei 30°C
und 80% r. F. in einem Pulverwaschmittel
-
BEISPIEL 3
-
Eine PB92-Protease und verschiedene
PB92-Protease-Mutanten wurden auf ihre Lagerstabilität in Pulverwaschmittel
getestet. Beim Lagerstabilitätstest
wurden die Proteasen in eingekapselter Form verwendet.
-
Die Protease-Produkte wurden durch
Vermischen der folgenden Komponenten bei 80 °C hergestellt:
Komponente | Gew.-% |
AE | 50 |
TiO2 | 2 |
Protease
(CEP) | 7 |
PVP | 1,5 |
BHT | 1 |
Na2SO4 | Rest |
-
Dieses Gemisch wurde durch Sprühkristallisation
eingekapselt, wie sie im Wesentlichen in der britischen Patentbeschreibung
Nr. 1.603.640 beschrieben ist. Der Körnchenanteil mit einer Teilchengröße von 0,3 bis
0,8 mm wurde verwendet, um die Lagerstabilität der Proteasen zu bestimmen.
Die verkapselte Protease (140 mg) wurde mit ALL®-Base
(6,4 g) und Natriumperborattetrahydrat (0,6 g) vermischt. [ALL ist
ein eingetragenes Warenzeichen von Unilever N. V.) Das verwendete
ALL-Basenpulver enthielt keine Enzyme oder Bleichmittel.
-
Das Enzym/Waschmittel/Natriumperborattetrahydrat-Gemisch
wurde bei 30°C
und 80 r. F. inkubiert. In Tabelle 5 ist die Restaktivität nach einer
Lagerung für
den angegebenen Zeitraum angegeben.
-
Tabelle
5
Restaktivität
von PB92-Protease und einigen ihrer Mutanten nach Lagerung (in Wochen)
bei 30°C
und 80% r. F. in einem Bleichmittel enthaltendem Pulverwaschmittel
-
BEISPIEL 4
-
Eine PB92-Protease und verschiedene
PB92-Protease-Mutanten wurden durch das in Beispiel 3 beschriebene
Verfahren eingekapselt. In diesem Beispiel wurden jedoch 70 mg eingekapselte
Protease mit einer Korngröße von 0,3
bis 0,9 mm mit 3,2 g ALL und 0,3 g Natriumperborattetrahydrat vermischt.
Die Proben wurden bei 30°C
in 18 ml fassenden Phiolen in einem Vakuumexsikkator gelagert. Während der
ersten drei Tage der Lagerungsperiode wurde Vakuum angelegt (25
mmHg).
-
Durch Anlegen von Vakuum wurde die
Wasserdampf-Transportgeschwindigkeit erhöht, so dass das System sein
Gleichgewicht bei 80% r. F. schneller erreichte als in Systemen
ohne Vakuum. Die r. F. von 80% wurde durch eine gesättigte Lösung von
Kaliumbromid hergestellt.
-
In Tabelle 6 sind die Restaktivitäten nach
der angegebenen Lagerungsperiode (in Wochen) angegeben.
-
Tabelle
6
Restaktivität
einer PB92-Protease und einiger ihrer Mutanten nach Lagerung bei
30°C und
80% r. F. in einem Bleichmittel enthaltendem Waschmittel
-
BEISPIEL 5
-
Die folgende Flüssigwaschmittelzusammensetzung
wurde hergestellt:
Komponente | Gew.-% |
unverzweigte
C10-C13-Alkylbenzolsulfonsäure | 12 |
C13-Alkoholpolyethoxylat, 8 EO | 13 |
Laurinsäure | 8 |
Ölsäure | 4 |
Triethanolamin | 6 |
1,2-Propandiol | 6 |
Ethanol | 5 |
Natriumcitrat | 4 |
Diethylentriaminpentaessigsäure | 0,3 |
Calciumformiat | 0,12 |
Natriumformiat | 1 |
Borax | 1,9 |
NaOH,
25 Gew.-% Lösung | auf
pH 11,2 |
Wasser | Rest |
-
Eine PB92-Protease und verschiedene
PB92-Protease-Mutanten wurden zu dieser Zusammensetzung in einer
Menge zugesetzt, um eine anfängliche
Proteasenkonzentration von 0,13 Gew.-% bereitzustellen.
-
Die Proteasenstabilität (in %
der Restaktivität)
wurde nach Lagerung der Protease enthaltenden Zusammensetzung bei
37°C für die angegebene
Anzahl von Tagen bestimmt.
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7
zusammengefasst.
-
Tabelle
7
Restaktivität
einer PB92-Protease und einigen ihrer Mutanten nach Lagerung bei
37°C in
einer Flüssigwaschmittelzusammensetzung
-
BEISPIEL 6
-
PB92-Protease und einige ihrer Mutanten
wurden wie folgt formuliert. Mit jeder Protease wurde ein Gemisch
aus den folgenden Komponenten hergestellt:
Komponente | Gew.-% |
Amylogum
CLS | 45 |
Saccharose | 23 |
Sorbitol | 17 |
Glycerin | 4 |
Paraffinöl | 3 |
NaH2PO4 | 0,5 |
Protease
(CEP) | 5,0 |
PVP
K17 | 1,5 |
TiO2 | 1 |
-
Aus diesen Gemischen wurden Granulate
hergestellt, im Wesentlichen nach dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren laut dem US-Patent Nr. 4.242.219, mit den folgen den Ausnahmen:
1. Das in diesem Beispiel beschriebene Gemisch wurde durch das oben
genannte Gemisch ersetzt; 2. Öffnungen
mit einem Durchmesser von 0,7 mm anstelle von 1,0 mm wurden verwendet;
3. die Körnchen
wurden nicht beschichtet.
-
Diese Granalien (140 mg) wurden mit
ALL-Base (6,4 g) und Natriumperborattetrahydrat (0,6 g) vermischt
und in 36 ml fassende Phiolen gegeben.
-
Die Proteasenstabilität (in %
der Restaktivität)
wurde nach Lagerung der Protease enthaltenden Zusammensetzung bei
30°C und
80% r. F. für
die angegebene Anzahl von Wochen bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 8 zusammengefasst.
-
Tabelle
8
Restaktivität
von Granulaten einer PB92-Protease und einigen ihrer Mutanten nach
Lagerung bei 30°C
und 80% r. F. in einem Waschmittel
-
BEISPIEL 7
-
Sprühkristallisationsprodukte aus
PB92-Protease und einigen ihrer Mutanten wurden hergestellt und mit
Waschmittel und Bleichmittel wie in Beispiel 3 beschrieben vermischt.
-
Die Lagerstabilität dieser Proben (in % der Restaktivität) wurde
bei 30°C
und 60/80 r. F. (abwechselnd 12 Stunden lang 50% r. F. und 12 Stunden
lang 80% r. F.) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 zusammengefasst.
-
Tabelle
9
Restaktivität
von Sprühkristallisationsprodukten
aus PB92-Protease und einigen ihrer Mutanten nach Lagerung bei 30°C und 60/80%
r. F.
-
BEISPIEL 8
-
Granalien, die PB92-Protease und
einige ihrer Mutanten enthielten, wurden hergestellt und mit Waschmittel
und Bleichmittel wie in Beispiel 6 beschrieben vermischt.
-
Die Lagerstabilität dieser Proben (in % der Restaktivität) wurde
nach Inkubation für
den angegebenen Zeitraum bei 30°C
und einer r. F., die abwechselnd 12 Stunden lang 50 r. F. und 12
Stunden lang 80% r. F. gehalten wurde, bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 10 zusammengefasst.
-
Tabelle
10
Restaktivität
von Sprühkristallisationsprodukten
aus PB92-Protease und einigen ihrer Mutanten nach Lagerung bei 30°C und 60/80%
r. F.
-
BEISPIEL 9
-
PB92-Protease und einige ihrer Mutanten
wurden auf ihre Lagerstabilität
in einem Bleichmittel enthaltendem Pulverwaschmittel bei 30°C und 80%
r. F. getestet. Für
diesen Versuch wurden die Proteasen in eingekapselter Form verwendet.
Jede Protease wurde wie folgt eingekapselt:
-
Bei 80°C wurde ein Gemisch der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
Komponente | Gew.-% |
Nichtionisches
Tensid | 45 |
TiO2 | 2 |
Protease
(CEP) | 10 |
Na2SO4 | Rest |
-
Das oben genannte Gemisch wurde auf
Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Das verfestigte Gemisch wurde zu kleineren Körnchen gemahlen.
Körnchen
mit einem Durchmesser von 0,3 bis 0,8 mm wurden herausgesiebt und
für den
Lagerungsversuch verwendet.
-
Für
den Lagerungsversuch wurden 140 mg jeder verkapselten Protease mit
6,4 g ALL-Basen-Pulverwaschmittel
und 0,6 g Natriumperborattetrahydrat vermischt. Das ALL-Basenpulver
enthielt weder Enzyme noch Natriumperborat. Die ALL-Base/Protease/Natriumperborattetrahydrat-Gemische
wurden bei 30°C
und 80% r. F. inkubiert.
-
Nach Lagerung für 0, 1, 2 oder 4 Wochen wurde
die Proteasenstabilität,
als % der Restaktivität,
für jede
Protease bestimmte. Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 zusammengefasst.
-
Tabelle
11
Restaktivität
einer PB92-Protease und einiger ihrer Mutanten nach Lagerung bei
30°C und
80% r. F. in einem Bleichmittel enthaltendem Pulverwaschmittel
-
BEISPIEL 10
-
PB92-Protease-Mutanten wurden in
einem Waschtest unter im Wesentlichen denselben Bedingungen getestet,
wie sie in Beispiel 1 beschrieben sind, mit der Ausnahme, dass im
Launderometer-Behälter
0,357 g Flüssigwaschmittel
der folgenden Zusammensetzung zu 250 ml Wasser mit 5 °d zugesetzt
wurden:
Komponente | Gew.-% |
Laurinsäure | 8 |
Ölsäure | 4 |
unverzweigte
C10C13-Alkylbenzolsulfonsäure | 12 |
C13-Alkoholpolyethoxyat, 8 EO | 13 |
Triethanolamin | 6 |
1,2-Propandiol | 6 |
Ethanol | 5 |
Natriumhydroxid,
45 Gew.-% | 4 |
Natriumcitrat | 4 |
Wasser | bis
100 |
(pH
der Lauge 7,2) | |
-
Die Waschleistung der verschiedenen
Proteasen in diesem Flüssigwaschmittel
wurde in einem Launderometer bei 25°C 30 Minuten lang getestet.
Nach dem Waschen wurde das Reflexionsvermögen der Stoffproben wie in
Beispiel 1 beschrieben gemessen. Die Waschleistung der Protease-Mutanten
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 12 zusammengefasst. Tabelle
12
Waschleistung von PB92-Protease-Mutanten bei 25°C in einem
Flüssigwaschmittel
- 0
- 100% ± 20% Waschleistung,
bezogen auf PB92-Protease (gleichbleibende Waschleistung).
- +
- > 120% Waschleistung, bezogen auf PB92-Protease.
- –
- < 80% Waschleistung, bezogen auf PB92-Protease.
-
Die Waschleistung der verschiedenen
Proteasen wurde in den im Handel erhältlichen Flüssigwaschmitteln TIDE
®,
WISK
® und
ARIEL
® bestimmt.
Die Edelstahlbehälter
enthielten entweder 0,375 g TIDE in 250 ml Wasser mit 5°d, 0,375
g WISK in 250 ml Wasser mit 5°d
oder 1,25 g ARIEL in 250 ml Wasser mit 15°d. Die Waschleistung wurde bei
25°C oder
40°C bestimmt.
Sonstige Bedingungen waren dieselben wie in Beispiel 1. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 13 zusammengefasst.
Tabelle
13
Waschleistung von PB92-Protease-Mutanten in TIDE, WISK und
ARIEL bei 25°C
und 40°C
- NB
- nicht bestimmt
- 0
- 100 ± 20% Waschleistung,
bezogen auf PB92-Protease.
- +
- > 120% Waschleistung, bezogen auf PB92-Protease.
- –
- < 80% Waschleistung, bezogen auf PB92-Protease.
-
BEISPIEL 11
-
Die Waschleistung von PB92-Protease-Mutanten
wurde in einem statistischen Waschmaschinentest im Realmaßstab von
TNO, Delft, Niederlande (Cleaning Techniques Research Institute)
bestimmt. Die Waschleistung dieser Mutanten wurde mit jener von
PB92-Protease verglichen.
-
Alle Proteasen wurden basierend auf
dem Proteingewicht (0,007 Gew.-%) in IEC-Waschmittel dosiert. Ausgehend von der
Aktivität
lieferten diese Dosierungen:
PB92-Protease | 1460
ADU/g Waschmittel |
M216S | 679
ADU/g Waschmittel |
M216Q | 479
ADU/g Waschmittel |
S160D | 1080
ADU/g Waschmittel |
N212D | 1455
ADU/g Waschmittel |
-
Mit jeder Waschmittel-Proteasenzusammensetzung
wurden 8 Waschtests bei 40°C
in identischen AEG-Turnamat-Twinup-Waschmaschinen durchgeführt. In
jeder Waschmaschine wurden 170 g Waschmittel verwendet. Während der
Tests wurden die untersuchten Waschmittel so verwendet, dass jedes
Pulver dieselbe Anzahl an Waschzyklen in allen Maschinen durchlief.
-
Während
der Tests wurde normales Leitungswasser aus der Stadt Delft mit
folgenden Merkmalen verwendet:
Basizität (M) | 2,2
mmol/l |
Härte (H) | 1,6
mmol/l (9°d) |
Temperatur | 20°C |
-
Schmutz- und
Fleckenentfernung aus Stoffproben
-
Bei jedem Testdurchlauf wurden 6
Stoffproben mit drei Arten von EMPA-Verschmutzungen auf Baumwolle
(Nr. 111, 116 und 117) zusammen mit der verschmutzten Wäsche gewaschen.
-
Die Schmutz- und Fleckenentfernung
aus den künstlich
verschmutzten Stoffproben wurden dann bewertet, indem blaues Dreibereichslicht
orthogonal zur Stoffprobe gesandt wurde. Die Lichtmenge, die von
der Stoffprobe wieder in einem Winkel von 45° abgegeben wurde, wurde gemessen.
Laut der IEC-Veröffentlichung 456
wurde der Reemis sionswert von Magnesiumoxid mit 100 festgelegt.
Je höher
der Reemissionswert, desto besser ist der Waschvorgang für eine bestimmte
Art von Verschmutzung.
-
Beladung der Waschmaschine
-
Die Waschmaschinen wurden mit einer
Beladung von 4,75 kg, die aus Stoffproben und durch normalen Haushaltsgebrauch
verschmutzter Wäsche
bestand.
-
Die Wäsche umfasste:
6 Stück Geschirrtücher
4
Stück Unterwäsche
4
Betttücher
4
Kissenbezüge.
-
Wenn erforderlich wurden saubere
Betttücher
und Kissenbezüge
dazugegeben, um die erforderliche Beladungsmenge zu erreichen.
-
Bei jedem Waschvorgang wurde die
Wäsche
sorgfältig
ausgewählt.
Jedes Stoffstück,
das für
eine der Maschinen ausgewählt
wurde, wies ein gleich schmutziges Gegenstück auf, das in einer der anderen
Waschmaschinen gewaschen wurde. Auf diese Weise war die Verschmutzung
bei jedem Vorgang gleich.
-
Parameter
des Waschvorgangs
-
Die Mittelwerte der Reemission (V)
und des Verhältnisses
(R) wurden nach 8 Waschtests bestimmt. Die Ergebnisse der beiden
unabhängigen
Versuche sind in den Tabellen 14A und 14B zusammengefasst.
-
Tabelle
14A
Entfernung von künstlichen
Verschmutzungen
-
Tabelle
14B
Entfernung von künstlichen
Verschmutzungen
-
In Tabelle 15 wurden die Verhältnisse
(R), die in statistischen Waschmaschinentests im Realmaßstab erhalten
wurden, durch das entsprechende Verhältnis (R'), das aus Waschleistungswerten in Bezug
auf PB92-Protease, die in Launderometer-Waschtests unter ähnlichen
Bedingungen (10 g/l IEC, Stoffproben EMPA 116 und 117, Waschdauer
30 min, Temperatur 40°C)
berechnet wurde, dividiert.
-
Tabelle
15
Korrelation zwischen einem Waschmaschinentest im Realmaßstab und
einem Launderometer-Waschtest
-
R/R'-Werte für eine Protease-Mutante, die
nahe bei 1,00 liegen, weisen auf eine Korrelation zwischen Maschinentests
im Realmaßstab
und Launderometer-Tests hin.
-
BEISPIEL 12
-
2A und
2B zeigen die Waschleistung
von verschiedenen PB92-Protease-Mutanten in 4 g IEC/l laut den in
Beispiel 1 beschriebenen Tests und in Bezug auf eine native PB92-Protease
als Funktion ihrer spezifischen Aktivität. Die Figuren im Diagramm
beziehen sich auf die folgenden Protease-Mutanten:
1 PB92-Protease | 11
M216P |
2 M216A | 12
M216T |
3 M216C | 13
M216W |
4 M216S | 14
M216I |
5 M216L | 15
M216G |
6 M216E | 16
M117L, H118D |
7 M216K | 17
M117L, M216Q |
8 M216H | 18
M117L, H118D, M216Q |
9 M216N | 19
M117L, M216S |
10
M216Q | 20
M117L, H118D, M216S |
21
M169S | 31
S259K |
22
M216Y | 32
W235R |
23
M169I, M216S | 33
H243R |
24
M216-ox | 34
H243R, S259K |
25
N212S | 35
D175N |
26
N212D | 36
E134K |
27
S160G, N212D | 37
W235R, S259K |
28
L211Y | 38
W235R, H243R |
29
L211Y, N212S | 39
S259K |
30
A166D, M169I | 40
T207K |
| |
41
S160N | 51
S160I |
42
S160G | 52
S160G, M216S |
43
S160P | 53
S160G, M216Q |
44
S160T | 54
S160L |
45
S160C | 55
S160Y |
46
S160Q | 56
S160D, M216S |
47
S160D | 57
G116V, S126V, P127E, S128K |
48
S160K | 58
G116V, S126L, P127N, S128V |
49
S160R | 59
G116V, S126L, P127Q, S128A |
50
S160A | 60
G116V, S126V, P127M |
| |
61
S126M, P127A, S128G | |
62
G116V, S126Y, P127G, S128L | |
63
G116V, S126N, P127H, S128I | |
64
G116V, S126H, P127Y | |
65
G116V, S126R, P127S, S128P | |
66
G116V, S126F, P127Q | |
67
G116V, S126G, P127Q, S128I | |
68
G116V, S126F, P127L, S128T | |
69
G116V, S126Q, P127D | |
-
3 zeigt
die Waschleistung von verschiedenen PB92-Protease-Mutanten in 7
g IEC/l laut den in Beispiel 1 beschriebenen Tests und in Bezug
auf eine native PB92-Protease als Funktion ihrer spezifischen Aktivität. Die Figuren
im Diagramm beziehen sich auf dieselben Protease-Mutanten wie in 2A und 2B.
-
Alle Veröffentlichungen (einschließlich Patentanmeldungen),
die in dieser Beschreibung erwähnt
wurden, geben Informationen über
das Können
von Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung, auf das sich diese Erfindung
bezieht.
-
Obwohl die Erfindung hierin zur Veranschaulichung
in gewissem Detail erläutert
und Beispiele zum besseren Verständnis
angeführt
wurden, wird für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich sein, dass
zahlreiche Veränderungen
und Modifikationen daran vorgenommen werden können, ohne vom Schutzumfang
der beiliegenden Ansprüche
abzuweichen.